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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ira Eburorum - Ein Field of Glory II - AAR



Sappho
30.03.24, 12:46
Praeludium






Dr. Ebner war aufgeregt. „Heike“, rief er schon von weitem als er aus dem Aufzug stieg und auf dem Flur des Deutschen Archäologischen Instituts Dr. Heike Hölters sah. Dr. Hölters sah sich um: „Frank, was ist denn los?“, fragte sie etwas überrascht über die emotionale Aufwallung des sonst eher kühlen Kollegen, dem sie eher „Nerd“-Qualitäten zusprach. „Heike“, Dr. Ebner war etwas außer Atem: „Ich habe es, ich hab das Ergebnis der Tests!“

„Was meinst Du? Vielleicht sagst Du mir erstmal, um was es geht!“, meint Dr. Hölters etwas genervt. „Öh, ach, äh … ja … äh … das Dokument … der Text … Du weißt schon …!“

Dr. Hölters wurde etwas harsch: „NEIN ! ich weiß nicht, ich habe hier hunderte von Texten mit denen ich mich beschäftige oder beschäftigen soll. Sag mir einfach, um was es geht. Ist das so schwer?“

„Ach … äh … ja … natürlich … na, ich meine doch … das Pergament, das alte … aus Maria Laach!“, stammelte Dr. Ebner.

Dr. Hölters war elektrisiert: „Mein Gott, warum sagt der Idiot das nicht gleich!“, dachte Heike. „Die Altersbestimmung … Du hast das Ergebnis der Altersbestimmung?“ Heike war jetzt auch aufgeregt. Man hatte zufällig in der Bibliothek des Klosters Maria Laach in der Eifel in der „verbotenen Abteilung“, dem Bereich der Bibliothek mit Büchern die auf dem Index der katholischen Kirche standen oder stehen, ein uraltes Pergament gefunden, dass aus römischen Zeiten zu stammen schien.

„Ja genau, Maria Laach, … das … das … nicht wahr … chemische Analyse und Radiokarbon … alles passt, toll was?“ Ebner stammelte wie immer wenn er aufgeregt war.

Heike wurde etwas lauter. Ebner, den alle nur „der Verstrahlte“, nannten, weil er eben etwas verstrahlt war, ein echter Nerd halt, und auch dauernd mit seinen Strahlenwerten hantierte, nervte sie gerade zu Tode. „Mann Gottes …. WIE ALT DENN NUN?!“, fuhr sie ihn wenig ladylike an.

Frank war erschrocken, schluckte und meinte dann: „Alle Test dasselbe, zwischen 100 vor und 20 nach Christi Geburt. Das ist ein Original – Bericht einer Legion aus cäsarischer Zeit. Du sollst jetzt übersetzen! Ich hab einen Ausdruck des Scans vom Original!“

Heike riss die Augen auf. Dann entfuhr ihr ein: „Ist das geil! Gib her!“ Sie riss dem „Verstrahlten“ das Papierkonvolut aus den Händen und lief zu ihrem Büro. Im Laufen wedelte sie mit den Papiern und rief Frank noch ein „Danke „zu.

Heike machte die Tür zu und sich über die Papiere her. Sie las




IRA EBURORUM

EGO GN APONIUS SATURNIUS; PRAEFECTUS CASTRORUM LEGIONIS XVI LEGATI MIHI MANDAVERUNT, UT DES REBUS, QUAEAD EBURONUM DUCEBANT, ROMAE AD SENATUM REFERRENT: LEGIONIS PRAEFECTI ITA REFERRE DECREVERUNT; UT ROMAE SENTUS DE REBUS GESTIS CLARAM FAMAM ACCIPAT, QUAE AB IMPERATORE ADULTERARI NON POSSIT. VRENDUM EST NE ALIAE GENTES PROPTER MANDATUM LEGATIE REBELLENT, ET RES REBELLIONUM A PRINCIPE TANTUM SENATUI PATEFACTAE SINT, SICUTE CUM TENCTERORUM ET USIPETES:





Der Zorn der Eburonen

Ich, Gnaeus Aponius Saturnius, bin praefectus castrum der legio XVI. Die Offiziere der Legion haben mich beauftragt, dem Senat in Rom Bericht zu erstatten über die Geschehnisse, die zum Aufstand der Eburonen und dem Krieg mit den Eburonen geführt haben. Die Offiziere der Legion haben sich entschlossen, auf diesem Weg Bericht zu erstatten, damit der Senat in Rom einen klaren Bericht über die Vorgänge erhält und diese durch den Oberbefehlshaber nicht verfälscht werden können. Es ist nämlich zu befürchten, dass wegen der Befehle des Legatus weitere Stämme rebellieren werden und der Hintergrund der Aufstände durch den Oberbefehlshaber, genauso wie es beim Aufstand der Tenkterer und Usipeten war, nur teilweise dem Senat offengelegt werden.


Es handelt sich offenkundig um einen Bericht über den Eburonenaufstand, der nach anfänglichen Erfolgen von Caesar blutig niedergeschlagen wurde und der die Eburonen buchstäblich ausgerottet hatte. Über die Eburonen und den Aufstand wusste man wenig. Dies konnte also wirklich spannend werden!

Bigfish
30.03.24, 17:55
Fein fein - da sind Wir nun aber gespannt - Wir haben irgendwann mal das Originale Fields of Glory anno 1993 gespielt - das sah aber alles aus wie Pixelbrei - gutes Gelingen edle Sappho!

Kurfürst Moritz
30.03.24, 18:34
Sehr guter Start!

Na dann auf "In medias res..." :ph:

Mortimer
30.03.24, 21:30
Ein sehr amüsanter Anfang!


Fein fein - da sind Wir nun aber gespannt - Wir haben irgendwann mal das Originale Fields of Glory anno 1993 gespielt - das sah aber alles aus wie Pixelbrei - gutes Gelingen edle Sappho!

Ihr verwechselt das Spiel wahrscheinlich mit einem gleichnamigen Titel, der die napoleonische Epoche behandelte. Mit diesem Spiel hier hat Matrix Games ein Remake seines eigenen Spiels "Field of Glory" von ca. 2010-2012 (?) vorgelegt. Auch das beschäftigte sich schon mit der Antike. Wir hatten seinerzeit sogar den Review für Gamershall verfasst.

Sappho
01.05.24, 12:20
Kapitel I: Alea iacta est





Zu der Zeit des Konsulats der Lucius Domitius Ahenobarus und des Appius Claudius Pulcher wurde die Legio XVI nach der Befriedung von Stämmen der Belger aus Gallia Belgica nach Germania inferior verlegt. Dort wurde die Legion auf verschiedene befestigte Lager verteilt, um die Barbaren durch ihre vielfältige Anwesenheit davon abzuhalten, Aufruhr auszulösen und Unruhe zu stiften. So bestand die Aufgabe der Legion vor allem darin, den Stamm der Eburonen zu befrieden, die dort zwischen den Flüssen Maas und dem mächtigen Rhein hausten. Bezeichnete der Oberbefehlshaber diese zwar als Germanen, schienen diese den Soldaten der Legion doch eher mit den Belgern und den übrigen Galliern verwandt zu sein.

Die Verpflegung gestaltete sich in diesem Jahr immer schwieriger. Auch zahlten die Eburonen nicht die Tributzahlungen in Form von Viktualien an die Legion, zu denen sie verpflichtet waren. So begab sich ein Vertreter des Legaten mit einem Trupp Berittener zum König der Eburonen, Ambiorix. Dieser berichtete den Vertretern der Legion und dem Oberbefehlshaber, dass die Ernte in diesem Jahr sehr schlecht ausgefallen sei und sein Volk auch ohne die Tributzahlungen hungern würde. Er bat darum, die Tributzahlungen für dieses Jahr auszusetzen.



Marcus Ailius Regulus, der Vertreter des Legatus, sah sich nicht in der Lage, eine so weitreichende Entscheidung selbst zu treffen. Die Entscheidung würde nicht nur das Schicksal der Eburonen betreffen, sondern auch das der Legion, deren Versorgung von den Tributen abhing. So konnte Marcus Ailius Regulus dem Flehen des Ambiorix keinesfalls nachgeben. Der Delegation der Legion war bewusst, dass die Eburonen verzweifelt sein und sich durch Agitatoren und Unruhestifter zu Unbeherrschtheiten verleiten lassen mochten. So beendete Marcus Ailius Regulus die Verhandlungen damit, dass man die Wünsche der Eburonen dem Legatus vortragen und unterstützen werde. Gleichwohl war den Vertretern Roms klar, dass man sich unmöglich auf die Wünsche des Ambiorix einlassen konnte.







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Im Hauptlager bei Aduatuca trug Marcus Ailius Regulus die Wünsche der Eburonen dem Legatus Quintus Tullius Cicero vor. Dieser entschied, ohne Caesar zuvor zu konsultieren. Quintus Tullius Cicero befand nach Beratungen mit den Offizieren der Legion, dass man sich Geiseln der Eburonen bemächtigen müsse, um diese zum Frieden zu zwingen, zumindest bis Cäsar bei der Legion eingetroffen sei. Manche Offiziere erhoben indes Einwände. Es würde gegen wesentliche Regeln der Völker verstoßen, die Gesandte, die zu Verhandlungen kommen, schützten. Zwar habe Caesar selbst im Kampfe gegen die Usipeter deren Gesandte gefangen genommen. Dieses habe der Senat in Rom aber als Bruch der Gebräuche der Völker bewertet. So sei es unklug, den Senat mit einer solchen Maßnahme erneut zu erzürnen. Der Legatus widersprach vehement. Man befände sich weit weg von Rom, auch in unmittelbarer Nähe der kriegerischen und angriffslustigen Germanen. Man könne sich nicht auf einen Kampf mit den Eburonen einlassen. Selbst im Falle eines Sieges wäre man geschwächt und könnte kaum den germanischen Stämmen standhalten, die sich dann ermutigt sähen, den Rhein zu überqueren und zu plündern.Deshalb müsse man einen Kampf vermeiden und die Eburonen dazu bringen, ihren Tributverpflichtungen nachzukommen. Die Offiziere beugten sich diesen Argumenten. So wurde beschlossen, hohe Würdenträger der Eburonen zu Verhandlungen einzuladen, um sie dann gefangen zu nehmen.







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Treue Verbündete Roms bei den Eburonen trugen dem Legaten zu, dass die Eburonen darüber stritten, ob den Römern zu trauen seien. Einige trugen vor, dass das Abschlachten der Usipeter gezeigt hätte, dass die Römer sich an keinerlei überlieferten Regeln hielten und man daher misstrauisch sein müsse. Andere trugen vor, dass man keinen Streit mit den Römern auslösen solle, denn Rom sei mächtig. Man müsse verhandeln, doch solle man keine hochrangigen Persönlichkeiten zu den Verhandlungen entsenden. Ambiorix, der König, habe entschieden, dass drei Älteste zu den Römern gehen und mit diesen Verhandlungen aufnehmen sollten. Ambiorix ließ demgemäß durch Boten ausrichten, dass er selbst an den Verhandlungen nicht teilnehmen werde.

So ritten Evorich, Hildefun und Kunimund, die Häupter großer Sippen der Eburonen, mit einer Leibgarde in das Legionslager bei Aduatuca. Der Legat empfing sie zunächst freundlich. Dieser provozierte jedoch einen Streit mit den Gesandten, den er zum Anlass nahm, die Leibwache bis auf einen Mann niedermachen zu lassen und die Gesandten in Ketten zu legen. Sodann ließ der Legat durch den Überlebenden der Leibgarde der Gesandten den Eburonen ausrichten, dass diese den vollen Tribut zu entrichten hätten und sich Angriffen gegen die römischen Truppen enthalten sollten.

Durch unsere Vertrauensleute unter den Eburonen erfuhren der Legat und die Legion, dass die Eburonen ein Thing bei ihrer heiligen Eibe einberiefen, um zu entscheiden, ob sie gegen Rom Krieg führen oder sich den Forderungen der Römer beugen sollten. Die höchsten Häuptlinge der Eburonen versammelten sich. Diese waren über die Gefangennahme der Gesandten zutiefst empört. Ambiorix versuchte jedoch, mäßigend auf die Häuptlinge einzuwirken. Ambiorix schlug vor, den Römern zunächst das als Tribut zu bringen, was die Eburonen entbehren könnten. In der Zwischenzeit sollten aber Boten zu den Menapiern, Ubiern, Trevern und Sugambern reiten und versuchen, deren Unterstützung zu gewinnen. Wenn man auf diese Weise Bündnisse schließe, könne man den Römern gestärkt entgegentreten. Dieser Vorschlag wurde von den Häuptlingen der Eburonen angenommen.








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Die Tributleistungen der Eburonen erwiesen sich dann allerdings als so spärlich, dass der Legatus befahl, mit Gewalt weitere Lebensmittel einzutreiben. Dabei trug es sich allerdings zu, dass manche Centurionen, die mit ihren Legionären zum Fouragieren ausgesendet wurden, ihre Befehle missverstanden. So wurden einzelne Dörfer der Eburonen geplündert, gebrandschatzt und die Einwohner versklavt und verkauft. Dies ermöglichte es zwar, mit dem so erzielten Gold Lebensmittel bei den Nachbarstämmen zu kaufen. Allerdings bestärkte dies die bereits feindlich eingestellten Teile der Eburonen in ihrer Haltung und auch die noch unentschieden gestimmten Eburonen wurden so zunehmend verbittert.








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Hatte man geglaubt, dass die Sorge um die Stammesfürsten die Eburonen zu einer friedlichen Haltung gegenüber Rom bewegen würde, so sah sich der Legatus getäuscht. Die Plünderungen hatten zu großer Unzufriedenheit geführt. So beriefen die Eburonen ein weiteres Thing ein. Die ausgesandten Boten brachten den versammelten Häuptlingen die Nachricht, dass keiner der um Hilfe gebetenen Stämme bereit sei, mit den Eburonen in den Krieg zu ziehen. Besonnene Krieger nahmen dies zum Anlass, von einem Krieg abzuraten. Man sei auf sich allein gestellt und nicht in der Lage, das mächtige Rom herauszufordern. Andere Stimmen warfen ein, dass Stillhalten für die Eburonen den Hungertod bedeute. Es sei ehrenvoller, in der Schlacht zu sterben, als schmachvoll zu verhungern. Außerdem brauchten die Eburonen nicht zu siegen. Es genüge, die Besatzungstruppen zu vertreiben. Dann würden sich die Nachbarstämme anschließen und dem Beispiel der Eburonen folgen. Anschließend könne man Friedensverhandlungen mit den Römern führen. Die Stimmung war erregt, und schon wurden Schwerter gezückt.

Ambiorix erhob seine Stimme und rief die Versammelten zur Ruhe auf. Sodann rief er Amena, die Seherin des Stammes, herbei. Sie erzählte von ihren Visionen. Amena sah brennende Dörfer, tote Römer und Eburonen, Leid und Plünderung. Eine Deutung war ihr nicht zu entlocken. Sie könne nur sehen, deuten müssten es andere, ließ sich Amena vernehmen.






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„Nun“, hob Ambiorix an: „Tote Eburonen haben wir bereits in den geplünderten Dörfern erlebt. Tote Römer werden wir aber nur erleben, wenn wir zu Felde ziehen. So sehe ich in den Visionen von Amena die Möglichkeit, uns erfolgreich gegen die Römer zur Wehr zu setzen. Doch müssen wir vorsichtig, geschickt und mit List handeln. Lasst in aller Stille die Krieger bewaffnen. Dann streut das Gerücht, dass sich einzelne Dörfer wehren wollen, sodass die Römer dorthin mit Truppen ziehen, doch nicht mit ganzer Macht anrücken. So können wir einen Teil von ihnen zermalmen. Das wird weitere Stämme überzeugen, sich uns anzuschließen. So verstärkt werden wir die Römer vertreiben können. Wir müssen aber einig sein. So verfüge ich, dass alle, die Freundschaften mit den Römern pflegen, für die Zeit des kommenden Krieges in Gewahrsam zu nehmen sind!“








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So entschlossen sich die Eburonen zum Krieg gegen Rom. Die Verhaftung unserer Gewährsleute führte auch dazu, dass der Legat und die Legion nicht über die wahren Absichten der Eburonen informiert waren. Schnell verbreitete sich das Gerücht, dass trotz der durchgeführten Strafexpedition weitere Dörfer der Eburonen die Tributzahlungen verweigern wollten. In dieser Lage beschloss der Legatus, erneut Kohorten der Legion auszusenden, um die widerspenstigen Dörfer zu disziplinieren und die dortigen Eburonen zu versklaven.






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Er entsendete mehrere Kohorten der Legion, die durch die Wälder und über die Hügel des Eburonenlandes in eine Schlacht marschierten, von der sie nichts wussten. Die Eburonen hatten sich nämlich zum Kampf gerüstet und erwarteten unsere Legionäre auf einer Hügelkette in der Mitte ihres Landes.








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Sappho
15.11.24, 23:04
Unter dem Tribuns Junius Olenius wurden aus der Legion mehrere Kolonnen gebildet und in Marsch gesetzt, um in den Dörfern der Eburonen, über die Gerüchte von Revolten im Umlaufwaren und die Fouragiere vertrieben oder gar getötet hatten, für Zucht und Ordnung zu sorgen.

Junius Olenius führte selbst eine Kolonne aus mehreren Kohorten Legionäre sowie griechischer Hilfstruppen und einer Kohorte Tiri, die zur Ausbildung bei der Legion weilten.






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Olenius war erst kurze Zeit bei der Legion und weil er entweder den Kampfesmut der Eburonen gering schätzte oder er die anderen Kolonnen stärken und großes Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten hatte, befand sich in seiner Kolonne nur eine einzige Kohorte mit erfahrenen Legionären. Auch hatte er fast gänzlich auf Kavallerie für seinen Verband verzichtet. So fehlten ihm die Augen und Ohren, um die Absichten der Eburonen zu erkunden.






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Die Truppe des Olenius marschierte zuversichtlich und siegesgewiss durch die Schluchten und über dicht bewaldeten Hügel immer tiefer in das Land der Eburonen. Ein erstes Dorf fand man verlassen vor und brannte es nieder. Von den anderen Kolonnen erhielt man keine Meldungen. Die erfahrenen Soldaten wurden unruhig, da man immer tiefer und tiefer in Feindesland eindrang ohne zu wissen, wie es den anderen Kolonnen erging. Tribun Aemilius Facelis, der die erfahrensten Kohorten unter dem Befehl des Olenius kommandierte, beschwor die Gefahr, dass die Kolonnen eine nach der anderen von den Eburonen mit ihrer ganzen Macht angegriffen und so vernichtet würden. Olenius hörte schließlich auf Facelis und die murrenden Zenturionen. So beschloss man, eine Höhe zu erklimmen, zu rasten und Ausschau nach dem Feind und den eigenen Truppen zu halten.


Zuvor jedoch erschien vor der Truppe ein einzelner Eburone. Es zeigte sich schnell, dass es sich um einen Stammesangehörigen handelte, der treu zu Rom stand und der Olenius darüber unterrichtete, dass sich die Eburonen in stattlicher Zahl im Wald vor dem Hügel versammelten hätten, um die Römern in einen Hinterhalt zu vernichten. Den Vorschlag des Facelis und mancher der Zenturionen umzukehren und Anschluss an die anderen Kolonnen zu finden, lehnte Olenius ab. Dies wäre Feigheit und Rom unwürdig. So stellte man sich zur Schlacht vor einer Reihe niedriger Hügel und Moore, wobei Olenius sich, seine berittene Leibwache und die erfahrenste Kohorte auf dem rechten Flügel aufstellte und der linke Flügel von Hilfstruppen und weiteren Legionären, wenn auch nicht so kampferfahren, gehalten werden sollte.






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So erwartete Olenius die Eburonen, die sich auch bald zeigten. Sie waren an Köpfen den Unseren weit überlegen. Sie mochten mehr als 7.000 Krieger umfassen während die Unseren wohl nur etwas mehr als 4.000 Köpfe zählten. Olienus wartete ab. Er hoffte, dass die Eburonen die Geduld verlören, angegriffen, durch das schwierige Gelände ihre Ordnung einbüßten und dann geschlagen werden könnten. Die Eburonen schienen auch unschlüssig zu sein. Melder ritten zwischen den einzelnen Clans umher und auf unserem rechten Flügen, also dort wo sich auch der Tribun Olenius befand, schien sich ihr Anführer zu befinden.


Der Plan des Olenius schien aufzugehen, denn schließlich setzten sich die Eburonen in Bewegung und wollten angreifen. Sie schienen die Flanken unserer Linien angreifen zu wollen. Dazu mussten sie auf unserer linken Flanke allerdings mooriges Gelände überwinden und gerieten dabei etwas in Unordnung. Auf unserer rechten Flanken drängten sie weiter ins Zentrum. Nun sah der Tribun die Gelegenheit gekommen, die Eburonen zu schlagen. Auf der ganzen Linie setzte man sich in Bewegung. Auf der rechten Flanke suchten eburonische Plänkler unseren Vorstoß zu verzögern. Auch versuchte Kavallerie mit dem eburonischen Häuptling unsere Plänkler zu zerschlagen. Für Tribun Olenius schien sich die Gelegenheit zu bieten, den gegnerische Feldherren zu töten oder gar gefangen zu nehmen und diese Chance eventuell den ganzen Krieg mit einem Schlage zu beenden, wollte er sich nicht entgehen lassen


Olenius befahl der Kohorte erfahrenerLegionäre anzugreifen und vorzustoßen. Olenius drang mit den Seinen tief in die Reihen der Eburonen um deren Anführer zu stellen. Auf unserer linken Seite schienen sich die Dinge auch zu unseren Gunsten zu entwickeln. Legionäre und griechische Hilfstruppen schienen den Vorstoß der Eburonen dort stoppen zu können. Ein Trupp der Eburonen flüchtete.


Dann jedoch änderte sich die Lage von Olenius und unseren Truppen. Die Kohorte von Olenius wurde von eburonischen Kriegern umzingelt, die von ihrem Anführer und seinen Reitern angefeuert wurden. Die weiteren Kohorten am rechten Flügel wurden von den Eburonen teilweise aufgehalten oder wagten sich nich tweiter vor. Die Legionäre um Olenius schlossen sich hinter einem Schildwall zusammen und verteidigten sich tapfer nach allen Seiten.


Auf dem anderen Flügel warfen die Eburonen unsere Reiter zurück uns konnten die Unsrigen aufhalten. Die griechischen Hilfstruppen waren nicht in der Lage den Ansturm der eburonischen Krieger abzuwehren. Immer mehr wurde unser dortiger Flügel an seiner rechten Flanke von den Eburonen umfasst und überflügelt. Weiter links versuchten unsereLegionäre über den Sumpf die Eburonen anzugreifen. Sie gerieten mit ihrer schweren Ausrüstung in Unordnung und waren erschöpft als sie auf die Eburonen stießen. Die wegen ihrer leichten Ausrüstung viel beweglicheren Eburonen waren den Unsrigen überlegen und brachten ihnen hohe Verluste bei.


Olenius und seine tapferen Legionären hielten noch aus.und fügten den Eburonen hohe Verluste zu, obwohl sie hoffnungslos gegenüber den anstürmenden Kriegern in der Unterzahl waren. Gleichwohl, Iihre Zahl schrumpfte immer weiter zusammen. In Kampfpausen sahen Olenius und die Seinen sehnsüchtig zum linken Flügel und hofften, dass von dort Verstärkungen kämen, nachdem die eigenen Truppen dort die Eburonen besiegt haben mochten .Sie kamen aber nicht. So stiegen langsam auch beim tapfersten und erfahrensten Legionär Zweifel am guten Ausgang auf.


Auf dem linken Flügel entwickelten sich die Dinge ungünstig. Die griechischen Hilfstruppen flohen, die Plänkler auch. So konnten die Eburonen auch unsere Legionäre am Sumpf umfassen, die ,von zwei Seiten angegriffen, in Panik gerieten und ebenfalls flohen.. So sahen die eingeschlossenen Legionäre des Olenius eine Staubwolke von der linken Flanke auf sich zukommen. Doch bald mussten sie erkennen, dass es nicht der erhoffteE ntsatz war sondern weitere Eburonen. Ohne Hoffnung auf Hilfe von außen, entschloss sich Olenius zum Ausbruch und Flucht. Überraschend lösten sie den Kreis auf und stürmten auf eine schwache Stelle derEburonen. Die verdutzten Eburonen wichen vor dem Ansturm und Olenius und seine überlebenden Legionäre vermochten zu fliehen.


War auch Olenius mit dem Leben davon gekommen, wogen die Verluste schwer. Sicher die Hälfte seiner Truppe war verloren und die anderen im Eburonenland versprengt. Olienius und die Seinen stürmten die Wege zurück und marschierten in großer Eile zu der nächste römischen Kolonne.