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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : In Bismarcks Fußstapfen - aber wie ?



Gasparius
23.04.05, 00:58
Hallo an alle Regenten !

Ich habe mich mal an Preußen gewagt (ab 1861) und treu und brav

- Dänemark Flensburg und Ribe abgeknöpft
- Österreich 1866 um Hradec Dingenskirchen erleichtert (und zurückgegeben)
- Frankreich 1871 verhauen

was mir mit drei Hurra's die Einigung (mit Ausnahme Sachsen-Gothas :D was aber bald darauf annektiert wurde) beschert hat.

Leider war ich daraufhin immer wieder Angriffen insbesondere der fiesen Österreicher ausgesetzt, selbst bei recht guten Beziehungen (+100) und massivem Truppenaufmarsch in den Grenzprovinzen sowie weiteren Divisionen im Hinterland meinte der Ö-U Kaiser, er könne mich angreifen und so wurde daraus eine Erzfeindschaft :(. Wie kann man denn das verhindern, denn historisch sind Deutschland und Ö-U doch später sogar Verbündete geworden, wird das in irgendeinem Patch mal per Event (zB 'Bildung der Mittelmächte' o.ä.) begradigt oder muß man die Ösis dann halt zu Satelliten machen um in die historischen Bahnen einzuschwenken ?

Mich würde auch mal interessieren, wie Bismarck oder seine Nachfolger es geschafft haben, den Zwist mit Österreich beizulegen und dieses Bündnis nach '66 zustandezubringen, falls das jemand hier weiß...

Gruß

Elvis
23.04.05, 01:20
Willkommen werter Gasparius. Schön das ihr mal von EU2 hier herüber schaut. :prost:

Verzeiht, aber ich habe den Thread ins allgemeine Victoriaforum verschoben. Hier scheint er mir besser aufgehoben. :)
Euer Problem dürfte durch eure Badboypunkte entstanden sein. Die 3 Hurras bringen unglücklicherweise viele BBs mit sich, weil jede Provinz als annektiert gilt. Das erklärt eure Feindschaften.
Man hätte im Vorfeld was dagegen tun können. Dazu hätte man allerdings ahistorisch spielen müssen und Deutschland vorher schon etwas preussischer machen müssen. Wenn ihr einen Deutschen Staat durch Krieg zum Satelliten macht, fallen alle seine Provinzen bis auf die Hauptstadt eurem Besitz zu, weil sie auch eure Kernprovinzen sind. Hättet ihr so zumindest die größeren Länder schon verkleinert, würdet ihr nicht so viel BB bekommen.

Die andere Möglichkeit wäre gewesen, die Einigung durch das "Konservative Empire in den 50ern zu erzwingen. In diesem Event ist sogar eine BB Reduzierung als Ausgleich vorgesehen. Vielleicht kann man diese Zeile einfach in die "3 Hurras kopieren und hat dort dann auch diesen Effekt.

Jetzt, wo ihr aber schonmal diesen hohen BB habt, bleiben euch nicht viele Möglichkeiten. Entweder ihr werdet euren Nachbarn militärisch stark überlegen, dann hören die Angriffe auf oder ihr senkt euren BB. Z.B. durch die 2.Step-Annektion.
Am besten sucht ihr euch hierzu ein großes, leicht zu besiegendes, unzivilisiertes Land. Zuererst fordert ihr alles ausser der Hauptstadt. Also nicht annektieren. Für die so erhaltenen Provinzen bekommt ihr keine BB-Punkte. Nach Ablauf des Friedens greift ihr wieder an, und erobert/annektiert die Hauptstadt. Jetzt entlasst ihr das Land wieder in die Unabhängigkeit. Jede Provinz dieses Landes senkt euren BB um 1.

Manche Spieler editieren aber auch einfach ihren Save und reduzieren so die BB-Punkte. Insbesondere weil sie die BBs aus diesem Event für ungerecht halten.
Wie ihr euren Save editiert, wird hier erklärt:
http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=4298

Gasparius
23.04.05, 02:06
Vielen Dank für die Tipps. Dann muß jetzt wohl erstmal China für die deutsche Einigung büßen :D

Elvis
23.04.05, 03:04
Ich bezweifle ganz ganz ernsthaft, das euch China gleich beim ersten Mal alle Provinzen ausser der Hauptstadt abtreten wird. :D

Gasparius
23.04.05, 03:08
Ich glaub's eigentlich auch nicht, aber man darf doch wohl noch träumen ;)

TMl
02.05.05, 10:36
Wer braucht denn schon die anderen, sollen sie doch kommen und das Reich wird tausend Jahre bestehen :D

Ps.: Zumindestens in Victoria :)

Gasparius
27.05.05, 00:44
So, nachdem good old Germany erfolgreich (mit Gebieten in Florida und China *fg*) in das 20. Jahrhundert gebracht wurde, habe ich mich anschließend an den USA (GC) versucht.

Jetzt (mal wieder) die Frage: Im Originalspiel ist von einem Verkauf von Alaska an USA nicht die Rede. Wurde dies im Patch eingearbeitet, oder wie klnnte man das implementieren ?

Es dankt im voraus,

:gluck:

Lord Protector
27.05.05, 01:09
Am besten er halte sich an den Historischen Verlauf, dann müsste es eigendlich klappen. Im 1866er Krieg einfach bis nach Wien marschieren, irgendwann erscheint dann das entsprechende Event. Victoria ist hinsichtlich des historischen Verlaufes sehr viel berechenbarer als Europa Universalis II.

Elvis
27.05.05, 01:50
Es wurde nach Alaska und USA gefragt. Was hat das mit 1866 und Wien zu tun?

Gasparius
27.05.05, 02:39
Der Lordprotector ist wahrscheinlich von meinem Eingangspost ausgegangen ... oder so ähnlich ?! :???:

[B@W] Abominus
27.05.05, 04:05
Soweit ich es in Erinnerung habe, gibt es in Vanilla keine derartigen Events, die Alaska zu den USA bringen oder die USA Anspruch darauf erhält.

Allerdings kann man sich natürlich auch Events dafür schreiben :D.

Jorrig
27.05.05, 08:41
Aber man kann den Russen Alaska ja auch so abkaufen, dafür gibt es ja diplomatische Möglichkeiten. Ich schätze, aus dem Grund hielten die Macher ein Event dafür nicht für nötig.
Bevor der Russe die Kolonie beansprucht, könnt Ihr ihm aber auch den Kolonialkrieg erklären und die Claims da oben ablaufen.

Oliver Guinnes
27.05.05, 08:41
Ihr könnt einen Teil der mexikanischen Besitzungen per Event erwerben. Zu dem fällt auch Hawai per Event an Euch. Alaska müsst Ihr 'von Hand' kaufen bzw. zu Beginn des Spiels selbst mit Kolonialansprüchen überziehen.

:gluck:

Heinrich Heine
27.05.05, 11:03
Mich würde auch mal interessieren, wie Bismarck oder seine Nachfolger es geschafft haben, den Zwist mit Österreich beizulegen und dieses Bündnis nach '66 zustandezubringen, falls das jemand hier weiß...

Gruß


Vereinfacht ausgedrückt hatte Bismarck leichtes Spiel mit Österreich.

1. Kaiser Wilhelm I und seine Generäle wollten nach Königsgrätz auf Wien marschieren was Bismarck total ablehnte. Auch der Kompromiss von Moltke "nur" über die Donau zu gehen wurde von ihm scharf kritsiert und er drohte mal wieder mit Rücktritt als Reichskanzler. Diese "gönnerhafte" Laune war aber keinesfalls sein Friedenswillen untergeordnet sondern entsprach der wachsenden Unruhe in Rußland. Rußland wollte zwar Österreich schwächen, jedoch nicht auf Kosten seines anderen Nachbarn Preußens.

Also, die militärischen Möglichkeiten wurden 1866 nicht vollständig ausgenutzt und ein Friede geschlossen, der nur die Militärkreise in Österreich auf Rache für Königsgrätz einschwor.

2. Nach dem französischen Krieg 1870/71 erkannte Österreich die Möglichkeiten die das Deutsche Reich wirtschaftlich und logistisch hatte - sie konnten sogar Frankreich besiegen und es ist besser so eine Nation zum Freund zu haben.

3. Bismarck reizte den Konflikt zwischen Rußland und Österreich aus und spielte den Vermittler. Das war kein Problem für ihn, war er doch in seiner Zeit vor dem Posten als Reichskanzler in Russland Botschafter. Bei dieser Arbeit in Moskau pflegte er die Beziehungen zu den dortigen wichtigsten Personen bis zur Freundschaft. Wenn es irgendwo eine Nation gab, die den Krieg 1864 als Einheitskrieg einschätzen konnte, dann war dies das Zarenreich.

4. Schau dir die strategische Lage an von Wien - im Osten ein sehr gefährlicher Bär, der auf dem Balkan gleiche Interessen verfolgt wie Wien. Österreich hatte scheinbar auch Angst vor England, sonst würden sie in den Fünfziger Jahren nicht im Krimkrieg mitgemischt haben.
England war zwar mit ganz Europa verwandt und verschwägert, aber Bismarck verstand es auch London nicht nur verwandtschaftlich für deutsche Interessen zu nutzen.
Ob der Sultan nun "krank" war oder nicht, selbst er stellte eine Gefahr dar, wenn Österreich die Feindschaft zu Deutschland gepflegt hätte. Italien hatte mit Hilfe Frankreich sich vor 10 Jahren geeinigt auf Kosten Österreichs !

All diese Punkte führten zu einer ziemlich isolierten Situation für Österreich und da der pfiffige Metternich nicht mehr lebte gab es auch keine ernstzunehmenden Alternativen zu einem Bündnis mit Berlin. Natürlich hat Bismarck es geschickt verstanden die Angst am Wiener Hof zu schüren.

Diese Überlegungen muß er schon 1866 im Kriegsrat angestellt haben, sonst wäre er nicht so vehement gegen König und Generalstab aufgetreten - übrigens war der deutsch-deutsche Krieg auch in Kreisen der reichen Bürger und Industriellen sehr unpopulär, so daß ein Zug gen Wien vielleicht das Reich auch intern geschwächt hätte.

Gasparius
01.06.05, 17:09
@ Alter Dessauer: Habt Dank für diese ausführliche Auskunft. So war es also ein Zweckbündnis, weil man sich bedroht fühlte, und Deutschland gelang es dann ja unter Willem Zwo, alle anderen möglichen Verbündeten vor den Kopf zu stoßen.

MfG