Elvis
25.04.04, 21:09
Nur, weil ich CK mit Version 1.01 aufgrund bekannter Mängel im Moment nicht Spiele, heißt ja nicht, das ich mir nicht die Eventdateien ansehe.
In meinem Fall, war das sogar sehr gut, zeigen mir doch die Eventdateien das Potenzial des Spiels, welches sich mir beim Spielen selber nicht offenbarte. (Keine Angst, es wird nicht zu viel verraten)
Oft hielt ich Ereignisse als rein dem Zufall überlassen und glaubte, dass die Skills fast nur dazu dienen, die Erfolgsaussichten von Aktionen zu beeinflussen. Die Eventdateien, belehren mich eines besseren.
Man findet kaum ein Event, dessen Eintreffen und deren Wahrscheinlichkeit nicht von zahlreichen Faktoren abhängig ist. Alles in allem wirken die Events sehr liebevoll gestaltet und durchdacht um den Charakter eines Regenten und seiner Kinder in Form zahlreicher Ereignisse wiederzuspiegeln.
Es wundert mich, dass ich bisher kaum eines dieser Ereignisse zu Gesicht bekam. Diese Ereignisse tragen im erheblichen Masse dazu bei, das CK nicht steril wirken soll.
Bisher bekam ich jedoch eigentlich durch Events fast nur als Charakterhighlight, die Möglichkeit zum Fremdgehen. Sonst passierte nicht viel. Aber es ist schon erstaunlich, was man in den Eventdateien liest, was z.B. eurem missgebildeten Kind nicht alles an traumatischen Erfahrungen in seiner Kindheit widerfahren kann. Oft dachte ich auch, dass ich das Attribut „Feigling“, einfach nur aus purem Zufall erhalte. Liegt aber z.B. daran das mein Nachbar mit hohem Intrigue Wert ein entsprechendes Event hatte. Ein hoher Intrigue Wert, löst sowieso viele nützliche Ereignisse aus, die einem insbesondere bei vielen Vasallen das Leben erleichtern.
Viele spannende Events, hängen jedoch vom Vorhandensein von Traits ab, die in meinem Spiel eher selten entstanden. Zumindest nicht in ihrer Vielfalt. Würden die Charaktere öfter Traits erhalten, würden als Folge wohl auch mehr spannende Events getriggert werden.
Z.B. gibt es zwar eine extreme Häufung von Stresssymptomen und Krankheit, die möglichen Folgeevents (die sehr witzig sein können) traten jedoch kein einziges Mal bei mir auf. Außer natürlich das spontane Ableben des Charakters. Ebenfalls wurde nie ein Missgebildetes Kind bei mir geboren (und an meinem Hof waren zu jeder Zeit immer sehr, sehr, sehr viele Kinder). Folglich auch hierzu keine Folgeevents. Der angesprochene Mangel auch an anderen Traits, verhindert also viel spannendes. Zumindest verringert er oft die Wahrscheinlichkeiten. Zwar gibt es eine Fülle von Events, die einem Traits verpassen können, allerdings hatte ich diese recht selten und die Wahrscheinlichkeit, dass man hierdurch ein Trait auch tatsächlich erhält, scheint mir zuweilen als zu gering angesetzt.
Die Eventdateien sind relativ einfach zu lesen. Man sollte lediglich wissen, das bei den ganzen Wahrscheinlichkeitsmodifikationen eines Events, ein Faktor unter 1 die Eintrittswahrscheinlichkeit erhöht und ein Faktor größer als 1 die Wahrscheinlichkeit des Events verringert.
Ich will mich hier gar nicht über einzelne Events auslassen, sondern nur ein paar allgemeine Dinge ansprechen, die evtl. für den Spieler ganz interessant wären zu wissen, da hier sicherlich nicht jeder die Eventdateien durchforstet oder durchforsten will.
Logisch nachvollziehbar ist z.B. das der Ausbau von Strassen und Häfen den Übergriff von Seuchen fördert. So manch anderes Gebäude hingegen kann diese Gefahr eindämmen.
Überhaupt, lassen die Eventdateien darauf schließen, das viele Gebäude auch die Möglichkeit neuer Events nach sich ziehen. Dies konnten viele Spieler, die das 1066 Szenario spielen, wohl aufgrund der späteren Probleme der Stabilität des Spiels bisher so nicht erleben. Es gibt also mehr als nur ein gutes/schlechtes Jahr in der Fischerei/Forstwirtschaft. Auch wenn ich der Meinung bin, das die Möglichkeiten hier noch nicht ausgeschöpft sind.
Ich prophezeie CK die größte Modingaktivität bei den Events. Sie sind es, die dem Spiel und den Charakteren Leben einhauchen.
Insbesondere bei jenen Events, die vom Skill des Regenten abhängen, ist noch viel Platz für neues. Während der Intrigue Skill von vielen Events fleißig genutzt wird, scheinen andere Eventtechnisch gesehen, zumindest direkt betrachtet, vernachlässigt zu sein. Hier liegt die Möglichkeit den Eigenschaften des Charakters mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen oft brach.
Die Kampffähigkeiten z.B. beeinflussen im Kampf nur zwei mögliche Events. Bei diesen Events könnte man höchstens glaubwürdig bemerken: „Ja, mein Regent ist tatsächlich so ein kleiner unfähiger Duce.“
Das die Kampfwerte jedoch besonders gut sind, äußert sich jedoch lediglich in dem fernbleiben dieser schädlichen Events und nicht in positiven, bei denen man seinen kleinen Rommel wieder erkennen würde. Hier kann die Glaubwürdigkeit des Charakters noch erheblich verbessert werden. Allgemein habe ich das Gefühl, das die „Zucht“ von guten fehlerfreien Regenten den Spieler um eine Menge Spielspass aufgrund weniger spannender Events bringen kann. (Demnach muss Carl mit seinem 0,1,0,1 einen Heidenspaß haben. :D )
Auch wäre ich nie darauf gekommen, das z.B der Trait „Merciful“ die Entstehung von Diebesgilden etc. erleichtert und gleichzeitig deren Bekämpfung erschwert. Liest man nicht die dazugehörigen Events, werden diese Feinheiten für immer verborgen bleiben und die Identifikation erschwert. Auf der anderen Seite vermisse ich, dass diese Gedanken konsequent durchgezogen werden. So hätte ich mir im Gegenzug gewünscht, dass z.B. ein Charakter mit dem Trait „Cruel“ den Kampf gegen Kriminelle vereinfacht, was nicht der Fall ist.
Schön fände ich auch Events, die einen über das Eheleben des Regenten auf dem Laufenden halten. Hinter jedem starken Mann, soll ja bekanntlich eine starke Frau stecken. Was wäre aber, wenn die nichts Besseres zu tun hat, als gegen ihren Mann zu intrigieren….
Eine Kombination aus frigider Königin und gefrustetem Regenten könnte doch spannend werden und sich z.B. in ungerechten Hinrichtungen gegenüber dem Volk äußern.
Das Privatleben könnte also noch aufgepeppt werden z.B. auch durch eine teure nimmersatte Geliebte.
Auch in diesem Bereich, scheint es schon gute Ansätze zu geben. So gibt es während der Kindererziehung z.B. den Fall, dass Junior im Suff einen Diener umbringt und Vater muss entscheiden wie er erzieherisch eingreift. Liest sich spannend, dergleichen oder ähnliches habe ich jedoch noch nie erlebt. Schade.
Auf die Ausbildungschancen eines Sprösslings möchte ich an dieser Stelle kurz genauer eingehen. Auch wenn ich in den Events darauf keinen Hinweis gefunden habe, scheint es ja allgemeiner Konsens zu sein, das die Stammwerte eines Neugeborenen von den Stammwerten (Anm.: ohne Ausbildungs- und Traitmodifikationen) seiner Eltern abhängt. Der Erfolg der Ausbildung ist jedoch ebenfalls nicht gänzlich dem Zufall überlassen (wie an anderer Stelle bereits einmal erwähnt wurde). Die Modifikation der Wahrscheinlichkeit des Ausbildungserfolgs hängt alleine von der Ausbildung des Vaters ab. Ist der Vater ein „Mastermind Theologian“, hebt das enorm die Aussichten des Juniors, sofern er eine kirchliche Ausbildung absolviert, ebenfalls ein „Mastermind Theologian“ zu werden. Aber auch wenn der Sohn lieber eine Ausbildung bei Hofe oder dem Militär anstrebt, stehen seine Chancen dort sehr erfolgreich zu sein, nur geringfügig schlechter. Andersherum ist es natürlich recht unwahrscheinlich, das bei einem „Misguided warrior“ als Vater ein „Midas touched“ Sohn dabei herauskommt. Eher ebenfalls ein „Misguided warrior“ oder eben z.B. ein „Hole in the pocket“. Insofern kann der werte Carl wohl nur auf eine positive Mutation hoffen (Jeder Mutant kann nur besser sein als sein Diego :rolleyes: ).
Auch die Vielfalt der Modifikationen, die die Ausbreitung von Technologien beeinflussen, hätte ich so nicht erwartet.
Es gibt zahlreiche Bedingungen die die Erfindung und Verbreitung von Technologien fördern können. Schulen, Büchereien, Universitäten, Strassen, Häfen, Kultur, Religion etc. sind klar. Aber ein Bogen z.B. lässt sich vielleicht auch schneller Erfinden oder weitergeben wenn die Provinz einen Wald hat und der Regent einen anständigen Martial-Wert. Bei anderen Erfindungen ist der Stewardship interessant und auch die Macht der Bauern oder Bürger in der Provinz. Bei einer Erfindung spielt manchmal z.B. ein „Templar house“ bei der Entwicklung an sich keine Rolle, bei der Weitergabe jedoch schon.
Auch hier wurde teilweise viel Mühe investiert ohne das der unbedarfte Regent darum weiß.
Und die Tooltops lassen einem im Dunkeln über die Vielzahl an Nebenwirkungen von Gebäuden oder Traits. Eine Art integrierte Enzyklopädie wie die Civilopädia bei den Civilisation Spielen wäre schön gewesen.
So macht es doch z.B. mehr Sinn, sich früher an eine höherrangige Militärtechnik zu wagen, wenn der Regent die entsprechenden Fähigkeiten hat. Auch wenn dies nur die Wahrscheinlichkeiten beeinflusst und keinen garantierten schnellen Erfolg verspricht. Das Wissen darum, das die Werte des Charakters solche Einflüsse haben, würde auch hier ein glaubwürdiges Verhalten des RPG Spielers erleichtern.
Vielleicht möchte ein Spieler, wenn er auf die Konvertierung von Heidnischen Provinzen hofft, auch gerne Wissen das er vielleicht deswegen einen Regenten zur Nachfolge puschen sollte, der eine gute religiöse Ausbildung hat oder zumindest geeignete Traits, die Konvertierung Unterstützen. „Chaste“ z.B. muss nicht immer schlecht sein.
Das Lesen all dieser Feinheiten, hat mir wieder enorme Lust auf CK gemacht und ich finde es ein bisschen Schade, dass all dieses Salz in der Suppe vielen Spielern (und auch Testern), die sich nicht intensiv mit dem Spiel beschäftigen für immer verborgen bleiben wird.
Enttäuscht war ich von den Crusade Events. Diese Datei besticht lediglich durch ihre Kürze und sagt nicht viel mehr aus als: „Ja, in diesem Spiel gibt es Kreuzzüge“. Der Titel des Spiels hatte mich anderes Erwarten lassen.
Ich bin jedoch hoffnungsvoll das diese Datei für pfiffige Event-Modder ein gefundenes Fressen sein wird. Es gibt doch so viele Möglichkeiten, was einem nicht alles im Heiligen Land, je nach besetzten Provinzen und Fähigkeiten des Regenten, nicht alles Gutes und Schlechtes widerfahren kann….
Insgesamt möchte ich zum Ausdruck bringen, dass der Schlüssel zu einem spannenden und glaubwürdigem CK, imho mehr als bei jedem anderen Paradoxspiel, in den Events liegt. Und damit meine ich nicht einen 150 Jahre währenden ereignislosen Kreuzzug. Das Spielerlebnis bei CK hängt stark mit der Identifikation des Spielers mit seiner Dynastie zusammen.
Die Glaubwürdigkeit der Charaktere steht hier im Vordergrund und die Auswirkungen ihrer Eigenschaften sollten noch offensichtlicher werden bzw. in manchen Fällen wahrscheinlicher oder auch vielfältiger. Dies könnte eine Identifikation erleichtern und CK zu einem intensiveren Erlebnis machen.
Zwei Anmerkungen möchte ich noch machen:
1. Irgendwie finde ich die Auflistung der Auswirkungen der Gesetze in der Datei „laws“ viel übersichtlicher als im Spiel. Vielleicht sollte man sich die Ausdrucken, wenn man sie noch nicht auswendig kennt.
Genauso verhält es sich mit der Datei „Combat“, die kurz und übersichtlich die Grundfähigkeiten der Einheiten aufzeigt.
2. Ich habe mir die Datei „traits“ einmal genauer angesehen. Hier ist sauber und in alphabetischer Reihenfolge jede Eigenschaft aufgelistet und übersichtlich dargestellt, wie sie die Beziehungen zu Trägern aller anderen Eigenschaften beeinflusst. Inklusive der Auswirkungen auf die Skills oder sonstiges. Die nüchterne Betrachtung dieser vielen Zahlen machte mir eines deutlich. Die Bedeutung der Beziehungseinflüsse durch jede Eigenschaft im Spiel wird von den meisten von uns wahrscheinlich unterschätzt. Alleine der Aufwand, der dahinter steckt ist zu viel um „nur“ für das Verhältnis der Vasallen zum Liege verantwortlich zu sein. Ich denke hier kann man einiges nutzen.
Nehmen wir mal an, ihr seid ein großzügiger, brillanter Stratege der leider lispelt. Am liebsten würdet ihr Menschen mögen, die dieselben Eigenschaften haben. Aber auch einen vergebenden Kreuzritter mit Hasenscharte würdet ihr mögen (+3+8+2=13).
Dieser Kreuzritter mag euch jedoch nicht im selben Maße seine Meinung über euch ändert sich um 5-1+2+2=8. Wieso sind hier mehr Modifikatoren als Eigenschaften, werdet ihr euch fragen? Nun, dadurch das unser Kreuzritter eine Hasenscharte hat mag er nicht nur eure Großzügigkeit, sondern auch das ihr lispelt. Dafür gibt er 2x +2. Durch seine Funktion als Kreuzritter, findet er euer lispeln jedoch nicht so toll (-1) und seine eigene Hasenscharte müsste er deswegen sogar ziemlich hassen. Jedoch kann man ja schlecht die Beziehung zu sich selber modifizieren (Freud würde etwas anderes sagen ;) ).
Man sollte sich diese Datei einmal ausdrucken und abheften. Sobald man einen neuen Regenten hat, sollte man sich seine Eigenschaften und die Beziehungsveränderungen hierzu einmal anschauen. Es kann sich lohnen herauszufinden, wie wohl jemand sein müsste, der einen besonders mag oder ob es vielleicht einen Nachbarn gibt, der uns aufgrund der Eigenschaften nicht ausstehen kann. Z.B. wird jeder durch die Natur offensichtlich benachteiligte einen grausamen Menschen hassen. Zu viele traumatische Kindheitserinnerungen aus der Schulzeit dürften da mit reinspielen….(Muähhh :heul: , Mami, die fiese Kunigunde macht sich wieder über meinen Buckel lustig :schrei: ….*Snüff*)
Dies herauszufiltern macht allerdings ungeübt noch etwas Mühe. Aber wir müssen ja alle mal zur Toilette, wo man die nötige Zeit für so etwas hat.
Ich glaube das dieses System eine komplexere Variante des einfachen -200 / +200 Releationship Modells darstellt. Da bei einer Heirat nicht der Ehepartner, sondern ihr Lord gefragt wird, dürfte die Kenntnis dieser Eigenschaften helfen um erfolgreich zu suchen. Ich stelle mir auch vor, dass vielleicht der eine oder andere Herzog geneigter sein könnte euch die Treue zu schwören oder überzulaufen, wenn er in euch einen Bruder im Geiste entdeckt. Vielleicht steckt so ein Seelenverwandter ja auch erst in der Erbfolge dieses Herzogs und ihr müsst ein bisschen Assasine Außenpolitik betreiben um daran etwas zu ändern…..
Diese Taktiken mögen in 1.01 noch nicht nötig sein. Noch ist unser größtes Problem nicht auf den Desktop zu knallen. Aber werden die Spiele bei Paradox mit zunehmenden Patches leichter……..?
In meinem Fall, war das sogar sehr gut, zeigen mir doch die Eventdateien das Potenzial des Spiels, welches sich mir beim Spielen selber nicht offenbarte. (Keine Angst, es wird nicht zu viel verraten)
Oft hielt ich Ereignisse als rein dem Zufall überlassen und glaubte, dass die Skills fast nur dazu dienen, die Erfolgsaussichten von Aktionen zu beeinflussen. Die Eventdateien, belehren mich eines besseren.
Man findet kaum ein Event, dessen Eintreffen und deren Wahrscheinlichkeit nicht von zahlreichen Faktoren abhängig ist. Alles in allem wirken die Events sehr liebevoll gestaltet und durchdacht um den Charakter eines Regenten und seiner Kinder in Form zahlreicher Ereignisse wiederzuspiegeln.
Es wundert mich, dass ich bisher kaum eines dieser Ereignisse zu Gesicht bekam. Diese Ereignisse tragen im erheblichen Masse dazu bei, das CK nicht steril wirken soll.
Bisher bekam ich jedoch eigentlich durch Events fast nur als Charakterhighlight, die Möglichkeit zum Fremdgehen. Sonst passierte nicht viel. Aber es ist schon erstaunlich, was man in den Eventdateien liest, was z.B. eurem missgebildeten Kind nicht alles an traumatischen Erfahrungen in seiner Kindheit widerfahren kann. Oft dachte ich auch, dass ich das Attribut „Feigling“, einfach nur aus purem Zufall erhalte. Liegt aber z.B. daran das mein Nachbar mit hohem Intrigue Wert ein entsprechendes Event hatte. Ein hoher Intrigue Wert, löst sowieso viele nützliche Ereignisse aus, die einem insbesondere bei vielen Vasallen das Leben erleichtern.
Viele spannende Events, hängen jedoch vom Vorhandensein von Traits ab, die in meinem Spiel eher selten entstanden. Zumindest nicht in ihrer Vielfalt. Würden die Charaktere öfter Traits erhalten, würden als Folge wohl auch mehr spannende Events getriggert werden.
Z.B. gibt es zwar eine extreme Häufung von Stresssymptomen und Krankheit, die möglichen Folgeevents (die sehr witzig sein können) traten jedoch kein einziges Mal bei mir auf. Außer natürlich das spontane Ableben des Charakters. Ebenfalls wurde nie ein Missgebildetes Kind bei mir geboren (und an meinem Hof waren zu jeder Zeit immer sehr, sehr, sehr viele Kinder). Folglich auch hierzu keine Folgeevents. Der angesprochene Mangel auch an anderen Traits, verhindert also viel spannendes. Zumindest verringert er oft die Wahrscheinlichkeiten. Zwar gibt es eine Fülle von Events, die einem Traits verpassen können, allerdings hatte ich diese recht selten und die Wahrscheinlichkeit, dass man hierdurch ein Trait auch tatsächlich erhält, scheint mir zuweilen als zu gering angesetzt.
Die Eventdateien sind relativ einfach zu lesen. Man sollte lediglich wissen, das bei den ganzen Wahrscheinlichkeitsmodifikationen eines Events, ein Faktor unter 1 die Eintrittswahrscheinlichkeit erhöht und ein Faktor größer als 1 die Wahrscheinlichkeit des Events verringert.
Ich will mich hier gar nicht über einzelne Events auslassen, sondern nur ein paar allgemeine Dinge ansprechen, die evtl. für den Spieler ganz interessant wären zu wissen, da hier sicherlich nicht jeder die Eventdateien durchforstet oder durchforsten will.
Logisch nachvollziehbar ist z.B. das der Ausbau von Strassen und Häfen den Übergriff von Seuchen fördert. So manch anderes Gebäude hingegen kann diese Gefahr eindämmen.
Überhaupt, lassen die Eventdateien darauf schließen, das viele Gebäude auch die Möglichkeit neuer Events nach sich ziehen. Dies konnten viele Spieler, die das 1066 Szenario spielen, wohl aufgrund der späteren Probleme der Stabilität des Spiels bisher so nicht erleben. Es gibt also mehr als nur ein gutes/schlechtes Jahr in der Fischerei/Forstwirtschaft. Auch wenn ich der Meinung bin, das die Möglichkeiten hier noch nicht ausgeschöpft sind.
Ich prophezeie CK die größte Modingaktivität bei den Events. Sie sind es, die dem Spiel und den Charakteren Leben einhauchen.
Insbesondere bei jenen Events, die vom Skill des Regenten abhängen, ist noch viel Platz für neues. Während der Intrigue Skill von vielen Events fleißig genutzt wird, scheinen andere Eventtechnisch gesehen, zumindest direkt betrachtet, vernachlässigt zu sein. Hier liegt die Möglichkeit den Eigenschaften des Charakters mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen oft brach.
Die Kampffähigkeiten z.B. beeinflussen im Kampf nur zwei mögliche Events. Bei diesen Events könnte man höchstens glaubwürdig bemerken: „Ja, mein Regent ist tatsächlich so ein kleiner unfähiger Duce.“
Das die Kampfwerte jedoch besonders gut sind, äußert sich jedoch lediglich in dem fernbleiben dieser schädlichen Events und nicht in positiven, bei denen man seinen kleinen Rommel wieder erkennen würde. Hier kann die Glaubwürdigkeit des Charakters noch erheblich verbessert werden. Allgemein habe ich das Gefühl, das die „Zucht“ von guten fehlerfreien Regenten den Spieler um eine Menge Spielspass aufgrund weniger spannender Events bringen kann. (Demnach muss Carl mit seinem 0,1,0,1 einen Heidenspaß haben. :D )
Auch wäre ich nie darauf gekommen, das z.B der Trait „Merciful“ die Entstehung von Diebesgilden etc. erleichtert und gleichzeitig deren Bekämpfung erschwert. Liest man nicht die dazugehörigen Events, werden diese Feinheiten für immer verborgen bleiben und die Identifikation erschwert. Auf der anderen Seite vermisse ich, dass diese Gedanken konsequent durchgezogen werden. So hätte ich mir im Gegenzug gewünscht, dass z.B. ein Charakter mit dem Trait „Cruel“ den Kampf gegen Kriminelle vereinfacht, was nicht der Fall ist.
Schön fände ich auch Events, die einen über das Eheleben des Regenten auf dem Laufenden halten. Hinter jedem starken Mann, soll ja bekanntlich eine starke Frau stecken. Was wäre aber, wenn die nichts Besseres zu tun hat, als gegen ihren Mann zu intrigieren….
Eine Kombination aus frigider Königin und gefrustetem Regenten könnte doch spannend werden und sich z.B. in ungerechten Hinrichtungen gegenüber dem Volk äußern.
Das Privatleben könnte also noch aufgepeppt werden z.B. auch durch eine teure nimmersatte Geliebte.
Auch in diesem Bereich, scheint es schon gute Ansätze zu geben. So gibt es während der Kindererziehung z.B. den Fall, dass Junior im Suff einen Diener umbringt und Vater muss entscheiden wie er erzieherisch eingreift. Liest sich spannend, dergleichen oder ähnliches habe ich jedoch noch nie erlebt. Schade.
Auf die Ausbildungschancen eines Sprösslings möchte ich an dieser Stelle kurz genauer eingehen. Auch wenn ich in den Events darauf keinen Hinweis gefunden habe, scheint es ja allgemeiner Konsens zu sein, das die Stammwerte eines Neugeborenen von den Stammwerten (Anm.: ohne Ausbildungs- und Traitmodifikationen) seiner Eltern abhängt. Der Erfolg der Ausbildung ist jedoch ebenfalls nicht gänzlich dem Zufall überlassen (wie an anderer Stelle bereits einmal erwähnt wurde). Die Modifikation der Wahrscheinlichkeit des Ausbildungserfolgs hängt alleine von der Ausbildung des Vaters ab. Ist der Vater ein „Mastermind Theologian“, hebt das enorm die Aussichten des Juniors, sofern er eine kirchliche Ausbildung absolviert, ebenfalls ein „Mastermind Theologian“ zu werden. Aber auch wenn der Sohn lieber eine Ausbildung bei Hofe oder dem Militär anstrebt, stehen seine Chancen dort sehr erfolgreich zu sein, nur geringfügig schlechter. Andersherum ist es natürlich recht unwahrscheinlich, das bei einem „Misguided warrior“ als Vater ein „Midas touched“ Sohn dabei herauskommt. Eher ebenfalls ein „Misguided warrior“ oder eben z.B. ein „Hole in the pocket“. Insofern kann der werte Carl wohl nur auf eine positive Mutation hoffen (Jeder Mutant kann nur besser sein als sein Diego :rolleyes: ).
Auch die Vielfalt der Modifikationen, die die Ausbreitung von Technologien beeinflussen, hätte ich so nicht erwartet.
Es gibt zahlreiche Bedingungen die die Erfindung und Verbreitung von Technologien fördern können. Schulen, Büchereien, Universitäten, Strassen, Häfen, Kultur, Religion etc. sind klar. Aber ein Bogen z.B. lässt sich vielleicht auch schneller Erfinden oder weitergeben wenn die Provinz einen Wald hat und der Regent einen anständigen Martial-Wert. Bei anderen Erfindungen ist der Stewardship interessant und auch die Macht der Bauern oder Bürger in der Provinz. Bei einer Erfindung spielt manchmal z.B. ein „Templar house“ bei der Entwicklung an sich keine Rolle, bei der Weitergabe jedoch schon.
Auch hier wurde teilweise viel Mühe investiert ohne das der unbedarfte Regent darum weiß.
Und die Tooltops lassen einem im Dunkeln über die Vielzahl an Nebenwirkungen von Gebäuden oder Traits. Eine Art integrierte Enzyklopädie wie die Civilopädia bei den Civilisation Spielen wäre schön gewesen.
So macht es doch z.B. mehr Sinn, sich früher an eine höherrangige Militärtechnik zu wagen, wenn der Regent die entsprechenden Fähigkeiten hat. Auch wenn dies nur die Wahrscheinlichkeiten beeinflusst und keinen garantierten schnellen Erfolg verspricht. Das Wissen darum, das die Werte des Charakters solche Einflüsse haben, würde auch hier ein glaubwürdiges Verhalten des RPG Spielers erleichtern.
Vielleicht möchte ein Spieler, wenn er auf die Konvertierung von Heidnischen Provinzen hofft, auch gerne Wissen das er vielleicht deswegen einen Regenten zur Nachfolge puschen sollte, der eine gute religiöse Ausbildung hat oder zumindest geeignete Traits, die Konvertierung Unterstützen. „Chaste“ z.B. muss nicht immer schlecht sein.
Das Lesen all dieser Feinheiten, hat mir wieder enorme Lust auf CK gemacht und ich finde es ein bisschen Schade, dass all dieses Salz in der Suppe vielen Spielern (und auch Testern), die sich nicht intensiv mit dem Spiel beschäftigen für immer verborgen bleiben wird.
Enttäuscht war ich von den Crusade Events. Diese Datei besticht lediglich durch ihre Kürze und sagt nicht viel mehr aus als: „Ja, in diesem Spiel gibt es Kreuzzüge“. Der Titel des Spiels hatte mich anderes Erwarten lassen.
Ich bin jedoch hoffnungsvoll das diese Datei für pfiffige Event-Modder ein gefundenes Fressen sein wird. Es gibt doch so viele Möglichkeiten, was einem nicht alles im Heiligen Land, je nach besetzten Provinzen und Fähigkeiten des Regenten, nicht alles Gutes und Schlechtes widerfahren kann….
Insgesamt möchte ich zum Ausdruck bringen, dass der Schlüssel zu einem spannenden und glaubwürdigem CK, imho mehr als bei jedem anderen Paradoxspiel, in den Events liegt. Und damit meine ich nicht einen 150 Jahre währenden ereignislosen Kreuzzug. Das Spielerlebnis bei CK hängt stark mit der Identifikation des Spielers mit seiner Dynastie zusammen.
Die Glaubwürdigkeit der Charaktere steht hier im Vordergrund und die Auswirkungen ihrer Eigenschaften sollten noch offensichtlicher werden bzw. in manchen Fällen wahrscheinlicher oder auch vielfältiger. Dies könnte eine Identifikation erleichtern und CK zu einem intensiveren Erlebnis machen.
Zwei Anmerkungen möchte ich noch machen:
1. Irgendwie finde ich die Auflistung der Auswirkungen der Gesetze in der Datei „laws“ viel übersichtlicher als im Spiel. Vielleicht sollte man sich die Ausdrucken, wenn man sie noch nicht auswendig kennt.
Genauso verhält es sich mit der Datei „Combat“, die kurz und übersichtlich die Grundfähigkeiten der Einheiten aufzeigt.
2. Ich habe mir die Datei „traits“ einmal genauer angesehen. Hier ist sauber und in alphabetischer Reihenfolge jede Eigenschaft aufgelistet und übersichtlich dargestellt, wie sie die Beziehungen zu Trägern aller anderen Eigenschaften beeinflusst. Inklusive der Auswirkungen auf die Skills oder sonstiges. Die nüchterne Betrachtung dieser vielen Zahlen machte mir eines deutlich. Die Bedeutung der Beziehungseinflüsse durch jede Eigenschaft im Spiel wird von den meisten von uns wahrscheinlich unterschätzt. Alleine der Aufwand, der dahinter steckt ist zu viel um „nur“ für das Verhältnis der Vasallen zum Liege verantwortlich zu sein. Ich denke hier kann man einiges nutzen.
Nehmen wir mal an, ihr seid ein großzügiger, brillanter Stratege der leider lispelt. Am liebsten würdet ihr Menschen mögen, die dieselben Eigenschaften haben. Aber auch einen vergebenden Kreuzritter mit Hasenscharte würdet ihr mögen (+3+8+2=13).
Dieser Kreuzritter mag euch jedoch nicht im selben Maße seine Meinung über euch ändert sich um 5-1+2+2=8. Wieso sind hier mehr Modifikatoren als Eigenschaften, werdet ihr euch fragen? Nun, dadurch das unser Kreuzritter eine Hasenscharte hat mag er nicht nur eure Großzügigkeit, sondern auch das ihr lispelt. Dafür gibt er 2x +2. Durch seine Funktion als Kreuzritter, findet er euer lispeln jedoch nicht so toll (-1) und seine eigene Hasenscharte müsste er deswegen sogar ziemlich hassen. Jedoch kann man ja schlecht die Beziehung zu sich selber modifizieren (Freud würde etwas anderes sagen ;) ).
Man sollte sich diese Datei einmal ausdrucken und abheften. Sobald man einen neuen Regenten hat, sollte man sich seine Eigenschaften und die Beziehungsveränderungen hierzu einmal anschauen. Es kann sich lohnen herauszufinden, wie wohl jemand sein müsste, der einen besonders mag oder ob es vielleicht einen Nachbarn gibt, der uns aufgrund der Eigenschaften nicht ausstehen kann. Z.B. wird jeder durch die Natur offensichtlich benachteiligte einen grausamen Menschen hassen. Zu viele traumatische Kindheitserinnerungen aus der Schulzeit dürften da mit reinspielen….(Muähhh :heul: , Mami, die fiese Kunigunde macht sich wieder über meinen Buckel lustig :schrei: ….*Snüff*)
Dies herauszufiltern macht allerdings ungeübt noch etwas Mühe. Aber wir müssen ja alle mal zur Toilette, wo man die nötige Zeit für so etwas hat.
Ich glaube das dieses System eine komplexere Variante des einfachen -200 / +200 Releationship Modells darstellt. Da bei einer Heirat nicht der Ehepartner, sondern ihr Lord gefragt wird, dürfte die Kenntnis dieser Eigenschaften helfen um erfolgreich zu suchen. Ich stelle mir auch vor, dass vielleicht der eine oder andere Herzog geneigter sein könnte euch die Treue zu schwören oder überzulaufen, wenn er in euch einen Bruder im Geiste entdeckt. Vielleicht steckt so ein Seelenverwandter ja auch erst in der Erbfolge dieses Herzogs und ihr müsst ein bisschen Assasine Außenpolitik betreiben um daran etwas zu ändern…..
Diese Taktiken mögen in 1.01 noch nicht nötig sein. Noch ist unser größtes Problem nicht auf den Desktop zu knallen. Aber werden die Spiele bei Paradox mit zunehmenden Patches leichter……..?