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Nowi
20.01.04, 00:43
Nun will ich auch mal ein Kapitel der Geschichte ansprechen, dass mich sehr interessiert:
Piraten! Welche Träume und Vorstellungen werden bei diesem Wort wach gerufen. Südsee, klirrende Säbel, Gold, Silber und Schätze aller Art drängen sich ins Bewußtsein. Wer träumte nicht schon einmal von der angeblichen Ungebundenheit der Piraten. Keinem Herrscher unterworfen, schufen sie sich ihre Gesetze selber. Freie Männer also?

Allgemein

Nunja, selten gab es als Pirat reiche Beute zu ergattern und zu rauben, und zwischen den Gefechten war das Leben meistens hart und mühsam.
Das Leben auf See war sehr kontrastreich: wochenlanges Warten auf eine Beute, dann kurze und heftige Aktivität, wenn ein fremdes Schiff gesichtet, angegriffen und eventuell gekapert und ausgeplündert wurde.
Wenn die See ruhig war, langweilte sich die Mannschaft oder betrank sich und es kam oft zu heftigen Handgreiflichkeiten. In vielen Fällen hatte der Kapitän bei diesen Streitigkeiten nicht das letzte Wort, denn viele Mannschaften waren quasi "demokratisch" organisiert und folgten strengen Regeln.

Bei rauhem Wetter war die Besatzung vom Salzwasser durchnässt, fror, litt an Verletzungen und Erschöpfung. Nachts schliefen die Piraten, die keine Wache hatten, dicht gedrängt in den unteren Decks. Es war eine düstere Welt, erfüllt vom Schnarchen und Husten der Männer. Unter ihnen schwappte das stinkende Bilgenwasser und es wimmelte von Ratten.

Tagsüber verbrannte die tropische Sonne die Haut. Waren Piraten krank, gab es keine Medikamente. Im Gefecht verletzte Gliedmaßen wurden ohne Narkose abgesägt. Oft legte dabei der Schiffszimmermann Hand an. Für die meisten Piraten waren Würfelspiel und Rumtrinken die einzigen Freuden.

Wenn sie einen Hafen erreichten, nach einer erfolgreichen Reise, verschleuderten die Piraten ihren Beuteanteil mit Glücksspielen, Trinken und Frauen und verpulverten dabei oft Tausende "pieces-of-eight" (Achterstücke, eine damalige Währungseinheit) in einer Nacht (damals konnte man mit 2 Achterstücken eine Kuh kaufen!). So verloren die Piraten innerhalb einiger Tage alles, was sie sich mühsam, unter Einsatz ihres Lebens, zusammengeraubt hatten.

Nebenbei musste aber auch an Land eine große Menge an Arbeit verrichtet werden, bevor die Segel neu gesetzt werden konnten. Das Schiff musste in gutem Zustand gehalten werden, um für weitere Kaperfahrten gerüstet zu sein. Dazu wurde das Schiff gekielholt, um es am Strand reparieren zu können. Muscheln und Algen sowie Schiffsbohrwürmer wurden vom Rumpf entfernt, beschädigte Planken wurden ersetzt, die Abstände zwischen den Planken wurden kalfatert (abgedichtet). Außerdem wurden Segel und Takelage erneuert bzw. ausge-
tauscht. Andere Mannschaftsangehörige hatten die Aufgabe, Wasser- und Nahrungsvorräte für die nächste Fahrt aufzutreiben und zu verladen.

Nahrung:
Die Haltbarmachung von Nahrung war eines der Hauptprobleme der Piraten. Bier in Flaschen wurde dem Wasser bevorzugt, das sehr schnell untrinkbar wurde. Das haltbare Essen Schiffszwieback. Bei sehr langen Reisen halfen Zitrusfrüchte Skorbut zu verhindern und lebende Hühner an Bord der Schiffe lieferten frische Eier und Fleisch.
Die fleischliche Hauptnahrungsquelle waren die Meeresschildkröten. Diese Tiere, obwohl sehr flink und wendig im Wasser, waren an Land eine leichte Beute für die Piraten. Sie aßen wenig frisches Obst oder Gemüse und litten oft an Skorbut. 1753 entdeckte James Lind, daß die Krankheit zu vermeiden war, wenn man Zitrusfrüchte aß. Der Entdecker James Cook hörte als erster auf Lind und verordnete seiner Mannschaft täglich Zitronen.


Die "Arten" von Piraten, die es gab:


Korsaren
Diese Bezeichnung wurde hauptsächlich für Piraten und Freibeuter benutzt, die im Mittelmeergebiet operierten. Die bekanntesten waren die Barbaresken ("Barbaren-Korsaren") von der Küste Nordafrikas (so genannt von den europäischen Eroberern, die ihre moslemischen Gegenspieler als Barbaren bezeichneten), die von ihren Regierungen ermächtigt waren, die Schiffe christlicher Länder anzugreifen und zu plündern.

Nicht weniger bekannt waren die maltesischen Korsaren, die ihrerseits gegen die Barbaresken kämpften, authorisiert von europäischen Regierungen. Ursprünglich hatten sie einen religiösen Antrieb, aber im Laufe der Zeit war die Gier nach Beute ihre Motivation, arabische Schiffe zu überfallen und auszurauben.

Freibeuter
Der Begriff Freibeuter konnte ein bewaffnetes Schiff bezeichnen, einen Kapitän oder seine Mannschaft. Der Hauptunterschied zwischen einem Piraten und einem Freibeuter bestand darin, dass Freibeuter von einer Kommission, einer Regierung oder durch Kaperbriefe authorisiert waren, Handelsschiffe feindlicher Nationen anzugreifen und auszuplündern.

Ein Kaperbrief war vom internationalen Recht anerkannt und theoretisch konnte ein Freibeuter nicht als Pirat angeklagt werden. Die großen Seefahrernationen nutzten Freibeuter als billige Alternative zum Bau und zur Unterhaltung eigener Kriegsmarinen. Feindliche Handelsschiffe konnten so billiger angegriffen und zerstört werden.

Bukkaniere, Bukanier
Ursprünglich Jäger von Vieh und Schweinen auf der Insel Hispaniola (Haiti und Dominikanische Republik). Die Bukanier erhielten ihre Bezeichnung vom französischen Wort "boucan" für "Räucherhaus". Die Bukanier verarbeiteten in diesen Häusern das erbeutete Fleisch, indem sie es in Streifen schnitten, über einem Holzfeuer räucherten und dann verpackten. Von den Spaniern verfolgt, taten sich diese Jäger mit entflohenen Sklaven, Deserteuren, Gesetzlosen und allen anderen zusammen, die die Spanier hassten. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Wort Bukanier für nahezu alle Piraten verwendet, die ihre Zufluchten in den Gewässern und auf den Inseln der Karibik hatten.

Die Waffen der Piraten:

Das Entermesser:
Das Entermesser soll sich aus den langen Messern (Hirschfängern) der ursprünglichen Bukaniere entwickelt haben, die damit ihr Fleisch zum Grillen vorbereiteten. Seine kurze breite Klinge war ideal für den Gebrauch im begrenzten Raum an Bord eines Schiffes geeignet. Das Entermesse war bei allen kämpfenden Seeleuten die favorisierte Waffe.

Die Muskete:
Mit ihrem verkürzten Lauf hatte die Muskete zwar nur eine begrenzte Reichweite, aber genau wie das Entermesser war sie vorzüglich für den Gebrauch an Bord von Schiffen geeignet, wo die Gegner in unmittelbarer Nähe waren und Reichweite deshalb nicht so wichtig war.

Die Steinschlosspistole:
Diese Pistole war leicht und gut zu tragen und so besonders gut zum entern von feindlichen Schiffen geeignet. Ein Problem war, dass das Pulver der Pistole nicht nass werden durfte. Außerdem konnte mit dieser Pistole nur ein einziges Mal ohne nachzuladen gefeuert werden; der Pirat musste also entweder mehrere Pistolen bei sich tragen oder den Knauf der Waffe als Schlagstock benutzen, um sich nach dem Abfeuern verteidigen zu können.

Der Dolch (meine Lieblingswaffe)
Da er leicht zu verbergen war, wurde der Dolch für überraschende Attacken benötigt und für Situationen, in denen kein Platz war, ein Schwert oder einen Degen zu schwingen.

Die Bordaxt
Diese Axt wurde von den Piraten hauptsächlich für Arbeiten am Schiff verwendet, war aber auch eine fürchterliche Waffe.

Das Pulverhorn (kennt jeder aber gehört nunmal auch dazu)
In Pulverhörnern wurde das Schießpulver für die verschiedenen Flinten, Musketen und Pistolen der Piraten aufbewahrt.

Der Degen (oder Säbel)
Wohlbekannt als die ultimative Fechtwaffe und bei einem Kampf zu dieser zeit immer dabei? Irrtum! einen Degen hatte kein Pirat, höchstens ein Kapitän und dass auch eher selten. Das Entermesser war für die Piratrie besser geeignet.

Piratenregeln: (nein ich will niemanden verarschen, auch PIraten hatten Regeln)

1.Alle wichtigen Entscheidungen müssen zur Abstimmung gebracht werden.

2.Jeder, der beim Stehlen erwischt wird, soll ausgesetzt werden.

3.Alle Pistolen und Entermesser müssen saubergehalten werden.

4.An Bord sind keine Frauen erlaubt.

5.Jeder, der während einer Schlacht vom Schiff desertiert, wird hingerichtet.

6.Alle Streitigkeit innerhalb der Mannschaft werden an Land beigelegt.

7.Der Kapitän und der Quartiermeister erhalten je 2 Teile der Beute, der Hauptkanonier und der Bootsmann
1 1/2 Teile, andere Offiziere 1 1/4 Teile und alle anderen Besatzungsmitglieder je einen Teil.

8.Alle Verletzungen werden entschädigt. Jeder der ein Körperglied während eines Kampfes verliert, erhält einen Extraanteil der Beute.


Berühmtheiten

Blackbeard
Sein richtiger Name war Edward Teach, und er war bei weitem der berüchtigtste Pirat, der je gelebt hat. Obwohl sehr wenig über sein Leben vor Beginn seiner Piratenkarriere bekannt ist, stimmen die meisten Historiker darin überein, daß er um das Jahr 1680 in der englischen Stadt Bristol geboren wurde. Im frühen 18. Jahrhundert verließ er Bristol und ging in die Karibik, wo britische Freibeuter der spanischen Seefahrt schweren Schaden zufügten. Dies war der Beginn einer brutalen, glorreichen und kurzen Karriere.

Anne Bonny
Einige bezeichnen sie als Feministin, die das Piratenleben als Möglichkeit der Rebellion gegen eine von Männern dominierte Welt wählte; andere porträtieren sie als Wildfang, der nie erwachsen wurde.

Was auch immer ihre Motive waren, tatsächlich war Anne Bonny die verrufenste weibliche Piratin der Geschichte, eine Plünderin, Halsabschneiderin, Lösegelderpresserin, Räuberin und damit die Hauptbedrohung des Seehandels in der Karibik. Kurz gesagt, die meisten Piraten hätten sie wahrscheinlich als ein Aktivposten für ihr Gewerbe angesehen.

Anne Bonny wurde in den späten 1690er Jahren in Kinsale, Irland geboren. Sie war die Tochter eines mittellosen Dienstmädchens und ihres Arbeitgebers, eines wohlhabenden Juristen. Nachdem ihre Liebschaft entdeckt worden war, flüchteten die beiden nach Amerika und etablierten sich dort als angesehene Plantagenbesitzer in South Carolina. Für die junge Anne war das ländliche Plantagenleben viel weniger verlockend als die Geschichten, die sich um den nahegelegenen Hafen von Charleston rankten, einem sehr bekannten Piratenschlupfwinkel. Dort traf sie einen unbedeutenden Piraten namens James Bonny, den sie heiratete und mit dem sie nach New Providence (heute bekannt als Nassau) ging.

War Charleston eine Piratenhöhle, so konnte New Providence als Hauptstadt des Unheils angesehen werden. Piraten beherrschten praktisch zu dieser Zeit die Stadt. Umgeben von legendären Personen wie Charles Vane und Calico Jack Rackham (der angeblich das Piratensymbol aus einem Totenschädel und gekreuzten Knochen erfand), hatte James Bonny große Schwierigkeiten damit, die Aufmerksamkeit seiner Frau auf sich zu lenken. Anne verließ ihren Mann bald und wendete sich Rackham zu und heuerte auf seinem Schiff an. Da die Piratengesetze keine Frauen an Bord erlaubten, verkleidete sie sich als Mann und kämpfte geschickt Seite an Seite mit dem Rest der Mannschaft. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie entdeckt wurde, und gemäß einer Legende bezahlte der erste Schiffskamerad, der seinen Ärger darüber ausdrückte, eine Frau an Bord zu haben, mit dem Leben für seine Meinung: Anne tötete ihn mit einem Stich ins Herz.

Wie fürchterlich die Anwesenheit einer Frau für Rackhams Crew auch gewesen sein mochte, verblüffenderweise war Anne Bonny nicht das einzige weibliche Besatzungsmitglied. Ebenso als Mann verkleidet war eine Frau namens Mary Read an Bord des Schiffes, und die beiden wurden schnell zu Freundinnen. Die beiden teilten ihr Geheimnis mit Rackham, und das Trio verwüstete fröhlich fast ein Jahr lang die Karibik bis Bonny schwanger wurde. Nachdem sie auf Kuba ein Kind zur Welt gebracht hatte, kehrte sie, dieses zurücklassend, auf das Schiff zurück. Ironischerweise sollte es eine andere ungewollte Schwangerschaft sein, die später ihr Leben rettete.

1720 wurde Rackhams Schiff von einem vom Gouverneur der Bahamas (Woodes Rogers) angeheuerten Piratenjäger aufgebracht. Während des Kampfes kauerte Rackham anscheinend mit den meisten Crewmitgliedern im Frachtraum, während die beiden Frauen an Deck blieben und versuchten, die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Nach ihrer Gefangennahme wurden Rackham und seine Männer gehängt. Bonny und Read waren zu diesem Zeitpunkt beide schwanger und sie entkamen der Exekution durch "Plädieren mit ihren Bäuchen" ("pleading their bellies.") Read wurde dazu verurteilt, nach ihrer Geburt hingerichtet zu werden, aber bevor dieses Urteil vollstreckt werden konnte, starb sie im Gefängnis an einem Fieber. Irgendwie wurde Bonny ein Aufschub gewährt, und was danach mit ihr geschah, ist völlig unbekannt. Einige behaupten, sie sei zu ihrem Vater oder zu ihrem Mann zurückgekehrt, andere behaupten, sie habe ihr Leben als Piratin weitergeführt. Was immer sie auch tat, ihre legendärsten Worte waren wohl die, die sie Calico Jack am Abend seiner Hinrichtung sagte: "I'm sorry to see you here, Jack, but if you'd have fought like a man you needn't hang like a dog." ("Es tut mir leid, dich hier zu sehen, Jack, aber wenn du wie ein Mann gekämpft hättest, müßtest du jetzt nicht wie ein Hund hängen.")

In Jamaika diente Teach als Freibeuter unter Kapitän Benjamin Hornigold, der ihm das Kommando über sein erstes Schiff, eine Schaluppe, übergab. Später kaperte er ein französisches Handelsschiff, benannte es Queen Anne's Revenge und machte es zu seinem Flaggschiff, bewaffnet mit 40 Kanonen. Als Großbritannien alle Kaperbriefe in der Karibik zurückzog nahm Teach die Queen Anne's Revenge und sattelte auf regelrechte Piraterie um, wobei er in kürzester Zeit der meistgefürchtete Pirat seiner Umgebung wurde. Richtig bekannt bzw. berüchtigt wurde er unter seinem spektakulären nom de guerre, Blackbeard, ein Titel, den er zu seinem Vorteil pflegte. Vor einer Schlacht steckte er sich langsam brennende Lunten an das Ende seines wuchernden schwarzen Bartes, die er anzündete, wenn sich feindliche Schiffe näherten. In vielen Fällen reichte der bloße Anblick von ihm, wie er mit teuflisch glühendem und rauchendem schwarzen Bart an Deck stand, um Kapitäne von Handelsschiffen so zu erschrecken, daß sie sofort kapitulierten.

1718 verließ Blackbeard die Karibik, um Küstenstädte und Buchten Virginias und Carolinas zu überfallen und auszurauben. Es war eine Umsiedlung, die zu seinem Tode führte, aber nicht bevor er seinen blutdürstigen Ruf mit einigen seiner ehrgeizigsten Tobereien auspolsterte. Der Gouverneur von Virginia setzte einen Preis auf Blackbeards Kopf aus. Diesen Preis verdiente sich Kapitän Robert Maynard am 22. November 1718 in der Bucht von Ocracoke, North Carolina.

Sir Henry Morgan
Bedingt durch die Natur ihrer Tätigkeit überrascht es nicht, dass Piraten, Bukaniere und Freibeuter selten die Ehre erlangten, den Titel "Sir" vor ihrem Namen zu tragen. Doch Henry Morgan erhielt diesen Titel. Er wurde 1674 von König Charles II. zum Ritter geschlagen, las Belohnung für einen glorreichen und spektakulären Angriff auf Panama-City. Ob er den Titel verdiente, war lange umstritten. Ohne Frage war er einer der mutigsten, intelligentesten und erfolgreichsten "Eisenfresser", die je gelebt haben.

Morgan wurde 1665 in Glamorgan, Wales, geboren. Wie bei vielen anderen Piraten wissen die Historiker sehr wenig über sein Leben, bevor er sich der Piraterie verschrieb. In der Mitte des 17. Jahrhunderts kämpfte Morgan gegen Spanien, aber bis 1665, als er Vizekommandant einer Gruppe Bukaniere war, die im englisch-holländischen Krieg kämpften, war sein Name nahezu unbekannt.

Seine erste große Eroberung war die Einnahme von Puerto Principe auf Kuba. Unzufrieden mit der Beute segelte er gleich weiter nach Panama und nahm die Stadt Portobello ein: eine Aktion, die ihn umgehend reich und bekannt machte.

Morgans größter Streich fand am 19. Januar 1670 statt, als er eine Flotte von 36 Piratenschiffen gegen Panama-City anführte. Zu dieser Zeit war Panama die wohl reichste Stadt der Welt. Zusammen mit Cartagena war sie das Sprungbrett für die spanischen Goldschiffe auf ihrem Weg nach Europa. Morgan segelte in den Hafen und dezimierte eine wesentlich größere Streitmacht, die vom örtlichen Gouverneur angeführt wurde. Morgan brannte die Stadt vollständig nieder und machte sich mit einer immensen Beute davon; dabei stahl er seiner Mannschaft einen großen Teil der Beute.

Der Angriff hatte nur ein paar Tage stattgefunden, nachdem Spanien und England einen Vertrag geschlossen hatten; Morgan wurde festgenommen und nach England gebracht. 1673, als England einen neuen Krieg gegen Holland begann, brauchte der König Morgans "karibische Kenntnisse": der König war von Morgans Wissen so angetan, dass er ihn unverzüglich freiließ und ihn zum Vizegouverneur von Jamaika machte.

Während seiner Karriere plünderte und brandschatzte Morgan die Bahamas und vergrub dort angeblich viele Schätze (was ja fälschlicherweise von vielen Piraten behauptet wird). "Morgan´s Bluff", der höchste Punkt der Insel Andros, wurde nach ihm benannt. Dort hatte er, so wird erzählt, eine Laterne aufgehängt, um ein ahnungsloses Schiff auf das nahegelegene Riff zu locken, wo er es dann ausplünderte, nachdem es gestrandet war.

Captain William Kidd
William Kidd war ein "Gentleman-Pirat", der mit einem Kaperbrief operiert. Er war von den Lords seiner Heimat beauftragt worden Piraten und französische Handelsschiffe im Roten Meer anzugreifen. Aber am Ende wurde er von der Regierung, der er diente, verraten und für seine Taten hingerichtet. John Taylor kaperte den vielleicht größten Schatz der Piratengeschichte: ein Handelsschiff mit mehr einer Ladung, die mehr als 1.000.000 britische Pfund Sterling wert war. Der Anteil jedes Piraten an dieser Beute betrug mehr als 4000 Pfund Sterling und zusätzlich 42 kleine Diamanten. Der berüchtigte Captain Kidd war aber ansonsten weder völlig erbarmungslos noch erfolgreich.

Er kam das erste Mal mit dem Piratenleben in Kontakt, als er als Freibeuter gegen die Franzosen in der Karibik kämpfte, danach wurde er 1696 als Piratenjäger angeworben. Nach einer Serie von Mißerfolgen begann er selbst Schiffe im Indischen Ozean anzugreifen und auszurauben.

1699 wurde er bei seiner Rückkehr nach Amerika verhaftet und nach England geschickt, um dort wegen Piraterie angeklagt zu werden. Kidd verpfuschte seine eigene Verteidigung vor Gericht und für ihn lebenswichtige Dokumente wurden von seinen ehemaligen Hintermännern verheimlicht. Er wurde am Exekutionsdock gehängt und seine Leiche in einen eisernen Käfig gezwängt, der als Warnung vor der Piraterie für andere Seeleute jahrelang am Tilbury Point hängengelassen wurde.

Der berühmteste deutsche Pirat:
Godeke Michels war zusammen mit Klaus Störtebeker Führer der Vitalienbrüder, die Ende des 13. Jahrhunderts die Nord- und Ostsee unsicher machten. Sie besaßen schnelle Schiffe, die blitzartig die Schiffe der Hanse aufbrachten und enterten. Dabei ging es ihnen aber in erster Linie um Beute machen und nicht um den Kampf, so daß diejenigen, die sich nicht wehrten, meist "nur" über Bord geworfen wurden. Godeke Michels wurde im Jahre 1401 kurz nach Klaus Störtebeker hingerichtet.

Ich hoffe einige von euch interressiert es ;)
Und bei denen von euch, bei denen ich jetzt Interesse geweckt habe, die können sich unter
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3802527089/028-3807308-3401310
ein gutes Buch über Piraten.

Nowi
20.01.04, 00:49
Nochma n paar Berühmtheiten:

Mary Read

Mary Read wurde 1690 in London als Tochter eines Matrosen geboren, der nach einer Fahrt nicht mehr zurückkehrte. Die alleinstehende und mittellose Mutter erzog das Mädchen wie einen Jungen, damit es sich in der damaligen Männergesellschaft besser zurechtfände. Im Alter von 13 Jahren arbeitete Mary als Laufbursche für eine reiche Französin. Diesen Job hängte sie aber schnell an den Nagel und heuerte als Mann verkleidet auf einem Kriegsschiff an. Einige Jahre später gab sie die Seefahrt auf, aber nur, um beim Heer in Flandern zu kämpfen. Im Gefecht fiel sie durch ihre Tapferkeit auf. Als sie sich später den berittenen Truppen anschloß, verliebte sie sich in den jungen Corporal Max Studevand. Ihm vertraute sie ihr Geheimnis an und heiratete ihn. Gemeinsam eröffneten sie das Gasthaus 'Three Horseshoes' in der Nähe von Castle Breda.
Im Jahre 1716, sechs Jahre nach der Heirat, verstarb ihr Ehemann. Wieder einmal zog sich Mary Männerkleider an und heuerte auf einem holländischem Sklavenhändler mit Kurs auf die Karibik an. Auf den Weg dorthin wurde ihr Schiff von dem berühmten Piraten Calico Jack Rackham überfallen. Da Mary Read dem Sklavenhandel keine positive Seite abgewinnen konnte, schloß sie sich den Piraten an.
Das Schicksal wollte es, das sich unter Calico's Crew eine andere bekannte Piratin, Anne Bonny, befand. Diese fand Gefallen an dem vermeintlichen jungen Mann. Mary vertraute Anne ihr Geheimnis an und die beiden wurden Freundinnen.
Später verliebte sich Mary in einen Seemann, welcher nach einem Überfall bei der Piratencrew blieb. Sie heirateten. Die Flitterwochen währten aber nur kurz, da Rackham's Schiff 'Revenge' 1720 von einem Kriegsschiff angegriffen wurde, als sie vor Jamaika ankerten. Die angeheiterte Mannschaft verkroch sich feige unter Deck, nur die beiden Frauen leisteten erbitterten Widerstand. In ihrer Wut schoß Mary auf ihre eigenen Piratenkameraden und tötete einen.
Schließlich wurden Mary, Anne, Calico Jack und die Crew gefangengenommen und am 28. November 1720 in St. Jago de la Vega zum Tode durch den Strang verurteilt. Mary's Hinrichtung wurde jedoch aufgeschoben, da sie zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung schwanger war. Während ihres Gefängnisaufenthaltes starb sie an einem Fieber und entkam so dem Tode durch Erhängen.

Thomas Tew

Tew stammte aus einer angesehenen Familie aus Rhode Island, die englische Wurzeln hatte. Er befehligte sein eigenes Schiff, bevor er in die Ehrlosigkeit abstieg. Es wird vermutet, dass Tew lange bevor wir von ihm als Piraten wussten schon in der Karibik Schiffe überfiel und ausraubte. Tew kaufte sich eine Schaluppe mit 8 Kanonen, während England mit Frankreich 1692 im Krieg war. Er war beauftragt, französische Sklavenzentralen in Afrika anzugreifen und zu zerstören. Er verlor einen lieben Freund in einem Sturm und beschloss daraufhin, Pirat zu werden. Nach Daniel Defoe sagte Tew seiner Mannschaft:

"That it was better to risk their lives for plunder than for the English government"
(Es ist besser sein Leben für das Plündern zu riskieren, als für die englische Regierung)

Die Mannschaft soll angeblich geantwortet haben: "A Gold Chain, or a wooden Leg, we'll stand by you." (Eine goldene Kette, oder ein Holzbein, wir werden zu dir halten).

Tews Schiff "Amity" umfuhr das Kap der Guten Hoffnung und machte auf Madagaskar Zwischenstation. Dann segelten sie ins Rote Meer, wo sie ein arabisches Schiff kaperten. Dessen Ladung bestand aus Gold. Sie kehrten im Oktober 1693 nach Madagaskar zurück. Tew nahm Kurs auf Rhode Island, wo er im April 1694 ankam. Die Piraten teilten ihre Beute auf. Tew erhielt £ 8,000, £ 5,000 erhielten seine Partner auf den Bermudas. Tew segelte dann im Auftrage des Gouverneurs von New York im November 1694, begleitet von William Want und Thomas Wake. Die drei taten sich im Juni 1695 mit Henry Every, einem weiteren berühmten Piraten, zusammen. Tew wurde während eines Angriffs auf eine indische Schatzflotte 1695 getötet.

Nowi
20.01.04, 00:51
so ich mach morgen weiter, ich muss noch schnell zur Kaiserlichen Tafelrunde, bevor da zu iss ;)

Deimos
20.06.07, 23:27
Schade das hier
a) Nicht weiter gemacht wurde und
b) es scheint, das sich niemand dafür interessierte :D