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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein (alternativer) Preussen AAR



andrijk
28.11.03, 09:42
aarg man ist zwei Tage nicht anwesend und muss dann überraschend feststellen, daß ein AAR-Forum eingerichtet und unser erstes AAR-Land Preussen bereits vergeben ist.........

Die Settings sind mit denen des Edlen Lincol identisch. Um jedoch dem geneigten Leser zwei nahezu identische AAR's zu ersparen werden wir gegensätzliche Ziele festlegen.

Start: 1836
Schwierigkeitsgrad: Hart
Aggressivität Gegner: Furios

Ziele Preussens:
1. Die Gründung von Deutschland verhindern
2. Demokratie ab 1936 später kommunistisches Regime
3. Expansion in Europa hat Vorrang vor Kolonisierung

Startbedingungen mit Preussen:
Das tägliche Saldo beträgt 1836 -250$
Anzahl der Divisionen: 30
In Reserve: 0
Bevölkerung: 14 Mio.
Schiffe: 3 Clippertransporte

Da unser bisheriges Preussenspiel bereits zu fortgeschritten ist um es jetzt noch abzuwandel, werden wir neu starten und den AAR am Sonnabend beginnen und ab Dienstag den 02.12.(1836) fortsetzen.

Möge Karl Marx mit uns sein.

Oliver Guinnes
28.11.03, 14:00
Edler andrijk,

Ihr könnt gar nicht einen AAR schreiben, der identisch ist mit dem des edlen Abe und zwar aus mindestens zweierlei Gründen nicht.
i) Ein jeder Schreiber hat oder entwickelt einen unverwechslebaren (und meist hervorragenden) Stil, der die Erzählung der gleichen Geschichte zu gänzlich unterschiedlichen Erlebnissen macht.
ii) Zwar trifft die AI meist dumme Entscheidungen aber in zwei Spielen sind dies meist unterschiedliche dumme Entscheidungen, so dass sich die Geschichte auch anders entwickelt. Hinzu kommen die von Paradox liebevoll gestalteten Zufallsereignisse.

Ihr hättet also gar nicht neu zu beginnen brauchen. Wie dem auch sei, Wir freuen Uns schon auf Euren Bericht!

:gluck:

andrijk
28.11.03, 14:48
ii) Zwar trifft die AI meist dumme Entscheidungen aber in zwei Spielen sind dies meist unterschiedliche dumme Entscheidungen, so dass sich die Geschichte auch anders entwickelt. Hinzu kommen die von Paradox liebevoll gestalteten Zufallsereignisse. :gluck:

Bei einer anderen Nation als Preussen vielleicht ;)

Die KI ist in Victoria jedoch nicht sonderlich aggressiv (selbst auf furios), was zu wenigen bis gar keinen Kriegen in einer GC führt. Die einzigsten Ausnahmen bilden hier der bereits zu Kampagnenbeginn laufende Befreiungskrieg der Belgier, welcher bislang immer mit der Unabhängigkeit und dem Vertrag von London endete sowie der Krimkrieg (Russland vs Ottoman Empire, GB, France) und der Opiumkrieg (China vs GB). Und der normale Weg Preussens führt ja zur Entstehung Deutschlands und der Befreiung/Einverleibung Schleswig-Holsteins. Nicht gerade spektakulär.

Die wirklich überraschenden Ereignisse kann also fast nur der Spieler auslösen und das werde ich mit Fleiß versuchen......

Eine Zusatzbedingung hat meine GC - kein VERKAUF von Technologien an Drittstaaten. Geschenke an Befreiungskämpfer sind natürlich etwas anderes. :D

A. Lincoln
28.11.03, 14:59
Verkauft ihr eure Tech?

Wir gehen immer den Weg der Verschuldung.

Auf jedenfall wünsche ich euch viel Glück mit einem kommunistischen Preussen ;).

Freue mich schon auf die ersten Berichte.

Abe

andrijk
28.11.03, 15:14
Verkauft ihr eure Tech?

Wir gehen immer den Weg der Verschuldung.

Auf jedenfall wünsche ich euch viel Glück mit einem kommunistischen Preussen ;).

Freue mich schon auf die ersten Berichte.

Abe


Habe eines meiner ersten Argentinienspiele mit Techverkauf ruiniert und seit dem ist es eine Art Hausregel.

In dem speziellen Fall hatten China, Japan, Persien das gleiche Techlevel wie die USA oder GB. Die industrielle Revolution in Argentinien sowie die Kolonisierung Afrikas war dank der Bezahlung ein Kinderspiel. Da die KI anders als in CIV nicht selber mit Technologie zu handeln scheint, kann man die selbe Technologie immer wieder verhökern.

Und die recht kargen Diplomatiepunkte braucht man in Südamerika eh nur für gelegentliche Kriegserklärungen.

Um auf Eure Frage zurückzukommen, auch wir nehmen jetzt lieber die Verschuldung in Kauf, da der Techverkauf geschwächt werden muss (z.B. nur eine Technologie je Diploaktion) oder der Spielspaß leidet langfristig.

Caesar
28.11.03, 15:27
Auf jedenfall wünsche ich euch viel Glück mit einem kommunistischen Preussen ;).


Vielleicht diesmal sogar ein echter Kommunismus und keine stalinistische Diktatur...

andrijk
10.12.03, 19:02
[Center] Lose Fäden


Preussen 1820


Es ist eine Zeit des Umbruchs, neue Ideen breiten sich in Europa aus. Gefördert oder ausgelöst von der industriellen Revolution die die alte Ordnung und das bisherige Klassensystem zerstört. Menschen werden entwurzelt und finden in der Religion keine Rückhalt mehr, denn auch der Glaube schwindet.

Es ist eine Zeit der Möglichkeiten. Es ist meine Zeit.

Mein Name tut nichts zur Sache. Ich bin jung, vor kurzem aus der preussischen Armee ausgeschieden und von meiner Familie nach Thübingen gesandt worden. Es war zwar teuer mich auszulösen und für eine ehrenhafte Entlassung zu sorgen, aber die Schande zu ertragen, daß der einzigste Sohn sich dem Dienste des Königs verweigert, würde noch schwerer wiegen. Es ist wirklich so einfach einen preussischen Landjunker zu beeinflussen, vor allem wenn er der eigene Vater ist......

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1836 - 1840


Mein Studium hat sich bezahlt gemacht. Während andere in Burschenschaften kleinbürgerlichen Hoffnungen auf ein geeinigtes Deutschland nachhängen knüpfte ich Kontakte mit Gleichgesinnten oder später Nützlichen und jetzt am 01.01.1836 war ich am Ziel.

Das preussische Innenministerium hat mich als Sekretär des Großkanzlers Karl Friedrich von Beyme bestätigt. Als getreuer Untertan unseres erlauchten Herrschers Friedrich Wilhelm III nahm ich natürlich ergebenst an. Zwar sorgte die Berufung in so jungen Jahren für einige Kritik, aber die privilegierten Tintenkleckser der Kanzlei waren so damit beschäftigt nach oben zu buckeln, daß man mich bald übersah.

Das neue Jahr war nicht für alle Europäer ein friedvolles, mitten im Herzen Europas tobte ein Krieg. Unabhängigkeitsbestrebungen gab es schon immer, aber in den letzten Jahrhunderten keine derartig kraftvolle wie die der Flamen. Neuausgehobene belgische Truppen überrannten die Niederländer an allen Fronten und schnitten im April 1936 einen nicht unbeträchtlichen Teil der königl. niederl. Armee in Luxemburg vom Nachschub ab. Doch die Chance wurde nicht genutzt. Das Kriegsglück wogte hin und her, ohne das eine Seite die Oberhand gewinnen konnte.

Und so kam es Mitte 1937 zum Vertrag von London. Die Niederlande erkannten auf Druck Englands die Souveränität Belgiens an. Deren Unabhängigkeit wurde kurz darauf von Frankreich und England garantiert.

Aufgrund der verwandschaftlichen Beziehungen des niederländischen und des preussischen Herrscherhauses verweigerte Preussen die Anerkennung Belgiens. Dies bescherte uns verbesserte Beziehungen zu den Niederlanden aber flämische Hasstiraden und ein Grollen des britischen Löwen. Die Österreicher verweigerten ebenfalls die Anerkennung Belgiens, was mir Sorge bereitete. War ihnen die kühne Disposition bekannt, die ich im Frühjahr dem Großkanzler Preussens vorlegte - oder folgten Sie nur unserer Entscheidung ?

Nun egal die dynastischen Beziehungen Preussens lieferten uns den Kriegsgrund den wir brauchten und diese Legitimation fehlte dem Haus Habsburg.

Kurz nach dem Vertrag von London wurde ich ins Kriegsministerium gerufen, um dem Thronfolger Friedrich Wilhelm IV meine Pläne näher zu erläutern. Mit diesem Fürsprecher an der Seite, war der Krieg gegen Belgien so gut wie sicher.


Friedrich Wilhelm IV.
http://www.preussenchronik.de/servlets/de.blueorange.xred21.util.GetFile?db=pre&tbl=int_bild&key=id&keyval=21087&imgcol=bild_gross



Der Thronfolger versprach sich viel von der Inbesitznahme der belgischen Fabriken, sicherte dies Preussen doch einen Großteil der weltweiten Waffenproduktion und beträchtliche Steuereinnahmen. Und auch ich war voller Hoffnungen, denn für die nächsten Monate konnte ich die stehenden Truppen nicht in Preussen gebrauchen. Sie würden die Landwehrverbände die uns unterstützten in Stücke reißen.

Oliver Guinnes
10.12.03, 19:17
Sehr schön edler andrijk! Uns scheint Ihr arbeitet an einem Charakter orientierten AAR, wir lieben diese Variante! Nur weiter so.

Nur noch eine kleine Anmerkung: Wir meinen Uns zu erinnern, dass die Burschenschaften zu jener Zeit eher progressiv und innovativ waren; liberal bishin zu revolutionär. Auch war der nationstaatliche Gedanke eher von den Liberalen getragen worden, da er ja einen Umsturz der bestehenden Herrschaftsverhältnisse bedeutete (bedenkt, der Preußenköing bekam die Kaiserkrone vom Paulskirchen Parlament angeboten). Leider haben sich die meisten Burschenschaften seit dieser Zeit nicht weiter entwickelt. (o.k. die Anmerkung war nicht so klein :D )

:gluck:

andrijk
10.12.03, 20:03
Während ich in vielerlei Hinsicht mit Problemen zu kämpfen hatte und das Kriegsministerium sowie diverse Hinterkeller zu meiner zweiten Heimat wurden erreichte mich die Nachricht eines alten Studienkollegen.

Und so genoß ich den Abend an dem ich dem wackeren Schotten antworten konnte.

Hatte er mir doch Hilfe bei der Mobilisierung der Burschenschaften angeboten. Das Angebot klang nicht schlecht, ein weiterer gewappneter Arm für unsere Sache. Doch lag deren Stärke eher im lamentieren als im exerzieren.

Auch würden mir deren Ideale nur hinderlich sein, denn das Wunschbild eines geeinten Deutschlands - über Kleinstaaterei und Monarchie hinweg - würde keinen Bauern von der immer noch fronähnlichen Feldarbeit befreien, kein Kind aus den Kohleminen auf die Schulbank holen.

Reelle Probleme waren es die mich meinen Weg gehen ließen. Einen Weg den ich nur mit einem geeinten Preussen, nicht mit einem fiktiven Deutschland gehen konnte.

Sicher dieses Deutschland würde von der Nordsee bis zu den Alpen reichen und das II. Empire der Franzosen in den Schatten stellen, doch würde es Dekaden des Zusammenwachsens benötigen. Abgesehen davon - soweit reichen die Fäden noch nicht.

Und Preussen ist geeint, hinter diesem starren militaristischem Korsett verbirgt sich ein Land das andere Kulturen absorbieren kann, genügsam und anpassungsfähig ist. So wie die Hugenotten in Preussen eine Heimat fanden so können es auch Sachsen, Bayern, Hessen und Badenser. Denn es ist nicht mehr der kleine baltische Landstrich der den Namen bestimmt sondern das Ideal eines Staates das auf Befreiung von dieser absolutistischen Geißel der Hohenzollern wartet.

Hoffnung auf Erfolg besteht für uns auch nur durch die Abwesenheit der Armee und der Brüskierung der deutschen Fürsten durch die Ablehnung des Londoner Vertrages. Es wird gar viele geben, die voller Schadenfreude das Volk in Preussen rebellieren sehen und nicht beachten, daß die Welle die sich dort bildet, bald auch über Ihren Köpfen zusammenschlägt.


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Dies ist die Geschichte eines Mannes der einem Ideal folgt. Dieses Ideal muss nicht immer richtig sein........ :D

Dr. Evil
11.12.03, 12:43
Werter andrijk,

ihr habt einen herrlichen Stil und Eurer AAR gefällt uns außergewöhnlich gut!
Wir sind schon ganz gespannt, wie es weitergeht, also weiter so!

:prost:

Luitpold
11.12.03, 12:59
Eigentlich sollten Wir sowas gar nicht lesen, denn dann kaufen Wir Uns Vic. doch noch im ersten Halbjahr 2004.
Weiterhin gutes Gelingen und laßt Bayern am Leben!

Canaris
29.12.03, 18:22
Nur weiter, nur weiter

Heinrich der Löwe
29.12.03, 18:48
Werter Andrijk,

habt Ihr ebenso wie unser Lincoln das Problem mit 1.02 oder
einfach nur keine Zeit???

Wir würden uns freuen eine Fortsetzung genießen zu dürfen. :)

von Hindenburg
28.01.04, 12:42
Wahrscheinlich hat die kommunistische Revolution, den Preußenkönig und seine Anhänger eliminiert. Ist nur eine Vermutung ;)

Werter andrijk, geht es weiter?

P.C.Schuli
09.02.04, 00:30
Geht es noch einmal weiter, oder wurde der werte Schreiber von den Räteregierungen in die Verbannung geschickt.

Wir würden uns über eine Fortsetzung freuen.