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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Am Ende der Welt



Basileios II
09.11.02, 00:15
Nacht lag über Konstantinopel, die Uhr des St.-Pankrator-Klosters schlug zum 11. Mal. Die Stadt wirkte noch leerer, als sie es durch Pest und Isolation eh schon war. Die früher selbst zu später Stunde recht belebten Straßen wirkten wie Ausgestorben, viele Häuser und Bauwerke waren zu Ruinen verkommen. Alles war dunkel. Ein aufmerksamer Beobachter jedoch hätte im Blachernen-Palast, dem derzeitigen Sitz des Kaisers, ein schwaches Licht sehen können, welches von einer Kerze herrührte. Zwei in dunkle Roben gekleidete Gestalten schlichen sich über einen der langen Gänge des Palastes in Richtung Schlafgemächer des Baslieus.

Die Wachen vor dem Schlafgemach des byzantinischen Kaisers waren nicht unbedingt die motiviertesten, dafür hatte eine der Gestalten gesorgt. Und so war es auch nicht sehr verwunderlich, daß die schattenhaften Männer die Pseudo-Wachen des Kaisers schlafend vorfanden. Einer der Männer grinste in der Dunkelheit.

" Es läuft alles nach Plan, oh großartiger Basileios, genialster aller Genialitäten! Schon bald werdet ihr Basileus anstatt des Basileus sein. Und ich werde Euren Platz des Ersten Ministers im Staate einnehmen."
Mit einem leisen Kichern beendete der Mann seine megalomanische Vision. Basileios antwortete jedoch nicht, schließlich hing der Erfolg des Planes von absoluter Heimlichkeit ab. Der närrische Demetrios Eldermannos redete entschieden zu viel, selbst in den ungünstigsten Augenblicken.

Ganz leise öffnete er die Tür der kaiserlichen Gemächer und signalisierte Demetrios, er möge vorgehen. Dieser zögerte nur einen Augenblick, sah sich noch einmal um und schlcih dann in des Kaisers Zimmer. Basileios fplgte ihm gerade rechtzeitig, denn just einen Augenblick später kam eine kleinere Patrouille den Gang hinunter und diese hatte er nicht bestechen können.

Im schwachen Licht der Kerze konnten die beiden Männer
Manuel II. in seinem Bette liegen sehen. Der Kaiser hatte nicht gerade einen ruhigen Schlaf, doch schon bald würde er sich um solche Banalitäten keine Sorgen mehr machen müssen. Auf einen Wink hin zog Demetrios einen Dolch und schritt langsam auf das Bett zu. Er kam näher......und näher......und näher.......und lief dann in seiner ganzen Unachtsamkeit gegen einen kleinen Hocker, auf welchem der kranke Kaiser ein silbernes Tablett mit Geschirr abgestellt hatte, welches nun mit viel Lärm zu Boden fiel.
Anstatt jedoch trotz diesem faux-pas seinen Auftrag zu erledigen, lief Eldermannos, völlig erschreckt am verdutzten Basileios vorbei, welchem nichts anderes übrig blieb, als ihm zu folgen. Mit schnellen Schritten liefen beide an der heraneilenden Patroille vorbei und aus dem Palast hinaus. Vor dem Portal trennten sie sich, um später an einem vereibnarten Ort wieder zusammen zu finden.

" DU NARR! Stümper! Idiot! Was habe ich mir nur dabei gedacht, jemanden wie dich mit solch einem wichtigen Auftrag zu betrauen!" Basileios war außer sich vor Wut Er lief in seinem Anwesen hin und her wie ein Verrückter und hörte nicht mehr auf, seinen Verwandten und Vertrauten zu beschimpfen. Demetrios stand vor ihm und hatte ein plötzliches Interesse für seine Schuhe entdeckt.
"Herr" stammelte er"ich fürchte, es ist noch schlimmer als es eh schon ist. Ich habe vor Schreck den Dolch.....den ahüm.....Dolch mit unserem Wappen....." Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen, da Basileios, einer Raubkatze gleich, auf ihn zusprang und ihn mit den phantasievollsten Schimpfworten bedachte, welche ihm gerade einfielen.

Und so flohen Basileios und Demetrios Eldermannos mit dem nächstbesten Schiff aus Konstantinopel und landeten unverhofft in Alexandria, denn in ihrer Eile hatten sie sich nicht groß um den Zielort ihres Fluchtfahrzeugs geschert. Von dort nahmen sie ein weiteres Schiff, welches das Rote Meer in Richtung Süden befuhr. Hier kannte Demetrios sich aus, denn trotz seine gelegentlichen Einfältigkeit war er auf dem Gebiet des Handels ein unerreichter Meister. Doch wider erwarten steuerte das Schiff nicht die afrikanische Küste an. Nach Ewigkeiten landeten die beiden in einem Land in das noch nie ein Mensch aus der zivilisierten Welt seinen Fuß gesetzt hatte.

Sein Name war Myanmar.

Der Eldermann
09.11.02, 01:39
Scheinbar sollte ich des Öfteren mal in diesen Thread hier schauen... Wenn der große Basileus noch nicht mal nen Tyrannenmord allein zuwege bringt... :D

Myanmar... hm, der Militärdiktator steht Euch aber so gar nicht zu Gesicht, edler Basileios, wenn wir mal von Skandinavien oder Spanien ausgehen. :tongue: Aber Ihr habt ja einen exzellenten Berater dafür. ;)

Wird sicher interessant werden, Euren Abga... äh, den Gang der Dinge zu verfolgen. Und den Aufstieg Eures brillianten Ministers. :D

Oliver Guinnes
09.11.02, 01:56
Werter Herr,

eine sehr feine Eröffnung, die Lust auf mehr macht! Wir warten voller Ungeduld. Zumal die exotischen Länder ja eher vernachlässigt sind, was die Berichte angeht.

:drink:

Basileios II
09.11.02, 02:00
Habt Dank, werter Sir Guinnes, ich mühe mich redlich, doch Euren Standard werde ich wohl nicht erreichen.:)

Oliver Guinnes
09.11.02, 13:41
Nur keine falsche Bescheidenheit werter Herr, Wir erinnern Uns noch immer voller nostalgischer Wehmut an die schönen Stunden, die Uns Euer Bericht über das wohl und wehe der Bretagne bereiteten!

Wann geht's weiter?:drink:

Basileios II
10.11.02, 21:05
Was also läßt sich über dieses Myanmar sagen? Es ist ein kleines Land, ein armes Land, umgeben von mehreren kleinen und armen Ländern und dem riesenhaften chinesischen Reich im Norden, dessen volle Ausmaße den Byzantinern am Anfang noch verborgen waren. Um die Ausganssituation noch zu verschlimmern, hat Myanmar nicht einmal einen Zugang zum Meer, was natürlich die Kolonisierung noch zu entdeckender Länder schweirig gestalten würde. Das Fehlen eines Hafens ärgerte Demetrios natürlich im besonderen, wollte er in diesem rückständigen Land doch ein Handelsimperium aufbauen.
Höchst erfreut war Basileios jedoch über die territorialen Ansprüche, welche die Burmeser zu vermelden hatten. Nicht weniger als Fünf Provinzen der umgebenden Zwergstaaten wollten sie gerne besetzen. Dies würde wohl das primäre Ziel der neuen Verwalter sein.

Auch in religiösen Fragen wußten die Beiden am Anfang nur wenig über das Land. Die Bewohner beteten im ganzen Land einen Gott mit Namen Buddha an, von welchem man in Europa noch nie vernommen hatte. Nur der mittelmäßig begabte Schauspieler Richard Gyros hatte sich diesem Kult unterworfen und war deshalb gerechterweise vom Patriarchen aus Konstantinopel verbannt worden.

Die Armee des Landes war in einem mehr als katastrophalen Zustand, nicht einmal Kavallerie war diesen Halbwilden bekannt, doch das würde Basileios schleunigst ändern. Und so ist es wenig verwunderlich, daß er zu Beginn des Jahres 1419 den Haufen, welcher sich Armee schimpfte, antreten ließ und sie erst einmal nach alter römischer Sitte drillte, was einen qualitativen Anstieg der turbantragenden Burmeser zu Folge hatte. Und da Pferde anscheinend nur zu horrenden Preisen aus China zu bekommen waren, ersann der Byzantiner eine Notlösung und ließ die Bauern Wasserbüffel fangen, welche man zu einem seltsamen, aber höchst effektiven Kavalleriekorps zusammenfaßte, welches auch schon bald seinen ersten Einsatz haben würde.

Karte Südost-Asiens im Jahre des Herrn 1419:

http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/ScreenSave0.jpg

Basileios II
10.11.02, 22:52
In den ersten beiden Jahren geschah nun nichts interessantes. Die Byzantiner bauten den Handel im Ganges-Delts mit ihren bescheidenen Mitteln aus, brachten die Armee in Form und hoben weitere Wasserbüffel-Regimenter aus, um recht bald die Anzahl der kleinen und armen Länder in der Umgebung zu reduzieren.
Langsam schloßensich Allianzen zusammen und da Einigkeit bekanntlich stark macht, schloß man sich 1421 im Bündnis mit Dai Viet und Kamboscha zusammen. Die ersten Expansionsziele waren natürlich die schwachen Staaten im Süden, welche eine mit Stöcken bewaffnete Miliz für eine Armee hielten und zudem keine Wasserbüffelreiter hatten, ein wirklich sehr bedauerliches Mißgeschick.

Pünktlich zum Beginn des Jahres 1422 verstarb der alte König urplötzlich an einer Magenverstimmung und so konnten die beiden Minister einen ihnen hörigen Kandidaten auf den Thron setzen, der auf den schönen, aber schwer auszusprechenden Namen Thihathu hörte. Im Frühjahr des selben Jahres trug es sich nun zu, daß das südlich gelegene Arakan seinen Bündnispflichten einiger obskurer Staaten in Indien gegenüber nicht nachkam und törichterweise auch noch dem wilden Gebirgsvolk von Assam den Krieg erklärte. Es muß wohl nicht gesagt werden, daß der arakanische Heimatverein wenig chancen gegen die Wilden Bergbewohner hatte und völlig aufgerieben wurde.
Diese gelegenheit lies man sich in Myanmar natürlich nicht engehen und so erklärte man Arakan kurzum den Krieg. Im Juli überschritten die Burmaneser die Grenze und belagerten die Provinz Chin, während ein arakanischer Haufen in Mandalay komplett vernichtet wurde. Und nur ein halbes Jahr später war Chin in der Hand der Büffelreiter, welche sogleich enthusiastisch weiter nach Tarakan zogen, der Hauptstadt Arakans. Und weil sie auch, trotz dieser Wortklaubereien, nicht lange fackelten, fiel Tarakan schnell in ihre Hände. Dies erfreute die Adligen in der Heimat derart, daß sie sogleich eine großzügige Spende an Demetrios sandten, welcher darin seine gute Wirtschaftsarbeit bestätigt sah.

Weil die törichten Bauernlümmel jedoch nicht aufgeben wollten, ah sich Basileios genötigt, ihnen auchnoch ihre letzte Provinz, Santal, zu entreißen. So entsandte er 1425 die Büffelreiter dorthin, welche auch gleich kurzen Prozess mit den einjeimischen Verteidigern machten und die Stadt sofort einschloßen. Als Weihnachtsgeschenk stieg im selben Jahr noch die Militärstufe um 1, womit man nun auf dem europäischen Standard von vor 20 Jahren angekommen war. Äußerst beeindruckend! Der König erlitt dank sovielen überraschungen einen Herzinfarkt und wurde von seinem Sohn Minhlange beerbt, einem faulen und nichtsnutzigen Hedonisten. Auch die Arakaner waren vom burmesischen Fortschritt derart erstaunt, daß sie am 1. Januar 1426 auf Knien herbeigerutscht kamen und die Provinz Chin an Myanmar abtraten. Das Land war nun um eine Provinz reicher, aber immernoch klein und arm, doch Arakan war noch kleiner und noch ärmer. Die Byzantiner freuten sich.

Der hedonistische König wurde nur ein Jahr später erfolgreich entsorgt, doch bei der Nachfolge machten die Minister einen entscheidenden Fehler: sie hievten den Adligen Kalekyetaungnyo auf den Thron, dessen Name derart unausprechlich war, daß sie ihn nur Hannes nannten, was viel kürzer und viel lustiger klang.

Weider ein Jahr später, die Zeit in kleinen und armen Ländern vergeht für Regenten sehr schnell, erhob sich die Bevölkerung in Chin, denn sie hatte Probleme bei der Aussprache des neuen Königs-Namen:Mohnyininthado hieß der gute Mann und hatte Hannes abgelöst, welcher Basileios beim Schachspielen betrogen hatte und deshalb bedauerlicherweise Bekanntschaft mit dem Maul eines Krokodils machte. Da Basileios die Bauern in Chin verstehen konnte, gab er ihren Forderungen nach Entschädigung für verknotete Zungen nach, was zwar nicht gut für die allgemeine Stimmung im Lande war, jedoch die Regierung der Minister weiter stärkte. Basileios galt fortan als Menschenfreund.

Noch im selbern Herbst 1428 erklärte Dai Viet den Champa, einer hinduistischen Kleingartenkultur in Südvietnam, den Krieg, wobei Myanmar zum Schein mitzog. Da man aber nicht bis dorthin reisen wollte, begnügte sich Demetrios damit, einige "wichtige" Kriegssteuern zu erheben, was für allgemeine Freude im LAnd sorgte. Der Krieg endete 1433 mit dem Verlust Da Lats und hohen Reparationen für die Champa. Doch greifen wir nicht zu weit vor, zwischendurch passierte noch ein Wenig.

Denn am 8. Dezember 1432 hatte Pegu dem Stadtstaat Taungu, auf welchen Myanmar Ansprüche erhob, den Krieg erklärt. Taungu war zwar auch ein kleines Land, doch im Gegensatz zur Umgebung waren sie durch Gewürzhandel sehr reich geworden und einen Hafen hatten sie zudem auch noch. Den Hafen wollte die Krämerseele Demetrios natürlich für sich haben, und so drängte er seinen Freund Basileios dazu, im Jahre 1434 Taungu den Krieg zu erklären.Taungu verstand nämlich nicht viel vom Krieg, doch die mit ihm verbündeten Siamesen aus Ayutthaya umso mehr. Macht nichts, dachten sich die Byzantiner, unsere Verbündeten werden sich schon um Siam kümmern. Gerissen wie sie nun einmal waren, warteten sie auf die Annexion Pegus, welche dann auch im November des selben Jahres geschah. Nun fielen die turbantragenden Burmeser in Pegu ein und verwüsteten das arme und kleine Land gar fürchterlich, was man später als rechtschaffenen Zorn erklärte. Ein Jahr später hatten man Bago und Irrawady erstürmt und wartete nun darauf, daß Pegu endlich verhandeln würde.

Zwischendurch hatte Demetrios ein Monopol auf Wasserbüffel errichtet, so daß andere Staaten diese possierlichen Tierchen nicht auch als Waffe benutzen konnten. Die brachte natürlich gutes Geld in die Staatskasse, welches auch gleich in Soldaten reinvestiert wurde.

Doch zurück zum Krieg. Die sturen Taunguine lehnen gegen jede Vernunft Friedensgespräche ab und hofften wohl weiter auf ihren Verbündeten, doch der hatte mit Kambodscha und Dai Viet genug Freude. So mußten die Burmeser auch noch in Lampang einrücken, einer ärmlichen Provinz voller Reisbauern. Diese fiel recht schnell, so daß man nun meinen sollte, ein Diktatfrieden wäre möglich gewesen. Doch falsch gedacht! Taunguine geben nicht so leicht auf. 1437 war auch Champa von der Landkarte verschwunden, von Dai Viet annektiert. Pegu lehnte Frieden weiter ab, also zogen die Büffelreiter Myanmars nach Kwai, einer Provinz Ayutthayas, um diesen Krieg endlich zu beenden.
Denn 1440 war auch König Zungenverknoter verstorben, beerbt wurde er von seinem Neffen Minrekyawswa, dessen Name auch nicht gerade leichter war.

Dann endlich konnte man Ayutthaya aus dem Krieg komplimentieren und Taungu verlor Irrawady an Myanmar. Demetrios tanzte wie ein Derwisch, als er endlich seinen Hafen bekam. Myanmar war nun ein mittelgroßes Land und nicht mehr ganz so arm wie vorher.

Basileios II
12.11.02, 23:53
Mit Narapati bestieg 1443 endlich ein König den Thron, bei dessen Nemen man keine Schmerzen im Mund hatte. In den Jahren zwischen dem Krieg gegen Taungu und seiner Krönung war nichts passiert. Nun ja, Demetrios hatte aus Versehen einen Adligen mit einem Besenstiel erschlagen, mehr aber auch nicht.

1448 gelang es Baslieos nach unermüdlichen Verhandlungen, dem Verbündeten Dai Viet seine Entdeckungen abzuschwatzen, womit einige Reiche in Nord-Asien bekannt wurden. Ein Jahr später brach ein erneuter Krieg mit Taungu aus, nachdem einer ihrer "Diplomaten" den König einen nasenbohrenden Nichtstuer genannt hatte. Wenig später herrschte wieder Frieden und Taungu hatte Lampang und seine Freiheit verloren. Myanmar hatte seinen ersten Vasallen in einer Reihe von vielen gewonnen.

Doch blieb man nicht müßig, sondern zog gleich einen Monat später, im Dezember 1451 erneut gegen ARakan ins Feld. Dort hatte sich ein arroganter Despot namens Xersutsugua an die Macht geschlichen und versuchte, eine Allianz gegen Myanmar zu formen, um verlorene Gebiete wieder in sein Reich des Bösen zu holen. Nach drei Jahren unermüdlichen Schlachtens, Betrügens und Belagerns war ARakan besiegt und mußte die Provinz Santal samt Staatsschatz abtreten. Der finstere Xersutsugua war jedoch dem Zugriff er burmesischen Armee entgangen und in den undurchdringlichen Dschungel am Irawadi geflohen, wo er auf Rache sann.

Wieder vergingen mehrere Jahre ohne besondere Vorkommnisse. Die beiden Byzantiner fröhnten dem schönen Leben, lediglich ab und an war eine Revolte im gerade eroberten Santal zu erticken.
Allerdings erregte eines die besondere Aufmerksamkeit des Basleios: Öfter und öfter verloren die burmesischen Truppen Scharmützel gegen weit unterlegene Rebellenhaufen, man lag technisch einfach im Hintertreffen. Denn während die restliche Welt fröhlich an neuen Waffen forschten, beteten die törichten Burmeser lieber zu ihrem goldenen Götzenbild. Alleine die Prognosen der "Militärexperten" verursachten beim Regenten Alpträume: Nächste verbesserung der Waffen ca. 1515. Hurra!

Blastwarrior
13.11.02, 23:28
einfach super :-) kommt ihr auch nach europa ???

Basileios II
13.11.02, 23:39
Die Niederwerung ARakans

Neun Jahre lang hatte Xersutsugua im Dschungel gelauert, eine Armee von Unzufriedenen aufgestellt und immer wieder in burmesisches Gebiet eingefallen, um Dörfer zu zerstörenm Häuser zu plündern und Frauen zu schänden. Oft wahr es ihm gelungen, die gegen ihn gesandten Expiditionsarmeen zu besiegen und so wahr er im Triumph wieder nach ARakan zurückgekehrt, wo er die von Basileios eingesetzte Marionetten-Regierung vertrieb. Diesem Treiben konnte man in Myanmar natürlich nicht tatenlos zusehen und so zog man 1460 erneut in den Süden, um ein für alle Male schluß mit dem finseren Tyrannen zu machen.

Doch die Feinde waren vorbereitet. Um die gesamte Hauptstadt Tarakan hatte man ein einziges Labyrinth aus Fallgruben mit spitzen Pflöcken, Stolperdrähten und anderen garstigen Fallen gezogen, so daß die anrückende burmesische Armee viele Soldaten schon vor dem eigentlichen Kampf verlor. Da grenzt es an ein Wunder, daß es trotzdem gelang, die versammelten ARakaner hinter die Mauern zurück zutreiben. Also begann wieder das alte Spiel des Belagerns, welches durch den bald aufkommenden Monsun zu einer Tortur für die Burmeser wurde. Zwei ganze Jahre hielt die Stadt dem Ansturm stand, doch dann verleiteten Hunger und Verzweiflung die Menschen zur Kapitulation. Offiziellen Chroniken nach wurde keinem Einwohner ein Haar gekrümmt, nur die Anführer brachte man nach Mandalay, wo sie auf gar schreckliche Art und Weise ums Leben kamen.
Ein Augenzeuge:
"....so brachten sie den gefangenen Unhold Xersutsugua auf den Großen Platz, wo ihn das Volk johlend und gröhlend mit Gemüse und anderen Dingen bewarf. Zum persönlichen Pech befanden sich unter den geworfenen Objekten auch Melonen, Kokosnüsse und eine Ananas. Danach ließ ihn unser göttlicher Regent erst nach Sitten seiner Heimat blenden, dann wurden ihm Nase und Ohren abgeschnitten. In diesem Zustand kettete man ihn an einen Pfahl, wo er zwei Tage bei Wind und Wetter ausharren mußte. Nach der vergangenen Zeit wurde er parallel zum Boden an zwei Pflöcke gebunden, einem Spanferkel nicht unähnlich. Unser weiser König Narapati wollte an ihm eine neue, grausame Art des Todes demonstrieren. welche in Zukunft alle unbarmherzigen Feide treffen sollte. Denn unter ihm auf dem Boden hatte man jungen Bambus gepflanzt. Wer nun die Eigenschaften dieser Pflanze kennt, der weiß, daß sie pro Tag um einige Zentimeter anwächst. Ich möchte lieber nicht berichten, wie Xersutsugua schließlich starb."

Nach diesem Krieg war lange Frieden und das Reich gedieh. Durch umsichtige Politik gelangte man an die Kartenwerke des neuen Vasallen Orissa, einem kleinen Staat in Indien. Dank dieser Karten konnte man nun freie Landstriche auf dem Subkontinent besiedeln undso wurde am 8. März 1468 in Goa die erste Kolonie Myanmars gegründet und zugleich der Grundstein des späteren Reichtums gelegt. Denn Demetrios hatte Händler in alle bekannte Handelszentren gesandt, so das ein unaufhörlicher Strom von Waren und Geld nach Mandalay floß. Diese glückliche Zeit wurde lediglich vom Tode Narapatis überschattet, der von seinem Sohn Thihathura beerbt wurde.


http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/Demetrios.jpg

Demetrios Eldermannos, Herr des Handels von Cidrat Aik (1465), Museum für Kultur und Geschichte, Rangunopolis

Oliver Guinnes
14.11.02, 10:46
Schööön!

:drink:

Der Eldermann
14.11.02, 12:31
:D
Es geht ja gut voran mit uns.
Ich danke Euch, edler Basileios. Wann werden wir denn auch Euch in Farbe sehen? ;)

Perikles
15.11.02, 00:22
Schöönn :-)

Bin neugierig wie es weiter geht.

Hab mal einen Versuch mit den Irokesen gestartet und bin gnadenlos gescheitert. An den Rebellen.

Bin gespannt wie es Euch ergeht. Ich hoffe besser.

Augustus Rex
15.11.02, 00:37
Wir gestatten Uns, auf Lobhudeleien zu verzichten.:D

Kharon
15.11.02, 04:28
Wir nicht und bekunden hiermit unsere Begeisterung über Euren höchst unterhaltsamen Schreibstil und Eure beachtenswerten Erfolge, nur weiter so... Möget Ihr die Kraft finden diesen Bericht über einen langen Zeitraum fortzuführen, wir wären mehr als glücklich.

So viel Lob sollte AR's ungewohnte Enthaltsamkeit kompensieren können....

Basileios II
15.11.02, 21:44
Einmal Chinarollen bitte!

Der Beginn der Herrschaft Thihathuras schien unter einem guten Stern zu stehen. Die Kolonie in Goa wuchs jedes Jahr, denn die Entsendung neuer Siedler verschlang große Teile des Staatshaushaltes, so daß man sich einen Ausbau nur seltern leisten konnte. Zudem waren die "willigen" Kolonisten nicht sehr zahlreich, so das man am Anfang erst einmal kriminelle Subjekte in die neue Welt vorschickte, wo diese sich mit den streitbaren Eingeborenen vergnügen konnten. Doch 1471 brach im neu eroberten Santal ein gewaltiger Aufstand aus, welcher erst 1472 erstickt werden konnte. Erhebliche Defizite wurden in der armee sichtbar; fünf Mal war sie von den Rebellen vernichtend geschlagen worden.

Im selben Jahr meinte unser Verbündeter Vientane, es eei genug mit den kambodschanischen Frechheiten (von denen wir nichts wußten) und erklärte ihnen den Krieg. Zum Spaß (und der Erhebung von Kriegssteuern) zog Myanmar mit. Nachdem den Bauern ordentlich Geldabgepresst worden war, schloß man eiligst Frieden, denn in Santal murrten die Untergebenen schon und man wollte die glorreiche Armee nicht noch mehr in Verlegenheit bringen. Kurz darauf mußte Kamnboscha sich als Vasall Vientane beugen.

Doch der Friede sollte nicht lange halten, denn 1476 erklärte Dai Viet in einem Anfall von Größenwahn China den Krieg. Da standen die Regenten nun, im Krieg mit dem größten Reich, welches die Menschheit bis dahin gesehen hatte. So versammelte man die traurigen Gestalten, welche sich burmesische Armeee nannte und marschierte ins schwach befestigte Sichuan Pendi ein. Und es dauerte nicht lange, da kamen auch schon die ersten 30.000 Chinesen zu Besuch und es sah schlecht aus für die turbantragenden Trantüten. Doch wie durch ein Wunder konnte man den chinesischen Ansturm abwehren. 1477 kamen sie noch einmal und wieder wurden sie geschlagen. Die Burmeser hatten wohl etwas in ihren Tee gemischt.

Spaß in Indien

Doch als man noch den mehr als überraschenden Sieg feierte, ereilte den Palast eine neue Hiobsbotschaft: Mit Hyderabad hatte uns fast ganz Indien den Krieg erklärt, unter anderem auch das riesige Dehli. Nun saß man mehr oder weniger in der Falle und im Krieg mit den beiden mächtigsten lokalen Reichen. Und als ob das nicht genug wäre verließen auch noch Dai Viet , Vientane und Ayutthaya unsere Allianz. Elende Verräter! Sogleich verlor man Goa an die Götzendiener von Hyderabad. Die Lage verdüsterte sich, als das verteidigende Heer in Santal restlos von Truppen aus Dehli vernichtet wurde und die Armee des Nordens in Sichuan von den Chinesen besiegt wurde. Einziger Lichtblick war die Rückkehr Dai Viets in unsere Allianz.

Doch wie so oft im Leben half auch diesmal der Gott aller Völker......das Geld. Für den Spottpreis von 75.000 burmesichen Pinpongs konnte man sich die Chinesen vom Hals schaffen. Damit war der Osten wieder sicher und die dort kämpfenden Truppen wurden an die Westfront versandt, wo Santal im Jahr 1479 an Dehli gefallen war. Noch gab man die Hoffnung nicht auf, glimpflich aus dem Krieg auszuscheiden. Nur der gierige Demetrios träumte noch von einem Siegfrieden, wollte er doch das Handelszentrum im Ganges-Delta in seinem Fingern halten.
All dies war jedoch zuviel Aufregung für den König, welcher 1480 verstarb. Sein Bruder folgte ihm als Minhkaung II auf den Thron.
Im Verlauf des Jahres 1481 gewann man zwar Santal zurück, jedoch wurde die Armee wieder und wieder von den mannigfaltigen Horden Bengalens und Delhis besiegt, was Basileios zum ein oder anderen Tobsuchtsanfall verleitete. Da half auch die Militärreform ein Jahr später wenig [Tech 2], Santal ging wieder verloren, diesmal an Bengalen.

Derweil hatten Rebellen im Süden Dai Viets die Republik Khmer gegründet, womit man sich im Krieg mit einem weiteren Feid befand. Man war jedoch nicht bereit, auch nur einen Fuß breit nachzugeben, eroberte 1483 Santal erneut zurück und fiel in Ganges ein, wo man zum ersten Mal die Streitkräfte Delhis besiegen konnte. Kurze Zeit später konnte man auch die bengalische Provinz Tirhut besetzen, womit man mit einem baqldigen Ausscheiden Bengalens aus dem Kreig rechnen konnte.
Doch dann brachen im ganzen Land Aufstände aus, die Menschen hatten genug vom Krieg, von trampelden Wasserbüffeln und ständigen Besuchen aus dem Ausland. Und so mußte uns wieder das Geld retten; 75.000 Pingpongs wurden an Hyderabad gezahlt. Nun herrschte Frieden, doch Myanmar war scheinbar am Ende, seine Armeen zerschmettert und die Wirtschaft ruiniert. Wir schreiben das Jahr 1486. Ort der Handlung: Mandalay, Myanmar.

http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/NSherSA.jpg
Der Pingpong- Retter Burmas vor dem Untergang

Basileios II
18.11.02, 20:45
Auf dem Weg nach Oben

Der Krieg war verloren, auch wenn Myanmar noch einmal mit mehreren blauen Augen und gebrochenen Beinen davonkam. Aufständische Störenfriede bewegten sich frei durchs Land, denn die Armee war völlig von den technologisch überlegenen Armeen Chinas und Delhis vernichtet worden. Daher mußten die Regenten nun hohe wirtschaftliche Verluste in Kauf nehmen, um die Ordnung im Land wiederherzustellen. Um jedoch an Geld zu kommen, muß man immer welches ausgeben. So biss Demetrios in die saure Ananas und ließ in Bombay eine neue Kolonie gründen, um dort an die reichen Orientwaren zu gelangen, nach welchen es die Mächte im Westen so gelüstete. Denn mittlerweile hatte man den Burmesen schon von Ländern wie Ak Koyonlu, Oman, Nubien und den Timuriden erzählt, womit ihr Ereignishorizont ein wenig gewachsen war. Auch das Volk tat alles menschemögliche, um das Land nach dem verheerenden Krieg wieder aufzubauen und mauerte einen starken Wall in Santal, um weitere, ungebetene Inder aus ihrem Land zu halten.
Die Zeit verging.

1492 annektierte Ayutthaya Kambodscha, wodurch das Land endlich wieder in die Allianz aufgenommen werden konnte. Damit war Myanmars Südgrenze gesichert. Durch Geschenke machte man sich das Timuridenreich zum Freund, um in Zukunft mit diesen Wilden Karten austauschen zu können, denn schließlich wollten die Byzantiner sehen, wie es um Europa stand. Ein Jahr später annektierte Tibet Assam, wodurch die Allianz ein weiteres Mitglied bekam. Doch da man Ansprüche auf Assam erhob, mußte es früher oder später zum Krieg kommen, doch die hatte Zeit.
Geschenke des Adels wurden verwendet, um die indischen Kolonien weiter auszubauen, denn nur durch Kolonien kommt man zu Geld und einem Platz an der Sonne.

Wie im Fluge brach dann das neue Jahrhundert an, die zum Teil grauenhafte Musik verließ Myanmar und wurde durch eine weniger schlimme ersetzt. Shwenankyawshin war der erste König Myanmars im 16. Jahrhundert und konnte 1502 sogleich die Annexion Taungus als Erfolg vermelden. Lange hatte es gedauert, bis Basileios die völlig bösartige Beziehung zum Nachbarland zu ändern, doch nun gehörten die Reisfelder Taungus zu Myanmar. Doch nicht nur dies, noch im selben Jahr meldete sich ein Mann namens Guiness aus dem fernen Hibernia mit seinem Schiff freiwillig, um für Myanmar die Weltmeere zu erkunden. Seine Expidition startete in den Westen, wo er bis ins Rote Meer gelangte und so diplomatische Beziehungen zu den Mamelucken aufnahm, ebenso zu den auf der Arabischen Halbinsel gelegenen Staaten Aden und Hedschas. Er unterrichtete also als erster Mensch die westliche Welt von der Existenz Myanmars und starb 1536, hochbetagt und gefeiert, als einer der großen Helden in Bombay, welches man seiner Verwaltung unterstellt hatte und welche er schon 1507 zu großer Blüte geführt hatte.

Oliver Guinnes
19.11.02, 19:44
"... Mann namens Guiness aus dem fernen Hibernia ..."

Wisst Ihr mehr über diesen Mann? Handelt es sich um einen lang vermissten Verwandten von Uns (trotz Laut verschiebung?? :D Ich hoffe er hat Euch das ein oder ander Fass feinstes Stout gebracht!

:drink:

Basileios II
19.11.02, 21:49
Indien, wir kommen wieder!

Doch kaum war ein wenig Ruhe in das burmesische Staatengebilde eingekehrt, schon erschall 1509 wieder der Klang der Waffen. Denn das kürzlich vasallierte Orissa mußte sich unbedingt mit seinem Nachbarn Bengalen anlegen. Letzteres hatte zum Glück für alle die mächtige Allianz mit Delhi verlassen und stand nun allein da. Trotzdem war es kein leichter Gegner, hatte es doch zehn Mal mehr Truppen als Myanmar, welche zu allem Unglück auch noch über die neueste Technologie verfügte.
Mit einem roten Tuch und viel gewedel gelang es diesen perfiden Wichten nämlich, die burmesischen Wasserbüffel zu verwirren, welche sofort heillos durch die Schlacht irrten und zum Teil die eigenen, turbantragenden Truppen angriffen. Zu allem Unglück und besonders dem von Demetrios, brannten diese Heiden auch noch den frisch gegründeten Handelsposten in Palakimedi nieder.

Bedingt durch die ständigen Niederlagen seiner Armee, wurde der König 1514 sogar eine Zeit lang komplett wahnsinnig. So saß er brabbelnd auf dem Affenthron Myanmars, verlangte in Regierungsberatungen lautstark nach Keksen und bewarf seinen treuen Minister Basileios mit einem Gummihuhn, welches ihm der ebenfalls irre Kaiser von China geschenkt hatte. Dadurch wurde die Situation freilich nicht besser und so normalisierte der König sich wieder, auch wenn man am Hofe nun einigen Abstand zu Seiner Majestät wahrte. Denn wer wollte schon wieder mit Krümeln bespuckt werden? Und so rettte wieder einmal der gute Pingpong das LAnd vor allzu großem Schaden, 25.000 dieser lieblichen Goldmünzen schickte man den bengalischen Banditen, damit sie endlich Ruhe gäben. Geschlagen und in Schande kehrten die Truppen Heim, wo sie nicht gerade zu herzlich empfangen wurden. Orissa verlor die Provinz Berhampur an Bengalen, was eine Annexion des Landes für Myanmar unmöglich machte, da man nun keine gemeinsame Grenze mehr hatte.

Die Armee war in einem derart schlechten Zustand, daß es 1526 sogar völlig unzivilisierten Eingeborenen in Trivandrum gelang, ein burmesisches Expiditionskorps bis auf den letzten Mann zu vernichten. Nun hatte Basileios wahrlich genug. Trotz viel Gezeter von seines Freundes seiten strich er jegliche Investitionen in die Marine und ließ mehr Geld in die Heerestechnologie fließen. Wenn man schon vor Rebellen und Ureinwphnern Angst haben mußte, dann war es weit gekommen.

1531 konnte man nach intensiven Anstrenungen des Ersten Ministers Vientane dazu bewegen, Vasall des glorreichen, wenn auch von einer schwachsinnigen Armee verteidigten, Myanmar zu werden. Von da an ging es steil bergauf. 1536 gelang es den Missionaren und "Überzeugungstechnikern" von B.R.O.T. (Brüder für Religion und Tortur), die ketzerischen Hindus in Santal zu erleuchten und ihrem alten Kult zu entreißen. Buddha sein gepriesen! In Palakimedi und Kerala konnten fleißige Mitglieder der von Demetrios gegründeten Gesellschaft "Kolonien fürs Omnipotente Reich" (KfOR) neue Niederlassungen gründen, um auch die dortige, in Finsternis lebende Bevölkerung mit dem Segen der burmesischen Kultur und dem Licht des Goldgötzen Buddha zu erfreuen. Weider fünf Jahre später konnte man die grtassierende Inflation ein wenig eindämmen und bekam so noch mehr Geld aus den überseeischen Besitzungen.

1546 verstarb schließlich der König, als er sich an einem Pingpong verschluckte, welcher er irrtümlicherweise für einen Keks gehalten hatte. Den Thron bestieg Mobye Narapati, der Urenkel Narapatis.

Stauffenberg
19.11.02, 22:02
:D :D :D :D :D :D :D :D :D :D

Basileios II
20.11.02, 00:03
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http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/Brot1.jpg*

Wissen Sie, welcher Religion Ihr Nachbar angehört? Ja? Ein Buddhist, sagen Sie? Und wer sagt ihnen, daß er wirklich einer ist?
Woher wollen Sie wissen, daß er nicht ein götzenanbetender Hindu-Heide ist, ein verfluchter Muselmane oder gar ein kinderopfernder Christ? Daher sollten Sie selbst die kleinsten Verfehlungen ihrer Mitmenschen Ihrer örtlichen B.R.O.T.-Stelle melden, die Sicherheit
Ihrer Lieben und die Ihrer eigenen Person, ja der Frieden im Reich hängen davon ab.
B.R.O.T.- Wir packen das Übel an der Wurzel!

Oder sind Sie der Meinung, jeder Mensch auf der Welt habe das Recht auf den Einen Wahren Glauben? Wollten Sie schon immer Ihren Horizont erweitern, die dahinter lebenden Heiden bekehren und ihnen das Wort Buddhas des Erlösers bringen? Ja? Dann melden Sie sich in ihrem lokalen Tempel freiwillig als Missionar. Erleben Sie Abenteuer in fernen Ländern, lernen Sie exotische Kulturen voller widerwärtiger Götzenbilder und Heidenmenschen kennen, Rituale der Gottlosigkeit jenseits Ihrer Vorstellungskraft. Treten Sie mit anderen Freiwilligen diese barbarischen Götter in den Staub der Geschichte, zermalmen Sie die Höhlen der Blasphemie mit dem Zorn der Rechtschaffenen!

Jeder Mensch hat das Recht auf Erlösung durch Buddha und B.R.O.T., seien Sie ein Teil von uns.
Melden Sie sich- am Besten noch heute!







* Nachgestellte Szene

Oliver Guinnes
20.11.02, 10:35
Vorzüglich! Exellent! Begeisternd! Phantastisch! Hervoragend! ....

:drink:

Der Eldermann
20.11.02, 12:16
Wer das wieder bezahlen soll...?! Ich hoffe doch, daß jeder Missionar eigenständig für Kost und Logis aufzukommen hat, nicht zu vergessen etwaige Transporte und dergleichen. :D

Wo kann ich Freunde und Verwandte anmelden? :D :D

Basileios II
20.11.02, 13:24
Keine Angst, werter Wirtschafts-Regent, die beiden neuen Gesellschaften des Omnipotenten Reiches belasten den Staatshaushalt in keiner Weise. Das Gegenteil ist sogr der Fall, denn durch gottgefällige Konversion von Ketzern und dem Bau neuer Kolonien steigt der Reichtum Myanmars stetig an, so daß ,man Mitte des 18. Jahrhunderts über beachtliche Finanzen verfügt.

Die Missionare gehen folgendermaßen vor: Zuerst landen in der betreffenden Gegend die Brüder der Subgruppe G.E.B.O.T (Generöse Brüder ohne Tortur), welche den Einheimischen Freundschaft vorgaukeln und mit dem Bau eines Tempels und in manchen Fällen eines Hafens beginnen. Die dazu notwendigen Materialien bringen sie entweder mit oder kaufen sie von den Eingeborenen, um sich weiter deren Vertrauen zu erheischen.
Sobald der Tempel steht, beginnen die Brüder mit der friedlichen Mission, ganz ohne Gewalt und Zwang. Doch mit neuen Schiffen und Siedlern aus Myanmar treffen auch mehr und mehr Soldaten und "Überzeugungstechniker" von B.R.O.T. ein, welche bei besonders störrischen Heiden ein wenig nachhelfen, den Weg zu Buddha zu finden. Das raffinierte ist auch, daß jeder weitere Ausbau der Siedlung von den Eingeborenen bezahlt werden muß, da sie sich nach einiger Zeit sehr für den Wahren Glauben ereifern und alles Erdenkliche zun, um Buddha zu gefallen.

Der Eldermann
20.11.02, 15:07
Interessant. Erinnert mich irgendwie an die "Demokratisierung" Rußlands oder Asiens durch die von der USA hegemonial angeführten Weltwirtschaft... :D

Oliver Guinnes
20.11.02, 15:25
"Überzeugungstechniker"

Schönes Wort. Es wird Unseren Wortschatz von nun an bis in alle Ewigkeit bereichern. Seid bedankt edler Basileios.

:drink:

Basileios II
21.11.02, 01:16
Interludium

1547 gründeten die Frommen Brüder in Bombay die erste Akademie für Überzeugungspezialisten des Omnipotenten Reiches, welche auch so gleich die Frommen in Scharen anzog, denn wer möchte nicht für das glorreiche B.R.O.T. arbeiten? Durch den stetigen Fluß an neuen Brüdern würde die Ordnung im Reich nun schneller wiederhergestellt werden können, falls diese von bösartigen Subjekten gestört wurde. Dummerweise fiel auch König Mobye Narapati der heiligen Gesellschaft zum Opfer, der von seinem Onkel der Ketzerei und des widernatürlichen Umgangs mit einem Gürteltier angeklagt wurde. Kaum verwunderlich, daß dieser Onkel, Sithukyawhitin, 1552 den Affenthron bestieg uns für weitere Knoten in den Zungen einiger Untertanen sorgte. Lange hielten sie diese lingualen Qualen jdoch nicht aus und so beförderte sein eigener Leibwächter den König in eine bessere Welt und setzte sich selbst unter dem Namen Kyawhitin auf den Thron. Die Byzantiner störte dies freilich wenig, für sie waren die Könige immer nur das Sprachrohr zum Volk gewesen, wobei sich Könige mit seltsamen Namen nie lange halten konnten.

1557 tauchten schließlich mit den Portugiesen die ersten Europäer im südöstlichen Asien auf, welche den dummen Chinesen Macao abgeschwatzt hatten. In Dai Viet war es zu einem Bürgerkrieg gekommen, der in der Zersplitterung des Landes in die Teilstaaten Dai Viet, Annam und Champa endete. Dies würde Basileios auf lange Sicht fürs Reich ausnutzen, denn viele kleine Staaten sind leichter zu annektieren als ein Großer.
Zehn Jahre später, im Jahre 1567 gelang es uns, für kurze Zeit ds Mogulreich in die Heilige Allianz zu locken, was jedoch völlig ausreichte, um an die Karten der mongolischen Holzköpfe zu gelangen. Europa glich einem bunten Zirkus und auch die Provinzen waren so verteilt, daß man schnell den Überblick verlor.
1569 konnte man schließlich in einem diplomatischen Meisterzug Vientane zum Beitritt ins Omnipotente Reich zustimmen. Zur Freude und gleichzeitig zum Leid hingen alle Bewohner jedoch schon dem Wahren Glauben an, doch sicher würde man schon bald neue Heiden zum bekeren finden.

Wenig später konnte Basileios einen weiteren Entecker aus Europa anwerben, einen Engländer namens Wellchrome, ein sarkastischer Zyniker, der jedoch die burmesischen Besitzungen aud den Inseln des Pazifiks sichern sollte, bevor sich dort zuviele große Nationen breit machten. Doch vorher segelte er vom Horn von Afrika südwärts, wo er aud die Stammeskultur Zanj stieß, welche noch eine neue Religion suchte.
Als er schließlich auf der Insel, welche später unter dem Namen Borneo bekannt sein würde, ankam, entdeckte er mehr als nur einenneuen Platz voller gorrloser Heiden. Doch davon mehr beim nächsten Mal.


http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/1577.jpg
Myanmar und seine gottlosen Nachbarn 1577

Basileios II
22.11.02, 02:20
Logbuch des Kapitäns, 4. Juli 1575, 30 Seemeilen süd-östlich von Kap Konstantin



"So segel ich nun also unter der Fahne eines Landes, von welchem in Europa nie gehört wurde. Myanmar, das Omnipotente Reich, wie seine Herrscher es in ihrer Arroganz nennen.Doch ihre Goldmünzen überzeugten mich schließlich, in ihre Dienste zu treten. 500 ihrer Pingpongs, einer reinen Goldmünze, bot mir der schlaue Grieche an, ein Angebot, welches ich nicht ablehnen konnte. Mein Schiff, die Rex Tremendae, verließ den Hafen von Rangunopolis vor zwei Wochen. Der andere Grieche, Demetrios, trug mir auf, die süd-östlichen Gefilde nach lohnenden Siedlungspläzen zu abzusuchen, wo er zweifelsfrei neue Niederlassungen für sein Reich gründen will. Trotz meines Protests sandte man eine Abteilung ihrer in orangene Kutten gekleidete Heidenpriester mit, welche "die moralische Situation" an Bord überwachen sollen. Seltsame Menschen, aber sie zahlen gut."


Logbuch des Kapitäns,23. Juli 1575, auf See

" Himmel hilf uns! Diese übereifrigen Priester warfen heute einen der angeworbenen Schiffsjungen über Bord! Ihrer Meinung nach habe er mit seiner Behauptung wider ihren Götzen Buddha gesündigt. Dabei hatte der arme Junge nur mit mir über die Form der Welt sinniert und war dabei zum richtigen Schluß gekommen, daß die Welt eine Scheibe war. Doch da diese Fanatiker die sture Meinung vertreten, die Erde gleiche mehr einer Banane. So gerieten sie schnell in eine hitzige Diskussion, welche den besagten Vorfall zur Folge hatte. Mein Gott, an was für Menschen sind wir nur geraten?

Logbuch des Kapitäns, 1. August 1575, am Strand

"Land in Sicht!" "Heute morgen ertönte der lang ersehnte Ruf des Ausgucks, John Sheridan. Sofort war die gesamte Mannschaft, inklusive der irren Priester, auf den Beinen und so machten wir uns auf, am Strand anzuanden. Wir ließen die Beiboote zu Wasser und nahmen Kurs auf das neue Land. Dort angekommen pflanzte ich, Thomas Wellchrome, die Fahne des Omnipotenten Reiches in den weichen Sand und erklärte das ganze alles Land zum Besitz der burmesichen Krone. Die Insel selbst nannte ich nach meinem Gönner Demetria. Sogleich machte sich ein von mir geführter Trupp Bewaffneter auf, wieder von den Priestern begleitet, die Umgebung unseres Landeplatzes zu erkunden und einen geeigneten Platz für eine erste Siedlung zu finden."

Logbuch des Kapitäns, 2. August 1575, irgendwo auf Demetria

" Nach stundenlangem Marsch durch den dampfenden Dschungel, geplagt von Mücken mir unbekannten Ausmaßes, erreichten wir endlich einen Fluß, an welchem wir über Nacht rasteten. Kurz vor Einbruch dern Dunkelheit hörten wir einen seltsamen Singsang aus der ferne kommen. Ob es auf dieser Insel schon Menschen außer uns gab? Am nächsten Morgen setzten wir unsere Erkundungen fort, als wir nach wenigen Stunden auf einen Wilden trafen, welcher auf ener Felsformation stand und seltsamen Radau machte. Dabei schwenkte er eine uns unbekannte Fahne, welche in den Farben Rot, Weiß und Blau gehalten war. In einem Winkel zeigte sie eine unbekannte Anzahl Sterne. Ich sandte zwei meiner männer und einen der Priester voran, den Wilden von seinem Platz zu holen, auf das wir ihn verhören konnten. Sehr zu meinem Erstaunen waren die Priester dieses Mal hilfreich, denn sie verstanden das Kauderwelsch des Ureinwohners. Seine Gebrabbel glich entfernt meiner Muttersprache, zeigte jedoch auch ähnlichkeiten zum Deuschen auf, welches die Menschen im Heiligen Römischen Reich sprechen. Letzteres schien der Wilde abgrundtief zu hassen, aus mir nicht bekannten Gründen. Doch wie war er auf dieser Insel gestrandet?Der Prieser übersetzte, für die Handlung wäre es notwendig, daß alle Menschen, gleich wo sie wohnten, die englische Sprache beherrschen sollten und einem Land namens huldigen, welches sich seinen Erzählungen nach in den Neuen Welt befand. Er phantastierte von einem Land, in welchem es allen Menschen gut ginge, daß keine Armut kannte und in dem jeder ein rEcht auf das tragen von Waffen hatte. Zudem seien alle Klassenunterschiede beseitigt worden. Ich hatte in früheren Reisen Neu-England besucht und ein solches Land war mir nicht bekannt. Der Eingeborene steigerte sich während seines berichtes dermaßen in einen Wahn, daß er völlig unzugänglich für die Vernunft und andere Argumente wurde. Ihm schien seine Meinung die einzig richtige zu sein und alle Anderen hatten ebenso zu denken. Ich nenne diesen Zustand in einem Anfall von Kreativität die "vis mala." Doch dann beging er den Fehler, den Götzen der Priester zu beleidigen. Hätte dieser arme Irre die frommen Brüder gekannt, wie ich sie kenne, dann wäre ihm dieser Fehler nie unterlaufen, doch in seinen extatischen Erzählungen schien ihm alles egal geworden zu sein, nur die Überzeugung Andersdenkender schien ihm noch wichtig. Zu seinem Pech waren ihm die B.R.O.T.-Priester in dieser Disziplin weit überlegen. Sie nahmen ihm gewaltsam seine Phantasie-Fahne weg (welche man dem Meer überantwortete) und ließen ihn fesseln. Dann brachten wir ihn zurück zum Strand, wo der Wilde nach gründlichen Untersuchungen der Gottlosigkeit und Blaspemie wider Buddha und das Omnipotente Reich schuldig gesprochen ward. Er wurde noch am selben Abend zum Leuchtfeuer umfunktioniert."

Auszüge aus dem Tagebuch des großen Entdeckers Thomas Wellchrome, welcher von 1570-1583 in den Diensten des Omnipotenten Reiches stand und viele Inseln im süd-östlichen Pazifik für Selbiges in Besitz nahm, darunter die große Insel Demetria.

Carl the Great
22.11.02, 02:29
Hehehe, köstlich. Wellchrome als Kapitän, John Sheridan als Ausguck :D und die "vis mala" als verrückter Eingeborener. Klasse, mein erster gelesener AAR. (Oha, was hab ich jetzt verraten? :tongue: )

Basileios II
23.11.02, 17:59
Bis 1578 hatten die fleißigen Siedler von K.f.O.R. eine erste Stadt auf Demetria gegründet, welche den selben Namen wie die Insel erhielt. Sehr einfallsreich waren die frommen Burmesen eben nicht. Kurz darauf segelte der einheimische Entdecker Lu Tze an Nippon vorbei gen Norden und ward nie wieder gesehen. Doch seine Reise sollte sich 200 Jahre später noch als sehr wichtig herausstellen. Wenig später wurden auch Kolonien auf Java gegründet, wp man mehrere tausend Heiden zum Wahren Glauben bekehren konnte (samt ihren Besitztümern). Danach geschah lange Zeit nichts mehr, vom Tode des Königs abgesehen, dessen Nachfolger Kyawzwa hieß, ein mäßig begabter Monarch. Kolonien wurden gegründet und zu Städten ausgebaut, Händler in Handelszentren gesandt und Staatsehen geschlossen, also nicht sehr erwähnenswerte Ereignisse. Man sah sich in aller Ruhe die Kriege und Fehden in Europa an, wo täglicfh Provinzen den Besitzer wechselten und Millionen vpn Pingpongs, welche man dort Dukaten nannte, als Entschädigung gezahlt wurden. Eines Tages fiel Kyawza tot von seinem Thron, er war an Langeweile gestorben. Der neue König war wieder einer dieser Zungenbrecher, sein Name lautete Nyaungyanmin, von den Regenten auch Nami genannt.

Doch 1595 gab es wieder eine gute Nachricht: Man konnte nun Brauereien errichten, um so den burmesischen Bananen-Schnaps effektiver herstellten zu können. Also sandte Basileios einige Agenten nach Europa, um einen fähigen Braumeister für das Omnipotente Reich zu gewinnen. Von einigen erfolglosen Heimkehrern erfuhr man auch, daß ein kleiner Staat namens Niederlande vor kurzem eine Gesellschaft gegründet hatee, welche Ansprüche auf Gebiete Myanmars erhob. Nachdem man sich darüber einige Zeit amüsiert hatte, gab es gleich noch mehr Anlass zu Gelächter: In Frankreich war ein Bürgerkrieg ausgebrochen.

http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/Europa1600.jpg
Europa Anno 1600

Der Krieg gegen Tibet

1602 war unser Freund und Nachbar Assam vom Bergvolk der Tibeter annektiert worden, was in Myanmar für einigen Trubel sorgte. Denn schließlich war Assam ein guter Freund gewesen, auf dessen Gebiet man ansprüche hatte und der früher oder später Teil des Reiches geworden wäre, daran bestand nie Zweifel. Und so kam Basileios dieser Vorfall gerade Recht, konnten sich die Burmeser doch nun als Befreier und Freunde der Assamiten aufspielen, was natürlich bedeutete, daß sie bald Reichsbürger werden würden. Als Tibet also nun im Krieg mit einem Mongolenkhanat im Norden lag, ergriffen die Burmesen die Gelegenheit und fielen in Assam ein. Die Provinz war schnell gefallen, doch die störrischen Gebirgsziegen wollten das rechtmäßig burmesische Land nicht hergeben. Also zog die Armee weiter gen Norden, wo sie jedoch auf einen völlig ubekannten Feind traf: den Winter. Sicher, die beiden Byzantiner kannten Schnee aus ihrer Heimat, doch die an Monsun und feuchtes Klima gewöhnten Turbanträger kannten ihn nicht. Zum Glück hielt der Schneefall nicht lange an, so daß die Provinz Kachin ebenfalls schnell in burmesischer Hand war. Doch Tibet weigerte sich noch immer, Frieden zu schließen. So zog das Heer weiter, auf die tibetische Hauptstadt Lhasa zu. Der Winter brach wieder herein und schon sah es aus, als ob er das burmesische Heer in die Knie zwingen würde, doch angesichts des Verlustes ihrer Hauptstadt lenkten die Tibeter 1607 ein und Assam fiel an Myanmar. Damit waren alle Gebiete mit Ansprüchen unter einer Fahne verein und man konnte sich ans nächste Ziel begeben: die Einigung Süd-Ost-Asiens, zum Ruhme Buddhas und dem Wohle aller Völker, auch der heidnischen.



http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/Asien1607.jpg
Das Onipotente Reich nach dem Krieg gegen Tibet 1605-1607

Basileios II
25.11.02, 19:27
Mittlerweile befinden wir uns im Jahr 1611. Die frommen K.f.O.R.-Siedler haben noch mehr Kolonien im Pazifik gegründet, wodurch Myanmar noch reicher wurde als es eh schon war. Durch kleine Geschenke waren alle gottesfürchtigen Nachbarn gute Freunde geworden, die Ketzer in Indien interessierten da wenig. Ayutthaya war sogar dermaßen fasziniert von den Errungenschaften des Reiches, daß es freiwillig dessen Vasall wurde. Eine noble Geste, welche gerne angenommen wurde, konnte man doch auf diese Weise nun Elefanten-Regimenter aufstellen, da man diese in Siam nun zu günstigen Preisen einkaufen konnte. Es ist gut, der Regent zu sein! dachte sich Basileios, denn mit dem Reichtum Myanmars wuchsen auch Einfluß und Ansehen der Byzantiner. Diese waren immerhin die letzten ihrer Art, denn die gottlosen Osmanen hatten sich irgendwann Konstantinopels bemächtigt. Zu ihrem Glück hatte Myanmar zu dieser Zeit keine Kenntnisse über Europa gehabt, denn sonst wären zweifelslos Horden von Wasserbüffeln, Turbanträgern und vor allem fanatischen B.R.O.T.-Priestern in die Ländereien des türkischen Sultans eingefallen. Aber so blieb Byzanz nur eine Erinnerung in den Herzen der Regenten.

1614 gab es wieder Grund für Heiterkeit im Palast, denn die blasphemischen Hindu-Heinzel aus Delhi verloren am 15. Juni die Schlacht von Panipat gegen die mongolischen Mogulen. Hohepriester Longdschon sah dies als die gerechte Strafe an, welche der Goldgötze Buddha über die häretischen Hindus gebracht hatte.
1619 brach ein kurzer Krieg zwischen Annam und Khmer aus, in welchen Myanmar zum Schein mit eingriff, doch zum Glück war er ebenso schnell vorbei, wie er begonnen hatte. Am Ende war Khmer ein Teil von Ayutthaya geworden und würde hoffentlich damit bald Teil des Omnipotenten Reiches werden.

Indien, wir sind wieder da!

Jawohl, ein dritter Krieg gegen die indischen Kleinstaaten beschäftigte die Regenten ab 1620. Schon vorher hatten die Ketzer aus Vijayanagar, welche es nach der Kolonie Bombay gelüstete, dem Omnipotenten Reich den Krieg erklärt und kurz darauf wurde es in einen weiteren Krieg gegen Mysore und Bengalen gezwungen, da Letzteres heimtückisch den Reichsvasallen Orissa überfallen hatte. Und wer die vorherigen beiden Indischen Kriege studiert hat, der weiß auch, wie "glanzvoll" ähnlich der Dritte verlief. Bengalen konnte man zum Glück noch durch billige Versprechungen aus dem Krieg drängen, doch die restlichen Hindu-Horden fielen über die weit unterlegenen Burmesen her und stellten gar grausige Dinge mit ihnen an. Einzig Positiv in diesem Getümmel war, daß die Vijayanagareser, von Basileios auch nager genannt, die armen Heiden in Palakimedi ausrotteten, wodurch die Errichtung einer Kolonie in dieser Provinz deutlich einfacher wurde.
1623 wurde das arme Orissa schließlich von den Mysorern gestürmt und der ganze Staat annektiert. In Myanmar schwor man sich, eine Tages für diesen Frevel Rache zu üben. Doch nun war es eiligst geboten, Friden zu schlißen, da im ganzen Reich Revolten ausbrachen, da die Unhtertanen ihren rechtschaffenen Zorn ob des Schicksals von Orissa leider an der Obrigkeit auslassen wollten. Und so mußte wieder einmal der Pingpong das Reich vor Schlimmerem bewahren, doch die Zeit großer Triumphe würde sicher kommen. Bestimmt!

Und so wollen wir dieses unrühmliche Kapitel der Revolten und verlorenen Schlachten mit einem erfreulichen Ereigniss schließen: 1630 gehörte auch Ayutthaya zum großen Omnipotenten Reich. Der Götze Buddha sei gepriesen!

Basileios II
25.11.02, 23:15
Natürlich gab es im ehemaligen Ayutthaya einige subversive Elemente und auch die Hindu-Ketzer im Mekong-Delta, welche mit der Angliederung "ihres" Landes an das geheiligte Myanmar nicht einverstanden waren. Sie rotteten sich also zu kleinen Widerstandszellen zusammen und fielen immer wieder über die treue Bevölkerung her. Doch schon bald hatten die frommen Brüder in ihrem rechtschaffenen Eifer einen großen Teil dieser Staatsfeinde "entsorgt", so das sich nur noch die Blasphemiker im ehemaligen Champa-Land der Herrlichkeit des Affenkönigs widersetzten.

1636 konnte Basileios von den Chinesen eine große Menge Schwarzpulver erwerben, welches natürlich sofort in den Dienst der heiligen Sache gestellt wurde. Er entwickelte Sprengladungen, mit welchen die Turbanträger gewaltige Breschen in gegnerischen Mauern sprengen konnten, um die Festung so ohne langes Belagern zu stürmen. In diesem unteretwickelten Teil der Welt zweifellos eine bedeutende Erfindung.
Derweil rangen die eifrigen Siedler der KfOR dem undurchdringlichen Dschungel in den Kolonien immer mehr Boden ab, wodurch diese Städte noch weiter anwuchsen und auch mehr Steuern zahlen konnten. Hänereibend sah man Demetrios durch den Palast marschieren, wo er sich am liebsten in der Schatzkammer aufhielt, um Pingpongs zu zählen. Ein seltsames Hobby.

1655 ließ man in der Haupstadt Mandalay die Königliche Große Bibliothek (KGB) errichten, welche weit üer die Grenzen des Omnipotenten Reiches für ihre Gelehrten der (buddhistischen) Theologie und der Konvertierung von Wilden bekannt wurde. Sogar einige hohe Herren aus Europa wurden hier in Techniken der religiösen wie physischen Überzeugung ausgebildet.
Einer dieser Männer war der Konquistador Charles de Lorraine, welcher 1661 für Myanmar die Insel Buru entdeckte, auf welcher wenige Jahrzehnte später der beste burmesische Schnaps hergestellt werden sollte.

1666 gelang es den eifrigen Brüdern von B.R.O.T. endlich, die sturen Hindus im Delta des Mekong zum Wahren Glauben zu bekehren, womit alle Provinzen mit Außnahme Peraks, welches von Muslimen bewohnt wurde, dem richtigen Glauben folgten.
Das südlich gelegene Atjeh konnte man ein Jahr später mit vielen Pingpongs zum Beitritt in die Heilige Allianz bewegen, womit alle Grenzen gesichert waren- von der nach Indien abgesehen.

Oliver Guinnes
26.11.02, 10:37
Welch bewundernswerte Kreativität!


:drink:

Der Eldermann
26.11.02, 14:14
In der Tat. So also hat man sich eine heilige, gerechte Sache vorzustellen... :D

Basileios II
26.11.02, 19:01
Nana, werter Demetrios-eldermann, höre ich da etwa unterschwellige Kritik an der höchst glorreichen und heiligen Sache des Omnipotenten Reiches? Ihr wollt nicht wissen, was am Anfang mit solchen Subjekten gemacht wurde, aber dank Lu Tze fand ich später eine "humanere" Lösung für solche Nörgler. Doch das kommt noch.

Der Eldermann
26.11.02, 20:34
Aber, werter Basileios, nicht doch. Es sollte ein leuchtendes Beispiel für alle Despoten sein, ein glückliches Volk noch glücklicher zu machen. :D

Demetrios erfreut sich an den vielen Pinogpongs... Zudem: Ist er nicht einer der Initiatoren? Oder sollte Basileios die Macht so sehr gefallen, daß er einen der beiden letzten Byzantiner beseitigen würde...?

Was meint Ihr mit "humaner" Lösung???

Basileios II
26.11.02, 21:58
Ja stimmt, Demetrios hat ja die KfOR gegründet, die z.T. die Wilden mit ein wenig Druck erleuchten müssen.:D

Die humaneren Methoden der Querulanten-Beseitigung werde ich später beschreiben, aber sie kommen einem auch irgendwie bekannt vor.

Basileios II
28.11.02, 18:23
Der unsterbliche König

Seit 1594 saß nun Nyaungnyanmin auf den Affenthron, welchen er mit 22 bestiegen hatte. Nun schrieb man das Jahr 1670 und er saß noch immer drauf. Man muß nun wirklich kein Genie sein, um zu erkennen, daß an dieser Regierungszeit etwas faul ist. Doch zum Glück für die byzantinischen Regenten waaren die Burmesen eben nicht sehr schlau, weshalb auch nie jemand fragte, warum denn der König nun so lange auf dem Thron saß und warum schon Großmütter von ihrer Jugendzeit erzählten, in welcher die beiden Byzantiner die Geschicke des Reiches leiteten. Sicher, ab und an gab es ein paar Besserwisser, welche unbequeme Fragen stellen wollten, doch diese verschwanden immer auf recht mysteriöse Weise.

1673 wurde durch Zufall ein holländisches Schiff im Delta des Irawady gefunden. In ihrem frommen Eifer schlugen die ansässigen Bauern die Überlebenden der Besatzung tot und verständigten sofort ihren lokalen Tempel ob des seltsamen Fundes. Zum Glück für das Militär waren an Bord einige Kanonen, welche man nun als Vobilder für eigene Geschütze benutzen konnte und so wurde nahe Mandalay die erste Kanonengießerei des Omnipotenten Reiches gegründet. Paradoxerweise setzte man wegen der horrenden kosten nie welche ein, aber es war wichtig zu wissen, DASS man sie bauen konnte.

Zwei Jahre später zog man wieder in den Krieg, wieder in Indien, doch diesmal zum Glück nur gegen ein Land: Mysore. Zum Glück hatte man mit Atjeh einen Verbündeten, welcher den Hindu-Teufeln technologisch ebenbürtig war. Trotzdem verlor Myanmar gleich zu Anfang mehrere Feldschlachten und eine Kolonie an die Ketzer, doch war man solche Rückschläge ja schon fast gewohnt.
Und so endete der 1. Krieg gegen Mysore mit der Zahlung von 4.000 Pingpongs und der Erlaubnis, mysorische Truppen im Gebiet des Reiches zuzulassen. Doch da die Inder in einigen Provinzen Eingeborene ausgerottet hatten, konnte man dort leichter Kolonien errichten. Alles in allem also ein Sieg für Myanmar, wurde man doch nun die führende Macht auf dem Gewürzmarkt. Und 1680 konnte man zum ersten Mal von einigen spanischen Händlern Arkebusen erwerben, welche diese wohl verkauft hatten, um das Reich als Verbündeten gegen die aufstrebenden Holländer zu gewinnen. Doch so einfach ließ man sich von den eingebildeten Europäern nicht mißbrauchen. Immer mehr potenzieller Siedlungsraum für diese wurde von eifrigen KfOR-Siedlern okkupiert und auch die burmesischen Entdecker drangen in Gebiete vor, die nie zuvor ein Gläubiger betreten hatte. So erahnte der Abenteurer Wan Tan im Süden Demetrias eine riesige Insel, doch scheiterte er, dort bewohnbares Gebiet ausfindig zu machen.

1684 gründeten tüchtige Geschäftsleute in Jambi die Gemini-Klingenschmiede, welche zur bekanntesten Waffenschmiede in ganz Süd-Ost-Asien werden sollte und deren Klingen sogar im weit entwickelten China hochbegehrt waren. So konntem man die Forschung in der Waffentechnologie weiter beschleunigen.
Derweil hatte Dai Viet die Provinz Tanh Noah an Mysore verloren und lag nun schwach am Boden. Trotzdem weigerten sich diese Einfältigen weiterhin, Vasallen des glorreichen Reiches zu werden.

Und so trat man 1700 als mächtigstes und frömmstes Reich im Süd-Osten Asiens in ein neues Jahrhundert ein, in welchem es noch viel Spaß mit anderen Mächten geben würde, vor allem mit Europäern, die ihre technische Überlegenheit auch an Myanmar demonstrieren wollten. Auch im neuen Jahrhundert würde Nyaungnyanmin auf dem Thron sitzen und das wahrscheinlich bis ans Ende der Tage.

http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/Asie%201691.jpg

Joseph I
29.11.02, 01:18
Es gelungen edler Herr

Hoffe auf baldige Fortsetzung

Euer

Basileios II
29.11.02, 21:02
Immer Ärger mit Mysore

Obwohl dieses Land eigentlich nie etwas dafür konnte, lag man ständig mit ihm im Krieg. So auch wieder 1702, als erneut Atjeh in diesen indischen Kleinstaat einfiel, um sich ein wenig reicheres Land unter den Nagel zu reißen. Auch Myanmar war wieder zu den Festivitäten eingeladen worden, welche mit so einem Krieg daher kommen. Und endlich war die glorreiche Technologie den Indern ebenbürtig, so daß man diese nun in mehreren Schlachten besiegen konnte, doch schon 1704 hatten die feigen Ketzer den Krieg durch Geld abgebrochen. Doch man würde wieder kommen.

Und wo wir schon bei Ketzern sind: 1704 entstand in Tarakan ein kleiner Kult, welcher eine weggeworfene Flasche aus Glas als Gottheit anbetete, weil sie angeblich ihre Felder wieder fruchtbar gemacht hatte, nachdem ein heißer Sommer die Ernte in dieser Provinz vernichtet hatte. Solchen Humbug konnte man natürlich nicht dulden und so brannten im Januar auch schon einige der Häretiker, ihr Kult verging wie alles mit der Zeit Der Ausspruch des leitenden BROT-Bruders Chan Li blieb jedoch erhalten "Ich liebe den Geruch von brennenden Ketzern am Morgen."

1708 konnte man Annam dazu bewegen, Vasall des Reiches zu werden. Denn auch Annam hatte ein Recht auf den hohen Lebensstandard und die religiösen Freiheiten des Omnipotenten Reiches. Lange mußten die Bevölkerung ihre Führer anflehen, doch endlich eine Union mit Myanmar einzugehen und dies war nun gelungen. Schon bald würde ganz Asien südlich des Perlenflusses dem glorreichen Reich angehören und dies war auch nur recht und billig. Denn schon ein Jahr später zeigte sich die Weisheit in Annams Entscheidung, denn als dieses Mysore den Krieg erklärte, war die gesamte Allianz natürlich sofort zum Krieg bereit. Und als ob soviel Glück noch nicht genug wäre, konvertierten die eifrigen Brüder von BROT auch noch die Provinz Perak zum Wahren Glauben, womit es im ganzen Reich nun keine Ungläubigen mehr gab.

1710 stürmten die Turbanträger mit Hilfe von Kriegselefanten und den genialen Bomben des Basileios die Hauptstadt Mysores, wo sie in rechtschaffenen Zorn alle Götzenbilder der Hindus zerstörten und dabei auch leider einige Hindus selbst. Traurig, aber so ist es eben im Krieg.1715 wude der chronisch untote König zeitweilig Verrückt, da die burmesische Armee die Inder aus Mysore geradezu vor sich hertrieb. So viel Erfolg im Krieg war er nicht gewohnt. Trotz zahlreicher Rebellionen hielt man dieses Mal bis zu einem Positiven Friedensschluß durch und 1724 konnte man Mysore nach langem Schlachten die Provinz Madras entreißen. In den Augen mancher Europäer mag solch ein Sieg banal klingen, doch für Myanmar war er äußerst wichtig, hatte es doch zum ersten Mal eine technologisch überlegene Macht bezwungen.
Derweil versank das benachbarteMogulreich in Anarchie und viele Provinzen im Norden des Subkontinents schlossen sich anderen Ländern an. So kam es auch, daß die Provinz Bastar, zweifelsfrei von der Glorie des Omnipotenten Reiches angezogen, die Seiten wechselte. Dies geschah 1728. Und nur ein Jahr später wurde auch Annam ein fester Bestandteil des Reiches. So blieb nur noch Dai Viet allein, welches sich beharrlich weigerte, sein tristes Schicksal aufzugeben und dem himmelgleichen Reich beizutreten.

Zwischen 1732 und 1735 wurde der König erneut zwei Mal wahnsinnig, was die byzantinischen Regenten zum Sturz des halb verrotteten Monarchen bewog. Als dieser auf dem Balkon seines neu gebauten Palastes eine Truppenparade abnahm, versetzte Basileios ihm einen Stoß über den gebückten Demetrios, womit die fast 200 Jahre währende Herrschaft Nyaungnyanmins abrupt endete. Fragen wurden keine gestellt, als Basileios darauf den Thron bestieg. Wer sie doch stellte, fand sich schnell als Straßenbeleuchtung in Mandalay wieder.

Basileios II
30.11.02, 17:36
Der Beginn von Basileios Herrschaft verlief völlig ruhig. 1737 konnten die Eifrigen Brüder die Hindus in Da Nam von der Unsinnigkeit ihrer Religion überzeugen und sie zum Wahren Glauben konvertieren. Damit waren nur noch die beiden kürzlich in Indien erworbenen Provinzen Madras und Bastar in hinduistischen Händen. Und als ob Buddha der Goldgötze die vorherige Zeile gelesen hätte, kovertierte auch Bastar 1747 vernünftigerweise zum Buddhismus, womit Myanmar nun zu 88% dem Wahren Glauben anhing.

Dann passierte lange nichts. Der König sah Bürgerkriegen, Defektionen und Staatsbankrotten in Europa zu und lachte sich mit Demetrios halbtot, als 1757 gleichzeitig in England und Frankreich Bürgerkriege ausbrachen. Den Rekord in Bankrotten schien Aragon zu halten, dessen Inflation laut dem rolin-Report von 1819 sagenhafte 219% betrug.

Die Europäer kommen!

1761 war Basileios jedoch zu einem unehrenhaften Bruch der uralten allianz mit Atjeh und Dai Viet gezwungen, denn Ersteres lag nun im Krieg mit dem mächtigen England. Ein Eintritt in den Krieg hätte Selbstmord geglichen, hatten die Engländer doch die fortschrittlichste Technologie überhaupt, welcher mit Elefanten und primitiven Kanonen nicht beizukommen war. Drei Jahre später geschah jedoch Unglaubliches: Im Norden Amerikas tauchte die längst vergessene Fahne des Wilden, welcher von der "vis mala" befallen war, urplötzlich wieder auf. Denn dort hatten sich einige Irre Siedler in den folgen des 2. Französischen Bürgerkrieges verselbständigt und einen katholischen Staat namens "Vereinigte Staaten"ausgerufen, welcher aus einer ganzen Provinz bestand. Dies war wiederum ein Grund für höchste Heiterkeit am burmesischen Hof.

Doch lange hatte man nicht zu lachen. Denn 1766 erklärte der dreiste Kleinstaat namens Holland dem Omnipotenten Reich den Krieg. Deren "Ostindische Kompanie" hatte wüste Märchen von Religiöser Unterdrückung in ihrem Heimatland verbreitet, was für diese Torfstecher Grund genug für einen Krieg war. Trotz anfänglicher Erfolge hatten sie sich jedoch den falschen Feind in Asien ausgesucht, denn die unermüdlichen Turbanträger stürmten mehrere Kolonien Hollands, rieben Expiditionsheere im dichten Dschungel Santals auf und brannten Handelsposten der Ostindischen Kompanie nieder. Daher kam 1770 der holländische Gesandte an den Hof in Mandalay und bot uns demütigst 25,000 ihrer "Gulden" als Entschädigung an, welche Basileios in seinem unendlichen Großmut annahm. Nach diesem Sieh wagte es nie wieder eine europäische Macht, ihre Hand gegen das Omnipotente Reich zu erheben.


Lu-Tze-Land

Sicher wird sich der werte Leser noch an den Entdecker Lu Tze erinnern, welcher Ende des 16. Jahrhunderts in den Norden segelte und nie wieder gesehen wurde? Nicht? Gut, was solls, ist auch egal. Jedenfalls machte sich 1777 eine Expidition bestehend aus Schiffen von BROT und KfOR auf die Suche nach Spuren des unglücklichen Entdeckers. Sie segelten an der großen Insel Saga Lin. nördlich vpn Nippon gelegen, vorbei und kamen in eisige Gewässer. Doch Buddha wollte, daß diese Expidition im Erfolg endete. Und so entdeckten die Burmeser am 29. September 1778 als erstes Volk die Halbinsel Kamtschatka, wo man in der Region Kolyn die gefrorenen Rester der "Göttliches Baguette" fand, dem Flaggschiff Lu Tzes. Zu seiner Ehre nannte man diesen Teil der Welt "Lu-Tze-Land", welcher nun ein Prestige-Projekt von KfOR wurde. Sogleich sandte man einige Schiffe in die Heimat zurück, welche eifrige Siedler in dieses neue Land holen sollten. Dummerweise verriet ein Kapitän, wie kalt es in jener Region war, so daß sich nur wenige Pioniere meldeten. Doch der geniale Basileios hatte eine Idee. Von nun an sandte man alle politischen Dissidenten, subversive Elemente und religiöse Abweichler als Siedler in den Norden, wo sie über ihre Verfehlungen nachdenken konnten.

Unter den Freiwilligen befand sich ein Nachfahre Charle de Lorraines, welcher den selben Namen trug wie sein Ahn, den man jedoch am hofe nur den HEHE-Karl nannte, da er zu jeder Situation einen Witz wußte. Dieser unerschrockene Mann erreichte Lu-Tze-Land im Frühjahr 1780 und machte sich sogleich von der neu gegründeten Stadt Basileia auf denn weg nach Süden, wo er Provinzen voll Gold und edlen Pelzen entdeckte. Doch dieser Waghalsige machte hier noch nicht Halt, sondern entdeckte zudem noch einen Korridor vom Konditor-Meer bis nach dem weiten Astrachan, ein Gebiet, welches die Russen als Sibirien bezeichneten. Dort irgendwo fand er um 1810 sein Ende, als er sich alleine auf eine Schar altaiischer Wilder stürzte, welche ihn und seine verbleibenden Reiter überfallen hatten.

Derweil war im Reichselbst nicht viel passiert. 1788 schloß sich auch Dai Viet dem Omnipotenten Reich an, womit nun alle buddhistischen Länder, vom Bergziegenhütervolk Tibets abgesehen, unter einer Fahne vereinigt waren. 1790 wurde endlich Land in Australien entdeckt, wobei man auch hier die erste Nation der Weltgeschichte war, die diesen Kontinent besiedelte. Die letzten Anstrengungen der Regirung unter König Basileios, welcher sich 1800 zum Kaiser Aller Gläubigen ernannte, konzentrierten sich auf die Besiedlung der Neuentdeckungen im Nördlichen- Konditor-Meer, welches die Europäer "Pazifik" nannten. Die Militärallianz mit Atjeh wurde nicht mehr verlängert; man schloß sich nun mit dem mächtigen Nachbarn China zu einem Interessenbund zusammen, welcher den europäischen Einfluß in Asien auf einem Minimum halten wollte, was auch recht gut gelang. Die strenge Ordnung, welche die Byzantiner in Myanmar einführten, blieb auch nach ihrem Verschwinden im Jahr 1820 bestehen.

Und so endet die Geschichte eines Landes, welches 1419 arm und klein gewesen war und welches nach 400 Jahren zur beherrschenden Macht in Süd-Ost-Asien wurde. Die Europäer hatten es nie in die Knie zwingen können, was ihnen auch im Verlauf des 19. Jahrhunderts nicht gelang. Heute erhebt sich an der Stelle, an welcher Basileios und Demetrios 1418 den Strand Asiens betraten, ein riesiges, goldenes Denkmal der Beiden. Basileios trägt die Affenkrone auf seinem Haupt und Demetrios reckt mit einer Hand einen Pingpong in die Luft. Der Legende nach reflektiert er die Sonne bei günstigem Lichteinfall bis nach Istanbul, dem ehemaligen Konstantinopel.

Basileios II
30.11.02, 18:23
Hier noch die letzten Karten, welche die Scholaren der Königlichen Großen Bibliothek (KGB) 1819 anfertigten:

http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/Asien1819.jpg
Myanmar 1819

http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/LuTze1819.jpg
Lu-Tze-Land 1819

http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/Europa1819.jpg
Europa 1819

Des weiteren kann man hier (hoffentlich) den rolin-Report lesen, welcher sich mit der Weltlage und der der einzelnen Staaten beschäftigt.Zum rolin-Report (http://www.spicken.de/basileios/myanmaar/worldfactbook.jpg.htm)

Der Eldermann
30.11.02, 19:18
Schade... schon vorbei. Das war ein AAR ganz nach meinem Geschmack. Vielen Dank für den Spaß. :)

Oliver Guinnes
01.12.02, 12:05
Applaus, Applaus, Applaus!

:drink:

Basileios II
01.12.02, 15:20
Tja, irgendwann ist leider (oder gottseidank :D) vorbei, so auch dieser AAR. Ich danke allen Lesern fürs lesen, allen Kommentatoren fürs kommentieren und allen Ignoranten fürs ignorieren.:) Doch keine Angst, mein böser Blick hat schon ein weiteres, bemitleidenswertes Land auserkoren, welches seit gestern meine Herrschaft ertragen muß. Haltet die Augen offen!

P.S. Glaubt nicht, daß es mit diesem Land leicht war. Andauernd gegen Rebellen zu verlieren und in Kriegen hoffnungslos unterlegen zu sein zehrt an den Nerven. Doch Buddha dem Goldgötzen sei Dank für die wunderbare Option Diplomatie.:)

Oliver Guinnes
02.12.02, 11:18
Ein Frage haben Wir jedoch noch, werter Basileios. Wie habt Ihr oder Rolin diesen wunderbaren und gar nützlichen Datenreport erstellt?

:drink:

Cassius Chaerea
02.12.02, 13:31
Ein vortrefflicher Bericht. Mit Spannung erwarte ich schon den Neuen :D

Viel Glück schonmal im voraus :prost:

PS: Habt ihr schon eine ungefähre Vorstellung welches Land es sein wird?

Basileios II
02.12.02, 18:20
@ Oliver Guinness: hier (http://www.geocities.com/lesov/) könnt Ihr das entsprechende Tool runterladen, lest jedoch unbedingt die beiliegende Readme-Datei.

@Cassius: Ja, ich habe schon ein neues Land, welches sich da Songhai nennt

Carl the Great
02.12.02, 23:48
Hört sich nach Afrika an...
Wenn dem so ist, dann werden euch die Europäer dort mit Sicherheit mehr Probleme bereiten als in Südostasien, teuerster Byzantiner. ;)