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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bibliothek: Der Amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865)



Carl the Great
08.10.02, 23:59
Inhaltsangabe

Seite 1:
Zeitlinie: Der Amerikanische Bürgerkrieg 1860-1865 - carl
Biographie: Thomas Jonathan "Stonewall" Jackson - zar
Schlacht: 1st Bull Run - zar
Biographie: Robert E. Lee - og



Zeitlinie: Der Amerikanische Bürgerkrieg 1860-1865

1860
06.11. Wahl Abraham Lincolns zum Präsidenten


1861
04.03. Einführung Abraham Lincolns ins Präsidentenamt
29.03. Lincoln befiehlt die Vorbereitung der Hilfsexpedition für Fort Sumter.

12.-13.04. Beschießung und Kapitulation des Forts Sumter
15.04. Lincoln erklärt den Ausnahmezustand und ruft 75000 Mann zu den Milizen.
19.04. Lincoln verkündet die Blockade der Südküste der USA.

Juni-Juli Politische und militärische Manöver, die die Kontrolle der Union über West-Virginia sichern sollen.
21.07. Die Konföderierten siegen bei der ersten Schlacht am Bull Run.
27.07. McClellan übernimmt das Kommando über die Unionsstreitkräfte rund um Washington.

10.08. Die Konföderierten siegen am Wilson’s Creek (Missouri).
29.08. Erfolg der Union am Hatteras Inlet an der Küste North Carolinas

01.11. McClellan wird Oberbefehlshaber über die Unionsarmeen.
07.11. Die Unionisten nehmen Port Royale an der Küste von South Carolina ein.

20.12. Das Vereinigte Komitee zur Führung des Krieges wird geschaffen.


1862
15.01. Stanton wird Kriegsminister.

06.02. Die Unionisten nehmen Fort Henry am Tennessee River ein.
08.02. Erfolg der Union bei Roanoke Island (North Carolina)
16.02. Die Konföderierten übergeben Fort Donelson an Grant.
25.02. Die Konföderierten räumen Nashville.

07.-08.03. Die Union siegt am Pea Ridge (Elkhorn Tavern, Arkansas).
08.-09.03. Panzerschiff „Virginia“ gegen „Monitor“ bei Hampton Roads
17.03.-02.04. McClellans Armee bewegt sich zur Virginia-Halbinsel.
04.-05.04. McClellan belagert Yorktown.
06.-07.04. Grant verwandelt eine drohende Niederlage bei Shiloh in einen Unionssieg.
24.-25.04. New Orleans kapituliert vor Admiral Farragut.

08.-09.05. Jacksons Feldzug ins Shenandoah-Tal
31.05.-01.06. Schlacht von Seven Pines (Fair Oaks) bei Richmond. Lee übernimmt den Oberbefehl über die Nordvirginia-Armee.
06.06. Die Konföderierten räumen Memphis.
26.06. Die Virginia-Armee unter John Pope wird geschaffen.
26.06.-02.07. Lee drängt McClellan in der Siebentageschlacht von Richmond zurück.
Juni-Juli Misserfolg der Marineoperationen der Union gegen Vicksburg
11.07. Halleck wird zum Oberbefehlshaber der Unionsarmeen ernannt.
17.07. Zweiter Confiscation Act
22.07. Lincoln verliest vor dem Kabinett den Entwurf der Befreiungsproklamation.

03.08. Entscheidung, McClellan die Virginia-Halbinsel räumen zu lassen.
27.-28.08. Die Könföderierten beginnen ihre Invasion in Kentucky.
29.-30.08. Die Konföderierten siegen in der zweiten Schlacht am Bull Run.

02.09. McClellan erhält das Kommando über die Vorbereitungen zum Schutz Washingtons.
04.-06.09. Lee marschiert in Maryland ein.
17.09. Schlacht am Antietam Creek, danach Rückzug Lees nach Virginia
19.09. Defensivsieg der Union bei Iuka (Mississippi)
22.09. Die erste Befreiungsproklamation wird veröffentlicht.

03.-04.10. Defensivsieg der Union bei Corinth (Mississippi)
08.10. Nach der Schlacht von Perryville (Kentucky) zieht sich die CSA-Armee unter Bragg zurück.

07.11. Entlassung McClellans, Burnside wird Befehlshaber der Potomac-Armee
November-Dezember Misserfolg bei Grants Vorstoß auf dem Landweg auf Vicksburg
13.12. Lee schlägt Burnside bei Fredericksburg.
16.-20.12. Kabinettskrise. Lincoln belässt Seward und Chase auf ihren Posten.
27.-29.12. Niederlage der Unionisten unter Sherman bei Chickasaw Bluffs in der Nähe von Vicksburg
31.12.-03.01. Nach der Schlacht von Murfreesboro (Stones River) ziehen sich die CSA-Truppen unter Bragg zurück.


1863
01.01. Die zweite Befreiungsproklamation wird veröffentlicht.
25.01. Hooker ersetzt Burnside als Befehlshaber der Potomac-Armee.

Februar-April Grant versucht erfolglos, nach Vicksburg hineinzugelangen.
16.-17.04. Porters Kanonenboote passieren die Batterien von Vicksburg.
30.04.-06.05. Lee vertreibt Hooker aus Chancellorsville.
01.-18.05. Erfolgreicher Feldzug Grants in Mississippi. Einschließung Pempertons in Vicksburg
10.05. Tod „Stonewall“ Jacksons

03.06. Lee beginnt seinen Vormarsch nach Norden.
26.-27.06. Rosecrans drängt die Konföderierten unter Bragg auf Chattanooga zurück.
28.06. Meade ersetzt Hooker als Befehlshaber der Potomac-Armee.

01.-03.07. Die Union siegt bei Gettysburg.
04.07. Vicksburg kapituliert vor Grant.
08.07. Die Konföderierten übergeben Port Hudson am Mississippi.
13.-14.07. Lee zieht sich über den Potomac nach Virginia zurück.
20.07. Rosecrans beginnt, seine Truppen in der südlichen Umgebung von Chattanooga zu bewegen.

19.-20.09. Bragg besiegt Rosecrans am Chickamauga.

17.10. Grant wird Oberkommandierender der Unionstruppen im Westen.
28.10. Die in Chattanooga belagerten Unionstruppen werden entsetzt. Die Union siegt bei Chattanooga.


1864
08.03. Nach ihrer Niederlage bei Mansfield (Sabine Cross Roads, Louisiana) geben die Unionstruppen die Expedition zum Red River auf.
09.03. Grant wird Oberbefehlshaber der Unionsstreitkräfte.
12.03. Forrest nimmt Fort Pillow (Tennessee) ein.

04.05. Die Union startet eine große Offensive in Virginia und Georgia.
05.-06.05. Schlacht in der Wildnis
08.-21.05. Kämpfe bei Spotsylvania
25.-29.05. Schlacht zwischen Sherman und Joseph E. Johnston rund um die New-Hope-Kirche (Georgia)

01.-03.06. Schlacht von Cold Harbor
14.-16.06. Grant verlegt seine Kräfte südlich des James River.
15.-18.06. Die Angriffe auf Petersburg sind ein Misserfolg, es beginnt die neun Monate dauernde Belagerung.
27.06. Niederlage Shermans am Kennesaw Mountain

11.07. Eine CSA-Streitmacht unter Jubal A. Early erreicht die Umgebung Washingtons.
17.07. Hood ersetzt Johnston als Befehlshaber der CSA-Truppen in Atlanta.
20.-28.07. Kämpfe rund um Atlanta
30.07. Die Unionisten scheitern bei der Schlacht am Krater bei Petersburg.

02.09. Sherman nimmt Atlanta ein.
19.-22.09. Sheridan siegt am Openquon Creek und am Fisher’s Hillim Shenandoah-Tal.
23.09. Die bedeutenden Kampfhandlungen westlich von Mississippi werden durch den Unionssieg über Sterling Price bei Westport (Missouri) beendet.

08.11. Lincoln wird zum Präsidenten wiedergewählt.
15.-16.11. Sherman beginnt seinen Marsch von Atlanta an die Atlantikküste.
30.11. Niederlage der Konföderierten unter Hood bei Franklin (Tennessee)

15.-16.12. Thomas schlägt die CSA-Truppen unter Hood bei Franklin (Tennessee) abermals.
21.12. Die Hafenstadt Savannah kapituliert vor Sherman.


1865
15.01. Unionsverbände nehmen Fort Fisher (North Carolina) ein.
31.01. Der Kongress verabschiedet den 13. Zusatzartikel zur Verfassung, der die Sklaverei aufhebt.

01.02. Sherman beginnt seinen Marsch durch North Carlonia und South Carolina.
17.02. Columbia (South Carolina) geht in Flammen auf. Die Konföderierten räumen Charleston.

04.03. Lincolns zweite Amtseinführung
21.-23.03. Sherman beendet seinen Marsch und schließt sich Schofields Streitkräften in North Carolina an.
30.-31.03. Grants abschließender Angriff in Virginia beginnt.

02.04. Fall Petersburgs
03.04. Fall Richmonds
09.04. Lee kapituliert bei Appomattox Court House vor Grant.
14.-15.04. Abraham Lincoln erliegt einen Tag nach dem Attentat durch John Wilkes Booth seinen Schussverletzungen.
26.04. Joseph E. Johnston kapituliert in North Carolina vor Sherman.

26.05. Mit der Kapitulation Kirby Smiths in der Trans-Mississippi-Region endet der Krieg formal.

General Blücher
10.10.02, 17:51
Ah, doch noch eine Antwort auf meine Anfrage.
Besten Dank!

Der Zarewitsch
20.10.02, 09:13
Biographie: Thomas Jonathan "Stonewall" Jackson

*21.1.1824 Clarksburg/VA
†10.5.1863 bei Guinea's Station/VA

Generalleutnant der Südstaaten

Militärakademie West Point: 1846 (Artillerie)
Virginia Military Institute: Professor für Artillerie und Philosophie
Fronterfahrung vor dem Bürgerkrieg: Mexiko
Wichtige Einsätze im Bürgerkrieg: First Bull Run, Romney, Jackson im Shenandoahtal, Seven Days, Groveton, Second Bull Run, Harpers Ferry, Antietam, Fredericksburg, Chancellorsville (tödlich verwundet)

T.J. Jackson heiratete zwei mal:
1. Elinor Junkin (1825-1854), Heirat am 4.8.1853, Tochter von Dr. George Junkin (President of Washington College) und Julia Miller Junkin. Elinor (Ellie) starb bei der Geburt eines Kindes am 22.10.1854. Das Kind, ein Sohn, wurde totgeboren.
2. Mary Anna Morrison (1831-1915), Heirat am 16.7.1857, Tochter von Robert Hall Morrison und Mary Graham Morrison. Mary Anna's Familie lebte in North Carolina, ihr Vater war der pensionierte Präsident von Davidson College. Mary Anna gebar am 30.4.1858 eine Tochter: Mary Graham. Das Kind starb weniger als einen Monat später. Im November 1862 gebar Mary Anna wieder eine Tochter: Julia Laura (1862-1889), das einzige Jackson-Kind das bis ins Erwachsenenalter überlebte. Julia Laura heiratete im Jahre 1885 William E. Christian und starb 1889 im Alter von nur 26 Jahren am Thyphusfieber.

Jackson, der Beten und Kämpfen für Merkmale des rechten Mannes hält, führt das "Virginia Military Institute"-Kadettenkorps während John Browns Hinrichtung. Als einer der fähigsten CSA-Kommandeure, bekommt er bei Manassas den Spitznamen "Stonewall". Er kann auch als frommer, blauäugiger Killer bezeichnet werden, den sogar Todesgefahr kalt ließ. Während des Halbinsel-Feldzuges hält Jackson 3 US-Armeen im Shenandoahtal beschäftigt, was zum Scheitern von McClellans Operationen beiträgt. Strahlender Held schottisch-irischer Abstammung wird er während einer der spektakulärsten Aktionen des Kriegs von eigenen Leuten angeschossen und stirbt an Lungenentzündung. Seine Beerdigung fand am 15.5.1863 in Lexington, Virginia statt, wo er zuvor 10 Jahre am VIRGINIA MILITARY INSTITUTE gelehrt hatte. Der Friedhof liegt an der "Main Street", die heute als "Stonewall Jackson Cemetery" bekannt ist und seine Grabstelle ist eine Touristenattraktion.

Quelle:http://www.a-nation-a-history.de

Der Zarewitsch
20.10.02, 09:21
Schlacht: ‹Bull Run› 21.Juli 1861

Nach den Ereignissen in Fort Sumter trafen beide Konfliktparteien intensive Kriegsvorbereitungen.
Lincoln forderte die Einberufung von 75.000 Milizsoldaten, um „die Revolte”niederzuschlagen.
Sein Aufruf veranlasste noch unentschiedene Staaten wie Virginia, North Carolina und Tennessee dazu, sich der Konförderation anzuschließen. Auf beiden Seiten entwickelte sich ein eigentümliches Selbstbewußtsein, als Normalbürger nun die Rolle von Soldaten übernahmen. Die Südstaatler redeten sich ein, daß die Yankees niemals kämpfen würden. Nach der Niederlage in Fort Sumter würden sie nicht mehr den Mut für eine echte Schlacht haben. Im Übrigen sei der Erfolg der Konförderation
durch die physische, moralische und spirituelle Überlegenheit des Südens vorherbestimmt.

Nördlich der so genannten Mason– and Dixon–Linie waren die Soldaten, welche die Union verteidigten, fest entschlossen, die Verletzung der Unionsverfassung zu rächen. Sie hielten die Konförderierten für nicht ernstzunehmende Aufsässige, deren Revolte sie mit einer Blitzkampagne niederzuschlagen gedachten.
Der Krieg, der mit einer solchen Heftigkeit begonnen hatte, verlief in den folgenden Monaten jedoch zähflüssig. Es fanden hauptsächlich kleinere Gefechte statt, und die so genannte „Schlacht” von Big Bethel in Virginia war —gemessen an späteren Kämpfen— ein kleines Scharmützel.
Dennoch gingen die Rebellen an diesem Tag als Sieger hervor und waren zuversichtlich, ein weiteres Mal zu siegen, falls die Yankees ihre Drohung wahr machen würden, in Virginia einzumarschieren und auf Richmond zuzusteuern.

Sein rasanter Aufstieg in eine so bedeutsame Position war in der Geschichte der amerikanischen Armee bis dahin einmalig: Irvin McDowell wurde zuerst vom Major zum Brigadier befördert,
bevor ihm Washington die wohl wichtigste Aufgabe übertrug,
die einem Kommandeur zu dieser Zeit obliegen konnte.

Niemand hatte je damit gerechnet, daß diese schöne Landschaft einmal der Schauplatz eines Kampfes sein würde.
McDowells Vortruppen stießen unter der Führung Hunters von Centreville aus zur Warrenton Landstraße vor, um – gefolgt von Heintzelmann – weiter flußaufwärts an der Sudley Furt den Bull Run zu durchwaten.
Tyler sollte währenddessen zur Steinbrücke weitermarschieren.
Beauregard, der für die Aufstellung der Konförderierten verantwortlich war, wurde völlig überrascht.
Er hatte einen Angriff auf die rechte Flanke erwartet und deshalb den Großteil seiner Streitkräfte zu den unteren Furten geschickt, während zur Linken, an der Steinbrücke, nur die halbe Brigade von Nathan Evans übriggeblieben war. McDowells Plan funktionierte zunächst wie erwartet. Tyler erfüllte seine Aufgaben gut, und Hunter durchwatete den Bach in Sudley ohne größeren Widerstand. Evans war damit beschäftigt, die ersten Vorstöße der Uniontruppen in Schach zu halten, und dies gelang ihm noch, selbst nachdem Heintzelmanns Division eingetroffen war.
Das Oberkommando der Rebellen handelte schnell und sandte Verstärkung zur gefährdeten linken Flanke.
Bee und Bartow trafen kurz hintereinander ein, und die Konförderierten starteten einen unerwarteten Gegenangriff. Doch noch immer wurden sie von den Yankees vom Matthews Hill zum Henry Hill zurückgedrängt.
Nun erschien Jackson, und mit ihm noch weitere Verstärkungstruppen, um die Frontlinie zu stabilisieren.
Die wechselseitigen Angriffe dauerten noch zwei weitere Stunden.
Die Frontlinien wurden mit dem Eintreffen neuer Armeen immer länger und dehnten sich nach Südwesten aus.
Schließlich überquerte Tyler den Bull Run an der Steinbrücke und an einer nahegelegenen Furt, während der Kampf um Henry Hill immer verzweifelter wurde. Schließlich gewannen die Konförderierten die Oberhand. Howards Unionsbrigade erschien gerade am äußersten rechten Ende der Frontlinie, als neue Rebellentruppen am rechten Ort auftauchten, um seine Flanke zu durchbrechen.
Als immer mehr feindliche Regimenter an der bröckelnden Flanke auftauchten und Jeb Stuarts Kavallerie einen entmutigenden Angriff startete, zerbrach die rechte Flanke der Yankees und Panik breitete sich aus.
Die Blauröcke rannten um ihr Leben, zurück über die Sudley Furt nach Centreville und weiter nach Washington.
McDowell verlor 2.900 seiner 20.000 Soldaten, die Konförderierten 2.000 von 17.000 Kämpfern.
Außerdem verlor der Norden Kanonen und Materialreserven und ihr moralischer Antrieb wurde zermürbt, welcher in dieser ersten Schlacht einen Sieg dringend benötigt hätte.

Viele glaubten voller Hoffnung, der leidige Krieg sei damit beendet.
McDowell war ebenso wenig für seine Niederlage verantwortlich wie Johnston und Beauregard für ihren Sieg. Die Yankees aus dem Norden würden wiederkommen, prophezeite ein Einwohner Richmonds, „frisch vorbereitet und in nie gesehener Stärke”. Der Mann sollte recht behalten.

Quelle mit Karte und Photos:http://www.bigcountry.de/manassas.htm

General Blücher
21.10.02, 17:49
Auch euch Danke, Herr!:)

Dr. w.c. Gerland
17.11.02, 14:58
Quelle: http://www.magazinusa.com/lv2/hist/i_hist_bio_gen_lee.asp

Robert Edward Lee wurde am 19. Januar 1807 im Westmoreland County in der Stadt Stratford, VA, als fünftes Kind von Henry "Light-Horse Harry" Lee, dem legendären General und seiner zweiten Frau Ann Hill Carter-Lee geboren. Aufgewachsen ist er in Alexandria, VA.
Der Familientradition folgend trat er 1825 in die Militärakademie West-Point ein. 1829 wurde er als Jahrgangs-Bester zum 2nd-Leutenant der Pioniere befördert. Am 30. Juni 1831 heiratete er Mary Ann Randolph Custis. Vier Mädchen und drei Jungen gebar Mary Ann. Alle Söhne dienten später ebenfalls als Offiziere in der Armee der Konföderierten. George Washington, Custis und William Henry Fitzhugh dienten sich jeweils zum Major General hoch und Robert E. Lee Jr. brachte es bis zum Captain (Hauptmann).
Im Mexikanischen Krieg wurde Robert E. Lee wegen seiner Führungsqualitäten und last but not least wegen seiner Tapferkeit zum 2nd Colonel (Oberstleutnant) befördert. 1852 wurde ihm die Leitung der Militärakademie in West-Point übertragen und drei Jahre später wurde er vom damaligen Kriegsminister Jefferson Davies zum 2nd Leutenant Colonel der Kavallerie ernannt. Das Verteidigungsministerium schickte ihn anschließend nach West Texas, wo er von 1857 bis Anfang 1861 diente. Im Februar 1861, als sich die Sezession abzeichnete, erhielt er von General Winfield Scott die Order, die Truppen der Union gegen den aufständischen Süden zu führen.

Was für eine Ironie des Schicksals. Lee war politisch gesehen ein Whig, ein Befürworter sowohl der Union, als auch der amerikanischen Verfassung. Und Lee hatte überhaupt keine Sympathien für die Sklaverei.

Das Südstaatenherz

So bat sich Lee eine Bedenkzeit aus. Zwei Tage kämpfte er mit sich. Sein Verstand und seine Ehre als Offizier fochten gegen sein Südstaatenherz. Der "Virginian" in Ihm, befahl ihm, das sein Herz über seinen Verstand triumphierte.

So lehnte Robert E. Lee das Kommando über die Unions-Armee ab und quittierte auch seinen Dienst als Offizier in der Unions-Armee als sich Virginia aus dem Bund der Union löste.
Das war am 20. April 1861.

Bereits drei Tage später übernahm Lee in Richmond das Kommando (Commander in Chief) über die Feldstreitkräfte und die Marine des Staates Virginia. Als er aus beidem eine eine schlagkräftige Truppe geformt hatte, die es verstand auch im Verbund zu kämpfen, wurde Lee zum Brig. General (Brigadegeneral) der Konföderierten Armee befördert.

Der Stratege und seine Karriere im Süden

Jetzt rückte er in den Stab von Jefferson Davies und J.E.B. Stuart auf und beriet den Südstaaten-President in militärischen Fragen und Angelegenheiten. Wann immer Lee eine Möglichkeit sah den Feind zu schwächen, ergriff er sie und attackierte als Erster. So zum Beispiel in der Schlacht bei "Seven Pines", als er General Thomas J. Jackson "Stonewall", dem wohl berühmtesten miltärischen Führer der Konföderierten, in einer waghalsigen und äußert gefährlichen Situation unterstützte und somit zum erfolgreichen Ausgang der Schlacht beitrug.
Lee war es auch, der den 34 jährigen Emporkömmling "Little Napoleon" alias Gen. Major George B. McClellan, der Drohungen gegen die Stadt Richmond ausgesprochen hatte, in der "Seven Days Battle" (26 Juni - 2.Juli 1861) stoppte. In der zweiten Schlacht bei Manassas Junction im Shenandoah Tal (Bull Run) besiegte Robert E. Lee den selbst von seinen eigenen Kameraden verschmähten Gen. Major John Pope.

In der verlustreichen Schlacht von Antietam verlor Lee 10.000 seiner 50.000 Mann starken Armee und McClellan 12.800 seiner 90.000 Soldaten. Und obwohl die Union als Sieger der Schlacht in Antietam in den Geschichtsbüchern verewigt steht, so war der heimliche Sieger auf jeden Fall General Lee, denn der träge und nicht gerade entschlußfreudige McClellan hätte hier bereits, wenn er gewollt hätte, Lee und seine Armee entscheidend schlagen können.
So kam es anders: Lee befahl den strategischen Rückzug und der Krieg ging weiter.

Schon im Dezember des selben Jahres (1862) vernichtete Lee's Armee die Divisionen von General Ambrose Burnside bei Fredericksburg - und das obwohl die Schlacht und deren Verlauf sich Anfangs nicht zu seinen Gunsten entwickelte. Wenig später, im Mai 1863, war Lee erfolgreich gegen General John Hooker bei Chancellorsville.
Hier in dieser Schlacht war sein Sieg noch spektakulärer als der im Dezember in Fredericksburg. Lee befehligte knapp 60.000 Soldaten, sein Gegenspieler Hooker fast 140.000. Fast 13.000 Soldaten der Konföderierten Armee verbluteten auf dem Schlachtfeld. Unter den Gefallenen war auch Lee's bester Soldat General J. "Stonewall" Jackson.

Die "Yankees" verloren knapp 18.000 Soldaten. Lee verstand es wie kein anderer aus ausweglosen Situationen letztendlich als Sieger hervorzugehen. Grund dafür dürften seine taktischen Fähigkeiten, sein Glaube an sich selbst und seine ansteckende Begeisterungs- und Überzeugungsfähigkeit gewesen sein, die sich auf seine Untergebenen übertrugen und damit seine Leute motivierten.

Gettysburg

Am 1. Juli 1863 standen sich Lee und General George G. Meade in Gettysburg gegenüber. Die Schlacht um Gettysburg sollte zur Schicksalsschlacht für Lee und die Südstaaten werden.

Keiner der beiden Kommandeure hatte sich je vorstellen können an diesem Ort in Pennsylvania eine Schlacht zu führen, da das Gelände völlig ungeeignet war. So verging der erste Tag der Schlacht mit kleineren Scharmützeln.

Die Nacht wurde von beiden Seiten genutzt, um das Gelände zu erkunden und die Regimenter in Stellung zu bringen.

Am Nachmittag des zweiten Tages begann die größte und blutigste Schlacht des amerikanischen Bürgerkrieges.
Wieder attackierte Lee heldenhaft die Unionstruppen. General Leutnant James Longstreet's Armee führte den ersten Angriff gegen Meade. Durch disziplinloses Verhalten einiger Unionskomandeure zerrieb Longstreet das gesamte 3.Corps der Union.
Während die Nacht über das Schlachtfeld einbrach, zermarterten sich Lee und Meade die Köpfe über die Strategie des nächsten Tages. Jeder der Kommandeure wußte, dass der dritte Tag die Entscheidung bringen würde. Lee's Artillerie eröffnete das Feuer auf die Stellungen der Union mit dem Ziel diese schon in der Anfangsphase der Schlacht entscheidend zu dezimieren. Gleichzeitig stürmte die Infanterie im Schutze des Granatenhagels auf die Stellungen der Unionsarmee zu. Der Plan schlug fehl. Die Artilleriegranaten verfehlten ihr Ziel. Das Sperrfeuer der 'Yankees' erwies sich als effizienter. Heldenmutig, trotz schwerster Verluste, stürmten die Konföderierten immer wieder los.

Kapitulation

Aber am Ende des dritten Tages mußten sie einsehen, dass sie gegen die Übermacht der Unions-Armee keine Chance mehr hatten. Im Schutze der einbrechenden Nacht zog sich der geschlagene Lee mit dem Rest seiner Divisionen über den Potomac zurück. Mit dem Ausgang der Schlacht am 4. Juli und weiteren 20.000 Toten auf jeder Seite begann langsam die Götterdämmerung der Konföderierten Armeen und der Südstaaten. Im Februar 1865 wurde General Robert E. Lee zum Oberbefehlshaber der Konföderierten Armee ernannt.( General-In-Chief).
Am 9. April 1865 mußte sich General Lee dem Oberfehlshaber der Unions-Armee Ulysses S. Grant in dem Städtchen Appomattox ergeben.
Nach der für ihn demütigen Kapitulation entzog man ihm auch noch die Bürgerrechte - Lee ging nach Richmond zurück.
Hier wurde er Rektor des Washington College.
Am 12.Oktober 1870 starb er nach langer schwerer Krankheit. Seine letzte Ruhe fand er in Lexington, VA.

Um die Wiedererlangung seiner Bürgerrechte bemühte sich Robert E. Lee zu seinen Lebzeiten vergebens. Erst 1975 wurden sie ihm posthum wieder verliehen. In den Augen der Konföderierten und deren "Nachfolgern" ist er ein Held und mittlerweile mit den Jahren zur Legende avanciert.

Der Zarewitsch
01.02.03, 09:50
Schlacht: Shiloh 6.-7.April 1862

Mit der Niederlage der Union in der Schlacht von Manassas schien der Krieg seinen Höhepunkt erreicht
zu haben. Fast neun Monate lang geschah im Osten des Landes nichts Bedeutendes. Doch im so genannten
„Westen”, dem riesigen Gebiet zwischen den Appalachen und dem Mississippi, geschahen Dinge,
die den Ausgang des Krieges erheblich beeinflußten.

Hier fanden bedeutende, zuweilen recht schlecht organisierte Schlachten statt. Am Wilson’s Creek
in Missouri wurde im Herbst 1862 erbittert um die Kontrolle über den Staat gekämpft. Im November
führte der neu ernannte Brigadegeneral U.S. Grant seine erste Schlacht am anderen Ende des Staates,
welche in einem Kampf in Belmont mündete.


Die Union festigte ihre Kontrolle über das Gebiet am oberen
Mississippi, und im Spätwinter marschierte Grant erfolgreich gegen Fort Henry und Fort Donelson,
wodurch er auch die Kontrolle über den unteren Tennessee und den unteren Cumberland gewann.
Auch andere Orte, wie New Madrid oder Island Nr. 10, fielen den Unionstruppen auf ihrem Weg entlang
des Mississippi ins Herzland der Konförderation in die Hände.

Die Einnahme der beiden Forts war allerdings Grants größter Erfolg, da er mit seinem Sieg die Strategie
der Konförderierten für die ganze Region zunichte machte und die Oberbefehlshaber der Südstaaten
vor die Frage stellte, ob sie überhaupt noch berechtigte Hoffnung besaßen, das nördliche Mississippi
und Tennessee sowie Kentucky halten zu können. Das barg große Risiken in sich.
Es bedurfte mutiger Soldaten, die gewillt waren, diese Risiken für den endgültigen Sieg einzugehen.

Die Schlacht von Shiloh sieht auf der Karte ironischerweise wesentlich organisierter aus, als sie in
Wirklichkeit gewesen ist. Sogar Einheiten in der Größe einer Kompanie hatten Mühe, zusammenzubleiben.
Die Vortruppe von Johnston und seinen vier Korps ist oben links zu sehen. Ihre Organisation löste sich
schon bald auf, nachdem Johnstons Einheiten Shermans Camps angegriffen hatten. Trotz erbitterten
Wiederstands wurden die Unionstruppen zurückgedrängt. Während Grant verzweifelt versuchte,
seine Armeen neu zu organisieren, drangen die Konförderiereten weiter vor, bis sie auf Prentiss’ Kommando
an der Pfirsichplantage trafen. Die tapferen Soldaten stoppten den Vormarsch der Rebellen und hielten
ihn für einige Stunden fest. Dies geschah an einer Stelle, die später Hornissennest genannt wurde.

Die Kämpfe wurden so heftig, daß sich Johnston gezwungen sah, sein Reservekorps in die Schlacht
zu schicken. Als er ein Tennessee–Regiment in die Schlacht führen wollte, wurde er tödlich verwundet.
Zwischenzeitlich versuchte Shermann, mit der rechten Flanke erneute feindliche Angriffe abzuwehren.
Schließlich fiel das so genannte Hornissennest , und die linke Flanke der Union brach auseinander.
Den Yankees blieb keine andere Wahl als zurückzuweichen. Sie bezogen unter dem Schutz von
Grants Batterien, welche am Tennessee konzentriert waren, erneut Stellung.

Mittlerweile näherte sich Lew Wallace von der rechten Flanke, und Buells Divisionen kamen
von Norden herbeigeeilt. Die Konförderierten befanden sich nun schon in Sichtweite,
nachdem sie den Feind rücklings zum Fluß getrieben hatten. Beauregard übernahm das Kommando und
brach den Vormarsch ab, just als der Sieg in greifbarer Nähe schien. Die Lage der Unionstruppen besserte
sich spürbar. In der Nacht zum 07. April bombardierten sie mit ihren Kanonenbooten die Stellungen
der Rebellen. Außerdem trafen die ersehnten Verstärkungstruppen ein, welche sich unter dem
Kommando von Buell und Wallace befanden.

Nachdem er mit seinen Soldaten den Fluß überquert hatte,
startete Buell am Morgen des 07. April einen Überraschungsangriff auf die völlig erschöpften Truppen der Konförderation.
Die Schlacht begann erneut, und die Rebellen versuchten verzweifelt, ihre Stellungen gegen die
wiederholten Angriffe der gestärkten Unionstruppen zu verteidigen. Am Nachmittag ordnete
Beauregard den Rückzug seiner Truppen nach Corinth an. Breckingridge sollte dabei fürDeckung sorgen.
Grants Verluste waren außerordentlich hoch: Er verlor 13.000 von 40.000 Soldaten;
außerdem fielen 10.700 der insgesamt 44.000 Rebellen.

Der Zarewitsch
01.02.03, 09:59
Schlacht: Fredericksburg 13.Dezember 1862

Auch wenn McClellan seinen Sieg in Antietam nur äußest knapp errungen hatte,
gab er der Union damit neue Motivation. Das Glück schien nun voll auf der Seite der Unionstruppen zu stehen.
Im Westen war Grant wieder auf dem Vormarsch und besiegte die Konförderierten nur zwei Tage nach
der Schlacht von Antietam im Luka, Mississippi. Zwei Wochen später fand die heftige und für den Krieg
sehr bedeutende Schlacht von Corinth statt, in der die Rebellen nach zwei Tagen erbitterter Kämpfe
geschlagen wurden. Als Sieger gingen Grants Soldaten unter dem Kommando des neuen Helden
des Bürgerkrieges, William S. Rosecrans, hervor.

Wenn McClellan nun auch noch gegen Lee in Virginia vorgehn würde,
wären die Unionstruppen überall auf dem Vormarsch. Doch „Little Mac”ging auf Präsident Lincolns
Vorschlag nicht ein. Wenn er nicht bald losmarschierte, war die Kriegssaison 1862 vorüber,
und ein langer, harter Winter stand bevor, in dem niemand gerne Kriege führte.
Einen solchen Winter hatte Präsident Lincoln bereits einmal erlebt,
und er wünschte den Soldaten und sich selbst keinen zweiten.

Dazu eine Episode am Rande des Geschehens:

Eines Morgens beobachtete Präsident Lincoln mit einem Freund die Truppen auf dem Feld
und fragte ihn bitter, ob er wisse, was er da vor sich habe.
„Es ist die Potomac-Armee”, antwortete dieser.
„So nennt man sie”, zischte der Präsident wütend, „doch das ist falsch;
es ist nur McClellans Leibwache”.

Doch unmittelbar nach der Schlacht von Antietam, als die Bevölkerung nach Taten schrie
und McClellan wieder einmal nichts tat, schien Burnside eine willkommene Alternative
zu McClellan zu sein. Präsident Lincoln war sich deshalb sicher, daß McClellan gehen mußte.

Im Frühjahr 1862 besuchte Lee mit Präsident Davis Fredericksburg und erklärte
die Stellung für nicht verteidigbar. Bis Dezember hatte er jedoch seine Meinung geändert.
Als die Unionstruppen schließlich angriffen, kam das Lee sehr gelegen.
Burnside ließ seine unglücklichen Brückenbauer am frühen Morgen damit beginnen,
direkt vor Fredericksburg Pontonbrücken über den Rappahannock zu schlagen.
Ihr Mut und ihre Fähigkeiten ließen das Vorhaben gelingen, wenngleich es einen ganzen Tag dauerte.
Weiter flußabwärts stellte der Brückenbau hingegen kein Problem dar,
und Franklins Brigaden begannen, den Fluß zu überqueren. Darüber hinaus hielt sich die Leistung
der Unionstruppen in Grenzen. Lee hatte genügend Zeit, um Longstreet am linken Flügel
und Jackson am rechten Flügel Stellung beziehen zu lassen. Deshalb war er auf die Schlacht
des Folgetages gut vorbereitet.

Am 13. Dezember erhielt Maede von Franklin den Befehl zum Angriff.
Als der heftige Kampf bis zum Nachmittag immer noch keinen Erfolg zeigte, gab Franklin auf.
Unmittelbar vor Fredericksburg hatten sich die Yankees in der Nacht in den Straßen konzentriert.
Mittags begannen Teile des II. Korps am Stadtrand den langen Anstieg zu den Mayre’s Heights.
Sie gerieten sofort unter heftigen Beschuß; dennoch marschierten sie unbeirrt weiter.
Als sie vom Feuer der Rebellen schließlich aufgehalten wurden, kamen neue Yankees
zur Verstärkung nach, welche ebenfalls versuchten, die Steinmauer am Hohlweg zu erreichen.
Die Divisionen marschierten nacheinander den Hügel hinauf. Dabei wurden sie von
feindlichen Feuer übel zugerichtet. Keinem einzigen Blaurock gelang es,
die Steinmauer zu erreichen. Dennoch hielten die Angriffe bis zum Einbruch der Dunkelheit an,
welche der Schlacht schließlich ein Ende bereitete.

Burnside mußte seine außerordentliche Torheit mit 12.653 Soldaten aus seiner insgesamt
120.000 Mann starken Armee bezahlen. Lee verlor hingegen 5.377 seiner rund
90.000 Soldaten. Die Armeen blieben dort, wo sie waren, und Burnside ließ eine weitere
Division im Schutz der Dunkelheit direkt vor der Mauer Stellung beziehen.
Sie sollte am nächsten Morgen erneut angreifen, fand sich nun aber völlig exponiert,
inmitten ihrer sterbenden und toten Kameraden wieder. Am nächsten Tag verließ Burnside das Feld.
Die Potomac-Armee blieb noch zwei Tage in Fredericksburg, da Burnside zumindest
etwas Boden am feindlichen Flußufer halten wollte. Er bat die Konförderierten auf den Anhöhen
um einen Waffenstillstand, um seine Toten und Verwundeten bergen zu können.
Anschließend zog er sich ans andere Ufer des Rappahannock zurück.

Burnside sollte einen Monat später erneut angreifen. Dieses Mal schickte er seine Divisionen
flußaufwärts, um den Fluß zu überqueren und Lees linke Flanke anzugreifen.
Heftige Regenfälle ließen die Armee jedoch im Schlamm steckenbleiben.
Das markierte das Ende von Burnsides Karriere.
Bei Beginn des Jahres 1863 wartete die Potomac-Armee immer noch auf einen fähigen General,
der sie erfolgreich gegen Lee führen würde.

Der Zarewitsch
01.02.03, 10:02
Schlacht: Antietam 17. September 1862

Der Sommer des Jahres 1862 war die schwierigste Zeit für die Union.
Nach der Niederlage in der Sieben-Tage-Schlacht war McClellan auf der Halbinsel nun machtlos,
dachte aber nicht daran, seine Armee zu verlegen. Stattdessen stellte Washington
eine neue Virginia-Armee auf und unterstellte sie Generalmajor John Pope.
Dieser hatte dazu beigetragen, den Yankees die Kontrolle
über den Fluß in Tennessee und Missouri zu sichern. Taktlos und prahlerisch, wie er war, verscherzte
es sich Pope schon von Anfang an mit den meisten Offizieren, und ein untergeordneter General
sagte über ihn: er sei „keinen Pfifferling wert”. Dennoch marschierte Pope nach Nordvirginia,
um gegen die Konförderierten zu kämpfen.

Dort wurde er von drei Männern geschlagen. Am 09. August besiegte Stonewall Jackson
einen großen Teil der Yankee-Armee am Cedar Mountain.
Es war Stonewall Jacksons letzter Kampf unter eigenem Kommando.
In Manassas traf Pope auf Lee. Ein weiteres Mal wurde die Unionsarmee an dieser Stelle geschlagen,
wenngleich nicht auf diesselbe demütigende Weise. McClellan blieb jedoch in dieser Zeit Popes
größter Feind, denn er weigerte sich, ihm zu helfen und fand stattdessen Gefallen an seinen Niederlagen.
Im fernen Richmond hielten bürokratische Probleme Grant davon ab, sich die Früchte seines Sieges
von Shiloh für seine weitere Karriere nutzbar zu machen.

Lincoln benötigte dringend einen Sieg — gleichgültig, wo und von wem.

Seine Risikobereitschaft hätte Robert E. Lee beinahe in große Schwierigkeiten gebracht, als er im Norden
einmarschierte und seine Armee vor den Augen McClellans zerteilte. Mit einem halben Kommando fand
er sich rücklinks zum Potomac wieder. McClellan ging ungewöhnlicherweise in die Offensive,
verlor aber schon bald die Kontrolle über die Schlacht und überließ das weitere Geschehen seinen
Kommandeuren auf dem Schlachtfeld. Der Kampf begann, als Hookers Korps und Mansfield den Bach
überquerten und in die Wälder und zum Maisfeld vorrückten.

Die Yankees marschierten bis zur Dunker Kirche, ohne daß sie von Rebellen aufgehalten werden konnten.
Zeitgleich überquerte das II. Korps unter Sumner den Bach und stürmte über die Felder,
bis es auf Hills tapfere aber weit unterlegene Soldaten am Hohlweg stieß, wo heftige Kämpfe über Stunden
hinweg orkanartig wüteten. Fast jede verfügbare Einheit nahm an den Kämpfen teil.

Am anderen Flügel, an dem Lee nur noch wenige Truppen in Stellung hatte, verschenkte McClellan
wertvolle Zeit durch seine schiere Untätigkeit. Erst am frühen Morgen versuchte Burnside,
den Bach zu überqueren, und anstatt unbewachte Furten zu suchen, versuchte er unablässig,
seine Soldaten über die Rohrbach Bridge zu schicken. Burnside verschliß hier seine Brigaden reihenweise,
während Rodmanns Truppe nur einen Kilometer flußabwärts den Bach an der Snavely's Furt
ungehindert durchwaten konnte. Es wurde Nachmittag, bis es Burnside endlich geschafft hatte,
an das andere Ufer zu gelangen. Seine Truppen marschierten in Richtung Sharpsburg,
rücklinks auf Lees Stellung zu, und erreichte die Vororte der Stadt gerade zu der Zeit,
als A.P. Hill aus Harpers Ferry eingetroffen war. Dieser hielt Burnside mit einem vernichtenden
Gegenangriff auf die Unionstruppen auf.

Hill bewahrte die Nordvirginia-Armee vor Ihrer Vernichtung. Lee reagierte schnell und verstärkte
seine Linie, vor allem mit Artillerie. Es gelang ihm, Burnside bis zur Rohrbach-Bridge zurückzudrängen,
bei der die Schlacht bei Einbruch der Dunkelheit schließlich endete.
Beide Seiten waren völlig erschöpft und unfähig, das Gemetzel fortzusetzen.
Dennoch wollte Lee den Schutz der Nacht nicht nutzen, um sich selbst in Sicherheit zu bringen,
sondern hielt die Stellung noch einen weiteren Tag. In der Nacht des 18. zum 19. September
zog er sich mit seiner geschlagenen Armee schließlich aus Maryland zurück.

Es sollte der blutigste Tag in der amerikanischen Geschichte werden.
McClellan hatte ungefähr 2.108 Tote, 9.500 Verwundete und einige Hundert Vermißte
zu verzeichnen; seine Verluste bezifferten sich also auf insgesamt mehr als 12.400 Mann.
Lee hatte mit 1.546 Toten und 7.750 Verwundeten ähnlich hohe Verluste.

Wichtiger wurde, daß Großbritannien und Frankreich nun von einer Anerkennung der
Confederate States of America Abstand nahmen und Präsident Lincoln den Weg frei sah,
für seine “Emancipation Proclamation”
(Maßnahme zur Sklavenbefreiung während des Bürgerkrieges)

Der Zarewitsch
01.02.03, 10:06
Schlacht: Vicksburg 18. Mai - 4. Juli 1863

Wieder einmal hatte Lincoln eine Niederlage gegen die scheinbar unbesiegbare Rebellenarmee hinnehmen müssen.
Konnte er im Osten denn nie einen Sieg erringen? Auch im Westen schien nichts Wesentliches zu geschehen.
Er war Rosecrans für den Sieg am Stones River äußerst dankbar gewesen,
doch im Sommer 1863 konnte Rosecrans an diese Leistung nicht mehr anknüpfen.
Im mittleren Tennessee schien die ganze Kriegssaison alles andere als erfolgsversprechend für die Union zu sein.

Nur am Mississippi gab es noch Hoffnung. Doch auch dort hatte Grant mit großen Schwierigkeiten zu käpfen.
Vicksburg wartete auf ihn.
Die Frage war nur: Würde es ihm gelingen, bis dorthin zu gelangen?
Und wenn ja, würde er dann die Tonnen an Erde und Steinen, die zur Verteidigung der Stadt aufgeschüttet worden waren,
überwinden können?

Grants Vicksburg-Feldzug nahm seinen Anfang im verworrenen Netz von Wasserläufen in Louisiana ( auf der Karte oben links ).
Am 31. März 1863 begannen McClernands und McPhersons Korps ihren Vormarsch durch diese Wasserläufe und landeinwärts
nach Süden, bis sie das Westufer des Mississippi bei Bruinsburg ( unten links ) erreichten.
Porters Kanonen- und Transportboote waren zwischenzeitlich flußabwärts gefahren und hatten die feindlichen Batterien vor Vicksburg passiert
( in der Bildmitte ). Die Schiffe beförderten die Yankees ans andere Ufer des Flusses. Eine Woche später legte Shermans Korps
den gleichen Weg zurück. Grant war nun bereit für den Kampf.

Er startete seinen Feldzug mit einem kurzen Abstecher nach Grand Gulf, um die Rebellen zu vertreiben.
Dann steuerte er auf Raymond zu ( in der Mitte, rechts ). Die Verteidiger konnten ihn nur einen Tag lang aufhalten.
Grant schickte McPherson in den Norden, um die Bahnlinie Richtung Clinton zu unterbrechen.
Shermans und McPhersons restliche Soldaten sollten die Stadt Jackson angreifen und einnehmen. Sie fiel nach zwei Tagen.

Pemberton verließ Vicksburg, um Grants Vormarsch aufzuhalten. Am 16. Mai bezog er am Champion’s Hill, zwischen Jackson
und Vicksburg, Stellung. Grant setzte ihm übel zu und drängte ihn zurück. Am nächsten Tag startete Pemberton an der Big Black River Bridge
erneut einen vergeblichen Versuch. Er sah sich schließlich dazu gezwungen, seine Einheiten zu den Verteidigungsstellungen in Vicksburg
zurückzuziehen, dort auszuharren und - vergeblich - auf Johnstons Hilfe zu warten.

Am selben Abend schickte Grant die ersten Truppen zu den Stellungen, und am 19. Mai erfolgte der erste Angriff.
Obwohl die Lage eigentlich hoffnungslos erschien, hielten die Konförderierten durch.
Das änderte sich auch nicht bei den weiteren Angriffen, die in den nächsten Tagen erfolgten.
Grant entschied sich schließlich für eine Belagerung.

Wochenlang stand die belagerte Stadt unter kontinuierlichem Sperrfeuer, und alle Verbindungswege nach Außen wurden mit der Zeit abgeschnitten.
Anfang Juli waren Pembertons Einheiten jedoch ausgehungert und durch Krankheit und zunehmender Fahnenflucht geschwächt.
Da Johnstons Hilfe ausblieb, mußte Pemberton am Ende kapitulieren.
Die Kommandeure beider Lager regelten am 3. Juli bei einem Treffen die Bedingungen der Kapitulation.

Pemberton ergab sich daraufhin am nächsten Tag. Seine 28.000 Mann starke Armee hatte kaum Verluste erlitten.
Grants Armee war hingegen auf 77.000 Mann angewachsen

Bevor sie den ganzen Mississippi kontrollieren würden, stand den Yankees jetzt nur noch Port Hudson im Wege, welches eine Woche später fallen sollte.
„Der Vater der Gewässer strömt wieder ungestört ins Meer”, verkündete Lincoln in Washington.
Die Konförderation war nun zweigeteilt und steuerte „in ihr Verderben”, wie man im Kriegsministerium in Richmond offiziell beklagte.

Die Niederlage der CSA-Streitmacht in Vicksburg leitete eine Pause auf den Kriegsschauplätzen im Westen und in Virginia ein

Der Zarewitsch
02.02.03, 10:36
Schlacht STONES RIVER 31. Dezember 1862 - 2. Januar 1863

Der Schock über die Niederlage in Fredericksburg saß tief. Weniger weil man erneut besiegt worden war,
sondern vielmehr wegen der enormen Verluste, welche die Union erlitten hatte.
Vermutlich wünschte sich Lincoln, den Namen Virginia nie gehört zu haben.
Im Gegensatz zur gedrückten Stimmung nördlich des Potomac war im Süden der Jubel über den glorreichen Sieg umso größer.
Als sich das Jahr 1862 dem Ende zuneigte,
hatten die Konföderierten fast zwei Jahre lang den kontinuierlichen feindlichen Angriffen standgehalten
und den Feind fast überall zurückgedrängt, außer im Mississippi-Tal. Virginia war sicher, das Kernland am Cumberland River
mit seinem landwirtschaftli chen Reichtum gehörte der Konföderation, und Grants lange vorhergesehener Vormarsch
nach Vicksburg schien vorerst ein Ende zu haben. Auch wenn die Konföderation nie besonders gute Aussichten besessen hatte,
sah es nun weitaus besser aus, als sie es mit ihren beschränkten Mitteln und unzureichenden Streitkräften erwartet hatte.

Beide Präsidenten benötigten den nächsten Sieg dringend für sich selbst. Er sollte im Westen aus Tennessee hervorgehen,
wo sich die beiden Armeen im Zentrum einer 1.600 Kilometer langen Linie gegenüberstanden.
Ein klarer Sieg konnte dem Süden großen Zeitgewinn bringen, während er Lincoln die Möglichkeit bieten würde,
sein Volk in der schwärzesten Stunde des Krieges hinter sich zu sammeln.

In der Schlacht am Stones River verfolgten beide kommandierenden Generäle,
ähnlich wie beireits bei anderen Schlachten, ironischerweise den gleichen Kampfplan.
Sowohl Bragg als auch Rosecrans wollte zunächst den rechten Flügel des Gegners angreifen.
Bragg griff zuerst an. Am frühen Morgen des 31. Dezember schickte er McCowns Division
in einen vernichtenden Sturmangriff gegen McCooks Flanke,
welche schon bald zurückgedrängt wurde.
Auch Cleburne und Cheatham griffen nacheinander in die Kämpfe ein,
und kurze Zeit später war Hardees ganzes Korps involviert.

Die Unionstruppen unter McCook versuchten ihr Bestes; doch der Feind hatte sie unvorbereitet getroffen und behielt die Oberhand.
Die rechte Flanke der Yankees gab nach einiger Zeit nach und wurde fast drei Kilometer zur Nashville Landstraße zurückgedrängt.
Wäre es Bragg gelungen, die Straße einzunehmen, dann wäre die feindliche Rückzugslinie isoliert und Rosecrans in großer Gefahr gewesen.
Einigen standhaften Soldaten unter Sheridan gelang es schließlich, den gefährdeten rechten Flügel der Unionstruppen zu retten.

Zwischenzeitlich hatten Teile von Crittendens Korps den Stones River am anderen Ende des Schlachtfeldes überquert und stellten für Braggs
linken Flügel eine Bedrohung dar. Breckinridges Division hielt sich deshalb den ganzen Morgen dort auf, um den Flügel verteidigen zu können.
Crittenden griff ihn wider Erwartens nicht an, und am Nachmittag beorderte Bragg Breckinridges Brigaden ans Westufer des Flusses.

Bragg hatte mehrere engagierte, aber unkoordinierte Angriffe gegen den Round Forest gestartet.
Mit dem Zusammenbruch des rechten Flügels der Yankees
verliefen schließlich auch die Angriffe auf den Round Forest erfolgreich. Polks Unfähigkeit führte jedoch dazu, das dabei auch einige
Rebellenbrigaden schlimm zugerichtet wurden. Breckinridges erste Brigaden wurden ebenfalls in das Gemetzel geschickt.
Es gelang ihnen, an Boden zu gewinnen. Dennoch konnte Rosecrans seine Stellungen halten.

Am Abend befand sich die Unionsarmee in einem üblen Zustand, und Bragg telegrafierte nach Richmond, daß er gesiegt habe.
Die Blauröcke hatten ihren Kampfgeist jedoch nicht verloren, und auch Bragg hatte schwere Verluste erlitten.
Am ersten Tag endete der Kampf mit Einbruch der Dunkelheit, als die konförderierten Soldaten bereits zu erschöpft waren,
um weitere Angriffe zu starten. Keine der beiden Seiten hatte eine Niederlage hinnehmen müssen,
und keine Seite war gewillt, das Feld zu räumen.

Am 1. Januar blieb es auf dem Schlachtfeld weitgehend ruhig; jede Seite wartete darauf, daß die andere den nächsten Schritt tun würde.
Bragg organisierte das Zentrum und den linken Flügel seiner Frontlinie neu und schuf eine stabile Linie,
um die Gewinne des Vortages halten zu können.
Rosecrans organisierte seine Linie und die Divisionen an seinem rechten Flügel ebenfalls neu, um seine Stellung halten zu können.
Außerdem ging er davon aus, daß der Feind, der seinen rechten Flügel zerschlagen hatte, dasselbe nun am linken Flügel planen würde.
Aus diesem Grund ließ er Crittenden massive Verstärkung zukommen
und am Westufer des Stone Rivers zudem vierzig schwere Artilleriegeschütze aufstellen.

Bragg ließ den Morgen des 2. Januar ungenutzt verstreichen und schaffte es nicht einmal, angemessene Aufklärungsarbeit zu leisten.
Er glaubte, daß Rosecrans rechter Flügel für einen neuen Angriff zu stark geworden sei. Deshalb hatte er nun vor,
Breckinridges ganze Division gegen Crittenden zu schicken. Wenn er damit Erfolg hätte, würde er die Yankees zurückdrängen
und die Nashville Landstraße von Norden her einnehmen können. Rosecrans wäre dann eingekreist.

Als Breckinridges diesen Befehl erhielt, wehrte er sich jedoch vehement dagegen. Er sagte, dies sei Selbstmord;
Crittendens Kanonen würden sein ganzes Kommando vernichten. Doch Bragg zeigte sich stur,
was einen von Breckinridges Brigadegenerälen dazu bewog, ihn beinahe zu erschießen!
Breckinridge schickte seine Division gegen 16 Uhr trotz heftigen Schneeregens vor.
Anfangs waren die Konförderierten erfolgreich und drängten einige von Crittendens Einheiten über den Stones River zurück.

Doch bald geschah, was Breckinridge befürchtet hatte: Seine Männer waren nun exponiert und verschlimmerten ihre Lage nur noch,
als sie den fliehenden Feind über den Fluß folgten. Dabei wurden sie von feindlicher Artillerie,
die von den Hügeln des anderen Ufers abgefeuert wurde,
unter massiven Beschuß genommen. Ein General wurde lebensgefährlich verwundet, die Angreifer zogen sich zurück.
Sie hatten 1.500 Mann verloren. Crittenden ließ den Feind nicht verfolgen; folglich war die Schlacht zu Ende.

Rosecrans hatte von seiner 60.000-Mann-Armee 13.000 Soldaten verloren, Bragg hingegen 10.000 seiner 50.000 Soldaten.
Dennoch hatte keine Seite einen Sieg errungen. Rosecrans hielt die Stellung, und Bragg zog sich gen Süden zum Duck River zurück.
Dort stellte er eine neue Verteidigungslinie auf. Die Initiative lag nun bei den Yankees.
Die Tennessee-Armee brachte den Winter schließlich damit zu, Krieg gegen ihren Kommandeur zu führen.

Es war eine merkwürdige Schlacht gewesen. Keiner der beiden Kommandeure hatte mit seinen Leistungen geglänzt.
Bis zum 31. Dezember hatte Bragg taktisch die Oberhand behalten und bis zum 2. Januar nicht an Boden verloren.
Dennoch war er gezwungen gewesen, das Feld zu räumen. Insofern hatte Rosecrans den strategischen Sieg davongetragen.
Lincoln, der einen Sieg bitter nötig gehabt hatte, war Rosecrans bis zum Ende seines Lebens mit tiefstem Dank verbunden.

Nach dieser Schlacht nahm das Verhältnis zwischen Bragg und seinen Kommandeuren, darunter Hardee, Polk und Breckinridge,
kriegsähnliche Ausmaße an. Die Schlachten, die sie in den Hauptquatierszelten, in den Zeitungen und im Kriegsministerium
in Richmond führten, wirkten sich auch auf die Zeit nach diesem blutigen Winter am Stones River nachhaltig aus.

Der Zarewitsch
02.02.03, 10:42
Schlacht CHANCELLORSVILLE 1. - 4. Mai 1863
Keine der beiden Seiten konnte am Stones River den Sieg erringen, den sie sich gewünscht hätte,
aber Lincoln hatte zumindest einen Triumph vorzuweisen,
den er gegenüber der Bevölkerung im Norden vertreten konnte. Er benötigte allerdings noch weitere Siege.
Insbesondere mußte er Robert E. Lee in Nordvirginia besiegen.
Er mußte beweisen, daß die Südstaatenarmee nicht unbesiegbar war.
Im Frühjahr 1863 stand Grant am Mississippi kurz vor seinem letzten Überlandmarsch gegen Vicksburg.
Lincoln mußte es nun gelingen, Lee unter Druck zu setzen.
Wenn er Vicksburg und Richmond noch im selben Sommer einnehmen würde,
würde er der Rebellion das Rückrat brechen können.

In anderen Gegenden, wie South Carolina, Tennessee und Louisiana, waren die Kämpfe stagniert.
Lincoln benötigte also dringend eine schnelle und entschlossene Truppenbewegung in Virginia.
Er konnte sich zwar nicht mehr auf Burnside als Kommandeur der Potomac-Armee verlassen,
doch ihm standen noch zahlreiche andere Kommandeure zur Verfügung, die bereit waren,
diese Aufgabe zu übernehmen.

Die einzige Schwierigkeit bestand darin, den Richtigen zu finden.

„Fighting Joe” Hooker
schien in jeder Hinsicht eine Verbesserung zu sein.
Er war tapferer als McClellan und intelligenter als
Burnside, und sein Selbstvertrauen übertrug sich
auch auf seine Armee.

LEE besaß die außerordentliche Fähigkeit, aus Schlachten, die sehr nachteilig begannen, am Ende als Sieger hervorzugehen.
So geschah es in Fredericksburg und fünf Monate später - noch spektakulärer - in Chancellorsville.
Daß Hooker den Rapidan passierte, traf Lee etwas unvorbereitet. Nachdem sie die Ely’s und die United Furt durchwatet hatten,
steuerten Hookers Legionen auf die Wilderness zu. Sedgwick sollte in Fredericksburg einen Scheinangriff gegen Lee führen,
um dessen Truppen dort zu binden, während sich Hooker über die Orange Landstraße Lees Linie im Rücken nähern würde.

Sedgwick handelte allerdings nicht mit dem gewohnten Eifer, und Lee blieb genug Zeit, um Teile seiner Armee abzuziehen,
und Hooker entgegenzutreten. Am 1. Mai nahm Hooker nach einem kurzen Kampf Chancellorsville ein und rückte noch weiter vor.
Hookers Entschlossenheit ließ jedoch nach, und Lee nutzte diese Chance. Er schickte Jackson mit mehreren Divisionen über
Brock Road zu Howards Flanke. Am 2. Mai griff Jackson kurz nach 17 Uhr an. Schon bald liefen Howards Soldaten schockiert
und demoralisiert davon. Jacksons Vormarsch wurde erst mit dem Einbruch der Dunkelheit gestoppt.

Hooker befand sich nun in großen Schwierigkeiten. Den ganzen nächsten Tag kämpfte er um seine Stellung in Chancellorsville
und gewann sogar etwas an Boden. Doch gerade als Meade einen vielversprechenden Angriff auf Stuarts exponierte linke Flanke
starten wollte, beschloß Hooker, die Offensive zu beenden. Er wollte nur noch seine Armee retten.
Der Ort des Geschehens verlagerte sich am 3. Mai nach Fredericksburg, als Sedgwick dort einen neuen Versuch wagte.
Wiederholt griff er Early’s Truppen auf dem Marye’s Heights an, und am nächsten Tag versuchte er,
sich Lees Truppen rücklings zu nähern.

Lee gelang es jedoch, Teile seiner Truppen aus der Chancellorsville-Linie abzuziehen, und Sedgwick entgegenzuschicken.
Am 3. Mai konnten die Rebellen Sedgwicks Vormarsch bei der Salem Kirche stoppen, und am Folgetag griff Lee seinerseits an.
Die andauernden Scharmützel der nächsten beiden Tage ließen Hooker ermüden und so zog er sich mit seiner Armee
ans Nordufer des Flusses zurück.

Außer zahlreichen Verlusten hatte der Feldzug der Union nichts gebracht.
Die Südstaatler konnten wieder triumphieren, mußten dies aber teuer bezahlen.
Neben 12.800 toten und verletzten Soldaten aus seiner 61.000-Mann-Armee hatte Lee auch seinen besten General,
Thomas J. Jackson, zu beklagen.
Hooker hatte in dieser Schlacht rund 17.000 seiner insgesamt 134.000 Soldaten eingebüßt.

Was als gelungener Feldzug begonnen hatte, endete mit einer Niederlage.
Lincoln war völlig außer sich, als er davon erfuhr.
„Mein Gott, mein Gott, was wird das Land dazu sagen?“jammerte er.
Wieder einmal war seine Potomac-Armee an der scheinbar unverwüstlichen Nordvirginia-Armee gescheitert.
Nach fast zwei Jahren Krieg waren die Unionstruppen der Stadt Richmond nahezu kein Stückchen näher gekommen.
Alles, was sie vorzuweisen hatten, waren Tausende von Toten und Verwundeten.

Aber auch auf konförderierter Seite mußte man erhebliche Verluste hinnehmen.
Am 10. Mai 1863 starb ”Stonewall” Jackson in Guiney’s Station, 15 km südlich von Fredericksburg,
an den Folgen seiner zu schweren Verletzung.
Es mutet wie eine grausame Ironie des Schicksals an, daß ausgerechnet die eigenen Kugeln der Konförderation
einen der vermutlich größten Verluste des ganzen amerikanischen Bürgerkrieges zugefügt hatten.
LEE wandte sich mit Tränen in den Augen ab.
Er sagte später, mit ”Stonewall”Jackson habe er seinen rechten Arm verloren.
Es war ein viel zu hoher Preis für den Sieg in dieser Schlacht bei CHANCELLORSVILLE.

Der Zarewitsch
02.02.03, 10:49
Schlacht DIE WILDERNESS 5.-6. Mai 1864

Die Feldzüge des Frühjahrs 1864 bauten auf dem Debakel von Missionary Ridge auf.
Unmittelbar danach wurde Grant von Lincoln zum Oberbefehlshaber aller Unionsarmeen ernannt.
Er besaß nun den Rang eines Generalleutnants. Kaum hatte er seine neue Stellung angetreten,
begann Grant auch schon, seine Pläne in die Tat umzusetzen, um den Krieg zu gewinnen.
Er würde gegen alle konföderierten Armeen vorgehen. Es würde nicht nach jedem Kampf eine Ruhepause geben wie bisher.

Er würde nicht lockerlassen, und wenn er damit seine eigenen Armeen in die Erschöpfung trieb,
dann wären die Rebellen noch weitaus erschöpfter. Er plante vier große Vorstöße.
Der Mississippi wurde von der Union kontrolliert. Er wollte Nathaniel Banks den Red River in Louisiana hochschicken,
um Mobile einzunehmen. Sherman, der eben Joseph E. Johnston in der Nähe von Dalton, Georgia, gegenüberstand,
sollte nach Atlanta weitermarschieren und den Ostteil der Konföderation zerteilen.
Eine kleinere Armee sollte ins Shenandoah-Tal vordringen und es dem Feind schließlich entreißen.
Grant würde sich Meade anschließen. Er wurde höchste Zeit, dass Grant und Lee in Virginia aufeinandertreffen würden.

Um Lee in Virginia vernichtend zu schlagen, mußte Grant eine Schlacht in offenem Gelände herbeiführen.
Nur dort konnte er seine starke Überlegenheit voll ausspielen und vor allem seine Artillerie und Kavallerie mit höchster Effizienz einsetzen.
Dies war jedoch leichter geplant als ausgeführt. Konkret boten sich Grant zwei Alternativen:
- Er konnte Lees westliche Flanke umgehen und in offenem Gelände in Richtung Richmond vorstoßen.
Dieser Plan würde Grant das geeignetere Terrain bieten, aber auch seine Kommunikations- und Versorgungslinien
gefährlich exponieren und überdehnen. Vor allem wäre Washington nicht mehr gedeckt.
Dies war für Lincoln der entscheidende Grund, die Ausführung dieser Operation zu verhindern. -

Somit bot sich als zweite Möglichkeit nur die Umgehung von Lees östlicher Flanke.
Nach Überschreitung des Rapidan müßte ein ausgedehntes Waldgebiet, die sogenannte »Wilderness« durchquert werden,
um wieder auf offenes Terrain zu gelangen. Käme es dann zu einer Schlacht, so lägen alle Vorteile auf seiten der Union.
Der Kernpunkt dieser taktischen Variante bestand in einem raschen Marsch durch die Wilderness,
denn nur dort war die Potomac-Armee wirklich gefährdet und angreifbar. Dieser Plan war die große Chance der Konföderierten.
Im Gegensatz zu Grant waren Lee und seine Offiziere bestens mit dem Gelände vertraut.
Die Wilderness war ein urwaldähnliches und undurchdringliches Dickicht.

Der Waldbestand war zu Beginn des Jahrhunderts nach und nach abgeholzt worden, um die lokalen Eisen-Schmelzöfen zu beheizen.
Anschließend breitete sich das Unterholz so stark aus, daß es mit der Zeit nahezu unpassierbar wurde.
Nur wenige Straßen und Pfade durchzogen die Wilderness. In Ost-West-Richtung waren dies die »Orange Turnpike«
und zwei Meilen weiter südlich die »Orange Plank Road«, in Nord-Süd-Richtung die »Germanna Plank Road«
und daran anschließend die »Brock. Road«. In diesem Gelände wurden Grants große Vorteile,
seine zahlenmäßige Überlegenheit wie auch seine starke Kavallerie und Artillerie nahezu neutralisiert.
Außerdem hatten sich die Konföderierten bisher immer im Waldkampf als überlegen erwiesen,
zuletzt in den Schlachten von Chancellorsville und Chickamauga. Die Entscheidungen waren gefallen,
das Schlachtfeld war abgesteckt. Die Tragödie nahm ihren Lauf für »Johnny Reb» und »Billy Yank«.

Die wichtigste Straße für beide Seiten war die Orange Landstraße.
Sie wird von der aus Südwesten führenden Orange Plank Road bei der Wilderness Kirche und Dowdall's Tavern durchkreuzt.
Die Germanna Plank Road kreuzt die Landstraße von Norden kommend bei der Wilderness Tavern,
wo sie das Flüsschen Wilderness Run durchkreuzt. Die Brock Road verbindet die Orange Plank Road und die Landstraße.
Die Ely's Ford Road führt hingegen von Norden nach Chancellorsville.


Meade hatte Hancock von der Ely's Furt in Richtung Chancellorsville geschickt,
während Warrens V. und Sedgwicks Vl. Korps auf der Germanna Plank Road vorrücken sollten.
Als klar wurde, dass sie auf Lee treffen würden, bevor sie durch die Wilderness marschieren konnten,
schwenkteWarren nach Westen, um sich Ewell entgegenzustellen, der bereits auf der Landstraße vormarschierte.
Hancock marschierte unterdessen nach Westen auf Lees Flanke zu, und Sedgwick erreichte Warrens rechte Flanke.


Während Warren einen Angriff gegen Ewell startete, näherte sich Hills Korps der Plank Road.
Hancock kam gerade rechtzeitig, um den Angriff der Rebellen aufWarrens linke Flanke abzuwehren.
An diesem Tag fanden im Prinzip zwei separate Schlachten statt:
Ewell gegen Warren und Sedgwick sowie Hancock gegen Hill auf der Plank Road.
Beide endeten in einem Patt. Für den 6. Mai plante Grant einen Sturmangriff, doch Lee war schneller und griff Sedgwicks Flanke an.
Der Angriff schlug fehl. Kurze Zeit später traf Longstreet ein und griff Hancock an. Hancocks linke Flanke wurde übel zugerichtet.


Bis Mittag hatte Longstreet Hancocks Flanke umgangen und bedrohte die Stellung der Union.
Nicht einmal Burnsides verspätetes Eintreffen zwischen Hancock und Warren konnte die grauen Uniformen aufhalten.
Lees Armee war zu diesem Zeitpunkt schon erschöpft und konnte dem Druck nicht mehr länger standhalten.
Grant hatte ohnehin beschlossen, dass die Schlacht für ihn zu Ende war.
Es dunkelte bereits, und es war klar, dass er sein Ziel nicht erreichen würde.


Im Gegensatz zu früheren Kommandeuren der PotomacArmee war dies jedoch kein Zeichen zum Rückzug nach Norden.
Grant hatte den Potomac überquert, um zu kämpfen. Der Krieg fand in Nordvirginia statt, und dort würde er auch bleiben.

Lee hatte in der Wilderness 8.700 seiner 63.000 Soldaten verloren, doch er hatte Grant aufhalten können.
Dieser hatte von 120.000 Soldaten 17.000 Mann eingebüßt.

Pancina
02.08.14, 14:09
Nicht ganz passend, aber vielleicht immer noch die passendste Stelle. Sind heute auf https://www.edx.org/course/columbiax/columbiax-hist1-1x-civil-war-2241#.U9y7UBJNP4Z gestoßen, vielleicht interessiert das ja jemanden.