Die USA und der Krieg in Vietnam
[Ich habe mal wieder was fertig gestellt und möchte es euch zukommen lassen. :) Ich muss es allerdings sicher noch mal durchsehen und ich kann leider noch immer keine Bilder hochladen, da ich selbst keinen Server habe. Vielleicht findet sich ja jemand, der dies übernehmen möchte. ;)]
Gliederung:
1. Allgemeines
2. Einführung
3. Gegner des Krieges
3. 1 Nordvietnam
3. 1. 1 Nguyễn Sinh Cung (Hồ Chí Minh)
3. 1. 2 General Võ Nguyên Giáp
3. 2 USA – Südvietnam
3. 2. 1 Ngô Ðình Diệm
3. 2. 2 John Fitzgerald Kennedy
3. 2. 3 Lyndon Baines Johnson
3. 2. 4 Richard Milhous Nixon
3. 2. 5 Nguyễn Văn Thiệu
3. 2. 6 General William Westmoreland
4. Historischer Hintergrund – Zeit zwischen 1945 und 1953
1945 Hồ Chí Minh installiert provisorische Regierung
1946 Französisch-Indochina-Krieg beginnt
1950 USA versprechen $15 Mio., um den Franzosen zu helfen
1954 Franzosen geschlagen in Ðiện Biên Phủ
Genfer Abkommen trennt Vietnam am 17. Breitengrad
5. Der Weg der USA in den Krieg – 1956 bis 1964
1956 USA beginnen, südvietnamesische Truppen zu trainieren
1960 Vietcong gebildet
1960 erklärte Nordvietnam Südvietnam den Krieg.
1963 Ngô Ðình Diệm ermordet – Kennedy erschossen
1964 Golf von Tonkin Zwischenfall
6. US Truppen im Krieg – 1965 bis 1972
1965 Kämpfe im Ia Drang Tal
1967 „Operation Cedar Falls“
1968 Belagerung von Khe Sanh
Tết-Offensive
Kampf um Hué
My Lai Massaker
1969 “Vietnamization” Politik
1972 B52-Bomber bombardieren Hanoi und Haiphong
7. Das Ende des Krieges
1973 Pariser Friedensabkommen
1974 Kommunisten nehmen das Mekong Delta
1975 Letzte US-Amerikaner verlassen Vietnam als Saigon an die Kommunisten fällt
“Mayaguez” Zwischenfall
8. Quellen
Marc Frey - Geschichte des Vietnamkriegs - Verlag C. H. Beck. 6. Auflage.2002
http://www.pbs.org/battlefieldvietnam
http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/vm.html
http://www.vietnampix.com/index.html
http://militaryhistory.about.com/gi/dynamic/offsite.htm?site=http://gi.grolier.com/presidents/aae/bios/35pkenn.html
http://www.ac-119gunships.com/trail.htm
http://servercc.oakton.edu/~wittman/chronol.htm
http://www.ov-1.com/misc/lingo.html
http://www.whitehouse.gov
http://ngothelinh.tripod.com/NgoDinhDiem.html
http://www.fair.org/media-beat/940727.html
http://multied.com/Vietnam/cedarfalls.html
http://wire.ap.org/APpackages/20thcentury/67vietnam.html
http://www.super70s.com/Super70s/News/1973/January/23-Vietnam_Peace_Treaty.asp
http://militaryhistory.about.com/gi/dynamic/offsite.htm?site=http://www.mishalov.com/death%5Fia%5Fdrang%5Fvalley.html
http://www.marxist.com/1968/vietnam.html
http://tamu.edu/scom/pres/speeches/rmnvietnam.html
http://history.acusd.edu/gen/20th/nixon-vietnam.html
http://www.afa.org/magazine/valor/0991valor.html
http://www.english.uiuc.edu/maps/vietnam/maps.htm
http://www.communism.4all.cc/
1. Allgemeines
Cộng hoà xã hội chủ nghĩa Việt Nam, besser bekannt als die Sozialistische Republik Vietnam, grenzt an den Golf von Thailand, den Golf von Tonkin und das Südchinesische Meer. Die direkten Nachbarn Vietnams sind China, Laos und Kambodscha.
Vietnam ist ein kommunistischer Staat, der auf der kommunistischen Staatstheorie und dem französischen Zivilgesetz basiert.
2. Einführung
Die Welt teilte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in zwei sich feindlich gegenüberstehende Blöcke auf: Die NATO-Staaten, die unter dem Kommando der USA steht, und die Staaten des Warschauer Vertrages, die von der UdSSR dirigiert wurden.
Da aber niemand einen dritten Weltkrieg riskieren wollte, trug man die Auseinandersetzungen häufig auf Nebenschauplätzen aus; seien es die Olympischen Spiele oder auch das Wettrennen ins All, das die Sowjet-Russen mit ihrem Satelliten „Sputnik“ gewannen.
Aber es kam immer wieder zu Auseinandersetzungen militärischer und diplomatischer Art – wie 1950 bis 1953 im Korea-Krieg und der Kuba-Krise 1962. Letztere trieb die Welt an den Rand eines atomaren Vernichtungskrieges.
Beide Systeme versuchten, Entwicklungsländer in ihr Lager zu integrieren. Die jeweilige andere Supermacht wollte dieses natürlich nicht zulassen und so unterstützten beide Mächte ihr genehme Bewegungen innerhalb der Länder. Es kam so auch zu so genannten „Stellvertreterkriegen“.
Der Vietnamkrieg ist aber von der Definition her ein Bürgerkrieg, denn die Vietnamesen begannen zuerst, gegeneinander zu kämpfen, bevor sich äußere Mächte einmischten und den Krieg eskalieren ließen.
3. Gegner des Krieges
3. 1 Nordvietnam
3. 1. 1 Nguyễn Sinh Cung (Hồ Chí Minh)
Hồ Chí Minh wurde 1890 geboren. Mit 21 Jahren verließ er seine Familie und reiste fast 30 Jahre durch die Welt. Hồ Chí Minh sprach neben vietnamesisch noch fließend französisch, englisch, russisch und chinesisch. 1920 zog er nach Paris und trat der Französischen Kommunistischen Partei bei.
Hồ Chí Minh gründete 1930, auch auf Wunsch Moskaus, die Kommunistische Partei Vietnams. 1941 formte er die Vietnamesische Unabhängigkeitsliga. Zu der Zeit entstand sein Pseudonym „Hồ Chí Minh“, was „Lichtbringer“ bedeutet. Als die Verhandlungen mit den Franzosen scheiterten, erarbeiteten Hồ Chí Minh und General Giáp Pläne für einen Krieg. Nachdem sie die Franzosen in Ðiện Biên Phủ schlugen, wurde Hồ Chí Minh der Präsident der Demokratischen Republik von Vietnam. Ab den Mit-60ern war seine Rolle allerdings mehr eine zeremonielle als wirklich die des Präsidenten, da er gesundheitlich sehr angeschlagen war.
Für Hồ Chí Minh war der Kommunismus der beste Weg, ein unabhängiges Vietnam zu etablieren. Er war sowohl ein Marxist-Leninist als auch ein Patriot und seine Ziele wollte er unter Aufwendung jeglicher Mittel durchsetzen. Seine Stärken waren Administration, Strategie und Motivation.
3. 1. 2 General Võ Nguyễn Giáp
Võ Nguyễn Giáp wurde 1911 geboren und war der Verteidigungsminister Vietnams von 1946 bis 1980. Er schloss sich im Alter von 15 der Kommunistischen Partei an und war Mitglied des Politbüros in der Zeit zwischen 1951 und 1976.
Anfangs kommandierte Giáp nur eine kleine Gruppe von 34 Guerilla-Kämpfern, aber er gewann mit ihnen dennoch ein paar kleine Siege. Obwohl General Giáp nie eine Militärakademie besuchte, schuf und kommandierte er die Volksarmee Vietnams, die durch seine Führung zu einer starken Kampftruppe wurde. Am Ende seiner Karriere war er der Chef der drittstärksten Armee der Welt und er selbst gilt bis heute als der Architekt des Sieges Vietnams.
Im Mai 1954 gewann Giáp die Schlacht über Ðiện Biên Phủ durch exzellente Belagerungstechniken, außergewöhnliche Logistik und einer gut gesicherten Artillerie. Die Franzosen mussten sich schließlich nur wenige Tage vor der Genfer Friedenskonferenz ergeben.
Bis zum Ende der 60er Jahre blieb General Giáp eine militärische Schlüsselfigur. Seine letzte große Schlacht war die Tết Offensive 1968. 1973, nachdem die Oster-Offensive gescheitert war, ging er in den Ruhestand. 1992 erhielt General Giáp den Goldenen Stern-Orden, der die höchste Auszeichnung des Landes darstellt.
3. 2 USA – Südvietnam
3. 2. 1 Ngô Ðình Diệm
Ngô Ðình Diệm lebte von 1901 bis 1963.
1954 wurde Diệm Premierminister und ein Jahr später der erste gewählte Präsident der Republik Südvietnam. Während seiner Präsidentschaft unterstützen ihn die USA, da er den nicht-kommunistischen Nationalismus repräsentierte. Aber seine internationale Reputation sank rasch durch seine reaktionäre Politik und die Verfolgung anders denkender Mönche 1963. Diệm betrieb sehr rigorose Wirtschafts- und Entwicklungsprogramme.
Anfang November 1963 wurde er von vietnamesischen Generälen gestürzt und daraufhin getötet.
3. 2. 2 John Fitzgerald Kennedy
John Fitzgerald Kennedy wurde 1917 in Brookline, Massachusetts, geboren. Während seiner ganzen Karriere, trat er für eine starke, antikommunistische Außenpolitik ein.
1961 wurde er im Alter von 43 der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Kennedy versprach eine stärkere Verteidigungspolitik und fortschrittliche Gesundheits-, Haushalts- und Bürgerrechtsprogramme. Er steigerte zudem die Militärhilfe für Südvietnam.
Der Tod des südvietnamesischen Präsidenten Diệm brachte Kennedy in Verlegenheit. Er wurde allerdings nur drei Wochen später in Dallas selbst ermordet.
3. 2. 3 Lyndon Baines Johnson
Lyndon Baines Johnson lebte von 1908 bis 1973 und gilt noch immer als einer der unpopulärsten Präsidenten in der US-amerikanischen Geschichte.
Johnson war unter Kennedy der demokratische Vizepräsident. Aufgrund seines falschen Versprechens, dass er keine Truppen nach Vietnam senden würde, gewann er schließlich die Präsidentschaftswahlen und wurde somit der Präsident der USA.
Im Geheimen erhöhte der die Anzahl der US-amerikanischen Truppen auf 24.000 Mann und unterstützte außerdem Südvietnam mit 50 Mio. Dollar.
Im Februar 1965 begann Johnson, Nordvietnam zu bombardieren, doch am 31. erklärte er, dieses zu stoppen und dass er Verhandlungen anstrebe, um den Krieg zu beenden.
Am Ende seiner Amtszeit hat seine Beteiligung in den Krieg den Tod von 30.610 US Soldaten und 2,6 Mio. Vietnamesen verursacht. Bomben von einem Gewicht von 7 Mio. Tonnen wurden auf seinen Befehl hin abgeworfen.
3. 2. 4 Richard Milhous Nixon
Der 1913 geborene Richard Milhous Nixon war der Vizepräsident der USA von 1958 bis 1961 und wurde dann nach Johnson Präsident. Bis zum Watergate Skandal 1974, weswegen er zurücktrat, spielte er eine wichtige Rolle in Vietnam.
Als Nixon sah, dass der Vietnam-Krieg in den USA unpopulär ist, versprach er 1969, die US-Truppen zu reduzieren, was ihn aber nicht davon abhielt, geheime Bombardements Kambodschas und des Hồ Chí Minh Pfads zu autorisieren.
Das Wichtigste für Nixon war, den Krieg vor den Präsidentschaftswahlen 1972 zu beenden, weswegen die Pariser Friedensgespräche begannen. Henry Kissinger wurde unter anderem deswegen zur Konferenz geschickt, um Nordvietnam mit weiteren Bombenangriffen zu drohen.
Die Friedensgespräche halfen Nixon im späten Oktober die Wiederwahl zu gewinnen. Sein Plan hatte also funktioniert.
Richard Nixon verstarb 1994.
3. 2. 5 Nguyễn Văn Thiệu
Im Jahre 1923 wurde Nguyễn Văn Thiệu geboren. Trainiert von Spezialeinheiten in den USA von 1957 bis 1960, ging er dann wieder zurück nach Südvietnam. Drei Jahre später – während des Coup d’états gegen Ngô Ðình Diệm – leitete er eine Attacke auf den Präsidentenpalast.
Im Januar 1965 trat Thiệu auf Anweisung der US-Regierung dem südvietnamesischen Kabinett hinzu, da dieser die USA in ihren militärischen Aktionen gegen die Kommunisten unterstützte. So wurde Thiệu dann zweiter Premier Südvietnams. Bald darauf wurde er zum Obersten Chef der südvietnamesischen Armee berufen. Die im gleichen Jahr abgehaltenen Präsidentschaftswahlen gewann er aber nur unter Benutzung seines Militärs, welches jedwede Opposition unterdrückte.
Thiệus Regime stellte mehr oder weniger eine Marionettenregierung unter der Kontrolle der USA dar und auffälliger Weise behielt er seinen Posten auch bis zum 12. April 1975, also bis einen Tag vor dem offiziellen Ende des Vietnamkrieges.
Nguyễn Văn Thiệu starb September 2001.
3. 2. 6 William Westmoreland
William Westmoreland wurde 1914 geboren und im Alter von 22 graduierte er von West Point, einer berühmten Militärakademie der USA. Westmoreland diente im Zweiten Weltkrieg und wurde 1960 der Superintendent dieser Akademie.
Vier Jahre später übernahm er das Kommando in Vietnam als der Hilfskommandant des US-Militärs, und diese Stelle hatte er bis 1968.
General Westmoreland wollte von Anfang an eine Erhöhung der Truppen und kurz nach der Golf von Tonkin Resolution erhielt er sie von Präsident Johnson, obwohl dieser zunächst nicht seinem Wunsch nachkommen wollte, da die innenpolitische Situation bereits angespannt war.
1968 schaffte Westmoreland es, die Tết Offensive zu stoppen. Seine letzte große Beteiligung in Vietnam war der organisierte Rückzug der US-Truppen.
4. Entwicklung des Konflikts in Vietnam - Zeit von 1945 bis 1955
1945 setzte sich Hồ Chí Minh in Nordvietnam an die Spitze einer provisorischen Regierung. Ein Jahr später wurden die Verhandlungen der Franzosen mit den Việt Minh ergebnislos abgebrochen, was den Start des zweiten Indochinakrieges bewirkte. Frankreichs Plan, die Việt Minh innerhalb eines Jahres zu zerstören, scheiterte.
Im Jahre 1950 bot das kommunistische China Hồ Chí Minh Waffenlieferungen an. Daraufhin versprachen die USA 15 Mio. Dollar zur Unterstützung der Franzosen. Als letztere 1953 Laos in die Unabhängigkeit entließen, fielen die Việt Minh dort ein. Im Mai des nächsten Jahres starteten vietnamesische Kräfte die Besetzung des französischen Außenpostens in Ðiện Biên Phủ, der erst nach 55 Tagen beendet war; 3.000 Franzosen wurden getötet und 8.000 verletzt. Der Verlust unter den Việt Minh betrug 8.000 Tote und 12.000 Verletzte. Obwohl die Verluste ungleich höher waren, gewannen die Việt Minh die Schlacht.
Ein paar Tage später erfolgte die Deklaration des Genfer Abkommens, das Vietnam am 17. Breitengrad teilte und besagte, dass neue Präsidentschaftswahlen stattfinden sollen. Hồ Chí Minh wollte dies nicht akzeptieren, doch die UdSSR zwang ihn dazu.
1955 versprach China erweiterte Hilfe für Nordvietnam. Ngô Ðình Diệm, der gerade gewählte Präsident von Südvietnam, bedauerte ebenfalls das Genfer Abkommen, aber er war gezwungen, mit dem Norden zu verhandeln.
5. Der Weg der USA in den Krieg – 1956 bis 1964
Das Jahr 1956 ist ein Wendepunkt in der Geschichte des Vietnamkrieges, denn in diesem Jahr unterstützen die USA erstmalig Südvietnam mit Fachpersonal, und im gleichen Jahr verließen die Franzosen Vietnam. Die US-Berater begonnen, die südvietnamesischen Truppen auszubilden.
Da die Kommunistische Partei Vietnams voraussichtlich gewinnen würde, verhinderte Diệm die Wahlen. Kurz darauf, 1957, griffen die Kommunisten Südvietnam an.
Während des Zweiten Weltkrieges nutzten die Việt Minh Dschungelwege als Kommunikationslinie. Die nordvietnamesische Armee baute sie zu einer Versorgungsroute für die Việt Cộng-Kämpfer im Süden Vietnams aus. Man nannte diese Wege den Hồ Chí Minh Pfad. Diese Pfade entwickelten sich zu hoch organisierten Infiltrationsrouten – im Sommer 1971 waren es etwa 3.500 km befahrbare Straßen.
1959 ordert Diệm scharfes Vorgehen gegen die Kommunisten; 1960 überlebt er einen auf ihn verübten Mordanschlag.
Die Nationale Befreiungsfront (NLF) gründete sich im Jahre 1960. Ihr Hauptziel ist der „Sturz des verdeckten Kolonialregimes der amerikanischen Imperialisten und der diktatorischen Macht von Ngô Ðình Diệm, dem Diener der Amerikaner, und die Bildung einer nationalen Regierung, geführt von der Nationalen Demokratischen Union“.
Der Việt Cộng ist der militärische Arm der NLF, kommandiert vom Zentralbüro für Südvietnam in der Nähe der kambodschanischen Grenze. Die meisten Việt Cộng waren uniformierte Vollzeitsoldaten. Die regionalen Việt Cộng waren ebenfalls Vollzeitsoldaten, aber operierten nur in ihrem eigenen Distrikt.
John F. Kennedy, der neu gewählte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, sendete im Dezember 1961 ein Team nach Vietnam, das über die Konditionen von künftigen US-amerikanischen Hilfseinsätzen berichten sollte. In ihrem „White Paper“ zeigten sie auf, dass militärische, technische und wirtschaftliche Unterstützung unabdingbar ist. Da der Việt Cộng viele Siege errang, riet man Kennedy dazu, Vietnam aufzugeben, aber stattdessen sendete er unterstützende Truppen dorthin. Auch entwickelte man das strategische „Hamlet Program“, dass die NLF von ihrem Versorgungs- und Rekrutierungsmöglichkeiten in den Dörfern isolieren sollte. Nichtsdestotrotz bewirkte das reaktionäre Regime unter Diệm mehr Anhänger für die Befreiungsfront.
1962 setzten die US-Amerikaner erstmalig Agent Orange“ ein, das gefährliche Entlaubungsmittel Dioxin.
Diệms Palast wurde im gleichen Jahr bombardiert.
Am 2. Januar 1963 attackierten die Việt Cộng Ap Bac, der als „Hamburger Hill“ bekannt ist; 400 Südvietnamesen wurden getötet oder verletzt und drei US-amerikanische Berater starben.
Im Jahre 1963 sagte der sowjetische Premier Nikita S. Chruschtschow zu einem offiziellen Vertreter der USA: „Wenn ihr wollt, macht weiter so und kämpft im Dschungel Vietnams. Die Franzosen kämpften dort für sieben Jahre und mussten letztendlich doch aufgeben. Vielleicht sind die Amerikaner dazu in der Lage, es etwas länger auszuhalten, aber eventuell müssen sie auch aufgeben.“
Im August 1964, ohne schlüssige Beweise, dass die Angriffe tatsächlich stattfanden, orderte Präsident Johnson Luftangriffe auf Nordvietnam. Die offizielle Geschichte war, dass ein nordvietnamesisches Torpedoboot eine „unprovozierte“ Attacke gegen einen US-Zerstörer auf „Routinepatrouille“ im Golf von Tonkin startete. Ein Jahr später fand man aber heraus, dass sich der US-Zerstörer U.S.S. Maddox auf einer Spionagemission befand. Präsident Johnson befahl demnach eine Bombardierung Nordvietnams als Vergeltungsmaßnahme für einen Angriff, der in der vorgeworfenen Form niemals geschah. Die Golf von Tonkin Resolution autorisierte den Präsidenten, „alle nötigen Mittel zu ergreifen, um jedwede bewaffnete Angriffe gegen die Truppen der Vereinigten Staaten entgegenzuwirken und weitere Aggressionen zu verhindern“.
6. US Truppen im Krieg – 1965 bis 1972
Die bedeutendste Phase für die USA war die Zeit von 1965 bis 1972.
Im Februar 1965 begann der Luftfeldzug „Operation Rolling Thunder“, eine lang andauernde Bombenoffensive. Er sollte Nordvietnam davon abhalten, weiterhin die Việt Cộng im Süden zu unterstützen. Während dieser Offensive wurden mehr Bomben auf Nordvietnam abgeworfen als im gesamten Zweiten Weltkrieg fielen.
Im Verlauf dieses Jahres trafen die ersten Marines in Da Nang ein, und im Dezember erreichte die Zahl von US-Bodentruppen 200.000.
„Operation Cedar Falls“ war eine Such- und Zerstör-Mission im Eisernen Dreieck. Diese im Januar 1967 gestartete Operation sollte die Việt Cộng-Basen ausradieren. Sie war auch deswegen erfolgreich, da Unmengen von Waffen gefunden wurden. 750 Việt Cộng, 72 US-Amerikaner und 11 Angehörige der südvietnamesischen Armee starben.
Ein Jahr später griffen die Nordvietnamesen den US-Außenposten Khe Sanh an. Die Belagerung dauerte über 6 Monate mit einem totalen Sieg für die nordvietnamesische Armee.
Am frühen Morgen des 30. Januars starteten die Demokratische Republik von Vietnam und die Nationale Befreiungsfront (NLF) koordinierte Attacken gegen die wichtigsten südvietnamesischen Städte, während die Südvietnamesen den ersten Tag des Neujahrsfestes feierten.
Provinzhauptstädte im ganzen Land wurden besetzt, Garnisonen gleichzeitig attackiert und in die US-Botschaft in Saigon fielen die Kommunisten ein. Nach den ersten Stunden der absoluten Panik, leisteten die Südvietnamesen heftigsten Widerstand.
Die Offensive scheint von den Nordvietnamesen so geplant zu sein, dass sich geheime Zellen innerhalb der einzelnen Regionen erheben und von innen heraus angreifen.
Da die US-Truppen wegen des neun Tage zuvor erfolgten Angriffs auf Khe Sanh sich mehr dort konzentrierten, war der Weg offen für die Invasion der Nordvietnamesen. Sie und die Việt Cộng-Einheiten griffen aus allen Richtungen und selbst innerhalb der Orte an und überrannten förmlich die Orte, ohne auf große Gegenwehr zu stoßen; die lokale Bevölkerung war so überrascht und zudem tief in die Feierlichkeiten des alljährlichen Neujahrsfestes versunken.
Nach den ersten Attacken der Kommunisten, meldeten sich unzählige Südvietnamesen – besonders Jugendliche – freiwillig zum Armeedienst. Selbst viele, die noch unentschlossen waren, mit welcher Seite sie sympathisieren sollten, griffen zur Waffe und bekämpften die Nordvietnamesen.
Nordvietnam hatte den Kalender ein halbes Jahr zuvor geändert, den nur wenige Länder wie China übernahmen. Nach dem neuen Kalender findet der Neujahrstag nun einen Tag früher statt, so dass die südvietnamesischen Truppen gerade den 30. Januar begingen, während hingegen die Nordvietnamesen ihre umfassenden Attacken in ganz Südvietnam starteten.
Die Tết-Offensive wirkt somit, als wäre sie sehr intensiv und von langer Hand geplant worden, aber dadurch, dass die in Südvietnam lebenden Truppen erst einen Tag später angriffen, wird deutlich, dass das Datum des Angriffs nicht vollständig als Überraschungsmoment eingesetzt wurde.
Die überraschende Tết-Offensive löste großen Protest in den USA aus. Informationen in den westlichen Medien lassen den Schluss zu, dass die US-Regierung Südvietnam seinem Schicksal überlassen will. Da Präsident Johnson im März 1968 erklärte, er wollte nicht zur Wiederwahl antreten, war die Tết-Offensive zumindest ein psychologischer Sieg für Nordvietnam.
Im gleichen Monat wurden allerdings 150 unbewaffnete vietnamesische Zivilisten durch die US-Armee getötet, was aber mit der Angabe, dass 128 Việt Cộng erschossen wurden, vertuscht werden sollte.
Nixon kündigte daraufhin am 3. November 1969 die „Vietnamization“ Politik. Er wollte die Last des Krieges von den US-Truppen auf die südvietnamesischen transferieren und das US-Personal reduzieren.
Während Nixon 1972 China besuchte, begann die Oster-Offensive der Nordvietnamesen. Zu der Zeit waren nur 100.000 US-Amerikaner in Saigon und nur 6.000 von ihnen waren stationierte Soldaten, als 120.000 Nordvietnamesen angriffen. Deswegen starteten die USA die „Operation Linebacker“, welches die größte Bombenoffensive seit 1968 war. Im Dezember erfolgte „Operation Linebacker 2“. B52-Bomber warfen in 12 Tagen mehr Bomben ab, als in den Jahren 1969 bis 1972 fielen.
7. Das Ende des Krieges
Am 28. Januar 1973 wurde das Pariser Friedensabkommen unterzeichnet, allerdings gegen den Willen Südvietnams. Es ist ein 9-Punkte-Waffenstillstandsabkommen, ausgehandelt von Henry Kissinger und Lê Ðức Thọ, die beide dafür den Friedensnobelpreis erhielten. Lê Ðức Thọ lehnte ihn aber ab, weil noch immer kein Frieden in Vietnam herrschte.
Alle US-Truppen müssen von Südvietnam abgezogen werden. Der Waffenstillstand dauerte zwei Jahre an, bis Südvietnam im April 1975 erobert wurde.
1974 nahmen die Kommunisten das Mekong-Delta und ein Jahr später die Provinzen Phúoc Long und Huế. Die letzten US-Amerikaner wurden evakuiert, als Saigon fiel.
57.000 US-Amerikaner und viele Vietnamesen, deren Anzahl unbekannt ist, starben in diesem Krieg. Die USA hatten seit 1955 155 Milliarden Dollar in Südostasien ausgegeben.
Erst 1997 stellten die USA und die Sozialistische Republik Vietnam ihre diplomatischen Beziehungen wieder her und tauschten Botschafter aus.
Sehr interessante Überblick, vielen Dank für die Arbeit, die Du Dir da gemacht hast.
In diesem Forum bin ich zwar nur sporadisch zu Gast, aber gerade über den Vietnamkrieg findet man erstaunlich wenig im Internet und wenn weniger ausführlich als Deine Darstellung. Auch Literatur gibt es nur wenig zu dem Thema, Deine Quellenangabe kommt mir da sehr gelegen, ich war schon länger auf der Suche nach einem fundierten Buch zu dem Thema.
Ja, das Buch geht da auch gut auf die politischen Hintergründe in den beteiligten Staaten ein. :)
Edit: Ich meinte das obige Buch, das eben empfohlene kenne ich leider nicht, aber ich werde mal schauen, ob es sich finden lässt.
So, die "Geschichte des Vietnamkrieges" von Marc Frey habe ich nun durch.
Das Buch bietet einen sehr guten Überblick zu dem Thema, wenn auch primär aus Sicht der USA, was der Autor allerdings auch im Vorwort vermerkt hat.
In groben Zügen war mir der politische Hintergrund auch bekannt. Dennoch ist es sehr spannend zu erfahren, wie sich die USA schrittweise in einen langwierigen Konflikt haben hineinziehen lassen, ohne sich über die Konsequenzen im klaren zu sein.
Nun würde ich noch gerne etwas mehr über den militärischen Verlauf des Krieges erfahren. Was ist da zu empfehlen?
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