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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AGCEEP: Crônica del heróismo português



Agrippa
10.01.05, 00:52
Crônica del heróismo português
http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/portugalk4.gif<hr size=1>
Setup:

- EU2 1.08 AGCEEP 1.36
- Grand Campaign (1419 - 1819)
- Schwer/Normal

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letzte Aktualisierung: 08.09.2006 - Stand des Berichts: 1489
<hr size=1>Motivation:

Da Das portugiesische Staatsarchiv (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=5104) leider einem schrecklichen Feuer zum Opfer gefallen ist (Express berichtete ;) ) soll nun hier erneut mein Versuch Portugal zu Macht und Vorherrschaft zu führen niedergeschrieben werden.

<hr size=1>Ziele des Spiels:

1. Portugal soll die größte Seemacht der Welt werden (Seit iberischem Krieg nicht mehr erreicht)
2. Portugal soll führende Handels bzw. Produktionsmacht werden für:
<li>Sklaven (Zur Zeit erreicht, dank Abkommen mit Kongo)
<li>Zuckerrohr (Zur Zeit erreicht, aber Spanier sind dicht auf)
<li>Elfenbein
<li>Tabak (Zur Zeit Monopol)
<li>Gewürze

3. Portugal will die Bildung eines mächtigen Spanien verhindern und auf kolonialer Ebene Spanien stets überlegen sein.
4. Portugal will heidnische Handelszentren hoheitlich kontrollieren, Annexion allerdings nur wenn es nötig ist um das CoT zu besitzen.
5. Portugal will möglichst viele heidnische und muslimische Königreiche in Kolonialgebieten vasallieren.
6. Portugal will sich an der aktiven Teilnahme an europäisch kontinentalen Kriegen so wenig wie möglich beteiligen. Ausnahme: Verteidigungsfall bei Allianzen

Die Ziele werden während des Berichtes aktualisiert!

<hr size=1>Wie der Bericht zu lesen ist:

<li>Innen- und Aussenpolitische Entwicklungen sind in Grau dargestellt.
<li>Militärische Entwicklungen sind in Rot dargestellt
<li>Ökonomische Entwicklungen sind in Grün dargestellt
<li>Koloniale Entwicklungen sowie Entdeckungen sind in Blau dargestellt
<li>Der Abschluss eines Kapitels wird in Kursivschrift zusammengefasst
<li>Tagebücher, Logbücher und Erlebnisberichte werden in Georgia dargestellt

<hr size=1>Ich hoffe Ihr habt auch nur annähernd den Spass beim lesen, den ich beim spielen habe...

und nun: muito brinquedo... :D

Agrippa
10.01.05, 00:53
Prólogo<hr size=1>
Nachdem König João I. von Portugal seine zweite Frau die englische Adlige Phillipa of Lancaster heiratete schenkte diese Ihm seinen vierten und jünsgten Sohn Enrique.
Die portugiesischen Beziehungen zu England gediehen daraufhin ganz vorzüglich und es gab weitere dynastische Verbindungen zwischen dem Haus Aviz und den englischen Adelsgeschlechtern.
Dom Henrique de Aviz, überredete seinen Vater im Alter von 20 Jahren zu einem Kreuzzug gegen den maurischen Hafen Ceuta.
Offiziell wollte er den Glauben an Gott und die Lehre Jesu verbreiten doch inoffiziell suchte er nach dem verschollenen Königreich des legendären christlichen Priesterkönigs Johannes, dass laut der Überlieferung in Nordafrika liegen sollte.
Schliesslich attackierte Enrique im Jahr 1415 mit der portugiesischen Flotte und 5000 Rittern den Hafen von Ceuta und brachte die Stadt schnell unter portugiesische Kontrolle.
Während seiner Zeit in Ceuta sah Enrique mit eigenen Augen den Beweis für den unermesslichen Reichtum, den die Karawanen durch die Sahara und aus Indien in die maurischen Städte brachten.
Beseelt von der Idee die Quellen dieses Reichtums zu entdecken kehrte Dom Enrique nach Lissabon zurück und erstattete seinem Vater Bericht. Er wurde zum Hochmeister des Ordens der Christusritter ernannt - ein Orden, der von dem nach Portugal geflüchteten Templer João Lourenço gegründet wurde und der in Portugal ein hohes Ansehen und große Macht besass - und fortan war Enrique ein Streiter Gottes, der darüberhinaus den irrwitzigen Glauben verfolgte die Reichtümer des fernen Ostens nach Portugal zu bringen - und zwar nicht wie auf dem Landweg, sondern auf Schiffen, die er eigens dafür entwerfen wollte...

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/joaoI.jpg&nbsp; &nbsp; &nbsp;http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/enrique.jpg
João I. de Aviz &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;&nbsp;Dom Enrique de Aviz<hr size=1>

Agrippa
10.01.05, 00:55
Der erste Marokkanische Kreuzzug und die ersten Kolonien (1419 - Juni 1424)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/portogues_marker.jpg


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João de Aviz war ein umsichtiger Mann. Er wusste, dass Ihm auf dem Kontinent einzig Kastlien als direkte Gefahr drohte. So beschloss er in den ersten Tagen des Jahres 1419 eine Allianz mit dem König von Aragon einzugehen. Auch das kleine Pyreneenkönigreich von Navarra schloss sich dieser Allianz an allerdings erst im Jahr 1421. Die damit erreichte Isolierung Kastiliens, dass nun zunächst keinen Allianzpartner fand war nicht der einzige Vorteil dieser Allianz. Alfònso von Aragon war darüberhinaus mit der ältesten Tochter der neapolitanischen Königin Giovanna vermählt, was João näher an die großen italienischen Handelszentren Genua und Venedig heranbrachte.

Frankreich wurde durch den von Tod Charles VI. im Januar 1422 zweigeteilt. Der Dauphin Charles kontrollierte zusammen mit Savoyen und der Provence den gesamten Süden - während sich Burgund unter Führung von Philip le Bon den gesamten Norden einverleibte und sich mit Brabant und der Bretagne allierte.
Der Tod des französischen Königs trieb das zweigeteilte Frankreich auch direkt in einen Krieg der beiden französichen Grossmächte, was diese auch für einige Zeit beschäftrigen sollte. João favorisierte den Dauphin und vermählte auch gleich eine seiner Cousinen mit dem 2. Sohn von Charles.


http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/dip_france1424.gif
Das zweigeteilte Frankreich im Krieg der Mächte

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Portugal befand sich im Jahr 1419 im Krieg mit Marokko, dass nach wie vor auf Rache für den Angriff auf Ceuta sann. Der große General Pereira stand mit 17.000 Mann bei der Belagerung Tangiers zusätzlich unterstützte Prinz Enrique die Belagerung mit 5000 Rittern des Ordens.
Nachdem einige Entsatzversuche erfolgreich abgewehrt wurden fiel Tangiers schliesslich im August 1419 und Pereira zog mit den 15.000 überlebenden weiter auf die marokkanische Hauptstadt Fez wo er im Jahr 1420 Kartenmaterial von der nordwest-afrikanischen Küste sowie einigen Gegenden weiter südlich der Sahara und der Wüste selbst erbeutete.

Pereira verlangte die Übergabe Tangiers an Portugal für den Frieden, doch der marokkanische Herrscher lehnte ab. Nachdem Pereira auch Marakesh eroberte, die marrokaner sich aber immernoch weigerten Tangiers zu übergeben zwingt João Ihnen einen Frieden auf der Durchmarschrechte für portugiesische Truppen und das anlegen portugiesischer Schiffe in marokkanischen Häfen beinhaltete.

Dies war nicht zuletzt auch der portugiesischn Flotte unter Commodore Préto zu verdanken, der eine Invasion der mit Marokko allierten Algerier in Tago verhinderte und dabei die gesamte Marokkanische Marine in einer denkwürdigen Schlacht vor dem Kap Finisterre vernichtete.

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João I. war ein vom Volk sehr geliebter König. Dies ist dem Wohlstand zuzuschreiben den er durch große Programme zur Förderung des Handels nach Portugal brachte. Er vereinte die Macht wieder auf sich als zentralistischen Herrscher von Gottes Gnaden.

Nach seiner Rückkehr aus Ceuta gründete Prinz Enrique mit dem Beutegeld aus Fez eine große Schule für Seefahrer in Sagres. Er war nach wie vor von der Idee beseelt den Reichtum des Ostens auf Schiffen nach Portugal zu bringen. João stiftete seinem Sohn darüberhinaus eine hochmoderne Manufaktur für Schiffsbedarf an der Algarve (Event).

Nach der Erbeutung des Kartenmaterials aus Marokko waren den Portugiesen auf einmal vorher unerreichte Regionen in Westafrika bekannt.
Im Jahr 1421 unterwarfen die Ritter des Christusordens unter der Führung von Enrique's Leutnant Aluèlho da Silva den Eingeborenenwiderstand in Tassaret.
Keinen Monat später trafen die ersten portugiesischen Händler ein und errichteten den ersten portugiesischen Handelsstützpunkt südlich des europäischen Festlandes.
Die neue Ressource für die europäischen Handelszentren hiess nun: Sklaven. Die Venezianer erkannten diesen neuen Geschäftszweig mit als erste und boten Portugal daraufhin gleich ein Handelsabkommen an, das João dankend annahm. Nun strömten portugiesische Sklavenschiffe von Afrika in die Handelsmetropole an der Adria und brachten dem portugiesischen Handel dicke Gewinne ein.

Tago gewann als Handelszentrum noch mehr Macht als ab dem Jahr 1424 wertvolles Zuckerrohr aus der Azorenkolonie Angra do Heroísmo eingeschifft wurde. Die europäische Nachfrage für das Endprodukt Zucker war so enorm, dass die Handelsgesellschaft des Kaufmanns Aimar Vasquería, die den Zuckerrohrimport leitete in kürzester Zeit zu einem der reichsten Handelshäuser Portugals wurde.

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Die kleine Kolonie auf den Azoren, die von Ihrem Entdecker Diogo de Silves auf den klangvollen Namen "Angra do Heroísmo" getauft wurde, wurde in den Jahren von 1419 bis 1424 zur vollwertigen Stadt ausgebaut. Bis Angra do Heroísmo allerdings den Stadtstatus von der portugiesischen Krone erhielt wurden etwa 180.000 Dukaten in den Aufbau der Stadt investiert.

Ausserdem errichteten portugiesische Siedler kleine Fischersiedlungen auf Gran Canaria. Das kanarische Archipel, oder zumindest die Inseln Lanzarote, Fuerteventura und Gomera wurden jedoch zuvor von kastilischen Siedlern kolonisiert, die über Ihre portugisischen Nachbarn auf Gran Canaria höchst unerfreut waren. Hier bahnten sich bereits die ersten Spannungen zwischen Portugal und Kastilien an.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/karavelle.jpg

Enriques schule in Sagres zog Kartographen und Navigatoren aus ganz Iberien, aber auch aus Italien, Griechenland und Byzanz an. Sie entwickelte sich zur wichtigsten Institution für die europäische Seefahrt und das kastilische Königshaus blickte neidisch auf den Ruhm der Portugal durch Sie zuteil wurde.
Die Schiffsmanufaktur João's war die modernste Ihrer Art in ganz Europa und die hier von Prinz Enrique zusammen mit holländischen Schiffbaumeistern entwickelten Karavellen waren die Schiffe, mit denen Enrique die Reichtümer des Ostens nach Portugal holen wollte.

Agrippa
10.01.05, 03:25
Der genuesische Krieg und die Fahrt des Gonçalo Velho Cabral (Juni 1424 - Februar 1433)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/velho.jpg &nbsp; &nbsp;http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/dromone.png
Gonçalo Velho &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;Genueser Dromone


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Im Mai des Jahres 1428 sandte João seinen General Pereira aus um eine Fehde zweier lokal rivalisierender Familien zu schlichten. Der nicht besonders diplomatische Pereira schlug sich dabei auf die Seite der Bastardlinie von Bragança und löste damit einen Konflikt aus der in einer offenen Revolte gipfelte. Pereira musste schliesslich militärisch eingreifen und den Aufstand gewaltsam niederschlagen. Dieser innenpolitische Fehlschlag stärkte die erneut Aristokratie in Portugal und verpasste der Beliebtheit João's einen kleinen Dämpfer.

Als die mittlerweile zum italienischen Machtfaktor aufgestiegene Familie der Visconti, sich Anfang 1430 mit Papst Eugenius IV. überwarf kam es zur Kriegserklärung des durch Fillippo Maria Visconti regierten Mailand an Rom. Sein Bruder, der Genueser Herrscher Francesco Maria Visconti schlug sich zusammen mit Siena und Modena auf seine Seite. Doch die Viscontis überschätzten sich und zogen den Zorn des christlichen Europa auf sich.
Kurz darauf sahen sie sich mit der Kriegserklärung durch Neapel, Savoyen und damit auch dem Dauphiné konfrontiert und waren plötzlich zu allen Seiten von Feinden umgeben.
Auch Alfònso von Aragon sah sich genötigt den Papst zu Verteidigen. João witterte die ideale Chance mit Korsika einen Stützpunkt im Mittelmeer zu erobern und erklärte kurzerhand der Handelsrepublik Genua den Krieg.

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Der Krieg entpuppte sich für Portugals Marine als erste große Feuertaufe. Um General Pereira sicher mit 9000 Mann auf Korsika abzusetzen segelte Commodore Préto mit 15 Kriegskarracken in den ligurischen Golf um der nachfolgenden, von 5 Galeeren begleitenden Transportflotte eine sichere Überfahrt zu gewährleisten.
Vor der Ostküste Korsikas kam es am Morgen des 11. März 1430 zur Schlacht:

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11. März 1430
43° Nord 9° 43' Ost
an Bord des Flaggschiffes "Sao Luiz"

10h morgens
Das Geschwader aus 10 Schiffen hält Kurs Süd-Südwest. Peilen die Westküste der Isola di Campraia an Backbord querab bei böigem Wind aus Nordwest. Der Rest der Flotte liegt noch weiter nordwestlich auf der Leeseite des Kap Corse, Signalkontakt frühestens heute bei Mittagslotung. Genuesisches Geschwader, mind. 6 Schiffe, vermutlich Dromonen heute bei Tagesanbruch in unserem Luv aufgetaucht.

11h morgens
Genueser eindeutig als Dromonen identifiziert. Pullen ohne Segel - unabhängig vom Wind - weiter Kurs Süd. Befehl zum angeluven gegeben, neuer Kurs Südwest zu West in etwa 30 min in Feuerreichweite. Steuerbord Neunpfünder sind geladen und Bereit.

11h30 morgens
Gefechtseröffnung durch die "Sao Fernao" und die "Corpus Christo", zwei Breitseiten auf ca. 1/10 Legua lagen zu kurz. Wind 2 Strich auf West gedreht steht nun noch ungünstiger für uns. Beidrehung der Dromonen auf Schlachtlinie, Feuerkatapulte vernichten Marssegel-Etage der "Infante Duarte". Können nicht noch weiter anluven ohne die Flanke preiszugeben.

12h mittags
Nachzügler Geschwader rundet Kap Corse. Pünktlich auf die Minute dieser Capitão da Cuña, Haben Sie in der Zange. Trotzdem hohe Verluste. "Infante Duarte" ist gerammt worden und sinkt, "Luz da Sol" durch Feuergeschoss schwer beschädigt, brennt immer noch. Haben 2 Dromonen mit den Neunpfündern versenkt.

12h20 mittags
Capitão da Cuña eröffnet das Feuer aus Nordwest kommend, Genueser drehen nach Ost ab und rudern um Ihr Leben. Wir fischen Besatzungen der "Infante Duarte" und der "Corpus Christo" aus dem Wasser. Bilden lose Formation mit Nachzügler Geschwader. Fallen 4 Strich ab auf Südwest zu Süd und halten auf Land zu.

13h mittags - 42° 46' Nord 9° 30' Ost
Fächern Halbkreis Linie rund um Landezone und den Hafen von Bastia auf. Da Cuña beginnt mit der Anlandung der Soldaten etwa 2 Leguas nördlich von Bastia.

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Die anschliessende Blockade von Bastia kostete Commodore Préto eine weitere der Galeeren. Er beschloss für Reperaturen in den aragonesischen Hafen auf Sardinien einzulaufen und brach die Blockade ab. Kurz vor der Hafeneinfahrt wurde er von den Resten der genuesischen Flotte - unterstützt von 3 Kriegsschiffen aus Mailand erneut gestellt und verlor das bereits angeschlagene Kriegsschiff "Luz da Sol".
Doch das Hauptunternehmen gelang.
Zwar starb General Pereira bei der mehrere Monate andauernden Belagerung von Bastia an einem Typhus-Ausbruch im Lager, doch im September 1430 muss sich Bastia schliesslich ergeben. Die Genueser hatten nicht mehr die Kraft für einen Gegenangriff und die portugiesische Marine zog aus den Gefechten im Mittelmeer wichtige Erkenntnisse für Ihre Marineforschung.
Francesco Maria Visconti übergab bei den Verhandlungen am 30 Sept. 1430 Korsika an die siegreichen Truppen Portugals. Joao's Plan war also aufgegangen und das Unternehmen war ein voller Erfolg.
4000 Fusssoldaten blieben in Bastia als Garnison zurück 4500 Ritter begleiteten den Leichnam Pereiras auf seine letzte Reise zurück nach Lissabon.

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Die portugiesischen Händler bauten den Handelssützpunkt zur Überführung von Sklaven auf den Kontinent auf das Maximum aus und erhöhten die Marktanteile in Tago und Veneto.
Der Krieg schwächte den Mittelmeerhandel zwischenzeitlich und die erhobenen Kriegssteuern trieben die Inflation auf ein neues Rekordhoch von 4,6% :D
Doch die portugiesische Plutokratie florierte weiter. In der Azorenkolonie sowie auf dem eroberten Korsika wurden nach dem Wiederaufbau Steuereintreiber eingesetzt, die zu höheren laufenden Einnahmen führten.

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Mitten hinein in die Kriegswirren im Mittelmeer platzte Prinz Enrique mit der Fertigstellung und Ausrüstung der ersten königlichen Expedition mit den Karavellen aus Sagres.
Dem Flottenkommandanten von Ceuta und erfahrenen Seemann Gonçalo Velho Cabral wurde die Ehre zuteil das Kommando über diese erste Expedition zu übernehmen. Nach der Jungernfahrt der beiden Karavellen "Cruz Rubro" und "Santa Helena" von Lissabon nach Tangiers wo Sie mit Vorräten und Trinkwasser bestückt wurden stach Velho am 9. April 1432 in See in Richtung der kanarischen Inseln und nahm Kurs auf das Kap Bojador, dass bisher als "das ende der Welt" angesehen wurde.
Am 24. Februar 1433 entdeckte Velho die Kapverdischen Inseln. Er gründete dort direkt den Hafen von Praia, welcher von da an als Ausgangspunkt für weitere Expeditionen dienen sollte (Event).

Bei seiner Rückkehr nach Lissabon löste die Nachricht von bewohnbarem Land hinter dem Kap Bojador eine grenzenlose Euphorie aus. Der junge Flottenkommandant Gil Eanès bekam vom König ebenfalls eine eigene Expedition und Dom Enrique wurde zur Belohnung von seinem Vater zum Herzog von Viseú ernannt. Der portugiesische Entdeckerdrang kannte fortan keine Grenzen mehr und João versprach der weiteren Erkundung der afrikanischen Westküste alle nur erdenklichen Mittel zu.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/Duarte-P.jpg

Das Vordringen von Gonçalo Velho hinter das "Kap der Schrecken" - den Punkt hinter dem laut allen Überlieferungen die Sonne so heiss sei, dass kein Leben mehr möglich sei - löste eine Welle der Euphorie in Portugal aus.
Tausende junger Männer meldeten sich freiwillig um auf den Schiffen Enrique's anzuheuern. Junge tatendurstige Offiziersanwärter strömten zuhauf in seine Schule in der Hoffnung in die Fusstapfen Velhos zu treten.
Zwischen dem erfahrenen Fuchs Velho und dem jungen Ehrgeizigen Gil Eanès entbrannte ein harter Konkurrenzkampf um Ruhm und Ansehen und die portugiesischen Händler blickten voller Gier und Zuversicht in eine goldene Zukunft.
Inmitten all dieser positiven Strömungen verstarb König João I. im August 1433 friedlich im Schlaf. Das Volk trauerte um einen großen Herrscher und sein ältester Sohn Duarte, ein schwacher aber großherziger Mann übernahm fortan die Führung des Reiches.
Zwar neidete Duarte seinem Bruder Enrique dessen Ruhm, doch sah er auch das alle Taten Enriques dem Wohle Portugals dienten, dem auch er sich vedingt hatte.

<hr size=1>Karten:
<li>Diplomatische Situation Portugals in Europa 1433 (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/dip_eu1433.gif)
<li>Entdeckungen und Besitzungen in Afrika 1433 (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/dip_waf1433.gif)

Agrippa
10.01.05, 08:12
Der Wettstreit der Entdecker (1433 - Ende 1436)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/eanes.jpg
Gil Eanès


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Im Jahr 1433 spitzten sich die Spannungen zwischen Kastilien und Portugal weiter zu.
Es entbrannte ein Streit unter den Siedlern der kanarischen Inseln, wem das Land nun rechtlich gehören sollte. Um einen Krieg zu vermeiden baten die beiden Nationen, Papst Eugenius IV. um Vermittlung. Er sollte entscheiden wem das kanarische Archipel nun letztlich gehören sollte.
Der Papst entschied sich für Portugal, was vielleicht auch an der erfolgreichen Beteiligung Portugals am Krieg gegen Mailand und Genua gelegen haben mag. 3 Jahre später jedoch wiederrief Eugenius IV. das Urteil wieder.
Duarte blieb Stur und erklärte die kanarischen Inseln nach wie vor als rechtmässiges portugiesisches Eigentum. Diese entscheidung warf einen Schatten auf die Beziehungen Portugals zum Vatikan und der kastilische König Juan schickte Portugal daraufhin eine offizielle Warnung.

Im März 1436 führte die langjährige Krise zwischen der neapolitanischen Königin Giovanna und Alfons V. von Aragon schliesslich zum Krieg, Portugal trat auf der Seite Aragons in den Krieg ein, allerdings nur um Kriegssteuern erheben zu können, die die teure Kolonisierung Westafrikas finanzieren sollten.

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Leutnant da Silva landete am 4 Mai 1434 in Dakar, wandte sich nach süden und zog eine blutige Spur hinter sich her. Er unterwarf einen Eingeborenenstamm nach dem anderen und drang bis in die Tropenwälder von Guinea vor, wo seine Ritter jedoch vom Tropenfieber dahingerafft wurden. Er kehrte mit wenigen hundert Mann nach Casamance zurück doch der Marsch der Christusritter - so blutig er auch gewesen sein mag - ebnete den Sklavenhändlern den Weg zu neuen Märkten.

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Am 17 August 1434 wurde in Dakar ein Handelsposten eröffnet. Die unterworfenen Eingeborenenstämme wurden als Sklaven auf den Märkten in Tago verkauft. Als Leutnant da Silva den ankommenden Händlern von reichen Gewürzvorkommen in Casamance berichtete entbrannten harte Konkurrenzkämpfe um die Importrechte unter den portugiesischen Händlern. Ein Schiff nach dem anderen brachte nun immer mehr Händler an die Westküste Afrikas und bis Januar 1436 errichteten sie weitere Handelsposten in Casamance und Gambia.

Die durch den Krieg leicht instabile Lage war mittlerweile ausgeglichen und die Händler eroberten wieder in Strömen die Handelszentren in Tago und Venedig. Tago holte gegenüber dem reichsten europäischen Handelszentrum immer weiter auf und bot vor allem als einziger Markt die "Ressource Mensch" an.
Die höchsten Gewinne erzielte jedoch nach wie vor Aimar Vasquria, der nun neben den Azoren mit den kanarischen Inseln einen weiteren Exportstandort für Zuckerrohr erschlossen hatte.

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Im September 1433 entdeckte Gonçalo Velho auf seiner zweiten Expedition die Küstenprovinzen Dakar und Gambia. Sofort entsendete Prinz Enrique als Hochmeister des Ordens der Ritter Christi 2.500 Mann unter der Führung seines Leutnants Da Silva um die Eingeborenenstämme zu befrieden und die Ankunft portugiesischer Händler vorzubereiten.

Es entbrannte ein erbitterter Wettstreit zwischen den beiden Seefahrern Eanès und Velho. Velhos Ruhm durch die Entdeckung Dakars und Gambias waren dem jungen Kapitän Gil Eanès ein Dorn im Auge. Er stiess noch weiter bis zur Goldküste vor konnte jedoch keine weiteren Küstengebiete entdecken. Angetrieben vom Ehrgeiz segelte er trotz knapper Wasservorräte weiter nach Westen, denn er vermutete das er die Umrundung des Kontinentes vor Velho schaffen konnte. Er drang sogar bis zu Elfenbeinküste vor musste dort allerdings umkehren da die Mannschaft kurz vor der Meuterei stand. Auf dem Rückweg entdeckt Eanes jedoch die fruchtbare Bucht von Casamànce.

Velho hingegen will dem jungen Eanès eins auswischen und segelte nicht nach Osten der afrikanischen Küste entgegen sondern - tollkühn wie er war - nach Westen auf den weiten Atlantik hinaus. Seine Vorstellung hinter den Weiten des großen Ozeans des Westens ein neues Land zu entdecken wurde allgemein als Spinnerei abgetan, doch in einigen Köpfen vor allem in denen seiner Mannschaft blieben diese Gedanken auch nach seinem Tod erhalten. Ein Sturm zwang Ihn schliesslich im März 1434 zur Umkehr.

Doch Gil Eanes konnte von diesem Umstand nicht profitieren. Er erkrankte im Mai 1434 schwer und seine Expedition kam auf den kapverdischen Inseln zum erliegen. Als ihm auch nach mehreren Monaten nicht geholfen werden konnte, musste er zurück auf die kanarischen Inseln transportiert werden wo Ihm eine bessere Versorgung gewährleistet werden konnte. Doch Eanes Mannschaft unter seinem Tapferen 1. Offizier Alfònso Gonçales Baldaia entdeckte auf dem Weg nach Lanzarote die Provinzen Nouakchott und Nouahdibuh.

Velho segelte unterdessen immer weiter an der afrikanischen Küste entlang und nahm schliesslich am Golf von Nigeria Kontakt zu dem heidnischen Königreich Benin auf. Die Nachricht über das erste größere Reich südlich des Kap Bojador verbreitete sich wie ein Lauffeuer in den Strassen von Lissabon. Velho gelangte zu hohen Ehren, er starb jedoch kurz darauf im Januar 1435 auf hoher See.

Ein Jahr später, im Januar 1436 starb auch Gil Eanes an den spätfolgen seiner langwierigen Krankheit. Enrique rüstete beflügelt von den Entdeckungen direkt die nächste Expedition aus. Er erhob den blutjungen 1. Offizier von Eanès Expedition Alfònso Gonçales Baldaia in den Kapitänsstatus und entsendete Ihn sogleich wieder zurück an die afrikanische Küste.
Diese überstürzte und von reiner Gier getriebene Entscheidung Enriques führte 1435 zum frühen Tod des jungen Kommandanten. Nach der Entdeckung Guineas meuterte seine Mannschaft und erschlug den jungen Mann auf hoher See.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/heinrich.jpg

Prinz Enrique erwähnte im Jahr 1436 zum ersten mal öffentlich seinen Traum auf diesem Weg den Seeweg nach Indien zu finden. Jedoch sagten Ihm bereits einige Fanatismus und Unüberlegtheit nach. Das Schicksal des fähigen Kommandanten Baldaia sei der beste Beweis hörte man die Menschen munkeln. Ausserdem fehlte Enrique seit langem zum ersten mal das Geld um weitere weitere Expeditionen zu finanzieren und so stand Portugal am Jahresende 1436 zum ersten mal seit 5 Jahren ohne eine königliche Expedition da.
Es war Aimar Vasqueria zu 50 Prozent zuzuschreiben, dass die kolonialistischen Bestrebungen Portugals auch während der harten Nachkriegsjahre keinen Einbruch erlebten. Vasqueria wurde der erste mächtige Patrizierprinz Portugals, bekleidete hohe Staatsämter, avancierte zum Feindbild der aristokratischen Oberschicht und zum Helden der bürgerlichen Plutokraten.

Arminus
10.01.05, 10:48
Mehr! :motz: :motz: :motz: :motz: :D :D

Aber: Screenies! Bitte auch von den Events, die kenn ich alle gar nicht. :rolleyes:

Und:
Velho hingegen will dem jungen Eanès eins auswischen und segelte nicht nach Westen der afrikanischen Küste entgegen sondern - tollkühn wie er war - nach Osten auf den weiten Atlantik hinaus.Links/rechts, oben/unten :wirr: :D

Ansonsten: Weiter so! :top:

Agrippa
10.01.05, 11:47
Aber: Screenies! Bitte auch von den Events, die kenn ich alle gar nicht. :rolleyes:
Screenies folgen! :motz:

Aber zu den Events:
das sind so viele.... es würde den halben Thread ausmachen wenn ich zu jeden Event einen Screenshot machen müsste wäre ich nur noch in Photoshop zugange :D
Aber gut zu den "ganz wichtigen" kann ich screenies liefern. (Auch im Nachhinein wenn ihr es wünscht)

PS: und danke für den Tip mit der Ost/West Schwäche :D

Arminus
10.01.05, 12:03
Screenies folgen! :motz:Juhuu!!! :feier:


(Auch im Nachhinein wenn ihr es wünscht) Wenn Ihr so fragt. :ja:


das sind so viele.... es würde den halben Thread ausmachen wenn ich zu jeden Event einen Screenshot machen müsste wäre ich nur noch in Photoshop zugangeNur für Portugal? :rolleyes:


PS: und danke für den Tip mit der Ost/West SchwächeKlar, im Finden und Draufhinweisen von andere Leute Fehler bin ich Spitze, frag mal Abo. :D

Oliver Guinnes
10.01.05, 13:25
Schön. Weiter so.

:gluck:

PanWolodyjowski
10.01.05, 14:52
She schöner AAR, weiter so ;)

G°tti
10.01.05, 21:08
Sehr stimmig, vor allem solches, wie der kleine bericht der seeschlacht

Agrippa
11.01.05, 01:50
Der 2. Marrokkanische Kreuzzug und die Fahrt des Nuño Tristão (1436 - 1440)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/aug26tanger3.JPG
Tangiers


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Im Jahr 1437 gängelte Prinz Enrique seinen Bruder Duarte einen erneuten Versuch zu unternehmen Tangiers einzunehmen.
Einige munkelten er wolle damit von seinem Fehler ablenken der Alfonso Gonçales Baldaia das Leben kostete.
Duarte, ohnehin kein starker Herrscher gab seinem Bruder nach und gab Ihm 10000 Mann. Kurz darauf erfolgte die Kriegserklärung an Marokko. Alfonso von Aragon trat ebenfalls auf Seiten Portugals in den Krieg ein und Enrique entsandte Generalleutnant Avaranches nach Tangiers.

Kurz darauf starb Duarte im Februar 1438. Sein Sohn Afonso war allerdings noch zu jung um regierender König zu werden und so wurde er zwar als Afonso der V. gekrönt, aber Dom Pedro - der zweitälteste Sohn des großen João - übernahm die Regierungsgeschäfte.
Afonso V. liess sich jedoch nicht lange ausschliessen, er war ein aufgeweckter, neugierieger Junge und schon nach kurzer Zeit entbrannte das Volk in Liebe für Ihren jungen König, der solange er das 16. Lebensjahr noch nicht erreicht hatte als Representant viele Reisen unternahm und sich selbst in der Kriegsführung und der Diplomatie unterrichten liess.
Afonso V. würde einmal ein großer Herrscher werden, soviel stand für das Volk, aber auch für viele der Aristokraten Portugals bereits fest.

Die Situation in Franreich spitzte sich weiter zu. Der Dauphin war dem ständigen Kriegführen nicht gewachsen und verlor einige seiner Kernprovinzen an Burgund. Es zeichnete sich ab, dass die Erben Philip le Bon's bald nach dem Thron Frankreichs greifen würden.

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Generalleutnant Avaranches brachte die Lage in seiner Ansprache vor der Embarqua auf den Punkt. Er sagte in etwa:

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Männer, Söhne und Ritter Portugals,
Wir brauchen keinen großen Krieg zu führen, wir brauchen keinen von euch unnötig in den Tod zu schicken.
Auch Alfonso von Aragon hat bereits tausende Männer eingeschifft und ist auf dem Weg zur Berberküste.
Wir nehmen einfach nur Tangiers ein, wie wir es schon einmal taten und Ihr werdet sehen - für einen Gegenangriff werden die Gottlosen viel zu sehr mit der Abwehr der Invasion Alfonsos beschäftigt sein.
Der Kampf wird kurz und hart sein, aber er wird von Erfolg gekrönt sein und im nächsten Jahr zu dieser Zeit könnt Ihr für euch und eure Frauen ein schönes Haus an der Küste von Tangiers nehmen und unseren vorbeifahrenden Entdeckerschiffen frohes Geleit wünschen!<hr size=1>
Und so ähnlich war es dann auch. Alfonso von Aragon eroberte Fez und bei der Schlacht und der Belagerung von Tangiers starben weniger als 2000 Portugiesen. Der Krieg war bis März 1439 beendet und Tangiers wurde an Portugal übergeben.
Ein Wehrmutstropfen in diesem Krieg war allerdings die Zerstörung des alten portugiesischen Handelsstützpunktes Tassaret.

Auch das neu kolonisierte Guinea erwies sich als ständiger Krisenherd. Zunächst wurde die Gefahr nicht Ernst genommen. Als jedoch Nuño Tristão von Goldfunden in der neu entdeckten Nachbarproovinz Leone berichtete stehen plötzlich alle anderen Dinge im Hintergrund. Generalleutnant Avaranches persönlich schiffte mit 8000 Soldaten in Tangiers ein um die gesamte Region "portugiesisch Westafrika" ein für allemal von aufständischen Heiden zu befreien und die Goldminen in Leone zu sichern. In Casamance traf Avaranches auf die versprengten Reste der einst stolzen Schar der Ritter des Chistusordnes, die ja schon seit Jahrzehnten hier gegen die Wilden und das Fieber kämpften. Sie berichteten Ihm von fürchterlichen Massakern unter den Händlern in Guinea und einer hohen Anzahl von menschenfressenden Wilden. Avaranches fasste sich ein Herz und zog mit seinem Heer in das feuchtwarme Dickicht entlang der Goldküste.

Mit 5000 Mann und der Ortskenntnis der letzten Ordensritter vernichtete er schliesslich in einer verlustreichen Schlacht die Stämme in Guinea und Leone und ebnete damit den Weg für die Neuerschliessung des Landes auf den Ruinen der ersten, aber zu gierig und leichtsinnig vorgestossenen Handelskolonien.

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Der Verlust des alten, aber stets florierenden Handelspostens in Tasseret störte den portugiesischen Handel nach den neuen, wesentlich ertragreicheren Routen nach Casamance, Gambia und Dakar nur wenig. Es war mehr die Nostalgie die diesen Ort umgab als das erste portugiesische Handelskontor in Westafrika.
Als jedoch kurz nach der Zerstörung des Handelspostens durch die Marokkaner auf einmal friesische Händler den Sklavenhandel in Tasseret neu belebten und die alten portugiesischen Strukturen für einen Wiederaufbau der Kolonie nutzten waren die Sklavenhändler erbost und sannen auf Rache.
In einer Bittschrift an Dom Pedro forderten Sie die gewaltsame Rückeroberung Tassarets, doch einen weiteren Krieg noch dazu mit unabsehbaren Folgen konnte Portugal zu diesem Zeitpunkt nicht gebrauchen.
Stattdessen wurden Sie an die Märkte nach Guinea, Dakar und Gambia geschickt um den Sklavenhandel dort weiter zu bertreiben.

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Die Kriegssteuern führten zu einem sprunghaften Anstieg der Staatskasse. Dom Pedro war ein tatenkräftiger Mann und beschloss die in Gambia liegende Hafenstadt Quelimane zur Hauptstadt "portugiesisch Westafrikas" zu machen und entsandte Siedler zur Gründung einer festen Niederlassung. Dies gelang Ihm auch im Januar 1438.

Nach dem Krieg verfügte Enrique wieder über die nötigen Mittel er rüstete den tüchtigen und erfahrenen Seefahrer Nuño Tristão mit zwei Karavellen aus und schickte Ihn auf eine denkwürdige Reise.
Er sollte den neuen Hafen von Quelimane als Stützpunkt nehmen um noch weiter entlang der afrikanischen Küste vorzudringen. Die Entdeckungen von Gil Eanes liessen vermuten, das die Rundung des Kontinents nicht mehr weit sein konnte.
Durch Nuño Tristão sollten Sie alle eines besseren belehrt werden, was Ihn allerdings zu einem eher tragischen Helden in der portugiesischen Geschichte werden liess.


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Das Tagebuch von Nuño Tristão

noviembre 1438
So bin ich es also der nun der Spur Eanes' folgen soll. Wer hätte das gedacht. So segeln wir jetzt schon seit 3 Wochen nach Osten. Immer weiter nach Osten. Die See scheint sich bis zum Rand der Welt zu strecken. Und im Lee ständig diese vermaledeite grün flirrende Küste, die sich anscheindend auch bis zum Rand der Welt erstreckt.
Eanes hatte den selben Wind wie ich, meist auflandig aus Süd und manchmal auf Südwest drehend und er hat teilweise Etmale von 20 Leguas geloggt. Das sind gute 7 Knoten im Durchschnitt. Ich frage mich wie lange man diese Geschwindigkeiten halten kann bis man einfach an der Seite runterfällt.

16 janeiro 1439
Der gute Diogo. Sitzt tagein tagaus da oben im Krähennest und hält den Blick geschärft nach Ost. Mir wäre da oben nach 3 Tagen langweilig geworden. Doch Diogo war sogar nach 2 Monaten noch aufmerksam genug und meldete schliesslich einen Landfall genau an Steuerbord voraus.
An Steuerbord!
Ich dachte zuerst er sieht schon Geister und bin dann die Grossmastwanten rauf bis zur obersten Marssaling. Das war wie damals als Anwärter, aber ich bin immernoch Schwindelfrei nicht wie der alte Almeyda. Bei Gott, der alte Hund schafft es ja noch nicht mal bis auf die Großrah.
Jedenfalls hatte Diogo tatsächlich Recht. Es war Land. Und es war an Steuerbord. Kaum zu fassen.

Ein kleines Eiland zwar nur doch Reich an Zuckerrohr und Trinkwasser. Ein guter Stützpunkt für weitere Reisen. Aber wohin nur... wohin. Noch weiter nach Osten? nach Süden? Ich weiss es nicht...

19 janeiro 1439
Ich bin mit Diogo auf den höchsten Berg des Eilandes geklettert. Jeder Meter den man der brennenden Sonne hier näher kommt ist ein Meter zuviel sage ich - aber wir sind raufgeklettert. Bestimmt fast 400 Meter hoch. Und dann auf einmal sah ich es: Land. Noch mehr Land so weit ich auch schaute. Den ganzen östlichen Horizont nach Süden herunter soweit das Glas reichte.
Es muss immernoch Afrika sein, da sich am nördlichen Horizont das altbekannte grünlichgelbe Flimmern der von uns verhassten Südküste Afrikas abzeichnete.
Aber dann bräuchte diese "Südküste" schleunigst einen neuen Namen. Denn Afrika scheint wesentlich größer als wir es uns jemals hätten vorstellen können. Wir müssen es umschiffen - es bleibt uns keine Wahl.
Also werden wir morgen mit der frühen Ebbe (sie kentert hier noch vor dem Morgengrauen) auslaufen und auf südlichen Kurs in Sichtweite dieser neuen "Westküste" gehen.
Trinkwasser und frisches Obst haben wir genug. Einzig um die Spieren und das Ersatztuch mache ich mir Sorgen und natürlich um das Unterschiff. Sie wird immer feuchter von unten heraus. Der Moder kriecht schon aus der Bilge nach oben - kein gutes Omen.

avril 1439
Beinahe 3 Monate segeln wir jetzt schon diese neue Küste entlang nach Süden. Es war zunächst einfach nur unerträglich heiss. Doch jetzt ist es noch schlimmer. Es ist unerträglich heiss und wir liegen bekalmt und ohne die geringste Fahrt wie in einem Glutofen auf einer spiegelglatten See. Das hat noch keiner von uns so jemals erlebt eine seit 2 Tagen andauernde Flaute mitten auf dem Ozean. Vor einer Woche habe ich noch extra ein paar Strich auf West gedreht weil ich Angst hatte dass wir den Felsenküsten zu nahe kommen könnten und von einer plötzlichen Bö auf ein unsichtbares Riff geworfen werden könnten.
Und jetzt liegen wir hier. Ich habe mittlerweile Sonnensegel aufriggen lassen damit wir wenigstens etwas Schatten bekommen und habe mir ausserdem eine Windhutze in die Heckgalerie legen lassen, die bei dieser verdammten Windstille allerdings nicht viel mehr macht als heisse Luft gegen warme Luft auszutauschen. Die Sonne steht hier mittags haargenau über unseren Köpfen.
Dieses verdammte Afrika! Land gottloser Wilder und Spielball der Gewalten! Verflucht sollst du sein!

mayo 1439
Ich habe sie an land pullen lassen. Das muss man sich mal überlegen. Da arbeiten die klügsten Köpfe Portugals an der Entwicklung dieses Riggs und ich und Diogo verbringen Stunden und Tage damit den Trimm noch zu verbessern und alles was wir letztendlich tun ist rudern.
Wir sind hier tatsächlich auch auf ein Volk gestossen das die Fussmündungen eines weiten Dschungeldeltas bewohnt.
Sie sind so schwarz wie der Teer, der aus unserem Rigg tropft.
Wir nehmen zwei von Ihnen wieder mit nach Portugal und ausserdem etwas von dem unglaublichen Holz das hier wächst. Damit liessen sich wahrlich Schiffe bauen, die keine Neunpfund-Kugel mehr durchstossen könnte.
Ab morgen segeln wir heim nach Portugal. Hier geht es jedenfalls nicht weiter. Vielleicht kommen wir weiter wenn wir auf dem kleinen Eiland, dass etwa 150 leguas weiter nördlich liegt einen Hafen eingerichtet haben, aber zum Wohle der Mannschaft muss ich an diesem Punkt umkehren.

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Nuno Tristão berichtete in Lissabon von der unermesslichen Weite Afrikas und der unerträglichen Hitze. Aber die Entdeckung von Fernando Po, dem kleinen Eiland im Golf von Kamerun war ohne das er es wusste eine der wichtigsten Entdeckungen für Portugal. Denn Fernando Po sollte sich als der Stützpunkt erweisen von dem aus sich der Kontinent bezwingen liess.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/guine45.jpg
Nuño Tristão

Portugal erweiterte mit Tangiers erneut sein hoheitliches Staatsgebiet. Damit waren alle Rechtmässig portugiesischen Provinzen wieder unter der Krone der Aviz vereint. Die Koloniesierng war an einem Punkt angekommen an dem sie Geldsummen verschlang die zumindest einer Nachfrage bedurften. Enriques Fanatismus die Passage zu finden war einigen bereits zu weit gegangen und man überlegte sich bereits ob Portugal nicht den anderen Staaten Europas technologisch, aber vor allem militärisch hoch unterlegen war. Was würde passieren wenn man sich plötzlich mit einer Grossmacht im Krieg befand? Die Marine konnte es mit jedem bekannten Gegner aufnehmen, doch verschlangen die Unternehmungen Enriques so viel Geld dass nichts mehr für den Veteidigungshaushalt übrig blieb.
Nuño Tristão's Fahrt dämpfte darüberhinaus erneut die Euphorie denn man sah sich ja bereits fast in Indien. Die Bezwingung des Kontinents Afrika stellte sich als langwierigere und schwieriegere Aufgabe heraus als alle angenommen hatten.

General Dufour
11.01.05, 11:47
Viel Glück werter Agrippa und möget ihr Portugal zu Ruhm führen! :) :prost:

:top:

Agrippa
13.01.05, 08:37
Die Gesellenjahre von Afonso V. und die Entdeckung der neuen Welt (1440 - 1450)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/AfonsoV-P.jpg
Afonso V. de Aviz


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Im Januar 1446 übernahm Dom Afonso V. de Aviz im Alter von 16 Jahren die Regierungsgeschäfte. Eine seiner ersten Erlässe war eine Reform der Marine. Er organisierte die portugiesischen Kriegsschiffe in 10er Verbände und teilte den Kommandanten feste Einsatzgebiete zu. Ausserdem begann er umgehend mit einer weitreichenden Ausmerzung der Korruption. Dies sorgte zwar für einige Unruhe im Land, zentralisierte die Macht aber uneingeschränkt auf Afonso als Monarchen.
Überhaupt war Afonso in den ersten Jahren seiner Regentschaft äusserst umtriebig und aktiv was Ihm allerdings viele Feinde machte und so liessen die Konflikte auch nicht lange auf sich warten.

Als die mit dem 2. Sohn des ehemaligen Dauphin Charles vermählte Cousine von Afonsos Großvater João verstarb brachen die alten Bande zwischen dem Dauphiné und dem Haus Aviz. Da Afonso, ganz anders als noch sein Großvater, im englischen König Henry eine Gefahr für den Frieden in Europa sah - solange dieser auf die Krone Frankreichs Ansprüche erhob - schlug sich Afonso auf die Seite des Grossherzogs Phillip von Burgund. Afonso trat für ein geeintes und starkes Frankreich ein womit er dem jetzigen Dauphin Louis seiner letzten Rückedeckung beraubte.

Diese Parteiergreifung sorgte unter den Aristokraten Portugals für große Unruhe.
Im März 1448 verschworen sich einige der immer mehr an Macht verlierenden Aristokraten gegen Afonsos Onkel und Mentor Dom Pedro, der nach dem Amtsantritt Afonsos wieder in seine Grafschaft Coimbra zurückgekehrt war.
Als Dom Pedro eines Tages entschied Aufgrund der vielen Feinde die der junge König unter den Aristokraten hatte, wieder nach Lissabon zurückzukehren, tat er dies in Begleitung einer stattlichen Leibwache um vor etwaigen Angriffen während dem Ritt durch das Land der Familie Braganca oder den Verschwörern in Lissabon geschützt zu sein.
Diese jedoch machten den jungen König glauben, dass Dom Pedro in Begleitung eines Heeres nach Lissabon ritt um Ihn zu stürzen und so sandte Afonso seine Garde vom Orden der Christusritter aus um den Grafen Gefangen zu nehmen um Ihn zur Rede zu stellen. Als dieser sich wehrte da er einen Angriff der Verschwörer vermutete wurde er im Kampf getötet.
Afonso hatte seinen eigenen Lehrmeister durch eine böswillige Intrige verloren und stand nun geschwächt da. Die Aristokratie profitierte von diesem Umstand genauso wie die vielen Provinzverwalter denen die zentralistische Regierungsweise seit jeher ein Dorn im Auge war.

Als Juan II. von Aragon sich dann auch noch dem Papst überwarf, wo der junge Afonso allerdings nur zähneknirschend mitzog, um die Position Kastiliens nicht durch einen Bruch der iberischen Allianz zu stärken, begehrte das Volk - angestachelt von den intriganten Aristoraten - auf und Afonso sah sich einer Revolte in der ohnehin seit Jahren von kleinen Fehden geschüttelten Region Algarve gegenüber. Er muss das erste mal gegen seinen Willen militärisch gegen sein eigenes Volk vorgehen. Um nicht noch mehr Unfrieden zu stiften sandte er lediglich einen Verband von 8 Kriegsschiffen unter Commodore Alves in die ligurische See um den Stützpunkt auf Korsika gegen Invasionen der päpstlichen Allianz mit den Medici zu schützen deren Flotte nicht zu Unterschätzen war. [1] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/dip_eu1448.gif)

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Im März 1449 gelang auch endlich die enorme Geldsummen verschlingende Kolonisierung von Leone. Die erschliessung der wertvollen Goldminen konnte damit beginnen. Die hohen, hauptsächlich durch Prinz Enrique verursachten Staatsschulden hoffte er nun mit dem afrikanischen Gold zu senken und so wurden aberhunderte von Sklaven zum arbeiten in den Goldminen von Leone verschifft.

Mit der Errichtung des ersten Handelspostens auf dem großen Kontinent des Westens stieg Portugal schliesslich auch zum größten Zuckerrohr-Importeur der bekannten Welt auf. Aímar Vasquería war der mächstige Kaufmann Europas und sein Glanz und sein Ruhm übertraf sogar den der Medici aus Florenz oder der Visconti aus Genua.

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Die Errichtung eines Stützpunktes auf der von Nuño Tristão entdeckten Insel Fernando Po stellte sich als teures und langwieries Unterfangen heraus. 3 Siedlerkonvois musste Afonso nach den ersten Händlern losschicken ehe ein Hafen und damit ein optimaler Ausgangspunkt für die weitere Erforschung der afrikanischen Küste errichtet werden konnte.
Prinz Enrique verpulverte unterdessen immer mehr Geld für immer aufwändigere Vorhaben. Sein Drang war mit gesundem Menschendverstand mittlerweile nicht mehr zu erklären.

Die nächsten beiden Expeditionen wurden von zwei Kommandanten befehligt die Unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Dinis Días und Antão Gonçalves waren von Mentalität und Charakter grundverschieden. Días glaubte an die abstrusen Theorien seines früheren Kapitäns Gonçalo Velho und machte sich entgegen der von Prinz Enrique ausgegebenen Order von den Kapverden auf nach Westen. Gonçalves war dagegen ein grundsolider und eiserner Optimist und obendrein ein Trunkenbold der Nuño Tristão offen als Feigling verspottete.
Gonçalves entdeckte auf seinen drei Fahrten von Fernando Po aus nur den kleinen Küstenstreifen von Namaqua weit südlich an der Küste von Nigeria. Er starb schliesslich im Suff als er bei dem Versuch bis zum Kap vorzustossen zu weit ging und ertrank mit Mann und Maus in den stürmischen Gewässern jenseits des 38. Breitengrades.

Días hingegen liess sich nicht beirren vom schleichenden Wahnsinn Enriques und folgte seinem Gefühl nach Westen. Im Januar 1442 stiess er tatsächlich südwestlich seines Ausgangshafens Praia auf den Kapverden auf Land und entdeckte somit die neue Welt!
Die Nachricht erreichte Lissabon noch vor Días und er wurde dort bereits als Held gefeiert ehe er zurückkehrte. Enrique allerdings, der mehr auf Gonçalves gesetzt hatte war ausser sich vor Wut und liess den gefeierten Entdecker von Récife eines Nachts von angeheuerten Schlägern erdolchen. Dinis Días wurde daraufhin zum Mythos für die portugiesische Seefahrt während Prinz Enrique bald nicht mehr für voll genommen wurde.
Afonso entzog Dom Enrique daraufhin die Zuständigkeit für die Expeditionen und verteilte Sie auf zwei Admiralitäten. Eine für den östlichen eine für den westlichen Ozean.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/dias.jpg
Dinis Días

Die Entdeckung der neuen Welt durch Dinis Días und die Entmachtung von Prinz Enrique brachte einige verwegene Gestalten auf den Plan, die an den jungen König mit aberwitzigen Ideen herantraten. Afonso hatte jedoch in den ersten Jahren seiner Regentschaft soviel Blut- und Gold bezahlt, dass er mittlerweile mit einem, für seine gerade mal 20 Jahre, bestechenden Scharfsinn und und einer immensen Menschenkenntnis gesegnet war. Er schaffte es langsam und kontinuierlich die Stabilität im Lande bis 1450 komplett wiederherzustellen.
Mit dieser Basis konnte er sich nun in den folgenden Jahren daran machen den enormen Schuldenberg abzubauen dessen Zinsen Portugal von innen heraus zu zerfressen drohten.
Die Inflation lag mittlerweile bei über 16%. Und obwohl portugiesische Händler die höchsten Gewinne erzielten und allenorts gern gesehene Geschäftsleute waren drohte Portugal das totale Fiasko in Form von Bankrott und Bürgerkrieg.
Es lag nun am jungen König Afonso V. Portugal aus dieser Misere herauszuführen. Das der treue General des mittlerweile für Geisteskrank erklärten Dom Enrique - und der militärische Arm der Ritter Christi - Manuel Avaranches am 1. Dezember 1449 das zeitliche segnete machte die Aufgabe für Ihn nicht einfacher.

<hr size=1>Karten:
<li> [1] Diplomatische Situation Portugals in Europa 1448 (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/dip_eu1448.gif)
<li>Entdeckungen und Besitzungen in Afrika 1448 (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/pol_waf1448.gif)

Oliver Guinnes
13.01.05, 09:13
Sehr liebevoll gemacht!

:gluck:

Agrippa
13.01.05, 09:56
Die Wiederherstellung der Ordnung und die Reise Afonsos nach Südamerika (1450 - 1455)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/para.jpg
Tabakanbaugebiet in Para (Venezuela)


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Nachdem Afonso sich einer stabilen Ausgangslage des Landes sicher war, schloss er einen Separatfrieden mit dem Papst. Zwar wurde er von Juan II. von Aragon daraufhin öffentlich gerügt, aber die Allianz war stark genug diesen kleinen Zwischenfall zu verkraften. Afonso reiste persönlich nach Rom und bat den heiligen Vater um Vergebung, die Ihm nach einer 3monatigen Buße auch gewährt wurde.

Um sein Ansehen beim Volk wieder herzustellen, aber sicher auch seines neugierigen Wesens wegen brach Afonso nach seiner Rückkehr aus Rom zu einer gefährlichen Reise auf. Er wollte die neue Welt besuchen und schiffte im Jahr 1452 in Tangiers mit 3000 Ordensrittern auf einem königlichen Konvoi ein.
Mit zwischenstation auf den Kapverden landete er schliesslich in Para im heutigen Venezuela und knüpfte Kontakte mit einem dortigen Eingeborenenstamm. Unglücklicherweise wurde der vor der Küste auf und ab stehende Konvoi durch einen Sturm und unglückliche Strömungen gezwungen zu den Kapverden zurückzukehren und so verbrachte der König mehrere Monate im Amazonasdelta wo er die wundersamsten Dinge erlebte und mit Hilfe der Ordensritter die Eingeborenen zum wahren Glauben bekehrte.
Bei seiner Rückkehr brachte er Proben von bisher völlig unbekannten Pflanzen mit. Von den Indios lernte er auch über den Gebrauch dieser Pfanzen. So wirkte die eine, die die Eingeborenen "Coca" nannten, wenn man Sie kaut stark stimulierend und erheiternd. Die andere konnte durch ein langwieriges Verfahren der Lufttrocknung fermentiert und anschliessend zu länglichen Körpern gerollt werden, die wenn man Sie entzündete einen wohlriechenden Qualm erzeugte. Der Rauch dieser entzündeten Rollen wirkte wenn er inhaliert wurde ebenfalls stimulierend und avancierte schon bald zur Modedroge unter den Reichen und Adligen Portugals.


http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/kokapflanze.jpg http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/tabak1.jpg
Die Blätter der Kokapflanze &nbsp; &nbsp; &nbsp; Tabakrauchender Eingeborener


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Nach seiner Rückkehr im Dezember 1454 führte Afonso eine erneute Reform der Marine durch was einen sprunghaften Anstieg der Seekriegsforschung zur Folge hatte. Portugal war durch diese Reformen unangefochtener Spitzenreiter in der Marinetrechnologie und die immer perfekter werdenden Karavellen wurden zum Vorbild für viele neuartige europäische Schiffstypen.
Auch die Seekriegstaktiken Portugals entwickelten sich immer weiter der Perfektion entgegen, so dass Portugal ab Mitte der 1450er keinen Gegner zur See auch nur im geringsten zu fürchten brauchte.

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Die Goldminen in Leone begannen langsam aber sicher für Portugal zur stetigen Einnahmequelle zu werden. Der unerschöpfliche Nachschub an Sklavenarbeitern für die Minen ermöglichte eine optimale Effizienz bei der Ausbeutung der Adern.
Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte war so hoch, dass Afonso ab 1455 sogar Schichtarbeit einführen konnte damit die Arbeiter nicht frühzeitig an den Folgen der harten Arbeit untertage starben.

Durch Afonsos Reise nach Südamerika begann für Portugal der Handel mit Tabak. Die neue Modedroge verbreitete sich schnell unter den europäischen Königshäusern und Oberschichten und das portugiesische Monopol auf die Einfuhr aus Südamerika bescherte der portugiesischen Ökonomie eine weitere Blütezeit.
Afonso erhoffte sich mit den Gewinnen aus dem Tabakhandel den stark verschuldeten Staatshaushalt auszugleichen, erhob Wucherzölle auf die Einfuhr und erliess strikte Abgabepfichten für die Händler auf jeden durch Tabakverkauf erzielten Gewinn.

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Der alte Fischerhafen von Arrecife auf Lanzarote, der mittlerweile zur größten Siedlung auf den kanarischen Inseln geworden war, erhielt im März 1452 von der portugiesischen Krone den Stadtstatus. Das ganzjährig freundliche Klima und die ausserordentlich gute Luft machte Arrecife darüberhinaus zu einem beliebten Platz für die Oberschichten, die sich in den wunderschön zur Leeseite gelegenen Hügeln etwas hinter den rauhen Felsenküsten viele Landsitze bauen liessen.
So wuchs die Einwohnerzahl von Arrecife binnen kürzester Zeit auf über 2300 an. Und die kanarischen Inseln wurden aus ökonomischer Sicht bald wichtiger als die uralten Besitzungen Portugals auf Madeira oder den Azoren.

Die neu erstarkte Ökonomie erlaubte es Afonso, der die Leitung der Navigatorenschule in Sagres dem von Ihm verehrten Nuno Tristao anstelle des über seine entmachtung verrückt gewordenen Enrique übergab, eine neue Expedition auszurüsten. Er heuert dafür den venezianischen Kapitän Alvise Ca'Da Mosto an und rüstete Ihn mit den generalüberholten königlichen Karavellen "Cruz da Sur" und "Sao Josef" aus, die bereits bei Nuno Tristao's Expedition zum Einsatz kamen. Vom neu errichteten Hafen in Fernando Po unternahm Ca'Da Mosto ab 1454 erneut den Versuch Afrika zu umrunden.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/tabak2.jpg
Aufgerollte Tabakpflazen während der Fermentierung

Die Errungenschaften Afonsos bescherten Portugal eine neue Blütezeit. Afonso entwicklte sich zu einem Herrscher der für Portugal Wohlstand und Ansehen bedeutete. Zwar war er diplomatisch nicht sonderlich bewandert, aber nachdem er seine Feinde in der portugiesischen Aristokratie des Feldes verwiesen hatte und sein Ansehen beim Volk durch Ruhmreiche taten wiederhergestellt hatte, war er der bis dato erfolgreichste Herrscher den Portugal jemals hatte. Und dabei sollten die größten und ruhmreichsten Taten Afonso's erst noch kommen. Man konnte wirklich von Glück reden, das alles was er anpackte seit den harten Jahren zu Beginn seiner Amtszeit für Portugal zu reinem Gold wurde. So bekam er den Beinamen "ó áureolo" was soviel wie "der goldene" hiess.
1454 wurde für Portugal zu einem aussergewöhnlichen Jahr! Die Staatskasse füllte sich wieder und die Inflation konnte auf 14% gesenkt werden. Leider wurden die Kredite erst kurz zuvor verlängert, was bedeutete, dass die hohen Zinsen noch immer langsam und unaufhörlich an der Wirtschaft knabberten. Die Kolonisierung und Errichtung neuer Handelswege war zunächst aus Kostengründen kein Thema mehr. Afonso konzentrierte sich ganz auf die Tabakeinfuhr und legte ansonsten nur Gold zurück um beim nächsten Termin endlich die Kredite tilgen zu können.

Arminus
13.01.05, 12:36
Sehr schön und weiter so! :top:

Agrippa
17.01.05, 04:47
Das Kap der Stürme und der Beginn der Reconquista! (1456 - 1461)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/rendicion.jpg
Afonso V. vor Granada


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Im Januar des Jahres 1456 kam für alle überraschend die Meldung, dass das kleine Emirat von Granada, letzter der maurischen Stützpunkte auf der iberischen Halbinsel, Kastilien die Vasallenschaft aufkündigte.
Enrique IV. genannt "der zornige" erklärte dem Emirat daraufhin den Krieg. Doch Saad ben Ali, der Emir von Granada hatte diesen Moment lange geplant und war wesentlich besser vorbereitet als Enrique.
Als in Kastilien noch die Mobilmachung in Gange war, hatte Ali bereits Andalusien und Murcia unter seiner Kontrolle.
Der nunmehr an seinem Zorn verzweifelnde kastilische König Enrique IV. wandte sich an die iberischen Nachbarn, doch Afonso und Jùan von Aragon sahen es nur allzu gern, wie der Emir immer weiter ins Landesinnere vorstiess und schliesslich tatsächlich in Valladolid den legendären Frieden schloss, der Granada zum Zünglein an der Waage auf der iberischen Halbinsel machte.
Das kleine Granada hatte dem großen Kastilien tatsächlich Andalusien und Murcia abgenommen. [1]

Afonso und Jùan II. von Aragon schmiedeten daraufhin ihre eigenen Pläne. Afonso sammelte all seine Truppen an der Algarve und mit der Befreiung der Zinslast durch die Rückzahlung der Kredite im März 1456 stand Ihm wieder das Geld zur Verfügung um in den Krieg zu ziehen.
Am 17 Juli 1456 erging Portugals Kriegserklärung an Granada, Afonso rief den Kreuzzug aus die: "Reconquísta deí Iberia".

Afonsos Rafinesse war tatsächlich manchmal erschreckend. Er hatte Kastilien genug Zeit gegeben sich neu zu formieren und so zogen diese in der Hoffnung ihre verlorenen Provinzen zurück zu erobern erneut mit Portugal und Aragon in den Krieg. Granada hatte sich zwar unterdessen mit den nordafrikanschen Reichen Marokko und Tclemecen verbündet doch gegen alle christlichen Mächte Iberiens unter dem Banner des Papstes sah die Sache für die Mauren diesmal schon anders aus

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Die ersten Scharmützel begannen an den Ufern des Tejo. Nachdem Afonsos Heer den ersten maurischen Angriff am Flussufer erwartete und mit einer geschickten Taktik aus unterschiedlich tief gestaffelten Bogenschützenlinien zurückschlug bemannte er die eigens für diesen Zweck entwickelten Flöße und fiel in Andalusien ein.
Gleichzeitig landeten kastilische Truppen in Nordafrika und verwickelten die Nachschubtruppen der maurischen Allianz dort in einen zermürbenden Kampf. Juan II. von Aragon stand derweil mit seinem Heer vor den Toren von Murcia und Beinahe ungestört brachte Afonso die Belagerung von Sevilla im März 1458 zuende und zog sofort weiter nach Gibraltar.

Saad Ben Ali der Emir von Granada war in die Falle getappt. Er musste sich zum Sammeln hinter die Tore von Granada zurückziehen. Marokko bot, nach mehreren verlorenen Schlachten in Nordafrika unterdessen einen Separatfrieden an, den Afonso um Tangiers zu schützen dankend annahm.
Mit dem von Marokko erhaltenen Tribut wurden in Faro weitere Belagerungstruppen ausgehoben.

Gibraltar fiel dann mit der Hilfe kastilischer Truppen am 11. Dezember 1458 ebenfalls in portugiesische Hand.
Was dann folgte gehörte mit zu Afonsos ruhmreichsten und listenreichsten Taten.

Saad Ben Ali marschierte mit 18.000 Mann zur Rückeroberung von Sevilla. Anstatt Ihm mit den verbliebenen 13000 Mann entgegenzutreten entschied sich Afonso direkt auf Granada zu marschieren. Er wollte Saad Ben Ali zum Rückzug zwingen. Doch dieser schien überzeugt Sevilla zurückerobern zu können bevor Afonso die Stadt Granada einnehmen würde.
Um das zu verhindern zog Afonso die gesamte portugiesische Flotte im Golf von Almeria zusammen und blockierte zusätzlich den Hafen von Granada. Gleichzeitig schiffte Leutnant Figueras in Faro mit 5000 Mann auf einem kleinen Konvoi ein, den Afonso von nur 2 Kriegsschiffen schützen liess. Mit dieser Entscheidung schaffte er es zusätzlich 5000 Mann zur Belagerung von Granada hinzuzuziehen.
Um sicher zu gehen zwang er Tclemecen einen weiteren Separatfrieden auf. So entlastete er auch die in Nordafrika immernoch kämpfenden Truppen von Juan II. der sogleich von portugiesischen Schiffen mit weiteren 7000 Mann nach Granada übergesetzt wurde.
Granada fiel im November 1459 unter dem Ansturm Afonsos, lange bevor Saad Ben Ali Sevilla auch nur annähernd zu Fall bringen konnte.
In dieser Situation gelang es Afonso V. tatsächlich Andalusien und Gibraltar zu erhandeln. Juan II. von Aragon bekommt Murcia zugesprochen und eine stattliche Summe Reparationszahlungen aus den Kassen des Emirs. [2]

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Alvise Ca'Da Mosto war, kaum hatte er knapp südlich der Walfsich Bucht den Sichtkontakt zur Küste verloren - in einen Sturm gezogen worden, der die beiden Karavellen "Cruz da Sur" und "Sao Josef" weit nach Süden verschlug und die "Sao Josef" schliesslich versenkte. 13 Tage lang kämpften er und seine Mannschaft gegen den Sturm und als sich das Wetter schliesslich beruhigte segelte er weiter ostwärts. Als nach über 7 Tagen kein Land am Horizont erschien, liess er den Kurs auf Nord setzen und erreichte schliesslich die Bahia dos Vaqueiros in der Region Karoo. Das Land lag nun westlich von Ihm was bedeutete, dass er sich auf der entgegengesetzten Seite des großen Kontinents befinden musste. Als das klar war, kehrte er um. Und so erreichte Alvise Ca'Da Mosto tatsächlich im Dezember 1456 auf dem Rückweg das Südkap Afrikas und taufte es "Cabo das Tormentas" - Das Kap der Stürme. Er entdeckte auf dem Rückweg auch Damara und wurde mit einer Begeisterung in Lissabon empfangen, die bisher einzig Gonçalo Velho oder Dinis Días zuteil wurden. Denn nun schien alles möglich. Ca'Da Mosto berichtete von den starken Ostwinden, die Ihn auf seinem Rückweg nur so um das Kap herumkatapultierten und die von den Navigatoren in Sagres nur auf einen weiten östlichen Ozean zurückgeführt wurden.
Der Weg nach Indien war frei! Portugal hatte den bis heute als "unbezwingbar" geltenden Kontinent Afrika in die Knie gezwungen.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/tormentas.jpg
Die "Cruz da Sur" am "Cabo das Tormentas"

Afonso V. entwickelte sich immer mehr zur Legende. Durch die von Ihm persönlich geführten Schlachten gewann er nun auch immer mehr Ansehen bei den Soldaten und deren Familien. Er bekam viele neue Beinamen, darunter "ó Cercaólo" (der Belagerer) oder "ó Admirávelo" (der Bewunderte) nachdem es Ihm gelungen war durch List und Kampfgeschick Andalusien und Gibraltar in den Besitz der portugiesischen Krone zu bringen.
Portugal kontrollierte nun alleinig die Zufahrt zum Mittelmeer und die Marine war stark genug die Durchfahrt wenn nötig auf ewig zu blockieren. Tago gewann dadurch weiter an Macht als Handelszentrum.
Ausserdem erreichte Alvise Ca'Da Mosto die Bucht von Table am Kap der guten Hoffnung und in Karoo wurden trafen Ende 1460 die ersten Händler ein und errichteten Vorposten für eine kolonisierung des dritten großen portugiesischen Überseegebietes "portugiesisch Südafrika"

<hr size=1>Karten:
<li>[1] Granada nach dem Sieg über Kastilien (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/granada1456.gif)
<li>[2] Der Frieden von Granada 1461 (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/granadapeace1461.gif)

Agrippa
09.10.05, 00:43
Der Aufstieg Lissabons und Afonsos lange Zeit in Afrika. (1460 - 1479)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/wappen_lisboa.jpg

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Die Reconquista wurde ab 1460 einzig von Kastilien weitergeführt, dies aber mit Erfolg. Juni 1461 ergab sich das die letzte Bastion der Mauren auf der iberischen Halbinsel den Kastiliern. Granada war nun Teil des kastilischen Reiches.
Auch Joàn II. von Aragon war nicht untättig geblieben. Der vasallierung des kleinen Königreiches von Navarra folgte Ende 1461 dessen vollständige Assimilierung durch das katalanische Königreich.

Am 23. August 1461 griff Phillip III. von Burgund nach der Krone Frankreichs. Das Königreich unter dem Dauphin von Bourges zerfiel und der Dauphin verlor, bis auf die an die Provence grenzenden Gegenden jegliche Macht in Frankreich.
Frankreich wurde nun wieder unter einer Krone von einem Mann regiert.
Afonso reiste unverzüglich nach Paris und machte dem neuen König seine Aufwartung. Die Beziehungen zu der neuen Macht in Mitteleuropa gediehen rasch und bald wurde Afonso's Schwester mit Phillip von Burgund, der sich mittlerweile Charles VII. von Frankreich nannte vermählt.
Diese Heirat besiegelte die engen Beziehungen zwischen dem Haus der Aviz und der burgunder Linie der Valois. Afonso hatte damit seiner Ansicht Nachdruck verliehen, dass der König von England der wahre Feind des Friedens in Europa war.

Afonso V. von seinen Truppen als großer Heerführer verehrt, jedoch hatte unterdes sein Auge nach Afrika gerichtet. Die systematische Ausbeutung der Goldminen von Leone machte Ihm in der Region keine Freunde und die lokale Macht, der Herrscher von Songhai, zeigte offenen Unmut gegen die Anwesenheit der portugiesen in der Westafrikanischen Welt.
Afonso beschloss, daß er bei weitem zu wenig Kartenmaterial besaß um gegen Songhai überhaupt eine strategisch günstige Position zu ergattern. Das Königreich Oyo stand zur Zeit in Allianz mit dem Stammesfürsten von Dahomey und das in deren Hauptstadt lagernde Kartenmaterial sollte Afonso in die Position bringen, in einem unausweichlich scheinenden Krieg mit Songhai zumindest strategisch besser da zu stehen.
Er setzte also mit 14000 Mann nach Leone über und erkärte Oyo den Krieg.
Das gesamte Unternehmen ging jedoch ziemlich schief, da Dahomey Oyo die Allianztreue verweigerte.
Nach einigen Monaten Krieg bleiben die Grenzen wie zuvor, 5000 Portugiesen starben und Portugal war in Afrika als Agressor aufgetreten.
Zur Beschwichtigung wurden dem König von Songhai nun immer wieder kleine Geschenke gemacht um den Krieg so vielleicht herauszögern zu können.
Afonso allerdings war vom schwarzen Kontinent begeistert und blieb noch eine längere Zeit in Afrika, was zu einer Blütezeit der Minenstadt "Elmina" in Leone führte. Er lernte in der Zeit viel über die lokalen Machtverhältnisse.

Während seiner Abwesenheit in Afrika gibt es einen Streit daheim in Portugal.
Die großen Adelsfamilien Portugals forderten mehr Rechte. Doch der Kronprinz João kam den Forderungen nicht nach und ensandte ein Regiment Gardisten um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Doch die Königstreuen Gardisten unter dem Gardegeneral Gaetano Dos Santos erschlugen in der hitzigen Sitation einige reiche Landbesitzer. Die Bauern in den betroffenen Regionen wurden unruhig, aber Kronprinz Joao stärkte weiter die Plutokratie in Portugal. [1] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_nobles.jpg)


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Wirtschaftlich waren die friedlichen Jahre nach dem sinnlosen Krieg in Afrika vom Aufstieg Portugals und dem Handelszentrum in Tago geprägt. Es waren die Jahre von Aímar Vasqueria dem Fädenzieher des streng merkantilistischen Überseehandels von Portugal.
Afonsos Aufenthalt in Afrika führte zu einem wahren Goldfieber in Leone. Die Goldadern warfen jährlich mehr und mehr Gewinn ab. Doch Afonso wollte keine Stadt gründen, um die afrikanischen Stämme nicht noch mehr verärgern.
Doch das Gold führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, der es Portugal ermöglichte gegen Ende 1463 endlich seine Staatsverschuldung auszugleichen.

Die darauf folgende große Deflation [2] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_deflat.jpg) und die ständig wachsenden Einnahmen durch den Überseehandel führten in Portugals neuen Besitzungen am Mittelmeer zu einer immensen Stärkung des Bürgertums. Die Aristokratie wurde mehr und mehr entmachtet und die Generation der Jahre 1463 bis 1473 entwickelte einen immensen und Erfinder- und Tatendrang.
Dies gipfelte in den jeweils vom ansässigen Bürgertum finanzierten Errichtung von Schiffsmanufakturen auf Corsica [3] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_invent.jpg) und in Tangiers. Portugals Marine wurde dadurch immer mehr zum bestimmenden Macht in Europa und die dadurch gewonnenen Einnahmen brachten Portugal 1472 ein aussergöhnliches Jahr.

1476 war es dann wirklich soweit. Lissabon hatte Venedig als größtes Handelszentrum Europas abgelöst. Die monopolstellung Portugals auf dem Tabak und Zuckermarkt, sowie die steigenden Einkünfte aus Gold und Sklavenhandel hatten dazu geführt das Venedig seine Macht nur noch auf Gewürzen aufbauen konnte. Portugal war nun die in Europa führende Handelsmacht. [4] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/map_eco_1476.jpg)


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Die Vorbereitungen für einen portugisieschen Hafen am Cabo das Tormentas liefen ab 1461 an. Händler wurden zunächst gesendet um mit den friedlichen Eingeborenen Geschäfte zu machen. Was zu portugiesischen Niederlassungen in Table Bay und Karoo führte.
Im Dez. 1462 gelang dann die Errichtung eines Hafens in Table Bay. Auf dem Weg nach Osten ein weiterer Meilenstein der portugiesischen Seefahrt und des Entdeckerdranges.

Im März 1464 finanzierte der große Aimar Vasqueria eine eigene Expedition. Er setzte dabei auf den jungen, in Gambia geborenen Sohn eines örtlichen Bekannten: Pedro Da Sintra.
Da Sintra war kein Mann großer Herkunft und hatte auch nicht die Schule von Sagres besucht. Er stand deshalb nicht unbedingt in der Gunst der portugiesischen Navigatoren und auch nicht in der Gunst Afonsos des V.
Doch es sollte sich bald herausstellen, dass dieser junge Mann von einem Geist beseelt war, der so manchen großen Seefahrer Portugals in den Schatten stellen sollte.

Von Vasqueria mit der Order ausgestattet nach Westen zu segeln brach Da Sintra am 3. April 1462 von Gambia aus nach Westen auf.
Bereits auf seiner ersten Fahrt entdeckte der junge Mann die weiten grünen Küsten südlich von Recife und stiess bis zu einem großen Strom vor, den er Rio de Janeiro taufte. Seine zweite Fahrt war gezeichnet von Krankheit und Stürmen. Er er brachte es trotz aller Widrigkeiten fertig die Mannschaft zusammenzuhalten, segelte aber diesmal nicht nach Süden, sondern an der Nordküste des Kontinents entlang in Richtung des portugiesischen Tabakkontors in Para. Dabei kartographierte er die Ost- und Westlich des einer Flussmündung gelegenen Gebiete Parnaiba und Tiracambu.

Langsam wurden die Navigatoren in Sagres aufmerksam auf den jungen Mann. Bei einigen machte sich sogar Unmut breit und Sie stellten die Forderung an den König wieder königliche Expeditionen auszurüsten.
Afonso reagierte prompt und heuerte mit Fernão do Pó und Diogo Cao die beiden fähigsten der Navigatorenschule an. [5] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_charters.jpg)
Cao verstarb jedoch bereits auf der Fahrt zum Cabo das Tormentas, nur die Expedition von do Po erreicht im November 1464 den neuen Hafen von Table Bay am Südkap Afrikas.
Doch der junge Da Sintra liess sich von der Missgunst aus Sagres nicht beirren. Er kartographgierte bis 1468 nacheinander die Regionen Diamentina, Salvador und Itaimas bevor er im September 1468 bei der Wasseraufnahme in Salvador bei einem Überfall von Einheimischen erschlagen wurde. Sein Mäzen Aimar Vasqueria jedoch war stolz auf den jungen Mann und sein Einfluss erwirkte beim König eine offizielle Staatstrauer wie es bisher bei jedem Tod eines großen Kommandanten üblich war.

Fernão do Pó stiess unterdessen weiter vor und machte westlich des afrikanischen Kontinents eine weitere Landmasse aus. Die gefährlichen Leeküsten der Ostseite zwangen Ihn jedoch immer wieder zur Umkehr, so dass er schliesslich nur auf der Westseite der bisher größten Entdeckten Insel entlang weiter kam.
Er kam schliesslich bis zum Rufiji Delta an der Westküste Afrikas und knüpfte Kontakte zum Reich der Kilwa. Ein tiefreligiöses Nomadenvolk zu denen er zunächst gute Beziehungen unterhielt, die Ihn aber schliesslich hintergingen und mitsamt seiner Mannschanft in einem religiösen Ritual Ihrem Gott als Opfer darbrachten. ;)


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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/vasqueria.jpg
Aímar Vasqueria

Nach dem Ausgleich des Staatshaushaltes verfügte Portugal wieder über genügend wirtschaftliche Macht um die kostspielige Kolonialisierung voranzutreiben. Praia auf den Kapverdischen Inseln erhielt den Stadtstatus und Portugal etablierte sich an der Südspitze Afrikas.
Durch den Zerfall des Dauphiné brach auch das alte Handelszentrum in Lyon zusammen und Paris verwaltete nun den Handel von ganz Frankreich. Die dadurch provozierte Unsicherheit am Markt wirkte sich für Portugal äusserst positiv aus.
Der westliche Kontinent barg zwar ungeheures Potential für den Überseehandel, doch auch ebenso ungeheure Gefahren, wie sich mit dem Tod Da Sintras herausstellte. Die königlichen Expeditionen konzentrierten sich weiter auf den Seeweg nach Indien, während die reichen Händler unter der Führung von Aímar Vasqueria die Reichtümer Südamerikas bervorzugten.

Militärisch wurde es allerdings langsam brenzlig für Portugal. In Afrika hatte sich eine starke Allianz unter der Führung des Herrschers von Songhai gebildet, die eine ständige Gefahr für Portugals Kolonien darstellte. Kastilien, nach der Eroberung von Granada wieder erstarkt geriet in einen Erbfolgestreit mit Portugal, aus dem für beide Seiten ein Kriegsgrund hervorging.
Eine Menge hing nun von der Stärke der iberischen Allianz ab. Doch diese Allianz sollte nun verraten werden ...

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<li>[1] Aufstand der Aristokratie (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_nobles.jpg)
<li>[2] Die große Deflation (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_deflat.jpg)
<li>[3] Plötzliche Erfindung (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_invent.jpg)
<li>[4] Die Handelszentren in Europa um 1476 (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/map_eco_1476.jpg)
<li>[5] Die königlichen Expeditionen (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_charters.jpg)

rolin
09.10.05, 18:40
Anmerkung durch die Administration: Bitte darauf achten dass die Farben in allen Layouts lesbar sind.

Ansonsten eine schöne Arbeit.

Canaris
09.10.05, 18:48
Sehr schön, werter Agrippa. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

Agrippa
09.10.05, 20:45
Anmerkung durch die Administration: Bitte darauf achten dass die Farben in allen Layouts lesbar sind. Puh... garnicht so einfach ehrlich gesagt. Ich habe die Farben nun erneut geändert. Zwar sollten sie jetzt in allen Layouts vom Kontrast her gut lesbar sein, aber ich glaube das Rot wird nicht lange durchhalten.
Auf "newStyle" ganz angenehm ist es auf dem Dunkelblau wirklich anstrengend nicht wegzugucken...

EDIT: ich hab mich jetzt doch für das dunklere Rot entschieden. Ist auf dunkelblau doch eigentlich auch lesbar und tut nicht ganz so weh... :)

Arminus
10.10.05, 13:14
Sehr schön, es geht weiter. :)

Und wer braucht schon einen blauen Hintergrund? :frech: :D



Das Königreich Oyo stand zur Zeit in Allianz mit dem Stammesfürsten von Dahomey und das in deren Hauptstadt lagernde Kartenmaterial sollte Afonso in die Position bringen, in einem unausweichlich scheinenden Krieg mit Songhai zumindest strategisch besser da zu stehen.Sofern die Dahomey Heiden sind, werdet Ihr keine Karten erhalten. Falls Sunnis, doch...

Agrippa
08.09.06, 00:11
Zwischenspiel - Der erste iberische Krieg und der Tod von Afonso V. (1478 - 1481)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/ibkrieg1.jpg
Die Schlacht um Toledo - 1480


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Isabella, eine Cousine von Afonso, bestieg nachdem Sie aus dem Erbfolgestreit als Siegerin hervor ging 1477 den Thron von Kastilien. Sie rief das Königreich Spanien aus und erhob Ansprüche auf die gesamte iberische Halbinsel.
Durch Versprechungen, Vermählungen und diplomatische Winkelzüge gelang es Ihr die iberische Allianz zu zerbrechen. Aragon verriet Portugal und begab sich in die Knechtschaft Kastiliens. Als Vasall von Kastilien war der König von Aragon für Afonso V. eine Gefahr und er fühlte sich massiv bedroht, da Portugal nun allein in Europa stand.
Dies war für Afonso ausreichend als Kriegsgrund und so kehrte er 1478 nach Cadiz zurück und nutzte die Situation aus in der sich Isabella befand. Ihre Truppen waren verstreut und in viele Scharmützel mit dem immer wieder angreifenden Nordafrikanischen Sunniten verwickelt. In einem nächtlichen Rat analysierten Afonso und seine Generäle die Lage und am nächsten Morgen erging Afonsos Kriegserklärung an seine Cousine und Ihr neugrgründetes Königreich Spanien.

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Afonso sah sich nun zwei Feinden gegenüber. Zum einen den Spaniern, welche eine Gefahr für das Portugiesische Kernland darstellten und zum anderen dem Verräter Joan II. von Aragon.
Afonso kannte Joan einigermassen gut und wusste, dass dieser eine Vorliebe für Invasionen hatte. Er stellte also nur eine Gefahr dar wenn es Ihm gelang die Strasse von Gibraltar zu passieren.

Also gab er seiner Marine die Order den Golf von Almeria für kastilische und Aragonische Schiffe unpassierbar zu machen. So konnte er erstens Tangiers vor der Eroberung schützen und zweitens verhindern, dass Joan de Aragon im portugiesischen Kernland landen konnte.
Commodore Luíz Estrála stand mit einer Kriegsflotte von 12 Kriegsschiffen immer wieder zwischen dem 35. und 36. Breitengrad auf und ab. Während drei weitere portugiesische Kampfverbände vom Kap Finistérre bis zur Südspitze in Sagres kreuzten um Invasionen im Herzland zu unterbinden.

Immer wieder kam es zu erbitterten Gefechten am Cábo de Gáta vor der algerischen Küste und Estrála verlor dabei einige der besten Schiffe, doch es gelang ihm ein ums andere mal die aragonesische Invasionsflotte in die Flucht zu schlagen. Dabei kamen soviele Truppen Joan des II. durch Ertrinken um, dass er schliesslich einsah, daß es keinen Zweck hatte sich mit der portugiesischen Marine anzulegen. Aragon bot schliesslich noch vor Ende des Jahres 1479 einen Separatfrieden an, den Afonso dankend annahm und dem Verräter damit endgültig demütigte. [1] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/treaty_aragon_1479.jpg)

Zur denkwürdigsten Seeschlacht des ersten iberischen Krieges kam es jedoch am 24. Januar 1480 in der Nähe der Strasse von Gibraltar. Genauer gesagt südwestlich des Punta de Gracia auf 36° Nord und 5° 5' West: [2] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/battle_gibraltar.jpg)

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24. Januar 1480
36° Nord 5° 53' West
Commodore da Costa, an Bord des Flaggschiffes "Infante João"

15h - Blauer Himmel, Windrichtung SW
Sichten großen spanischen Konvoi an Backbord voraus. Mind. 30 Schiffe insgesamt. Habe meinen Tender losgeschickt, um Verstärkung anzufordern, da wir mit 8 Kriegsschiffen deutlich Unterlegen sind.
Haben allerdings den Luvvorteil, und versuchen dem Gefecht solange aus dem Weg zu gehen wie wir können.

16h30 - Blauer Himmel, Windrichtung SO
Wind hat leicht gedreht. Die Spanier kommen jetzt immer weiter auf. Spät. in 30 min. in Kanonenreichweite.
Eindeutig unstimmigkeiten im Konvoi. Die Transporter kommen zu schnell auf, nahezu keine Schlachtlinie, kaum Schutz auf Luvseite der Transporter.

17h00 - Blauer Himmel, Windrichtung SO
Befehl zum reffen der Segel gegeben. Lassen uns in den Wind zurückfallen um die Transporter von der offenen Luvseite her anzugreifen. Weiterhin Unstimmigkeiten im spanischen Verband. Geordnete Schlachtreihe kommt aufgrund des Windes nicht zu stande. Die Chance ist da.

17h30 - Blauer Himmel, Windrichtung SO
Bestreichen die Transporter auf Schlachtlinie mit Breitseiten. Viele Explodieren sofort oder drehen in Panik ab. Der Nordöstliche Eskortzug der Spanier scheint sich gefangen zu haben und kommt jetzt querab auf.
Die "São Pedro", "Luz da Sol" und "Céu Azúr" verlassen die Schlachtlinie um sich den aufkommenden Verband zu stellen.
Hauptschlachtlinie hält weiter Kurs und nimmt weitere Transporter und Galeeren unter Feuer.

18h00 - Blauer Himmel, Windrichtung SOO
Wind dreht weiter leicht auf O, kommen jetzt hier wahrscheinlich nicht mehr raus, wenn der NO Verband der Spanier in unserem Luv durchbricht.
Ich lasse den Pfarrer an Deck bringen und die Männer beten.

18h10 - Blauer Himmel, Windrichtung SOO
In einem Riesenknall explodiert an Backbord querab die "Luz da Sol", keine Überlebenden. "Céu Azúr" wird von zwei Seiten geentert und muss die Flagge streichen, doch 5 der 9 spanischen Kriegsschiffe brennen oder haben Treffer unterhalb der Wasserlinie.
Die "São Pedro" kreuzt auf und feuert aus allen Rohren. Muss Teniente Guimárês wenn er überlebt unbedingt zur Beföderung vorschlagen, trotz Verlust zweier Schiffe scheint die Gefahr an unserer Luvseite abgewehrt. Die Fahrrinne in den Wind ist frei.

18h50 - Blauer Himmel, Windrichtung SOO
Die "São Jorge" ganz hinzen aus unserer Linie sinkt ebenfalls. Besatzung kann sich jedoch in Beiboote retten. Können jetzt nicht Wenden um Sie aufzunehmen, noch mehr Verluste. Haben in offenen Fahrrinne jetzt deutlichen Geschwindigkeitsvorteil und entfernen und immer weiter.
2 Schiffe Intakt, eins leicht und eins schwer beschädigt. Vier weitere sind verloren. Spanier krachen teilweise Manövrierunfähig ineinander und richten Chaos an. Insgesamt Über 9 spanische Transporter versenkt, 7 Galeeren und 6 spanische Kriegschiffe. Ein großartiger Sieg trotz unserer Flucht

21h00 - Abendhimmel leicht bewölkt, Windrichtung SOO
Bald ausser Sichtweite. Immernoch brennende spanische Schiffe am Horizont. Feier angeordnet doch die Männer scheinen Müde und aufgrund des schrecklichen Verlustes der alten Dame "Luz da Sol" betrübt. Was für ein großartiges Schiff Sie war und welch ein Heldenhaftes Ende Sie gefunden hat. Mögen Sie alle im Himmelreich selig werden.

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Afonso war unterdessen, Anfang 1479 mit 19000 Mann auf Granada marschiert, während Teniente Tomár mit 6000 Königstreuen Lanzenreitern im Norden Portugals auf den Angriffsbefehl wartete. Afonso erhoffte sich dadurch eine Teilung des mächtigen spanischen Heeres zu erzwingen.
Zudem verhinderte eine 11000 Mann starke Garnison in Cadíz, dass die Spanier ihm über Andalusien in die Flanke fallen konnten.
Alles kam nun darauf an wie schnell Isabella Ihre Heere sammeln konnte, wie sich die Nordafrikaner schlugen und wo Isabella zum Gegenangriff übergehen würde. Afonso konnte es sich nicht leisten auf Zeit zu spielen.

<hr size=1>Mitten in die Kriegswirren platzt eine geschickte Intrige Isabellas. Der Papst segnete einen Antrag Isabellas ab der später als "Vetrag von Alcacovas" bekannt wurde. Allerdings konnte hier nicht von Vetrag die Rede sein, denn der Papst formulierte die Forderung so, dass es das halbe Volk gegen König Afonso V. aufgebracht hätte wenn er nicht zugestimmt hätte.
In diesem Vetrag verzichtete Spanien auf eine Präsenz entlang der afrikanischen Küste, bekam dafür aber wieder die Kanarischen Inseln zugesprochen.

<hr size="1">Afonso tobte und führte den Krieg nun mit noch grausamerer Härte und Unnachgiebigkeit. Sofort befahl er die Belagerung von La Coruña durch den im Norden stationnierten Teniente Tomár und seine Ordensritter.
Die Spanier reagierten schliesslich mit der Sammlung ihres 48000 Mann starken Heeres vor den Mauern von Porto. Doch an den starken Befestigungen bissen sich die Spanier lange die Zähne aus und die Belagerung würde Jahre in Anspruch nehmen.
Afonso erkannte dies als Fehler und verlagerte seine Taktik nun auf Masse statt Qualität. Die andalusische Garnison wurde zur Rückeroberung von Tangiers entsendet und neue Truppen wurden ausgehoben um in das Herz Kastiliens vorzustossen. Er selbst marschierte im Winter 1480 auf Toledo wo er sich mit dem aus Galizien heraneilenden Teniente Tomár vereinigte.


http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/teniente_tomar.jpeg
Teniente Tomár in einem Portrait aus späterer Zeit



Der Marsch der Ordensritter von Teniente Tomár wurde zu einer der Größten Heldengeschichten Portugals. Mit nur 5000 Reitern und einigen Hundert Lanzenkämpfern überwand Tomár die Cordillera Central, vernichtete den Großteil, der zur Belagerung von Porto herbeiziehenden Verstärkungen aus geschickten Hinterhalten und schnitt die Belagerer so von einer wichtigen Nachschublinie ab.
Als sich Teniente Tomár und König Afonso V. von Portugal schliesslich im Lager vor Toledo begegneten, war dies ein moralischer Schub, der den letzten Ausschlag in diesem Krieg geben sollte. Doch inmitten der Freude über Tomár's Taten traf das Heer dann ein harter Schock.
Afonso verstarb im März 1481 während der Belagerung von Toledo am Fleckenfieber. Doch Teniente Tomár, der Kriegsheld des Ordens der Christusritter, wurde sofort als neuer Oberbefehlshaber der Truppen akzeptiert. Der Tod Afonsos des V. hinterliess Spuren bei den Männern, doch Tomár gelang es aus diesem tragischen Ereignis einen erneuten Moralbonus herauszuschlagen. Nach der Devise "Jetzt erst Recht" wurde die Belagerung der spanischen Hauptstadt fortgesetzt.


Zwar gelang es einem kleineren spanischen Heer noch einmal Unruhe zu stiften und Andalusien einzunehmen, doch als es dem Hauptheer der Spanier auch bis zum Frühsommer 1481 nicht gelang die portugiesische Metropole Porto einzunehmen war der Krieg so gut wie gelaufen.
Extremadura fiel unter den frischen und ausgeruhten Truppen von Teniente da Cuna, Tangiers wurde von der andalusischen Garnison zurückerobert und
nach der Einnahme von Toledo schlug Teniente Tomár die spanischen Eroberer von Andalusien in einer der blutigsten Schlachten des gesamten Krieges vernichtend.
Daraufhin bot Spanien dem neuen König von Portugal Dom João II den Frieden an, den Dom Afonso V. ó Africano, wie Afonso V. mittlerweile genannt wurde, von Anfang an gefordert hatte: Granada und Galizien fielen an Portugal.[3] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/treaty_spain_1481.jpg)

<hr size=1>Karten und Bilder:
<li>[1] Der Frieden von Murcia (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/treaty_aragon_1479.jpg)
<li>[2] Die Seeschlacht von Gibraltar (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/battle_gibraltar.jpg)
<li>[3] Der Frieden von León (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/treaty_spain_1481.jpg)
<li>Portugal nach dem Krieg (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/map_dipl_1481.jpg)

Bismarck
08.09.06, 16:33
Eine sehr schöne Fortsetzung. Nur weiter so!

Agrippa
08.09.06, 20:52
Der Afrikanische Goldrausch (1481 - 1489)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/Africa_satellite.jpg


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Isabellas einziger nennenswerter Sieg in diesem Krieg war die Intrige um den Vetrag von Alcacovas. Es gelang zwar nicht, wie ursprünglich geplant, Spanien aller seiner Häfen zu berauben, doch der Sieg war trotzdem unterm Strich sehr zufriedenstellend.
Nun schaute das Land gespannt darauf, wie sich der neue König in den wahrlich großen Fussstapfen seines Vorgängers machen würde und blickte auf eine Zeit, die nun wieder verstärt dem Entdeckertum und der Kolonialisierung gelten musste.
Dieser Krieg hatte eine Menge Ressourcen verschlungen und die portugiesische Wirtschaft musste erst wieder aufgerichtet werden. Über drei Jahre lang gab es keinerlei Expeditionen oder Investitionen in das große Ziel: Der Etablierung Portugals am Cabo das Tormentas und die Erschliessung der Handelsrouten nach West und Ost. Ausserdem wurde ein Großteil der portugiesischen Marine vernichtet, die sich zwar wieder einmal heldenhaft gegen mächtige Übermachten zur See behaupten konnte und aufgrund Ihrer Überlegenen Technologie und Erfahrung nur selten den Rückzug antreten musste, aber unter dem langen Krieg trotzdem arg gelitten hatte.

In Leone, wo die portugiesen immernoch große Mengen Gold aus den Minen schürften trat im Januar 1481 plötzlich ein Mann auf den Plan, der die nächsten Jahre der Entwicklung Portugals entscheidend mitprägen sollte.
Diego de Azambúche war ein wahrer Conquistador. Seine Gier nach Gold hatte Ihn als Statthalter von Elmina bekannt gemacht. Ihm kamen Gerüchte zu Ohren über weitere afrikanische Goldadern nördlich des portugiesischen Hafens von Gambia. Das Gebiet, so die Gerüchte weiter, wurde zur Zeit von den Malinesen gehalten, einem kriegerischen und äusserst isolationistisch veranlagten Stamm.
Er machte sich von Leone auf nach Nordwesten und traf tatsächlich mit einem kleinen Trupp direkt im Hinterland von Casamance auf die Hauptstadt des Königreiches Mali. Wie die Gerüchte sagten, stand Mali allein in der Region und so schickte er das schnellste Kriegsschiff im Hafen von Gambia nach Lissabon um João Bericht zu erstatten.
Dieser zögerte nicht lange, entsandte die Kampferprobten Atidadóres unter Teniente Luis nach Leone und schickte die Kriegserlärung gleich hinterher.

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Zwischen 1481 und 1482 hatte Azambúche bereits das Hinterland des Küstenstreifens ausgekundschaftet, während er auf die Antwrt Joãos aus Lissabon wartete. Er wusste also, dass Mali zwar Ihre Hauptstadt direkt nördlich von Guinea hatte, doch entlang des Küstenstreifens keine weiteren Ländereien besass.
Diego de Azambúches Plan sah vor sich mit einem schlagkräftigen Trupp in Dakar zu verschanzen, um dort auf mögliche Angriffe der Malinesen aus dem Norden zu warten. Die aus Portugal eintreffenden Atidadóres sollten Begho belagern um die Malinesen zur Reaktion zu zwingen.
Er würde Ihnen dann in Dakar einen Hinterhalt legen und Sie vernichten.
So ähnlich kam es auch. Jedoch konnte sich die Schwache Garnison von Begho nach der Niederlage nach Guinea flüchten, was Azambúche nicht bedacht hatte. Der kleinen malinesischen Garnison gelang es also die Handelsposten in Guinea und Casamance zerstören ehe Sie von einer Reitertruppe der Atidadóres schliesslich gestellt und vernichtet wurde.
Azambúche schlug das Hauptheer der Malinesen wie geplant in Dakar und verfolgte Sie dann umghehend in's Hinterland. [1] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/battle_dakar.jpg)
Dort stiess er im Januar 1484 dann auf die Stadt Bambuk in der Region Walata. Was sich Ihm dort zeigte war wonach er gesucht hatte: GOLD!
Azambúche begann sofort mit Belagerung der Stadt.
Doch nun kam es zu einer zunächst gefährlichen Wendung im Afrikakrieg. Der mächtige König von Songhai schickte Azambúche eine Warnung. Anscheinend hatte dieser es schon länger auf das Königreich Mali abgesehen.
Mit Songhai konnte und wollte man sich beleibe nicht anlegen. Doch Azambúche erwies sich hier plötzlich als gewiefter Diplomat. Er brachte Songhai dazu in den Krieg einzutreten und bot dem König viel Geld und die Kontrolle über die Malinesische Hauptstadt Begho an.
Der König nahm das Angebot an und entsandte ebenfalls Truppen zur Belagerung von Begho womit er vor Ort die Kontrolle übernahm.
Azambúche zog daher die Atidadóres aus Begho ab und verstärkte seine Hauptstreitmacht.
Nachdem Walata und schliesslich auch Awdaghost und Begho erobert waren kam es zur Zerschlagung des Königreiches Mali. Songhai bekam die Region Niani mit der größten Stadt Begho zugesprochen. Portugal erhielt Awdaghost und die Goldminen von Bambuk (Walata) zugesprochen.
Wieder einmal zeigte sich, das Portugal auch in kritischen Situationen stets in der Lage war den eigenen Vorteil zu wahren.

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Nach dem Aufstieg von Diego de Azambúche florierte Elmina gewaltig. Eine Stadtmauer wurde gebaut und die kleine Siedlung erhielt Ende 1481 den Stadtstatus womit nur noch mehr Gold in die Kassen Portugals strömte. [2] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_elmina.jpg)
Die zerstörten Handelsposten im Senegal und Casamance konnten mit einigem Glück neu errichtet werden, doch der alte Sklavenmarkt von Guinea wurde bevor Portugal reagieren konnte von Aragonesischen Händlern übernommen. Diese kannten jedoch die örtlichen Gepflogenheiten anscheinend nicht uns sahen sich gleich im Anschluss einem Heer der Ashanti gegenüber, die den Sklavenmarkt direkt wieder vernichteten. João verzichtete daraufhin auf das Gebiet um dem König von Songhai nicht weiter zu verärgern.

Nudem wurde in Louga ein weiterer Handelsposten errichtet womit sich das von Portugal in Westafrika errichtete Reich auf eine Größe erstreckte, die bisher von keinem Kolonialgebiet der Welt übertroffen wurde. [3] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/map_pol_1487.jpg)
Aufgrund der hohen Ausgaben für den Wiederaufbau des Afrikahandels konnte Portugal seine Schulden allerdings wieder nicht zahlen und die Zinsen stiegen weiter in die Höhe. Die Kriegsteuern der letzten 6 Jahre hatten ausserdem die großen Deflationen der friedlichen Jahre von Afonsos Herrschaft wieder zunichte gemacht. Erstmals seit über 8 Jahren erreichte die Inflation Portugals wieder die 20% Marke.
Doch das Gold aus den Eroberungen sorgte zumindest, trotz der hohen Forschungsinsvestitionen für einen ausgeglichenen Haushalt.
Das Geld aus den letzten Kriegssteuern des Afrikakrieges erlaubte es jedoch Steuerbüros auch in Übersee zu bauen. Elmina und Bambuk waren die ersten Städte des Portugiesischen Kolonialreiches in denen Steuerbüros gebaut wurden. Portugal war somit die erste europäische Nation, die das europäisches Steuersystem in ihren Kolonien installieren konnte.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/cao.jpg http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/dias.jpg
Diògo Cão und Bartoloméu Dias
Der Entdecker Diògo Cão kehrte von einer seiner Fahrten nach Afrika mit zwei Schwarzen Männern aus dem Kongo zurück. Cão sah in dem Land, dass schon vor Jahrzehnten von Nuno Tristao entdeckt wurde und von dessen großartigem Holz dieser bereits berichtete, einen Interessanten Handelspartner. João beschloss den Fehler, den sein Großvater König Duarte in Westafrika macht nicht noch einmal zu begehen und trat nicht als Eroberer auf, sondern bot den Kongolesen an, Ihr Holz zu guten Preisen über Lissabon nach Europa zu verkaufen.
Die Kongolesen dankten es Ihm und so fand Portugal zum ersten mal Freunde auf dem afrikanischen Kontinent. [4] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_kongo.jpg)
Diògo Cão wurde anschliessend mit einer neue Expedition ausgestattet sollte diesmal aber nach Westen segeln was Ihm eher missfiel. Dennoch machte er seinem Ruf als Erfolgsmensch weiter alle Ehre und entdeckte bis er 1485 verstarb die Inselgruppe von Trinidad und Tobago und Kartographierte weitere Küstenstreifen in Venezuela und Brasilien. Cão starb in einem Sturm als er auf einer letzten Fahrt versuchte weiter in die karibische See vorzudringen.

Sein Nachfolger wurde Bartoloméu Dias. Dias sollte der erste seit über einem Jahrzehnt sein, der wieder das Cabo das Tormentas umrunden sollte um weiter nach Osten vorzustossen.
Dias bewies Mut mit der Entscheidung nicht die Küste entlang nach Nordosten zu segeln, sondern nach Osten auf den Ozean hinaus zu halten. Doch sein Mut sollte belohnt werden. Er machte nach einigen Wochen eine Landmasse aus. Genau in Nordost. Doch ein Sturm zwang ihn wieder nach Westen wo er wieder einige Wochen später wieder auf das afrikanische Festland stiess, jedoch weiter nördlich als je ein Portugiese vor Ihm.
Er kartographierte dort einen Küstenstreifen der Region Mtawa. Das sich das Festland weiter nach Norden erstreckte schloss Dias daraus, dass es sich um die Landmasse im Osten um einen neuen Kontinent oder bereits um Indien handeln musste. Diese Erkenntnis liessen Ihn und seine Mannschaft zu Hochform auflaufen. Doch zunächst mussten sie zurück und den Hafen von Table Bay anlaufen.
Dort nahmen Sie jedoch nur die nötigsten Reperaturen vor. Dias und seine Mannschaft wollten so schnell wie möglich wieder raus.
Auf der zweiten Fahrt stellten Sie bei der Kartographierung jedoch fest, dass es sich um eine Insel handelete, jedoch eine sehr sehr große Insel. Größer noch als England. Es gelang Ihm einen Küstenstreifen an der Nordspitze der Insel, die er "Madagascar" getauft hatte, zu kartographieren.
Damit war Ihm eine Entdeckung gelungen, die wichtiger war als Cãos Entdeckungen in Südamerika. Denn diese friedliche Insel sollte sich als guter Stützpunkt für den endgültigen Vorstoss nach Asien erweisen...

Als es 1488 endlich gelang einen Hafen in Recife zu bauen brannte das portugisiesische Volk darauf Geschichten aus dem großen Westlichen Kontinent zu hören. Die Erinnerungen an Afonsos Errungenschaften in Südamerika waren den Menschen noch im Gedcähtnis und zur Zeit fehlte es Portugal an einem neuen großen Mann.
Viele schickten sich an, doch niemand wagte eine Expedition ins Landesinnere. Erst nach dem Kolonialisierungserfolg in Recife kam ein Mann empor, der von sich reden machen sollte. Pero da Covilhã sollte die erste portugische Expedition leiten, die sich von Recife aus in's Landesinnere durchschlug. Mit 1000 Rittern des Christusordens ging da Covilhã im Juni 1488 in Recife an Land und bereitete seine Expedition vor.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/JoaoII-P.jpg http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/Isabella_of_Castile.jpg
Die Kontrahenten João II. und Isabella von Kastilien

João II. d'Aviz war eindeutig kriegerischer als sein Vater Afonso. Er hatte noch immer den Traum Spanien eines Tages zu vernichten, die er für den Tod seines Vaters Verantworlich machte. Auch der Krieg gegen Mali war ein reiner Eroberungskrieg um Gold und Land. Obwohl er selbst kein großer Taktiker war wie sein Vater hatte er doch das Glück so hervoraragende Leute wie den Afrikakriegshelden Diego de Azambúche oder den jungen und mutigen Pero da Covilhã als Zeitgenossen zu haben, die sich auf das Kriegshandwerk sowie die Diplomatische Expansion bestens verstanden.
João II. selbst konnte daher mit der Ausdehnung des portugiesischen Handels glänzen und verschaffte sich damit in Europa Respekt.
Immer wieder wurden Ihm Allianzen mit England angeboten, doch er misstraute dem Inselreich, dass sich ausserdem unlängst mit Spanien verbündet hatte, was eine Allianz für João ausgeschlossen machte.
Er liebäugelte vielmehr mit den tüchtigen Geschäftsleuten in Venedig. Die Händler beider Seiten waren in Ihren jeweiligen Zentren gerngesehene Gäste und er konnte es sich durchaus vorstellen den Mittelmeerraum in eine zweigeteilte Handelszone aufzuteilen wobei ihm der Westen und den Venezianern der Osten gehören würde. Ausserdem konnte er sich Venedig als starken Partner gegen die diabolische Allianz der Spanier und Aragon vorstellen.

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<hr size=1>Karten:
<li>[1] Die Schlacht von Dakar (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/battle_dakar.jpg)
<li>[2] Elmina wird ausgebaut (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_elmina.jpg)
<li>[3] Portugal hilft den Kongolesischen Freunden (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_kongo.jpg)
<li>[4] Portugiesisch Westafrika 1487 (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/map_pol_1487.jpg)

Arminus
09.09.06, 15:18
Ah, noch ein Update. :)

Bei den Kongolesen hättet Ihr die zweite Option wählen sollen, die werden dann irgendwann katholisch und zu Eurem Vasall. Eine Allianz mit Venedig? :eek: Ziehen die einen nicht in die sinnlosesten Kriege mit den Türken, dem Papst oder den Habsburgern?

Agrippa
09.09.06, 15:59
Bei den Kongolesen hättet Ihr die zweite Option wählen sollen, die werden dann irgendwann katholisch und zu Eurem Vasall. Eine Allianz mit Venedig? :eek: Ziehen die einen nicht in die sinnlosesten Kriege mit den Türken, dem Papst oder den Habsburgern? Solche Winkelzüge des Spiels kenne ich nunmal nicht, ich hätte glaube ich -100 Infra-Investment erhalten und das selbe bekommen, wie bei der ersten Option. :(
Wie gesagt, Joao ist ein lausiger Diplomat. Würde mich nicht wundern wenn der es fertig bringt Portugal in sinnlose Kriege zu stürzen...Vielleicht schaffe ich es Ihn abzulenken bis er stirbt.... warten wir es ab :D

Agrippa
10.09.06, 02:53
Die Reise von Pêro da Covilhã und das Ende von Elmina (1488 - 1496)

http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/covilhas_reise.jpg
Pêro da Covilhã

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Aus Europa drangen dieser Tage kaum Nachrichten nach Portugal. Doch Portugal hatte sich seit dem Tode des alten Königs João I. auf diplomatischer Ebene auch stark isolationistisch verhalten.
Natürlich wurden die vielen Handelsbeziehungen vor allem zu Venedig gehegt und gepflegt, doch von der europäischen Bühne hielt sich Portugal konsequent fern was den Portugiesen, vom iberischen Krieg einmal abgesehen, ein friedliches und eigenbrötlerisches Leben gewährleistete.
Aber Afonso hatte sich durch den Sieg über Spanien internationalen Respekt verschafft, worin sich João II. sichtlich sonnte.
Er hielt es für unnötig sich in die Belange der Großmächte einzumischen, schlief regelmäßig bei diplomatischen Besprechungen ein und interessierte sich nur für zwei Nationen auf dem Kontinent: Spanien und Aragón.

Innenpolitisch war er dafür äusserst Aktiv. Er führte die konsequente Entmachtung der portugiesischen Aristokratie fort und ging dabei weiter als seine Vorgänger. Er entzog dem Landadel die eigenständige Gerichtsbarkeit und liess sich dagegen auflehnende Oppositionelle wie den Herzog von Braganca sogar hinrichten wodurch es zu kleineren Revolten im Norden Portugals kam. Doch João liess sich davon nicht beirren und herrschte streng zentralistisch mit harter Hand.
Um das Volk nicht gänzlich gegen sich audzubringen, brachte er Landwirtschaftliche Reformen durch von denen die Landbevölkerung Portugals allenorts profitierte. [1] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_agric.jpg)
Und es gelang Ihm mit der Hilfe maurischer Ärzte, Nachfahren einiger aus dem Marokkokrieg gefangengenommenener Feldärzte, ein Programm zu entwickeln, dass die medizinische Versorgung auf dem Schlachtfeld und die Vorbeugung gegen Krankheiten unter den Soldaten vebesserte.
Damit sicherte er sich auch den Ruf eines Reformators. Am Hof wurde er Aufgrund seines einehmenden auftretens "o principe perfeito" genannt "Der vollkommene Fürst"

Doch all das konnte nicht über seine diplomatischen Fehlleistungen hinwegtäuschen. Er war ein goldgieriger Mann und anders als noch Afonso behandelte er die Bevölkerung in Afrika abschätzig und presste die Minenarbeiter aus wo es nur ging um die Produktion zu erhöhen. Auch die Abgabe eines Teils der Goldeinfuhr aus Leone und Bambuk an die afrikanischen Königreiche von Songhai und Ashanti wurden eingestellt oder schlicht vergessen. Ein Fehler der Folgen haben sollte...

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Im Oktober des Jahres 1491 rächte sich João's arroganter Umgang mit den Afrikanern. Das Königreich Oyo erklärte Portugal den Krieg. Die Oyo waren verbündet mit dem mächtigen König von Songhai und dem Reich der Ashanti. Der König von Oyo hatte während der guten Jahre von Afonso viele Arbeiter aus der an Leone angrenzenden Region Palanas nach Elmina geschickt. Die wenigen die nach Jahren harter Arbeit zurück kamen berichteten daheim, wie es in den Minen mittlerweile Zuging was für den König als Kriegsgrund ausreichend schien. Man wusste aber dass der König von Songhai schon länger danach trachtete die ertragreiche Mine unter seine Kontrolle zu bringen und so wird davon ausgegangen, dass dieser den König von Oyo zusätzlich aufstachelte wodurch er die Kriegserklärung auch nicht selbst aussprechen brauchte.

Ein Heer von 48000 Stammeskriegern marschierte auf Elmina und die 6000 Mann starke Garnison unter Teniente da Sintra zog sich entegegen der Order aus Lissabon, dass keine Schiffe zur Flucht entsandte, nach kurzem Gefecht zurück und versuchte sich nach Gambia durchzuschlagen.
Nun war guter Rat teuer. Die afrikanischen Könige waren 10fach in der Übermacht und João hatte keinen großen Kommandeur wie den großartigen Diego de Azambúche mehr zur Verfügung, da er Pêro da Covilhã auf Entdeckungsreise nach Südamerika geschickt hatte.
Da Sintra wurde auf seinem Marsch entlang der Goldküste immer wieder von kleineren Heeren der Ashanti gestellt, die er aber meist schlagen konnte, doch auf seinen Fersen befand sich ein 28000 Mann starkes Heer der Songhai, das seine Garnison vor sich her trieb.
Die Afrikaner vernichteten den Handelsposten in Casamanca, brannten den Hafen von Gambia nieder und richteten dort ein Massaker unter der Bevölkerung an. So blieb Ihm nichts anderes übrig als sich nach Walata zu flüchten wo sich Teniente Melinão mit 6000 Ordensrittern verschanzt hatte.


http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/elmina_ende.jpg
Das Massaker in Gambia

João gab die Order aus, zumindest die Westspitze zu halten bis er neue Truppen in die Region entsenden konnte. Zwar gelang die Vereinigung der Truppen in Walata und die anschliessende Schlacht konnte gewonnen werden wodurch der Vormarsch der Songhai gestoppt wurde. Doch der Sklavenmarkt von Dakar wurde vernichtet und das Heer, dessen Führung Teniente Melinão nun übernommen hatte, wagte sich nicht aus den Mauern der Stadt um einen Gegenangriff zu unternehmen.
Über 4 Monate lang wüteten die die Truppen des Königs von Songhai in portugiesisch Westafrika bis es João gelang ein Heer zu entsenden, dass einen Gegenangriff starten sollte. Elmina war inzwischen Gefallen und das Heer des Königs von Songhai marschierte nun in Richtung Walata, um die portugiesische Präsenz in Afrika vollständig zu zerschlagen.

Das Entsatzheer von João sann auf Rache. Die 12000 Mann liessen sich in Palanas absetzen um von dort auf Benin zu marschieren, die Hauptstadt der Oyo im Hinterland der Elfenbeinküste.
Sie fanden die Stadt unbesetzt vor und errichteten sogleich eine Belagerung. João hoffte, dass das große Heer des Königs nun umkehren und Walata in Frieden lassen würde, doch es sollte ganz anders kommen.
Völlig unerwartet brachen auf einmal tausende von Afrikanern aus dem Dschungel rund um Benin hervor und vernichteten die Belagerer nahezu vollständig. Gegen die Blasrohre und Speere der Afrikaner hatten die Portugiesen in Ihren schweren Rüstungen keine Chance :rolleyes:
Nach diesem Desaster und dem sich anbahnenden Massenmord in Walata sah João ein, dass es keinen Sinn machte sich gegen die technisch unterlegene Übermacht zu stemmen und Leone wurde in einem, im Anbetracht der Verluste für Portugal noch glücklichen Friedensschluss, an die Ashanti abgetreten.
Portugal hatte die Vormachtstellung in Afrika an Wilde verloren. Der Verlust der ertragreichen Goldmine bedeutete mehr als nur einen finanziellen Verlust. Afrika wurde danach für immer unwichtiger betrachtet, was allerdings auch an den Entdeckungen von Pêro da Covilhã in Südamerika lag.

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Pero da Covilhã wurde als Sohn portugiesischer Eltern im spanischen Sevilla geboren weswegen er zu Anfang bei João einen scheweren Stand hatte. Doch er war dort in Ungnade gefallen nachdem er sich einer örtlichen Revoltre einer portugiesischen Minderheit angeschlossen hatte. Mit dem spanischen Schmähtitel "ó Pirata" benannt, kam er 1477 nach Portugal und das brachte Ihm wiederum Ehren unter den antikastilischen Kräften Portugals ein wodurch sich sein Aufstieg beschleunigte.
Die Expedition von Pêro da Covilhã sollte sich als eine der wichtigsten Wendepunkte der portugiesischen Geschichte herausstellen. Seine Entdeckungen, zusammen mit dem verlorenen Krieg in Afrika, gaben den Ausschlag für die Verlagerung der portugiesischen Expansion nach Südamerika.

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1488
Von unserem Ausgangspunkt im neu gegründeten Hafen von Recife machten wir uns am morgen des 11. März zunächst nach Süden auf um die Landverbindung zu unserem südlichen Handelsstützpunkt in Diamantina zu kartographieren. Von dort aus ging es auf einem uralten Pfad nach Westen. Wir hofften zunächst die alte Residenz des Königs Afonso, Gott habe Ihn selig, in Para zu erreichen was uns bis November des Jahres auch gelang.
Die Stämme von Para waren uns wohlgesonnen, berichteten uns vom heiligen Fluss im Westen und gaben uns Vorräte und Führer mit. Sie Warnten uns aber auch nicht weiter als bis zum heiligen Fluss zu gehen. Für die Eingeborenen begann dahinter das Reich der Geister.
Wir verblieben einen Monat in Para bevor wir uns Anfang Januar erneut auf den Weg machten.

1489
Der "heilige Fluss" war kein Fluss wie man ihn sich hierzulande vorstellen kann. Er hatte kein Bett im eigentlichen Sinne sondern erstreckte sich über ein Sumpfgebiet unendlichen Ausmasses. Die Eingeborenen kannten einige Pfade, doch die meiste Zeit ging es nur mit ihren kleinen Booten voran. Wir folgten nach der Überschreitung eines großen Armes dem Lauf auf der linken Seite nach Süden, entgegen dem Strom. Es gab hier große Stämme, wesentlich organisierter als noch in Para oder an der Küste. Kaum zu glauben, doch Sie lebten in Häusern die auf Pfählen in den Sumpf gebaut waren und lebten vom Fischfang und verkauften wertvolle Felle. Ihre größte Siedlung nannten Sie "Caracas", weshalb ich gleich die ganze Region so benannte. [2] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_amazonas.jpg)
Doch Sie berichteten von einem weiten Waldgebiet im Süden mit "schimmernden" Berghängen. Könnten Sie Erze meinen? Ich beschloss also nach Süden zu ziehen und kam schliesslich in dichte Dschungelgebiete. Tatsächlich bot sich mir hier ein Bild, dass ich nicht erwartet hätte.
Hier, mitten im Dschungel gibt es tatsächlich Goldadern. Sie liegen einfach offen da, keiner der Stämme hier scheint das Material verwerten zu wollen. Ich kartographierte die Region gründlich und nahm die Bergkette unter dem Namen "Mato Grosso" für die portugiesische Krone in Besitz.
Doch es gab hier kein Durchkommen weiter ins Landesinnere, also mussten wir umkehren und erreichten Am Ende des Jahres wieder die Küste in der Region Marajo.


http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/rioamazonas.jpg
Das Delta des heiligen Flusses "Rio Amazonas"

1490
Im Westen lag ein weiterer breiter Arm des "heiligen Flusses", den wir als nächstes zu überschreiten gedachten. Doch die Eingeborenen wollten dorthin nicht mehr mit gehen. Ihre Welt endete am Flussarm und dahinter so sagten Sie gäbe es nur noch Dämonen und den Tod.
Doch wir liessen uns davon natürlich nicht beirren. Sie überliessen uns die Boote und weitere Vorräte und so machten wir uns auf in die grüne Hölle.
Die Dämonen, von denen die Eingeborenen sprachen zeigten sich nicht, aber des Nachts kamen Geräusche aus den sumpfigen Dickichten, die unsere Männer beunruhigten. Wir hielten uns also zunächst weiter in Küstennähe auf und drangen nicht zu weit in die Sümpfe ein. So erreichten wir im Sommer, der hier die reinste Qual war, einen weiteren Fluss.
Im Grunde war es hier seit fast einem Jahr sumpfig, doch es gab Arme, die sich eindeutig als größere Ströme ausmachen liessen. Die Boote waren mittlerweile stark in Mitleidenschaft gezogen und wir hatten einige Männer durch Schlangenbisse verloren.

Die Küste zog sich eindeutig nach Westen, aber schliesslich wandten wir uns nach SO und bald hatten wir die Küste ausser Sichtweite.
Das Land wurde dann hügeliger; und trockener. Die Männer waren froh endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Aber dann zogen sich am Horizont Bergketten entlang. Das waren richtige Berge, selbst die europäischen Alpen würden von den hohen Massiven hier bei weitem überragt. Am Fusse schlugen wir ein Lager auf in dem wir einige Monate verbrachten um uns auf die nächste schwierige Etappe vorzubereiten.


http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/anden.jpg
Eine Bergkette der Anden

1491
Wir begannen den Aufstieg in einer Region die wir Yatumal getauft hatten. Die Umstellung war gewaltig, von der drückenden Schwüle des Tieflandes kamen wir hier in Gebiete mit heftigen Temperaturschwankungen.
Die Männer waren nur noch mit Gottesfürchtigkeit voranzutreiben und ich war froh zwei Priester mitgenommen zu haben, da wir den einen an einem Hang durch einen Steinschlag verloren, was beinahe zum Scheitern des Unternehmens geführt hätte, wenn ich keinen Ersatz dabei gehabt hätte.
Seit unserem Abschied von den freundlichen Stämmen im Amazonasdelta waren wir auf keine Menschen mehr getroffen. Doch nun taten sich auf einmal Mauern vor uns auf, die von einer wesentlich höher entwickelten Kultur zeugten als alles was wir bisher in Südamerika entdeckt hatten. Diese Mauern waren eigenartige Gebilde. Die Steine waren nahezu perfekt bearbeitet, wie konnte das einem wilden Eingeborenenstamm gelingen?


http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/incawalls2.jpg
Mysteriöse Mauern

1492
Wir folgten den Mauern nach Norden, da sich nach Süden nur noch höhere Berge auftürmten. Nirgends war ein Mensch zu sehen, doch die Spuren der Zivilisation waren deutlich. Sollten wir auf eine untergegangene Kultur gestossen sein? Dazu sahen die Mauerformationen aber zu neu aus.
Das Land fiel nach Norden wieder ab und auf einmal bot sich uns ein Anblick mit dem niemand gerechnet hatte.
Wir erreichten eine Küste. Entweder bedeutete das, dass wir an der Nordseite des Kontinents entlang gezogen sind und dieser Kontinent vom atlantischen Ozean eingeschlossen ist oder dies ist ein neues Meer. Ein Aussenmeer und der Weg zur Sonne.
Wir waren wie berauscht von dieser Entdeckung. Als ob das noch nicht genug gewesen wäre trafen wir auf dem Weg nach Süden auf die geheimnisvollen Fremden.
Sie trugen bunte Kleidung und sprachen eine seltsame Sprache. Doch sie luden uns zum bleiben ein um Ihren hohen König zu empfangen. Die müde und abgekämpfte Truppe erschien mir kaum würdig einen Großkönig zu empfangen, doch mir blieb keine andere Wahl.


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Die Inkastadt

1493
Wir hielten uns lange in der Stadt der Inca, wie sie sich selber nannten auf, während wir auf den Großkönig warteten. Diese Kultur war faszinierend und unheimlich Reich an Kostbarkeiten. Ihre Tempel waren voll mit Kunstwerken aus Gold, Silber und Kristall in einer Fülle die wir bisher noch nicht gesehen hatten.
Die Männer hatten sogar Pläne für die Plünderung der Tempelanlagen erarbeitet, doch meine Argumente, dass wir dann nie wieder nach Hause kämen waren Schlagkräftiger. Als den König schliesslich kam waren wir erneut fasziniert von seiner Pracht und Würde. Der Schmuck des obersten Inca übertaf alles was wir bis dahin gesehen hatten und die Gier in den Augen meiner Männer nahm zu.
Ich beschloss, dass diese Entdeckung unbedingt schnellstmöglich nach Portugal gelangen musste und entsandte die Rädelsführer der Verschwörer mit ein paar Männern als Boten zurück.
Ich selbst lernte in den folgenden Monaten einiges über die Kultur der Inca bevor wir uns Am Ende des Jahres 1493 auf den Rückweg machten.


http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/peruincagold.jpg http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/kristallschaedel.jpg http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/incagold3.jpg
Kunstwerke der Inka

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Pero da Covilhã verstarb im November 1494 in Paztaza.
Nach dem Tod Ihres Anführers viel die kleine Truppe auseinander. Auf Ihrem Rückmarsch nach Recife wurden Sie in den Sümpfen von einem kriegerischen Stamm angegriffen und vernichtet. Doch die Boten die Covilhã schon im letzten Jahr Heim gesandt hatte, erreichten Lissabon und somit auch die Nachricht über das sagenhafte Goldreich der Inka. Pêro da Covilhãs Entdeckungen sollten für Portugal ein neues Zeitalter bedeuten. Die Goldfunde in Südamerika und der unermessliche Goldreichtum der Inka sorgten in Lissabon für neue Begeisterungsstürme. Endlich hatte man wieder einen echten Helden, dessen Vorbild viele Folge sollten. [3] (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/map_pol_sam_1494)

Während sich in Südamerika diese neue portugiesische Heldengeschichte vollzog gingen die Bemühungen der anderen Entdecker etwas unter. Doch einige Jahre nach der großen Reise von Pêro da Covilhã erreichte Bartoloméu Dias Arabien. Damit hatte er Afrika umschifft, als erster Mensch der Welt. Ausserdem hatte Dias einen Großteil der Ostküste Afrikas kartographiert und damit den Grundstein für den Aufstieg des portugiesischen Hafens am Cabo das Tormentas gelegt, dass nach der Reise von Dias von João II. in "Kap der guten Hoffnung" umbenannt wurde.

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http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/pazifik.jpg

Nach der Reise von da Covilhã und dem Verlust der Minen in Leone orientierte sich die Aufmerksamkeit der portugiesischen Öffentlichkeit klar nach Westen. Was nicht bedeutete, dass das erreichen der Handelsrouten nach Indien aufgegeben werden sollte, aber Portugals Weg zu Weltruhm lag in Südamerika. Die Existenz eines weiteren weiten Meeres im Westen sorgte in der Welt der Wissenschaft für große Aufruhr. Einige vertraten sogar solch abstruse Theorien, dass man auch auf diesem Weg nach Indien gelangen könne. Was gleichbedeutend damit wäre, dass die Welt eine Kugel wäre.
Doch die Wissenschaften interessierten den portugiesischen König wenig. Denn er hatte ganze andere Probleme. Er überwarf sich mit seiner Königin Eleonora, weil er keinen legitimen Nachfolger hatte, da sein einziger Sohn 1491 verstarb. Er wollte seinen unehelichen Lieblingssohn Georg von Lancastre, den er mit Anna de Mendoça gezeugt hatte inthronisieren, doch das hätte die Krone Portugals dem Hause der Aviz entzogen. Von allen angehörigen bekniet legte er dann doch schliesslich den nächsten Verwandten aus dem Hause Aviz als Thronerben fest: Manoèl d'Aviz, einen Bruder seiner Frau und Enkel des alten Königs Duarte. Er verstarb im Oktober 1496 in tiefer Gram über den Verlust des Reiches in Afrika, dass sein Vater aufgebaut hatte.

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<hr size=1>Karten:
<li>[1] Landwirtschaftliche Reform von João II. (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_agric.jpg)
<li>[2] Covilhã erreicht den Amazonas (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/event_amazonas.jpg)
<li>[3] Südamerika nach Covilhãs Entdeckungen 1494 (http://agrippa.homedns.org/aars/eu2/portugal/img/maps/map_pol_sam_1494)

Der Zarewitsch
10.09.06, 16:29
Schließe mich an. Ein glanzvoller AAR.
Weiterhin viel Erfolg! :)

Bismarck
10.09.06, 16:53
Auch von uns weiterhin Erfolg. Allerdings solltet ihr recht bald dem Spanier die letzten Hafen nehmen, ansonsten habt ihr einen Konkurrenten in der neuen Welt. Wann wollt ihr euch eigentlich an den Afrikanern rächen?

Agrippa
11.09.06, 12:47
Herzlichen Dank allen Lesern! :)

Ich bin mir garnicht sicher, ob es den Aufwand wert ist. Die Songhai Allianz scheint mir eine Bande von Superheroes zu sein. Ich bin Technologisch 5 Stufen überlegen, habe aber komischerweise langfristig keine Schnitte gegen die Jungs.
Mir scheint, dass sie es nur auf die Goldmine abgesehen hatten. Das ist zwar schmerzlich, weil die Provinz Katholisch und von der Kultur her portugiesisch, aber mich dafür regelmässig in einen Krieg zu manövrieren, den ich anscheinend nicht gewinnen kann ist in Anbetracht dessen, dass es in Südamerika zehnmal soviel Gold gibt, Unsinn.

Um Spanien muss ich mich noch kümmern, das stimmt. Allerdings muss ich hier einen guten Moment abwarten. Im Moment kann ich mich nicht mit Spanien, Aragon, Neapel und der Toskana anlegen :D
Ihr letzter Hafen ist, auf den durch Event an sie gefallenen, Kanaren. Dort stehen Permanent 10000 Mann rum. Das wird schwierig, da es eine Insel ist und nur von See her angegriffen werde kann. Wahrscheinlich verheize ich dafür eine 20000 Mann Armee, was ich mir (noch) nicht leisten kann.

Aber ich habe anscheinend schon erfolgreich Tordesillas verhindert, was eigentlich 1494 hätte triggern müssen. Schon mal ein Erfolg ;)
Und solange die nur vereinzelt in der Karibik rumkolonisieren ist mir das ziemlich egal. Sollten Sie allerdings in Südamerika anfangen, gibts sicher bald Krieg.

Agrippa
12.09.06, 19:08
*gnarg*
Tordesillas ist jetzt doch getriggert.... und zwar 1508!!! Also ähm... 14 Jahre zu spät. :motz:

Das heisst, zum jetzigen Zeitpunkt des Spiels (also 1496) gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Einen Vernichtungs- oder noch besser Vassalierungskrieg gegen Spanien beginnen, der erfolgreich beendet sein muss bevor die 1516 Aragon erben.

2. So Schnell wie möglich nach Osten expandieren, um die "Alfonso de Albuquerque" Events zu triggern, haufenweise asiatische CoT's abgreifen, darauf hoffen, dass Spanien nicht zu schnell zu reich wird und Sie anschliessend bekriegen.

Ich favorisiere die zweite Option. Obwohl dass dann wahrscheinlich auf einen 300 jährigen Krieg hinausläuft. ;)
Was meint Ihr? Mein Problem sind eindeutig die vielen Häfen von Aragon im Mittelmeer. Die zu erobern ist hartes Brot.

Nebukadnezar
12.09.06, 21:55
Die Songhai Allianz scheint mir eine Bande von Superheroes zu sein. Ich bin Technologisch 5 Stufen überlegen, habe aber komischerweise langfristig keine Schnitte gegen die Jungs.
Schaut euch Slider und Militärrang des Monarchen an. Das ist die Hauptrelevanz für die Moral. 5 Techstufen sind sehr wahrscheinlich nur eine CRT Unterschied und bringen alleine noch keinen automatischen Sieg.

Arminus
13.09.06, 03:25
Wenn ToT triggert, triggert es halt. Ist meine Meinung. Und Spanien zu knacken, wird länger dauern, es sei denn, die Wirtschaft soll komplett ramponiert werden. Eher ein bißchen konsolidieren und in den Heerestechs anschließen. Dann am besten mit Frankreich einen Krieg führen, in dem ihr den Spanier in Iberien erheblich schwächen könnt.

Nebukadnezar
13.09.06, 06:49
1. Einen Vernichtungs- oder noch besser Vassalierungskrieg gegen Spanien beginnen, der erfolgreich beendet sein muss bevor die 1516 Aragon erben.

Damit Spanien Aragon erben kann muß Aragon Vasall von Spanien sein. Wenn Spanien klein und Aragon groß ist, dann ist es wahrscheinlich, dass Aragon die Vasallisierung kippt.

Was habt ihr denn gegen Spanien?
Bzw: was wollt ihr mit dem Gold in Amerika?
Die Pagans sind unterschiedlich gut und m.E.nicht für jeden geeignet. Provinzen<5000 kann man billig konvertieren. Provinzen>5000 sind teuer (ab 250 Dukaten)
Wenn ihr euch sowas holt, dann kostet es euch Cash die zu konvertieren...Cash, das Portugal i.d.R. nicht hat.
Die Provinzen nicht zu konvertieren ist keine Option, da Portugal eigentlich extrem gut handeln kann, aber dafür ist hohe Stab wichtig (Pagans sind sehr teuer in Stab) und ihr braucht viel Nicht-Goldeinkommen um keine extrainflation durch das neue Gold zu bekommen.

Kurz gesagt: man muß bereits reich sein um sich viele Goldminen leisten zu können.

Hat Portugal in eurem Mod denn gute Admininstratoren? In Vanilla hat Portugal die kaum (im Gegensatz zu Spanien, das diese Superadministratoren genau dann hat wenn es sie braucht: beim Paganerobern)

Schweinereich könnt ihr mit Portugal auch werden ohne das Gold.
Als das wichtigste für Portugal sehe ich: Infra 5 an.
Portugal kann über Handel so dermassen viel Geld bekommen, hat aber nur wenig Jahressteuern.

Agrippa
13.09.06, 11:07
Was habe ich gegen Spanien? :D

Mit Spanien habe ich seit dem ersten Post eine erklärte Fehde und bisher ist noch kein Herrscher Portugals erschienen, der eine Entspannung anstrebte. Im Gegenteil, eigentlich ist es ein erklärtes Ziel Spanien klein zu halten.
Vor allem der Verlust der Kanaren ist ein Dorn im Auge Portugals. Vielleicht entspannt sich die Lage, wenn es gelingt sich die Inseln wieder einzuverleiben. Mal sehen...

Naja und Gold ist nunmal Gold. Alle europäischen Mächte lieben Gold.
Dass das zu Schwierigkeiten führen kann ist mir klar, aber Gold macht halt so manchen Herrscher blind. :D
Im letzten Post habe ich zwar eine Verlagerung der Expansion nach Westen angekündigt... aber mir wurde das Spiel eh viel zu Militärlastig und ich glaube die Händler proben jetzt bald mal den Aufstand. Ich brauche ja zumindest einen guten Vorwand um nicht als Fähnchen im Winde verspottet zu werden.
Mal sehen was das bringt... ;)

Ich denke ich bin jetzt auf einem guten Weg. Die Frage bleibt allerdings nach wie vor, wie sich Spanien nach 1516 entwickelt. Ich glaube kaum, dass ich es schaffen werde das Ende von Aragon zu verhindern, aber vielleicht bin ich bis dahin mächtig genug um Spanien bis 1620 auf Distanz zu halten, danach geht es eh bergab.... :teufel:

Arminus
13.09.06, 14:24
Damit Spanien Aragon erben kann muß Aragon Vasall von Spanien sein. Wenn Spanien klein und Aragon groß ist, dann ist es wahrscheinlich, dass Aragon die Vasallisierung kippt.Bei AGCEEP würde ich davon nicht ausgehen. Die Mod ist extrem geskriptet.

Stoertebeker
14.09.06, 10:48
Tip für den Krieg gegen die Afrikaner: Landtech 9 erforschen! Geht auch ganz schnell, wenn man 5 erstmal hat. Dann kann man mit überlegener Moral und Schusswaffen Blitzkriege führen und eine Festung nach der anderen stürmen ohne die Hauptmacht der Heiden tatsächlich vernichten zu müssen.

Und: ja, sehr schöner AAR.

Bismarck
28.09.06, 14:25
Nana, Land 9 geht erst schnell, wenn man Land 7 hat. Weil das die letzte teure Tech davor ist. Die danach sind erstmal billiger sprich schneller zu erforschen!