PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grafschaft Jülich



Hesse
08.06.04, 19:48
Willkommen in der Grafschaft Jülich

http://www.stadt-nideggen.de/gifs%20und%20bilder/burg/gro%DF/38nt2088.jpg


Dies ist die Burg Nideggen. Der Stammsitz der Familie von Jülich. Hier herrscht:


http://www.stadt-nideggen.de/gifs%20und%20bilder/wappenbutton3.gif

Graf Wilhelm II. von Jülich

Vasall des Herzogs von Brabant

Saftige Wiesen und Wälder umgeben den Stammsitz:

http://www.stadt-nideggen.de/gifs%20und%20bilder/landschaft/gross/Aut_0779.jpg

Die Familie von Jülich ist auch mit der Grafschaft Friesland belehnt.

Das Banner der Provinz Friesland


http://www.aberhallo.de/lexikon/images/4/4e/Friesland.png
Stammsitz des Grafen in Friesland ist Leeuwarden:

http://kant.leeuwarden.nl/beeldbank/pics/leeuwerden.gif

In Friesland gibt es fruchtbare Äcker, grüne Weiden und eine weitausgestreckte Landschaft mit Deichen und Wurften in der Ferne. Das Land hat eine lange Küstenlinie und das Meer bestimmt das Leben der Friesen.

http://www.drf.nl/images/Rottum_2002/1465.jpg

http://www.drf.nl/images/Tjeukemeer_2002/3801.jpg

Hesse
08.06.04, 19:49
Die Familie von Jülich:


http://www.stadt-nideggen.de/gifs%20und%20bilder/wappenbutton3.gif

Graf:
Wilhelm II. von Jülich (geboren A.D. 1146) 48 Jahre

Gräfin:
Alverdis von Nörvenich (geboren A.D. 1152) 42 Jahre

Kinder:
Jutta von Jülich (geboren A.D. 1167) 27 Jahre

Judith von Jülich (geboren A.D. 1179) 15 Jahre

Hesse
08.06.04, 19:52
Der Hofstaat:

Marschall Eberhard von Heimbach

Kanzler Gerhard von Nideggen

Pater Domitian von Vianden

Joseph vom Stein, gräflicher Statthalter in Friesland



Botschafter in fremden Landen:

Gunther Zeisenich (Kleve)

Volker von Gerstenbach (Burgund)

Rutger von Eisenstein (Brabant)

Phillip von Weißenberg (Franken)


Botschafter am Hofe aus fremden Landen:

Hesse
14.06.04, 21:17
Der Graf ritt mit seiner Leibgarde nach Löwen, um dort bei seinem Lehnsherren seine Aufwartung zu machen.

Hesse
19.06.04, 02:25
Nun kehrte der Graf wieder von seinem Antrittsbesuch beim Herzog von Brabant wieder heim. Die Diener empfingen die Reitergruppe im Burghof. Am Abend gab es ein kleines Festgelage um die Herrschaft des Grafen über die Grafschaft Jülich zu feiern.

Elias
21.06.04, 17:20
Ein berittener Bote kam nach Jülich. Ein gelbgoldener Löwe auf seinem schwarzen Waffenrock zeigte an, wer sein Herr war: der Herzog von Brabant.
In großer Eile stieg er zur Burg empor und übergab eine gesiegelte Pergamentrolle. Dort stand zu lesen:


An Willhelm, den Herrn von Jülich!

Es sind schnellebigen Zeiten und was gestern noch war, ist heut' schon nimmermehr.
Die Vorsehung und Gottes Los haben Uns auf den Thron des Herzogtums Brabant befohlen.
Wir wissen in Euch einen treuen Gefolgsmann und versichern Euch Unserer Huld und unseres Schutzes.
Wir bitten Euch, kommet im nächsten Jahr nach Löwen, wo Wir Turnier halten
und wo Wir all Unsere Vasallen versammelt wissen wollen.
Es gibt zu reden und Eide zu erneuern.

Gottfried

http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/GK/Verschiedenes/KL.jpg

Hesse
22.06.04, 00:02
Der Graf nickte bei der Botschaft seines Lehnsherren bedächtig. Dann blickte er zu seinem Diener und befahl schroff: "Sattelt mein Pferd, es geht gen Löwen! Der Herzog möchte einen Tjost abhalten!"

Der Diener rannte wieselflink aus dem Rittersaal der Burg in die Stallungen und gab die Anweisungen dem Stallmeister weiter. Von nun an herrschte rege Betriebsamkeit in dem sonst so idyllischen Burghof. Die Leibgarde machte sich bereit und nach einer Weile trat der Graf in seiner Prunkrüstung aus dem Palas in den Burghof. Mit Hilfe seiner Diener schwang er sich auf sein schwarzes Pferd und rüstete sich für den Ritt nach Löwen. Neben der Leibgarde machten sich auch die Knappen der Burg mit der Turnierausrüstung bereit. Dann ritt unter den schallenden Fanfaren der Herolde der Tross aus dem Burgtor gen Löwen.

Der Zarewitsch
24.06.04, 08:54
http://www.ascaron.com/gb/gb_portroyale/pics/schriftrolle.jpg Ein Herold aus Burgund überbringt eine Schriftrolle:


Hoher Herr,

Herzog Otto von Hohenstaufen entbietet Euch seine Grüße.
Um unsere gegenseitigen Interessen und die des Reiches besser wahrnehmen zu können,biete ich Euch an einen Eurer Edelleute als ständigen Gesandten an unseren Hof zu entsenden.
Im Gegenzuge wären wir Euch zutiefst verbunden,wenn Ihr ebenfalls einen unserer Botschafter an Eurem Hofe aufnehmen wolltet.

Voller Ehrerbietung,

Otto von Hohenstaufen

Hesse
25.06.04, 06:32
Der Kanzler Gerhard von Nideggen eilte zu dem Boten. Aufgeregt las er die Schriftrolle und rief den Pater Domitian zu sich. Hastig tuschelten sie. Dann wandte sich der Kanzler zu einem Schreibpult und eine Feder sauste zwischen Tintenfaß und einem frischen Pergament hin und her. Nachdem er das Pergament vollendet hatte, klatschte er in die Hände und rief einen Diener zu sich.

"Volker. Du bringt diese Schriftrolle nach Burgund. Dort wirst Du als Gesandter des Grafen beim Herzog von Burgund von nun an tätig sein. Denke daran, daß Du eine ehrenhafte Aufgabe erfüllst und handle nur in Absprache mit dem Grafen. Der Graf weiß noch nicht, daß wir Dich dorthin schicke, aber wir denken, daß es richtig ist. Also benehme Dich, wie es unserem Herren würdig ist."

Dann segnete der Pater den Burschen. Eine Weile später hatte Volker von Gerstenbach seine Sachen gepackt und ritt auf seinem Pferd gen Burgund.

Hesse
13.07.04, 21:22
Endlich traf der Troß des Grafen wieder in Nideggen ein. Gerhard, der Kanzler, eilte seinem Herren in den Brughof entgegen:

"Mein Herr, endlich seid Ihr zurück! Wir bangten schon um Euer Wohl. Gerüchte von sächsischen und meißner Schergen, die nach Euch trachten, machen die Runde. Eure letzte Nachricht erhielten wir nach Eurem heldenhaften dritten Platz!"

"Beruhigt Euch, Gerhard. Kein Sachse oder Meißner war der Grund für unsere späte Heimkehr. Der Herzog hat uns mit der Grafschaft Friesland belehnt. Wir zogen es vor, unsere neue Provinz zu besuchen, um den Friesen von ihrem neuen Grafen kund zu tun."

Pater Domitian gesellte sich zu seinem Grafen und Gerhard. Bei den Namen "Friesland" horchte er auf:

"Friesland? Mein Graf! Man hört schlimmes von den Friesen. Sind sie nicht die Schlächter unseres heiligen Bonifatius? Mußten sie nicht mit aller Gewalt bekehrt werden? Sind es nicht blonde, riesenhafte Teufel, die an den Küsten immer noch den heidnischen Göttern huldigen?"

"Nein, Domitian. Diese Zeiten sind schon lange vorbei. Es herrscht dort nicht mehr Aberglauben, wie in Jülich. Leeuwarden ist ein kleines beschauliches Örtchen und die Äcker und Wiesen sind prächtig. Weites, flaches Land, daß diese tapferen Friesen dem Meer abringen mit ihren Deichen. Und dahinter ist das Meer! Ein schönes Land, dieses Friesland."

"Ihr mögt recht haben."

"Doch nun entschuldigt mich. Gerhard, kümmere Dich um den Troß. Laßt meine Sachen verstauen. Wir kümmern uns morgen um Friesland und unser Reich. Jetzt juckt es mir in den Lenden, harhar!"

Gerhard verneigte sich und grinste dabei leicht über den frivolen Satz des Grafen. Heute würde sich wohl Gerhard noch um Friesland kümmern müssen, morgen würde wohl der Graf wieder mit eisener Hand regieren.

Domitian tuschelte noch kurz etwas in das Ohr des Grafen, der dazu nickte und dann mit einer Handbewegung Domitian und Gerhard entließ. Wilhelm ging in den Palas zu seiner Frau, die ihn schon sehnsüchtig erwartete.

Noch in der Nacht machten sich ein paar Reiter auf den Weg in den Norden. Wer sie schon länger beobachtete, konnte sehen, das Domitian sie losgeschickt hatte.

Hesse
29.07.04, 20:12
Die letzten Monate wurden in Jülich mit der Eingliederung der neuen Provinz verbracht. Viele gräfliche Beamte durchstreiften das neue jülicher Land und machten eine Bestandsaufnahme.
Der Graf setzte einen entfernten Verwandten und treuen Freund, Joseph vom Stein als gräflicher Statthalter in Leeuwarden ein.

Im neuen Jahr mehrten sich die Gerüchte, daß der Graf nun endlich seine älteste Tochter in den heiligen Stand der Ehe schicken möchte. Man munkelt, daß ein adliger Fürstensohn in die Familie des Grafen aufgenommen werden soll, um im Falle eines fehlenden Erben den Grafentitel zu erben. Daher hofft man auf einen zweitgeborenen Fürstensohn und plant demnächst eine Fuchsjagd auf Nideggen, die der Brautschau dienen soll.

Augustus Rex
01.08.04, 15:15
Nach einem monatelangen Ritt erreicht eine Reiterschar von der anderen Seite des Reiches den Hof des Grafen von Jülich.
Angeführt wird der Troß von dem alten Kämpen Toni von Polster, der für Österreich manche Schlacht geschlagen hat. Dem aufmerksamen Beobachter aber wird schnell klar, dass ein Jüngling von 16 Jahren, der hinter Polster einreitet, der eigentliche Herr ist. Und in der Tat: Es ist Friedrich, der älteste Sohn des Herzogs Leopold Babenberg von Österreich.

Als der Graf von Jülich und Friesland als Hausherr auf die Zinnen der Burg tritt, um die Neuankömmlinge in Augenschein zu nehmen, entrollt Friedrich ein Pergament und beginnt zu sprechen:

"Edler Graf von Jülich,
es erfüllt mich mit Freude, meinen Sohn Friedrich, der Euch diese Zeilen vorlesen wird, an Euern Hof zu senden, denn es möge ihm zur Bildung gereichen, viel von der Welt zu sehen - und das in Häusern, deren Ruhm durch das ganze Reich reicht."

- "reichreicht!" murmelten die Österreicher unterstützend.

"Und wenn Ruhm, der durch das gesamte Reich reicht, reicht..."

- "reichreichtreicht!"

"...um meine sorgenden Vatergefühle soweit außer Kraft zu setzen, dass ich meinen über alles geliebten ältesten Sohn auf die gefahrvolle Reise schicke, um ihn bei Euch vorstellig werden zu lassen, möchte ich nicht nicht verhehlen, dass in Wien von fahrenden Sängern die Schönheit Eurer Tochter Jutta derart gepriesen wurde, dass alles Gold von Armen und Reichen im Reiche nicht reichte..."

- "reichenimreichenichtreichten!"

"... sie aufzuwiegen.
Auch in der Hoffnung also, dass sie ihm einst ihre Hand reichen möge, machte sich mein Sohn, über den Ihr bitte gebieten möget, auf die weite Reiche."

- "Reise!"

"...ähm, Reise, genau.
gezeichnet und gesiegelt: Leopold, Herzog von Österreich"

Hesse
01.08.04, 18:54
Der Graf nickte wohlwollend der Gesandtschaft aus Österreich zu. Sein Blick schweifte zu seiner Frau, die neben ihm saß. Dann blickte er zu seinen Töchtern. Jutta bekam bei den Zeilen des Österreichers einen hochroten Kopf und die jüngere Judith lächlete Friedrich verschähmt zu.

Der Graf ergriff das Wort:

"Meine lieben Freunde aus Österreich! Es ist mir eine Ehre Euch an meinem schlichten Hofe in Nideggen begrüßen zu dürfen."

Zu Friedrich gewandt sprach er:

"Ihr seid ein strammer Bursche und wir denken, daß ihr einen probaten Ehemann für unsere Tochter abgeben würdet. Aber unsere Jutta ist bereits einige Jahre älter und wir erhofften uns einen älteren Mann.
Hingegen unsere jüngere Tochter Judith, deren Schöhnheit gleichermaßen ihrer Mutter und ihrer Schwester gleicht, wäre im richtigen Alter für Euch. Wir würden gerne eine Verbindung zwischen Österreich und Jülich eingehen und unsere Judith scheint auch gefallen an Euch gefunden zu haben, wobei sie Euch erst kurz vom Augenschein kennt.
So vernehmt unseren Vorschlag. Weilt noch etwas an unserem Hofe und verbringt einige Zeit mit unserer jüngeren Tochter. Mustert sie und vielleicht findet ihr Wohlgefallen auch an Ihr."

Der Graf klatschte und zwei Pagen betraten den Rittersaal, in dem der Graf Hof hielt.

"Unsere Pagen führen Euch und Euer Gepäck zu Euren Räumen. Wir würden uns freuen, wenn Ihr uns beim Essen beiwohnen würdet. Scheut Euch nicht, offene Wünsche zu äußern. Ihr seid unser Gast!"

Augustus Rex
01.08.04, 19:08
Friedrich verbeugte sich lang genug, um die Verwirrung in seinem Blick zu verbergen.
Für Jutta war er aus Wien hierher gezogen, doch die jüngere Schwester Judith wurde ihm nun als zu Bewerbende vorgestellt, weil sie im richtigen Alter sei.
Dass dem so war, stand außer Zweifel, auch an ihrem Äußeren gab es nichts zu tadeln, aber hatte sein Vater ihm nicht immer wieder erklärt, dass man auf alten Pferden das Reiten lerne?
Friedrich war sich sicher, dass er solcherlei Gedanken nicht laut von sich geben sollte.

Hatte sein Vater noch andere Pläne gehabt, als er ihn nach Jülich geschickt hatte? War es von irgendeiner Bedeutung dynastischer Art, um die ältere Tochter zu werben und nicht um die jüngere? Friedrich konnte sich so etwas nicht vorstellen, denn in diesen Zeiten wurde ja wohl aus Liebe geheiratet!

Also rief er sich das wärmende Lächeln Judiths zurück ins Gedächtnis und begab sich, nachdem er ein frisches Wams angelegt und die geröteten Stellen seines Körpers mit kaltem Wasser beruhigt hatte, voller Vorfreude in Richtung Saal.

Hesse
01.08.04, 21:04
Der alte Graf stand mit seinem Kanzler in einem Seitengang als sie ein heimliches Gespräch führten:
"Mein Graf, war es klug den Österreicher gleich so zu verrücken? Wir dachten Ihr suchet einen Bräutigam für Eure älteste Tochter, nicht für Euer Nesthäckchen?"

"Mein lieber Gerhard! Das ist Politik. Morgen werdet Ihr eine Überraschung erleben. Wir wissen schon, was Leopold sich gedacht hat. Er wollte mit Jutta nicht um der Liebe seines Sohnes Willen freien, sondern er wollte sich wohl unsere Grafschaft erheiraten. Aber wenn er wirklich nur eine liebevolle Braut für seinen Sohn sucht, die ihm Kinder schenkt, dann sollte Leopold mit Judith glücklich werden. Zumal es schon selten genug ist, daß sich eine Prinzessin sofort in einen Burschen aus adligem Geblüt verliebt."

Der Kanzler nickte. Er dachte sich seinen Teil und war wohl nicht ganz im Bilde, was die Pläne des Grafen mit seinen Töchtern betraf. Vielleicht gab es ja noch andere Werber, von denen niemandem bekannt war?

Elias
02.08.04, 11:55
Das also war Burg Nideggen, der Stammsitz der Jülicher Grafen. Herzog Gottfried musterte die starken Mauern der großen Festungsanlage, als er an der Spitze seines Zuges die Anhöhe hinauf ritt, auf der vor langer Zeit das Gemäuer errichtet worden war. Neben ihm ritt Bischof Fromondin, dahinter, immer zwei Reiter nebeneinander, zweiundzwanzig Ritter. Dann folgten die Knappen, Diener und am Ende fünf Pferdefuhrwerke, sowie die Nachhut.

Die Wimpel auf den Lanzenspitzen flatterten im Wind und der Reiter hinter dem Herzog trug ein großes Banner mit einem roten Löwen. Keiner der Ritter trug ein Kettenhemd, denn es war ein sonniger und warmer Tag und man war in Freundesland unterwegs. So zeigte der Zug sich farbenfroh, in schöne Gewänder gekleidet und bot mehr den Anschein eines bunten, fröhlichen Umzugs, statt einer waffenstarrenden Ritterschaft.
Der Herzog selbst trug ein weiches Wams aus hellbraunen Hirschleder und eine Hose aus dunkelblauem Stoff. Eine mit Schwanenfedern geschmückte Kappe vollendete die Aufmachung.

Vor dem Tor der Feste machten sie halt und einer der Gefolgsleute trabte vor und rief:
"Hier steht Gottfried, der Herzog von Brabant und Lehensherr dieser Mark. Er bittet für sich und die seinen um Einlass und die Gastfreundschaft des Grafen Wilhelm."

Hesse
02.08.04, 19:27
Auf der Tormauer lümmelte ein müder Wachposten. Es war ein warmer Tag und das Kettenhemd ließ den Schweiß nur so aus den Poren rinnen. Selbst ein Schluck Wasser aus dem Bottich neben dem Wachposten brachte der Wache keine Abkühlung. Es war einfach zu heiß. Einige der anderen Wachen hatten sich in schattige Stellen der Wehrgänge zurückgezogen und dösten vor sich hin. Momentan war keine Gefahr bekannt und der Graf schickte nur die nötigste Anzahl an Wachmannschaften heraus.

Als der Zug des Herzogs vor dem Tor halt machte und um Einlaß erbat, erschrak sich der Wachposten. Sein fränkischer Helm rutschte beinahe vom Kopf und seine Lanze mit dem Wimpel von Jülich konnte er gerade noch vor dem Fall retten. Er rappelte sich zusammen und nahm Haltung an, dann schrie er zur der Mannschaft an dem Tor: "Öffnet das Tor! Der Herzog ist da!"
Das große Tor der Burg öffnete sich unter einem Ächzen und Stöhnen. Eine Wache rannte aufgeschreckt in den Palas und machte Wilhem Meldung.
Der Graf war aber ganz ruhig und bereits in seinem leichten Wams mit dem jülicher Wappen gekleidet. Fast schien es, als war dies alles so verabredet.

Wilhelm schritt aus dem Palas und blieb auf der obersten Stufe des Aufgangs stehen. Er begrüßte den Herzog mit einer Verbeugung:

"Wir grüßen Euch, mein Herzog! Herzlich Willkommen auf Nideggen. Alles was unser ist, ist auch Euer."


Dann klatschte er in die Hände und Diener eilten aus allen Richtungen herbei, um den Reitern aus dem Sattel und mit dem Gepäck zu helfen.

"Eure Männer müssen leider in den Unterkünften unserer Wachmannschaften Unterschlupf finden. Soviele Kammern hat Niedeggen nun wahrlich nicht."

Dabei huschte dem Graf ein verschmitztes Lächeln durchs Gesicht.

"Aber für Euch, mein Herzog, und Eure Ritter werden wir natürlich im Palas ausreichend Platz schaffen. Bitte folgt den Dienern auf die Zimmer. Wenn Ihr Euch von der Reise erholt habt, erwarten wir Euch im Speisesaal. Friedrich von Österreich erwartet uns ebenfalls bereits dort."

Elias
03.08.04, 11:41
Gottfried dankte seinem Gastgeber, dann begaben er und seine Männer sich in die vorgesehenen Unterkünfte. Lautstark luden die Knechte die Wagen ab und versorgten die Pferde, während sich der Herzog in Begleitung Bischof Fromondins bald darauf in die Halle des Jülicher Grafen begab.

"Mein lieber Wilhelm, Wir danken Euch herzlich für Eure Gastfreundschaft.", bedankte er sich nochmals. "Wir sind wahrhaft vortrefflich untergebracht."
Dann wandte er sich dem anderen Gast des Jülichers zu:
"Friedrich Babenberg von Österreich, möchten Wir annehmen. Es ist Uns eine Ehre einen so weit gereisten jungen Mann kennen zu lernen."
Der Herzog deutete eine Verbeugung an, wie es einem gleichrangigen Gegenüber zukam. Dann tat er zwei Schritte auf die an der Tafel sitzende Jutta zu, lüftete seine Kappe, verbeugte sich tief und zog eine der weißen Schwanenfedern aus seiner Kopfbedeckung.

"Bezaubernde Maid, holde Jungfrau.
Euer Vater ist ein Schelm, verschleierte er Uns gegenüber Eure wahre Schönheit doch in gar zu kargen Worten. Das Euer Antlitz dem eines himmlischen Engels gleich kommt, dass Eure Augen wie die tiefsten Weiher Jülichs und Euer Mund wie die süßeste Versuchung des Paradieses ist, dass erwähnte er mit keiner Silbe.
Bitte verzeiht Uns´re Ungebühr, da Wir nicht anders können als der Erkenntnis Ausdruck verleihen, dass Ihr an Grazie und Zartheit dieser Feder gleicht, die Wir Euch als Zeichen unserer Verehrung zu überreichen erdreisten."

Augustus Rex
03.08.04, 13:53
Die Verbeugung hatte Friedrich höflich erwidert. Danach aber blieb ihm nur eines:
Er staunte und schwieg.
Endlich ein Bewerber, der dem Alter nach zu Jutta passte!

Friedrich warf einen Blick zu Judith hinüber, während Toni von Polster irgendwie mürrisch dreinschaute.

Hesse
03.08.04, 19:39
Jutta lief hochrot an und lächelte schüchtern dem Herzog zu:
"Ihr schmeichelt mir, mein Herzog."

Wilhelm lächelte zufrieden. Sein Blick schweifte vom Herzog und Jutta zu Friedrich und Judith. Judith erwiderte die Blicke Friedrichs mit einem zarten Lächeln. Sie zwinkerte dem Österreicher zu.

Wilhelm sah zu Toni von Polster. Der mürrische Gesichtsausdruck Tonis brachte ihn zum Schmunzeln. Anscheinend hatte Toni andere Pläne verfolgt.

Wilhelm bat alle Gäste und seine Familie an die Tafel. Er klatschte und fein herausgeputzte Diener begannen allerlei Speisen und Getränke aufzutischen. Da gab es Fasan, gebratenes Huhn, gekochtes Schwein, gebratener Ochse, Honigkuchen, verschiedene eingekochte Früchte, gebratene Gans, frisches Brot, Knödel, Speck, Schinken, allerlei Würste, kandierte und getrockene Früchte, verschiedene Küchlein, schwerer Rotwein, leichter Weißwein, Bier, Met, Apfelwein, zahlreiche Schnäpse und noch vieles mehr. Es schien als habe der Graf alle Speisekammern von Jülcih und Friesland geplündert. An der Tafel war neben den Speisen gerade noch Platz für die Teller und Becher der Gäste.

Wilhelm ließ allen Gästen den Becher füllen und erhob das Wort:

"Willkommen, mein Herzog!

Willkommen Friedrich Babenberg von Österreich!

Willkommen Toni von Polster!

Wir sind kein Mann großer Worte, sondern eher ein Mann der großen Taten. Deshalb halten wir uns kurz."

Wilhelm lächelte leicht verkrampft.

"Es freut uns Euch alle hier in unserem bescheidenen Heim begrüßen zu dürfen. Greift zu, eßt und trinkt soviel ihr mögt! Verlangt nach allem, was Euch am Herzen liegt. Ihr seid unsere Gäste und es soll Euch an nichts mangeln."

Dann streckte der Graf sein Becher aus und sprach mit kräftiger Stimme:
"Auf das Reich, auf unseren Herzog Gottfried von Brabant, auf unseren Gast Friedrich Babenberg von Österreich, auf Jülich und Friesland und auf das das Hl. Land von den Ungläubigen befreit werde!"


Wilhelm nahm einen kräftigen Schluck und setzte sich. Mit einer Geste deutete er allen an herzhaft zuzugreifen.

Dem Blick Wilhelms entging nicht, daß Jutta pausenlos Gottfried anschmachtete, während Judith dem jungen Friedrich lüsterne Blicke zuwarf, die einem Pfaffen den Talar gelüftet hätten.

Elias
05.08.04, 12:23
Auch Herzog Gottfried stand auf, erhob den Kelch und sprach:
"Auf das Reich, möge es bald wieder einen huldvollen Herrscher haben.
Und darauf, dass die heiligen Stätten der Christenheit noch zu unseren Lebzeiten für alle gutgläubigen Pilger offen stehen mögen und das kein Ungläubiger mehr zwischen uns und dem Grab Christi stehe.
Und...", fügte er mit einem Lächeln hinzu: "...auf die Schönheit Eurer Tochter!"

Elias
05.08.04, 16:39
Im Laufe des Festmahls, mit zunehmend vollem Magen und nach vielen geleerten Kelchen, wurde die Atomsphäre entspannter und ungezwungener. Gottfried befand, dass nun der rechte Zeitpunkt war das Thema anzusprechen, welches ihm auf dem Herzen lag:
"Graf Wilhelm, hochgeschätzter, treuer Freund und Weggefährte, liebliche Jutta, bitte verzeiht Uns altem Narren, wenn wir unverblümt und frei heraus sagen, was Uns zu sagen drängt.", wandte er sich an Vater wie Tochter zugleich.
"Ihr wisst, seid langem schon sind wir ohne Weib, seid unsere treue Gefährtin Margaret von Limburg bei der Geburt unseres jüngsten Sohnes verstarb. Lange haben Wir getrauert und lange haben Wir nicht daran gedacht, nochmals ein Eheweib zu nehmen.
Doch viele Jahre sind ins Land gezogen und so manches Ding sieht heute anders aus als damals.
Vor allem aber, habt Ihr, edle Dame, Unser Herz gerührt!"
Der Herzog machte eine Pause, um die gerade abgelegte Beichte wirken zu lassen.
Dann wechselte er vom persönlichen Tonfall in einen formelleren und sprach er weiter:
"Darum, oh liebliche und bezaubernde Jutta, fragen Wir Euch frei heraus: Wollt Ihr Uns zum Ehemann nehmen? Und Euch, guter Graf, Euch fragen Wir: Seid Ihr gewillt, Uns Eure Tochter zu überlassen?"

Hesse
05.08.04, 19:12
Jutta blickte verschähmt zu Wilhelm. Der, gesättigt von den vielen Speisen, lag zufrieden in seinem Thron. Er lächelte breit. Dann wechselte er kurze Blicke zwischen seiner Frau Alverdis und Jutta. Er stand auf und erhob den Kelch:
"Mein Herzog, mein Lehnsherr! Es steht außer Frage, daß wir unsere älteste Tochter gerne in Eure Obhut übergeben. Wir wissen um Eure Ehre und um Eure Tauglichkeit. Niemand anderer wäre uns lieber! So sei es! Nehmt die Hand unserer Tochter Jutta!"

Mit einem hastigen Blick zu Jutta fügte er noch an: "So sie denn auch Euer Weib werden möchte..."Jutta lächelte Gottfried zu: "Es wäre eine Ehre, einen solchen tapferen und edlen Mann als mein Ehemann nennen zu dürfen. Wir sind gerührt von Eurer Offenheit und nehmen gerne Euren Antrag an!"
Wilhelm erhob den Kelch: "Auf Gottfried, Herzog von Brabant und sein zukünftiges Weib, Jutta von Jülich! Möge der Herr Segen über Eure zukünftige Verbindung bringen und uns mit Stolz erfüllen!"

Dann blickte der Graf zu Friedrich und meinte: "Jetzt, wo wir hier schon eine Verlobung feiern, so könnten vielleicht auch derer zwei daraus werden?"

Dabei blickte er zwischen Judith und Friedrich hin und her. In den Augenwinkeln harrte er einer Reaktion Toni von Polsters.

Augustus Rex
05.08.04, 22:15
Toni von Polster erhob sich.
"Hochedler Graf!
Der Herzog möge mir verzeihen, dass ich Euch als Hausherren zuerst anspreche.

Es ehrt das Haus der Babenberger, um die Hand Eurer liebreizenden Tochter anhalten zu dürfen. Mein junger Herr Friedrich, das will ich nicht verschweigen, hegt ernste Gefühle für Eure Tochter Judith."

'Ernste Gefühle! - ', dachte er, 'ein 16jähriger! Paaah!'

"Jedoch weiß ich nicht, ob es mich Stand oder gar Kopf kosten kann, sollte ich dem Willen des Herzogs von Österreich derart vorgreifen. Also schlage ich vor..."

In diesem Moment erhob sich Friedrich und sprach mit bemühter Schlichtheit:

"Edler Graf,
wollt Ihr mr Eure Tochter Judith zur Frau geben?"

Toni von Polster setzte sich mit einem Seufzer.

Hesse
05.08.04, 22:31
Wilhelm strahlte zufrieden. Er ignorierte die Worte Tonis, der wohl eher für den Herzog von Österreich sprach als Friedrich. Aber so könnte er mit einem Schlag seine beiden Töchter in zwei der wichtigsten Dynastien des Reiches einbringen. Mochte ihm der Herrgott einen Sohn verweigern, aber irgendwie würden die Jülicher, wenn auch nur durch Weibsbilder, im großen Spiel der deutschen Fürsten weiterspielen.

"Friedrich! Wir haben wohl bemerkt, daß unsere Judith seit Eurer Ankunft für Euch schwärmt. Auch haben wir Eure Zuneigung zu unserem Nesthäckchen bemerkt..", bei dem Wort "Nesthäckchen" lief Judith hochrot an, "...daher nehmen wir Euren Antrag an! Somit geben wir bekannt, daß Friedrich Babenberg von Österreich und unsere Judith von Jülich sich bald vermählen werden."

Wilhelm erhob abermals den Becher: "Auf Österreich! Auf Jülich! Auf Friedrich und Judith!"

Nach einem kräftigen Schluck fügte er rasch an: "So könnten wir schon morgen alle gemeinsam nach Innsbruck aufbrechen. Über die Hochzeitsfeierlichkeiten kann man am Rande der Wahl zu Innsbruck sprechen."

Wilhelm genoß den Augenblick des Triumphs. Er hatte Jutta und Judith in herzogliche Häuser geschleust und so wohl etrwas mehr Einfluß auf seine alten Tage gewonnen. Judith fragte er erst gar nicht mehr nach ihrem Willen. Mit der Annahme des Ehevesprechens durch ihn war Friedrich nun auch in der Pflicht. Besonders amüsierte es ihn, daß Toni von Polster vollkommen überfahren wurde. Kein Zweifel, der junge Friedrich wußte, was er wollte und würde einen vortrefflichen Fürsten abgeben! Eine gute Partie für Judith, dachte sich Wilhelm.

Alverdis wohnte diesem Schauspiel ebenso wie die Töchter als Randfiguren bei. Die Weiber auf Nideggen hatte an der Tafel nicht viel zu sagen.

Elias
06.08.04, 14:37
"So mag es geschehen.", rief Gottfried vor Glück und Erleichterung trunken.
"Bitte verzeiht, oh liebreizendes Geschöpf, wenn Wir bereits Morgen von Euch weichen und zugleich Euren Vater mit Uns nehmen. Doch das Reich verlangt in Innsbruck auf dem Reichstage nach uns."

Augustus Rex
06.08.04, 14:42
"Innsbruck ist genau unsere Richtung", brummelte Toni von Polster, als man aufbrach.

Elias
06.08.04, 15:00
"Dann wird es Uns eine Ehre sein wenn Ihr uns begleiten.", freute sich Herzog Gottfried über weitere Weggefährten.

Augustus Rex
06.08.04, 15:05
"Nichts lieber als das!", rief der Herzogssohn Friedrich, dem die Welt bunt und voller Freunde erschien, bevor von Polster antworten konnte.

Elias
06.08.04, 15:17
"Alsdann, so lasset uns reiten!", rief der Herzog und gab das Zeichen zum Aufbruch.
Eine beeindruckende Przession machte sich auf den Weg. Zu dem bereits viele Köpfe zählenden Tross aus Brabant hatten sich der Graf von Jülich mit seinem Gefolge und nun auch die Männer aus Österreich gesellt.
Langsam ging es den Jülicher Burghang hinab, dann lenkten sie ihre Pferde auf die Südstrasse. Viele hundert Meilen lagen noch vor ihnen.

Hesse
06.08.04, 19:24
Auf den Burgmauern von Nideggen kehrte wieder Ruhe ein. Die Wachen begannen dem langen Tross nachzuschauen und dösten in den Sonnenuntergang. Auf dem Bergfried standen Judith und Jutta und blickten ihren Verlobten mit Wehmut nach.
Alverdis stand etwas im Hintergrund. Sie schluchzte leise. Weniger aus Freude über die Verlobung, eher aus Trauer über den baldigen Verlust ihrer Töchter, die ihr das Leben auf Nideggen bei den langen Reisen ihres Mannes erleichterten.

Am Tor standen Gerhard und Domitian.

"Der alte Hund hat es wieder einmal geschafft. Wie er das nur immer macht.", seufzte Gerhard.

"Die alte Schule...die alte Schule..", brummte Domitian.

"Was meint Ihr, was in Innsbruck herauskommt?"

"Entweder der Graf wird den Brabanter oder Österreicher wählen. Aber bei solch einem Schlitzohr wäre es auch möglich, wenn er selbst als König nach Nideggen zurückkäme."

Domitian und Gerhard lachten herzhaft. Die Sonne versank am Horizont des jülicher Landes und die Beiden zogen sich in die Burg zurück. Lediglich auf dem Bergfried schluchzte noch leise Alverdis....

Hesse
19.08.04, 12:52
Lange dauerten die Wahlen in Innsbruck. Währendessen schickte Domitian wieder und wieder seine Schergen in alle Richtungen der Grafschaft aus. Der Pater war überzeugt, daß man nur die Kontrolle über ein Land haben könne, wenn man weiß, was vor sich geht.

Die Damen der Burg, allen voran Judith und Jutta, machten dagegen Hochzeitspläne. Noch war unbekannt, wo die Hochzeiten stattfinden sollten, aber es würde ein großes Fest. Die begannen bereits ihre Hochzeitskleider zu nähen und sticken und spielten den großen Tag zigmal durch. Alverdis hingegen sehnte sich nach ihrem Wilhelm. Sie hoffte, daß er jeden Moment auf den Burghof eintraf.

Ansonsten verlief das Burgleben ruhig. Marschall Eberhard von Heimbach drillte die Wachmannschaften im Burghof und der Kanzler Gerhard von Nideggen rechnete die letzten Steuern nach.

Hesse
05.09.04, 18:45
Der Graf kehrte wieder an seinen Stammsitz zurück. Währendessen überschlugen sich die Ereignisse im Reich. Die Exkommunikation des neuen Kaisers und die Fehde um Thüringen ließen überall Nervosität verbreiten.

Im gesamten jülicher Land traten Missionare auf, die vom jüngsten Gericht predigten und dem Ende der Welt.

Zu diesem Zeitpunkt faßte der Graf einen Entschluß. Er ließ seinen Kanzler zu sich kommen.

"Gerhard! Schickt Boten nach Brabant und Österreich. Schlagt den Verlobten unserer Töchter einen Termin für die Hochzeit vor! In diesen Zeiten braucht das Volk etwas Ablenkung."

Sofort ritten Boten aus....

Hesse
08.09.04, 13:50
Da ein Bote aus Brabant positiv auf den Vorschlag des Grafen geantwortet hatte, stürzte sich der Graf in die Festvorbereitungen.

Da der Graf mit einem Andrang der edlen Leute rechnete, entschloß er sich kurerhand ein Fest in Jülich zu veranstalten. So sollte die Hochzeit in der alten Propsteikirche zu Jülich stattfinden. Anschließend plante man vor der Stadt ein großes Fest für das Volk und den anreisenden Adel durchzuführen. In mehreren großen Zelten sollte Bier und Wein ausgeschenkt werden, Haxen, Hühner, Fisch, Würste und allerlei andere Speisen gereicht werden. Der Graf ordnete an, das 3 Tage lang gefeiert werden sollte.
Spielleute, Gaukler und Barden aus dem ganzen Reich wurden eingeladen. Diese Hochzeit sollte ein wahres Fest in den Oktober werden.

Sofort brach der Graf mit seinem Kanzler und Marschall nach Jülich auf. Vor Ort wollte er den Aufbau des Festplatzes organisieren.

Augustus Rex
08.09.04, 22:07
Toni v. Polster würde diesmal fehlen, aber der junge Friedrich von Österreich war mit väterlichem Segen zum zweiten mal auf dem Weg nach Jülich. Er lächelte viel auf seinem Ritt.

Agrippa
11.09.04, 13:26
Der junge Diederich erreichte als erster Vorbote des Oldenburger Trosses die Stadttore von Jülich. Sein Geld-roter Waffenrock und die Satteldecke in den Farben Oldenburgs verrieten seine Herkunft und auch sein Akzent war nicht von schlechten Eltern.
So dass die Wachen der Burg Nideggen ein um's andere mal nachfragen mussten was Diederich nun eigentlich meine ...

Schliesslich jedoch gelang es Ihm sich verständlich zu machen und wurde als Bote des Grafen von Oldenburg dem Grafen von Jülich angekündigt:

"Willem von Jülich, Held des Brabanter Turnier's,

Es war ein Freude von euern Fest zu hör'n. Min Graf Moritz I. lässt sich samt Töchterchen Hedweig vpn Oldenburg und Sohnemann Christian von Oldenburg anmeldern und is' hocherfreut über diese Art der Zerstreuung.
Gerade in diesen Zeiten, voller Unrecht und dunklen Zukunftsahnungen is en fröhliches Fest zu Ehren junger liebender das richt'ge Mittel.

Seit euch des Dankes gewiss und erwartet meinen Herren in ungefähr drei Tag'n"

Er verbeugte sich und war froh nicht allzu viele Fehler bei der Aussprache dieser lange einstudierten Worte gemacht zu haben.
Der Graf von Jülich schmunzelte ebenfalls.

Hesse
15.09.04, 19:56
Es hatte sich viel getan in den letzten Tagen. Fahrendes Volk und Händler aus dem ganzen Reich waren nach Jülich gekommen. Überall auf dem Festplatz waren kleinere und größere Stände und Buden errichtet worden. Gastwirte verkauften Bier, Wein und Speisen aller Arte. Viele Neugierige und Feierlustige kamen aus der ganzen Provinz. Auch einige Friesen, hochgewachsene blonde Hühnen, waren zur Feier erschienen. Sie fielen in der Masse besonders auf, da sie sich oft nach hohem Genuß von Bier zu schlagen pflegten.
Der Graf hatte für das Fest extra Truppen aufgestellt, die die Wachmannschaften von Jülich verstärkten. Denn auch viele Schurken, Taugenichtse, Bettler, Diebe und Betrüger wollten das Fest zu ihrem Vorteil nutzen. Die Verliese von Jülich waren schon gut gefüllt.

Wilhem stand mitten auf dem Festplatz und beaufsichtigte mit seinem Kanzler den Aufbau des großen Festzeltes, der nun vor dem Abschluß stand. Bald könnte die große Feier beginnen, wenn, ja wenn nur endlich die Verlobten eintreffen würden. Die gräflich Familie residierte schon in der Stadt und die Töchter des Grafen sehnten sich nach ihren Männern.

Als nun der Graf so da stand, empfing er den Boten aus Oldenburg:


"Es ist uns eine Freude den Grafen begrüßen zu dürfen. Die Quatiere in der Stadt stehen bereit. Richtet Eurem Herren aus, daß er jederzeit in unserem Land willkommen ist. Besonders freuen wir uns, daß wir auch die Bekanntschaft seiner Familie zu machen."

Elias
16.09.04, 17:37
Tief und volltönend erhob sich der Klang des Horns und wehte zur Stadt hinüber. Die Dächer Jülichs glänzten in der herbstlichen Sonne und die festlichen Banner und Wimpel spielten mit dem sanften Wind. Die Stadt bot einen friedvollen und feierlichen Anblick.
Auf dem Wehrgang der Stadtmauer erschienen mehrere Gestalten und hielten Ausschau nach denjenigen, welche sich mit derartigem Lärm anzukündigen wagten.

Langsam trabten die Reiter den Weg zur Stadt hinab. Bald erreichten sie das Haupttor und einer rief laut:
"Gottfried von Löwen-Brabant, Herzog dieser Lande und frohgemuter Bräutigam bittet mit seinem Gefolge um Einlaß."

Augustus Rex
16.09.04, 19:13
'Wieder dieser eitle Pfau als Erster!', dachte Friedrch Babenberg, der dem Brabantiner in Sichtweite folgte.

Elias
16.09.04, 23:41
Kaum war der Name des Herzogs gefallen, da erschien eine Gruppe Reiter am Kamm des Hügels, den die Brabantiner gerade hinunter geritten waren. Das Rot und Weiß der österreichischen Wimpel hob sich deutlich vom blauen Himmel ab.
"Ah, der Babenberger!", rief Gottfried aus: "Wie immer schneller als der Wind. Ein Österreicher wie man ihn kennt."
Dröhnendes Gelächter empfing die Neuankömmlinge.

Hesse
18.09.04, 00:32
Wilhelm von Jülich begab sich mit seinen Getreuen umgehend zum Stadttor (Rurtor), als er von der Ankunft des Brabanters und Österreichers hörte.
http://www.meinestadt.de/x/images.php/id=42724/type=picture

Auch die Einwohner und Festgäste strömten aus den Gassen, um den Ankommenden zuzujubeln. Die jülicher Stadtwachen hatte alle Mühe das Volk zurückzuhalten, daß mit bunten Stofftüchern in den Farben Jülichs, Brabants und Österreichs zujubelte.

Wilhelm begrüßte die Gäste und brachte sie zum Marktplatz. Hier begrüßte er die beiden Delegationen offiziell:

"Meine hohe Herren! Es ist uns eine Ehre Euch hier in Jülich zu diesem überaus freudigem Anlaß begrüßen zu dürfen. Unsere Diener werden Euch zu Euren Unterkünften begleiten, damit Ihr Euch von Euren Reisen erholen könnt. Morgen werden wir dann unter Leitung von Pater Domitian den Festakt in unserer Kirche hier in Jülich begehen.
Anschließend ziehen wir alle durch die Stadt hinaus zum Festplatz, um dort zu Feiern! Möge der Segen über diesen Heiraten stehen."

Die Diener Wilhelms führten auf dessen Geheiß die Herren mit ihrem Anhang zu den besten Gasthäusern der Stadt. Der Graf hatte die nobelsten Gasthäuser räumen und renovieren lassen, so daß sie fast kleinen Palästen glichen. Er war der Annahme, daß die kleine, spartanische Feste nicht der geeignete Ort für eine Unterbringung dieser Herren wäre.

Morgen war also der große Tag. Wilhelm überwachte noch die letzten Vorbereitungen. Die Kirche war geschmückt und der Festplatz ausreichend ausstaffiert. Es würde ein wahrlich großes Fest werden.

Wilhelm wechselte noch einige Worte mit Domitian übder die Zeremonie, die der Pater kurz aber mit genügend Pomp halten wollte. Gerhard, der Kanzler, berichtete von dem zufriedenstellenden Versorgung der Gäste "mit allem, was das Herz begehre". Marschall Eberhard bestätigte, daß genügend Männer in der Stadt für Ordnung sorgten. Nach ihm würde Jülich sogar einem "Einfall der Sarazenen und der gesamten Heidenwelt" standhalten, was Wilhelm mit einem zaghaften Lächeln abtat. Alles war bereit.

Hesse
18.09.04, 13:56
Der Morgen der Hochzeit war gekommen. Die Bräute waren in feinstem Stoff geschmückt und hatten Blumen in den Haaren. In einem kleinen Zug in den frühen Morgenstunden zogen die Bräute, begleitet von Jungfern zur Propsteikirche, wo sie schon von den Herren erwartet wurden.

http://www.landshuter-hochzeit.de/images/Bilder%20zu%20den%20Veranstaltungen/Hochzeitszug/Hochzeitszug%20Edeldamen_klein.jpg

http://www.propsteipfarre-juelich.de/bilder/propsteikirche_26a.JPG

In der Propsteikirche wurden die beiden Bräute dann von Graf Wilhelm von Jülich unter feierlicher Musik zum Altar geleitet. Dort wurden sie schon von Gottfried und Friedrich erwartet. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zahlreiche Adlige, Geistliche und reiche Händler aus Jülich und Friesland, der Hofstaat aus Nideggen und die Delegation aus Oldenburg, Brabant und Österreich.

Pater Domitian leitete die Messe. Er hielt sie knapp und beschränkte sich auf das Wesentliche. Schließlich kam er zum Höhepunkt der Messe.
Er stand vor Jutta und Gottfried.

http://www.landshuter-hochzeit.de//images/Bilder%20zu%20den%20Veranstaltungen/Festspiel/Festspiel%20Kom%F6dianten%20Trauung_klein.jpg

Pater Domitian fragte Gottfried:

"Herzog Gottfried von Brabant, Graf von Löwen, Lüttich, Breda, Zeeland, Berg,
Sticht und Westfriesland, wollt Ihr die ehrenwerte Jutta von Jülich vor Gottes Angesicht zu Eurem Eheweibe nehmen? Und dies in guten und in schlechten Tagen bis das der Tod Euch scheide? Wenn dem so ist, so antworte mit "Ja, ich will!"."

Gebannt erwarteten alle die Antwort des Herzogs.

Elias
18.09.04, 17:31
"Ja, ich will!", sprach Gottfried mit fester, feierlicher Stimme.

Agrippa
19.09.04, 15:54
Voller Bewunderung ob der prächtigen Gewänder und dem kostbaren Schmuck standen die in letzter Sekunde vor dem Beginn der Zeremonie eingetroffenen Damen und Herren aus Oldenburg und Kleve in der prächtigen Hochzeitskirche.

Moritz hatte keine Möglichkeit mehr gehabt den Herzog von Brabant standesgemäss zu Begrüssen, auch war keine Zeit geblieben den Anwesenden seine Kinder vorzustellen.
Also mussten diese Angelegenheiten auf das anschliessende Fest verschoben werden, auf dass er sich ohnehin am meisten freute.

Hedwig hatte gerade noch die Zeit gefunden in ein prachtvolles Zeremonienkleid zu schlüpfen und stand nun in voller Pracht, das Gesicht voll kühler Anmut neben Ihrem Bruder zu dessen linken Dietrich von Kleve lächelnd der Zeremonie beiwohnte.

Moritz neigte seinen Kopf zur Seite und knuffte seinem Sohn in die Seite und flüsterte:

"Tja mein Sohn, wenn du eines Tages da vorne stehst ist es vorbei mit den Mätressen und Burgfräuleins, haha!"

Christian schaute etwas ängstlich drein, so als ob er von des Vaters Absichten bei diesem Ausflug schon geahnt hätte...

Hesse
20.09.04, 11:57
Pater Domitian nahm wohlwollend die Antwort des Herzogs entgegen. Dann fragte er Jutta die aufgeregt und sichtlich bewegt "Ja, ich will!" säuselte.
"Somit erkläre ich Euch vor dem Angesicht Gottes und kraft meines Amtes zu Eheweib und Ehemann!", schallte es von Domitian kräftig durch die Kirche. Wilhelm lächelte stolz.

Dann wandte Pater Domitian sich Friedrich Babenberg von Österreich und Judith von Jülich zu. Er stellte ebenfalls Friedrich die Frage: " Friedrich Babenberg von Österreich, wollt Ihr die ehrenwerte Judith von Jülich vor Gottes Angesicht zu Eurem Eheweibe nehmen? Und dies in guten und in schlechten Tagen bis das der Tod Euch scheide? Wenn dem so ist, so antwortet mit "Ja, ich will!"."

Augustus Rex
20.09.04, 12:30
'Judith? War das jetzt die richtige? Die süße kleine? Ja, doch, offenbar schon - schließlich hat sich die ältere mit den Falten gerade diesem Pfau an den behaarten Hals geworfen.'
"Ja, ich will!"

Elias
20.09.04, 12:42
Gottfried kratze sich an seinem etwas struppigen Bart, während er den etwas orientierungslos wirkenden Österreicher bei seinem Schwur beobachtete. Dann lächelte er seiner Braut zu und genoss das Finale der feierlichen Zeremonie.

Hesse
20.09.04, 13:06
Domitian lächelte den verwirrten Babenberger an und wandte sich Judith zu, der er die gleiche Frage stellte.

"Ja, ich will!", kam aus dem Mund des aufgeregten Mädels.

"Somit erkläre ich Euch vor dem Angesicht Gottes und kraft meines Amtes zu Eheweib und Ehemann!", rief Domitian.

Judith fackelte nicht lange und küßte kess ihren neuen Ehemann. Domitian lächelte sichtlich zufrieden und schon begann die Musik zu spielen. Die Brautpaare verließen die Kirche, ihn folgte der Graf mit seiner Frau und anschließend den ganzen Gäste. Vor der Kirche stand das jubelnde Volk und in einer Prozession, in einem bunten Farbenmeer von Menschen bewegte sich der Festtroß in Richtung Festplatz.

http://www.landshuter-hochzeit.de/images/Bilder%20zu%20den%20Veranstaltungen/Hochzeitszug/Hochzeitszug%20Businen_klein.jpg

http://www.landshuter-hochzeit.de/images/Bilder%20zu%20den%20Veranstaltungen/Hochzeitszug/Hochzeitszug%20Kindergruppe_klein.jpg

Pater Domitian genoß besonders die Menge und jubelte fröhlich den umherstehenden Menschen zu.

http://www.landshuter-hochzeit.de/images/Bilder%20zu%20den%20Veranstaltungen/Hochzeitszug/Hochzeitszug%20Geistlichkeit_klein.jpg

Schließlich kam der Brautwagen mit den Bräuten und den Angetrauten auf dem Festplatz an. Unzählige Neugierige hatten sich auf dem Platz versammelt und jubelten den Paaren zu.

http://www.landshuter-hochzeit.de/images/Bilder%20zu%20den%20Veranstaltungen/Reiter-%20und%20Ritterspiele/Turnier%20Brautwagen_klein.jpg

Dann begann das rauschende Fest. Das Volk begnügte sich mit einigen Ständen und Tischen im Freien.

http://www.landshuter-hochzeit.de/images/Bilder%20zu%20den%20Veranstaltungen/Lagerleben/Lagerleben%20Volk_klein.jpg

Während die adligen Gäste und hohen Herren in einem Zelt alle Wünsche erfüllt bekamen. Hier wurden sämtliche Speisen aufgefahren, die man sich wünschen kann. Wein und Bier floßen in Strömen. Das Fest konnte beginnen.

http://www.oktoberfest.de/images/galerie/020828/stimmung_zelte_04.jpg

Agrippa
21.09.04, 14:00
Endlich war Moritz in seinem Element.
Die Musikanten spielten auf und Bedienstete brachten immer neue Speisen an den Tisch der Adligen, der sich auf einem Podest am hinteren Ende des prachtvollen Festzeltes befand.
Obwohl es noch recht früh am Tage warb floss bereits der Wein und das Bier in strömen, Moritz blieb zunächst beim Wein, der Abend war sicher noch lang...

Neben dem Tisch der Herrscher und Ihrer Söhne befand sich ein Tisch für die Töchter und die Braut.
Die hier versammelten Grazien übertrafen zwar an Lautstärke sicher nicht den von vielen vehement redenden Bassstimmen überfüllten Tisch der Herren, doch an Gesprächen und Tratsch mangelte es sicher nicht. Viel wurde aus den verschiedenen Teilen des Reiches untr den Frauen ausgetauscht über vieles gelacht oder heimlich gekichert und ab und an liess sich sogar eine der Maiden unter vorgehaltener Hand einen Schluck Burgunder eingiessen.

Christian wurde den Regenten vorgestellt und er stellte sich recht gut an. Trank kräftig mit und blickte ein um's andere mal hinüber zum Tisch der Frauen, wo Ihm ein Mädchen ganz besonders in's Auge gefallen war.
Es war die etwa gleichaltrige Agnes von Babenberg. Ihres Zeichens jüngste Tochter des Herzogs von Österreich Leopold.
Sie hatte Christian auch bereits entdeckt und wagte ab und zu einige scheue Blicke. Wenn sich Ihre Blicke jedoch kreuzten blickte Sie verschämt lächelnd zu Ihrer Tischnachbarin und begann zu tuscheln...

Was für ein Prachtweib dachte Christian bei sich und er überlegte bereits, wie er Sie wohl ansprechen könnte.
Dich ging da kein Weg an Ihrem mächtigen Vater vorbei, also überlegte er zunächst wie dem großen Herzog schmeicheln konnte:

Dass das prächtigste Ross aus dem Ammerländer Hengstgeschlecht ebenfalls 'Leopold' heisst, wäre in unseren Breiten sicher ein Kompliment. Aber für einen Österreicher? Was versteht schon ein Österreicher von der Schönheit eines so edlen Tieres wie dem reinrassigen Ammerländer?
Er würde es sicher als Beleidigung auffassen mit einem Pferd verglichern zu werden, selbst wenn es sich dabei um einen stolzen Hengst handelte

Christian überlegte hin und her.
Und als es bereits auf den Abend zuging, und die Gesichter der anwesendn Herren bereits tiefer gerötet waren und er sich nach einigen Krügen des hervorragenden Burgunders Manns genug fühlte, nahm er seinen Mut zusammen und stand vor versammelter Mannschaft auf:

"Wahrlich edles Blut muss im Geschlecht der Babenberger fliessen wenn es solche anmutigen und vor Schönheit strahlenden Geschöpfe hervor bringt.
Ich erstarre in Ehrfurcht vor der Schönheit eurer jüngsten Tochter Agnes hoher Herr, gewährt mir die Ehre sie zum nächsten Tanz aufzufordern"

sagte er. In bestem höfischen Tonfall den er aufzubringen vermochte.
Moritz war gerade in ein Gespräch mit dem Grafen von Jülich vertieft als er den eigenständigen Vorstoss seines Sohnes vernahm.
Er schluckte.

Hesse
29.09.04, 03:57
Tagelang hatte man gefeiert. Es war ein rauschendes Fest und alle genossen die edlen Speisen und Getränke. Teilweise wurden gar Standesgrenzen durchbrochen als Bauern und Ritter gemeinsam tanzten, zechten und sich auch anderweitig vergnügten.

Doch das schönste Fest hatte irgendwann ein Ende. Der neue Morgen brachte, neue Arbeit. Die Festzelte wurden abgebrochen, die Gäste verließen Jülich, allen voran der Graf, der nach Nideggen zurückkehrte.
Kanzler Gerhard überwachte das Aufräumen des Festplatzes. Übrig gebliebene Speisen wurden an die Armen verteilt. Nun zogen auch viele der Spielleute, Gaukler, Barden und Händler wieder in ihre Heimat oder weiter. Teilweise blieben auch einige Leute in Jülich und siedelten sich an, schließlich hatte die Stadt viel zu bieten.

Die Bräute zogen mit Ihren Ehegatten im Troß mit und ihre Mutter Alverdis weinte bitterlich beim Abschied.

Währendessen unterhielt sich Pater Domitian mit einem seiner Getreuen:
"Ist alles vorbereitet?"

"Wie Ihr wolltet, Pater! Alles steht bereit."

"Gut, wir warten noch einige Tage, dann beginnen wir!"

"Jawohl, Pater! Für den Ruhm des Einen!"