Franz Josef
21.08.02, 20:14
Die Gier des Sultans
Ein objektiver Bericht über das Osmanische Reich
Heute haben wir uns entschieden, unseren AAR mit dem Osmanischen Reich zu spielen. Beim Schwierigkeitsgrad klicken wir entschlossen und voller Selbstvertrauen auf "Sehr schwer", bei der KI-Agressivität verlässt uns aber ein Teil unseren Heldenmuts und wir einigen uns uns auf "agressiv". Immerhin wollen wir ja nicht expansionistisch spielen. :rolleyes:
Jetzt aber weiter mit unserem AAR: Wir klicken auf START, das Spiel stürzt ab, wir belegen unseren Computer mit einem mächtigen Bannfluch und laden es erneut, stellen die selben Einstellungen ein und starten das Spiel ein zweites Mal. Jetzt funktioniert es, wir lächeln über unseren Erfolg. :D So ein lächerlicher Computer kann sich doch nicht uns in den weg stellen!
1. Abschnitt: Die "glorreiche" Herrschaft Murad I.
Am Anfang unseres Spiels erstreckte sich das Osmanische Imperium über weite Teile Kleinasiens und des Balkans. Wir hatten 3 Armeen zu je 20k Mann, in denen wir zuallererst die Kanonen auflösten, um die Unterhaltskosten zu senken, so sagte man uns zumindest.
Murad I. ließ den Unterhalt der Marine senken und investierte dafür stark in die Infrastruktur und die Heerestechnologie. Bei genauerer betrachtung lässt sich die expansionistische Politik Murads I. aber nicht verleugnen, immerhin erklärte er am 1. Jänner, dem 1. Tag seiner Regierungsperiode, unserem damaligen Nachbarn, dem Herzogtum Athen den Krieg.
Natürlich könnten sich die Griechen nicht wehren, und noch während die Stadt belagert wurde, wandten sich die Truppen des Sultans gen Candar. Der Sultan erwartete einen ähnlich schnellen und erfolgreichen Krieg, doch er sollte länger dauern als es geplant war: in zwei Heldenhaften Schlachten schlugen diese gemeinen Verräter unsere Invasionstruppen zurück und dezimierten sogar eine unserer Armeen.
Kurzfrigstige Pläne, Spanien zu überfallen, mussten daruafhin aufs Eis gelegt werden, allerdings konnte der Sultan mit der Annexion Athens eine schmachvolle Niederlage gegen diesen lächerlichen Gegner vermeiden - Die kampferbrobte Armee aus Athen besiegte schließlich die Truppen aus Candar und begann mit der Belagerung. Inzwischen wurden sogar die verluste der ersten Invasionsarmee teilweise ersetzt.
Als sich dann im Januar 1420 die Lage wieder stabilisiert hatte, erklärte der Sultan Albanien den Krieg. Die sich in reserve befindliche 3. Armee des Osmanischen Reiches, stationiert in Smyrna, wurde sogleich entsant und gewann im März eine Schlacht gegen die albanische Armee und begann die Belagerung. Der Sultan war sehr zufrieden und vergass die schmachvollen niederlagen, mit denen und Candar im vorigen jahr geärgert hatte. Voller Gier erklärte er dann am 25. Mai 1421 Karaman den Krieg.
"Wenn das Land drei Provinzen hat, können wir zwei davon erobern, anstatt nur eine", erklärte ihm der Verteidigungsminister, "außerdem erhalten wir dann, weil wir auch nach der Annexion Albaniens und Candars im Kriegszustand bleiben, pro jahr einen Diplomaten mehr und können ein Land mehr überfallen."
"Sollten wir uns nicht eine Militärische Allianz zulegen, damit uns keine mächtigen gegner besiegen können?" fragte ein anderer, viel unerfahrener Militärberater. Alle sahen ihn eine Minute verständnislos an und fuhren dann mit den Kriegsvorbereitungen fort.
Damals schien es undenkbar, irgendeine Nation könne mächtiger als unser Reich sein, was sich dann auch in den Schlachten in Karaman bestätigte: Die wieder auf Kampfstärke gebrachte 2. Armee begann nach 2 erfolgreichen Schlachten mit der Belagerung Konyas, und nachdem am 20. September die verspätete Annexion Candars erfolgte, übernahm die 1. Armee zusammen mit der 2. Armee die Belagerung der restlichen Provinzen Karamans.
Am 21 Novermber schließlich wurde der Sultan von einem Friedensangebot überrascht. Friedensangebote waren am Hof des Sultans nicht selten, oft bettelten irgendwelche Nationen um frieden, kurz bevor sie annektiert wurden oder verlangten angeberisch nach ein paar Dukaten obwohl sie schon dem Untergang geweiht waren. Dieses Friedensangebot unterschieds sich aber von allen anderen durch ihren absender: Neapel.
"Wieso in aller Welt haben wir überhaupt mit Neapel Krieg?" fragte der Sultan verwundert.
"Ich weiß es nicht genau. Womöglich waren sie mit Albanien alliiert," antwortete der Außenminister.
Wie auch immer, der Sultan akzeptierte das Friedensangebot, welches keine Tribute vorsah und ließ zwei tage später die Annexion Albaniens vollziehen, das soeben an uns gefallen war.
Währenddessen gingen die Belagerungen in Karaman weiter und am 21. Mai wurden im gesamten asiatischen Teil unseres Reiches die Kanzler zu Vögten befördert, oder umgekehrt, da kannte sich der Sultan nicht so gut aus. Vor lauter Gram, weil dadurch die Schatzkammer leer wurde, starb er einige Tage später, Ende Mai 1421.
Ein objektiver Bericht über das Osmanische Reich
Heute haben wir uns entschieden, unseren AAR mit dem Osmanischen Reich zu spielen. Beim Schwierigkeitsgrad klicken wir entschlossen und voller Selbstvertrauen auf "Sehr schwer", bei der KI-Agressivität verlässt uns aber ein Teil unseren Heldenmuts und wir einigen uns uns auf "agressiv". Immerhin wollen wir ja nicht expansionistisch spielen. :rolleyes:
Jetzt aber weiter mit unserem AAR: Wir klicken auf START, das Spiel stürzt ab, wir belegen unseren Computer mit einem mächtigen Bannfluch und laden es erneut, stellen die selben Einstellungen ein und starten das Spiel ein zweites Mal. Jetzt funktioniert es, wir lächeln über unseren Erfolg. :D So ein lächerlicher Computer kann sich doch nicht uns in den weg stellen!
1. Abschnitt: Die "glorreiche" Herrschaft Murad I.
Am Anfang unseres Spiels erstreckte sich das Osmanische Imperium über weite Teile Kleinasiens und des Balkans. Wir hatten 3 Armeen zu je 20k Mann, in denen wir zuallererst die Kanonen auflösten, um die Unterhaltskosten zu senken, so sagte man uns zumindest.
Murad I. ließ den Unterhalt der Marine senken und investierte dafür stark in die Infrastruktur und die Heerestechnologie. Bei genauerer betrachtung lässt sich die expansionistische Politik Murads I. aber nicht verleugnen, immerhin erklärte er am 1. Jänner, dem 1. Tag seiner Regierungsperiode, unserem damaligen Nachbarn, dem Herzogtum Athen den Krieg.
Natürlich könnten sich die Griechen nicht wehren, und noch während die Stadt belagert wurde, wandten sich die Truppen des Sultans gen Candar. Der Sultan erwartete einen ähnlich schnellen und erfolgreichen Krieg, doch er sollte länger dauern als es geplant war: in zwei Heldenhaften Schlachten schlugen diese gemeinen Verräter unsere Invasionstruppen zurück und dezimierten sogar eine unserer Armeen.
Kurzfrigstige Pläne, Spanien zu überfallen, mussten daruafhin aufs Eis gelegt werden, allerdings konnte der Sultan mit der Annexion Athens eine schmachvolle Niederlage gegen diesen lächerlichen Gegner vermeiden - Die kampferbrobte Armee aus Athen besiegte schließlich die Truppen aus Candar und begann mit der Belagerung. Inzwischen wurden sogar die verluste der ersten Invasionsarmee teilweise ersetzt.
Als sich dann im Januar 1420 die Lage wieder stabilisiert hatte, erklärte der Sultan Albanien den Krieg. Die sich in reserve befindliche 3. Armee des Osmanischen Reiches, stationiert in Smyrna, wurde sogleich entsant und gewann im März eine Schlacht gegen die albanische Armee und begann die Belagerung. Der Sultan war sehr zufrieden und vergass die schmachvollen niederlagen, mit denen und Candar im vorigen jahr geärgert hatte. Voller Gier erklärte er dann am 25. Mai 1421 Karaman den Krieg.
"Wenn das Land drei Provinzen hat, können wir zwei davon erobern, anstatt nur eine", erklärte ihm der Verteidigungsminister, "außerdem erhalten wir dann, weil wir auch nach der Annexion Albaniens und Candars im Kriegszustand bleiben, pro jahr einen Diplomaten mehr und können ein Land mehr überfallen."
"Sollten wir uns nicht eine Militärische Allianz zulegen, damit uns keine mächtigen gegner besiegen können?" fragte ein anderer, viel unerfahrener Militärberater. Alle sahen ihn eine Minute verständnislos an und fuhren dann mit den Kriegsvorbereitungen fort.
Damals schien es undenkbar, irgendeine Nation könne mächtiger als unser Reich sein, was sich dann auch in den Schlachten in Karaman bestätigte: Die wieder auf Kampfstärke gebrachte 2. Armee begann nach 2 erfolgreichen Schlachten mit der Belagerung Konyas, und nachdem am 20. September die verspätete Annexion Candars erfolgte, übernahm die 1. Armee zusammen mit der 2. Armee die Belagerung der restlichen Provinzen Karamans.
Am 21 Novermber schließlich wurde der Sultan von einem Friedensangebot überrascht. Friedensangebote waren am Hof des Sultans nicht selten, oft bettelten irgendwelche Nationen um frieden, kurz bevor sie annektiert wurden oder verlangten angeberisch nach ein paar Dukaten obwohl sie schon dem Untergang geweiht waren. Dieses Friedensangebot unterschieds sich aber von allen anderen durch ihren absender: Neapel.
"Wieso in aller Welt haben wir überhaupt mit Neapel Krieg?" fragte der Sultan verwundert.
"Ich weiß es nicht genau. Womöglich waren sie mit Albanien alliiert," antwortete der Außenminister.
Wie auch immer, der Sultan akzeptierte das Friedensangebot, welches keine Tribute vorsah und ließ zwei tage später die Annexion Albaniens vollziehen, das soeben an uns gefallen war.
Währenddessen gingen die Belagerungen in Karaman weiter und am 21. Mai wurden im gesamten asiatischen Teil unseres Reiches die Kanzler zu Vögten befördert, oder umgekehrt, da kannte sich der Sultan nicht so gut aus. Vor lauter Gram, weil dadurch die Schatzkammer leer wurde, starb er einige Tage später, Ende Mai 1421.