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Leopold I.
19.08.05, 17:13
Im Jahr 1820 steht ein Lehrbeamter eines Gymnasiums in Wien vor seinen Schuljungen. Er unterrichtet Geschichte und will die nächsten Tage und Wochen etwas von dem zu dieser Zeit immer noch großen und angesehenen Haus Habsburg und von Österreich erzählen. Er beginnt mit dem auslaufenden 15.Jahrhundert.



Vom Herrschaftsantritt Maximilians 1493 bis zum Erwerb der böhmischen Krone 1526

Im Jahre des Herrn 1493 erbte Maximilian die österreichischen Lande von seinem Vater. Er führte fort, was dieser begonnen hatte, eine Politik der verwandtschaftlichen Beziehungen. Es bestanden bereits Heiratsverbindungen zu Ungarn und Böhmen, was sich später, wie ihr noch hören werdet,als sehr vorteilhaft erweisen sollte. Nun, also Maximilian verheiratete einige seiner Söhne, Töchter, Brüder und Schwestern, in verschiedene Herrscherhäuser des Heiligen Römischen Reiches, es würde zu weit führen,sie alle aufzuzählen. Auch Abkommen über den Handel zählten dazu.Gleich zu Beginn seiner Regentschaft schickte Maximilian zur Unterstützung des mit ihm befreundeten böhmischen Königs Truppen nach Bayern,zog sich aber nach einer Niederlage wiedern zurück und schloß einen Einzelfrieden. Böhmen führte weiter Krieg in Bayern und dieses wurde 1495 eingegliedert. In Österreich selbst passierte wenig. Es war sehr ruhig im Land und die meisten Menschen waren recht zifrieden. 1501 konnte Mailand durch Erbfall als Vasall gewonnen werden. Im Jahre 1505 entschloß sich der Erzherzog zu einer Reform,welche das Land,also Groß- und auch Kleinbauern, schützen sollte, damit sie nicht durch das prächtige Aufblühen der Städte, das ja sehr poistiv war, geschwächt würden. Maximilian war stets um einen gewissen Ausgleich bemüht.Alles in allem beließ er die Regelungen, wie sie 1493 gewesen waren.
Sich sorgende Bauern, Kaufleute, Bürger fanden bei ihm immer Gehör. Außenpolitisch gab es keine weiteren Vorkommnisse.Maximilian verstand es,sich aus den Konflikten seiner Zeit herauszuhalten. 1515 gewährte er den ungarischen Landbesitzern an der Grenze zum Apostolischen Königreich Ungarn etwas mehr Selbstverwaltung.Drei Jahre später erweiterte er die Reform von 1505. Bald darauf starb er, und der junge Karl, der bereits König von Spanien war, folgte ihm nach. Die Ruhe hatte bald ein Ende, denn die Reformation, gerade erstanden, fand auch in Österreich hier und da Anhänger. Allerdings konnte sie sich nicht behaupten. Im Heiligen Römischen Reich jedoch insgesamt war es mit dem Konsens, den Karl als einer der mächtigsten Regenten des Reiches eigentlich hatte erreichen wollen, vorbei.
Für ihn, der sich wie Maximilian aus den Kriegen heraushielt,die bereits das Reich erschütterten, erwies sich das verwandtschaftliche Verhältnis seines Hauses mit Bömen als sehr glücklich, denn so erbte Karl dieses im Jahre 1526 nach dem Tod des Königs und durfte nun selbst die Krone tragen.