Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fähigste Befehlshaber?
Mich würde mal interessieren, welche Leute ihr zu den fähigsten Befehlshabern zählen würdet.
- Man darf Generäle etc. aus allen Jahrhunderten aufzählen.
- Man sollte zu jedem eine kleine Begründung schreiben(Bild wäre auch nicht schlecht, es sei denn es handelt sich um eine Person, deren Bild aus verfassungsgründen nicht präsemtiert werden darf).
- Politische Diskussionen werden GÄNZLICH unterbunden. Völlig egal, ob der jeweilige General Nazi, Bolschewist, weiß oder blau war, wir werden in diesem Thread ganz trocken über die militärischen Fähigkeiten der jeweiligen Personen reden.
- Admiräle dürfen genauso erwähnt werden
Also ich fange mal ganz quer durch den Garten an:
Georgij Konstantinowitsch Schukow
http://www.mipt.vcu.edu/img/korin3-Zhukov-web.jpg
Dieser Sohn einer orthdoxen Arbeiterfamilie gewann seine erste militärische Anerkennung durch die Gefangenname eines deutschen Generals während des 1. Weltkriegs. Er wurde nämlich 1915 in die Armee des Nikolaus eingezogen, wo er als Kavallerist tätig war.
1918 dann der offizielle Beitritt in die Rote Armee.
1939 griff die japanische Kwantun-Armee das Bruderland der UdSSR, die Mongolei an und eroberte das Ostufer der ost-mongolischen Stadt Chalchyn-Gol. Durch Schukow's Wissen, welches er an der Militärakademie Berlin erlangte, wusste er was hier zu tun war. Durch schnelle Vorstöße kesselte er die K-A ein und konnte 70% der Armee komplett vernichten, bis diese sich zurückzog. Diese bemerkenswerte Leistung (das war im übrigen die schwerste Niederlage, die die K-A jemals einstecken musste) brachte ihm die Auszeichnung "Held der Sowjetunion" ein.
Mitte 1941 organisierte er die Verteidigung Leningrad's. Es kam dennoch nicht zu direkten kämpfen, sondern viel eher zu einer Belagerung, die verhängnisvoll für alle eingeschlossenen Soldaten und Zivilisten werden sollte.
Als die Wehrmacht dann mit 78 Divisionen auf Moskau stürmte, nutzte er die natürlichen Bedingungen, sowohl das Wetter als auch das Gelände aus und organisierte eine starke Abwehr. Der einsetzende Winter verschaffte den Verteidigern wertvolle Zeit. In dieser Zeit konnte er auch einen erfolgreichen Gegenangriff organisieren, der die Gefahr für Moskau letztendlich bannte.
Seine bedeutenste Aktion war aber meiner Meinung nach sein Vorgehen in Stalingrad. Stalin, der sich nicht nochmal von Erzfeind Hitler demütigen lassen wollte, wollte die Stadt die seinen Namen trug keines Falls an die Heeresgruppe-Süd verlieren. Der Befehl war praktisch total verrückt, denn wieso sollte es ausgerechnet jetzt gelingen die praktisch unbesiegbare Süd-Armee der Wehrmacht zu vernichten?
Wir alle wissen, was darauf folgte. Ein schwerer, unerbittlicher Häuserkampf.
Nun nach vielen Monaten des Kampfes sollte die Rote Armee in Stalingrad das erste mal selbst offensiv werden. Schukow arbeitete mit Wassilewski einen Plan aus, der die 6. Armee einkesseln und vernichten sollte. Ausgangspunkt sollten die beiden Don-Köpfe sein. 1 Millionen Rotarmisten inkl. 2 Panzerkoprs und 3500 Geschütze sollten eingesetzt werden, um unter schwerster Geheimhaltungsstufe das Unterfangen durchzuführen. Operation: Saturn wurde es genannt. Nähere Einzelheiten die Schukow plante:
- Das Wichtigste und Schwerste war natürlich wie immer den naiven Stalin für eine komplexe Aktion dieser Form gütig zu stimmen. Operation: Saturn erforderte den Abzug vieler Truppen in der Stadt selber. Stalin wa rnatürlich nicht begeistert, da die Furcht vor einer weiteren Demütigung bei ihm zu groß war. Er schlug vor den Einsatz viel näher an der Stadt selbst zu starten. Das das hätte aber keinen Sinn gemacht, da die Wehrmacht ja viel zu weiter in der Stadt selbst war und daher die Ruinen als Festung hätte nutzen können. Schließlich konnte er Stalin dazu überreden die Operation in vollem Maße durchzuführen.
- Er schlug die Deutschen mit ihrer eigenen Taktik, dem Blitzkrieg. Die Sowjets nutzten schnelle Panzervorstöße, um den Gegner zu vernichten.
- Eroberung der Flughäfen. Dabei ging es ihm nicht darum sie zu halten, sondern nur um die Flugzeuge zu vernichten. Er wusste, dass jedes Flugzeug für die Deutschen unentbehrlich sein würde, da die Versorgung schier zusammenbrechen würde.
Die nächste Operation: Ring besiegelte dann endgültig das Schicksal der 6. Armee. Die Deutschen Soldaten, die zwar verbissen weiterkämpfen, aber einfach zu schwach waren, um selbst offensiv zu werden (Kälte, Hunger und Krankheiten waren da natürlich dran schuld) sollten, nach der Ablehnung der Kapitaluation abermals besiegt werden. Die Operation sah vor, den Kessel in 2 Hälften zu schlagen, was auch gelang.
Ebenso trägt er einen mitverdienst an der eroberung Berlin's.
Vo Nguyen Giap
http://www.multied.com/Bio/people/images/giap.gif
Giap... für die deutsche Geschichte völlig belanglos, kennen die meisten seinen Namen nicht. Doch der Name des ehemaligen vietnamesischen Geschichtslehreres wird bei so manchem Imperialisten oder Kolonialsten kalten Schweiß auf der Stirn entstehen lassen.
Nachdem Frankreich sein Versprechen gebrochen und Vietnam erneut besetzt hatte, hatte jenes Land kaum was entgegenzusetzen. Der übliche Widerstand bestand vielleicht in ein paar kleinen Partisanen-Truppen. Wahrscheinlich nie mehr 3 Leute die angriffen. Die französische Armee überlebte diese Angriffe meist ohne Verluste. Doch mit der Zeit und zunehmender Härte der Kolonialisten nahm auch jene der Partisanen zu. Und viel wichtiger, es lief alles organisierter ab. Statt kleinen, zerpflückten Milizen wurde mit dem Vietminh eine Verteidigungsarmee gegründet, welche die Besatzer schon bald vertreiben sollte. Während in anderen Ländern kleinere Gruppen den einzigen Widerstand darstellten, schickte dieser General ganze Armee in den Kampf.
Auch am 7. Mai, welcher die endgültige Vernichtung der Agressoren einläutete. Die Franzosen waren es Leid in Guerillakämpfe verwickelt zu werden, sprich immer dort zu kämpfen wo sie überhaupt nicht gewinnen konnten. Also schmiedeten sie den Plan sich in der Schlucht von Dien Bien Phu einzuschließen und auf ihren Feind zu warten. 60 000 kampferprobte, französische Soldaten warten nur so darauf ihren Gegner endlich in Stücke zu reißen.
Doch der brilliante Giap ließ sich auf diese Provokation nicht ein. Er wusste, dass ein direkter Angriff überhaupt nichts gebracht hätte. Also beschloss er noch größeres, als mit der gewöhnlichen "Nadelstich-Taktik" fortzufahren. Er beschloss stattdessen die Artillerie-Geschütze auf die Berge zu ziehen! Man muss sich jetzt vorstellen, dass Geschütze absolut riesig sind und die Vietnamesen sehr klein waren. 100e Tote kosteten diese Strapazen. Doch es lohnte sich... denn die Franzosen saßen nun in der Falle! Die Belagerer hatten nun keine Probleme mehr die unvorbereiteten Verteidiger zu besiegen. Ich weiß nicht, wie viele Franzosen gestorben sind, doch man sah in Paris schnell ein, dass das alles keinen Sinn mehr hatte und kapitulierte (Gott sei Dank, ich will gar nicht wissen, wie viele Franzosen noch gestorben wären!!!). Frankreich hatte seine schwerste Niederlage seit langem erlitten.
Dieser Sieg verschaffte Vietnam seine Autonomie!
Seine Dienste im Kampf gegen den US-Imperialismus sind auch unbestritten. Er hatte stets die passende Antwort. Egal wie schwer und wie viele Bunkerstellungen errichtet wurden, er und der Vietkong, sowie die Nordvietnamesen konnten sie jedes mal zerstören. Die Leistungen, die er gezeigt hat sind so zahlreich, dass ich sie nicht so ausführlich ausführen kann wie die Schukow's. Doch sein wichtigster Plan war die sogeannnte Tet-Offensive. Während Süd-Vietnam in Feierstimmung war, anlässlich der Neujahrs-Feste, nutzte der Norden die Situation aus um Angriffe zu starten. Sogar Saigon konnte kurzzeitig zum größtenteil erobert werden. Der Vietkong ist so weit vorgestoßen, dass er kurz davor war die US-Botschaft in die Luft zu jagen! Doch die Amerikaner konnten den Angriff abwehren.
Was ist also daran so bemerkenswert? Ganz einfach, die Welt hat gesehen, dass die USA nichts in Vietnam reißen konnte! Das der Feind ebenso unsichtbar wie unbesiegbar ist! Ein Angriff auf die Hauptstadt Südvietnams in diesem Ausmaß hätte nie stattfinden dürfen. Ab hier fing die Prostestwelle im Westen an.
Augustus Rex
04.04.04, 04:14
Politische Diskussionen werden GÄNZLICH unterbunden.
Hmm, das ist erstens schwierig und wird zweitens noch schwieriger durch Postings a la:
Seine Dienste im Kampf gegen den US-Imperialismus sind auch unbestritten.
Will sagen: Wer Wertungen abgibt, sollte Wertungen nicht scheuen.
Ansonsten ist es, edler Vietminh, zweifellos interessant zu sehen, wer welchen Feldherren für sein Idol hält.
Unsereiner denkt zuerst immer an Napoleon, wird aber morgen noch mal nachdenken. :)
Nagut, das war ehrlich nicht neutral von mir, aber wie sollte ich das sonst nennen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Imperialismus
Ich fand den Begriff in der Situation sehr passend. War das denn kein Imperalismus? Bzw. stimmt die Definition nicht?
Ach verdammt es geht schon los :D. Ich dachte eher es sollte hier nur darum gehen, dass jeder mal was aufzählen kann, denn Diskussionen über gewisse Persönlichkeiten und deren Einstellungen gab es hier zur genüge.
Augustus Rex
04.04.04, 04:29
Ich fürchte, es gibt keine der vollständigen Menschheit entsprechende Definition für "Imperialismus". Aber ehe wir abdriften, schlage ich vor zu sagen:
"NUR MILITÄRISCHE FÄHIGKEITEN SIND WICHTIG! DEN REST LÖSCHT DER GESCHICHTS-MODERATOR!"
Ich fürchte, es gibt keine der vollständigen Menschheit entsprechende Definition für "Imperialismus". Aber ehe wir abdriften, schlage ich vor zu sagen:
"NUR MILITÄRISCHE FÄHIGKEITEN SIND WICHTIG! DEN REST LÖSCHT DER GESCHICHTS-MODERATOR!"
WIE WAHR WIE WAHR
Also bitte keine Weltanschaungsdiskusion bitte
Alexander der Große
auch Alexander III
Alexander wurde im Jahre 356 v. Chr. als Sohn Philipps II., des Königs von Makedonien und dessen Frau Olympias geboren. Es gibt eine Sage über göttliche Vorzeichen bei seiner Geburt. Alexanders Lehrer war der Philosoph Aristoteles.
Im Jahre 336 v. Chr. folgte er seinem Vater auf den Thron. Eine Beteiligung oder Mitwisserschaft Alexanders an Philipps Ermordung ist umstritten. Zunächst musste er seine Macht in Griechenland sichern (Zerstörung von Theben), das die "barbarischen" Makedonier nicht ganz als seinesgleichen betrachtete. Anschließend brach er zu seinem berühmten Feldzug gegen das damalige Reich von Persien auf, das sich etwa vom Gebiet der heutigen Türkei über den Iraks bis zum eigentlichen Kernland des Iran und darüber hinaus erstreckte.
Im Frühjahr 334/333 v. Chr. soll Alexander der Große den Gordischen Knoten mit seinem Schwert durchschlagen und damit seinen darauffolgenden Siegeszug durch Asien eingeläutet haben. Der Legende nach prophezeite ein Orakel, nur derjenige, der diesen Knoten löse, könne die Herrschaft über Asien erringen.
Innerhalb von zwei Jahren eroberte er die Ostküste des Mittelmeeres und besiegte die Perser in 3 Schlachten. Zunächst 334 v. Chr. am Granikos die kleinasiatischen Satrapen, 333 v. Chr. nahe der Stadt Issos in Syrien (auch Issus) und erneut 331 v. Chr. bei Gaugamela in Mesopotamien den persischen Großkönig Darius III.. Dabei ließ er unersetzliche Kunstschätze und Bauten zerstören, unter anderem die großartigen Tempelanlagen von Persepolis und Ktesiphon. Persepolis konnte erst in den 1970ern unter dem letzten Schah zu einem kleinen Teil renoviert werden, als man zum "Jubiläum" (2.300 Jahre) noch einige Säulenreste im rotbraunen Boden fand.
Von 332 v. Chr. bis 331 v. Chr. eroberte Alexanders riesiges Heer auch Ägypten. Nach einem Besuch am Orakel von Siwa kehrte er nach Persien zurück und besetzte Babylon. Danach drang Alexander weiter nach Medien und Skythien vor, eroberte Herat und Samarkand und wendete sich in Richtung Indien. Er verlor viele Sympathien bei seinen griechischen Landsleuten, als er persische Kleidung und Bräuche übernahm. Sein Versuch, seinen griechischen Soldaten persische Kultur näher zu bringen, beinhaltete auch, dass seine Offiziere viele persische Frauen heiraten sollten. Er bildete auch ein Regiment persischer Jungen nach Art und Weise der Makedonier aus.
Alexander heiratete verschiedene Prinzessinnen ehemaliger persischer Gebiete: Roxana von Bactria, Statira, Tochter von Darius III. und Parysatis, Tochter von Ochus. Aber die große Liebe seines Lebens waren offensichtlich seine Erastes (Liebhaber) und sein bester Freund Hephaestion. Dennoch gebar Roxana schließlich einen Jungen, Alexander IV. Aigos, vermutlich seinen Sohn.
Er starb im Alter von fast 33 Jahren am 10. Juni 323 v. Chr. an einer plötzlich eintretenden Fieberkrankheit (wahrscheinlich Malaria oder Typhus) im Palast von Nebukadnezar II. Nach Alexanders Tod zerfiel sein riesiges Reich in die Diadochenreiche; diese wurden zuerst in vier größere Gebiete aufgeteilt: Kassandros herrschte in Griechenland, Lysimachos in Kleinasien und Thrakien, Seleukos in Mesopotamien und Syrien und Ptolemaios in Ägypten.
Durch Kriege und Morde unter seinen Nachfolgern lichteten sich die Reihen von Alexanders Freunden und seiner Familie stark: Die meisten seiner besten Offiziere (bis auf zwei) waren bald unter der Erde; auch seine Mutter, seine Frau Roxane, sein Sohn Alexander IV., sein illegitimer Sohn Herakles, seine Schwester Kleopatra, seine Halbschwester Eurydike und sein Halbbruder Philip Arrhidaios waren tot. Nur ein einziger (Antipatros) starb eines natürlichen Todes. Letztendlich bildeten sich drei fortbestehende Reiche aus den Diadochenreichen: die Antigoniden in Makedonien (bis 148 v. Chr.), die Seleukiden in Vorderasien (bis 64 v. Chr.) und die Ptolemäer (bis 30 v. Chr.) in Ägypten.
Alexander hinterließ neben einem Imperium persisch-griechischer Kultur eine Ansammlung neugegründeter Städte namens Alexandria, Alexandropolis und weiterer Variationen seines Namens in Griechenland, Ägypten und sogar Indien. Außerdem wurde die Papageien-Gattung Psittacula, die Alexander als erster mit nach Europa gebracht haben soll, in vielen Sprachen nach ihm benannt.
http://de.wikipedia.org/upload/a/a7/Alexander_der_Gro%DFe_1.jpg
Zeitgenössische Büste von Alexander dem Großen
Eugen, Prinz von Savoyen, * 18. 10. 1663 Paris (Frankreich), † 21. 4. 1736 Wien, Feldherr und Staatsmann; Großneffe von Kardinal Mazarin. Als ihm der französische Kriegsdienst verweigert wurde, trat er 1683 in das kaiserliche Heer ein, kämpfte beim Entsatz von Wien (Türkenbelagerungen Wiens), nahm bis 1689 an den Feldzügen in Ungarn teil, dann bis 1693 gegen die Franzosen in Italien, wurde 1697 Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres in den Türkenkriegen und errang den Sieg bei Zenta. Ab 1700 kämpfte Eugen im Spanischen Erbfolgekrieg in Italien, siegte gemeinsam mit J. Churchill Herzog von Marlborough 1704 bei Höchstädt in Bayern, entsetzte 1706 Turin, besiegte 1708 mit Marlborough bei Oudenaarde und 1709 bei Malplaquet die Franzosen, blieb aber 1712 erfolglos.
Ab 1703 Präsident des Hofkriegsrates, ließ er den Linienwall um Wien errichten und verhandelte 1714 den Frieden von Rastatt. 1707-16 war Eugen Gouverneur von Mailand, 1716-24 Generalstatthalter der Österreichischen Niederlande, dann Generalvikar der habsburgischen Besitzungen in Italien. In einem weiteren Türkenkrieg errang er 1716 einen Sieg bei Peterwardein und am 16. 8. 1717 bei Belgrad. Nach dieser ruhmreichen Laufbahn zog er später nur noch ungern in den Krieg. 1734/35 blieb er im polnischen Thronfolgekrieg gegen Frankreich als kaiserlicher Oberbefehlshaber erfolglos.
Eugen galt als wichtiger Ratgeber der Kaiser Leopold I., Joseph I. und Karl VI. (Großmacht der Barockzeit) und war einer der bedeutendsten Bauherren des Barock. Sein Winterpalais in der Himmelpfortgasse in Wien (heute Finanzministerium) schufen J. B. Fischer von Erlach und J. L. von Hildebrandt, das Belvedere und Schlosshof im Marchfeld J. L. von Hildebrandt. Prinz Eugen war ein großer Bücherfreund ("Eugeniana" im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek) und Sammler und hielt im Belvedere eine Menagerie. Er war nicht verheiratet. Sein Grabmal befindet sich im Stephansdom, das Denkmal auf dem Heldenplatz (A. D. von Fernkorn, 1865). Weitere Denkmäler in Budapest und Turin, die Apotheose von B. Permoser im Unteren Belvedere und zahlreiche Gemälde, Büsten usw. dokumentieren sein Wirken.
http://www.jugendheim-gersbach.de/Prinz-Eugen-Edler-Ritter-1-2002.jpg
General Erwin Rommel
Er wurde am 15. November 1891 in Heidenheim geboren.
Im Ersten Weltkrieg erarbeitete Rommel 1917 als junger Leutnant die Angriffspläne für die Offensive an der Isonzo-Front, bei der die italienischen Truppen entscheidend geschlagen wurden. Diese Offensive gilt als der erste erfolgreiche Blitzkrieg. Für einen spektakulären Sturmangriff erhielt er den Pour le Mérite.
Er schreib ein Buch über seine Erfahrungen im 1 WK (Infanterie greift an).
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs war Rommel Chef des "Führerbegleitkommandos" und fiel Hitler wegen seines Mutes auf. Rommel wurde von Hitler 1940 zum Generalmajor und Kommandeur der 7. Panzerdivision ernannt, obwohl er bis dato über keinerlei praktische Erfahrung in der Führung einer Panzereinheit verfügte. Jedoch bewies er das er über die notwendigen Kenntnisse in der Blitzkriegstaktik verfügte. Während des Westfeldzug operierte seine Division so schnell das selbst das eigene Oberkommando nicht immer wusste wo sie sich gerade aufhielt. Deshalb erhielt sie den Beinamen Gespensterdivision.
1941 wurde er zum Generalleutnant befördert und erhielt den Oberbefehl über das deutsche Afrikakorps. 1942 wurde er zum Generalfeldmarschall befördert. Im Juni desselben Jahres rückte er bis El Alamein in Ägypten vor. Erst Monate später wurde er von den Allierten zurück gedrängt.
Im November 1943 erhielt er das Oberkommando über die Herresgruppe B und war mit dem Schutz der Atlantikküste beauftragt.
Rommel forderte vergebens, mehr Panzer zum Schutz der Normandie zu beordern...
http://www.comandosupremo.com/rommel.jpg
H.C. Armstrong schrieb im Grey Wolf, 1936
>>>
Mustafa Kemal war ein Mann, der nicht zur rechten Zeit geboren wurde,
ein lebender Anachronismus, eine schroffe Rückkehr zu den Tataren der Steppe, ein Wesen, das von elementarer Vitalität war...mit seinem militärischem Genie und seinem unbezähmbarem Willen, den weder Gefühle
noch moralische Vorurteile hinderten, hätte er ein Tamerlan oder Dschingis Khan werden können...aber er war der Erbe eines verwesendes Reiches, das in die Ausmaße eines kleinen Reiches zurückgedrängt worden war...ausgestattet mit dem Geist eines Imperators, lebte er in einem bescheidenen Haus in Cankaya: ein Schulmeister im Gehrock, dessen wichtigste Waffen eine Schreibkreide und eine schwarze Tafel waren...
seine Größe lag in der Art, in der er sich dies zu Bewußtsein nahm -
und wie er es akzeptierte.
<<<
Kemal Pascha zeigte sein militärisches Genie zum aller ersten Mal in Lybien, 1911
Italien griff die lybische Küste auf breiter Basis an, und konnte die schwachen, örtlichen Verbände schnell besiegen.
Kemal Pascha und weitere türkische Offziere wurden in Istanbul beauftragt in Lybien den örtlichen Widerstand zu organisieren. Er schlug mit Hilfe des Senussi-Ordens mehrere italienische Versuche zurück, das Landesinnere zu erobern.
1915 befehligte er die Verteidigung der Dardanellen, als England und Frankreich einen Durchbruch erzwingen wollten. 135.000 Türken und knapp 147.000 'Alliierte' ließen ihr Leben. Die Türken hielten stand.
Er reorganisierte die Kaukasusfront und konnte den Russen, die Städte Mus und Erzurum wieder entreissen.
Nach erfolgreichen Kämpfen gegen die Engländer und ihre arabischen Handlanger konnte er sogar eine englische Armee bei Qut-al-Amare, Irak
gefangen nehmen.
Aber die Kräfte reichten nicht. Man nahm die Front zurück bis zum Taurus.
1919 landeten griechische Truppen in Izmir und wollten vollendete Tatsachen schaffen.Kemal Pascha schlug die Griechen mehrmals bei Eskisehir, Inönü und Afyon.1922 eroberte man Izmir und trieb die Griechen ins Ägäische Meer.
Von den 200.000 Griechen hatten nur wenige tausend überlebt.
Zweifelsfrei, ein militärisches Genie, dass allen Widrigkeiten zum Trotz seine Feinde besiegte.
Unter einem Sultan Süleyman hätte dieser Mensch wohl 'Größeres' geleistet.
Kann mir jemand erklären, wie man Bilder einfügen kann?
Kenn mich mit der 'Materie' nicht besonders aus ;-)
TimuCin
Marcus Vipsanius Agrippa (*63 v. Chr. in Dalmatien, † 12 v. Chr. in Kampanien)
römischer Feldherr und Politiker, enger Vertrauter des Augustus.
http://www.asn-ibk.ac.at/bildung/faecher/geschichte/maike/bilderkatalog_antike/julischclaudisch/antike3-157.jpg
Er lernte als junger Mann den etwa gleichaltrigen Claudius Octavius, den späteren Oktavian/Augustus, auf der Rhetorenschule in Rom kennen. Nach der Ermordung Caesars kehrten die beiden aus Apollonia nach Rom zurück. Agrippa kämpfte in den Bürgerkriegen auf der Seite seines Freundes Oktavian und wurde von diesem 39/38 v. Chr. zum Statthalter des jenseitigen Gallien ernannt.
Dort baute er die eroberten Kolonien am Rhein aus und errichtete die berühmte römische Infrastruktur. Das heutige Köln (damals Colonia Claudia Ara Agrippinensis) baute er zur Festung gegen die Germanen aus, was der Stadt schon früh zu einer der Metropolen des nördlichen römischen Reiches machte.
Nach seiner Rückkehr baute er für Oktavian eine Flotte auf, mit der er 36 v. Chr. in der Seeschlacht von Naulochoi über Sextus Pompeius siegte. Mit der selben Flotte schlug er 31 v. Chr. bei Actium über die vereinigten Flotten von Marcus Antonius und Kleopatra, die sich auf drängen Antonius' gegen den Kaiser wandten.
Agrippa wurde nicht nur als Feldherr berühmt. In Rom ließ er zahlreiche Bauten errichten, u. a. Aquädukte, Thermen und das ursprüngliche Pantheon. Er war im Auftrag des Augustus mehrmals im Osten des Reiches, aber auch in den westlichen Provinzen tätig. Durch die Verleihung des imperium für das gesamte Reich und der tribunicia potestas wurde Agrippa als Vertreter des Augustus und dessen mutmaßlicher Nachfolger herausgestellt. Er starb jedoch überraschend schon 12 v. Chr., zweieinhalb Jahrzehnte vor dem oft kranken Augustus.
Angus MacNeill
05.04.04, 21:26
Hannibal Barkas (* um 247 v. Chr. in Karthago; † 183 v. Chr. in Bithynien) war einer der größten Feldherren der Antike.
http://de.wikipedia.org/upload/5/53/Hannibal.jpg
Leben
Hannibal war Sohn des karthagischen Feldherrn Hamilkar in Spanien. Im Alter von 25 wurde er Oberbefehlshaber der karthagischen Truppen in Spanien. 218 v. Chr. löste sein Angriff auf Zakantha (Saguntum), das südlich des Ebro lag und von den Römern in Mißachtung des Ebro-Vertrages gegen die Karthager aufgebracht wurde, die Kriegserklärung der Römer im zweiten punischen Krieg aus.
Um einem römischen Angriff zuvorzukommen, überschritt Hannibal mit mehr als 55.000 Soldaten und 37 Kriegselefanten die Alpen (über die graische Alpe und den kleinen St. Bernhard durch das Gebiet der Salasser nach Aosta und Ivrea) und marschierte in Oberitalien ein. Bei der Ankunft in Italien waren noch 26.000 Soldaten (20.000 Fuß und 6.000 Reiter) übrig. In den folgenden Schlachten am Ticinus (218 v.Chr.) an der Trebia (218 v.Chr.), am Trasimenischen See (217 v. Chr.) und bei Cannae (216 v. Chr. mit 50.000 römischen Toten) brachte er den Römern vernichtende Niederlagen bei. Obwohl einige italische Bundesgenossen Roms zu ihm übergingen, war das karthagische Heer aber nicht stark genug für einen endgültigen Sieg über die Römer, da er aus Karthago kaum Unterstützung erhielt. Als Hannibal 211 v. Chr. vor die Tore Roms zog, erschallte der berühme Ausruf: "Hannibal ad portas" - "Hannibal [ist] bei den Toren"; volkstümlich, aber grammatisch und historisch falsch: "Hannibal ante portas" (siehe hierzu Diskussionsseite). Er zog sich aber zurück und verlor Capua.
Noch mehrere Jahre hielt sich Hannibal in Süditalien, konnte aber wegen mangelnder Verstärkung die Römer nicht mehr angreifen. Als die Römer unter Scipio nach Nordafrika übersetzten, kehrte Hannibal mit den Resten seines Heeres in die Heimat zurück. Bei Zama erlitt er 202 v. Chr. die erste und kriegsentscheidende Niederlage gegen die Römer.
Nach dem Friedensschluss Karthagos mit Rom versuchte Hannibal, die politische und militärische Macht der Stadt wieder aufzubauen. Seine inneren Gegner zwangen ihn jedoch, 195 v. Chr. in den östlichen Mittelmeerraum zu fliehen, wo Hannibal als Feldherr für Antiochos III. von Syrien tätig war.
Um aber der Auslieferung an Rom zu entgehen, beendete er 183 v. Chr. in Bithynien sein Leben durch Selbstmord.
Heinrich Heine
06.04.04, 21:36
Ehrenwerte Regenten,
ein hehres Ziel habt Ihr euch gestellt den besten Feldherren zu wählen !
Viele Namen sind bereits zurecht genannt worden, bei einem werden sich die "Latiner" unter euch sträuben den Namen auszusprechen - Gaius Julius Caesar. Aber er kann nichts dafür, das sein Gallischer Krieg" nicht mit dem alten Namen Frankreichs in Verbindung gebracht wird sondern mit dem Organ manch Schüler der "Galle" spuckt bei der Lektüre. Nehmt es den Pleb Caesar nicht krumm, er konnte nicht ahnen, das es mal kein Rom mehr geben wird und das gerade die Barbaren in Germanien sich mit seinen Schriften bilden dürfen.
Aber als ich kurz darüber nachdachte wen denn ich wählen würde, fiel meine erste Wahl auf den Russen Alexander Suwurow - der einzigste General der meines Wissens nie eine Schlacht verloren hatte und wohl daran "schuld" ist, das wir heute kein französisch sprechen, denn seine Lehren haben seine Schüler ( z. B. Kutusow ) unmittelbar im Krieg gegen Napoleon nutzen können.
Es war der Generalstab des russischen Zarenreich, der diplomatisch dem Zaren Alexander das Opfer der Hauptstadt Moskau näher brachte und letzten Endes die Lage richtig einschätzte und dies zum Sieg über die "Grande Armee" führte.
Alexander Suwurow wäre stolz auf seine "Kinderchen" gewesen.
ABER :
Ein General , bezw. Feldherr, ist immer nur so stark wie seine schwächste Einheit. Auch wenn einige Namen hier zurecht genannt sind, so waren die Gegner doch meist zahlenmäßig ebenbürtig.
Daher möchte ich einen Feldherren besonders würdigen.
Friedrich II von Preußen
Er hat zwar manchmal sein Glück herausgefordert und es stand ihm oft auch zur Seite, aber dennoch ist seine Fähigkeit nicht zu unterschätzen.
Der Sieg einer deutschen Armee über die verhassten Franzosen bei Roßbach und der Sieg über die arroganten Österreicher bei Leuthen hat damals in Deutschland erstmals nationalen Stolz hervorgerufen. Die beiden Siege sind eine strategische Meisterleistung einer kleinen , aber perfekten Armee des David über die beiden Goliathe.
Weitere Schlachten verdienen Erwähnung, aber es gab natürlich auch böse Fehlspekulationen des alten Fritze ( z. B. bei Kunersdorf gegen die Russen ). Sein Kriegsglück im Siebenjährigen Krieg wurde leider leider knapp 200 Jahre mißbraucht für Durchhalteparolen, die letzlich dem großen König sehr schadeten in der heutigen Betrachtung.
Ich habe den Aufklärer auf den Preußenthron nicht vergessen. Er hatte nur einen großen Fehler - er führte die Kartoffel in Deutschland ein :-(( . Jedes Kind weiß doch das Kartoffeln in den tiefsten Keller gehören, besonders wenn man Pommes, Brätli oder Kartoffelpuffer auf dem Tisch zu stehen hat :-))
Eine Biographie vom "ollen Fritze" ist wohl nicht erforderlich, jeder kennt ihn und seine Geschichte.
Seine politischen und militärischen Handlungen während der Regierungszeit schrieb er nieder. Diese Werke die aus der Sicht eines großen Fürsten die damalige Zeit repräsentierten und mindestens ebenfalls Pflichtlektüre jedes Geschichtsinteressierten sein sollten, werde ich mir aber für das Rentnerdasein aufheben. Darauf freue ich mich bereits !
Napoleon selbst sprach am Grabe von Friedrich II in Berlin den legendären Satz :
"Würde dieser Mann noch leben, stände ich heute nicht hier !"
Wieviel Bewunderung muß der von sich total überzeugte Napoleon gehabt haben um seine fürwahr ebenfalls enorme Fähigkeiten zu relativieren und herabzusetzen !
Danke Napoleon für diesen ehrlichen Satz.
General wallenstein
07.04.04, 13:50
Wie groß kann ein Mann wirklich sein, wenn er für seine großen Taten unzählige Menschen in den Tod schickt. Und wie groß wäre dieser Mann ohne seine Lämmer die er zur Schlachtbank führen kann? Was wäre ein Julius ohne seine Legionen, ein Napoleon ohne seine Armeen oder ein noch so toller kommunistischer General ohne seine Genossen Soldaten?
Gar nichts!!!
Daher möchten Wir jetzt einmal einen wirklich großen "Feldherrn" hier vorstellen, welcher ein ganzes Land erobert und dabei einen gar übermächtigen Feind niedergerungen hat. Und das ohne Gewalt...
http://www.ess.fds.bw.schule.de/projekte/Webmag/Gif/gandhi1.gif
Mahandas Karamchand Gandhi, der größte Politiker Indiens, der das Unmögliche wollte: Politik durch Gewaltlosigkeit. Er hatte den größten Erfolg. Von 1920 ab, versuchte er Indien von der britischen Herrschaft zu befreien. Gandhi entwickelte, beeinflusst von der indischen Idee des Nichtverletzens, von der Bergpredigt und von den Lehren Tolstojs, die Methoden des waffenlosen Kampfes.
Mahatma Gandhi wird am 2. Oktober 1869 in Porbandar auf der Halbinsel Kathiawar geboren. Die wichtigste Person in seinem Gandhis Leben ist seine Mutter Putlibai. Sie ist Analphabetin. Diese lebt genau nach den religiösen Vorschriften und diszipliniert ihr Leben mit Enthaltung, vor allem mit dem Fasten, einem Mittel, das von ihrem Sohn später selbst praktiziert und für seine Ziele eingesetzt wird.
Doch der entscheidende Wendepunkt in Gandhis Leben ist der Tod seines Vaters. Er verzeiht sich ein Leben lang nicht, dass er während des Sterbens seines Vaters nicht bei ihm war. Gandhis Vater war mitunter ein jähzorniger Mann, aber er besaß den Ruf starrköpfiger Rechtschaffenheit. Dadurch geprägt, beschließt Mahatma Gandhi selbst Rechtswissenschaften zu studieren, obwohl er der erste seiner Familie ist und sich damit dem Willen seiner Mutter widersetzt.
In London, England, beschäftigte er sich mit dem Gedankengut der viktorianischen Epoche Englands und deren liberalen und sozialistischen Ideen. Durch Bücher englischer Autoren, die sich mit dem Hinduismus auseinandersetzen, sah er seine eigene Religion und Kultur zum erstenmal aus westlicher Sicht dargestellt. Aufgrund dessen wurden zwei Grundbegriffe aus dem Gita (indischer Eckpfeiler und Epos der Hindus), Mittelpunkt von Gandhis Gedanken und Aktionen. Die Begriffe, die bis heute auch immer wieder im Westen aufgegriffen werden, sind karma und dharma. Der erste Begriff karma bedeutet Schicksal oder Bestimmung, und wird benutzt um das Kastensystem und damit das Dasein der Nicht-Kasten-Mitglieder in Indien zu rechtfertigen. Der zweite Begriff dharma ist der freie Wille des Menschen und seine Verpflichtung, das Beste aus seinem karma zu machen. Aber auch andere Richtungen in denen Gandhi sich später bewegen wird, zeichnen sich schon während seiner Londoner Jahre ab.
1891 machte Gandhi sein juristisches Examen und bekommt in Südamerika eine Anstellung bei der Firma von Dada Abdullah, welche er bei seinem ersten Prozess vertritt. Jedoch lebt er sowohl im Gerichtssaal als auch bei einer Bahnfahrt für diese Firma, starke Demütigungen. Die entwürdigende Situation öffnet ihm die Augen. Jetzt beginnt Mahatma Gandhi gegen die Rassenvorurteile Südamerikas anzukämpfen. Die Inder bitten ihn zu bleiben. Sie haben sein Engagement für das Recht und seine Furchtlosigkeit kennengelernt. Wenn jemand Erleichterung für die Inder in diesem Land herbeiführen kann, ist es Gandhi.
Der junge Anwalt enttäuscht seine Landsleute nicht. Er beseitigt die größte Ungerechtigkeit im afrikanischen Wahlgesetz für Inder und gibt durch Artikel in der eigenen Zeitung "Indian Opinion" und durch öffentliche Reden bei Massenveranstaltungen (es gab noch keine Mikrophone) wieder Hoffnung und Kraft.
Während des Bürgerkrieges will Gandhi, der jetzt endgültig die indische Sache in Südamerika vertritt, den Engländern gegenüber Loyalität beweisen. Mit insgesamt 1.000 Indern stellt er sich für den Lazarettdienst zur Verfügung. Aber als der Krieg vorbei ist, sind die Inder in Südamerika nach wie vor Menschen zweiter Klasse.
Durch die erschütternden Gewaltakte des Krieges, entschließt er sich nun zum endgültigen Verzicht auf alle persönlichen Neigungen und Leidenschaften. Gemäß der hinduistischen Lehre verpflichtet er sich zum "brahmacharja", der ständigen Enthaltsamkeit, dem "ahimsa", der Gewaltlosigkeit allem Leben gegenüber, und dem "satjagraha", dem Kräftequell aus Wahrheit und Liebe. So stand sein Weg fest, viele Jahre bevor er nach Indien zurückkehrte. Obwohl er diesen Weg immer wieder leicht veränderte und neue Definitionen und Anwendungen suchte, waren das die drei Ecksteine seines Weges und seines Lebens.
1908 wird Gandhi zum erstenmal in seinem Leben zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er benutzte die Haft um zu lesen, vor allem Tolstoi, dessen Versionen von der inneren Vollkommenheit ihn stärkten. In den Jahren bis 1913 wird Gandhi noch insgesamt siebenmal verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Als er nach Beendigung seiner südafrikanischen Mission am 19. Januar 1915 in Bombay wieder indischen Boden betritt, jubelt ihm eine große Menschenmenge zu. Der Dichter Rabindranath Tragore verleiht ihm den Ehrennamen "Mahatma", die "große Seele". Auch wird Gandhis Nachname zu Gandhiji umgeformt, was "der Ehrenwerte" bedeutet. Mahatma Gandhi ist jetzt der eigentliche religiöse und politische Sprecher des indischen Volkes. Die Zuversicht der Unabhängigkeit Indiens seitens der englischen Kolonialregierung erweist sich nach dem zweiten Weltkrieg als nichtig. Der Protest der Bevölkerung wird mit militärischen Aktionen erstickt.
Gandhi bleibt trotz der militärischen Provokation auf dem Weg des gewaltlosen Widerstandes. Ein bedeutender Teil der Nichtzusammenarbeit (Non-cooperation) war der Aufruf das britische Tuch zu boykottieren und er forderte die Menschen auf, ihre Kleidung abzulegen und auf einen Haufen zu werfen. Er hielt dann ein Streichholz an den Kleiderberg. Danach rief er seine Landsleute auf, sich wie Gandhi selbst, ans Spinnrad zu setzen und den dhoti, ein selbstgesponnenes Tuch, das Gandhi lebensschutzartig um den Leib geschlungen hatte, anzufertigen. In Indien wurde das Bild des Mahatma, in sein dhoti gehüllt, das Objekt tiefer Verehrung, nicht nur wegen den Inhalten seiner Politik, sondern auch, weil Gandhi nach seinen gepredigten Prinzipien der Armut, Demut und des guten Willens lebte.
Am 12. März 1930 führt er den berühmten "Salzmarsch" an, der über eine Strecke von 380 Kilometer von Ahmadaba nach Dandi führt. Die Inder müssen hohe Steuern für das Salz zahlen, das im eigenen Land gewonnen wird. Der Protestmarsch hatte Erfolg: Die Regierung gestattete den Indern die Salzgewinnung für den Eigenbedarf.
Am 15. August 1947 hat Gandhi das Ziel seines Lebenskampfes erreicht: Indien wird unabhängig. Aber zuvor ist eine Teilung des Landes verfügt worden: Von jetzt an existiert auch ein Pakistan für den moslemischen Teil der Bevölkerung. Gandhi sieht in dieser Teilung "eine politische Gefahr und geistige Tragödie".
Am 30. Januar 1948 geht Mahatma Gandhi, gestützt auf zwei Begleiterinnen, in den Garten des Birla-Hauses in Neu-Delhi. Fünfhundert Menschen haben sich zum Gebet mit ihm versammelt.
Gandhi sagt die ersten Worte des Gebetes. Da tritt der hinduistische Fanatiker Nathuram Vinayak Godsen an ihn heran, verbeugt sich vor Mahatma und tötet ihn.
Ein Tag später wird die Leiche Mahatma Gandhi im Jamana-Fluß auf ein Floß gelegt und verbrannt.
Auf die Nachricht von Gandhis Tod sagte Albert Einstein: "Künftige Generationen werden kaum glauben, dass einer wie er in Fleisch und Blut auf dieser Erde gewandelt ist."
Und Martin Luther King: "Gandhi war der erste Mensch in der Geschichte, der Jesu Liebesethik über eine bloße Beziehung zwischen Einzelperson hinaushob und sie zu einer gewaltigen und wirksamen sozialen Macht in großem Maßstab steigerte."
Augustus Rex
07.04.04, 13:59
"Südamerika" dürfte Südafrika sein, oder?
General wallenstein
07.04.04, 14:07
Ja, man sollte halt nicht nebenbei ne Zusammenfassung der Länderspiele aus Südamerika angucken. Da sieht man was man davon hat. ;)
The Godfather
09.04.04, 15:07
Es ist keine Frage, dass Bismarck und co große Feldherren waren, aber auch "primitive" Volksstämme in Afrika hatten große Feldherren. Ich habe eine kleine Biographie über Shaka Zulu herausgesucht, ein relativ grausamer aber fähiger Feldherr. Es geht ja schließlich um militärische Erfolge [oder] und nicht um die Güte des Feldherren.
Tschaka, auch Shaka, (1787-1828), König der Zulu (1818-1828), der in verschiedenen Kriegszügen ein Zulureich errichtete und dadurch eine Flüchtlingswelle auslöste (Mfecane), die ganz Südafrika umgestaltete.
Tschaka wurde als Sohn von Senzengakona, dem Häuptling eines kleinen Stammes, geboren. Tschaka und seine Mutter Nandi wurden verstoßen, daher verbrachte Tschaka Kindheit und Jugend bei einem anderen Stamm. Als junger Mann zeichnete er sich als Krieger im Dienste des Mthethwa-Häuptlings Dingiswayo aus. Als Tschakas Vater 1816 starb, machte Dingiswayo Tschaka zum Herrscher der Zulu. Tschaka militarisierte die Zulu, führte einen Kurzspeer für den Nahkampf ein und zeigte sich als erfolgreicher Militärstratege. Er ließ seine Krieger in geschlossenen Reihen (Phalanx) und in einer Formation namens Büffelkopf kämpfen. Innerhalb eines Jahres hatte Tschaka die Zahl seiner Untertanen vervierfacht, indem er unterworfene Stämme in seinen Zulustaat integrierte (Zululand). Die Zulu wurden zu den Spartanern Afrikas. Ein ganzes Volk war in eine einzige große Kriegsmaschine verwandelt worden, die durch eine erbarmungslose Disziplin zusammengehalten wurde. Kriegspflichtig waren Männer und Frauen vom 16. bis zum 60.*Lebensjahr. Die Partnerwahl war stark reglementiert; die Heirat wurde als Belohnung für Tapferkeit im Kampf gewährt. Wer zurückwich oder ohne Beute heimkehrte, wurde hingerichtet.
Bei Dingiswayos Tod war Tschaka so stark, dass er seinen Machtbereich in jährlichen Feldzügen von 1817 bis 1827 über die heutige südafrikanische Provinz Natal hinaus vergrößern konnte. Die Expansion war vor allem nach Westen und Süden gerichtet. Durch diese blutigen Eroberungszüge wurde eine enorme Flüchtlingswelle, buchstäblich eine Völkerwanderung ausgelöst, in deren Verlauf neue politische Gebilde entstanden, so etwa das Ndebele-Königreich unter Mzilikazi oder das Königreich Basutoland (Lesotho). Der Zulustaat wuchs permanent durch die Unterwerfung weiterer Stämme und deren politische und kulturelle Eingliederung. Tschaka ging dabei mit extremer Grausamkeit vor. Beim Tod seiner Mutter 1827 ließ er angeblich Hunderte von Menschen hinrichten, die in seinen Augen nicht genug Trauer zeigten. Dadurch entstanden Zweifel an seiner geistigen Gesundheit. Tschakas tyrannisches Regime führte zu Unmut und zur Abspaltung von Volksteilen (z.*B. der Ngoni). 1828 wurde er von seinem Halbbruder Dingane ermordet, der sein Nachfolger wurde. Der Zulustaat Tschakas wurde 1879 von den Briten zerstört, die Südafrika unter ihre eigene Herrschaft brachten. Tschaka avancierte in der Folgezeit zu einer legendären Gestalt.
deleted User
12.04.04, 17:36
Auch ein erstaunlicher militärischer Führer meiner Anschicht nach:
Paul von Lettow-Vorbeck
Im 1. Weltkrieg befehligte er eine relativ kleine Einheit in Deutsch-Ostafrika und zeichnete sich dabei als genialer Guerillaführer aus. Er hoffte, den Krieg in Europa durch das Binden einer unverhältnismäßig großen Anzahl alliierter Truppen in seinem Bereich zu beeinflussen.
Am 20.März 1870 in Saarlouis geboren.
Als 18jähriger Leutnant des 4. Garderegiments zu Fuß.
1900/1901 Teilnahme an der Niederschlagung des Boxeraufstandes im Ostasiatischen Expeditionskorps.
Lettow-Vorbeck diente bis 1914 in Deutsch-Südwest und nahm an die Niederschlagung der Aufstände von Herero und Hottentotten teil.
Ernannt zu Kommandanten der ostafrikanischen Schutztruppen, vereitelte er eine britische Landung bei Tanga (heute Tansania) im November 1914. Vier Jahre mit einer Truppe, die nie 14.000 (3.000 Deutsche und 11.000 Askaris oder einheimische Afrikaner) überstieg, band er eine große Anzahl (geschätzte Zahl von 130.000 bis zu 300.000) britischer, belgischer und portugiesischer Truppen in Ostafrika. Gut vertraut mit der britischen Strategie durch Teilnahme am Krieg gegen die chinesischen Boxer (1900/1901) und geschult im Guerillakampf beim Einsatz gegen die Hereros in Deutsch-Südwestafrika (1904), verfolgte Lettow-Vorbeck eine Taktik der Nadelstiche gegen den weit überlegenen britischen Gegner.
The Godfather
13.04.04, 17:33
Auch ein erstaunlicher militärischer Führer meiner Anschicht nach:
Paul von Lettow-Vorbeck
Im 1. Weltkrieg befehligte er eine relativ kleine Einheit in Deutsch-Ostafrika und zeichnete sich dabei als genialer Guerillaführer aus. Er hoffte, den Krieg in Europa durch das Binden einer unverhältnismäßig großen Anzahl alliierter Truppen in seinem Bereich zu beeinflussen.
Am 20.März 1870 in Saarlouis geboren.
Als 18jähriger Leutnant des 4. Garderegiments zu Fuß.
1900/1901 Teilnahme an der Niederschlagung des Boxeraufstandes im Ostasiatischen Expeditionskorps.
Lettow-Vorbeck diente bis 1914 in Deutsch-Südwest und nahm an die Niederschlagung der Aufstände von Herero und Hottentotten teil.
Ernannt zu Kommandanten der ostafrikanischen Schutztruppen, vereitelte er eine britische Landung bei Tanga (heute Tansania) im November 1914. Vier Jahre mit einer Truppe, die nie 14.000 (3.000 Deutsche und 11.000 Askaris oder einheimische Afrikaner) überstieg, band er eine große Anzahl (geschätzte Zahl von 130.000 bis zu 300.000) britischer, belgischer und portugiesischer Truppen in Ostafrika. Gut vertraut mit der britischen Strategie durch Teilnahme am Krieg gegen die chinesischen Boxer (1900/1901) und geschult im Guerillakampf beim Einsatz gegen die Hereros in Deutsch-Südwestafrika (1904), verfolgte Lettow-Vorbeck eine Taktik der Nadelstiche gegen den weit überlegenen britischen Gegner.
Stimmt, wenn man sich mal die Opferzahlen anguckt, war er sehr erfolgreich: 4000 Deutsche und 10000 Briten...
Und alt ist er geworden...:1870 bis 1964.
TheArchduke
15.04.04, 19:18
Prinz Eugen, die Schlachten die er gewonnen hat, sind allesamt ein Wunder.
wenn man sich diese Persönlichkeiten ansieht, dann wäre meiner Meinung nach Gandhi der "größte" "Feldherr". er hat einer der größten Imperien, die diese Erde je gesehen hat, einen ganzen Subkontinent abgenommen, ohne eine kriegerische Auseinandersetzung. Nach Sun Tzu (ja, ich mag ihn und seine Schriften) ist die beste Schlacht die, in der kein einziger Mensch getötet wird. Und das ist nunmal ewas, was nur Gandhi geschafft hat, siegen ohne blutvergießen.
So das nur mal dazu, passt zwar nicht ganz, aber egal.
Arminius, (Armin, verdeutscht Hermann), geb. zw. 18 und 16 v.Chr., gest. um 21 (?) n.Chr., Sohn des Cheruskerfürsten Segimer. Arminius, von dem nur der lateinische Name bekannt ist, kam vielleicht um 8 v.Chr. nach Rom und nahm wohl als Militärtribun zusammen mit seinem Bruder Flavus 4-6 n.Chr. an Feldzügen des Tiberius gegen das freie Germanien und 7/8 n.Chr. an der Niederwerfung des Aufstandes in Pannonien teil, wobei er Koningente seiner eigenen Landsleute befehligte. Er besaß das römische Bürgerrecht und die Ritterwürde.
Zum Gegner der Römer wurde er unter anderem, als der römische Statthalters in Germanien, Publius Quinctilius Varus, dort römisches recht und Steuerwesen einführen wollte. Der germanische Aufstand begann wohl als Truppenrevolte, wurde aber von Arminius durch die Bildung einer Koalition der Cherusker mit benachbarten Stämmen ausgeweitet. Im September 9 n.Chr. wurde ein aus drei Legionen und mehreren Auxiliartruppen bestehendes Heer (rund 20.000 Soldaten) in einen Hinterhalt gelockt und in der sogenannten Varusschlacht (nach neueren archäologischen Untersuchungen wohl im Gebiet von Kalkriese) vernichtet. Varus selbst und zahlreiche seiner Offiziere gaben sich selbst den Tod. Arminius hingegen wurde durch diesen militärischen Erfolg über die Römer zur bekanntesten Gestalt der germanischen Frühgeschichte.
Da die meisten Germanenfürsten einen Verständigungsfrieden mit Rom wünschten, kam es nach dem Sieg nicht zu einer allgemeinen Erhebung der Germanen. Der Cheruskerfürst Segestes nahm Arminius sogar vorübergehend gefangen, wofür ihm dieser seine Tochter Thusnelda raubte. In den Jahren 14-16 führte zuerst Tiberius, dann Germanicus Rachefeldzüge gegen Arminius. Im Jahre 15 wurde der von Arminius eingeschlossene Segestes von Germanicus befreit, wobei Thusnelda, mittlerweile die Gattin des Arminius, in römische Hände fiel. In den Schlachten bei Barenau (?) und bei den Pontes longi (unbekannter Ort) blieb Arminius strategischer Sieger, erlitt aber im Jahre 16 auf der Idistaviso eine schwere Niederlage. Trotzdem konnte er seine Truppen sammeln und sich Germanicus am Angrivarierwall von neuem zum Kampfstellen. Germanicus siegte zwar, räumte aber dennoch Germanien und und wurde 17 nach Rom zurückbeordert. Nun wandte sich Arminius mit Semnonen, Langobarden (die bisher zum Herrschaftsbereich Marbods gehört hatten) und wahrscheinlich Chatten gegen den romfreundlichen Markomannenfürsten Marbod, der sich nach Böhmen zurückziehen mußte. Bei einem Aufstand der Cherusker wurde Arminius durch seine Verwandten, die seine Machtstellung bekämpften, ermordet. Allerdings läßt sich über diese Ereignisse aus der lateinischen Geschichtsschreibung ebensowenig ein klares Bild gewinnen wie über die Stellung des Arminius in Germanien. Seine Frau Thusnelda starb als Gefangene der Römer.
Der römische Historiker Tacitus rühmte Arminius als "liberator haud dubie Germaniae, proeliis ambigius, bello non victus" (= ohnze Zweifel der Befreier Germaniens, in den Schlachten von unterschiedlichem Erfolg, im Kriege unbesiegt).
gibts keine fähigen Befehlshaber mehr???
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