Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Mordnacht
Augustus Rex
28.11.03, 00:04
Hier wird Sir Francis Walshingham kundtun, wer montags ermordet wird.
Augustus Rex
08.12.03, 02:34
Walsingham, der eine gute Nase hatte, erwachte nicht von dem lauten Knall, denn den hatte er nicht gehört.
Er erwachte vom Geruch des Schwarzpulvers, der durch den Palast waberte. "Schußwaffen!" schoß es ihm sofort durch den Kopf. Und damit lag er nicht falsch.
Als er den Gang erreichte, hatte sich allerlei Dienerschaft bereits versammelt und lautes Wehklagen erklang allenthalben. Bevor er die Leiche sah, nahm Walsingham noch wahr, wie ein geheimnisvoller Herr, den er einst zum Hauptmann der Schloßwache ernannt hatte, geschwind durch eine geheime Wandtür entschwand. Er würde ihn morgen sprechen.
Unterdessen kümmerte sich Walsingham um die Leiche des ebenso beklagenswerten wie erschossenen Sir Abraham, Duke of Suffolk.
Augustus Rex
08.12.03, 02:59
Als Walsingham die Leiche genauer betrachtete, bemerkte er den Brief des schwedischen Königs in der Rocktasche.
"...
deswegen freut es Uns, edler Suffolk, dass Ihr Euer Einverständnis, als Agent für Unseren Sohn zu arbeiten, so schlicht und edel zur Verfügung stellt
..."
Augustus Rex
15.12.03, 13:34
Mit einem kurzen letzten Zischen verschied die brasilianische Giftschlange, als der Hauptmann der Schloßwache, den Walsingham eilig hatte rufen lassen, ihr einen soliden Knüppel über den Kopf gezogen hatte.
John Mantagu, Earl of Sandwich, wurde davon freilich nicht wieder lebendig.
Augustus Rex
24.12.03, 10:25
In einem Sack fand man den mit Ruten geprügelten und erstickten Sir Charles, Duke of Northumberland.
Der Mörder, so versicherte Sir Walsingham, entwischte. Er habe nur noch einen Blick auf ein rotes Gewand erhaschen können.
Henry Dudley, Baron of Kitling, könne nicht der Mörder gewesen sein - der nämlich habe den Freitod gewählt, bevor Northumberland starb.
Augustus Rex
12.01.04, 15:40
Manchmal lösten sich Probleme von selbst.
Lange hatte Walsingham gerätselt, ob die Ernennung des Edlen Oldi of Oldingham zum Steward rechtskräftig sei oder nicht.
Als er ihn aber mit durchschossenem Brustbein im Garten liegen sah ("Musketenkugel", sagte er sofort), war sich Walsingham sicher, dass Hampton Court keinen Steward Of The Royal Household habe.
Stattdessen machte er sich einen kleinen Zettel, wer als Mörder alles in Frage käme:
Ambrose Dudley, Earl of Warwick (von Holstein)
William Parr, Marquis of Northampton ... (Der Zarewitsch)
Sir Henry Foundsworth of Middle Prysem (Erwin Rommel)
Sir Godfrey, Earl of Sussex (Gottfreak)
Luiz Antonio Lopez de Sequeira (Elias)
Redmond Barry-Lyndon, Marquis of Montrose (Offizier Gerland)
Thomas Howard, 5th Earl of Norfolk (dre van kempen)
Basil Montgomery, 6th Duke of Argyll (Basileios II)
Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (Timme)
Walter Devereux, 1st Viscount Hereford (Der Eldermann)
John Earl of Trinidium (Blastwarrior)
"Gar nicht mal so viele", sagte er sich. "Da sollte doch was zu machen sein...."
Augustus Rex
19.01.04, 02:50
Nun konnte niemand sagen, dass Walsingham zimperlich sei. Der Tod gehörte zu seinem Geschäft.
Dennoch zuckte er leicht zurück, als man ihm die Leiche des Ambrose Dudley, Earl of Warwick, zeigte.
Der Kopf des Grafen war einerseits größer geworden, was wohl an der Hellebarde lag, die in ihm steckte, andererseits hatte er allerlei Materie verloren, von flüssigem dunkelroten Blut bis hin zu weit solideren Substanzen.
"Der Mann scheint viel Hirn gehabt zu haben," murmelte Walsingham.
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Er schaute auf seine Notizen:
Mögliche Mörder:
Sir Henry Foundsworth of Middle Prysem
Sir Godfrey, Earl of Sussex
Luiz Antonio Lopez de Sequeira
William Parr, Marquis of Northampton ...
Basil Montgomery, 6th Duke of Argyll
Redmond Barry-Lyndon, Marquis of Montrose
John Earl of Trinidium
Thomas Howard, 5th Earl of Norfolk
Walter Devereux, 1st Viscount Hereford
Augustus Rex
26.01.04, 13:24
Die Leiche des William Parr wirkte friedlich, als Walsingham sie in Augenschein nahm. Erst bei näherer Betrachtung erklärte die geschwollene und verfärbte Zunge, dass der Marquis vergiftet worden war.
Also holte Walsingham seinen (mittlerweile schon recht abgegriffenen) Zettel heraus, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen:
Sir Godfrey, Earl of Sussex (Gottfreak)
Luiz Antonio Lopez de Sequeira (Elias)
Basil Montgomery, 6th Duke of Argyll (Basileios II)
Redmond Barry-Lyndon, Marquis of Montrose (Offizier Gerland)
Sir Henry Foundsworth of Middle Prysem (Erwin Rommel)
John Earl of Trinidium (Blastwarrior)
Walter Devereux, 1st Viscount Hereford (Der Eldermann)
"Soso, zwei von euch sieben sind also Mordbuben," murmelte er.
Augustus Rex
02.02.04, 02:25
"Soso!" sagte Walsingham, als man ihm von einem neuen Mord berichtete. "MMm"
"The Marquis of Montrose murdered.
Soso.
Aha? In der Tat? Er war also Agent des Spaniers? Nun, das wird die Armada vernichten!""
Ein Blick auf den Zettel:
Luiz Antonio Lopez de Sequeira (Elias)
Basil Montgomery, 6th Duke of Argyll (Basileios II)
Sir Henry Foundsworth of Middle Prysem (Erwin Rommel)
John Earl of Trinidium (Blastwarrior)
Walter Devereux, 1st Viscount Hereford (Der Eldermann)
Augustus Rex
09.02.04, 13:27
Walsingham musste erfahren, dass die samstagsnächtlichen Aktivitäten des Spaniers den Lauf der Dinge zwar verzögern, aber nicht aufhalten können, als er den Earl of Trinidium vergiftet im Rittersaal liegen sah.
"Ein treuer Diener der Queen", murmelte er ergriffen.
Als Mörder kamen in Frage:
Luiz Antonio Lopez de Sequeira (Elias)
Basil Montgomery, 6th Duke of Argyll (Basileios II)
Sir Henry Foundsworth of Middle Prysem (Erwin Rommel)
Walter Devereux, 1st Viscount Hereford (Der Eldermann)
Augustus Rex
16.02.04, 03:06
"Seltsam," dachte Walsingham, als er den armen Sir Henry Foundsworth of Middle Prysem in einer ungewöhnlich dunkelroten Blutlache liegend vorfand.
"War das nicht der, den viele für den Mörder gehalten hatten? Wer bleibt denn noch?"
Ein Blick auf den Zettel belehrte ihn:
Basil Montgomery, 6th Duke of Argyll (Basileios II)
Walter Devereux, 1st Viscount Hereford (Der Eldermann)
"Naja, die beiden Herren werden das wohl klären bis Samstag, oder? Oder?
Muss ich gar wieder zum Schaffot? Hm, ja, muss ich wahrscheinlich."
Basileios II
23.02.04, 02:59
Der Junge sah in totes Gesicht, sah in die leblosen Augen eines Kopfes, welchen man ihm und seiner Mutter in einer Schachtel überbracht hatte. Tote Augen, zu denen der Junge noch einen Monat zuvor aufgesehen hatte, deren Glanz und Stärke er bewundert und geliebt hatte. Die Augen seines Vaters.
Sein Vater, der dem Ruf James IV. gefolgt war und sich, gemäß seines Eides, mit seinem Gefolge der schottischen Armee angeschlossen hatte, welche 1513 nach Engalnd marschiert war und bei Flodden eine katastrophale Niederlage erlitten hatte. Sein Vater, der wie die meisten Großen Schottlands am Ende gemeinsam mit dem König gekämpft hatte und gefallen war. Seinen Leichnam jedoch hatte man entehrt, zerstückelt und liegen gelassen hatte wie den eines gemeinen Mörders.
Die Mutter des Jungen war schon bald vor Kummer und Scham gestorben und der Junge war mir fünf Jahren zum Waisen geworden und wuchs bei seinem Onkel auf.
Doch nun hatte Sir Basil Rache genommen an den Männern oder den Nachkommen jener Männer, welche bei Flodden die Armee Henry VIII. geführt hatten, allen voran den Howards von Surrey, deren Ahn General jener Armee war.
Glücklicherweise hatte das ach so treffliche alle Unbeteiligten für Sir Basil beseitigt, denn mit dem Blute Unschuldiger wollte er seine Hände nicht besudeln.
Sir Godfrey war ihm ein williger, aber unvorsichtiger Diener gewesen, doch nicht mehr als ein Lakai, der sklavisch seinen Befehlen gehorcht hatte. Seinen Leichtsinn hatte er mit dem Leben bezahlt.
Doch die schwerste Tat mußte noch getan werden und so begab sich der Duke of Argyll zum Pavillion, wo er wohl den Viscount of Hereford finden würde.
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"Guten Abend, ehrwürdiger Sir Basil!" sagte Sir Walter, ohne sich nach dem Duke umzublicken. "Seid Ihr nun gekommen, um auch den letzten lebenden Höfling in diesem Schloß zu beseitigen, einen Mann, der immer nur seine Pflicht tat und Euch stets ein guter Freund war?"
Darauf wußte Sir Basil keine rechte Antwort, denn der Viscount hatte zur Zeit von Flodden in Frankreich gekämpft und hatte also nicht zum Tode seines Vaters beigetragen. Der Duke of Argyll schämte sich gar, den liebenswerten alten Herren töten zu müssen, doch es gab keinen anderen Weg.
"Sir Walter, ich stehe hier mit der schwersten Entscheidung meines Lebens und auch wenn es mir zutiefst zu wider ist, muß ich Euch leider vom Leben zum Tode befördern. Da Ihr jedoch mein ältester Freund seid, soll Euch das schändliche Schicksal erspart bleiben, wie die anderen Lumpen gemeuchelt zu werden. Ich fordere Euch daher zum Duell."
Auf dem Weg in den garten hörte Sir Basil den Viscount noch zynisch sagen,
"Ein Duell gegen einen alten Mann, was ist dies denn anderes als Mord?"
und wieder überkam ihn ein unbequemes Schuldgefühl, doch mit eisernem Willen verdrängte er es und zog sein Claymore, während Sir Walter, mit dem Schwert in der Hand, ihm gegenüber Aufstellung nahm.
"Es war mir eine ehre, Euch Freund nennen zu dürfen, Sir Walter." rief der Duke und griff an. Vergib mir, Herr, dachte er dabei.
Doch trotz seines Alters war der Viscount noch immer ein fähiger Gegner. Seine Fußabreit verriet einen geübten Schwertkämpfer, der er in seiner Jugend zweifelsfrei gewesen sein mußte und er besaß noch immer eine Geschmeidigkeit, wie sie bei Männern im fortgeschrittenen Alter nicht mehr üblich war. Seine Schnelligkeit war verblüffend und seine Nerven kühl.
Nach zwei Minuten war er tot, von des Dukes Claymore durchbohrt.
*******
Sir Basil hob den Leichnahm des alten Mannes auf und trug ihn, ungesehen, in den Salon, wo er den töten Sir Walter auf seinem Lieblingsplatz nahe des flackernden Kamins setzte und seine Wunde am Herzen notdürftig verband, um den alten Kämpen nicht seiner Würde zu berauben. Das Schwert, welches dem Viscount all die Jahrzehnte so treu gedient hatte, stellte er neben den Sessel,
obwohl er erst mit dem Gedanken gespielt hatte, es mit nach Schottland zu nehmen und in Ehren aufzubewahren.
Sodann ließ er seinen Diener Baldrick die Knechte aufscheuchen, um seine Kutsche anzuspannen, welche aufmerkasme Beobachter wenig später auf der Straße gen Norden beobachten konnten.
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