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Lancelot
12.10.05, 02:15
Prolog

Guten Tag werte Damen? und Herren,

es wird Zeit das ich mich endlich vorstelle nachdem ich nun schon einige Zeit hier lese und auch die ein oder andere Frage bereits stellte. Mein Name ist Lancelot. Fanget bitte nicht an mich Sir zu nennen, diese Ehr gebühret einem meiner Ahnen, nicht mir. Die Queen ist mir persönlich völlig unbekannt und ich denke ihr wird es nicht anders gehen, so das eine derartige Auszeichnung in weiter Ferne sein dürfte.

Wie gelangte ich in euren edlen Hallen? Nun, als alter HOI I Fan, erfuhr ich im Frühjahr von der Neuerscheinung HOI II. Doch zunächst galt es noch eine weitere Neuerscheinung nicht nur zu erwerben sondern mein Equipment dafür vorzubereiten ähnlich BF II verlangte diese deutliche Nachbesserungen im Grafik und Speicherbereich. Diese Neuerscheinung ist meine eigentliche Heimat in den letzten Jahren gewesen. Sie nennt sich Radsportmanager aus dem Hause Cyanide. Doch diese Neuerscheinung hielt leider nicht was sie auf Grund der Vorgängerversionen versprach. Selbst heute noch werkelt man an Patches die das Game spielbar machen sollen und ist derweil bereits bei Version 1.4R angelangt. Dies war so nervenaufreibend das ich mich endlich HOI II zuwandte. Nach dem ich mich dort ein wenig eingespielt hatte machte ich mich auf die Suche nach entsprechenden Foren. Gelangte zunächst aber an das, wie ich inzwischen fesstellen konnte, befreundete Forum unter www.paradox-games.de. Dort stieß ich erstmals auf EU II ohne es weiter zu beachten, stattdessen holte ich mir den ein oder anderen Mod für HOI II und spielte diesen. Durch die anstehende Neuerscheinung Diplomacy gelangte ich auch wieder zu meinen alten Freunden bei www.ludomaniac.de um dort u.a. an der derzeit gerade begonnenen DM im pbem Diplomacy teilzunehmen. Auch dies beschäftigt mich nebenbei und wird es erfahrungsgemäß auch noch das nächste dreiviertel Jahr tun. Nebenbei sei bemerkt das dies ein für Meister der Strategie und der Psychologie gleichermaßen hoch interessante Spielart ist. Auch zu der Brettspielvariante, dort FtF (Face to Face) genannt, kann ich nur raten, ein PC-Spiel wird diesen Flair niemals vermitteln können, nicht einmal als Multiplayer (weil zu schnell gespielt) doch wie gesagt dies nur am Rande. :cool:

Eines schönen Tages machte ich mich wieder auf die Suche nach weiteren Foren zu diesem Thema und landete bei euch. Zunächst ein wenig enttäuscht was den HOI II Teil anging wendete ich mich wieder ab, doch eines Abends kehrte ich zurück und landete erst bei EU II, dann bei CK und Victoria. Speziell eigentlich im jeweiligen AAR - Bereich. Victoria streifte ich bisher nur kurz, EU II und CK jedoch fesselten mich sehr. Um nur einige Beispiele zu nennen "Jenseits von England" vom Lord Protector oder das Werk des Herren Störtebecker der "die Geschichte des deutschen Ordens" beschrieb. Fast noch mehr faszinierte mich die "Cronica Magna" des werten Ender aus dem CK-Bereich. Kurzum ich beschloß, die drei Werke (CK, EUII und Victoria) sollten mein sein.

Leider lies mich mein fliegender Händler Amazon bei dem ich CK und Victoria orderte bis heute im Stich, doch EU II das ich bei Ebay für die stolze Summe von 1,- Euro erstand gelangte vor etwa eine Woche in meine Hütte. Welch einen Schatz hab ich da nur all die Jahre übersehen. Ich hoffe inständig auch die anderen beiden bald mein nennen zu können, obwohl mich leichte Zweifel umfangen ob der Zuverlässigkeit des Amazon-Händlers. Die Konversation mit jenem endet inzwischen mit "Gruß nur noch der Form halber". :mad: :rot:

Wie gesagt seit etwa einer Woche tue ich fast nichts anderes als mich mit EU II zu beschäftigen. Ich fing mit den Brandenburgern an um ein wenig zu verstehen, doch nun sind es die Habsburger die mein Herz gewannen. Von Ihnen sollt ihr nun hören. Sicher es gibt schon das ein oder andere Werk zu ihnen, doch für den Anfang soll es mir vollständig genügen über ihre Geschichte zu berichten.(naja, wohl eher die meiner ersten Niederlage)

Der Form halber hier ein paar Werte für die, die es interessiert. Ich spiele (noch) auf normal/normal mit Patch 1.8b. Nebel des Krieges ist an genau wie erzwungene Annektionen. Aufträge dagegen sind ausgeschaltet. Die Spielgeschwindigkeit ist in der Regel auf schnell.

Der AAR sollte eigentlich in CK beginnen, doch mangels dessen blieb mir nichts anderes übrig als den Teil der Geschichte wahrheitsgemäß* zu übernehmen.
Euch werten Damen? und Herren, steht es natürlich jederzeit frei mich zu beraten oder zu schelten, ich bitte sogar ausdrücklich darum. So nun genug der Vorrede, lasset das Spiel beginnen. :smoke:

Hochachtungsvoll
Lancelot

*wahrheitsgemäß - wie ich feststellte gibt es mehrere Wahrheiten, dies ist eine davon. :)

Lancelot
12.10.05, 02:35
Teil 1 die Babenberger Markgrafen (940 – 1141)

1. Leopold I.
2. Heinrich I
3. Adalbert
4. Ernst
5. Leopold II.
6. Leopold III
7. Leopold IV

1. Leopold I. (Luitpold) (* um 940, † 10. Juli 994 in Würzburg)

Leopold war Graf im bayrischen Donaugau und erscheint schon in den 960er Jahren als treuer Gefolgsmann Otto I.. Auch nach dem Aufstand Heinrichs des Zänkers von Bayern 976 gegen Kaiser Otto II. hielt er weiterhin zum Kaiser und wurde dafür an Stelle eines gewissen Burkhard zum Markgrafen eines Gebietes im Osten, dem heutigen österreichischen Kernland, ernannt. Er residierte wahrscheinlich in Pöchlarn, vielleicht aber auch schon in Melk, wie seine Nachfolger. Die Markgrafschaft, die sich ursprünglich etwa mit der modernen Wachau deckte, wurde zumindest bis zum Wienerwald erweitert.

Leopold starb am 10. Juli in Würzburg nach einem Mordanschlag auf seinen Vetter Heinrich aus der Schweinfurter Linie. Beide waren am 8. Juli vom Würzburger Bischof zur Kiliansmesse geladen. Dabei traf ihn ein Pfeil, der seinem Vetter zugedacht war und verwundete ihn tödlich.

Leopold ehelichte Richarda (auch Richwarda). Sie war vermutlich eine Schwester oder Halbschwester Graf Marchward I. von Eppstein und die Tochter Graf Ernsts des IV. vom Sualafeldgau. Dies wird auch durch die Namensgebung ihres zweiten Sohnes, Ernst, bestärkt. Leopold hatte mit ihr acht Kinder.

1. Heinrich I. 994–1018 Markgraf von Österreich und Leopolds I. Nachfolger
2. Judith
3. Ernst 1012-1015 Herzog von Schwaben, verheiratet mit Giesela,Tocher
von Herzog Hermann von Schwaben
4. Poppo 1016-1047 Erzbischof von Trier
5. Adalbert 1018-1055 Markgraf von Österreich und Nachfolger seines Bruders
Heinrich I.
6. Kunigunde
7. Hemma - verheiratet mit Graf Rapoto von Diessen
8. Christine - Reklusin in einem Kloster in Trier

2. Heinrich I (der Widerspenstige) († 1018) war von 994-1018 Markgraf von Österreich

Es gelang Heinrich in seiner Amtszeit die recht junge Mark zu sichern und die Grenzen gegen Norden und Osten vorzuschieben. Dabei erwies er sich als treuer Gefolgsmann der Kaiser und bayrischen Herzöge.
Heinrich blieb entweder kinderlos oder keines seiner Kinder überlebte ihn. Auch eine Gemahlin konnte nicht nachgewiesen werden. So folgte ihm sein jüngerer Bruder Adalbert nach.

3. Adalbert (der Siegreiche) (* um 985, † 26. Mai 1055 in Melk

Er dehnte die Ostgrenze der bayerischen Marcha Orientalis (Awarenmark) bis an die March und an die Leitha aus und unterstützte König Heinrich III. im Kampf gegen Ungarn und Böhmen. Er residierte in der niederösterreichischen Babenbergerburg Melk, wo später das Stift Melk entstand.

4. Ernst (der Tapfere) (* 1027; † 10. Juni 1075

Er folgte seinem Vater Adalbert und vereinigte die Böhmische Mark mit der Ungarnmark und der Mark Österreichs. Zu seiner Zeit begann die Kolonisation des Waldviertels durch die Kuenringer. Zu Beginn des Investiturstreits stand er auf der Seite Heinrichs IV. und fiel als dessen Gefolgsmann.

5. Leopold II. (der Schöne), auch Luitpold (* 1050; † 12. Oktober 1095)

Er wurde als Sohn des Markgrafen Ernst des Tapferen und Adelheid († 1071), Tochter von Markgraf Dedi II. (auch Dedo) von Meißen, geboren und sicherte sich 1075 dessen Nachfolge. Im Streit zwischen dem Papsttum und dem Königtum (Investiturstreit) wandte er sich dem gregorianischen Lager zu und wurde daraufhin vom Kaiser abgesetzt und sein Heer bei der Schlacht bei Mailberg am 12. Mai 1082 vernichtend geschlagen. 1084 unterwarf sich Leopold. Herzog Vratislav II. von Böhmen wurde mit der Markgrafschaft belehnt, Leopold konnte sich jedoch als Landesherr halten. Er starb vermutlich in Gars am Kamp.

Mit seiner Frau Ida von Cham, die bei einem Kreuzzug umkam, hatte er den Sohn Leopold III. sowie sieben Töchter, die Herzöge und Grafen aus Kärnten, Böhmen und Deutschland heirateten.

6. Leopold III. (der Heilige) (* 1073; † 15. November 1136).

Leopold war der Sohn von Markgraf Leopold II. und Ida von Formbach-Ratelnberg; seine Söhne waren Leopold IV. und Heinrich II. Jasomirgott. In zweiter Ehe war er mit Agnes von Waiblingen, der Schwester Kaiser Heinrichs V. verheiratet, da er ihn gegen seinen Vater Heinrich IV. unterstützt hatte. Diese Versippung mit den Saliern hob die Bedeutung des Babenberger-Hauses, dem wichtige Königsrechte in seiner Markgrafschaft übertragen wurde. Leopold nannte sich "Princeps Terrae", was bereits auf das Bewusstsein einer selbständigen Landesherrschaft hindeutet. Er war auch 1125 als Kandidat für die Königswahl im Gespräch, verzichtete aber.

Erinnert wird seiner vor allem für die Erschließung des Landes, die mit seiner Tätigkeit als Klostergründer einher geht. Seine wichtigste Gründung ist Klosterneuburg, das 1108 gegründet wurde. Der Legende nach war es die Stelle, an der ihm eine Marienerscheinung den Schleier seiner Frau Agnes zeigte, den diese Jahre zuvor auf der Jagd verloren hatte. Klosterneuburg wurde in den folgenden Jahren zur Residenz ausgebaut.

Andere Klöstergründungen waren Stift Heiligenkreuz, Klein-Mariazell sowie Stift Seitenstetten. Diese Gründungen führten auch 1485 zu seiner Heiligsprechung, dienten aber hauptsächlich zur Erschließung des noch stark bewaldeten Gebiets.
Auch die Städte wurden unter ihm gefördert, neben Klosterneuburg und Wien namentlich Krems, das eine Münzprägestätte bekam, die freilich nie Bedeutung erlangte.

Begraben ist er im Stift Klosterneuburg in Klosterneuburg, das ihm seine Existenz verdankt. 1663, unter der Regierung seines Namensvetters Leopold I. wurde er zum Landespatron Österreichs an Stelle des Heiligen Koloman erhoben. Der 15. November ist in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich schulfrei.

7. Leopold IV. (der Freigebige) (* um 1108; † 18. Oktober 1141)
war seit 1136 Markgraf von Österreich und seit 1139 Herzog von Bayern.

Er war einer der jüngeren Söhne des Markgrafen Leopold III., des Heiligen. Warum er seinen Brüdern Adalbert und Heinrich vorgezogen wurde, ist unbekannt.Durch seine Mutter Agnes mit den Staufern verwandt, wurde er im Zuge des Kampfes gegen die Welfen von Kaiser Konrad III. mit dem vorher welfischen Bayern belehnt. Er konnte sich dort durchsetzen, zumal sein Bruder Otto Bischof von Freising war.

Die bekannteste Maßnahme seiner kurzen Regierung war 1137 der Tauschvertrag von Mautern mit dem Bischof von Passau. Der Bischof erhielt die Peterskirche, der Markgraf dafür ausgedehnte Ländereien um Wien mit Ausnahme eines Geländes außerhalb der Stadtmauer, wo eine große neue Pfarrkirche gebaut werden sollte - der heutige Stephansdom.

Er war mit Maria von Böhmen verheiratet, der späteren Frau des Markgrafen Hermann III. von Baden. Nachdem der Herzog und Markgraf nach kurzer Regierung überraschend starb, folgte ihm sein Bruder Heinrich nach.

Lancelot
12.10.05, 12:04
Teil 2 die ersten Habsburger (940 -1239)

Anmerkung:
Die Angaben der Vorfahren sind mit Vorsicht zu geniessen. Die Vorfahren hier sind so dargestellt, wie Habsburg-freundliche Quellen es angeben. Habsburgische Stammbaumforscher schon um 1500 arbeiteten komplette Stammbaume von ihrem Geschlecht aus; diese zeigten dass römische Adlige, Priamus von Troja (Sohn Jupiters) oder König Artus ihre direkten Vorfahren seien.[/Anmerkung:]

1. Guntram (der Reiche)
2. Lanzelin
3. Radbot (Habsburg)
4. Werner I
5. Otto II
6. Werner II
7. Albrecht III
8. Rudolf II (der gütige)
9. Albrecht IV

1. Guntram der Reiche († 26. März 973)

war der Stammvater der Habsburger. Der aus dem Elsass stammende Guntram war ein Graf im Breisgau und Herzog zu Muri. Er gilt als der Großvater von Radbot, dem Erbauer der Burg Habsburg. Überliefert ist der Sohn Lanzelin. Die Verbindung zwischen Guntram dem Reichen und Lanzelin ist jedoch historisch nicht festgestellt, da ein Sohn namens "Kanzelin" existiert und nicht unbestritten ist, ob Kanzelin derselbe wie Lanzelin (oder auch Landolt) ist, oder ob Lanzelin eine andere Person war.
Er war der dritte Sohn seiner Eltern Hugo, Graf im elsässischem Nordgau, und Hildegard. Er gehörte der elsässischen Familie der Eberharde, einem Zweig der Etichonen an, und verfügte über Landbesitz im Elsass wie auch im Breisgau, ehe ihm diese wegen eines Hochverrats zusammen mit dem Grafentitel entzogen wurde.
Stimmt die Verbindung zwischen ihm und Lanzelin, so wäre er der direkte Vorfahr der heutigen Königsfamilien unter anderem von Belgien, Dänemark, England und der Niederlande sowie der Fürsten von Liechtenstein.

2. Lanzelin († August 991), nach dem historischem Lexikon der Schweiz als "Landolt" bezeichnet)

war vermutlich der Sohn von Guntram dem Reichen, dem Stammvater der Habsburger und Vater des Radbot, dem Gründer der Burg Habsburg und des Klosters Muri.
Der Name seiner Frau war, da die Quellen sich widersprechen, entweder Luitgard von Thurgau oder Liutgard (bzw. Lütgard) von Nellenburg (* 960). Sie war eine Tochter des Grafen Eberhard im Thurgau.

Er nannte sich Graf von Altenberg, nach der gleichnamigen Burg in Altenberg bei Brugg unweit von der später erbauten Habsburg. Er wird auch als Graf von Klettgau und Thurgau bezeichnet.
Von ihm heißt es, dass er Ländereien im heutigen Aargau gewaltsam erobert haben soll.

3. Radbot (* 985; † 1045)

war Graf im Klettgau und der zweite Sohn von Lanzelin. Unter seiner Herrschaft wurde die Habsburg, der Stammsitz der Habsburger, errichtet sowie das Kloster Muri gegründet.

Radbot konnte schon bald nach der Ächtung seines Onkels erneut umfangreichen Landbesitz im Elsass, in Schwaben und im schweizerischen Aargau erwerben. Mit ihrem Gatten Radbot gründete Ita von Lothringen, eine Tochter des Herzogs Friedrich von Ober-Lothringen, im Jahr 1027 das Kloster Muri. Als habsburgisches Eigenkloster wurde es mit Benediktinern aus dem Kloster Einsiedeln besetzt. Der erste Propst Reginbold leitete den inneren und äußeren Aufbau der Neugründung nach dem Vorbild von Einsiedeln und wurde dabei von den Gründern tatkräftig unterstützt. Die Stifterfamilie übte von Anfang an die eigenkirchliche Herrschaft über das Kloster aus, das infolgedessen in allen wesentlichen Dingen vom Willen der gräflichen Familie abhängig war.

Die dreischiffige romanische Basilika, von der die Krypta, die Mauern des Chors und des Querschiffes noch erhalten sind, wurde unter Propst Burkard am 11. Oktober 1064 von Bischof Rumold von Konstanz geweiht. 1065 wurde Propst Burkard zum ersten Abt von Muri gewählt und damit die rechtliche Bindung an das Mutterkloster Einsiedeln gelöst. Radbot und seine Gemahlin Ita fanden in der Klosterkirche ihrer Stiftung ihre letzte Ruhestätte vor dem Kreuzaltar, der in der Mittelachse zwischen Langhaus und Vierung stand.

4. Werner I. Graf von Habsburg (* 1030; † 11. November 1096)

Graf Werner verzichtete 1082 auf die Herrschaft über das Kloster Muri und ließ durch Mönche aus St. Blasien die alten Einsiedler-Bräuche abschaffen. Muri wurde in eine Schutzvogtei umgewandelt.

Der in Herzog Rudolfs (*um 1025; †1080), Deutscher Gegen-König (1077-1080), Herzog von Schwaben (1057-1077) und Graf von Rheinfelden) Eheangelegenheiten verwickelte Graf war "Rudolfs Cognatus (= ein über die mütterliche Seite Verwandter) Werner". Ein Blick auf die in Süddeutschland beheimateten Grafen zeigt, dass Werner wohl nur Graf Werner von Habsburg sein kann. Dieser Umstand bietet einen Hinweis auf die ansonsten nur aus den Muri-Quellen bekannte Verwandtschaft von Rheinfeldern und Habsburgern.

5. Otto Graf von Habsburg († 8. November 1111)

ist der ältere Sohn von Werner I.. Er begleitete 1108 den Kaiser Heinrich V. auf dem Kriegszug gegen Ungarn. Auf der Rückkehr wurde er am 8. November 1111 heimtückisch ermordet.

6. Werner II., Graf von Habsburg († 19. August 1167)

Werner II. erscheint schon 1135 im Besitz der Landgrafschaft Ober-Elsass, wo das Geschlecht schon früher ausgedehnte Güter hatte, und der Schirmvogtei über das Kloster Murbach, dem auch Luzern mit den übrigen Ortschaften gehörte. Er starb in Italien, als nach der Schlacht bei Tusculum im kaiserlichen Heer eine Seuche ausbrach.

7. Albrecht III. (* ?; † 25. November 1199)

war Graf von Habsburg und Vogt von Muri.
Albrecht folgte 1167 seinem Vater Werner II. von Habsburg als Graf von Habsburg. Er war ein Anhänger des staufischen Kaiserhauses.

8. Rudolf II., Graf von Habsburg, (der Gütige) († 10. April 1232)

war Graf von Habsburg, Herzog zu Laufenburg, Zurichgau und Aargau und Landgraf im Elsass. Seine Gattin war Agnes von Staufen (†1232).
Rudolf war der einzige Sohn des Albrecht III. Nach dem Tod seines Vaters 1199 wurde er Graf von Habsburg. Er war der Großvater von Rudolf I., dem König des heiligen römischen Reiches.

9. Albrecht IV., Graf von Habsburg (der Weise) (* um 1188; † 13. Dezember 1239)

war Graf im Aargau, Landgraf im Ober-Elsaß und Feldhauptmann von Straßburg. Seine Gattin Heilwig von Kiburg, Tochter von Ulrich III., Graf von Kiburg, (* ca. 1192; † 30. April 1260) vermählte er ca. 1217.Nach dem Tod seines Vaters teilte er sich mit seinem Bruder Rudolf das Erbe.

Lancelot
12.10.05, 12:23
Teil 3 die Babenberger Herzöge (1141 – 1246)

1. Heinrich II. (Jasomirgott)
2. Leopold V. (der Tugendreiche)
3. Friedrich I. (der Katholische)
4. Leopold VI (der Glorreiche)
5. Friedrich II. (der Streitbare)

1. Heinrich II. (Jasomirgott) (* 1107; † 13. Januar 1177 in Wien)

Als Sohn Markgraf Leopolds III. bekleidete er zunächst die Position eines Pfalzgrafen bei Rhein, bis er nach dem überraschenden Tod seines Bruders Leopold IV. Herzog von Bayern und Markgraf von Österreich wurde. Im Zuge des welfisch-staufischen Konflikts war dem Welfen Heinrich dem Stolzen vom Kaiser das Herzogtum Bayern entzogen und an die Babenberger weitergegeben worden. Der neue Kaiser Friedrich I. versuchte nun einen Ausgleich mit den Welfen zu finden und belehnte 1156 Heinrich des Stolzen Sohn Heinrich den Löwen mit Bayern. Nun musste für den Babenberger ein Ersatz gefunden werden: dieser "Trostpreis" war das Privilegium Minus, durch das Österreich ein von Bayern unabhängiges selbständiges Herzogtum wurde.

Anders als sein Vater, der meist in Klosterneuburg regierte, erhob er 1145 Wien zu seiner Residenz. Erst durch diesen Akt konnte Wien Städte wie Krems, Melk oder Klosterneuburg überflügeln und blieb seither ununterbrochen die Hauptstadt des Landes. 1147 wurde auch der Stephansdom fertiggestellt als sichtbares Zeichen der neuen Bedeutung der Stadt. 1155 stiftete er auch das Schottenkloster in Wien, in dessen Hof heute eine Statue von ihm steht.

Verheiratet war er seit dem 1. Mai 1142 bis 1143 mit Gertrud, der einzigen Tochter Kaiser Lothars III., ab 1148 mit Theodora Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I.. Beide Ehen sprechen für die Bedeutung, die das Geschlecht der Babenberger in Mitteleuropa zu jener Zeit hatte.

Der Beiname Jasomirgott kam im 13. Jahrhundert in der Form Jochsamergott auf, die Bedeutung ist unklar. Man nimmt an, dass es sich um die Verballhornung eines arabischen Wortes handelt, und bringt es mit seiner Teilnahme am 2. Kreuzzug 1146 in Verbindung. Eine populäre Legende will wissen, dass es sich von einer Schwurformel "Ja so mir Gott helfe" herleite.

2. Leopold V. (der Tugendreiche) (* 1157; † 31. Dezember 1194 in Graz)

Herzog von Österreich 1177-1194 und der Steiermark 1192-1194.

Leopold war der Sohn von Heinrich II. Jasomirgott und seiner byzantinischen Frau Theodora Komnena sowie der Vater von Friedrich I. und Leopold VI..
Hauptsächlich erinnert wird seiner für die Teilnahme am Dritten Kreuzzug, wo er sich vor Akkon mit dem englischen König Richard Löwenherz zerstritt. Auf der Heimreise nach England 1192 musste der König aufgrund widriger Umstände in Wien Station machen, wo er prompt (der Legende nach an seinem Siegelring) erkannt und im Vorort Erdberg (heute zu Wien-Landstraße) verhaftet wurde. Eine zeitlang war der König in Dürnstein interniert, dann wurde er an Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert. Das immense Lösegeld von sechstausend Eimern (!) Silber wurde zur Gründung der Münze in Wien, für den Bau einer neuen und stark erweiterten Stadtmauer für Wien und der Gründung der Stadt Wiener Neustadt investiert.

Dafür handelte sich der Herzog die Exkommunikation und das Interdikt seiner Länder durch Papst Coelestin III. ein. Diese wurde scheinbar aber nicht veröffentlicht. Der Papst ließ durch den Bischof von Verona Bedingungen stellen, unter denen die Exkommunikation wieder aufgehoben werden sollte. Zu diesen gehörte die Freilassung von englischen Geiseln, die Rückgabe des Lösegeldes und der Herzog sollte mit seinen Leuten alsbald in das Heilige Land ziehen. Dort sollte er so lange im Dienst der Kirche kämpfen, als König Richard in Gefangenschaft war.

Aber auch eine zweite Legende spinnt sich um Leopold: Sein weißer Waffenrock soll in der Schlacht um Akkon rot von Blut gewesen sein. Als er seinen breiten Gürtel abnahm, war ein weißer Streifen zu erkennen. So soll die Flagge Österreichs entstanden sein.

Am 17. August 1186 wurde die Georgenberger Handfeste ausgehandelt, durch die nach dem Erbfall 1192 die Steiermark und zentrale Teile Oberösterreichs mit Österreich verbunden wurden. Dies war der erste Schritt zur Schaffung des Länderkomplexes Österreich.

Die Bedingungen zur Aufhebung der Exkommunikation waren noch nicht erfüllt, weder Geiseln noch das Lösegeld waren übergeben, doch mit den Vorbereitungen zur Kreuzfahrt war aber schon begonnen, als Herzog Leopold wärend eines Turniers vom Pferd stürzte und einen offenen Beinbruch erlitt. Gleich darauf versprach er dem Pfarrer von Hartberg, dass er im Falle seiner Genesung die vorgegebenen Bedingungen zur Aufhebung der Exkommunikation erfüllen wolle. Kurz darauf erklärte er auch Erzbischof Adalbert II. von Salzburg seine Unterwerfung unter die Bedingungen des Papstes. So wurde die Exkommunikation durch Erzbischof Adalbert II. wieder aufgehoben. Bald darauf starb Herzog Leopold am 31. Dezember 1194 in Graz an den Folgen seines Sturzes.

3. Friedrich I. (der Katholische) (* um 1175; † 16. April 1198 auf der Heimreise aus Palästina)

Friedrich I. war der Sohn des Herzog Leopold V. Er folgte 1194 seinem Vater nach und beteiligte sich 1197 am Kreuzzug Kaiser Heinrichs VI. Bei der Rückkehr aus Palästina verstarb Friedrich I. am 16. April 1198.

4. Leopold VI., (der Glorreiche) (* 1176; † 28. Juli 1230)

Leopold war der jüngere Sohn des Herzogs Leopold V.. Entgegen den Bestimmungen der Georgenberger Handfeste wurde nach dem Tod Leopolds V. die Herrschaft geteilt: Leopolds älterer Bruder Friedrich I. erhielt Österreich (im heutigen Sprachgebrauch Nieder- und Oberösterreich), während Leopold selbst die Steiermark übernahm. Die beiden Herzogtümer wurden wiedervereinigt, als Friedrich nach nur vier Jahren überraschend starb.

Leopold VI. nahm an zwei Kreuzzügen teil (am Albigenserkreuzzug 1212 und am gescheiterten Kreuzzug 1217-1221) und versuchte ebenso wie seine Vorgänger, durch die Gründung neuer Klöster das Land zu erschließen. Seine bekannteste Gründung ist Lilienfeld im niederösterreichischen Tal der Traisen, wo er auch begraben liegt. Daneben begünstigte er aber auch die damals hochmodernen Bettelorden (Franziskaner, Dominikaner). In dieselbe Richtung geht die Gründung neuer Städte und die Verleihung von Stadtrechten (1212 Enns, 1221 Wien, das unter ihm auch eine bedeutende Erweiterung erfuhr und seine Fläche mehr als verdoppelte).

Unter ihm erreichte das babenbergische Österreich den Zenit seines Ansehens, seine Ehe mit der byzantinischen Prinzessin Theodora Angeloi gibt davon Zeugnis, ebenso wie sein Vermittlungsversuch zwischen dem Kaiser Friedrich II. und dem Papst, während dem er 1230 in Italien starb.
Er hatte sieben Kinder, unter anderen die Töchter Margarethe von Babenberg und Constantia von Österreich.
Bekannt ist sein Hof als Zentrum des Minnesangs, hier wirkten unter anderem Walther von der Vogelweide, Neidhart von Reuental und Ulrich von Liechtenstein. Auch das Nibelungenlied wurde möglicherweise hier geschrieben.

5. Friedrich II., (der Streitbare) (* 1219; † 15. Juni 1246 in der Schlacht an der Leitha)

Er war der einzige Sohn von Herzog Leopold VI. und Theodora Angoloi, einer byzantinischen Prinzessin. Er selbst war in erster Ehe mit einer Laskaris verheiratet, in zweiter mit Agnes von Meran. Sein Beinamen der Streitbare wurde ihm nicht zu unrecht gegeben – er war zeit seiner Regierung ständig in Kämpfe mit allen Nachbarn verwickelt – vor allem mit Ungarn, Bayern und Böhmen. Auch die bisher dem Herzogshaus treu ergebenen Kuenringer erhoben sich gleich zu Anfang seiner Regierung gegen ihn. Am gefährlichsten waren aber seine Streitigkeiten mit Kaiser Friedrich II., der ihn 1236 sogar ächtete. Wien war während seiner Ächtung für ein paar Jahre freie Reichsstadt. Er konnte sich aber in Wiener Neustadt halten. 1239 kam es jedoch zu einer spektakulären Wendung in der kaiserlichen Politik – Friedrich wurde zu einem wichtigen Bündnispartner des Kaisers. Er verhandelte mit ihm über die Erhebung Wiens zu einem Bistum und sogar über die Erhöhung Österreichs (mit der Steiermark) zu einem Königreich. Eine Bedingung wäre aber eine Heirat seiner Nichte Gertrud mit dem damals fast fünfzigjährigen Kaiser gewesen, was das Mädchen aber ablehnte. Er fiel in einer Schlacht gegen den Ungarnkönig Béla IV.; mit ihm starben die Babenberger im Mannesstamm aus.

Friedrich der Streitbare bildet als letzter Babenberger einen Epochenumbruch in der Geschichte Österreichs. In seinen hochfliegenden Plänen seinem späteren Nachfolger Rudolf IV. nicht unähnlich, kam ihm sein unsteter Charakter immer wieder dazwischen. Erbberechtigt nach ihm waren (da das Privilegium Minus auch die weibliche Erbfolge vorsah) seine Schwester Margarete und seine Nichte Gertrud von Österreich. Gertrud heiratete 1246 zuerst Vladislav von Mähren, einen Sohn König Wenzel I. von Böhmen. Die Ehe dauerte nur wenige Monate, da Vladislav bald verstarb. In 2. Ehe heiratete sie 1248 Hermann von Baden, der sich in Österreich allerdings nicht richtig durchsetzen konnte und ebenfalls jung starb. 1252 ging sie ihre 3. Ehe mit Roman von Halicz, einen Verwandten des Ungarnkönigs, ein. Diese wurde, als die Herzogtümer Margarete zugesprochen waren, geschieden. Margarete wurde von dem mehr als zwanzig Jahre jüngeren Ottokar Přemysl geheiratet. Daraufhin wurde Österreich zu einem Konfliktfeld zwischen Přemysliden und Arpaden, bei diesem Konflikt konnte Ottokar sich vorläufig durchsetzen.

Lancelot
12.10.05, 15:10
Teil 4 die badischen und Pfenysliden Herzöge (1243 - 1278)

1. Hermann von Baden
2. Friedrich I. von Baden
3. Ottokar Přemysl

1. Markgraf Hermann VI. von Baden (* um 1225; † 4. Oktober 1250)

war regierender Markgraf von Verona und Baden, Herzog von Österreich und der Steiermark. Er war aus dem Hause der Zähringer, und damit mit den Saliern und Staufern seit drei Generationen verschwägert.

Seine Regierungszeit war von 1243 - 1250. Die Söhne von Hermann V., Hermann VI. und Rudolf I., übernahmen zunächst gemeinsam das väterliche Erbe, bis Hermann VI. 1247 nach seiner Einheirat ins österreichische Herzogsgeschlecht dorthin zog und Rudolf I. die Alleinherrschaft über die Markgrafschaft Baden überließ.

Markgraf Hermann VI. ist der Sohn von Hermann V. von Baden und der Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein.
Papst Innozenz IV. bestätigte am 14. September 1248 dem Markgrafen Hermann VI. die Schenkung des Herzogtums Österreich durch die Vermählung mit Gertrud von Babenberg, aber einige Monate später, am 31. Januar 1249, fordert der Papst den Gegenkönig Wilhelm von Holland auf, Markgraf Hermann VI. mit dem Herzogtum Österreich zu belehnen.

Markgraf Hermann VI. war beim Adel nicht sonderlich beliebt und ging auch im eigenen Land recht schroff zur Sache. So versuchte seine Witwe durch eine Schenkung den am Kloster Altenburg bei Horn entstandenen Schaden wieder gut zu machen.

Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
1. Friedrich, (* 1249 in Alland; † 29. Oktober 1268 in Neapel geköpft);
später regierender Markgraf
2. Agnes, (* 1250; † 2. Januar 1295 in Wien); verheiratet in erster Ehe
1263/65 mit Herzog Ulrich III. von Kärnten und 1270/71 in zweiter Ehe
mit Ulrich III. von Heunburg († 1308)

2. Markgraf Friedrich I. von Baden (* um 1249 in Alland; † 29. Oktober 1268 in Neapel)

war regierender Markgraf von Verona und Baden, sowie Herzog von Österreich.
Seine Regierungszeit war von 1250 - 1268. Markgraf Hermann Friedrich I. ist der Sohn von Hermann VI. von Baden und Gertrud von Babenberg der Nichte Herzog Friedrichs des Streitbaren von Österreich, des letzten Herrschers aus dem Haus der Babenberger.

Hermann von Baden erhob zwar namens seiner Frau Anspruch auf Österreich, konnte seinen Anspruch auf die Nachfolge jedoch nicht durchsetzen. Nach seinem Tod musste sein Sohn Friedrich vor König Ottokar Přemysl von Böhmen fliehen, der Österreich 1251 ohne Widerstand besetzen konnte. Friedrich lebte zunächst noch in der Steiermark, dann bei seinem Schwager Herzog Ulrich III. von Kärnten, spätestens seit 1266 in Bayern, wo er sich mit Konradin von Hohenstaufen befreundete. 1267 schloss er sich dessen Italienzug zur Rückeroberung des staufischen Erbes an.

Zusammen mit seinem Freund König Konradin, der sich als König von Jerusalem und Sizilien sah, zog Friedrich I. von Baden gegen Sizilien. Der Papst sah Konradin nur als Herzog von Schwaben und König von Jerusalem und machte Karl von Anjou, den Bruder Ludwigs IX. von Frankreich, zum König von Sizilien. 1267 zogen Konradin und Friedrich I. mit einem kleinen Heer gegen Karl von Anjou. Am 18. November 1276 wurde Konradin von Papst Klements IV. daraufhin exkommuniziert und als König von Jerusalem abgesetzt.

Am 24. Juli 1268 zog Konradin umjubelt in Rom ein, nach dem Abzug aus Rom schlugen Konradin und Friedrich Karl von Anjou im Arnotal. Am 23. August kam es zu einer erneuten Schlacht, wieder waren die beiden Freunde im Vorteil, doch durch planloses Verfolgen des Feindes wendete sich das Blatt und die beiden wurden bei Tagliacozzo in den Abruzzen bei der Schlacht bei Tagliacozzo von Karl von Anjou besiegt. Am 8/9. September 1268 wurden die beiden Freunde festgenommen und an Karl von Anjou übergeben. Sie und 10-15 Begleiter, wurden auf Betreiben König Ottokars, von Karl unter fadenscheinigen Argumenten am 29. Oktober 1268 in Neapel geköpft und in ungeweihter Erde verscharrt. In der Folge gab es von 1250 - 1273 in Deutschland eine königslose Zeit, das sogenannte Interregnum.

3. Ottokar Přemysl (* um 1232; † 26. August 1278 in Dürnkrut (Niederösterreich))

war König von Böhmen (ab 1253) Ottokar II.. Er war auch Herzog von Österreich (ab 1251), Herzog der Steiermark (ab 1261) und Herzog von Kärnten und Krain (ab 1269). Damit hatte er eine für einen Přemysliden zuvor und später nie erreichte Machtfülle erlangt, was sich auch in seiner mehrfachen Bewerbung um die Krone des Heiligen Römischen Reiches zeigte.

Ottokar war der zweite Sohn von König Wenzel I. von Böhmen und Kunigunde von Schwaben. Ursprünglich sollte er zum kirchlichen Verwalter erzogen werden. Nachdem sein Bruder Vladislav 1247 nach seiner Hochzeit plötzlich verstarb, ging das Erbe auf Ottokar über. Der Überlieferung nach war er durch den plötzlichen Tod des Bruders schockiert und kümmerte sich zunächst kaum um das Regieren sondern widmete sich eher der Jagd und Saufgelagen auf seinen Jagdschlössern. Er war 1248 Anführer der Aufruhr gegen den König und erhielt dadurch seinen Spitznamen "der jüngere König" (mladší král).

Diese Auseinandersetzung endete, als Wenzel begann, sich in die Entwicklung in Österreich einzuschalten. Mit Friedrich II. waren dort 1246 die Babenberger in männlicher Linie ausgestorben. Er hinterließ eine Nichte (Gertrud) und eine Schwester (Margarete). Gertrud heiratete den Markgrafen Hermann VI. von Baden, der sich im Land jedoch nicht durchsetzen konnte, ebensowenig wie der Reichsverweser. 1250 fiel Wenzel in das Land ein. Anderen Quellen zufolge wurde er von den österreichischen Ständen gerufen, um die Wirren zu beenden. Mit Zustimmung des Adels setzte Wenzel seinen Sohn Ottokar als Statthalter ein. Gleichzeitig schlossen Wenzel und Ottokar einen Friedensvertrag, der den Sohn 1251 auch zum mährischen Markgraf machte. Er hatte damit die klassische Herrschaftsposition der böhmischen Thronfolger inne. Im gleichen Jahr zog Ottokar in Österreich ein und wurde von den Ständen bald zum Herzog ernannt. Um seine Würde zu legitimieren, heiratete er am 11. Februar 1252 die gut dreißig Jahre ältere Margarete in der Burgkapelle von Hainburg

1253 starb König Wenzel I. und Ottokar übernahm die Krone. Sein ausdrückliches Ziel war die Kaiserwürde des Römischen Reiches. An der Wahl nahm er jedoch nicht persönlich teil. Er war überzeugt, dass sein Reichtum genüge, diesen Titel übertragen zu bekommen.

Der Ungarnkönig Béla IV. fühlte sich durch diesen Machtzuwachs des benachbarten Reiches bedroht. Gemeinsam mit den bayerischen Wittelbachern ging er gegen Ottokar vor. Die Kurie vermittelte schließlich einen Frieden, in dem ein großer Teil der Steiermark Ungarn zugeschlagen wurde. Die folgende vorübergehende Friedensphase nutzte Ottokar II., um den Deutschen Orden bei zwei Kreuzzüge im Baltikum gegen die Pruzzen und andere slawische Stämme zu unterstützen. Ottokar zu Ehren erhielt das 1255 gegründete Königsberg seinen Namen.
1260 schlug er die Ungarn in einer erneuten Schlacht bei Kressenbrunn, was Ungarn zu einem Friedensschluss zwang und Ottokar den Besitz und die Herzogswürde der Steiermark sicherte. Um diese Einigung zu bekräftigen, ließ er sich von Margarete scheiden und heiratete Kunigunde von Machow, eine Enkelin des Königs von Ungarn. Auch auf Reichsebene machte er großen Einfluss geltend, da sich die beiden Könige Alfons X. und Richard von Cornwall jeweils seiner Unterstützung zu versichern versuchten. 1266 besetzte er das reichsunmittelbare Egerland. 1267 brach er zu einem weiteren Kreuzzug nach Litauen auf.

In dieser Zeit schloss er auch einen Erbvertrag mit dem kinderlosen Herzog Ulrich III. von Kärnten. 1269 starb Ulrich und Ottokar erbte Kärnten und Krain. Dadurch zog er sich allerdings die Feindschaft des dortigen Adels zu. Auch die Mehrzahl der Reichsfürsten begann sich über den Machtzuwachs des Böhmen zu sorgen.

Ihren Ausdruck fand diese Haltung 1273, als es zu einer neuen Königswahl im Reich kam. Ottokar war den Kurfürsten wegen seiner Machtfülle suspekt, sie wählten den vermeintlich "armen Grafen" Rudolf von Habsburg. Ottokar erkannte die Wahl und den neuen König nicht an. Dieser forderte im Gegenzug die Rückgabe angeeigneter Reichsterritorien, was vor allem auf Ottokar und das besetzte Egerland gemünzt war. In einer Reichsgerichtsverhandlung zu dieser Anschuldigung unterlag Ottokar, worauf Rudolf die Reichsacht gegen ihn verhängte. Dadurch verlor Ottokar die letzte Unterstützung innerhalb des Reiches und in den benachbarten Territorien. Auch innerhalb Böhmens verweigerte eine starke Adelsopposition dem König die Unterstützung. Im Süden seines Territoriums brach sogar ein offener Aufstand aus. Ottokar war gezwungen, 1276 in Wien auf alle Erwerbungen zu verzichten. Ihm blieben nur Böhmen und Mähren. Als er kurz darauf versuchte, seinen Herrschaftsraum mit Waffengewalt wiederherzustellen, unterlag er am 26. August 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld. Rudolf blieb siegreich, Ottokar wurde auf dem Schlachtfeld getötet, man vermutet einen Racheakt eines Kärntner Ritters.

In Österreich gründete Ottokar die Städte Marchegg, Leoben und Bruck an der Mur. Das vom Babenbergerherzog Friedrich II. begonnene romanische Westwerk der Stephanskirche ließ er weiterbauen, sowie auch die Hofburg.

Auch in Böhmen förderte er die Städte gegenüber dem Adel. Vor allem die Residenzstadt Prag profitierte von der durch ihn angestoßenen regen Bautätigkeit. Vom Adel verlangte er dagegen die Auslieferung aller unrechtmäßig erworbenen Güter und ließ neue Burgen schleifen. Diese rigide Konfrontationspolitik konnte den allgemeinen Machtzuwachs des böhmischen Adels im 13. Jahrhundert nicht aufhalten. Gefördert wurde auch die deutsche Kolonisation, vor allem in den Bergbaugebieten der Sudeten. Dies trug Ottokar auch Kritik ein, beispielsweise in der ersten geschriebenen Reimchronik in tschechischer Sprache, die während seiner Regierungszeit entstand.

Er war auch verantwortlich für eine neue Grenzziehung innerhalb der österreichischen Länder; die Anfänge des Landes Oberösterreich gehen auf ihn zurück.

Nach Ottokars Tod fiel Österreich an die Habsburger, die es bis zum Ende der Monarchie beherrschen sollten.

Lancelot
12.10.05, 15:15
Teil 5 Rudolf I, der erste große Habsburger (1218 -1291)

Rudolf I. oder Rudolf von Habsburg (* 1. Mai 1218 auf Schloss Limburg, Breisgau; † 15. Juli 1291 in Speyer)

war Römisch-deutscher König, Graf von Habsburg, Graf von Kyburg, Landgraf von Thurgau und Graf von Löwenstein. Rudolf hatte einen unehelichen Sohn Albrecht, dem er seinen Titel „Graf von Löwenstein“ übertrug, bevor er zum König gewählt wurde.

Eine erste Ehe hatte er mit Gertrud von Hohenberg seit 1273 Anna genannt, die am 16. Februar 1281 starb. Daraufhin heiratete er Elisabeth von Burgund (gest. 1323). Angeblich war Kaiser Friedrich II. Rudolfs Taufpate.
Rudolfs Leistungen wurden bereits von seinen Zeitgenossen anerkannt. Er beendete das Interregnum, besiegte Ottokar, den König von Böhmen, und setzte den Landfrieden und die Hofrechtsprechung in Teilen des Reiches wieder durch. Im Rahmen seiner Möglichkeiten stärkte er das Königtum trotz der herausragenden Stellung der Kurfürsten. Außerdem legte er die Grundlage für die Macht seiner Familie. Er gilt außerdem als eine der populärsten Herrscherfiguren des deutschen Mittelalters.

Rudolf I. gilt als erster bedeutender Herrscher des Hauses Habsburg. Nach dem Tod seines Vaters herrschte Rudolf ab 1240 als Graf über Ländereien im Elsass und der heutigen Nordschweiz. Als Graf nutzte er seine guten Beziehungen zu den Staufern und sein kriegerisches Geschick und erweiterte (unter anderem auf Kosten der Regensberger) schnell sein Territorium. Er wurde dadurch zum mächtigsten Territorialherrn in der Nordschweiz.

Nach dem Ende des staufischen Königtums 1254 wechselten sich Könige und Gegenkönige im Reich ab. Das durch die unklaren Machtpositionen dieser Herrscher entstandene Machtvakuum, nicht ganz korrekt Interregnum genannt, da es ja weiterhin Könige im Reich gab, wenn sich auch keiner von diesen durchsetzen konnte, endete erst auf Betreiben von Papst Gregor X. am 1. Oktober 1273 in Frankfurt am Main mit der Wahl des zu diesem Zeitpunkt 55jährigen Rudolf zum römisch-deutschen König. Gekrönt wurde Rudolf von Engelbert II., dem Erzbischof von Köln, am 24. Oktober in Aachen.

Wichtig für seine Wahl war der Umstand, dass die Päpste das Recht beanspruchten, die Könige des Heiligen Römischen Reiches zu bestätigen (Approbation). Nach dem Tod des Königs Richard Cornwall 1272, erkannte der Papst dessen Rivalen Alfons von Kastilien nicht als König an. Der Weg für eine Neuwahl durch die Kurfürsten war somit frei. Neben Rudolf I. wurden auch der König von Böhmen Ottokar II., der französische König Philipp III und der Landgraf von Thüringen, Friedrich der Freidige, als Kandidaten genannt.
Rudolf von Habsburg musste sich gegenüber den Kurfürsten verpflichten, dass er das seit der Stauferzeit entfremdetes Reichsgut wieder zurückführen und Reichsgüter nur mit Zustimmung der (Kur-)Fürsten veräußern würde. Weiter sollte er das Reich befrieden und die zahlreichen Fehden im Reich beenden.

Wichtigster Gegner Rudolfs war bis zu dessen Tod der bei der Königswahl nicht berücksichtigte König von Böhmen, Přemysl Ottokar II. Er stellt sich als mächtigster Territorialherr des Reiches gegen den König und weigerte sich, von ihm in Besitz genommene Reichsgüter an das Reich zurückzugeben. Rudolf geht zuerst förmlich gegen Ottokar vor. Er ließ sich auf dem Hoftag zu Nürnberg 1274 bestätigen, dass auch der böhmische König seine Lehen vom König empfangen muss. Der König von Böhmen weigerte sich jedoch. Auf dem Augsburger Hoftag (Mai 1275) wurden ihm alle Reichslehen, das Schenkenamt und die österreichischen Länder aberkannt und fielen somit wieder an das Reich; außerdem wurde über Ottokar die Reichsacht verhängt.

Bis zum Sommer 1276 hatte Rudolf mit den Kurfürsten und auch mit dem ungarischen König ein Bündnis geschlossen. Mit seinen Verbündeten belagerte er im Oktober Wien. Am 21. November 1276 endeten die Friedensverhandlungen. Ottokar verzichtete auf seine Ansprüche in der Schweiz und Österreich und erkannte Rudolf als König an. Der Frieden hielt jedoch nicht lange an: im Juni 1278 brach zwischen beiden wieder der Krieg aus. Viele der vorhergehenden Verbündeten verhielten sich nun neutral. Trotzdem gewann Rudolf die Entscheidungsschlacht bei Dürnkrut am 26. August 1278, indem er am Ende bisher verborgene Reservetruppen einsetzte. Ottokar starb nach der Schlacht durch die Hand persönlicher Feinde.

Nachdem die Reichsgüter Ottokars an das Reich zurückgefallen waren, belehnte Rudolf mit Einverständnis der Kurfürsten 1282 seine Söhne Albrecht und Rudolf mit Österreich, Steiermark, Krain und der Windischen Mark und erhob sie in den Reichsfürstenstand. Schon 1276 hatte er geistliche Fürsten überzeugt, Güter im selben Einzugsbereich an seine Söhne zu vergeben. Mit der "Rheinfelder Hausordnung" (1. Juni 1283) bestimmte Rudolf, dass diese Güter nur durch Albrecht und seine Erben beherrscht werden sollten. Die Grundlage der späteren Herrschaft der Habsburger war damit geschaffen. Der Versuch, Albrecht die Thronnachfolge zu sichern, scheiterte daran, dass es Rudolf nie gelang, zum Kaiser gekrönt zu werden. Damit hätte Rudolf noch zu seinen Lebzeiten Albrecht die römisch-deutsche Königskrone sichern können. Doch gab es während Rudolfs Regierungszeit insgesamt acht Päpste, zwei fest vereinbarte Krönungstermine kamen nie zustande. Erst Heinrich VII. sollte es gelingen, sich zum Kaiser krönen zu lassen.

Rudolf erneuerte nicht einfach den Reichslandfrieden von 1235, wobei er sich ganz an das staufische Vorbild orientierte. Er handelte auch im Westen und Süden des Reiches mit den Territorialherren einzelne örtlich und zeitlich begrenzte Landfrieden aus (z.B. 1276 in Österreich oder 1281 den bayerischen, fränkischen, und rheinischen Landfrieden). Auch in entfernteren Reichsgebieten versuchte er sich durchzusetzen (1289/90 ließ er in Thüringen z.B. 66 Raubritterburgen zerstören). Im März 1287 erschien es Rudolf endlich möglich, einen allgemeinen Landfrieden zu verkünden.

Am 9. August 1281 ließ er auf dem Hoftag zu Nürnberg förmlich feststellen, dass alle nach der Absetzung Friedrichs II. durchgeführten Schenkungen oder Verfügungen über Reichsgüter nichtig seien, es sei denn, die Mehrheit der Kurfürsten billigten die Verfügungen. Er setzte Landvögte ein, die unberechtigt angeeignete Reichsgüter finden sollen und als Vertreter des Königs agieren. Diese Landvogteien waren ein wichtiges Instrument zur Revindikation des Reichsguts. Rudolf ließ das gesamte Reichsgut in solche Verwaltungseinheiten aufteilen und gab den Vögten weitreichende Befugnisse. Damit war auch eine effektive Verwaltung des Reichsguts gesichert - etwas, was in den europäischen Monarchien wie Frankreich oder England längst existierte.

In königsnahen (also vor allem im Südwesten des Reiches) Territorien hat er einigen Erfolg zu verbuchen. In königsfernen Territorien (wie dem Norden) versuchte er mit Hilfe Verbündeter die Städte zu schützen und Reichsgüter wieder in Besitz zu bringen - hier konnte er jedoch keinen nennenswerten Erfolg erringen. Seine Ansprüche auf die burgundische Pfalzgrafschaft konnte er zwar 1289 erfolgreich durchsetzen, seine Nachfolger konnten Burgund jedoch nicht auf Dauer gegen Frankreich halten, welches seit der späten Stauferzeit eine aggressive Expansionspolitik im Westen des Reiches betrieb.
Rudolf verstarb am 15. Juli 1291 in Speyer. Nachfolger wurde jedoch nicht sein einzig überlebender Sohn Albrecht, sondern, vor allem aufgrund der Befürchtungen der Kurfürsten, Albrecht könnte, gestützt auf seine Hausmacht, zu mächtig werden, der Graf von Nassau Adolf.

Rudolfs Grab befindet sich im Dom zu Speyer. Der Sargdeckel zeigt ein lebensnahes Abbild des König, da es kurz nach seinem Tode geschaffen wurde. Sie gilt als eine herausragende künstlerische Leistung dieser Zeit. Der Sargdeckel wurde entfernt, als Anfang des 18. Jahrhunderts die Gräber mit neuen Platten bedeckt wurden. Der Sargdeckel wird heute in der Krypta des Domes ausgestellt.

Agrippa
12.10.05, 16:39
Na da holt Ihr ja sehr weit aus, werter Lancelot.
Ich mag sowas, ein gelungener Einstand. Sehr schön geschrieben und informativ das ganze. :top:
Bleibt nur zu hoffen, dass euch nicht, wie mir meist irgendwann, die Luft ausgeht... :o
Ich wünsche euch viel Spass und Erfolg mit "dem Blob" :D

Lancelot
12.10.05, 16:41
Teil 6 die habsburgischen Herzöge

1. Albrecht I.
2. Friedrich (der schöne)
3. Leopold I (der glorwürdige)
4. Albrecht II (der Weise oder der Lahme)
5. Otto (der fröhliche)
6. Rudolf IV (der Stifter)

1. Albrecht I. (* Juli 1255 in Rheinfelden, † 1. Mai 1308 (ermordet) in Königsfelden bei Brugg (Schweiz))

war ab 1298 römisch-deutscher König aus dem Haus Habsburg sowie Herzog von Österreich und der Steiermark von 1298 bis 1308.

Er war der älteste Sohn Rudolfs von Habsburg und der Gertrud Anna von Hohenberg und wurde von seinem Vater nach dem Sieg in der Schlacht auf dem Marchfeld über Ottokar Přemysl 1282 zusammen mit seinem Bruder Rudolf II. (der 1290 verstarb) als Herzog von Österreich und der Steiermark eingesetzt. Mit seiner Politik des Zurückdrängens der einheimischen Geschlechter durch seine schwäbische Klientel, vor allem der Grafen von Wallsee, machte er sich rasch unbeliebt. 1291 bereits kam es in der Steiermark zu ersten Aufständen, 1295 erhob sich der österreichische Adel. Auch in Wien blieb Ottokar Přemysl lange Zeit viel populärer - nicht zuletzt der Wirtschaftsbeziehungen in den böhmischen Raum wegen. Immerhin bekam Wien 1296 ein neues Stadtrecht - das erste in deutscher Sprache abgefasste.

Als König Adolf von Nassau, der 1292 anstatt Albrecht gewählt worden war, 1298 von den Kurfürsten fallengelassen und abgesetzt wurde, wurde Albrecht als sein Nachfolger gewählt. In der Ritterschlacht von Göllheim am 2. Juli 1298 fiel Adolf im Kampf gegen Albrecht. Durch eine Heiratsverbindung mit Frankreich erreichte Albrecht I. Frieden mit Philipp IV. dem Schönen, mit dem er zuvor wegen des Grenzverlaufs im Streit lag.

Eine politische Einigung Mitteleuropas unter der Führung der Habsburger schien zum Greifen nahe, zumal es Albrecht gelang, nach dem Tod des kinderlosen Königs von Böhmen Wenzel III. (4. August 1306) seinen Sohn Rudolf als König von Böhmen zu installieren. Daraufhin rebellierten die böhmischen Stände und beschlossen den König abzusetzen. Albrecht zwang sie jedoch sehr schnell zur Anerkennung.

Im Streit um Zollstationen deutscher Fürsten musste Albrecht bald darauf hart durchgreifen, bis die Erzbischöfe und der Pfalzgraf von Rhein kapitulierten. Einer Zerschlagung des Kurkollegiums stand jedoch Papst Bonifatius VIII. im Wege. Eine päpstliche Anerkennung erlangte er erst 1303 gegen weitreichende Zugeständnisse, welche die Macht des Königs, vor allem in Italien, empfindlich einschränkte und als Untertaneneid gegenüber dem Papsttum verstanden werden kann.

Rudolf starb schon ein Jahr später, wahrscheinlich an der Ruhr und Albrecht selbst wurde 1308 ermordet. Die Mörder waren sein Neffe Johann, der wegen seiner „vatermörderischen“ (eigentlich onkelmörderischen) Tat den Beinamen Parricida erhielt, die Freiherren Rudolf von Wart, Rudolf von Balm, Walter von Eschenbach und der Ritter Konrad von Tegernfeld. Dieser Johann war der Sohn von Albrechts unglücklichem Bruder Rudolf, nach chronikalen Berichten waren die nicht geleistete Entschädigungszahlung an Johann das Hauptmotiv.

Nachfolger als Herzog wurde sein Sohn Friedrich der Schöne, der aber nicht die Nachfolge Albrechts als König antrat. Die Königswürde ging mit Heinrich VII an das Haus Luxemburg, wo sie - unterbrochen von den Regierungen Ludwigs des Bayern und Ruprechts von der Pfalz - bis 1437 verblieb.

2. Friedrich (III.) (der Schöne) (* 1289 in Wien; † 13. Januar 1330 in Gutenstein, Niederösterreich)

war Gegenkönig des Heiligen Römischen Reiches aus dem Haus Habsburg 1314-1330, als Herzog von Österreich nannte er sich Friedrich I.
Er war der Sohn Albrechts I. und Elisabeths von Kärnten und übernahm nach dem Tod seines älteren Bruders, Rudolf und der Ermordung seines Vaters 1308 als der älteste noch lebende Sohn die Regierung des Herzogtums Österreich für sich und seine jüngern Brüder.

Mit seinem Vetter Ludwig von Bayern zugleich erzogen, war er durch ein inniges Freundschaftsband mit diesem verbunden, als die Übertragung der Vormundschaft über die niederbayrischen Herzöge an Friedrich den darüber eifersüchtigen Ludwig gegen den Freund unter die Waffen rief.
Friedrich wurde am 9. November 1313 bei Gammelsdorf von Ludwig geschlagen und verzichtete 1314 auf die Vormundschaft. Nach Heinrichs VII. Tod bewarb sich Friedrich um die Kaiserkrone, doch auf Antrieb des Erzbischofs von Mainz, Peter von Aspelt, wurde im Oktober 1314 von vier Kurstimmen Ludwig zum Kaiser erwählt, während Friedrich nur drei Stimmen auf sich vereinigte.

Auch mit der Krönung zu Aachen kam Ludwig Friedrich zuvor, der sich nun vom Kölner Erzbischof in Bonn die Krone aufsetzen ließ. Nach einem mehrjährigen blutigen Bürgerkrieg neigte sich der Sieg endlich auf Friedrichs Seite, der besonders an seinem Bruder Leopold eine mächtige Hilfe hatte.
In der Schlacht bei Mühldorf auf der Ampfinger Heide (28. September 1322) wurde jedoch Friedrichs Heer völlig geschlagen und er selbst neben 1300 Angehörigen des österreichischen und salzburgischen Adels gefangengenommen.

Ludwig hielt ihn drei Jahre lang auf der Burg Trausnitz in der Oberpfalz (heute Landkreis Schwandorf) in ritterlicher Haft, und erst der fortgesetzte Widerstand Leopolds, der Abfall des Königs von Böhmen und der Bannfluch des Papstes machten ihn willig, Friedrich durch den Trausnitzer Vertrag am 13. März 1325 freizugeben.

Dafür erkannte dieser Ludwig als rechtmäßiges Reichsoberhaupt an und verpflichtete sich, sich wieder als Gefangenen zu stellen, wenn es ihm nicht gelingen würde, seine Brüder zur Unterwerfung unter Ludwig zu bewegen.
Als ihm dies aber wegen der Hartnäckigkeit Leopolds nicht gelang, kehrte er, seinem Eide treu, obgleich ihn der Papst desselben entband, als Gefangener nach München zurück. Ludwig, durch solchen Edelmut überwunden, erneuerte hierauf das alte innige Verhältnis und teilte mit Friedrich, wie sonst, Wohnung, Tisch und Bett, und beide kamen überein, die Regierung des Reichs gemeinsam zu führen.

Da dieser Traktat jedoch vom Papst und den Kurfürsten heftig angefochten wurde, kam ein zweiter zu Ulm am 7. Januar 1326 zustande, nach welchem Friedrich als römischer König Deutschland verwalten solle, während Ludwig nach Italien zur Kaiserkrönung gehe.

Doch zog sich Friedrich nach Leopolds Tod (1326) von der Reichsregierung zurück und wurde auch in der Herrschaft über Österreich von seinen Brüdern beschränkt. Er starb am 13. Januar 1330 auf Schloss Gutenstein im Wienerwald und wurde zu Mauerbach in dem von ihm gestifteten Kloster bestattet, nach dessen Aufhebung 1783 seine irdischen Überreste im Stephansdom zu Wien beigesetzt wurden.

Friedrichs Söhne von Elisabeth, Tochter des Königs Jakob II. von Aragonien, starben früh. Friedrichs großherzige Rückkehr in die Gefangenschaft begeisterte Schiller zu seinem schönen Gedicht "Deutsche Treue" und Uhland zu dem Drama "Ludwig der Bayer".

3. Leopold I. (der glorwürdige)(* 4. August 1290 in Wien, † 28. Februar 1326 in Straßburg)

war Herzog von Österreich und der Steiermark.
Leopold I. wurde als 3. Sohn von König Albrecht I. und Elisabeths von Kärnten geboren. Nach dem Tod seiner Eltern wurde er das Oberhaupt der Familie der Habsburger. Ihm unterlag die Verwaltung der österreichischen Vorlande und er unterstützte seinen Bruder Friedrich den Schönen bei der Wahl zum deutschen König gegen Ludwig von Bayern. Im Kampf gegen die Schweizer Eidgenossen unterlag Leopold bei Morgarten am 15. November 1315. Nach der Niederlage bei Mühldorf 1322 (auch als "Schlacht bei Ampfing" bekannt) setzte sich Leopold intensiv für die Freilassung seiner gefangenen Brüder ein. Gegen Thronverzicht wurde dieser wieder freigelassen: am 28. September wurde Friedrich abgesetzt. Daraufhin bat Ludwig Johannes XXII. um päpstliche Anerkennung.

4. Albrecht II. von Österreich (* 12. Dezember 1298 auf der Habsburg (Aargau); † 16. August 1358 in Wien; genannt der Weise oder Lahme) war Herzog von Österreich.

Albrecht II., genannt der Weise oder Lahme, wurde als Sohn des Kaisers Albrecht I. am 12. Dezember 1298 geboren. Er gelangte gemeinschaftlich mit seinem jüngsten Bruder, Otto, 1330 zur Regierung aller habsburgisch-österreichischen Länder, die er durch das Erbgut seiner Gemahlin Johanna, die Grafschaft Pfirt und einige Städte, vermehrte. Ferner setzte Albrecht seine Ansprüche auf Kärnten gegen Johann von Böhmen durch. Albrechts hohes Ansehen beweist der Umstand, dass nicht bloß Papst Benedikt XII. ihn 1335 zur Vermittlung der Aussöhnung Kaiser Ludwigs mit der Kirche aufforderte, sondern auch König Philipp VI. von Frankreich 1337 um seine Hilfe gegen den Kaiser Ludwig und den König Eduard von England nachsuchte.

Dessen ungeachtet blieb der Erzherzog dem Kaiser bis zum Tode desselben unverbrüchlich treu. Über die Erbfolge in den österreichischen Staaten gab er noch Gesetze (die Albertinische Hausordnung), die zwar nach seinem Tod unbeachtet blieben, aber vom Kaiser Maximilian wieder erneuert wurden und in die Pragmatische Sanktion eingegangen sind, so dass sie bis 1918 Staatsgrundgesetz in Österreich blieben. Die Steiermark verdankt ihm ihre Verfassung, das so genannte Bergbüchel; ebenso Kärnten. Unter seiner Herrschaft wurden die Bauarbeiten am gotischen Chor des Stephansdomes wieder aufgenommen, weshalb man vom Albertinischen Chor spricht.

Über die Ursache seiner zeitweiligen Lähmung gibt es nur Vermutungen, meist wird eine polyarthritische Erkrankung genannt. Sie hinderte ihn aber nicht daran, vier Kinder zu zeugen; der älteste Sohn Rudolf IV. wurde sein Nachfolger. Als Albrecht am 16. August 1358 starb, trauerte sein Land.

5. Otto (der Fröhliche) (* 23. Juli 1301 in Wien; † 17. Februar 1339 in Neuberg) war Herzog von Österreich, Steiermark und Kärnten.

Er war der jüngste Sohn des römisch-deutschen Königs Albrecht I. und seiner Frau Elisabeth († 1308), der Tochter des Grafen Meinhard II. von Görz-Tirol, Herzog von Kärnten (†1295) und Elisabeth von Bayern, ältester Tochter des Herzogs Otto II. von Bayern.

Seine Brüder waren König Rudolf III. von Böhmen (†1307), der deutsche Gegenkönig Friedrich (III.) (†1330), Herzog Leopold I. (†1326), Albrecht II., Herzog von Österreich (†1358) und Herzog Heinrich (†1327).
Als jüngster Sohn war Otto anfangs von der Herrschaft ausgeschlossen. 1329 wurde ihm dann die Verwaltung habsburgischer Besitze am Oberrhein übertragen. Ab 1330 regierte Otto mit seinem Bruder Albrecht II. Österreich. 1331 wurde er von Ludwig dem Bayern zum Reichsvikar ernannt. Ludwig der Bayer gab nach dem Tod Heinrichs von Kärnten Otto und Albrecht am 2. Mai 1335 in Linz Kärnten sowie mit dem südlichen Teil von Tirol als Reichslehen.

Otto ließ sich nach altem Brauch auf dem Herzogsstuhl auf dem Zollfeld als Herzog einsetzen, und kümmerte sich die meiste Zeit seiner Regierung mehr um Kärnten als um Österreich. Er stiftete das Kloster Neuberg in der Steiermark und die Georgskapelle der Augustinerkirche in Wien. Im Februar 1335 heiratete er Anna, die Schwester Karls IV. in Znaim. Er begründete 1337 die Rittergesellschaft "Societas Templois" für den Kreuzzug gegen die heidnischen Preußen und Litauer. Sein Beiname bezieht sich auf sein geselligen Hofleben.

6. Rudolf IV., (der Stifter), (* 1. November 1339 in Wien; † 27. Juli 1365 in Mailand) war Herzog (und selbst ernannter Erzherzog) von Österreich 1358-1365

Als ältester Sohn von Albrecht II. und der Johanna von Pfirt gehörte er der dritten Generation von Habsburger-Herzögen in Österreich an. Er war somit der erste Herzog, der im Land selbst geboren war und es als seine engere Heimat betrachtete, was zu seiner Popularität ziemlich beitrug. Er gilt als einer der energischsten und engagiertesten Herrscher Österreichs im Spätmittelalter, es heißt, er soll schon als junger Mann wie ein König aufgetreten sein.

Er war verheiratet mit Katharina von Böhmen, was ihn zu einem Schwiegersohn Karls IV. machte. Die Konkurrenz zu seinem Schwiegervater, der Prag zu einem glänzenden Kulturzentrum ausbaute, war ein nicht unwesentliches Motiv in seinem Denken und Handeln.
So wie Karl die Bedeutung Prags, wollte er die Bedeutung Wiens heben, was in vielen seiner Urkunden auch betont wird.

Eines sprang dabei ins Auge und hatte schon alle österreichischen Herzöge seit mehr als hundert Jahren beschäftigt: Wien war kein Bischofssitz. Zuständig war immer noch der Bischof von Passau, ein Zustand, der für eine herzogliche Residenzstadt als misslich empfunden wurde. Da die Passauer Bischöfe aber bessere Beziehungen zum Papst hatten, drang er mit dem Projekt, ein eigenes Bistum in Wien zu errichten, nicht durch. Stattdessen griff er zu einer Art Hochstapelei: er veranlasste in St. Stephan die Gründung eines Metropolitankapitels (was dem Namen nach einem Erzbischof beigeordnet sein müsste), dessen Mitglieder rot gekleidet waren (wie Kardinäle). Der Propst dieses Domkapitels erhielt den Titel Erzkanzler von Österreich.

Kein Bluff war allerdings der Ausbau der Kirche zu St. Stephan, deren hochgotisches Langhaus unter ihm begonnen wurde (Neubau des Wiener Stephandomes, an dessen Portal er sich verewigte). Dies geschah nicht zuletzt auch als Konkurrenz zum Prager Veitsdom.
Ebenfalls in Konkurrenz zur Karls-Universität in Prag war die Gründung der Universität Wien gedacht, die heute noch Alma Mater Rudolphina heißt. Sie ist die älteste deutschsprachige Universität. Die Gründung erfolgte 1365, aber erst 1385 (also nach Rudolfs Tod) konnte eine theologische Fakultät gegründet werden, was in den Augen der Zeit erst eine vollständige Universität ausmachte.

Viele andere Maßnahmen dienten dazu, die Wirtschaft der Stadt zu heben, etwa die Aufsichtspflicht des Bürgermeisters über alle Grundstückskäufe, um einen zu großen Anteil der "Toten Hand" (des wirtschaftlich unproduktiven Kirchenbesitzes) zu verhindern. Auch gelang es ihm mit dem Wiener Pfennig eine relativ stabile Münzeinheit zu schaffen.

Am wohl bekanntesten ist ein weiterer Bluff, die Fälschung des Privilegium Maius, das ihn de facto den Kurfürsten gleich stellte, da Österreich in der Goldenen Bulle leer ausgegangen war. Der bei dieser Gelegenheit erfundene Erzherzogstitel wurde ab dem 16. Jahrhundert zu einem Charakteristikum der Prinzen aus dem Haus Habsburg.

1363 schloss er mit der Tiroler Landesfürstin Margarete Maultasch einen Erbvertrag, nach dem Tirol an die "Herrschaft zu Österreich" fiel. Durch seinen Vertrag mit Margarete Maultasch konnte er auch Tirol an die Habsburger bringen.
Er schloss mit seinem Schwiegervater Kaiser Karl IV. 1364 den Brünner Erbvertrag (1364), der die gegenseitige Erbfolge von Habsburgern und Luxemburgern vorsah.

Trotz des hochfliegenden (und vielleicht ein wenig größenwahnsinnigen) Charakters seiner Pläne, hat er doch seine Länder und vor allem seine Residenzstadt modernisiert und auch an Bedeutung bereichert. Sein früher Tod setzte dem ein jähes Ende: seine Brüder Albrecht III. und Leopold III., die nach der Rudolfinischen Hausordnung gemeinsam hätten regieren sollen, zerstritten sich schon bald heillos und teilten ihren Besitz 1379.
An Bedeutung für die Kunstgeschichte kaum zu überschätzen ist sein Porträt, das erste (Halb-)Frontalporträt des Abendlandes. Es war einige Jahrzehnte über seinem Grab im Stephansdom aufgehängt und ist jetzt im Erzbischöflichen Dom- und Diözesanmuseum zu sehen. Abgesehen von der (erfundenen) Erzherzogskrone, deren perspektivische Darstellung der Künstler noch nicht ganz im Griff hatte, ist es ein völlig realistisches Porträt. Sogar die beginnende Gesichtslähmung des Herzogs ist dargestellt.

Lancelot
12.10.05, 17:00
Teil 7 die Albertinische Linie

1. Albrecht III (mit dem Zopf)
2. Albrecht IV
3. Albrecht V (Albrecht II)
4. Ladislav Posthumus

1. Albrecht III. (mit dem Zopf) (* 9. September 1349 in Wien; † 29. August 1395 auf Schloss Laxenburg).

Albrecht III. wurde am 9. September 1349 als Sohn Albrechts II. geboren. Er war Herzog von Österreich, und teilte nach dem Tode des Vaters, obschon dieser dem ältesten die Nachfolge allein zugesichert hatte, 1358 mit seinen drei Brüdern Rudolf IV., Friedrich III. und Leopold III. Österreichs Regierung. Im Jahr 1377 unternahm er einen Zug gegen die heidnischen Litauer und Samogitier. Mit Leopold III (Leopoldinische Linie). schloss Albrecht nach dem kinderlosen Tod Rudolfs IV. und Friedrichs III. 1379 einen Teilungsvertrag und erhielt für sich das eigentliche Österreich, während Leopold die Steiermark, Kärnten, Tirol und die schwäbischen Besitzungen bekam. Seine Regierung war wohltätig für das Land, Künste und Wissenschaften blühten auf. Albrecht selbst war ein Gelehrter, insbesondere ein tüchtiger Mathematiker. Für Wiens Verschönerung, für die Erweiterung und Erhaltung der 1365 gegründeten Universität setzte er sich sehr ein. Er starb am 29. August 1395 auf seinem Schloss.

2. Albrecht IV. (* 19. September 1377 in Wien; † 14. September 1404 in Klosterneuburg, Niederösterreich)

Sein Wirken war vor allem durch Auseinandersetzungen mit seinen Verwandten aus der leopoldinischen Linie sowie den Luxemburgern Wenzel und Siegmund gekennzeichnet.

soweit die Vorgeschichte, ab hier gehts endlich mit dem AAR los :gluck:

3. Albrecht V. (* 16. August 1397 in Wien, † 27. Oktober 1439)

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Mitteleuropa im Jahre 1419

Albrecht V. war minderjährig als er an die Macht gelangte. Folgerichtig führten seine Onkel zunächst die Regierungsgeschäfte. 1417 übernahm er dann selbst die Macht und ab
1419 ergriff er erste Maßnahmen. So stärkte er die Toleranz gegenüber den religösen Minderheiten und zwar sowohl gegenüber den Orthodoxen als auch den Muslimen, was dem Pabst gar nicht gefiel. Beim Militär entschied er sich für mehr Qualität statt Quantität und er senkte die Unterhaltskosten für die Soldaten auf 50%. Als letzten Schritt verringerte er das stehende Heer gar auf 20.000 Mann. All dies brachte natürlich eine gewisse Unruhe in der Bevölkerung hervor doch nach einem halben Jahr war das alles bereits wieder vergessen. Aussenpolitisch gründete er ein Bündnis bestehend aus dem Vasall Baden, Bayern und Württemberg. Gerade letzteres erschien ihm sehr wichtig, da Bayern kurz vor einem Krieg mit Württemberg stand, welchen er so verhindern konnte. Darüber hinaus konnten Kaufleute ausgebildet werden die zukünftig in Venedig ihr Glück versuchen sollten.

1420 brachte eine Neuentwicklung im Administrativen Bereich. Ab sofort wurden Kanzler ausgebildet um die Einnahmen zu erhöhen. Das bestehende Bündnis konnte um Mantua erweitert werden, mit dem auch sogleich eine Staatsehe eingegangen wurde. Eine selbige wurde auch mit Württemberg geschlossen. Den Kaufleuten gelang es in Venedig Fuss zu fassen. Ansonsten tat Albrecht das was er am besten konnte, seine Finanzlage auf Vordermann bringen was auch dringend geboten schien.

1421 gelang eine weitere Staatsehe mit Bayern sowie die Einsetzung der ausgebildeten Kanzler in allen Provinzen. Württemberg erhielt ein Geschenk in Höhe von 33.000 Dukaten und 50.000 Dukaten gingen auf Grund einer Grenzstreitigkeit an die Wallachei. Die Kaufleute in Venedig konnten sich sehr zu Albrechts Missfallen nicht halten.

1422 verging damit das Albrecht den Staatsschatz weiter auf Vordermann brachte. Sein Ziel waren deutlich über 800.000 Dukaten und bis dahin war noch ein sehr weiter Weg.

1423 ging Albrecht eine Staatsehe mit Mailand ein und gabzwei weitere Geschenke an Württemberg. Mitte Juli forderten die Städte unter Führung der Adeligen ihre alten Rechte wieder ein, doch Albrecht entschied sich dagegen was für reichlich Unruhe im Volke sorgte. Ein erneuter Versuch die Kaufleute in Venedig zu platzieren scheiterte nach kurzer Zeit wie der erste.

Das ganze Jahr 1424 verging mit dem Bemühen die Ordnung im Lande wieder herzustellen. Nachdem Württemberg nun endlich auf Linie war beschäftigte sich Albrecht damit die Freundschaft zu Mantua durch ein Geschenk auszubauen. Eine Staatsehe mit Würzburg konnte geschlossen werden. Es war eine Liebeshochzeit und was sollte er dagegen machen?

1425 war ein weiteres Jahr des Sparens. Lediglich als Mailand das Bündnis mit Genua und Trapezunt aufkündigte lud Albrecht Mailand ein in sein Bündnis zu kommen, doch die Mailänder lehnten ab. Ablehnung erfuhr er auch bei dem Bemühen Württemberg und Mantua ein Vasallenangebot schmackhaft zu machen. Am 1. Dezember passierte das einzig erfreuliche. Böhmen kehrte zurück zum wahren Glauben und Albrecht war der erste der Böhmen willkommen hieß indem er die alte Staatsehe wieder aufleben ließ.

Was sonst noch geschah:

Viele Bündnisbildungen und dadurch bedingt auch viele Kriege. Die wichtigsten Ergebnisse waren sicherlich der Marsch der Dänen und Schweden nach Deutschland. Dänemark gönnte sich Bremen und Holstein, während Schweden sich Mecklenburg einverleibte. Außerdem wuchs Kurpfalz um Mainz.

Im Osten geriet sowohl Novgorod als auch die Goldene Horde unter Druck durch das aufstrebende Moskau das sich Provinz um Provinz nahm und auch noch mit reichlich Geld beschenkt wurde.

Böhmen konvertierte im Glauben hin und 1425 auch wieder zurück.

Im Westen wurde der 100 jährige Krieg beendet. England erhielt Orleans, zahlte ansonsten aber 84.000 Dukaten für den Friedensschluß. Wahrlich ein geringer Preis und England dürfte der wahre Sieger heissen. Luxemburg geriet ab 1422 ins Interesse der Öffentlichkeit. Zunächst erklärte Brabant den Krieg was es jedoch bald bereuen sollte denn es wurde von Luxemburg geschluckt, doch die anderen französischen Häuser verspürten offensichtlich nach dem Frieden mit England Langeweile und gingen zunächst gegen Luxemburg ab 1425 gegen Irland vor. Luxemburg musste im Verlauf des Krieges Brabant wieder herausrücken und wurde selbst durch Lothringen vasalliert.

Im Süden/Südosten etablierte sich zunächst ein Bündnis aus Athen, Mailand, Genua und Trapezunt. Byzanz musste bluten, kam aber genauso noch einmal davon wie beim Angriff durch die Osmanen. Beide male reichten Geldgaben um den Friedensschluß zu erzielen. Trapezunt hatte jedoch größeres vor und nahm sich mit Hilfe seiner Verbündeten zunächst Dulkadir. Als es 1425 dann gegen Karaman vorging zerbrach das Bündnis jedoch.

Ungarn gelang im Krieg von 1424 gegen Serbien die Erlangung des Kosovos.

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Europa 1424

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Österreichs Beziehungen 1424

Lancelot
13.10.05, 09:53
Na da holt Ihr ja sehr weit aus, werter Lancelot.
Ich mag sowas, ein gelungener Einstand. Sehr schön geschrieben und informativ das ganze. :top:
Bleibt nur zu hoffen, dass euch nicht, wie mir meist irgendwann, die Luft ausgeht... :o
Ich wünsche euch viel Spass und Erfolg mit "dem Blob" :D

Verzeiht mir werterAgrippa, ich hatte den Post bisher übersehen. Danke für die guten Wünsche.
Beim überdenken des Einstiegs war es mir ein Bedürfnis das ganze nicht einfach anzufangen, sondern den, wie man es hier nennt, "großen weissen Blob" zu erklären. Der musste ja auch schon irgendwo her gekommen sein. Bei meinen Nachforschungen stieß ich dann auf eine Fülle an Material die ich so gar nicht erwartet hatte. Ich hab mir Mühe gegeben es auf ein Maß zu reduziern das noch erträglich ist, schließlich sollte es nur der Anfang sein. Dabei enstandt jedoch auch so etwas wie ein Grobkonzept das ich nun versuchen werde durchzuhalten. Am Feinkonzept arbeite ich jedoch noch, genauer ich bin noch in der Findungsphase, es könnte daher sein das sich daran noch das ein oder andere ändert.

Was das "Luft ausgehen" angeht, ja auch ich bin davon hin und wieder betroffen und die Gefahr besteht sehr wohl, doch schauen wir mal.
So nun voran.
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1426 erhielt Württemberg von Albrecht erneut zwei Geschenke im Wert von je 33.000 Dukaten um den Versuch der Vasallierung ungeschehn zu machen. Mit mäßigem Erfolg gelang es ihm einen von drei Kaufleuten in Venedig zu platzieren, was ihn nicht gerade in prächtige Stimmung brachte wenn er an Venedig dachte.

Im spanischen Krieg fiel 1426 Bearn an Portugal und im gleichen Jahr gelang Genua der Sprung nach Kleinasien. Tekke hörte als Folge des Krieges zwischen Trapezunt und Karaman auf zu existieren. Portugal entdeckte im Jahre 1426 etliche afrikanische Küstenregionen neu verzichte zunächst jedoch auf eine Ansiedlung.

1427 lehnte Württemberg erneut ab Vasall zu werden, was Albrecht zu tiefst beleidigte. Er beschloß andere Maßnahmen zu ergreifen. Noch mehr ärgerten ihn allerdings die Venizianer obwohl sie eigentlich nichts dafür konnten. Wieder wurden die Kaufleute der Stadt verwiesen und Albrecht schwor dort nicht eher wieder Kaufleute hin zu entsenden bis die Stadt sein wäre. Mantua erhielt ein Staatsgeschenk um die Beziehungen zu verbessern, hier plante er für 1428 das nächste Vasallenangebot zu platzieren. Der Sparkurs war auch fast am Ziel die 800.000er Marke war endlich durchbrochen worden.

Trapezunts Zeit war 1427 endgültig vorbei. Es wurde ein Vasall von Antalya, nachdem es sich auch noch mit der Goldenen Horde und dessen Partnern angelegt hatte. In Spanien schien man nicht zur Ruhe kommen zu wollen, nun war Granada und deren Partner das Kriegsziel von Portugal, Kastilien und Aragon. Es sollte jedoch ein kurzer Krieg werden, bereits Ende 1428 zahlte Granada 225.000 Dukaten an Portugal für den Friedensschluß. Portugal machte weitere Entdeckungen an Afrikas Küste und Lothringen kaufte sich duch Staatsehen immer mehr in die deutschen Lande ein.

Albrecht war mit dem Jahr 1428 sehr zufrieden. Im Januar nahm Mantua das Vasallenangebot an. Er rüstete zwei neue Heere auf und auch die von ihm 1419 verhängte Unterhaltskostensenkung des Militärs hob er auf. Im Februar baute er die Beziehungen zu Württemberg ein drittes Mal wieder auf und im Dezember geschah das für unmöglich gehaltene, Württemberg löste seine Staatsehe mit den Schweizern und wurde sein Vasall. Ein Geschenk über 100.000 Dukaten half zu dem den Staatshaushalt halbwegs auf Trab zu halten obwohl nun ein monatliches Minus eingefahren wurde.

Im Jahre 1428 wurde der Krieg zwischen dem Deutschen Orden und Pleskau beendet. Pleskau gehörte fortan zum Orden. Am 11. September kam es dann zum lang erwarteten Kreig zwischen Gelre und Burgund bzw. dessen Partnern und auch Karaman litt unter dem Krieg den Trapezunt angefangen hatte. Der Friedensschluß mit Zypern, den Johannitern und Venedig kostete sie die Provinz Adana, welche an Venedig fiel. Trapezunt erging es jedoch noch schlimmer. Am 30.12.1428 hörte es auf zu existieren und wurde von der Goldenen Horde annektiert.

Albrecht verlängerte Anfang 1429 zunächst das bestehende Bündnis mit Bayern, Württemberg, Baden und Mantua. Dann erklärte er am 3. März Venedig den Krieg. Johanniter und Zypern standen zu Venedig aber auch Albrechts Freunde standen formell zu ihm, wie sich später herausstellte waren es jedoch mit Ausnahme von Mantua leere Worte die da gesprochen wurden.
Er ließ dann zwei Heere marschieren, eins auf Venedig und eins nach Istrien welches das eigentliche Kriegsziel war. Beide Heere obwohl 3:1 überlegen bezogen jedoch Prügel und mussten in der Steiermark mit dem dritten Heer vereint werden. Anschließend schickte er sie zurükc nach Venedig das er leer vorgefunden wurde und belagert wurde. Die Venizianer waren derweil nach Tirol gezogen und belagerten es ihrerseits. Albrecht reagierte in dem er erneut Truppen aushob und ausbildete. Im Dezember befanden sie sich auf dem Weg um Tirol zu entsetzen. So hatte er sich das nicht vorgestellt, ohne fähigen Feldherrn und er selbst war auch keiner waren Eroberungen nun mal sehr schwierig umzusetzen.

Irland verlor den Krieg gegen Schottland und seine französischen Verbündeten und wurde auf Ulster reduziert, alle anderen Provinzen gingen in schottischen Besitz über. Nachdem im vergangen Jahr Georgiens Verbündeter Trapezunt aufgehört hatte zu existieren war man froh mit lediglich 75.000 Dukaten den Krieg gegen die Goldene Horde beenden zu können und Gelre das sich schon im Krieg gegen Burgund befand bekam mit dem deutschen Bündnis um Münster einen weiteren Gegner. Wobei Oldenburg das zuvor eigentlich zum Bündnis Gelre, Friesland, Savoyen gehört hatte die Seiten wechselte und sich den deutschen Staaten anschloß.

1430 sollte es für Albrecht V. noch schlimmer kommen als 1429. Der Kriegsgott war ihm wirklich nicht hold. Die frischen Truppen aus Wien bezogen ebenfalls Prügel und mussten sich auf Salzburg zurück ziehen. Also musste er 12.000 Mann aus Venedig abziehen um Tirol von dort aus zu befreien, doch auch dieser Versuch misslang, auch dieses Heer zog sich nach Salzburg zurück und wurden vereint. 12.000 Mann davon mehr als die Hälfte Kavalerie zogen gut gerüstet nach Tirol um sich von 6.000 Venezianern abfrühstücken zu lassen. Albrecht kochte vor Wut, befahl ein weiteres frsiches Heer von 8.000 Mann die sich mit den aus Tirol zurückflutenden Mann vereinten, gönnte ihnen eine Pause sich zu erholen und schickte sie dann erneut nach Tirol. Das Ergebnis war das gleiche wie vorher, erneuter Rückzug auf Salzburg. Albrecht befahl die Aushebung weiterer 9.000 Mann um das Heer zu verstärken und es 1431 erneut zu probieren. Tirol konnte auf Grund der vielen Entsatzversuche immerhin gehalten werden, Venedig machte immer noch keine Anstalten überhaupt Erschöpfungsanzeichen zu zeigen obwohl es weiterhin von 20.000 Mann belagert wurde. Dennoch Albrecht war nicht gewillt nachzugeben. Er rühmte sich das er die Staatskasse gut aufgebaut hatte und durchaus noch ein paar Jahre Krieg durchstehen konnte.

Gelre tat das einzig richtige und schenkte Burgund im Frühjahr 1430 96.000 Dukaten für den Frieden und konnte sich so ganz auf den anderen Gegner konzentrieren. In Skandinavien kam es zum Ende der Kalmarer Union. Schweden wurde selbstständig und Norwegen wurde von Dänemark annektiert.

Lancelot
13.10.05, 15:30
Im März 1431 marschierte Oberst Amsberg mit 17.000 Mannen erneut nach Tirol und endlich gelang es die Venizianer die inzwischen heftigst unter Hunger und Durst litten zu vertreiben. Albrecht atmete auf, sollte das die Wende im Krieg sein? Doch noch einmal kamen schreckliche Nachrichten, diesmal war es allerdings ein Feind den er nicht mit Truppen bekämpfen konnte, die Pest zog ein in der Steiermark und streckte über 1.000 Menschen dahin. In der Zwischenzeit hatte ein drittes Heer, erneut Istrien besetzt und belagerte es. Oberst Amsberg wurde nach der Befreiung Tirols dorthin gesandt, schließlich aber nach Dalmatien weiter geleitet um auch diese noch zu belagern. In Venedig ging es auch endlich voran. Der 14. November 1431 wurde dann der Rachetag des Albrecht V. An diesem Tag fiel Venedig in seine Hand.
Der Doge verlor keine Zeit und unterbreitete die sagenhafte Summe von 264.000 Dukaten um den Krieg zu beenden. Albrecht zuckte merklich bei dieser Zahl, doch dann zog ein diabolisches Grinsen auf sein Gesicht als er NEIN sagte. Auch wenn es ihn schmerzte, die Summe hätte seinen inzwischen doch arg gerupften Haushalt sarniert, der wollte mehr, viel mehr!
Albrecht sollte noch eine Überraschung erleben, seine Herren Verbündeten aus Bayern, Baden und Württemberg machten sich nun wo der Sieg sicher schien auf dem Weg um ihren Teil vom Kuchen abzubekommen. Albrecht wusste was er davon zu halten hatte und beschloß es sich zu merken.

1431 war auch ein Jahr der politschen Umwälzungen, hauptsächlich in Deutschland. Auch neue Kriege wurden begonnen. Polen und seine Verbündeten Litauen, Böhmen und neuerdings Brandenburg erklärten Preussen den Krieg. Pommern und der Orden standen Preussen zur Seite.
Gelre hatte keine Chance im Krieg der Westdeutschen Länder und musste sich letztlich von Oldenburg annektieren lassen. Doch damit schien das Bündnis erschöpft zu sein und löste sich auf als Dänemark nun seinerseits Oldenburg den Krieg erklärte. Schließlich war mit im Oldenburgischen froh als Sachsen im November ein Bündnisangebot unterbreitete und ergriff die Gelegenheit beim Schopf. Würzburg schloß sich in der Folgezeit an.
Friesland und Savojen die alten Bündnispartner des untergegangen Gelre erhielten Verstärkung aus Genua, denn sie lagen immer noch im Kampf gegen Münster, Hessen, Sachsen, Würzburg und Hannover, den von Oldenburg im Stich gelassenen alten Verbündeten.
Aber auch Dänemark erlebte im Kampf gegen Oldenburg eine Überraschung. Schweden, der alte Partner verweigerte die Unterstützung und schlug sich auf die Seite Preussens im Kampf gegen Polen und seine Partner. Ebenso landete Hannover dort während das alte Bündnis zwischen Kleve, Köln und Kurpfalz erneuert wurde und sogar noch durch Hessen und Münster verstärkt wurde.

Das ganze Jahr 1432 über belästigten Boten des Dogen Albrecht. Doch sie brachten nicht höhere Summen als Angebot, es waren kleinere. Albrecht war zu tiefst beleidigt und beschloß nicht eher nachzugeben bis auch Istrien und Dalmatien in seiner Hand seien, koste es was es wolle. Wer war er denn das dieser hochnäsige Doge es wagte solche Angebote zu unterbreiten sagte er zu seiner Frau. Auch seinen Schwur löste er ein, jetzt wo Venedig in seiner Hand war, schickte er seine Kaufleute wieder in die Stadt. Diesmal konnten sie sich einbringen und sogar das Jahr über halten. In den armen Länder Istrien und Dalmatien starben derweil seine Männer weniger von Feindeshand, denn durch Hunger und Durst, doch die Belagerungen gingen voran, langsam zwar, aber für das nächste Jahr erwartete er deren Niederwerfung. Der Krieg musste unbedingt im nächsten Jahr beendet werden, die Finanzen schrieen inzwischen danach. Außerdem hatte er sich in den Kopf gesetzt den Bau einer Kunstakademie in Wien zu beginnen, dafür musste Geld her, viel Geld.
Doch das Jahr hatte auch schlechte Nachrichten für Albrecht. Die Osmanen hatten Byzanz erobert, was obwohl es sich um orthodoxe Christen handelte nicht sein gefallen finden konnte. Von der Gefahr die auch für ihn von den Osmanen ausging mal ganz abgesehn. Die Osmanen ihrerseits verlegten ob des Erfolges ihre Hauptstand nach Konstantinopel. Preussen verlor Danzig an die Polen, Albrecht meinte dazu das die Preussen froh sein konnten das es nicht mehr war und Genua nutzte die Gelegenheit Venedig als Handelsmacht zu überflügeln in dem es einen gewaltigen Coup landete. Karman konnte erobert werden und wurde Vasall Genuas.

Am 26. April 1433 war Albrecht V. am Ziel. Nachdem im Februar Dalmatien gefallen war kontrollierte er nun auch Istrien. Der Doge kam tatsächlich zu Verstand und bot 126.000 Dukaten und Istrien, worauf hin Albrecht einschlug.
Durch den Friedensschluß wurden 14.000 Johanniter überrascht die Mantua kurz zuvor angegriffen hatten und nun dort festsaßen.
Albrecht hatte nun wieder Zeit sich administrativen Aufgaben zu widmen. Als erstes ging ein Erlaß von ihm aus, die Handelsstrassen, Poststationen und Schänken zukünftig anständig zu warten um den Handelsfluß in seinen Landen zu stärken. Istrien, besser Triest wurde mit einem Kanzler versorgt um die Provinz an den Stand der anderen Landesteile heran zu führen. Eigentlich war die Neuerwerbung die Menschenreichste Gegend des ganzen Reiches, da musste sich doch was draus machen lassen schoß es durch seinen Kopf. Kurz erwägte er sogar den Bau einer Flotte in Triest, doch nein er verwarf den Gedanken wieder, es gab wichtiges zu tun.
Münster gelang es Savoyen einen Frieden abzutrotzen der Gewinnbringend war was zur Folge hatte das Oldenburg nun völlig allein gegen Savoyen, Friesland und Genua. Das Land brannte und Dietrich I würde nach Albrechts Meinung wohl nicht mehr lange auf seinem Stuhl sitzen. Moskau gelang es Twer zu annektieren und weitete sich somit auf 7 Provinzen aus. Albrecht nahm es zur Kenntnis, hier würde ein Problem entstehen mit dem sich seine Urahnen beschäftigen müssten.

Anfang 1434 reduzierte Albrecht dann den Heeresunterhalt erneut auf 50%. Er hatte beschlossen zur alten Taktik zurück zu kehren, Geld scheffeln, denn 1434 war das Staatsvermögen wieder da wo er begonnen hatte, bei knapp einer halben Million Dukaten. Viel zu wenig wie er fand. Einzig dem Nachbarn Bayern widmete er seine finanzielle Aufmerksamkeit. Im laufe des Jahres gingen drei Geschenke an den Nachbarn und im Dezember war der langjährige Partner endlich bereit Vasall zu werden. Viel Geld zwar, doch Albrecht fand es gut angelegt.

Gab er nun auch Ruhe so tat sich ausserhalb seines Landes doch sehr viel. Gleich zwei Länder erklärten ihre Unabhängigkeit vom bisherigen Herscherhaus. Auf der einen Seite Bearn das sich von Portugal lossagte und sofort für diese Tat vom gesamten Portugiesisch/Spanischen Bündnis mit Krieg überzogen wurde. Auf der anderen Seite Mecklenburg das sich von Schweden lossagte dafür mit Schweden, Preussen, dem Orden und Hannover mit Krieg überzogen wurde. Mecklenburg suchte darauf Schutz bei den Sachsen, Würzburgen und Oldenburgern. Albrecht gab beiden Grafschaften keine Chance sich auf Dauer zu etablieren, kümmerte sich daher auch nicht weiter darum.

Doch damit nicht genug, der Kampf um Granada wurde auch wieder aufgenommen. Kastilien konnte seine Freunde überreden zu diesem Zweifrontenkrieg und auch in Irland ging das Theater wiederlos. Die Schotten wollten auch Ulster haben. Als Preis für die Unterstützung durch seine französischen Verbündeten musste es in den Kampf zwischen Burgund und Lothringen auf Lothringens Seite zusammen mit Frankreich, Auvergne, Bourbonnais und Provence eintreten. Burgund hatte lediglich seine englischen Freunde an der Seite. Der alte Kampf begann also neu.

1435 beschloß Alrecht neue Freunde zu suchen und ging Staatsehen mit Kastilien und Portugal ein. Als im August das Ungarische Militärbündnis auslief, lud er die Ungarn ein seinem beizutreten doch er erhielt eine Abfuhr. Einen alten Feind durfte er dann auch in diesem Jahr bekämpfen, die Pest. Sie richtete mehr als 2.000 Menschen in Wien hin und Albrecht konnte nichts dagegen tun.

Seine Aussenpolitischen Vorhersagen des Vorjahres trafen ein. Bean wurde zwar nicht von Portugal, so doch von Kastilien geschluckt und auch Mecklenburg wechselte den Besitzer. Die verhaßten Schweden wurden sie zwar los, doch nun waren sie unter Pommerschem Joch.
Burgund verlor zwei Provinzen an Frankeich und England erklärte Dänemark den Krieg. Burgund geschwächt versagte die Gefolgschaft, dafür nahm die Bretagne auf Seiten Englands teil. Die Schotten nun frei, holten sich was sie wollten – Ulster. Bis auf das englische Meath gehörte ihnen nun die grüne Insel.
Oldenburg schließlich schloß seinen Frieden, besser Dietrich schloß ihn, erst mit Genua dem er sein Vermögen vererbte, dann mit Friesland dem er Geldre schenkte um schließlich nach Dänemark zu reisen um Erik dem VII sein Stammland zu überlassen. Albrecht sah es mit großer Sorge, würden die Dänen weiter vordringen würde er etwas gegen sie tun müssen.

Novgorod wurde neidisch auf seine östlichen Nachbarn, vielleicht waren diese auch unvorsichtig, wie auch immer, Moskau erhielt die Kriegserklärung.

1436 hielt sich Albrecht schweren Herzens zurück. Lediglich neue Kaufleute wurden nach Venedig entsandt und konnten sich halten. Schweren Herzens deshalb weil Kroatien aus dem langjährigen Bündnis mit Ungarn ausgeschieden war und nun nur noch Bosnien und Ragusa als Partner hatte. Eine vermeintlich leichte Beute also, doch Albrecht V. war zum einen kein Eroberer, zum anderen wollte er die anstehende Heeresreform abwarten. Nur zu gut erinnerte er sich an die Erfahrungen aus dem Krieg gegen Venedig.
Die Nachbarn und Verwandten aus Ungarn griffen zusammen mit Ihren Verbündeten Serbien an, das Schutz bei Venedig, dem Johanniter Orden und Zypern suchte. Burgund suchte sich neue Freunde in Deutschland und schloß sich dem Klever Bündnis an und Genua vasallierte seinen Nachbarn Savoyen. Es handelte sich um das ruhigste Jahr seit Albrecht an der Macht war.

Albrecht verhielt sich auch 1437 ruhig. Dies hatte mehrere Gründe, zum einen war der Kaiser alt, grau und krank. Er selbst machte sich nicht geringe Hoffnungen als Nachfolger gewählt zu werden als dieser schließlich starb. Schließlich hatte er mindestens die Kurstimmen seiner Vasallen sicher. Doch er wurde enttäuscht, ein Preusse wurde gewählt. Paul Bellzizer von Russdorf erhielt mehr Stimmen als er.
Dafür war Albrecht V. auf anderem Gebiete sehr aktiv. Der größte Coup gelang ihm wohl mit den neuen Freunden aus Portugal. Durch die Besetzung Venedigs waren Karten an ihn gefallen die er nun gegen die aus Portugal, aus dem in den letzten Jahren immer wieder Gerüchte über neues Land gekommen waren, tauschte. Albrecht staunte nicht schlecht als er einen Blick darauf warf. Portugal hatte jenseits des Meeres neues Land gefunden sowie das Ende, die Portugiesen nanntes es das Horn, von Afrika erreicht.

Auch ging er zwei neue Staatsehen ein, Brandenburger und Sachsen erhielten Frauen seines Hofstaates. Doch sein eigentliches Ziel für dieses Jahr war die Kaufleute in Venedig abzusichern. Daher schloß er zunächst Handelsabkommen mit Württemberg, Mantua und Würzburg. Kroatien lehnte jedoch sein Handelsangebot ab. Ein Grund mehr über sie nachzudenken. Doch auch Albrecht verspürte es bereits im Kreuz, er wurde ebenfalls alt, das sollte ein jüngerer übernehmen.
Ein letzter großer Erfolg des Jahres war das man endlich die Heeresreform die lange angekündigt ward umsetzen konnte. Außerdem sah er mit an wie sein Schwiegervater Sigismund die Serben annektierte.

1438 musste er jedoch feststellen das er nicht mehr so sehr gelitten ward in Ungarn. Mit einem Geschenk an das Volk konnte dem jedoch schnell Abhilfe geschaffen werden.
Kaufmänisch war Albrecht auch in diesem Jahr noch sehr aktiv. Vorrübergehend gelang es ihm 4 Kaufleute gleichzeitig in Venedig stationiert zu haben, verlor aber bald wieder einen und bis zum Jahresende gelang es nicht den vierten erneut zu etablieren.
Begünstigt durch die portugiesischen Karten, auf denen Salvador auf dem neuen Kontinent im Süden als noch unbesetzt auftauchte, gab er einigen Siedlern den Auftrag dort einen Handelsstation zu errichten. Insgesamt war es ein sehr gutes Jahr mit reicher Ernte was den Steuereinnahmen zu Gute kam.
Die letzte große Tat Albrechts des fünften war dann das er sein Weib noch einmal erkannte und sie schwanger wurde. Leider erlebte er die Geburt seines Thronfolgers nicht mehr, denn er verstarb Anfang 1439 in Wien.
Aussenpolitisch gelang Portugal ein Friedensschluß mit Granada das ihm 200.000 Dukaten einbrachte und in Frankreich begann man eine Steuerreform von der Albrecht allerdings nicht so recht wusste was er davon halten sollte.


Nachruf:
Albrecht V. war ein Aufbauer, dem es vor allem darum ging einen Staatsschatz anzuhäufen der seines gleichen suchte. Immerhin war er am Ende seines Lebens der zweitreichste Fürst in Europa nach dem englischen König, was er vor allem aber den Aufständen in Kastilien verdankte deren Beseitigung den dortigen Herscher ebenso ein Vermögen kostete wie der anhaltende Krieg gegen Granada. Eigentlich ein Mann mit durchschnittlichen Fähigkeiten, lernte er jedoch im Krieg mit Venedig fleissig dazu und wurde am Ende als guter Militär angesehn, nicht zuletzt der Zugewinn Istriens wird in Erinnerung bleiben.

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Der Stand in West- und Osteuropa Anfang 1439

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Lancelot
13.10.05, 20:47
4. Ladislaus Postumus, tschechisch Ladislav Pohrobek, (*22. Februar 1440 in Komorn; † 23. November 1457 in Prag)

Der Beinahme Postumus verrät es schon, er wurde erst geboren als sein Vater und Vorgänger nicht mehr lebte. Erzogen wurde er zunächst von seinem Onkel Friedrich V aus der Steiermark. Spiel – und Wirklichkeit gehen hier auseinander, Friedrich V (III HRR) hielt seinen Neffen schlicht und ergreifend gefangen ebenso seinen anderen Neffen Sigmund aus der Tiroler Linie. Faktisch regierte er also bereits ab 1439 und nicht wie im Spiel ab 1457. 1452 wurde Ladislaus dann befreit, doch soll ich einen 12 jährigen regieren lassen? Mitnichten die Herren, nicht ich.

1439 stand eigentlich noch unter den Zeichen die Albrecht zuvor gesetzt hatte. Der angestrebte Handelsposten in Salvador konnte jedoch nicht errichtet werden, ein zweiter Versuch den Friedrich unternahm scheiterte ebenso. Immerhin gelang es jedoch drei Kaufleute Venedig zu erhalten.
In Spanien kehrte nach und nach Ruhe ein und Novgorod war in einem kurzen Krieg gegen Litauen, Polen, Brandenburg und Böhmen und gleichzeitig in einen gegen Moskau verwickelt, konnte sich aber in beiden Fällen den Frieden erkaufen.

A.D. 1440 machte sich Friedrich daran den letzten Wunsch seines Bruders Albrecht zu erfüllen, er ließ mit dem Bau einer Kunstakademie in Wien beginnen. Auch schickte er erneut Siedler nach Salvador, machte sich jedoch wenig Hoffnungen das diese Erfolg haben könnten. Das von Albrecht ersparte Vermögen war nun aufgebraucht, es galt zunächst neues zu bekommen, daher war Friedrich froh in keinerlei Konflikte eingebunden zu sein. Sah man von einem erneuten Krieg gegen Novgorod durch dieVerbündeten Schweden, Deutscher Orden, Preussen, Pommern, Hannover ab schien Europa allgemein Kriegsmüde zu sein. England schloß nach Jahren Frieden mit Dänemark, ebenso Ungarn mit Venedig. Lediglich Apulia fiel im Krieg des Pabstes gegen Neapel an den Pabst.

Das Jahr 1441 begann mit der Wahl Dietrich von Mörs zum neuen deutschen Kaiser. Bald darauf schloß der Orden Frieden mit Novgorod das dafür schwer bluten musste. Karelien ging an Pommern und Ingermanland an den Orden. Gestärkt durch diesen Sieg erklärte man im Sommer Moskau den Krieg. Doch im Rückblick wird man das Jahr als das Jahr Englands bezeichnen müssen. Zunächst löste Bourbonnais das uralte Bündnis mit Frankreich und wurde Vasall Englands verlor gar Limousin direkt an die Briten, Schottland musste nach langem Kampf die Provinz Strathclyde abtreten und 94.000 Dukaten Zahlen. Für Friedrich und somit Ladislav lief es derweil nicht ganz so gut. Erwartungsgemäß scheiterte die Besiedlung Salvadors erneut und Friedrich beschloß den Blödsinn zu lassen. Das Staatsvermögen zu mehren war von nun an sein Ziel denn er hatte endlich einen Plan. Leider spielte ihm wieder einmal der Handel in Venedig einen Streich, die Zahl der dortigen Kaufleute ging auf zwei zurück.

In den ersten Tagen des Jahres 1442 wurde die Kunstakademie in Wien vollendet. Friedrich beschloß unter dem Eindruck der englischen Erfolge aus dem Vorjahr eine Staatsehe mit den Briten einzugehen und da im nächsten Jahr das Bündnis auslief galt es zu handeln. Zunächst eröffnete er seine Diplomatieversuche mit dem Angebot an Mantua teil des österreichischen Reiches zu werden, holte sich dort aber eine kalte Schulter ab. Dafür hatte er in Württemberg mehr Glück, dort stimmte man freudig zu womit sich das Reich nun über 7 Provinzen erstreckte. Leider hatte das Verhältnis zu Mantua mächtig gelitten und so sah sich Friedrich genötigt dort ein riesiges Staatsgeschenk zu hinterlassen, ein gleiches tat er auch bei Würzburg und verbuchte es als Investition in die Zukunft. Da nun endlich auch eine gemeinsame Grenze zum alten Erblande Baden bestand galt es auch hier die Beziehungen wieder auszubauen. Dies alles kostete viel Geld, am Ende des Jahres war man faktisch pleite. Glücklicher Weise war das 22.000 Mann starke württembergische Heer mit den den Besitz gewechselt so das man keinen Angriff befürchten musste bei mehr als 40.000 Mann die nun unter Waffen standen, einen Neuaufbau würde man sich vorerst nämlich nicht leisten können. Den letzten Krümel Geldes investierte man schließlich in die Ausbildung eines Kanzlers für Württemberg

Die Hauptaufgabe des Jahres 1443 bestand darin das auslaufende Bündnis mit Baden, Bayern und Mantua zu verlängern. Dies gelang Friedrich, wider eigenem Erwarten im Falle Mantuas, auch problemlos. Einladungen an die derzeit Bündnisfreien Kurpfälzer und Hessen wurden jedoch von denen ausgeschlagen, was Friedrich ob der mittelmäßigen Beziehungen nicht weiter wunderte. Nun galt es vor allem die Finanzen wieder in den Griff zu bekommen was schwerer schien als zunächst angenommen. Friedrich hatte ein Ziel, das es bis 1450 anzugehen hieß, es blieb also derzeit nichts als sparen, sparen und nochmals sparen.

So vergingen die Jahre 1444 und 45 relativ friedlich. Friedrich versagte sich sogar die Beziehungen zu Baden und Mantua durch Geschenke zu verbessern um nur kein Geld auszugeben. Auch im übrigen Europa blieb es lange ruhig bis im Mai 45 das Osmanische Reich nach langjährigem Krieg mit der Bretagne in Frankreich Fuß fassen konnte. Friedrich wollte es nicht glauben als er es hörte, das doch so mächtige England war nicht in der Lage seinen Verbündeten zu beschützen? Noch ein Verbündeter Englands erlitt Schaden. Bourbonnais wurde durch Frankreich annektiert. Was England auf die Suche nach neuen Verbündeten brachte. Es fand einen neue Bündnisheimat in Genua, Friesland, Savoyen und der Schweiz. Als Friedrich dies zugetragen wurde verschluckte er sich an seinem Tranke und bekam einen schweren Hustenanfall. Er ließ sich zwar nichts weiter anmerken, aber seine Pläne hatten mit Erhalt dieser Nachricht einen schweren Schlag erhalten.
1445 sah sich Friedrich gezwungen seinem Vasall Baden ein Handelsbündnis anzubieten, da man sich gegenseitig zu übertrumpfen drohte beim Kampf um den Marktplatz Venedig. Diese Erkenntnis führte zu einer Änderung in der Regierungspolitik. Plötzlich wurde Baden mit einem Geschenk des ach so sparsamen Friedrich überhäuft. Völlig verblüfft von dieser Großzügigkeit die Baden zu teil wurde stimmte man wenig später auch dem nächsten Werben Friedrichs zu und wurde Teil des österreichischen Reiches.
Dies führte allerdings zu einer drastischen Verschlechterung der Beziehungen zum einen mit den anderen Verbündeten Bayern und Mantua, zum anderen mit dem Rest Europas. Ungarns Abneigung gegen über dem Nachbarn erreichte dabei den bisherigen Tiefststand von +6. Friedrich war es egal, auf friedlichem Wege hatte er für Ladislav bereits mehr erreicht als sein Bruder vor ihm. Nicht egal war ihm jedoch als Gerüchte darüber das ein Meteor gesichtet wurde im Volke für Unruhe sorgte, dies störte seine Pläne gewaltig. Dennoch ließ er sich davon nicht iritieren.
Im November sah er sich genönigt die Staatsinvestitionen generell zu kürzen um endlich wieder Plus zu erwirtschaften und im Dezember landete er den Coup um den ihn Europa beneidete. Da das sächsische Bündnis auslief lud er sowohl Würzburg als auch Sachsen ein in sein Bündnis zu kommen, Hessen ließ er bewusst aussen vor und nach kurzer Zeit kamen Boten nach Wien die gute Kunde brachten, beide Länder hatten seinem Angebot nicht widerstehen können. Damit wurde er zum meist geschätzten Diplomaten Europas, was ihm aber nicht nur Anerkennung sondern auch viel Neid einbrachte. Vor allem die Beziehungen zu Böhmen und Ungarn litten weiter erheblich.

Nach einigem Nachdenken war Friedrich zu einer Änderung seiner Pläne gekommen. Er sah keine Chance darin Mantua oder Bayern friedlich zu annektieren. Beide hatten viel zu starke Heere. Also galt es diese, aber auch sein eigenes nach Jahren des Friedens mal wieder einzusetzen. Die Gelegenheit war günstig. Das Balkanbündnis lag sowieso schon im Krieg mit Venedig, den Johannitern und Zypern. Warum nicht abstauben, dachte er sich.

Also erfolgte im Mai 1446 die Kriegserklärung an Kroatien. Bosnien, Ragusa und Albanien hielten erwartungsgemäß zu ihrem Verbündeten. Doch Albanien schied bald aus, da diese zusätzlich noch in den uralt Krieg von 1439 mit dem Kirchenstaat und seinen Verbündeten verwickelt war. Albanien wurde vorübergehend Vasall des Kirchenstaates, ein Jahr später würden die Osmanen es sich einverleiben. Das Heer marschierte in das unbesetzte Krain ein, ließ einen Belagerungstrupp vor Laibach zurück und zog gen Zagreb weiter. Doch die Kroaten schlugen das gewaltige Heer Friedrichs mit Leichtigkeit. Doch weitere Truppen rückten bereits nach und die noch nicht erholten Kroaten wurden diesmal vertrieben . Auch Zagreb wurde belagert. Zwar gab es den ein oder anderen Entsatzversuch doch diese konnten allesamt abgewehrt werden. Das Hauptheer der Kroaten lag in Dalmatien und belagerte seinerseits diese Venizianische Provinz, was Friedrich natürlich zu passe kam.
Die Osmanen und ihre Verbündeten u.a. Granada, erklärten Aragon den Krieg, doch die spanischen Brüder standen ihnen nicht bei.

Im März 1447 fiel zunächst Laibach, Zagreb folgte im August, Friedrich lies vorsichtshalber sogar noch Sajarevo in Bosnien belagern doch die Kroaten gaben problemlos her was er wollte. Krain gehörte ab sofort dem Reiche an. Leider hatte dieser Offensivkrieg das Ansehen Friedrichs und somit Ladislavs weiter in den Keller getrieben, doch nun war Österreich eine europäische Macht von 9 Provinzen. Nicht genug wie Friedrich fand aber immerhin auf einem guten Weg. Sofort wurde in Krain aber auch in Baden wo dies bisher versäumt wurde eine Kanzlei erbaut. Das eigentliche Ziel, die imensen Heere der Verbündeten zu schmälern gelang jedoch nicht, die hatten sich nicht einen Deut vom Fleck gerührt.
Dennoch das Ansehen hatte gelitten, was sich deutlich in Venedig ablesen lies, die Kaufleute wurden komplett des Platzes verwiesen. Hier galt es Hand anzulegen. Auch das Heer war im Kriege geschrumpft und gehörte wieder aufgebaut. Nicht zuletzt plante er Festungen zu bauen und die internationalen Beziehungen wollten gepflegt sein, doch zu alledem fehlte das eine, das wichtigste, das Geld.

Die Beziehungen zu Würzburg zu verbessern war das Hauptanliegen Friedrichs im Jahre 1448. Ein Vasallierungsangebot wurde jedoch ausgeschlagen worauf hin er sich erstmal ein wenig um die Freundschaft zu Bayern bemühte. Diese hatte doch arg gelitten. Kaufleute in Venedig zu etablieren scheiterte, letzlich wohl am Ruf Österreichs mit dem kaum noch jemand auf gutem Fuß stand.
Anfang des Jahres kam es zum ersten nordischen Krieg zwischen Dänemark und Schweden. Doch die Dänen verrechneten sich, halb Europa stand den Schweden zur Seite und so wurde der Krieg im Dezember bereits wieder beendet unter Zahlung einer kleinen Entschädigung. Kastilien mischte sich endlich in den Krieg gegen die Ungläubigen ein und mit ihnen auch Navarra und Portugal. Friedrich atmete auf als diese Nachricht kam. Für Aragon stände es sonst nicht gut.
Im Osten befand sich Moskau gleich in zwei Kriegen. Auf der einen Seite kämpfte man allein gegen den Deutschen Orden, Schweden, Pommern, Preussen, Hannover und Straßburg, der Allianz also die schon die Dänen zur Ordnung gerufen hatte, auf der anderen Seite stritt man gemeinsam mit Susdal gegen Novgorod und Georgien.
Venedig, die Johanniter und Zypern beschäftigten sich weiter auf dem Balkan mit Ragusa, Kroatien und Bosnien, was Friedrich sogar als gut empfand, sollte der Doge ruhig beschäftigt sein.

1449 entließ er einige Leibeigene in die Freiheit, was zu einem Aufschrei beim Adel führte. Dieser unternahm dann gar eine Kampagne gegen ihn um die Lage im Land weiter zu destabilisieren. Man warf ihm eine schlechte Innenpolitik vor was die Stabilität auf +1 senkte.
In seinen Bemühungen um Würzburg lies er jedoch nicht nach und zum Ende des Jahres sah Würzburg ein das die Zukunft des Landes eng mit Österreich verbunden sein sollte und wurde Vasall. Die größte Überraschung für den Adel hatte Friedrich jedoch mit seinem plötzlich werben um Venedig parat. Ein erstes sehr teures persönliches Geschenk von 62.000 Dukaten führte zu dem zu nichts (von -200 auf -187) und der Adel sah sich daher bestätigt was die Politik Friedrichs anging, sie wurde für schlecht gehalten.
Aus Moskau kam die Kunde das man einen sehr teuren Frieden mit dem Orden geschlossen habe und auch Venedig schloss mit Ragusa Frieden. Das Friedrich erst danach das Geschenk schickte übersah der Adel großzügig.

1450 verging damit die innere Stabilität wieder herzustellen, die Staatsehe mit Böhmen zu erneuern und dem erneut fast vergeblichen Versuch Kaufleute in Venedig zu platzieren. Friedrich benötigte Geld für die inzwischen chronisch klamme Kasse. Seinen Traum, die Rückgewinnung der Schweiz hatte er erstmal begraben. Die interessantesten Botschaftsberichte kamen in diesem Jahr aus dem Osten. Die goldene Horde schien sich allmählich selbst überlebt zu haben, immer mehr Provinzen revoltierten offen und mit Astrachan und der Krim machten sich zwei Volksstämme selbstständig. Doch mit Nogai schien ein neuer Staat mehr und mehr an Macht zu gewinnen. Auch aus Polen kam Kunde, man entschloß sich Vasall von Litauen zu werden.

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Der Stand in West- und Osteuropa 1450

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Lancelot
14.10.05, 11:40
1451 gab Friedrich das mühsam gesparte Geld wieder aus, ein riesiges Staatsgeschenk ging gefolgt von einem persönlichen an die Nachbarn aus Ungarn, was die Beziehungen in Höhen schnellen ließen die zumindest wieder erträglich schienen. Schließlich gab es Blutsbande zwischen beiden Völkern. Blutsbande war auch das andere Thema mit dem er sich in diesem Jahr beschäftigte. Luxemburg ging an Burgund und Friedrich schloß seinerseits eine Staatsehe mit Burgund. Letztlich bleibt noch vom Erlaß Friedrichs zu berichten das man seinen Soldaten endlich anständige Unterkünfte bauen sollte. Das mit der Rumzelterei ging ja so nicht mehr weiter. Die Leuten kriegten es früher oder später alle am Kreuz.
In Spanien gelang Kastilien ein Erfolg gegen die Ungläubigen, Granada schloß Frieden und trat Gibraltar ab und im Osten ging das gerade erst frei gewordene Astrachan eine Vasallenschaft mit Nogai ein.

1452 war ein ruhiges Jahr. Sieht man von der Markteröffnung in Danzig ab, Friedrich schickte auch dorthin zwei Kaufleute genau wie nach Venedig. Offenbar störrten die Kaufleute in Danzig niemanden, sieh konnten sich etablieren. Kastilien musste einen herben Dämpfer bei seinem spanischen Einigungsversuch hinnehmen, denn Navara kündigte die Vasallenschaft auf, doch sonst war wenig los. Die Ruhe vor dem Sturm, wie Friedrich meinte. In der Tat, denn sein geliebter Neffe Ladislau wurde aus seinen Klauen befreit und von nun an war er nicht mehr rechtmäßiger Herscher im Lande. Doch das mochte andere interessieren, ihn nicht.

Vom Jahre 1453 hatte sich Friedrich viel erhofft, erhalten hatte er wenig, nein korrekt muss es heissen, gar nichts. Zunächst besserte er die Beziehungen zu Ungarn noch ein wenig auf, was ihn teuer genug zu stehen kam, dann wartete er auf den August. Wie allgmein bekannt lief dann das ungarische Bündnis mit Siebenbürgen und der Wallachei aus. Ebenso wurden Hessen und die Kurpfalz Bündnisfrei. Allen machte er entsprechende Angebote, doch zu seinem entsetzen wollte niemand etwas mit ihm zu tun haben. Hatte der Angriffskrieg gegen Kroatien ihn soviel Reputation gekostet? Er wusste es nicht. Er fühlte sich unverstanden, er wollte doch nur das beste für sein Land. Nun, das das beste für sein Land nicht unbedingt das beste für die Ungarn war ist nachzuvollziehen. Schade fand er es trotzdem, sein neuer Plan sah vor die Ungarn im Boot zu haben, wozu hatte er all das Geld ausgegeben, für nichts und wieder nichts, er ärgerte sich maßlos und sann auf Rache. Etwas aufheitern taten ihn seine Ingineure die ihm von einer neuen Flottenentwicklung berichteten. Als sie gegangen waren fragte er sich, was soll ich mit einer Flotte? In seinem Gram bekam er nicht einmal mit das England und Frankreich nach 100 Jahren Frieden schlossen.

Aufstände, nichts als Aufstände, wo man auch hinhört Aufstände schrie Friedrich seine Berater im Februar 1454 an. Die Bretagne hatte sich gegen die Osmanen erhoben, das fand er ja noch gut, das die Ansbacher sich gegen die Bayern erhoben nahm er hin, als aber sein Salzburg auch noch gegen ihn revoltierte fand er das nicht mehr spassig. Er ließ ein neues Heer ausheben das mit den „Verrückten“ wie er sie nannte schon fertig werden würde. Doch weit gefehlt, die Bauernjungen schlugen sich tapfer und so blieb Salzburg von ihnen belagert. Ihm blieb nichts anderes übrig als ein weiteres Heer aufzustellen. Naja eigentlich fand er es sowieso ganz praktisch, sein stehendes Heer war nur 33.000 Mann stark und mit der Bewachung der anderen Provinzen beschäftigt. Ebenso störte ihn schon seit langem das seine Vasallen größere Heere besaßen als er selbst (Bayern 33, Mantua 20, Würzbug 30.000 Mann). Das dies alles Geld kostete merkte er gar nicht und so ward Österreich mal wieder nahe an der Pleite. Das die Bretagne wieder zur Raison gebracht wurde merkte er zunächst ebenso wenig, erst Monate später traute sich ein Berater ihm davon zu berichten. Die Laune wurde noch schlechter als er merkte warum die Ungarn sein Angebot ausgeschlagen hatten. Die traten doch tatsächlich einem Bünsnis mit Ragusa, Kroatien und Bosnien bei und schwupps innerhalb eines Jahres wurden alle drei Vasallen Ungarns.

Ein Jahr später, also im Februar 1455 viel Salzburg in die Hand dieser Bauernlümmel. Friedrichs Heer in die Ostmark geflüchtet war noch nicht wieder bereit und das neue in Wien noch nicht ausgebildet, so nahm er es zur Kenntnis nach dem Motto holen wir es uns halt wieder. Doch die Bauernlümmel, wie er sie nannte planten noch größeres. Im April, das Heer aus der Ostmark belagerte inzwischen Salzburg, tauchten die doch tatsächlich vor Wien auf. Das neue 15.000 Mann starke Heer, immer noch nicht voll ausgebildet wurde in die Flucht geschlagen und erst die in aller Eile herbei gerufenen Truppen aus Istrien schafften es die Stadt und somit ihn selbst zu befreien. Doch als wenn er nicht schon genug mit diesen Bauernlümmeln zu tun hatte, nein im Dezember hörte er das jetzt auch noch irgendwelche Schwätzer durch die Gegend liefen und etwas von einem neuen Glauben erzählten. Es gährte unübersehbar im Volke. Die einzig gute Nachricht des Jahres war der Fall Salzburgs am 29.12.

1456 endlich erzählte man ihm was der Bauernaufstand gebracht hatte. Verluste in der Kasse und zwar reichlich. Unfähig bei diesem Staatshaushalt überhaupt etwas zu unternehmen sass er beinahe tatenlos herum. Einzig als das inneritalienische Bündnis auslief diente er sich als neuer Partner an, aber auch die Itaker wollten von ihm nichts wissen. Irgendwie war er gefangen, es ging nicht mehr weiter mit dem Reich. Alles lief auf einen Krieg hinaus. Nur der konnte helfen wieder neue Perspektiven zu schaffen, doch dafür war Österreich nicht gerüstet.

Im August 1457 wurde seine Laune wieder besser. Die neuen Bündnisverhandlungen mit den alten Partnern Bayern, Würzburg und Mantua erwiesen sich als problemloser denn angenommen und waren reine Formsache. Am 27. November verstarb dann der erst 17 jährige Knabe Ladislaus. Ob es eine heimtückische Krankheit war wie allgemein angenommen wurde (Leukämie) oder ob Friedrich selbst seine Finger im Spiel hatte, wer weis das heute schon zu sagen. Jedenfalls starb mit Ladislaus der albertinische Zweig der Familie aus und die leopoldinische Linie erbte die Macht. Konkret Friedrich war wieder rechtmäßiger Chef des Landes Österreich.

Nachruf: Ladislaus war ein Knabe von 17 Jahren als er starb. Ihm etwas gutes oder schlechtes nachzusagen wäre somit falsch. Faktisch führte sein Onkel die Staatsgeschäfte und dieser war auch sein Erbe.

Wo kam diese Linie plötzlich wieder her, ein Thema das ich bisher verschwieg bzw. nur streifte, daher hier zunächst ein kurzer Rückblick.

Teil 8 die Leopoldinische Linie

1. Leopold III (
2. Wilhelm (der Ergeizige)
3. Ernst (der Eiserne)
4. Friedrich V (III HRR)


1. Leopold III(* 1. November 1351 in Wien, † 9. Juli 1386 in Sempach) war Herzog von Österreich, der Steiermark und Kärnten.

Leopold III. wurde als Sohn von Herzog Albrecht II. und Johanna, Tochter von Ulrich II. (Graf von Pfirt) geboren. Zunächst betreute er Tirol, ab 1358 regierte er nach dem Tod seines Vaters mit seinen Brüdern Rudolf IV. (dem Stifter) und Albrecht III. Österreich. Durch den Neuberger Teilungsvertrag vom 25. September 1379 erhielt Leopold III. die Herzogtümer Steiermark (mit Wiener Neustadt), Krain, Görz, Kärnten, die Windische Mark und Güter in Friaul sowie Tirol und Vorderösterreich westlich des Arlbergs zugesprochen. 1368 erwarb er Freiburg im Breisgau, 1375 kam Feldkirch, 1382 auch Triest hinzu. Leopold versuchte seine Position im Westen auszubauen, erlitt jedoch gegen die Eidgenossen bei Sempach 1386 eine Niederlage und fiel selbst in der Schlacht.

2. Wilhelm von Österreich, gen. der Ehrgeizige (* um 1370 in Wien; 15. Juli 1406 ebd.)

Er war ältester Sohn des Herzogs Leopold III. von Österreich (1351-1386) und seiner Gemahlin Viridis geb. Visconti, Prinzessin von Mailand (1350-1414) und regierte in Steiermark, Kärnten und Krain. Seine Verlobung mit Hedwig von Polen war einer der ersten Versuche des Hauses Habsburg, Osteuropa im Sinne der berühmten Maxime des Hauses "Tu felix Austria, nube!" (... Du, glückliches Österreich, heirate) in seine Machtsphäre zu bringen. Nach der Auflösung der Verlobung mit Hedwig heiratete Wilhelm ihre Cousine Johanna Prinzessin von Neapel aus dem Hause Anjou, die Ehe blieb jedoch kinderlos.
Wilhelms jüngerer Bruder Ernst der Eiserne Herzog von Österreich (1377-1424) verh. mit einer Warschauer Piastenprinzessin, Cimburgis von Masowien (1394-1429) wurde zum Ahnherrn aller Habsburger, die römische und österreichische Kaiser von 1440 bis 1918 waren.
Herzog Wilhelm ruht in der Herzogsgruft des Stephansdoms zu Wien.

3. Ernst (der Eiserne) ( * 1377 in Bruck an der Mur; † 10. Juni 1424 ebenda)

Er stand nach dem Tod seines bei Sempach 1386 gefallenen Vaters Leopold III. unter der Vormundschaft Albrechts III. und begleitete 1401 den deutschen König Ruprecht III. auf dessen Zug nach Italien. Bei der Teilung 1406 erhielt Ernst die Steiermark, Kärnten und Krain und führte mit seinem Bruder Leopold die Vormundschaft über den unmündigen Albrecht V., infolgedessen 1407 ein Bürgerkrieg ausbrach, der erst im Mai 1409 beigelegt wurde. 1414 ließ er sich als letzter Herzog von Kärnten einsetzen und nannte sich von diesem Zeitpunkt an Erzherzog. Er ist der erste Habsburger, der diesen von Rudolf IV. erfundenen Titel tatsächlich geführt hat.
Mit Kaiser Sigismund lebte er seit 1412 besonders in Unfrieden. Als sein Bruder Friedrich von Kaiser Sigismund 1417 in die Acht erklärt worden war, versuchte Ernst zunächst, sich selbst der Gebiete Friedrichs zu bemächtigen, glich sich dann aber mit seinem Bruder aus und verteidigte namentlich Tirol gegen die Ansprüche des Kaisers und nötigte diesen durch seine drohende Haltung zum Verzicht auf die meisten seiner Forderungen. Als Regent Innerösterreichs und Stifter der ältern steiermark-habsburgischen Linie, welche in seinem Erstgeborenen, Herzog Friedrich V., die beiden anderen, die albrechtinisch-österreichische und tirolische, überdauerte und beerbte, handhabte er mit Festigkeit seine landesfürstlichen Rechte.
Er war in erster Ehe mit Margarete, Fürstin von Pommern, in zweiter mit der ihm an Leibeskraft ebenbürtigen Cymburgis von Masowien (auch Cimburka, Zimburg oder Zimburgis) vermählt, mit der er neun Kinder hatte. Sein Grabmal befindet sich im nahen Zisterzienserstift Stift Rein. Der Beiname der Eiserne wurde erst nach seinem Tod gebräuchlich.

4. Friedrich III. (* 21. September 1415 in Innsbruck; † 19. August 1493 in Linz)

zurück zum Spielgeschehen, ich verzichte an dieser Stelle bewusst auf den tatsächlichen Lebenslauf Friedrichs, ein toller Hecht kann ich nur sagen. Wie bereits erwähnt entführte er den kleinen Ladislaus obwohl zum Vormund bestellt um seine Macht bereits seit 1439 ausüben zu können. In Wirklichkeit war er seit 1440 ja auch als Friedrich III König des HRR.
Wie seine Vorgänger taugt er im Spiel eigentlich nur zu einem, der Diplomatie vom Rest sollte er die Finger lassen.
Doch zurück zum AAR

Derart gestärkt entwickelte Friedrich ab 1458 einen neuen Plan. Zunächst ließ er ein Heer in Salzburg ausheben, zum einen war ihm der Aufstand noch in guter Erinnerung, zum anderen hatte Salzburg eine Grenze zu Bayern. Im nächsten Schritt baute er die Beziehung zu Bayern wieder auf. Der dritte Schritt konnte dann jedoch nicht mehr in diesem Jahr angegangen werden denn in Württemberg brach ein Aufstand aus der zunächst niedergeschlagen werden musste, was dank der dortigen Truppenpräsenz auch gelang.
Doch nicht nur Friedrich schien neue Pläne zu haben auch andere hatten dies. England trat der spanischen Allianz bei und beteiligte sich im Krieg gegen Granada. Nicht ganz uneigennützig wie sich heraus stellte, konnte es so später im Jahr die Unterstützung der Spanier im Krieg gegen Schottland einfordern. Ragusa musste einen neuen Herscher kennen lernen, denn es ging den Ungarn an den Pabst verloren, der neuerdings im Venizianischen Gefolge ward. Friedrich verfolgte es interessiert aber das war nicht (mehr) seine Baustelle.

1459 war schon im Herbst als Friedrich zurück zu Stufe 3 seines Plans kam, er schickte sein Heer nach Bayern. Gerade als er im Oktober einen Boten losschicken wollte um Bayern zu annektieren kam ein anderer Bote plötzlich herein gestürmt und brachte die Kunde das Mantua sich mit Venedig, dem Kirchenstaat, den Johannitern, Georgien und Genua befand. Friedrich fluchte doch was sollte er machen, hier galt es zu helfen auch wenn er auf dem falschen Fuß erwischt ward.

Also kehrt marsch für die Truppen in Bayern und fluchs nach Mantua. Bayern und Würzburg standen auch zum Bündnis. Ob sie mehr als geheucheltes Interesse zeigen würden, wie bei den letzten beiden Kriegen war Friedrich egal, es kam wieder Bewegung in den Laden und das galt es auszunutzen.
Doch damit nicht genug, es kam noch mehr „Bewegung in den Laden“ wie Friedrich es ausdrückte. Modena/Mailand einerseits und Siena/Toskana andererseits erklärten Venedig, dem Pabst und allen anderen ebenfalls den Krieg. Damit dürfte der Papa wohl erstmal beschäftigt sein meinte Friedrich, schließlich gab es ja auch noch den Krieg gegen Ungarn.

Venedig war auf Grund der Flotte leider unangreifbar, doch in Italien gab es Beute. So marschierte Anfang 1460 ein Heer nach Bologna um es zu belagern, ein anderes durch das von Kroatien kontrollierte Dalmatien nach Ragusa. Kam dort aber zu spät, denn die Kroaten waren bereits vor Ort. Also hieß es kehrt Marsch. Just in diesem Moment kam die Kunde das Baden revoltierte und das Venedig das schwach verteidigte Steiermark angriff. Doch Oberst Hernan und seine 5.000 Husaren kamen gut alleine klar und schlugen die Venizianer in die Flucht noch bevor Verstärkung eintraf.
Friedrich befahl sowohl in Württemberg als auch in Tirol neue Truppen auszuheben, doch für Baden sah er zunächst schwarz.
Bologna viel im Frühsommer und so zog das Heer weiter gen Rom, schlug die dort verbliebenen Verteidiger und belagerte die ewige Stadt. Doch bei den Verbündeten war nicht alles rosig, auf einem Empfang beleidigte ein betrunkener Mantuaner Friedrich schwer und Entsatz für Baden war noch nicht in Sicht. Venedig sperrte die Häfen tat aber ansonsten nichts ausser für den Kampf rüsten. Bayern, Würzburg wo waren sie? Zu hause, wie immer wenn man sie brauchte.
Im September befreite Oberst Brieg schließlich die badische Provinz von den Rebellen mit einem Heer das eigentlich an Zahl unterlegen ward.
Im Oktober kam das erste Mal vom Papa ein Angebot des Friedens, doch Friedrich wollte von lächerlichen 25.000 Dukaten nichts hören. Als dann die Kunde kam das Bosnien unter päpstlicher Kontrolle sei, schickte er auch dorthin ein kleines Heer.
Gegen Ende des Jahres passierte Friedrich dann etwas das ihm gar nicht gefallen konnte. Die Ungläubigen machten sich auch noch daran dem Papa den Krieg zu erklären. Diese hatten zuvor schon im ungarischen Interessengebiet für Unfrieden gesorgt, die Wallachei einst ungarischer Verbündeter war längst erobert und nun dies. Dort war ein Gegner der auch ihn bald mehr als tangieren würde.

Das Heer das nach Bosnien entsandt war stellte 1461 als zu klein heraus und bezog eine Niederlage gegen doppelt so starke Papisten. Friedrich befahl die überlebenden nach Istrien zurück. Im Februar tauchten plötzlich Genuesen in Tirol auf und belagerten es. Einzelne Kundschafter berichteten sogar von einem Heer das auf die Ostmark marschierte, doch es handelte sich wohl nur um ein Gerücht. Ein paar Tage später dann die Nachricht das die zurück kehrenden Truppen aus bosnien in Dalmatien von Papisten angegriffen würden. Wendete sich das Kriegsglück etwa? Friedrich hatte in der Steiermark 13.000 Mann stehen, doch wohin sollte er sie werfen? Er entschied sich für Tirol, was das Ende für die der Truppen in Dalmatien bedeutete. Oberst Hernan zwar zahlenmäßig leicht unterlegen befreite Tirol zum Glück im März auf Grund der Kavallerie, die ihm schon einen Sieg beschert hatte. Der 17. Mai war dann ein denkwürdiger Tag. Rom fiel in Friedrichs Hand. Damit hatte er etwas in der Hand. Friedrich schickte dem Papst ein Angebot für 200.000 Dukaten Frieden zu schließen doch dies wurde abgelehnt. Im Mai kamen die Genuesen zurück nach Tirol, doch Oberst Hernan erteilte ihnen erneut eine Lektion.
Da der Papst nicht wollte, die Genuesen aber auf wichtig machten, holte sich Friedrich in Mailand eine Durchmarscherlaubnis und zog mit dem Sieger von Rom, Oberst Zatec nach Genua. Das Heer das einst 34.000 Mann stark ausgezogen ward, war jedoch auf 7.000 tapfere Kämpen geschrumpft. Kaum hatte der Kampf in Ligurien begonnen, Friedrich wollte gerade sein Ross besteigen, als ein Bote des heiligen Vaters eintraf. Friedrich verstand die Welt nicht mehr, 200.000 Dukaten hatte der Papa abgelehnt, doch jetzt bot er ihm freiwillig 250.000. Da sich die Herren Verbündeten mal wieder nicht einen deut gerührt hatten beschloss er sofort einzuschlagen und einen Separatfrieden auszuhandeln. Von diesen Verbündeten hatte er die Schnauze gestrichen voll, die Schlacht um Genua ward somit abgesagt.

Durch seinen Aufenthalt an der Front hatte Friedrich erkannt das nur eine starke Moral den Sieg in der Schlacht bringen würde, daher tat er alles um die Qualität des Heeres weiter zu verbessern. Natürlich verstand dies das Volk nicht, wie sollte es auch, die waren nicht an der Front gewesen und sahen nur das ihre Söhne nicht heimkehrten um die Felder zu bestellen. Das Friedrich genau dort ansetzen wollte erkannten sie nicht.
Dann verschaffte er sich erstmal wieder einen Überblick über die politische Lage im Ausland und liess sich die neuesten Karten zeigen.

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Ja sind die Ungarn denn verrückt entfuhr es ihm als er sah wie stark die Ungläubigen inzwischen waren? Warum reden die nicht mit uns? Aber nein, trotz guter Beziehungen, trotz Staatsehe, man wrad dort nicht gern gesehn. Als er den Blick auf das einst so stolze Novogorod warf bekam er den nächsten Schreck. Vasallen waren sie geworden, Vasallen der Moskoviter.

Immerhin unternahmen die Böhmen etwas, sie traten in den Krieg der Nordeutschen gegen Moskau Anfang 1462 mit ein. Friedrich verlängerte die Staatsehen mit Sachsen und Brandenburg nicht. Ebenso wenig wie er die mit Kastilien verlängert hatte. Einzig zu seinem Schwiegervater in Portugal hielt er diese Art der Beziehung aufrecht. Ja er tat sogar noch mehr, er reiste nach Portugal, trank mit seinem Schwiegervater das ein oder andere Glas Roten doch was er wollte bekam er nicht, die neuesten portugiesischen Karten. Etwas besser erging es ihm eines Abends bei einem Empfang des englischen Botschafters in Portugal. Doch es war ein Minusgeschäft, die Engländer wussten viel weniger als er selbst über ferne Länder und so reiste er unverrichteter Dinge wieder ab.

Wieder daheim schwor er Mantua Rache für den Feldzug in den er hinein gezwungen worden war. Was nicht stimmte, aber Friedrich sah es halt so. Er kündigte das Bündnis mit Mantua auf. Verlegte seine Truppen nach Tirol und wartete auf eine günstige Gelegenheit. Diese kam im November und so erklärte er seinem Vasallen Mantua den Krieg. Verstehen tat dies natürlich niemand, weder das gemeine Volk noch der Adel, die Leute zeigten ihm hinter seinem Rücken den Vogel und die Stabilität im Lande brach völlig zusammen (-3). Dennoch das größte Heer das er jemals in die Schlacht geschickt hatte, 47.000 Mann stark zeigte es den um 10.000 Mann unterlegenen Mantuanern und die Stadt konnte belagert werden. Doch die fliehenden Einheiten Mantuas sammelten sich und belagerten nun ihrerseits Tirol. Friedrich hatte so etwas bereits geahnt und vorsorglich ein neues Heer in Auftrag gegeben.

Am Nikolaustag traf ein Herold aus Engeland ein und brachte die Kunde das fast ganz Schottland und Irland nun Englisch sei, einzig Ulster wurde den Verbündeten aus Kastilien überlassen. Schottland verblieb einzig und allein die Grafschaft Edinburgh. Spanier in Irland– unfassbar grollte Friedrich.

Als 1463 die Schweiz ein Vasall Frankreichs wurde blieb Friedrich nur eine Reaktion, er verbesserte die Beziehung mit England.
Ruprecht aus der Pfalz, wer ist denn das? Warum wählt man nicht mich? Ein Kölner euer Majestät und vermutlich mag man euch ob des Zwist mit Mantua nicht wählen war die Antwort die auf seine Fragen zu hören bekam. Ruprecht war neuer deutscher Kaiser geworden.

Im März versuchte das neue Heer unter einem neuen Führer namens Oberst Schaffen Tirol zu entsetzen, doch der Plan schlug fehl. Immerhin ward Mantua im Juni eingenommen. Doch Friedrich nahm das Angebot über 108.000 Dukaten nicht an. Immerhin schloß Mantua nun endlich Frieden mit dem Papst was Friedrich erfreute. Er teilte sein Heer, ließ eine Hälfte in Mantua und beorderte nun Oberst Zatec mit einer Häfte zurück nach Tirol. Doch auch Zatec schaffte es nicht die Stadt zu entsetzen. Oberst Schaffen war glücklicher Weise bereits auf dem Weg nach Tirol und auf ihm ruhten nun Friedrichs Hoffnungen. Diesesmal sollte ihn der Oberst nicht enttäuschen, was aber wohl mehr an der Schlacht gegen Zatec lag von denen sich Mantua noch nicht erholt hatte. 115.000 Dukaten war Mantua nun der Friede wert, doch für Friedrich gab es nur eins – Annektion. So geschah es dann auch.
Natürlich nahm ihm das ganz Europa übel, doch was scherte es ihn, es war seine Rache an den Verrätern. Außerdem war Venedig nun vollständig eingekreist. Mantua erhielt wie alle Provinzen einen Kanzler.
Auf einem Empfang zu Ehren der siegreichen Truppen in Wien passierte Friedrich im Rausch des Weines jedoch ein Missgeschick, So etwas wie „passt auf das es euch Bayern nicht bald genau so geht“ soll über seine Lippen gekommen sein doch zum Glück hörte es niemand außer dem Mundschenk.

1464 galt es wieder aufzubauen was im Rausch der Rache verloren gegangen war. Stabilität. In der Steiermark kam es zu einem Aufstand, doch Oberst Hernan wurde der Sache her. Insgesamt stieg die Stabilität im Lande wieder um 3 Punkte. Friedrich grinste als er es hörte.

Das Jahr brachte jedoch einige andere Umwälzungen, vor allem im Norden, Im Krieg gegen Polen verlor Preussen Memel, Brandenburg verlor Magdeburg an Böhmen und Hannover gerade erst von Sachsen erobert ging an Pommern.

1465 verging ziemlich spurlos. Die Bevölkerung, das musste Friedrich erkennen war doch nicht ganz so vergesslich wie er annahm. Obwohl er nun Geld in die innere Sicherheit pummte stieg die Stabilität im ganzen Jahr nur um einen weiteren Punkt.

1466 wurde diese Politik erfolgreich fortgeführt. Auch nahm Friedrich die schon einmal angefangene dann aber nicht weiter fortgeführte Entspannungspolitik zu Venedig wieder auf. Hatte aber trotz großzügiger persönlicher Geschenke nur geringen Erfolg (-162). Als Polen die Vasallenschaft zu Litauen löste kam ihm eine neue Idee, doch dafür fehlten derzeit die Mittel.

Am 7. Januar 1467 lief die Staatsehe mit England aus. Dem einzigen Land das überhaupt noch positive Beziehungen zu ihm pflegte, sah man einmal von Böhmen ab. Grund genug eine neue einzugehen wie er fand. Er arbeite weiter an Venedig, ein Staatsgeschenk von 120.000 Dukaten mehr oder weniger vom Munde abgespart landete beim Dogen und das zeigte endlich den gewünschten Erfolg. Zwar war man durch die lange Feindschaft sehr vorsichtig aber der Doge bewegte sich (-52). Darüber hinaus hatte er sogar noch Zeit dem neuen Bayrischen Herzog, Albrecht dem Weisen, einen Antrittbrief zu schreiben. Hoffentlich ist er so weise wie man behauptet bemerkte Friedrich im vertrauten Kreise.

1468 setzte er die Politik gegenüber dem Dogen konsequent fort. Wieder ging ein großes Staatsgeschenk an Venedig. Die Nachbarn aus Böhmen machten in diesem Jahr jedoch gewaltige Kasse. Seit einigen Jahren war man der Nordeutschen Allianz beigetreten und befand sich dadurch im Krieg gegen den Dänenkönig. Als die Schweden in diesem Jahr endlich Frieden schlossen vergolten sie die böhmische Waffenhilfe wahrlich fürstlich. Oldenburg und Bremen gingen an Böhmen, zwei norwegische Provinzen an Schweden selbst. Die dänische Zeit schien um zu sein.
Doch auch für das Bündnis war die Halbwertzeit vorüber. Mecklenburg erstrebte mal wieder seine Selbständigkeit und darüber kamen die Verbündeten zum Streit. Böhmen kehrte zurück in sein altes Bündnis mit Polen und Litauen. Doch dies war nur der Anfang, auch Hannover gefiel es nicht mehr unter der Pommerschen Herrschaft und nun verließen weitere Verbündete das Bündnis. Am Ende standen Schweden und Pommern allein. Friedrich sah zwar die Chance ging aber einen anderen Weg. Er vermählte eine Braut in Straßburg und eine weitere schob er dem Dogen unter.

Nicht so erfreulich war der Friedensschluss des Papstes. Hellas, ging an die Ungläubigen verloren. Noch gab es mit Ungarn, Kroatien und den papstlichen Besitzungen in Bosnien und Ragusa einen kleinen Puffer, ebenso war Dalmatien noch in Venizianischer Hand, doch Friedrich war klar was dort für eine Gefahr auch auf ihn zukam.

Es gab keinen Grund 1469 die Politik zu ändern. Der Doge erhielt sein Staatsgeschenk und nun war er fast weichgekocht (+176). Ansonsten war es eigentlich ein verlorenes Jahr.

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Stand Mitteleuropa und Stand der Beziehungen Österreichs Anfang 1470
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So werte Herren,

ich hab das dumpfe Gefühl das ich hier einen großen Sch.... zusammen wurschtele. Je länger ich z.B. über diese immensen Geldausgaben an Venedig nachdenke desdo sinnloser kommt es mir vor. Kurz gesagt ich brauche Hilfe. Ich erwähnte oben ja bereits das ich ein Frischling bin, daher bedarf ich dringends eingehender Beratung durch euch. Bitte helft mir.

Friedrich schreibt hiermit folgende Stellen am Hofe aus:

1. Kriegsberater
2. Diplomatieberater
3. Finanzberater

Bewerbungen, am besten gleich mit entsprechendem Rat, bitte in diesen Thread.

Nebukadnezar
14.10.05, 22:58
Wenn ihr einen Tech-Wirtschaftsminister haben wollt, dann müsst ihr die Mindestinformationen bereit stellen:
Einkommensscreen (incl Inflation)
DP-Slider
Landtech der anderen relevanten Nationen (kann man im Ledger sortieren)
Techs (Wirtschaftstechs zuerst erforschen. Stab nie...das sollte der Monarch selber schaffen solange Habsburg klein ist. Land falls man deutlich im Rückstand ist...also möglichst gar nicht in den ersten 50 Jahren :) )

Ein 'typischer' Zug für Österreich ist folgende Überlegung:
- Ungarn wird habsburgisch
- Böhmen wird habsburgisch
- ein gutteil von Burgund wird habsburgisch (die müssen Freiden haben zwischen 1476 und 1483?)

also unterstützt man diese Nationen bzw legt ihnen keine Steine in den Weg.
Bleibt der Weg nach Deutschland und Italien
Italien: Schweiz+Savoyen zum Vasall machen bevor das Frankreich macht.
Dann ist der Weg nach Italien dicht.
Früher oder später kann man die Burshcen dann diplomatisch annektieren.

Das ist auch das Hauptwort für Habsburg: diploannex.
NIE irgendjemanden annektieren...außer man ist irrtümlich bei BB=0 angelangt und nichts zum Diploannex in Sicht.

Vendig werdet ihr nicht vasallisieren können (bzw sehr serh unwahrscheinlich) bevor ihr nicht deutlich größer seid und Venedig kleiner. Hofft auf Erfolge der Osmane oder wartet einfach ab.
Wenn ihr unbedingt Venedig als Vasall haben wollt: Force-Vasallisierung (im Krieg) und halt eine Menge Schlachtzen gewinnen um den nötigen WS zu bekommen. Habsburg wird die aber trotzdem nicht annektieren können, bis nicht ein deutlicher wirtschaftlicher Abnstand da ist.

Das ungefähr ist ein einfacher Weg zur Dominanz von Europa: Diploannex, die 'Erbschaften' schützen/unterstützen und Frankreich raushalten aus den Alpen/Italien.

Aber ihr wollt ja Geschichten schreiben...und da sehen eure Ziele/Vorgehensweisen doch etwas anders aus, oder? :)

Lancelot
15.10.05, 10:08
Werter Nebukadnezar,

zunächst nehmt meinen Dank für eure Antwort. Dann nehmt bitte auch meine Entschuldigung an und zwar gleich dreifach. Zum einen hab ich gestern noch 5 Jahre weiter gespielt, da keine Antwort kam machte ich mich selbst auf die Suche nach der Lösung, zum anderen verzeiht mir bitte weil ich die entsprechenden Unterlagen nicht gleich mitlieferte. Hier sind sie, falls weiteres erforderlich ist meldet euch und ich liefere. Entschuldigt zum dritten das ich mit einigen Begrifflichkeiten diesen Landes noch nichts anfangen kann. Was sind z.B. Ledger?

http://home.teleos-web.de/jmeyer6/EUII/Bild16.jpg

Wir befinden uns nun also am 1.1.1475, der Bericht dazu folgt später, soviel die Schweiz ist französisch, dies liess sich schon nicht mehr ändern weil negative Beziehungen (-200) und im französischen Bündnis incl. Vasallenschaft. Auch die Unterlagen sind aus dem Jahre 1475, ich änderte bereits an den Einstellungen ein wenig. Diese überdeutliche Zuweisung der Mittel zur Heerestechnologieentwicklung gab es so 1470 noch nicht. Die Einstellungen zur Marinetechnologie und Stabilität sind allerdings seit Spielbeginn.

Wenn ihr den Bericht verfolgt habt wisst ihr das man im Falle Krains dem Blutrausch verfallen ward, dort zumindest wurde euer Rat schon mal nicht befolgt. Erlaubt mir auch noch eine Frage zu den erwähnten Erbschaften. Ist es dazu eigentlich notwendig im Spiel eine Staatsehe zum betroffenen Staat zu haben oder kommen diese Ereignisse auch so?

Euren letzten Satz erklärt mir bitte, den deute ich vermutlich falsch. Ich will ihn mal so beantworten, ja ich möchte Geschichte(n) schreiben, das ist doch Sinn und Zweck eines AAR´s oder? Aus eurem Munde klinkt dies für mich aber so als wenn der Stil nicht gefällt, wenn das so ist, nur zu sagt es offen und vor allem sagt mir was daran falsch ist.

Mit herzlichem Danke bereits im voraus

Lancelot (Hofschreiber in und zu Wien)

Nebukadnezar
15.10.05, 12:32
Was sind z.B. Ledger?
Das sind die Statistikseiten, die Übersciht über euch und die anderen nationen geben.



Wir befinden uns nun also am 1.1.1475, der Bericht dazu folgt später, soviel die Schweiz ist französisch, dies liess sich schon nicht mehr ändern weil negative Beziehungen (-200) und im französischen Bündnis incl. Vasallenschaft. Auch die Unterlagen sind aus dem Jahre 1475, ich änderte bereits an den Einstellungen ein wenig. Diese überdeutliche Zuweisung der Mittel zur Heerestechnologieentwicklung gab es so 1470 noch nicht. Die Einstellungen zur Marinetechnologie und Stabilität sind allerdings seit Spielbeginn.

Es ist nicht zu erkennen welche Techlevel ihr habt ;)
Vasallen: ich hatte eine typische Eröffnung beschrieben, also eine durchgängige Idee, wenn man startet.
Da ich nicht ganz weiß, welche Idee ihr verfolgt (habe ich vielleicht überlesen) kann ich nicht sagen, was ihr besser machen könntet.
Mir ist nicht bekannt, was ihr für Ziele habt :)



Erlaubt mir auch noch eine Frage zu den erwähnten Erbschaften. Ist es dazu eigentlich notwendig im Spiel eine Staatsehe zum betroffenen Staat zu haben oder kommen diese Ereignisse auch so?

Burgund: muß eine Friedensperidoe in einem bestimmten Zeitraum haben.
Die anderen haben auch Trigger (öffnet einfach die Dateien), aber ein e Staatsehe ist nicht erforderlich.



Euren letzten Satz erklärt mir bitte, den deute ich vermutlich falsch. Ich will ihn mal so beantworten, ja ich möchte Geschichte(n) schreiben, das ist doch Sinn und Zweck eines AAR´s oder? Aus eurem Munde klinkt dies für mich aber so als wenn der Stil nicht gefällt, wenn das so ist, nur zu sagt es offen und vor allem sagt mir was daran falsch ist.

Jeder schreibt das was er will.
Ich schreibe z.B. technische AARs, die gar keine Geschichte enthalten: Weltkonvertierung z.B. (siehe Forum) und alles was ich tue ordnet sich dann dem Ziel unter.

Und da ist mir grade nicht ganz klar, was man euch raten soll.
Wenn euer Österreich durch eure Geschichte (die ihr im Kopf habt) voran kommen soll, dann kann ich nichts empfehlen. Es ist eure Geschichte.
Wen ihr aber z.B. das Ziel vorgebt: Italien muß bis 1500 habsburgisch sein, dann könnte man sich darüber lang unterhalten.


Ihr habt aber ein Problem und das nennt sich Inflation.
Wenn ihr Geld druckt und das einem Zweck oder Notfall dient, dann ist das ok.
Aber >20% weil Staatsgeschenke gemacht werden.....ich würds nicht machen :)
Aber wie gesagt: ihr habt die Techlevel nicht genannt, die ihr habt, das kann man schwer beurteilen ohne die Information

Lancelot
15.10.05, 13:11
Techlevel:
Land 3
Marine 2

Ledger:
Überall der letzte Platz

Inflation:
Wie nachlesbar hatte ich am Anfang +5 als Monatsergebnis, daher vermutlich.

Ziele:
Ich habe keine Ahnung was realistisch ist. Weltherschaft? Nein, im Ernst, Italien ist schon ein Ziel, aber nicht als Terminziel. Die Großdeutsche Lösung ebenso. Kurz gefasst, soviel wie möglich vom Europäischen Festland. Kolonien dagegen eher nicht.

Nebukadnezar
15.10.05, 13:30
Infaltion:
*Alles* was ihr bezahlt ist teurer. Truppen, Staatsgeschenke...und Forschung.

Wenn ihr nicht in weiteren 60 Jahren bei doppelter Inflation sein wollt, dann schlage ich folgendes vor:
0 Geld in die Staatskasse. Alle Ausgaben werden im Januar getätigt (neue Truppen z.b.)
Infra auf 2 erforschen
Handel auf 2 erforschen
Infgra auf 5 erforschen
Gouverneure bauen
Ja, keine Landtechnologie. Ihr seid überall letzter und das wird sich nicht verbessern, wenn ihr Land forscht. Gegen die KI geht das.

Zentralisierung und Innovation hoch, der Rest ist eher egal bei euch.

Dann Gouverneure bauen, Inflation senken (ab und zu gibt es auch Events dafür)

Mit den Events in Österreich habt ihr genug zu tun und ab und zu einen Vasall diploannexen.

Lancelot
16.10.05, 13:57
Alles klar,

ich denke ich habs begriffen und ich habs falsch angefangen, egal.

Luitpold
16.10.05, 20:40
Nur keine Panik, mit Österreich ist hier noch viel zu erreichen. Nur Mut.

Tip am Rande: Ihr schriebt, eine mit viel Kavallerie versehene Armee habe Feinde in Tirol angegriffen. Achtet darauf, daß Eure Truppe für den Kampf im Provinzgelände geeignet ist; Kavallerie ist in bspw. in Sümpfen, Wäldern und Gebirgen wenig effektiv, Angriffe über Flüsse hinweg immer mit einem Malus verbunden usw.

PS: Im Budgetscreen sind einige der Knöpfe goldfarben und einige grau. Sind die grauen Knöpfe (Heerestechnologie etc.) veränderbar oder ist da etwas eingefroren?

Lancelot
16.10.05, 20:50
Man schrieb das Jahr des Herrn 1470. Friedrich war mächtig unzufrieden. Seine Minister hatten ihm eröffnet das man zum einen technologisch, aber auch waffentechnisch völlig hinterher hängen würde. Finanziell stand es nicht gut und das Heer sei viel zu groß. Dazu die schlechten Beziehungen zu den Nachbarn. Schlicht Österreich war isoliert. So konnte es nicht weiter gehen das war klar. Die Geschenke an den Dogen waren Geldverschwendung gewesen, das sah er ein. Man hätte besseres damit anfangen können. Nun dazu war es zu spät, doch nun galt es das ganze besser zu machen. Als erstes reduzierte er das Heer auf 47.000 Mann. Dann ließ er das frei gewordene Geld in die Heeresforschung stecken, dort hing man meilenweit hinterher (Nachbarbonus +5). Weiter galt es einen Fond einzurichten damit man im Kriegsfall das Heer wieder aufbauen konnte. Auch die Geldverschwendung hatte ein Ende. Als nächstes stand die Aussenpolitik auf dem Prüfstand. Würzburg erhielt ein kleines Geschenk um die Beziehungen auszubauen, doch das war es dann auch.

Die Aussenpolitik, die letzen Jahre hatte Friedrich versucht auf jedes Pferd aufzuspringen das daher geritten kam. Das musste aufhören weil es nicht zielstrebig genug war. Er brachte sich da selbst zur Raison und setzte sich ein Ziel. Mittelfristig, das war klar würde es zur Konfrontation mit Frankreich kommen, doch dafür musste man gerüstet sein. Vorher galt es Würzburg einzusammeln und ansonsten die Kriegskasse zu füllen, sowie möglichst in der Heerestechnologie aufzuholen. Seine Berater hatten ihm was von China erzählt mit dem man gleich auf stände, nun er hatte noch nie von China gehört, daher konnte es nicht besonders groß sein.

1471 machte er sich daran den Plan umzusetzen. Würzburg erhielt im Januar ein persönliches Geschenk von ihm und im Mai machte er sich dann höchstselbst auf die Reise. Der Würzburger konnte seinem Charme nicht wiederstehen und fortan war Österreich ein Land von 11 Provinzen. Das riesige Würzburger Heer ließ er von 30.000 auf 5.000 Mann reduzieren, auch wenn es ihm in der Seele weh tat. Kaum wieder zu hause in Wien, gelang der nächste diplomatische Erfolg. Der neue Botschafter aus der Toskana war derartig von ihm angetan das er dies nach Hause berichtete, was die Stimmung dort gegenüber Österreich um satte 50 Punkte hob. Nicht das es wichtig wäre, es bestätigte ihn nur darin das dies der richtige Weg war.

Den Jahreswechsel zu 1472 verbrachte er allein mit einem Glas Roten. Frankreich beschäftigte ihn. Was für Frankreich schlecht ist, kann für uns nur gut sein, sagte er sich. Wer ist also Frankreich am wenigstens zugeneigt. Klar und das schönste war, die waren Österreich gar nicht mal so abgeneigt gegenüber. Kastilien, Portugal und England. Alle in einem Bündnis. Als erste Reaktion aus dieser Erkenntnis schloss er eine neue Staatsehe mit Kastilien. Aber sein Hauptinteresse galt England, wenn dann würden die ihm beistehen. Doch das erkennen und das umsetzen waren zweierlei. Dieses Jahr galt es zu sparen.

1473 wollte er dann England ein persönliches Geschenk machen, doch als er sich beim englischen Botschafter erkundigte was wohl passend sei, viel ihm die Kinnlade runter. 145.000 Dukaten wären angebracht, lautete die Antwort. "Hallo? noch alle wach?"
Dann eben nicht, entschied er, das wäre der Jahreshaushalt und mehr. Also warten wir noch ein bisschen. Im März dann die nächste Schreckensnachricht. Lothringen hatte beschlossen zu Frankreich gehören zu wollen. Nein, nicht der Staat, nur die Provinz erkannte er als er die Nachricht noch einmal las und atmete hörbar aus. Dennoch er kam näher der Tag, das spürte Friedrich deutlich. Im September galt es eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Die Allianz mit Bayern lief aus. Friedrich verlängerte sie nicht, auch wenn es ein Risiko war, ihm war wichtig frei zu sein. Leise hoffte er ja das Kastilien von selbst ankommen würde doch das war leider nicht der Fall.

Also machte er sich 1474 mal wieder selbst auf nach Kastilien um zunächst auch dort ein Präsent abzugeben. In Kastilien war man scheinbar auch nicht so anspruchsvoll. 53.000 Dukaten reichten völlig aus um sage und schreibe 115 Punkte aufzuholen. Mehr tat er zunächst nicht, man muss ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen sagte er sich und reiste wieder ab. Der 30. Mai war dann der Tag der kommen musste. Die Schweiz gab ihre Unabhängigkeit auf und wurde Frankreich. Die gemeinsame Grenze war plötzlich da. Die Schweiz, die Habsburg, in französischer Hand – unmöglich. Genua war damit passe, jetzt galt es. Doch er reagierte zunächst mäßig. Er ließ das Heer um 7.000 Mann erweitern, teils in Württemberg, teils in Tirol. Das Budget noch nicht überspannen sagte er sich. Doch dann kam es wieder anders. Der 5. Juni brachte den Krieg zwischen dem Kirchenstaat und Portugal. Halb Südeurpa war darin verwickelt. Auch England, nur Kastilien, ausgerechnet Kastilien nicht. Was hieß das nun für ihn? Kastilien war bisher der Bündnisführer gewesen, nun stand es allein da. Er wollte nicht Kastilien, ja doch er wollte es auch, aber er wollte England. Aragon war der neue Chef im Ring und die mochten ihn wieder nicht. Es war zum Haare ausraufen. Wieder Geld ausgeben? Einfach Fragen? Und was bedeutet das wenn die mich nehmen? Wieder Krieg mit Venedig. Nein das konnte es nicht sein. Also weiter warten und nichts tun. Doch es kam noch schlimmer. Der Doge schickte ihm einen Boten und lud ihn auf die Gegenseite ein. Er erbat sich Bedenkzeit und ging erstmal aufs Klo. Nein, entschied er dort. Das wäre genau das falsche. Gebietsgewinne waren nicht zu erwarten und es brachte ihm eine Menge Feinde. Er verstand sowieso nicht was das ganze sollte, die hatten nichts worüber sie sich streiten konnten, warum taten sie es also? Der Bote des Dogen wurde höflich wieder nach Hause geschickt mit der Bemerkung man sei im Moment anderweitig beschäftigt.

Anfang 1475 tauchte dann plötzlich ein Berater aus dem fernen Persien auf, besah das Land und erklärte Friedrich die ein oder andere Fehlentscheidung seiner Regierungspolitik. Friedrich hörte sich das ganze an und ernannte den Mann zum Wirtschaftsminister. Frisch im neuen Amte gab es binnen 5 Jahren also bereits die Reform der Reformen. Die erste Maßnahme war die weitere Stärkung der Zentralgewalt, der zweite das man mehr in die Wirtschaft investierte statt in die Heeresreform. Diese war jedoch nicht vollständig abgeblasen, sie viel nur in der Prioritätenliste einen Punkt zurück. Ausserdem wurde in Würzburg der noch fehlende Kanzler ernannt.
Am 4. Januar stand der Bote des Dogen wieder vor der Tür, erhielt aber wieder eine höfliche Ablehnung. Im Februar beendete Böhmen seinen Krieg mit Pommern. Mecklenburg war zukünftig böhmisch was deren Enklave in Norddeutschland weiter vergrößerte. Im September war Friedrich plötzlich klar warum es Aragon gegangen war und warum der Doge unbedingt gewollt hatte das Österreich sich in Italien angagierte. Dem Papst ging es an den Kragen, Rom wurde von Aragon annektiert. Friedrich schlug sich vor den Kopf, wie konnte er nur so blind gewesen sein. Nun denn sagte er im vertrauten Kreise, soll sich der Papa, den derzeitigen Inhaber desheiligen Stuhls schätze er nicht besonders, eben ein anderes Domizil suchen.

Die Entscheidung war gefallen, 1476 wurde die Allianz mit Bayern doch wieder verlängert und nun galt es zu rüsten. Am 30. April ging die Kriegserklärung an Frankreich raus, zwar stand Friedrich im Prinzip allein aber der Affront wegen der Schweiz rechtfertigte in moralisch nur noch bis Mai diesen Jahres, also musste er handeln. Lothringen stand genau wie Bayern auf der anderen Seite zu seinem Partner. Friedrich beorderte zwei Armeen von insgesamt 27.000 Mann in die Schwyz. Was etwa der hälfte der Truppen unter Waffen entsprach. Da sich die Berner ebenfalls gegen den Besetzer Frankreich erhoben und die Schwyz unbesetzt war konnte man Zürich belagern ohne eine Schlacht schlagen zu müssen.

Doch mitten im Krieg kam es zum Erbfall mit Burgund. Maria seine Schwiegertochter erbte das Land und es wurde somit zu Habsburg. Burgund, das waren da Friesland die Chance nutzte und sich unabhängig erklärte, die vier Provinzen Zeeland, Holland, Flandern, sowie Luxemburg. Dadurch entstand eine zweite Front im Norden um die sich Friedrich kümmern musste. Strategisch vollkommen ungünstig gelegen, ja nicht einmal zusammenhängend galt es das beste draus zu machen. Friedrich rechnete insgeheim mit einem Totalverlust. Er ließ Geldre und Brabant von kleineren Armeen angreifen und in Flandern und Luxemburg neue Truppen ausheben. Mehr konnte er nicht tun. Da es keine Landverbindung gab ersuchte er in der Kurpfalz um Durchmarschrechte nach doch die wurden abgelehnt. Glücklicher Weise war Frankreich genauso überrascht wie er und hatte diese Grenze relativ unbewacht gelassen was ihm etwas Zeit verschaffte.

Im Juni kam es dann zur Doppelschlacht von Flandern/Brabant. Beide Schlachten konnten gewonnen werden. So konnten das isolierte Geldre und auch Brabant belagert werden. Im September versuchte ein 29.000 Mann starkes Lothringisches Heer die Schwyz zu entsetzten wurde aber ebenfalls abgewiesen, doch schlimmer waren die 33.000 Franzosen die gleichzeitig in Luxemburg angriffen und die 9.000 frisch ausgehobenen Truppen vor eine unlösbare Aufgabe stellten. Im Oktober dann das gleiche in Flandern. 20.000 gut ausgebildete Franzosen gegen 12.000 frisch ausgehobene Burgunder. Doch hier geschah das Wunder, sie konnten sich halten. Die Truppen aus Luxemburg, noch 8.000 Mann stark zogen sich nach Lorraine zurück und belagerten es.

Im November kamen die Lothringer noch einmal in die Schwyz, holten sich aber dort die nächste Beule. Friedrich beorderte nun seine 9.000 in Baden stationierten und einen Teil der Truppen aus der Schwyz nach Bern, da der Bürgerkrieg inzwischen verloren ward. Der Krieg kostete jedoch Geld und Friedrich sah sich gezwungen deshalb nach Augsburg zu reisen um Jakob Fugger zu besuchen. Fugger half ihm mit 200.000 Dukaten aus. Im Dezember erreichten die Truppen Bern, fanden dort 3.000 Lothringer vor und gingen in die Offensive. Doch diesmal wendete sich das Schlachtenglück, man musste sich zurück ziehen.

Im Januar 1477 passierte was Friedrich eigentlich geplant hatte. England, Portugal und Aragon erklärten Frankreich und Lothringen den Krieg. Er erhoffte sich davon eine Entlastung für sich und die trat wohl auch ein. Genau wie er die durch bayrische Trupppenhilfe eigentlich erwartete, doch die Herren in Bayern taten mal wieder nichts was ihn erneut schwer gegen sie verstimmte, die hocken auf 51.000 Mann und tun nichts wetterte er.

Die Dinge blieben kompliziert. Im Februar wurde Aragon teil des neuen Spaniens. Glücklicher Weise beteiligte sich dieses ebenfalls am Kampf gegen Frankreich. Im Februar kam es nochmals zur Schlacht in der Schwyz und wieder obsiegte Friedrich. Die Tiroler Schützen unter Briegg kamen im April zurück nach Bern und diesmal konnte auch diese Stadt belagert werden und Ende Mai fiel mit Brüssel die erste Stadt in Friedrichs Hand. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Frankreich bot 79.000 an Reparationen, doch das wurde ausgeschlagen.

Friedrich ging in die Offensive und ließ nun die Picardie und Artois belagern, schließlich war mit dem baldigen Fall Luxemburgs zu rechnen. Im August tat sich dann wieder etwas. Lothringen brauchte den Frieden offensichtlich noch nötiger als Friedrich selbst und erhielt ihn gegen 103.000 Dukaten. Damit ging Brabant, das lothringisch war, zwar wieder verloren aber gleichzeitig ließ der Druck auf Luxemburg nach, wie sich heraustellte war es nämlich ein gemeinsames Heer das die Stadt belagerte das nun auf die Hälfte reduziert war.
Auch die Belagerung Lorraines wurde abgebrochen und die Truppen suchten nach Franche Comte zu gelangen. Das Jahr verging ohne weitere Erfolge. Es zeigte sich was man schon befürchtet hatte. Die Truppen taugten zwar zu einer Feldschlacht, Belagerungen waren jedoch nicht ihre Sache, es ging kaum vorwärts, vor allem nicht in den gut befestigten Schweizer Provinzen wo ein Erfolg so notwendig wäre.

Immerhin geland im Janauar 1478 die Eroberung Picardies, was Truppen frei machte um einen Entsatzversuch für Luxemburg vornehmen zu können. Kaum war man jedoch abgerückt tauchten 20.000 Franzosen auf um die Picardie zurück zu erobern. Luxemburg konnte dafür von einem Heer das 2:3 unterlegen war entsetzt werden.
Anfang März erreichten Friedrich zwei Nachrichten gleichzeitig. Zum einen das Friedensangebot Frankreichs, zum anderen die Nachricht vom Fall Artois. Fast hätte er zugestimmt, doch dank der zweiten Nachricht lehnte er erneut ab. Die siegreichen Truppen von Artois wurden in die Picardie beordert fingen sich dort jedoch eine Niederlage ein, während die Sieger von Luxemburg verstärkt wurden und sich erholen sollten, doch es sollte nicht dazu kommen, auch dort griff der Feind erneut an und konnte siegen. Die Picardie ging darauf im April wieder verloren und nun sah es ganz schlecht aus.

Im Mai kam dann positive Kunde aus Bern, die Belagerung war erfolgreich beendet worden und man zog gen Franche Comte um dort zu helfen.
Friedrich blieb nichts anderes als ein unausgeruhtes und schwaches Heer erneut in die Picardie zu senden, die von den Franzosen inzwischen wieder geräumt war um die Hauptstadt zu schützen, mit dem Ergebnis das sie im Oktober wieder von ihm kontrolliert wurde. Am 25. Oktober fiel dann auch Franche Comte und das Heer zog gen Bourgonne, doch das Hauptheer kämpfte immer noch in der Schwyz.
Nach Erfolg wider Misserfolg, die Belagerung von Geldre musste abgebrochen werden da sich dort Rebellen erhoben, sollten sich doch die Franzosen darum kümmern, was sie nicht konnten. Geldre würde irgendwann fallen und selbstständig werden.

Auch 1479 begann mit einer guten und einer schlechten Nachricht. Frankreich belagerte Artois nachdem man dort eine Schlacht gewonnen hatte, die gute Nachricht dagegen war das endlich die Schwyz gefallen war. Am 8. Januar sah Friedrich dann die Zeit gekommen seine Forderung zu unterbreiten. Schwyz und Bern sollten es sein, doch Frankreich lehnte ab um ein Gegenangebot zu machen. Artois und Schwyz. Artois würde die Landverbindung zu Luxemburg bedeuten und eine halbe Schweiz war besser als eine französische, also nahm er an. Es war zwar nicht das was er wollte, aber die Erblande waren noch vorhanden womit er nicht unbedingt gerechnet hatte und vor allem der Frieden war besser als ein erneuter Gang zu den Fuggern nach Augsburg, der wäre nämlich die Alternative gewesen.

http://home.teleos-web.de/jmeyer6/EUII/Bild17.jpg
Europa Anfang 1480

Lancelot
16.10.05, 21:06
Nur keine Panik, mit Österreich ist hier noch viel zu erreichen. Nur Mut.

Tip am Rande: Ihr schriebt, eine mit viel Kavallerie versehene Armee habe Feinde in Tirol angegriffen. Achtet darauf, daß Eure Truppe für den Kampf im Provinzgelände geeignet ist; Kavallerie ist in bspw. in Sümpfen, Wäldern und Gebirgen wenig effektiv, Angriffe über Flüsse hinweg immer mit einem Malus verbunden usw.

PS: Im Budgetscreen sind einige der Knöpfe goldfarben und einige grau. Sind die grauen Knöpfe (Heerestechnologie etc.) veränderbar oder ist da etwas eingefroren?

Werter Luitpold,

habt Dank für die aufmunternden Worte, seid beruhigt ich habe nicht vor schon aufzugeben, auch wenn es mein erstes Spiel ist, ich brauchte gestern ein wenig Inspiration und holte sie mir in dem ich noch einmal mit Brandenburg begann. Die Erkenntnisse daraus und die Hilfe von Nebukadnezar sorgten dafür das ich heute wieder fortfuhr. Das Ergebnis - siehe oben.
Von den Malussen wusste ich nichts, dachte sie mir aber bereits da dies in HOI II ähnlich ist.

Die Knöpfe im Budgetscreen waren von mir temporär festgefroren worden. Der für Marinetechnologie ist es auch jetzt noch, ebenso der für Infra, dieser allerdings nun bei ca. 50%. Irgendwo las ich das mehr als 50% nichts wesentliches "mehr" erbringt. Und Marinetechnologie erachte ich als nebensächlich. Fehler?

Luitpold
16.10.05, 22:00
Das ist in Ordnung. Sehe es ähnlich; am wichtigsten ist der Infra-Sektor (mind. bis Stufe 5 wegen der Inflationsbekämpfung), Heer und Handel würden Wir je nach Bedarf mal mehr mal weniger fördern, und der Marineetat ist mit Abstand der unwichtigste Haushaltsposten.

Österreich ist geopolitisch eindeutig eine Landmacht, egal ob es sich eher gegen Frankreich oder gegen das OR richtet oder ob es sich nach Deutschland hinein(diplo)annektiert. Marineforschung ist überflüssig und die Erforschung der Handelsstufen (daher) auch nur bedingt wichtig; Österreich erhält für gewöhnlich nur geringe Kenntnis über außereuropäische bzw. in den Kolonialgebieten liegende Handelszentren und wegen der fehlenden eigenen Kolonisationstätigkeit fällt auch die Möglichkeit flach, eigene koloniale HZen zu erhalten und die dann durch eigene Kaufleute abzuschöpfen. In Europa dürfte der Druck in den HZen nachlassen, wenn die Kleinstaaterei allmählich beseitigt ist.

Nebukadnezar
17.10.05, 12:55
Die Knöpfe im Budgetscreen waren von mir temporär festgefroren worden. Der für Marinetechnologie ist es auch jetzt noch, ebenso der für Infra, dieser allerdings nun bei ca. 50%. Irgendwo las ich das mehr als 50% nichts wesentliches "mehr" erbringt. Und Marinetechnologie erachte ich als nebensächlich. Fehler?

Das Gerücht wurde von einer unwissenden Null in die Welt gerülpst (verstehe nicht, wie man sowas schreiben kann. Ich habe es übrigens auch mehrfach gelesen im Paradoxforum, allerdings meist auch mit Gegenstimmen :D )
100%, also so viel wie möglich, um den nächten Techlevel zu erreichen ist d as einzig sinnvolle, außer:
- man zweigt was für die Kasse ab.
oder
- man hat keine Lust seine Slidereinteilung umzustellen.

Stoertebeker
24.10.05, 15:49
Ein leicht verspätetes Bewerbungsschreiben trifft vergilbt und kaum lesbar in Wien ein, offenbar das eines Verrückten, der meint, von Übersee aus die Geschicke Österreichs beeinflussen zu können.

Es ist durchaus sinnvoll, auch als Nicht-Handelsmacht Handel zu erforschen, denn das hebt die erhaltenen Handelssteuern in allen Provinzen, und zwar ziemlich stark (die ersten 3 (oder sogar 4) erforschten Handelsstufen geben jeweils 10Prozentpunkte mehr Einnahmen, während bei Infra die Produktionseinnahmen zunächst nur um 5Prozentpunkte pro Stufe wachsen).
Marineforschung, dem stimme ich zu, ist vollkommen überflüssig. Das Heer kann zunächst zugunsten von Infra und Handel vernachlässigt werden, erst wenn alle anderen Richtung 9 gehen und man selbst noch nicht bei 5 ist, muss man handeln.

Zudem empfehle ich, in den Ebenen Flanderns Norditaliens und Nordfrankreichs mit reichlich Kavallerie zu operieren, die Infanterie verkommt hier ohne Schusswaffen zum reinsten Kanonenfutter (bzw. Lanzenfutter), Infanterie bevorzugt in den Süpfen Seelands und Hollands sowie den Alpen einzusetzen.

Diplomatie: Bayern wird sich sicherlich bald seinem angedachten Schicksal fügen, auf allzu starke Verbündete seid ihr nicht angewiesen, solange Frankreich euch nicht technologisch enteilt ist. Vielleicht gelingt es, Hessen für ein Bündnis zu gewinnen, es zum Vasallen zu machen und später einen Landweg zwischen Wien und Antwerpen einzurichten? Zur Not kann dies auch mit Waffengewalt geschehen (Zwangsvasallisierung und späteres Bündnis).
Abraten tue ich aber mit Entschiedenheit von Kriegen ohne Kriegsgrund, die das Ansehen des Reiches über Gebühr belasten. Auch kriegerische Annexionen ganzer Staaten gehört zu den "Not-Do's". Und grosse Landmassen auch nur in Defensivkriegen annektieren.
So sollte sich der Ruf Habsburgs in der Welt zumindest einigermassen wiederherstellen lassen.
Generell sollte die Aufmerksamkeit vor allem Italien gelten, wo man nicht erbt und wo grosse Reichtümer zu gewinnen sind.

Finanzen: Meiner Meinung nach sind allzu grosse Staatsschätze zu vermeiden, ich versuche sogar meist zu Anfang des Spiels, wenn nicht gerade Krieg herrscht und meine Truppen eine anständige Versorgung nötig haben, alles Geld schon im Januar zu verpulvern, was einem den Truppenunterhalt spart, wenn man denn kein Geld in den Staatsschatz pumpt (was ich nach Kräften vermeide).


Ansonsten Lob für den AAR, er liest sich sehr gut, freue mich schon auf die Fortsezung und die Entstehung eines wahrhaft riesigen Blobs.