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Die Reichspfalz
Des Königs der teutschen Lande
Es regiert das Reich
König Carl-Ludwig I.
Kraft der Wahl aller sechs Kurfürsten Anno Domini 1509 erklären Wir,
Carl-Ludwig von Baden, Uns zum König der teutschen Lande.
Wir wollen regieren mit Huld und in Treue dem Reiche vor Gottes Gnaden.
Nicht einem Bunde, nicht einem Fürsten wollen Wir dienen, sondern allen
Teutschen Gauen in Gerechtigkeit und im Glauben zu Gott dem Herrn.
Hier im Schloße zu Heidelberg am Neckar sei Unser Pfalz. Wer immerda
kommet, ob mit Bitt oder Klag, sei freundlich empfangen und werde gehört.
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Die Kurfürsten haben gewählt und Ihre Entscheidung ist einstimmig; Carl-Ludwig von Baden soll neuer König des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation sein. Als die Wahl in Baden bekannt wird, verliert der neue König keine Zeit. Drängende Fragen bedürfen der Klärung und nicht zuletzt die Bedrohung des Reiches durch den Franzosenkönig gemahnt zu Eile. So findet die Krönung des neuen Königs in relativ bescheidenem Rahmen statt. Viele der hohen Herrn die ihr hätten beiwohnen können, stehen ohnehin noch immer im Felde. Das Reich hat wahrhaftig größere und prächtigere Krönungszeremonien erlebt als jene des neuen Königs Carl-Ludwig I. in der Schloßkapelle des Heidelberger Schloßes. Begleitet von seinen Söhnen betritt Carl-Ludwig den kleinen Kirchenraum, in dem ihn lokaler Adel aus der näheren Umgebung erwartet. Bischof Horváth, der aus Straßburg angereist ist, empfängt ihn am Altar.
Dann erhebt er die Stimme und die Worte hallen durch die Reihen:
„Das Reich nach althergebrachtem Recht hat gesucht neuen Herrscher, und gefunden hat!“
(Horváth ist Osteuropäer, man entschuldige bitte seine gewöhnungsbedürftige Ausdrucksweise)
„Carl-Ludwig von Baden, Großherzog von Baden und Elsaß, ich Euch frag, nehmt an Ihr Wahl von Kurfürsten?“
„So wahr mir Gott helfe, daß tue ich!“
„Dann ich Euch erkläre zu neuem König des Sacrum Romanum Imperium. Herrschen mögt Ihr redlich, treu und mit Gnade von Gott.“
Hoch erhebt der Bischof die Königskrone des Reiches, so das alle sie einen Augenblick lang bewundern können. Die grob geschliffenen Steine aus einer längst vergangenen Epoche funkeln im Schein der vielen Kerzen, die den Raum in ein feierliches Licht tauchen.
Dann setzt er sie dem neuen Herrn des Reiches aufs Haupt.
„Hoch lebe König Carl-Ludwig“, ruft einer und augenblicklich fallen andere ein, bis der Raum von „HOCH!“-Rufen erfüllt ist.
Später wird im größten Saal des Schloßes ein festliches Mal eingenommen. Spanferkel, fette, gefüllte Stopfgänse und Neunaugenpasteten werden gereicht. Alle essen soviel sie können und die Stimmung ist gelöst, wenn auch nicht ausgelassen. Recht früh hebt der neue König die Tafel schließlich auf. Noch ist Krieg im Reiche und ein neuer, vielleicht viel größerer, droht aus Frankreich. Keine Zeit für große Feste, wie er findet und so begibt er sich bereits früh ins Bett.
Am nächsten Morgen ruft er nach dem ersten Hahnenschrei einen Schreiber zu sich, um ihm die erste königliche Weisung zu diktieren. Carl-Ludwig will in der Tat keine Zeit verlieren…
http://www.gameup.de/content/screens/1697a.jpg I. königl. Bulle C.L.
Vom Frieden in Italien und dem Lande Bayern
Mit Gottes Hülf und unter seiner Gnad bestimmen Wir, Carl-Ludwig, König der teutschen Lande, wiefolgt:
Der Kurfürst zu Württemberg, Perikles im Barte, möge mit seinem Heere aus Mailand weichen, auf das Friede herrsche zwischen ihm und dem König der Italiener und Herr des Landes Mailand.
Er möge sich mit seinen Mannen nach der Provinz Bayern wenden, wo kein Reichsrecht mehr herrsche, seit der letzte Bayernfürst gestorben ist. Der Kurfürst zu Württemberg wird aufgefordert im Lande Bayern jedwede Bauernherrschaft zu brechen, daß Land dem seinen anzufügen und es als von Uns gegebenes Lehen treu und gerecht zu regieren.
gezeichnet & gesiegelt in Heidelberg am Neckar Anno Domini 1509
Carl-Ludwig I.
Sacrum Romanum Imperium Rex
http://www.gameup.de/content/screens/1697a.jpg Brief des Königs:
An Gottfried von Bouillon, König von Brabant,
Wir, Carl-Ludwig I., König der teutschen Lande, rufen Euch zu Uns an den königlichen Hof zu Heidelberg. Euch und Eurer Familie sei freies Geleit versichert.
gezeichnet & gesiegelt in Heidelberg am Neckar Anno Domini 1509
Carl-Ludwig I.
Sacrum Romanum Imperium Rex
dre van kempen
24.11.03, 05:37
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Von Augustinius von Akko,
Segen und Heil für euch und die eueren
Unser gebeten gehen mit den tappferen verteidiger des Reiches.
Wir richtten uns an euch mit der folgende bitte.
In Graubünden haben wir ein großes hospital eingerichtet für verwündetten aller nationen ...
Der großer krieg ist über uns gekommen ...es past uns nicht zu discutieren wer schuld had und wer nicht ...politiek ist eure sache.
Wir bitten euch nür eure soldaten zu befahlen das zeichen unsere Hospitalen zu respectieren und diesser ungemuht zu lassen ob das jeder der verwündet wirt in sicherheid heilen kan.
http://www.angelfire.com/indie/dichandra/hospital.gif
Unter diesser fahne werden alle verwündetten ungefragt ihre nationalität versorgt von den beste leuten .
Keiner wirt unsere tür geschlossen finden.
Wir hoffen auch das die staten näher an die front uns erlauben wollen auf ihren gebied Augustiniusspitäle aufzu setzen.
Wir dancken euch für eure zeit.
Untertähnigster grüß
Augustinius.
Der Eldermann
24.11.03, 13:59
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Ein Ritter des St. Maurice bittet um Audienz beim König. Im Gepäck hat er ein Pergament folgendenen Inhalts:
"An Seine Majestät, Carl-Ludwig I., König aller Deutschen,
mit Frohlocken haben Wir von Eurer Instituierung erfahren und preisen den Herrn für die Wahl eines solch bemerkenswerten und herausragenden Mannes des Schwertes.
Während die Kurfürsten zusammentraten, um ihrer ehrenvollen Aufgabe nachzukommen, marschierten französische Heere in mehrere Provinzen des HRRdN ein. Ein großer Truppenverband zog unweit der savoyardischen Südgrenze gen Mailand, um seinem Verbündeten Italien beizuhelfen und versetzte Unser Volk in Besorgnis.
Wir bitten Euch daher darum, Eure Stimme zu erheben, so daß sie in ganz Europa zu erhören sei, um der Lage Klärung beizugeben.
Das Reich benötigt Eurer Führung. Savoyen hofft auf Eure Weisheit.
gez.
Julius Comte de Chambéry, Duc de Savoie."
In Heidelberg hat der König einen französischen Gesandten empfangen.
Er blieb über mehrere Tage und es wurden täglich stundenlange Gespräche geführt.
Über deren Inhalt ist jedoch nichts bekannt, da man in einem abgeschiedenen Seitentrakt des Schloßes und streng vertraulich konferierte.
Die Tür öffnet sich, und ein stattlicher Mann in buntem Gewand, begleitet von Ann-Kathrin von Lothringen, betritt den Raum, und stellt sich als Graf von Berjou vor.
Darauf erhebt er erneut das Wort:
"Hochverehrter Carl-Ludwig,
mein Gebieter Gottfried v.Bouillon lässt sich vielmals entschuldigen, doch ist er derweil leider verhindert, schickt mich jedoch als seinen Bevollmächtigten zu euch, und als Zeichen für sein Vertrauen in euer Wort, begleitet mich auch seine Schwiegertochter, Ann-Kathrin von Lothringen. Falls ihr immer noch ein Anliegen an unseren Herrn habt, so bitten wir euch nun frei zu sprechen."
Jens von Schwarzburg
24.11.03, 20:11
Am Abend traf ein Gesandter des Königs von Italien in der Reichspfalz ein.
Wir sprechen hier im Namen seiner Hoheit dem König von Italien Victor-Hugo I von Italien.
Wir entrichten herzlichste Grüße an den neuen König der Deutschen und wir versichern das von Italien keine Aggressionen ausgehen werden, solange keine von Seiten der Deutschen kommen.
Wir bitten euch uns, den edlen Phillibert von Piemont als Botschafter Italiens anzuerkennen.
Eine Depesche aus Hessen erreicht die Reichspfalz:
"Mein König Carl-Ludwig I.,
wir huldigen Euch zu Eurer Krönung zum König der teutschen Lande.
Mit Freude hörten wir von dieser Nachricht, erachteten wir Euch doch schon lange als guten und gerechten Regenten!
Möge Eure Herrschaft mit Glanz und Gloria versehen sein.
Wir versichern Euch unsere uneingeschränkte Treue, wie sie Gott uns auferlegt und wie sie der Vasall seinem Lehnsherr in ritterlicher Manier zu geben hat.
Seid uns unserer Waffentreue und Hilfe zu jederzeit gewiß.
gez. Jochen von Fulda, Herzog von Hessen, Herzog von Münster, Verteidiger zwischen Rhein und Weser"
Der König liest die Zeilen aus Hessen bis zum Schluß, nickt zufrieden, dann wendet er sich den Neuankömmlingen zu:
"Wir freuen Uns, daß soviel Lieblichkeit an Unserem Hofe erstrahle, Hochverehrte Ann-Kathrin", begrüßt er zuerst die Dame aus Lothringen mit einem Lächeln.
"Erfreulich auch, daß uns der König von Brabant zumindest einen Vertreter sandte. Wir grüßen auch Euch, Graf von Berjou, Ihr seid Uns als sein Bevollmächtigter willkommen."
Zwei Sorgenfalten mehr zeigt sein Stirn bei der Begrüßung des Mailänder Gesandten:
"Auch Ihr, Phillibert von Piemont, seid an Unserem Hofe wohl aufgenommen. Wir möchten Euch bitten, daß Ihr etwas Geduld zeigt, bevor Wir Uns Euch widmen wollen. Zuerst gilt es über die Sache des Brabantiners zu sprechen."
Der König räuspert sich und holt ein Pergament hervor, auf dem einige dürre Zeilen zu erkennen sind.
"Zuvor jedoch laßet Uns etwas zum Franzosenkönig und seinen Heeren und Ansprüchen im Reiche sagen. Laßet Uns feststellen, daß der König der Franzosen versicherte, seine Mannen seien noch vor Unserer Krönung in Marsch gesetzt worden und daß aus seiner Sicht noch kein Krieg zwischen dem Reiche und dem Franzosenland herrsche. Auch wolle er keinen solchen Krieg."
Carl-Ludwig macht eine kurze Pause und blickt einmal forschend durch die Reihen.
"Unser Antwort und die Antwort des Deutschen Reiches darauf ist:
Auch Wir wollen den Krieg nicht!
Was geschehen ist, mag geschehen sein. Vor allen anderen bitten Wir die Fürsten von Schlesien und Sachsen darum, keinen Groll gegen alles französische zu hegen.
Das Reich stellt zwar fest, daß mit dem Tun der Franzosen auf dem Boden des Reiches und mit dem Vertrage, geschlossen mit den Königreichen Brabant und Italien, ein Casus Belli gegen Frankreich gegeben ist. Das Reich wird diesen jedoch ungenutzt lassen und ist gewillt, weiterhin in Frieden mit dem Königreich Frankreich zu leben und seine Interessen in den Königreichen Brabant und Italien zu berücksichtigen.
Wenn Wir, die Wir vom toten Papst geächtet wurden, mit der Gnade des Herrn und seiner Heiligkeit Papst Leo X. in den Schoß der Kirche zurückgekehrt sein sollten, mag dies in einem Vertrage fixiert werden."
Der König legt das eine Pergament beseite und holt ein anderes hervor. An diesem prangt ein goldenes Siegel.
“Wohlan, nun zu Euch, mein hochverehrter Graf von Berjou.
Um auf Eure Bemerkung zurück zu kommen, die da impliziert, es gäbe wohlmöglich nicht mehr viel zu besprechen. Das mag so stimmen und Wir hoffen auch ebendies.
Denn die Ereignisse, von denen Wir nun Kunde nehmen durften, haben in der Tat eine schnellere Entscheidung herbeigeführt, als von Uns angenommen. Somit bleibt Uns nur, Euch von Unserem Entscheid Kenntnis zu geben und Euch zu bitten, dies Eurem Herrn, dem König von Brabant, mitzuteilen."
http://www.gameup.de/content/screens/1697a.jpg II. königl. Bulle C.L.
Vom Frieden in Brabant
Mit Gottes Hülf und unter seiner Gnad bestimmen Wir, Carl-Ludwig, König der teutschen Lande, wiefolgt:
In den Landen, die einst oder nun wieder dem König von Brabant unterstehen, soll ab jetzt Frieden herrschen. Es sei genug Blut vergossen und es mögen genug Schlachten geschlagen sein.
In Beachtung des Angriffs Brabants auf Kleve und der Siege und Niederlagen im darauf folgenden Kriege zwischen Brabant und einer Anzahl Reichsfürsten ergeht folgender Entscheid.
I.
Der Papst wird gebeten das Lehen Brabant an seinen alten Besitzer, den König und Herzog von Brabant zurück zu geben.
Kleve wird angewiesen die Verwaltung des Lehens Brabant wieder an den König Gottfried von Bouillon zu übertragen.
II.
Das Lehen Flandern soll weiterhin in Besitz des Königs von Brabant verbleiben.
III.
Das Lehen Luxemburg wird als Entschädigung für entstandenes Ungemach neu vergeben. Der König von Brabant wird aufgefordert, es dem Herzog von Kleve zu übergeben.
Zur Tilgung brabantinischer Schulden sind 50 von 100 der Steuereinnahmen des Lehens für 5 Jahre an das Königreich Frankreich abzuführen. Kleve wird für das Eintreiben der Steuern Sorge tragen und verpflichtet sich die Summe pflichtgemäß an Frankreich auszuzahlen.
IV.
Das Lehen Zeeland verbleibt bei Schlesien.
Zur Tilgung brabantinischer Schulden sind 50 von 100 der Steuereinnahmen des Lehens für 5 Jahre an das Königreich Frankreich abzuführen. Schlesien wird für das Eintreiben der Steuern Sorge tragen und verpflichtet sich die Summe pflichtgemäß an Frankreich auszuzahlen.
V.
Das Lehen Artois wird künftig als Grenzmark in ein Reichslehen umgewandelt. Es untersteht damit dem jeweiligen König oder Kaiser des deutschen Reiches. Dieser wird für die Sicherheit der Grenzmark Artois Sorge tragen. Die Einnahmen des Reichslehens dienen dem Unterhalt eines neu zu schaffenden Reichsheeres.
gezeichnet & gesiegelt in Heidelberg am Neckar Anno Domini 1510
Carl-Ludwig I.
Sacrum Romanum Imperium Rex
Der König läßt das Pergament sinken und schaut dem brabantinischen Gesandten tief in die Augen.
"Wir wissen sehr wohl, daß dies Eurem Herrn nicht schmecken wird. Doch hoffen Wir, er wird sich dem fügen. Auch sei ihm versichert, daß mit diesem Beschluße jeglicher Groll behoben und er ohne Schand und Makel, mit allen Rechten im Kreis der teutschen Reichsfürsten bestätigt sei. Wir haben uns diesen Beschluß nicht leicht getan und Wir sind der Überzeugung, dies sei für alle gerecht und zu tragen.
Nun bitten Wir Euch, tut dies Eurem König kund.
Unterdessen erschien der päpstliche Nuntius am Hofe des Mannes, welcher sich als König "von Gottes Gnaden" verstand und schon in der Manier eines Kaisers über Reichrecht philosophierte. Bernardo von Monte Casino indess, von Amts wegen ehemals erster Sekretär des Papstes und nun als Sonderbotschafter betraut und in Sachen des Reichs- und Kirchenrechtes an der Universität zu Bologna bestens ausgebildet, runzelte mit der Stirn, als er vernahm, wie der neue Herrscher sich schon als oberste Instanz eines Rechtes verstand, welches er nicht wenige Monate zuvor selbst gebrochen hatte, und im Verbund gleichgesinnter Herren eine Lawine im Reiche lostrat, welche sich nun kaum aufzuhalten schien.
"Wenn Eure Hoheit erlauben, wir sind der Nuntius des Heiligen Vaters zu Rom, welcher Euch seine Grüße übermittelt. Euer Schreiben ist in Rom wohl aufgenommen worden und es oblieget auch dem Willen des Heiligen Vaters möglichst schnell - jedoch auch gründlich und nach geltendem Rechte - dem Reiche und der Christenheit den Frieden zu bringen. Nur stehen noch einige Dinge im Raume, welche - wie sollen wir sagen - Eure "rechtliche" Handlungsfähigkeit doch sehr beeinträchtigen..."
Hier unterbrach der Abgesandte kurz, ließ seine Worte bei den Anwesenden nachwirken und setzte dann hinzu:
"Jedenfalls sind wir befugt, erste Schritte einer Annäherung zwischen Euch und dem Heiligen Stuhle zu erörtern."
„Wir grüßen Euch Nuntius und freuen Uns Euch bei Uns empfangen zu dürfen.
Gerne wollen Wir mit Euch bereden, wie die Dinge, von denen Ihr sprecht, geheilt werden können und wie es Uns möglich sein wird, in den Schoß der heiligen Mutter Kirche zurück zu kehren. Eine Annäherung mit Rom ist Uns ein großer Wunsch.“
"Uns ebenfalls, Eure Hoheit. Jedoch, verzeiht, dass wir vielleicht als Advocatus diaboli uns zeigen, wir haben jedoch bereits vernommen, dass Ihr das Reich bereits vor vollendete Tatsachen stellen wollt, der Gesetze erste schon erlasst, mit Eurem Siegel... Doch werden sie Euch recht wenig nützen, sollte Eure Herrschaft nicht auf GOTT und Kirche hin gegründet sein. Meint Ihr nicht? Ihr mögt zwar König aller Teutschen sein auch ohne uns, doch das IMPERIUM geht ganz allein von dem ALLMÄCHTGEN aus. In diesem Sinne, seht erst nach Eurem Seelenheil, bevor Ihr andere des Rechts belehren wollt. Nehmt dies als unsern Rat, denn ohne Gottes Segen, wird kein Herr des Reiches sich an Euch gebunden fühlen..."
"Wir nehmen dies gerne als Euren Rat und nichts wäre Uns lieber, als wenn dies Uns möglich wäre. Doch verlangt das Reich nach Führung und es verlangt dannach, daß Regelungen getroffen werden, auf das es nicht weiter auseinander drifte und auf das die Willkür ende.
Darum versteht bitte, daß wir Uns auch ohne den von Uns so ersehnten Segen der katholischen Kirche um das mühen, wofür die Kurfürsten uns gewählt haben:
Wir regieren.
Doch sprecht Ihr wohl recht; nichts wäre besser, als könnten Wir dies tun mit dem Segen des Heiligen Vaters."
A. Lincoln
25.11.03, 18:56
Im Hintergrund stand Nestor von Rathenau-Württemberg, leise sprach er zu General Bonifats.
"Was bildet sich dieser päpstliche Abgesandte eigentlich heraus? Wie kann er wissen was die Reichsfürsten denken? Das Reich steht hinter dem König, aber das will der Papst nicht begreifen. Die Macht geht nicht mehr vom Papst aus sondern von den Reichsfürsten, und die mächtigsten hat er gegen sich...
Sieht er den nicht das der Vorschlag des Königs Frieden bringt? Sieht er den nicht das er mehr um das Reich besorgt ist als um sein Seelenheil? Wenn der Vorschlag nicht angenommen wird, kommen dunkle Jahre über das Reich und das hat dann der Papst zu verantworten. Mal sehen wie das jüngste Gericht über ihn urteilten wird."
Nachdem Carl-Ludwig endete, kratzte sich Graf von Berjou das Kinn, und erhob sich, um zu sprechen:
"Verehrter Carl-Ludwig,
zuerst wollen wir einmal unsere Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen, dass ihr über die, als unveränderlich festgeschriebenen Länderein des brabantschen Königreiches bestimmen wollt, über welche ausser dem König von Brabant allenfalls noch der Kaiser zu bestimmen hat. Zumal ist euer Diktat keinem König wert, weder auf der einen, noch auf der anderen Seite, uns bleibt deshalb keine andere Wahl, als es zu ignorieren. Wer sollte überhaupt denken, dass ihr derweil dazu imstande seid, rechte Entscheidungen für das Reich zu treffen, wo doch euer Überwurf mit den Mannen Gottes allzu offenbar ist. Wir können euch nur dazu auffordern, die Gottgefälligkeit eures handelns wieder herzustellen, auf dass die rechte Handlungsweise wieder in euren Schoss zurückgleiten möge."
„Verehrter Graf, Wir nehmen Eure Bedenken zur Kenntniss. Doch laßt Euch folgendes gesagt sein: Diese Bulle ist weder Diktat noch ist sie Bitt. Diese Bulle ist das Tor zum Frieden und Wir mühen Uns, dies Tor zu öffnen und offen zu halten. Sollte Euer Herr sich entschließen den Weg hindurch nicht zu beschreiten, so verweigert er sich einem Weg, der für das Reich das Beste wäre.
Und laßt Uns auch sagen, daß Euer Herr, der König von Brabant, dem Reiche und damit Uns sehr wohl zur Lehenstreu angehalten ist. Sein Recht erhielt er nicht vom Papste und nicht durch Gott persönlich, sein Lehen erhielt er durch den Kaiser Stanislaus, dessen Nachfolger Wir sind. Eurem Herrn mag es nicht schmecken, doch haben Uns die Kurfürsten rechtens gewählt und zwar nicht nur jene, die der Acht des toten Papstes anheim fielen. Auch die anderen trafen eine freie Entscheidung und entschieden für Uns.
Das Wir Frieden wünschen sehet Ihr daraus, daß Wir nicht gegen Euer Treugelöbnis mit dem Franzosenkönig wettern und nicht „Mord“, „Totschlag“ und „Hochverrat“ rufen. Doch entbindet dies Euren Herrn nicht von der gleichzeitigen Pflicht dem Reiche gegenüber. Und dieses Reich repräsentieren Wir.
Das Reich glaubt an Gott den Allmächtigen und betet um seine Gnad, doch dies Reich ist ein weltlich Reich und kein Bischof und auch kein Papst kann die Bande lösen, die Euren Herrn an das Reich binden.
Dieses sagen Wir Euch und dies sagen Wir zu allen Fürsten des Reiches.
Nur das Reichsrecht kann die Einheit sichern und nur das Reichsrecht kann die Schwachen vor den Starken schützen.
Zu Recht wurd lang darüber geklagt, daß dies Recht nicht beacht und außer Kraft war. Doch damit hat es nun ein End und sollt da einer glauben, es sei anders, da der Papst uns ächtete, der möge erklären wer sonst in teutschen Landen regiere. Louis XII., der Franzose?
Der Papst als Herr über Geistlichkeit und Weltliches? Oder der Bauernpöbel auf der Gass?“
A. Lincoln
26.11.03, 00:46
Nun kam Nestor von Rathenau-Württemberg aus dem Hintergrund hervor,
kniete vor dem König nieder und sprach:
"Mein König
wir können nicht mehr lange schweigend im Hintergrund stehen.
All das Gerede von dem nicht vorhandenen Recht können wir nicht mehr ertragen!
Ihr habt das recht durch eine einstimmige Wahl aller Kurfürsten erhalten."
Nestor zog sein Schwert, und hielt es mit zwei Händen dem König entgegen.
"Wir reichen euch unser Schwert und schwöre euch, dem rechtmäßigen König, unsere ewige Treue!"
Das mag ja alles stimmen, dachte sich der Nuntius des Papstes, König ist er wohl, doch KAISER ist er nicht. Und nur als KAISER hat er auch das Recht das Lehen eines KÖNIGS zu beschneiden.
Jedoch behielt er seine Gedanken bei sich.
Tags darauf indess erreichte ihn ein Brief aus Rom, von dem heiligen Vater mit eigener Hand geschrieben, in welchem jener kurz und bündig mitteilte was er davon hielt wie die Dinge am Hofe des Königs standen:
"Werter Bruder,
wir haben durch Boten erfahren, wie die Dinge am Königshofe stehen. Wir ermahnen Euch jedoch, bei aller Liebe zum Gesetz und zu dem Rechte, nicht alle Pforten zuzuschlagen. Lamentiert nicht rum, schafft Ergebnisse. Der König, welcher von Kurfürsten gewählt wurde, muss lieber heute als morgen begnadigt sein, lieber heute als morgen wieder Recht sprechen können. Alles andere ist sekundärer Natur. Jedoch, achtet auch darauf, dass alles rechtens geht. Denn nur durch das Recht mag er eines Tages Kaiser sein. Nicht durch Willkür.
Desweiteren, übergebt dem König den beiliegenden Briefe und sprecht ihm unsere Besorgnis darüber aus, dass es im Reiche schon wieder zu Spannungen komme.
Der HERR segne Euch,
Papst Leo X."
Der Nuntius errötete leicht als er die Zeilen las, steckte dann jenen Brief weg und suchte eine Audienz bei dem König der Teutschen, um ihm das beigelegte Schreiben des Papstes zu übergeben.
Unterdessen erreichte auch ein Gesandter des Hause Medici den Hof des neuen teutschen Königs.
"Eure Hoheit, Das Hause Medici erweist Euch den Gruß und die besten Segenswünsche. Möget Ihr weise und lange regieren und dem Reich den Frieden wieder bringen. Desweiteren, so erbitten wir, im Namen unserer Hoheit, für unsere Truppen in Luxemburg das Durchmarschrecht durch Eure Lande, auf dass sie endlich wieder die Heimat sehen. Wir haben keinen weiteren Interessen als Frieden und ein Abzug unserer Truppen dürfte Symbol genug sein um zu zeigen, dass wir an einem Kriege nicht interessieret sind."
Eure Hoheit,
wir persönlich, der Bischof von Köln, sind grundsätzlich damit einverstanden die Provinz Brabant wieder an den ursprünglichen Besitzer zurückzugeben, wenn alle Punkte Eures Schreibens erfüllt werden. Allerdings ist es nicht unsere Entscheidung, sondern die des Papstes. Er erhielt die Provinz und wir sind nur sein Verwalter. Eine solche Entscheidung kann nur er treffen.
Es ist uns außerdem zu Ohren gekommen, dass der König von Brabant sich weigert, die Provinz Luxemburg an Kleve zu übereignen. So lange dies der Fall ist, werden wir uns darum bemühen, dass der Papst einer Rückgabe nicht zustimmen wird.
Wir hoffen jedenfalls, dass allsbald eine friedliche und gerechte Lösung gefunden wird, der sich alle Beteiligten anschließen können.
"Guter Nestor, junger Freund, Eure Treue ehrt Uns und Wir schätzen Uns glücklich, in der Not auf Euer Schwert zählen zu können.
Auf Eure jungen und starken Schultern wollen Wir bauen.
Eifer und Ungeduld sind das Privileg der Jugend. Doch der Nuntius, der Euren Zorn weckte, will gewiss nur hilfreich sein und dies Schreiben, daß Wir nun von ihm erhielten zeigt, daß auch der Papst nur die Besten Absichten für das Reich hat."
Carl-Ludwig lächelt: "Wie könnt es auch anders sein, er ist der Heilige Vater!"
Dann wendet er sich einem neu eingetroffenen Manne zu:
"Wir danken dem Vertreter aus Florenz für Seine gut gemeinten Wünsche.
Auch Wir wünschen Frieden und wenn Ihr Euren Abzug aus Luxemburg als ein Symbol für ebendiesen seht, so betrachtet Unseren Entscheid ebenso als Ölzweig.
Als Großherzog von Baden & Elsaß gewähren Wir dem Florentiner Heer in Luxemburg die freie Passage durch Unsere Lande für das Jahr 1511."
Augustus Rex
26.11.03, 20:51
"Der hätte auch durch Frankreich laufen können - dort kennt er sich doch aus, der Welsche!", brummelt ein anonymer Sachse aus der Dienerschaft der Reichspfalz.
Der König hört die Worte und lächelt milde. Vielleicht sind die badischen Straßen sicherer als die französischen, denk er bei sich.
Graf Berjou, sich luftzufächernd, erhob schliesslich wieder das Wort:
"Verehrter Carl-Ludwig,
ihr sagt, wir sind dem Kaiser zur Lehenstreue verpflichtet, und da habt ihr auch absolut recht, aber wer gibt euch das Recht dazu, im Namen des Kaisers Urteile fällen zu können? Ihr mögt vielleicht von den Kurfürsten erwählt worden sein, mehr, als diesen weltlichen Teil könnt ihr jedoch nicht vorweisen.
Ihr sprecht von Frieden, und es wird sich wohl niemand mehr Frieden wünschen, als Brabant. Der Kaiser hat uns unser Königreich als ganzes bestätigt, und wir sehen keinen Grund, warum wir das eure Wort höher werten sollten, als das des Kaisers. Wir fordern nun nichts anderes, als unser Recht ein, und somit auch die Provinzen zurück, welche uns der Orden wider jeden Rechts entrissen hat."
"Wenn Wir Euch korrigieren dürften, verehrter Graf, doch beschränkten Wir die Treuepflicht Eures Fürsten niemals alleine auf den Kaiser. Wir sprachen von seiner Treu gegenüber dem Reiche! Das, so meinen Wir, ist durchaus ein Unterschied.
Doch wenn Ihr Uns nicht als Repräsentant des Reiches anerkennt und wenn Ihr glaubt, diesem Reiche nicht mehr an zu gehören, weshalb, so fragen Wir, sollten Wir Unseren Reichsfürsten dann empfehlen Euch entgegen zu kommen auf das sie Land an Euren Fürsten abtreten?“
Der König mustert seinen Gegenüber kurz.
"Doch täuscht Euch nicht, für Uns ist Euer Land noch immer Teil des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Ob dies Reich nun von einem König oder Kaiser regiert wird, daß ändert es nicht!"
Früh im Oktober ward es so weit, von Putkamer, schlesischer Gesandter und Mentor Arthurs, betrat die Reichspfalz, um die Fahne Schlesiens zu vertreten.
" Eure Gnaden, wir sind erfreut euch zu sehen und doch steht dieses Treffen unter einem beklemmenten Ereignis, welches unsere Aufwartung vor euch nötig macht."
Robert Victor von Putkamer erfüllte seine Plicht und ging kurz mit dem linken Knie zu Boden, berührte mit der Stirn den Oberschenkel und blickte mit festen und entschlossenen Blick zum neuen König des "heiligen römischen Reiches deutscher Nation" auf. Er erhob sich und begann erneut zu sprechen, stehts gewillt den Blick vom brabantischen Gesandten zu lassen, welcher sein Gemüt erhitzte.
"König, Schlesien gab seine Stimme für euch, auf das das Reich erneut erblühen möge, auf das Recht und Ordnung herrsche, auf das die Grenzen unantastbar für fremde Mächte bleiben.
Doch wurden die Grenzen gebrochen, feindliche Einheiten überrannten das Reich, nahmen sich Güter und Landen. Wir wollen eure kostbare Zeit nicht mit dem Urtratsch der Gassen rauben, doch finden wir uns unberechtigt behandelt. Kriegstreiber sollen mit Land, Waren und Gold beschenkt werden, während die, die Unheil verhinderten und ihre Ausgaben nun zu decken haben, die durch Gott, oder dem Gesandten Gottes auf Erden zudem unrecht bestraft wurden, dieses zahlen müssen?
Schlesien bittet um Einsicht in die Verhandlungspapiere, als direkter Beteiligter, haben wir, so sind wir uns sicher, ein Recht darauf zu sehen, mit welchen Mitteln "gefeilscht" wurde."
Von Putkamer verbeugt sich erneut kurz und knapp und wartete eine Antwort ab, nicht ohne sich auf dem ihm zugewiesenen Platz zu setzen.
„Verehrter von Putkammer, seid Uns willkommen am Hofe.
Ihr sprecht viel Wahres. Auch Wir sind der Ansicht, die Bezwinger des Aggressors von Brabant haben es nicht an gutem Willen und großzügigen Gesten des Friedens mangeln lassen.
Hat nicht Euer Herr auf Unseren Wunsch hin Flandern geräumt? Hat nicht Sachsen seine Mannen aus Luxemburg abgezogen?
Wie hat man es gedankt? Man ist in die wehrlosen Lande eingefallen!
Und nicht nur, daß dort Brabantiner kamen, denen man dies ja noch hätte zugestehen können, es waren auch Franzosen und sogar Florentiner, was man schon als Affront und überflüssige Provokation hätte auffassen können.
Doch Wir wollen den Frieden und so schwiegen Wir bislang über diese Dinge.
Ebenso schwiegen Wir darüber, daß Gottfried von Bouillon sein vom Kaiser vergebenes Lehen Brabant an den Papst abgab, ohne das der zu diesem Zeitpunkt sehr wohl noch regierende Kaiser Stanislaus dazu sein Plazet gegeben hätte.
Wir schwiegen um des Friedens willen und fragten auch nicht, wie es sein könne, daß ein damals noch dem Kaiser Stanislaus verpflichteter König es wagen konnte sich zusätzlich einem anderen König zu unterwerfen. Selbst wenn Wir die Sicht des brabantiner Fürsten teilen würden bleibt dieser Punkt aufs Äußerste fraglich.
Zu guter letzt ist Unser Wunsch nach Frieden sogar so groß, daß Wir mit Unserer II. königlichen Bulle gar Euch und den Herzog von Kleve verpflichten wollen, für die Schulden des Brabantiners beim Franzosenkönig mit aufzukommen. Schulden immerhin, die wohl entstanden damit der Brabantiner gegen das Reich und Euch Krieg führen konnte.
Wir bekennen, Euer Zorn ist nur allzu verständlich.
Doch was ernten Wir für Unsere ausgestreckte Hand? Nur immer neue Forderungen aus Brabant und Worte, die Unsre Rechte auf dem Throne anzweifeln.
Als ob es darum ginge. Es geht darum, ob Friede oder Krieg herrschen soll!
Wir ziehen Unsre Hand nicht zurück und hoffen auch weiter darauf, daß Brabant sich dem Friede nicht entziehe. Doch stellen Wir Eurem Kurfürsten frei, von den Zahlungen an Frankreich so lange Abstand zu nehmen bis Brabant unseren Forderungen nachkommt und Luxemburg an Kleve übergibt. Möge der König von Frankreich seinen Schuldner zur besseren Einsicht bewegen.“
Der König will sich schon den Papieren des nächsten Regierungsfalls zuwenden, da fällt ihm noch etwas ein:
„Ach, wegen der von Euch geforderten Einsicht in Verhandlungspapiere…
Leider müßen Wir Euch enttäuschen. Es gab sehr wohl Verhandlungen und lange Gespräche mit einem Gesandten aus dem Franzosenreich. Doch darüber kann nur Stillschweigen bleiben und Papiere, daß versteht sich, gibt es dazu nicht.
Doch dies dürfen Wir wohl sagen; Es gab ein Einverständnis bezogen auf die Lande Flandern, Brabant, Zeeland, Luxemburg und Artois.
Darum irren auch diejenigen die glauben, Unsere Bulle sei ein „Einstiegsangebot“. Nein, dies ist bereits der Kompromiss und das Ende der Verhandlungen. Wir kommen damit sowohl dem Bouillonesen wie auch dem Franzosenkönig Louis weit entgegen, mehr ist nicht zu machen.“
Der Eldermann
28.11.03, 13:11
Der Bote Savoyens reist vom Hofe zu Heidelberg ab, da ihn, nach einigen Wochen Zuspruch des Weines, in einem klaren Augenblicke die Erkenntnis überkam, daß er von Exkommunizierten und deren Gesandten umgeben war. Solange der Papst jedoch keinen Unterschied machte, inwiefern die Häretiker gebannt waren, wollte er kein Risiko eingehen und verließ auf schnellstem Wege die Feste Satanas.
„Schade“, denkt der König, als er erfährt das der Ritter des St. Maurice-Ordens abgereist ist. „Gerne hätten Wir ihm noch dieses hier mit auf die Reise gegeben.“
Dann verkündet er:
„Wir, Carl-Ludwig, König der teutschen Lande unterstützen den Bau der Unifications-Kathedrale zu Chambéry. Aus den Lagern Unseres Lehens Baden~Elsaß sollen 500 Last Eisen und 800 Last Holz nach Savoyen gebracht werden. Wir hoffen, daß der Herzog von Savoyen diese Gabe als Geschenk annehme und zum Wohlgefallen Gottes in dem neu zu errichtenden Gotteshaus verbaue.“
http://www.gameup.de/content/screens/1697a.jpg III. königl. Bulle C.L.
Von Recht und Ordnung im Lande Ansbach
Mit Gottes Hülf und unter seiner Gnad bestimmen Wir, Carl-Ludwig, König der teutschen Lande, wiefolgt:
Der Fürst Trajan zu Echter möge nun den Titel Herzog von Franken tragen.
Er möge sich mit seinem Heere nach der Provinz Ansbach begeben, wo kein Reichsrecht mehr herrsche, seit der letzte Bayernfürst gestorben ist. Wir wünsche, daß er dortsselbst jedwede Bauernherrschaft bricht und das Land dem seinen anfügt. Er mag es dann als von Uns gegebenes Lehen treu und gerecht regieren.
gezeichnet & gesiegelt in Heidelberg am Neckar Anno Domini 1510
Carl-Ludwig I.
Sacrum Romanum Imperium Rex
"Eure Hoheit, wir sind etwas verstimmt. Zwar mag es Euch zu Ruhm und auch zur Ehre gereichen, dass Ihr Euch redlich bemüht die Dinge im Reich zu ordnen, jedoch können wir es nicht zulassen, dass Ihr in die Dingen, die auch ROM betreffen, unsere Meinung erst nicht einholt, zum zweiten unsere Standpunkte einfach ignoriert, zum dritten uns aus Verhandlungen, welche auch uns betreffen einfach ausschließt, zum vierten auch Rom mit - wie Ihr sagt - unumstösslichen Bullen vor vollende Tatsachen stellen wollt.
Ihr mögt der König der Teutsche sein, und so es an uns lieget, wir würden Euch gerne die Hand in Freundschaft reichen, jedoch, Ihr steht nicht ÜBER dem Papst, und was des Papstes ist, gehört nicht Euch.
Wir sind nicht gekommen, um uns wie ein Maulaffe vorzuführen lassen, sondern um die Dinge zu ordnen und zu regeln, gemeinsam einen Weg aus dem Dilemma des Reiches zu finden. Die Gebietsvergabe Brabants an den Heiligen Stuhl ist nach Reichsrecht gültig, und wir verbitten uns im Tone einer Bulle Befehle eines Gebannten an die Kirche zu erteilen.
Euer Bemühem mag zwar redlich und in der Zielsetzung richtig sein, doch die ART sie schmeckt uns nicht. Wollt Ihr ohne den Heiligen Vater und die Kirche das Reich regieren? Ihr seid auf dem besten Wege dazu. Wollt Ihr als Gebannter, Euch als Wahrer des Rechts und der Kirche aufspielen?
Wir sind nicht gekommen um uns dies anzusehen. Wie Ihr aus dem Briefe unseres Heiligen Vaters entnehmen konntet, Rom reicht Euch die Hand, jedoch nicht, wenn Ihr sie vereinnahmt. Wir können uns in allen Dingen in der Mitte treffen, doch dann auch bitte nach der rechten Art.
Falls Ihr das Mitwirken der Kirche zur Wahrung des Friedens und zur Wiederherstellen des Rechtes und auch des Selenheiles aller Reichsbevölkerunge wünscht, so sagt dies an. Wünscht Ihr jedoch nur Eure Macht zu demonstrieren, tut es nicht mit uns. Rom hat schon viele Könige kommen und gehen sehen.
Wir fragen also Euch heute hier und jetzt - wollt Ihr MIT ROM - oder OHNE ROM regieren? Es liegt an Euch...
Wir jedoch wir wünschen und erbeten auch dass zu letzterem ihr doch geneiget seid, und nicht aus eigenmächtig Wirken Euer Seelenunheil noch vergrößert...
Unser Knecht Gottes und König der Teutschen,
der Segen des Allmächtigen Euch zuvor,
Wiewohl wir wissen, dass unser Vorgänger und die Heilige Kirche Euch aus der Gemeinschaft der Heiligen ausgeschlossen, sehen wir es dennoch als unsere Pflicht an, ja geradezu als christliche Liebespflicht und Erweis an Christi unseren Erlöser, wiewohl wir geschildert bekamen, Ihr seid ein vernünftiger und rechtschaffener Mann, dem Wege zum Heil wohl näher, als manch "Gläubiger",
Euch die Hand zu reichen und das Gespräch zu suchen.
Am liebsten wollten wir Euch gen Rome rufen, jedoch, in Anbetracht der Tatsache, dass die Lage im Reiche zu ernst sei, es sich für einen Sünder nicht ziemet die Heilige Stadt zu betreten, als aus dem Ersuchen zur Busse allein, schlagen wir vor, uns an eine Orte des Reiches einzufinden, der von allen Seiten schnell zu erreichen sei und sowohl uns als auch Euch zum einvernehmlichen Gespräche dienen soll.
So ihr nichts dagegen einzuwenden habet, empfehlen wir das Kloster zu Bern, welches sowohl auf Eurem Lande liege, als auch unter unserer Hoheit stehe, und ob seiner freundlichen Lage allen zu Diensten zu stehen vermag. Wir besuchten es bereits als Kardinal zu Florenz und haben es in bester Erinnerung behalten, war es doch ein Ort unverfälschter Liebe und aufrichtigen Glaubens.
Wir reichen Euch in Demut die Hand, und bitte um des Reiches und der Heiligen Kirche willen, Euer Einverständnis zu erhalten.
Möge jenes Konzil im Jahre 1511 alle Streitfälle und Zweifel beseitigen und dem Reiche und der Kirche Recht und Frieden bringen.
Möge der Allmächtige trotz allem mit Euch sein
Papst Leo X.
Stellvertreter Christi
Bischof zu Rom
Und erneut fühlte sich der Nuntius durch ein Schreiben seines Heiligen Vaters überfahren...
„Hochverehrter Nuntius, es lag Uns ganz und gar fern Euch in Zorn zu versetzen.
Bitte sehet Unser Bedauern, sollten Wir in gar zu forscher Art den Eindruck vermittelt haben, die Rechte und Belange der heiligen römischen Kirche unbeachtet zu lassen.
Dies war keinesfalls Unsre Absicht, denn niemals würden Wir wagen dem Heiligen Vater zu befehlen.
Darum, lest dies bitte genau, steht in Unsrer II. Bulle auch, daß Wir den Papst bitten Brabant an seinen ehemaligen Herrscher zurückzugeben. Es war also keinesfalls ein Befehl oder eine Weisung.
Sollte dieser Eindruck entstanden sein, so bitten Wir um Vergebung.
Bitte zweifelt nicht an Unserem guten Willen. Sagten Wir nicht mehr als ein mal, daß Uns mehr als an allem anderen daran gelegen wäre mit dem Heiligen Stuhl in Eintracht zu regieren? Und ist es nicht Unser viel geäußerter Herzenswunsch von der heiligen Mutter Kirche wieder aufgenommen zu werden?
Um so mehr freuen Uns diese Zeilen des Heiligen Vaters. Natürlich soll es so sein wie er es wünscht. Seine Heiligkeit ist nicht nur im Lande Bern willkommen, es wäre Uns eine Ehre Ihn dort im kommenden Jahr empfangen zu dürfen.“
Der Nuntius verbeugte sich voll Demut und sprach:
"Euer Wort in Gottes Ohr. Verzeiht, wir waren zu hitzig, denn die Lage ist zu ernst. Das Recht muss sein Recht erhalten, die Gerechtigkeit ihre Gerechtigkeit, die Gnade zu Gnaden kommen und das Morden ein Ende finden. Möge der Allmächtige Euch segnen."
Graf von Berjou fächert sich immer noch Luft zu, und erwiedert tief in seinem Stuhl sitzend:
"Verehrter Carl-Ludwig,
Baden und andere Ordensmitglieder haben sich in die Fehde zwischen Kleve und Brabant eingemischt, welche unser Recht war, und somit auch vorher offiziell ausgerufen wurde. Brabants Heere wurden von euch und euresgleichen heimtückisch aufgelauert, und ohne Andeutung oder Vorwarnung angegriffen. Aber nicht genug, wir werden hier als Kriegstreiber gebrandmarkt, wo die Tatsachen doch ein ganz anderes Bild wiederspiegeln. Ebenfalls wirkt euer Eifer für uns beklemend, mit dem ihr das Königreich Brabant verschachern wollt. Die Lande sind untrennbar, und werden es auch stets bleiben, andere Lösungen sind höchstens temporär ertragbar.
Damit ihr uns nicht falsch versteht, verehrter Carl-Ludwig, natürlich akzeptieren wir die Entscheidung der Kurfürsten, euch zum König zu wählen, aber was nützt euch das ganze Lametta ohne den göttlichen Segen? Denkt ihr, eure Weisheit wird zur Lenkung des Reiches ausreichen, wenn sie nicht von Gott gestützt wird? Wir möchten uns einer Wertung nicht hingeben.
Ruhm und Ehre Euch König Carl-Ludwig I.
Wir Trajan zu Echter senden Euch Unseren Dank, das Ihr Uns als Herzog von Franken bestätigt und Ansbach Uns zum Lehen gegeben habet.
Sollte je ein feindlich Heer wie einst der Pole ins heilige römische Reiche deutscher Nation einfallen so geloben Wir Trajan zu Echter Herzog Frankens an Eurer Seit dem Feinde die Stirn zu bieten.
Möge der Herr unser Gott mit Euch sein!
gezeichnet im Jahre des Herrn 1510 zu Würzburg
Trajan zu Echter
Herzog von Franken
mit den Provinzen Würzburg, Mainz,
der Grafschaft Pfalz und Anhalt
Putkamer hatte lange abgewartet, seine Hände faltig ins Gericht gezogen und seinen Geist den Tage über gespitzt. Nun erhob er erneut das Wort, um ins Wortgefecht einzugreifen. Dazu stand er auf und lief vor den anwesenden Gesandten auf und ab.
" Wir sehen mit Hoffnung den Schimmer eines Funken Friedens, viele Mannen sind in diesem sinnlosen Schlachten gefallen. Viele Menschen haben ihr Hab und Gut verloren. Die Staatskasse wurde geschwächt und allerorts Fehden herauf beschworen.
Wir sind voller Freude, das ihr ein Vertrag mit Frankreich erfolgreich aushandeln konntet, zumindest auf dem zweiten Blick erfolgreich, nur fragt sich unserer Herr Arthur, warum vorallem Schlesien die Last des Krieges zu tragen hat. Mit dem Verlust Flanderns, eines eher unbedeutenden Landstrichs und den Steuernachteil in Zeeland, durch die Reparationszahlungen an Frankreich, fühlen wir uns deutlich mehr zur Kasse gebeten, als andere Fürsten und Khurfürsten. Wir wollen dahingehend darauf hin weisen, das Schlesien diese Mehrbelastung nicht alleine tragen will und kann."
Von Putkamer setzte sich, um weitere Diskussionen abzuwarten.
Der Graf von Berjou warf von der Seite ein:
"Ihr habt einen unrechtmäßigen Krieg vom Zaun gebrochen, und fremdes Land besetzt, und nun beschwert ihr euch, ob eurer Lasten in Summe des Plünderungszuges? Löst die Okkupation unserer Gebiete, dass das Recht wiederkehre, und die kaiserliche Ordnung wiederhergestellt wird, die Last soll dann nicht die Eure sein..."
" Nun habt nicht ihr selbst diesen Einmarsch zu verantworten? Ist es nicht engstirnig von Brabant auf Recht zu pochen, wo sie es sich selbst verwirkt haben?"
Brabant hat stets seine Absichten offen getragen, und wird dies auch in Zukunft tun. Wie stets mit der Ehre, wen man feige dem Gegenüber auflauert, um ihn hinterrücks zu überfallen? Wir befanden uns offiziell in Fehde mit Kleve, als die Übergriffe des Ordens erfolgten!"
" Ihr saht also Kleve als gleichrangigen Gegner an, als euer Recht es zu überfallen und dessen Land zu rauben, nur weil Brabant Land benötigte, um sein Reich zu vergrößern.
Nun so frage ich euch, wie sollte der eure Weg weiter beschritten werden? Erst Kleve, dann Hessen, dann nach Norden oder Süden. Ihr brüstet euch hier einer Fehde, derer Eskalation nur euer Sucht zu verdanken ist, errinnern wir uns doch noch an die beschwichtigenden Worte Kleves.
Es gibt immer einen Grund seine eigene Gier zu befriedigen, der Orden hat euch besiegt und ihr habt nichts besseres auf Lager, als ihn zu verurteilen, ob der Schuld bei euch selbst zu suchen ist."
"Gleichrangiger Gegner? War Brabant ein gleichrangiger Gegner gegen den gesamten Orden? War Oldenburg ein Gegner für Holstein und Vorpommern? Die Fehde zwischen Kleve und Brabant mag in euren Augen aus nichtigen Gründen entstanden sein, für uns ist sie es nicht. Zumal ich darauf hinweisen darf, dass sowohl Sachsen, als auch Holstein vorab von dem Angriff Brabants auf Kleves instruiert waren, und weder der eine, noch der anderes es für nötig hielten, auch nur den geringsten Protest anzumelden. Die Gier, Heimtücke, und Berechnung dürfte hier wohl eindeutig eher auf Seiten des Ordens zu finden sein. Ausserdem möchten wir hinzufügen, dass Brabant vom Orden nicht besiegt wurde... wie könnte es sich sonst noch eines solch vitalen Heeres erfreuen?"
"Ihr mögt es drehen wie ihr wollt, der Orden hat nicht den Erstschlag befehligt, sondern nur diese Provinzen geschützt, deren Heere niemals in der Lage gewesen wäre, die eure Übermacht zu bremsen. Zudem, seit ihr in ein fremdes Land gezogen, was können wir dafür, wenn ihr Grenzen brecht und auf Armeen trefft, die dort campieren?"
"Wir haben keine Armee "getoffen", die dort campierte, wir wurden von ihr aktiv angegangen. Und es ist auch interessant zu sehen, dass ihr unter dem "Schutz" der Provinzen eines Landes, die Okkupation der Provinzen eines anderen versteht. Wenn dem Orden doch soviel an dem Frieden im Reiche steht, warum hat er uns dann nicht vor unserem Feldzug gegen Kleve darauf hingewiesen? Aber nein, statt dessen, wurden die Feldzugsplanungen noch mit Sachsen und Holstein abgestimmt!"
" Nun euer werter Herr, war wohl alt genug, sich seine Taten zu überlegen. Welcher König läßt sich denn in seine Feldzüge herein reden, sich die Butter vom Brot reden oder nimmt gar eine Weisung eines anderen niedriger gestellten Adelsmann an? Eure Reden in anderem Zusammenhang.
Aber dies ist nicht der Grund, weshalb wie vor unserem König erschienen sind und mit Verlaub, es ist nicht an uns über eure Taten zu richten, wir können sie nur verurteilen und ließen dies bereits durchsickern. Also gebt uns den Faden zurück, wir haben wirklich wichtigere Dinge zu erledigen, als uns mit euch über die Fehler eures Herren zu streiten."
Putkamer wande sich vom Brabanter ab, um dem König weiter zuzuhören, ob da noch was kommen würde...
"Welch ungehobelter Mensch", dachte Berjou bei sich, "jetzt, wo ihm offenbar wird, dass seine Argumentation irreführend ist, weicht er schnell dem Dispute aus. Doch kann sowohl er, als auch seinesgleichen die Augen länger vor der Wahrheit verschliessen?"
Der Abgesandte aus Florenz indess stand nur dabei, hörte sich beide Seiten geduldig an, schüttelte dann mit dem Kopf, ob der festgefahrenen und widersrpüchlichen Argumentationen BEIDER SEITEN, wandte sich dann an den Nuntius des Heiligen Vaters, welcher ebenfalls anwesend ward und plauderte ein wenig mit jenem vor sich hin.
Dann einen Faden des Gespäches aufgreifend, wagte er es, sich in den Disput einzumischen:
"Werte Herren, wir sind nicht hier um Äpfel als Birnen zu deklarieren. Darin verstehen sich andere Herren besser. Jedoch, es liegt wohl in unser aller Interesse, dass das REICHSRECHT wieder zur Geltung komme, und dies betrifft ALLE ABGELEGENHEITEN.
Der Einmarsch brabanter Truppen in Kleve und Köln aus fadenscheinigen Gründen war in der Tat ein Frevel, der nicht geduldet werden konnte. Der NUNTIUS des Papstes wir mit Sicherheit beipflichten, dass es eine Unverschämtheit sei, einen Staat aus Gründen anzugreifen, welche besagten, man könne die kirchliche Beteiligung in jenem Nachbarstaate nicht dulden. Die Frage nach weltlicher und kirchlicher Macht gilt es jedoch hier von uns nicht zu debattieren. Dies sollen jene Herren tun, die sich darin verstehn."
Damit wies er in Richtung des Nuntius aus Rom.
"Die Verteidigung Kleves und Kölns indess durch den Orden, oder wen auch immer, war in der Tat gefordert, und auch RECHTENS, denn jeder Landesherr ganz gleich welcher hat das RECHT sich und seine Verbündeten zu verteidigen."
Hier holte er Luft und fuhr dann fort:
"Doch Verteidigung ist die eine Sache. Bestrafung eine andere. Wie wir alle wissen, steht es Landesfürsten jedoch nicht an, auch keinem Orden, an anderen Landesfürsten die Strafe zu vollziehen, denn dies ist kaiserliches RECHT.
Man könnte jetzt fragen, wo war der Kaiser? Sprach er den Herrscher zu Brabant nicht vogelfrei? Uns ist diesbezüglich nichts bekannt, jedoch wir können irren. Des weiteren, was sollte man davon halten, wenn ein Kaiser das Vorgehen seiner Landesfürsten nachträglich legitimierte? Ist es dann noch rechtens? Oder hat ein Kaiser nicht schon abgedankt?
Wie immer man es wendet, das RECHT wurde von beiden Parteien gebrochen."
Erneut holte er Luft.
"Jedoch begehenn wir nicht den Fehler, beide Brüche in ein und dem selben Verfahren zu besprechen. Im Gegenteil sie sind gesondert zu betrachten und auch zu bestrafen.
Fall1: Angriff Brabants auf seinen Nachbarn Kleve.
Fall2: Angriff auf Brabant und eigenwillige. "rechtswidrige" Okkupation brabanter Gebiete durch den Orden.
Wenn seine Hoheit unser neuer König in beiden Fällen RECHT zu sprechen WAGEN, so müssten BEIDE Fälle zu einem Schuldspruch führen.
Daher plädieren wir, zum einen Brabant zwar abzustrafen, jedoch nicht zur Bereicherung des Ordens.
Möge Flandern wegen uns an einen dritten zum Lehen vergeben werden. Es gibt im Reiche sicher genug Herren adeligen Geblüts, welche zu einer Herrschaft dort berechtigt wären.
Und was den Orden betrifft: Zöge er sich auf seine Ausgangspsoition zurück, wir würden über den vorausgegangen Rechtsbruch, gar die Tilgung und Auslöschung des Herrscherhauses zu Brandenburg großzügig schweigen. Es wäre dann bereits mehr Gnade als Recht ergangen.
Jedoch, es wird wohl an seiner Majestät liegen, wie sie sich entscheiden wird.
Doch bedenkt zu guter aller letzt: Ihre Hoheit sind KÖNIG, und NICHT KAISER.
Einen absoluten Richtspruch mag er nur, über die seinen zu fällen, das Reichsrecht zu gestalten und zu formen, steht ganz alleine einem Kaiser zu."
Ein Abgesandte aus Hessen traf in Heidelberg ein. Er überreichte folgende Depesche:
"Mein König!
Angesichts der aktuellen Lage des Reiches bitten wir Euch, daß Ihr den Reichstag wieder einsetzt. Es sollten von allen Reichsfürsten ein dauerhafter Abgesandter zu dieser Versammlung entsendet werden, wobei Ihr den Vorsitz inne haben solltet. In einer solchen Runde könnten dann Angelegenheiten des Reiches vorgebracht und besprochen werden, wie es seit jeher Brauch war.
gez. Jochen von Fulda, Herzog von Hessen, Herzog von Münster, Verteidiger zwischen Rhein und Weser"
http://www.gameup.de/content/screens/1697a.jpg Brief des Königs:
Dem treuen Freund Jochen von Fulda,
Wir lasen Eure Zeilen und möchten Euch sagen, Unser Hof zu Heidelberg steht jedem Manne offen, der in guter Absicht den König zu sprechen wünschet. Dies sei nichts anderes als es unter dem alten Kaiser der dort genannte Reichstag war. Auch steht es jedem Fürsten frei, einen ständigen Gesandten an uns zu senden, der am Hofe wohl aufgenommen sei und angemessen unterkommen soll.
So angezeigt scheint und die Lage des Reiches es erfordert werden Wir zu gegebener Zeit einen befristeten Reichstag berufen, zu dem dann alle Fürsten des Reiches geladen werden.
gezeichnet & gesiegelt in Heidelberg am Neckar Anno Domini 1511
Carl-Ludwig I.
Sacrum Romanum Imperium Rex
Ritter Dietmar von Romrod erreichte die Reichspfalz Heidelberg.
Er reichte folgendes Schreiben beim königlichen Secretarius ein:
"Mein König,
wir haben uns Euer Schreibe zu Herzen genommen und entsenden Ritter Dietmar von Romrod an Eure Reichspfalz zu Heidelberg. Er ist ein geeigneter Mann unsere Interessen wahr zu nehmen und für uns zu sprechen.
gez. Jochen von Fulda, Herzog von Hessen, Herzog von Münster, Verteidiger zwischen Rhein und Weser"
"Ihr seid uns sehr willkommen, Ritter von Romrod. Es gäbe da eine Sache die Wir gerne mit Euch in aller Ruhe besprechen würden.
Doch werden Wir noch dieser Tage gen Süden aufbrechen, wie wäre es, wenn Ihr Uns begleitet?"
Der König macht eine einladende Geste.
"Dies gilt natürlich auch für alle anderen Anwesenden Gesandten."
Drei Tage später verlässt der königliche Haushalt in einem langen Troß aus Reitern, Kutschen und Karren Heidelberg.
Man nimmt die Straße nach Durlach.
Nach zwei Tagen erreicht man die badische Residenz und verweilt eine Woche. Carl-Ludwig nutzt die Zeit Papiere zu studieren, seinem Sohn ein paar Anweisungen und gute Ratschläge zu erteilen und auf die Jagd zu gehen.
Dann geht es weiter.
Langsam zieht der Lindwurm des königlichen Gefolges durch das Oberrheintal, immer gen Süden.
Es wird immer nur kurz Rast gemacht und nur in Achern, Lahr und Freiburg hält es den König jeweils zwei oder drei Tage.
Zum Glück ist der Winter vorbei und es geht trotz der aufgeweichten Straßen gut voran.
Bereits gut einen Monat nach dem Aufbruch in Heidelberg erreicht man Weil am Rhein. Hier muss der große Fluß überquert werden, was einige Tage in Anspruch nehmen wird.
Der König nutzt die Zeit für Ausritte und Jagdgesellschaften.
Ist man erst auf der anderen Seite, sind es nur noch gut 38 bad. Landmeilen bis Bern.
Unser Lehnsherr !
Das Lehen Ansbach das Ihr Uns zugewiesen habt wurde nun dem Frankenland angegliedert.
Ab dem heutigen Tage solle dort wieder für Recht und Ordnung gesorget werden.
Dies geloben Wir bei Gott unserem Herrn!
Untertänigste Grüße
Herzog Frankens
Trajan zu Echter
Ritter Dietmar von Romrod folgte beständig im königlichen Troß dem Kaiser gen Süden. Gespannt wartete er auf einen Moment, bei dem er unter vier Augen mit dem Kaiser sprechen kann. Hatte er doch auch ein Anliegen von seinem Herzog mit auf die Reise bekommen.
Der König würde sehr gerne mit dem hessischen Abgesandten sprechen, doch leider wirkt dieser etwas unzugänglich.
(ot: verehrter Hesse, Euer PM-Postfach ist voll!)
Unterdessen erreichte ein Reiter den Tross des Königs, welcher die Botschaft überbrachte, dass man in Rom bereits alles vorbereite, um sich alsbald gen Bern auf den Wege zu machen.
"Der Heilige Vater läßt bereits alles vorbereiten, der Tross steht beinahe fertig, und so wir Euch eben die Kunde geben, mag es vielleicht möglich sein, dass er sich schon auf dem Wege gen Bern befinde."
Der König erreicht mit seinem Gefolge Bern.
Unterwegs hört man von dunklen Gerüchten, die Osmanen würden mordend und alles niederbrennend durch das südöstliche Europa ziehen. Schon sollen erste Türkenreiter in polnisch Ungarn gesichtet worden sein.
Doch dies sind wage Informationen und wer könnte schon glauben, die Heiden kämen bis nach Deutschland?
Viel wichtiger erscheint das nun bald anstehende Treffen mit dem Heiligen Vater.
Es war schon spät am Abend, als sich eine endlos lange Kolonne von Reiter, Pferden und Wagen, Rittern, Kirchendienern, schweizer Gardisten, buntem Fußvolk und Gesinde der Stadt Bern näherte. Die Reisekolonne hatte die Alpen glücklich und - wie durch ein Wunder - ohne Verluste überquert, die Stimmung lockerte sich, die Menschen waren froh endlich am Ziel der Reise angelangt zu sein.
Lorenzo II. de Medici hatte es sich nicht nehmen lassen, das erste mal in seinem Leben eine Reise nördlich der Alpen zu unternehmen, der herzogliche Tross war wohl bestückt, selbst Dichter, Musiker, Philosphen und Rechtsgelehrte aus Bologna waren mit dabei, neben unzähligen florentiner Handelsmannen, welche glaubten auf diesem gewaltigen Konzile das eine und andere Geschäft abwickeln zu können.
Eben bogen die Wagen um eine Kurve, steuerten über die enge Brücke durch die engen Gassen der Stadt und suchten eine Herberge, welche glücklicherweise, dank der hervorragenden Kontakte der florentinischen Handelskammer, bereits im Voraus angemietet wurde. Desdemona zog den Vorhang ihres Wagenfensters wieder zu, waren die Gassen doch viel zu eng und auch zu dunkel, viel zu verwinkelt und überall stank es nach diesem Morast aus Schlamm und Müll, welcher die Strassen bedeckte.
Eine viertel Tagesreise weiter hinten indess, befanden sich die Wagen des Heiligen Vaters, und als jene ihr Quartier ausserhalb von Bern im Kloster erreicht hatten, entstand eine Geschäftigkeit, wie sie die schweizer Stadt noch nie gesehen hatte.
Der Nuntius des Heilgen Vaters indess erstatte diesem erst einmal Bericht, und wurde gleich anschließend zu dem König der Teutschen gesandt um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Es galt zu regeln, wie die Prozedur des Konzils von statten zu gehen habe, wann der König gedenke im Büsserhemde den Heiligen Vater aufzusuchen, wie der Heilige Vater jenen Bußfertigen dann in den Schoß der Kirche aufnehme, ob er ihn gar selbst noch salbe und ihm ein zweites mal, nun aus GOTTES GNADEN, die Krone auf das Haupt setze, wann dann der Einzug in die Stadt geschehen solle, wo man sich zu den Besprechungen treffe, welche Punkte und Themen zuerst behandelt werden sollten und derlei Fragen mehr.
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