Heinrich Heine
19.09.02, 15:57
Vorab. ich hoffe ich halte durch :-(
Ich, Leopold Fürst von Anhalt-Dessau, bin ebendort im Jahre des Herren 1676 geboren. Mein Vater, der Regent von Anhalt schickte mich in die Dienste des brandenburgischen Kurfürsten, wo ich dank meiner mir in die Wiege gelegten Eigenschaften mir eine schnelle militärische Anerkennung verschaffen konnte. Die erstmalige Anwendung meiner theoretischen Kenntnisse in der Praxis sollte im Jahre 1700 erfolgen. Der brandenburgische Kurfürst Friedrich war außenpolitisch sicher kein besonders fähiger Regent, auch in der Innenpolitik überließ er vieles seiner klugen Frau Sophie Charlotte, während er das vom "Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I" angehäufte Staatssalär einfach zum Vergnügen verprasste. Mein Gehorsam verbot mir die Auflehnung und so zogen die Brandenburger in den Krieg gegen Frankreich. Das Ziel, als Gegenleistung die Königskrone anerkannt zu bekommen vom deutschen Kaiser fand ich lächerlich. Welcher Schwede hat jemals beim Kaiser angefragt, ob er denn sich außerhalb des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation die Krone aufsetzen darf.
Also gut, ich zog also an der Spitze der brandenburgischen Armee in den Krieg und lernte vieles von meinem Freund und Weggefährten Prinz Eugen. Einiges konnte ich von seinen Gedanken später in Brandenburg umsetzen. Ich entschied im Januar 1700 schon vorausahnend, das im Jahre 1740 mein Abschied eingereicht wird . Mit dann 64 Jahren bin ich keinem mehr Rechenschaft schuldig. Aber vorerst sind wir im Jahre 1700.
Meine Tätigkeit im Dienste des Kurfürsten ließen meine Augen auf mein geliebtes Anhalt etwas seltener werfen. Beim Studium der europäischen Staaten zur Jahrhundertwende, erkannte ich, das mein Vater immer mehr in Abhängigkeit zum sächsischen König gelangte. Mein Ziel neben Sachsen, war ein einheitliches Staatsgebiet zu schaffen, es müssen Wegezölle einfach gespart werden, weshalb neben Sachsen entweder Hannover oder Hessen Ziele waren. Auch Danzig ist eine lohnende Region.
Die Lage in Europa war "normal" zu nennen, auch die Herrscher der anderen Staaten hatten eine "normale" Intelligenz. Meine Freundschaft zum Kronprinzen, dem späteren Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I, ließen mich "von sinnlosen Aufträgen befreit" sein.
Eine Schnapsidee in der Silvesternacht 1699/1700 hat mich dann ungewollt zu mehr werden lassen, als ich einst träumte. Durch Vermittlung von Sophie Charlotte, Friedrich Wilhelm I und Leibnitz setzte ein angetrunkener Kurfürst unter einem vorgefertigten Schreiben, das eher zur Belustigung der Silvesternacht beitragen sollte, mich für den Neujahrstag als Regenten von Brandenburg ein . Am Abend des 1.1.00 habe ich bereits derart viel in die Wege geleitet und wurde dafür von einigen sehr gelobt, das der König mich weiter gewähren ließ. Schon am Morgen wies er mich darauf hin, das er seine Unterschrift vor Zeugen tätigte und deshalb zu sein Wort stehen muss.
Was war denn am 01.01.00 geschehen ? Nun ich ließ zuerst einen Kaufmann nach Danzig entsenden um aber dann den Handel in die bewährten Hände des alten Wirtschaftsministers zu legen. Christian Wolff erhielt somit nicht nur die Gunst vom König, sondern auch eine große Macht unter meiner Regentschaft.
Die leeren Kassen bewogen mich dem Volk Kriegssteuern aufzulasten, verständlich das es einige Aufregung gab und viele „Dummschwätzer“ ins Gefängnis wanderten. Rebellionen blieben bislang dank meiner glühenden Rede auf dem Markt aus, die ich auch im ganzen Land verlesen ließ. Ich bin kein guter Christ und deshalb wurde bei mir keine Religion bevorzugt. Aber um das Volk nicht weiter zu verstimmen mischte ich mich in diese Fragen nicht ein. Kurz überlegte ich den Moslems die schwache Toleranz gänzlich zu versagen, aber da Brandenburg ein bevölkerungsarmes Land ist und die wenigen hier wohnenden Ungläubigen rechtschaffene Steuerzahler sind und vielleicht weitere Angehörige nach Berlin und Umgebung lockten, ließ ich mich bekehren von einer recht nett aussehenden Orientalin.
Mein Eingreifen in den Wirtschaftskreislauf brachte die Stimmung des Volkes fast zum Überlaufen. So ließ ich sämtliche Gelder für die Marinetechnologie einfrieren und setzte andere Ausgaben zugunsten der Heeres-, Handels- und Infrastruktur auf null ( bezw. sogar auf minus ). Ich erhöhte nach Beratung mit der Elite des Landes die Produktionseffizienz. Dies wurde mit einem Anstieg der Moral der Truppe belohnt, aber das Volk ahnte die Ausrichtung des Landes auf ein Militärwesen und so stiegen die Kosten für die Stabilität des Landes und die Anwerbung von Soldaten wurde ebenfalls erschwert.
In jeder Provinz wurde schließlich ein Governeur eingesetzt, der zum einen die Inflation bekämpfen sollte und zum anderen die Produktionseinkommen maximieren sollte.
Am Abend des 1.1.1700 studierte ich die Zahlen der Provinzen und der Armee. In den 8 Provinzen lebten 188875 Bürger. Unsere Armee bestand aus vier Abteilungen, insgesamt 53000 Infanteristen 8000 Kavalleristen und 35 Kanoneneinheiten. Wolle, Salz, Getreide, Tuchindustrie und Schiffszubehör waren Träger der wirtschaftlich sehr armen Region.
Als Fatima neben mir längst schlief, versuchte ich immer noch den besten Weg außenpolitisch für Brandenburg zu bestimmen. Sollte ich nun mit soviel Macht betraut, mein Leben aufs Spiel setzen und die Armee aktiv an der Seite Englands und Österreichs gegen Frankreich positionieren, oder sollte ich abwartend reagieren indem die Drohung frische brandenburgische Truppen stehen bereit um den Louis in Versailles in die Knie zu zwingen zum Albtraum werden zu lassen für die französisch-spanische Koalition. Nicht zu vergessen mein Interesse im Nordischen Krieg vielleicht einzugreifen um Danzig von Polen oder Schwedisch Vorpommern von Schweden mit militärischen Druck zu bekommen. Als ich endlich einschlief, habe ich mich zum Abwarten entschlossen. Meinen treuen Verbündeten konnte ich mit innenpolitischen Problemen einen Grund nennen, der durchaus der Wahrheit nahe kommt.
Am 1.2. konnte ich die ersten Erfolge aufweisen. Der Kaufmann konnte sich in Danzig etablieren und alle Gouverneure begannen nun mit ihrer Tätigkeit in den Provinzen. Währenddessen wurden in ganz Europa Soldaten angeworben und ausgebildet. In England und Österreich gab es innenpolitische Veränderungen die man dem historischen Kalender entnehmen kann bei Interesse. Besonders Österreich plagten seit dem 14.1. die Aufstände der Rebellen in Ungarn.
Die nächsten Wochen und Monate vergingen ohne Probleme. Kein Franzose war in unserem Westprovinzen zu sehen, nur die holländische Armee zog ostwärts und nutzte unser Gebiet zum Durchmarsch. Leider führten sie sich nicht immer wie Verbündete auf und so kam es am 01.05. zu einer Revolte in Kleve. Aufgebrachte Bürger machten ihren Unmut Luft. Zum gleichen Zeitpunkt wurden meine außenpolitischen Bemühungen mit einem Generalgesandten belohnt. Der Graf von Oranienburg bot seine Dienste uneigennützig an, dabei verwies er nicht nur auf seine edle Abstammung, sondern auch auf seine Bildung im Sprachgebrauch. Ich überlegte also wie ich diesen Diplomaten gewinnbringend einsetzen kann für das Wohl Brandenburgs und welche Armee den Aufstand in Kleve niederschlägt. Ist es günstig die Preussische Armee zu senden oder reicht die Westarmee ? Sollte ich meine Westprovinzen nicht besser vor Frankreich schützen ? Oder provoziert eine größere Einheit in der Nähe zur Grenze den Sonnenlouis ?
Ich, Leopold Fürst von Anhalt-Dessau, bin ebendort im Jahre des Herren 1676 geboren. Mein Vater, der Regent von Anhalt schickte mich in die Dienste des brandenburgischen Kurfürsten, wo ich dank meiner mir in die Wiege gelegten Eigenschaften mir eine schnelle militärische Anerkennung verschaffen konnte. Die erstmalige Anwendung meiner theoretischen Kenntnisse in der Praxis sollte im Jahre 1700 erfolgen. Der brandenburgische Kurfürst Friedrich war außenpolitisch sicher kein besonders fähiger Regent, auch in der Innenpolitik überließ er vieles seiner klugen Frau Sophie Charlotte, während er das vom "Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I" angehäufte Staatssalär einfach zum Vergnügen verprasste. Mein Gehorsam verbot mir die Auflehnung und so zogen die Brandenburger in den Krieg gegen Frankreich. Das Ziel, als Gegenleistung die Königskrone anerkannt zu bekommen vom deutschen Kaiser fand ich lächerlich. Welcher Schwede hat jemals beim Kaiser angefragt, ob er denn sich außerhalb des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation die Krone aufsetzen darf.
Also gut, ich zog also an der Spitze der brandenburgischen Armee in den Krieg und lernte vieles von meinem Freund und Weggefährten Prinz Eugen. Einiges konnte ich von seinen Gedanken später in Brandenburg umsetzen. Ich entschied im Januar 1700 schon vorausahnend, das im Jahre 1740 mein Abschied eingereicht wird . Mit dann 64 Jahren bin ich keinem mehr Rechenschaft schuldig. Aber vorerst sind wir im Jahre 1700.
Meine Tätigkeit im Dienste des Kurfürsten ließen meine Augen auf mein geliebtes Anhalt etwas seltener werfen. Beim Studium der europäischen Staaten zur Jahrhundertwende, erkannte ich, das mein Vater immer mehr in Abhängigkeit zum sächsischen König gelangte. Mein Ziel neben Sachsen, war ein einheitliches Staatsgebiet zu schaffen, es müssen Wegezölle einfach gespart werden, weshalb neben Sachsen entweder Hannover oder Hessen Ziele waren. Auch Danzig ist eine lohnende Region.
Die Lage in Europa war "normal" zu nennen, auch die Herrscher der anderen Staaten hatten eine "normale" Intelligenz. Meine Freundschaft zum Kronprinzen, dem späteren Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I, ließen mich "von sinnlosen Aufträgen befreit" sein.
Eine Schnapsidee in der Silvesternacht 1699/1700 hat mich dann ungewollt zu mehr werden lassen, als ich einst träumte. Durch Vermittlung von Sophie Charlotte, Friedrich Wilhelm I und Leibnitz setzte ein angetrunkener Kurfürst unter einem vorgefertigten Schreiben, das eher zur Belustigung der Silvesternacht beitragen sollte, mich für den Neujahrstag als Regenten von Brandenburg ein . Am Abend des 1.1.00 habe ich bereits derart viel in die Wege geleitet und wurde dafür von einigen sehr gelobt, das der König mich weiter gewähren ließ. Schon am Morgen wies er mich darauf hin, das er seine Unterschrift vor Zeugen tätigte und deshalb zu sein Wort stehen muss.
Was war denn am 01.01.00 geschehen ? Nun ich ließ zuerst einen Kaufmann nach Danzig entsenden um aber dann den Handel in die bewährten Hände des alten Wirtschaftsministers zu legen. Christian Wolff erhielt somit nicht nur die Gunst vom König, sondern auch eine große Macht unter meiner Regentschaft.
Die leeren Kassen bewogen mich dem Volk Kriegssteuern aufzulasten, verständlich das es einige Aufregung gab und viele „Dummschwätzer“ ins Gefängnis wanderten. Rebellionen blieben bislang dank meiner glühenden Rede auf dem Markt aus, die ich auch im ganzen Land verlesen ließ. Ich bin kein guter Christ und deshalb wurde bei mir keine Religion bevorzugt. Aber um das Volk nicht weiter zu verstimmen mischte ich mich in diese Fragen nicht ein. Kurz überlegte ich den Moslems die schwache Toleranz gänzlich zu versagen, aber da Brandenburg ein bevölkerungsarmes Land ist und die wenigen hier wohnenden Ungläubigen rechtschaffene Steuerzahler sind und vielleicht weitere Angehörige nach Berlin und Umgebung lockten, ließ ich mich bekehren von einer recht nett aussehenden Orientalin.
Mein Eingreifen in den Wirtschaftskreislauf brachte die Stimmung des Volkes fast zum Überlaufen. So ließ ich sämtliche Gelder für die Marinetechnologie einfrieren und setzte andere Ausgaben zugunsten der Heeres-, Handels- und Infrastruktur auf null ( bezw. sogar auf minus ). Ich erhöhte nach Beratung mit der Elite des Landes die Produktionseffizienz. Dies wurde mit einem Anstieg der Moral der Truppe belohnt, aber das Volk ahnte die Ausrichtung des Landes auf ein Militärwesen und so stiegen die Kosten für die Stabilität des Landes und die Anwerbung von Soldaten wurde ebenfalls erschwert.
In jeder Provinz wurde schließlich ein Governeur eingesetzt, der zum einen die Inflation bekämpfen sollte und zum anderen die Produktionseinkommen maximieren sollte.
Am Abend des 1.1.1700 studierte ich die Zahlen der Provinzen und der Armee. In den 8 Provinzen lebten 188875 Bürger. Unsere Armee bestand aus vier Abteilungen, insgesamt 53000 Infanteristen 8000 Kavalleristen und 35 Kanoneneinheiten. Wolle, Salz, Getreide, Tuchindustrie und Schiffszubehör waren Träger der wirtschaftlich sehr armen Region.
Als Fatima neben mir längst schlief, versuchte ich immer noch den besten Weg außenpolitisch für Brandenburg zu bestimmen. Sollte ich nun mit soviel Macht betraut, mein Leben aufs Spiel setzen und die Armee aktiv an der Seite Englands und Österreichs gegen Frankreich positionieren, oder sollte ich abwartend reagieren indem die Drohung frische brandenburgische Truppen stehen bereit um den Louis in Versailles in die Knie zu zwingen zum Albtraum werden zu lassen für die französisch-spanische Koalition. Nicht zu vergessen mein Interesse im Nordischen Krieg vielleicht einzugreifen um Danzig von Polen oder Schwedisch Vorpommern von Schweden mit militärischen Druck zu bekommen. Als ich endlich einschlief, habe ich mich zum Abwarten entschlossen. Meinen treuen Verbündeten konnte ich mit innenpolitischen Problemen einen Grund nennen, der durchaus der Wahrheit nahe kommt.
Am 1.2. konnte ich die ersten Erfolge aufweisen. Der Kaufmann konnte sich in Danzig etablieren und alle Gouverneure begannen nun mit ihrer Tätigkeit in den Provinzen. Währenddessen wurden in ganz Europa Soldaten angeworben und ausgebildet. In England und Österreich gab es innenpolitische Veränderungen die man dem historischen Kalender entnehmen kann bei Interesse. Besonders Österreich plagten seit dem 14.1. die Aufstände der Rebellen in Ungarn.
Die nächsten Wochen und Monate vergingen ohne Probleme. Kein Franzose war in unserem Westprovinzen zu sehen, nur die holländische Armee zog ostwärts und nutzte unser Gebiet zum Durchmarsch. Leider führten sie sich nicht immer wie Verbündete auf und so kam es am 01.05. zu einer Revolte in Kleve. Aufgebrachte Bürger machten ihren Unmut Luft. Zum gleichen Zeitpunkt wurden meine außenpolitischen Bemühungen mit einem Generalgesandten belohnt. Der Graf von Oranienburg bot seine Dienste uneigennützig an, dabei verwies er nicht nur auf seine edle Abstammung, sondern auch auf seine Bildung im Sprachgebrauch. Ich überlegte also wie ich diesen Diplomaten gewinnbringend einsetzen kann für das Wohl Brandenburgs und welche Armee den Aufstand in Kleve niederschlägt. Ist es günstig die Preussische Armee zu senden oder reicht die Westarmee ? Sollte ich meine Westprovinzen nicht besser vor Frankreich schützen ? Oder provoziert eine größere Einheit in der Nähe zur Grenze den Sonnenlouis ?