Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Turnierplatz
http://www.gzg.fn.bw.schule.de/lexikon/kreuzzug/ritter1_.jpg
"Laßet uns tjosten!",
sprach der Herzog von Brabant und ließ ein Ritterturnier in seiner
Hauptstadt Löwen vorbereiten. Möge dies gleich zu Begin der
Lebhaftigkeit und dem Fantasiereichtum des neuen Zeitalters
dienen.
Bitte vergebt mir, doch dies ist mir ein dringendes Bedürfnis,
seit ich vor kurzem den Film "Ritter aus Leidenschaft" im Fernsehen sah. ;)
Das Lanzenstechen zu Löwen
Tags darauf, befahl Herzog Gottfried seinen Seneschall zu sich. Er trug ihm auf, eine Kampf-
bahn zu errichten und eine hölzerne Tribüne für die edlen Gäste dazu. Es sollte Wein und
Bier herbeigeschafft werden und reichlich Speis, auf das jeder Gast satt werde. Auch seien
Boten zu senden, dass die Kunde vom "Lanzenstechen zu Löwen" im ganzen Reich bekannt
würde.
Schließlich wies er seinen Schreiber an, die Regularien aufzuzeichnen, wie sie für den Wett-
kampf gelten sollten. Als der fertig war, wurde das Pergament außen an das Tor der Feste
genagelt, wo es sich jeder vorlesen lassen konnte, denn wer - außer den Mönchen - verstand
sich sonst schon auf diese Kunst? So wurde allen die es wissen wollten folgendes mit fester
Stimme vorgetragen:
Die Regeln des Löwener Turniers:
I. Kommet all
Zum Turnier zugelassen sind alle ehrbaren Ritter aus fürstlichem Geblüt, also Könige, Herzöge, Grafen, sowie deren Söhne und Enkel, Brüder und Onkel.
Darüber hinaus zugelassen sind niederrangige Gefolgsleute (also vom Spieler erfundene Charaktere) deutscher Fürsten. Allen gemein soll jedoch sein, daß sie zum Manne gereift sind und das sechzehnte Lebensjahr vollendet haben.
Es wird darum gebeten, daß nicht mehr als zwei Gefolgsleute eines Fürsten an dem Turnier teilnehmen mögen. Die Anzahl von Rittern des Hochadels ist unbegrenzt und beeinflusst dieses Maß nicht. Zulässig wären damit zum Beispiel auch der Sohn eines Fürsten plus zwei seiner Gefolgsleute, ebenso Sohn und Bruder eines Fürsten plus zwei seiner Gefolgsleute, und so weiter.
Dies gilt für Herzöge und Grafen. Dem König soll eingeräumt sein, bis zu vier Gefolgsleute zwischen die Tjosstangen zu entsenden.
Für den Ausrichter des Turniers wiederum gilt keine Höchstgrenze, werden seine Getreuen bei Bedarf doch die Reihen der Teilnehmer auffüllen, auf das eine ebenmäßige Zahl erreicht wird.
II. Womit man kämpft und gegen wen
In diesem Turnier wird mit Lanzen zu Pferde gestochen. Schwert und Dolch, Streitaxt, Morgenstern und Bogen, Wurfspieß, Keule oder Schleuder sind nicht zugelassen. Es müssen Turnierlanzen verwendet werden, die sich brechen lassen und stumpf sind.
Die Recken werden aufgeteilt nach einer Ordnung, die von den Angelsachsen ‚KO-System’ genannt wird. Die Gegner für die erste Runde werden einander zugelost, Ritter hohen Geblüts erhalten für die erste Runde ein Freilos.
III. Brechet die Lanzen
Die Kontrahenten werden jeweils Eins zu Eins gegeneinander antreten um in die nächste Runde einzuziehen und am Ende den Sieger des Turniers zu ermitteln.
Es gewinnt derjenige, dem es als erstem gelingt, drei mal seine Lanze am Schild des Anderen zu brechen.
Es wird mit einem einfachen, sechsseitigen Würfel gewürfelt. Der mit der höheren Zahl bricht seine Lanze, wenn 1 – 5 Augen gewürfelt wurden. Bei Punktgleichheit, verfehlten beide Ritter ihr Ziel.
IV. Aus dem Sattel
Gelingt es einem der Streiter, seinen Gegner aus dem Sattel zu heben und in den Staub der Arena zu werfen, so ist der Kampf sofort vorbei, unabhängig davon, wie oft bis dahin die Lanzen gebrochen wurden.
Wird für einen der beiden eine 6 gewürfelt, gelingt es diesem den Konkurrenten zu Boden zu schicken. Dies entspricht dann einem ‚KO-Sieg’ im Boxen.
Erzielt der Geschlagene bei diesem Wurf sogar lediglich eine 1, verletzt er sich und kann nicht mehr bei später eventuell nötigen „Hoffnungsläufen“ antreten.
Haben zwei Ritter gleichzeitig eine 6, so gehen beide zu Boden. Ein weiterer Wurf mit dem Würfel ermittelt dann, wer zuerst fiel. Dieser Entscheidungswurf entfällt jedoch dann, wenn einer der beiden von fürstlichem Geblüt ist, denn man wird immer annehmen das er sich länger im Sattel halten konnte als ein gemeiner Gefolgsmann.
V. Der Sieger
Turniersieger wird der Ritter sein, welcher im letzten Aufeinandertreffen der bis dahin ungeschlagenen Recken seinen Gegner bezwingt.
Im wird die Ehre zuteil, die Königin des Turniers zu benennen.
Er wird stolz den Titel eines großen Kämpfers führen dürfen und man wird zu seinen Ehren Lieder im ganzen Reiche singen.
Ob, wann und wie der Turniersieger einen im RPG relevanten Vorteil erhält, oder ob es bei diesem Turnier ausschließlich um die Ehre geht, entscheidet natürlich der allmächtige Tracid.
Im ganzen Reich verkündeten es die fahrenden Händler, Spielleute und Neuigkeitenschreier: Der Herzog von Brabant lud zum Turnier zu Ehren des Königs!
Im nächsten Jahr, so wussten sie zu berichten, sollte in Löwen ein Lanzenstechen ausgetragen werden. Jeder Ritter, ob hohen Geblüts oder einfacher Gefolgsmann, war eingeladen und jeder Schaulustige dazu.
Es sind gemeldet:
Wilhelm von Jülich - Graf von Jülich*, Krasimir 'Der Schwarze' von Böhmen - Ein Ritter aus Böhmen, Raimund de Toulouse - Auch er im Dienste Böhmens, Moritz von Oldenburg - Graf von Oldenburg*, Albrecht von Meißen - Des Meißener Herzogs Sohn*, Wighard von Guben - Ein Ritter aus Meißen, Dietrich von Meißen - Auch er ein Sohn des Herzogs von Meißen*, Gozelo von Dohna - Ein weiterer Ritter aus Meißen, Otto von Brandenburg - Der Herzog von Brandenburg*, Orgas Mus - Ritter im Dienste des Herzogs von Brandenburg, Arnulf zu Wertheim - Ein Ritter für das Schwabenland, Friedrich von Rothenburg - Herzog von Franken*, Michael von Wertheim - Ein Ritter im Dienste Frankens, Konstantin von Weißenburg - Auch er im Gefolge des Frankenherzogs, Galimbert von Lorraine - Vogtgraf von Lorraine im Dienste Oberlothringens, Karl Karloningen - Vogtgraf von Mainz(?) im Dienste Oberlothringens, Eckehardt Mill - Vogtgraf von der Pfalz im Dienste Oberlothringens, Gerhard von Loon - Graf von Loon*, Kunibert aus Loon - Rittersmann im Gefolge des Grafen von Loon, Werther aus Loon - Auch er ein Ritter im Dienste des Grafen von Loon, Johann Talhoffer - Marschall und Rittersmann aus Bayern, Bertram von Seyden - Ein bayrischer Ritter, Otto von Geldern - Der Graf von Gelderland*, Kohbert van Zupthen - Ein Ritter aus Gelderland, Karl von Metz - Der Graf von Metz*, Ingbert von Walder - Ein Ritter im Dienste des Grafen von Metz, Ortwin von Burga - Auch er ein Streiter für Metz, Konstantin von Luxemburg - Graf von Luxemburg*, Stephan von Arlon - Der getreue Ritter des Grafen von Luxemburg, Sigmund von Wolfingen - Herzog von Sachsen*, Dietrich von Kleve - Graf von Kleve*, Heinrich von Löwen-Brabant - Der älteste Sohn des Herzogs von Brabant*, Adalbert von Löwen-Brabant - Sein zweiter Sohn* und Pieter de Witte - Ein Ritter aus dem Gefolge des Herzogs von Brabant
*Freilos in der I. Runde
DER TURNIERPLAN als PDF-Datei (http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/GK/Verschiedenes/Turnierplan2.pdf)
@the general: Ihr habt Euren Teilnehmern die Titel eines Grafen gegeben, was Euch selbstredens frei steht. Es handelt sich jedoch um RPG-Charaktere und sie tragen Grafentitel von Ländereien, die Ihr selbst direkt verwaltet. Ich habe mir deshalb erlaubt sie aus Unterscheidungsgründen als Vogtgrafen zu titulieren. Darüber hinaus müssen sie leider auf die Boni verzichten, die echten Spielcharakteren vorbehalten sein sollen. Ich hoffe Euch damit nicht zu betrüben.
Ein Herold kündigt schon die Teilnahme des Grafen von Jülich an, Vasall des Herzogs von Brabant. Er befinde sich bereits auf dem Weg nach Löwen.
Ein Bote aus Böhmen meldet die Ritter Krasimir von Böhmen und Raimond aus Toulouse, welche sich bereits auf dem Wege befänden und schon bald mit ihrem Trosse eintreffen sollten.
Georg Freisenberg, gerade in Löwen verweilender, Diplomat, Herold und Unterhändler Oldenburgs kündigt die persönliche Teilnahme des Grafen Moritz von Oldenburg an. Er reise samt Gefolge drei Tage vor Turnierbeginn an.
von Holstein
23.06.04, 02:07
Auf unterschiedlichen Wegen trafen zwei Trosse aus Meißen in Löwen ein:
Der Sohn des Herzogs zu Meißen Albrecht
und sein Gefolgsmann
Wighard von Guben
sowie
Der Sohn des Herzogs zu Meißen Dietrich
und sein Gefolgsmann
Gozelo von Dohna
alle 4 dieser Edlen erwarteten zugelassen zu werden zum Turnier.
Ein Ritter in prächtiger Rüstung kam auf den Platz geritten, ein Knappe mit einem gelben Banner mit drei schwarzen Löwen vorweg.
Er übergab dem Herold seine Wappenrolle in der seine Familie über Gernerationen aufgeführt war.
Der Unsrige Name ist Arnulf zu Wertheim! Hier habt Ihr Unser Wappenbrief, doch kämpfen Wir für den Herzog von Schwaben unter Seinem Banner und Seinen Farben.
Im Schein der untergehenden Sonne konnte man schon von weitem einen großen Tross im Osten sehen. Nur Eine Stunde später ward er angekommen in der Stadt Löwen. Voller Aufregung rannten die Menschen durch die Gassen, folgten ihm oder öffneten neugierig ihre Fenster um einen Blick auf die schwer gepanzerten Ankömmlinge werfen zu können. Lärmend und jauchzend begleiteten sie diesen zum Hofe zu Löwen.
Dort staunte die Wachmannschaft nicht schlecht, als der Menschenpulk auf sie zuwälzte. Ein Aufstand? Erleichtert erblickten sie dann das Frankenbanner im Winde wehen...
Kurz vor dem Tor stoppte der Tross. Still und unbeweglich saßen drei Ritter in ihren Gäulen, so ehrgebietend und geheimnisvoll, dass die jetzt aufkommende Ruhe den Wachen etwas unheimlich wurde. Stille - dann breschte plötzlich ein kleiner Mann vor, stellte sich stramm vor den befehlshabenden Offizier und begann zu sprechen:
Seihet gegrüßt!
Gehet hin und meldet Eurem ehrenwerten Herren, dass die Teinehmer aus Franken angekommen sind. Mein Herr, Friedrich IV. von Rothenburg, entsendet hiermit seine fähigsten Ritter - Michael von Wertheim und Konstantin von Weißenburg.
Jeder von Ihnen nickte kurz, als sein Name fiel. Doch wer war dieser Ritter in ihrer Mitte? Sogleich fuhr der Herold fort:
So seiet Euch gesagt, dass auch unser Herr, Friedrich IV. von Rothenburg, aller Gefahren zum Trotze höchstpersönlich an Eurem Turnier teilnehmen wird. Nun gehet schon und bringet Eurem Herrn auch diese Botschaft.
Er drückte dem Offizier eine Schriftrolle in die Hand und verschwand...
...inzwischen ging ein Raunen durch den Pulk! "Habt Ihr gehört, ein Herzog will antreten!" rief einer ehrfürchtig, "Mut hat er, der hohe Herr!" spöttelte ein anderer, doch insgesamt freuten sich schon alle darauf, den hohen Flug eines Herzogs zu sehen, wenn er von einem aus Löwen aus seinem Sattel gestossen wird...
Es war am späten Nachmittag, als aus der Biegung des Weges ein Zug Reiter und Wagen, sowie Gesinde zu Fuss hervorkam, sich langsam der Stätte des Stechens und Fechtens näherte, sich in dem geschäftigen Durcheinander der Ankommenden und des örtlichen Volkes seinen Platz suchte, um schnell und präzise die Zelte zu errichten, die Pferde zu füttern und zu striegeln und die Rüstungen und Waffen für den Kampftag vorzubereiten. Ein geschulter Beobachter konnte unschwer erkennen, dass es sich bei diesen Ritter, dass es sich bei dieser Gesellschaft um eine eingeübte Truppe handeln musste, jeder wusste welche Griffe er zu tun hatte, jeder hatte seinen Platz, selbst ein kleiner Knabe, welcher aus einem der Wagen gesprungen kam und offensichtlich Knappe einer der beiden Ritter sein musste, machte nicht den Eindruck, das erstemal auf einem Turnier zu sein.
Während diese geschäftige Szene, die meisten in den Bann zog, schritten die beiden Ritter zur Turnierverwaltung und meldeten sich höchstpersönlich an.
http://avatarpage.rapidforum.com/fama3/19.jpg
"Werte Herren! Ich bin Raimond von Toulouse, im Dienste des Herzogs von Böhmen stehend, fahrender Ritter und Waffengefährte des Ritters Krasimir aus Böhmen, bekannt auch unter dem Namen, KRASIMIR DER SCHWARZE.
http://avatarpage.rapidforum.com/fama2/64.jpg
Wenn er sein Visir nicht hebt, so wundert Euch nicht, er mag es nicht begafft zu werden, und viele seiner Gegner bekommen sein Gesicht niemals zu sehen, sehr wohl jedoch sein Schwert zu spüren."
the general
25.06.04, 00:14
Eine kleine Gruppe von Reisenden ging entlang des Weges. In der Mitte der Gruppe fuhren 3 große Wagen. An der Spitze ritten 3 Männer. Der erste war der Galimbert, Gaf von Lorraine, der 2. war Karl Karloningen, Graf von Mainz und der 3 an der Spitze war Eckehardt Mill, Graf von der Pfalz.
Ein Bote ritt ihnen vorraus und rief immerzu:Die Grafen von Lorraine, Mainz und der Pfalz, getreue Diener des Herzogs von Oberlothringen wollen an dem großen Tunier teilnehmen, macht Platz für die Tunierteilnehmer
Ein gräflicher Herold erreicht die schöne Stadt Löwen und tritt vor den Turniermeister des Herzogs von Brabant.
"So vernehmet nun die Verlautbarung des Herolds seiner Gräflichen Durchlaucht, des Grafen Gerhard I. von Loon, Graf von Rieneck, Burggraf von Mainz, Vogt von St. Truiden und treuer Gefolgsmann des Herzogs Gottfried von Brabant."
Der Herold verzögert kurz, bis er die ungeteilte Aufmerksamkeit des Turniermeisters und der anwesenden Adligen genießt und fährt fort.
"Wir, Gerhard von Loon, verkünden hiermit offiziell und unwiderruflich Unsere Teilnahme am großen Lanzenstechen zu Löwen und geloben ferner feierlich, mit Unserer Ehrhaftigkeit und Unserem Kampfesmut das Ansehen Unseres Lehnsherrn, des Herzogs von Brabant, zu mehren. Alsgleich Unserer Person werden auch Unsere treuen Gefolgsleute, der Rittersmann Kunibert und der Rittersmann Werther an diesem gar rühmlichen Turniere teilnehmen."
Abschließend übergibt der Herold dem Turniermeister wie üblich das Wappenschild seines Herrn.
http://hometown.aol.de/mieczemhenryk/images/wappenschild.jpg
Während der Herold des Grafen von Loon seine Ankündigung machte, waren die Diener des Grafen von Jülich beschäftigt das Tunierzelt ihres Herren aufzubauen und die Ausrüstung des Grafen von Jülich herzurichten.
Einige köchelten Haferbrei in einem Topf über einem Feuer, während andere die Lanzen des Grafen prüften, das Rüstzeug polierten und das Gepäck verstauten.
Ein Leibgardist des Grafen hatte sich einen großen Krug Met aus einem naheliegenden Gasthaus geholt und fand schnell Freunde unter der anwesenden Dienerschaft anderer Edelleute, was in einem ausgiebigen Würfelspiel und Saufgelage mündete. Als es langsam dunkel wurde, hörte man auch Weibsbilder aus dem Lager der Jülicher kichern und schwatzen. Wer genau hinhörte konnte den Hauptmann der Jülicher seufzen hören:
"Hoffentlich kommt der Graf nicht so schnell vom Hof des Herzogs zurück..."
Von dem Herrschaftssitz des Herzogs kam eine kleine Gruppe zum Lager der Jülicher geritten. Es war der Graf mit seiner Leibgarde. Plötzlich wurde es im Lager der Jülicher still und man hörte nur noch das laute Gebrüll des Grafen. Nach einer Weile trug der Wind das Klatschen einer Peitsche über den Turnierplatz und das Wimmern von einigen Männern.
http://members.easyspace.com/Brig/mca/bluesmallknight.gif
http://www.retrokat.com/medieval/letters/illumina/illum_a.gifuch eine Delegation aus dem Herzogtum Bayern kam nach langer Reisezeit in Löwen an.
Sie wurde geleitet von dem bayrischen Marschall, Johann Talhoffer, sowie sein tapferster Ritter, Bertram von Seydern, beide wollten an dem Turnier teilnehmen.
Desweiteren war natürlich noch eine unmenge an Begleitern dabei, Kaufleute, die bayrische Waren hier im Norden losschlagen wollten, Mönche, ständig besorgt um das Seelenheil der ihnen Anvertrauten, fahrendes Volk, welches sich solchen Unternehmungen ständig anschloss, eine Schar bewaffneter, byrischer Infanteristen, und, was den heurigen Adligen nicht entging, in einer Sänfte die älteste Schwester des Herzogs, Sophie von Wittelsbach, ein bildhübsches (niemand wagte etwas anderes zu behaupten) Geschöpf von 16 Jahren, und man konnte nur raten, warum dieses zierliche Wesen diese strapaziöse Reise auf sich genommen hat.
http://www.retrokat.com/medieval/illum/oseries/woman05.jpg
Sophie von Wittelsbach
Am letzten Tage zur Ankunft des Turniers erscheint eine weitere Gruppe, gemächlich reiten die etwa 20 Geldern durch die Stadt zum Turnierplatz.
Sie sind am Wappen von Geldern zu erkennen...
http://home.arcor.de/moon87/ckrpg/gelderna.gif
Die kleine Prozession macht halt, und ein Bote wird ausgesandt.
"Der Graf von Geldern ist erschienen und freut sich auf das Turnier.
Aus Geldern werden Graf Otto selbst und der edle Ritter Kohbert van Zupthen teilnehmen.
Graf Otto entbringt dem Herrn von Brabant herzliche Grüße, und hofft auf ein baldiges persönliches Treffen. Mögen alle Teilnehmer fair kämpfen und sich gut unterhalten." der Bote verbeugt sich und zieht sich zurück.
Endlich erreicht auch ein Tross aus Metz den Turnierplatz.
Er wrid angeführt von Karl von Metz daselbst, gefolgt von seinen 2 treuen Rittern Ingbert von Walder und Ortwin von Burga.
Diese 3 wollen am Turniere teilnehmen und sind schon voller Vorfreude.
Aus dem nahen Luxemburg erreichten nach kurzer Reise
Graf Konstantin von Luxemburg
und sein Gefolgsmann und treuer Freund,
Stephan von Arlon
den Turnierplatz, in der Hoffnung so kurz vor Beginn noch
zwei Plätze im Turnier zu erhalten.
A. Lincoln
28.06.04, 00:53
Kurz vor Anmeldeschluß erreichte ein großer Tross aus Sachsen Löwen.
Man erkannte von weitem schon die Banner von Sachsen, Kleve und Oldenburg. Gar prächtige Rüstungen hatten die hohen Herrn an. Vorneweg der Herzog von Sachsen und die Grafen zu Kleve und Oldenburg, dahinter die Rittersleute und Knappen. Es war ein wirklich stattliche Anzahl.
Georg Freisenberg, persönlicher Herold und Hauskleriker des Grafen zu Kleve, erwartete den Tross schon. Es war ein großes Mahl vorbereitet.
Währendessen meldete ein Diener des Herzoges dem Tuniermeister folgende Teilnehmer:
Herzog von Sachsen, Siegmund
Graf Dietrich von Kleve
Graf Moritz von Oldenburg
Das Feld wird aufgefüllt von drei Streitern für den Gastgeber,
den Herzog von Brabant. Es sind:
Heinrich von Löwen-Brabant, der älteste Sohn des Herzogs,
Adalbert von Löwen-Brabant, sein Zweitgeborener
und Pieter de Witte, ein Ritter aus seinem Gefolge.
Der Schreiber des Herzogs schloß die Anmelderolle, dass
Turnier konnte beginnen.
Die Wimpel flatterten im frischen Wind. Man sah viele gelb-schwarze, denn dies waren die Farben sowohl des Herzogtums Brabant, wie auch des Königshauses. Dann gab es auch welche in rot und weiß, denn das waren die Farben von Löwen. In diesen Farben war auch die hölzerne Tribüne geschmückt, welche man für die vornehmsten Gäste errichtet hatte. Dort sah man den Herzog selbst, der als Gastgeber am Turnier nicht teilnehmen würde. Neben ihm die Herzöge von Franken, Brandenburg und Sachsen, sowie etliche Grafen. Alles Männer, die erst am zweiten Tag in das Geschehen eingreifen würden. Zu seiner Rechten hatte die Jungfrau Sophie von Wittelsbach platz genommen, die älteste Schwester des Herzogs von Bayern.
Hinter der Tribüne hatten die teilnehmenden Edelleute und Ritter ihre Zelte aufgeschlagen, denn in der Halle des Herzogs wäre für sie und ihr Gefolge bei weitem nicht genug Platz gewesen.
Links der Tribüne waren die Zelte der Waffen-, Rüstungs- und Hufschmiede, die sich ein gutes Geschäft versprachen, ging doch bei einem solch großen Turnier immer allerlei zu Schund und Bruch.
Rechts der Tribüne erstreckten sich viele Reihen von Zelten, Unterständen und einfachen Lagerstätten. Dort nächtigte das gemeine Volk, das von Nah und Fern gekommen war, um diesem Schauspiel bei zu wohnen.
Vor der Tribüne war natürlich die Tjostbahn, die mit acht Karrenladungen Sand und noch mehr Sägespäne präpariert worden war.
Dahinter, zur Straße hin, gab es schließlich eine Unmenge an Verkaufsständen, Gauklerbühnen und kleinen Garküchen.
Alles war bereit. Die Tribühne voll besetzt und die ebenerdigen Plätze um die Bahn herum brechend voll mit Menschen.
Auf einmal ebbte das laute Treiben, das Rufen der Marktschreiber, die Vorträge der Minnesänger und das schwatzen der Leute ab. Herzog Gottfried hatte sich von seinem Platz erhoben und überblickte einmal das versammelte Szenario.
Dann rief er: "ZU EHREN DES KÖNIGS: DAS TURNIER IST ERÖFFNET!"
Unter dem Jubel der Massen kamen eilens zwei Büttel gerannt und hämmerten eine große Tafel an die vordere Begrenzung der Holztribüne, genau mittig, so das sie gut sichtbar war.
Darauf stand zuoberst mit großen Lettern geschrieben:
DER TURNIERPLAN (http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/GK/Verschiedenes/Turnierplan4.pdf)
Dann trat der Seneschall des Herzogs in die Mitte der Bahn, um die ersten zwei Ritter aufzurufen…
von Holstein
28.06.04, 13:18
Albrecht von Meißen begegnete dem Grafen von Jülich wie er einen Becher stürzt:
„Führwahr mein Herr Graf, genießt Euren Wein, solange er Euch noch mundet. Bald werdet Ihr sehen wie ein zukünftiger Herzog tjostet ! HAR HAR HAR !“
Zur selben Zeit wurden auffällig viele Stallknechte aus Meißen bei den Stallungen der Ritter aus Metz gesehen.
"Nochmals zur Erinnerung...", begann Hillebrant, der Seneschall: "...wer als erster seine Lanze drei Mal zu brechen vermag ist der Sieger. Wer jedoch den anderen zu Boden schickt, der triumphiert sofort!"
"Ich rufe auf:
KRASIMIR, DER SCHWARZE RITTER AUS BÖHMEN
und ECKEHARD MILL, Vogtgraf aus der Pfalz.", brüllte Hillebrant so laut er konnte.
Trotzdem verstand ihn nicht gleich jeder, denn in einer Ecke des Runds hatte eine Gruppe Besoffener angefangen zu singen. Sie intonierten lautstark eine populäre Weise des englischen Barden Fredericus Mercurius, die sich vorwiegend um Felsgestein drehte.
Dann trabten die ersten beiden Kontrahenten auf die Bahn. Auf der einen Seite der geheimnisvolle schwarze Ritter aus Böhmen, der in der Öffentlichkeit niemals sein Visier öffnete. Am anderen Ende der Bahn ein Vogtgraf des Herzogs von Oberlothringen.
Eckehard Mills Pferd schnaubte vernehmlich und die Zuschauer hielten den Atem an…
von Hindenburg
28.06.04, 14:21
"Hallo, Du da - Tschuldigung, aber kann ich auch mitmachen", schrie ein kleiner Junge...
Als der Seneschall brüllte, saß Friedrich von Rothenburg entspannt neben seinem Gastgeber, den er vor allem für die vorzügliche Inszenierung lobte. Doch stets in seinem Auge behielt er die holde, jugendliche Maid aus Bayern, deren Gunst er wohl in dieser ersten Runde eher mit Worten zu gewinnen suchte, denn durch Taten.
Währenddessen schlenderten die fränkischen Ritter Michael von Wertheim und Konstantin von Weißenburg durch das Ritterlager. Michael, der aus Wertheim kam, war ein Söldner, ein fahrender Ritter, der in Franken anheuerte. Kampf, Gold und Weiber - mehr interessierte den vorlauten Rittersmann nicht und so verwunderte es Konstantin nicht, dass sich dieser pöbelnd und überheblich verhielt. Für jeden der Erlesenen hatte er mindestens einen erniedrigenden Spruch parat, so z.B. für Arnulf zu Wertheim im Schwabenlager:
"Ha, Ha, Haaaah - Arnulf zu Wertheim! Macht Euch schnell aus dem Staub, sonst spieß ich Euch mit meiner Lanze auf! In Wertheim ist nur Platz für einen Helden!" So sehr ihn Konstantin zu beschwichtigen suchte, es half nichts. Michael machte hämisch weiter und legte sich auch noch mit seinem Gegner der 1. Runde an: "Hey, Du da! Ja, Du da in deiner veralteten, schäbigen Rüstung! Pieter de Witte nehm ich an. Lasst schon mal den Totengräber kommen, auf dass er Deinen Sarg ausmessen möge - aber sag ihm, es bleibt nicht mehr viel von Dir übrig, wenn ich mit Dir fertig bin!"
Konstantin reichte es nun! Er schämte sich so sehr für seinen Mitstreiter, dass er seinen Weg alleine fortsetzten beschloß. Von weitem hörte er noch die Pöbeleien Michaels und die wütenden Flüche der anderen Ritter, als er sich dem Zelt Galimberts de Lorraine näherte. Mit einem freundlichem Lächeln wünschte er seinem Kontahenten der 1. Runde "einen guten Kampf" und eilte schnell zu seinem Lager, um sich selbst auf den Kampf vorzubereiten.
Ein alter Schmied beugte sich zu dem kleinen Jungen herunter und brummte: "Wenn du mal groß bist und dich hier (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=5834) angemeldet hast, vielleicht."
Dann lachte er rau und wandte sich wieder der Tjostbahn zu.
Die beiden Ritter galoppierten aufeinander zu. Im letzten Moment drehte Eckehard Mill sich leicht im Sattel, so das Krasimirs Lanze an seinem Schild abrutschte. Seine eigene Lanze traf jedoch genau und splitterte mit lautem Krachen.
Im zweiten Anlauf wiederholte sich das Schauspiel und wieder brach der Vogtgraf seine Lanze. Nun führte er bereits 2:0.
Dann ging es ein drittes Mal gegeneinander. Der Schwarze Ritter versuchte diesmal der Drehung seines Gegners zu folgen und lehnte sich dafür weit aus dem Sattel. Zu weit, denn als ihn Mills Lanze traf, hatte er nicht genügend halt und fiel laut scheppernd in die Sägespäne!
Ein blechernes Aaaaaaaaaaargggghhhh! war aus dem geschlossenen Visier zu hören.
Der schnell herbei geeilte Knappe wollte es gerade öffnen um nach dem Ritter zu sehen, da klopfte der ihm mit der behandschuhten Faust kurz auf die Finger, erhob sich und trotte geschlagen vom Platz. Das Visier blieb zu.
"Der Sieger ist ECKEHARD MILL!", tönte es über die Bahn.
"Es scheint Böhmen hat heut kein Glück." rief Otton von Geldern.
"Welch undankbares Schicksal als erster auszuscheiden...."
"RAIMUND DE TOULOUSE im Dienste des Herzogs von Böhmen
gegen KUNIBERT AUS LOON"
Mit ungeheurer Wucht prallten die beiden Recken aufeinander. Der Aufprall ihrer Lanzen war so heftig, dass es beide nicht mehr im Sattel hielt.
Raimund gelang es allerdings einen Moment länger die Balance zu halten. Dieser Augenblick genügte, denn als er sich erhob hörte er…
"Sieger ist RAIMUND DE TOULOUSE"
Wilhelm von Jülich hob den mit Wein gefüllten Becher und gab ein lautes Jawoll von sich. Dann wandte er sich zu Albrecht von Meißen: " Hoffentlich bleibt für uns noch etwas übrig, nachdem wir Euch aus dem Sattel gehoben haben!". Dabei grinste Wilhem breit und prostete Albrecht zu. Wilhem war für seine spitze Zunge bekannt.
"WIGHARD VON GUBEN für Meißen
gegen ORTWIN VON BURGA, der für Metz streitet."
Im ersten Durchgang splitterte Ortwins Lanze. Wighard verfehlte sein Ziel.
Im zweiten Durchgang zeigte sich der Mann aus Metz erneut überlegen und brach gekonnt seine Lanze. Wighard sah wie der sichere Verlierer aus.
Die Betrunkenen in der einen Ecke hatten sich bereits auf Spottreime verlegt: "Meißen, Meißen, die sich in die Hose scheißen!"
Ob es das war, was Wighard von Guben anspornte? Auf jeden Fall fand seine Waffe beim dritten Tjost ihr Ziel und er konnte auf 1:2 verkürzen.
Im nächsten Anlauf machte er seine Sache erneut gut und plötzlich war wieder alles offen.
Die Spottreime verstummten als die Ritter zum fünften Mal angaloppierten. Ortwin von Burga wirkte verunsichert…
…krachend trafen sie sich in der Mitte und eine Lanze splitterte in tausend Stücke.
Es war Wighards!
"Sieger ist WIGHARD VON GUBEN"
Die Spötter waren plötzlich verschwunden.
Zusammen mit seinem treuen Ritter Stephan von Arlon schlenderte der Graf
von Luxemburg durch die weitläufigen Anlagen des Turnierplatzes.
Der Sohn des Herzogs, murmelte Stephan immer wieder.
Was ist mit ihm?, fragte der Graf unwissend.
Er wäre mein Kontrahent, wenn ich im ersten Duell siegen würde.
Du solltest dir mehr sorgen um deinen ersten Gegner machen.
Wenn du gewonnen hast, kannst du immer noch über den Sohn des
Herzogs nachdenken. Und jetzt zur Turnierbahn, es naht die Entscheidung
wer mein erster Gegner wird...
"GOZELO VON DOHNA, ebenfalls für Meißen
gegen INGBERT VON WALDER, wiederum ein Streiter für Metz!
…wer hat das nur ausgelost?", murmelte Hillebrant, als die Reiter auf die Bahn kamen.
Ingbert wollte die Ehre der Grafschaft Metz wiederherstellen, dass sah man ihm an. Er ritt mit Wut gegen den Mann aus Meißen.
Doch dabei vergaß er die nötige Konzentration und so verfehlte er Gozelo von Dohna. Der aber hatte ebensowenig Glück, denn seine Lanze touchierte nur ganz leicht Ingberts Schild, blieb aber ganz.
Im zweiten Ritt machte Ingbert es besser. Geschickt parrierte er den Stoß des Gegners und traf diesen zeitgleich mitten auf den Harnisch. Ein Wunder, dass Gozelo im Sattel blieb!
Noch leicht benommen machte sich der Ritter aus Meißen zum dritten Anlauf bereit. Pausen gab es nicht.
Beide ritten an und kreuzten die Lanzen genau in der Mitte der Tjostbahn. Ingbert konnte Gozelos Stoß erneut ablenken und rammte seine Lanze auf dessen Schild.
Gozelo von Dohna verlor das Gleichgewicht und flog seitwärts vom Pferd. Mit dem Allerwertesten zuerst schlug er auf.
"INGBERT VON WALDER ist der Sieger!"
Metz hatte seine Rache bekommen!
Moritz verfolgte hoch vergnügt das treiben auf der Bahn.
Das tosende Geheul wenn einer aus dem Sattel ging und das Krachen beim brechen der Lanzen spornten Ihn inner so an, das es Ihn nicht an seinem Platze hielt.
Sein Gegner, Raimond de Toulouse hatte einen glatten Kantersieg eingefahren und bereits in der ersten Runde seinen Gegner aus dem Sattel gehoben.
"Ha! Der fühlt sich doch jetzt schon zu sicher" murmelte er.
Er suchte sein Pferd 'Leopold' auf und sprach dem fast 1,80m großen Wallach gut zu... 'Leo' schnaubte, und wilde Entschlossenheit machte sich auf Moritz' Gesicht breit.
"KARL KARLONINGEN für den Herzog von Oberlothringen
gegen KOHBERT VAN ZUPTHEN fürs Gelderland!"
Inzwischen hatte die Sonne ihren Zenit erreicht und die polierten Kettenhemden der Ritter glitzerten in der Sonne als sie aufeinander zu stoben.
Einen Sekundenbruchteil bevor sie sich trafen brüllte Kohbert: "HAAAAAAAAAARRRRR!!!"
Karls Pferd erschrak, scheute leicht und dieser Augenblick der Unsicherheit reichte Kohbert um seinen Treffer zu landen.
Seine Lanze rammte dem Ritter aus Oberlothringen auf die Brust, die Spitze rutschte nach oben, verfing sich unterhalb der Halsberge und verkantete.
Der plötzliche Widerstand riss den Getroffenen unbarmherzig vom Pferd, bevor die Lanze brach.
Reglos blieb Karl Karloningen liegen. Besorgt rannte ein Knappe zu ihm, so ein Treffer unter dem Halsschutz konnte schlimm enden.
Doch nach wenigen Augenblicken kam Karl wieder zu sich und dann schnell auf die Beine. Das Kettenhemd hatte gehalten. Glück gehabt!
"Es siegte: KOHBERT VAN ZUPTHEN!"
Die Menschenmenge jubelte. Dieser Sieg wirkte souverän und die Zuschauer mochten trickreiche Helden.
"MICHAEL VON WERTHEIM für Franken
gegen PIETER DE WITTE für Brabant!"
Die Menge jubelte. Ein einheimischer Ritter trat an.
Pieter nickte Herzog Gottfried vom Pferd aus zu, womit er eine Verbeugung andeuten wollte.
Sein weißblondes, schulterlanges Haar wehte im Wind. Es hatte ihm seinen Namen eingetragen.
Dann stülpte der untersetze Mann seinen Helm über. Diesem aufgeblasenen Gockel wollte er es zeigen. "Es mag sein das mein Kettenhemd rostig und mein Schild verbeult ist, doch für einen aufgeblasenen Franken reicht es allemal!", zischte er, sich an die Schmähungen von vorhin erinnernd.
Beide ritten an und trafen in der Mitte der Bahn aufeinander. Doch beide Lanzen rutschten ab, ohne zu brechen.
Die Kontrahenten wendeten für den zweiten Lauf.
Pieter gab seinem Streitroß die Sporen und es machte einen langen Satz nach vorn. Unter dem Donner der Hufe trafen sie zum zweiten Mal aufeinander. Pieter zielte genau und traf Michaels Schild voll. Mit einem Ruck löste sich der Franke aus dem Sattel, machte eine Rolle rückwärts und landete krachend im Staub.
Pieter reckte triumphierend die Faust in den Himmel. Das Publikum raste vor Freude.
"Gewonnen hat PIETER DE WITTE!"
"Betrug!" schrie Michael von Wertheim, erzürnt als er sich aus dem Staub erhob. Wütend stieß er die Knappen beiseite, die ihm zu Hilfe geeilt waren und stürzte in Richtung der Haupttribüne. Er fluchte und zürnte!
Da erhob sich sein Herr, Friedrich von Rothenburg und gebot ihm sein schändliches Mundwerk zu halten und zu verschwinden, denn sein Kontrahent habe fair gekämpft! So versprach er zudem, das flegelhafte Benehmen seines Ritters angemessen zu bestrafen! Schließlich beglückwünschte er den Sieger und seinen Herrn und setzte sich immer noch sehr entspannt darnieder...
Im Ritterlager unterdessen wurde Michael von Wertheim mit hämischem Applaus und spöttischem Gelächter empfangen...
"BERTRAM VON SEYDEN für den Bayernherzog
gegen ORGAS MUS für Brandenburg!"
"Pah, so was sollte man verbieten!", hörte man einen der Logengäste schimpfen.
"Ja was denn?", fragte ein anderer.
"Dieser Name…!"
"Was ist damit?"
"Hört Ihr es nicht?"
"Nein…"
"Wo lebt Ihr? Das muss ein Slawe sein.
Von mir aus mag man ihre Dörfer niederbrennen, ihre Frauen versklaven,
na, von mir aus mag man sie auch taufen, aber ein Slawe als Ritter? UNMÖGLICH!"
"Wenn er doch ein Christenmensch ist und Gott wohlgefällig?"
"Ein Slawe? Niemals!
Und wie ein Ritter kämpfen kann so einer auch nicht!"
"Das werden wir ja sehen…", meinte der andere schließlich und lächelte verschmitzt.
Man sah folgendes:
Den ersten Tjost entschied Bertram für sich, als er seine Lanze sauber brach.
Im zweiten verfehlten beide ihr Ziel.
Nummer drei ging an Ritter Orgas, Nummer vier wieder an den Bayern.
Dann trafen sie zum fünften Mal aufeinander. Bertram von Seydens Lanze rutschte vom Schild des anderen ab. Orgas’ Lanze traf besser. Bertram von Seyden wurde herumgerissen und seitwärts aus dem Sattel gehoben. Zum Glück konnte er geistesgegenwärtig seine Füße aus den Steigbügeln befreien, so dass er den Sturz unbeschadet überstand. Doch das Turnier war für ihn vorbei.
"Sieger ist ORGAS MUS!"
"Seht Ihr!", lächelte der Eine nun.
"Pah!", meinte der Andere und spie aus.
"ARNULF ZU WERTHEIM für das Schwabenland
gegen WERTHER AUS LOON"
Waren die nächsten zwei Defensivkünstler?
Ihr Kampf sollte auf jeden Fall der längste des ganzen Tages werden…
Bereits im ersten Ritt agierten beide mit großer Vorsicht. Keine Lanze traf.
Im zweiten Durchgang gelang es Arnulf seine Lanze so an des Gegners Schild zu verkeilen das sie in Stücke ging. 1:0.
Im dritten Lauf konnte Werther ausgleichen.
Bei Vier und Fünf wichen beide erneut geschickt aus, die Lanzen stießen ins Leere.
Das Publikum wurde langsam ungeduldig.
Im sechsten Ritt brach Arnulfs Lanze erneut, er ging in Front.
Im siebten Aufeinandertreffen glich Werther wieder aus.
Buhrufe!
Zwar versuchte Werther aus Loon auch im achten Durchgang Arnulfs Lanze durch seine Beweglichkeit auf dem Pferde auszuweichen, doch dieses Mal war er zu langsam. Die Lanze traf und… brach!
"Sieger ist ARNULF ZU WERTHEIM!"
"STEPHAN VON ARLON für Luxemburg
gegen JOHANN TALHOFFER, den Marschall von Bayern!"
Talhoffer ging ein Ruf als bärenstarker Kämpfer voraus. Man wurde nicht umsonst Marschall beim Bayernherzog. Doch beim Lanzenstechen war Kraft nicht alles und auch die Kenner im Publikum wussten nicht zu sagen ob er gegen diesen ranken Ritter aus Luxemburg würde bestehen können.
Doch als ob Johann alle Zweifel bereits im ersten Ritt beseitigen wollte, zerschmetterte er geübt seine Lanze an dem Schild des Kontrahenten.
In Durchgang Zwei wich Stephan dem beherzten Stoß des Bayern aus und der stieß ins Leere.
Jedoch verfehlte auch die Lanze des Luxemburgers ihr Ziel.
Im dritten Anlauf rammte der Marschall seine Lanze erneut auf des Gegners Schild, splitternd brach sie. Nun würde es für Stephan schwer werden!
Johann Talhoffer war sich seiner Sache nun sicher und in einer fließenden Bewegung, die viel Übung verriet, landete er seinen dritten Treffer.
"JOHANN TALHOFFER trägt den Sieg davon!"
Krasimir der Schwarze hatte sich nach dem unrühmlichen Ausscheiden in der ersten Runde in sein Zelt zurückgezogen, er sprach mit niemandem ein Wort, sein Knappe wagte nicht das Zelt zu betreten und selbst Raimond de Toulouse, sein bester Freund konnte mit keinen Worten den Verlierer trösten. Es schmerzte Krasimir, zum ersten mal in seinem Leben verloren zu haben, er, der in ganz Böhmen ein Stechen nach dem anderen zu gewinnen gewohnt war, und was noch viel schlimmer war, seine Niederlage war der erste Ritt des Turniers, das erste Duell, jede Magd und jeder Knecht, jeder Bauer konnte ihn als erste in den Staub sinken sehen. Warum gerade ihm dies geschah? Was dazu geführt hatte? Hatte das Pferd etwas gescheut? War die Lanze leicht verrutscht? Hatte er den Winkel falsch berechnet? Krasimir fand keine Antwort und auch keine Worte um seine seelischen Schmerzen zu beschreiben.
Unterdessen bereitete sich draussen vor dem Zelte Raimond de Toulouse auf das zweite Stechen vor, eisern darauf bedacht das Ansehen des Herzogtums Böhmen so weit wie möglich hoch zu halten und seinen Waffengefährten zu rächen...
http://www.retrokat.com/medieval/letters/illumina/illum_m.gifit einem spitzen Jubelschrei kommentierte Sophie von Wittelsbach den Ausgang der letzten Runde, wurde sich aber schnell ihres unstandesgemäßen Verhaltens bewusst und verbarg ihre rot glühenden Wangen unter einem Tuch aus erlesener flandrischer Spitze.
Sie mochte den ungehobelten Marschall aus Bayern, ein kräftig gebauter Mann mit langen schwarzen Haaren, zudem ein Veteran, der auch unter dem ersten Bayernherzog Otto an den königlichen Italienzügen teilnahm.
Auf der langen Reise von Landshut bis nach Löwen lernte sie ihn aber auch als einen gebildeten Mann kennen, unter dessen rauher Schale ein Feingeist verborgen lag, doch hier und heute bewies er allen, dass er ein gefürchteter Kämpe war.
Kaum das Sophie ihre Fassung wiedererlangte stieß sie einen nahen Herold an und fragte nach den Paarungen der nächsten Runde, und war sowohl erstaunt, als auch erfreut zu erfahren, dass Johann Talhoffer gegen Heinrich, den ältesten Sohn des brabanter Herzogs antreten werden müsse.
http://members.easyspace.com/Brig/mca/knights1.gif
Das Duell zwischen Talhoffer und Stephan von Arlon
"KONSTANTIN VON WEIßENBURG für den Herzog von Franken gegen GALIMBERT DE LORRAINE, Vogtgraf im Dienste Oberlothringens!"
Es war die letzte Paarung des Tages. Die Sonne stand schon recht tief als die Ritter auf ihre Plätze trabten. Galimbert war im ersten Ritt benachteiligt; die Sonne blendete ihn!
In einer gewaltigen Staubwolke galoppierten die Recken aufeinander zu. Konstantins Lanze traf und brach. Galimbert verfehlte seinen Gegner.
Nun musste Konstantin gegen die Sonne reiten, doch er zog sich besser aus der Affäre. Zwar traf auch er nicht, doch ebenso konnte der Lothringer keinen Treffer landen.
Im dritten Durchgang machte es Galimbert besser. Tief beugte er sich über sein Roß und stieß dann auf den dunklen Schatten im gleißenden Licht. Er traf: Ausgleich!
Sie ritten zum vierten Mal gegeneinander. Wieder war es Konstantin, der Gegner und Sonne gegen sich hatte. Das irritierte ihn und so gelang Galimbert ein vernichtender Stoß.
Konstantin von Weißenburg wurde aus seinem Sattel gehoben und landete bäuchlings auf der Erde.
Wie zum Hohn schob sich in diesem Augenblick eine kleine Wolke vor die Sonne.
"GALIMBERT DE LORRAINE ist der letzte Sieger des Tages!"
Damit waren alle Kämpfe des Tages bestritten. Die Sieger standen fest und damit auch die Gegner für die II. Runde.
Einer der Vlierbeeker Mönche trat an die Tafel und übertrug die Siegernamen in die Liste für den zweiten Tag.
the general
28.06.04, 20:06
Nach dem Ende des 1.Tuniertages schlenderte Galimbert noch ein wengig durch das Zeltlager der Rittersleute. Karl Karloningen übte mit anderen Rittern die an diesem Tag verloren hatten frustsaufen und Eckehardt Mill, war bereits zu Bett gegangen. Natürlich nicht allein eine holde blonde Maid aus dem Schwabenland war bei ihm unter der Decke :) Natürlich keine Maid des Adels sondern ein ganz gewöhnliches Mädchen.
Er schlenderte so durch die Gegend und kam zufällig am Zelt dvon Konstantin von Weißenburg vorbei. Er sah noch einen Lichtschein und linste durch den Zelteingang und er glaubte er traute seinen Augen nicht. Da saß doch Konstantin inmitten von 4 wunderhübchen Frauen und lies sich verwöhnen.
Also das ist doch unerhört! Da verliert er heute den Zweikampf gegen mich und lässt sich auch noch beglücken...dieser Schelm, nach dem nächsten Kampf mach ich das genauso. Natürlich verliere ich ihn nicht
von Holstein
28.06.04, 22:46
Dietrich von Meißen reichte Gozelo von Dohna die Hand als dieser vom Turnierplatz wankte.
„Euer Gegner war ein wackrer Streiter guter Gozelo, keine Schand gegen ihn den Kürzeren zu ziehen !“
„Ach, mein Herr.“ erwidert der Geschlagene mit niedergeschlagenem Blick. „Das Alter halt ! Ich war schon einmal schneller, wahrlich.“
*Dietrich lacht ihm freundlich entgegen*
„Mein Bester Gozelo, Ihr seid ja nicht hier um dieses Stechen zu gewinnen – Ihr sollt Rat mir geben wie die anderen Ritter wohl zu schlagen seien !
Denn Ihr wisst, mein Vater der Herzog von Meißen, macht die Folge in unserem Reich wohl abhängig vom Ausgang dieses Treffens. Und, bei Gott ! Wollt Ihr Albrecht an seiner statt auf den Throne Meißens sehen ?“
„Bei meiner Treu: Nein !“ entfuhr es Gozelo in ehrlichem Aufruhr.
„So höret denn Herr. Euer nächster Gegner ist Peter, genannt „Der Weiße“ aus Brabant. Ich habe seine Art zu kämpfen wohl verfolgt, und ich muss Euch sagen, er ist zu schlagen, wenn Ihr nur...“
Dann ging das Gespräch unter im Trubel und Geschrei der Massen.
Zur selben Zeit am anderen Ende des Lagers.
Wighard von Guben und Albrecht von Meißen saßen im ihrem Zelt bei einem Krug schweren roten Weines.
„Verdammt Wighard, für einen Augenblick dachte ich, dieser Kretin von Burga würde Euch den Arsch aufreißen !“
„HAR HAR HAR ! Dieser Ritter für Arme ? HAR HAR HAR ! Ich hab ihn die ersten Stechen siegen lassen, nur um dann in sein blödes Gesicht zu sehen, als es mit ihm zuende war !“
„Diese lächerlichen Figuren aus Metz sind ein Witz ! Und dieses fette Schwein von Dohna verliert auch noch gegen so einen !“
*Albrecht spuckt aus*
„Soll er doch meinen missratenen Bruder, dieses bücherlesende Müttersöhnchen beraten ! Dietrich, dieser Narr, wird morgen den Staub der Arena kosten und ich den Wein des Sieges. HAR ! - der Säufer Wilhelm von Jülich ist meiner doch gar nicht würdig. Keinen Gedanken verschwende ich mehr an diesen aufgeschwemmten Affen !“ *rülpst* „Wen besiegt Ihr morgen, Wighard ?“
„Wer war das noch?“ sinniert von Guben. „Irgendein Adalbert von .. hmm, hab ich doch glatt vergessen ! HAR HAR HAR!“
Beide Männer lachen und Ihre Heiterkeit umhüllt die Zelte der sonstigen Edlen.
Nachdem zu Wertheim die erste Runde überstand viel er erschöpft in seinem Zelt das die Junker aufgebaut hatten auf sein Bett.
Er meinte zu einem seiner Knappen:
Wer hätte gedacht das Unser Kontrahänd so zäh ist. Auch wenn wir Beide es verdient hätten weiterzukommen so ist die Entscheidung zu Unserem Gunsten ausgegangen worüber Wir natürlich sehr erfreut sind.
Nach dem der Knappe seinem Herren die Rüstung abgenommen, viel dieser sogleich in einen festen Schlaf...
Im Lager der Jülicher ging es diese Nacht wieder hoch her.
Laute Lieder wurden gegröhlt, Weibergeschrei hallte über den Tunierplatz und Schmährufe auf die Meißener. Besonders auf Albrecht schoß sich die trinkselige Truppe ein: "Meißen, Meißen, die sich in die Hose scheißen!" wurde oft zitiert und : "Albrecht, sticht schlecht! Albrecht, sticht schlecht".
Das diese Nacht so unverblühmt im Lager der Jülicher gefeiert wurde, lag wohl auch daran, daß der Graf von Jülich bereits früh zu Bett ging und den Schlaf der Gerechten schlief. Manche sollen gesehen haben, wie er betrunken in sein Zelt gewankt ist. Aber an dem heutigen Abend waren viele Betrunkene unterwegs.
Nur die Knappen des Grafen hatten wenig davon, sie mußten das Rüstzeugs des Grafen polieren und die Ausrüstung kontrollieren, wie jeden abend. Morgen mußte alles perfekt sein. Die Gardisten des Grafen gröhlten indes weiter und leerten einen Krug nach dem anderen.
Eines war zumindest klar, das Stechen zwischen Albrecht von Meißen und Wilhelm von Jülich würde morgen einen Höhepunkt darstellen.
Im fränkischen Lager herrschte bedrückte Stimmung. Keiner der Gefolgsmannen des Herzogs vermochte zu überzeugen und so scheiterten beide bereits in der 1. Runde. Nun, niemand machte Konstantin von Weißenburg Vorwürfe, denn der hatte tapfer gekämpft und unterlag sehr unglücklich. So besuchte Friedrich von Rothenburg seinen angeschlagenen Ritter, um ihn etwas aufzuheitern:
"Edler Konstantin, Ihr habt wahrlich einen guten Kampf geliefert. Ihr braucht Euch nicht zu sorgen, denn wir werden auch in Zukunft an Euch festhalten. So vergnügt Euch nur weiter mit den Weibern, damit Ihr bald wieder auf die Beine kommt!"
Kurz darauf entbrannte eine heftige Rangelei, denn Michael von Wertheim versuchte sich im Schutze der Nacht davonzustehlen. Doch er rechnete nicht mit der Leibgarde Friedrichs, die bereits das fränkische Lager heimlich abriegelte. Freilich schnappten sie ihn und prügelten Ihn in sein Zelt, wo bereits sein Herr und Richter wartete.
"Elender Feigling!" fauchte Ihn Friedrich an, "Wie konntet Ihr es nur wagen unsere Heimat derartig bloßzustellen! Nicht einmal im Angesicht der Niederlage habt Ihr Größe bewiesen, doch das soll nicht mehr vorkommen! So vernehmt unsere Strafe:
Kraft unseres Amtes entheben wir Euch all Eurer Titel und Privilegien. Zudem sollt Ihr bis zum Ende des Turnieres dem Spott und der Willkür des Pöbels am Pranger zur Schau gestellt werden! So sei es!"
Sofort packten Ihn die Wachen und zerrten den strampelnden und schreienden Michael aus dem Zelt.
Der zweite Tag
Dampfend hauchte die Turnierwiese, welche von den Einheimischen Kessel genannt wurde, die den letzten Tau der vergangenen Nacht aus. Wie am ersten Tag waren die Ränge voll mit Zuschauern besetzt und man erwartete ungeduldig den Fortgang des Turniers.
Nachdem Herzog Gottfried platz genommen hatte nickte er Hillebrant zu und der rief laut:
"Der zweite Tag des Turniers möge beginnen!
Es sind aufgerufen WILHELM VON JÜLICH
und ALBRECHT VON MEIßEN"
Der Graf von Jülich und der Sohn des Herzogs von Meißen ritten auf den Platz. Es konnte los gehen…
Der zweite Tag begann mit einem Paukenschlag und es war kein angenehmer Ton.
Doch der Reihe nach:
Beide Recken nahmen ihre Plätze ein und auf ein Zeichen Hillebrants gaben sie ihren Pferden die Sporen.
Wilhelm versuchte bereits bei diesem ersten Aufeinandertreffen seinen Gegner aus dem Sattel zu stoßen, doch es misslang. Albrecht blieb sitzen und traf mit seiner Lanze Wilhelms Schild so, dass sie brach. Damit ging der Meißener in Führung.
Im zweiten Durchgang war Wilhelm vorsichtiger, konzentrierte sich darauf die Lanze des Gegners abzulenken, vergaß aber seine ins Ziel zu bringen.
So kam es zum dritten Tjost. Wieder stürmten die Widersacher aufeinander zu. Albrecht setzte seine Lanze zu hoch an und verfehlte sein Ziel. Jedoch touchierte er dabei Wilhelms Lanze so unglücklich, dass sie nach unten abgelenkt wurde und sich am unteren Saum seines Waffenrocks verfing. Albrecht wurde unsanft aus dem Sattel gerissen und landete mit einem Unheil verkündenden knacken auf dem Balken der die Bahnen der Reiter trennte.
Reglos blieb er liegen.
Im Rund war es totenstill.
Ein Medicus eilte zum sichtlich verletzten Ritter. Umständlich löste man Harnisch, Arm- und Beinschienen und nahm ihm den Helm ab. Das Publikum hielt die Luft an.
Ein Augenblinzeln versprach Hoffnung, Albrecht lebte. Dann sah man, wie er träge eine Hand hob.
Der Medicus befühlte den Rumpf, die Arme und die Beine. Als er den rechten Oberschenkel knetete, stöhnte Albrecht laut auf. Der Medicus ließ sich nicht irritieren, schnitt das Beinkleid auf und besah sich den Schaden.
Dann sah er dem Verletzten ins Gesicht und beschied: "Ihr habt Glück gehabt, es hätte weit schlimmer kommen können. Euer Bein ist zwifach gebrochen, doch es wird heilen. Doch es wird dauern. Ich sage Euch, zwei Jahre werdet Ihr nicht reiten können und kein Heer ins Feld führen."*
Das Publikum atmete hörbar auf. Zwar wollte man Spektakel und stürzende Ritter sehen, Tote standen jedoch nicht auf dem Spielplan.
Man brachte eine Trage, hob Albrecht von Meißen vorsichtig hinauf und trug ihn fort.
Dann verkündete Hillebrant: "Sieger ist WILHELM VON JÜLICH!"
* Bindend, da (wie im übrigen auch die Ergebnisse) vom Allmächtigen (Tracid) ermittelt. Gute Besserung. ;)
Nun war es also fast soweit.
Seine innere Aufregung meisterlich verbergend schlenderte Moritz durch die Zeltstadt und musterte die zum Teil noch mächtig verkaterten Turnierteilnehmer.
Nachdem das erste Stechen des Tages vorüber war begann Moritz seine Rüstung anzulegen und auch 'Leopold' wurde mit Schlachtzaumzeug versehen.
Schnell zog sich Moritz nochmal in sein Zelt zurück und nahm ein kräftigen Schluck der Tinktur, die Ihm seine Kräuterkundige vor der Abreise gebraut hatte.
Er schüttelte sich, fühlte jedoch bald wie die wärmende Kraft des Gebräus seine Muskeln durchströmte.
Er setzte den grimmig grinsenden Koboldkopf auf die Spitze seiner Lanze und trat wieder ins freie.
"Sodann! rief er. Schwang sich auf sein edles Ross und trabte zum Turnierplatz...
"SIGMUND VON WOLFINGEN, Herzog von Sachsen
gegen ECKEHARD MILL, Vogtgraf von der Pfalz und im Dienste des Herzogs von Oberlothringen!"
Mill hatte am ersten Tag einen überzeugenden Sieg gegen den hoch eingeschätzten Schwarzen Ritter aus Böhmen errungen. Der junge Herzog Sigmund war hingegen ein unbeschriebenes Blatt. Wie würde er sich schlagen? Die Wetten standen gegen den hohen Herrn!
Im ersten Durchgang schienen sich die Ahnungen zu bestätigen. Sigmund verfehlte den Vogtgrafen, der jedoch traf und brach seine Lanze. Es fing gut für ihn an.
Im zweiten Anlauf konnte Sigmund jedoch ausgleichen. Mit ihm war noch zu rechnen.
Im dritten Ritt hatte der Herzog dann erneut weniger Glück und Mill traf mit aller Routine.
Seine Lanze brach und er ging wieder in Führung.
Das Ringen der beiden ging weiter. Im vierten Durchgang trafen zwar beide ihren Gegner, doch die Lanzen rutschten unbeschadet ab.
Dann ging es zum fünften Mal gegeneinander. Wieder versuchte Eckehard Mill in bewährter Manier seine Lanze zu platzieren. Es gelang ihm und sie brach. Doch auch Sigmunds Waffe fand ihr Ziel. Krachend splitterte sie am Schild des Vogtgrafen. Der saß in diesem Augenblick nicht sicher genug im Sattel, verlor den Halt und landete im hohen Bogen auf der Bahn.
Damit war es entschieden: Sigmund hatte gesiegt. Seine Wettquote würde nun wohl steigen.
"HERZOG SIGMUND VON WOLFINGEN hat gewonnen!", verkündete der Seneschall.
"MORITZ VON OLDENBURG, Graf von Oldenburg
gegen RAIMUND DE TOULOUSE, er streitet für Böhmen!"
Moritz ritt auf dem Rücken eines prächtigen Streitrosses in das Rund. Ein schönes Tier; sehr groß und kräftig und doch geschmeidig und fast tänzelnd in den Bewegungen.
Der Graf nahm seinen Platz ein, genauso sein Gegner, Raimund de Toulouse.
Beide ritten an und trafen sich auf halben Weg. Raimund wich Moritz’ Stoß aus und versuchte gleichzeitig den Grafen zu treffen. Der drehte sich im Sattel aber so geschickt, dass auch die Lanze des Franzosen in Leere ging.
Erneut ging es gegeneinander. Wieder stoben die Kontrahenten aufeinander zu. Diesmal trafen sie beide ihr Ziel. Es Krachte fürchterlich als beide Lanzen brachen. Raimund hielt es nicht mehr im Sattel. Er fiel, rollte sich ab und stand sofort wieder auf den Beinen.
Doch auch Moritz erging es nicht viel besser. Die Wucht des Aufpralls ließ in straucheln. Sein schönes Pferd war durch die umher fliegenden Lanzensplitter und die plötzliche Gewichtsverlagerung irritiert und stieg auf. Moritz landete unsanft auf dem Hosenboden.
Aber ihn hatte es eindeutig länger im Sattel gehalten und so war das Ergebnis klar:
"MORITZ VON OLDENBURG ist der Sieger!"
"ADALBERT VON LÖWEN-BRABANT, der Sohn des Herzogs
gegen WIGHARD VON GUBEN, er reitet für Meißen!"
Langsam ritt der zweitgeborene Sohn Herzog Gottfrieds auf die Bahn. Nicht nur pflichtschuldig, sondern in echter Zuneigung jubelte das Volk ihm zu. Die Söhne Gottfrieds waren durchaus beliebt.
Auf der anderen Seite wartete Wighard von Guben geduldig, bis auch sein Gegner soweit war. Dann ritten beide an.
Wighard war voll konzentriert, Adalbert vielleicht zu nervös. Recht ungeschickt stieß er seine Lanze Richtung Gegner und entblößte dabei zu sehr seine Deckung. Der geübte Ritter aus Meißen ließ sich nicht zweimal bitten und traf den Brabantiner mitten auf die Brust.
Es war ein unwiderstehlicher Stoß und der Getroffene hatte keinerlei Chance auf dem Pferd zu bleiben.
Adalbert rappelte sich auf, verneigte sich vor seinem siegreichen Gegner und humpelte dann von der Bahn. Er hatte sich nicht ernstlich verletzt, aber blaue Flecken würde es reichlich geben.
"WIGHARD VON GUBEN ist der Sieger!"
Das Publikum quittierte es mit gedämpfter Begeisterung.
"KONSTANTIN VON LUXEMBURG, der Graf von Luxemburg
gegen INGBERT VON WALDER, aus dem Gefolge des Grafen von Metz"
Die Sägespäne flog auf als die beiden Ritter im Galopp aufeinander los gingen.
Ingbert hatte am Vortag Gozelo von Dohna besiegt und war sich seiner Sache sicher.
Ruhig hielt er seine Lanze, zielte und traf des Grafen Schild gut. Der aber hatte es im letzten Moment schräg gestellt und so glitt die Waffe seitwärts ab.
Gleichzeitig traf Konstantin das Schild des anderen voll in der Mitte. Ingbert rutschte rückwärts über das Hinterteil seines Pferdes und landete auf der Bahn.
Wutentbrannt warf er seine Lanze zu Boden. So ein Pech!
"Gewinner ist KONSTANTIN VON LUXEMBURG!"
Friedrich von Rotheburg war nun an der Reihe. Er war berühmt wegen seiner Rüstung, denn sie glänzte so strahlend, daß die Zuschauer jedesmal schworen, sie hätten die Sonne im Norden auf oder im Osten untergehen sehen, wenn der Herzog die Lanze kreuzte.
...sein Ross schnaubte feurig und stampfte mit den Hufen im Sand. Dann hob Friedrich die Lanze an...
Dietrich v. Kleve konnte seine Anspannung nur schwer verbergen, er ging etwas nervös durch das Zeltlager. Als er beim Zelt des sächsischen Herzogs ankam, ging er hinein und fand ihn halbnackend und von zarten Händen massierend auf seinem Lager vor, bei guter Laune über den Sieg widmete er sich den verdienten Freuden und prostete sich selber zu. Nachdem er seine Glückwünsche losgeworden war schaute er noch beim Oldenburger Zelt vorbei, um auch diesem, wenn auch knappen Sieger zu gratulieren und bereitete sich dann auf sein bevorstehendes Duell vor.
"FRIEDRICH VON ROTHENBURG, Herzog von Franken
gegen KOHBERT VAN ZUPTHEN, für das Gelderland!"
Die Rüstung des Herzogs funkelte in der Sonne. Er sah prächtig und sehr erhaben aus, als er in die Bahn ritt. Kohbert van Zupthen wirkte dagegen fast unscheinbar, doch hatte er in der ersten Runde bereits brilliert.
Beide ritten an und begegneten sich unter lautem Getöse. Mit einer schnellen Bewegung stieß der Herzog die Spitze des Gegners von sich und landete seinerseits einen guten Treffer.
Seine Lanze brach und er ging damit in Front.
Sie wendeten und stießen erneut aufeinander. Im letzten Augenblick änderte van Zupthen die Stellung seiner Lanze und traf den Herzog am unteren Rand des Schildes. Durch den harten Aufprall ging dessen Pferd in die Knie und überschlug sich fast. Ein Knäuel aus Reiter und Roß wälzte sich in eine gewaltige Staubwolke gehüllt am Boden.
Unter protestierendem Wiehern kam das Pferd zuerst auf die Beine, dann – unter dem erleichterten Jubel der Zuschauer – der Herzog.
Verbeult und mit Staub bedeckt gab Friedrich nun ein sehr viel weniger glänzendes Bild ab, war aber unverletzt geblieben.
Der Sieger hieß: "KOHBERT VAN ZUPTHEN!"
"DIETRICH VON MEIßEN, der Sohn des Meißener Herzogs
gegen PIETER DE WITTE, Ritter aus Brabant!"
Die Löwener jubelten Pieter zu, er hatte ein 'Heimspiel'.
Dietrich hatte den ersten Kampf des Gegners genau studiert und erwartete dessen bekannten Stoß, als sie aufeinander zu ritten.
Mit einer Körpertäuschung narrte Pieter den Meißener jedoch und stieß dann erst zu. Seine Lanze splitterte krachend. Pieter lag in Führung.
Die Ritter machten sich für den zweiten Lauf bereit. Pieters Pferd schnaubte, als es die Sporen in den Flanken spürte.
Wieder stieß Dietrich ins Leere und wieder traf Pieter de Witte gut. Die Spitze seiner Lanze brach ab und blieb im Schild des anderen stecken: 0:2!
Dietrich zog den Rest aus seinem Schild und machte sich bereit. Ruhe bewahren, hatte ihm sein Lehrmeister für solche Situationen geraten.
Ein drittes Mal trafen sie sich und diesmal verfehlte Pieter sein Ziel, während Dietrich traf. 1:2!
Ein vierter Tjost wurde fällig. Wieder konzentrierte sich Dietrich auf jede Bewegung des Gegners. Doch Pieter wich seinem Stoß aus und traf seinerseits.
Holz splitterte, die Lanze war gebrochen und die Zuschauer grölten vor Begeisterung.
"Es siegte PIETER DE WITTE"
"So sei es!" sprach Friedrich. "Das Schlachtenglück ward uns heute nicht hold!"
Nun wandte er sich seinem Gegner KOHBERT VAN ZUPTHEN zu, der etwas besorgt den Herzog begutachtete. "Ihr habt einen wahrlich guten Stoss gelandet und habt zu Recht gesiegt!" Unter tosendem Beifall verbäugte er sich vor dem Sieger und sprach mit starker, gefestigter Stimme: "Ehre wem Ehre gebührt!".
Ortwin von Burga war zornig. Hatte er doch nicht nur gegen den Meißener Wighard von Guben verloren,
nein nun hatte dieser Wurm doch tatsächlich auch noch Adalbert von Löwen-Brabant besiegt.
Das konnte ja wohl nicht sein, warum hatte ihn der Sohn des herzogs nicht vom Pferde geworfen, wie er es verdient hätte?!
Da kam auch noch Ingbert von Walder auf ihn zu und teilte ihm mit, dass er verloren habe.
Schlechtgelaunt fing Ortwin wiederum an zu fluchen: "Warum konnte dieser Sieghard von Guben nicht in den Staub fliegen!"
Da unterbrach Ingbert ihn: "Ich an deiner Stelle wäre froh, so kannst du später sagen, du hast gegen einen großartigen Gegner verloren. Niemand wird es dir verübeln wenn du sagen wirst du hast gegen den Zweitplazierten verloren, der spätestens im Finale gegen unseren Grafen ausscheiden wird."
Das sah Ortwin ein und nahm sich vor, von nun an den ihm im Grunde verhaßten Wieghald von Guben anzufeuern...
Währenddessen lief der Graf in seinem Zelt nervös auf und ab, war er doch der einzige, der Metz nun noch repräsentieren konnte...
Das Volk applaudierte, angetan von der großen Geste des Frankenherzogs und begeistert von Kohberts Kampfeskunst. Nicht wenigen galt er nach seinen zwei überzeugenden Auftritten nun als heimlicher Favorit auf den Turniersieg.
Ortwin von Burga und Ingbert von Walder konnten sich vor Lachen kaum noch halten, waren doch inzwischen beide Meißener Herzogssöhne ausgeschieden.
"Das geschieht ihnen recht", dachten die beiden.
Der Graf bereitete sich währenddessen auf den Kampfe vor. Er legte seine Rüstung an, nahm die Lanze auf und bestieg sein Pferd...
"KARL VON METZ, der Graf von Metz
gegen ORGAS MUS, Ritter für Brandenburg"
Der Graf hatte sich viel vorgenommen. Seine beiden Ritter waren bereits ausgeschieden und er war fest entschlossen die Scharte auszuwetzen. Doch sein Gegner war der unheimliche Slawe aus dem Gefolge des Herzogs von Brandenburg.
Wild stießen die Widersacher aufeinander ein. Karl traf besser und seine Lanze brach. Es fing gut für ihn an.
Im Zweiten rammte er erneut seine Lanze mit aller Macht auf des Gegners Schild und wieder brach sie. Jetzt führte Karl deutlich.
Orgas musste etwas unternehmen. Dieser Graf hatte sich auf ihn eingeschossen. Er beschloss seine Sitzposition zu ändern und sich auf das Abwehren des Gegners zu beschränken. Irgendwann würde der müde werden und dann kam seine Chance.
Im Dritten wehrte Orgas Mus den Stoß Karls ab und versuchte gar nicht den Gegner seinerseits zu treffen. Beide gingen leer aus.
Im Vierten wiederholte sich das Schauspiel. Karls Arme wurden langsam schwer. Ermüdete dieser Gegner denn nicht ebenso wie er?
Auch Orgas war nicht mehr frisch, doch witterte er nun seine Möglichkeit.
Im Fünften versuchte Karl von Metz seinen Gegner erneut zu treffen, doch konnte er sein Schild nicht mehr so hoch halten wie es ideal gewesen wäre. Orgas wich dem Stoß aus und traf seinen Gegner genau zwischen Schildarm und Rumpf, unterhalb der Achsel. Er hielt die Lanze so fest er konnte, den Rest besorgte die Hebelwirkung. Karl wurde aus seinem Sattel gedreht und landete unsanft in der Sägespähne.
Orgas’ Rechnung war aufgegangen.
"Sieger ist ORGAS MUS!"
Die Jülicher Gefolgsmänner jubelten ihrem Grafen zu, der erfolgreich vom Tjost ins Lager zurückkehrte. Wilhelm ließ sich gebürlich feiern und spendierte ein Faß des besten brabanter Bieres für seine Leute.
Anschließend ging er in sein Zelt und genoß ein warmes Bad. Den Kübel für das Bad hatte er eigens von einem Böttcher in Löwen fertigen lassen. Irgendwie war der Tjost zu einfach gewesen. Die nächste Runde würde ihm wohl sein gesamtes Können abverlangen. Seine trüben Gedanken wurden zerstreut als eine Magd etwas Fleisch, Käse und Wein ins Zelt brachte. Wilhelm quittierte das Erscheinen der stattlichen Frau mit einem Lächeln und vor dem Zelt hörte man nur ein kurzes Planschen und Kichern.
Die Jülicher Mannen feierten indes ausgelassen, wie die Nacht zuvor und sagen Loblieder auf ihren Grafen.
"DIETRICH VON KLEVE, Graf von Kleve
gegen ARNULF ZU WERTHEIM, für Schwaben!"
"De Ridder fall’n heut’ wie dat reife Obst!", rief jemand, als die beiden nächsten Kandidaten die Bahn betraten.
Es stimmte und es sollte sich auch in diesem Kampf bewahrheiten. Fast alle Ritter waren weniger darauf aus ihre Lanzen fachgerecht zu brechen, sondern versuchten vielmehr den Gegner ins Wanken zu bringen.
Auch Dietrich und Arnulf hatten beide dieses Ziel im Auge.
Doch Arnulf fing es etwas geschickter an. Zwar traf ihn Dietrichs Lanze, doch ihr fehlte die nötige Kraft. Er hingegen stieß voll zu und den Grafen von Kleve hielt es nicht mehr im Sattel.
Mit einem Schmerzensschrei landete er hart auf der Bahn. Es tat weh, sicher eine Prellung, doch gebrochen hatte er sich nichts. Diese Kämpfer waren hart im Nehmen!
"Der Sieger heißt ARNULF ZU WERTHEIM!"
Karl von Metz war nicht schwer verletzt, sondern stand schnell nach seinem Sturze wieder auf.
Es schmerzte ihm zwar leicht am Arme, doch er gab dem Orgas Mus die Hand und gratulierte ihm herzlich.
Konnte er schon kein glorreicher Sieger sein, so wollte er doch wenigstens ein guter Verlierer sein.
"Wenigstens bin ich erst 22. Ich habe noch eine ganze Weile zu leben und werde noch viele Chanchen bekommen,
an diesem Turniere teilzunehmen und eines Tages zu gewinnen.
Bei manch anderen Teilnehmern ist das nicht unbedingt der Fall.",
dachte er bei sich, ohne jedoch an jemanden im Speziellen zu denken.
Ortwin von Burga und Ingbert von Walder war das Lachen beim Anblick des gefallenen Grafen jedenfalls inzwischen im Halse steckengeblieben.
Kohbert van Zupthen wandte sich mit einer angedeuteten Verbeugung an Friedrich von Rothenburg, den Herzog von Franken. Fast schüchtern sagte er:
"Der Kampf mit euch allein war schon eine große Ehre. Als einfacher Ritter einen Herzog beim tjosten zu besiegen ist sicherlich eine seltene Begebenheit, viel seltener jedoch dürfte ein Herzog sein der dies ehrenhaft aufnimmt."
Arrrgh!
Mit einem dumpfen Poltern ging Dietrich zu Boden, klappte das Visier hoch und kniff die Augen zusammen, die Sonne schien ihm direkt ins schmerzverzerrte Gesicht.
Verdammt noch eins.....
Die Männer, die bereits mit der Trage neben ihm standen, konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, doch das war das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte.
Verschwindet auf der Stelle, unnützes Pack!
Und so blieb er allein, mitten auf dem Turnierplatz liegend, bis endlich seine Mannen die Stelle erreichten und ihm auf die Beine halfen. Hinkend schleppte er sich zu seinem Zelt, liess sich aus der Rüstung befreien und auf sein Lager fallen.
Man, was für ein Scheisstag. Bringt mir Wein! hallte sein Ruf durchs Lager.
"HEINRICH VON LÖWEN-BRABANT, ältester Sohn des Herzogs Gottfried
gegen JOHANN TALHOFFER, Marschall der Bayern!"
Wie bereits zwei Mal zuvor zeigte sich das Publikum auch jetzt patriotisch.
"Heinrich! Heinrich! Heinrich!", feuerte ein Sprechchor den Herzogssohn an.
Er war ein geübter und verwegener Kämpfer, besser ausgebildet und erfahrener als sein jüngerer Bruder.
Doch sein Gegner war niemand Geringeres als Bayerns Marschall Johann Talhoffer und damit ein hoch angesehener und mit allen Wassern gewaschener, alt gedienter Ritter.
Heinrich wusste das er diesen Gegner gar nicht hoch genug einschätzen konnte, doch er hatte sich etwas besonderes ausgedacht. Liebevoll tätschelte er Grimm, sein Schlachtroß, am Hals und der Hengst spitzte die Ohren, als wüsste er wie viel von ihm abhing. Heinrich würde alles auf eine Karte setzen und ein hohes Risiko eingehen.
Hillebrand senkte den Wimpel und beide Ritter stoben aufeinander zu. Johann nahm Maß.
Doch in dem Moment, als er zustoßen wollte, drückte Heinrich seinem Roß die Knie in die Flanken. Das Pferd machte einen geduckten Satz nach vorn und Heinrich lehnte sich tief über den Widerriss. Es sah so aus, als würden Roß und Reiter unter einem tief hängenden Zweig hindurchschlüpfen wollen. Es war aber Johanns Lanze unter der sie durch tauchten.
Akrobatisch weit nach vorn gebeugt zielte Heinrich wiederum auf das Schild seines Gegners. Er traf es und der Rückstoß hätte ihn fast selbst von Grimms Rücken gerissen. Mit Mühe konnte er sich oben halten. Johann Talhoffer war dies nicht beschieden.
Der Treffer stieß ihn herum, die Füße glitten aus den Steigbügeln und dann gab es kein Halten mehr. Dumpf schlug er auf den Boden.
Heinrich ritt zurück und stieg ab. Er öffnete das Visier und sah nach seinem Gegner. Als Johann sich mühsam aber unverletzt aufrappelte, grüßte er ihn ritterlich, drehte sich zur Tribüne um und verneigte sich galant vor Sophie von Wittelsbach. Dabei setzte er eine bedauernde Mine auf.
"HEINRICH VON LÖWEN-BRABANT hat gesiegt!"
"Heinrich! Heinrich! Heinrich!", brüllte der Chor.
"OTTO VON BRANDENBURG, der Herzog von Brandenburg
gegen GALIMBERT DE LORRAINE, Vogtgraf von Lorraine und Ritter für Oberlothringen!"
Otto schloss das Visier. Galimbert hatte am ersten Tag Konstantin von Weißenburg knapp geschlagen. Jetzt aber sollte Schluss sein.
Doch sowohl der Herzog, als auch sein lothringischer Widersacher waren auf der Hut. Was nutzte ein guter Treffer wenn man sich selbst nicht im Sattel halten konnte?
So war das erste Stechen eher ein vorsichtiges Abtasten des Gegners und keiner konnte seine Lanze entscheidend platzieren.
Im zweiten Durchgang schlug Ottos Waffe gegen die äußere Kante von Galimberts Schild. Sie brach entzwei und der Brandenburger ging in Führung.
Doch dann wendete sich das Blatt. Galimbert schien erst jetzt so richtig wach geworden und sowohl im dritten, wie auch im vierten Stechen traf er sicher und seine Lanze splitterte.
Jetzt benötigte er nur noch einen guten Treffer.
Otto war in Bedrängnis und Galimbert wurde immer stärker. Im fünften Anlauf legte er alle Kraft in seinen Stoß und der Herzog konnte das Unglück nicht mehr abwenden; erst wankte er, dann fiel er.
Zum Glück hatte er sich nicht verletzt.
"GALIMBERT DE LORRAINE hat gewonnen!"
"GERHARD VON LOON, Graf von Loon und Mainz
gegen OTTO VON GELDERN, Graf von Gelderland!"
Das letzte Paar dieses langen Turniertages ritt auf die Tjostbahn.
Es war, wie bereits einige Male zuvor, ein kurzer und für einen der Beteiligten Ritter schmerzhafter Kampf.
Gerhard war im entscheidenden Moment in einer schlechten Position. Sein Pferd scheute kurz vor dem Aufeinandertreffen und Otto konnte diese Gunst des Augenblicks für sich nutzen. Mit einem kräftigen Stoß beförderte er seinen Gegner in den Staub.
"Der letzte Sieger des Tages heißt OTTO VON GELDERN!"
Der junge Graf von Geldern genoss seinen Sieg, war es doch das erste mal in seinem Leben das er in einem echten Turnier gegen einen Edelmann gewann.
Er beobachtet jedoch auch den Grafen von Loon genau, denn er blieb immernoch Politiker.
http://www.retrokat.com/medieval/letters/illumina/illum_j.gifohann Talhoffer erhob sich etwas schwerfällig aus dem Staub und nahm seinen Helm ab.
Mit einer schnellen Geste strich er sich das Haar aus dem Gesicht, wischte ein wenig Staub von seinem Harnisch und ging festen Schrittes auf den jungen Heinrich zu.
Mit einem Gruß entgegnete Johann diesem: "Ihr seid ein wackerer Recke, mein Fürst, es war mir eine Ehre von einem rechtschaffenden Mann wie Ihr es seid im Kampfe niedergerungen worden zu sein, meine Ehrerbietung." Mit einer knappen, nur angedeuteten Verbeugung ging er hoch erhobenen Hauptes in Richtung der bayrischen Unterkünfte.
All dies beobachtet Sophie von der Tribüne aus, dabei links und rechts mit den anderen Adeligen Damen tuschelnd, doch dabei behielt sie stets mit einem sanften Lächeln den Brabanter Prinzen im Auge, dieser war ohnehin der einzige, der augenscheinlich ein wenig Interesse für ihre Person andeutete, die restlichen Ritter und Edelleute waren völlig im tumben Vergnügen des Turniers und der Prasserei gefangen.
Nach diesem Tag waren ein Duzend Ritter übrig. Sie wurden für die Begegnungen des nächsten Tages eingetragen.
Der Turnierplan für das Achtelfinale stand damit fest.
A. Lincoln
29.06.04, 17:59
Man, was für ein Scheisstag. Bringt mir Wein! hallte sein Ruf durchs Lager.
Als der Graf von Kleve dies gerufen hat, betrat der Herzog von Sachsen das Zelt. Man sah im an das er guter Laune aufgrund des knappen Sieges war.
"Hah, Wein sollt ihr bekommen, mein tapferer Graf. Los Diener holt Wein und etwas zu essen für uns und den Grafen. Ach und schickt nach Moritz von Oldenburg. Heute müssen wir meinen ersten Sieg beim Lanzenstechen feiern."
Sogleich gingen die Diener um die Wünsche des Hezoges zu erfülle. Dieser setze sich auf einen Stuhl und lachte den Grafen an.
"Ihr habt euch tapfer geschlagen, aber der andere hatte einfach Glück gehabt. Wir wären auch beinah ausgeschieden, hatten aber etwas mehr Glück als ihr." ein Diener kam herein mit dem Wein. " Hier nehmt einen kräftigen Schluck dann wird es euch gleich besser gehen."
Moritz hatte gerade den Waffenrock wieder angelegt, nachdem seine leichte Steissprellung fachgemäss behandelt und mit schwellungshemmenden Kräuterwickeln versehen worden war.
Zwar wirkte er mit den Wickeln unter dem lodernden Gelb-Roten Rock etwas dicklich, doch seiner Freude über seinen Sieg tat dies keinen abbruch.
Als er gerade mit einem Bauern über das beste Hafer für sein Pferd feilschte erreichte Ihn die Einladung Sigmunds von Wolfingen.
Er bat Georg mit Ihm zu kommen um die hohen Herren kennenzulernen und zusammen erreichten Sie das große, prachtvolle Zelt des Sachsenherzogs.
Moritz war bester Laune, feixte und lachte laut und viel. Obwohl er sich auch bewusst war, dass der nächste Tag eine noch schwerere Prüfung für Ihn bereit hielt.
Sicher hätte er das Volk auf seiner Seite, da sein Gegner Wighard von Guben dem Lokalhelden Adalbert eine böse Niederlage eingebracht hatte, darin stimmten Ihm alle Anwesenden zu doch diesen Wighard aus Meissen durfte man nicht unterschätzen.
Sorge bereitete Ihm nur das Los. Sollten er und Sigmund den nächsten Tag überstehen würden Sie gegeneinander auf der Bahn stehen.
Er haderte ein um's andere mal mit sich, und der Politiker in Ihm trieb sein Spiel mit seinen Gedanken:
Sollte ich zurückziehen wenn es dazu käme? Wie wird er bei einer Niederlage reagieren?
Er wagte es nicht auf das Thema zu sprechen zu kommen und gab ganz den Siegertyp, der sich nur mit seinem nächsten Duell beschäftigt.
Immerhin hatte er noch genug von Bienhilds Spezial-Tinktur, die Ihm anscheindend eine festen Sitz im Sattel und eine ruhige Hand bescherte.
Er hob den Becher zu einem Toast:
"Auf die Sieger und die Besiegten! Die Ehre des Sieges allein macht noch keinen großen Charakter. Und auch in der Niederlage liegt Stolz und Ehre so Ihr denn ein faires Streiten voran ging"
Graf Gerhard von Loon schlug die dargebotenen Hände der Junker und Knappen aus und erhob sich selbst mit einiger Mühe und einem wutverzerrten Gesichtsausdruck, welcher jedoch von seinem Helm verborgen wurde. Sicherlich war der Graf kein schlechter Verlierer, doch er hasste es einfach zu verlieren, wie jeder halbwegs ehrgeizige Adlige auch. Dennoch erkannte er innerlich schnell den Sieg seines Kontrahenten an und ballte die Hand zur Faust zum Zeichen des ehrvollen Respekts für diese Leistung.
"Ihr habt Euch wahrlich gut geschlagen, werter Graf von Geldern, das Glück war Uns heut´ nicht Hold, Wir hätten gar mit 1000 Rittern antreten können und sicherlich wäre keiner über seinen ersten Kampf hinausgelangt. Wir hoffen nun Ihr holt an Unserer Stelle den Sieg für das Herzogtum Brabant."
von Holstein
29.06.04, 22:37
Dietrich von Meißen humpelte Gozelo von Dohna entgegen.
„Das war es dann wohl... nun ja – ist ja kein Beinbruch.“ spricht der Sohn des Herzogs mit verschmitztem Lächeln.
Gozelo ist empört. „Herr ! Zum einen solltet Ihr nicht über das harte Schicksal Eures Bruders spotten, zum anderen will ich nicht glauben, dass Euch Euer Ausscheiden so gleichgültig ist.“
„Was wollt Ihr Gozelo ? Ich habe doch eine Lanze gebrochen. Nun können wir heim!“
„Aber Herr, nur weil Euer Bruder seinen Kampf verloren hat, ist dies doch kein Grund für Euch nicht nachzuziehen und zumindest ein Treffen zu gewinnen !“
„Seht es so Gozelo, der arme Albrecht ist nun ein Krüppel. Ein bedauernswertes Geschöpf, dem die Straßenköter hinterher kläffen werden. Albrecht als Herzog ? Nun ein abwegiger Gedanke. Lasst jetzt packen, ich habe eine Handschrift aus Byzanz erhalten, und bin begierig sie auf unser ersten Rast zu lesen !“
Dies war der Augenblick in dem Gozelo sich das erste Mal ernsthaft Gedanken über die Zukunft des Hauses Meißen zu machen begann.
Im anderen Lager Meißens.
Als Wighard von Guben von seinem leichten Sieg in das Lager zurückkehrte, fand er es zur Hälfte verlassen vor.
„Wo ist Albrecht hin ?“ fragt er seinen Knappen.
„Abgereist Herr, gegen den Willen des Medicus.“ wagt dieser zu entgegnen. Doch Wighard war es egal. Er wusste um den Jähzorn Albrechts und wollte diesen heut gar nicht um sich haben. Dessen wilde Flüche gegen den Jülicher waren nach dem Stechen gut zu hören gewesen. Wilhelm von Jülich hatte sich einen Feind gemacht, und wehe wenn sein Herr erst Herzog war... Albrecht vergaß nie, das wusste jeder am Hofe !
Doch genug davon. Es galt einen Sieger zu bewundern. Sich selbst !
„Erster Ritter Meißens ! Reicht Uns das ?“ fragte Wighard sich selbst.
„Nein, eigentlich nicht !“ antwortete er.
„HAR ! HAR HAR HARRRRRR !“
Nun ward auch die zweite Runde ohne Kratzer überstanden. Diesmal ging der Kampf schneller vonstatten als der Letztere in dem sich zu Wertheim abmühen mußte.
Es blieb ihm sogar Zeit, sich einen Becher Wein zu gönnen.
Zu guter letzt schlenderte Arnulf noch durch`s Lager und unterhielt sich mit einigen der Ritter...
the general
30.06.04, 00:20
3 Gefolgsleute des Herzogs, der aufgrund wichtiger Regierungsgeschäfte nicht zu dem großen Tunier erscheinen konnte, waren angereist. Nach dem 2.Tuniertag, waren Karl Karloningen am 1.Tag und Eckehardt Mill am 2.Tag ausgeschieden, nur noch Galimbert de Lorraine vertrat den Herzog von Oberlothringen.
Am Abend schlenderte er erneut durch das Lager. Vor dem Zelt des Herzogs Otto von Brandenburg blieb er mit einem Tonkrug gefüllt mit einer geheimnisvollen Flüssigkeit blieb er stehen. Die Wache, die mit einem schweren Kriegsspeer bewaffnet war erkannte den Vogtgrafen und fragte was er wolle. Ich habe ein Geschenk für den Herzog und möchte es ihm überreichen! antwortete Galimbert.
Der Wachmann betrat daraufhin das Zelt wechselte anscheinend ein paar Worte mit dem Herzog und trat wieder heraus und gab ein Zeichen das er eintreten könne.Galimbert betrat das Zelt des Herzogs der gerade auf seinem Feldbett saß. Eine Medicusgehilfin zerieb auf seinen Rücken eine Heilsalbe.
Galimbert kniete kurz vor dem herzog nieder und stand wieder auf und wartete darauf das der Herzog etwas sagen würde.
Für Galimbert machte der Herzog machte einen entspannten Eindruck, er blickte auf und sagteAh Guten Abend Galimbert!
Sie kennen meinen Namen, hoher Herr? fragte Galimbert verblüfft.
Der Herzog antwortete: Naürlich kenne ich Ihren Namen, jeder sollte den Namen seines Gegners kennen meinen sie nicht?
Jawohl mein Hoher Herr!
Was kann ich für sie tun Galimbert?
Ich habe ein Geschenk für euch Hoher Herr! Es ist ein Getränk von den Feldern Lothringens, gebraut vom Küchenmeister des Herzogs von Oberlothringen es wird euch kraft schenken und eure Schmerzen lindern
Ich danke euch Galimbert
Galimbert stellte den Tongrub auf einen Tisch im Zelt des Herzogs, verbeugte sich und verabschiedete sich vom Herzog und verließ rückwärts gehend das Zelt.
Galimbert war zufrieden mit sich er hatte sein schlechtes Gewissen beruhigt. Dann ging er weiter durch das Lager traf unterwegs er seinen nächsten Gegner Otto von Geldern der noch ein Nachtgeschäft erledigte. Beide wünschten sich gegenseitig viel Glück und dann kehrte Galimbert in sein Zelt zurück und begab sich zur Bettruhe um für den nächsten Kampf ausgeruht zu sein.
Eckehardt Mill und Karl Karloningen zechten mit anderen Verlieren aus Frust die halbe Nacht durch. Ob ein Herzog dabei war konnten die Bediensteten oder die Soldaten die an dieser Gruppe vorbeigingen nicht feststellen.
Der dritte Tag
Petrus meinte es gut mit dem Turnier zu Löwen. Hier, wo es auch im Sommer häufig viele Tage hintereinander regnete, konnte man sich nicht auf Sonnenschein verlassen. Doch wie an den Tagen zuvor erstrahlte auch heute ein blauer Himmel über der Kessel-Wiese.
Um den Staub auf der Tjostbahn zu mildern wurde sie mit Wasser besprengt, als die Zuschauer sich zur ersten Paarung einfanden.
Hillebrant wartete bis Herzog Gottfried seinen Platz gefunden hatte, dann hob er an:
"Der dritte Tag des Turniers möge beginnen!
Ich rufe den Grafen WILHELM VON JÜLICH
und den Herzog der Sachsen SIGMUND VON WOLFINGEN!"
"Das wird sicherlich ein feines Duell!!", rieb sich Friedrich von Rothenburg freudig die Hände. Doch tief in seinem Inneren weinte sein Herz über das eigene frühe Ausscheiden und zugleich brannte es auch, auf eine Revanche....
Wilhelm hatte am Tag zuvor Albrecht von Meißen besiegt und der hatte sich bei seinem Sturz das Bein mehrfach gebrochen. Sigmund war als letzter von drei Herzögen verblieben, die zum Turnier angetreten waren.
Beide Recken machten sich bereit und als Hillebrant den Wimpel nach unten schnellen ließ, stoben sie los.
Sigmund versuchte Wilhelms Schild zu treffen, verfehlte es jedoch. Wilhelm traf und seine Lanze splitterte. Damit ging er in Front.
Dann nahm das Unheil seinen Lauf und die Sonne tauchte das Szenario in so milde Sommerfarben, als wollte sie die Akteure verhöhnen.
Die Kämpfer wendeten und ritten erneut gegeneinander. Sigmund versuchte diesmal Wilhelms Lanze auszuweichen und zwang sein Roß eng an die Planke, welche die zwei Bahnen voneinander trennte. Dennoch traf ihn die Lanze des Jülichers und in diesem Augenblick rutschte das Pferd des Sachsen an der Hinterhand weg.
Ob es der Stoß Wilhelms war oder der noch feuchte, kurz zuvor genässte Untergrund, wer vermochte das zu sagen?
Sigmunds Pferd strauchelte und stürzte aus vollem Galopp. Der Herzog blieb mit einem Bein im Steigbügel hängen und wurde dann unter seinem Pferd an die Begrenzung gedrückt. Die Zuschauer hielten den Atem an…
Ein Knappe lief zu dem Gefallenen und zog das vollkommen verstörte Tier am Zügel. Das Streitroß stand auf und es war schon erstaunlich, dass es sich augenscheinlich nicht verletzt hatte.
Anders der Herzog, der reglos am Boden liegen blieb. Wilhelm war kreideweiß geworden, denn wie am Vortag schien sein Gegner ernsthaft verletzt zu sein.
Herzog Gottfried war auf der Tribüne aufgesprungen und sah mit Bestürzung wie mehrere Knappen und der Medicus zum Verletzten eilten. Sigmund rührte sich noch immer nicht. Schließlich trug man ihn auf einer Bahre in ein nahes Zelt. War er tot?
Als Gottfried das Zelt betrat bemühten sich gleich mehrere Heiler um den Herzog von Sachsen.
"Was?", herrschte er die Anwesenden an.
"Sprecht schon, was ist mit ihm?"
Der Medicus trat vor: "Herr… der Herzog… lebt."
Man sah wie Gottfried ein Stein vom Herzen fiel.
"Aber…", fuhr der Medicus fort: "Aber er ist schwer verletzt. Er hat sich etliche Knochen gebrochen und vor allem das eine Bein wird wohl nie mehr so wie es war."
"Was bedeutet das?"
"Es bedeutet; der Herzog von Sachsen wird sein Lebtag nicht mehr reiten können und er wird niemals eine Armee ins Feld führen. Es tut mir leid."*
"Bei allen Heiligen, er ist noch so jung… Weiß er es schon?"
"Nein Herr, er ist noch ohne Bewusstsein."
Herzog Gottfried nickte betroffen: "Versorgt ihn gut, es soll an nichts mangeln."
Dann wandte er sich ab und ging erschüttert.
Es dauerte fast eine Stunde, bis das Ergebnis dieses Kampfes ausgerufen wurde:
"Der Sieger ist WILHELM VON JÜLICH!"
*Leider hat sich Herzog Sigmund von Wolfingen die Eigenschaft 'Krüppel' zugezogen.
Trotz des Unglücks ging das Turnier schließlich weiter. Die nächste Paarung wurde ausgerufen:
"MORITZ VON OLDENBURG, Graf von Oldenburg
gegen WIGHARD VON GUBEN, Ritter im Dienste Meißens!"
Da standen zwei gestandene und ebenbürtige Ritter gegeneinander. Diese Paarung versprach ein heißes Duell zu werden und so kam es auch…
Im ersten Durchgang agierten beide noch verhalten und vorsichtig. Keiner brachte seine Lanze ins Ziel.
Im zweiten Lauf traf Wighard besser als Moritz und die Lanze des Ritters aus Meißen brach.
Im dritten Tjost drehte Moritz den Spieß um und glich aus.
Der vierte Durchgang brachte schließlich die Entscheidung! Die Kontrahenten trafen laut Krachend aufeinander und beide Lanzen fanden ihr Ziel. Die Wucht dieses Aufpralls konnte keiner der beiden abfangen und so schleuderte es sowohl Moritz, wie auch Wighard aus dem Sattel.
Alles ging so schnell, dass Hillebrant ratlos zum Herzog aufsah. Wer hatte gewonnen?
Gottfried beriet sich kurz, dann entschied er:
"MORITZ VON OLDENBURG hat den Sieg davon getragen!"
Raimond de Toulouse konnte es nicht glauben. Wie viele andere war er sofort zum Zelt des Sachsenherrschers geeilt, hatte davor gewartet, bis die Kunde nach draussen drang, dass der Herzog zwar lebe, jedoch nie mehr reiten könne. Raimond war tief bestürzt, fing sich dann jedoch wieder, immerhin war der Fürst ja noch am leben, er würde weiter regieren können. Er dachte zurück an sein erstes Turnier, irgendwo im Süden Frankreichs, er wusste nicht mehr genau wo, erinnerte sich nicht mehr an den Namen des Ortes, das Gesicht des Mannes jedoch der damals von einer Lanze durchbohrt wurde vergass er nie.
"Danken wir dem Allmächtigen, dass der Herzog noch lebt!"
sprach er und schickte fluggs einen Boten, der die Meldung sofort nach Böhmen tragen sollte.
Auch Dietrich hatte es nicht mehr bei den Zuschauern gehalten, wie viele andere der Edlen war auch er zum Zelt des Sachsen geeilt und erfuhr von den bereits Anwesenden vom einigermassen glimpflichen Ausgang.
Hoffentlich kommt er schnell wieder zu Kräften und nimmt sich die Sache nicht zu sehr zu Herzen, er ist noch so jung und war so fröhlich und voller Lebensfreude.
"KONSTANTIN VON LUXEMBURG, Graf von Luxemburg
gegen KOHBERT VAN ZUPTHEN, im Dienste Gelderlands!"
Um es vorweg zu sagen: Zupthen galt vielen nach seinen zwei überlegenen Siegen als heimlicher Favorit, doch in diesem Aufeinandertreffen fand er seinen Meister.
Konstantin hatte seinen Gegner genau studiert und so wusste er wie er zu schlagen war.
Bereits im ersten Gang konnte er Kohberts Stoß ausweichen und seinerseits treffen. Die Lanze brach und der Luxemburger führte.
Im Zweiten wiederholte sich dies. Wieder wich Konstantin aus und traf. Er lag mit zwei Lanzen vorn.
Im Dritten mühte sich der Mann aus Geldern redlich, doch gegen den Grafen war an diesem Tag kein Mittel erfolgreich. Wieder traf Konstantin, seine Lanze splitterte und ein glatter und sauberer Sieg war eingefahren.
"Es siegt KONSTANTIN VON LUXEMBURG!"
Ein abseits stehender Knappe indess bekreuzigte sich und dachte bei sich selbst, mehr Unglück hätte der Himmel niemals über den noch jungen Herrscher bringen können. In diesem Alter niemals mehr reiten zu können - nicht in der Lage zu sein, Heldentaten zu vollbringen - an Herd und Heim gefesselt - auf Gedeih und Verderb der alten Herzogin ausgeliefert... Er schüttelte den Kopf, machte auf der Stelle kehrt und schlenderte an seine Arbeit zurück.
von Holstein
30.06.04, 12:17
Wighard von Guben hatte sich nach dem Sturz schnell aufgerappelt, auch sein Gegner stand wieder auf den Beinen.
Die beiden Ritter sahen sich mit gegenseitigem Respekt an und warteten auf die Entscheidung des Herzogs.
Wighard blickte zu seinen Knappen, doch ihre Gesichter verrieten, dass auch sie nicht wussten wer als erster der beiden Ritter den Boden berührte.
Ein erneutes Treffen wäre eine ritterliche Entscheidung, die den beiden Kämpfern angemessen war.
Doch von Guben beschlich ein dumpfes Gefühl. Wer hatte denn am gestrigen Turniertag den jüngsten Sohn des Herzogs im aller ersten Treffen schon zu Boden geschickt ?
Er selbst war es, Wighard von Guben, dessen Verbleib im Turnier nun ganz in den Händen des Herzogs lag.
Und dann ward die Entscheidung gefällt: Moritz von Oldenburg sollte der Sieger sein.
Wighard ballte die Faust, wandte sich vom Herzog ab und reichte dem glücklichen Moritz wortlos die Hand.
Das Publikum johlte, den Sieger über ihren Adalbert geschlagen zu sehen, doch auch die abfälligen Rufe aus dem Lager Meißens waren nicht zu überhören.
Wighard von Guben verließ Brabant im sicheren Glauben betrogen worden zu sein.
Und er würde diese Kunde in ganz Meißen verbreiten !
Direkt nachdem Moritz von dem Unglück erfahren hatte war er bereits zum Heilerzelt geeilt, so schnell seine bereits angelegte Rüstung das zuliess.
Er war von der Ärzten jedoch nicht vorgelassen worden, die sich im inneren auf Latein heftige Wortgefechte lieferten.
Die Freude über seinen zweiten Sieg konnte er nicht wirklich ausleben und ohne eine Verbeugung oder sonstige Formalitäten war er gleich nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte zum Zelt des Herzogs geeilt um nach dem Rechten zu sehen.
Er traf Dietrich von Kleve dort, leicht verwirrt schauend mit einem der Ärzte sprechen.
Anscheindend war Dietrich des Latein mächtig. Moritz hatte während seiner Schulzeit nur einige wenige Brocken Latein aufgeschnappt und hatte es nie wirklich weiter vertieft.
Er stand zunächst bloss da und verstand kaum ein Wort.
Doch nach einer Weile trat er an Dietrich heran und sagte:
"Was für ein Unglück. Gott schütze unseren Herzog.
Was haben die Ärzte gesagt, Dietrich? Konntet Ihr Informationen über seinen Zustand bekommen?"
"PIETER DE WITTE, Ritter für Brabant
gegen ORGAS AUS DEM HAUSE MUS, er streitet für Brandenburg!"
Man muss gestehen, dass die Sympathien bei dieser Paarung recht einseitig verteilt waren.
Ritter Orgas wurde von nicht wenigen aufgrund seiner angeblichen Herkunft abgelehnt. Pieter war hingegen aus der Grafschaft Löwen, ein lokaler Held also.
So wurde de Witte zugejubelt, als die Kontrahenten die Bahn betraten. Für Orgas rührte sich hingegen kaum eine Hand zum Applaus.
Im ersten Durchgang verfehlten die beiden Recken einander und die Lanzen blieben ganz.
Dann kreuzten sie ein zweites Mal die Waffen. Pieter versuchte seinen Gegner aus dem Sattel zu stoßen, doch Orgas wich geschmeidig aus und stieß seinerseits schnell zu. Pieter verlor das Gleichgewicht und rutschte seitwärts vom Sattel. Geistesgegenwärtig zog er die Füße aus den Steigbügeln und sprang ab.
Hart aber relativ kontrolliert traf er auf. Die rechte Schulter schmerzte etwas, doch ansonsten war er in Ordnung.
De Witte stand auf, nahm den Helm ab, so dass sein weißblondes, langes Haar zum Vorschein kam, und grüßte den Sieger.
"ORGAS MUS gewinnt dieses Stechen!"
Einige Zuschauer riefen "Buuuhh!", aber es gab inzwischen auch viele, denen die Leistung imponierte. Orgas hatte drei Siege errungen, man kam nicht umhin dieses zu würdigen. Bald übertönte höflicher, anerkennender Applaus die weniger werdenden Schmährufe.
Auch Friedrich von Rothenburg eilte besorgt zum Lager der Sachsen. Erst am Tage zuvor war er selbst bei seinem schweren Sturz Gevatter Tod nur knapp entronnen und hatte großes Glück, dass er sich dabei auch nicht verletzte. Aber jetzt stand er da, betrübt über das Schicksal des Sachsenherzogs, der wie er selbst einer der wenigen Herzöge war, die den Gefahren des Lanzenstechens trotzten.
Dann bat er die Wachen am Zelteingang, dass sie ihn sofort rufen sollten, sobald Herzog Sigmund das Bewußtsein wiedererlangen würde.
"ARNULF ZU WERTHEIM, er dient dem Herzog von Schwaben
gegen HEINRICH VON LÖWEN-BRABANT, er ist der Sohn unseres Herzogs Gottfried!"
Heinrich ritt auf die Bahn und verneigte sich von Grimms Rücken aus vor seinem Vater und der Jungfrau Sophie. Dann nahm er seinen Platz ein.
Arnulf zu Wertheim wartete bereits.
Erster Durchgang: Erneut versuchte Heinrich den Trick, sein Pferd Grimm kurz vor dem Aufeinandertreffen einen geduckten Satz nach vorn machen zu lassen. Wieder gelang es und während Arnulfs Lanze ins Leere stieß, traf Heinrich und brach die seine.
Die Zuschauer feuerten ihn an. Heinrich! Heinrich! Heinrich!
Zweiter Durchgang: Zwei mal hintereinander ließ sich Arnulf zu Wertheim nicht foppen! Heinrich versuchte es erneut geduckt, doch der Schwabe setzte seinen Stoß tiefer an und seine Lanze fand ihr Ziel. Das war der Ausgleich!
Dritter Durchgang: Heinrich musste etwas anderes probieren, doch es misslang ihm gründlich.
Bei dem Versuch die Lanze des anderen wegzudrücken brach diese und damit lag Arnulf bereits 2:1 in Führung.
Vierter Durchgang: Heinrich verließ sich auf seine Reflexe. In dem Moment, wo der andere Ritter zustieß, wich er instinktiv aus und schwenkte seine Lanze Richtung Gegner. Die Spitze erwischte gerade noch den Außenrand von Arnulfs Schild und brach ab. Jetzt war wieder alles offen.
Fünfter Durchgang: Die Spannung war zum greifen. Wer würde in diesem ausgeglichenen Duell obsiegen? Erneut hoffte Heinrich, eine schnelle Drehung des Oberkörpers würde ihn retten. Doch Arnulf hatte dies vorausgeahnt und so saß sein Stoß. Splitternd brach die Lanze des Schwaben und brachte ihm den Triumph.
"Der Sieger heißt ARNULF ZU WERTHEIM!"
"GALIMBERT DE LORRAINE, Vogtgraf seines Herrn, des Herzogs von Oberlothringen
gegen OTTO VON GELDERN, Graf des Gelderlandes!"
Galimbert und Otto grüßten sich ritterlich, dann gingen sie aufeinander los.
Der Lothringer versuchte es mit einer gewagten Sitzposition. Weit lehnte er sich aus dem Sattel um seinen Gegner besser treffen zu können.
Doch Otto ließ sich nicht beirren. Ruhig geführt fand seine Lanze ihr Ziel und traf Galimbert direkt auf den Brustharnisch. Der Vogtgraf konnte sich nicht mehr halten und fiel rückwärts von seinem Pferd.
Nach dem tragischen Ausgang der ersten Begegnung waren alle froh als er sich wieder aufrappelte und lediglich sein Stolz verletzt war.
"OTTO VON GELDERN lautet der Name des Siegers!"
Damit endete der dritte Turniertag und die sechs Viertelfinalisten standen fest.
Dietrich bemerkte erst nach einer Weile, dass Moritz von Oldenburg neben ihm stand und seine Fragen an ihn gerichtet waren.
Ach, leider konnten auch wir bisher noch nicht ausführlich mit den Ärzten reden, scheinbar sind sie sich selbst nicht einig, soweit wir es verstanden ist dieser hier der Ansicht, dass man den Herzog hätte anders behandeln müssen um ihn wieder vollständig gesund zu bekommen, zwar ist er dem Tode entronnen, doch so wie es derzeit aussieht scheint das Bein, mit welchem er in dem Steigbügel hängen blieb derart kompliziert gebrochen, dass er es wohl nie wieder wird beugen können. Welch grausames Schicksal für unseren jungen Lehnsherren, der nun sein Leben lang von diesem Kampf gezeichnet sein wird.
Noch während Dietrich zu Moritz sprach, verliess der junge Arzt mit dem er sich kurz zuvor unterhalten hatte mit wütender Miene das Zelt und bahnte sich wortlos seinen Weg durch die Menge, die vor dem Zelt auf Neuigkeiten wartete.
Wilhelm hatte nach seinem Sieg die Arena erst einmal in Richtung seines Lagers verlassen. Freude über seinen Sieg mochte nicht so recht aufkommen, war doch zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss, ob der junge Sachsenherzog überlebte.
Im Lager herrschte ausgenomme Ruhe. Jeder begegnete dem Grafen mit Vorsicht. Unter seinen Mannen galt er als charismatischer Held, der jeden Gegner unbarmherzig zu Fall brachte. In einer Schlacht würde ein jeder jülicher Soldat in der Nähe des Grafen reiten wollen und eine Niederlage wäre mit so einem tapferen Ritter wohl kaum möglich. Manche glaubten sogar, daß der Segen des Allmächtigen über dem Grafen zu hängen schien.
Wilhem hatte indes seine Rüstung abgelegt und eilte zum Zelt, in dem der Sachsenherzog lag. Er erkundigte sich nach seinem Wohlbefinden und atmete erleichtert auf, als er hörte, daß der Sachse noch lebte. Nachdem er von dessen Verletzung erfuhr raunte er:
"Die jungen Kerle sollten erst an einem Tunier teilnehmen, wenn sie den Geschmack des splitternden Holzes auf dem Schlachtfeld gekostet haben. Das ist hier kein Kinderspiel! Dennoch wünschen wir keinem Rittersmann solch ein Schicksal. Wir werden beten, daß es dem Herzog bald besser gehen möge."
Der Graf hoffte, daß am nächsten Tag überhaupt noch jemand gegen ihn anzutreten wagte. Dann ließ er einem Diener des Sachsenherzogs seine besten Wünsche an den Herzog ausrichten und ging in die nächste Kapelle, um für das Heil des armen Mannes zu beten.
An diesem Abend herrschte Ruhe im Lager der Jülicher. Keine ausgelassene Feier. Alle waren beeindruckt von ihrem Herren, aber angesichts der schweren Verletzung des Sachsens mochte keine Feierstimmung aufkommen.
Der Turnierplan war inzwischen für den nächsten Tag aktualisiert worden.
the general
30.06.04, 19:08
Nun war auch der letzte Vertreter des Herzogs von Oberlothringen ausgeschieden. Galimbert wurde mit einem gekonnten Lanzenstoß vom Pferd geworfen aber glücklicherweise hatte er sich nicht wie der Herzog von Sachsen oder andere Tunierteilnehmer verletzt. So sei es! dachte sich Galimbert. Nachdem er die Rüstung abgelegt hatte besuchte wollte er den Herzog einen Besuch abstatten, aber vor dem Zelt hatte sich eine so große Menschenmenge gebildet das es kein durchkommen gab. Er dachte sich, das er dann dem Herzog eben wieder dieses geheimnisvolle Getränk zulassen kommen könnte.
An diesem abend gab es kein Festmahl, nur wenige Zelte waren mit fröhlichen Rittern gefüllt, die beieinander saßen, das alles überschattende Unglück hatte sich wie ein Schleier der Tristess über das Turnier gelegt.
Moritz war noch einige Zeit beim Zelt seines Lehensherren gestanden, doch die Ärzte liessen niemanden auch nur in die Nähe des Eingangs.
So kehrte er etwas verstört zu seinem Zelt zurück und warf sich auf sein Lager...
Er liess Georg kommen und bat Ihn ein Gebet für den Herzog zu sprechen und den Herrn um Kraft zu bitten.
Obwohl er zum Gebet niederkniete und Georg von Nachsicht und Vergebung sprach, schwor er doch innerlich am nächsten Tag bittere Rache zu nehmen. An dem Mann der Sigmund von Wolfingen zum Krüppel gemacht hatte.
Dem metallernen Koboldkopf war bei einem der Stechen die Nase gebrochen, und mit der scharfen Kante des Bruchstücks ritzte Moritz grimmig in Gedanken verloren 3 Worte in seinen Lanzenknauf:
"FÜR SACHSENS RACHE"
A. Lincoln
30.06.04, 21:34
Als der Herzog von Sachsen die Augen öffnete, sah er Nichts.
Er spürte nur etwas. Schmerzen, nichts als Schmerzen, der Schmerz in seinem Bein war unerträglich. Die Hände gruben sich in das Bettlaken, schweiß ran von seiner Stirn. Er hörte eine Stimme, es war einer seiner Diener.
"Mein Herr ihr seit wach, bitte bewegt euch nicht. Trinkt dies" Siegmund trank sogleich. Es war ein scharfes aber auch würziges Getränk, sogleich stieg es ihm in den Kopf. Der Schmerz ließ nach, doch ein anderer Schmerz rührte sich nun in seinem Hinterkopf.
"Was ist das für ein Getränk."
"Es ist ein Heilmittel aus Bayern, ein Medicus hat es uns gegeben. Es nennt sich Bärwurz."
Siegmund nahm noch einen tiefen Schluck. Das warme Gefühl in seinem Magen würde nun noch deutlicher. Doch der Schmerz in seinem Hinterkopf wurde größer.
Er wurde besiegt von einem Edelmann, das konnte er noch verschmerzen, doch nun lag er da, konnte sich nicht bewegen. Der Geschmack der Niederlage und der Demütigung schmeckte ihm nicht.
"Diener lasst Moritz von Oldenburg zu mir bringen. Wir müssen mit ihm reden. Und bringt diesem Medicus ein Goldtaler, er möge euch noch mehr von diesem Gebräu besorgen. Es hilft wirklich"
Der Schmerz in seinem Körper war wirklich zurückgegangen, jedoch der Schmerz im Hinterkopf wurde grösser, es war wie ein immer stärker werden des Pochen, unerträglich...
Der vierte Tag
Es war ein warmer Morgen, doch der Wind hatte aufgefrischt und blies frisch über den Turnierplatz. Obwohl viel Staub aufgewirbelt wurde, sah man heute davon ab die Bahn zu wässern. Bekanntlich hatte man schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Wie an den Tagen zuvor waren die Ränge voll besetzt und wie an jedem Morgen betrat Hillebrant würdevoll die Arena und eröffnete das Spiel mit lauter Stimme:
"Der vierte Tag des Turniers möge beginnen.
Als erste treten an: WILHLEM VON JÜLICH, Graf von Jülich
gegen MORITZ VON OLDENBURG, Graf von Oldenburg!"
Moritz hatte sich vorgenommen das Leid seines Lehensherrn zu sühnen. In den Lanzenknauf hatte er Für Sachsens Rache eingeritzt. Dieser Jülicher sollte spüren wie hart der Boden der Tjostbahn sein konnte!
Als Hillebrant den Wimpel senkte, stieß er mit aller Wut die Fersen in die Flanken seines Streitrosses. Wild entschlossen galoppierte er auf seinen Gegner zu. Sein Blick durchbohrte ihn und gleich würde es auch seine Lanze tun…
Wilhelm von Jülich war ein gestandener und vierschrötiger Ritter, der sich von der aufgeheizten Stimmung in keiner Weise beeindrucken ließ. Kalt musterte er seinen Kontrahenten und nahm dessen körperlich spürbaren Zorn zur Kenntnis. Ein wütender Gegner sollte ihm nur recht sein…
In wilder Fahrt gerieten die beiden aneinander. Moritz war zu allem entschlossen und wollte den anderen im ersten Versuch niederstechen. Nur diesem Ziel galt seine Aufmerksamkeit. Doch blinde Wut ist im Turnierkampf mit der Lanze oft ein schlechter Ratgeber! Wilhelm gelang es recht leicht, dem kraftvoll aber unüberlegt ausgeführten Stoß des Oldenburgers auszuweichen und seinerseits dessen nachlässig geführtes Schild zu treffen.
Es war ein gnadenloser Stoß und Moritz Schicksal war besiegelt. In hohem Bogen flog er vom Pferd. Nun war er es, der die Härte des ausgetrockneten Bodens kostete!
"Der Sieger ist WILHELM VON JÜLICH!"
"KONSTANTIN VON LUXEMBURG, Graf von Luxemburg
gegen ORGAS MUS, ein Ritter für Brandenburg!"
Wie ein strahlender Held sah Graf Konstantin auf seinem Streitross aus, als er voller Anmut in die Tjostbahn einritt. Der Zwanzigjährige Luxemburger hatte seine bisherigen Kämpfe gegen Ingbert von Walder und Kohbert van Zupthen souverän gewonnen und inzwischen hatte sich zur Unbekümmertheit der Jugend auch die Selbstsicherheit des Siegers gesellt.
Die Herzen der Jungfrauen flogen dem galanten Ritter zu, wie die Falken dem Falkner.
So einer kam Ritter Orgas grade recht. Für ihn war der Graf nichts weiter als ein aufgeblasener Schönling mit mehr Chuzpe als ihm gut tat. Diesem glänzenden Auftritt wollte er nur zu gern ein rasches Ende setzen.
Im ersten Aufeinandertreffen der beiden schien sich Orgas’ Vorsatz gar zu leicht in die Tat umsetzen. Konstantin wirkte unkonzentriert und versuchte scheinbar nur mit halbem Herzen seine Lanze ins Ziel zu bringen. Sie stieß oberhalb der Schulter seines Gegners ins Leere.
Orgas’ Lanze traf und brach.
Ähnlich verlief der zweite Ritt. Wieder führte Konstantin seine Lanze allem Anschein nach zögerlich und wieder war sie zu weit seitlich und zu hoch. Ganz leicht berührte er Orgas’ Schulterstück.
Den irritierte das nicht im Mindesten. Er stieß erneut sicher zu und wie beim ersten Mal brach auch diesmal seine Lanze.
Nun lag er mit zwei Lanzen in Führung. Es lief gut für ihn.
Im dritten Anlauf wollte der Brandenburger alles klar machen. Wie zuvor zielte er genau und scherte sich nicht um das Getue des Gegners. Konstantin hielt seine Lanze erneut ungewöhnlich locker und hoch.
Aber einen Augenblick, bevor sie aufeinander trafen, zuckte sein Oberkörper mit einem Mal zur Seite. Gleichzeitig versteifte er den Griff seiner Lanze. Orgas’ Stoß ging vorbei und Konstantins suchte wiederum die Schulter seines Gegners. Diesmal passte es und mit mehr Eleganz als Kraft rammte er den Kontrahenten damit aus dem Sattel.
Orgas Mus konnte es noch immer nicht fassen, auch als er schon längst wieder stand. Wie hatte dieser junge Kerl ihn nur so narren können? Hatte der am Ende gar nur mit ihm gespielt und erst im dritten Lauf ernst gemacht? So ein gefährliches Halunkenstück!
"Es siegt: KONSTANTIN VON LUXEMBURG!"
Die Jülicher jubelten ihrem Herren zu. Wilhelm drehte in der Tjostbahn noch eine Ehrenrunde und hielt bei dem im Staub liegenden Moritz inne. Er klappte sein Visier hoch und meinte:
"Keine Schande, Ritter. Andere haben es schon versucht und sind kläglich gescheitert. Der Herr scheint diese Tage über mich zu wachen. Es gehört schon viel Mut nach dem gestrigen Tag gegen mich anzureiten. Wir werden uns wohl irgendwann wieder gegenüberstehen. Wir hoffen es wird dann wieder der Tjost sein und nich das Feld."
Diese Worte zollten vor der Hochachtung des Grafen von Jülich, die er für seinen Gegner ürbig hatte.
So dann ritt er vom Tunierplatz zu seinem Lager. Eine kleine Menschenmenge bekleidete den Grafen und rief: "Jülich, Jülich!". Die Farben des Jülicher Löwen wurden von vielen getragen.
Der Graf schleppte sich in seiner schweren Rüstung in sein Zelt und ließ sich von seinen Dienern entkleiden. Der Bottich mit heißem Wasser stand schon bereit. Ermüdet ließ sich Wilhelm in den Bottich gleiten und seufzte. Kein Gegener schien im gewachsen zu sein, aber der nächste Tjost würde schwieriger werden. Nun war die Spreu vom Weizen getrennt. Die besten Ritter des Reiches standen sich nun gegenüber.
Wilhelm rief einen Diener zu sich:
"Kaufe zwei Fässer des besten Weines und einen Ochsen. Der Mannschaft soll es heute an nichts fehlen. Alle Freunde Jülichs sind eingeladen, und daß ihr mir keinen wegschickt, der ein bisschen abhaben will. Und versuche ein paar Gaukler und Spielleute zu finden. Heute sollt ihr alle feiern."
Wilhelm hingegen ließ sich von einem Medicus mit orientalischen Ölen behandeln und begab sich dann früh zu Bett. Er wollte morgen ausgeruht auf dem Platz stehen. Jetzt wollte er das Tunier auch gewinnen!
Moritz verspürte einen beissenden Schmerz.
Nicht nur in dem bereits angeschlagenen Steissbein, auf dem er erneut gelandet war, nein... stärker stach Ihn der Schmerz im Herzen!
Er hatte verloren, war ausgeschieden, er war nicht im Stande gewesen Rache zu nehmen... all das bereitete Ihm weit mehr schmerzen als sein Rücken.
Grimmig vernahm er die Worte des Jülichers, riss sich zusammen und gratulierte zum Sieg.
Doch nach der Verneigung vor dem Gastgeber wandte er sich ab und murmelte:
"Oh ja, wir werden uns wiedersehen. Ganz bestimmt"
Georg teilte Ihm daraufhin mit, dass der Herzog erwacht sei und nach Ihm Geschickt hätte.
Eilig legte er die Rüstung ab, verzichtete auf die ärztliche Musterung seines Rückens und eilte zum Zelt Sigmunds.
"Mein Herr,
Gott sei es gedankt, Ihr seid endlich erwacht. Ihr hattet nach mir geschickt. Was kann ich für euch tun? Wie fühlt Ihr euch?
Dieser Jülicher hat auch mich vom Pferde gestossen, weil ich meine Wut nicht zügeln konnte. Es war mein Fehler und so wir konnte ich keine Rache üben Herr, bitte vergebt mir diesen Fehler.
Doch ich sage, es kann nicht mit rechten Dingen zu gehen. Seine Lanze ist nicht mal gebrochen, es scheint Sie sei nur zu dem Zweck konstruiert worden hart und erbarmungslos zuzustossen und nicht dazu zu brechen"
"ARNULF ZU WERTHEIM, für Schwaben
gegen OTTO VON GELDERN, Graf von Gelderland!"
Als Arnulf antrat waren ihm zwei Dinge bewusst: Erstens war er der letzte, im Turnier verbliebene einfache Ritter. Und zweitens war sein Gegner hoch gefährlich und mit allen Wassern gewaschen. Diesen Grafen von Geldern zu bezwingen würde nicht einfach werden.
So war jede Faser in seinem Körper angespannt, als die beiden Streiter aufeinander zu preschten. Arnulf hielt seine Lanze ruhig, sein Herz klopfte im Takt der Hufe und sein Verstand war eins mit seiner Waffe. Traumwandlerisch richtete er sie aus, zielte und… traf!
Otto wurde vom Pferd geschleudert und schlug hart auf. Einen Moment rang er nach Luft und glaubte schon, es habe ihn erwischt. Doch der Schmerz ging rasch vorüber und als er aufstand galt sein Sinn bereits dem noch anstehenden Hoffnungslauf. Noch war nicht alles vorbei…
"Der dritte Sieger des Tages ist ARNULF ZU WERTHEIM!"
Drei Ritter hatten sich bis ins Halbfinale vorgekämpft. Doch ein Platz unter den letzten vieren war noch vakant und es war an den drei Verlierern des Viertelfinales, um diesen zu ringen.
Jeder trat gegen die anderen beiden an, für jeden dieser drei also noch einmal zwei Kämpfe. Wer zwei Mal siegte, der würde seinen Platz unter den besten vier Rittern des Reiches sicher haben.
Davon soll nun kurz berichtet werden:
Zuerst traten Moritz von Oldenburg und Orgas Mus gegeneinander an.
Der Kampf entwickelte sich zum Spiegelbild von Orgas’ Kampf gegen Konstantin von Luxemburg. Wieder gelang es dem Brandenburger, die ersten beiden Läufe für sich zu entscheiden und mit zwei Lanzen in Führung zu gehen. Und wieder wurde er im dritten Lauf vom Pferd geholt. Moritz von Oldenburg hatte damit bereits einen von zwei nötigen Siegen sicher.
Dann trat Ritter Orgas gegen Otto von Gelderland an. Es war zum Verzweifeln: Denn bereits zum dritten Mal an diesem Tag führte Orgas mit zwei Lanzen Vorsprung, als sein Gegner zur Aufholjagd anhob. Otto brach seine Lanze drei Mal in Folge und siegte damit doch noch. Fortuna wollte an diesem Tag einfach nicht für Orgas Mus lächeln.
Die Entscheidung musste nun zwischen Moritz von Oldenburg und Otto von Geldern fallen. Beide hatten ihren ersten Hoffnungskampf gewonnen, wer jetzt siegte, der würde weiter kommen.
Beide wussten dies und ließen es vorsichtig angehen. So verfehlten sie sich im ersten Ritt.
Doch im zweiten Versuch zog Moritz den Kürzeren. Otto von Geldern stieß in aus dem Sattel und komplettierte damit das Quartett der Halbfinalisten.
Graf Otto von Geldern wandte sich and Orgas Mus:
"Mit Glück allein kommt man nicht weiter, heute wurde euch gezeigt wo ihr hingehört. Nur weil ihr durch Zufall ein par ECHTE Ritter besiegen konntet, heist das nicht das ihr einer seid.
Meine Niederlage gegen Arnulf ist viel erträglicher da ich so ind die Lage kam eure Niederlage heute zu komplettieren."
Danach wandte er sich verächtlich von Orgas ab, und suchte Moritz von Odlenburg.
Als er ihn fand:
"Es war eine Ehre gegen euch zu kämpfen. Wir waren beide wohl etwas zu vorsichtig, so das der Kampf nicht durch Geschick, sondern nur durch Glück meinerseits gewonnen wurde. Ich bin sicher wir können uns noch auf anderen Gebieten feundschaflich messen.... was mich zu einem besonderen Thema bringt....."
DER TURNIERPLAN (http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/GK/Verschiedenes/Turnierplan2.pdf) wurde auf den aktuellen Stand gebracht. Nur noch vier Namen waren unter dem nächsten Tag aufgeführt.
Nachdem gestrigen Tag war es Arnulf schon bewust gewesen das er es weit gebracht hatte an diesem Turnier.
Als die Auslosung bekannt gegeben wurde war ihm schon ein wenig flau im Magen gewesen da er schon viel über seinen Gegner an den vorherigen Tagen gehört hatte aber gut dachte er sich, entweder gewinnen oder verlieren.
So ruhig es nur ging machte sich also Arnulf auf zum Turnierplatz um sich dem Grafen von Geldern zu stellen.
Sie standen sich gegenüber als ihnen das Zeichen zum Start gegeben wurde.
Zu Wertheim blieb soweit es ihm gelang ruhig, zu ruhig wenn man die anderen Begegnungen die er bestritt verglich.
Aber die Ruhe schien sich auszuzahlen, denn nachdem er seinen Gegenüber anvisierte, die Lanze ausrichtete war es auch schon so weit. Mit einem Krachen hob er seinen Gegner aus dem Sattel.
Freudig stieg Arnulf zu Wertheim von seinem Ross, hatte er es doch schon wieder irgendwie geschafft eine Runde weiterzukommen...
Der fünfte Tag
Der vorletzte Tag des Turniers war angebrochen. Vier Ritter hatten sich bis ins Halbfinale durchgekämpft und nun ging es um den Finaleinzug.
Da war Wilhelm von Jülich, der Albrecht von Meißen, Sigmund von Wolfingen und Moritz von Oldenburg besiegt hatte.
Konstantin von Luxemburg. Der junge Graf hatte sich gegen Ingbert von Walder, Kohbert van Zupthen und Orgas Mus durchgesetzt.
Arnulf zu Wertheim. Er besiegte Werther aus Loon, Dietrich von Kleve, Heinrich von Löwen-Brabant und Otto von Geldern.
Dann schließlich eben dieser Graf Otto aus dem Gelderland, der zuvor Gerhard von Loon und Galimbert de Lorraine bezwungen hatte, und sich nach seiner Niederlage im Stechen der Verlierer durchsetzen konnte.
Vier Ritter. Jeder von ihnen hatte bewiesen, dass er ein großartiger Kämpfer und edler Recke war. Doch nur zwei von ihnen würden um den Turniersieg kämpfen können und heute sollte sich entscheiden welche beiden das sein würden.
Hillebrant rief die erste Paarung auf die Bahn:
"WILHELM VON JÜLICH, Graf von Jülich
gegen KONSTANTIN VON LUXEMBURG, Graf von Luxemburg!"
Gebannt verfolgte das Publikum den Auftritt der Protagonisten…
Unterschiedlicher hätten zwei Kontrahenten kaum sein können.
Auf der einen Seite der 41jährige Graf von Jülich; ein vierschrötiger, kräftiger Mann, zupackend und in vielen Kämpfen erfahren.
Auf der anderen Seite der 21jährige Konstantin, Graf von Luxemburg. Schlank, rank, mit dem Mut der Jugend gesegnet und mit einem Talent, dass seine Tjosts elegant und leicht aussehen ließ.
Diese beiden trafen sich nun in der Arena: Zwei ebenbürtige und doch so verschiedene Gegner.
Im ersten Anlauf versuchte Konstantin in bewährter Manier seinen Gegner gezielt vom Pferd zu stoßen. Doch mit Wilhelm von Jülich konnte er sein Spielchen nicht machen. Der wich jeder Richtungsänderung von Konstantins Lanze aus und setzte seine dennoch zielsicher auf dessen Schild, so dass sie brach. Wilhelm führte.
Im zweiten Tjost änderte Konstantin seine Taktik. Diesmal ließ er den Angriff des anderen in Leere laufen und diesmal war er es, der seine Lanze splittern ließ. Ausgleich.
Im dritten Lauf wendete sich das Blatt erneut. Wilhelm konnte sein Schild so stellen, dass Konstantins Lanze wegrutschte. Er selbst traf erneut und ging mit 2:1 in Führung.
Im vierten Ritt konterte Konstantin wiederum. Geschickt wich er dem kraftvollen Stoß des Grafen von Jülich aus und stach gekonnt nach dessen Brustpanzer. Kurz wankte Wilhelm, doch er fiel nicht. Aber die Lanze des Luxemburgers war gesplittert und damit stand es 2:2.
Im fünften Aufeinandertreffen hatten beide Reiter zu viel Abstand zu der Mittelplanke. Wie sehr sie sich auch mühten, so war der andere nicht zu treffen.
Der sechste Tjost brachte die Entscheidung. Erneut versuchte Wilhelm einen kraftvoll geführten Angriff doch dieses Mal konnte Konstantin reflexartig ausweichen. Seine Lanze fand ihr Ziel auf dem bereits arg ramponierten Schild des Jülichers. Krachend brach sie entzwei… Konstantin hatte gesiegt.
Nachdem das vor Begeisterung rasende Publikum etwas ruhiger geworden war, wurde es laut verkündet:
"Der Sieger und erste Finalist heißt KONSTANTIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN VON LUXEMBURG!"
*Jubel und ein Duzend Jungfrauen in Ohnmacht*
"ARNULF ZU WERTHEIM, für Schwaben
gegen OTTO VON GELDERN, Graf des Gelderlandes!"
Otto hatte Zweifel! Er war am Vortag schon einmal gegen Arnulf zu Wertheim angetreten und hatte verloren. Dann kam der Hoffnungslauf, in dem er sich durchsetzen konnte und nun stand er dem Schwaben erneut gegenüber.
Nicht das er Angst gehabt hätte, aber war es überhaupt ehrenvoll noch um den Sieg zu ringen, obwohl er bereits besiegt worden war? Könnte er reinen Herzens über Arnulf triumphieren, wenn ihm dies überhaupt gelänge?
Er war unsicher und haderte etwas mit sich. Zwar versuchte er diese Gedanken beiseite zu wischen, doch hartnäckig hielten sie sich, wie ein Schatten den man nicht abschütteln konnte.
Otto riss sich zusammen, denn jetzt galt es!
Er stieß seinem Ross die Waden in die Seiten und galoppierte auf seinen Gegner zu. Aber man musste mit vollem Herzen bei der Sache sein, wollte man einen Gegner wie Arnulf von Wertheim bezwingen. Otto war es nicht!
So ging sein Angriff ins Leere, während Arnulf keine Mühe hatte seine Lanze an Ottos Schild zu brechen.
Die beiden Recken ritten ein zweites Mal gegeneinander. Erneut verfehlte Otto seinen Gegner und wie schon zuvor traf ihn Arnulfs Lanze. Dieser Stoß war deutlich heftiger als der erste und Otto verlor das Gleichgewicht. Noch im Fallen dachte, dass diese Niederlage wohl gottgefällig sei. Dann landete er hart auf dem Boden und rollte sich ab.
"Der zweite im Finale ist ARNULF ZU WERTHEIM!"
Damit standen die Paarungen für den letzten Tag, für das Finale fest:
Konstantin von Luxemburg würde mit Arnulf zu Wertheim um den Sieg im Turnier kämpfen.
Wilhelm von Jülich und Otto von Geldern blieb es überlassen, den dritten Platz auszufechten.
Morgen würde man alle vier Ritter nochmals wieder sehen und morgen würde sich entscheiden wer der größte, edelste und beste Ritter im Reiche war.
Wilhelm ritt nach dem letzten Stechen zu Konstantin. Er klappte sein Visier auf:
"Ein wirklich guter Tjost! Es war mir eine Ehre gegen Euch zu reiten. Zwar war es knapp, aber Ihr habt Euch den Einzug ins Finale verdient. Wenn es mehr solcher tapferer junger Ritter im Reich geben würde, brauchten wir uns um Gefahren keine Sorgen mehr machen. Wir gratulieren Euch, Konstantin und hoffen, daß Ihr morgen den Sieg davon tragen werdet."
So dann nickte er ehrenhaft dem jungen Ritter zu. Wilhelm war zwar geschlagen worden, aber nicht unrühmlich. Er hatte sein bestes gegeben, doch Konstantin hatte diesmal das Glück auf seiner Seite gehabt. Der Jülicher war nur froh, daß an diesem Tag niemand zu schaden gekommen ist. Er hatte schon von den Gerüchten aus den meißener und sächsischen Landen gehört, in denen er bitter für die Verkrüppelungen seiner Gegener verantwortlich gemacht wurde. Man soll im sogar unterstellen, daß er keine Tunierlanzen benutzte. Wilhelm war nun erleichtert. Alle hatten gesehen, daß er wie immer fair in den Tjost ging. Er war halt ein alter Fuchs, der so manche Finte auf zahlreichen Tunieren und Schlachten aufgeschnappt hatte. Aber ein Betrüger war er nun wirklich nicht. Er dachte, daß seine Gegner sich selbst an ihre hochwohlhgeborene Nase packen sollten, schließlich sollte sie doch wissen, daß ein Tunier nicht immer nur mit zerbrochenen Lanzen endet. Er wischte seine Gedanken mit einer Handbewegung fort. Wenn sie Ihm deswegen nachtrachteten, dann sollte es wohl so sein. Er war sich keiner Schuld bewußt.
Wilhelm kehrte in sein Lager zurück. Die Stimmung war gedämpft. Viele waren noch aufgeregt durch das knappe Ergebnis. Einige riefen ihm zu:
"Das war Betrug! Der letzte Ritt hätte wiederholt werden müssen!"
"Ja, Herr! Ihr habt besser geritten."
"Herr, Ihr seid unser Sieger dieses Stechens und des Tuniers!"
Aber Wilhelm beruhigte seine Leute:
"Nun, heute hat uns ein junger Ritter bewiesen, daß wir nicht unschlagbar sind. Aber es war ein guter Tjost! So feiert heute genauso wie die Tage zuvor. He, Diener! Hole den Leuten ein Faß Bier und etwas Grillgut. Es soll Euch an nichts fehlen."
Danach ging Wilhelm in sein Zelt und legte seine Rüstung ab. Er badete, wie gewöhnlich. Eine Sitte, die er von einem alten Freund übernommen hatte, der aus dem Hl. Land wiederkehrte.
Wilhelm entspannte sich und rief einen Diener:
"Bereite morgen alles zur Abreise vor. Wir werden nach dem Tjost und den Ehrungen zeitig aufbrechen!"
Dann döste Wilhelm weiter...
Johan, der Gehilfe Hillebrants, kam ins Lager der Jülicher und trat vor Graf Wilhelm.
"Hoher Herr, Herzog Gottfried lässt mich seine Glückwünsche ausrichten. Ihr habt tapfer und bewundernswert gekämpft und der Herzog ist sicher, beim nächsten Lanzenstechen werdet Ihr den Sieg davontragen.
Außerdem möchte er Euch bitten, nach dem Ende des Turniers nicht sofort abzureisen, sondern sich nochmals in seiner Halle einzufinden (Sonntag-Abend oder Montag)."
Johan verneigte sich ehrfurchtsvoll und ging wieder.
Wilhelm nahm die Nachricht zur Kenntnis.
"Wir danken Euch. Richtet Eurem Herren meine Glückwünsche für dieses gelungene Tunier aus. Sagt Ihm, wir werden uns nach dem Tunier bei Ihm einfinden."
Dann rief Wilhelm seinen Diener:
"Wir bleiben doch noch etwas länger, also wartet mit dem Abbau des Lagers, bis ich weitere Befehle erteile."
Dann genoß Wilehlm ein deftiges Mahl und begab sich zur Ruhe.
the general
02.07.04, 18:03
Am Tag des Halbfinales waren die 3 Gefolgsleute des Herzogs von Oberlothringen Eckehardt Mill, Karl Karloningen und Galimbert de Lorraine erneut auf dem Festplatz versammelt um die Zweikämpfe zu beobachten. Natürlich waren sie für Konstantin von Luxemburg. Zwar war Konstantin kein richtiger Oberlothringer, aber da der Graf von Luxemburg ein Vasall und ein guter Freund des Herzogs von Oberlothringen ist wollten sie ihn wenigstens Verbal unterstützen....
Als Konstantin das stechen gewann flippten die 3 Gefolgsleute vor Freude beinahe aus und verschütteten ihre Getränke auf ihre wollwamse.
Wie am Vortag standen sich nun Arnulf zu Wertheim und Otto von Geldern gegenüber.
Arnulf dachte bei sich ober Ihm auch dieses mal das Glück hold sei wie beim letzten Zusammentreffen.
Und Ihm war es hold! Er besiegte nun zum zweiten mal den Glederer und zeigte dem anwesendem Volke das man mit Ihm rechnen mußte.
Doch wußte Arnulf auch, das man seinen Gegner nicht unterschätzen sollte, da dieser es ja auch in den finalen Kampf geschaft hatte...
Nachdem er seine Rüstung abgelegt hatte und sich sein Knappe daran machte sie ein wenig für den morgigen Tag herzurichten, ging Arnulf in eine Kapelle die in der Nähe gelegen war und sprach dort einige Worte des Dankes an den Herrn...
Der letzte Tag
"Im Kampfe um den dritten Platz dieses Turniers treten an
WILHELM VON JÜLICH, der Graf von Jülich
Gegen OTTO VON GELDERN, der Graf von Gelderland!"
Das so genannte "kleine Finale" war der erste von zwei Kämpfen dieses
Finaltages.
Die beiden Grafen musterten sich von den gegenüberliegenden Seiten der
Tjostbahn aus. Der Seneschall senkte den Wimpel und das war das Zeichen los zu preschen.
Otto duckte sich unter Wilhelms Stoß und vermied dadurch den Treffer.
Seine Lanze stieß gegen die gut gepanzerte Schulter des Jülichers und
rutschte ab. Schon dachte man, dieser erste Durchgang sei ergebnislos
geblieben, da besah sich Hillebrant Ottos Lanze etwas genauer um dann zu
konstatieren: "Otto von Gelderns Lanze ist bebrochen!"
Ein wütender Wilhelm von Jülich rammte im zweiten Tjost seine Lanze
gegen das Schild des Grafen von Geldern. Krachend brach sie und mit
dieser Energieleistung glich Wilhelm aus.
Im dritten Durchgang versuchte es Wilhelm erneut mit Kraft und Ungestüm.
Aber Otto konnte der bedrohlichen Lanzenspitze ausweichen. Jedoch blieb
ihm keine Zeit mehr, selbst einen gezielten Stoß an zu setzen. So gingen
beide diesmal leer aus.
Im vierten Ritt war Wilhelms Angriff zu überhastet. Er hatte nicht die
Geduld die Lanze ruhig ins Ziel zu führen und verfehlte seinen Gegner.
Der nutzte die Schwächeperiode des Jülichers weidlich und traf diesmal
voll dessen Schild. Laut splitternd ging seine Lanze in zwei.
Im fünften Gang setzte Wilhelm alles auf eine Karte. In einer gewagten
Attacke ritt er gegen seinen Widersacher und bevor dessen Lanzenspitze
ihn auch nur berühren konnte hatte er ihn bereits aus dem Sattel. Otto
stürzte vom Pferd und damit war der Drittplatzierte gefunden.
"WILHELM VON JÜLICH ist der Drittplatzierte des Lanzenstechens von Löwen!"
Raimond de Toulouse stand am Rande der Kampfbahn und schaute dem Spektakel aus nächster Nähe zu. Er wollte es sich nicht nehmen lassen, die beiden wichtigsten Kämpfe zu betrachten. Wilhelm von Jülich hatte in der Tat eine ausgezeichnete Lanzenführung, und die beiden Besten, oder sagen wir besser, die beiden glücklichsten sollten ja erst noch kommen.
Er schlenderte in der Kampfpause zu einem Festzelt, nahm einen Krug voll köstlichen Weins und machte sich dann auf den Weg zurück zur Kampfbahn.
Otto von Geldern ging zu Wilhem hinüber:
"Ich gratuliere euch werter Graf, ein verdienter Sieg."
Mit diesen wenigen Worten zog sich ein etwas deprimierter Graf von Geldern zurück.
Das Turnier kam zu seinem Höhepunkt, dem Aufeinandertreffen der beiden
letzten Ritter. Jetzt ging es um den Turniersieg, um die Ehre, als
bester Ritter des Reiches ausgezeichnet zu werden. Dem Sieger winkte
ewiger Ruhm und noch in Jahren würden Lieder über ihn gesungen werden.
Es war fast totenstill als Hillebrant auf die Bahn trat. Mit würdevoller
Stimme sagte er die Kontrahenten an:
"Zum finalen Kampfe treten an:
KONSTANTIN VON LUXEMBURG, Graf von Luxemburg
und ARNULF ZU WERTHEIM, für die Ehre des Herzogs von Schwaben!"
Beide machten sich für den ersten Tjost bereit. Arnulf behielt seinen
Gegner genau im Auge. Dieser junge Graf schien mit einem fast
überirdischen Talent gesegnet und fast jeden, der gegen ihn angetreten
war, hatte er mit scheinbarer Mühelosigkeit vom Pferd geholt. Noch
einmal rieb er den Griff seiner Lanze trocken, dann ging es los.
In wildem Galopp rasten die beiden Widersacher aufeinander zu.
Konstantin hielt seine Lanze in gewohnter Art und Weise locker und die
Spitze ging scheinbar ziellos hin und her. Kein Gegner hatte sich
bislang auf dieses Vabanquespiel so recht einrichten können. Arnulf
konzentrierte sich auf seinen Stoß. Als Konstantins Lanzenspitze auf ihr
endgültiges Ziel hinab schoss, drehte er sich blitzschnell im Sattel und
rammte seine Waffe gegen das Schild des Luxemburgers. Splitternd brach
sie, während die Lanze des anderen nur Arnulfs Helm ganz leicht
touchierte. Der Wertheimer lag eine Lanze in Führung.
Das Spiel wiederholte sich im zweiten Durchgang. Doch diesmal war es
Konstantin, der fast arrogant zur Seite wich und mit einem kurzen,
trockenen Stoß seine Lanze am Schild des andren zu brechen vermochte.
Ausgleich!
Die Zuschauer hielt es kaum noch auf den Plätzen, als es in die dritte
Runde ging. Erneut suchte Konstantins schwankende und doch so
treffsichere Waffe eine verwundbare Stelle. Doch Arnulf hatte sich
darauf eingestellt und reagierte schnell. Die Spitze ging in dem Moment
ins Leere, als seine traf. Krachend flogen die Splitter und der Schwabe
hatte erneut die Führung errungen.
Der vierte Tjost. Beide Kontrahenten waren auf der Hut. Wieder konnte
Arnulf zu Wertheim dem Stoß des Luxemburgers ausweichen. Doch auch seine
Attacke fand dieses Mal kein Ziel. Es blieb beim 2:1.
Das fünfte Stechen. Nervös tänzelte Arnulfs Pferd. Konstantins
Streitross schnaubte ungeduldig. Dann ging es los.
Der Graf von Luxemburg nahm jede Regung, jede Zuckung, jede Bewegung des
Gegners in sich auf. Er versuchte instinktiv zu spüren, wohin der andere
seinem schwankenden Angriff auszuweichen gedachte. In dem Moment, als er
zu stieß, wusste er bereits das er entscheidend treffen würde?
Krachend landete Konstantins Lanzenspitze am oberen, linken Rand von
Arnulfs Schild. Wie von einer Riesenfaust geschlagen, wurde der im
Sattel umgeworfen. Verzweifelt versuchte der Schwabe das Gleichgewicht
zurück zu gewinnen, doch es war vorbei. Unter dem Geschrei und dem Tosen
der Menge ging er zu Boden.
Es dauerte einige Zeit, bis der junge Sieger richtig begriff was
geschehen war. Erst als eine Laute Stimme an sein Ohr drang, realisierte
er seinen Sieg:
"Der Sieger des Lanzenstechens zu Löwen und Turnierkönig im Jahr des
Herrn 1188 heißt...
KONSTANTIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!"
Der Jubel war ohrenbetäubend.
Wilhelm wendete sein Pferd in der Tjostbahn. Die Rufe seiner Jülicher "Jülich! Jülich!" waren über dem ganzen Tunierplatz zu hören. Nun stand es fest, Wilhelm war der Drittbeste im Tjost. Damit hatte er sein Können unter Beweis gestellt.
Wilhelm war erleichtert, daß Otto von Geldern nicht wie einige seiner Vorgänger sich schwer verletzt hatte bei dem Sturz auf die Turnierbahn. Er hielt sein Pferd an, als er den im Staub liegenden Otto erreichte. Wilhelm öffnete sein Visier:
"Ein guter Tjost und ein knappes Ergebnis, Graf von Gelderland! Verzeiht wenn Ihr aus dem Sattel gehoben wurdet, aber so ist der Tjost nunmal. Wir hoffen, daß Ihr deshalb keinen Groll gegen uns hegt. Es war ein ehrenhafter Kampf!"
Mehr Freundlichkeit konnte Wilhelm wirklich nicht seinem Opponenten entgegenbringen. Schließlich war das ein Tjost. Wer dazu anritt, der hatte auch die Konsequenzen zu tragen. Aber die neuerlichen Lügen über seine Lanzen und Anfeindungen aus dem Sachsenland und aus Meißen hatten ihn dennoch bewogen etwas mehr Freundlichkeit seinen Unterlegenen entgegenzubringen. Doch in seinem Inneren sollten normalerweise die Unterlegenen dem Sieger eine Ehrbezeugung machen.
Wilhelm ritt vom Tunierplatz in sein Lager. Er legte unter Mithilfe seiner Diener seine Rüstung schnell ab und eilte wieder zum Tunierplatz. Er wollte das "große Finale" nicht verpassen. Gerade als der letzte Ritt der beiden Finalisten stattfand, hatte Wilhelm die Tunierbahn erreicht. Er sah noch wie Konstantin den Schwaben aus dem Sattel warf. Wilhelm war begeistert! Der Luxemburger hatte ihn besiegt und daher den Sieg nur verdient. Zudem kam ihm die Art und Weise sehr bekannt vor, es ähnelte seinem Stil. Wilhelm dachte sich: "Da wächst eine neue, taugliche Generation ran!". Heute war ein Festtag!
Konstantin ritt vor die Tribüne, stieg vom Pferd und verneigte sich vor den dort versammelten Herrschaften. Herzog Gottfried erhob sich und richtete das Wort an den Sieger:
"Konstantin von Luxemburg, Ihr seid der Sieger des Turniers! Im ganzen Reich wird diese Kunde verbreitet werden und alle sollen es wissen; Ihr seid der beste Ritter des Landes und ein Held.*
Wählt nun die Königin des Turniers."
Der Herzog sah sich um und eigentlich entdeckte er nur eine Jungfrau, die für diese Wahl in Frage kam. Es war die Maid aus Bayern.
*Der Spielfigur Konstantin von Luxemburg erhält hiermit das Attribut 'HELD'.
the general
03.07.04, 17:57
Der Jubel im Oberlothringer Lager kannte keine Grenzen. Schließlich kam der junge Ritter aus einer Grafschaft die unter der Oberverwaltung des Herzogs von Oberlothringen stand.
Alle waren sich sicher das es ein großes Fest geben würde.
Arnulf rappelte sich mühsam aus dem Dreck auf.
So ein verfluchter Mist aber auch! hörte man ihn unter dem Helm rufen.
Dann dachte er bei sich: ~Aber gut was will ich mehr, wer hätte zu Anfang des Turnieres gedacht das ich unter den vielen adligen Rittern hier ins Finale kommen werde. Hätte ich dies zuvor Kund getan so hätte man mich ausglacht und zum Teufel gejagt. Nächstes Jahr wird sicherlich auch wieder ein Turnier stattfinden, vielleicht klappt es ja dann...~
Als Arnulf dann wieder sicheren Halt hatte, ging er auf den Gwinner zu und gratuliert Ihm.
Herr, es war mir eine Ehre gegen Euch anzutreten aber ich schwöre Euch, das nächste mal kommt Ihr Uns nicht so leicht davon. *G* Als Arnulf dies zu dem Grafen sagte konnte er sich ein Grinsen nicht verkeifen.
Bevor wir wählen, werter Herzog, erlaubet uns euch zu danken für dieses schöne Turnier. Wir wollen zum offiziellen Ausklang noch allen Gästen und Mitstreitern etwas sagen, und werden uns deshalb hier kurz fassen.
Wir wählen als Königin dieses Turniers, so leid es uns tut, liebe Sophie, das Weib welches mit uns zu diesem Feste kam, und sich bisher im Hintergrund aufgehalten hat, fühlte sie sich doch bei den vielen starken und gutaussehenden Mannen etwas unsicher.
Man hörte gelächter aus dem Publikum. Dann teilte sich die Menge, und unterstützt von einigen Wachen des Herzogs trat die junge Sieglinde hervor, die Frau des Grafen und jetzt Königin des Turniers.
Und nun, genug der Worte, es soll gefeiert werden. Lang lebe Luxemburg, Lang lebe Brabant
Jetzt tobten die Zuschauer, kaum noch ein Wort war zu verstehen. Der Graf ging hinüber zu seinen alten Kontrahenten, und meinte dann.
Als Sieger gestattet ihr uns hoffentlich die Ehre, euch einzuladen, zu was immer hin in Brabant auch getrunken wird. Möge Arnulf zu Wertheim seine Worte wahr machen :prost:
Der Graf grinste recht ähnlich wie es Arnulf noch auf der Bahn getan hatte. Die Menge feierte noch recht ausgelassen, und einige weitgereiste Angelsachsen ließen es sich nicht nehmen ein paar Lieder zum besten zu geben. So war bis in den späten Abend noch ein
"We will Rock you"
über Löwen zu hören... :D
Raimond de Toulouse liess es sich nicht nehmen auf dem Feste des Siegers aufzutauchen, auf dessen Wohl und Heil anzustossen, mehrere Becher Wein zu trinken und mehrere Tänze zu beschreiten. Wenn er auch im Kampfe nicht über die zweite Runde hinausgekommen war, hier, jetzt, unter diesen Bedingungen, war er, der FRANZOSE, ganz in seinem Element, und in der Tat, sein Tanzstil, seine Eleganz war unerreicht, galant und charmant, wie es nur an französischen Höfen zu erlernen war, machte er den Damen den Hof...
Im Lager der Jülicher wurde ordentlich gefeiert. Bier, Wein, allerlei Fleisch und andere Gaumenfreuden waren im ordentlichen Ausmaß vorhanden. Spielleute, Gaukler und Dirnen trugen ihren Teil zu dem Feste bei.
Wilhelm ließ sich wahrlich nicht lumpen. Er wurde während der Feier von seinen Leuten auf einen großen Holzstuhl gesetzt, der einem Thron entfernt ähnelte aber eher aus einem Löwener Wirtshaus zu stammen schien, und mit einer Krone aus Messing zum König des Tuniers für die Jülicher gekrönt. "Hoch unserem tapferen Grafen! Hoch dem Sattelstoßer!", riefen sie. Dann trugen sie ihn auf dem Stuhl durch die kleine Feiermenge jubelten und gröhlten. Wilhelm genoß sichtlich erfreut diesen Spaß. Er war zwar nur Dritter, aber bei seinen Mannen hatte er an Respekt und Loyalität gewonnen.
Es wurde noch lange gefeiert und manches zotiges Lied gesungen. Weibsvolk war natürlich auch anwesend und erst zur Morgendämmerung kehrte Ruhe im Lager ein.
Wilhelm schnarchte ruhig in seinem Zelt, seine Messingkrone noch auf dem Haupt und den Weinbecher in der Hand. Die Jülicher wußten eben ordentlich zu feiern.
Nun denn, laßt uns feiern!
Wie nennen sich diese Minnesänger werter Graf von Luxemburg? Wir denken Unserem Herren, dem Herzog von Schwaben, würde dies was die Gruppe hier zu Gunsten Eures Festes spielt auch zusagen. Er hat wohl einen ähnlichen Geschmack wie Ihr. *g*
Mehr Wein bitte, wo bleibt der Wein?
A. Lincoln
05.07.04, 11:58
Kurz bevor der Graf von Oldenburg und der Graf zu Kleve in das Zelt gekommen waren, ist der Herzog wieder eingeschlafen, der Bärwurz hatte seinen Sinn erfüllt.
Der Herzog war allein, er träumte, Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Die Hände grube sich in das Laken. Ein Diener kam herein. Er träufelte dem Herzog ein paar Tropfen aus einer kleinen grünen Flasche in den Mund. Nach ein paar Minuten begann der Diener dem Herzog ins Ohr zu flüstern. Nach zwanzig Minuten hörte er auf und gab dem Herzog aus einer schwarzen Flasche ein paar Tropfen. Nun schlief der Herzog wieder tief und fest.
Einige Stunden später...
führ der Siegmund hoch, er hatte lange geschlafen. Sein Diener sahs auf dem Stuhl und sah ihn an.
"Was war das für ein seltsamer Traum, was für seltsame Worte" murmelte Siegmund.
"Herr was habt ihr gesagt, wünscht ihr etwas?" fragte der besorgte Diener.
"Bringt mir Wasser, kühles Wasser, und lasst den Grafen ausrichten das sie unsere Abreise vorbereiten sollen. Wir müssen schnellstmöglich nach Hause. Eilt euch."
Der Diener tat was ihm befohlen wurde. Nun war Siegmund allein in seinem Zelt. Er starrte auf einen Wandteppich. Dort sah er einen Mönch, dieser Mönch trug ein großer Holzkreuz vor der Brust.
War nicht in seinem Traum auch ein Mönch mit Kreuz vorgekommen, und hatte dieser Mönch nicht zu ihm gesprochen. Wie waren noch seine Worte?
"Siehe du hast gesündigt, bist den Weg des Stolzes gegangen. Gott hat dich gestraft, doch in seiner unendlichen Güte hat er dich verschont. Kehre zurück auf den Pfad der Tugend. Du wirst die Weggabelung sehen, dann mußt du dich entscheiden. Wähle richtig und dir wird vergeben, wähle falsch und das Fegefeuer soll dir sicher sein."
Das waren die Worte die sich in Siegmunds Kopf eingeplanzt haben.
Ein paar Stunden früher irgendwo in Löwen.
Der Diener Siegmunds, Friedbert, war gerade wieder auf dem Rückweg vom Markt. Dort hatte er ein paar Sachen für den Herzog besorgen müssen. Als Friedbert in eine kleine Seitengasse einbog überholte ihn drei Männer, alle drei hatten dunkle Umhänge und Kapuzen auf. Sie machten in der Mitte der Gasse halt, bildeten einen Kreis und es sah so aus als würden sie sich unterhalten.
Friedbert dachte sich nichts dabei. Er ärgerte sich nur das diese Männer ihm nun den Weg versperrten und er sich zwischen ihnen hindurchdrängen mußte.
Was er nicht sah, hinter ihm waren ebenfalls drei Männer in Position gegangen. Niemand sollte in die Gasse rein oder rauskommen. Als sich nun Friedbert den drei näherte kam ein vierter zwischen den dreien hervor. Er trug ebenfalls einen dunklen Anzug mit Dunkler Kapuze. Nun wurde es Friedbert doch etwas unheimlich. Doch was sollte er machen, er mußte an diesen komischen Gestalten vorbei. Als nun Friedbert auf gleicher höhe mit dem Kapuzenträger war, sprach ihn dieser an.
"Friedbert, Diener des Sachsenfürsten Siegmund?"
Friedbert, blieb stehen, drehte sich zu dem Fremden um, und sah aus den Augenwinkeln die anderen drei Kapuzenträger, welche er bis dahin noch nicht gesehen hatte, nun stieg Panik in ihm auf und er konnte nur kurz mit "Ja" antworten.
Nun begann der Kapuzenträger zu reden, anscheinend hat er die Panik in Friedberts Augen gesehen.
"Werter Friedbert, ihr braucht keine Angst zu haben, wir tun euch nichts. Jedoch wollen wir etwas ungestört sein. Also entspannt euch und hört mich an."
Nun begann der Kapuzenträger auf Friedbert leise und direkt vor Friedberts Ohr einzureden, niemand sollte die Worte vernehmen ausser Friedbert.
Und diese Worte schienen einen sehr starke Wirkung auf Friedbert zu haben. Kreidebleich wurde er, nickte dann und wann bekreuzigte sich.
Nach wenigen Minuten gab der Kapuzenträger Friedbert 2 Phiolen, eine grün die andere schwarz, und einen kleinen Beutel. Friedbert nahm die Phiolen und steckte sie ein. Den Beutel öffnete er und sah hinein, es lagen dort 4 Goldmünzen drin. Während Friedbert fasziniert auf die Goldmünzen starrte, und seine Gesichtsfarbe wiedergewann, gingen die sieben Kapuzenträger davon. Und auch Friedbert machte sich nach ein paar Minuten auf den Heimweg...
Krasimir "der Schwarze" hatte sich wieder gefunden. Er schob das Ausscheiden in der ersten Runde auf eine unglückliche Verkettung vieler kleiner Einzelheiten. Hatte nicht das Pferde ein wenig den Rythmus verloren? War er nicht leicht im Sattel abgerutscht? Hatte die Lanze nicht deshalb eine zu instabile Position? Musste er nicht deshalb mit dem Schildarm leicht korrigieren? Bot sich seinem Gegner nicht deshalb ein leichteres Ziel? Jeder Anfänger hätte ihn in diesem einen Bruchteil einer Sekunde vom Pferde stossen können, und wäre er selbst der andere gewesen, er würde jetzt nicht mehr unter den Lebenden weilen, er hätte diesen Fehler skrupellos ausgenutzt und sich selbst zu den Krüppeln ins Spital befördert.
Krasimir hielt in seinen Gedanken inne. Ein Krüppel...
Er beschloss sich nicht weiter Gedanken über das verlorene Duelle zu machen, es galt aus den Fehlern zu lernen und beim nächsten Anritt vorbereitet zu sein.
Und der Sachsenherrscher? Alle Welt feierte in den Zelten, Sieger gab es überall, der Wein floss in Strömen, es wurde getanzt und gelacht. Würde er auch feiern? Wohl eher nicht.
Krasimir beschloss dem Fürsten einen Besuch abzustatten. Vielleicht würde man ihn ja sogar vorlassen, trotz seines niederen Adels...
A. Lincoln
05.07.04, 13:52
Viele Zelte gab es dort abzubauen. Krasimir, der schwarze Ritter aus Böhmen lief direkt zum Hauptzelt des Herzoges. Dort ließ man ihn auch gleich zum Herzog durch.
Dieser hatte nun gespeißt und getrunken. Da er noch nicht laufen konnte war er über jeden Besuch erfreut. Auch wenn seine Gedanken noch immer bei seinem Traum waren.
"Ihr seit also Krasimir, der Schwarze, habt ihr wenigstens mehr Glück beim Tjosten als wir?" fragte der Herzog den hereinkommenden Ritter sogleich.
Die Jülicher hatten sich den ganzen Tag ausgeschlafen und von der großen Feier erholt. Der Graf war bereits morgens zum Herzog von Brabant aufgebrochen mit der Anweisung bis zu seiner Rückkehr das Lager abzubrechen und seine Abreise vorzubereiten.
Als nun der Graf zurückkehrte hatte die erschöpfte Feiergesellschaft die Zelte abgebrochen und alles zur Abreise vorbereitet, wie befohlen. Der Troß stand bereit und der Graf setzte sich an seine Spitze. Auf eine Handbewegung setzte sich der Troß in Richtung Jülich in Bewegung.
Nach einiger Zeit hatte er das Stadttor erreicht und gegen abend war er bereits in der Dämmerung verschwunden.
"Ihr seit also Krasimir, der Schwarze,
habt ihr wenigstens mehr Glück beim Tjosten als wir?"
fragte der Herzog Krasimir als jener dessen Zelt betreten hatte.
Krasimir schüttelte den Kopf:
"Wir hatten kein Glück in diesem Turnier. Bereits das erste Stechen ging verloren, eigentlich hätten wir uns die Reise sparen können. Doch wie geht es Euch, mein Herr? Schmerzt das Bein? Was sagen die Ärzte?"
Er trat näher und auf ein Zeichen des Sachsen setzte er sich auf einen Stuhl.
"Ich habe schon viele Kämpfe gesehen und auch mitgemacht, und viele tapfere Männer sind verwundet worden, manche schwer, manche verloren gar ihr Leben, und es war immer eine Tragödie... Weiß der Geier, warum wir das immer wieder machen, ist es der Ruhm, der Kitzel? Ich würde wieder und wieder reiten, und wenn es alles kosten würde.
Doch verzeiht, und vergebt, wir sind ein wenig aufgewühlt, denn Ihr seid noch so jung..."
Krasimir hielt kurz inne.
"Hab ich Euch schon erzählt, dass ich in Italien auf dem letzten Zug des Kaisers einen Fürsten traf, dessen Ruf so weit, so gross erschallte, dessen Weisheit mehr galt, als ander Leute Schwert, dessen Kriegsgeschick noch größer ward als mancher Helden Schwertkampfkunst, ein Sizilianer wars, durch einen Unfall schwer geschädigt und doch ein Held...
Was ich Euch sagen will, verzagt nicht. Ihr habt das ganze Leben noch vor Euch. Und wahre Macht wird selten auf dem Schlachtfeld mit dem Schwert errungen. Wahre Macht und Grösse gewinnt der wahrhaft Große ohne das Schwert, und der Ruhm seiner Herrschaft wird weiterreichen als das Weinen und Klagen derer, die Opfer eines Gewaltigen wurden."
Als die Feier vorüber war, trat auch Arnulf von Wertheim die Heimreise an. Er verabschiedete sich noch von Diesem und Jenem.
Seine Knappen hatten in der Zwischenzeit alle Utensilien zusammengepackt und verladen.
Dann ging es los in Richtung Heimat.
Arnulf vorweg mit dem Banner Schwabens und dahinter seine Bediensteten.
A. Lincoln
07.07.04, 14:46
Der Herzog von Sachsen lauschte den Worten des Ritters aus Böhmen. Es waren aufrichtige Worte eines aufrichtigen Ritters. Auch waren die Worte Balsam für die geschundene Seele Siegmunds.
"Eure Worte, Ritter Krassimir, richten mich wieder auf. Doch nun will ich eigentlich nur noch Heim nach Sachsen, sagt Krassimir, wollt ihr uns ein Stück des Weges begleiten? Oder müsst ihr hier in Löwen noch verweilen?"
Krasimir schüttelte den Kopf. In Brabant hielt ihn eigentlich nichts mehr, das Turnier hatte er ja nicht gewonnen, und eine Heimreise schien das geschickteste. Zudem lag Sachsen auf halbem Wege, und gegen eine angenehme Gesellschaft hatte er nichts einzuwenden.
"Es wäre mir eine Ehre, mit Euch zu reisen. Jedoch reise ich nicht alleine. Mein Waffengefährte, Raimond de Toulouse wird mit uns reisen."
Der Böhme und der Sachse unterhielten sich noch eine ganz schöne Weile, dann verabschiedete sich Krasimir und veranlasste seinen Tross abreisefertig zu machen. Am anderen Morgen, wenn des Sachsenherrschers Horn erklingen sollte, würde er mit seinem Tross den Anschluss suchen und endlich gen Heimat reisen.
A. Lincoln
07.07.04, 15:59
Und am nächsten Morgen erklang das Sachsen Horn. Ein großer Troß,angeführt von den Grafen zu Oldenburg und Kleve, machte sich nun auf den Weg in das Sachsenreich.
Der Herzog welcher aufgrund seines Beines nicht Reiten konnte, fuhr in einem Pferdegespann mit. Jeder der ihn ansah, sah sofort wie er dies hasste. Die Vorstellung nie wieder Reiten zu können brachte machte Siegmund ganz rassend... Doch dann tauschte vor seinem geistigen Auge wieder der Mönch auf, und auch die Worte.
Siegmund mußte dankbar sein das er noch am Leben war, jeder hat seine Bürde zu tragen, die des Krüppels war nun die seine.
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