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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thera - Feuer, Wasser und das göttliche Licht



Helios
06.03.04, 07:15
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Vor dem Palast der Republik spricht der Präsident Helos zum Volke von Thera:

Vor langer Zeit blühte diese Insel, als eine Perle der Ägäis. Goldene Häuser, Straßen aus Silber, im Lichte der Sonne glänzten die Segel unserer Flotte, es glänzten die eisernen Schilde unserer Armee. Die Menschen waren reich, und fröhlich, der Handel gedeihte zu unseren Gunsten. Doch in mitten dieser glücklichen Zeit viel ein Schatten auf unser geliebtes Thera, denn wir vergaßen diejenigen, denen wir das alles verdankten. Wir huldigten nicht mehr unseren Göttern, und unser Frevel wurde bestraft. Erst durch das Feuer der Erde, welches uns gesandt wurde aus dem Stammberg unserer Insel. Dann durch die Fluten der Meere, die über uns hereinbrachen. Und schließlich noch das Licht, welches die verbliebene Erde verbrannte. Aber die Götter waren noch gnädig mit uns, das Wasser löschte das Feuer, das Licht ließ das Wasser verschwinden. Unsere Götter, die wir vergessen hatten, gaben uns eine Bewährung. Und nun schaut euch unsere Insel an. Wir sind auferstanden aus Ruinen, und der Zukunft zugewandt. Doch diesmal sollte jeder Gedanke erst unseren Göttern gehören, und nur an zweiter Stelle uns selbst. So wollen wir ihnen huldigen, Hephaistos, dem Gott des Feuers, Poseidon, dem Gott des Meeres, und Helios, dem Gott des Lichtes, wir stehen in ihrer Schuld, und wir haben einiges gut zu machen. Auf dann, Volk von Thera, im Namen der Götter, möge unsere Insel wieder erblühen.

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Elias
05.04.04, 17:47
Ein kleines Schiff mit schwarzem Segel nähert sich der Insel Thera. Die Besatzung ist sichtlich ergriffen vom Anblick dieses einmaligen Eilandes. Wie ein Sichel umschließen die hoch aufragenden Felsen eine Binnensee, in deren Mitte sich der erkaltete Kegel des Vulkans erhebt, der diese imposanten Ränge dereinst aufgetürmt haben muss.
Oder war es gar Zeus selbst, der hier das Land aufgerissen und diesen idealen Ankerplatz geschaffen hat?
In der Heimat der Männer geht jedoch auch die Mär, Poseidon sei dieser Insel aus Feuer nicht gewogen. Darum sendet er regelmäßig dichte Nebelbänke in das Archipel von Thera, so dass die arglosen Seefahrer auf das mittige Riff auflaufen und elendig ertrinken.
Doch heute, die Götter seien gepriesen, ist es klar und sonnig, die See ruhig und der Wind nicht mehr als eine leichte, erfrischende Briese.

Schließlich macht das Schiff im Hafen von Thera fest. Die nicht einmal zwanzig Ruderer haben einen Passagier über das Meer gebracht, einen Gesandten aus Korinth. Istrates heißt dieser, der nun hofft vom Herren der Insel empfangen zu werden.

Elias
14.04.04, 15:00
Nachdem er lange, doch leider vergeblich gehofft hat vom Herrn der Insel empfangen zu werden, besteigt Istrates sein Schiff und gibt Befehl zum Auslaufen.
Wehmütig blickt er nochmal die eng bebauten Hänge hinauf. Dann hat das kleine Boot das Kap gerundet und der Seewind verfängt sich im Segel. Das Schiff nimmt Fahrt auf und schon bald verschwindet Thera am westlichen Horizont.