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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suse Linux 9.1 und der MBR



Von Krüscher
22.01.05, 12:25
Hallo Linux-Freunde!

Ich kennt ja sicherlich die Misere, dass Suse Linux 9.1 den MBR zerschießt und man Windows nicht mehr starten kann, wenn beides auf einer Platte installiert wurde und für gewöhnlich Windows vorher schon drauf war (wie bei mir, anders herum solls ja besser funktionieren).

Nun, ich wußte vorher schon davon, dachte aber, dass man das Problem damit umgehen könnte, wenn man den Bootloader von Linux auf Diskette packt. Fehlanzeige. Win ließ sich nach der Linux-Installation nicht mehr starten.

Aber nun gut, Suse hat ja eine Lösung parat. Mann stellt im Bios den Access Mode der Festplatte auf LBA um und schon geht wieder alles. So auch bei mir! :)

Nun aber meine Frage zu dieser Thematik:

1. Was hat es mit diesem LBA auf sich? Hat das irgendwelche Auswirkungen auf mein System, was ist nun anders?

2. Ich habe mir nun alle Updates für Suse Linux 9.1 gesaugt und installiert. Kann ich den Bootloader von Linux nun gefahrlos auf Platte installieren, ohne Gefahr laufen zu müssen, dass er meinem Windows den Rest gibt? Immer ne Diskette einlegen, ist auf Dauer ziemlich öde. Gibt es mittlerweile eine Lösung (in Form der Updates), dass ich z.B. den Access Mode meiner Platte wieder auf Auto stellen kann?
Oder simpel gefragt: Ist dieses ganze Problem mit dem MBR mittlerweile endgültig gelöst? Wenn ja, wie gehe ich vor?

Ich bin ziemlicher Linux-Newbie, also bitte langsam und deutlich sprechen... :D

Gruß
von Krüscher

Agrippa
22.01.05, 14:48
Ähm das Linux euren MBR "zerschiesst" glaube ich eher weniger, werter Herr ;)
Das Problem liegt eigentlich (wie immer) bei windows, dass einfach denkt es wäre nicht installiert wenn es nicht den 1. Platz auf eurer Partitionstabelle belegt. Ein typischer Fall von Selbstüberschätzung ;)

Mit eurem bootloader könnt Ihr dieses Problem allerdings umgehen indem Ihr Windows einfach von Linux booten lasst.
Ich denke mal das Ihr Lilo als bootloader verwendet, der wird ja von Suse als standard mitgeliefert.

Die lilo.conf (in /etc) müsste (unter anderem) die folgenden Zeilen enthalten:


# default betriebssystem, wird gebootet wenn Ihr nichts anderes im startbildschirm auswählt
default = Linux

# FÜR LINUX:

# boot partition
boot = /dev/hda
# welcher kernel soll gebootet werden, wo liegt er
image = /boot/vmlinux
# die linux root partition
root = /dev/hda1
# Label für Linux
label = Linux

# FÜR WINDOWS:

# die windows partition im linux FS, Ihr müsst hier hda4 durch die Partitin ersetzen wo Windows installiert ist
other = /dev/hda4
# zuständige partitions-tabelle (hier müsst ihr die logische primärpartition eintragen, für die masterdisk hda, für die slave disk hdb usw.)
table = /dev/hda
# Label für Windows
label = Windows


Wenn Ihr die beiden Betriebssysteme nicht mittels einer korrekten Partitionstabelle sauber voneinander getrennt habt, habt Ihr allerdings wahrlich ein Problem.

LBA Mode bedeutet einfach nur Large Block Access Mode und ist ein Festplattenmodus, der mittlerweile eigentlich von allen Festplatten unterstützt wird. Wenn Ihr nicht mit einem CPU *vor* der Pentium Baureihe ausgerüstet seid dürfte es keine Probleme damit geben.

Wenn es doch Probleme mit dem LBA Mode geben sollte würde ich empfehlen einen Arzt aufzusuchen, denn das wird mit Ferndiagnose nur schwer zu lösen sein. :)

Arminus
22.01.05, 14:52
Wie Agrippa schon schrieb, ich kenn's auch nur unter dem umekehrten Fall, Windows überschreibt den "Virenverseuchten MBR" und ist wieder alleiniger Ansprechpartner. LiLo drauf und gut ist.

Bis zur nächsten Windowsinstallation. Und tut alles, um Windows vom MBR fernzuhalten. :D

Agrippa
22.01.05, 14:56
Noch was:
Wenn Ihr es bereits geschafft habt lilo kaputt zu konfigurieren gibt es immer noch die -fix option für lilo. :)
Doch diese ist meistens garnicht nötig.

Wenn nichts mehr geht, bootet linux und tippt am prompt einfach mal lilo ein, er merkt dann schon wenn irgendwas nicht stimmt.
Wenn er "geometry" Fehler ausgibt hilft manchmal der einfache eintrag:
linear
in der lilo.conf unterhalb der boot config.

Danach ein shutdown -r now zum reboot.

Falls es dann immer noch probleme gibt, SuSe nochmal von der DVD booten und Installation->Repair installed system->Auto auswählen.

Viel Erfolg ;)

Arminus
22.01.05, 15:00
@Agrippa: Woher die Linuxkenntnisse? :???:

Agrippa
22.01.05, 15:31
@Agrippa: Woher die Linuxkenntnisse? :???: hmmm... Hauptsächlich aus Büchern :D :D
Und auch ein bisschen durch den täglichen Umgang mit linux servern und natürlich die freundlichen Damen und Herren nicht zu vergessen, die sich die unendliche Mühe machen meine ständigen Fragen zu beantworten. ;)

Von Krüscher
22.01.05, 15:58
Ähm das Linux euren MBR "zerschiesst" glaube ich eher weniger, werter Herr ;)

Verzeiht meine perfide Wortwahl, aber unter Suse 8.0 gab es keine Probleme, da liefen beide Systeme einträchtig nebeneinander. Dieses Problem ist erst mit Version 9.1 aufgetaucht.

Erstmal danke an alle für die Tipps. Wenn es mit dem LBA nichts besonderes auf sich hat, werde ich mich wohl mit dieser Lösung zufrieden geben.

Vargr
22.01.05, 16:14
Ich würde vorallem GRub als Bootloader empfehlen. Der ist zumindest bei mir besser im Zusammenspiel mit WinXP.

Aber ich dachte auch immer, dass der bei Suse Standard ist?

Arminus
22.01.05, 18:34
Mein letztes Suse müßtes irgendwas bei Version 6 gewesen sein (das waren noch Zeiten...), aber damals war LiLo noch Standard.

Von Krüscher
22.01.05, 18:36
Jetzt ist GRub Standard. Ich denke den werde ich auch lassen, obwohl ich bei 8.0 LiLo hatte.

Vargr
23.01.05, 00:23
Mein letztes Suse war 5.3 :-) Jetzt verwende ich Debian.

Ist das Problem jetzt eigentlich gelöst? Sonst könnte ich hier nochmal mein Grubconfig für XP posten.

Edit: Ich habe trotzdem mal den relevanten Teil gepostet. Vielleicht brauchts ja noch wer.



# This entry automatically added by the Debian installer for a non-linux OS
# on /dev/sda1

title Microsoft Windows XP Professional
root (hd0,0)
savedefault
makeactive
chainloader +1