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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Modifizierter Vanilla Mod mit vielen Events (DR 1936) - AAR Bericht



GFM Kesselring
30.12.04, 06:27
Dieser AAR zeigt die Entwicklung des Deutschen Reiches aus der Sicht eines Offiziers im Generalstab des OKW.

Als Grundlage dient HOI im Vanilla-Mod. (Version 1.06c)

Das zu spielende Szenario ist eine Modifikation des Original-Szenarios "Der Weg in den Krieg (1936 - 1948)"

Folgende Modifikationen wurden vorgenommen :

1. Der Truppenpool der UDSSR wurde um 60 Infantriedivisionen aufgestockt.
Über diese Divisionen kann die UDSSR ab dem 01.01.1936 frei verfügen.

2. Nach dem Fall von Stalingrad bekommt die UDSSR zusätzliche Verstärkungen in Höhe von insgesamt 75 Divisionen - darunter insgesamt 12 Panzerdivisionen. Dieses Event soll einem vorzeitigen Sieg der Achsenmächte entgegenwirken.

3. Das Deutsche Reich wurde mit einem technologischen Vorsprung ausgestattet. Bei geschickt eingesetzter Forschung ist es nun möglich, bereits ab 1942 u.a. über Panzer vom Typ Panther zu verfügen. Darüberhinaus ist es dem Reich möglich, spätestens ab 1942, auch Düsenjäger zu produzieren.

Zur Erinnerung :

Das Reich wäre bereits ab 1942 (technologisch betrachtet) dazu in der Lage gewesen, die Jäger vom Typ Me 262 in Serie zu produzieren. Dies wurde jedoch, aus verschiedenen Gründen heraus, von Hitler abgelehnt.

Die ersten Testflüge waren bereits 1941 (mit Erfolg) durchgeführt worden.
Eine Serienproduktion scheiterte jedoch an der Vorliebe des "Gröfaz" statt dringend benötigter Jäger lieber Bomber zu produzieren, ausserdem musste die Luftwaffe (aufgrund des Ostfeldzuges) hinter den Interessen des Heeres zurückstehen - und am Ende dieser Kette standen dann schliesslich die Interessen der deutschen Kriegsmarine.

Doch nun zurück, zu den von mir vorgenommenen Modifikationen.

4. Einige Provinzen in Sibirien wurden mit Infrastruktur versehen, ausserdem bekamen jene Provinzen jeweils 5 IK. Durch diese Maßnahmen soll die UDSSR dazu in die Lage versetzt werden, trotz der (im Westen) heranstürmenden Wehrmacht,ihre Produktion weiter voran zu treiben.

5. Die Homefleet der Royal Navy wird mit Wirkung vom 01.01.1942 um sechs Zerstörergeschwader ergänzt.

Historischer Hintergrund :

Die USA lieferten an England 50 "alte" Zerstörer, um die die Engländer in die Lage zu versetzen ihre Konvois etwas effektiver gegen die die deutschen U-Boote schützen zu können.

Bis dato beschränkte sich der britische Geleitschutz zumeist auf umgebaute "Hilfszerstörer" d.h. auf bewaffnete Frachtschiffe.

6. Partisanen und Widerstandskämpfer

Um die Unruhe die durch Partisanen verursacht wurde, entsprechend in das Spiel einbinden zu können, habe ich ein Event verfasst, welches den Unmut um jeweils 1 Prozent steigen lässt. Dieses Event erscheint nach Beginn des Russlandfeldzuges und setzt sich solange fort, bis die Wehrmacht die Linie Murmansk, Leningrad, Moskau, Stalingrad erreicht hat.

Der Verlust eines dieser Städte führt zu einem sofortigen Aufleben des Events.

Das Event erscheint alle sechs Monate.


7. Historische Events

Darüberhinaus habe ich noch einige historische Events in das Spiel integriert - welche sich u.a. mit den allierten Konforenzen von Jalta und Theran beschäftigen.

Bleibt nur zu hoffen, das alle Events funktionieren. Bei einigen Sachen hat mir ein guter Freund unter die Arme gegriffen - er ist Anwendungsentwickler. :)

Und falls etwas nicht funktioniert - Versuch macht klug ! :D


Und nun geht es los :


Januar 1936 :

Mit Wirkung vom 01.01.1936 bin ich Offizier im Generalstab des OKW - und nun habe ich alle Hände voll zu tun. Am 3. Januar meldet die Abwehr die Gefangennahme mehrerer Widerstandskämpfer in Franfurt am Main. (Event)

Am 10. Januar ergeht eine Weisung aus der Reichskanzlei die deutsche Forschung zu intensivieren (Event) - die hierzu benötigten Mittel werden aus dem Fonds für Konsumgüter abgezweigt.

Bei einer Dienstreise nach Essen kann ich einen ersten persönlichen Eindruck von der Industriestärke des Reiches gewinnen.


Sommer 1936 :

In Spanien tobt ein blutiger Bürgerkrieg. Der Reichskanzler hat zwei deutsche Divisionen nach Spanien entsendet - das Kommando führt General Rommel.

Letztere gilt als wahres Genie - auf dem Gebiet der Logistik.

Trotz dieser Tatsache hat Rommel im Generalstab sehr viele Feinde. Viele ältere Generäle halten Rommel für einen arroganten "Schnösel" - und einige hoffen darauf, das eben jener "Schnösel" in Spanien, einen odentlichen Dämpfer erhält.

Schon traurig, worüber einige Herrschaften im OKW sich ihre Gedanken machen.

Der Sommer vergeht - und es gibt kaum etwas zu tun. Hin und wieder erhalte ich Berichte aus der Abteilung Forschung.

Letztere geht zwar voran - allerdings nur sehr langsam.


Im August finden die olympischen Spiele in Berlin statt. Das Ausland ist entzückt über die technologischen Fortschritte des Reiches.

Die Lage zu Frankreich scheint sich etwas zu entspannen.

(Event "Olympia" - Kriegseintritt Frankreich -2, Unmut -1)


Leider habe ich keine Zeit dazu gefunden, mir die Spiele persönlich anzusehen.


Januar 1937 :

Im OKW ist es nun relativ ruhig. Die Forschung mach immense Fortschritte und vereinzelt macht das Wörtchen "Panzer IV" die Runde. Im Moment haben wir nicht einmal einen Panzer III - denke ich laut....und bekomme dafür einen Eintrag in meine Personalakte. In Zukunft werde ich mich mit solchen Äusserungen wohl etwas zurückhalten.

Das Jahr 1937 vergeht wie im Flug. In der Aussenpolitik verhält sich das Reich äusserst zurückhaltend.


Frühjahr 1938 :

Nun geht es Schlag auf Schlag. Der Reichskanzler befiehlt die Aufstellung von zehn Infantriedivisionen. Bereits einige Tage später, fällt Österreich in unsere Hand. Im Radio verfolge ich die Rede des Reichskanzlers auf der Wiener Hofburg.

Am 15. April 1938 erhalte ich die Meldung das in Wien mehrere Widerstandskämpfer verhaftet wurden - leider sickert diese Information auch in das Ausland durch.

(Event : Kriegseintritt England + 2 Frankreich + 2)

Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse.


Herbst 1938 :

Die Forschungsabteilung meldet die Produktionsreife der Jagdmaschinen vom Typ Me 110. Allerdings ist dies kein ädiquater Nachfolger für die ME 109.

Wir forschen nun besonders intensiv nach einem neuen Jäger.
Auch die Panzerforschung macht erhebliche Fortschritte - der Panzer IV, der mich stetig an den Eintrag in meine Personalakte erinnert, wird im Frühjahr 1939 die Serienreife erlangen.


Im September besetzen unsere Truppen das Sudetenland. Im OKW werden Witze über Chamberlain gemacht. Ein Oberst bezeichnet ihn als "Witzfigur".

Ich denke mir meinen Teil - wir sollten die Engländer auf gar keinen Fall unterschätzen.


Frühjahr 1939 :

Der Panzer IV geht in Serie - im OKW ist von einem weit überlegenen Kampfpanzer die Rede.

Offensichtlich scheint den Herrschaften entgangen zu sein, das unsere neuen Panzer nur über eine mittlere Panzerung verfügen.

Doch diesmal halte ich den Mund - ein Eintrag in meine Personalakte reicht mir vollkommen.

Die Meldung, das der Rest der Tschechei zwischen dem Reich und Ungarn aufgeteilt wird - diese Meldung scheint hier niemanden zu interessieren.


Juni 1939 :

Die Lage wird zunehmend kritischer. Das OKW verlegt, nach Weisung aus Berlin, vier Divisionen an die polnische Grenze.

Ausserdem werden in Stuttgart, Mannheim und Saarbrücken deutsche Truppen stationiert.

Es riecht mehr und mehr....es riecht mehr und mehr nach Krieg.


August 1939 :

Durch puren Zufall erhalte ich Einsicht in ein geheimes Schreiben - welches mir den Kopf kosten könnte.

Ich werde kreidebleich.

Vor mir liegt eine Karte - auf dieser Karte sind Pfeile eingezeichnet. Diese Pfeile zeigen in Richtung Osten ... zum Ural.

Andere Pfeile widerum zeigen nach Westen ..... zur französischen Atlantikküste.

"Unsere Kräfte reichen dafür nicht aus" fluche ich.

Aufgeweckt durch mein Gebrüll, erscheint Stabshelferin Helga Müller in meinem Büro.

"Ist es etwas passiert, Herr Oberstleutnant".

"Nein, nein" sage ich - und zum Glück verzieht sich die neugierige Stabshelferin wieder. Hoffentlich hat sie nichts mitbekommen.

Ich nehme die Karte und lege diese wieder in das Kuvert. Im Anschluss daran, lege ich dieses Kuvert in den Verteiler.

Auf dem Umschlag ist zu lesen :

"An Generaloberst Wilhelm Keitel - Steng geheim - Nur durch Stabsoffizier"


31. August 1939 - 20:00 Uhr

Ich werde in das Büro von Keitel befohlen.

Der Generaloberst ist kurz und knapp : "Morgen geht es los - pünktlich um 4:45 wird die Schleswig Holstein das Feuer auf die Westerplatte eröffnen. Unterrichten Sie alle Kommando-Stellen, Herr Oberstleutnant....äh Herr Oberst.

Gratuliere - ihre Beförderung wird noch schriftlich bestätigt werden."

Nach dem militärischen Gruss verlasse ich das Büro von Keitel.

Ich sehe mir die Lage auf der Karte an :

Das Sturzkampgeschwader 1 wurde nach Elbing verlegt.
Das Sturzkampfgeschwader 2 nach Königsberg.

Das zweite Armeekorps unter General von Manstein steht bereit zum Angriff auf Danzig.

Entlang unsere gesamten Ost-Grenze stehen Sicherungsdivisionen - der Schutz im Westen wurde zu diesem Zweck auf ein absolutes Minimum reduziert.

Die neuen Panzer IV sind noch nicht fertig gestellt.

Wie wird sich dies alles entwickeln.

Etwas beunruhgt steige ich in meinen Wagen - bei der Abfahrt bemerke ich es dann....auf dem Dach des OKW weht die Reichskriegsflagge.....anstelle unserer Nationalflagge.

Was wird die Zukunft bringen.



Hinweis :


Kritik (Positiv wie negativ) ausdrücklich erwünscht. Ich bin kein professioneller Autor (eher Techniker) ...... und bin daher für jede Anregung äusserst dankbar. :prost:

jeannen
30.12.04, 10:58
Also, zunächst: "Ui, ein Deutschland AAR..." :^^:

Zweitens, ich kenne den Stony Road-Mod nicht wirklich gut, aber soviel ich bisher von ihm gelesen habe, beinhaltet er die meisten von dir geschilderten Events so oder so ähnlich auch.

Drittens, die Geschichte mit der Me262. Das ist die populäre Version der Geschichte. Fakt ist, dass Hitler angeordnet hat, die Me262 zum Schnellbomber umzurüsten und dass das die Serien-Produktion um etwa zwei Jahre verzögert hat. Es ist aber auch so, dass es 1942 noch gar kein funktionierendes Triebwerk für eine Serien-Me262 gab. Selbst 1944 war dieses noch sehr störanfällig und hatte einige Kinderkrankheiten. Es ist also höchst unwahrscheinlich, dass die Me262, auch wenn Hitler anders entschieden hätte, wesentlich früher an die Front gekommen wäre.

So, und nun viel Erfolg bei eurer Mission. Übrigens, Screenshots machen jeden AAR "augenfreundlicher"... :^^:

GFM Kesselring
30.12.04, 11:22
@ jeannen

Danke für deine Statement ! :prost:

Tja....zu der ME 262 gibt es viele Aussagen....und diese gehen teilweise auseinander wie eine Schere.

Na ja....der von dir beschriebene Umstand, der mangelnden Serienreife, erscheint mir dennoch plausibel, denn schliesslich steckte der Düsenantrieb im Jahre 1942 noch in den Kinderschuhen.

Gut sei es drum !

Thema Bilder :

Zu diesem AAR wird es keine Screenshots geben. Warum ? Ganz einfach :

Ich habe bisher keine gemacht und mittlerweile schreiben wir das Jahr 1943.
Jetzt noch mit Screenshots anzufangen, halte ich für ziemlich witzlos.
Dieser AAR ist das Ergebnis meiner Notizen, die ich anfertige.

Aber :

Parallel habe ich ein Spiel mit der UDSSR laufen. Für den AAR zu dem UDSSR-Szenario wird es Screenshots geben.

Ganz ehrlich gesagt halte ich Szenarien mit der UDSSR für wesentlich interessanter - das Spiel mit dem DR war eigentlich auch eher eine Art "Beta-Test" für meine ganz persönliche "Event-Programmierung". ;)

Es mag sein, das diverse Mods ähnliche Events verwenden - aber ich lerne gerne etwas (in Sachen PC) dazu ..... und betrachte das Schreiben von Events als "interessante" Angelegenheit. :)

Die Events habe ich hauptsächlich eingebaut um

a) den Flair zu verbessern

und

b) weil das Spiel mit dem DR bisher eher eine Art "Spaziergang" repräsentierte.


Gruss

Kesselring

jeannen
30.12.04, 12:09
Das ist der Grund, warum ich kaum DR-Spiele mache. Es ist einfach alles irgendwie vorgegeben, es gibt kaum Überraschungen oder unerwartete Wendungen...

Wenn es dir selbst was bringt, dann war die Arbeit ja nicht umsonst. ;) Dennoch würde ich dir für mehr Spieltiefe einen der zahlreichen Mods ans Herz legen, die Vanilla schon ordentlich aufwerten. Da gibt es einmal Stony Road, CORE und den Finalmod. Außerdem gibt es noch einige Mods, die in einer anderen zeitlichen Epoche spielen.

Mit einem dieser Mods installiert (ich persönlich bin ja CORE-Fan, die anderen sind aber sicher auch nicht schlecht) kannst du immernoch selber Events manipulieren oder dazueditieren, hast aber bereits von Vornherein eine wesentliche höhere Spieltiefe.

Gut, beim SU-AAR wollen wir dann ordentlich Bilder sehen! :^^:

Darth
30.12.04, 12:37
Werter GFM,

schön mal wieder einen DR-AAR zu lesen. Die kurze und knappe Art ist für mich in Ordnung. Naja Screenshots wären schön, aber deine Gründe verstehe ich auch.

Ich spiele derzeit StonyRoad, allerdings im Normal-Modus und der HoI-Einstellung "schwer" und "sehr aggressiv". Da ists für das DR ziemlich einfach und gradlinig. Allerdings überfällt das DR im Mai '41 die SU. Im nächsten Spiel will ich das mal verzögern bis ins Jahr '42. Mal schaun, obs dann spannender wird.

Wie jeannen schon sagte: beim SU-AAR wollen wir dann ordentlich Bilder sehen! :)

von Manteuffel
30.12.04, 13:29
Also sein Schreibstil gefällt mir gut, da dürfen auch mal die Bilder fehlen. :)

von Stollberg
30.12.04, 13:53
Sehr schön Herr Feldmarschall!
Viel Erfolg :prost: