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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Residenz Breslau ,Khurfürstentum Schlesien



Medicus
13.11.03, 20:35
http://www.schlesien-bonn.de/bilder/orte/breslau/teil2/schlesien.gif

Herrscher:

Hermann von Hatzfeld-Trachtenberg, ledig (33)

Ritter des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem
http://www.manfredhiebl.de/impressum.jpg
Familie:

-Arthur Emilias, Prinz von Hatzfeld-Trachtenberg, (23)
-verheiratet mit Johanna von Küstrin (22)
-Vater von Heinrich, Prinz von Görlitz (3)

Stammsitz der Familie, an der Oder:

http://www.dickemauern.de/malbork/ansik.jpg

Medicus
13.11.03, 20:37
http://www.genealogienetz.de/reg/SCI/maps/fruehzeit.gif

Medicus
13.11.03, 20:49
An dem heutigen Tage wird das Kloster von St. Helena eingeweiht. Viele Tausend Stämme Holz, Säcke Eisen, Schweiß und Geld wurden von der herrschenden Familie in Schlesien zur Verfügung gestellt, um St. Helena in neuem Glanze zu sehen.

Abt Hans Lauchlan von Guenther übernimmt den Schlüssel.

http://www.schloesser-magazin.de/image/objekte/alp/alp03.jpg

Der Marienaltar ist ein Kunstwerk eines Schmiedes in Breslau.

http://www.schloesser-magazin.de/image/objekte/alp/alp07g.jpg

Aus Bescheidenheit vor Gott unserem Schöpfer wurde diese Kirche zusätzlich zur Kapelle der Abtei errichtet.

http://www.schloesser-magazin.de/image/objekte/alp/alp01.jpg

Medicus
13.11.03, 20:51
Hans Lauchlan von Guenther, Abt von St. Helena

General Alfons von Graz, Regiment "Groß Wartenberg"
http://www.schlesien-bonn.de/bilder/wappen/grosswartenberg.jpg

General Eduard von Staffelstein, Regiment "Greiffenberg"

http://www.schlesien-bonn.de/bilder/wappen/greiffenberg.jpg

Generalmajor Friedrich von Rothenburg, Regiment "Rübezahl"

http://www.schlesien-bonn.de/entdecken/breslau1.gif

Robert Victor von Puttkamer, Berater und Gesandter des Khurfürsten

Medicus
13.11.03, 22:35
Öffnungszeiten Hofkanzlei:

Donnerstag (20:00 Uhr) bis Sonntag (22:00 Uhr)

Briefe, Dokumente oder Pergamente dürfen an anderen Tagen natürlich abgegeben werden, müssen jedoch bis zu den angegebenen Zeiten warten, um geöffnet und beantwortet zu werden.

Gez.
Die Geisel der deutschen Wirtschaft :rolleyes:

Medicus
14.11.03, 22:17
Arthur sahs wiedereinmal im Rosengarten und schrieb Gedichte für seine Braut. Sein Blick wanderte nur ab und an nach oben um nachzudenken und einem Eichhörnchen beim Nüssesammeln zuzusehen.
Sein Vater war nun schon fast 2 Jahre im Feld, hatte ihm sozusagen die Regierungsgeschäfte ans Herz gelegt. Dieses Amt füllte er auch sehr sorgreich aus und doch strebte der junge von Hatzfeld-Trachtenburg nach mehr diplomatisches Ansehen im Reiche, was nicht auf die scharfe Klinge seines Schwertes gebaut war, sondern an das friedliche Miteinander noch vor ein paar Jahren errinnerte.
Der alte Kaiser war schwach gewesen, der neue König des Reiches mußte stark werden und er mußte vertrauensvolle Fürsten an seiner Seite wissen. Auf dessen Stärke er sich stützen konnte, um Recht durchzusetzen und Unrecht zu bestrafen.
In Rom regierte ein unerfahrener Papst, der viel zu Papier brachte, alle zu Frieden und Miteinander aufrief, was auch sein gutes Recht war, doch übersah er die Grenzen seiner Befugnisse, überschritt die Grenzen seiner göttlichen Gnade und nahm dem deutschen König jegliche Zügel aus der Hand.

Gott allein würde entscheiden was Recht und was Unrecht sei, er würde ein Zeichen setzen, dessen Schein und Sein über die Lakaien seiner Gnade verfüge. Er würde den Feldherren den Befehl geben anzugreifen, oder ihnen die Schlacht verbieten. Dies konnte kein weltlicher Papst in seiner Sucht nach Macht und Vollkommenheit entscheiden.

Arthur stand auf, seine Gedanken waren verschwommen, sein Blick richtete sich auf den Rebengang, aus dessen Dunkelheit von Puttkamer schritt. Er grüßte seinen Herren und gab ihm durch ein kurzes Lächeln zu verstehen, das auch er gerne hier war, um nachzudenken, oder um mit dem jungen Prinzen über Politik und Schlesien zu plaudern...

Medicus
15.11.03, 10:16
Früh war er wieder unterwegs, der Arthur und dies schien auch gut so zu sein...

"Hauptmann Steiger!
Was in Gottes Namen macht ihr noch in der Feste? Die Truppen sollten schon lange auf dem Marsch gen Mittelmeer sein."

"Ja Herr, da möget ihr Recht haben, doch die Regimenter "Rübezahl", "Groß Wartenberg" und "Greiffenberg" haben so gut wie alle Planwagen mitgenommen. Die Garnisionen mögen diese nicht brauchen, doch unsere Armee braucht Verpflegung im Gefecht."

"Harr... bringt die Truppe endlich in Marsch, ich kümmere mich um die Karren, sie werden sicher schneller sein als eure Mannen zu Fuß. Die Reiter kommen dann mit den Wagen nach. Zur Not laßt euch bei den Bauern verköstigen, aber dies friedlich und gesittet. Klar!"

"Sehr wohl Herr, ich lasse zum Antreten blasen."

Nicht antreten, sondern abtreten und jetzt dalli."

Steiger drehte auf dem Hacken um und rannte davon, um seinen Herren, dessen Kopf die Farbe einer gut gereiften Tomate angenommen hatte, aus den Augen zu kommen und endlich die Truppe los marschieren zu lassen.

Medicus
15.11.03, 14:49
"Hä, Steiger was macht ihr denn immernoch hier?"

"Herr, wir haben die Kolonne los geschickt, sie wird von Oberleutnant von Ratzenberg angeführt. Wir wollten dann mit den Reitern uns auf den Weg machen.
Was machen die Planwagen, Herr, wenn ich fragen darf?"

"Dürft ihr nicht! Hm, gut dann nehmt mir diese Aufgabe ab. Reitet nach Graz und holt aus dem dortigen Landsgut die Wagen. Füllt sie mit Vorräten in St. Helena auf. Gebt Abt Hans Lauchlan von Guenther dieses Schreiben, das wird den Speicher öffnen und reitet dann endlich dem Batallion hinterher. Vergesst aber nicht die Reiterrei... und nun los. Wir haben Wichtigeres zu erledigen."

"Zu Befehl Herr!"

...

"Ah liebste Johanna da seid ihr ja, wo ist unser Sproß?

"Ich gab ihn in die Obhut der Magd, sie wird ihn gut versorgen."

"Gehen wir ein Stück, oder habt auch ihr diesen Drang?"

Ja haben wir, doch findet ihr nicht, das es noch zu früh am Tage ist?"

Nun wir sind der Meinung, das es nie zu früh sein kann, also denn los Weib, lass es uns beginnen."

...

Medicus
15.11.03, 21:44
"Herr ein Reiter hat soeben dieses Schreiben vom "Orden" abgegeben."

Wieso an uns, unser Vater ist weit im Westen? Habt ihr das dem Boten nicht gesagt?"

Doch, doch Herr, er sagte uns, dieses Schreiben wäre für euch bestimmt."

"Hm dann gebt her und bringt mir einen Krug Mett."

"Sehr wohl Herr."

Medicus
16.11.03, 00:13
"Diener!"

"Ja Herr?"

"Lasst sofort einen Reiter nach Süden eilen und Hauptmann Steiger diesen Brief übergeben. Es ist mehr als dringend, also los!"

"Ich eile Herr..."

Medicus
16.11.03, 01:23
Das Volk wird wieder mit Nahrung versorgt, dies soll vorallem den harten Winter entschädigen.

Medicus
16.11.03, 10:36
Feldlager zu Zeeland, Regiment "Rübezahl"

Hermann schritt im Frühtau durch die Zeltreihen, schon die Römer hatten so campiert. Er jedoch kam aus der Festung, um seinen Mannen Mut und Ehre ans Herz zu legen. Die Batallione waren bereits angetreten. Der Schlesier machte nicht viele Worte und bestieg sein Roß, um im Gemäuer mit von Rothenburg und seinen Verbündeten, die letzten Besprechungen abzuhalten.

Kurz nach dem Anstieg zur "Felsenfeste" drehte er sich auf der hölzernen, mit Eisen beschlagenen Zugbrücke nochmals um, schaute ins Tal. Der Nebel verzog sich nur langsam, aber seine Worte hallten im Wind "Ein guter Tag zum Kämpfen und ein guter Tag für Gott unsere Heiligkeit."

...hunderte Kilometer weiter im Osten...

Berlin, Quartier des Regiments "Greiffenberg"

http://www.burgenwelt.de/spandau/spanluft.jpg

Eduard von Staffelstein schaute über die Zinnen hinaus, als der Troß von Regiment "Groß Wartenberg" am Horizont verschwunden war, trat er ab und ließ sich ein paar Dokumente kommen.
Im selben Augenblick kam ein Bote zu ihm herein, übereichte ihm ein küstrinisch, gesiegeltes Pergament und verschwand wieder. Von Staffelstein blickte zufrieden ob der Unterstützung aus dem Osten und wies Hauptmann Günzel an, die Mannen im Verteidigungsring zu verteilen.

Medicus
16.11.03, 20:19
"Arthur ich wollte mit Euch reden."

"Ihr ward mir immer ein Mentor, habt mich gelehrt und unterwiesen in Diplomatie, wie in Waffenkunde. Von Puttkamer ihr seid mehr als ein Gesandter für uns."

"Ich danke Euch, doch müssen wir über Mailand sprechen, ich weiß, das Euer Herz brennt, das ihr Euch verraten fühlt, aber ihr wißt, was Euer Vater bewirkt hat, was der Orden für ihn bedeutet, was er für Euch bedeuten sollte?!"

"Ihr wißt, ich stehe zu meines Vaters Wort, zu seinen Taten und seiner Seele und ich werde mich seiner Stimme beugen.
Haben die Italiener dies wirklich verdient?"

"Ihr habt nicht darüber nach zu denken, doch geben wir Euch unser schützende Hand und hoffen, das auch dieser Krieg schnell vorüber zieht. Hermann, Euer Vater, weiß was er tut, ihr habt Euch nur den Willen und der Macht des Ordens gebeugt, lasst es darauf beruhen und gebt Euch nicht Euren Schuldgefühlen hin."

Medicus
16.11.03, 21:54
"Steiger, da seid ihr ja wieder. Habt ihr die Mannen erfolgreich zurück quartiert?"

"Ja Herr, ein solcher Marsch tut den Jungs richtig gut, wir werden dies nun öfter durchführen. Eurer Bote hatte Glück uns vor der schlesisch-böhmischen Grenze abzupassen, so brauchten wir uns nicht vor unserem Nachbarn beschämen."

"Gut, gut, doch kommt mit, wir wollen auf eure Wiederkehr trinken, ihr habt sicher auch Hunger, die Magd soll was richten."

"Das passt sehr gut Herr und in der Tat, wir sind sehr hungrig, ob der Kilometer, denen wir ein Beispiel unserer Mannen gaben und mitliefen..."

Medicus
20.11.03, 20:06
Am 12. 07. 1509 kehrte Hermann überraschend mit seiner Hauptstreitmacht nach Schlesien zurück. Die eroberten Gebiete wurden durch frische Einheiten geschützt, welche im Jahre des Herrn 1508 ausgehoben wurden.
Der Schlesier trat durch die grauen Gemäuer und begrüßte seinen Sohn herzlich, aber auch erschöpft. Die Jahre der Schlacht hatten ihn gezeichnet. Sein Schwert sah verbraucht aus. Wenige Augenblicke später hatte ihn Arthur über die Lage in Brandenburg informiert und er entschied, das Heer Wilhelms ein für alle Mal vom Boden zu tilgen.
Am Abend zog eine unendlich erscheinende Kolonne in Richtung Brandenburg von Dannen. An ihrer Spitze ritt von Rothenburg. Das Rübezahl-Regiment würde den Fall Brandenburg ein für alle Mal beenden. Und Schlesien vom Krieg befreien...

Medicus
20.11.03, 20:31
"Vater ihr ward solange weg, der Krieg hat Schlesien gezeichnet, das Volk ist zwar mit gewachsen und hat gute Geschäfte gemacht, doch in jedem Land gibt es Armut. Genau diese Bürger verlangen nach Frieden, wundern sich sehr, das ihr den Gottesfrieden bracht."

"Nun mein Sohn, Gott hat uns den Befehl zum Angriff gegeben, der Papst war eine Maionette Florenzes und dessen Herrscher, seine Lügengeschichten mögen das einfache Volk überzeugt haben, doch dem gebildeten Manne erscheine sie ihn zwielichtigem Bild. Gott hat diese Sünde gerächt und den Papst zu sich geholt. Nicht besser hätte Gott seine Macht über alles Weltliche darstellen können. Trotzdem möchten wir für den Papst beten, er war tief im Süden von den hetzerischen Tyrannen eingeschlossen und nicht in der Lage frei zu entscheiden und die göttliche Fügung des Ordens zu erkennen.

Wir haben in vielen Schlachten gestritten, haben Feldherren und Fürsten bekämpft, die des Kaisers Wort brachen, das Recht in deutschen Landen untergruben. Ob Brabant, Oldenburg, Brandenburg oder Italien, sie alle hatten eines gemein, sie verachteten die Krone des Kaisers und erhielten die gerechte Strafe dafür. Sicher wird es viele Stimmen im Reich geben, die uns die Ordenskrieger für Land- und Gold- gierige Fürsten halten, doch stand an oberster Stelle die Macht des schwachen Kaisers aufrecht zu erhalten. Dies haben wir mit unseren Reserven an Geld und Menschen getan. Viele Soldaten ließen ihr Blut auf dem Feld für den Kaiser und die Kirche und wurden nun mit einem Bann belegt, ist dies Gerechtigkeit mein Sohn?"

"Vater ich zweifle eure Taten weder an, noch verurteile ich sie. Ich bin stolz auf euch. Ihr habt dem Kaiser treu gedient und tapfer gekämpft."

Mein Sohn Stolz ist eine Tugend, die ihr besser ablegen solltet. Es gibt nichts verachtenderes als sich auf seinen Lohrbeeren auszuruhen und im eigenen Saft zu baden. Laßt uns nun zu Abend essen, wir sind hunrig und haben euch noch viel aus dem Westen zu berichten. Habt ihr z.B. gewußt, was für eine komische Sprache sie da sprechen...?"

Medicus
21.11.03, 18:40
Nach gut zwei Wochen in Breslau veranstaltete Hermann für den Adel ein Gelage. Seine Geschichten aus dem weiten Westen wurden zu neugierig verfolgt,als das kaum einer kam.
Der Thronsaal platzte aus allen Nähten. Tische mit frischem Wild, Fisch, Hasen und Spanferkeln überhäuft wurden geentert. Wein und Mett aus hölzernen Fässern gezapft. Spielleut sangen und Weiber tanzten. Nicht wenige begangen zu Abend mit den Damen eine Sünde.

Hermann rülpste laut und erhob sich und sein Krug voll Mett.

"Herren von Schlesien!

Wir sind froh wieder unter euch zu weilen, lang hat der Krieg gedauert, jetzt sollte er vorbei sein. Die letzten Scharmützel werden von unseren Generalmajor Rothenburg beendet, dies auch der Grund, weswegen er heut nicht hier anwesend sein kann. Auf sein Wohl!"

Hermann setzte den Krug an, schluckte alles in einem Zug hinunter und ließ die Magd, deren strammer Körperbau einen kräftigen Griff erhielt, nachschütten.
Erhob erneut das Wort...

"Männer, wir haben einen guten Kampf ausgefochten, doch nun sind wir daheim und werden auch bleiben. Es sei denn Gott fordert einen neuen Ritt... "

Nach diesem Satz, fing er laut Hals an zu lachen und verschluckte sich so kräftig, das er einen halben Hasen wieder auskotzte. Ein Krug Mett erlosch das Krabeln im Halse. Hermann ließ sich fallen und überging das erboste Gesicht seines Sohnes. Das Feldlager hatte ihn gezeichnet, die Schlachten verbittert und seine Umgangsformen ausgelöscht. Ihm war egal was andere sagten oder dachten, Hauptsache es gab genug Mett. Ein weiterer Krug im Sturzflug ließ seinen Nischel aufs Brät krachen. Arthur ließ ihn dann dezent, so es noch ging, entfernen. Den Rest des Abends würde es gesitteter zugehen. Für Hermann jedoch war er zu Ende, der Arzt der Familie würde nun in seinen Träumen sein.

Medicus
22.11.03, 00:47
"Vater, es geht euch besser?"

"Ja mein Sohn, unser Schwert hat die Leiber vieler Mannen durchbrochen, unser Herz wurde durch den Verlust eurer Frau Mama Sabine vom einzigen Geist getrennt. Der Kampf war unsere einzigste Hoffnung Frieden zu finden, doch wir leben und wir sind heim ins Reich gekehrt. Ohne eure Mutter ist das Bett so leer...
Wir mögen dahin vegitieren, doch euch gehört die Krone Schlesiens, ihr habt Recht und Macht, Intelligenz und Streben Schlesien als Staat zu formen, wir sind dazu nicht mehr in der Lage und gewillt unseren Tod auf dem Felde zu finden."

"Vater redet nicht so. Eurer Freund gab euch einen Weg, die Liebe neu zu entdecken, das Leben von Neuem zu beginnen und den rechtschaffenden Weg weiter zu schreiten. Bitte gebt euch nicht auf, bitte Vater ihr seid der einzigste von Hatzfeld-Trachtenberg, der mir bleibt...."

"Arthur, ich liebe euch mehr als mein eigen Leben, Gott hat uns Sabine geraubt, sie in jungen Jahren zu sich geholt und deinen Bruder auch.... -Schweigen- Auch ich verlange nach Gerechtigkeit und Leben, doch wird es für uns keine zweite Liebe geben. Unsere Sehnsucht nach Ihr ist zu stark unser Verlangen trotz ihres langen Todes ungebrochen. Nein Arthur, ihr werdet Schlesien führen, so Gott will. Möge der protestantische Glauben unseres Volkes über die ketzerischen Südstaatler siegen...."

Arthur verließ seinen Vater, der immernoch im Bett lag und dies obwohl die Sonne bereits ihren höchsten Stand erreicht hatte. Johanna würde ihn trösten, ob der verlorenen Hoffnung....

Medicus
22.11.03, 14:58
Am Abend des 17. Oktobers, 1509 verließ eine Kutsche nebst Reiterrei die Feste zu Breslau, um sich nach St. Helena zu begeben. An Bord waren Hermann und der Abt des Klosters von St. Helena.

Hans Lauchlan von Guenther hatte vom schlechten Zustand seines Herren und Khurfürsten erfahren und nahm in unter seine geistliche Fitische, um ein völliges Abtriften zu verhindern. Im Kloster würde er Ruhe und Geborgenheit finden, vielleicht auch einen neuen Lebenssinn.

Von Puttkamer nahm Arthur unter seinen Arm, führte ihn hinauf ins Turmzimmer und begann ihm die Geschäfte vollends zu übertragen. Wer wußte schon, wie lange Hermann fort ward.

" Arthur, hier diese Pergamente müssen noch gesiegelt werden. Vorallem das Getreide soll noch aus den Lagern verteilt werden. Zudem hattet ihr uns beauftragt einige Straßen und Brunnen zu erneuern. Auch diese Rechnungen solltet ihr rechtzeitig bezahlen.

Dann gibt es Kunde vom Marktgrafen zu Graz, seinen Berechnungen nach sind in seinem Lehen Steuerausfälle zu beklagen, diese können wir zwar mit den erhöhten Einnahmen aus dem Handel und Steuerrückflüssen aus dem Kreditgeschäft kompensieren, jedoch sollten wir da Ursachenforschung betreiben. Ich kenne da einen fähigen Amtsdiener, er könnte diese Aufgabe euch oder uns abnehmen."

" Gut Robert, beauftragt diesen Burschen und bringt mir die Finanzübersicht der letzten beiden Jahre, wir haben zu rechnen und vorallem die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Dazu könnte ich den Karthographen gebrauchen, wir sollten Schlesien mit Städten und Gemeinden, mit Straßen und Brücken, mit Gewässern und Gebirgen neu zeichnen lassen.

Doch nun geht, wir brauchen Ruhe für die anstehende Arbeit."

" Jawohl Herr, macht euch nicht zu viele Gedanken über Hermann, er ist ein zäher Knochen und wird schon bald wieder im Thronsaal sitzen..."

Hesse
24.11.03, 11:44
Eine Depesche vom hessischen Hof in Marburg erreicht Breslau:

"Werter Hermann von Hatzfeld-Trachtenberg, Kurfürst von Schlesien!

Wir bedauern zwar, daß es Euch nicht möglich war, den angekündigten Besuch in unseren Landen zu tätigen, versichern Euch aber, daß Ihr jederzeit als unser Gast willkommen seid.

Falls Euch sehr eilige Geschäfte nach Hessen drängen, so wären wir auch durchaus bereit, im Vorfeld über etwaige Dinge per Boten zu korrespondieren.

gez. Jochen von Fulda, Herzog von Hessen, Herzog von Münster, Verteidiger zwischen Rhein und Weser"

Elias
25.11.03, 17:50
http://www.gameup.de/content/screens/1697a.jpg II. königl. Bulle C.L.
Vom Frieden in Brabant

Mit Gottes Hülf und unter seiner Gnad bestimmen Wir, Carl-Ludwig, König der teutschen Lande, wiefolgt:

In den Landen, die einst oder nun wieder dem König von Brabant unterstehen, soll ab jetzt Frieden herrschen. Es sei genug Blut vergossen und es mögen genug Schlachten geschlagen sein.
In Beachtung des Angriffs Brabants auf Kleve und der Siege und Niederlagen im darauf folgenden Kriege zwischen Brabant und einer Anzahl Reichsfürsten ergeht folgender Entscheid.

I.
Der Papst wird gebeten das Lehen Brabant an seinen alten Besitzer, den König und Herzog von Brabant zurück zu geben.
Kleve wird angewiesen die Verwaltung des Lehens Brabant wieder an den König Gottfried von Bouillon zu übertragen.

II.
Das Lehen Flandern soll weiterhin in Besitz des Königs von Brabant verbleiben.

III.
Das Lehen Luxemburg wird als Entschädigung für entstandenes Ungemach neu vergeben. Der König von Brabant wird aufgefordert, es dem Herzog von Kleve zu übergeben.
Zur Tilgung brabantinischer Schulden sind 50 von 100 der Steuereinnahmen des Lehens für 5 Jahre an das Königreich Frankreich abzuführen. Kleve wird für das Eintreiben der Steuern Sorge tragen und verpflichtet sich die Summe pflichtgemäß an Frankreich auszuzahlen.

IV.
Das Lehen Zeeland verbleibt bei Schlesien.
Zur Tilgung brabantinischer Schulden sind 50 von 100 der Steuereinnahmen des Lehens für 5 Jahre an das Königreich Frankreich abzuführen. Schlesien wird für das Eintreiben der Steuern Sorge tragen und verpflichtet sich die Summe pflichtgemäß an Frankreich auszuzahlen.

V.
Das Lehen Artois wird künftig als Grenzmark in ein Reichslehen umgewandelt. Es untersteht damit dem jeweiligen König oder Kaiser des deutschen Reiches. Dieser wird für die Sicherheit der Grenzmark Artois Sorge tragen. Die Einnahmen des Reichslehens dienen dem Unterhalt eines neu zu schaffenden Reichsheeres.

gezeichnet & gesiegelt in Heidelberg am Neckar Anno Domini 1510
Carl-Ludwig I.
Sacrum Romanum Imperium Rex

Medicus
27.11.03, 19:34
Arthur las das Schreiben vom neuen deutschen König genaustens durch, setzte das Pergament ab und seufzte.

"Putkamer, unsere Geduld und Treue wird wohl arg provoziert. Bitte nehmt ein paar Schreiber, Boten und einen Sack voll Zeit mit. In Heidelberg werden Entscheidungen gefällt. Schlesien sollte vor Ort sein und seine Stimme erheben.

Ihr seid der Beste für diesen Auftrag und Putkamer laßt euch nicht wieder abspeisen..."

"Ja Herr, ich mache mich sofort auf den Weg."

Noch am selben Abend machte sich eine Kolonne von drei Kutschen und paar dutzend Reitern auf den Weg nach Westen.

Medicus
27.11.03, 23:31
Die Nacht war stürmisch und kalt, der Schnee kam langsam herunter, die Hänge des Riesengebirges vereinten die weiße Pracht mit grünem Kieferdach. Wenige Wege waren noch passierbar, zumindest die Kutschen konnten ihre Reise nicht fortsetzen. Gut das von Putkamer bereits weit im Westen war. Im Osten hingegen Schnee und dies im Oktober.

Mit einem Schlag wurde das Tor aufgestoßen, der Wind heulte und trieb frischen Schnee herein. Im zarten Licht der flackernden Kerzen türmte sich die Gestalt Hermann's auf. Sein Blick war fest und kalt, kälter als der Winter, dessen Klammern die Region einfingen.

"Arthur!"

"Vater, ihr hier?"

"Sohn, was geschieht hier? Warum sind die Truppen nicht an der Front, vernichten diese Rotröcke? Warum kriecht das Land vor ihnen danieder? Warum kämpfen die Mannen nicht?

"Vater, sie sind müde, wir sind müde und ihr auch."

"Geschwätz, ich will die Generäle bei mir haben, schickt einen Boten nach Vorpommern und einen Putkamer hinterher und facht ein Feuer an, es wird kalt zur Stund."

" Aber Vater, wollt ihr euch nicht ersteinmal ausruhen, ich habe hier die Schreiben des neuen Königs und die Berichte der anderen Reichsfürsten, sie alle scheinen an Frieden interressiert zu sein, das sollten wir auch?!"

"Das sind wir nicht! Zumindest nicht so, mag sich jeder herausnehmen, was ihm gefällt, aufzuzeigen welch Schwäche das Reich besitzt, am Ende laden wir auch den Polen noch ein, sich an den gedeckten Tisch zu setzen. Alles Feiglinge, was waren das schon für Heere, wir könnten mit dem Dreifachen zurückschlagen, "Luise" bis nach Spanien treiben, mit England verhandeln, -sie sollen auch ganz gierig nach Süden schauen-, doch nein wir budeln uns ein, ducken uns nach alter Weise ab und warten darauf die Feder in die Hand gelegt zu bekommen.

Jetzt geh endlich und erweise mir diese Dienste. "

"Noch an diesem Abend kamen die Generäle mit Hermann zusammen, noch zu dieser kalten Stund ritt ein Bote nach Vorpommern. Doch der Bote nach Heidelberg, zu Putkamer wurde nie entsandt... und so nahm die Geschichte ihren Lauf."

Medicus
30.11.03, 23:32
"Arthur, nun gut ich habe soeben Bericht erhalten. Ihr habt unsere Befehle, unsere Bitte nur Halbherzig ausgeführt... vielleicht war es gut so, vielleicht aber auch leichtsinnig. Die Zeiten haben sich nicht geändert, das "Feindbild" Schlesiens ist nur weiter nach Westen gezogen.

Ich hatte gehofft Stärke und Macht zu finden und unsere Heere nach Westen zu leiten, doch ihr habt diesen Plan vereitelt. Nun gut, wir werden uns von den Regierungsgeschäften zurückziehen, unsere Manneskraft in weltlicheren Dingen zur Geltung bringen.

Wenn ihr wissen wollt, wo wir sein werden, es treibt uns diplomatisch nach vorn, Hessen wird unsere erste Station sein, danach vielleicht der Süden... oder der Osten.