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Der Zarewitsch
27.11.04, 09:50
Man kennt die Namen vieler hochrangiger und hochdekorierter Militärs des zweiten Weltkrieges.
Doch die wenigsten kennen ihren Werdegang - General wird man ja nicht von Geburt.

Hier sollen die Laufbahnen bekannter und weniger bekannter Offiziere des WKII aufgezeigt werden.

Der Zarewitsch
27.11.04, 09:51
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Guderian-Heinz.jpg

Heinz Guderian wurde am 17.06.1888 in Culm an der Weichsel geboren.
Noch vor dem 1. Weltkrieg trat er dem berühmten Jägerbataillon Nr. 10 bei, das in Bitsch und Goslar stationiert war. Noch kurz vor Ausbruch des Krieges ließ er sich zur Telegraphentruppe versetzen und absolvierte nach einem Jahr die Kriegsakademie.
Während des Krieges wurde Guderian hauptsächlich an der Westfront eingesetzt, anfangs als Führer der Funkstation einer Kavalleriedivision und danach bei verschiedenen Stäben als Nachrichtenoffizier.
Mit Ende des Krieges beteiligte sich der nunmehrige Hauptmann im Grenzschutzkorps, an den Kämpfen in Oberschlesien und im Baltikum und wurde schließlich in die Reichswehr übernommen. Hier führte er 1922 die 7. Kraftfahrabteilung in München und wurde dann zur Abteilung für Kraftfahrtruppen in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt.
Zu jener Zeit manifestierte sich bei ihm der Gedanke, das die Kraftfahrtruppen eben nicht nur für den Nachschub zuständig waren, sondern in folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen die Hauptwaffe stellen wird. Er entwickelte nunmehr neue Taktiken und Strategien gepanzerter Kraftfahrzeuge.
Seine Laufbahn änderte sich schlagartig mit Machtantritt Hitlers. Hitler war für Neuerungen auf dem Bereich der Kampfführung offen und so wurde Guderian nach 4 Jahren als Chef des Stabes der Kraftfahrtruppen 1934 angelöst und in ein Truppenkommando versetzt. Hier konnte er bei der 2. Panzerdivision und beim XVI. Armeekorps seine neuen Strategien erproben und verbessern.
Im Herbst 1938 wurde er Chef der Schnellen Truppen, allerdings ohne Kommandogewalt und nur mit Inspektionsbefugnissen ausgestattet. Dennoch konnte er soviel Einfluss auf die Ausstattungs- und Gliederungspolitik der Wehrmacht ausüben, daß diese im September 1939 mit 10 selbstständigen Panzerdivisionen und einigen motorisierten Infanteriedivisionen in den Krieg ziehen konnte.
Als Kommandierender General des XIX. Armeekorps zeichnete er sich im Polenfeldzug durch sein Draufgängertum und seiner überlegenen Führung in vorderster Linie besonders aus. Seit diesen Kämpfen wurde er von seinen Soldaten "der Schnelle Heinz" genannt. Als General der Panzertruppe und Kommandierender General des XIX. Armeekorps erhielt er am 27.10.1939 das Ritterkreuz.
Im Frankreichfeldzug führte Guderian sein Korps durch die Ardennen, erzwang bei Sedan den Maasübergang und jagte in wenigen Tagen zur Kanalküste, um im Juni während der "Schlacht um Frankreich" die Maginot-Linie zu umgehen und somit das Schicksal Frankreich zu besiegeln. Nach dem Sieg im Westen wurde Guderian am 19.07.1940 zum Generalobersten befördert.
Den Krieg gegen die UdSSR lehnte er aufgrund der zu vage formulierten Operationsziele im Prinzip ab, widmete sich jedoch als Soldat seinen Aufgaben. Als Kommandierender General war seine Panzergruppe 2, versehen mit einem großen weißen "G", an den wichtigsten Kesselschlachten des Jahres 1941 beteiligt. Dafür erhielt er am 10.07.1941 das Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Nach der gescheiterten Offensive vor Moskau musste sich seine nunmehrige 2. Panzerarmee auf eine verkürzte Frontlinie zurückziehen, womit er gegen den Haltebefehl Hitlers verstieß. So wurde er durch geschicktest Intrigenspiel seiner Vorgesetzt, wegen einer Herzerkrankung und wegen des missachteten Führerbefehls am 25.12.1941 entlassen.
Nach der Katastrophe von Stalingrad erinnerte sich Hitler an den Schöpfer der deutschen Panzertruppe und ernannte ihn am 01.03.1943 zum Generalinspekteur der Panzertruppe mit alleiniger Kommandogewalt mit direkter Unterstellung beim Führer. Hier widmete er sich erneut dem Aufbau und Ausbau seiner Panzertruppe. Er plante an der Ostfront eine defensive Strategie um so die Panzerverbände nach und nach auf die ursprüngliche Kampfstärke zu bringen und so wieder offensiv werden zu können. So plante er für eine Panzerdivision die Sollstärke von 400 Kampfwagen. Ausserdem regte er den Bau des Panzerjägers "Hetzer an" der allerdings zu spät an die Front kam um erfolgreiche Kämpfe bestehen zu können. Bereits 1941 wollte Guderian des überlegenen russischen T-34 nachbauen lassen um so das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Im Oberkommando des Heeres und bei Hitler selbst, setzte sich jedoch der Offensiv-Plan durch und in dieser Endkonsequenz wurde die neuaufgebaut deutsche Panzerwaffe in der Schlacht von Kursk verheizt.
In der Folge war Guderian für den Wetsen und für den italienischen Raum zuständig und schaffte es dennoch diesen Fronten gut ausgerüstete Panzerdivisionen zuzuführen.
Nach dem Attentat auf Hitler am 20.Juli 1944 wurde Guderian am 21.07.1944 neuer Generalstabschef des Heeres. In dieser Position trat er für eine bewegliche Abwehr, vor allem an der Ostfront, ein. Dies bedeutete Preisgabe eroberten Raumes, was mit Hitler nicht vereinbar war. Er beharrte auf das Halten der dünnen Hauptkampflinien, was später zu den großen russischen offensiven an der Weichsel und an der Oder führte, dem man nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Guderian forderte Hitler um die Preisgabe der Nebenkriegsschauplätze, wie Norwegen, Balkan und das Baltikum auf. Was dieser ablehnte.
Ein letzte dt. offensive in Pommern blieb erfolglos, worauf Guderian am 23.03.1945 einen sechswöchigen urlaub antreten musste, was seinen Abschied bedeutete.
Nach dem krieg verfasste Guderian seine "Erinnerungen eines Soldaten" (1951), die an sein früheres Werk "Achtung! Panzer" (1937) anschloss.
Heinz Guderian, der berühmteste Panzerführer des 2. Weltkrieges, starb am 15..05.1954 in Schwangau bei Füssen.

Der Zarewitsch
27.11.04, 09:54
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Personenregister/Bilder/HubeH-1.jpg

Hans-Valentin Hube wurde am 29. Oktober 1890 in Naumburg a.d. Saale geboren, er trat am 27. Februar 1919 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment Fürst Leopold von Anhalt-Dessau Nr. 26 in Magdeburg ein. Bei Kriegsbeginn war er Leutnant und Zugführer im Infanterie-Regiment 26. Am 24. August 1914 wurde er Adjutant des II. Bataillons des Regiments. Am 20. September 1914 wurde er bei Fontenay schwer verwundet und er verlor in der anschließenden Operation seinen linken Arm. Trotzdem kehrte er im Januar 1916 als Oberleutnant wieder an die front zurück und wurde Kompanieführer der 7. Kompanie im Infanterie-Regiment 26. Im Juli 1916 wurde Hube zum Ordonnanz-Offizier beim Generalkommando des IV. Armeekorps ernannt und im November 1916 Regimentsadjutant im Infanterie-Regiment 26. Im Juni 1917 übernahm er stellvertretend ein Bataillon in seinem Regiment, ab dem 20. Januar war er als Hauptmann stellvertretender Brigade-Adjutant. Nach einer kurzen Verwendung als Generalstabsoffizier beim Stab der 7. Infanterie-Division wurde er im April 1918 Adjutant des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 26. Bei der Abwehr eines englischen Panzerangriffes erlitt er schwere Gasverletzungen und musste in ein Lazarett eingeliefert werden. Bei Kriegsende trat er einem freiwilligen Landesschützenkorps bei und wurde dort Kompanieführer. Am 1. Oktober 1919 wurde er in die Reichswehr übernommen und dort Kompaniechef im Reichswehr-Infanterie-Regiment 17. Am 1. Januar 1921 wurde Hube Chef der 11. Kompanie des Infanterie-Regiments 12 in Halberstadt und am 1. April 1925 Hauptmann beim Stab des Infanterie-Regiments 10 und Infanterie-Lehrer beim Offizierslehrgang an der Infanterie-Schule in Dresden. Am 1. April 1928 wurde er zum Gruppenkommando 2 versetzt und unternahm eine Dienstreise in die USA. Im Anschluss wurde er am 1. Oktober 1928 Taktiklehrer an der Infanterieschule Dresden und am 1. Oktober 1932 als Major Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 3.
Im Oktober 1933 absolvierte er den Lehrgang über schwere Infanterie-Waffen in Döberitz und am 1. Oktober 1934 übernahm er als Oberstleutnant das III. Bataillon des Infanterie-Regiments Deutsch-Eylau. Am 1. Januar 1935 wurde Hube Kommandeur des Infanterie-Ausbildungsstabes Döberitz. Hier verfasste er den Leitfaden "Der Infanterist" in zwei Bänden. Am 18. Oktober 1939 wurde Hube Kommandeur des Infanterie-Regiments 3 und am 4. Juni 1940 übernahm der die 16. Infanterie-Division, die im August 1940 zur 16. Panzer-Division wurde. Im Dezember 1940 war er neben seinem Divisionskommando auch noch Kommandeur des Lehrstabes II in Rumänien. Am 1. August 1941 wurde ihm das Ritterkreuz verliehen, nachdem er am 7. Juli 1941 auf Stary-Konstatynow vorstieß und eine starke feindliche Übermacht am weiteren Vorstoß hinderte. Am 16. Januar 1942 folgte die Verleihung des Eichenlaubes für den entscheidenden Anteil an der Eroberung von Nikolajew und an der Schlacht um Kiew.
Am 15. September 1942 wurde er als Generalleutnant mit der Führung des XIV. Panzerkorps beauftragt. Am 21. Dezember 1942 erhielt er die Schwerter verliehen, nachdem er mit seinem Panzerkorps bis an die Wolga nördlich von Stalingrad vorstieß und dort immer wieder anrennende russische Truppen abwehrte. Zu dieser Verleihung wurde er aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen, kehrte aber nach der Verleihung aber wieder in den Kessel zurück. Auf Hitlers direkten Befehl wurde er am 18. Januar 1943 erneut ausgeflogen. Er beschwor Hitler, der 6. Armee den Ausbruch zu genehmigen, doch Hitler lehnte ab. Am 5. März 1943 wurde er mit der Neuaufstellung des in Stalingrad untergegangenen XIV. Panzerkorps beauftragt und am 12. Juli 1943 stellte er die Gruppe Hube auf Sizilien auf, ab 17. Juli war er Oberbefehlshaber aller Heeres- und Flak-Truppen auf der Insel. Am 31. Juli 1943 wurde ihm das italienische Armeeoberkommando 6 unterstellt. Am 23. Oktober 1943 wurde Hube in die Führerreserve des OKH versetzt, um mit der Führung der 1. Panzerarmee beauftragt zu werden. Am 15. Februar 1944 wurde er dann zu deren Kommandeur ernannt und am 1. April 1944 zum Generaloberst befördert. Im Februar 1944 befreite er bei Korsun eingeschlossene deutsche Truppen und führte seine Truppen am 8. April 1944 aus dem Kessel nördlich von Kamenez-Podolsk heraus. Am 20. April 1944 wurden ihm die Brillianten für die Leistung seiner Führung auf Sizilien und bei der Schlacht um Salerno und für die Führung der 1. Panzerarmee im wandernden Kessel von Kamenez-Podolsk verliehen.
Am 21. April 1944 stürzte er auf dem Rückflug von der Verleihung der Brillianten (20.04.1944) vom Obersalzburg in einer He 111 tödlich ab.

Der Zarewitsch
27.11.04, 09:55
http://ww2photo.mimerswell.com/person/d/tanks/01031.jpg

Eberhard von Mackensen wurde am 24.09.1889 in Bromberg geboren und trat am 1.Oktober 1908 als Fahnenjunker zum XVII. Armeekorps nach Danzig. Dort wurde er am 22.März 1910 zum Leutnant ernannt.
Am 25.Februar 1915 bekam Regimentsadjutant Mackensen, seine Beförderung zum Oberleutnant. Ein halbes Jahr später wurde er verwundet und kam danach als Ordonnanzoffizier zu einer Heeresgruppe. Hier rückte er am 20.Mai 1917 zum Hauptmann auf. Bei Kriegsende war er im Stab der "Heeresgruppe Scholtz".
Nach dem Krieg ging er zum Regimentsstab des 5.Reiterregimentes nach Belgrad. Etwas später übernahm er das Kommando über die 1.Eskadron des Regimentes.
1925 schickte man ihn zur Heerestransportabteilung des Truppenamtes, ins Reichswehrministerium nach Berlin. 1926 kam er zum Generalstab des Gruppenkommandos 1 in Berlin.
Am 1.Februar 1928 erhielt er die Beförderung zum Major und wurde zur Heeresabteilung ( T 1 ) ins Truppenamt versetzt. 1930 kam er in den Stab der 1.Kavalleriedivision nach Frankfurt an die Oder. Hier erreichte ihn am 1.Oktober 1932 die Ernennung zum Oberstleutnant.
Ab dem 1.November 1933 war er Chef des Stabes der Kavallerieinspektion und später beim Kavalleriekorps. Am 1.September 1934 rückte er zum Oberst auf.
Am 16.Juni 1935 ging er als Chef des Stabes, zum X. Armeekorps nach Hamburg. Zwei Jahre später wurde Mackensen, Kommandeur der 1.Kavalleriebrigade in Insterburg. Hier wurde er am 1.Januar 1938 zum Generalmajor ernannt. Im Frühjahr 1939 kam er zum Heeresgruppenkommando 5 nach Wien. Dort wurde er am 1.Mai 1939,Chef des Stabes.
Ab dem 1.September 1939 war er dann als Chef des Stabes, bei der 14.Armee. Seine Armee wurde etwas später, in die 12.Armee umbenannt. Mit ihr nahm er als Generalleutnant ( 01.01.1940 ) am Westfeldzug teil. Nach seiner guten Leistung im Westen, rückte er am 1.August 1940 zum General der Kavallerie auf.
Am 15.Januar 1941 kam er als Kommandierender General zum III. Armeekorps. Später wurde dieses zum Panzerkorps umgeformt und er nahm mit ihm am Rußlandfeldzug teil.
Für seine Leistungen verlieh man ihm am 27.Juli 1941 das Ritterkreuz.
Am 22. November 1941 wurde er Befehlshaber der 1.Panzerarmee. Für seine Kesselschlacht bei Charkow, wo er 128.607 Gefangene einbrachte, 417 Panzer, 827 Geschütze und über 1300 schwere Infanteriewaffen erbeutete, erhielt er am 26.Mai 1942 das Ritterkreuz mit Eichenlaub.
Am 6.Juni 1943 stieg er zum Generaloberst auf. Ab dem 5.November 1943 war er dann, Oberbefehlshaber der 14.Armee in Italien, bis er am 5.Juni 1944 in den Ruhestand geschickt wurde.
Nach dem Krieg wurde er am 6.Mai 1947 zum Tode verurteilt, Etwas später kam es zu einer Urteilsänderung, nun wurde daraus eine 21jährige Haftstrafe. Am 2.Oktober 1952 wurde er freigelassen, weil sich Gegner, Freunde und der Papst für ihn eingesetzt hatten.
Er ließ sich nun in Altmühlendorf in der Nähe von Nororf in Schleswig-Holstein nieder, wo er am 19.Mai 1969 starb.

Der Zarewitsch
27.11.04, 09:58
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Leeb-Wilhelm-Ritter-von.jpg

Wilhelm Leeb wird als Sohn des bayerischen Majors Adolf Leeb und dessen Frau Katharina am 5. September 1876 in Landsberg am Lech in Bayern geboren.
Im Juli 1895 tritt er in das 4. Feldartillerie-Regiment "König" in Augsburg ein.
Aufgrund seiner Begabung macht der gebildete und selbstbewusste Leeb im bayerischen Militärdienst rasch Karriere. Er steigt bis zum Hauptmann auf.
Nach der Kriegserklärung Chinas an mehrere westliche Staaten im Zusammenhang mit dem Boxeraufstand ist Leeb 1900/01 Zugführer bei der 1. Gebirgsbatterie des ostasiatischen Feldartillerie-Regiments.
Von 1903-06 erfolgt die Ausbildung an der Münchner Kriegsakademie. Ab 1907-11 dient Leeb als Generalstabsoffizier. 1912 heiratet er Maria Schrott, Tochter eines bayerischen Generals der Kavallerie.
Im März dieses Jahres wird Leeb Batteriechef im 10. Feldartillerie-Regiment in Erlangen. Ab dem Frühjahr 1915 bewährt sich Leeb als 1. Generalstabsoffizier der 11. Bayerischen Infanterie-Division auf fast allen Kriegsschauplätzen des 1.Weltkrieges.1916 wird Leeb zum Major befördert.
Mit der Aufnahme in den bayerischen Militär-Max-Joseph-Orden wird Leeb zum Ritter geadelt. Der Titel ist nicht vererbbar.
Ab 1918 wird er von kriegswichtigen Entscheidungen meist ferngehalten und stattdessen mit kriegsgeschichtlichen Studien beauftragt. Ein Jahr später ist er Mitglied eines Freikorps.
In der Weimarer Republik wird er trotz der im Versailler Vertrag vorgesehenen Reduzierung des deutschen Heers in die Reichswehr übernommen, in der er zum Generalleutnant aufsteigt. Er ist Referent im Reichswehrministerium.
Von 1921-1923 ist er Chef des Stabs im Wehrkreis II Stettin. In den Jahren darauf ist Leeb Stabschef im Wehrkreis VII München. Von 1924-28 ist er Abteilungs- und Regimentskommandeur des Artillerie-Regiments 7. Ab 1930 ist er als Divisionskommandeur in München tätig.
Den Nationalsozialisten steht er auch nach deren Machtübernahme skeptisch gegenüber.
Von 1933-38 ist Leeb Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 2 in Kassel. Im Januar 1934 erfolgt die Beförderung zum General der Artillerie. Er veröffentlicht 1938 die Abhandlung "Die Abwehr", die zunächst kaum beachtet wird, heute jedoch zu den Klassikern militärtheoretischer Schriften gezählt wird.
Im Zusammenhang mit der Blomberg-Fritsch-Krise im Februar 1938 wird auch Leeb verabschiedet. Die Entlassung verstärkt die Distanz des konservativen Katholiken zum NS-Regime. Leeb wird im Oktober reaktiviert und nimmt am Einmarsch in das Sudetengebiet teil.
Im November erfolgt die Beförderung zum Generaloberst.
Obwohl er den Expansionsplänen der Nationalsozialisten ablehnend gegenübersteht und den Einmarsch in das neutrale Belgien, die Niederlande und Luxemburg verurteilt, nimmt er aktiv am 2. Weltkrieg teil. Während der Westoffensive ist Leeb Oberbefehlshaber der Heeresgruppe C. Am 24.Juni 1940 erhält er das Ritterkreuz. Und am 19.Juli wird er zum Generalfeldmarschall befördert.
Zu Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion ist Leeb Befehlshaber der Heeresgruppe Nord. Anlässlich seines 65. Geburtstags am 5. September 1941 erhält er von Adolf Hitler eine Dotation über 250.000 Reichsmark. Nach anfänglichen Erfolgen im Baltikum ist die Belagerung von Leningrad erfolglos. Im Winter 1941/42 kommt es zu einem Zerwürfnis zwischen Leeb und Hitler, der den von Leeb empfohlenen Rückzug auf eine strategisch bessere Position verwirkt.
Nach der Winterkrise, dem erfolgreichen sowjetischen Gegenangriff vor Moskau (der Winterschlacht 1941/42) und der Entlassung mehrerer Generale durch Hitler, wird Leeb auf eigenen Wunsch hin entlassen und gehört bis Kriegsende zur Führerreserve des Oberkommandos des Heeres (OKH). Er spielt keine aktive Rolle mehr.
Am 13. Juli 1944 will Leeb in Bayern einen Landbesitz im Wert von rund 638.000 Reichsmark kaufen, erhält ihn aufgrund eines Entscheids Hitlers aber als Geschenk.
Am 2. Mai 1945 kurz vor der deutschen Kapitulation gerät Leeb in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
In den Nürnberger Prozessen wird er wegen Weiterleitung eines verbrecherischen Befehls zu drei Jahren Haft verurteilt, die durch die Kriegsgefangenschaft als verbüßt gelten. Die Verurteilung beruht auf einer Dokumentenverwechslung, wird jedoch nicht rückgängig gemacht. Eine Schuld Leebs wird nicht nachgewiesen.
Am 29. Oktober 1948 erfolgt die Entlassung aus der Gefangenschaft.
1954 wird Leeb Großkanzler des bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens
Am 29. April 1956 stirbt Wilhelm Ritter von Leeb in Hohenschwangau bei Füssen.

Der Zarewitsch
27.11.04, 10:01
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Funck-Hans-freiherr-von.jpg

Hans Freiherr von Funck wurde am 23. Dezember 1891 als Sohn des Regierungspräsidenten Johannes Freiherr von Funck und seiner Frau Marie, geb. von Lützow, in Aachen geboren.
Nach dem Abitur 1911 studierte er 7 Semester Jura in Freiburg und Greifswald, bevor er als Fahnenjunker am 02. August 1914 in das 1. Brandenburgische Dragoner-Regiment Nr. 2 in Schwedt a. O. eintrat. Mit diesem Regiment zog er am 11. Oktober ins Feld. Dort wurde er am 23.02. zum Fähnrich und am 18. Juni 1915 zum Leutnant befördert.
Funck gehörte zur Ersatzeskadron des Regimentes ab dem 2. Oktober 1915 und ab dem 11. März 1916 zum Reserve-Dragoner-Regiment Nr. 2. Nach einigen Monaten als Führer eines MG-Zuges kehrte er wieder zu seinem Ersatz-Regiment zurück wo er am 16. September 1917 Eskadronsführer wurde und im März 1918 Führer der 3. Kompanie der MG-Scharfschützen-Abteilung 11. Während des Krieges erhielt er beide Eisernen Kreuze und das Verwundetenabzeichen in Silber (aufgrund der Metallknappheit mattweiß).
Ab dem 06.02.1919 war Funck Offizier im Dragoner-Regiment 2, dann in der Freiwilligen-Eskadron von Czettritz (Freikorps York), ab dem 01. September im Reichswehr-Artillerie-Regiment 15 und ab 03. Februar 1920 in der 2. Eskadron des Reiter-Regiments 6. Am 01.04.1923 wird er zum Oberleutnant befördert.
Am 01. Oktober 1925 erfolgt Funcks Versetzung zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 2. Division in Stettin. Einer seiner Lehrer war dort Hauptmann Heinz Guderian. Das letzte Jahr der Ausbildung erfolgte in Berlin, weshalb Funck am 01.Oktober 1926 in die T4 (Heeres-Ausbildungs-Abteilung) im Reichswehrministerium versetzt wurde. Etatmäßig war er ab dem 01. Oktober 1927 im 6. (Preuß.) Reiter-Regiment, blieb aber weiterhin in der T4. Am 01.04.1928 wird er zum Rittmeister (bei etatmäßiger Versetzung zur T4 am 01.04.1930 in Hauptmann abgeändert) befördert. Im laufe der zeit bei der T4 hatte er Männer wie Oberst von Brauchitsch und Oberstleutnant Wever als Abteilungsleiter und u.a. in der T4 Halder, Reinhardt und Model.
Am 01. Oktober 1932 übernahm Funck die 1. Eskadron des Reiter-Regiments 11, danach wurde er am 01. Juli 1933 Adjutant des Chefs der Heeresleitung, Freiherr von Hammerstein-Equord und ab 01.02.1934 Freiherr von Fritsch. Am 01. August 1934 rückte er zum Major i.G. auf, danach sollte am 28.09.1936 eine Versetzung als Ia zum IV. Armeekorps erfolgen, die jedoch nicht wirksam wurde, da auf persönlicher Intervention von von Fritsch Funck am 19. September 1936 zum Führer der Freiwilligen des Deutschen Heeres in National-Spanien ernannt wurde. Zeitgleich trat er am 01. Oktober zur Luftwaffe über, befand sich jedoch 2 Monate später wieder im Heer. Gleichzeitig diente Funck als Militärattache bis September 1939 (ab 01. August 1939 zusätzlich in Portugal). Zwischenzeitlich wurde er am 01.09.1936 zum Oberstleutnant und am 01.03.1937 zum Oberst befördert.
Es folgte eine Verwendung als Kommandeur des Panzer-Regiments 5 ab dem 15. Oktober 1939. Mit diesem Regiment zog Funck nach Frankreich und erhielt dort die Spangen zum EK II und EK I. Am 13. Oktober 1940 wird er Kommandeur der 3. Panzerbrigade bei der er am 01.01.1941 zum Generalmajor befördert wurde. Aus Funcks Stab wurde am 15. Januar 1941 der Stab der 5. leichten Division gebildet. An diesem Tag fuhr Funck nach Italien und Nordafrika, um dort einen Sperrverband zu übernehmen, allerdings stand er der Sache eher negativ gegenüber und so übernahm er am 14. Februar 1941 die Führung der 7. Panzerdivision, die Ernennung zum Kommandeur erfolgte am 06. Juni 1941.
Mitte Februar 1941 wurde die 7. Panzerdivision von Frankreich in den Raum Bonn-Bad Godesberg verlegt und dann vom 06.06.- 10.06. 1941 vom Rhein in den Raum südostwärts Lötzen/Ostpreussen. Mit Beginn des Ostfeldzuges war sie dem XXXXIX. Armeekorps (mot.) des Generals der Panzertruppe Rudolf Schmidt unterstellt, somit gehörte man zur Panzergruppe 3 (Hoth) der Heeresgruppe Mitte (von Bock). Die Panzergruppe 3 hatte zusammen mit der Panzergruppe 2 (Guderian) die Aufgabe nach Moskau vorzustoßen.
Die 7. Panzerdivision erzwang am 22. Juni 1944 den Njemen-Übergang in der Panzerschlacht von Olita und nahm Wilna. Für diese erfolge erhielt Funck am 15. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Im Tagesbefehl schrieb Funck, das die Verleihung dieser hohen Auszeichnung Anerkennung für das sei, " ... was die 7. Panzerdivision seit dem 22. Juni 1941 geleistet hat, für das ungestüme Vorwärtsdrängen über Olita, Wilna, Snolewiece, Beresina, Witebsk, Demidow bis tief in den Rücken von Smolensk."
Es folgten die Abwehrschlacht bei Smolensk, die Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk, dann bis zum 5. Dezember 1941 der Vorstoß nach Moskau mit der anschließenden Abwehrschlacht vor der Stadt.
Ende Dezember 1941 schrieb Funck in einem Tagesbefehl:

"Ein Jahr geht zu Ende, das in monatelangen Kämpfen und Märschen, in Hitze und Staub, Regen, Schlamm und bitterner Kälte allerschwerste Anforderungen stellte, das aber auch - vergessen wir das nicht - beispiellose Siege brachte ... Gerade in den letzten Wochen eines uns anbefohlenen Rückmarsches habt ihr gezeigt, was eine kampferprobte sich selbst vertrauende Truppe in mustergültiger Haltung und mit hartem willen vermag. Ringsum brandeten Feind, Not und Entbehrung: Ihr standet einmütig, treu und fest und deshalb wahrhaft unbesiegbar zusammen."

Es folgten Kämpfe im Raum Rshew und Wjasma und am 10. Mai 1942 die Verlegung zur Auffrischung nach Westfrankreich.
Nach der Landung der alliierten in West- und Nordafrika marschierte die 7. Panzerdivision am 11./12. November 1942 in das unbesetzte Frankreich und übernahm dort den Schutz der Mittelmeerküste. Dort wird er am 16. November 1942 zum Generalleutnant befördert und bekommt am, 24. November 1942 den Befehl aus dem neuen Bereitstellungsraum Aix-en-provence den Kriegshafen Toulon handstreichartig einzunehmen.
Am 16. Dezember 1942 trifft der neue Einsatzbefehl für die Ostfront ein, die Division empfängt Winterausrüstung und wird ab dem 05. Januar 1943 der Armeeabteilung Hollidt bei Morosowskaja unterstellt. Funck erhielt für die Abwehrschlachten zwischen Donez und Don und in der Mius-Stellung das Deutsche Kreuz in Gold. Es folgte ein Einsatz bei Charkov, die Schlacht im Raum Kursk-Bjelgorod und der Einsatz in Südrussland.
Für den Einsatz beim Unternehmen "Zitadelle" erhielt Funck das Eichenlaub zum Ritterkreuz, als Begründung dazu hieß es:

"Bei dem Stoß in die feindlichen Bereitstellungen im Raum von Bjelgorod hatte er erneuten Anteil am Erfolg unserer Waffe. In wendiger Führung durchbrach er die sowjetischen Stellungen südlich Bjelgorod und stieß in das feindliche Stellungssystem hinein."

Am 16. August 1943 übertrug Funck die Führung der Division dem Obersten Wolfgang Glaesemer, der die Division bis zum Eintreffen des Generalmajors von Manteuffel, am 20. August 1943, führte. Funck selbst wurde mit Wirkung vom 20. August in die Führerreserve versetzt.
Am 05. Dezember 1943 erhielt er ein neues Kommando und zwar übernahm er als Führer das XXIII. Armeekorps von General der Infanterie Frießner, das im Raum Bobruisk und Orscha stand. Das Kommando behielt er bis zum 02. Februar 1944, als er von Generalleutnant Tiemann abgelöst wurde. Das Kommando über dieses Armeekorps bekam er am 01. März 1943. Am 01.03.1943 wird er zum General der Panzertruppe befördert.
Am 05. März 1944 übernimmt er das Kommando über das XXXXVII. Panzerkorps von General der Panzertruppe von Vormann. Im April wurde das Korps im Raum Jassy im Rahmen der 8. Armee der Heeresgruppe Südukraine eingesetzt. Im Mai folgte die Verlegung nach Nordfrankreich, wo es der Panzergruppe West unterstellt wurde.
Nach der alliierten Invasion wurde das Korps zuerst der 7. Armee, dann wieder der Panzergruppe West, im August der 1. Armee bei Metz und im September 1944 der 5. Panzerarmee der Heeresgruppe G in Lothringen unterstellt.
Am 04. September 1944 wird Funck erneut zur Führerreserve versetzt. Am 09. September 1945 entschied Hitler, eine Reihe von Generäle, darunter auch Funck, zu verabschieden. Funck wurde daraufhin am 28. Februar 1945 verabschiedet.
Am 08. Mai 1945 wurde Funck von den Russen von seinem Wohnsitz in Blankenburg im harz verschleppt, nachdem die Stadt von den Amerikanern an die Russen übergeben wurde. Die nächsten 10 Jahre verbrachte er in russischen Straflagern. Nach seiner Entlassung am 07. Oktober 1955 wohnte Funck in Viersen und starb dort am 14. Februar 1979.

Der Zarewitsch
27.11.04, 10:03
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Model%20Walter.jpg

Der Name Model wurde während des Zweiten Weltkrieges zum Inbegriff für erfolgreiche Defensivstrategie und ausgezeichnete Generalstabsarbeit. Oft als "Rettungsanker der Ostfront" bezeichnet, wird Generalfeldmarschall Model in einem Zug mit von Manstein, Rommel und von Rundstedt als einer der besten deutschen Strategen genannt. Ferner wird er als Meister in der Kunst, die Truppe noch persönlich zu führen, bezeichnet.
Der junge Walter Model, geboren am 24.01.1891 in Genthin – Sohn eines Musikdirektors und Seminaroberlehrers a.D. - absolvierte seine Schulzeit in Naumburg a.d. Saale, wo er kurioserweise mit einem anderen späteren Kriegshelden der Wehrmacht zusammen die Schulbank drückte - einer seiner Klassenkameraden war der junge Hans Hube, 1944 Generaloberst und Träger der Brillanten zum Ritterkreuz!
Model wurde nach Absolvierung der Offiziersschule 1910 zum Leutnant ernannt und bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum Kampfeinsatz herangezogen. Als Kompaniekommandeur im Infanterieregiment 52 "von Alvensleben" erwarb er sich bereits 1914/15 beide Klassen des Eisernen Kreuzes, ehe er 1916 zum Generalstabsoffizier ausgebildet wurde.
An der Spitze einer Sturmkompanie der 10. Infanteriebrigade erhielt der Hauptmann in den Grabenschlachten im Westen 1917 den seltenen Hohenzollernorden mit Schwertern sowie das silberne Verwundetenabzeichen. Unmittelbar vor Kriegsende wurde Model 2. Stabsoffizier der 36. Reservedivision, wobei er bereits damals von seinem Kommandeur als "sehr eigeninitiativ und äußerst energisch" beurteilt wurde.
Im Zuge der Heeresverminderung 1919/20 wurde Hauptmann Model in die nur kleine Reichswehr übernommen, wo er 1929 zum Major und 1934 zum Oberst aufstieg. In den Zwanzigerjahren hatte er unter Generalleutnant Fritz von Loßberg gedient, einem Truppenführer, der sich während der Grabenschlachten im Westen den Beinamen "Abwehrbulle" verdient hatte. Seine Person und seine damals neuen Defensivtaktiken machten großen Eindruck auf Model.
1935 wurde Oberst Model zum Chef des Technischen Amtes im Oberkommando des Heeres ernannt und in Folge zum Generalmajor befördert, einer seiner damaligen Vorgesetzten war der spätere GFM Erich von Manstein. Drei Jahre darauf übernahm Model den Stab des IV. Armeekorps.
In dieser Dienststellung nahm Model 1939 am Blitzkrieg gegen Polen teil, ehe er als Generalleutnant (01.04.40) den auszeichnenden Posten des Stabschefs der 16. Armee (Busch) erhielt.
In dieser Position erlebte er die Besetzung von Luxemburg, die Eroberung der aus dem 1. Weltkrieg gefürchteten Städte Sedan und Verdun sowie die Kesselschlachten von Nancy und Epinal. Bis zur französischen Kapitulation stießen Teile der 16. Armee bis an die Schweizer Grenze vor.
Für seine Verdienste wurde Model im November 1940 an die Spitze der kampferprobten 3. Panzerdivision - bekannt als die "Berliner Bärendivision" - befohlen. Seine Feuertaufe als Divisionskommandeur erhielt er im Juni 1941, als die Wehrmacht mit 145 Divisionen und 2.500 Panzern den Ostfeldzug begann.
Im Frontbereich der Heeresgruppe Mitte stieß Model im Verband des XXIV. Panzerkorps aus dem Gebiet von Brest-Litowsk vor, nach schweren Gefechten gegen Truppen der 3. und 4. sowjetischen Armee gelang der Division auf breiter Front der Durchbruch.
Model führte seine Panzer innerhalb kürzester Zeit an die Bahnlinie Rogatschew, in den nächsten Wochen folgten erfolgreiche Gefechte im Gebiet von Baranowichi und am Beresina-Fluss, wo Model bereits am 9. Juli 1941 mit dem begehrten Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz dekoriert wurde.
In Folge kämpfte sein schlagkräftiger Verband an der Orscha, bei Smolensk und vor Wjasma. Im September führte Model seine Panzer nach Kiew - als seine Verbände östlich der Großstadt auf die Spitzen der 16. Panzerdivision - kommandiert vom bereits erwähnten Hans Hube - trafen, war der Grundstein zur bisher größten Kesselschlacht der Kriegsgeschichte gelegt. Im Oktober wurde Model als General der Panzertruppe (01.10.41) bereits zum Kommandierenden General des XXXXI. Panzerkorps ernannt.
Im November 1941 nahm das Korps unter härtesten klimatischen Bedingungen an der Schlacht um Moskau teil. Obwohl Model auch in der Offensive erstaunliche Erfolge erzielte, lag sein wahres Geschick im Aufbauen von Abwehrstellungen und durchdachten Rückzugsgefechten. Eine von Models wenigen wirklichen "Schwächen" war sein recht harter Umgang mit Untergebenen, insbesondere mit Angehörigen seines Stabes. Doch manchmal hatte er Recht damit - so als ihn sein Stabschef während der Winterschlacht einmal bat, einen bevorstehenden Angriff wegen eines Schneesturms zu verschieben. Model entgegnete scharf: "Warum verschieben?, morgen und übermorgen wird es auch nicht wärmer und der Russe marschiert ja auch."
Weiter wird der spätere Generalfeldmarschall von einigen namhaften Militärhistorikern als überzeugter Hitleranhänger bezeichnet. Unwiderlegbar war Models Erklärung, in der er auf das Attentat vom 20. Juli 1944 hin seine Treue zu Hitler versicherte, die erste, die von einem Truppenführer der Ostfront in Berlin eintraf.
Bereits im Januar 1942 wurde er schließlich zum Befehlshaber der 9. Armee ernannt, die ebenfalls im Mittelabschnitt der Ostfront lag! Bereits kurz nach Übernahme des neuen Kommandos konnte er sein defensives Geschick unter Beweis stellen. Models damaliger Stabschef war Generalmajor Hans Krebs, der ihm später zur Heeresgruppe Mitte folgen sollte, 1944 sein Ia an der Westfront war und 1945 letzter Generalstabschef des Heeres wurde.
Von überlegenen russischen Gardearmeen bedrängt und nach harten Gefechten bereits an beiden Flanken überflügelt, gelangen Model wiederholt brillante taktische Manöver.
In vier verlustreichen Abwehrschlachten bei Rshew schlugen seine Truppen alle russischen Angriffe zurück und hielten die Stellung, u.a. wurden in Gegenoffensiven Teile der 29. und 39. sowjetischen Armee zerschlagen!
Für die Stabilisierung der Front erhielt Model am 1. Februar die Beförderung zum Generaloberst (dritte hohe Beförderung seit Kriegsbeginn!) und kurz darauf das erst 74. Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Einige Wochen später, am 23. Mai 1942, überflog Model in einer Aufklärungsmaschine ein frontnahes Waldgebiet, als ihm eine russische Scharfschützenkugel die linke Lunge zerriss! Eine sofortige Notoperation in einem nahen Feldlazarett rettete ihm das Leben. Diese Verwundung brachte Model nach jenen des Ersten Weltkrieges das unter Stabsoffizieren seltene Verwundetenabzeichen in Gold ein.
Seine wohl berühmteste taktische Operation wurde die als "Büffelbewegung" bekannt gewordene Absetzbewegung aus Rshew. Nach großen Erfolgen der Roten Armee war die 9. Armee im Frühjahr 1943 von der Einschließung bedroht. Trotz schwerer Angriffe der russischen Kalinin und West-Front konnten nach Models Plan innerhalb von 15 Tagen der vorgeschobene Frontbogen um Rshew und Wjasma geräumt, sämtliche Truppen und das gesamte Material(!) abgezogen und der Gefahr einer Einkesselung zuvorgekommen werden. Unter Einsparung von 21 Divisionen wurde die HKL so um 230 Kilometer verkürzt.
Model wurde im taktischen Bereich immer mehr zum Begriff, er galt als absolut krisenfest und fast unbegrenzt belastbar. Im April 1943 erhielt der bereits als "Feuerwehr der Ostfront" bekannte Generaloberst als 28. Soldat der Wehrmacht und 7. Offizier des Heeres die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen.
Der Wehrmachtsbericht meldete zur "Büffelbewegung":

"Die Stadt Rshew wurde im Zuge der planmäßigen Rückverlegung zur Verstärkung der Front geräumt. Nachhuten, welche die Stadt noch besetzt hielten, lösten sich nach Sprengung der Wolgabrücken nachts unbemerkt vom Feind."

Im Juli 1943 kommandierte Model den nördlichen Angriffskeil der Sommeroffensive (Unternehmen "Zitadelle") und befehligte hierbei fünf Armeekorps - zusammen 14 Infanterie- und 4 starke Panzerdivisionen!
Obwohl die Wehrmacht mit insgesamt über 2.000 Panzern, 34 Divisionen und 1.800 Flugzeugen zum Angriff antrat, endete die ehrgeizige Operation in einem Desaster. Durch Spionage- und Aufklärungstätigkeit bereits vorzeitig informiert, hatten die Sowjets tiefgestaffelte Stellungssysteme angelegt und diese mit kampferfahrenen Verbänden besetzt. So hatte das Oberkommando der Roten Armee um Kursk 20 Prozent aller verfügbaren Frontdivisionen, 35 Prozent der gesamte Panzerwaffe und 27 Prozent aller Flugzeuge versammelt.
Nach hohen Verlusten und tagelangen Grabenkämpfen erlosch die Wucht des deutschen Angriffes, nachdem lediglich 15 Kilometer freigekämpft worden waren.
Von überlegenen Truppen zweier sowjetischer Heeresgruppen attackiert, bewies Model mit seiner 9. Armee jedoch erneut sein Talent als Meister der Verteidigung.
Ende Januar 1944 zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord ernannt, organisierte Model den immer wieder brüchig werdenden Widerstand in den baltischen Ländern. Sich kämpfend zurückziehend, konnten Models Truppen mehrmals russische Offensiven abfangen und die Frontlinie aufrecht erhalten.
Aufgrund seines hervorragenden Rufes als Defensivstratege wurde Model am 31.03.44 an die Spitze der bedrängten Heeresgruppe Nordukraine bestellt. Am 1. März erfolgte im Alter von nur 53 Jahren - nach erst fünf Jahren im Generalsrang - die Beförderung zum Generalfeldmarschall!
Als im Juni 1944 die starke HGR Mitte unter einer völlig überraschenden Großoffensive mehrerer russischer Armeen völlig zusammenbrach, erhielt Model den Auftrag, zu retten was zu retten war. Mit 146 Schützen- und 43 Panzerdivisionen(!) den sich panikartig zurückziehenden deutschen Truppen um ein vielfaches überlegen, riss die Rote Armee immer wieder die Frontlinie der Heeresgruppe Mitte auf. Als schließlich die gesamte Hauptkampflinie überrannt wurde, brach jeder Versuch eines geordneten deutschen Rückzuges zusammen. Der Weg nach Ostpreußen war für die Sowjets praktisch frei! Wie viele andere Veteranen des Ersten Weltkrieges sah sich sicherlich auch Model an den 8. August 1918 erinnert, welcher nach dem völligen Zusammenbruch der damaligen Westfront als "Schwarzer Tag des deutschen Heeres" in die Geschichte eingegangen war.
Doch GFM Model begann voller Energie mit den Abwehrmaßnahmen. Er ließ im Hinterland Alarmeinheiten zusammenkratzen, organisierte den Bau erster Abwehrstellungen, verwandelte die Flucht seiner geschlagenen Truppen wieder in einen kämpfenden Rückzug und beschaffte den dringend benötigten Nachschub! Durch ununterbrochenen persönlichen Einsatz und hervorragende Stabsarbeit konnte er so bis Anfang August 1944 entlang der ostpreußischen Grenze eine Abwehrfront aufbauen, welche die russische Dampfwalze schließlich stoppte! Für diese militärisch erstklassige Leistung erhielt Walter Model am 17.08.44 als 17. Soldat der Wehrmacht die Brillanten zum Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern verliehen.
Besonders erwähnenswert ist folgende Begebenheit aus diesen Tagen, die besser als alles andere Models unerschütterliches Selbstvertrauen widerspiegelt. Als er den Oberbefehl über die Heeresgruppe übernahm und erstmals den Befehlsstand seines Stabes betrat, fragte sein Ia Generalleutnant Krebs, welche Verstärkung er denn für die zusammengebrochene Front mitbrächte - Model antwortete selbstsicher: "Mich."
Obwohl der Feldmarschall ein sogenannter "Ostexperte" war, wurde er noch im August 1944 an die Westfront versetzt, wo die Amerikaner und Engländer seit ihrer Invasion in der Normandie große Teile Westfrankreichs befreit hatten und sich nun auf dem Vormarsch Richtung Belgien befanden.
Vom 18.08. bis 05.09.44 konnte Model sich als Ersatzmann für GFM von Kluge als Oberbefehlshaber West auszeichnen, danach wurde er jedoch trotz seiner Qualifikation durch GFM von Rundstedt abgelöst und an die Spitze der Heeresgruppe B gestellt, welche zuvor von Erwin Rommel befehligt worden war. Sein Stabschef war der verlässliche Generalleutnant Hans Speidel. Genau in Models Kommandoübernahme fiel die sgn. Falaise-Krise, die fast zur Vernichtung der Heeresgruppe geführt hätte.
In den nächsten Monaten zog Model in den Abwehrkämpfen in Belgien, Holland (Arnheim) und Westdeutschland (Aachen) noch einmal alle Register seines Könnens. Doch gegen die drückende Materialübermacht der Westalliierten war auch ein Walter Model machtlos.
Im Winter 1944/45 war Model Mitglied des Planungsstabes für die Ardennenoffensive - nach Hoths Entsatzangriff für den Stalingrad-Kessel 1942 die erst zweite Winteroffensive des deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg! Die seiner Heeresgruppe unterstellte 5. Panzer- (von Manteuffel) und 6. SS-Panzerarmee (Dietrich) sowie die 7. und 15. Armee wurden jedoch wieder zurückgeworfen.
Nachdem amerikanischen Panzern bei Remagen überraschend die Überquerung des Rhein geglückt war, geriet Models geschwächte Heeresgruppe im Frühjahr 1945 in arge Bedrängnis. Die Leistung, seine Heeresgruppe trotz der alliierten Luftherrschaft über den Rhein zurücknehmen zu können, wurde von Hitler - und der Geschichte - kaum honoriert.
Im April wurden die Truppen der Heeresgruppe B (15. Armee, 5. Panzerarmee, "Armeegruppe von Lüttwitz" und III. Flakkorps) zwischen Rhein, Ruhr und Sieg von US-Truppen überflügelt und im sogenannten Ruhrkessel zusammengedrängt! Die einzige Hoffnung der Eingeschlossenen war ein Entsatzangriff der eilig aufgestellten "Armeegruppe Wenck" - doch diese wurde unmittelbar vor Angriffsbeginn nach Osten verlegt, um als Entsatz für den Berlin-Kessel eingesetzt zu werden. Somit war das Ende der Heeresgruppe besiegelt - ein Ausbruchsversuch nach Osten wurde vom Oberbefehlshaber West GFM Kesselring sowie natürlich Hitler aber abgelehnt.
Als Model nach schweren Verlusten und ausbleibenden Erfolgen keinen militärischen Ausweg mehr sah, bewies er seinen couragierten Ruf und befahl die Feuereinstellung. Mit der HGR B hörten 19 Divisionen mit 325.000 Mann auf zu existieren, im Kessel befanden sich die Schwerterträger Josef Harpe, Horst Niemack, Fritz Bayerlein, Arthur Jüttner, Heinz-Georg Lemm, Karl Decker und Heinrich von Lüttwitz.
Da der überzeugte Soldat Walter Model das Ende der Wehrmacht nicht miterleben wollte, wählte er am 21. April 1945, nur zwei Wochen vor der deutschen Gesamtkapitulation, den Freitod.
Walter Model war neben Erwin Rommel, Walter von Reichenau, Fedor von Bock, Erwin von Witzleben und Hans-Günther von Kluge einer jener GFM, die den Zweiten Weltkrieg nicht überlebten. Es war jedoch der einzige, der gewissermaßen an der Front den Tod fand.
Im Jahre 1955 wurden Models sterblichen Überreste exhumiert und nach Vossenack überführt.
Sein Sohn Hansgeorg, 1944 Freiwilliger in der Elite-Division "Großdeutschland" stieg in der Bundeswehr 1980 zum Brigadegeneral auf, befehligte zuletzt die Panzergrenadierbrigade 7 und ging 1987 in den Ruhestand.

Der Zarewitsch
27.11.04, 10:17
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Personenregister/Bilder/ManteuffelHv-R.jpg

* 14. Januar 1897, Potsdam, + 24. September 1978, Reith/Österreich

Hasso von Manteuffel trat 1908 in die Armee ein und wurde am 22. Februar 1916 Fähnrich . Am 28. April 1916 wurde er zum Leutnant im Husaren-Regiment 3 ernannt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er in die Reichswehr übernommen und wurde Lehrgangsleiter an der Panzertruppenschule. Am 1. April 1939 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges blieb Manteuffel an der Panzertruppenschule und übernahm vom 13. Juni bis zum 5. Oktober 1940 die Führung über das Kradschützen-Bataillon 3. Am 1. Mai 1941 wurde er Kommandeur des I./Schützen-Regiment 7 und am 25. August 1941 Kommandeur des Schützen-Regiments 6. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum Oberst befördert und am 31. Dezember 1941 erhielt er für die Leistungen des Schützen-Regiments 6 das Ritterkreuz verliehen. Vom 15. Juli bis zum 4. November 1942 führte er die 7. Panzer-Grenadier-Brigade, am 8. Februar 1943 übernahm er die Division von Manteuffel in Afrika. Wegen Erkrankung wurde er Ende April 1943 ausgeflogen. Am 1. August 1943 übernahm er das Kommando der 7. Panzer-Division. Für die Leistungen der Division und für seinen persönlichen Einsatz erhielt von Manteuffel am 23. November 1943 das Eichenlaub und am 22. Februar 1944 die Schwerter verliehen. Am 1. Februar 1944 übernahm er die Panzer-Grenadier-Division "Groß-Deutschland". Am 1. September 1944 wurde er Kommandeur der 5. Panzer-Armee und gleichzeitig zum General der Panzertruppe ernannt. Am 18. Februar 1945 erhielt er als 24. Soldat die Brillianten verliehen. Am 5. März 1945 übernahm er die 3. Panzerarmee. BeiKriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er 1947 heimkehrte.

Hasso von Manteuffel setzte sich schon ab etwa 1949 für einen deutschen Verteidigungsbeitrag ein, gebrauchte dabei allerdings teilweise haarsträubende Argumente und stellte abstruse Forderungen auf. So forderte er die Freilassung der – wie wir heute wissen, zu Recht verurteilten – Kriegsverbrecher; den deutschen Widerstand deklassierte er als „Meuterei hinter der Front“ und wärmte wieder das alte Argument von der unmittelbaren eidlichen Bindung an den Führer auf. Aus diesem Eid leitete er den unbedingten Gehorsam, den Befehlsnotstand der militärischen Führung und die Unrechtmäßigkeit einer Auflehnung gegen Hitler ab.
Das war wahrscheinlich der Grund, daß er trotz unbestreitbarer fachlicher Qualifikation nicht zum Aufbau der Bundeswehr herangezogen wurde – weder als ziviler Berater in der Dienststelle Blank, noch später als reaktivierter Offizier.
von Manteuffel hatte auch zahlreiche Verbindungen zu den in der ersten Nachkriegszeit blühenden Organisationen, die sich um eine Wiederherstellung des Ansehens der Soldaten bemühten.
Seit 1949 war von Manteuffel Mitglied der FDP, von 1953 – 1957 Bundestagsabgeordneter für diese Partei, allerdings 1956/57 als Mitglied des damals neu entstandenen Rechtsauslegers der Liberalen, der eigentlich stockkonservativen DP/FVP.

Ritterkreuz (31. Dezember 1941) Eichenlaub (23. November 1943) Schwerter (22. Februar 1944) Brillianten (18. Februar 1945)

Der Zarewitsch
28.11.04, 11:24
http://www.futura-dtp.dk/SLAG/images/BlaskowitzJohan.jpg

Keine der kriegerischen Auseinandersetzungen, an denen die deutsche Armee seit 1866 beteiligt war, forderte von der Generalität so viele Blutopfer wie der II. Weltkrieg, auch Generaloberst Johannes Blaskowitz sollte die Folgen des II. Weltkrieges mit seinem Leben bezahlen.
Im Deutschen Krieg von 1866 kamen auf 5500 gefallene Soldaten (Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften) ein toter General, 1870/71 - im Deutsch-Französischen Krieg - betrug das Verhältnis 1 zu 5900, im 1. Weltkrieg haben von 1548 Generalen des Heeres und Admiralen der Kaiserlichen Marine 168 das Kriegsende nicht mehr erlebt, ein toter Soldat im Generals- oder Flaggoffiziersrang kam also auf 10.200 Gefallene, demgegenüber verzeichnet die Gesamtverlustliste des II. Weltkrieges nicht weniger als 963 tote Soldaten im Generalsrang, diese Zahl umschließt neben 223 Gefallenen auch die an Verwundungen und Krankheiten Gestorbenen, die während des Krieges oder in der Gefangenschaft tödlich Verunglückten, jene 20 von der Hitler-Justiz und 33 von den Alliierten Hingerichteten sowie 64 Generale, die durch Freitod aus dem Leben schieden, das entspricht einem Verhältnis von einem Toten im Generalsrang auf 4600 tote Soldaten. Von 19 Generalfeldmarschällen des Heeres waren bei Kriegsende nur noch drei im Dienst, von den über 50 Generalobersten übten zuletzt nur noch acht ein aktives Kommando aus, alle übrigen waren tot, vermisst, gefangen, dienstenthoben, gemaßregelt oder verabschiedet, ein einziger Armeeführer von 1939 war 1945 noch im Dienst: Generaloberst Blaskowitz - als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe H.
Der ostpreußische Pfarrerssohn Johannes Blaskowitz wurde am 10.Juli 1883 in Peterswalde (Kreis Wehlau) geboren, nach dem Besuch der Kadettenanstalten in Köslin (Pommern) und Groß-Lichterfelde (Berlin) trat er am 2. März 1901 als Fähnrich in die preußische Armee ein und wurde am 27.1.1902 (Geburtstag des Kaisers Wilhelm II.) im Infanterieregiment, von Grolmann 1. Posensches Nr. 18 zum Leutnant - mit Vorpatentierung auf den 10.7.1900 - befördert, dieses Regiment, dem übrigens - wie in den meisten Regimentern mit "hohen Hausnummern" - fast nur bürgerliche Offiziere angehörten, lag damals in Osterode (Ostpreußen) in Garnison.
Von 1909 bis 1911 besuchte Blaskowitz die Berliner Kriegsakademie und kam anschließend als Oberleutnant zur 3. Kompanie des 9. Badischen Infanterieregiments Nr. 170 nach Offenburg, in seiner letzten Friedensstellung gehörte er als Hauptmann dem Stab des Rastatter Infanterieregiments "Markgraf Ludwig Wilhelm" (3. Badisches) Nr. 111 an, wo u.a. der spätere Generalfeldmarschall Paulus und dessen rumänische Schwäger Effrem und Konstantin Rosetti-Solescu als Leutnants seine jüngeren Kameraden waren, als Chef der 10. Kompanie dieses Regiments zog er im August 1914 ins Feld, im zweiten Kriegsjahr wechselte er - zunächst als Kompaniechef und dann als Bataillonsführer - zu einer Jägereinheit, bevor er von 1916 bis zum Kriegsschluss in Generalstabsstellungen Verwendung fand, ebenso wie zuvor als Truppenführer und tapferer Soldat bewährte er sich nunmehr auch als tüchtiger Generalstäbler und erwarb sich nach beiden Eisernen Kreuzen (I. und II. Klasse) und dem Verwundetenabzeichen u.a. auch noch das Ritterkreuz mit Schwertern des Hausordens von Hohenzollern, als Generalstabsoffizier wurde Blaskowitz beim X. Armeekorps, bei der 75. Reservedivision, bei der 37. österreich-ungarischen Honved-Division, beim Armeeoberkommando 7 und schließlich wieder beim X. Korps eingesetzt.
Nach dem Krieg wurde der überdurchschnittlich qualifizierte Generalstabshauptmann in die republikanische Reichswehr übernommen, zunächst tat er weiter Stabsdienst beim Infanterieführer V in Stuttgart, wo er am 1.6.1921 ‑ mit 38 Jahren ‑ zum Major befördert wurde, er war für damalige Verhältnisse noch ein relativ junger Major, der gleichaltrige spätere Generaloberst Ritter von Schobert zum Beispiel wurde erst drei Jahre nach Blaskowitz Major, obwohl er ein besonders hochdekorierter Offizier war, dem im Krieg zugleich mit der höchsten bayerischen Kriegsauszeichnung, dem Militär‑Max‑Joseph‑Orden, der persönliche Adel verliehen worden war .
Für Major Blaskowitz folgte nun wieder ein Truppenkommando als Kommandeur des III. Bataillons im 13. (Württembergischen) Infanterieregiment in Ulm, zum gleichen Regiment gehörten damals der spätere Generalfeldmarschall Rommel als Hauptmann und der Chef der 4. (MG) Kompanie und Oberleutnant Dr. Hans Speidel, der 1944 als General Rommels Heeresgruppenstabschef in Frankreich war und nach dem II. Weltkrieg beim Aufbau der Bundeswehr und der NATO eine führende Rolle spielte, in Ulm wurde Blaskowitz am 1.4.1926 Oberstleutnant und trat dann für mehrere Jahre an die Spitze des Stabes der 5. Division in Stuttgart, nach Beförderung zum Oberst ‑ mit Patent vom 1.10.1929 ‑ übernahm er als Kommandeur die Führung des 14. (Badischen) Infanterieregiments in Konstanz, was für ihn gleichzeitig mit der Funktion eines Landeskommandanten in Baden verbunden war, die Landeskommandanten der Reichswehr besaßen keine besondere Befehlsgewalt, die über ihren jeweiligen Truppenbereich hinausging, sondern hatten eher diplomatische Befugnisse, indem sie dafür zu sorgen hatten, daß im Rahmen der Reichswehr die landsmannschaftliche Eigenart und die wirtschaft*lichen. Bedürfnisse der betreffenden Länder berücksichtigt wurden.
In Konstanz erhielt Blaskowitz am 1.10.1932 seine Beförderung zum Generalmajor ‑ gehörte also schon vor Hitlers Berufung zum Reichskanzler (30.1.1933) zur Generalität, am 1.2.1933 wurde er als Inspekteur der Waffenschule ins Reichswehrministerium nach Berlin geholt, wo er noch im gleichen Jahr ‑ am 1.12.1933 ‑ zum Generalleutnant aufstieg, damit hatte er einen Rang erreicht, der dem eines Befehlshabers von Großverbänden entsprach, tatsächlich löste er nun im Zuge des Ausbaus des 100.000‑Mann‑Heeres zur Wehrmacht mit allgemeiner Wehrpflicht am 1.4.1935 General der Infanterie von Bock, den späteren Generalfeldmarschall, der das neugebildete Heeresgruppenkommando 3 in Dresden übernahm, als Kommandeur der 2.Division und Befehlshaber im Wehrkreis II (Stettin/Pommern) ab, bei der Errichtung von Armeekorps (AK) wurde aus dem bisherigen Wehrkreisbefehlshaber Blaskowitz im September 1935 der Kommandierende General des II. AK, am 3.8.1936 erfolgte seine Beförderung zum General der Infanterie, im Jahre des großen Generalschubes von 1938, den Hitler - nunmehr als oberster Befehlshaber der Wehrmacht - anordnete, trat Blaskowitz abermals an die Stelle von Bocks, der als Generaloberst den Oberbefehl über die Gruppe 1 (Berlin) übernahm, während Blaskowitz OB in Dresden wurde.
Im Oktober 1938 war er als Truppenführer am Einmarsch ins Sudetenland und im Frühjahr 1939 an der Eroberung der Tschechoslowakei beteiligt, bei der Mobilmachung zum II. Weltkrieg gegen Polen wurde General Blaskowitz im Rahmen der von dem reaktivierten Generalobersten von Rundstedt geführten Heeresgruppe Süd mit der Führung der 8. Armee betraut, die am 1.9.1939 aus dem schlesischen Raum heraus mit möglichster Beschleunigung in Richtung Lodz vorzugehen hatte, sie konnte dabei in der" Schlacht an der Bzura" (7. bis 19. 9. 1939) die größte Krise des Polenfeldzuges gegen den unerwartet starken und hartnäckigen Widerstand polnischer Truppen siegreich beenden, die Truppen der Armee Blaskowitz, zu denen das X. und das XIII. Armeekorps, die "Leibstandarte SS Adolf Hitler" sowie die Grenzschutzabschnittskommandos 13 (Glogau) und 14 (Breslau) gehörten, hatten besonderen Anteil an der Vernichtungsschlacht im Weichselbogen und der Einnahme Warschaus, hier wurde Blaskowitz von Hitler beauftragt, nach viertägigem schwerstem Bombardement zu Lande und aus der Luft die Verhandlungen mit dem Gegner wegen der Übergabe der Festung Warschaus zu führen, wobei ein polnischer General namens Juliusz Rommel sein Verhandlungspartner war, der Oberbefehlshaber der 8. Armee wurde nach Beendigung der Kämpfe am 1.10.1939 zum Generaloberst befördert und als einer der ersten deutschen Soldaten mit dem neugestifteten Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet (30. 9. 1939).
Der inzwischen 56jährige Generaloberst Blaskowitz blieb auch nach dem Feldzug zunächst in Polen als "Oberbefehlshaber Ost", er war nicht gesonnen, sich dabei von irgendwelchen SS- und Polizeidienststellen in seine Aufgaben hineinreden zu lassen und fühlte sich wie SS-Führer Berger berichtete "durchaus als Herr der Lage", als "der Mann, der in Wirklichkeit befiehlt", so zögerte er zum Beispiel nicht, SS-Leute, die sich Grausamkeiten und Plünderungen gegen die polnische und jüdische Bevölkerung zuschulden kommen ließen, zum Tode zu verurteilen und Material gegen die SS-Kommandos zu sammeln, dieses in einer Denkschrift zu verarbeiten und über den Oberbefehlshaber des Heeres an Hitler zu senden, eine weitere Denkschrift folgte im Februar 1940, worin es u.a. hieß:

"Die Einstellung der Truppe zur SS und Polizei schwankt zwischen Abscheu und Hass. Jeder Soldat fühlt sich angewidert und abgestoßen durch diese Verbrechen, die in Polen von Angehörigen des Reiches und Vertretern der Staatsgewalt begangen werden."

eine solche offene Sprache behagte natürlich den Machthabern nicht, deshalb wurde Blaskowitz nach einer Intervention des Generalgouverneurs Frank (später in Nürnberg hingerichtet) von Hitler, der die von Blaskowitz bestätigten Todesurteile gegen SS-Leute aufheben ließ, abgelöst und nach dem Westen versetzt.
Nach dem für Deutschland siegreichen Westfeldzug befehligte Blaskowitz nacheinander die 1. und 9. Armee in Frankreich und stand während der Invasionskämpfe an der Spitze der Heeresgruppe G - bestehend aus der 1. Armee (zwischen der Loire und den Pyrenäen) und der 19. Armee (zwischen Port Bou und Mentone), für deren tatkräftige Führung er am 28.10.1944 mit dem 640. Eichenlaub ausgezeichnet wurde, er hatte die schwierige Aufgabe, seine Divisionen kämpfend von den im Süden Frankreichs gelandeten Invasionstruppen und den immer aktiver werdenden Verbänden der französischen "Resistance" zu lösen und den Anschluss an die in Nordfrankreich durch die dortigen Invasionskämpfe schwer angeschlagenen Hauptkräfte der deutschen Front im Westen zu finden, aus Elsaß-Lothringen wurde Blaskowitz schließlich zu seinem letzten Kriegseinsatz nach Holland abkommandiert, wo er die aus der 1. Fallschirmjägerarmee und aus der schwachen 25. Armee bestehende Heeresgruppe H zu übernehmen hatte, aber auch hier waren keine Lorbeeren mehr zu ernten, wenn auch Blaskowitz für die Führung der Kämpfe in der vom Reich abgeschnittenen "Festung Holland" am 25.1.1945 noch als 126. Soldat die Schwerter zum Ritterkreuz verliehen wurden, am 5. Mai 1945 musste er sich aufgrund der Kapitulation der deutschen Truppen im Raum Nordwest mit den Resten der 25. Armee in Wageningen (Holland) dem Gegner ergeben, seine Verhandlungspartner waren diesmal der kanadische General Foulkes und der deutschstämmige Prinz Bernhard der Niederlande als Oberkommandierender der niederländischen Armee.
Sein letzter Weg führte ihn nach Nürnberg, wo auch er wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt werden sollte - ausgerechnet er, der Pfarrerssohn, der sich schon in Polen für die Menschlichkeit eingesetzt hatte und dafür gemaßregelt worden war, damit konnte er nicht fertig werden, ebenso wie General der Gebirgstruppen Franz Böhme, der letzte Chef des österreichischen Generalstabes und bei Kriegsende Oberbefehlshaber der Norwegen-Armee ein Jahr zuvor, setzte Johannes Blaskowitz am 5. Februar 1948 - 65jährig - seinem Leben selbst ein Ende, indem er sich im Lichtschacht des Nürnberger Gerichtsgefängnisses zu Tode stürzte.

Der Zarewitsch
28.11.04, 11:27
http://www.luftwaffe3945.hpg.ig.com.br/aero/udet.jpg

Ernst Udet wurde am 26.04.1896 in Frankfurt am Main geboren.
Er trat am 18.08.1914 dem ADAC bei und wurde Meldefahrer bei der 26. Württembergischen Reserve-Division beim Fuhrpark in Namur. Im August meldete er sich freiwillig zur Fliegertruppe, wurde jedoch abgelehnt.
Nach einer Verwundung im Oktober 1914 wird er nach seiner Genesung Postfahrer beim Kraftwagenpark in Lüttich und macht später seinen zivilen Pilotenschein bei den Otto-Werken.
Am 1506.1915 beginnt er seinen Dienst bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 9 in Darmstadt und macht dort seine Flugmeisterprüfung. Am 04.09.1915 wird er Pilot bei der Artillerie-Flieger-Abteilung 206.
Ende September verbringt er kurze Zeit im Reserve-Lazarett in Colmar und kommt am 02.10.1915 zum Armee-Flugpark "Gaede".
Vom 29.11.1915 bis zum 07.10.1916 ist er zunächst als Unteroffizier der Reserve und später als Vizefeldwebel der Reserve, Pilot bei der Feld-Flieger-Abteilung 68 und dann bis zum 04.08.1917 bei der Jagdstaffel 15. Anfang August kommt er zum Armeeflugpark 4 und wird Pilot bei der Jagdstaffel 37, wo er am 07.11.1917 Staffelkapitän wird. Am 24.03.1918 wird er Staffelkapitän der Jagdstaffel 11 des Jagdgeschwaders "Richthofen". Hier wird er am 22.05.1918 Führer der Jagdstaffel 4.
Vom 11.10.1918 bis zum 10.01.1919 steht er z. V. bei der Inspektion des Flugwesens bzw. der Flieger-Ersatz-Abteilung 3.
Ab dem 11.01.1919 ist er bis zum 22.02.1922 als Kunst- und Postflieger tätig und nimmt an verschiedenen Motorradrennen teil.
Am 23.02.1922 gründet er die Firma "Udet - Flugzeugbau" in München, wo er bis zum 31.05.1934 als Chef arbeitet. Zwischenzeitlich wird die Firma 1915 nach Augsburg verlegt und später in Messerschmitt umbenannt.
Am 01.06.1934 steht er als Oberstleutnant z.V. beim Reichsluftfahrtministerium und arbeitet als Führer des NS-Fliegerkorps (NSFK).
Vom 10.02.1936 bis zum 08.06.1936 ist er Inspekteur der Stuka-Flieger und wird am 09.06.1936 Chef des Technischen Amtes der Luftwaffe im RLM.
Am 01.02.1939 wird er Generalluftzeugmeister und Chef des Planungsamtes der Luftwaffe im RLM und gleichzeitig Generalinspekteur der Jagdflieger.
Am 04.07.1940 erhält er als General der Flieger und Generalluftzeugmeister im OKL das Ritterkreuz.
Ernst Udet starb aufgrund eines Selbstmords am 17.11.1941 in seiner Berliner Dienstvilla.

Der Zarewitsch
28.11.04, 11:29
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Witzleben-Erwin-von.jpg

Erwin von Witzleben wird als Sohn einer Soldatenfamilie am 4.Dezember 1881 in Breslau (heute: Wroclaw/Polen) geboren.
Ab 1889 besucht er die Kadettenanstalt in Wahlstatt (Kr. Liegnitz) und in Lichterfelde bei Berlin. 1901 wird Witzleben Leutnant in einem westpreußischen Grenadier-Regiment. Im 1.Weltkrieg nimmt er als Generalstabsoffizier teil.
Ein Jahr nach dem Krieg wird er als Hauptmann in die Reichswehr übernommen. Witzleben gehört verschiedenen Truppen- und Stabskommandos der Reichswehr und der Wehrmacht an.
In seiner militärischen Karriere wird er Kommandierender General des III. Armeekorps, Befehlshaber des Berliner Wehrkreises und schließlich Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 2.
In den Jahren ab 1935 engagiert sich Witzleben in nationalkonservativen Kreisen innerhalb der Wehrmacht, welche die Tradition der Armee bewahren wollen. Die regimekonforme Anpassungspolitik der Wehrmachtsführung um Walter von Reichenau und Werner von Blomberg, die sich für eine schnelle Einbindung des Militärs in das NS-Regimeaussprechen, lehnt Witzleben entschieden ab.
Seine distanzierte Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus beeinträchtigt seine Karriere nicht, da er über genügend Rückhalt im Militär verfügt.
Er sucht Kontakt zum Widerstand in der Wehrmacht und lernt den Kreis um Carl Friedrich Goerdeler, den Chef der Wehrmachtsrüstung General Georg Thomas (1890-1946), den Stuttgarter Industriellen Robert Bosch und Mitglieder der Berliner Mittwochsgesellschaft um Johannes Popitz und Ulrich von Hassel kennen.
Im September 1938 gehört er zum engen Kreis um Generalstabschef Ludwig Beck, der während der Sudetenkrise zurücktritt, um gegen Adolf Hitlers Plan eines Kriegs gegen die Tschechoslowakei zu protestieren.
Witzleben beteiligt sich an der Septemberverschwörung von Becks Nachfolger Franz Halder, der die Absetzung Hitlers plant. Als Kommandierender General des III. Armeekorps und Befehlshaber von Berlin soll Witzleben entsprechende militärische Operationen durchführen und Hitler verhaften. Ein Attentat auf Hitler lehnt Witzleben aus religiösen Gründen ab. Die Aktion wird wegen des Münchner Abkommens am 30.September hinfällig.
Im August 1939 wird Witzleben Oberbefehlshaber der 1. Armee.
Zu Beginn des 2.Weltkrieges ist er am Überfall auf Polen beteiligt. Nach Augenzeugenaussagen ist Witzleben bemüht, eine Terrorisierung der Zivilbevölkerung zu unterbinden.
Am 24.06.1940 wird er als Generaloberst und Oberbefehlshaber der 1. Armee mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
Nach dem Frankreichfeldzug 1940 wird er von Hitler zum Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe D ernannt.
Sein enger Vertrauter in dieser Zeit, Graf Schwerin von Schwanenfeld (1902-1944), berichtet in seinen Tagebüchern, Witzleben habe 1940 mit der Idee gespielt, Hitler auf einer Parade in Paris zu verhaften und vor Gericht zu stellen.
Am 1.Mai 1941 wird Witzleben Oberbefehlshaber West. Am 15. März wird er aufgrund von Verdächtigungen, Witzleben habe Verbindung zu oppositionellen Kreisen in der Wehrmacht, durch Hitler persönlich in die Führerreserve versetzt.
Nach seiner Entlassung 1943 aus dem aktiven Dienst nimmt Witzleben verstärkt Kontakt zu Beck und dem Kreissauer Kreis auf. Er gehört nun zum Zentrum des Widerstands in der Wehrmacht. Trotz religiöser Bedenken befürwortet er inzwischen einen Anschlag auf Hitler.
Die Verschwörer des Attentats vom 20.Juli bitten Witzleben, nach erfolgreicher Durchführung des Putsches den Posten des Oberbefehlshabers der Wehrmacht zu übernehmen.
Am 20. Juli 1944, während der Operation "Walküre", übermittelt Witzleben gegen zehn Uhr vormittags aus Berlin die ersten Befehle an die Armeebefehlshaber an der Front. Vom Scheitern des Attentats auf Hitler erfährt er wenige Stunden später. Einen Tag darauf wird Witzleben verhaftet. Am 4. August 1944 wird er aus der Wehrmacht ausgestoßen.
Witzleben ist der ranghöchste Angeklagte vor dem Volksgerichtshof. Von Roland Freisler wird er am 8. August 1944 zum Tode verurteilt. Am selben Tag wird Erwin von Witzleben in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Der Zarewitsch
28.11.04, 11:39
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Tippelskirch-Kurt-von.jpg

Kurt von Tippelskirch wurde am 09.10.1891 in Berlin geboren.
Nach dem Abitur kam er als Fähnrich in die Hauptkadettenanstalt, wurde dann zur Kriegsschule nach Danzig kommandiert und wurde am 20.03.1911 im Königin Luise Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 zum Leutnant befördert.
Von Tippelskirch wurde später Ehrenritter des Johanniterordens und in den Jahren 1908/09 Kaiser-Page.
Im Jahre 1914 kam er mit seinem Regiment an die Westfront, wo er in der Marneschlacht schwer verwundet wurde. Er geriet in französische Gefangenschaft und wurde später in der Schweiz interniert. Er nutze diese zeit zum Studium der französischen Sprache und Kultur und konnte später das militärische Dolmetscher-Examen Französisch bestehen, weiterhin auch die gleichen Examina in Englisch und Italienisch.
Im Jahre 1918 wurde er Hauptmann und Kompaniechef im Infanterie-Regiment 9, wo er die 4. (MG) Kompanie übernahm.
Von 1924 bis 1933 war er zunächst im Generalstab der 3. Infanterie-Division tätig und dann im Reichswehrministerium, in der T3 Abteilung - Fremde Heere.
1933 wurde er Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiment 5 und ab 1934 Kommandeur des von ihm aufgestellten Infanterie-Regiments 27 in Rostock.
Im Kriegsministerium war er ab 1935 Chef der 3. Abteilung (Fremde Heere und Attache-Gruppe) im Generalstab des Heeres.
Im Jahr 1938 wird er Generalmajor und am 01.10.1938 Oberquartiermeister IV, womit ihm die vier wichtigsten Abteilungen unterstanden, die da waren: Fremde-Heere-West, Fremde-Heere-Ost, Attache-Abteilung und Heerwesen-Abteilung. Bei ihm flossen also alle Mitteilungen zur Beurteilung der Lage aus ganz Europa zusammen.
Ab Januar 1941 wurde von Tippelskirch Kommandeur der 30. Infanterie-Division, die er bis zu den Kämpfen um Demjansk kommandierte. In dieser Stellung hatte er am 23.11.1941 das Ritterkreuz erhalten.
Dem folgte die Stellung des "Deutschen Generals bei der Königlich Italienischen 8.Armee" am Don. Dies war eine schwere Aufgabe, da die Italiener beratungslässig sehr unzugänglich waren und außerdem über keinerlei deutsches Rahmenpersonal verfügtem Hinzu kam die Katastrophe von Stalingrad, die unmittelbar Wirkung auf die 8. Armee hatte.
1943/44 befehligte er das XII. Armeekorps und übernahm stellvertretend das Kommando über die 4. Armee in den Kämpfen in der mittleren Ostfront.
Ein Flugzeugabsturz, am 18.07.1944 bei Grodno, bei dem er schwer verletzt wurde, unterbrach seine Führungstätigkeit für einige zeit. In der Zwischenzeit erhielt er am 30.07.1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.
Bei Kriegsende war er Oberbefehlshaber der 21. Armee in Mecklenburg und gleichzeitig in Vertretung Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel. Ihm gelang es durch geschickte Verhandlungen seine gesamte Armee im Raum Ludwigslust in britische Gefangenschaft zu übergeben. Diese endete für ihn im Januar 1948 im Lager Allendorf/Neustadt.
In der Folgezeit schrieb er ein bedeutendes Werk über den 2. Weltkrieg in einer kleinen Dachkammer im Lüneburg.
Kurt von Tippelskirch starb unerwartet früh am 10.05.1957 durch Herztod.

Der Zarewitsch
28.11.04, 11:42
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Rundstedt-Gerd-von.jpg

Am 12. Dezember 1875 wird Gerd von Rundstedt in Aschersleben (Sachsen-Anhalt) als Sohn des Generalmajors Gerd von Rundstedt geboren.
Von 1886-1891 besucht er das Gymnasium und tritt 1891 in das preußische Kadettenkorps.
Im Jahr darauf tritt Rundstedt als Fähnrich in das 3. kurhessische Infanterie-Regiment 83 in Kassel ein und wird 1883 Offizier in der preußischen Infanterie.
1894 wird Rundstedt Leutnant und erhält eine Kommandierung an die Kriegsakademie. Im Jahr 1902 heiratet er mit der Tochter eines Majors.1909 wird er Hauptmann im Generalstab, 1912 erhält er ein Truppenkommando als Kompaniechef des Kolmarer Infanterie-Regiments 171.
Im ersten Weltkrieg nimmt Rundstedt als Generalstabsoffizier in der Türkei und in Frankreich teil. Er erwirbt sich Verdienste bei der Planung und Bewegung von Heeresverbänden.
Ab 1919 wird er in die Reichswehr übernommen, wo er im Jahr darauf zum Oberstleutnant und Chef des Stabs der 3. Kavalleriedivision in Weimar ernannt wird. 1923 erfolgt die Beförderung zum Oberst.
Ab 1925 ist er Kommandeur des Infanterie-Regiments 18 in Münster.
In den Jahren von 1927-1929 erfolgen die Beförderungen zum Generalmajor und zum Generalleutnant. Im Oktober 1932 wird er Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 1 in Berlin und General der Infanterie.
Von 1933-1938 arbeitet Rundstedt im Generalstab in Berlin. Er ist Befehlshaber des Wehrkreises III (Berlin). Am 1. März 1938, im Zuge der Blomberg-Fritsch-Krise, wird Rundstedt zum Generaloberst befördert.
Während der deutschen Besetzung des Sudetenlands führt er eine Heeresgruppe. Im November wird Rundstedt aus der Wehrmacht verabschiedet, weil er gegen den Zeitpunkt des deutschen Einmarsches protestiert. Nach seiner Auffassung ist die Wehrmacht noch nicht kriegsbereit.
Im Sommer 1939 wird Rundstedt reaktiviert, weil er Fürsprecher in der Heeresleitung hat und seine Führungsfähigkeiten anerkannt sind.
Zu Beginn des 2.Weltkrieges ist Rundstedt am Überfall auf Polen beteiligt. Als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd umgeht er das Zentrum der polnischen Streitkräfte an der Südflanke und verhindert damit den Rückzug polnischer Truppen über die Weichsel.
Rundstedt gehört zu den ältesten aktiven Offizieren auf deutscher Seite. Wegen seiner Herkunft und seiner Rolle im Ersten Weltkrieg wird er als "letzter alter Preuße" bezeichnet.
Im Mai bis Juni 1940 während des Frankreichfeldzuges ist Rundstedt Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A. Er führt den Vorstoß der Panzerkräfte durch die Ardennen bis zur Kanalküste und umklammert dort alliierte Streitkräfte. Im September 1940, in Anerkennung seiner Verdienste verleiht ihm Adolf Hitler das Ritterkreuz und den Rang eines Generalfeldmarschalls.
Rundstedt ist von der Wehrmachtsführung vorgesehen, die Truppen im Feldzug gegen England zu führen. Dieser Plan wird nicht verwirklicht, da der Luftkrieg gegen England von Hitler nach schweren Verlusten abgebrochen wird.
Am 22. Juni 1941 nimmt Rundstedt am Überfall auf die Sowjetunion teil. Er erhält den Oberbefehl über die Heeresgruppe Süd in der Ukraine. Unter seiner Führung werden die Krim und das Donezbecken erobert. Seine Truppen dringen bis Rostow am Don vor.
Im Oktober 1941 ist Rundstedt mit dem sogenannten Reichenau-Befehl, in dem Walter von Reichenau seine Soldaten zur Unterstützung von Hitlers "Weltanschauungskrieg" und zur "Vernichtung des jüdischen Untermenschentums" aufruft, voll einverstanden.
Am 3. Dezember zieht Rundstedt gegen Hitlers Befehl die Heeresgruppe aus taktischen Gründen aus Rostow zurück. Daraufhin wird er von Hitler abberufen und durch Reichenau ersetzt.
Im März 1942 wird er reaktiviert und als Oberbefehlshaber West und Chef der Heeresgruppe D eingesetzt. Er soll die deutsche Westfront auf die erwartete Landung der Alliierten in Frankreich vorbereiten.
Im August 1942 misslingt ein alliiertes Landeunternehmen bei Dieppe (Belgien). Entgegen geltendem Kriegsrecht lässt Rundstedt die in Kriegsgefangenschaft geratenen britischen Soldaten an die Gestapo ausliefern.
Hitler gibt den Befehl, den "Atlantikwall" gegen einen weiteren alliierten Invasionsversuch zu errichten. Rundstedts Truppen nehmen am Bau dieses Verteidigungswalls in Frankreich, Belgien und den Niederlanden teil. Am 3. Juli 1944 muss Rundstedt nach der Landung der Alliierten in Frankreich auf Anordnung Hitlers den Posten des Oberbefehlshabers West an Generalfeldmarschall Hans Günther von Kluge abtreten.
Am 21. Juli verlässt Rundstedt die Westfront und wird Vorsitzender des "Ehrengerichts" (Ehrenhof des Deutschen Reiches), das die in das Attentat vom 20. Juli verwickelten Offiziere aus der Wehrmacht ausschließt.
Am 5. September wird Rundstedt an die Westfront zurückbeordert, vermag aber den alliierten Vormarsch nicht zu stoppen.
Über Wilhelm Keitel fordert Rundstedt Hitler auf, den Krieg zu beenden. Daraufhin wird Rundstedt von seinem Posten abgelöst.
Im Januar 1945 wird Rundstedt erneut reaktiviert. Er soll während der Ardennenoffensive die Alliierten zurückdrängen. Das Vorhaben scheitert.
Am 3. März wird er wegen Differenzen mit dem OKW über die Taktik der Ardennenoffensive und wegen des erfolgten Rheinübertritts amerikanischer Truppen bei Remagen erneut seines Kommandos enthoben.
Im Mai wird er von amerikanischen Truppen in Bad Tölz verhaftet und in britische Kriegsgefangenschaft übergeben.
In Großbritannien wird er wegen Kriegsverbrechen angeklagt. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands wird das Verfahren jedoch ausgesetzt. Es kommt zu keiner Verurteilung, dennoch verbleibt er in britischer Kriegsgefangenschaft.
Am 5. Mai wird er wegen einer Herzerkrankung aus britischer Haft entlassen und zieht in die Nähe von Celle (Niedersachsen).
Er starb am 24. Februar 1953 in Hannover.

Der Zarewitsch
29.11.04, 08:35
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Hollidt-Karl-Adolf.jpg

Karl Adolf Hollidt wurde am 25. April 1891 in Speyer geborgen.
Bereits am 19. Juli 1909 trat er ins Heer ein und wurde am 16. November 1910 im IR 117 zum Leutnant befördert.
Am 1914 ausbrechenden 1. Weltkrieg nahm er teil und wurde am 9. September 1914 mit dem EK II 1914 und am 18. Oktober 1916 das EK I 1914 ausgezeichnet. Weiterhin erhielt er 1918 das Verwundetenabzeichen in Schwarz sowie die Großherzoglich Hessische Tapferkeitsmedaille.
Am 1. Januar 1935 wurde er in der Reichswehr zum Oberst ernannt, worauf am 1. April 1938 die Beförderung zum Generalmajor folgte. Kurze Zeit später, am 10. November 1938, übernahm er das IR 9 in Potsdam, wurde jedoch bald darauf mit der Aufstellung der 52. ID betraut. Nachdem dies am 28. August 1939 geschehen war, wurde er mit dem 1. September 1939 deren Kommandeur.
Die Division lag bei Kriegsausbruch in der Saarpfalz.
Es folgte die Station als Chef des Generalsstabs beim OB Ost in Polen seit dem 1. November 1939 und am Frankreichfeldzug nahm er als Chef des Generalstabs der 9. Armee teil. Hier erhielt er am 30. Mai 1940 die Spange zum EK II und am 7. Juni 1940 die Spange zum EK I, nachdem er bereits am zum 1. April 1940 zum Generalleutnant ernannt worden war
Am 25. Oktober 1940 wurde er als Kommandeur der 50. Infanterie-Division eingesetzt und führte diese im Balkanfeldzug und in Russland, wo er am 8. September 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt. Mit dem 23. Januar 1942 verließ er die Division und wurde Kommandierender General des XVII. AK, bei dem er am 1. Februar 1942 seine Beförderung zum General der Infanterie erhielt.
Am 23. November 1942 übernahm er dann die Armeeabteilung „Hollidt“ und am 5. März 1943 die nach der Katastrophe von Stalingrad neu gebildete 6. Armee. Als deren OB erhielt er auch am 17. Mai 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, am gleichen Tag wie der Angehörige seiner geliebten 50. ID Erich Bärenfänger.
Am 1. September 1943 folgte die Ernennung zum Generaloberst, mit dem 7. April 1944 wurde er zur Führerreserve versetzt und geriet im Mai 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Am 28. Oktober 1948 wurde er in im OKW-Prozeß Nürnberg zu 5 Jahren Haft verurteilt, jedoch bereits zu Weihnachten 1949 wieder entlassen.
Karl Adolf Hollidt starb am 22. Mai 1985 in Siegen und fand seine letzte Ruhe in Speyer, seiner Geburtsstadt.

Der Zarewitsch
29.11.04, 08:39
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Reichenau-Walther-von.jpg

Am 8. Oktober 1884 wird Walter von Reichenau in Karlsruhe als Sohn eines preußischen Generalleutnants geboren.
Nach dem Abitur 1903, tritt er in das preußische Heer ein und wird 1904 Leutnant des 1. Garde-Feldartillerie-Regiments.
1911 erfolgt die Versetzung zur Ausbildung an die Kriegsakademie.
Während des 1. Weltkrieges ist Reichenau Generalstabsoffizier und wird 1919 in die Reichswehr übernommen. Er heiratet Alexandrine Gräfin von Maltzan und steigt damit in die höchsten Kreise der altadligen schlesischen Aristokratie auf.
1924 wird er zum Major und 1929 zum Oberstleutnant befördert, wird Chef des Stabs der Nachrichteninspektion im Reichswehrministerium.
Von 1930-1933 ist Reichenau Stabschef im ostpreußischen Wehrkreis I. Sein Onkel, der Präsident des "Vereins für das Volkstum im Ausland" ist, macht ihn mit Adolf Hitler bekannt.
Am 1. Februar 1933 wird Reichenau Leiter des Ministeramts im Reichswehrministerium und persönlicher Berater des Reichswehr- und späteren Kriegsministers Werner von Blomberg. Durch ihn kommt Reichenau in Kontakt mit weiteren führenden Nationalsozialisten.
Am 13. Februar 1934, bei der Umstrukturierung der Reichswehr zur Wehrmacht erhält Reichenau den Posten des Chefs des Wehrmachtsamts.
Am 30. Juni befürwortet Reichenau die Monopolstellung der Wehrmacht als einzigen "Waffenträgers der Nation". Er wirkt an der Ermordung Ernst Röhms mit.
Ab 1935 engagiert sich Reichenau für eine schnelle Einbindung des Militärs in das NS-Regime. Er wird als der "Politische General" bezeichnet.
Reichenau wird als Generalleutnant zum Kommandierenden General des VII. Artilleriekommandos in München ernannt. Seinen Posten als Chef des Wehrmachtsamts übernimmt Wilhelm Keitel.1936 wird Reichenau zum General der Artillerie befördert.
Am 28.Februar 1938, im Zusammenhang mit der Blomberg-Fritsch-Krise, wird von Reichenau Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 4 in Leipzig und Nachfolger von Walther von Brauchitsch.
Als einziger General der Wehrmacht besitzt Reichenau eine politisch bedeutsame Führungsposition.
Während der Besetzung des Sudetenlands 1938/39 ist Reichenau Oberbefehlshaber der 10. Armee.
Bei Ausbruch des 2.Weltkrieges hat Reichenau das Kommando über die 10. Armee.
Am 30.09.1939 erhält er als General der Artillerie und Oberbefehlshaber der 10.Armee das Ritterkreuz. Während des Überfalls auf Polen stoßen seine Truppen von Oberschlesien aus nach Norden vor und sind an den Kesselschlachten bei Radom und Warschau beteiligt.
Im Frankreichfeldzug 1940 befehligt Reichenau als Generaloberst die 6. Armee, führt sie durch die Niederlande und erzwingt die Kapitulation Belgiens.
Am 19. Juli 1940 wird er Generalfeldmarschall.
Im Sommer des Jahres 1941 werden Reichenaus Einheiten an die Ostfront verlegt und dringen unter seiner Führung bis Kiev und Charkow vor. Am 10. Oktober ruft er im "Reichenau-Befehl" seine Soldaten zur Unterstützung von Hitlers "Weltanschauungskrieg" und zur "gerechten Sühne am jüdischen Untermenschentum" auf.
Am 3. Dezember übernimmt Reichenau als Nachfolger Gerd von Rundstedts die Leitung der Heeresgruppe Süd in Rußland. Am 31.Dezember 1941 gibt Reichenau die Führung der 6. Armee an Friedrich Paulus ab.
Am 17. Januar 1942 stirbt Walter von Reichenau an einem Schlaganfall nach einer Flugzeugbruchlandung in Poltawa (Rußland).

Der Zarewitsch
29.11.04, 08:42
http://www.spartacus.schoolnet.co.uk/GERpaulus.JPG

Friedrich Wilhelm Paulus wurde am 23. September 1890 in Breitenau-Gershagen, Kreis Meisungen in Hessen geboren. Sein Vater war Strafanstaltsbeamter Ernst Paulus, der die Tochter seines Direktors Bertha, geborene Nettelbeck heiratete.
Nach dem Abitur am Wilhelms-Gymnasium in Kassel wollte Paulus in die Marine eintreten, die ihn jedoch aufgrund der nicht standesgemäßen Familie ablehnte. Daraufhin studierte er Jura im Wintersemester 1909/10 in Marburg, trat dann aber am 18. Februar 1910 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm (Badische Nr. 3) Nr. 111 in Rastatt ein. Am 18.10.1911 folgte die Beförderung zum Fähnrich, der Besuch der Kriegsschule Engers und die Ernennung zum Leutnant am 18. August 1911.
Am 04. Juli 1912 heiratete er die rumänische Adlige Elena Constance Rosetti-Solescu. Aus dieser Ehe gehen 3 Kinder hervor, darunter die Tochter Olga und die Zwillinge Friedrich (gefallen) und Ernst Alexander.
Seit dem 01. Oktober 1913 Adjutant des III. Bataillons zieht er ins Feld, wo er jedoch schon bald erkrankt. Nach der Erholung übernimmt er ab dem 07. April 1915 eines Rekruten-Depots und wird am 02. August 1915 Ordonnanzoffizier beim Jäger-Regiment Nr. 2 im Verband des Alpenkorps.
Ab dem 18. Dezember 1915 wird er als Oberleutnant Bataillonsadjutant und dann Führer eines MG-Bataillons, bis er am 06. mai 1916 die Aufgabe des Regimentsadjutanten übernimmt. Ab dem 04. Mai 1917 wird er IC im Generalstab des Alpenkorps und ab dem 11. Mai 1918 ist er im Generalstab der 48. Reserve-Division tätig. Das Kriegsende erlebte er in seinem alten Regiment Nr. 111.
Nach einer kurzen zeit im Grenzschutz Ost wurde Paulus am 01. Juli 1919 Brigadeadjutant bis am 01. Oktober 1919 die Versetzung zum Reichswehr Schützen-Regiment 113 erfolgte. Im Reichsheer war er ab dem 28. März 1920 Adjutant des 14. (Badischen) Infanterie-Regiments in Konstanz und erhielt am 01. Februar 1922 die Beförderung zum Hauptmann.
Mit dem 01. Juni 1922 wird Paulus in den Stab des Gruppenkommandos 2 in Kassel versetzt, bevor er im Oktober einen "R"-Lehrgang für Führerstabsoffiziere (Generalstab) im Reichwehrenministerium in Berlin antrat. Daraufhin wurde er am 01. Oktober 1923 in den Führerstab versetzt. Ein Jahr lang war er bei der Heeresabteilung (T1) und beim "Messlehrgang" und immatrikulierte sich am 06. Dezember 1923 für Vorlesungen an der technischen Universität Charlottenburg.
Am 01. April 1925 erfolgte die Versetzung in den Stab des Infanterieführers V, dann vom 01.10.1926 - 01.10.1927 in den Stab des Artillerieführers V in Stuttgart, wo er mehrere Jahre als Lehrer an einem Stabslehrgang tätig war. In einer Beurteilung über Paulus heißt es:

" [...] Typischer Generalstabsoffizier, von peinlich gepflegter äußerer Erscheinung, bescheiden, bisweilen übertrieben bescheiden, liebenswürdig mit vorzüglichen Umgangsformen, ein guter Kamerad, freilich auch bestrebt, sich niemanden zum Feinde zu machen. Militärisch außerordentlich begabt und interessiert, ein langsamer, sorgfältiger Arbeiter am Schreibtisch, mit einer Leidenschaft für Kriegs- und Planspiele am Kartentisch oder Sandkasten, bei denen er eine beträchtliche operative Begabung bewies, jeden Entschluss lange, gründlich und mit Sorgfalt zu überdenken, bevor er die entsprechenden Befehle herausgab.[...]"

Vom 01.10.1927 bis 01.10.1930 war Paulus Chef der 2. Kompanie des 13. (Württembergischen) Infanterie-Regiments in Stuttgart und danach arbeitete er weiterhin in Stuttgart im Stab der 5. Division. Im Rahmen dieser Tätigkeit wird er am 01.02.1931 zum Major befördert und war anschließend ab dem 01.April 1934 in der Heeres-Ausbildungsabteilung (T4) tätig und stand dem Chef der Heeresleitung als Lehrer bei den Offizierslehrgängen zur Verfügung. Am 01.06.1933 zum Oberstleutnant befördert übernimmt er am 01. April 1934 die Kraftfahr-Abteilung 3 in Wünsdorf, die im selben Jahr in Aufklärungs-Abteilung (mot.) 3 umgegliedert wurde. Am 01.10.1935 wird er als Oberst Chef des Stabes des Kommandos der Panzertruppen in Berlin.
Ab dem 01. November 1938 wurde Paulus Chef des Generalstabes des XVI. Armeekorps (mot.) in Berlin und ab dem 01.05.1939 Chef des Generalstabes der Heeresgruppe 4 in Leipzig. Daraus entstand am 26.08.1939 die neue 10. Armee (unter Reichenau). In der Armee blieb Paulus weiterhin Chef des Generalstabes und erlebte so den Polenfeldzug der am 26. Oktober 1939 in 6. Armee umbenannten Armee. Am 19. August 1940 wird Paulus zum Generalleutnant befördert.
Am 03. September 1940 trat Paulus seinen Dienst als Generalquartiermeister I (OQu I) und als Stellvertreter des Chefs des Generalstabes des Heeres an. Er bekam die Aufgabe des geplanten Russlandfeldzug auszuarbeiten und leitete die Operationen, nach Beginn des Russlandfeldzuges, in Zusammenarbeit mit den Heeresgruppen in groben Zügen die Operationen.
Mit Wirkung vom 05. Januar 1942 wird Paulus Oberbefehlshaber der 6. Armee, er übernimmt die Armee am 20. Januar als General der Panzertruppe. Das Heerespersonalamt hatte somit Paulus zum OB einer Armee ernannt, ohne das diese je eine Division oder ein Korps geführt hatte, er besaß keinerlei Erfahrung die richtigen Befehle zu geben wen er unter Entscheidungszwang stand.
Paulus erhielt jedoch am 26.09.1942 das Ritterkreuz nachdem er dem russischen Marschall Timoschenko eine vernichtende Niederlage beibringen konnte. Als Hitler die Heeresgruppe Süd in 2 Teile spaltete (HG A und HG B9 begann der Anfang vom Ende der 6. Armee, mit jedem Kilometer Landgewinn wurde die linke Flanke immer länger und musste geschützt werden, dafür musste man immer mehr Truppen abstellen und schwächte so die Angriffskräfte. Bereits am 23. August 1942 erreichten erste deutsche Einheiten bei Rynok die Wolga. Bis Ende September konnte man 80% der Stadt einnehmen, für den Rest fehlten jedoch die Kräfte. Dabei wurden die Nordflanke und die Südflanke der Armee von den verbündeten Ungarn und Rumänen besetzt und verteidigt. Gegenüber jenen Verbänden marschierte die Rote Armee auf, als man dies im Stab der 6. Armee erkannte, wollte Paulus sämtliche Kampfhandlungen in stalingrad einstellen, was allerdings von Hitler verboten wurde. Im Winter fror der Don zu und ermöglichte den Russen also ein problemloses Übersetzen. Diese Gefahr war Paulus und auch der Heeresgruppe B bewusst, allerdings reagierte im Führerhauptquartier niemand und beließ es bei dieser Situation. So brach am 19. November 1942 die russische Gegenoffensive los und endete am 22. November mit der Schließung des Kessels um die 6. Armee bei Kalatsch.
Hitler verbat jeglichen Ausbruchsversuch, Paulus bat um Handlungsfreiheit die jedoch nicht erteilt wurde, stattdessen versprach man Luftversorgung. Jetzt kamen Paulus Charaktereigenschaften zum Zuge, die ihn lange überlegen und abwägen ließen. Er vertraute Hitlers und Görings Zusicherung der Luftversorgung einer ganzen Armee.
Der am 12. Dezember 1942 begonnene Entsatzversuch der 4. Panzerarmee kam bis 48km an den Kessel heran, dies war für Paulus und seine Soldaten die einzige Chance dem verderben zu entkommen, doch Paulus handelte nicht.
Mit Wirkung vom 01. Januar 1943 wird Paulus zum Generalobersten befördert und erhält am 15. Januar das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Am 08. Januar 1943 wird die 6. Armee zur Kapitulation aufgefordert was jedoch von Paulus abgelehnt wird, das Freiwerden russischer Großverbände zu diesem Zeitpunkt, hätte die gesamte Ostfront einstürzen lassen. Am 16. Januar geht Pitomnik und am 22. Gumrak verloren, damit besaß man keine Flughäfen mehr zum Transport von Nachschub und Verwundeter.
Am 30. Januar 1943 kapituliert das XIV. Panzerkorps und einen Tag später das LI. Armeekorps, gleichzeitig wird Paulus zum Generalfeldmarschall befördert und nimmt gleichzeitig Kapitulationsverhandlungen auf, so kapituliert er am 31. Januar 1943 um 12.00 Uhr, mit ihm gehen 91.000 Soldaten, von ursprünglich ca. 260.000 in Gefangenschaft, darunter auch 20 Generale. Paulus meinte später zur Stalingrad-Katastrophe:

"[...] So wie die Dinge um die Wende des Jahres 1942/43 lagen, glaubte ich, durch das lange ausharren bei Stalingrad gerade den Interessen des deutschen Volkes zu dienen, da mir ein Zusammenbruch an der Ostfront jeden politischen Ausweg zu versperren schien. [...] Jedes selbstständige Heraustreten aus dem allgemeinen Rahmen durch mich oder bewusstes handeln gegen die gegebenen befehle bedeutete die Übernahme der Verantwortung im Anfangsstadium - bei vorzeitigem Aufgeben des Widerstandes - für das Schicksal des Südabschnittes und damit für die ganze Ostfront selbst., bedeutet also - wenigstens äußerlich - vor dem ganzen deutschen Volk den durch mich herbeigeführten Verlust des Krieges. Man hätte dann auch nicht gezögert, mich für die gesamten operativen Folgeerscheinungen an der Ostfront zur Verantwortung zu ziehen. Die Frage der völligen Aussichtslosigkeit war durchaus nicht zu bejahen, geschweige denn als subjektiv eindeutig erkannt anzusehen, wenn man vom letzten Stadium absieht. Entbindet die Aussicht auf den eigenen Tod oder den wahrscheinlichen Untergang oder die Gefangenschaft der eigenen Truppe den Verantwortlichen vom soldatischen gehorsam? Die umstürzende Absicht, die Niederlage bewusst herbeizuführen, um damit Hitler zu Fall zu bringen, ist weder von mir erwogen worden, noch kam sie mir aus meinem ganzen Befehlsbereich in irgendeiner Form zur Kenntnis. Vor den Truppen und den Truppenführern der 6. Armee sowie vor dem deutschen Volk trage ich die Verantwortung, daß ich die von der Obersten Führung gegebenen Durchhaltebefehle bis zum Zusammenbruch durchgeführt habe."

Nach dem Hitlerattentat trat Paulus in den Bund Deutscher Offiziere ein, was ihn zum Ziel massiver Angriffe machte.
Am 11. und 12. Februar 1946 wurde Paulus als Zeuge der Anklage vernommen und wurde dann wieder in die Sowjetunion zurückgebracht. Seine Entlassung erfolgte am 17. November 1953, wonach er auf den "Weißen Hirsch" in Dresden umsiedelte. Während der folgenden Jahre hielt er Kontakt mit ehemaligen Offizierskameraden, wie Generaloberst Hollidt und Generalmajor Brandt.
Friedrich Paulus starb nach langer Krankheit am 01. Februar 1957 in Dresden. Die Urne wurde am 08. März 1957 in Baden-Baden beigesetzt.

Der Zarewitsch
29.11.04, 08:45
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Manstein%20Erich%20von%20.jpg

Erich von Lewinski wurde am24.11.1887 in Berlin, als Sohn des späteren Generals der Artillerie Eduard von Lewinski und seiner Frau Helene, geb. Sperling, geboren. Bereits vor seiner Geburt war er dem damaligen Major und späteren Generalleutnant Georg von Manstein und seiner Ehefrau Hedwig, geb. Sperling, Schwester seiner leiblichen Mutter, zur Adoption versprochen wurden. Die "Übergabe" des Kindes erfolgte bei der Taufe, sein späterer Doppelname wurde ihm vom Kaiser verliehen. Beide Familien brachten in der Geschichte Preußens immer wieder bedeutende Männer und Frauen hervor und so reifte schon früh der Wunsch Offizier zu werden.
Bis zu seinem 12 Lebensjahr wuchs Erich bei seinen Adoptiveltern auf, wobei der Kontakt zu seinen leiblichen Eltern nie aufhörte, obwohl er seine Adoptiveltern als seine echten Eltern ansah. Er trat so in das Kadettenkorps in Plön und Lichterfelde ein und legte 1906 an der Hauptkadettenanstalt in Berlin sein Abitur mit "gut" ab und trat im März des Jahres 1906 als Fähnrich in das 3. Garde-Regiment zu Fuß in Berlin ein.
Bereits am 27.01.1917 erfolgte die Beförderung zum Leutnant und 1911 die Beförderung zum Oberleutnant sowie die Dienststellung eines Bataillonsadjutanten. Im Jahre 1913 legte er die Aufnahmeprüfung zur Akademie erfolgreich ab und wurde mit dem 01.10.1913 dorthin kommandiert. Nach einem Jahr Ausbildung begann jedoch der 1. Weltkrieg, so das er die den Unterricht unterbrechen musste.
Er zog als Regimentsadjutant des 2. Garde-Reserve-Regiments in den Krieg und wurde bereits am 17. November 1914 schwer verwundet, so das er erst im mai 1915 wieder verwendungsfähig war. Zunächst tat er Dienst als Ordonnanzoffizier im AOK 8, später 11 und im AOK 1. Im Stab der 1. Armee, unter dem Oberbefehl von General von Below wurde er, seit Juli 1915 Hauptmann, im September 1916 als Gehilfe des Ia in den Generalstab, sowie Chef des Stabes General von Loßberg, des Oberkommandos versetzt.
Dem schlossen sich Verwendungen, als Ia der 4. Kavallerie-Division in Kurland von Oktober 1917 bis Mai 1918 und als Ia der 213. Infanterie-Division in Frankreich bis Kriegsende, an.
In der Nachkriegszeit wurde von Manstein meistens in Generalstabsstellen (bis 1938) eingesetzt, bis auf die Zeit zwischen 1921 und 1923, die er als Kompaniechef verbrachte, sowie die Zeit von Ende 1932 bis Anfang 1934 als er Kommandeur eines Jägerbataillons in Kolberg war. Als Major wurde er Leiter der Gruppe I der Abteilung T1(Operationsabteilung) im Truppenamt des Reichswehrministeriums. Hier bearbeitete man Einsatzpläne in einem kriegerischen Konflikt, weiterhin war man für Ausbildungsreisen Höherer Truppenführer sowie für die Planspiele des Chefs der Heeresleitung und des Chefs des Truppenamtes verantwortlich. Hier erfolgte im Mai 1931 die Beförderung zum Oberstleutnant.
Nach der Stellung des Bataillonskommandeurs wurde der Oberst i.G. Chef des Generalstabes des Wehrkreises III in Berlin von Februar 1934 bis Juli 1935. In diese zeit fiel auch der beginn der Reserviertheit gegenüber SA und SS, sowie gegenüber der NSDAP, er setzte sich für jüdische Kameraden ein und für verfolgte Bekannte.
Danach wurde er Chef der Operationsabteilung des Generalstabes des Heeres, hier hatte er maßgeblichen Einfluss auf Bewaffnung, Gliederung usw. der neuen Verbände. So gilt die Schaffung der Sturmartillerie als Begleiter und Helfer der Infanterie, als sein Verdienst. Sein Ziel war es jede Infanterie-Division mit einer Sturmartillerie-Abteilung auszurüsten, dies scheiterte nur daran, das er im Zuge der Fritsch-Krise aus dem Oberkommando des Heeres entfernt wurde.
Mit der Beförderung zum Generalmajor am 01.10.1936 wurde er Oberquartiermeister I im Generalstab des Heeres und war so erster Gehilfe des Stellvertreters des Chefs des Generalstabes. Aufgrund der o.g. Fritsch-Krise wurde Manstein im Januar/Februar 1938 aus seiner Stellung entfernt und als Kommandeur der 18. Division nach Liegnitz versetzt. Unterbrochen wurde dieses Tätigkeit durch die kurze Verwendung als Chef des Generalstabes der Armee des generalobersten Ritter von Leeb, bei der Besetzung des Rheinlandes.
Mit Beginn des Krieges gegen Polen, wurde der nunmehrige Generalleutnant Chef des Generalstabes der Heeresgruppe des Generalobersten von Rundstedt. Diese Heeresgruppe bildete den Schwerpunkt des Feldzuges mit dem Ziel Warschau. Die Schlacht an der Bzura wurde gewonnen und mit ihr die erste Kesselschlacht dieses Krieges.
Nach diesem Feldzug wurde die Heeresgruppe als Heeresgruppe A an die Westfront verlegt. Jetzt kam es zu Meinungsverschiedenheiten im OKH über die Operationen in einem Krieg gegen Frankreich, von Manstein verwarf mit Billigung seines OB die Operationspläne des OKH und erbat die Verlegung des Schwerpunktes des Angriffes zur Heeresgruppe A um mit ihr eine Offensive mit einer Stossrichtung beiderseits Sedan zu vollführen. Dieser Plan sollte später "Sichelschnitt" genannt werden. Er wurde nach langem Hin und Her schließlich von Hitler bewilligt.
Dieser Angriff führte zur Spaltung der feindliche Verbände und war so Grant für den Sieg gegen Frankreich. Manstein selbst hatte daran keinen Anteil, er wurde im Februar 1940 als Chef des Generalstabes der Heeresgruppe abgelöst und Kommandierender General des in Aufstellung befindlichen XXXVIII. Armeekorps.
Bei Beginn des Frankreichfeldzuges befand sich das Korps noch in Reserve und kam erst an der Somme zum Einsatz, wo man am 05.06.uzum Angriff überging und bis zum 22.06. bis über die Loire bei Angers vorstieß.
Von Manstein erhielt dafür am 19.07.1940 das Ritterkreuz und wurde, 40 jährig, zum General der Infanterie ernannt.
In den Vorbereitungen des Russlandfeldzuges wurde er Kommandierender General des LVI. Panzerkorps und trat arm 22.01. im Verband der Panzergruppe 4 in Richtung Dünaburg zum Angriff an. Am 26.06.1941 erreichte er diese Brücken und hatte so 500 km in nur 4 Tagen durchkämpft.
Als das Korps im September am Ilmensee kämpfte erreichte Manstein am 12.09.1941 der Befehl die 11. Armee zu übernehmen und so traf er am 20.09.1941 in Nikolajew im Hauptquartier ein. Er hatte nun zur Aufgabe de Krim nebst der Festung Sewastopol zu erobern, dazu gehörte die Schlacht am Asowschen Meer, der Durchbruch durch die Engen bei Perekop und Isjum, die Verteidigung der Krim gegen die Landungen bei Feodosia und Kertsch, die Rückeroberung der Halbinsel Kertsch und der schwere Kampf um Sewastopol, die erst nach dem 2. Angriff im Juni/Juli 1942 fiel. Dabei spielte die Planung von Mansteins den Kern der Festung mit Schwerpunkt von Norden über die breite Ssewernaja-Bucht anzugreifen, die entscheidende Rolle. Für den Sieg in Sewastopol wurde Manstein, bereits am 01.02.1942 zum Generalobersten befördert und am 01.07.1942 zum Generalfeldmarschall.
Bereits am 23.08.1942 wurde das AOK 11 nach Leningrad verlegt um dort den Angriff auf die Stadt vorzubereiten. Jedoch wurde die Armee damit beauftragt eine stake russische Offensive zu zerschlagen, was ihm im Zeitraum vom 04.09.1942 bis zum 02.10.1942 gelang.
Während der Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad wurde Manstein mit dem Halten der Front der Heeresgruppe Don beauftragt. Man befahl ihm den russischen Angriff zum Stehen zu bringen und die Stellungen vor diesem Angriff zurückzuerobern. Manstein erkannte schnell das es hier nur um die Befreiung der 6. Armee ging. Manstein äußerte mehrmals die Absicht zurückzutreten, da ihm zugesagte Verstärkungen nie zugesandt wurden, weiterhin wirkte das Einmischen Hitlers in die Operationspläne sehr negativ aus. Aufgrund unzureichender Kräfte und trotz dem Eingehen hoher Risiken, war es Manstein nicht möglich gewesen die Umklammerung aufzubrechen, was ihn schwer traf, dies stellte seine erste Niederlage dar.
Jedoch verbleib er weiter im Amt, um die drohende Umfassung der Heeresgruppe zu verhindern und somit auch die Heeresgruppe A im Kaukasus zu retten.
Durch einen wendigen Angriff südlich des Donez wurde der Feind westlich des Flusses zerschlagen und die Stellungen von Anfang 1942 im Raum Mius-Donez-Bjelgorod gewonnen. Es verblieb lediglich ein feindlicher Einbruch im großen Bogen um Kursk. Manstein schlug vor einen feindlichen Angriff auslaufen zu lassen um dann zuzuschlagen (Angriff aus der Hinterhand), dies lehnte Hitler jedoch strikt ab. Manstein betonte, das ein Angriff auf den Kursker Bogen nur dann Aussicht auf Erfolg hätte, wenn der Angriff unmittelbar nach dem Ende der Schlammperiode erfolgte, bevor der Gegner seine Verluste wieder auffüllen konnte. Dies war auch der Grund warum der Angriff am 05.Juli 1943 eindeutig zu spät kam. Bereits am 14.03.1943 erhielt von Manstein das 209. Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.
Es folgte nun die Zeit der schweren Rückzugskämpfe in der galt die Front nicht aufbrechen zu lassen und die eigenen Truppen nicht abzusetzen.
Manstein hatte mehrmals Hitler aufgefordert den Oberbefehl über die Ostfront nur noch nominell zu führen und das Zepter in die Hand eines bewährten Heerführers zu geben.
Am 30.03.1944 erfolgte die Verleihung der Schwerter zum Eichenlaub, am selben Tag wurde er von seinem Kommando enthoben, nachdem er erneut versuchte Hitler den Oberbefehl über das Ostheer abzunehmen. Ab diesem Tag bekam er keine Dienststellung mehr und musste der kommenden Katastrophe tatenlos entgegensehen.
Bei Kriegsende kam er in englische Kriegsgefangenschaft und wurde im Oktober 1945 als Zeuge nach Nürnberg zum Prozess gegen "Generalstab und OKW" überstellt. Manstein war dabei die treibende Kraft der Verteidigung, so das der Generalstab und das OKW frei gesprochen wurden. Danach kam er als Kriegsgefangener nach England, wo in der Folgezeit zwei Schriften verfasste, "Die andere Seite" und "Der Weg zum Weltfrieden", die jedoch nie verlegt wurden. Im Jahre 1949 wurde ihm von den Engländern in Hamburg der Prozess wegen angeblicher Kriegsverbrechen gemacht, in dessen Verlauf er schuldig gesprochen wurde und dreieinhalb Jahre im Zuchthaus Werl verbrachte. Sein englischer Verteidiger sprach später von einem Schandurteil. Während seiner Haftzeit schrieb er die Manuskripte zu "Verlorene Siege" und "Aus meinem Soldatenleben" und wurde nach einer Staroperation am 07.05.1953 aus der Haft entlassen.
Im Jahre 1955 wurde das Buch "Verlorene Siege" verlegt und das zweite im Jahre 1958. In der Folgezeit engagierte er sich beim Aufbau der neuen Bundeswehr.
Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Deutschlands Erich von Lewinski, genannt Manstein starb am 09. Juni 1973.

Der Zarewitsch
29.11.04, 08:49
http://ww2photo.mimerswell.com/person/d/tanks/01203.jpg

Werner Kempf wurde am 09.03.1886 in Königsberg/Ostpreußen geboren und trat am 14. März 1905 als Fähnrich in das Schneidemühler Infanterie-Regiment Nr. 149 ein.
Nach Adjutantentätigkeit und Generalstabsausbildung wurde Kempf Infanterie-Ausbilder beim II. Seebataillon und begleitete seine Kadetten im Jahr 1913/14 auf einer 204-tägigen Seereise.
Mit Beginn des 1. Weltkriegs wurde Kempf Adjutant im 2. Marine-Infanterieregiment an der Westfront und dort 1916 Hauptmann im Generalkommando des Marine-Korps und schließlich Generalstabsoffizier der 2. Marine-Division.
Nach dem Ende des Krieges kämpfte er gegen die Räte-Aufstände in Wilhelmshaven und München, sowie gegen den 1920 stattfindenden Kapp-Putsch in Berlin.
In die Reichswehr übernommen begann er sich für die Beweglichkeit und Panzerung von Heeresverbänden zu interessieren und wurde 1928 Ia in der Inspektion Heeresmotorisierung und 1934 Chef des Stabes der Inspektion der Panzertruppe. Seinen ersten Großverband übernahm er 1937 mit der Panzerbrigade 4 in Stuttgart.
Im 2. Weltkrieg führte er die sogenannte "Division Kempf" ein gemischter Verband aus Verbänden des Heeres und er Waffen-SS. Aus diesem Verband entstand die 6. Panzerdivision mit der er er auch in Frankreich kämpfte und wofür er am 03.06.1940 das Ritterkreuz erhielt.
Als Kommandierender General des XXXXVIII. Armeekorps (mot.), später Panzerkorps, zog er in den Ostfeldzug. Er erlebte die Schlachten von Brjansk und Wjasma, Kiev, den Übergang über den Dnjepr, Kursk, Woronesh und den Stoss innerhalb der Panzergruppe Hoth bis nach Stalingrad. Für diese Abfolge von erfolgreich geschlagenen Schlachten erhielt Kempf am 10. August 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.
Danach wurde er in die Führerreserve versetzt und mit der Leitung eines Divisionsführer-Lehrgang betraut.
Am 20. Februar 1943 erfolgte seine Ernennung zum Oberbefehlshaber der Armeegruppe Kempf, mit der er an der Schlacht um Charkow und Kursk teilnahm. Das Scheitern der Offensive bei Kursk hatte für Kempf entscheidende Folgen, so erhielt er nie wieder ein Frontkommando, sondern wurde nur noch im rückwärtigen bereich eingesetzt, so als Wehrmachtsbefehlshaber Ostland und ab Herbst 1944 im Westen.
Ein beginnendes Herzleiden schränkte jedoch die weitere Verwendung des Generals ein, der nach dem krieg im Harz lebte und am 06.01.1964 in Bad Harzburg starb.

Der Zarewitsch
30.11.04, 07:19
http://uboat.net/men/photos/doenitz1.jpg

Karl Dönitz wurde am 16.09.1891 in Berlin-Grünau als Sohn des Ingenieurs Emil Dönitz, geboren.
Nach seiner schulischen Ausbildung trat er am 01.04.1910 als Seekadett der Kaiserlichen Marine bei und absolvierte seine militärische Grundausbildung und den weiterführenden Dienst bis zum 31.03.1911 auf dem Schweren Kreuzer "HERTHA" und einige Spezialkurse an der Marineschule.
Er wurde dann am 01.10.1912 als Adjutant und Wachoffizier auf den Leichten Kreuzer "BRESLAU" versetzt, wo er am 27.09.1913 zum Leutnant und am 22.03.1916 zum Oberleutnant befördert wurde.
Vom 12.09.1916 bis Dezember 1916 wurde er als Fliegerbeobachter und kurzzeitig als Flugplatzleiter an der Dardanellenfront eingesetzt um daraufhin eine U-Boot-Ausbildung und einen Artillerie-Lehrgang abzuschließen.
So wurde er am 17.01.19178 Wachoffizier auf dem U-Boot "U 39" und am 01.03.1918 Kommandant auf "UC 27" und später auf "UB 68"´, wo er am 04.10.1918 in englische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er am 15.07.1919 entlassen wurde. Anschliessend findet er eine Position beim Stab der Marinestation "Ostsee" und wird am 14.03.1920 Kommandant auf den Torpedobooten "V 5", "T 157" und "G 8". In diese Zeit fällt am 01.01.1921 die Beförderung zum Kapitänleutnant.
Er wird dann am 20.03.1923 als Referent und Adjutant zum Stab der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens versetzt und kommt am 03.11.1924 als Referent in die Marinewehrabteilung, der Marineleitung.
Vom 03.10.1927 bis zum 16.12.1927 nimmt er an einem Informations-Lehrgang auf dem Kreuzer "NYMPHE" teil, wo er am 17.12.1927 Navigationsoffizier wird.
Am 24.09.1928 wird er Chef der 4. Torpedobootshalbflottille und in dieser Eigenschaft am 01.11.1928 zum Korvettenkapitän befördert. Es folgt am 20.09.1930 der Posten des 1. Admiralstabsoffiziers bei der Marinestation "Nordsee" in Wilhelmshaven, wo er am 01.10.1933 zum Fregattenkapitän befördert wird.
Den Posten des Kommandanten des Kreuzers "EMDEN" erhält er am 29.09.1934 und wird am 27.09.1935 zum Chef der U-Boot-Flottille "Weddiggen" in Kiel ernannt, wo er am 01.10.1935 die Beförderung zum Kapitän zur See erhält.
Ab dem 01.01.1936 ist er "Führer der U-Boote" (F. d. U.) und wird am 28.01.1939 zum Kommodore und am 01.10.1939 zum Konteradmiral ernannt. Ab dem 17.10.1939 lautet seine offizielle Stellung nunmehr Befehlshaber der U-Boote (B. d. U.) und wird so am 01.05.1940 zum Vizeadmiral und am 1403.1942 zum Admiral befördert. Es folgte am 30.01.1943 der Oberbefehl über die Kriegsmarine und am 30.01.1943 die Beförderung zum Großadmiral. Zugleich übernimmt er vom 17.04.19045 bis zum 30.04.1945 den Oberbefehl über die Wehrmacht "Nord" und wird nach dem Selbstmord Hitlers am 01.05.1945 neues Staatsoberhaupt des 3. Reiches und damit auch Oberbefehlshaber der Wehrmacht.
Am 23.05.1945 gerät er in englische Kriegsgefangenschaft, in der er in Nürnberg zu 10 Jahren Haft in der Festung Spandau, verurteilt wird und am 01.10.1956 wieder freikommt.
Karl Dönitz starb am 24.12.1980 in Aumühle in Schleswig-Holstein.

Der Zarewitsch
30.11.04, 07:22
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Angelis-Maximilian.jpg

Maximilian de Angelis wurde am 02. Oktober 1889 in der ungarischen Hauptstadt Budapest als Sohn eines Hauptmanns zur Welt, der seine Laufbahn schließlich nach mehrfachem Truppenteil- und Garnisonswechsel als Oberst beendete, nach dem Besuch der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt trat der Sohn am 18. August als Leutnant beim k. u. k. Feldkanonenregiment 42 im oberösterreichischen Steyr ein.
Als Oberleutnant und Batteriekommandant rückte er 1914 ins Feld.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde Hauptmann de Angelis in das Bundesheer der Republik Österreich übernommen, hier war er in den Jahren 1933 - 1938 Lehrer und dann auch stellvertretender Leiter der höheren Offizierskurse in Wien, als Oberst wurde er zum Staatssekretär im Bundesministerium für Landesverteidigung berufen und damit praktisch der Leiter des Ministeriums.
Am 01. April 1938 wurde Oberst de Angelis als Generalmajor in das Reichsheer übernommen, am 10. November 1938 ging er als Artilleriekommandeur (Arko) XV nach Jena und am 01. September 1939 zog er als Kommandeur des 76. Infanteriedivision in den II. Weltkrieg.
Im Westfeldzug nahm er mit seiner Division an den Kämpfen um Verdun teil und erstürmte mit ihr 4 Panzerforts südlich des "Toten Mann" wodurch er am 01. Juni 1940 zum Generalleutnant befördert wurde.
Nach Teilnahme am Balkanfeldzug bewährte er sich mit der 76. ID besonders in der Winterschlacht 1941/42 beim Kampf gegen die Sowjetunion, dafür wurde er am 20. Februar 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Bereits am 26. Januar 1942 hatte er die Führung des XXXXIV. AK übernommen und wurde als dessen Führer am 01. März 1942 General der Artillerie.
Als Kommandierender General führte er seine Soldaten in Richtung Stalingrad, wurde mit seinem Korps in den Westkaukasus abgedreht und stieß im Gebirge bis nach Tuapse vor.
Beteiligt war er auch an den Rückzugskämpfen im Kuban-Brückenkopf, bei Melitopol, Cherson, Nikolajew und nordöstlich von Odessa. Für seine Leistungen als Truppenführer wurde dem General der Artillerie de Angelis am 12. November 1943 als 323. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.
Am 04. April 1944 wurde ihm die Führung der neuen 6. Armee am Dnjestr übertragen und am 18. Juli 1944 übernahm er den Oberbefehl über die 2. Panzerarmee, welche die Küstenverteidigung im Raum Fiume - Valona auszuüben und im Hinterland Partisanen zu bekämpfen hatte, danach führte er seine Armee über Belgrad, Südwestungarn und die südöstliche Steiermark nach Kärnten und in die Steiermark zurück.
Bei Kriegsende geriet de Angelis im Mai 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, die Amerikaner lieferten ihn im April 1946 an Jugoslawien aus, wo er im Oktober 1948 zu zwanzig Jahren verurteilt wurde, um dann im März 1949 an die Sowjetunion überstellt zu werden, wo man ihn sodann zu zweimal 25 Jahren Gefängnis verurteilte.
Noch im Jahre 1954 berichtete Dr. Nikolaus von Preradowitsch in einem Artikel der Zeitschrift "Feldgrau", de Angelis sei nach der Überstellung an die Sowjets "verschollen", aber er gehörte schließlich zu den Glücklichen, die nach dem Adenauer-Besuch in Moskau am 11. Oktober 1955 endlich wieder das Tor zur Freiheit durchschreiten durften, er ging allerdings zunächst nicht in seine österreichische Heimat zurück, sondern nahm seinen Wohnsitz in Hannover, nach einer Zwischenstation in München lebte er in der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz, wo er am 6. Dezember 1974 im Alter von 85 Jahren starb.

Der Zarewitsch
30.11.04, 07:24
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Franz Halder wurde am 30. Juni 1884 in Würzburg als Sohn des späteren Generalmajors Max Halder geboren. Seine Familie weißt eine über 300 Jahre alte bayerische Militärgeschichte auf.
So war es für Franz Halder selbstverständlich das er nach dem 1902 abgelegten Abitur als Fahnenjunker in das kgl. bayerische 3. Feldartillerie-Regiment eintrat, wo er 1904 mit "allerhöchster Belobigung" zum Leutnant befördert wurde. Danach wurde er an die kgl. Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert und dann nach weiterem Truppendienst an die kgl. Kriegsakademie entsandt. Dort schloss er als der Beste seines Kurses ab.
Im Jahre 1907 heiratete er Gertrud Erl, die Tochter des Majors a.D. Erl. Aus der Ehe gingen 3 Töchter hervor, die alle Artillerieoffiziere heirateten. Von den 14 Enkeln sind wieder 4 Soldaten geworden, davon 3 bei Artillerie.
Im 1. Weltkrieg wurde Halder in Stabsstellungen im Westen und im Osten eingesetzt.
Bereits 1914 erwarb er sich für ein gewagtes Aufklärungsunternehmen das Eiserne Kreuz I. Klasse, wurde 1915 Hauptmann und erhielt 1918 das Ritterkreuz der Hohenzollern. Er hatte sich an der Westfront zum Stellungsspezialisten entwickelt.
In der Reichswehr wurde er im Reichswehrministerium im Truppendienst und im Generalstab verwendet. 1934 erhielt er seine Beförderung zum Generalmajor und 1935 die Ernennung zum Kommandeur der 7. Division in München. In dieser Zeit kämpfte er gegen Übergriffe der NSDAP und setzte sich für den Kronprinzen Rupprecht ein.
1936 wurde er zum Generalleutnant befördert und bereitete unter anderem das große Wehrmachtsmanöver 1937 vor. Halder entwickelte neue Konzepte zur operativen Beweglichkeit von Panzerverbänden und ließ Neuerungen in der Führung, Versorgung der Truppen erproben. So schloss sich dann die Verwendung als Oberquartiermeister II und I an.
Im Februar 1938 folgte seine Beförderung zum General der Artillerie und seine Ernennung zum Chef des Generalstabes des Heeres, nachdem Generaloberst Beck ausgeschieden war. So war Halder an allen strategischen Plänen der deutschen Wehrmacht verantwortlich beteiligt. Die Krönung seiner Laufbahn war der erfolgreiche Abschluss des Frankreichfeldzuges 1940 und die damit verbundene Beförderung zum Generalobersten.
Die im Jahr 1941 beginnenden heftigen Auseinandersetzungen, gerade als v. Brauchitsch ausschied führten zu einem unzumutbaren Maß an Belastungen, so wurde Halder am 29.09.1942 seinem Amt enthoben und in die Führerreserve versetzt.
Nach dem 20. Juli 1944 wurde er aufgrund seiner Kontakte zu Beck und Goerdeler verhaftet und in Handschellen durch den Münchener Hauptbahnhof geführt. Seine Frau und seine älteste Tochter wurden ebenfalls verhaftet. Die Haftzeit endete erst mit der amerikanischen Kriegsgefangenschaft im Pustertal/Südtirol.
Die Amerikaner forderten ihn auf den 2. Weltkrieg wissenschaftlich zu erforschen. Halder stellte als einzigste Forderung, das alles was er und seine Mitarbeiter erarbeiteten auch einer späteren deutschen Armee zur Verfügung gestellt werden müsse, was auch akzeptiert wurde.
So stand er ab 1946 bis 1961 an der Spitze des Kriegsgeschichtlichen Forschungsamtes der US-Armee in Königsstein/Taunus und in Karlsruhe.
Franz Halder starb am 02. April 1972 in Aschau/Chiemsee und wurde mit militärischen Ehren beigesetzt.

Der Zarewitsch
30.11.04, 07:27
http://digilander.libero.it/nazismo/PERSONAGGI/Keitelsmall.jpg

Wilhelm Keitel wurde am 22.09.1882 auf Gut Helmscherode bei Gandersheim im Harz geboren. Sein Vater war Gutsbesitzer und in seinem Stammbaum war schon lange Zeit keiner mehr Soldat gewesen.
Obwohl sich Keitel eher der Agrarwirtschaft zugehörig fühlte, trat er nach dem Abitur 1901 als Fahnenjunker in das niedersächsische Feldartillerieregiment Nr. 6 in Wolfenbüttel ein. Hier wurde er, mit Wirkung vom 19.08.1901, am 18.08.1902 zum Leutnant befördert. Seine Kommandierung zum Militärreitinstitut in Hannover folgte. 1908 wurde Keitel Regimentsadjutant und 1910 zum Oberleutnant befördert.
Zu Beginn des 1.Weltkrieges rückte er mit seinem Regiment ins Feld und kämpfte bei Namur und an der Marne. Am 14.09.1914 verwundet, erhielt er im Oktober 1914 als erster Regimentsoffizier das Eiserne Kreuz I. Klasse. Am 01.10.1914 zum Hauptmann befördert, wurde er im Frühjahr 1915 in den Stab des Oberkommandos der X. Armee (bei Armeen wurden im 1.Weltkrieg römische Ziffern für die Bezeichnung verwendet, X. Armee = 10.Armee) versetzt. Die Zeit bis Kriegsende verbrachte er ausschließlich im Generalstabsdienst. In dieser Zeit wurde er auch noch mit dem Hohenzollerschen Hausorden ausgezeichnet.
Nach Kriegsende in die Reichswehr übernommen, war er 1920 Taktiklehrer an der Kavallerieschule Hannover und übernahm 1922 die 7.Batterie des Artillerieregiments 6 in Wolfenbüttel.
Am 01.04.1923 erfolgten die Beförderung zum Major, sowie eine Versetzung ins Truppenamt im Reichswehrministerium. 1927 übernahm er die II. Abteilung des Artillerieregiments 6 in Minden und erhielt hier am 01.02.1929 die Beförderung zum Oberstleutnant.
Danach kehrte er ins Reichswehrministerium zurück und wurde Abteilungsleiter der Heeres-Organisationsabteilung. Nun erfolgten die Beförderungen Schlag auf Schlag. Am 01.10.1931 Oberst, sowie am 01.04.1934 zum Generalmajor befördert, wurde er Infanterieführer VI in Bremen und stellte die 22.Division neu auf. Am 01.10.1935 wurde er Chef des Wehrmachtsamtes im Reichskriegsministerium. Während dieser Zeit wurde er am 01.01.1936 Generalleutnant und am 01.08.1937 General der Artillerie befördert. 1938 erreichte er nunmehr die höchste Dienststellung seiner Laufbahn und wurde von Hitler zum Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) ernannt. Während seiner Dienstzeit als Chef des OKW zeigte er sich als zu Hitler treuer und unterwürfiger Befehlsempfänger, der stets gehorsam Hitlers Weisungen in routinierter Generalstabsarbeit umsetzte. Da er auch immer darauf bedacht alles von Hitler fernzuhalten, was dessen Unwillen erregen könnte, hatte er in Offizierskreisen schnell einen Spitznamen, nämlich „LaKeitel“, in Anspielung auf sein lakaienhaftes Wirken an Hitlers Seite.
Der Dank Hitlers waren die Beförderungen zum Generaloberst am 01.11.1938 und zum Generalfeldmarschall, nach der französischen Kapitulation, wo er die Verhandlungen führte, am 19.07.1940.
Bereits am 30.09.1939 wurde ihm für seine gute Stabsarbeit beim Polenfeldzug das Ritterkreuz verliehen.
Bis Kriegsende verlor Keitel immer mehr an Bedeutung für Hitler und die Wehrmacht, sodass er nur noch einmal ins Rampenlicht der Geschichte rückte. Am 09.05.1945 unterzeichnete er in Berlin die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht.
Nach Kriegsende wurde er als Kriegsverbrecher angeklagt und es wurde ihm in Nürnberg der Prozess gemacht. Keitel glaubte bis zuletzt nicht daran etwas Unrechtes getan zu haben. Das Nürnberger Tribunal verurteilte ihn u.a. wegen des sog. „Kommissarbefehl“, in dem er den Befehl gab grundsätzlich alle politischen Kommissare der Roten Armee sofort zu erschießen und damit gegen das Völkerrecht verstieß, zum Tod.
Am 16.10.1946 wurde Wilhelm Keitel gehängt.

Der Zarewitsch
30.11.04, 07:35
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/List-Wilhelm.jpg

Wilhelm List wurde am 14. Mai 1880 in der württembergischen Landgemeinde Oberkirchberg bei Ulm als Sohn eines Arztes geboren.
In den Jahren 1890 - 1898 besuchte er ein humanistisches Gymnasium in München und trat dann nach dem Abitur am 15.Juli 1898 als sogenannter "Avantageur" (Fahnenjunker ohne Kadettenkorpsausbildung) beim 1. Bayerischen Pionierbataillon in München ein, hier wurde er eineinhalb Jahre später - am 07. März 1900 - Leutnant und besuchte von 1902 bis 1904 die Königlich Bayerische Artillerie- und Ingenieurschule, ehe er bei seiner alten Truppe als Bataillonsadjutant eingesetzt wurde.
Nach der Beförderung zum Oberleutnant (09.März 1908) wurde er ab 01.Oktober 1908 für drei Jahre zur Münchener Kriegsakademie kommandiert, dem erfolgreichen Besuch dieser Bildungsstätte für künftige Generalstäbler und Generale schlossen sich zunächst Kommandos zum Königlich-Bayerischen Infanterieregiment Nr. 1 "König" und zur "Fortifikation Ingolstadt" an.
Ab 1912 wurde List in der Zentralstelle des Bayerischen Generalstabes verwendet und am 22. Februar 1913 als Hauptmann endgültig in den Generalstab versetzt.
Im August 1914 begann für den Hauptmann i.G. der Krieg als Generalstabsoffizier beim II. Bayerischen Korps, mit dem er in Lothringen, an der Somme, bei Ypern, in Flandern, bei La Bassee und Amiens kämpfte, bis er im Winter 1915 schwer erkrankte und operiert werden musste.
Nach einer vorübergehenden Tätigkeit im Bayerischen Kriegsministerium fand der 36 jährige Generalstäbler ab Sommer 1916 als sogenannter Ib im Stab der "Armeegruppe Strantz" Verwendung. 1917 kam List als 1. Generalstabsoffizier zur 8. Bayerischen Reservedivision, wo er am 27. Januar 1918 ("Kaisers Geburtstag") die Beförderung zum Major i.G. erheilt.
Von seiner Bewährung an der West- und Ostfront des I. Weltkriegs zeugen nicht nur beide Eisernen Kreuze und das Verwundetenabzeichen in Schwarz, sondern auch die Auszeichnung mit dem relativ seltenen verliehenen Ritterkreuz des Hohenzollernschen Hausordens mit Schwertern.
Für einen solch erfahrenen Generalstabsoffizier hatte nach dem Krieg auch die republikanische Reichswehr wieder Verwendung, ihr gehörte List zunächst bis 1922 als "Führerstabsoffizier" beim Infanterieführer VII, Generalmajor Ritter von Epp (1886 - 1946), dem späteren Reichsstatthalter in Bayern nach 1933, an.
Nach rund eineinhalb Jahrzehnten Stabsdienst wechselte Major List am 01. April 1923 wieder in ein Truppenkommando als Kommandeur des III. (Jäger-) Bataillons des 19. (Bayerischen) Infanterieregiments im Kempten/Allgäu, einer der Geburtsstätten der deutschen Gebirgstruppe, das kam seinen Neigungen als Freund der Berge, Bergsteiger und Skiläufer von Jugend auf sehr entgegen. Während dieser Zeit stieg er 1924 (mit Patent vom 05.November 1922) zum Oberstleutnant auf und übernahm dann die Leitung der Führergehilfenausbildung (Vorbereitung für Generalstabsaufgaben) im Wehrkreis VII (München).
Danach stand List fast vier Jahre lang von 1926 - 1930 an der Spitze der Heeresausbildungsabteilungen im Berliner Reichswehrministerium, wo die späteren Generalfeldmarschälle von Blomberg und von Brauchitsch seine Vorgänger gewesen waren.
Als List am 01. März 1927 in dieser Funktion Oberst wurde, waren Oberst von Blomberg, der spätere Reichskriegsminister, Chef des Truppenamtes (Chef des Generalstabes) und Oberst Freiherr von Brauchitsch, der spätere Generaloberst und Oberbefehlshaber des Heeres, Chef der Heeresabteilung (T1), am 01. Dezember 1930 wurde List - nach mehreren Auslandskommandos - Kommandeur der Kriegsschule Dresden, wo er die Beförderungen zum Generalmajor (01.November 1930) und zum Generalleutnant (01.Dezember 1932) erhielt.
In Dresden verbrachte er insgesamt 8 Jahre seines soldatischen Lebens, hier übernahm er am 01. Oktober 1933 den Befehl über die in Sachsen stationierte 4. Division und die damit verbundene Funktion des Befehlshabers im Wehrkreis IV. Nach der Weidereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht wurde aus der 4. Division das IV. Korps und List am 01. Dezember 1935 als General der Infanterie dessen Kommandierender General.
Im Zug des "Generalsschubs" vom 02.April 1938 wurde ihm der Oberbefehl über die Gruppe 2 in Kassel anvertraut, aber bereits 2 Monate später vertauschte er diese Stellung nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich mit dem Oberbefehl über neugebildete Gruppenkommando 5 in Wien. Er war damit der ranghöchste deutsche Soldat auf österreichischem Boden und verantwortlich für die reibungslose Eingliederung des Österreichischen Bundesheeres in die deutsche Wehrmacht, ihm unterstanden damals das XVII. Korps (Wien) und das XVIII. Korps (Salzburg), das bis zum 16. September 1939 vier Gebirgsdivisionen umfassen sollte. Vor Abschluss dieser Aufgabe begann am 01. September 1939 der II. Weltkrieg.
Der nunmehrige Generaloberst List (seit 01. April 1939) übernahm im Polenfeldzug den Oberbefehl über die 14. Armee, die zur Heeresgruppe Süd unter Generaloberst von Rundstedt gehörte. Lists Armee, deren umfassenden Südflügel das Salzburger Gebirgskorps bildete, stieß aus dem slowakischen Raum beiderseits der Hohen Tatra auf Lemberg-Rawa-Rußka durch und vereitelte in schweren Kämpfen alle polnischen Durchbruchsversuche über Lemberg nach Südosten, wobei insgesamt 64.000 polnische Soldaten in offener Feldschlacht gefangengenommen wurden, für diese Führungsleistung wurde Generaloberst List am 30. September 1939 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Auch während des Westfeldzuges von 1940 unterstand list - diesmal als Oberbefehlshaber der 12. Armee - wiederum einer von Rundstedt geführten Heeresgruppe, zu der neben Lists 12. Armee die 4. Armee (Kluge), die 16. Armee (Busch) und die Panzergruppe Kleist gehörten, die insgesamt 45 Divisionen der Heeresgruppe A - darunter 7 Panzerdivisionen -, die im Zentrum der deutschen Westfront aufmarschiert waren, hatten die Aufgabe, so schnell wie möglich den Maasübergang zu erzwingen, durch Belgien bis zur Sommemündung durchzustoßen und schließlich die befestigten Zonen im nördlichen Frankreich vom Rücken anzugreifen.
Die 12. Armee Lists trat am 10. Mai 1940 zum Vormarsch durch Luxemburg an, durchbrach die südbelgischen Befestigungen in den Ardennen und führte erfolgreiche Vorfeldkämpfe am Semois. In den Tagen vom 13. bis 15. Mai bezwang sie die Maginotlinie in der Durchbruchsschlacht bei Sedan und Mezieres, drang in harten Verfolgungskämpfen von der Maas bis zur Oisne und Aisne vor (16. bis 20.Mai 1940) und bestand schließlich bis in den Juni hinein erfolgreiche Abwehrkämpfe bei La Fere, am Chemin des Dames und an der Aisne. Schließlich wurde über Besancon die Schweizer Grenze bei Pontarlier erreicht. Die Armee hatte somit entscheidenden Anteil an der Vernichtung des französischen Feldheeres, Generaloberst List wurde dafür am 19. Juli 1940 - ebenso wie sein Heeresgruppenführer von Rundstedt - mit dem Marschallstab belohnt.
Das Frühjahr 1941 führte Lists 12. Armee auf den Balkan, von Bulgarien aus brach sie - zusammen mit der aus Kärnten vorrückenden 2. Armee des Generalobersten von Weichs, den Jagd- und Stuka-Gruppen der Luftflotte 4 des ehemaligen österreichischen Luftwaffenchefs, Generaloberst Löhr, sowie der 2. italienischen und der 3. ungarischen Armee - in einer Folge heftiger Kämpfe den Widerstand der jugoslawischen Truppen, die am 17. April 1941 kapitulierten. Anschließend wurde das von einem englischen Expeditionskorps unterstützte tapfere, aber schwache griechische Heer niedergeschlagen, das schon mit 24 italienischen Divisionen im Kampf lag, auch hier wurde noch einmal ein "Blitzkrieg" geführt, der am 21.April 1941 zur griechischen Kapitulation gegenüber der 12. Armee und am 3. Mai 1941 schließlich zur deutschen Siegesparade in Athen führte. Generalfeldmarschall List nahm diese Parade ab - flankiert von dem Fallschirmjägergeneral Student und dem Kommandeur der 6. Gebirgsjägerdivision, Generalmajor Schörner, dem späteren Generalfeldmarschall, der sich auf dem Balkan das Ritterkreuz erworben hatte, nachdem er schon im 1. Weltkrieg mit dem Pour le merite ausgezeichnet worden war. Nach dem Balkanfeldzug, der erst nach dem verlustreichen Einsatz deutscher Fallschirmjäger, Gebirgstruppen und Fliegerverbände auf Kreta endgültig seinen Abschluss fand, wurde List Ende Mai 1941 "Oberbefehlshaber Südost" mit Sitz in Athen.
Am 10. Juli 1942 übernahm der Feldmarschall den Oberbefehl über die im Süden der Ostfront gegen die Sowjetunion eingesetzte Heeresgruppe A, die den Auftrag hatte, sich der Schwarzmeerküste und des transkaukasischen Raumes zu bemächtigen und dabei tatsächlich bis zum Kaukasus vorstieß. Eine weitere Belastung glaubte jedoch der nüchterne und stets auf dem Boden der Tatsachen bleibende Schwabe List seinen Truppen in diesem Augenblick nicht zumuten zu dürfen, nachdrücklich wandte er sich daher gegen die "Weisung Nr. 45" für die Operation "Edelweiß" aus dem Führerhauptquartier, die - trotz der unzulänglichen Kräfte - eine Fortführung der Operationen über den westlichen Kaukasus hinaus bis zu den Öllagern von Grosny und den Ölquellen von Baku am Kaspischen Meer verlangte.
Der verantwortungsbewusste List erklärte seine Ablehnung mit dem Satz: "Ich würde vor meinem gewissen und vor meinen Soldaten nicht mehr bestehen können.", daraufhin ließ Hitler den verdienten Heerführer durch Generalfeldmarschall Keitel, den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, auffordern, den Oberbefehl der Heeresgruppe A niederzulegen. Damit endete am 10. September 1942 die glänzende Karriere eines hervorragenden Offiziers, dem in der Ungnade Hitlers u.a. bereits die Generalfeldmarschälle von Brauchitsch (19. Dezember 1941) und Ritter von Leeb (13. Februar 1942) vorangegangen waren und denen schließlich auch noch der Generalstabschef des Heeres, Generaloberst Halder, am 24. September 1942 folgte, sie alle fanden in den letzten 3 Kriegsjahren keinerlei militärische Verwendung mehr.
Wilhelm List zog sich nach Garmisch-Partenkirchen zurück, wo er im Mai 1945 von den Amerikanern gefangen genommen wurde, ausgerechnet dieser Mann, der sich stets für eine ritterliche Kriegsführung eingesetzt und sich gegen die Grausamkeit der "Führerbefehle" für die Behandlung der Partisanen ausgesprochen und ihre bedingungslose Befolgung in seinem Befehlsbereich abgelehnt hatte, wurde vom Nürnberger Militärtribunal im sogenannten "Südostprozess" gegen die einst auf dem Balkan Kommandierenden deutschen Generale wegen der Partisanenbekämpfung als "Kriegsverbrecher" angeklagt und zu lebenslanger Haft verurteilt, später kam es zu einer Strafherabsetzung auf 15 Jahre und schließlich 1953 - nach 8 Jahren Einkerkerung - zur vorzeitigen Entlassung aus der Haftanstalt Landsberg wegen schwerer Erkrankung.
Wieder nahm List seinen Wohnsitz in Garmisch-Partenkirchen, wo er am 16. August 1971 als letzter der 12 bereits am 19. Juli 1940 zu Generalfeldmarschällen beförderten Generale im hohen Alter von 91 Jahren starb.
Der Schriftsteller Paul Carell charakterisierte Wilhelm List in seinem Standardwerk über den Ostfeldzug "Unternehmen Barbarossa" als einen " Mann der alten bayerischen Generalstabsschule" und einen "klugen und kühlen Rechner", er war "kein Himmelsstürmer, sondern ein Mann der soliden operativen Planung und Führung, jeder Vabanquespielerei abhold."

Der Zarewitsch
05.12.04, 10:25
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Bock-Fedor-von.jpg

Fedor von Bock wird am 3. Dezember 1880 in Küstrin (heute: Kostrzyn/Polen) als Sohn des Offiziers Moritz Bock und dessen Frau Olga (geb. von Falkenhayn) geboren. Seine Mutter ist eine enge Verwandte des späteren preußischen Kriegsministers und Chefs des Generalstabs Erich von Falkenhayn.
Nach einer Kadettenausbildung im Jahr 1898 tritt er als Leutnant in das 5. Garderegiment zu Fuß ein. 1905 wird Bock Bataillonsadjutant und 1907 wird er zum Regimentsadjutant ernannt. Von 1910-1912 ist Bock zur Generalstabsausbildung abkommandiert. Danach wird er als Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt.
Als Generalstabsoffizier und Bataillonskommandeur nimmt Bock am 1.Weltkrieg, an der Ostfront und an der Westfront teil und wird 1916 zum Major befördert.
Im April des Jahres 1918 wird ihm als Anerkennung für seine Leistungen während der deutschen Großoffensive in der Picardie der Pour le Merite verliehen.
In der Weimarer Republik wird Bock trotz der im Versailler Vertrag vorgesehenen Reduzierung des deutschen Heers in die Reichswehr übernommen, in der er zum General der Infanterie aufsteigt. 1929 wird er Chef des Stabes beim Gruppenkommando 1 in Berlin und 1931 Befehlshaber im Wehrkreis II in Stettin (heute: Szczecin/Polen).
Nach der Machtübernahme der NSDAP verhält er sich gegenüber dem NS-Regime neutral.
1935 erhält Bock den Oberbefehl über das neu errichtete Gruppenkommando 3 in Dresden. Im Jahr darauf heiratet er Wilhelmine von der Osten. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor.
Am 12.März 1938 marschiert Bock an der Spitze der deutschen 8. Armee in Österreich ein. Es folgt die Beförderung zum Generaloberst.
Er ist maßgeblich am Einmarsch in das Sudetengebiet am 1. Oktober 1938 beteiligt. Noch am 1. November wird Bock zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 1 in Berlin ernannt.
Im September/Oktober 1939 während des deutschen Überfalls auf Polen befehligt Bock die aus Pommern und Ostpreußen vorstoßende Heeresgruppe Nord. Am 30. September 1939 wird er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
Im Mai/Juni ist er Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B, die mit Beginn der deutschen Westoffensive die Niederlande und Belgien überfällt.
Am 14. Juni, beim Einmarsch in Paris nimmt Bock am Arc de Triomphe die Parade der Wehrmacht ab und wird am 19. Juli zum Generalfeldmarschall ernannt.
Im Oktober wird er Oberbefehlshaber der Wehrmachtstruppen in dem von Deutschen besetzten Teil Polens.
Mit Beginn des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, ist er Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, auf welcher der Schwerpunkt des Angriffs mit Stoßrichtung Moskau liegt. Verbrechen gegen die sowjetische Zivilbevölkerung hält Bock "in dieser Form [für] untragbar und mit der Manneszucht nicht vereinbar". Sein Neffe Henning von Tresckow beschwört ihn jedoch vergeblich, gegen den Terror der Einsatzgruppen einzuschreiten. Putschpläne Tresckows gegen Adolf Hitler lehnt er ab.
Im Dezember 1941 gibt es heftige Meinungsverschiedenheiten mit Hitler über die militärische Vorgehensweise. Für den gescheiterten Angriff auf Moskau und die anschließende Winterkrise macht Hitler die Generalität verantwortlich.
Am 12. Dezember erhält Bock, der aufgrund der Erschöpfung der deutschen Truppen für einen taktischen Rückzug plädiert, seinen Abschied als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte.
Am 18. Januar 1942 übernimmt Bock, nach dem plötzlichen Tod Walter von Reichenaus dessen Heeresgruppe Süd. Im Juli gibt es hier erneute Auseinandersetzungen mit Hitler. Bock kritisiert die Zersplitterung der Heeresgruppe Süd gegen Stalingrad und den Kaukasus während der deutschen Sommeroffensive. Am 15. Juli 1942 wird er seines Kommandos über die Heeresgruppe Süd enthoben und in den Ruhestand versetzt.
In den letzten Jahren des 2.Weltkrieges findet er keine aktive Verwendung im Heer. Bock lebt zurückgezogen in Bayern. Das Attentat vom 20.Juli 1944 auf Hitler verurteilt er als Verbrechen.
Im Mai 1945 nach Hitlers Selbstmord bietet Bock der neuen Reichsregierung unter Karl Dönitz in Flensburg seine Dienste an.
Am 4. Mai 1945 erliegt Fedor von Bock im Marinelazarett Oldenburg seinen Verletzungen, die er einen Tag zuvor durch einen britischen Tieffliegerangriff erlitten hat.

Der Zarewitsch
05.12.04, 10:27
http://uk.geocities.com/invasion1940/people/brauchitsch.jpg

Walther von Brauchitsch wird am 4. Oktober 1881 in Berlin als Sohn des Generals Bernhard von Brauchitsch und dessen Frau Charlotte (geb. von Gordon) geboren.
Nach seiner Ausbildung um 1900 im Kadettenkorps wird Brauchitsch Leutnant in einem Garde-Grenadierregiment der preußischen Armee.
1912 erfolgt die Einberufung in den Großen Generalstab. Im 1.Weltkrieg ist er in verschiedenen Einheiten Generalstabsoffizier.
1921 wird Brauchitsch als Major in die Reichswehr übernommen, in der er sowohl Kommandos als Stabsoffizier übernimmt als auch in der Truppenausbildung eingesetzt wird.
1929 wird Brauchitsch Abteilungsleiter der Heeresausbildung im Reichswehrministerium und reist 1931 in die Sowjetunion, wo er die Kooperation der Roten Armee mit der Reichswehr unterstützt.
Als Nachfolger des von Adolf Hitler zum Reichswehrminister ernannten Werner von Blomberg wird Brauchitsch 1933 Befehlshaber des Wehrkreises I (Ostpreußen).
1936 erfolgt die Ernennung zum General, im Jahr darauf erhält Brauchitsch den Oberbefehl über sämtliche motorisierten Verbände des Heers.
1938 nach der Blomberg-Affäre und den Rücktritten von Blomberg und Werner Freiherr von Fritsch wird Brauchitsch Oberbefehlshaber des Heers. Als Voraussetzung dafür hat er finanzielle Unterstützung von Hitler erhalten, da Brauchitsch nach der Scheidung von seiner Frau, dieser keinen ausreichenden Unterhalt zahlen kann. Heirat mit Charlotte Schmidt.
In der Sudetenkrise teilt er die Bedenken von Generalstabschef Ludwig Beck, kann sich jedoch nicht zu einer direkten Unterstützung für dessen Opposition gegen Hitlers Kriegspläne entschließen.
Von 1939-1941 leitet Brauchitsch die militärischen Operationen des Heers in Polen, Frankreich und Rußland. Da ihm die strategischen und politischen Entscheidungen Hitlers widerstreben und er sich auch nicht zum Widerstand entschließen kann, bittet er mehrfach vergeblich um seinen Abschied.
1940 wird er zum Generalfeldmarschall ernannt.
Im Dezember 1942 macht Hitler, Brauchitsch für das Scheitern des Feldzugs in der Sowjetunion verantwortlich. Er entlässt Brauchitsch als Kommandeur des Heers und übernimmt selbst den Oberbefehl über das Heer.
Das Attentat vom 20.Juli verurteilt Brauchitsch in einem Artikel im "Völkischen Beobachter". Später setzt er sich für einige der Verhafteten bei Hitler persönlich ein.
In den Jahren 1945/46 wird er in den Kriegsverbrecherprozessen in Nürnberg als Zeuge vernommen.
Am 18. Oktober 1948 vor der Eröffnung eines Prozesses gegen ihn, stirbt Walther von Brauchitsch in Hamburg in britischer Militärhaft.

Der Zarewitsch
05.12.04, 10:30
http://www.hrono.ru/img/portrety/dietl_eduard.jpeg

Eduard Dietl wurde am 21. Juli 1890 in Bad Aibling geboren. Er besuchte von 1900 bis 1909 das Gymnasium in Rosenheim.
Nach seinem Abitur wollte Dietl zur bayrischen Armee, wurde aber abgelehnt. Erst beim zweiten Versuch wurde er schließlich genommen und kam am 1. Oktober 1909 zum 5. Bayrischen Infanterie-Regiment "Großherzog Ernst-Ludwig von Hessen".
Er besuchte die Kriegsschule in München und wurde am 26. Oktober 1911 zum Leutnant befördert. Als Zugführer einer Maschinengewehrkompanie zog er 1914 in den Krieg. Bei Kriegsende lag Hauptmann Dietl im Lazarett, um seine vierte Verwundung auszukurieren.
Er trat als Kompanieführer in das Freikorps Epp ein und kämpfte gegen die Kommunisten in Bayern. Er wurde in die Reichswehr übernommen und als Kompaniechef der III./Gebirgs-Jäger-Bataillon zum 19. (Bayrischen) Infanterie-Regiment versetzt. Dort lernte er Adolf Hitler kennen. Dietl stand mit seiner Kompanie bereit, am 9. November 1923 beim Hitlerputsch die Putschisten zu unterstützen. Zu einem Einsatz kam es aber nicht.
Dietl wurde Taktiklehrer an der Münchner Infanterie-Schule und übernahm am 1. Oktober 1928 das III. Gebirgsjägerbataillon des 19. Infanterie-Regiments.
Der Hitlersympathisant nahm an zahlreichen Sport- und Skiwettkämpfen im In- und Ausland teil und wurde am 1. Februar 1930 zum Major befördert, am 1. Januar 1933 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant. Am 1. Januar 1935 übernahm Dietl als Oberst das Gebirgsjägerregiment 99 in Füssen. Nach der Besetzung Österreichs übernahm Dietl das Kommando über die 3. Gebirgs-Division in Graz.
Nach der Teilnahme am Polenfeldzug wurde Dietel mit seiner 3. Gebirgs-Division auf Zerstörer verschifft und nach Narvik in Nord-Norwegen gebracht (Unternehmen "Weserübung"). Dort ging die Division am 9. April 1940 an Land und hatte anschließend drei Monate lang schwerste Kämpfe gegen alliierte Verbände zu bestehen. Für seine Erfolge in Narvik wurde Dietl am 9. Mai 1940 zum Generalleutnant befördert und ihm am 09.05.1940 das Ritterkreuz verliehen. Nach Abschluss der Kämpfe um Narvik erhielt Dietl als erster Soldat der Wehrmacht am 19. Juli 1940 das Eichenlaub. Gleichzeitig wurde er zum General der Infanterie befördert und zum Führer des Gebirgskorps in Norwegen ernannt.
Mit Beginn des Russland-Feldzuges übernahm Dietl Anfang 1942 als General der Gebirgstruppe den Oberbefehl über das AOK Norwegen, welches am 14.01.1942 in Armeeoberkommando "Lappland" und am 22.06.1942 in 20. Gebirgs-Armee umbenannt wurde. Seine Hauptaufgabe sollte darin liegen, den wichtigen Eismeerhafen Murmansk einzunehmen. Was ihm aufgrund der mangelnden Kräfte nie gelang.
Als Dietl am 23. Juni 1944 zu einer Besprechung auf den Obersalzburg flog, zerschellte seine Maschine auf der steirischen Seite des Hochwechsels. Aus politischen Gründen wurde sein Tod geheimgehalten. Posthum wurden ihm am 1. Juli 1944 die Schwerter verliehen und die Gebirgsjägerbrigade 39 erhielt den Namen "Generaloberst Dietl".

Der Zarewitsch
05.12.04, 10:34
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/Fromm-Friedrich.jpg

Friedrich Fromm wurde am 08.10.1888 in Berlin als Sohn eines Generalleutnants geboren und trat am 30.12.1906 dem Kaiserlichen Heer bei und versah seinen Dienst beim 2. Thüringischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 55 in Naumburg/Saale, wo er am 18.06.1908 zum Leutnant befördert wurde.
Im Jahre 1913 wird er Adjutant beim I. Bataillon des Feld-Artillerie-Regiments 55, wo er am 28.11.1914 zum Oberleutnant befördert wird.
Nachdem er 1915 in den Generalstab versetzt wird, wird er hier am 18.04.1916 zum Hauptmann befördert und wird gleichzeitig Adjutant bei der Feld-Artillerie-Brigade 38 und kommt 1917 in den Stab der 30. Infanteriedivision.
Mit Kriegsende wird er zum Feld-Artillerie-Regiment 55 versetzt und erhält am 01.10.1919 einen Posten im Reichswehr-Artillerie-Regiment 7.
Am 01.10.1920 wird er Batteriechef im Artillerie-Regiment 3 in Frankfurt/Oder.
Vom 01.04.1922 bis zum 01.04.1927versieht er seinen Dienst im Stab der 3. Division und beim Wehrkreiskommando III in Berlin, wo er am 01.03.1927 zum Major befördert wird. Es schließt sich bis zum 01.06.1932 der Posten des Chefs der Ausbildungs-Eskadron des Reiter-Regiments 14 in Ludwigslust und der im Reichswehrministerium an. Am 01.04.1931 erfolgt die Beförderung zum Oberstleutnant.
Vom 01.06.1932 bis zum 01.02.1933 ist er Kommandeur der IV. Abteilung des Artillerie-Regiments 3 und dann bis zum 20.02.1934 Chef des Wehramtes im Reichwehrministerium, wo er am 01.02.1933 die Beförderung zum Obersten erhält.
Als Chef des Heeres-Hauptamtes bis zum 31.08.1939 wird er am 01.11.1935 zum Generalmajor, am 01.01.1938 zum Generalleutnant und am 20.04.1939 zum General der Artillerie befördert.
Den Posten des Befehlshabers des Ersatz-Heeres behält er bis zum 16.11.1939 und wird dann Kommandeur der Heeres-Ausrüstung und Befehlshaber des Ersatz-Heeres. In dieser Eigenschaft wird er am 19.07.1940 zum Generalobersten befördert. Am 29.11.1942 fällt sein Sohn Harald als Hauptmann.
Über den Versuch des Attentats auf Hitler vom 20.07.1944 war er eingeweiht, handelte jedoch nach dessen Scheitern gegen die Verschwörer und ließ diese noch am gleichen Tag verhaften. Dennoch wurde er von Hitler bis zum 07.03.1945 unter Arrest gestellt und am 19.09.1944 aus der Wehrmacht entlassen.
Aufgrund seiner Verwicklungen in die Verschwörung vom 20.07.1944 wird Fromm am 12.03.1945 im Zuchthaus Brandenburg erschossen. Seine letzten Worte lauteten "Heil Hitler".

Der Zarewitsch
05.12.04, 10:47
http://www.gwu.edu/~ww2/pics/rommel.gif

Erwin Johannes Eugen Rommel (* 15. November 1891 in Heidenheim; † 14. Oktober 1944 in Herrlingen bei Ulm) war ein deutscher Generalfeldmarschall und Befehlshaber des deutschen Afrikakorps. Auf seinem Afrikafeldzug erhielt er den Beinamen Wüstenfuchs.

Im Ersten Weltkrieg nahm Rommel an verschiedenen Fronten teil. 1914 leistete er im Infanterieregiment 124 an den Kämpfen im Raum Longuyon, an der Maas und westlich von Verdun Dienst. Im September 1914 erhält er das Eiserne Kreuz zweiter Klasse, im Januar 1915 folgt das Eiserne Kreuz erster Klasse und die Beförderung zum Oberleutnant. Nach einer Verwundung wurde er als Kompanieführer der 9./Infanterieregiment 124 in die Argonnen versetzt. Nach einer Verletzung am Bein kam er 1915 zum Württembergischen Gebirgsbataillon. Er wurde Kompanieführer. 1916 wurde er an die rumänische Front verlegt und im Oktober 1917 nahm er als Oberleutnant an der Offensive der Isonzo-Front teil, bei der die italienischen Truppen entscheidend geschlagen wurden. Er unterstand dabei dem Oberkommando von Major Sproesser, dem Kommandeur des Württembergischen Gebirgsbataillons. Diese Offensive gilt als der erste erfolgreiche Blitzkrieg. Für den spektakulären Sturmangriff auf Longarone erhielt er den Orden Pour le Mérite. Sein Buch Infanterie greift an über diesen Angriff hatte 20 Jahre später großen Erfolg. Im Januar 1918 wurde Rommel zum Generalkommando 64 und damit in den Stabsdienst versetzt, wo er im Oktober noch zum Hauptmann befördert wurde.

Rommel kam als Hauptmann am 25. Juni 1919 in der vorläufige Stellenbesetzung der Württ. Reichswehr-Brigade, 1 Württ. Schützen-Regiment 25, I. Bataillon, Kompaniechef. 1921 zunächst Kompaniechef im Infanterieregiment 13 in Stuttgart und Ludwigsburg. Nach acht Jahren ohne Beförderung wurde Rommel im Oktober 1929 Lehrer an der Infanterieschule in Dresden. Im Oktober 1933 wurde Rommel zu den Goslarer Jägern in Goslar versetzt und übernahm das Kommando des III. Bataillons/Infanterieregiment 17, nun im Rang eines Majors. Im September 1935 wurde Rommel zum Leiter der neuen Infanterieschule in Potsdam ernannt (Oberstleutnant). Hier entstand 1937 das Buch Infanterie greift an, welches eine halbe Million mal verkauft wurde. Weitere Stationen: Oktober 1938 Beförderung zum Oberst, kurzzeitig Kommandeur des Führer-Begleitbataillons. November 1938 Kommandeur der Kriegsschule Wiener Neustadt.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Rommel zum Kommandanten des Führerhauptquartiers ernannt, das während des Polenfeldzuges in einem Eisenbahnzug untergebracht war. Rückwirkend zum 1. August 1939 wurde Rommel zum Generalmajor befördert. Der Zug folgte dem Frontverlauf und Rommel begleitete Hitler des öfteren bei Ausfahrten mit dem Auto vom Zug zu den Führungsstäben der Truppenteile. Er hatte somit direkten Kontakt mit Hitler. Nach dem Polenfeldzug kam Hitler Rommels Wunsch der Führung einer Panzerdivision nach: Rommel wurde von Hitler im Februar 1940 zum Kommandeur der 7. Panzerdivision ernannt. Er verfügte bis dato über keinerlei praktische Erfahrung in der Führung einer Panzereinheit. Jedoch bewies er, dass er über die notwendigen Kenntnisse in der Blitzkriegstaktik verfügte, die er schon instinktiv während seiner Operationen im Ersten Weltkrieg in der Infantrie angewandt hat. Während des Westfeldzugs operierte seine Division so schnell, dass selbst das eigene Oberkommando nicht immer wusste, wo sie sich gerade aufhielt. Deshalb erhielt sie den Beinamen Gespensterdivision. Hier ist anzumerken, dass die Division stark in die Länge gezogen wurde, weshalb sogar Rommels Stab zeitweise nicht wusste, wo sich ihr Kommandeur befand.

1941 wurde er zum Generaloberst befördert und erhielt den Oberbefehl über das deutsche Afrikakorps. Im Juni 1942, nach der Eroberung von Tobruk im Range eines Generalfeldmarschalls, rückte er bis El Alamein in Ägypten vor. Hoffnungslos überdehnte Versorgungswege, ein Mangel an Material (von Malta aus bekämpften die Briten den deutschen Nachschub), die Landung der Amerikaner in Afrika und die sich langsam erholende Britische Armee wendeten das Blatt. Im Oktober 1942 begannen die Alliierten unter Bernard Montgomery ihre Gegenoffensive, Rommel musste den Rückzug antreten. Im März wurde er aus Afrika zurück nach Deutschland geholt, um ihm eine Niederlage zu ersparen. Im Mai kapitulierte das deutsche Afrikakorps vor den britischen und US-amerikanischen Truppen.

Im November 1943 erhielt er als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B das Kommando über die Verteidigungsmaßnahmen des Atlantikwalls an der französischen Atlantikküste. Kurz nach der Invasion vom 6. Juni 1944 wurde Rommel bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet und fiel für die direkte Vorbereitung der Attentatspläne des 20. Juli aus. Er war ohnehin stets gegen ein Attentat. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er von Mitgliedern der Wehrmachtsführung der Mittäterschaft beschuldigt. Am 14. Oktober 1944 trafen die Generale Burgdorf und Meisel vom OKW bei ihm in Herrlingen ein. Sie stellten ihn vor die Wahl, sich vor dem Volksgerichtshof zu verantworten oder durch Selbsttötung sein Leben zu beenden und seiner Familie die Sippenhaft zu ersparen. Daraufhin tötete sich Rommel mittels einer Giftkapsel selbst. Sein Tod wurde von der Propaganda als Folge des Tieffliegerangriffs bekannt gegeben. Am 18. Oktober 1944 wurde er mit einem Staatsakt in Herrlingen beigesetzt.

Rommel war der sechste der nur 27 Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit dem Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten und anderer hoher Auszeichnungen.

the general
21.03.05, 23:21
*Hauruck, Thread nach oben helf*

Habe heute ein Buch über "Hitlers militärische Elite" gelesen und fand diesen Thread ganz interessant, könnte man mal wieder ein wenig ergänzen.