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Carl the Great
29.06.02, 03:46
Wir sind im Moment damit beschäftigt unter anderem eine eigene Geschichts-Unter-Seite von Strategy Interactive zu kreiren und entsprechend mit Inhalten zu füllen. Sobald dieses geschehen ist, soll dieses Forum dazu dienen, sich an die Redaktion zu wenden mit Vorschlägen zu anderen Gestaltungsmöglichkeiten, Themen oder einfach nur Lob und auch Kritik zu bereits erschienenen Artikeln bzw Übersichten.
Im Moment ist die Redaktion damit beschäftigt, eine (grobe) Chronik zu allen wichtigen Mächten des Altertums zu erstellen.

Truchses
16.07.02, 13:31
Wunderbar, daß endlich ein ordentliches Sammelwerk entstehen soll. Vielleicht könnt ihr diese Bibliothek so gestalten, daß Spiele direkt daraus ihre Informationen beziehen können.

In letzter Zeit hat sich in Sachen StratigieSpielen nichts mehr getan. Neue Spiele haben sich in Details verloren, hochauflösende aber nicht bessere Grafik geboten, und bereits bestehende gute Konzepte außer Acht gelassen.

Ich habe mich in den letzten Momenten sehr viel über EU2 geärgert, wegen vieler Bugs und blöder Konzeptionen. Viele Konzepte, wie zB Handel, Technologie, verstehe ich bis heute nicht. Und wenn ich Frieden schließen will, muß ich warten bis ein Diplomat daherkommt, der noch nicht mal verhandeln kann, und die paar Provinzen akzeptieren muß, die ihm der völlig geschlagene Gegner hinwirft, etc etc.

Man löscht in diesem Spiel alte Spielstände, indem man das Spiel verläßt, im Explorer das Verzeichnis und die Datei sucht; das ging doch schon mal besser. Oder es werden generell die Daten nicht abgespeichert. Das hat zumindest bei AoE2 funktioniert, auch wenn hier die Sprite-Steuerung wieder sabotiert wurde.

Dabei wundert es mich, wie sehr gerade in EU2 Zeit für Hintergrund-Details aufgewendet wurde, während vordergründig so offensichtliche Fehler aufgetreten sind, daß das Spiel unfertig herausgegeben wurde, und einfach die Anwender als Tester fungierten.

Dabei kommt die meiste Information gar nicht zur Kenntnis, wenn man nicht extra die Text- und Event-Dateien durch liest. Aber auch hier ist manche Darstellung falsch, zB: Österreich.

Österreich war 1419 nicht so groß und mächtig wie es hier scheint. Die habsburgischen Länder waren auf 3 habsburgische Linien verteilt, die jeweils andere Interessen hatten. Kärnten existiert in dem Spiel nicht.

Die Grenzen sind ohnehin alle falsch, zB von Krain bis Albanien sind alle Provinzen nach Süden verschoben. Provinzen wurden erschaffen, die nie oder in dieser Zeit nicht existiert haben, während andere fehlen. Selbst wenn ich es weiß, kann ich daran nichts ändern.

Das Spiel ist zwar offener als andere, aber trotzdem gibt es Restriktionen, wie die beschränkte LänderZahl oder die fixen Provinzen, die ich für unnötig halte.

Ich habe auch schon in das HOI-Forum geguckt und gesehen, daß auch dieses Spiel unsinnige und nicht spielbare Restriktionen hat, zB der Zeitrahmen.

Ich komme von EU2 natürlich nicht los. Der Vorteil dieses Spiels ist, daß es nicht eine völlig neue Welt ist, sondern daß dem Spiel unsere eigene Welt zugrundeliegt, daß man Geschichte lernen kann, daß man Alternativen durchspielen kann (könnte), wie zB die Bedrohung und Einigung der deutschen Länder (wäre es nur implementiert worden) und Europas durch Bedrohung zB durch die Hunnen, Moslems, Mongolen, Türken.

Ich habe auch noch nie ein WK2-Strategie-Spiel gefunden, bei dem ich ReichsKanzler werden und Hitler in den Hintern treten konnte. Auch gute Taktik-Spiele (Steel Panthers) haben meine Erfolge an der Front nicht gewürdigt. Der Ausgang war immer vorprogrammiert.

Das Zeitlimit von HOI legt die gleiche Intention nahe. Es startet zu spät, um eine Strategie zu planen und in Gang zu setzen. Man wird sich wieder mit dem begnügen müssen, was im wesentlichen schon vorgegeben ist. Das vorzeitige Ende scheint zu intendieren, daß Deutschland gar nicht die Chance bekommt zu gewinnen. Es ist für Deutschland unmöglich in nur 6 Jahren den Krieg zu gewinnen.
Im allerbesten Fall, bei allergrößter Anstrengung, bei weitreichenden Möglichkeiten, im Mutterland und in eroberten Gebieten die Bevölkerung, die Produktion, die Rekrutierung etc zu steuern, wenn die Feldzüge im großen und ganzen höchst erfolgreich sind, dann könnte Deutschland bis 1946 die SU erobern. Damit wäre aber der Krieg noch lange nicht aus. Da gäbe es dann noch ein weit größeres Problem.

Abgesehen davon wird man vielleicht in HOI die gleichen oder ähnliche Konzepte verwenden wie in EU2. Aber so funktioniert der Krieg nicht. Es wäre unsinnig eine Truppe in eine Provinz zu schicken, und dadurch die Provinz zu okkupieren. Das faszinierende am WK2 ist die Größe der Einheiten. Eine Truppe umfaßt hier Zig-Millionen Soldaten. Die Front verläuft nicht in einer kleinen Provinz sondern von Lappland bis Georgien.

Außerdem sollte der ReichsKanzler sich nicht damit abgeben einzelne Truppen zu kommandieren, wie Hitler das gemacht (und verloren) hat; dazu sind die Offiziere da. Es sollte eher so sein wie in EU2, außer daß es auch Sache des Kommandaten ist, rechtzeitig den Rückzug zu befehlen.

Auch so eine Sache: die nutzlosen SiegPunkte. Wenn ich einen Kampf abbreche, verliere ich oft SiegPunkte, auch dann nicht wenn ich keinen einzigen Soldaten verloren habe, und die Truppe/Flotte sich in die Provinz zurückzieht, in die ich sie ohnehin schicken wollte, und damit das Ziel des Kampfes völlig erreicht wurde. Rückzug ist eine der wichtigsten Taktiken, die ich benutze, um zu gewinnen.

Könnte ein Spiel programmiert werden, daß sich rein auf den Kern beschränkt. Die Anzahl und Eigenschaften der Provinzen, Staaten, Allianzen, Kulturen, Religionen, Informationen etc könnten vorerst ausgespart werden. Möglicherweise macht das auch den meisten Teil der Zeit aus. Stattdessen wird nur der Kern verkauft, und die Szenarien ins Netz gestellt, sobald welche generiert werden.

Es passiert ja teilweise, nur eben mit diesen Einschränkungen; ich möchte zB Steiermark als Provinz, wie als Staat dazugeben, darf es aber nicht; oder diese unsinnige Kultur Altai aufteilen in solche, die es wirklich gab. Oder die Mongolei, die einfach als Provinz und Staat ausgelassen wurde, einfügen.

Große SpielVerbesserungen könnten auch zusätzlich verkauft werden, wie BroodWar für StarCraft; ich verstehe ja, daß die Programmierer Geld brauchen, wie andere auch. Für Bug-Verbesserungen sollten weiterhin Patches ins Netz gestellt werden.

Und die Schaffung der Scenarios könnte den Spielern überlassen werden; da gibt es offensichtlich genug Interessenten. Nur, die vergeuden viel Zeit, schon allein wegen der Verzeichnis-Struktur, und den Kombinationen.

Ich kann nicht ein Land generieren oder ändern und es dann zum Spiel dazugeben. Ich muß stattdessen die einzelnen Dateien dieses Landes in unterschiedlieche Directories verteilen; oder von dort zusammensuchen; stattdessen wäre es besser, könnte man einfach einen Folder zB Kärnten dazugeben, der alle wichtigen Daten enthält.

Geschichtliche HinterGrundInformationen, Ereignisse und Dynastien, könnten direkt aus der Datenbank im Netz bezogen werden; solange geschichtliche Situationen gegeben sind, kann das Spiel die Daten aus der Datenbank verwenden, zB die Erbfolge der Habsburger. Wenn der Spieler eine Heirat mit der HerrscherDynastie von Ungarn organisiert, und eine solche Heirat geschichtlich tatsächlich erfolgt ist, könnte das Programm die Informationen, über die Gatten einfach aus der Datei beziehen. Neues muß erst dann generiert werden, wenn kein Äquivalent in der DB gefunden wird; zB Kroatien erobert Österreich und löscht die Dynastie der Habsburger aus.

Oder Byzanz überlebt, und braucht neue Monarchen, die entweder zufällig generiert werden, wenn sie gebraucht werden (dazu muß man nicht für jedes Land gleich eine neue Liste schreiben, es genügt ein Programm zur Generierung mit einigen Regeln), oder aus einer Liste (falls jemand statt der automatischen Generierung eine zur Geschichte alternative Liste erfinden will) in einer Alternativ-Datenbank sofern vorhanden ausgewählt werden. So eine ist bereits in EEP integriert.

Tschuldigung, das ist viel länger geworden, als ich dachte. Ich hoffe, daß es irgendjemanden interessiert. Bei einem fertigen Spiel kann man ja nichts mehr machen. Aber vielleicht planen ja einige ein neues Spiel und sind an solchen Kritiken an der bisherigen Vorgangsweise interessiert.

Nehmt ihr auch weitere Vorschläge zu Verbesserungen, oder Geschichts-Informationen an?

Truchses
16.07.02, 14:20
Die meisten Software-Firmen glauben, nur auf die Grafik und nur darauf kommt es an. Ich weiß nicht, wie andere denken, aber ich habe mit Spielen mit viel einfacherer Grafik, wie zB Eye of the Beholder, Wing Commander, Civilization, Warlords viel Spaß gehabt und so gut wie keinen Ärger. Der Ärger hat teilweise schon mit StarCraft angefangen, und war permanent vohanden bei AoE2 und EU2.

Die Grafik wird zwar immer feiner aber die Sprites führen immer weniger die Befehle aus. In AoE2 kam es dauernd vor, daß eine Figur in die entgegengesetzte Richtung als die angewiesene lief.

Die MausSteuerung funktioniert In AoE2 noch, im Gegegnsatz zu EU2, wo der MausZeiger hinterherhinkt und herumeiert. Ich brauche also bei EU2 mehr Geduld bei der Mausführung als nötig. Ich bin jedenfalls sicher, daß die grafische Darstellung in AoE2 sehr viel aufwendiger ist; trotzdem funktioniert die MausSteuerung ohne Verzögerung.

Ein anderes Problem ist der Zwang zu 3D. Mir sind Sprites, deren Darstellung und Lokalität eindeutig sind lieber, als besonders fein detailierte, 3dimensionale, wenn aber dann nicht mehr sofort und eindeutig erkannt werden kann, was sie darstellen, oder sie nicht mehr sofort und eindeutig von anderen unterschieden werden können, oder ihr Ort nicht mehr eindeutig festgestellt werden kann, wie in EU2, wo einige Armeen in äußersten Zipfel einer Provinz stationiert sind und so aussehen, als ob sie in einer anderen Provinz wären.


Möglicherweise gehört das meiste von dem, was ich hier geschrieben habe, in ein anderes Forum, oder zu einem anderen Thread. Meine ursprüngliche Absicht war, die Einrichtung einer GeschichtsDatenBank sowie die Unterstützung von geschichtlichen StratigeSpielen zu loben, und anzuregen, das Geschichte und Spiel nicht getrennt behandelt, sondern möglichst kombiniert wird. Und ich wollte fragen, ob Beiträge bezüglich Spiel-Ansätze und Geschichte erwünscht sind.

Wilhelm von Preußen
16.07.02, 16:13
Truchses deine Ausführungen waren sehr interessant und in vielen Punkten sind wir der selben Ansicht. Wir planen im Moment ein Strategiespiel und bis jetzt ist noch alles offen(Grafik, Zeit, Konzept, Idee, Design) . Du kannst, wenn du noch weitere Verbesserungsvorschläge zu Strategiespielen hast, uns diese mailen an development@strategycon.com oder hier posten. Eventuell mache ich in den nächsten Tagen zusätzlich ein Diskussionsforum zu einem möglichen Strategiespiel auf, wo jeder seine Ideen reinschreiben kann.....

William

P.S.: thx matz :)