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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : La Serenissima: Venedig, die Perle des Mittelmeeres



Steinwallen
17.12.02, 15:22
Nachdem ich Europa Universalis nun schon seit dem ersten Teil (mal mehr, mal weniger erfolgreich) spiele und bisher nur passiv, aber aufmerksam das Forum begleitet habe, möchte ich nun doch einmal die verehrten Herrscherkollegen an meinem neuesten Versuch beteiligen: Venedig in der Großen Kampagne.

Patch: 1.05 + editierte cvs-datei
Schwierigkeit: Normal
Aggressivität: Normal
Nebel des Krieges: An
Erzwungene Annexion: An
Dynamische Aufträge: Aus
Grundgewinnpunkte: An

Inhalt: (Stand: 1434)

Die Regierung des Tommaso Mocenigo: 1419 – 1423
Der Krieg gegen Ungarn und Kroatien 1419 – 1421
Der Krieg gegen Bosnien und Ragusa 1422 – 1423
Die Regierung des Franceso Foscarini: ab 1423
Der 2. Krieg gegen Bosnien und Ragusa 1428 - 1430


Die Regierung des Tommaso Mocenigo

Ausgangslage

Innenpolitik
Wir schreiben das Jahr 1419. Seit nunmehr 5 Jahren regiert der Doge Tommaso Mocenigo die Republik Venedig. Seine diplomatischen und verwaltungstechnischen Fähigkeiten sind eher durchschnittlich, in militärischen Fragen ist er aber ein erfahrener Stratege.
Venedig besitzt 6 Provinzen: die drei Festlandprovinzen Venedig, Istrien und Dalmatien und zusätzlich die orthodoxen Inseln Korfu, Kreta und Ionien. Die Stadt Venedig selbst ist sicherlich eine der Größten der bekannten Welt, ihr Handelszentrum ist definitiv das Wichtigste und Reichste. Dementsprechend erwirtschaften wir in unserer Hauptstadtprovinz den größten Teil unserer Einnahmen. In den Adria-Provinzen leben nur ein paar arme Schafzüchter, auch Korfu und Ionien besteht nicht mehr als aus ein paar armseligen Hütten, einzig Kreta kann aufgrund ihres Zuckeranbaus ein wenig zu unserem Reichtum beitragen. Insbesondere diese Insel gilt es deshalb zu schützen.
Venedig ist eine Seemacht, die zur Zeit stark auf den Merkantilismus setzt und militärpolitisch eher defensiv orientiert ist.
Insbesondere in der Handels- und Infrastrukturtechnologie sind wir die Vorreiter (Stufe 3), unsere Marine ist modern (2), unser Heer steht jedoch noch in den mittelalterlichen Kinderschuhen (1).
Wir sind sehr tolerant gegenüber den verschiedenen ethnischen Volksgruppen des Mittelmeerraumes, die Italiener, Griechen und Slawen sind Teil der Kultur unserer Republik. Dies sollte uns bei unserer Politik im östlichen Mittelmeerraum sehr helfen.
Zur Zeit stehen 15.000 Fußsoldaten in Venedig bereit, außerdem liegt dort unsere riesige Mittelmeerflotte, die 30 Galeeren, 5 Kriegsschiffe und 5 Transportschiffe umfasst.

Außenpolitik
Diplomatisch sind wir zur Zeit eher isoliert, wir befinden uns im Krieg mit Ungarn und Kroatien. Wir selbst haben historisch begründete Ansprüche auf Mantua, Ragusa, Zypern und Morea. Österreich, Athen und die Osmanen glauben diese allerdings uns gegenüber auch zu besitzen. Unsere Nachbarn sind zur Zeit ebenfalls noch kaum bündnispolitisch gebunden – alle Optionen sind offen.
Unser Handlungsraum, dies ist selbstverständlich, wird das östliche Mittelmeergebiet sein. Unsere größten Gegenspieler sind im Norden die Österreicher und natürlich die Osmanen. Da wir keine Ambitionen gen Norden besitzen, muss es deshalb die erste Aufgabe (neben der Beendigung des Ungarnkrieges) sein, uns gegen Österreich abzusichern. Die Osmanen werden über kurz oder lang an unsere Türe pochen, deshalb gilt es hier vorsichtig zu agieren und den Kampf so lange wie möglich zu vermeiden, um dann so stark wie möglich zu sein. Potentielle Ziele unserer Politik sind weiterhin die italienischen Kleinstaaten, außerdem die Balkanstaaten und schließlich die Inselstaaten des Mittelmeeres. Hier werden wir den richtigen Zeitpunkt nutzen müssen.

1419
Das Jahr begann mit ein paar hektischen innenpolitischen Reformen. Angesichts der anstehenden Kämpfe initiiert Tommaso Mocenigo eine Heeresreform, die die Moral und Qualität der Truppen steigern soll. Gleichzeitig hebt er in Venedig weitere 10.000 Mann aus. Um die Steuereinnahmen zu erhöhen, wird ein Kanzler in der Lagunenstadt eingesetzt, außerdem brechen regelmäßig Schiffe mit landsuchenden Siedlern nach Ionien auf. Um die Bevölkerung auf diesen Inseln zusätzlich friedlicher zu stimmen, wird eine neue Toleranzdoktrin gegenüber der orthodoxen Kirche verfasst. Gleichzeitig wächst allerdings der Groll der Venezianer auf die muslimischen Konkurrenten.

Die Ungarn und Kroaten fallen schon Anfang des Jahres mit großen Heerhaufen in Istrien und Dalmatien ein und beginnen vor allem Triest zu belagern. Zeitweise liegen 35.000 feindliche Soldaten vor der Stadt. Nachdem unsere frischen Soldaten in Venedig ausgehoben und ausgebildet wurden, schicken wir alle 25.000 Mann im Mai nach Istrien, um die Stadt zu befreien. Dies gelingt mit Bravour, auch ein nachrückendes kroatisches Heer können wir besiegen, jedoch schon im Juni zwingen die Ungarn uns zum Rückzug nach Dalmatien und belagern erneut Triest. Wir müssen Geduld haben, denn unsere Truppen sind angeschlagen, das Heer stark dezimiert. Die dalmatische Bevölkerung unterstützt uns jedoch tatkräftig, wir können erneut 5.000 Fußsoldaten rekrutieren und greifen im Oktober erneut die Belagerer in Istrien an. Wieder ist der Sieg unser und die Stadt befreit.

Unsere diplomatischen Bemühungen waren jedoch alles andere als erfolgreich. Es gelang uns weder eine Staatsehe mit Österreich zu schließen, noch eine starke Allianz zu gründen. Um nicht vollständig isoliert zu werden, akzeptierten wir schließlich ein Angebot des Johanniterordens und traten ihrer Allianz mit Zypern und Serbien bei. Immerhin haben wir nun ein paar schlagkräftige Partner, falls die Osmanen einen Angriff wagen würden.
Österreich verbündete sich mit Baden, Bayern und Würtemberg und griff schließlich Ende des Jahres die Schweiz an. Weiterhin tobt ein Krieg an meinen Grenzen zwischen Ragusa und Bosnien gegen Albanien, Neapel und Aragon. Weitere wichtige Bündnisse: Mantua, Kirchenstaat und Mailand; Toskana, Athen, Modena und Siena.
Die ketzerischen Böhmen wurden lutheranisch.

rolin
17.12.02, 15:32
Ausgezeichneter Mut Herr, sich gleich hier mit einem AAR einzuführen. Seid willkommen und bitte weitermachen.

Cassius Chaerea
17.12.02, 15:44
Ah Venedig :cool:

Wir drücken euch die Daumen, möge Vendig lange und glorreich Herrschen.

Augustus Rex
17.12.02, 16:10
Wie sind mal gespannt, ob Ihr Euer eigenes Handelszentrum dominieren könnt. Viel Glück für Euch und viel Spaß für Uns!

Steinwallen
17.12.02, 17:12
Vielen Dank für den Zuspruch, meine Herren, ich werde mich bemühen, ihren Hoffnungen zu entsprechen. Die Situation an der Adria gestaltet sich jedoch schwieriger, als erwartet. Bitte lest selbst.


1420
Das Jahr 1420 beginnt ereignislos. Die ungarischen Truppen sind komplett in ihre Heimatprovinzen zurückgekehrt, Hoffnung auf einen nahen Frieden keimt in den Bergdörfern Istriens und Dalmatiens. In der Tat bemühen sich unsere Diplomaten, einen Seperatfrieden mit Ungarn zu schließen, um danach wenigstens Kroatien einzunehmen, damit die enormen Kosten des Krieges wenigstens teilweise gedeckt werden. Doch die Ungarn stellen sich stur – scheinbar führen diese Magyaren noch etwas im Schilde. Und tatsächlich, obwohl wir unsere Truppen in Istrien nochmal um 5.000 Mann verstärkt haben, greifen die Ungarn im Juni erneut an - wir können ihnen jedoch erfolgreich wiederstehen. Als jedoch eine zweite Welle im September Istrien erreicht, verlieren unsere Mannen erneut den Mut und fliehen wie im Vorjahr nach Dalmatien. Die Ungarn belagern wieder Triest.

Unser südlicher Nachbar Ragusa wird im November von Truppen aus Aragon erobert, das kleine Fürstentum wird daraufhin zum Vasall der Spanier.

1421
Das Jahr beginnt mit einer bitteren Niederlage. Unsere hochmotivierten Truppen, die Triest aus der Umklammerung der Ungarn befreien wollen, werden zurückgeschlagen. Frustration und Ratlosigkeit macht sich im Dogenpalast breit. Tommaso Mocenigo will partout nicht auf die Friedensangebote der Kroaten und Ungarn eingehen, da sie mit unverschämten Tributforderungen verbunden sind.
Im April erreicht wenigstens eine gute Nachricht die Lagunenstadt, ein Abgesandter hat in Wien erfolgreich vorgesprochen: eine unserer venezianischen Damen findet einen Gemahl im Umfeld des dortigen Königs Albert V. Dies sichert wenigstens unsere Grenze gen Norden etwas ab.
Doch die Situation vor Triest wird immer kritischer. Einen erneuten Angriff mit den verbliebenen 15.000 Mann will der Doge nicht mehr wagen, immerhin stehen auf der ungarischen Seite fast 30.000 Mann bereit. Um aber nicht nur zuzuschauen, gibt Tommaso im Mai den Befehl nach Kroatien zu marschieren, um wenigstens dort dem Feind etwas Schaden zuzufügen und um unsere Verhandlungsposition zu verbessern. Wir besiegen auch tatsächlich die wenigen Reservetruppen, die dort stationiert sind und marschieren weiter nach Krain. Doch dort passiert das Ungeheuerliche. Aufgrund unserer Unkenntnis der örtlichen Topographie geraten wir in ein kroatischen Hinterhalt und nur 1000 Feinde reiben unsere zehnmal stärker Armee auf. 10000 Mann fliehen in Richtung Ungarn.
Geschockt von diesen Nachrichten entschließt sich die Republik dazu, überall in den Provinzen Kriegssteuern einzutreiben. Die vollkommen demoraliserten Soldaten erfahren unterdessen in Odenburg weitere Niederlagen und werden sogar über die Donau nach Pressburg getrieben. Auch Triest steht kurz vor dem Fall.
In dieser Situation erreicht ein kroatischer Bote Venedig, der einen überraschenden Vorschlag macht: Friede zwischen den Parteien für nur 1600 Goldstücke (=16D). Während den Verhandlungen erfahren wir vom Fall der Stadt Triest an Ungarn, doch gelingt es uns, diese Neuigkeiten der kroatischen Gesandtschaft zu verheimlichen und so können wir tatsächlich diesen billigen Frieden unterzeichnen. Die Ungarn müssen zähneknirschend Istrien verlassen, da der kroatische Fürst die Verhandlungshoheit für die Allianz besaß, die Einwohner Dalmatien und Istriens feiern ausgelassen, während in Venedig doch eher Katerstimmung herrscht, als man die immensen Gesamtkosten dieses 2,5jährigen Krieges berechnet.
Im August erklärte außerdem Byzanz dem Fürstentum Athen den Krieg, was die Verbündeten Athens Toskana, Modena und Siena ebenfalls auf den Plan ruft. Karaman wird Vasall des Osmanischen Reiches.

P.C.Schuli
17.12.02, 17:24
Auch ich wuensche viel Erfolg, zumal ich gerade die Ungarn spiele, Venedig ist warlich eine schoene fette Gans :D

Oliver Guinnes
17.12.02, 18:52
Ihr werdet es schon schaffen, ordentlich Rache zu nehmen!

:drink:

Steinwallen
18.12.02, 00:54
1422
Die Republik findet keine Ruhe. Kaum sind die Planungen für den Wiederaufbau unseres Heeres abgeschlossen, kaum sind die letzten flüchtigen Bewohner der Stadt Triest wieder aus den Bergen heimgekehrt, erscheint erneut eine Gesandtschaft vor dem Dogen, diesmal von dem verbündeten serbischen Fürsten Stephan Lazar II. Sie fordern uns auf, unseren Bündnispflichten nachzukommen, da in diesem Moment die Serben ihren und unseren Nachbarn Ragusa und Bosnien den Krieg erklären. Tommaso tobt und flucht, denn unser einzig zur Verfügung stehendes Heer umfasst nur ungefähr 9.000 Mann und hatte nach langen zehrenden Fußmärschen aus Ungarn endlich Serbien erreicht, da die Kroaten uns den Rückmarsch in unser Heimatgebiet verwehrten.
Doch andererseits sollte die Republik Venedig auch nicht feige seine Partner im Stich lassen. Zwar lagen alle Heimatprovinzen den Feinden frei vor den Füßen, doch insgeheim hoffte der Doge, die Serben werden schon die Hauptlast des Krieges tragen, vielleicht würde sich eine Chance bieten doch etwas vom Kuchen abzukommen, so stark konnten Ragusa und Bosnien schließlich auch nicht sein. Widerwillig bestätigt der Doge das Bündnis und lässt sofort vom restlichen Staatsschatz 3.000 Mann in Istrien ausheben. Gleichzeitig signalisieren auch Zypern und der Johanniterorden ihre Teilnahme, allerdings bezweifelt man in Venedig allgemein deren ernsthaften Willen zur Beteiligung.
Admiral P.Loredan wird mit dem größten Teil der Flotte in die Adria geschickt, um den Hafen von Ragusa zu blockieren. Auf dem Weg dorthin gewinnen wir sofort eine Seeschlacht gegen erbärmlich wenige ragusische Kriegsschiffe. Die Truppen in Serbien haben den strengen Auftrag erst einmal abwartend zu bleiben.
Um sich vollkommen abzusichern, sendet der Doge einen Abgesandten zum Kaiser nach Ungarn, der dort glücklich eine weitere Staatsehe erwirken kann.
Wie weise diese Entscheidung war, zeigt sich im April des Jahres. Ungarn, wahrscheinlich von der Frechheit Serbiens gereizt, erklärt denselben den Krieg. Luxemburg und Siebenbürgen stehen natürlich an Ungarns Seite. Als wiederum serbische Diplomaten den Dogen um Unterstützung bitten, platzt diesem der Kragen und er schmeißt die Gesandtschaft mit großem Getöse aus dem Palast und aus der Stadt. Unsere Allianz ist beendet, mit solchen Tölpeln wollen wir vorerst nichts mehr zu tun haben.
Nach dem Kriegseintritt Ungarns beginnen auch die ersten Kampfhandlungen: Bosnier, Siebenbürger und Ungarn marschieren auf Serbien zu. Sofort wird unseren in Serbien stationierten Truppen befohlen, die anrückende bosnische Armee zu umgehen, um dann erst einmal nach Dalmatien zu gelangen, um sich dort zu erholen und mit den frischen Truppen zu verbinden. Dies gelingt ausgezeichnet, erst in Bosnien selbst kommt es zu größeren Scharmützeln mit bosnischen Armeen, die wir aber trotz schwacher Moral souverän gewinnen.
Unsere Armee bleibt jedoch klein, der Doge entscheidet erst einmal abzuwarten, bevor die einzigen 10.500 Mann in die Schlacht geführt werden sollen. Der Moment scheint nach Ansicht unseres Kriegsrates im Juli gekommen, wir marschieren erneut auf Bosnien zu, besiegen dort das gleichstarke Heer und beginnen ohne größere Verluste die Belagerung Sarajewos. Im August kehren allerdings die geflüchteten Bosnier schon wieder heim und können uns nach einer heftigen und stark umkämpften Schlacht tatsächlich wieder vertreiben. Fast 3.000 Venezianer lassen ihr Leben dabei, der Rest wird wohl vorerst in Dalmatien Winterquartier nehmen müssen.
Den Serben ergeht es jedoch weitaus schlechter, im November erobert Siebenbürgen die Hauptstadt Belgrad und auch das von Ragusa und Bosnien belagerte Nish im Kosovo ist kurz vor dem Fall.
Der Doge äußert in einer Ratsversammlung seine Genugtuung hierüber, da „soviel Unklugheit bestraft werden müsse“.

Joseph I
18.12.02, 02:05
Ersteinmal willkommen in diesen uns so heiligen Hallen Herr.

Es ist interessant zusehen wie ihr versucht jenes Land zu Ruhm zuführen,welches ich als alter Österreichspieler immer zuerst versuchte zu erobern.

Nur weiter so Herr,ich hoffe auf Vortsetzung.

Euer

Der Zarewitsch
20.12.02, 23:25
Ich schließe mich den Kollegen an.

Viel Erfolg mit Eurem AAR,edler Marco! :)

Dr. w.c. Gerland
21.12.02, 00:34
Oh ihr startet sofort mit einem AAR? Respekt, Herr.
Wir wünschen euch viel Glück auf euren Wegen und werden euren Report selbstverständlich interessiert verfolgen.

Steinwallen
21.12.02, 15:46
1423
Gleich am 1. Januar des neuen Jahres befahl der Doge in Dalmatien alle freien Männer zwangsweise zu rekrutieren. Vom Landkrieg ausgelaugt, meldeten sich 6.000 Greise und Kinder der dalmatischen Hochebenen zum Dienst. Gleichzeitig streuten unsere Spione unter den auswärtigen Händlern, eine neue venezianische Elitetruppe befände sich in der Ausbildung.
Beeindruckt von diesen Nachrichten, bot uns die bosnisch-ragusische Allianz eine Frieden für symbolische 4.000 Dukaten an. Voll Freude über die gelungene List feierte die ganze Stadt ein rauschendes Fest. Tommaso, nicht mehr ganz der Jüngste, überanstrengte sich dermaßen, dass er am fünften Tage der Feierlichkeiten glückselig im Rausche entschlief. Francesco Foscarini, ein junger fähiger Staatsmann und Neffe des Tommasos, nutzte die Gelegenheit und ließ sich kurzerhand von den noch verkaterten Ratsherren zum neuen Dogen ausrufen.

Die Regierung des Francesco Foscarini

Foscarini, ein besonnener Mann, beschloss sich zunächst aus den noch andauernden Streitigkeiten auf dem Balkan und den aufkeimenden Konflikten in Oberitalien herauszuhalten. Im Frühjahr hatten nämlich Mailand, Mantua und der Kirchenstaat den Verbündeten Modena, Toskana und Athen den Krieg erklärt. Italien stand in Flammen. An der Haltung unseres Dogen änderten auch die flehentlichen Ersuche der Johanniter nichts, wieder in die Allianz einzutreten, deren Krieg gegen des übermächtige Ungarn sich immer mehr als ein schwerwiegender Fehler erwies. Selbst Kroatien marschierte nun auf das ausgehungerte Serbien zu. Der transylvanische Herrscher Graf Lorand Lepos nutze die Gunst der Stunde und nahm das kurz vor dem Untergang stehende Serbien als Vasallen unter seinen Schutz.
Zur weiteren Sicherung unser westlichen Grenzen bemühte sich Foscarini mehrmals intensiv um die Anberaumung einer Staatsehe mit dem Kirchenstaat. Martinus der V. wagte es jedoch nicht weniger als drei unsere besten Diplomaten mit einem heuchlerischem Verweis auf das Zölibat aus dem Audienzzimmer zu werfen. Auf dem Rückweg erfuhr einer unser gedemütigten Gesandten von der Vasallisierung Modenas durch die lombardische Metropole Mailand.
Weitere schlechte Nachrichten erreichten kurz vor dem Weihnachtsfest den Dogenpalast. Die Osmanen greifen nun nach Byzanz.

rolin
23.12.02, 16:33
Kleiner tipp, mit dem Kirchenstaat kann man keine Staatsehen eingehen, sonst aber weiter so.

Steinwallen
26.12.02, 20:00
Besten Dank werter Rolin, hatte mir inzwischen schon sowas ähnliches gedacht und es macht ja irgendwie auch Sinn, obwohl die stadtrömischen Adelsfamilien ja eigentlich sehr viel Einfluss auf die Politik und die Wahlen der Päpste hatten, so dass eine Staatsehe mit dem Kirchenstaat, eine Ehe mit einer dieser Familien repräsentieren könnte. Allerdings würde die besondere Stellung des Papstes im MA noch mehr verwischt werden, so dass ich diese Regelung doch ganz gut finde. Aber nun weiter im Text:

1424
Im Januar des Jahres 1424 eröffnete Franscesco Foscarini erstmals den wichtigsten Familien der Stadt seine politischen Pläne für die nächsten Jahre: Oberstes Ziel sei die Ausweitung des venezianischen Machtbereiches im östlichen Mittelmeerraum. Die Nachbarrepublik Ragusa und der Inselstaat Zypern würden sich als primäre Ziele geradezu anbieten. Ragusa ist nur Teil einer schwachen Allianz mit Bosnien, beide Länder liegen an unsere Grenze, so dass sich logistisch dieser Krieg einfach gestalten würde. Zypern hingegen ist größer und reicher, ebenfalls in einer schwachen Allianz mit dem Johanniterorden und Serbien, jedoch weit entfernt und durch die Osmanen leicht anzugreifen. Der Doge will sich alle Optionen offenhalten, er tendiert aber eher dazu, den Arm nach Ragusa auszustrecken. Um diese Ziele zu erreichen, seien folgende Schritte notwendig: Auf- und Ausbau der Armee auf mind. 25.000 Mann; diplomatische Absicherung gegenüber den europäischen Großmächten; Ausbau der Handelsbeziehungen in allen Handelszentren Europas, um schließlich unsere monatlichen Einnahmen in die Staatskasse zu erhöhen, ohne allzuviel Inflation in Kauf zu nehmen. Seine Rede wurde mit frenetischem Applaus gewürdigt – die ganze Stadt stand hinter der Politik des Dogen!
Noch im Januar wurden weitere 4.000 Mann in Dalmatien ausgehoben und eine Staatsehe mit Mailand geschlossen. Im März erreichte eine Gesandtschaft der Österreicher die Lagunenstadt und boten dem überraschten Fransceso Foscarini die Teilnahme an der Militärallianz der Österreicher mit Baden, Bayern und Württemberg an. Eine hitzige Debatte zwischen Foscarini und seinen Beratern entbrannte. Zwar wurde allgemein befürchtet, man könnte in endlose Konflikte in Mittel- und Westeuropa hineingezogen werden, jedoch hieß es auch, die Allianz hätte ca. 100.000 Mann unter Waffen und solch eine Macht würde Venedig natürlich während seiner Vorhaben den Rücken freihalten können. Am frühen Morgen stand die Entscheidung fest: Wir schlugen ein! Venedig war Partner Österreichs geworden. Der weitere Verlauf des Jahres war geprägt von erneuten diplomatischen Erfolgen: Venedig schloss Staatsehen mit Frankreich, Kastilien und Polen. Foscarini war zufrieden.
Um uns herum ereignete sich nicht viel: Kastilien und Portugal begannen Händel mit Neapel, Aragon und Albanien. Ungarn einigte sich auf einen Frieden mit Serbien, nahm ein paar Dukaten und verschwand aus der Region – Serbien wird nun einzig noch von Bosnien und Ragusa bekämpft.

Basileios II
26.12.02, 20:45
Herr, sorgt Euch nicht um eine Annexion Zyperns, Ihr bekommt die Insel später zu 95% per Event.:)

Bismarck
27.12.02, 12:31
Eben, annektiert Ragusa und nehmt Bosnien als euer Vasall, denn ein Ring aus Vasallen wird euch vor all zu vielen Kriegen schützen!
Ansonsten, weiter so!

rolin
27.12.02, 12:44
Originally posted by Basileios II
Herr, sorgt Euch nicht um eine Annexion Zyperns, Ihr bekommt die Insel später zu 95% per Event.:)

Das ist Korrekt, allerdings müßt Ihr es bis dorthin vom zugriff des Osmanen schützen. Und noch etwas wenn Ihr könnt dann versucht Konstantinopel zu annektieren, sonst entsteht dort die Hauptstadt des Osmanischen Reiches und das Einkommen Eures Handelszentrums Venedig wird durch die Entstehung des Handelszentrums Thrake halbiert.

Basileios II
27.12.02, 15:54
Eine gute Idee. Zudem man auf diese Weise noch zwei weitere Provinzen (Thrakien und Smyrna) mit eigener Staatskultur erhält. Und mit etwas Glück bleibt Anatolien orthodox, so das man dem Islam nicht mehr Toleranz entgegen bringen muß-

Steinwallen
03.01.03, 00:55
Liebe Regenten, habt dank für eure Hinweise. Sie veranlassen mich, ein paar Gedanken über meine Spielphilosophie zu Papier zu bringen. In meinen Spielen (ob AAR oder nicht) steht der rollenspielerische Aspekt im Vordergrund. Das bedeutet für mich, dass ich versuche, mich in die Sicht des jeweiligen Landes/ Herrschers hineinzuversetzen, um teilweise danach meine Entscheidungen zu fällen. Das hat manchmal durchaus in der Spiellogik irrationale Konsequenzen, so würde ich z.B. niemals Byzanz angegriffen (wie von euch vorgeschlagen), obwohl dies sicherlich der rationalste Weg gewesen wäre. Ebenso möchte ich mich nicht in meinem Spielhandeln dadurch beeinflussen lassen, dass ich als reale Person beispielsweise schon weiss, das Venedig Zypern zugesprochen bekommt.
Ich hoffe ihr könnt dies einigermaßen nachvollziehen und würde mich weiterhin sehr über Tips und Hinweise freuen, die mein Regieren verbessern. :)

Steinwallen
03.01.03, 00:56
1425
Friede lag über der Stadt. Ein Jahr ohne Aufregung und mit vielen Gewinnen verstrich und die Händler rieben sich mehr als zufrieden die Bäuche.
Unbemerkt wurde im Dogenpalast jedoch weiter am Expansionsplan gegen Ragusa gefeilt. Eine Heirat mit den Litauischen Fürsten wurde gefeiert, weitere 4.000 Mann wurden einberufen und der junge geniale Stratege Carmagnola wurde zum General und Oberbefehlshaber der venizianischen Armee berufen. Inzwischen stehen 21.000 Soldaten unter seiner Führung. Doch der Doge ist geduldig, denn er weiss, dass erst ein paar Jahre verstreichen müssen, ehe der alte Friedensvertrag von 1423 vergessen ist. Erst dann können wir Krieg erklären. Man munkelt insgeheim, dass das Jahr 1428 auserkoren sei.
Im Mai annektierte Frankreich Lothringen und im November schloss Serbien einen billigen Frieden mit Ragusa.

1426
Dieses Jahr sollte ein Jahr voll schlechter Nachrichten aus dem Osten werden!
Im Januar verbreitete sich das Gerücht, dass die Osmanen Trebizond annektiert hätten und nun mit aller Macht versuchen würden, Byzanz einzunehmen, um dann ganz Europa zu erobern. Die ungeschützten venzianischen Inseln würden dem osmanischen Reich dann sicherlich zuerst anheim fallen.
Das Frühjahr brachte erneut seltsame Kunde und erhöhte unsere Sorgen um das christliche Bollwerk Byzanz noch mehr: Morea, der byzantinische Teil Griechenlands ging in einem Friedensvertrag an Toskana. Das einst so mächtige oströmische Reich umfasste nun nur noch die Hauptstadt Konstantinopel und die sie umgebenen Ländereien.
Die Nachricht, die uns alle entsetzte (obwohl wir innerlich darauf vorbereitet schienen), kam schließlich im Juni. Konstantinopel war gefallen, Byzanz von der politischen Karte verschwunden, osmanische Truppen plünderten die Stadt mit ihren wundervollen Kirchen und Palästen. Ganz Europa hält den Atem an – steht nun das Abendland vor dem Untergang?
In den Tagen danach wurde uns allen erst richtig klar, was dieses Ereignis auch für uns und unseren Wohlstand bedeuten würde. Die Osmanen machten Konstantinopel zu ihrer neuen Hauptstadt und eröffneten dort ein eigenes Handelszentrum. Auf einen Schlag versiegte der reiche Warenstrom, der bisher aus Kleinasien und dem nahen Osten unserer Stadt zufloß und zahlreiche Händler verliessen uns in Richtung Konstantinopel. Im Rat berechnete man, dass zukünftig wohl ein Drittel der Einnahmen aus unserem Handelszentrum fehlen würden.
Doch damit nicht genug, der Hunger der Osmanen ist schier unersättlich. Sie traten im November einem Bündnis mit Ak Koyunlu und Dulkadir bei und befinden sich nun im Krieg mit Karaman und Tekke. Bald ist wohl ganz Kleinasien osmanisch.
All diese Ereignisse waren ein gefundenes Fressen für fanatische Wanderprediger, die Irrlehren unters Volk streuten, die Zeit des Untergangs sei nahe, wir alle müssten dringend Buße tun, sonst würde Venedig in den Fluten des Meeres versinken. Die Bevölkerung lässt sich zwar davon beeindrucken, doch durch die kluge Politik unseres Dogen, durch den Frieden und den Reichtum, der in all unseren Gebieten herrscht, kommt vorerst niemand unserer Bürger und Bauern auf die Idee sich gegen die schönste aller Städte und ihre Führung aufzulehnen.
Übrigens: eine weitere merkwürdige Nachricht ging in den Berichten über Byzanz und Osmanien unter – Albanien wurde Vasall von Portugal.

Steinwallen
07.01.03, 01:23
1427
Beklemmend war die Stimmung in Venedig. Äußerlich hatte sich zwar nichts geändert, aber uns allen war klar, dass die nächsten Jahre entscheidende Veränderungen für die Stadt bringen sollte. Konstantinopel existiert nicht mehr, der Doge verkriecht sich mehr und mehr in seinen Palast und in diesem Frühjahr sind erneut 5.000 junge Männer nach Dalmatien abgerückt. Zu allem Unglück verstarb im Herbst auch noch unser glänzender Admiral P.Loredan während eines Routineeinsatzes in der Adria an ungeklärten Ursachen. Was bringt wohl die Zukunft?
Boten melden, dass Böhmen wieder katholisch ist und Kurpfalz von Frankreich annektiert wurde.

1428
Spanische Gesandten wurden anfang des Jahres in Venedig gesehen, man munkelte, dass Aragon gnädig gestimmt werden sollte, damit es bei einem venezianischen Angriff auf den Vasall Aragons - Ragusa - nicht überreagiert. Alle Zeichen standen also auf Krieg: erneut wurden 5.000 Mann rekrutiert, außerdem wurde das Heer besser ausgerüstet – wir waren unseren Nachbarn nun technologisch klar überlegen.
Im Juni war es schließlich soweit: Unter dem Jubel der Venezianer erklärte der Doge öffentlich der Republik Ragusa den Krieg - Bosnien trat daraufhin wie erwartet gegen uns ein. Bei aller Euphorie war die Situation doch schwieriger als erwartet, zwar hatten wir 35.000 Mann unter Waffen - so viele, wie seit langen Jahren nicht mehr, doch schienen die Gegner vorbereitet, beide Länder befehligten jeweils ca. 20.000 Mann. Aufgrund dieser Risiken entschied der Doge, unsere Bündnispartner anzurufen, die daraufhin an unserer Seite in den Krieg eintraten.
General Carmagnola setzte sich sofort mit allen Truppen gegen Ragusa in Marsch. Doch wir wurden erwartet. Schon an der Grenze kam es zur entscheidenden Schlacht. Erschreckenderweise setzten die Raguser ihre zahlreiche Kavallerie erstaunlich geschickt in den Bergen ein, was dazu führte, dass wir schon in den ersten Tagen 10.000 Mann verloren und die Moral unser unerfahrenen Truppen zusammenbrach. Nach tagelangen Gefechten in den Bergen und auf den Hochebenen mussten wir schließlich fliehen und wurden prompt von der nachrückenden Kavallerie verfolgt.
Entsetzen breitete sich in Venedig aus, als man von diesem erneuten Unglück erfuhr. Sofort erließ der Doge ein Notgesetz über die Abgabe von Kriegssteuern, was zu einiger Unruhe insbesondere in den Reihen der Händler führte. Weiterhin sandte Foscarini einen wütenden Brief an seinen General und drohte ihm mit Verbannung und Schlimmerem bei einer erneuten Niederlage.
16.000 Mann waren übrig geblieben hatten sich notdürftig befestigt und erwarteten die Verfolger. Und tatsächlich auf heimischen Boden errangen wir den Sieg, kehrten den Spieß um und verfolgten nun unsererseits die Raguser bis vor die Tore ihrer Heimatstadt. Dort wurden sie von uns abgeschlachtet und 12.000 Mann begannen nun im Oktober die Belagerung der Stadt. Sorge bereitet uns nun einzig die riesige Armee, die in Bosnien steht: sage und schreibe 31.000 bedrohen unsere Grenzen, rühren sich jedoch noch nicht vom Fleck. Der Versuch eines Status Quo Friedens mit Bosnien scheiterte. Unsere Allianzpartner hatten sich nicht vom Fleck gerührt.
Nachrichten aus dem Osten ließen verlauten, dass die Osmanen Tekke annektiert hätten und aus dem Norden hörte man, dass Holstein nun Teil Dänemarks war.

1429
Zur Unterstützung der Belagerung wurden unterdessen in Dalmatien erneut 5.000 Mann ausgehoben, die bald darauf in Ragusa eintrafen. Unterdessen berichteten unsere Spione, dass die gesamte bosnische Armee in Richtung Serbien abmarschiert sei. Dies erleichterte uns ungemein, schließlich hatten wir nun alle Zeit der Welt. Im Juli war es schließlich soweit, Ragusa musste aufgeben, man übergab General Carmagnola bereitwillig den Schlüssel zur Stadt und schwor Venedig ewige Treue. Die Stadt Ragusa ist nunmehr nach Venedig und Triest die drittgrößte Stadt unserer Republik. Als Zeichen der Anerkennung übergab man uns schließlich den Oberbefehl über das letzte verbliebene Kriegschiff und 4.000 Mann Kavallerie, die sich nach Bosnien geflüchtet hatten. Kurz entschlossen zog Carmagnola diesen Truppen entgegen, um die Gunst der Stunde zu nutzen, denn die Mauern von Sarajewo lagen ungeschützt in unserer Reichweite.
Unterdessen gelang es jedoch der großen bosnischen Armee Belgrad zu erobern und einen Zwangsfrieden mit Serbien auszuhandeln. Bosnien bekam etwas Geld und die Provinz Kosovo zugesprochen und bestand damit nunmehr aus zwei Provinzen. Die siegreichen bosnischen Truppen kehrten natürlich sofort in ihre Hauptstadt zurück, dort erwartete sie aber eine böse Überraschung, denn eine hochmotivierte gleichstarke venezianische Armee hinderte sie am Einzug in die Stadt. Die nachfolgende Schlacht konnten wir glücklich gewinnen, nach ein paar weiteren Gefechten war die gesamte bosnische Armee besiegt und unsere Belagerung Sarajewos machte Fortschritte.
Im Dogenpalast war man mehr als zufrieden, wir hatten nicht nur Ragusa erobert, es lag nun sogar im Bereich des Möglichen, Bosnien zum Vasallen zu machen und das Kosovo zu übernehmen.
Die Bosnier waren unterdessen in die Allianz von Toskana, Athen, Modena und Siena eingetreten, ohne dass diese Länder jedoch nur den Anschein machten in unseren Krieg mit Bosnien einzugreifen. Schließlich nutzte Ungarn die Gunst der Stunde und griff erneut mit seinen Allianzpartnern Serbien an, welches wohl bald von der politischen Karte des Balkans verschwinden wird.
Das Osmanische Reich hatte erneut Gebietsgewinne in Kleinasien.

Joseph I
07.01.03, 01:28
Nur weiter Herr,nur behaltet die Osmanen im Auge ;)

Steinwallen
14.01.03, 15:23
1430
Schon im März war es soweit, die bosnische Hauptstadt Sarajewo wurde von unseren tapferen Truppen eingenommen. Nach ein paar Tagen Ruhepause marschierten wir sofort weiter gen Kosovo. Dort angekommen, mussten wir feststellen, dass die Provinzhauptstadt Nish schon von serbischen Rebellen belagert wurde, die nicht besonders erfreut über unser Erscheinen waren. Zaghafte Verhandlungsversuche Carmagnolas scheiterten, dann überkam ihm ob der Unverschämtheit dieser serbischen Bauern die Wut und in einem blutigen Gemetzel wurden die paar tausend einheimischen Aufständischen niedergemacht. Die Armee Venedigs belagerte nun die letzte befestigte Stadt Bosniens.
Inzwischen hatten sich auch unsere Verbündeten auf den Weg gemacht. Zwei Jahre nach Kriegsausbruch wollten sich die feigen Freunde wohl ihr Stückchen vom Kuchen abholen. Vom April bis Mai zogen sage und schreibe 90.000 Soldaten durch Istrien und Dalmatien, die Bevölkerung musste Hungern, um solche Soldatenmassen zu ernähren. Bald darauf erreichten sie Nish und schlossen sich der Belagerung an. Hunger zerrte nun an der Moral unserer Soldaten. In den nächsten Monaten sollten 6.000 venezianische Männer sterben, ohne dass eine Kugel in die Nähe unserer Soldaten flog. Nur Carmagnola hatten wir es zu verdanken, dass es zu keiner Meuterei kam und die Belagerung unter unserer Führung aufrecht erhalten werden konnte.
Im September hatte die Qual endlich ein Ende. Die Stadt ergab sich, sofort begannen wir die Verhandlungen mit den Bosniern und erreichten die Übergabe der Provinz Kosovo und die Vasallisierung von Bosnien. Der Krieg war beendet, der Sieg unser!
Venedig blickt nun voll Optimismus in die Zukunft. Der Doge verkündet im November einschneidende Reformen, die insbesondere für die Landbevölkerung in den Provinzen wichtig sein werden, ihre Freiheiten werden erhöht, einige sogar aus der Leibeigenschaft entlassen. Hier sollen die zukünftigen Soldaten der Republik aufwachsen.
Serbien blieb im Übrigen als Staat bestehen. Es wurde im Oktober Vasall Kroatiens.

1431
Unser umjubelter Doge Francesco Foscarini versprach den Bürgern Venedigs eine Zeit des Friedens und des Reichtums. Zwar sollte das Heer zum Schutz insbesondere gegen die Osmanen in den nächsten Jahren auf 30.000 Mann aufgerüstet werden, ein Angriffskrieg stand jedoch laut Foscarini nicht bevor. Die Provinzen sollten systematisch aufgebaut und gefördert werden, diplomatisch musste zerbrochenes Porzellan gekittet werden.
Serbien wurde nun doch durch Ungarn annektiert, die dadurch nun unsere direkten Nachbarn sind.

1432
Mit einem großen Trauerzug wurde die Leiche unseres erfolgreichen Generals Carmagnola im Februar von Nish nach Venedig gebracht. Er starb an Langeweile. Noch mit seinen letzten Worten forderte er den Dogen auf, endlich die Osmanen anzugreifen.
Candar am Schwarzen Meer wird durch die Osmanen und Preussen durch Böhmen annektiert.

1433
Moskau erzielte große Gebietsgewinne im Krieg mit Novgorod. Mecklenburg wurde durch Polen annektiert. Unser Nachbar Mantua trat in die Allianz von Toskana, Athen, Modena, Siena und Bosnien ein. Diese Allianz avanciert damit zu unserem größten Gegenspieler neben den Osmanen.
Im Dezember bricht vor unseren Grenzen ein großer Balkankrieg aus: Moldawien und die Walachai kämpfen gegen Siebenbürgen, Ungarn, Luxemburg und Kroatien. Württemberg beendet sein Vasallenverhältnis zu Österreich.

1434
Das vom Dogen verlangte stehende Heer ist nun komplett: 20.000 Mann incl. 5.000 Reiter sind im Kosovo stationiert, weitere 10.000 Fußsoldaten befinden sich auf den ionischen Inseln.
Der Kirchenstaat tritt in eine Allianz mit Neapel, Aragon und Albanien. Eine zweite mächtige Allianz in meiner Nähe entsteht damit.
Im hohen Norden wird die Kalmarer Union beendet. Norwegen wird Teil Dänemarks, gleichzeitig erhalten sie durch vorteilhafte Friedensschlüsse Estland und Livland.
England gewinnt drei Provinzen von Schottland. Die Wallachei schließt einen Separatfrieden mit Ungarn.