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Carl the Great
20.04.04, 15:26
In vollem Bewusstsein der unschlagbar guten Konkurrenz des Dr. Evil und todesverachtend stürze ich mich in diesen AAR. :D
Auch, dass die Spielzeit höchstwahrscheinlich bei der aktuellen Version nicht über die Mitte des 12. Jahrhunderts hinausgehen wird, ist mir bewusst. Aber das kann man ja alles AAR-technisch verkleiden.

Land: Grafschaft Santiago
Schwierigkeitsgrad: normal (hey, es ist nur eine Grafschaft!)
KI Aggressivität: normal (hey, es ist nur eine spanische Grafschaft!)


Einleitung:

Santiago ist eine kleine, landschaftlich wunderschöne Grafschaft im Nordwesten der spanischen Halbinsel. Seit hier in der Nähe des Hauptortes Santiago de Compostela die Gebeine des heiligen Apostels Jakobus entdeckt wurden, kann sich dieses kleine Örtchen kaum noch der Pilgerscharen aus ganz Europa erwehren. Was allerdings auch gar nicht gewollt ist - den Pilger haben oft ein gut gefülltes Geldsäcklein dabei.
Komischerweise spiegelt sich dies im Jahre 1066 kaum in den Einnahmen des regierenden Grafen Diego de Santiago (36) wider. Diego ist allerdings auch ein völliger Versager. Er kann absolut nichts - beziehungsweise in einem bestimmten Bereich wird er es zu großer Meisterschaft bringen, doch dazu später mehr.
Diego de Santiago ist ebenso wie drei weitere Grafen der Lehnsmann von Nuno de Portugal, des Herzogs von Braganza. Dieser wiederum huldigt Alfonso Jimenez, König von Leon. Insgesamt umfasst dieses Königreich im Jahre 1066 10 Provinzen. Im Süden, jenseits des Flusses Duera, lauern die garstigen Mauren, im Osten der mindestens ebenso garstige König von Kastilien.

Wie sich die kleine Grafschaft in den kommenden Zeiten schlagen wird und wo Diego es zur Meisterschaft bringen wird, dies will ich euch in den folgenden Kapiteln berichten.

the general
20.04.04, 15:32
Ah auch der werte Karl nun ein Graf wagt sich auch an einen AAR.

Sehr schön das lässt spannendes erwarten, denn schließlich hat man ja Konkurrenz.

Da fällt mir gerade noch ein toller Spruch von meinem Vater ein :)


Mein Vater ist ein Graf! Ein Graf? Ein Fotograf!
Und meine Fotogräfin die Mama!
Dann bin ich auch ein Graf! Ein Graf? Ein Fotograf!
Das liegt doch Objektiv gesehn ganz nah!

Dr. Evil
20.04.04, 15:51
Ein vorzüglicher Anfang, edler Carl!

Müssen wir Euch jetzt mit Graf Carl - Geißel der iberischen Halbinsel - ansprechen?

Kharon
20.04.04, 16:12
Und da ist auch schon der zweite AAR. Nur weiter so!!!
Viel Spass, edler Carl, bisher waren die einzigen wiederkehrenden Konstanten, die wir beobachten konnten, der Zerfall des HRRDN und die Eroberung der Christen durch die Ungläubigen auf der iberischen Halbinsel.

Jorrig
20.04.04, 16:29
Um zum Flair des AAR beizutragen:
Der Name "Santiago de Compostela" leitet sich von "Santo Jacob", dem heiligen Jakobus natürlich und "Campo Stella", etwa "Feld der Sterne" ab. Die Gebeine des Heiligen wurden dort auf einer Wiese gefunden und man beschloss, dort eine Stadt zu errichten. Im 11./12. Jhdt. baute man dort schließlich die wunderschöne Kathedrale, die das Ziel des "Jakobswegs" war, Pilgerstraßen durch ganz Europa im Zeichen der Muschel. In der Kathedrale wurden für jede Nationalität, jede Sprache ein eigener Beichtstuhl aufgestellt, die man noch heute dort bewundern kann. Bewundernswert auch der Weihrauchkelch, der unter der Kirchendecke angebracht über dem Altar hängt. Zu heiligen Messen wird dieser Kelch dann quer vor dem Altar geschwenkt, wobei er in riesigem Radius bis weit in die Seitenschiffe hinein pendelt.

Ich wünsche dem edlen Diego viel Erfolg!
Buena Suerte, Caballero!

Carl the Great
20.04.04, 18:16
Im Jahre 1066 entschied sich Diego, dass es für ihn im zarten Alter von 36 Jahren an der Zeit sei, sich ein Weib zu nehmen, um einen Stammhalter zu zeugen. Niemand weiß so genau, warum Diego eigentlich Graf von Santiago geworden war aber nun, wo er es hatte, wollte er es auch in seiner (noch nicht existenten) Familie halten. Nach kurzer Suche entdeckte er in der südlich gelegenen Grafschaft Coimbra die bezaubernde 19-jährige Antonia da Sá. Diese junge Dame war äußerst verwirrend. Denn einerseits war sie eine religiöse Eifererin und geschulte Theologin andererseits aber sehr lüstern. Dies gefiel Diego so gut, dass er sofort um ihre Hand anhielt. Ihr Lehnsherr nahm an und so wurde in Santiago große Hochzeit gefeiert.
Einige Monate später wurde Diego ein Bastard-Sohn geboren: Andrea de Santiago. Es stellte sich heraus, dass auch Diego äußerst lüstern war. Ein herrliches Paar! Antonia vergab ihm nach einer schlaflosen Nacht...


Diego versuchte sich an einer Ausbildung zum Feldherrn doch auch hier versagte er gründlichst. Im Training war er nur auf seinen eigenen Vorteil und Spaß bedacht und fortan als fehlgeleiteter Krieger bekannt.
Bereits 1068 kündigte sich großes Unheil an: Antonia erkrankte. Nicht nur, dass dies ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigte, nein, es sollte nur der Anfang einer rätselhaften Seuche im Hause Santiago sein. Inzwischen hatten sich auch etliche Höflinge am Hofe Diegos des Lüsternen eingefunden, darunter etliche Erbfolger des Königs von Leon. Im folgenden Jahr tat Bernardo de Menesez, Graf von El Bierzo, das, was sich Diego bis dato nicht getraut hatte, obwohl er seinen lüsternen Blick natürlich auch über seine Nachbarn wandern ließ: Bernardo sagte sich vom König von Leon los und erklärte diesem den Krieg. Diego verfolgte den Kampf mit einigem Interesse und musste entsetzt feststellen, dass Bernardo trotz Übermacht zum Untergang verurteilt war. So ließ er seine unreifen Pläne zunächst fallen und tat das, was er scheinbar als einziges konnte: seine Frau schwängern.


1070 wurde die Försterei fertig gestellt und ein weiteres Mitglied des Hofes, die kleine Beatriu Jimenez, erkrankte. Kurz nachdem eine Küchenmagd Diego den nächsten Bastard, Jaume de Santiago, geboren hatte, schenkte ihm sein Weib Antonia eine Tochter: Maria de Santiago. Schon im Kindbett erkrankte Jaume an der mysteriösen Krankheit und Beatriu Jimenez starb an selbiger ebenso wie ihre Schwester Andregoto.
Nachdem im Jahre 1072 ein weiterer Bastard, Guifre de Santiago, geboren wurde, ereignete sich etwas sensationelles am Hof von Santiago. Marschall Domingo de Solis überbrachte Diego die freudige Botschaft: "Herr, wir haben eine gar wundersame Entdeckung gemacht. Bekleidet man sich mit einer dünnen Lederhaut, so verhindert dies Verletzungen bei leichten Schlägen mit stumpfen Gegenständen!" Diego war begeistert von dieser Entdeckung der leichten Lederrüstung. Jedoch sein nächster Gegner im Kampftraining starb dennoch an Blutverlust.


Diego hasste seine Bastarde. So war es nicht weiter verwunderlich, dass Jaume neben seiner Krankheit auch noch an einem völlig anderen Phänomen litt: "Stress." analysierte der Medicus und Diego schlug drei Kreuze, denn er witterte die nächste schreckliche Krankheit, was nicht unbedingt zur Verbesserung seines Verhältnisses zu seinen Söhnen beitrug. Um sich davon abzulenken ließ er eine Fischerei errichten. Die Fischer sollten an der Cabo de Finisterre den Speiseplan erweitern.


Antonia da Sá, die lüsterne Theologin, starb kurz darauf bei einer Fehlgeburt. Diego, inzwischen 45, war erschüttert und weinte drei Tage und Nächte. Am vierten Tag wurde Hochzeit mit der 16-jährigen Jimena de Lara, Spionage-Meisterin aus Asturias de Santillana, gefeiert. Kaum in Santiago angelangt, wurde Jimena zu einer fanatischen Gläubigen. "Der heilige Jakob ist mir erschienen und hat mir Keuschheit befohlen", behauptete sie. Am Hof wurde gemunkelt, dass ihr Diego einfach zu hässlich und lüstern war. "Außerdem ist er dumm", vertraute sie ihrer Zofe an. Als Diego vom Befehl des heiligen Jakob hörte, weinte er seiner Antonia nach - dieses Mal wirklich.
Doch mit Jimena schien frischer Wind nach Santiago gekommen zu sein. Der Herr segnete das Land und es blühte auf und wurde sogar reich. Doch, oh weh, der Stress breitete sich weiter aus und ereilte den Verwalter Fernando Jimenez. Tatsächlich litt dieser wohl unter den völlig inkompetenten Ratschlägen seines Herrn. Im selben Jahr gelang es Diego immerhin nach jahrelanger Suche in Iberien und Frankreich eine Frau zu finden, die hässlich und dumm genug war, seinen entfernten Verwandten Pere de Santiago zu heiraten. Conan de Bretagne konnte sich Diegos Flehen nicht länger anhören und willigte einer Hochzeit Peres mit Sibylla de Vitré ein.


Auf der Rückreise durch seine Lande sah Diego unerhörtes: Seine Bauern bebauten nur noch die Hälfte des Landes! Fernando Jimenez versuchte verzweifelt, ihm das System zu erklären: "Seht, Herr. Dieses System heißt Zwei-Felder-System. Dabei wird immer eine Hälfte bebaut und die andere brach liegen gelassen. So kann sich die Erde erholen." "Verrat! Welcher Narr hat dies erdacht!?" "Nun, im nächsten Jahr werden wir dadurch höhere Steuereinnahmen haben", versuchte Fernando zu beschwichtigen. "Mehr Geld, sagst du? Das ist gut." Schon war Diego beruhigt und seine Gedanken schweiften wieder ihren lüsternen Pfad entlang.
Schon ein Jahr später wurde der Holzpflug entdeckt. Fernando Jimenez war froh, dass sein Herr zu sehr mit dem Zeugen eines weiteren Bastards beschäftigt war als von dieser Entdeckung zu erfahren. Jener wurde im nächsten Jahr geboren und auf den Namen Guerau de Santiago getauft. Endlich gelang es Diego zudem Jimenas Keuschheitsgürtel zu knacken und sie zu schwängern. Er ging täglich in die Kirche und betete für einen legitimen Sohn. Einige Monate später erschien mitten in der Nacht ein Feurschweif am Himmel, der nach Süden wies und die Bauern verängstigte. Doch Fernando Jimenez nahm einfach 50.000 Goldstücke und sorgte dafür, dass alle, inklusive Diego, es für ein gutes Zeichen hielten. Ein verhängnisvoller Fehler, wie sich herausstellen sollte.


Alles Beten Diegos war nicht von Erfolg gekrönt: seine Frau gebar ihm eine zweite Tochter, Titbores de Santiago, eine geborene Diplomatin. Diego entsann sich jedoch genau des Feuerschweifs, dieses guten Zeichens. So, ließ er seinen Marschall, inzwischen Ramiro Jimenez, kommen und erklärte ihm: "Ramiro, da das göttliche Zeichen nicht der Vorbote meines Sohnes war, muss es bedeuten, dass ich siegreich im Krieg sein werde. Suche den schwächsten Scheich und erkläre ihm den Krieg." So nahm das Unglück seinen Lauf. Diego de Santiago erklärte wenig später Scheich Sa'id von Evora den Krieg, was zu einem Kriegseintritt von Braganza und Leon auf der einen und dem Emir von Badajoz auf der anderen Seite führte. Erstaunlicherweise gelang es ihm, Evora zu belagern. Die Belagerung wurde jedoch in zwei Schlachten gesprengt und von ehemals 470 Kämpfern machten sich 64 auf den Rückweg nach Santiago. Sie kamen jedoch nur bis Braganza und wurden dort vollständig aufgerieben. Diego schaffte es irgendwie, zu entkommen.


Wieder in Santiago angelangt, erfuhr er, dass die Ausbildung seines ältesten Bastard-Sohnes Andrea an dessen Naivität gescheitert war und dieser nun als naiver Puppenspieler galt. Außerdem war die merkwürdige Krankheit zurückgekehrt und hatte seine ältere Tochter Maria de Santiago befallen. Im selben Jahr entdeckte er (primär für sich selbst) die göttlichen Rechte, die jedem Adligen zustanden. Außerdem kam ein findiger Geist auf die Idee, die Bauern Hühner halten zu lassen - sensationell! Dummerweise wurden währenddessen Coimbra, Braganza und Leon durch den Emir von Sevilla, der das allgemeine Chaos hinterhältigerweise ausnutzte, erobert.
Erst als Santiago durch den Emir von Badajoz belagert wurde ging Diego auf dessen Friedensangebot ein und zahlte ihm 83.000 Gold Entschädigung. Zuvor hatte er schnell mit dem Bau eines Gerichtshofes begonnen, um dieses Geld nicht zu verlieren. Kurz darauf schloss er auch mit Evora einen Frieden gegen Zahlung von 2.000 Gold.


Diegos hochfahrende Eroberungspläne waren grandios gescheitert, die Reconquista um Jahrzehnte zurückgeworfen und irgendwie fühlte sich Diego schuldig und weinte still in seinem Türmchen vor sich hin. Vielleicht aber auch nur, weil Jimena in seiner Abwesenheit einen neuen Keuschheitsgürtel bekommen hatte.


http://www.historymaster.de/Bilder/diego1083.jpg

http://www.historymaster.de/Bilder/santiago1083.jpg
Nordwest-Spanien 1083

Carl the Great
20.04.04, 18:44
Müssen wir Euch jetzt mit Graf Carl - Geißel der iberischen Halbinsel - ansprechen?

Es scheint fast so, s.o.. :D



Und da ist auch schon der zweite AAR. Nur weiter so!!!
Viel Spass, edler Carl, bisher waren die einzigen wiederkehrenden Konstanten, die wir beobachten konnten, der Zerfall des HRRDN und die Eroberung der Christen durch die Ungläubigen auf der iberischen Halbinsel.

Ketzer! Nur wegen euch ist das also passiert. :schrei: :heul: :tongue:

Kharon
20.04.04, 18:46
Welch glorreicher Start. So wie es derzeit aussieht werdet Ihr diesen AAR wohl noch vor Erscheinen des nächsten Patches beenden können. ;)
Wir haben bisher noch keinen Machthaber gesehen, der es mit dem Euren an Unfähigkeit auch nur annähernd hätte aufnehmen können, 2 Punkte, Ihr seid wahrlich nicht zu beneiden. :)

amicus-optimus
20.04.04, 18:52
Haben wir es doch schon immer gewußt. Spanien ist kein Ort für einen Europäer um sich niederzulassen :D Die Weiber hässlich wie die Nacht oder frigiede, die Söhne entweder allesamt mit der Schippe erzogen :wirr: oder schon im Kinderbett todsterbenskrank und der Herr der ganzen Sippschaft...

:prost: Auf Euer Wohl.

Das Glück war Euch, so wills scheinen, nicht hold. Aber die Masse der Versuche hat auch schon Meister geschaffen und da die Zahl der AARs zur Zeit ohnehin noch dünn gesäht ist, und Spielerfahrungen noch eher Mangelware, danke ich Euch für diese kleine Einführung in CK.

Carl the Great
20.04.04, 19:33
Noch ist Santiago nicht verloren! ;)
Werde definitiv so lange spielen (und davon berichten) wie es geht. :)

Elvis
20.04.04, 20:42
Stats:
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*gröll* *klopf auf die Schenkel*

Das hab ich ja noch niemals gesehen. In ganz Europa ist mir so eine Niete noch nicht begegnet. Selbst von Inzucht und Krankheit gebeutelte Bucklige Bastarde hatten bessere Werte. :lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach:

Bitte unbedingt weitermachen. Ich muss wissen wie das ausgeht. :D

Oliver Guinnes
20.04.04, 21:02
Welch AAR! Er lässt nichts zu wünschen übrig ... oder doch eins: Schenkt Uns mehr Absätze! Oder mehr Leerzeilen zwischen den Absätzen! :D

:gluck:

barny
20.04.04, 21:12
Ich glaube der Herzog von Meissen hat in meinem Spiel ähnlich grandiose Fähigkeiten. :D

Carl the Great
20.04.04, 22:20
Und was für einen Spaß es da macht. :rot: :D
Meine Kinder sind ähnlich begabt und ihr werdet es kaum glauben, es scheint weiter zu gehen. Nachdem ich nun einige Jahre bangen musste... aber davon ein ander Mal. ;)

P.S.: Mehr Absätze extra für euch, werter Guinnes. *g*

Oliver Guinnes
21.04.04, 10:16
Seid bedankt!

:gluck:

Elvis
21.04.04, 16:59
Ich hoffe bald kommt die nächste Folge aus der Soap "Eine schrecklich unfähige Familie". :tongue:
Ich kann kaum erwarten, wie es mit diesem Familienclan unfähiger Bastarde weitergeht.
(Ich will euch damit natürlich nicht beleidigen. Es ist ja nix als die reine Wahrheit :D )

Elias
21.04.04, 17:04
Dabei isser so ein hübscher Kerl, der Diego. :lach:

Und wie ich sehe kommt der (Bastard-)Sohn ganz nach dem Vater. :ditsch:

Elvis
21.04.04, 17:22
Einen Vorteil hats ja. Egal was Carl im AAR für Bockmist baut, jeder wird denken das es die Schuld von Diego und seiner Sippe ist. :D
Das ist ja auch sehr glaubwürdig. :)

barny
21.04.04, 18:04
Wer braucht da noch Demokratie... :lach:

Carl the Great
21.04.04, 18:25
Diegos zweiter Bastard-Sohn hat inzwischen auch ein Portrait und sieht völlig anders aus! Er hat sogar einen Bart! :eek: Ich glaube, der ist gar nicht sein Sohn. :schrei:
Naja, zumindest von den Werten her könnte er es sein. :rolleyes: ;)
Weiter gehts voraussichtlich morgen. :)

barny
21.04.04, 22:09
ich hab grade nochmal nachgeschaut, der Herzog von Meissen hat die Werte 0,1,1,1. :lach:

Also gegenüber eurem Grafen ein wahrer Napoleon. :D

Carl the Great
22.04.04, 17:32
Noch während Diego in seinem Türmchen vor sich hin weinte, geschah irgendetwas mit seinem Lehnsherrn. Was genau, verschloss sich leider völlig überraschend Diegos Intellekt. Und so stand er unvermittelt ganz alleine da. Im Osten lauerten die Sarazenen und im Norden wie Süden befanden sich nun zwei unabhängige Bistümer. Bistümer, denen Diego als weltlicher Herr eines der wichtigsten Wallfahrtsorte Spaniens zutiefst misstraute.


Für seinen ältesten Sohn Andrea fand Diego bald ein Weib, Yolanda de Labourd, die kaum in Sevilla angekommen, begann, ihre widerwärtigen Ränke zu schmieden - und mit dickem Bauch herumzulaufen. Aus diesem dicken Bauch schlüpfte im folgenden Jahr die kleine Anglesa de Santiago. Diego war einerseits erschüttert, nun Opa zu sein und andererseits (nicht etwa glücklich sondern auch erschüttert), dass es kein Junge war.


Auch die santiaginische Krankheit kehrte zurück und befiel Diegos Bastarde Guifre und Andrea. Diego war nicht untätig geblieben und zeugte aus lauter Frust über seine Enkelin einen weiteren Bastard-Sohn: Ermengol de Santiago. Wäre Diego auch nur minimal intelligent(er) gewesen als er es war, hätte er möglicherweise langsam Verdacht geschöpft oder sich zumindest gewundert. Gewundert, warum er nur legitime Töchter hatte aber sich inzwischen fünf Bastarde - Andrea, Jaume, Guifre, Guerau und der kleine Ermengol - an seinem Hofe den Wanst vollschlugen. Immerhin bewiesen zwei seiner Kinder, dass sie mit ihm verwandt waren, indem sie ihre Ausbildung in den Sand setzten. Maria stellte sich als hoffnungslose Verschwenderin, Jaume, ganz der Vater, als fehlgeleiteter Krieger heraus.


In diesem Jahre (1085) verdunkelte sich die Sonne und Diego fragte seinen Beichtvater um Rat. Dieser war von Diegos Heiligkeit beeindruckt und sprach: "Gebe mir 25.000 Goldstücke und der Herr, der die Sonne verdunkelt hat aus Ärger über deine Lüsternheit, wird dir vergeben." Diego zahlte mit Freuden.


Die nächsten drei Jahre ereigneten sich so einige Dinge in Diegos Familie. Zunächst verheiratete er seinen Sohn Jaume mit der liebreizenden Aldonza de Valladolid, einer begabten Händlerin. Diese erkrankte leider im folgenden Jahr und starb ein weiteres Jahr später in schwangerem Zustand an eben jener mysteriösen Krankheit. Maria heiratete Janós, den Grafen von Nitra in Ungarn, und gebar zwei Jahre später Zsusza, Diegos zweite Enkelin. Doch berichtete sie ihrem Vater im nächsten Brief lieber nichts davon: "Alles toll hier, heute neues Ballkleid gekauft." Diego gelang es endlich wieder, Jimena den Keuschheitsgürtel zu entreißen und so ward ihm eine dritte Tochter, Beatriz de Santiago, geboren. Alles Beten und Hoffen hatte nichts genützt! Guifre, Diegos dritter Bastard-Sohn, schaffte es irgendwie ein kriegerischer Priester zu werden.


Zwei weitere Hochzeiten ereigneten sich noch in dieser friedlichen Phase. Jaume heiratete erneut, wiederum eine Aldonza, dieses Mal jedoch de Haro, einzige Tochter des Grafen von Viscaya. Er hatte jedoch nicht viel von ihr, denn er starb noch im selben Jahr an der Todesursache Nr. 1 in Santiago (was überraschenderweise nicht Verblödung war). Guifre zog einen dickeren Fisch ans Ufer: Maria de Provence, Tochter des Grafen von Barcelona.


1088 geschah etwas, wovor Diego die ganze Zeit Angst gehabt hatte. Der Emir von Cordoba, dieser niederträchtige Hund, erklärte ihm den Krieg. Diego wusste nicht einmal genau, wo dieser Emir eigentlich saß, doch zur Sicherheit ließ er auch das Meer überwachen. Wenige Monate später tauchte eine Flotte am Horizont auf. Angeblich befanden sich auf den Schiffen über 4000 sarazenische Krieger. So schickte Diego ihnen lieber einen Fischerkahn mit all seinem Gold und einem Friedensangebot entgegen. Der Emir nahm an und Santiago war erst einmal gerettet.


Dem zurückkehrenden Fischer hatte der Törn einen solchen Spaß gemacht, dass er etwas tolles erfand: jährliches Segeln. Er segelte einfach jedes Jahr ins Mittelmeer und kam mit tollen Lebensmitteln wieder. Im fernen Nitra gebar Maria de Santiago derweil ihre zweite Tochter. Auch von dieser teilte sie Diego auch in ihrem nächsten Brief nichts von ihren Töchtern mit. Doch Maria de Provence sorgte für große Freude am Hofe von Santiago. Sie gebar ihrem Göttergatten Guifre, Bastarsohn von Diego, einen Sohn! Er wurde auf den Namen Diego nach seinem Großvater getauft und einige Wochen später mit diesem Namen zur letzten Ruhe gebettet. Diego der Kurzlebige war einfach zu schwach für diese Welt gewesen.


Die Verzweiflung bei Diego dem Lüsternen war groß. Sollte all seine Manneskraft nicht dazu ausreichen, ihm einen männlichen Erben zu schenken!? Er war inzwischen stattliche 59 Jahre alt und spürte den Zahn der Zeit an sich nagen. Im selben Jahr wurde Jimena erneut schwanger. Alle machten sich darauf gefasst, dass sie eine weitere Tochter gebären würde. Doch weit gefehlt! Stattdessen starben sie und das Kind bei der Geburt... Der Fluch derer von Santiago war wohl doch zu stark.


Diego hatte dieses Mal noch weniger Zeit zu verlieren als nach dem Tod seiner ersten Frau Antonia da Sá. Nur fünf Tage später heiratete er Titbores de Barcelona, eine 16-jährige Hofdame mit einem äußerst verheißungsvollen Namen. Schon in der Hochzeitsnacht muss Diegos Samen auf fruchtbaren Boden gefallen sein, denn Titbores wurde schwanger. Diego ertrug es nicht zu warten und richtete seinen Blick vorübergehend nach Norden. Dort saß der dicke Bischof von Compostela. Diego machte seinen Einfluss geltend, der vor allem Dank der Hochzeiten seiner Kinder gar nicht mal so gering war und beanspruchte den Grafentitel. Eine Kriegserklärung wäre utopisch gewesen aber wenigstens die Möglichkeit wollte er haben.


Außerdem sollte ja auch sein Sohn noch etwas zu tun bekommen: Pere de Santiago wurde 1091 geboren. Sein 62-jähriger Vater brauchte nur einen Blick, um in ihm einen reinen Verwaltungsbeamten zu erkennen. [Anmerkung des Verfassers: Statistiken 0, 0, 0, 8 :heul: ]



Ob Pere länger als zwei Monate überleben wird oder ob er doch von der santiaginischen Grippe dahingerafft wird und was sonst noch so in Santiago geschieht, davon bald mehr.

Elias
22.04.04, 17:40
So trübsinnig und untalentiert dieses Geschlecht auch ist, so spannend ist auch die Geschichte derer zu Santiago.
Ich genieße und erwarte schon voller Ungeduld die nächsten Erzählungen.

Elvis
22.04.04, 17:53
0,0,0,8 ist doch immerhin ein Anfang. Es wird nur noch 10 Generationen Zucht brauchen, bis ihr es schafft einen Regenten knapp über den allgemein Intelligenten Bodensatz zu zeugen. :D

Von einem Mordversuch mit eure Familie würde ich euch allerdings abraten. Bei den Intrigue werten werden sie daran scheitern eine Fliege umzubringen.

von Holstein
22.04.04, 18:17
Eure Leidensfähigkeit ist beeindruckend werter Carl !

Ach.. wäre es Euch möglich Uns ein Bild der Tittbores zu zeigen ? :o

Basileios II
22.04.04, 18:20
Wahrlich, werter Carl, Ihr habt mit dieser Dynastie wohl den großen Tantalus-Preis gewonnen und werdet mit etwas Glück vom CtD-Bug um 1120 erlöst werden. Mit solch einer unfähigen und teilweise kurzlebigen Sippe ist sicherlich nicht allzuviel zu gewinnen. :)

Elvis
22.04.04, 18:28
Die hohe Sterblichkeit und Krankheitsanfälligkeit in euer Dynasty werter Carl, hat übrigens eine einfache Erklärung.....


Gott versucht krampfhaft seine Fehler zu korrigieren. :eek:

Carl the Great
22.04.04, 18:34
Wenn es ihm bloß endlich mal gelingen würde. :( :D

Ich scheine da tatsächlich den größten Gen-Müll des ganzen Spiels entdeckt zu haben. Aber so lange es den werten Herren gefällt... ;)

Heinrich der Löwe
22.04.04, 18:57
Nicht verzweifeln, edler Carl!!!

Immerhin sind Erfolge Eures Kämpen, so er sie denn erringt, gar nicht
hoch genug zu bewerten bei d e r Ausgangssituation.

Und einen Spaßfaktor hat das Ganze denn doch auch. :D

Dr. Evil
22.04.04, 22:17
Oh werter Carl, wie haltet ihr es mit dieser Truppe nur durch? Eigentlich müssten sich die Gen-Mutanten Eurer Dynastie wie Lemminge von den Klippen stürzen...

...obwohl bei den Werten werden sie sogar dafür zu blöd sein ;) :D

Aber Euer Bericht gefällt und wer weiss, vielleicht wird Euch noch ein Wunder wiederfahren... :top:

Oliver Guinnes
23.04.04, 10:02
Wahlrich Ihr seid ein Mann von hohem Charakter, dass es Euch geling von Eurer Mühsal so humorig zu berichten. Und wohl auch hoher Leidensfähigkeit.

:gluck:

L. de Medici
23.04.04, 12:31
@ Carl

In der deftigen Sprache unserer Vorfahren: "Ihr seid eine arme Sau." :D

the general
26.05.04, 14:24
Es geht immer noch nicht weiter :( schade aber 0,0,0,8 ist doch gar net mal schlecht für die Sippe er kann immerhin etwas. :D

Ruprecht I.
26.05.04, 14:27
Ja, Stewardship. Ausbeuten kann auch der schlechteste Monarch ;)

rappodon
21.06.04, 16:41
Bitte führt doch diese vorzügliche Geschichte weiter :) Oder habt Ihr längst den Savefile verb(r)annt?

Carl the Great
23.06.04, 11:46
Ich spiele derzeit kein CK und sah vorher wenig Sinn darin, weiterzuspielen, da ich nur noch existieren konnte, indem ich den barbarischen Horden der Ungläubigen jeweils mein ganzes Geld in den Rachen warf, wenn sie gerade dabei waren, mit ca 4000 Mann bei mir zu landen. Das sie sich darauf einließen, empfinde ich als Fehler im Spiel.

rappodon
25.06.04, 18:01
Nun, edler Carl, Ihr seht keinen Sinn im weiterspielen? Dürfen Wir Euch dann höfflichst auf einen Beitrag von Euch hinweisen? :D


Noch ist Santiago nicht verloren! ;)
Werde definitiv so lange spielen (und davon berichten) wie es geht. :)


Das Wort definitv hat sich so fest in Unser Hirn eingebrant, dass Wir nun Niagarafälle heulen, wenn Ihr nicht weiterschreibt... :heul:

Ihr habt einen Schreibstil der Uns gefällt und es macht wahrlich Spass diesen AAR zu lesen. Also gebt Euch einen Ruck :gluck:

Carl the Great
25.06.04, 19:32
Für den lieben Frieden (und euer emotionales Wohlbefinden) werde ich mir überlegen, ob ich den AAR soweit fortsetze, bis ich ohne Friedensverhandlungen aufzunehmen vernichtet worden bin. Ist wohl auch ein würdiges Ende für DIE Dynastie. ;)

rappodon
22.07.05, 14:13
Nun, werter Carl, ich warte schon seit längerem gespannt. :D