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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sprüche und Anekdoten



Heinrich Heine
25.10.04, 15:36
Meine Herren,

ich bin zu derAnsicht gekommen daß eine Biographie von berühmten Männern sicher einiges aussagt, ein Dankeschön an jeden der hier dazu beigetragen hat Wissenslückem zu schließen.

Aber die Lebensläufe wirken immer etwas steril und ohne Leben. Außerdem lernt man so die Charaktere nur seltenst kennen. Aus diesem Grunde habe ich mich entschlossen 1- 2 Anekdoten zu posten , in der Hoffnung es gefällt, es findet Nachahmer und wird zu einem Erfolg

Beginnen wir mit meinem geschätzten Freund dem Augustus Rex

August der Starke wurde im Jahr 1694 Kurfürst von Sachsen. Eines Tages geriet er mit seinem Fechtlehrer aus Jena zusammen, dem er eine Probe seiner Kraft geben wollte, denn dieser Lehrer hatte sich abfällig über ihn ausgesprochen. August ließ sich unerkannt in einem Wirtshaus in ein Gespräch mit dem Fechter ein . Bei der Verabschiedung zerdrückte er ihm die Hand.

Aber es gibt weiß Gott auch lustiges aus der Welt der Mächtigen, z.B.:

Der populäre US-amerikanische General Andrew Jackson, der 1829 Präsident der USA wurde, hatte einen irischen Diener, der stark dem Alkohol zusprach.
"Eines Tages muß ich dich doch noch davonjagen" sagte der General schließlich zu ihm " Man erzählt mir, daß du in der Trunkenheit die schrecklichsten Dinge anstellst."
"Lieber General", erwiderte der Diener. "Wenn ich alles glauben wollte, was mir über sie erzählt wird, hätte ich längst den Dienst quittiert."

Besonders witzig war ein ganz großer Engländer, der alte Winston Churchill

Ein britischer Unterhausabgeordneter stellte am Ende des zweiten Weltkrieges die Anfrage, ob die Regierung Vorsorge getroffen hätte, aß sich die Fehler, die am Ende des ersten Weltkrieges gemacht worden seien, nicht wiederholen.
"Ich bin ganz sicher, daß wir die alten Fehler nicht wiederholen werden" antwortete Premierminister Churchill. " Aller Voraussicht nach werden wir aber eine Menge ganz neuer Fehler machen."

Oder dieser hier :

Ein konservativer britischer Politiker, der sich vergeblich um ein Unterhausmandat bemüht hatte, wechselte zur Labour Party.
"Das ist das einzige Beispiel in der Geschichte dafür, daß eine Ratte auf das sinkende Schiff zuschwimmt" erklärte Churchill als Chef der Konservativen.

Zwei Anekdoten aus Frankreich

Talleyrand wurde 1797 unter Napoleon französischer Außenminister. Nach seinem Amtsantritt rief er alle Mitarbeiter zusammen und wies sie an:
"Vor allem eins meine Herren: Kein Eifer!"

Etwa zur gleichen Zeit:

Während der französischen Revolution wurden die des Verrats angeklagten Revolutionäre Danton und Chabot am 05.04.1794 in Paris hingerichtet. Vor der exekution sagte danton zu Chabot:
"Sollte es im Jenseits eine Revolution geben, so lassen wir die Finger davon!"

Nun zwei Deutsche:

Joseph II. , der 1765 Kaiser geworden war , erhielt einst ein Gesuch eines Wiener Fabrikanten.
Dieser bat um die Erlaubnis, eine Fabrik bauen zu dürfen, und ersuchte gleichzeitig um einen Geldvorschuß, da seine Frau ihr Vermögen für dieses Unternehmen nicht hergeben wollte.
Der Kaiser ließ folgendes Antwortschreiben aufsetzen: "Ich halte es mit der Frau. Joseph"

Als Ludwig Erhard nach dem zweiten Weltkrieg als Wirtschaftsbeauftragter für dieamerikaische Besatzungszone das Rationierungssystem aufhob, wurde er zum US-Militärgouverneur Lucius D:Clay zitiert.
"Meine Berater sagen mir" eröffnete General Clay stirnrunzelnd die Unterhaltung, " daß sie einen furchtbaren Fehler gemacht haben."
"Herr General", entgegnete Erhard gelassen, " hören sie nicht darauf. Meine Ratgeber sagen mir das gleiche."

Aktuell zur Wahl in den USA :

"Auf der Liste für die Senatskandidaten stehen einige ausgesprochene Schurken", beschwerte sich ein Politiker in den zwanziger Jahren bei US-Präsident Calvin Coolidge.
"In unserem Land gibt es viele Schurken", erwiderte der Präsident. "Warum sollten sie nicht auch ihre parlamentarischen Vertreter haben?"

auch schön ist :

Franklin D.Roosevelt war Präsident von 1933 bis 1945.Sein NAchfolger Harry S. Truman residierte bis 1953 im Weißen Haus, ehe er von Dwight D. Eisenhower abgelöst wurde. Über diese drei Präsidenten äußerte sich Senator Kenneth Keating:
"Roosevelt hat uns bewiesen, daß ein Mann sein Leben lang Präsident sein kann. Truman hat uns bewiesen, daß jedermann Präsident sein kann. Und Eisenhower hat uns bewiesen, daß wir überhaupt keinen Präsidenten brauchen."

Fehlt nur noch Mütterchen Rußland:

Auf dem Wiener Kongreß im Jahre 1815 ereiferte sich der russische Zar Alexander I über König Friedrich August von sachsen.
"Dieser König ist ein Verräter!"
Talleyrand erinnerte sich an den russisch-französischen Freiden von Tilsit aus dem Jahre 1807 und erwiderte : "Sire, Verrat ist eine Frage des Datums."

Oooh, da gab es ja noch das Gespräch zweier Berühmtheiten vor 2206 Jahren.

Im Jahre 202 v.Chr. besiegte der römische Politiker und Feldherr Publius Cornelius Scipio der Ältere den karthagischen Feldherrn Hannibal in der Schlacht bei Zama und entschied den zweiten Punischen Krieg für Rom.
"Wer ist der größte Feldherr? fragte Scipio nach der Schlacht den besiegten Hannibal.
"Alexander der Große ist der größte Feldherr" erwiderte der Karthager. "Der zweitgrößte ist Pyrrhus. Und der drittgrößte bin ich."
" Und wenn du mich geschlagen hättest ?"fragte Scipio weiter.
" Dann wäre ich der größte Feldherr" antwortete Hannibal.

Tja, der alte Hannibal ist schon lange tod, apropo sterben - ein letztes Mal Talleyrand

Im Jahre 1838 starb nämlich dieser berühmte Staatsmann in Paris. Als man die Nachricht dem König Louis Philippe mitteilte fragte er :
"Sind sie ganz sicher ?" "ja " lautete die Antwort.
" Bei Talleyrand dürfen sie nämlich nicht nach dem Augenschein urteilen" erklärte der König."Welches Interesse kann er daran haben, ausgerechnet jetzt zu sterben ? "

Der Zarewitsch
26.10.04, 14:36
Etwas aus meiner Heimatstadt:

Karl V. wurde 1519 nicht zuletzt deshalb von den Kurfürsten zum Kaiser gewählt, weil er einigen von ihnen große „Geschenke” machte. Das Geld dafür lieh ihm der Augsburger Handels- und Bankherr Jakob Fugger. Karl, der durch Kriege mit Frankreich dauernd in Geldverlegenheit war, ließ sich mit der Rückzahlung Zeit.
1530 kam der Kaiser aus Italien nach Deutschland und kehrte im Hause Jakob Fuggers ein. Beim Frühstück entschuldigte er sich, daß er das Darlehen noch immer nicht zurückgezahlt habe. Rasch ging er jedoch zu einem andern Gesprächsstoff über. „Es ist kalt in Deutschland, wenn man aus Italien kommt”, meinte er fröstelnd. Der Hausherr sorgte dafür, daß sogleich ein Kaminfeuer angemacht wurde, holte selbst einige Bündel der aus den neuentdeckten Ländern stammenden wohlriechenden Zimtrinde herbei, zog des Kaisers Schuldverschreibung aus der Tasche und zündete mit ihr die kostbaren Zimtrollen an. Dabei sagte er: „Weil Eure Majestät mir die Ehre antun, mein Gast zu sein, sind alle Ihre Schulden bezahlt.”
Die Kunde von dem Reichtum und der Großzügigkeit des Fuggers verbreitete sich über ganz Europa. Damals kam in Spanien das Sprichwort auf: Er ist reich wie ein Fugger.

Carl the Great
26.10.04, 15:10
Der Alte Fritz hatte einen Kutscher, welcher ein recht loses Mundwerk hatte. Er beschwerte sich ständig und war auch sonst recht frech. Irgendwann wurde es Friedrich zu bunt und er entließ seinen Kutscher.
Einige Zeit später traf er seinen alten Kutscher wieder. Dieser war inzwischen bei einer Art Müllabfuhr und fuhr gerade eine Ladung Unrat zu ihrem Bestimmungsort. Friedrich vermisste die "Berliner Schnauze" seines alten Kutschers und fragte ihn, ob er nicht wieder bei ihm arbeiten wolle.
Darauf antwortete der Kutscher: "Ach wisst Ihr, Euer Majestät, ob ich nun Schmutz fahre oder königliche Hoheiten: ist eigentlich das gleiche."
Und der Alte Fritz stellte ihn wieder ein.

the general
26.10.04, 16:12
Noch ein spruch vom werten Churchill:

"Die Demokratie ist eine schlechte Staatsform, doch sie ist die beste die ich kenne!"

Augustus Rex
26.10.04, 16:13
Immer wieder schön ist das Treffen von Winston Churchill und Lady Astor, die ihm voller Ehrlichkeit ihre Antipathie gestand: "Wenn Sie mein Mann wären, würde ich Ihren Kaffee vergiften!" - "Wenn Sie meine Frau wären", antwortete Churchill, "würde ich ihn trinken."

Gettysburg
27.10.04, 10:19
Muahaha! Der war gut, werter AR! :D

hokaro
27.10.04, 22:12
Die Episode mit Churchill und Lady Astor geht noch weiter:

Lady Astor: "Wenn ich Ihre Frau wäre, würde ich Ihnen Gift geben!"

Churchill: "Wenn ich Ihr Mann wäre, würde ich es nehmen."

Lady Astor: "Herr Churchill, Sie sind ja völlig betrunken!"

Churchill: "Der Unterschied zwischen mir und Ihnen ist: Wenn ich morgen aufwache bin ich nüchtern, Sie sind aber immer noch hässlich."

Der Zarewitsch
25.11.04, 09:13
Nochmal W. Churchill:

"Uns Menschen ist es zwar gelungen,das Raubtier in uns auszuschalten - nicht jedoch den Esel."

"Ein Experte ist ein Mann,der hinterher genau sagen kann,warum seine Prognose nicht gestimmt hat."