PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A. und B. von Hohenfels



Augustus Rex
10.02.04, 18:11
Über Melnik, wo die Wasser der Moldau, die aus dem Böhmerwald kommend unsere goldene Haupstadt Prag benetzt haben, sich mit dem Lauf der Elbe vereinigen, die in majestätischem Bogen dem Riesengebirge entspringend unser Böhmen durchfliesst, steht ein herrschaftliches Schloß.

Dort wuchs ich, Augustus von Hohenfels, als Sohn des königlichen Landverwesers auf.
Schön früh fiel meinen Eltern und Erziehern auf, dass ich von hitzigem Gemüt war; so nahm es nicht Wunder, dass sie über jeden Augenblick froh waren, den ich kriegsspielend in den Feldern der Umgebung statt im väterlichen Schloss zubrachte.

Viel grösser jedoch ward ihre Freude noch, als ihnen der Herrgott einen zweiten Sohn schenkte, der unvergleichlich sanfter war, als ich es je sein würde. Dieser mein Bruder, so verschieden er mir auch war, wurde mein bester Freund und Vertrauter und blieb es auch, als ich das Knappenalter erreichte und mich auf den Weg an den königlichen Hof zu Prag machte, wo ich 1416 ankam.

Mein Bruder, belesen und gottesfürchtig, den meine Eltern auf den wohlklingenden Namen Basil getauft hatten, zog drei Jahre nach mir in die Welt, denn seine aussergewöhnlichen Talente hatten ihn ebenso wie seine theologische Bildung prädestiniert, eine einflußreiche, wenn auch geheime, Stellung in der Spitze des Deutschen Ordens anzutreten, die er im Jahre 1419 tatsächlich trotz seiner Jugend einnahm.

Auch mir war es gelungen (wenn auch weniger durch Bildung, sondern weit mehr durch Frechheit), den böhmischen König glauben zu machen, dass er ohne meine Ratschläge kaum würde regieren können.

So geschah es, dass wir, die Brüder von Hohenfels, in jüngstem Alter zwei Länder dieser Welt regierten, denen - so war uns klar - turbulente Jahre bevorstanden.
Wenn man dann noch weiss, dass Hohenfelser dank ihres Blutes bis zu 120 Jahre alt werden, ahnt man, dass Europa einer seltsamen Centurie ins Antlitz blickte.

Ender
10.02.04, 19:14
???

Lese ich da ein MP??

Das wäre ja....ja....ja...

Mir fehlen die Worte...

ich bin gespannt...

*hechel, hechel...*

Oliver Guinnes
10.02.04, 19:21
Auch Uns hält es vor Begeisterung kaum auf Unserem Stuhl. Ein gemeinsamer AAR der werten Herren Augustus und Basileios? Das kann nur ein Kunstwerk werden!

:gluck:

Basileios II
10.02.04, 19:53
Palast des Hochmeisters, Riga

http://www.galen-frysinger.com/graphics/estonia4.jpg

Zehn Jahre waren mittlerweile seit der vernichtenden Niederlage von Tannenberg vergangen, in welcher die polnisch-litauische Union mit Hilfe von Söldnern aus allen slawischen Ländern das Heer des Deutschen Ordens völlig zerschlagen und dem Orden demütigende Bedingungen auferlegt hatte. Seit jenen Tagen war die Macht der ehemals so mächigen Ritter des Herren stetig geschwunden, im Süden hatte sich gar die Komturei Preußen samt der Marienburg, dem alten Sitz der Hochmeister, verselbständigt.

Doch all dies wollte der junge Basil von Hohenfels ändern. Er, der er daheim im Böhmischen ob seiner Bescheidenheit und Friedfertigkeit geachtet wurde, ertrug die Verachtung, welche die Nachbarn des Ordens für diesen hegten, nur schlecht und er träumte davon, den Orden zu alter Größe und Glorie zu führen.
Doch wo sein Bruder Augustus impulsiv und nicht gerade subtil vorgehen würde, wartete Basil ab und entließ sogar mehrere tausend Kriegsknechte aus dem Sold des Ordens, nicht nur, um den Nachbarn eine gewisse Friedensliebe vorzugaukeln, sondern vor allem, um Geld zu sparen, denn die ständig leeren Kassen des Ordens hatten beträchtlich zu dessen Niedergang beigetragen.
Außerdem verließ er im Juni 1419 die hanseatische Allianz, welche Krieg mit allen Großmächten des Ostseeraumes begonnen hatte.

Wenige Monate später mischte sich der Orden dann in eine Erbfolgekrrise in Novgorod ein denn Paul von Rusdorf, der Hochmeister des Ordens, erhoffte sich dadurch, die vom Orden beanspruchten Gebiete Ingermanland und Pskov zu sichern. Nach mehreren desasterösen Niederlagen gegen die Armee Novgorods ließ Basil von Hohenfels einge Söldnerreiter die Kolonien Karelien und Kola besetzten und nach zähen Verhandlungen war es ihm gelungen, dem Stadtrat von Novgorod Karelien abzuringen. Doch das letzte Wort in dieser Sache würde erst später gesprochen werden.

Augustus Rex
10.02.04, 20:21
Hradschin, Prag
http://www.caro4u.de/tour/Prag/IMG_1600.jpg

In Böhmen, so weiss der geneigte Leser, herrschte damals die verbreitete Irrlehre, dass es genausogut möglich sei, von den Kanzeln in Tschechisch zu predigen.
Der Kaiser hatte seine Antwort 1415 bereits in Konstanz gegeben, aber der Pöbel wollte nicht hören.
So fand ich mich eines schlimmen Tages verhaftet und eingesperrt in den Kellern der Burg wieder, denn der Mob machte sich anheischig, die politische Macht zu übernehmen.
"Ha!", lachte ich den Schergen ins Gesicht, "der Kaiser wird mich schnell befreien, der weiss, wo seine treuen Freunde sind!"

Jedoch, der Wahrheit die Ehre: Befreien musste ich mich selbst. Mit Hilfe des letzten königstreuen Regiments gelang es, die Büttel und somit den Kerker zu zerschmettern. Jetzt war Zeit für blutige Rache!
Alles, was nicht gutkatholisch war, wurde gemetzelt, dass es nur so eine Art hatte. Das Volk schrie Zeder und Mordio, aber wenn es nicht in bestem Latein schreien konnte, hatte ich kein Erbarmen. Das waren blutige und bewegte Jahre für mein geliebtes Böhmen! "Da kommt Hohenfelsens blutiger Augustus, der seinen Menstruationsneid auslebt!", so riefen die Leute allerorten, aber ich musste meine Mission erfüllen.
Das Ausland schätzte meine Arbeit für die katholische Kirche und die Allianz mit Ungarn stand felsenfest, wie es sich für treue Diener Gottes geziemt.

Nur der Kaiser in Wien war in meine persönliche Ungnade gefallen. Wann immer er sich zeigte in Prag, tat ich ehrfurchtsvoll und demütig. Und doch konnte ich nie vergessen, dass ich in einem Keller voller Ratten krepiert wäre, ohne dass er zu meiner Rettung erschienen wäre.

In ungefähr zehn Jahren wollte ich mich rächen.

Augustus Rex
11.02.04, 03:39
http://www.andel3w.dk/prague/gif/melnik.jpg
Melnik - Die elterliche Burg

http://www.charita.cz/dchbrno/images/foto_povodne/Melnik_soutok.jpg
Melnik - Moldau (r.) und Elbe (l.) bei Hochwasser im Frühjahr

Oliver Guinnes
11.02.04, 09:29
Die Schau hat begonnen, und hält bisher was der Trailer versprach. Nur weiter so Ihr edlen Herren!


Menstruationsneid

Schöne Kreation!

:gluck:

PanWolodyjowski
11.02.04, 14:38
Schöne Industrie sehe ich da in Riga *scherz*

Nur weiter, ich bin auf weiteres gespannt!

Basileios II
11.02.04, 14:41
Die Schornsteine auf dem Riga-Bild gehören selbstredend zur Bierbrauerei des Ordens. :D

Der Eldermann
11.02.04, 15:59
Ah, was mir nicht vergönnt war, kann ich nun zumindest lesen. :)

Augustus Rex
11.02.04, 16:09
Nur weiter, ich bin auf weiteres gespannt!

Welches Land lag noch gleich zwischen Böhmen und dem Orden? :engel:

Basileios II
11.02.04, 16:53
Marienburg, Komturei Preußen

http://www.provinz-ostpreussen.de/ostpreussen/images/os_marienburg.jpg

Lange hatte der Orden nach dem Karelischen Krieg, wie ihn die Chronisten später nannten, stillgehalten und die Wirtschaft verbessert, Steuereintreiber durchs Land geschickt und alte Burgen ausgebessert oder gleich neu aufgebaut. Der Ordensstaat glich in dieser Periode einer Insel des Friedens in einem Meer von Blut und Gewalt, denn rundherum befehdeten sich die Staaten und Nationen aufs Heftigste. Auch Preußen war nicht von diesen Wirren verschont geblieben und nachdm es die Stadt Danzig an Brandenburg hatte abtreten müssen, suchte Komtur Matthias Wienroth von Allenstein Schutz beim Orden und kehrte 1441 reumütig als verlorener Sohn in den Schoß der Gemeinde zurück. Basil von Hohenfels ernannte den Komtur auch sogleich zum Befehlshaber der Ordensflotte, denn er hatte Geschichten von einer neuen Welt vernommen, in welcher die iberischen Nationen bereits lukrative Kolonien unterhielten und wo heidnische Stämme geradezu nach dem Wort Gottes flehten.

Doch 1452 endete diese Ära der Glückseligkeit urplötzlich, als das Königreich Polen den Brandenburgern durch Hexenwerk in Danzig ein Handelszentrum verschaffte und das in Riga verschwinden ließ. Und so schloß Basil nach sieben Jahren der Vorbereitung eine Allianz mit Schweden, welches sich gerade im Krieg mit Brandenburg befand. Mit wenig Mühe wurde bis 1460 Danzig erobert und eine fliehende brandenburgische Armee über die Oder verfolgt und aufgerieben. Angesichts dieser Ereignisse kapitulierte der Markgraf vor den militärischen Fähigkeiten des Ordens und überließ Danzig der gerechten Herrschaft der Ritter.

http://www.sja.org.uk/images/history/knights.jpg
Einzug der Ordensritter in Danzig.

wonsoi
11.02.04, 17:02
Welches land hat der augustus regiert :rolleyes:
Auch wenn mein land zu grunde geht wünsch ich euch gutes gelingen. Ich bin auch felsenfest überzeugt das ihr uns gut behandeln werdet.

Nur ich bin gespannt was ihr mit den religionen machen werdet

Oliver Guinnes
11.02.04, 17:06
Doch 1452 endete diese Ära der Glückseligkeit urplötzlich, als das Königreich Polen den Brandenburgern durch Hexenwerk in Danzig ein Handelszentrum verschaffte und das in Riga verschwinden ließ.

Wahrlich ein schwer Schlag, zumal Wir nicht verstehen was da passiert sein mag. Könnt Ihr Uns das erklären??

:gluck:

wonsoi
11.02.04, 17:18
In der tat das hatt uns auch etwas überrascht
wir dachten da sofort an EEP oder an den neusten beta patch oder Mod AGC hmmm erleuchtet uns.

Basileios II
11.02.04, 17:26
Das Privileg von Nessau - Conventus Particulares

Dieses Event scheint schuld daran zu sein, daß das kurländische Handelszentrum verschwindet und ein neues in Danzig entsteht, welches zu dieser Zeit planmäßig in polnischer Hand sein sollte.

Nach neuesten Quellen soll Basil von Hohenfels dies mit den folgenden Worten kommentiert haben: "ahh....mein COT ist weg". :)

Augustus Rex
11.02.04, 18:46
Hofburg, Wien
http://www.wu-wien.ac.at/usr/h92/h9225947/luftbilder/Bilder/hofburg.jpg

Hier trug es sich 1430 zu, dass der Kaiser meine Kriegserklärung zur Kenntnis nehmen musste. Die Ungarn, weit von irgendwelchen Kaundka-Gedanken entfernt, folgten dem böhmischen Heer in die Schlacht. Die Sachsen taten dies nur auf dem Papier. Ich notierte mir den Namen ihres Herrscheres.
Auf kaiserlicher Seite stritten die Bayern und die Württemberger und verschiedene italienische Stadtstaaten.

Natürlich hatte ich die schwächelnde Wiener Garde auf ihre Bereitschaft überprüfen lassen und selbige nicht vorgefunden.

Ich erinnere mich, dass der Krieg erfolgreich verlief. Mit Einzelheiten allerdings kann ich den geneigten Leser dieser Memoiren nicht unterhalten, denn in Böhmen leiden wir am Mangel eines Chronisten. Alles, was aufgeschrieben ward, stammt aús der Komturei meines lieben Bruders Basil.

Kurzum: Nach zwei Jahren des Krieges ritt ich persönlich in die Hofburg, um dem Kaiser den Friedensvertrag zu diktieren. Wir kassierten die Ostmark, während die Ungarn mit den Goldminen der Steiermark glücklich werden sollten. Ich brauchte das Gold nicht, denn mir gelang es auch eine eigener Kraft, die Inflation der Preise in Böhmen auf schwindelerregende Höhen zu treiben.

In diesem Jahr 1432, das Böhmen seine erste neue Provinz gebracht hatte, freute ich mich auf die zu erwartenden Glückwünsche meines Bruders. Doch die einzige Nachricht, die er mir übermittelte, war:

"Basileios II (Teutonic Order) :außergewöhnliches jahr :D"
Ich gönnte es ihm von Herzen. Sagte ich.

1433 lud ich meine Bruder in die böhmische Allianz ein, schließlich war ich ja der ältere der beiden Hohenfels-Brüder. Basil sagte leicht murrend zu:

"Basileios II (Teutonic Order) :hmm, dabei wollte ich erst preußen annektieren"

In den folgenden Jahren führten wir brüderliche Gespräche zu beiderseitigem Nutzen:

"AR (Bohemia) :mist ich hab mein darlehen vergessen - habt ihr geld?"
"Basileios II (Teutonic Order) :296"
"AR (Bohemia) :macht m,al bitte ein geschenk"

1440 erklärte ich dem Kaiser den Krieg. Er verstand ihn nämlich nicht.
Mein lieber Bruder Basil nutzte diese Chance, unsere Allianz zu verlassen. So sind wir Hohenfelsens.

"Basileios II (Teutonic Order) :hmm, ich muß mal preußen annnektieren"

Die Ungarn, mies und verräterisch, liessen sich vom Kaiser überreden, 52 Dukaten zu zahlen und die Felder der Unehre zu verlassen. Das nutzte eine unseelige Allianz aus Polen; Brandenburg, Hessen und Hannover und Würzburg, meinem strapazierten Böhmen in den Rücken zu fallen.
Ich erinnerte mich der ungarischen Taktik und zahlte dem Ratten-Kaiser 44 Dukaten für Frieden.

Den Würzburgern konnte ich 102 Dukaten für Frieden abpressen, aber die Polen und Brandenburger verdroschen mich in Schlesien mehrmals. Schön war das nicht. Dennoch schrieb ich frohen Mutes an meinen Bruder:

"AR (Böhmen) :naja, kriegt er halt schlesien und meinen ewigen hass"

Unterdessen verlor mein Verbündeter Sachsen seine Provinz in Anhalt an Hessen. Selber schuld, dachte ich.
Ich versuchte Krakau zu erobern, doch während der Belagerung suchte meine Truppen die Ruhr heim (auch als polnisches Heer bekannt).
Da gab ich dem Polen Schlesien und 106 Dukaten.
Schöner Krieg. Deswegen wurde ich 1447 zum Baron befördert.

Oliver Guinnes
11.02.04, 19:17
Von dem CoT Event haben Wir noch nichts vernommen, spielt Ihr mit einer neueren Version des EEP?

Augustus Rex
11.02.04, 19:22
Nicht EEP, sondern Beta-Patch (damals der vom Januar, jetzt der vom 7. Februar).

Basileios II
11.02.04, 19:39
In hoc signo vinces!

http://www.grace-collection.com/images/SH200-Teutonic_Knights_small.JPG

1469 befand sich der brave Augustus erneut in mittleren Schwierigkeiten, als kurz nach einer Armeereduzierung Kroatien samt Polen den Ungarn den Krieg erklärte und Böhmen, als treuer Verbündeter, dem Ruf zu den Waffen folgte.
In jenen Tagen erhielt Basil von Hohenfels einen Brief, in welchem sein Bruder um Hilfe aus dem Norden bat. Basil hatte wenig Probleme damit, den nach Expansion gierenden Schwedenkönig den Krieg erklären zu lassen, so das der Orden als Verbündeter den Nordmännern gerne zur Seite stand. Die Streitkräfte des Ordens hatten mit den Polen keine Probleme, da jene sich bald im Krieg mit ganz Europa wiederfanden und von allen Seiten attackiert wurden. Zuerst verloren sie Moldavien an Siebenbürgen, danach Masovien an den Orden. Eine Ironie der Geschichte, hatte doch der schwächliche Herzog jenes Landes einst den Orden an die Ostsee gerufen, da er alleine nicht mit den heidnischen Pruzzen und Litauern fertig wurde. Nun wurde sein Lehen eine weitere Komturei des Ordensstaates.

Böhmen verblieb noch eine Weile im Krieg gegen Polen, mußte sich aber am Schluß mit Podlasien zufrieden geben, denn Österreich hatte wieder KRieg gegen Augustus im Sinn. Zu seinem großen Unglück erbte das Haus Habsburg 1477 auch noch Burgund, nachdem dessen Herzog, Karl der Kühne, bei Nancy gegen die Schweizer gefallen war und keinen männlichen Erben hinterließ.

1478 kam es zu einem kurzen Krieg gegen Novgorod, in welchem Basil von Hohenfels persönlich mit nur 1000 Reitern die Stadt Pskov eroberte, welche später im Frieden dem Deutschen Orden zugesprochen wurde, auch wenn das LAnd von wenig wert für den Ordensstaat war, handelte es sich bei den Einwohnern doch um starrköpfige russische Schismatiker, deren Beherrschung nur dank dem berechtigten Anspruch des Ordens leich fiel.

Nach nur 60 Jahren unter geheimer Leitung von Basil von Hohenfels war der Orden wieder eine, wenn nicht gar die beherrschende, Macht an der Ostsee, gefürchtet von seinen Feinden und geliebt von den Verbündeten. Trotzdem dohte noch immer Gefahr aus Polen, denn der König hatte die schmachvolle Niederlage und den Verlust Masoviens nicht so leicht verkraftet und blutige Rache geschworen. Basil konnte ob solcher Drohungen nur lachen, hatte er doch einen geheimen Pakt mit einer Macht geschlossen, die noch kein Herrscher Europas auf der Rechnung hatte.

wonsoi
11.02.04, 19:53
naja ich sag nichts negatives

schön wünsche euch beiden eine gute partie

Edit.

mal eine frage besitzt ihr dieses Wappen

http://mitglied.lycos.de/wonsoi/shield_LAT.bmp

Augustus Rex
11.02.04, 20:47
Aus meiner Sicht half mir mein Bruder Basil von Hohenfels mit vollen Kräften im Kampf gegen die Polen - wo er mir nicht geholfen hatte, war bei der Annexion Würzburgs im Jahre 1455 und den wechselhaften Kriegen gegen den Ratten-Kaiser, dem ich erst die Ostmark zurückgeben musste, um sie 1466 zurückzuerobern.
Ich hatte Österreich auf Wien reduziert, hatte Salzburg erobert und den Ungarn Tirol geschenkt, war zum Grafen befördert worden und meine endgültige Rache stand vor der Tür.
Dass mein Bruder Basil in seinen Berichten, von denen ich nun Kenntnis erhalten habe, darüber schweigt, kann ich mir nur mit dem nie ganz weichenden Komplex des kleineren Bruders erklären.
Aber in einem hat er zweifellos recht: Habsburg erbte Burgund und das beendete meine Träume von einem Kaiser in Ketten.
Im Gegenteil: Jetzt war ich der, der gejagt wurde....

Dommolus magnus
11.02.04, 21:37
Diese Postingfrequenz ist wahrlich vorbildlich.

Können wir auch in Zukunft mit solch hervorragender Geschwindigkeit rechnen?

Dr. Evil
11.02.04, 22:24
Eure Idee mit dem zweier MP finden wir einfach vorzüglich!

Ab sofort warten wir sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Abenteuer der Gebrüder Hohenfels!

Echt Klasse :top:

Augustus Rex
11.02.04, 23:55
Edler Dommel, versprechen wollen wir sicher nichts, aber Spaß macht es und Spaß fördert die Schreiblust...

Der Zarewitsch
12.02.04, 17:08
Super Idee - sehr gelungene Umsetzung!

:)

Augustus Rex
15.02.04, 18:11
In Böhmen herrschte tiefer Frieden, als mein Bruder an der Spitze des Deutschen Ordens 1484 Polen den Krieg erklärte. Ich hatte genügend Vertrauen in meinen kleinen Basil, um davon auszugehen, dass er seine guten Gründe hatte.

Leider hatte er sich nicht in Böhmen erkundigt, wieviele Soldaten der Pole in Schlesien stehen hatte (genau das Schlesien, das mir geraubt worden war!), so dass der Krieg für den Orden anstrengender wurde als geplant.

Dass ich meinem Bruder nicht half, war kein Ruhmesblatt in der Chronik unserer Familie, allerdings zeigte sich im Jahre 1486, als ich in den Krieg zwischen dem Ratten-Kaiser und meinem Freund, dem Dogen, hineingezogen wurde, dass meine Zurückhaltung richtig war. Jetzt brauchte ich jeden Mann.

Während mein Bruder in Polen von den verbündeten Dänen gerettet wurde, 1488 Frieden schliessen konnte und mit der Provinz Wielkopolska das Herz des polnischen Staates aus dem Leibe des selben riss, führte ich einen ermüdenden Krieg im Herzen des Kontinents.


"Juli 1, 1491 : Österreich hat eine Staatsehe mit Deutscher Orden geschlossen." Tatsächlich war es Basil gelungen, einen Ordensritter zu überreden, sein Gelübde zu brechen und die hässliche Tochter des Habsburgers zu besteigen - eine Qual für den braven Mann, aber ein Segen für die hohenfels'sche Sichtbarkeit der kaiserlichen Truppen.
Denn diese kamen immer und immer wieder aus den flandrischen Provinzen getrabt - ermüdend und gefährlich gleichermassen.
Ich hatte so viele Schlachten gegen den Ratten-Kaiser verloren, dass mehr als ein weisser Frieden nicht zu erhoffen war, selbst wenn ich in Wien stand. Der Krieg, den ich nicht begonnen hatte, wollte aber bezahlt sein und ich fand, dass Bayern recht solvent dreinblickte.

Nach acht furchtbaren Jahren der Verwüstung waren die Bayern, die 1486 mit 45.000 Mann in den Krieg gezogen waren, endlich besiegt: Würzburg war befreit und Nürnberg und München sahen unsere Fahne. Nürnberg für immer.
Das Alpenvorland hingegen fand es 1494 passend, böhmischer Vasall zu werden.

Man beförderte mich zum Fürsten. Wurde auch Zeit, irgendwie.

Nicht verschweigen kann ich, dass die Sachsen mir sehr geholfen hatten und frühere Feigheit vergessen liessen. Vielleicht fahr ich da doch einmal hin.

1497 endlich sah der Kaiser ein, dass er in Wien seine Hofburg nicht mehr verlassen konnte und gewährte Frieden. Bekommen habe ich dafür nichts von ihm. Ich betete ohne Unterlass für den holländischen Nationalstolz.

Basil war mit dem letzten Krieg in Polen offenbar nur teilweise zufrieden gewesen - anders ist kaum erklärbar, warum er 1501 schon wieder angriff. Die Tatsache, dass Polen gerade gegen Brandenburg und dessen Alliierte kämpfte, kann doch kaum ein Grund gewesen sein.

Ich möchte nichts Schlechtes über die miltärischen Fähigkeiten eines Hohenfels sagen, aber eines darf der geneigte Leser wissen: Die Ordenstruppen standen unter Befehl des Generals Plettenberg und das wird Ursachen gehabt haben.

In nur zwei Jahren verlor Polen Posen an den Orden und weitere Provinzen an litauen. Jetzt blieben nur Krakau, Schlesien und seltsamerweise Münster. Da musste ich hin.

1505 griff ich an - Schlesien war Kriegsgrund genug. 1506 hatte ich es besetzt und beschoss den Wawel.

http://cyclingmanager.de/screens/ARBasil1.jpg
Heitere Kriegskorrespondenz unter Brüdern

Der Doge, immer weniger mein Freund, zog mich mitten in dieser triumphalen Situation in den nächsten Krieg gegen den Ratten-Kaiser. Ich begann, die Strasse nach Wien zu hassen.

1508 gab mir Polen Schlesien zurück und ich hielt Einzug in Breslau. Das Volk war mässig begeistert und ich ordnete ein paar Hinrichtungen an.

Immer noch im Krieg gegen Habsburg, konnte ich nur zuschauen, wie Basil 1512 Polen angriff. Es war ja auch schon 11 Jahre her, dieses Glücksgefühl. Zwölf Monate später gehörte Münster dem Orden. Ich war mal wieder stolz auf den Kleinen.

Krieg, Krieg, Krieg. Es machte mich müde. Ich entschied mich für Pest, ich ignorierte Korruption, ich entschied mich für diplomatischer Erfolg, ich entschied mich für Wasweissich. Ich hasste den Ratten-Kaiser.

1516 besiegte ich Württemberg und wandte das bayrische Modell an. Das schien den finsteren Herrn in der Hofburg zu beeindrucken, denn ich bekam mal wieder Frieden geschenkt. Der Krieg hatte mich zwei Festungen gekostet und ich tobte während der Unterschrift. Leider interessierte das niemanden ausser meinem Bruder, der zumindest Mitleid heuchelte.


"Basileios II (Deutscher Orden) :ich hasse das, hatte ich gegen dänemark beim letzten mal"

1518 fand ich, dass Basil jetzt langsam erwachsen sei und ich ihn in meine Allianz aufnehmen könne. Er trat bei und freute sich. Hoffe ich.

1521 wurde Württemberg ketzerisch und sagte sich von seinem Lehnsherren Böhmen los. Ich marschierte nach Stuttgart und annektierte. Es gibt Dinge, die man im Keim ersticken muss. Luther, ha! Was wagen sich die Bauern heutzutage?

Dommolus magnus
15.02.04, 19:59
Die Gebrüder Hohenfels nähern sich langsam einem Alter, dass uns vermuten lässt, der Teufel habe seine Finger im Spiel.

Oder aber, der Herr hat euch mit einem langen Leben gesegnet, damit eure Person, die heilige Mission erfüllen möge, den teuflischen Rattenkaiser zu stürzen, und seine Ländereien für das Christentum in Besitz zu nehmen.

Oliver Guinnes
15.02.04, 20:23
Aber dennoch hoffen Wir nicht das Gevatter Schnitter diesen Bericht zu Stillstand bringt. Werter Augsutus, seid Ihr nun der Familien Chronist?

:gluck:

PanWolodyjowski
15.02.04, 21:26
Schrecklich was ihr da mit Polen macht! :rot:

Aber dennoch ein interessanter AAR :gluck:

wonsoi
15.02.04, 21:30
Ja mephisto hat da dreck am stecken

schöne geschichte ich bin sicher meine landsmänner werden besser fließent deutsch schreiben/lesen als die deutschen :D :rolleyes:

Weiter so

Augustus Rex
15.02.04, 21:37
Edler Dommel, eigentlich wollten wir nur ca. 100 Jahre spielen, deswegen dachte ich, dass die Brüder mit einem extrem langen Leben durchkommen. Jetzt wird es wahrscheinlich doch länger und man darf die Hohenfelsens getrost als Götter betrachten. :D

Edler Oliver, da ich jetzt als Host fungiere (weniger Lags), bin ich der Speicherer, ja. Aber ich hoffe doch sehr, dass auch aus dem Osten weiter berichtet wird.

Edle Polen, Euer Land lag da sehr ungünstig... :-)

Basileios II
15.02.04, 23:06
Noch ist Polen nicht verloren. Noch...

Man schrieb das Jahr 1484 und Basil von Hohenfels hatte endlich einen triftigen Grund gefunden, gegen Polen Krieg zu führen. Dem polnischen König gefiel es nämlich, die Bauernschaft im Ordensstaat mit hässlichen Propagandapostern und anderen Methoden eines Feiglings zu konfrontieren, was der Rat natürlich nicht hinnehmen konnte, so daß das Ordensheer am 23. Mai die Grenze zu Wielkopolska überschritt und auch schon bald darauf mit der Belagerung Gnesens begann.

http://www.polishposter.com/images/0386.jpg
Polnisches Propagandaposter, ironischerweise Polens Untergang

Auf der Seite des Ordens fochten Litauen, Dänemark, schweden und das tapfere Siebenbürgen, während Polen sich mit zweitrangingen Mächten wie MAiland und Kroatien verbündet hatte. Und während die Polen ihr Heer ins ach so reiche Siebenbürgen entsandten, schlugen die Dänen den polnischen Heerbann in Schlesien vernichtend, so das dessen Überlebende nach Wielkopolska fliehen mußten, wo Seneschall von Plettenberg sie mit offenen Armen und gezückten Schwertern erwartete und völlig vernichtete. Von da an war es für die Truppen der Union kein Problem mehr, eine polnische Stadt nach der anderen einzunehmen, ohne dabei auf nennenswerten Widerstand zu stoßen.
Doch noch bevor das Heer des Ordens auch Posen erstürmen konnte, hatte der Allianzführer Schweden die Polen bereits an den Verhandlungstisch gezerrt und zur Abtretung des Erzbistums Gnesen an den Orden und der Provinzen, Vorones, Podlasien und Podolien an Litauen genötigt.


und gott weiß, daß die dänen den krieg entschieden haben
Basil von Hohenfels vor dem Ordensrat, kurz nach dem zweiten Krieg gegen Polen

Das es keiner hässlichen Plakate brauchte, um Krieg zu führen, bewies Basil, den man mittlerweile ob seiner Verdienste zum Herzog von Kurland ernannt hatte, eindrucksvoll kurz vor Weihnachten 1501, als man, ganz unchristlich, Polen ohne irgendeinen Grund den Krieg erklärte. Das es sich dabei um eine Entscheidung aus reiner Machtpolitik handelte, muß man dem geschätzten Leser wohl nicht weiter erklären. Da am Boden liegende polnische Königreich wurde nun völlig demontiert, seine Armee unter Tarnowski vor Krakau von Seneschall von Plettenberg vernichtet, Posen an den Orden und Galizien und Saratov an Litauen verloren. Außer Krakau und Münster hielt die polnische Krone keine nennenswerten Ländereien mehr. 1513 fand auch die einst freie Reichsstadt Münster ihren Weg in den Ordensstaat, nachdem der Markgraf von Brandenburg sich zuvor als imkompetent erwiesen hatte und trotz deren Besetzung und der Eroberung Krakaus nur Geld von Polen forderte.

wonsoi
15.02.04, 23:18
habt ein herz

Episode V
Pan and Wonsoi strikes back :D

Heinrich der Löwe
16.02.04, 00:26
Es macht immer wieder einen Heidenspaß über die beiden Brüder zu lesen.

Hoffentlich sind es auch wirkliche Götter und keine Halbgötter.
Sie sollen immerhin bis 1820 durchhalten :D

PanWolodyjowski
16.02.04, 16:44
hmmm...nunja, dass sich die Deutschen, insbesondere der Deutsche Orden, mit den heidnischen Litauern verbinden, hätte ich nicht gedacht... :rolleyes:

Aber egal!

Basileios II
16.02.04, 22:52
Inter arma crucifera hostis pereat

Nach der völligen Demontage Polens herrschte eine relative Ruhe im Ordensstaat und kleiner Unruhen und Erhebungen, welche zu Kriegszeiten aufgekommen waren, wurden schnell und mit eiserner Faust niedergeschlagen. Rebellen in Masovien und Pskov wurden gnadenlos verfolgt und Überlebende hatten schnell ein Rendevouz mit den Henkern und Folterknechten des Ordens.
1518 trat der Deutsche Orden schließlich auf Anraten des Herzogs von Kurland einer Allianz mit Böhmen bei, wo sein Bruder Augustus die Fäden zog und gerade im Krieg mit kleineren Ländern auf dem Balkan und in Italien lag, ein Krieg, den der Orden konsequent einfach ignorierte.

Weil aber der ehemalige Kaiser in Wien, den man zu Gunsten von Carlos I., seinem Alter Ego, aus dem Amt geworfen hatte, die brüder Hohenfels nicht in Ruhe lassen wollte, brach 1523 erneut Krieg zwischen den Habsburgern und der Familie von Hohenfels aus, doch diesmal hatte sich der Herr in Wien ordentlich verkalkuliert. Zwar glaubte er sich in seinem Versteck in den Niederlanden sicher, doch der Orden hatte Mittel und Wege gefunden, ihn auch dort zu erreichen. Im Kampf gegen Ketzer und Heiden und andere Subjekte, die sich verstecken mußten, hatten die Deutschherren nämlich einige Erfahrung. Und so zog eine gewaltige Armee des Ordens unter Seneschall von Plettenberg quer durch die Markgrafschaft Brandenburg und andere kleindeutsche Fürstentümer und fiel ein halbes Jahr später in Geldern ein.

http://www.preussenmuseum.de/img/plettenberg.jpg
St. Wolter von Plettenberg, 1621 vom Papst heilig gesprochen

Dort machte sich die Armee der Habsburger, insgesamt 23.000 Mann stark, gerade daran, die Maas zu überqueren, als sie auf die Vorhut des Ordensheeres traf. Was nun folgte, war ein wahres Blutbad. Die Schlacht an der Maas sollte als eine der blutigsten in die Geschichte eingehen, denn die Soldaten des Ordens metzelten das gesamte Heer der Österreicher ohne Gnade nieder. Die Knechte der Habsburger und ihre holländischen und flandrischen Söldner wurden in Stücke gehauen und wer dem Zorn der Ritter des Herren entging, der ertrank in den reißenden Fluten des Flußes. Und während auf seiten des Ordens nur 1000 Tote beklagt werden mußten, erhob sich in den Niederlanden und, so berichtete man später, auch in Wien, ein großes Jammern und Weinen ein, denn die Menschen der genannten Provinzen hatten 23.000 Gefallene zu beklagen.
Als man von diesem schrecklichen Gemetzel in Litauen hörte, welches sich kurz mit dem ehemaligen Kaiser verbündet hatte, bot man sogleich einen Frieden mit dem Orden an, welcher gnädigerweise akzeptiert wurde.

In den Niederlanden traf man nunmehr auf keinen nennenswerten Widerstand mehr und so fielen in schneller Reihenfolge Groningen, Vlissingen, Brüssel und Antwerpen in Ordenshand, während Friesland und Luxemburg von Böhmen kontrolliert wurden.

Derweil hatte sich die Bevölkerung in Savolaks, die neidisch auf die unter der benevolenten Herrschaft des Ordens lebenden Freibauern in Kexholm und Karelien gewesen war, von Schweden losgesagt und hatte um Aufnahme in den Ordensstaat gebeten, welche Basil von Hohenfels nur zu gerne akzeptierte. Seine geschickte Politik und Leitung des Ordens schien sich auszuzahlen.
Dies mußte 1531 auch Karl V. einsehen und die Provinzen Geldern, Flandern und Zeeland dem Orden überlassen. Österreich war damit de facto am Ende und nachdem er nun seine Pflicht gegenüber seinem Bruder erfüllt hatte, wandte Herzog Basil seinen Blick wieder Polen zu.

http://www.jasinski.co.uk/wojna/conflicts/Pics/teutonic%20vs%20poles.jpg
Schlacht vor den Toren Krakaus

Im Frühling 1534 überschritt das Ordensheer die Grenze zu Polen und traf vor den Toren Krakaus auf das letzte polnische Aufgebot unter König Zygmunt I., den man auch "Stary" nannte, wohl weil ihm dank all seinen Niederlagen graue Haare gewachsen waren. Zu Basils Beunruhigung hatte Polen jedoch bereits einige primitive Feuerwaffen von den Venezianern gekauft, so das er gezwungen war, polnische Irreguläre und Auxiliareiheiten aus Pskov und Polotsk gegen den Feind zu schicken, welche dann auch gleich im Kugelhagel der polnischen Schützen untergingen. Doch nun konnten die schwere Ordenskavallerie problemlos über die nachladenden Schützen herfallen und sie in einem unnachahmlichen Ansturm überrennen. Basil von Hohenfels persönlich nahm Zygmunt gefangen und die Schlacht war gewonnen, Krakau ergab sich, jeglicher Hoffnung beraubt, bedingungslos den Siegern.

Am 7. Juni 1536 hörte das Königeich Polen auf zu existieren.

http://www.cyclingmanager.de/screens/ARBasil3.jpg

wonsoi
16.02.04, 23:11
welche dann auch gleich im Kugelhagel der polnischen Schützen untergingen.
Es besteht hoffnung

nein ! :heul:
wir liegen schon am boden :D

Basileios II
17.02.04, 00:23
Europa nach dem habsburger-hohenfels'schem Krieg und der Annexion Polens durch den Deutschen Orden.

http://www.cyclingmanager.de/screens/ARBasil4.jpg

Heinrich der Löwe
17.02.04, 00:26
Wir denken dieses in krankhaften dunklem Orange leuchtende Litauen
verdient es in ein wohltuendes Ordensgrün verwandelt zu werden, oder?? :D

Augustus Rex
17.02.04, 01:55
Ich hatte immer geahnt, dass mein lieber Bruder Basil den Sieg über Polen allein an Ordensfahnen heften würde und die Lektüre seiner Erinnerungen bestätigt mich darin.

Die Wahrheit, geneigter Leser, war, dass der Orden in Krakau so verdroschen wurde, dass nur der Bau einer Kathedrale in Prag ihn rettete. Dieser Bau kostete mich 200 Dukaten, brachte aber den Stabilitätszuwachs in meinem Reich, der eine Kriegserklärung gegen Polen rechtfertigte. Kleinen Brüdern hilft man immer gern, aber ich schweife ab.

Zuvor hatte ich den gemeinsam mit Basil durchstandenden Krieg gegen den Ratten-Kaiser mit der Einverleibung Frieslands, Hollands, Brabants und Luxemburgs beendet. Luxemburg entliess ich in die vasallierte Freiheit, die anderen Provinzen waren dazu nicht bereit und blieben böhmisch.

Ich reiste fünf Jahre durch meine Lande und fand sie prosperierend und heimelig. Danach ritt ich nach Wien und nahm eine Armee mit, um mit dem Rattenkaiser, meinem Peiniger von 1419 und unzähligen anderen Gelegenheiten, zu verhandeln. Er teilte meine Ansichten und das zeichnete ihn aus.
Verhandlungen in Wien (http://www.cyclingmanager.de/screens/ARBasil2.jpg)

Ender
17.02.04, 09:52
How...

Auch mal den Orden probiert, aber nicht so etwas vollbracht.

Hochachtung

auch an den Böhmen....armes Österreich !

Oliver Guinnes
17.02.04, 10:01
Derweil hatte sich die Bevölkerung in Savolaks, die neidisch auf die unter der benevolenten Herrschaft des Ordens lebenden Freibauern in Kexholm und Karelien gewesen war

Welch nette Formulierung! Alle Achtung, feine Leistung der Brüder Hohenfels!

:gluck:

Dommolus magnus
17.02.04, 11:52
Hervorragend!

Ihr habt den Rattenkaiser ohne Kaisertitel vernichtet, doch schon nähert sich eine weitaus größere Bedrohung von Westen her, in der Form eines gigantischen blauen Flecks.
Werden die göttlichen Brüder Hohenfels auch diese Herausforderung meistern?

Luitpold
17.02.04, 19:04
Wir fühlen Uns bemüßigt den Herren Gebrüdern v. Hohenfels Unsere Anerkennung auszusprechen.

Nur hütet Euch vor der machtvollen dunkelblauen Kraft südlich von Ansbach.

Dr. Evil
18.02.04, 10:46
Wahre Helden, diese Brüder...

Dommolus magnus
18.02.04, 21:15
Nur hütet Euch vor der machtvollen dunkelblauen Kraft südlich von Ansbach.

Diesen blauen Fleck hatten wir eigentlich nicht in Sinn, aber ihr habt recht; man sollte sich vor dem Bayern hüten; wer weiss zu welchem Teufeleien Leute fähig sind, welche die schöne deutsche Sprache dermaßen zu pervertieren vermochten. :D

Augustus Rex
22.02.04, 15:40
An die Jahre bis 1600 kann ich mich kaum erinnern.*

Was ich noch weiss, ist, dass mein Bruder Basil in seinen Landen nunmehr deutsch predigen liess und die Geistlichen ständig etwas von "Gnade" faselten. Lächerlich.

Dennoch reichte meine Entrüstung über dieses antipäpstliche Verhalten eines Hohenfels nicht aus, um Basil dauerhaft aus unserer Allianz zu bannen. Im Gegenteil: Ich bemühte mich, den Tod des Rattenkaisers als Beginn eines gottesfürchtigen Lebens zu betrachten und was gibt es gottesfürchtigeres als eine starke Allianz, die Seine liebsten Kinder schützt?
Unsere Allianz umfasste später auch die kleinen Länder Bayern, Hessen und Köln. Letzteres annektierte ich 1591 zum Wohlgefallen meines Bruders, der in der alten Stadt am Rhein wohl persönliche Freunde hatte.

Unsere Landeskinder, die nicht die Möglichkeit sahen, innerhalb der ihnen (von mir) gesteckten engen Grenzen glücklich zu werden, begannen nach Nordamerika zu reisen und kamen nicht wieder. Das fand ich nicht schlimm, allerdings hielt ich es für nötig, ihnen einen Steuereintreiber hinterher zu schicken. Einmal unter meiner Fuchtel - immer unter meiner Fuchtel!

Auch zu hause in Prag blieb ich meinen Grundsätzen treu:

"Juni 16, 1566 : Wir stimmten für Denker einsperren in der Sache Unbequemer Philosoph."

Der einzige längere Krieg, den zu führen wir gezwungen waren in jenen Tagen, war der, der als die "Große Brandenburgische Selbstüberschätzung" in die Geschichtsbücher einging. Das Land unter dem roten Adler hatte seine nordwestdeutschen Provinzen an Sachsen verloren und bestand noch aus vier Landesteilen, als sein Herrscher der Meinung war, Böhmen als Feind betrachten zu müssen. Die vier verarmten Provinzen besetzten wir, wobei das Ordensheer vom grossen General Magnus angeführt wurde. Friede seiner Seele!
Ich fand Berlin abstossend und verzichtete, während Basil weniger wählerisch war.

"Juli 25, 1565 : Böhmen akzeptierte unter den folgenden Bedingungen Frieden mit Brandenburg: Brandenburg zahlt als Entschädigung 141$. Hinterpommern an Deutscher Orden, Vorpommern an Deutscher Orden & Küstrin an Deutscher Orden. "

Im Jahre 1600 hatte Böhmen mal wieder einen ehrenhaften Ruf und harrte eines Mannes, dessen Kommen uns verhiessen wardt. Man munkelte, er sei schon geboren und hiesse "Walle" oder so...


*nachts um zwei betrunken angefangen zu spielen und dabei irgendwie noch ne Flasche Prosecco vernichtet

Ender
23.02.04, 10:22
"*nachts um zwei betrunken angefangen zu spielen und dabei irgendwie noch ne Flasche Prosecco vernichtet"

Erinnert mich irgendwie an so einen alten Schotten... :D

Dommolus magnus
23.02.04, 15:27
Im Jahre 1600 hatte Böhmen mal wieder einen ehrenhaften Ruf und harrte eines Mannes, dessen Kommen uns verhiessen wardt. Man munkelte, er sei schon geboren und hiesse "Walle" oder so...



Wallenstein???

Aber ich dachte der Rattenkaiser und seine Lakaien wären Geschichte. :confused:

Basileios II
23.02.04, 16:38
Expansion wider Willen

Nachdem der Orden alle akuten Gefahren für sein Bestehen beseitigt hatte, hoffte Fürst Basil, wie man ihn nunmehr nannte, auf eine Epoche der Prosperität und des Friedens. Zuallererst riet er dem Hochmeister, zum lutheranischen Glauben zu konvertieren, da leider die Mehrzahl der Bevölkerung in den Stammgebieten des Ordens dem Irrglauben dieses Möchleins gefolgt war und der Orden derzeit nicht die Mittel besaß, um all die verlorenen Schäfchen zurück in den Schoß der Kirche zu führen. 1554 enteignete man also allen kirchlichen Besitz und zog ihn für den Orden ein. Katholische Widerstandsnester hielten sich jedoch in Polen und in den finnischen Ländereien des Ordens und die Niederlande wiederrum hingen einem völlig anderen Glauben an, der von einem französischen Geldleiher namens Calvin gegründet worden war.

Leider hatte Fürst Basil schon wenige Jahre später wieder alle Hände voll zu tun, denn die gierigen Sachsen waren auf die tolldreiste Idee gekommen, sich das mit den Hohenfels verbündete Hessen einzuverleiben. Dieser Krieg weitete sich bald aus, denn auch die feigen Italiener sahen nun ihre Gelegenheit gekommen, sich an Augustus südlichen Provinzen zu laben und fielen mit ihren wilden Horden brennend und mordend in Böhmen ein. Und kurz darauf schlich sich auch der Markgraf von Brandenburg samt seines Heerhaufens in hohenfelssches Gebiet ein, um sein geschrumpftes Reich wieder zu vergrößern.
Die Mailänder kapitulierten recht schnell, nachdem das Ordensheer in einem Blitzangriff die litauische Hauptstadt Vilnius erstürmt hatte und sich nun auf Podlasien und Galizien bewegte. Da flehte der litauische Großherzog seine Verbündeten an, Frieden mit seinen Feinden zu schließen, denn im Osten seines Reiches waren die Russen eingefallen und gegen zwei formidable Gegner hatten die rückständigen Litauer keine Chance.

1562 drängte der Orden die mit Sachsen verbündeten Dänen aus dem Krieg und ließ sie ordentlich für ihren Frevel büßen, die Waffen gegen den Deutschen Orden erhoben zu haben. Kola, Narvik, Finnmark und Nyland mußten abgetreten werden und wurden Ordensland.
Sodann kümmerte sich Basil um die Niederwerfung Brandenburgs und entsandte ein Heer unter Führung Graf Magnus von Crombergs, um seinem Bruder zur Hilfe zu eilen und im Juli 1565 erhielt der Orden tatsächlich ganz Pommern und die Neumark vom geschlagenen Markgrafen, welcher in Europa nun wohl keine größere Rolle mehr spielen würde.

Augustus Rex
23.02.04, 17:24
Edler Dommel, Wallenstein kommt als General sowohl für Österreich als auch für sein Geburtsland Böhmen in Frage, wenn es am Anfang des 17. Jahrhunderts noch existiert. Und das tut es... :D

Dommolus magnus
23.02.04, 18:17
Ein recht kompetener Mann soll er sein dieser Wallenstein, so zumindest meinten wir in der Prophezeiung leaders.boh gelesen zu haben.

So hoffen wir denn von großen Heldentaten zu hören; am schönsten wäre es gewiss, wenn diese den Tod vieler Häscher des Franzenkönigs beinhalteten.

von Hindenburg
24.02.04, 15:06
Brüderliche Einigkeit! Wie schööööön!!!

Ích bin aber auf den ersten Bruderzwist gespannt! :D

Basileios II
29.02.04, 18:42
Aufbruch in ein neues Zeitalter

1563 starb Hochmeister Heinrich von Galen und der Ordensrat wählte nun Basil von Hohenfels zum neuen Hochmeister des Ordens. Nach 100 Jahren mehr oder weniger heimlicher Führung saß Basil nun ganz legitim auf jener Position, die er bei seinem Eintritt in den Orden vor langer Zeit angestrebt hatte. Um seine Ernennung gebührend zu feiern und um der Jungfrau Maria für ihren Schutz im letzten Jahrhundert zu danken, ließ er in Königsberg die gewaltige Kathedrale St. Maria Victoria errichten und in ihr Fundament die Wappen aller eroberten Reiche und Provinzen versenken.
Basils Bruder Augustus schickte ihm als Geschenk zur Hochmeisterernennung eine Sammlung wunderschöner böhmischer Landkarten, auf denen auch die Neue Welt jenseits des Atlantiks verzeichnet war. Und da sein lieber Bruder in jener bereits mit einem kleinen Weiler präsent war, wollte Hochmeister von Hohenfels natürlich nicht zurückstecken.

Und als es wieder zum Krieg zwischen Dänemark und Schweden kam, welcher nun auch in den amerikanischen Kolonien der beiden Staaten ausgetragen wurde, ließ Hochmeister Basil ein als Dänen verkleidetes Sonderkommando unter Admiral von Allenstein den schwedischen Handelsposten in Acadie niederbrennen und konnte so zufrieden am 1. Januar 1577 die Gründung der Siedlung Dorpatstein in der Neuen Welt verzeichnen.

http://stpeterau.at/kupferstich.jpg
Dorpatstein, zeitgenössischer Kupferstich um 1584

Und zu Freude des Hochmeisters gelang es der Ordensinquisition noch im selben Jahr, die Bevölkerung in Kexholm zum Übertritt zum lutheranischen Glauben zu "überreden". Die nun folgenden Jahre waren generell Jahre der Prosperität, die Inflation sank, neue Kolonien wurden gegründet, um Tabak und andere seltene Waren nach Europa zu verkaufen und 1587 gründete man gar die von-Plettenberg-Akademie der Schönen Künste in Riga, welche Gelehrte und Maler ais ganz europa an die Ostsee lockte und das Ansehen des Ordens beträchtlich steigerte.

Zwei Jahre später konnte man den enteigneten Baron von bad Godesberg für den Orden verpflichten, die Hinterlande der Kolonien zu erkunden und so stieß man auf mehrere barbarische Stämme, welche ohne das Wort Gottes in ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit vor sich hinlebten und ihren ketzerischen Götzenbildern huldigten. Damit hatte der Orden eine neue Mission, diese armen Heiden von ihrem Schicksal zu erlösen und in der Schoß der Muttr Kirche zu führen, ähnlich also jener Bestimmung, welche den Orden einst aus dm Heiligen Land und Venedig nach der Ostsee geführt hatte. Hochmeister von Hohenfels begann sogleich mit der Aushebung von Truppen in den Kolonien und ließ Matthias Wienroth von Allenstein neue Schiffe bauen, um stärkere Kontingente der Ritter über das Meer zu führen, auf das die Heiden, notfalls mit Feuer und Schwert, bekehrt würden.


http://www.cyclingmanager.de/screens/ARBasil6.jpg
Die Neue Welt