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Gonzalo
15.12.03, 17:35
Ephesos

Stadt des Artemisions,
Hafen-, Münzpräge- und Handelsstätte,
Heimat großer Seefahrer und Reiterführer,
gesegnet mit Sonne, Wind und Meer,
fruchtbaren Böden und ergiebigen Weiden.

Ort dieser Trägödie

Ort des Aufstiegs
und Falls eines
Menschengeschlechts.

http://www.sikyon.com/Athens/images/persian_wars.jpg

Sei gegrüßt Fremder,

der Du in diesen Mauern Eintritt verlangst,

bedenke dein Leben und
lerne von diesen Helden,
die in Schwachheit triumphierten
und in Größe untergingen.

Bedenke die Vergänglichkeit des Seins
Labe und Schwelge im Jetzt
doch fürchte die Zukunft

denn die Götter dulden
niemanden neben sich.

Gonzalo
15.12.03, 17:37
Personen

Kroisos - Tyrann von Ephesos
Ismene - seine Gemahlin
Eteokles - sein Sohn

Der Schatten des Kyros

Chor der Generäle
Chor der Ältesten von Ephesos
Chor ephesischer Jungfrauen
Chor der Priester

und je ein Mann
als Anführer
der Chöre

Der alte Diener
die treue Amme

Vier Sänger
Wächter
Bote

Stumme Personen

Soldaten - Diener - Mägde
Schauspieler
Der Stumme und
ein paar Knaben

Gonzalo
15.12.03, 17:38
Der Schauplatz

Der Palast des Kroisos
Die Agora zu Ephesos
Das Gymnasion

Das Theater des Dionysos
Der Tempel des Poseidon
Das Artemision

In der Stadt
Im Hafen

Ein Landhaus

Eine Lichtung
vor der Stadt

Politische Bündnisse
und Schauplätze

Miletisch-Ephesischer Städtebund
Kretisch-Rhodesisch-Ephesischer Flottenbund

Gonzalo
19.12.03, 23:35
http://sannion.bravepages.com/dionysos.jpg

Hymnos auf Dionysos


Der erste Sänger:


Über Dionysos möchte ich singen, Semeles berühmten
Sprößling - wie er am Strand des ruhelos wogenden
Meeres,
auf dem Vorsprung des Ufers, erschien, als stattlicher
Jüngling,
eben erst mannbar geworden. Dunkle Haare umwallten
herrlich sein Antlitz, ein purpurner Mantel bedeckte die
starken
Schultern. Da fuhren tyrrhenische Seeräuber eilig auf
ihrem
trefflich gebauten Schiffe über die schimmernden Fluten.
Aber ihr Unglück leitete sie. Beim Anblick des Jünglings
nickten einander sie zu, sie sprangen an Land, sie ergriffen
plötzlich ihr Opfer und brachten es, fröhlich gestimmt, auf
die Planken;
wähnten sie doch, den Abkömmling zeusgeförderter
Herrscher
vor sich zu haben, und wollten in schwere Fesseln ihn
schlagen.
Aber die Fesseln hemmten ihn nicht, weit flogen die
Ruten
fort von den Händen und Füßen. Still saß der Gefangene,
lächelnd
mit den dunklen Augen. Der Steuermann fand sein
Verhalten
seltsam und warnte sogleich mit lautem Ruf die Gefährten:
»Narren, welch mächtigen Gott ergriffet ihr dort und
entschloßt euch,
streng ihn zu fesseln? Den kann das tüchtige Fahrzeug
nicht tragen!
Entweder Zeus ist's oder Apollon, mit silbernem Bogen,
oder Poseidon! Er sieht nicht aus wie sterbliche
Menschen,
nein, wie die Götter, die den hohen Olympos bewohnen.
Los denn, wir wollen ihn freilassen gleich auf das düstere
Festland,
leget ja nicht die Hände an ihn, er könnte sonst zornig
werden und widrige Winde, ja, schweren Orkan uns
bescheren!«

Derart warnte er. Aber der Schiffsführer schalt ihn
erbittert:
»Feigling, gib acht auf den Wind, ihm entsprechend packe
das ganze
Tauwerk und hisse die Segel! Das andre besorgen die
Männer.
Nach Aigyptos gehört er, hoffe ich, oder nach Kypros,
zu den Hyperboraiern oder noch weiter. Und schließlich
wird er uns seine Freunde nennen und Brüder und ihren
ganzen Besitz, da ein Daimon in unsre Hand ihn
gegeben!«

Damit ließ er den Mastbaum setzen, die Segel auch hissen.
Kräftig blähte der Wind in der Mitte das Linnen, man
spannte
straff die Taue. Da überraschte sie plötzlich ein Wunder.
Anfangs durchrauschte Wein das schnelle, düstere
Fahrzeug,
süßer, duftender Wohlgeruch stieg empor in die Lüfte.
Staunen ergriff bei diesem Anblick die ganze Besatzung.
Oben am Segel begann sogleich ein Weinstock zu
sprießen,
hierhin und dorthin, und Trauben in Menge hingen
herunter.
Rings um den Mastbaum wand sich dunkler Efeu, mit
Blüten
dicht übersät, und liebliche Früchte begannen zu reifen.
Sämtliche Dollen waren bekränzt. Das Wunder vor Augen,
riefen die Schiffer dem Steuermann zu, er möge doch
landen.

Da verwandelte sich der Gefangene plötzlich in einen
furchtbaren Löwen, hochragend; der brüllte laut. In des
Schiffes
Mitte entsandte als Zeichen er eine zottige Bärin.
Gierig erhob sich das Untier; am Oberdeck blickte der
Löwe
grauenhaft um sich. Aufs Hinterschiff flohen die Leute
und drängten,
völlig verwirrt, um den Steuermann sich, der ruhig den
klaren
Kopf sich bewahrte. Doch vorwärts schnellte der Löwe
und packte
kraftvoll den Schiffsführer. Bei dem Anblick stürzten die
Männer,
um dem Tod zu entgehen, sich gleich in die göttlichen
Fluten,
wurden dabei in Delphine verwandelt. Den Steuermann
aber
schonte aus Mitleid der Gott und schenkte ihm Segen und
sagte:
»Sei nur getrost, mein Lieber, ich bin dir freundlich
gewogen!
Gott Dionysos bin ich, der lärmende. Zeus, der Kronide,
liebte Semele, die Tochter des Kadmos; sie hat mich
geboren.«

Glück dir, du Sprößling der schönen Semele! Niemand
wohl sänge
kunstreich ein liebliches Lied, sofern er deiner vergäße!

Der Chor betritt die Szene.
Der Führer des Chores beginnt zu summen,
der Chor stimmt ein...

Gonzalo
20.12.03, 11:08
http://www.uidaho.edu/tridelta/Symbols/poseidon.jpg

Dank an Poseidon

Der zweite Sänger:


Höchster der Götter, Herr des Meeres,
bewaffnet mit goldenem Dreizack, Poseidon,
Träger der Erde auf schwangerer Salzflut!
Kiemenatmend, umtanzen im Kreis
dich schwimmende Wesen,
schwingen mit leichtem Schlage der Flossen
behend sich empor, plattnasige,
von keck gesträubter Finne überragte
flinke Hunde der See,
die Freunde der Musen, Delphine,
Geschöpfe der Wogen, betreut von den göttlichen
Töchtern des Nereus und der Amphitrite.
Ihr brachtet mich hin zum Lande des Pelops,
zu Tainarons Küste, mich, der ich trieb
im sikilischen Meer, ihr truget mich
auf euren gewölbten Rücken, durchfurchtet
die unwegsamen Flächen des Nereus, damals,
als tückische Schurken auf See mich vom bauchigen
Schiffe
hinabgestoßen hatten
in den salzigen, wallenden Schlund.

Gonzalo
24.12.03, 00:26
Vor dem Palast des Kroisos

http://www.slitherine.co.uk/spartan/images/Hoplite.jpg

Wache:

Halt! Wer da, im Dunkeln dieser Nacht?

Eteokles:

Ich bin es nur, des Kroisos Sohn, Du tapf'rer Wächter!
Sei ohne Furcht! Kein Mörder ist's und kein' Gefahr!

Wache:

So ist es gut, dass Ihr es seid.
Denn Euer Vater wandelt wieder, schweigend, grummelnd,
ohne Schlaf, seit Tagen ohne Ruh.
Am Tage zieht er sich ins Haus zurück, lässt niemand ein,
und meidet jedes Sonnelicht.
Bei Nacht er tritt aus seinem Schlafgemach hervor,
murmelt etwas vor sich hin, doch ohne Sinn,
einen Schatten habe er gesehn...
Wisst Ihr, was dies soll heißen?

Eteokles:

Weis seine Frau es nicht?
Weis meine Mutter nicht bescheid?
Wir waren viel zu lange weg,
von Gerüchten nur ward uns erzählt.
Jedoch was Ihr uns sagt, bedrückt uns sehr...

Wache:

Furchteinflösend ist es!
Wache stehen sollen wir! Die Mörder halten!
Jedoch, wer soll morden ihn, der keine Feinde kennt?
Wer soll nach seinem Leben trachten wollen?
Furchteinflössend ist es! Schauderbar!

Eteokles:

So haltet Eure Wache, tapf'rer Mann!
Die Augen auf, die Ohren auch,
und ich will sehen was ich tuen kann -
Ich werde meinen Vater bald besuchen.
Möge meine Ankunft seiner Seele Frieden bringen,
und erfahrt Ihr mehr, so ruft nach mir,
wir müssen dieses Wahnsinns Ursach' finden,
die Geister aus dem Hause treiben,
ja den Schatten, der auf meines Vaters Seele liegt!



Eteokles betritt den Palast, die Wache bleibt alleine zurück...

Medicus
26.12.03, 01:25
Schwere See hatten sie hinter sich, als das Schiff...
http://www.bartel-online.de/Schiffe/Bilder/triere.jpg
..endlich den Hafen von Ephesos anlief, die Segel waren verschlissen, die Sklaven erschöpft.

Medicus, König von Messembeia, nebst Gattin gingen von Bord, ein Gesandter, seines Gleich vom Name Takos, war zwar zur Stelle, doch das Schiff zu schwer beschädigt um zu ruhen, auf Meeres Wogen...

So zog der Troß Richtung Palast, um das Gespräch zu finden und vielleicht den einen oder anderen Schreiner, der Hand anlegen konnte und wollte.

Gonzalo
26.12.03, 11:58
Im Palast

Bote

Ein Schiff hat angelegt, mein Herr!
Hohe Gäste scheinen es zu sein!

Es heißt

der König von Messembeia sei es
in einen Sturm geraten
hier gestrandet
und auch seine Frau!

Eteokles

So hohe Gäste?
Ihr habt sie nicht empfangen?

Bei Zeus,
sputet euch und empfangt sie,
als wären Götter selbst
sie allezeit gewesen.

Ich indess werde meinen Vater
suchen und beknien,
er möge diese Herren
selbst willkommen heißen.

Vielleicht bringen ja jene Herren
seiner Seele etwas Ablenkung,
ein Geschenk der Götter
wäre es in jedem Fall...


Der Bote geht die Fremden zu empfangen,
Eteokles seinen Vater aufzusuchen...

Gonzalo
26.12.03, 12:04
Wenig später vor dem Palast

Kroisos selbst ist den Ankömmlingen entgegen gegangen,
mit ihm auch seine Gemahlin und Eteokles, sein Sohn.

Kroisos

Seid willkommen, edler Medicus!
Was beschert uns diese Ehre?
Von Euren Taten, ruhmesreichen,
aller Orten hört man singen,
und nun besucht Ihr uns...

Medicus
26.12.03, 12:16
"Ich grüße auch euch, hoher Herr, wir sind aus unserem bescheidenen Reich gekommen, um euch unsere Waren anzubieten, unsere Kraft und unsere Schiffe.

Leider wurden wir im tiefsten Gewässer der Ephesikos Kolpos von einen schweren Sturm überrascht, unser Schiff wurde stark beschädigt. Wir würden uns daher für ein paar gute Schreiner und Schiffsbauer interressieren, unser Gold soll sie entlohnen und Poseidon soll sie segnen.

Wenn es euch beliebt, so laßt uns besprechen, was zu besprechen ist und die Handwerker ihre Arbeit tun, ich hoffe ihr weißt mir diese kleine Bitte nicht ab..."

Gonzalo
26.12.03, 12:24
Kroisos

So soll es sein,
Ihr sprecht weise Worte
in der Tat.

Seid uns willkommen,
speist mit uns,
wir werden Euch zu Ehren
gleich ein Festmahl geben.

Und was Euer Schiff im Hafen anbelangt,
seid ohne Sorge,
das beste Holz, die besten Männer,
sollen Euer sein!

Doch nun kommt und lasst uns speisen!

Eteokles

So soll es sein!
Lasst uns feiern!
Lasst uns FRÖHLICH sein...


Alle gehen in den Palast

Medicus
26.12.03, 12:35
So setzten sie sich darnieder, Medicus, Lydia und der Gesandte Takos. Aber auch die anderen Gesandten, welche noch an Board waren, würden mit speisen. So erhob Medicus erneut das Wort:

"Ich danke euch hoher Herr, ihr seid sehr zuvorkommend und freundlich. Unsere Gedanken und Gebete werden für euch heute Nacht sprechen."

Gonzalo
26.12.03, 13:13
Chor der Ältesten von Ephesos

Chor

Und so schwelgten die Herren zweier Länder,
König Medicus von Messembeia, der Helden erster,
Kroisos, Tyrann unserer Stadt, der Helden zweiter,
an einer Tafel, eines Sinns,

Und im Laute der Leier
erklangen der Trinklieder Gesänge.

Eteokles, junger Mann,
der Du Deinen Vater um einen Tag gerettet hast,
wird der Schatten ihn nicht dennoch wieder holen?

Ismene, Gemahlin Deines Herrn,
die Du mit liebenden Blicken ihn trägst,
wie lange mag das Band Deiner Liebe ihn noch halten?

Denn schaurig waren die Nächte der Einsamkeit,
als jener Tyrann in Gedanken verloren
durch die leeren Räume seines Reiches taumelte.

Wo ist ein Schild,
der die Pfeile der Nacht mag abzuwehren,
Wo ist ein Schwert,
das die Geister der Seele zerstört?

Ihr Götter, welch Schuld trägt jener Mann,
Tyrann der Stadt zu Ephesos,
dass um seinen Geist sich Nacht schon leget,
und nur selten, wie bei diesem Fest,
das Licht noch Einkehr findet?

Ihr Götter, welch Schicksal mag ihm gelten,
wenn die Schau auf einen Schatten
seine Seele zu Tode betrübt?

Ist es eine Tat der Vergangenheit?
Ist es ein Frevel der Gegenwart?
Ist es Schau in die Zukunft gar?

Ihr Götter,
möget Ihr Euch unseres Herren erbarmen,
Ihr Götter,
möget Ihr unsere Stadt allzeiten bewahr'n
...

Medicus
27.12.03, 13:43
"So lasse ich denn Takos an eurer Seite, möge er euch alle Wünsche von den Lippen ablesen, sie sorgsam bearbeiten, auf das unsere Freundschaft blütenreich gedeih, doch nun da das Schiff wieder seetüchtig ist, möchte ich mich verabschieden. Unser Weg ist weit und gefahrenreich und doch hoffen wir auf ein baldiges Wiedersehen, so gehabt euch wohl..."

Gonzalo
27.12.03, 17:26
Chorführer


Und so verabschieden sich die Helden,

Medicus, König von Messembeia,
er besteigt das Schiff
das zur Heimat ihn trägt

den Göttern zum Heile befohlen
in der schützenden Hand Poseidons
des Herrn der Gezeiten

Doch Eteokles blickt
den Segeln so sehnsüchtig nach,
als ob die Hoffnung zerränne...

Der Zarewitsch
15.01.04, 10:32
Eine Gesandtschaft aus Delphi erreicht den Hof von Ephesos.

Oh Artemision!

Im Namen Zardos` und der Priesterschaft von Delphi entbiete ich Euch unseren Gruß.
Ich bin Ekhemos von Eythymia und beauftragt Euch den Markt von Phokis zum Handel anzubieten.
Desweiteren möchten wir Euch bitten uns als Botschafter an Eurem Hofe anzunehmen.
Als Zeichen unserer Hochachtung überreichen wir Euch dieses goldbeschmückte Schwert.

http://www.bynoon.com/images/sword58.jpg

Gonzalo
15.01.04, 11:59
Eteokles empfängt die Gesandtschaft aus Delphi.

Eteokles:

So seid uns willkommen,
und habt Dank für Eure Freundlichkeit.
Das gülden Schwert möge meinem Vater allzeit dienstbar sein,
Ihr selbst an unserm Hof zu Hause sein.


Doch sagt an, was gibt es neues in Eurem Reiche?
Geht es dem Orakel gut?
Spricht von guten Zeiten es,
oder wird es dunkle Tage geben?


Ismene tritt dazu, die Diener und Eteokles verneigen sich.
Sie gibt das Zeichen sich wieder aufzurichten.

Ismene

Seid auch in meinem Namen hier willkommen.
Es freut uns allezeit aus Delphi Kund zu hören.

(an ihren Sohn gewandt)

Doch drängt den Gesandten nicht
er möge erst von seiner Reise ruhn.

Und heute Abend dann
beim Gastmahl reden
und uns der neuen Dinge
Kunde geben.

Hesse
15.01.04, 12:43
Ein Schiff der Republik Rhodos erreicht Ephesos. An Bord befindet sich eine Gesandte der Stadt, die bei Kroisos vorsprechen möchte. Die Gesandte ist von bestechender Schönheit und trägt folgendes vor:

"Zeus zum Gruße, oh Tyrann von Ephesos! Mein Name ist Aspatia. Die Strategen und der Senat der Republik Rhodos schicken uns, um in Eurer Stadt als dauerhafte Gesandte zu dienen. Wir hoffen auf eine enge freundschaftliche Beziehungen zwischen unseren Städten, so daß sich der Handel frei entfalten möge.
als Zeichen unseren freundschaftlichen Willens, sendet Euch die Republik Rhodos diesen Schild!"

http://www.by-the-sword.com/acatalog/images/dp3721.JPG

Der Eldermann
15.01.04, 13:00
Ein Priester des Poseidon aus Kreta erreicht die Gestade Ephesos'.

"Heil und Segen dem Volke Ephesos' und seinem Tyrannen.
Minos, Theokrat Kretas, übersendet Euch seine Grüße, edler Kroisos, mit der Botschaft um Frieden und Freundschaft. Ich wurde vom Theokraten selbst entsandt, Euch dieses Geschenk persönlich zu überreichen: Eine güldene Doppelaxt, Sinnbild der Minoer. Möge sie für die Freundschaft unser beider Staaten stehen."


http://matriarchat.net/kreta/images/doppelaxt.jpg

Gonzalo
19.01.04, 09:14
Vor dem Palast des Kroisos
Der Chor der Ältesten tritt auf

Chor

Gesandten vieler Länder
kommen zusammen
einmütig im Geiste
Freundschaft zu bekunden

Ismene empfängt sie
an ihres Gemahlen statt
der junge Eteokles
noch so unbedarft

und schon gezwungen
im Namen seines Vaters
den Gästen zuzusprechen
als ob der Alte

schon unter der Erde sei.
Derweil der Tyrann lebt,
doch ob man seines Geistes
Raserei und Trübsal

Leben nennen darf?
Was treibt ihn um den Mann?
Der einst Tyrannen stürzte,
die Macht in Ephesos errang,

die schönste der Frauen
zum Weibe sich nahm,
den tapfersten Helden
zum Sohne zeugte,

den Göttern zu trotzen wagte,
Könige vom Sockel stieß,
dem Perserkönig weder
Erde noch Wasser sandte?

Oh Ephessos! Oh Kroisos!
Wo kommt der Wahnsinn her?
Wo soll dies nächtlich Spiel
noch enden?

Der Chor geht ab.

Eteokles, welcher die Gesandten alle empfangen hatte, tritt aus dem Palast in den Garten,
mit ihm die Gesandten aus Kreta und Rhodos, beide hochwohlgeboren,
nach vertraulichen Gespächen in bester Stimmung.

Eteokles

Ihr lieben Gäste,
Männer wohlgeboren,
unsre Freunde,
Männer der See!

Mögen unsere Reiche
niemals untergehn,
mögen unsere Schiffe
allen Wellen trotzen,

mögen unsere Segel
vom Wind getragen sein
die Planken unter dem
Schutze Poseidons stehen!

Indess Ephesos versichert
in heiligem Schwure,
Euch allzeit als seine
Freunde anzusehen,

so Eure Schiffe mit den
unseren segeln und
unsere an Eurer Seite
die Meere pflügen!

So ihr selben Sinnes seid,
schlagt ein und lasst uns
unsere Flotten zum Schutze
Eurer Inseln heut vereinen.

Dies ist mein Angebot,
auch Wille meines Vaters,
welcher Euch von ganzem
Herzen grüsst!

Übersendet diese Botschaft
Euren Herrschern,
und lasst uns alsbald wissen,
wie Ihr dazu steht!

Der Eldermann
19.01.04, 14:11
Der Bote Kretas erreichte den Priester des Poseidon, der am Hofe des Tyrannen Gesandter des Minos ward und überbrachte ihm die Nachricht des Theokraten.

Daraufhin erbat der Gesandte um Audienz beim Herren Ephesos', um ihm die Botschaft des Minos zu überbringen.

Gonzalo
28.01.04, 14:32
Im Hof des Palastes
Eteokles, der Bote und der Chor treten auf

Chor

Eteokles indess empfing
- mit großen Schritten eilend -
den Boten freundschaftlich
und bat ihn nah zu treten.

Eteokles

Sei willkommen, unser Freund,
Freund Ephesens und der Griechenwelt.

Welch Kunde bringst Du unserm Haus?
Welch Botschaft willst Du uns verkünden?
Sprich und sag es frei heraus!

Chor

Er trat zugleich dem Boten
in den Weg und
legte seine Hand
auf dessen Schulter.

Gonzalo
30.01.04, 15:36
Des Nachts in den Gemächern des Kroisos.
Der Tyrann geht unruhig auf und ab.
Im Bette liegt Ismene, schläft.

Kroisos

Nun, warum zag ich noch,
warum hab Zweifel ich in meinem Herzen?
Welche Natter streute das Gift
und säuselt Kummer mir ins Ohr?

Ist die Macht meines Reiches
meines Hauses nicht größer als je zuvor?
Ist der Same meines Schoßes
nicht zu einem Helden gar geraten?

Eteokles, mein Sohn, mein Stolz,
er lenkt den Staat an meiner statt,
ein König könnte weiser nicht regieren.

Ach, Ismene, meine schöne,
immer noch schöne Gemahlin.

War es erst gestern, als ich um Dich warb?
War es erst heute Morgen, wo ich Dich
über diese Schwellen meines Schlafgemaches
trug und zu meinem Weibe nahm?

Die Zeit verfliegt im Sturme,
Myriaden gleicht alles,
im Nichts verliert es sich.

Und wenn ich einst im Todeskampf
den letzten Atemzug getan hab,

Wer wird meiner Ruhmestat gedenken?
Wer wird auf meinen Spross dann Obacht geben?
Wer wird Dir Ismene, Heim dann sein?

Er geht unruhig auf und ab...


Gibt es einen Feind,
den unsre Reiterhorden
nicht bezwangen?

Gibt es einen Widersacher,
den unsere Schiffe
nicht versenkten?

Und doch, was ist Ruhm?
Wie vergänglich ist Ruhm?

Ich sehe zur Sonne,
sehe sie rotgülden im Westen heute untergehn,
und morgen in noch größrer Pracht
ein neues Reich ankündend
im Osten auferstehen.

Wenn jene neue Sonne
am Himmel stehen wird,
wer wird dann an meiner statt
die Hitze von meinem Lande nehmen?

Wer wird achten, wer wird sorgen,
dass ihre Flammen
meine Heimat nicht
versengen?

Warum legt sich so düster Gemüt
auf meine Seele?
Warum kann der Ärzte Kunst
mir diese Sorge nicht wegnehmen?

Ach Ismene, Ismene, meine Ismene,
Ein dunkler Schatten neigt sich über mich...

Er geht ans Bette seiner Gemahlin, setzt sich auf die Bettkante
und streichelt ihr sanft durch das Haar. Ihr Atem geht ruhig...

Kroisos beugt sich über sie und küsst sie sanf auf die Stirn,
steht dann auf und verlässt den Raum...

Hesse
30.01.04, 18:58
Ein Schiff aus Rhodos lief in den Hafen von Ephesos ein.

http://www.users.globalnet.co.uk/~loxias/trireme/trireme.jpg

An Bord befanden sich zwei Passagiere. Die Strategen der Republik Rhodos: Iochos von Rhodos und Myikas von Lindos. Die Beiden richteten ihre Grüße im Namen der Republik Rhodos aus und erbaten eine Audienz beim Tyrannen Kroisos, in einer bekannten Sache.

Der Eldermann
30.01.04, 23:29
Die Winde waren günstig und der Gott der Meere den Seefahrern gewogen.
So erreichte das große Schiff der Kreter nach einer ruhigen Reise entlang
der kleinasiatischen Küste, unterbrochen von einigen Landungen auf Kos
und Samos, endlich den Hafen Ephesos.

Der Minos, zu seiner Linken von Antalos, dem Priester des Poseidon und
Herr der Flotte Kretas begleitet, betrat die Hallen des Palastes des Kroisos,
dort eine illustre Menge von edlen Herren erblickend.

http://www.fh-lueneburg.de/u1/gym03/expo/jonatur/auffassu/griechen/athenscg.jpg

Der Antalos jedoch ruft aus: "Kroisos, Herr der Epheser, Segen über Dein
Geschlecht. Der Ruf des Friedens und der Freundschaft ereilte Uns,
und siehe, hier steht der Theokrat Kretas auf der Schwelle Deines Hauses
ob der glückseligen Verständigung zwischen Unseren Landen."

Gonzalo
04.02.04, 13:19
Der Chor der Ältesten vor dem Palast
Ein paar Wachen

Der Chor

So trafen sich die Edelen von Griechenland
Iochos von Rhodos und Myikas von Lindos,
Minos und Antalos aus Kreta,
Kroisos der Tyrann,
an seiner Seite
Ismene, schön.

Und Eteokles der Sohn des Herrschers
diente den Herren am Tische,
zu welchem geladen,
die Helden speisten,
der Götter Lobessänge lauschten
und der Lyra zartes Spiel.

Chorführer

So seht, hier in diesem Saale sitzen sie,
mannhafte, starke Helden,
Bezwinger großer Heere, großer Flotten,
Herren vielen Volks.

Zum Bundesschluss sie trafen ein,
und wohl an als Freunde gelten sie schon heut.

Doch halt, was sehen meine Augen,
dort im Schatten, unter den Rebstöcken
an der Wand.

Es raschelt was, es bewegt sich was,
schnell, eilt, Wache, Wache eilt...
WACHE!

Wache

Was ist alter Mann, Was ist?

Chorführer

Seht ihr nicht den Schatten dort?
Er bewegt sich dort,
Er springt, einen Dolch in der Hand,
o weh, EINEN Dolch,
so eilt! Wachen eilt!

Chor

Oh Unglücklicher, für welchen jener Dolch bestimmt,
Oh Unglücklicher, welcher jenen Dolche führt,
er dringt in die Gemächer des Palastes ein,
die Frauen schreien, kreischen,
oh was müssen unsre Augen sehen,
schon steht er hinter Kroisos dem Tyrann,
schon hebt er seinen Arm,
schon schwingt er seinen Dolch,
er muss ihn treffen,
am Halse treffen muss er ihn!
Oh weh!

Ein Durcheinander ist es, Wachen laufen schnell hinzu,
man kann nichts sehen! Ist er tot?
Ist gefallen unser Held?

MORD! MORD MORD!
Kroisos ist gemordet!

Wache

Schweigt! So schweigt!

Chorführer

O welch Jammer!
O welch Götter Spiel!

Wachen rennen durch den Hof, aus dem Palast dringen laute Rufe,
Eteokles tritt heraus, geht erst zu den Wachen, welche das Tor versperren,
dann wendet er zum Chore sich.

Eteokles

Nichts ist geschehn! Kroisos unser Vater lebt!
Er lebt habt ihr gehört!

Chorführer

Ist es wahr? So ist er
nicht gemordet?

Eteokles

So wahr ich hier selber stehe
und Dir diese Botschaft selbst verkünde.
Der Mörder stand schon hinter ihm,
den Dolch in seinem Arm erhoben,
jedoch ein Kreter warf sich schnell hinein
und entwand dem feigen Hunde
den tödlichen Stahl...

Chor

So mögen die Götter,
jenen Kreter segnen,
im langes Leben schenken,
gleich wie sie unsern Herren
lieben müssen.

Hades sei gedankt,
dass er an diesem Hause
Aufschub hielt,

sogleich mögen ihm
die Priester danken!

Eteokles geht wieder in den Palast, die Wachen verschließen die Türen.

Timme
09.02.04, 00:38
http://web.mit.edu/mit-greece/www/page/trireme2.jpg

Langsam gleitet im Hafen von Ephesos eine schwarze Trireme aus Pergamon an einen Pier.
Von Bord steigt Saphios, Neffe des Obersten Beamten von Pergamon,Helceton.
Sein Ziel der Palast des Tyrannen Kroisos.

"Seid gegrüßt, ehrfurchterbietender Kroisos, Tyrann von Ephesos. Ich komme im Namen von Timmenes, des Königs von Pergamon. Mein Herrscher wünscht eine gewinnbringende und friedvolle Koexistenz beider Reiche.
Nehmt daher diese Statue als Geschenk an, edler Kroisos."

http://www.library.umass.edu/benson/images/jbgs61.jpg

Der Eldermann
09.02.04, 02:21
Minos erhob sich von seinem Platze
und sprach zu den Ephesern:

"Zeus hat seine schützende Hand
über Euren Vater gehalten, Eteokles,
auf daß auch Hades ihn nicht zu sich
holen mochte. Ich werde dem Götter-
vater daher mehrere Amphoren Wein
stiften, sobald ich Kreta erreicht habe."

Zu Kroisos jedoch sagte er Folgendes:

"Herr der Epheser, furchtlos seid Ihr,
denn trotz des Mordversuches an Euch
steht Ihr aufrecht unter uns. Wenn dies
für Eure Treue unter Freunden sprechen
mag, so will sich Kreta mit Freuden Euer
Bündnispartner nennen."

Und in die Runde an die Gastgeber und
die Gäste:

"Doch nun, meine Freunde, ruft die Heimat,
denn böse Kunde hat mich erreicht, daß
Hades in meinem Palaste mehr Erfolg zu
zeigen imstande war als hier. Nicht länger
kann ich verweilen, Eure Gastfreundschaft
genießen, wenn das Schicksal meines
Landes betroffen ist. Kroisos und Epheser,
so habt Dank für Speis und Trank.
In Freundschaft scheiden wir. Laßt uns in
Freundschaft einander wiedersehen."

Schon bald darauf nahm das Kreter Schiff
Kurs auf seine Heimat.

Hesse
10.02.04, 13:54
Die Strategen aus Rhodos sprachen:

"Oh, Kroisos, Herr der Epheser! Anscheined haben die Götter uns ein Zeichen gesandt, indem sie Euch verschonten! So wahr wir für das Volk von Rhodos sprechen, so wagen wir zu sagen: Wir sind bestrebt mit Euch und den anderen Herren einen heiligen Eide zu leisten! Die Götter halten schützend ihre Hand über dieser Zusammenkunft! Heil Ephesos! Heil Rhodos!"

Gonzalo
10.02.04, 19:45
Und so kam es, dass an jenem Tage die beteiligten Helden den Treueeid schworen, auf ihre eigenen Familien schworen sie, auf das Leben ihres Samen und auf die Ehre der Götter.

Saphios aus Pergamo indes wurde freundlich aufgenommen, mit Geschenken empfangen und zu Kroisos selbst vorgelassen, wo er sich ihm in einer privaten Unterredung öffnete.

Der ruchlose Mörder dagegen gestand noch am selben Tage, den verfluchten Stahl im Auftrag der barbarischen Lydier geführt zu haben, er dessen Mutter zwar Griechin sein, der Vater jedoch der griechischen Sprache nicht mächtig sei. Der König von Lydia, erbenlos habe verhindern wollen, dass nach seinem Ableben, das Reich an seine jüngere Schwester falle, welche mit Kroisos seit jenem Tage verheiratet sei, da jener sie mit Waffengewalt entführt und liebgewonnen hatte.

So geständig erwies sich Kroisos gnädig, blendete den Täter nur, statt seinen Kopf zu fordern und sandte ihn zum Herrscher der Lydier zurück, mit der Botschaft, er möge sich seinen Meuchelmörder genau ansehen, denn bald würden die Reiterheere Ephesens vor seinen eigenen Toren stehen, die Mauern überwinden, ihn selbst gefangen nehmen und ihm ebenso das Licht der Welt rauben, da es dem Schwager nicht anstehe, den Bruder seiner Gemahlin so zu bestrafen, wie er es verdiene.

Perikles
11.02.04, 00:05
Die Eule war über das Meer geflogen.
Auf den Segeln der attischen Schiffe.
Gen Ephesos war ihr streben gerichtet.

Und fünf ewig streitende Ratsherren begleiteten sie.
Aber das war nun mal ihr Beruf.

Ihre Aufgabe war es mit Kroisos dem Herrscher zu verhandeln und ihn mit listigen und klugen Worten davon zu überzeugen den attischen Händlern dauerhaftes Bleiberecht zu geben und mit Athen und über Athen Handel zu treiben.

Schon näherten sie sich dem Gestade.
Schon wurde Segel gerafft und Ruder eingeholt.

Mit versucheter Würde, in besten Stoffen gehüllt, nachdem sie sich in harter Debatte auf Karon als Sprecher geeinigt hatten, machten sie sich auf den Weg zum Sitz des Herrschers.

Gonzalo
11.02.04, 12:54
Unterdessen standen die Wächter Ephesens auf der Mauer, auf dem Turme wachten sie, spähenden Augens in alle Himmelsrichtungen und erblickten den fernen Zug der Mannen aus Attika. Ein Ruf, zwei Rufe schnell, ein Bote läuft, erreicht den Hof, Eteokles, des Tyrannen Sohn nimmt seinen Mantel, schreitet zum Tore hinaus, den Athenern entgegen, sie freudig zu begrüssen.

Perikles
11.02.04, 14:48
Die Athener waren etwas durcheinander. Die Menschen waren freundlich, lächelten und schienen Zufrieden und alles war bunt. Dann eilte ihnen zur Begrüssung noch jemand entgegen, der wichtig erschien.
Alles war falsch. Schliesslich war das hier eine Tyrannis. Eine Tyrannis hatte grau und dunkel zu sein. Die Menschen hätten geduckt und ängstlich aussehen müssen.
Und der Empfang hääte viel mehr millitärisch und erdrückend sein müssen.
Sehr seltsam.
Aber wahrscheinlich war das hier gar keine richtige Tyrannis.

Jedenfalls war es weitaus angenehmer und freundlicher.

Dann stellte sich heraus, das der fröhliche junge Mann der Sohn des Tyrannen war. So sah er gar nicht aus.
Tyrannen und ihre Sippschaft hatten düster und furchteinflösend zu sein, nicht hell und lachend.
Alles sehr verwirrend für die armen Ratsherren.

Nun aber alles kein Grund, nicht sofort zum Thema zu kommen, dachte sich Likos, der Sprecher der Delegation des Rates der 500. Ausserdem hatte er die Rede so oft geübt, das ihm sowieso nichts anderes mehr einfiel.

"Danke für diesen freundlichen Empfang, Eteokles, Sohn des Ty.. Herrschers von Ephesos.
Wir bringen Euch Grüsse des Rates der 500 und aller Athener.
Es ist unser Begehr mit den Ländern am ägäischen Meer gute Beziehungen zu haben und Handel aufzubauen.
So treten wir mit der Bitte vor Euch uns zu erlauben eine Handelsroute nach Ephesos aufzubauen und mit Euch Handel zu treiben.
Auch wären wir erfreut, wenn ihr Euren Handel über den Markt von Athen abwickeln würdet."

Gonzalo
11.02.04, 18:40
Eteokles hatte die Schar der Athener empfangen und geleitete sie in den Palast. Dort hörte er sich das Ersuchen der Delegation aufmerksam und mit geneigtem Ohre an. Hin und wieder schien er kurz in Gedanken abzuschweifen, jedoch nur für einen kurzen Moment, häufig nickte er mit dem Kopf, hier und da stellte er ein paar höfliche Fragen. Nachdem der Athener zum Ende gekommen war, erhob sich Eteokles dann von seinem Platz, gab bedeutend zu verstehen, dass er das Ersuchen noch am selben Tage bei seinem Vater vortragen werde und dass sich die Delegation bis dahin in einem Seitenflügel des Palastes einquartieren könne. Zudem sei für den Abend ein größeres Gelage geplant, zu dem alle herzlich eingeladen seien, und wahrscheinlich werde der Tyrann dann dort seine Entscheidung bekannt geben. Jedoch, so weit es an ihm liege, könne er versichern, dass Ephesos an engen wirtschaftlichen Beziehungen mit Athen durchaus interessiert sei.

andrijk
12.02.04, 11:27
Die in den Hafenanlagen patrolierenden Wächter Ephesens erblickten das Banner ihres Verbündeten Milets auf einem sich schnell nähernden Schiff. Nur warum kamen die Mileter nicht über die schnellere Landverbindung und warum bewegte sich die Bireme mit Rammgeschwindigkeit - war doch kein feindliches Schiff in Reichweite.

Und so sprach der Hafenkommandant "Schickt nach Eteokles, des Tyrannen Sohn und seid wachsam, Dringlichkeit und Eile deuten selten auf gute Nachrichten..."

http://scalemodel.net/pictures/Caesar_side.jpg


Nach dem Einlaufen der miletischen Gesandtschaft, denn genau um eine solche handelte es sich, trat der Botschafter Anaximander vor Eteokles hin - verneigte sich und sprach....

"Heil Eteokles, ich bringe dringende Nachricht für Euren Vater Kroisos. Zum einen hat sich unser Herr Astraios entschlossen im Falle Ephesos seine Zurückhaltung aufzugeben und einen festen Gesandten zu benennen, daher meine Bitte um Aufnahme in den königlichen Hallen. Weiterhin führen wir zahlreiche Pergamentrollen mit uns, die Euch für die Zukunft von großem Nutzen sein werden - vielleicht sogar schon in den Handelgesprächen mit den attischen Abgesandten. Als Unterpfand unserer Freundschaft sendet Euch Astraios dieses neue Schiffsmodell, daß vor kurzem in unsere Hände gelangte. Da sich Milet anders als Ihr kaum mit der Seefahrt beschäftigt, dürfte der Nutzen für Euch weit größer sein"

Gonzalo
12.02.04, 13:25
Eteokles dankte dem Abgesandten Milets von Herzen, reichte ihm freundschaftlich den Arm und gab zu verstehen, dass die Ankunft der miletischen Verbündeten seinen Vater sicher erfreuen werde.

"So ihr nichts dagegen habt, Freund Ephesens, heute Abend wird ein Gelage sein an unserm Hof. Am Tische des Tyrannen ist immer ein Platz und wir könnten auch die Inhalte der Pergamnete genauestens erörtern."

Er hielt kurz inne, überlegte kurz und setzte dann hinzu:

"Die Athener werden ebenfalls anwesend sein, vielleicht ergeben sich ja wirklich interessante Gespräche..."

Hesse
12.02.04, 14:30
Inzwischen legte das Schiff aus Rhodos mit den beiden Strategen wieder gen Süden ab.

http://www.users.globalnet.co.uk/~loxias/trireme/trireme.jpg

Iochos von Rhodos sprach noch:

"Wir möchten nicht allzusehr die Gastfreundschaft von Ephesos strapazieren, wobei auch noch unsere Amtsgeschäfte in der Heimat warten."

Gonzalo
14.02.04, 17:56
Was waren es doch für anstrengende und aufregende Tage gewesen. Viele fremde und große Männer waren bei Hofe erschienen, täglich herrschte ein Kommen und Gehen, das mehr einem Basar oder Jahrmarkt glich, denn alle hatten sie zu kaufen und zu verkaufen, zu handeln und weiterzuhandeln. Staatsmänner, Diplomaten, Rhetoriker, Philosophen, Gelehrte aller Art, aber auch Großhändler, Händler und hier und da ein kleiner Kramer. Eteokles hatte sie alle zur Zufriedenheit begrüsst und beherbergt, wie er sich selbst mit ein wenig Stolz anerkennen konnte, jedoch, ob der großen und gewaltigen Arbeit, die auf ihn jeden Tag wartete, er konnte es unmöglich allen Recht machen, er konnte unmöglich alle Arbeiten in sich bündeln, so sehr sein Vater auch das ganze Vetrauen in ihn setzte.

"Ich werde einmal mit meinem Vater reden müssen..." sprach er zu sich selbst, legte die Schreiben, welche er soeben gelesen hatte zurück auf den Pult und begab sich auf den Weg in Richtung der im kühlen Schatten des Palastgarten gelegenen Gemächer.

Gonzalo
19.03.04, 12:28
WICHTIGE MITTEILUNG!!!!!!!

Liebe Leute,

es tut mir wirklich arg leid, aber ich habe mir die ganze Sache wirklich gut überlegt und muss Euch jetzt mitteilen, dass ich nicht mehr regelmäßig in diesem Forum erscheinen kann. Ich hab gerade schlichtweg Studium-mäßig und auch Job-mäßig und Frauen-technisch so viel um die Ohren, dass ich auch auf lange Sicht kaum mal dazukomme, irgendwas diesbezüglich im Netz zu machen.

Ich weiß, der Zeitpunkt ist ungünstig und es juckt mich wirklich im Finger hier mit zu werkeln, jedoch ich kann es mir zur Zeit kaum noch erlauben. Und einen ungepflegten, sporadischen Ephessos-Thread möchte ich auch keinem Zumuten.

Trajan kann Euch allen bestätigen, dass ich grad kaum noch ins Netz komme, und auch in anderen Foren meine Aktivitäten in Richtung NULL runtergefahren habe, aber Sorry, ich hab einfach grad zu viel um die Ohren.

Tut mir leid, denn es hat mir mit Euch allen wirklich sehr viel Spaß gemacht, vor allem VU wird mir ewig unvergessen bleiben, die Wortgefechte und diplomatischen Winkelzüge so mancher Zeitgenossen waren erste Sahne.

Also lasst Euch drücken und auf ein Wiedersehen zu einem geeigneteren Zeitpunkt. Auch wenn ich also hiermit aus PKT aussteige, ich schau doch noch manchmal vorbei.

Tracid, es tut mir leid, wo Du Dir doch soviel Mühe gegeben hast...

Also bis zu einem anderen mal,
Euer Gonzalo

Trajan
19.03.04, 18:54
Schade Gonzo, aber halt die Ohren Steif und lasse er mir die Frauen in Ruhe! :D

War mir immer ein Vergnügen mit meinem adoptierten Neffen ;) ein Schwatz zu halten!
Auf bald hier oder anderstwo im Netz oder per ICQ! :prost:


Gruß

Trajan

Der Eldermann
19.03.04, 22:30
Wirklich schade, edler Gonzalo. Und wieder bricht ein Bund fürs Leben auseinander... :D

Bis demnächst im Forum.