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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Napoleonischen Kriege



Der Zarewitsch
11.06.05, 15:03
Passend zum bald erscheinenden Crown of Glory möchte ich einen thread zum Thema NAPOLEONISCHE KRIEGE eröffnen.

Hier kann man sich schon mal mit der historischen Realität vertraut machen.

Ich biete folgende interessante links an:

http://www.fortunecity.com/victorian/riley/787/Napoleon/

http://www.napoleonguide.com/

http://www.wtj.com/wars/napoleonic/

http://www.militaryheritage.com/napoleon.htm

http://www.dean.usma.edu/history/web03/atlases/napoleon/napoleon%20war%20index.htm

Der Zarewitsch
11.06.05, 15:05
Deutsche Seiten:

http://www.napoleon-online.de/

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,2025450,00.html

Canaris
11.06.05, 18:16
Vielen Dank werter Zar, sehr schön!

dooya
11.06.05, 21:11
Kann einer der Regenten vielleicht eine besonders gelungene Biografie Napoleons empfehlen? Wenn ja, warum?

Mir fiel kürzlich "Napoleon" von Eugen Tarlé in die Hände, leider aber auch schon nach wenigen Seiten wieder aus selbigen. Dass das Buch relativ offen eine bestimmte Weltanschauung agitiert (es erschien 1959 in der UdSSR :rolleyes: ) war ja zu ertragen, aber die sprachliche / übersetzerische Qualiät war schlicht zum Weglaufen.


Vielen Dank.

Der Zarewitsch
11.06.05, 22:42
http://images-eu.amazon.com/images/P/345355101X.03.LZZZZZZZ.jpg

Jorrig
11.06.05, 23:34
Es ist zwar eine Schilderung der russischen Seite und schildert bevorzugt Napoleons Angriff auf Russland, aber ich kann das Buch trotzdem empfehlen:
http://www.klassiker-der-weltliteratur.de/krieg_und_frieden.htm
Und wer was über die Kriegführung der damaligen Zeit lernen will, findet hier die beste Theorie darüber und zudem viele Beispiele aus der Geschichte:
http://www.suhrkamp.de/buecher/taschenbuch/it/2005/maerz/34787.htm
Das Buch ist 160 Jahre alt, aber trotzdem gut zu lesen. Die Beispiele haben nur illustratorischen Charakter, dazu gibt es viele interessante theoretische Erkenntnisse. So habe ich z.B. gelernt, dass es besser ist, sich VOR einer Festung zur Schlacht zu stellen als dahinter, und dass Gebirge keine gute Verteidigungsposition sind, im Gegenteil. Lest selbst!

Heinrich Heine
14.06.05, 09:06
Im weltbekannten "Mundus-Verlag" gab es im Jahre 1999 eine Neuauflage der Autobiographie des französischen Kaisers.

Sechs Paperback-Bücher beginnen mit "Meine ersten Siege" wo es um Frankreich, Italien und Deutschland geht, dann die Bände "Ich - Kaiser" und am Ende "St. Helena" . Zu Beginn ( die beiden ersten Bücher ) erkennt man deutlich, daß der Krieger und Politiker auch eine sehr gute Feder führt, leider läßt sein Interesse später etwas nach und so liest sich das Ende nicht mehr ganz so toll wie der Beginn. Aber es ist eine Autobiographie von genau dem Mann, den ihr vermutlich bewundert. Er selbst versucht natürlich seine Botschaft in die NAchwelt hinauszuposaunen, so schreibt Lord Roseberry vor etwa 100 Jahren

" Der von Napoleon diktierten Autobiographie ist bisher vielleicht noch niemals das gebührende Maß an Beachtungzuteil geworden. Irgendein Autor hat einmal bemerkt, die von dem Kaiser selbsz hinterlassenen Memoiren seien anscheinend gerade deshalb vernachlässigt worden, weil sie das ursprüngliche und autoritative Dokument seines Lebens geben. soweit er es eben selber habe bieten können. Es gibt ja Leute, die nicht gerne frisch von der Quelle trinken ... Und doch bleiben diese Memoiren die unmittelbare, wohlüberlegte Darstellung, die dieser wunderbare Mensch von seinen Taten gab."

Heinrich Conrad, der 1910 die Übersetzung aus dem Französischen lieferte, schrieb in seinem Vorwort zu einem Band :

"... Meine letzte Niederlage schildert als dritte Abteilung des Memoirenwerkes in einem Bande den Kampf und das Unterliegen gegen die vereinigten Mächte von ganz Europa. Mit einer ungeheuren tiefen Teilnahme müssen die "Hundert Tage" jeden Menschen erfüllen - besonders uns Enkel, die wir keinen persönlichen Haß mahr zu haben brauchen. Das wahrhaft Tragische des Schicksals bringt uns den Mann wieder nahe, im Historischen kommt hier das Menschliche zur Geltung: eine Art Rührung erfaßt uns. Wir sehen: es mußte so kommen ... Der Besiegte von Waterloo ist nach unserem Empfinden gewiß mehr "Held" als der Sieger von Austerlitz und Jena. ..."

Nappy selbst gibt Graf Montholon auf dem Weg : "Sie werden alles veröffentlichen, was ich diktiert oder geschrieben habe, und werden meinen Sohn auffordern, es zu lesen und darüber nachzudenken...Mein Sohn lese und überdenke oft die Weltgeschichte; in ihr ist die einzige wahre Philosophie. Er lese und überdenke die Kriege der großen Feldherren; das ist das einzige Mittel, die Kriegsführung zu lernen."


Bei der Suche über Google fand ich kein aktuellen Link, denke aber ddas ich die Bücher bei Weltbild einst gekauft haben sollte. Band 1 hat keine ISBN, dafür eine Buch-Nummer 199208 (1). Der genaue Titel : 'Napoleon I. Mein Leben Gesamtausgabe der Autobiographie'.

viel Spaß beim suchen :D es lohnt sich aber :)

Temujin
16.06.05, 22:16
die standard-bios über Napi sind das obrige von Vincent Cronin und die Biographie von Georges Levebre.

Aber ihr wollt doch wohl für den Clausewitz kein Geld hinlegen wenn man ihn auch völlig legal umsonst lesen kann: http://gutenberg.spiegel.de/autoren/clausewz.htm

Jorrig
17.06.05, 10:19
Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muss es besitzen. (Friedrich Nietzsche) ;)

dooya
17.06.05, 10:51
Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muss es besitzen. (Friedrich Nietzsche) ;)Wohl dem der weiss ob er ein Buch liebt, bevor er es gelesen hat. (dooya) ;)

Ruprecht I.
17.06.05, 14:00
Bei 6,90 € (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499451387/qid=1119005928/sr=8-1/ref=pd_ka_1/302-8409151-8364006) kann man nicht viel verkehrt machen (Ruprecht I.)

dooya
17.06.05, 21:38
Bei 6,90 € (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499451387/qid=1119005928/sr=8-1/ref=pd_ka_1/302-8409151-8364006) kann man nicht viel verkehrt machen (Ruprecht I.)Wenn man sie denn übrig hat. (dooya)

Temujin
17.06.05, 21:41
der Clausewitz ist sowieso überbewertet.

Pyrrhus
18.06.05, 13:31
der Clausewitz ist sowieso überbewertet.

Wie kommst du darauf?

MfG,

Pyrrhus.

Leopold I.
18.06.05, 14:22
Ich würde gern mal wieder den Napoleon-Film sehen, der Anfang 2003 lief. Der war gar nicht so schlecht. Immerhin sechs Stunden (vier Teile a eineinhalb). Im Vergleich zu anderen Filmen zu hist. Persönlichkeiten (man denke an "Caesar"....) ganz gut.

Jorrig
18.06.05, 18:02
So gesehen ist Napoleon auch eindeutig überbewertet. (Sagt auch z.B. Tolstoi)

Temujin
18.06.05, 20:27
Wie kommst du darauf?

MfG,

Pyrrhus.

Schau dir mal den Author an, der war doch ein zweitklassiger General bestenfalls. vom Studium der Schlachten und Kampagnen Napoleons lernt man mit Sicherheit mehr als von einem Clausewitz oder Macchiavelli der weder Feldherr noch Staatsmann war.

Leopold I.
18.06.05, 20:46
Il Principe.... naja. ;)

Der Zarewitsch
19.06.05, 10:30
Hier noch eine sehr informative Seite zu den napoleonischen Kriegen:

http://www.100megsfree4.com/napwars/

Stauffenberg
19.06.05, 10:38
Schau dir mal den Author an, der war doch ein zweitklassiger General bestenfalls. vom Studium der Schlachten und Kampagnen Napoleons lernt man mit Sicherheit mehr als von einem Clausewitz oder Macchiavelli der weder Feldherr noch Staatsmann war.[OT:ON]Welch' Einsicht, welch' Tiefe, welch' literarisches Verständnis! :eek:
Ich bin sicher, Ihr habt sie alle drei gelesen: Napoleon, Macchiavelli und Clausewitz, im Original, in Latein und in Kisuaheli? Und ausserdem zur Abrundung noch Keegan und Delbrück in der amerikanischen Comic-Fassung? ;)[OT:OFF]

Jorrig
19.06.05, 10:57
Schau dir mal den Author an, der war doch ein zweitklassiger General bestenfalls. vom Studium der Schlachten und Kampagnen Napoleons lernt man mit Sicherheit mehr als von einem Clausewitz oder Macchiavelli der weder Feldherr noch Staatsmann war.
Man sieht, du hast Clausewitz sicher NICHT gelesen, denn was macht der werte Herr? Er zieht eben die Kampagnen Napoleons als Beispiele heran, wo es ihm gerade passt (genau wie die Strategien und Kampagnen anderer Feldherren). Er zieht nie eigene Kampagnen als Beispiel heran. Zudem kann doch auch ein zweitklassiger General (wie ich von Clausewitz nicht nennen würde) ein guter Theoretiker sein! Sonst hätte ich ihn hier kaum als Beispiel aufgezählt, oder?
Es gibt dort übrigens auch ein sehr lehrreiches Kapitel darüber, was der Feldherr eigentlich überhaupt bewirken kann, und wieviel an gewonnenen Schlachten ihm zuzuschreiben ist. Ich denke, aus der Lektüre kann man auch eine gute und vielleicht andere Einschätzung des Könnens Napoleons gewinnen als in diversen Lob- und Preisbüchern. ;)

Pyrrhus
19.06.05, 16:56
Nun ja, über das Zweitklassig liesse sich streiten, darum geht aber auch gar nicht. Ich denke, dass Clausewitz schon die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient- ich finde es zum Beispiel erstaunlich, dass die in seinem Buch beschriebenen Strategien Eingang in das heutige Management gefunden haben- diesbezüglich ist mir von Napoleon nichts bekannt ;) . Natürlich hat er viele Dinge nur beschrieben und erklärt, genau wie Macchiavelli, aber allein das schon vor ihnen keiner auf die Idee kam, sich etwas gründlicher damit auseinander zu setzen, zeichnet die beiden aus, wie ich finde,

mfG,

Pyrrhus.

Temujin
20.06.05, 00:08
Machiavellis Prinzipe teilweise, Clausewitz wollte ich mal anfangen, kam aber nie dazu, ich studier tatsächliche Schalchten und Kampagnen, keine Theorien so wie sie Clausewitz darlegt. von einer Niederlage eines Napoelon oder Friedrich kann man mehr lernen als von Sunzi und Clausewitz zusammen.

[B@W] Abominus
20.06.05, 00:20
Ich dachte Clausewitz geht auf die Schlachten des Napoleon ein. Wo ist da der Unterschied? :???:

Jorrig
20.06.05, 01:32
Verstehe ich auch nicht. Er geht auch auf die Schlachten Friedrichs ein, ebenso Jena und Auerstedt, Napoleons Feldzug in Italien usw. Eine Theorie gibt dem ganzen etwas Ordnung und lässt es nicht zu Glorifizierungen der Feldherren kommen. Dafür kann ich den Clausewitz nur empfehlen. Eigentlich ist er Basislektüre, damit man alle anderen Bücher über Kampagnen etc. kritisch beurteilen kann.

Arminus
20.06.05, 11:35
Mir ist vor allem unverständlich, wieso Ihr meint Clausewitz kritisieren zu können, wenn Ihr ihn gar nicht gelesen habt. :wirr: :wirr:

Cerberus
20.06.05, 12:23
ich studier tatsächliche Schalchten und Kampagnen, keine Theorien so wie sie Clausewitz darlegt. von einer Niederlage eines Napoelon oder Friedrich kann man mehr lernen als von Sunzi und Clausewitz zusammen.


Das ist gelinde gesagt Unsinn! Das Verdienst von Clausewitz ist es, daß er die Kriegführung seiner Zeit abstrahiert und die Betrachtung damit auf eine völlig neue Ebene gestellt hat. Die isolierte Analyse einzelner historischer Schlachten des 18. / 19. Jh. - die gar nicht Anspruch seines Werkes war - ist historisch sehr interessant, für die Lösung militärischer Herausforderungen des 20. oder 21. Jh. läßt sich da aber nicht allzuviel mehr beitragen.

Clausewitz spielt im militärischen Denken von Heute im Gegensatz dazu immer noch eine wichtige Rolle, weil er seine Analysen auf Gründe und Ziele von Kriegführung insgesamt übertragen hat und dies mit historischen Belegen tiefgehend untermauert hat. Das Studium Clausewitz' kann dem verantwortlichen Entscheider dabei helfen, seine vorhandenen Kräfte richtig einzuschätzen und die "richtigen" Ziele auf dem "richtigen" Weg in Angriff zu nehmen. Es hilft dabei, die Lage "richtig" zu analysieren und die notwendigen Schlußfolgerungen zu ziehen, ohne "falsche" Aspekte fehlzugewichten. Es geht weiß Gott doch nicht darum rauszufinden, warum irgendwann irgendwer drei Schwadronen Kavallerie 10 Minuten zu früh oder zu spät über den Jordan geschickt hat ... :gluck: