Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mast und Schottbruch – ein SH III Onealex AAR
https://i.imgur.com/B9TKawT.png
Guten Abend die Herren,
nachdem wir nun seit einiger Zeit in diesen Foren als Leser tätig sind und uns nun seit ein paar Monaten SH III ans Herz gewachsen ist haben wir beschlossen uns nun einmal selbst an einem AAR zu versuchen.
Wir bitten daher um Entschuldigung für etwaige Form/Bildfehler oder ähnliche Stolperfallen über die wir ziemlich sicher in den ersten Posts fallen werden.
Entschuldigt bitte auch unsere Kommafehler, da wir hier definitiv ein Defizit aufweisen. Wir tun unser bestes diese mit diversen Autokorrekturen und Gramatikprüfern zu vermeiden.
Als Mod unserer Wahl spielen wir die Onealex Megamod, welche selbst auf der GWX 3.0 Megamod basiert. Die genauen Einstellungen folgen :)
Wir werden diesen ersten Post kurz dafür nutzen diverse Formatierungsoptionen auszuprobieren und das einbetten von Bildern testen.
Auch werden wir im Erzählstil einen etwas anderen Ansatz wählen als bisherige Silent Hunter AARs, um unrealistisch Hohe Versenkungszahlen zu vermeiden.
In diesem Sinne:
Mast- und Schottbruch wünscht Fähnrich Manfred Eppen!
demnächst...
Wir schreiben den 17. Juli 1939
Es war endlich so weit, nach härtester Grundausbildung zum Offiziersanwärter durfte ich mich endlich auf ein tatsächliches Uboot melden. Kein Trainingskommando, keine Ausbilder, eine waschechte Uboot-Crew.
Ich war mit den anderen Anwärtern, mehrere Hundert an der Zahl, auf dem Exerzierplatz der Marineschule Flensburg angetreten, da wir nach ablagen sämtlicher Prüfungen nun endlich unsere Versetzungen empfangen sollten.
Der leitende Admiral hielt irgendeine Ansprache von Pflicht und Ruhm und Ehre, allerdings war ich in dem Moment so in Gedanken wie denn meine Zukunft nun aussieht, dass ich ihm nicht wirklich folgte. Immerhin hatten wir die Rede bereits mehrere Male zu hören bekommen.
Während er so weiterquasselte und endlich dazu gekommen war sämtliche Namen aufzurufen dachte ich bereits an meine Versetzung auf eines der neuen Uboote. Ich bin mir nicht sicher, ob ich lieber auf ein Typ VII oder eines der größeren Typ IX wollte.
Immerhin war letzteres um einiges größer und damit auch wesentlich komfortabler, so zumindest die Erzählungen. Bis jetzt war ich nur einmal auf einem Uboot, und das war eines der Trainingsboote des Typs II, U-7.
Die Enge in dem „Einbaum“, wie das Boot von Kapitänleutnant Otto Salman genannt wurde, war erdrückend. Umdrehen war fast unmöglich und die Männer…
„Eppen, Manfred“
Die Stimme des Admirals riss mich aus meinen Gedanken und ich trat instinktiv einen Schritt nach vorne.
„Sie melden sich bei U-10 unter Leutnant zur See Wolff, verstanden?“
„Jawohl Herr Admiral“
Er überreichte mir einen kleinen Brief, in dem mein Marschbefehl niedergeschrieben war.
U-10 also. Typ II. Ich dachte eigentlich, dass die Boote reine Trainingsboote waren, aber anscheinend nicht. Etwas ernüchtert, aber dennoch glücklich hieß es jetzt die Zeremonie abwarten, bevor ich mich in mein Zimmer zurückziehen konnte, um meine Sachen zu packen.
Laut Brief sollte ich mich bis spätestens 20. Juli bei Leutnant Wolff in Kiel melden.
19. Juli 1939
Die Zugfahrt verlief reibungslos, und ich konnte sogar noch einen Brief an meine Eltern schreiben und ihn Abschicken. Ich dachte primär an meinen Vater, immerhin war er im großen Krieg selbst bei der Uboot-Waffe und erzählte gerne davon. Allerdings hatte er seinen Traum selbst ein Boot kommandieren zu dürfen nie in Erfüllung gebracht. Dafür war der Krieg zu schnell vorbei. „Nur zwei Monate länger“ und er hätte sein eigenes Kommando gehabt sagte er immer. Nun mal schauen, vielleicht darf ich irgendwann ein Boot kommandieren. Immerhin gibt es aktuell genügend Gerüchte das gegen Polen ein Krieg ausbrechen könnte, in den Frankreich und England auch einsteigen würden, und da werden sie doch einige mehr Boote brauchen. Immerhin würden knappe 4 Dutzend Boote im ganzen Atlantik doch etwas untergehen.
Bei Ankunft wurde mir mitgeteilt, dass ich U-10 im Trockendock finde. Leutnant Wolff schien bereits von meiner Ankunft erfahren zu haben, immerhin winkte er mir sehr energisch zu als ich auf den Steg zum Boot trat. Obwohl er bis jetzt einen sehr informellen und lockeren Eindruck machte, stelle ich mich nach Vorschrift vor.
„Fähnrich Eppen meldet sich an Bord U-10, Herr Leutnant“
verkündete ich mit zusammengeschlagenen Hacken.
„Sehr schön Manfred, aber lassen sie bitte die Förmlichkeiten, mit Ihnen an Bord wird’s in der Kiste noch enger als es e schon ist, da ist auch kein Platz sich ordentlich aufzustellen, also brauchts das hier auch nicht. Kommen sie, ich stell ihnen kurz die Offiziere vor.“
„Dankeschön Herr Leutnant“
Es waren nach dem Leutnant noch 4 weitere Offiziere an Bord, der IWO Ernst Bachman, IIWO Hans Dietrichs, IIIWO und Torpedooffizier Bernchardt Steinhauser sowie der Leitende Horst Ehler. Ich soll mich in den nächsten Tagen und Wochen and die Vier abwechselnd dranhängen, um Ihr Handwerk genauer zu lernen. Weiter drückte mir Wolff eine Mappe mit Unterlagen über das Boot in die Hand, welche ich in meiner freien Zeit nutzen sollte, um mich weiterzubilden. Dem Gang durchs Boot konnte ich kaum folgen, ganz vorne waren die drei Torpedorohre, zusammen mit den beiden Reservetorpedos und den Crewquartieren. Die meisten schliefen in den 12 Kojen die über den Torpedos angebracht waren.
„Hast Glück“ meine Bachman „aktuell sind wird nicht so viele an Bord, heißt aktuell hast du ne Koje alleine, aber gewöhn dich nicht dran! Kann gut sein dass noch mehr Ballast kommt“
„Dann tauchmer noch schneller“ rief der LI aus der Zentrale rüber „Solangs ned so viel werdn dass mer garnimmer hochkommen“
Bachman ließ die Anmerkung stehen und erklärte grinsend weiter.
„Nach dem Bugraum kommt direkt die Zentrale, zusammen mit den Tiefensteuerungen, Navigationstisch und so weiter, weiter hinten sind noch die Horch und Radiostationen, alles in einem Raum. Macht die Wege n bisschen kürzer, da jeder alles mitkriegt. Die Kombüse ist auch ganz hinten in der Zentrale, direkt gegenüber der Kapitänskoje, damit der immer schön riecht wases gutes zum essn gibt“
Er führte mich weiter achtern, direkt angrenzend an die Zentrale ist auf kleinstem Bereich die Toilette. Noch eins weiter dann bereits der Maschinenraum mit Diesel und E-Maschinen. Ganz hinten dann noch vier weitere Kojen für das Maschinenpersonal.
https://i.imgur.com/cOvKw82.png
Blick nach hinten in die Zentrale
https://i.imgur.com/O0J8jpA.png
Kapitänskoje in der Zentrale
https://i.imgur.com/S4j44pg.png
Blick auf Horch- und Radiostationen
„So das wars dann eigentlich. Im Vergleich zu den andren Booten sind wir wesentlich kleiner und enger, tauchen dafür aber auch in 30 Sekunden und können besser manövrieren. Wir sind auch meistens in seichteren Gewässern unterwegs, also selbst wenn was passiert, können wir dann immer aussteigen. Also wenn wir nicht unter so 150m sind, dass findet der Druckkörper nicht so toll“
Na toll, denk ich mir, wir rechnen also schon damit das wir untergehen? Aber gut, nach dem Blitzrundgang hielt ich mich weiter an Bachman.
31. Juli
Mittlerweile ist U-10 aus dem Trockendock und liegt regulär festgemacht im Hafen. Die letzten Tage habe ich so ziemlich alle arbeiten einmal verfolgt, vom Torpedo einladen, über Lagerliste pflegen bis hin zu Diesel anwerfen war alles mal dabei. Wolff hat mich außerdem der 2. Wache zugeteilt. Bedeutet über Wasser den mir zugeteilten Sektor überwachen und unter Wasser war ich für die Seitenruder zuständig.
Weiter sollte ich Bernchardt behilflich sein unsere Position auf der Karte zu koppeln und Funksprüche zu entschlüsseln. Zudem wollte der Alte, dass ich schonmal n Torpedoangriff unter seiner Aufsicht fahre.
„Schadet ja nicht“ hat er gemeint. Wir bereiteten im Laufe des Tages das Boot weiter zum Auslaufen vor, der Alte meine die nächsten Tage sollten wir auf eine Trainingsfahrt ausrücken, und tatsächlich, am Abend kam der Befehl, dass wir spätestens morgen Abend auslaufen und Stellung in Planquadrat AO44 beziehen sollten, um für nen Tag oder zwei den Schiffverkehr dort zu überwachen.
Wenn wir jetzt schon extra Boote dafür abstellen alles zu überwachen wird’s anscheinend bald wirklich brenzlig…
Kurz bevor ich mich abmeldete, schaute ich noch einmal mit Bachman sämtliche Unterlagen durch und wir meldeten Wolff das Boot klar zum Auslaufen.
Mit 24 Mann an Bord und 5 G7a Gasgetriebenen Torpedos ist immerhin alles schön übersichtlich.
https://i.imgur.com/daWXKgW.png
Unsre Schwierigkeitseinstellungen im Spiel
https://i.imgur.com/INdhr2K.png
Silent Hunter III Commander Karriere Einstellungen
https://i.imgur.com/aSsa1PC.png
Silent Hunter III Commander Gameplay Einstellungen
(Wir finden das fatuige Model von SH3 mit dem Crew Rumschieben suboptimal, daher haben wirs deaktiviert)
Fortsetzung folgt...
Notiz des Autors: Wir haben an dieser Stelle eventuell vergessen Screenshots der Besatzungsaufteilung, Torpedoauswahl und Technischen Ausstattung zu machen. Dies folgt zu beginn der zweiten Fahrt, die erste ist bereits abgeschlossen und muss noch zu Papier gebracht werden.
Alith Anar
16.01.24, 18:11
Willkommen in den Hallen
und immer eine U-Boothöhe Wasser unter dem Kiel (oder besser 2 bis 3) ...
Herzlich willkommen.
U-Boot-AAR kann man nie genug haben. ;)
Ahhh - wunderbar ein neues potentielles Opfer das durch die Qualen der Wahlen getrieben werden kann :D
Guter Mann - Weitermachen!
Ahoi auch von uns!
Willkommen an Bord von SMS Strategycon!
deltadagger
17.01.24, 09:40
Sehr guter Start, werter DaFlou!
Gefällt uns sehr! Weiter so!
1. August 1939
13:50
Wir sind auf dem Achterdeck versammelt. Das Boot ist seit gestern klar zum Auslaufen. Der Alte hat uns daher auch heute Morgen frei gegeben, da es nicht großes mehr zu tun gab an Bord und unser Auslaufen auf 14:00 angesetzt ist. Ich bin ziemlich angespannt vor meiner ersten tatsächlichen Uboot-Fahrt. Vor allem da Wolff bereits angekündigt hat, dass ich nach Möglichkeit einen Torpedoangriff fahren soll. Zuerst ein bisschen reinkommen mit Frachter identifizieren und wenn uns dann was übern Weg läuft sollte ich nen vollen Angriff simulieren. Hoffentlich wird das keine volle Blamage, zwar haben wir im Grundlehrgang mal gelernt wie sowas in der Regel auszuschauen hat, aber wie etwas Theoretisch aussehen sollte und wies in der Realität ist doch nochmal was andres. Während ich noch überlege, kommt Wolff über den Steg und mustert die Mannschaft.
"So meine Herren! Die Führung hats uns mal wieder gestattet ne Runde zu drehen. Allerdings haben wir diesmal n bisschen Zusatz. Zum einen haben wir Fähnrich Eppen an Bord, er wird sich überall mal n bisschen umschauen und fleißig Fragen stellen. Ich erwarte, dass ihr alle Fragen, egal wie einfach oder komplex auch vollumfänglich beantwortet. Wir wollen schließlich das unsre Offiziere was taugen. Weiter haben wir ein Zielgebiet erhalten. Wir sollten dort das Boot ein bisschen an seine Grenzen bringen und sämtlichen Schiffverkehr melden und überwachen. Alles klar"
"Jawohl Herr Leutnant!" hallte es von der Mannschaft zurück.
"Auf Manöverstation!"
Mit diesem Befehl traten wir weg und jeder einzelne bewegte sich auf seine Position. Ich nahm meinen Posten auf dem Turm ein, die Leinen wurden gelößt und der Befehl für kleine Fahrt ging durchs Boot. Sanft erwachten die Diesel mit leisem Summen zum Leben. Das Boot lößst sich vom Pier und langsam aber sicher bewegen wir uns durch den Kieler Hafen.
https://i.imgur.com/WeZ4tmj.png
U-10 läuft aus, im Hintergrund ein Typ VII Uboot.
14:10
Wir machen langsame Fahrt durch den Hafen, Wolff steht mit auf dem zu kleinen Turm und überwacht unseren Kurs.
"Na Manfred, schonmal nen Flugzeugträger gesehen? Dort hinten ist die Graf Zeppelin, zumindest das was man davon sieht"
Ich hatte noch nie einen Träger gesehen und trotz der 2 Wochen die ich im Hafen war war mir der Träger zu keinen Zeitpunkt aufgefallen. Man sieht zwar nur das Flugdeck, aber es sieht trotzdem sehr beeindruckend aus.
https://i.imgur.com/Ywa3FgJ.png
Graf Zeppelin im Kieler Hafen
14:30
Der Alte ist mittlerweile wieder im Boot verschwunden, und lediglich die Brückenwache mit IWO Bachman befindet sich auf dem Turm.
Wir sind dabei einen Frachter zu überholen, als mich Bachman von oben bis unten mustert, kurz überlegt und mir dann die Frage stellt, ob ich schonmal einen Frachter identifiziert hatte. Verwundert schaue ich ihn an und antwortete wahrheitsgemäß, dass ich lediglich die Ãœbungsziele während der Ausbildung identifiziert habe.
https://i.imgur.com/OCd6z3x.png
Frachter in Fahrt, verlässt Kiel
"Gehen sie mal zum Sehrohr, da liegt das Identifizierunghandbuch. Werfen sie einen Blick durch und kommen sie wieder her, wenn sie den Frachter neben uns identifiziert haben"
"Jawohl!"
Ich klettere durch das Turmluk nach unten zum Sehrohr. Bachman hatte mir die Bedienung in den letzten Tagen mehrfach gezeigt, somit war das kein Problem. Ein kleines Stück ausgefahren um etwas zu sehen, drehe ich mich ein bisschen um nach dem Frachter zu suchen. Er stand Steuerbord voraus, auf ca. 50-60 Grad. Die genaue Zahl war egal, denn er steht so nah an uns dran, dass selbst die nicht vergrößerte Einstellung nicht reicht, um ihn vollständig sehen zu können. Ich ging den Frachter nach und nach ab. Einzelner Schornstein Mittig, Brücke Mittig, 3 Masten. Beim Durchblättern des Handbuchs fällt mir auf das die Reihenfolge irgendwie willkürlich gewählt ist. Es erweckt zwar den Eindruck, dass größere Schiffe eher vorne zu finden sind als kleine, aber wirklich nach Verdrängung geordnet ists auch nicht. "Na schönen Dank auch, und da soll man was finden" denk ich mir nur. Beim zweiten Mal alle Frachter durchgehen fällt mir einer auf der dem im Sehrohr verdammt ähnlich sieht. Ein "Large Merchant", 10`000 BRT. Ich überprüfe die Merkmale nochmals, scheint alles zu stimmen.
https://i.imgur.com/D1cTe5n.png
Frachter durch Sehrohr
"Mann auf Brücke?" schrei ich durchs Luk nach oben.
"Na sowieso" kommt die Antwort.
Ich klettere also hinauf. Noch nicht mal richtig aufgerichtet fragt mich Bachman was ich denke das es ist. Ich verkünde im Stolz das es sich um einen Frachter vom Typ "Large Merchant" mit guten 10.000 Bruttoregistertonnen handelt.
"Sehr gut Manfred!" kommt als Antwort, "wenn tatsächlich ein Krieg ausbricht, wäre der n echt lohnenswertes Ziel. Mit anderer Flagge versteht sich"
https://i.imgur.com/HIuQIRW.png
U-10 am verlassen des Kieler Hafens.
15:35
Wir haben den Hafen mittlerweile verlassen und befinden uns nun in der Kieler Bucht, und machen jetzt halbe Fahrt. Im Hafen mussten wir langsamer fahren, um zu verhindern eine zu große Bugwelle aufzustoßen, wobei unser Bötchen hier mit auch mit 9 Knoten bei halber Fahrt kaum was an Bugwelle hat.
19:30
Die Kieler Bucht liegt nun hinter uns und wir sind auf Kurs ins Kattegat. Der Alte ist wieder auf dem Turm und ordnet einen Höchstgeschwindikeitstest an.
"Äußerste Fahrt voraus!"
Der Befehl wird mehrmals im Boot wiederholt, und die im Hafen so angenehm summenden Diesel sind auf einmal ziemlich laut und sanft kann man das vibrieren des Bootes unter den Schlögen der Kolben nun auch nicht mehr nennen. Dafür nimmt das Boot aber nochmal ordentlich Fahrt auf.
https://i.imgur.com/b27sthY.png
U-10 in voller Fahrt
20:30
"Halbe Fahrt!"
Unser Test ist beendet. Bei Windgeschwindigkeiten von 6 m/s und leichten Wellengang machten wir 12,5 Knoten. Die größeren Boote erzielten ähnliche Geschwindigkeiten bei halber Fahrt. Wenn wir in einem Krieg was versenken wollten, müssen wir bereits vor unserem Ziel, überholen wird so nix denke ich mir. Nach diesem Test werden wir abgelöst und ich ziehe mich in meine Koje zurück und versuch etwas zu schlafen.
2. August 1939
7:30
Das Wetter ist mittlerweile schlechter geworden, mit leichtem Regen und ziemlich Starken Nebel, Sicht ist vielleicht ein Kilometer, aber auf keinen Fall weiter. Wir machen weiter halbe Fahrt.
https://i.imgur.com/HmO12JN.png
U-10 im Nebel
Der Alte hat zwischenzeitlich unser Zielgebiet bekannt gegeben, wir sollten im Planquadrat AO44 Position beziehen und das Boot ein bisschen Testen. Unser Kurs steht bereits fest, ich durfte IIIWO Bernchardt dafür beim Koppeln helfen. Ich hab auch unseren Kurs über die letzten Stunden eingezeichnet, schadet ja nicht.
https://i.imgur.com/EqbfuzQ.png
Route von U-10, die mit Bleistift eingezeichnete Linie ist die Strecke von 7:30 bis Zeit des Screenshots (wir haben da vielleicht etwas vergessen)
17:31
Wir haben vor ca. 30min unser Zielgebiet AO44 erreicht. Beim letzten Wachwechsel hat mir Wolff aufgetragen, ich sollte doch mal ein Alarmtauchen veranlassen. Die Offiziere wissen Bescheid, der genaue Zeitpunkt ist mir überlassen. Bachman lässt immer wieder Tiefe unter Kiel messen. Aktuell 75m. Hört sich gut an.
17:32
Ich dreh mich ins Turmluk um und schrei mit vollen Lungen "ALAAAARRRM" nach unten und spring keine Sekunde später durchs Turmluk. Noch wö¤hrend ich die Aluminiumleiter runterrutsche höre ich mir die Befehle von LI Ehler durchs Boot schallen:
"KLAR BEI ENTLÜFTUNGEN"
"AUF E-MASCHINEN UMSCHALTEN"
"BEIDE MASCHINEN ÄUSERTE KRAFT VORAUS"
"AUSENBORDVERSCHLÜSSE SCHLIESEN"
"TIEFENRUDER VORNE VOLL UNTEN; HINTEN MITTE"
Wenige Sekunden später die Meldung:
"AUSENBORDVERSCHLÜSSEL DICHT – BEREIT ZU TAUCHEN"
Hinter mir fällt währendessen die restliche Brückenwache durch Luk, Bachman hat das Turmluk noch nicht ganz zugedreht, aber es kann ihm nicht schnell genug gehen, der Bug schneidet auch bereits unter.
"FLUUUTEN"
https://i.imgur.com/pFdkCUV.png
U-10 schneidet scharf unter
Gurgelnd entweicht die Luft aus den Tanks und U-10 schnellt zuerst mit 10 Grad, verharrt kurz bei 10m und geht weiter mit 25 Grad Vorderlastigkeit in die Tiefe.
https://i.imgur.com/6uRXlfp.png
U-10 unter Wasser
"Auf 50 m Abfangen"
20m
"Untertriebszelle ausdrücken"
30m
"Untertriebszelle ausgedrückt"
https://i.imgur.com/ZNuTvSb.png
U-10 geht auf Tiefe
"Vorne kommt auf auf 10"
40m
50m
"Beide Tiefenruder null"
"Boot auf 50m durchgependelt Herr Leutnant"
"Sehr gut meine Herren" lässt Wolff vernehmen "ordnungsgemäßes Alarmtauchen wies im Buche steht. Steinhauer, habe sie ne Zeit?"
"40 Sekunden von Befehl bis 20m Herr Leutnant, 30 bis 10m"
"Is doch nicht schlecht, aber da geht noch was. 35 Sekunden bis 20m müssen drin sein. Vielen Dank Eppen für ihre Einlage, falls wir in den Krieg ziehen darfs aber gern noch lauter sein"
"Jawohl Herr Leutnant"
Antworte ich. Das Manöver hat mich fasziniert. Alle Männer wussten sofort was zu tun ist, es gab keine Vorwarnung, keine Durchsage wie in den Übungen. Für mich schaute es wie ein perfektes Tauchen aus, und trotzdem sollte es noch 5 Sekunden schneller gehen? Ich weiß ja nicht. Wir fahren auf jedenfalls erstmal auf 50m mit kleiner Fahrt weiter.
20:40
Aufgetaucht, wir fahren mit kleiner Fahrt weiter zum Skagerrak, da ist das Wasser tiefer. Der Alte will schauen wie tief wir kommen bevor das Boot nicht mehr mitmacht. Hoffentlich geht das nicht schief. Frachter haben wir bis jetzt nur vereinzelt gesehen, Kriegsschiffe gar nicht.
03.08.1939
08:20
Das Wetter ist schlimmer geworden, der Wind hat mittlerweile Geschwindigkeiten von 15m/s erreicht. Wir stehen dafür aber jetzt auch im Skagerrak mit 130m Wasser unterm Kiel.
https://i.imgur.com/XKf4MsM.png
U-10 kämpft sich durch Wetter mit 15m/s Wind
"Selbst wenns schiefgeht können wir hier wenigstens aussteigen" lacht II WO Dietrichs.
"Auf 80 Meter gehen" kommt der Befehl vom Kommandanten
Sachte gleitet das Boot mit den E-Maschinen tiefer.
18:35
Boot ist auf 80 Meter angekommen, sieht soweit so gut aus.
Weiter auf 100 Meter
18:41
100 Meter sind erreicht, das Boot krächzt unter der Belastung und ich habe ehrlich gesagt ein sehr ungutes Gefühl. Wie das jetzt wohl aussehen würde wenn wir noch nen Feind über uns hätten? Ewige Wasserbomben die das Boot rumschütteln, kein Ausweg außer weiter in die Tiefe. Der Druckkörper stöhnt ja jetzt schon unter dem Wasserdruck. Umso tiefer es geht umso lauter das Kreischen des Boots das immer mehr Druck aushalten muss.
"Schaustn so Mani?" grinst mich III WO Steinhauser an, "bis 150m muss er halten, wir haben also noch gut was an Luft nach oben, oder Wasser nach unten, wie mans sieht"
Ich geh auf den Kommentar nicht weiter ein, trotz seiner durchaus zweifelhaften aber irgendwie unterhaltsamer Sprüche sieht man der gesamten Besatzung die Anspannung an.
Wir gehen sehr langsam tiefer, Wolff will das Boot auf 120 Meter haben.
18:49
"WASSEREINBRUCH HECKRAUM"
Wir sind auf 118m, Wolff reagiert sofort
"BEIDE MASCHINEN AK VORAUS, AUF 80 METER GEHEN"
Die E-Maschinen springen zum Leben, das Boot macht einen Ruck nach vorne als die Schrauben das Wasser nach hinten wegschmeißen um uns nach vorne zu bringen.
"ABGASÖFFNUNGEN MACHEN WASSER"
Kommt eine weitere Meldung von hinten. Die freien Männer mit LI Ehler eilen nach hinten um das Leck zu sichern.
"VORDERE BATTERIEN BESCHÄDIGT"
Wo kommt das den jetzt her denke ich mir, rinnt da etwa auch Wasser rein? Das wär fatal, Wasser in den Batterien führt zu allerlei chemischen Vorgängen, was genau da passiert wollte mit Ehler nochmal erklären. Das Boot hebt sich mittlerweile auf 100m. Sollte der Karren nicht auch bis 150m dichthalten? Hoffentlich geht nicht noch mehr kaputt und wir müssen wirklich noch aussteigen. Immerhin waren wir ja nur noch gute 10m vom Boden entfernt
"Vordere Batterien klar"
Wird von vorne gemeldet, komische sache, in unter ner Minute. Was das wohl war? Eventuell hat sich auch einer geirrt, lieber einmal zu oft als zu wenig.
https://i.imgur.com/AD3tb5B.png
Schaden auf U-10
"Heckraum klar"
Meldet der LI als er aus dem Dieselraum in die Zentrale kommt.
"Die Zylinder sind mit Wasser vollgelaufen, gute 20 Minuten sollten sie wieder klar sein."
Wir gehen mit kleiner Fahrt auf 30m um die Diesel zu reparieren.
09:08
"Diesel sind klar"
Wir fahren weiter auf 30m, damit sich alle erstmal von dem kurzen Schock erholen können.
Ich glaube ein gro?er Teil der Besatzung ist ähnlich erschreckt wie ich. Immerhin waren wir auf ner verdammten Trainingsfahrt und hätten uns fast selbst versenkt. Was würde da dann beim FDU stehen? U-10 bei Trainingsfahrt im Frieden aus unbekannter Ursache in AO44 verloren gegangen? Des wärs noch. Ich sitz auf meinem Posten am Ruder, als III WO Steinhauser vorbeigeht.
"War wohl doch nicht mehr so viel Wasser nach unten, was?"
Stichele ich ihn ein wenig an.
"Jaja, is ja gut"
Entgegnete er leicht genervt aber trotzdem grinsend, anscheinend war ich nicht der einzige der sich diese Anmerkung nicht verkneifen konnte.
12:00
Aufgetaucht. Wir treten außerdem den Rückmarsch an, ich kopple den Kurs dafür. Die Zeit in unserem Planquadrat sollte reichen, 24 Stunden müssten wir vollbekommen beim Verlassen. Außerdem wissen wir nicht genau ob an den Batterien oder Diesel nicht doch etwas mehr kaputt ist. Das Wetter ist aktuell besser, der Wind ist wesentlich weniger geworden mit 4 m/s.
https://i.imgur.com/0QFaQgt.png
Kurs für Rückmarsch
05.08.1939
12:00
Das Wetter ist wieder schlechter, Sicht ist zwar gut aber der Wind ist wieder bei 15 m/s.
Wir tauchen auf 15m, mehr gibt die Tiefe nicht her.
23:00
Wieder aufgetaucht, das Wetter genauso ungünstig wie im Mittag, aber wir müssen die Batterien laden. Also weiter über Wasser.
06.08.1939
06:00
Kiel kommt in Sicht, wir gehen auf kleine Fahrt zurück. Der Wind bläst zwar immer noch mit 12 m/s, aber in der Nähe des Hafens können sich die Wellen wenigstens nicht aufbauen. Frachter haben wir nur 2 weitere gesehen bei dem Wetter, beide während ich nicht auf Wache war. Daher leider auch kein Trainingsangriff oder noch mehr Identifizierungstraining.
08:51
Wir machen in Kiel nach einer Ereignisreichen ersten Fahrt fest. Unser Exkurs auf unter 100m hat mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. 150m bevor der Druckkörper lässt hats aus der Werft geheißen, bei nicht mal 120 hat er bereits gelassen. Ich bin mir sicher Wolff wird da noch das eine oder andere Gespräch führen.
https://i.imgur.com/QgRGZHS.png
U-10 ist nach Kiel zurückgekehrt
Für uns heißt es jetzt erstmal das Boot wieder in die Werft verholen und alle Schäden beheben und anschließend wieder fahrbereit machen. Hoffentlich erreicht uns in dieser Zeit keine Unangenehme Nachricht, immerhin verdichten sich die Hinweise aktuell immer mehr, dass in nicht ferner Zukunft Polen der Krieg erklärt werden soll.
Fortsetzung folgt...
Werter DaFlou,
Ihr müsstet bitte bei drei/vier Bildern die verbotenen Zeichen unkenntlich machen. Ansonsten Weitermachen - Gute Jagd!
Wir nehmen übrigens gerne Hinweise und Vorschläge in Bezug auf Formatierung von Text und Bildern entgegen, wir haben immer alles am Handy gelesen und waren ein bisschen von der PC-Version schockiert :)
Edit: Vielen Dank für den Hinweis werter Bigfish, sie sollten nun unkenntlich sein. Kurze Nachfrage allerdings, da wir hier ehrlicherweiße etwas unwissend sind: Können die Adler so bleiben oder sollten sie gänzlich entfernt werden?
Wir lesen mal mit, das Bild mit dem Soldbuch müsste noch angepasst werden.
Gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
Interessanter Mod übrigens wenn es da eine in Dienst befindliche Graf Zeppelin gibt.
Alith Anar
17.01.24, 23:31
Beim Soldbuchbild sind noch 2 Kreuzchen drin (über Realism und auf dem Zigaretten banderolo unten rechts).
Es reicht das Kreuz.
Sollten nun auch entfernt sein. Das wird wohl leider eine Aufgabe bleiben alle zu finden und keine zu übersehen. Vielleicht finden wir auch eine zusätzlichen Mod dafür der alle Kreuze ausm Spiel bereits entfernt.
Zur Graf Zeppelin:
Wir waren selbst erstaun das diese in der Mod existiert. Immerhin wird in den restlichen Änderungen ein relativ großer Wert auf Realismus gelegt, wie etwa das Vibrieren des Sehrohrs bei über 4 Knoten fahrt.
Unseres Wissens nach taucht sie auch außer im Hafen nicht weiter im Verlauf des Spiels auf :)
Alith Anar
18.01.24, 00:53
Naja. Die Zeppelin ist zu diesem Zeitpunkt bereits seit 1 Jahr vom Stapel gelaufen und befindet sich aber noch immer im Innenausbau in Kiel.
Solange man Sie also nicht in der Ostsee sieht ... Ok die Boardflugzeuge sind dann doch etwas optimistisch ;)
Sollten nun auch entfernt sein. Das wird wohl leider eine Aufgabe bleiben alle zu finden und keine zu übersehen. Vielleicht finden wir auch eine zusätzlichen Mod dafür der alle Kreuze ausm Spiel bereits entfernt.
[...]Sollte Euch mal ein Kreuz durchrutschen, ist das kein Drama. Hier lesen ja genug Leute mit, die Euch dann per PM oder als Beitrag im Thread darauf hinweisen, so dass Ihr nachbessern könnt.
Ansonsten: Willkommen und viel Erfolg auf See!
Ah, ein SH3 AAR !
Sehr schön, willkommen an Bord und gute Jagd !
Ritter Kunz
18.01.24, 13:59
Werter DaFlou,
herzlich willkommen im Forum, und schön, dass Ihr gleich mit einem AAR loslegt. Wir werden eifrig mitlesen :ja:
Komischer Kunde
18.01.24, 16:02
SH3 und GWX verfängt bei uns sofort und wir heften uns an Eure Ferse, um nichts zu verpassen.
Einige Wochen später
Auf U-10 hat sich einiges getan seit der letzten Fahrt. Wir mussten nen Tag länger im Trockendock bleiben als geplant, da der Druckkörper doch ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen wurde, sollte aber wieder genauso stark sein wir vorher. Auch wenn mehr als gute 100 Meter halt mit unserm Boot einfach nicht drin sind. Der Alte hat sich während den Arbeiten immer wieder lautstark über den guten deutschen Pfusch geäußert.
„Hilft halt alles nichts“ denk ich mir, „wenns Boot nicht tiefer kann dann kanns halt nicht. Wir sind ja nicht im Krieg. Auch wenn ich jetzt schon Angst habe. Gerüchten zufolge sollte Polen uns am 01.09. angreifen. Ebenso gibt es auch genug Gerüchte das der ganze Angriff lediglich inszeniert sein soll, um Deutschland einen Kriegsgrund zu geben. Ich frag mich ja schon warum Polen uns überhaupt angreifen sollte, deren Militär ist hoffnungslos unterlegen. Anders rum hingegen, mit sämtlichen Parolen die der Herr da oben so proklamiert kann ich mir eher sowas vorstellen wie ne Inszenierung“
Mittlerweile ist der 27. August, und Bachman hat Geburtstag, 25 wird der Mann. Zu dem Anlass hat er die gesamte Besatzung auf eine Runde in jeder Bar der Stadt eingeladen. Da ich ziemlich selten Alkohol trinke stelle ich nach der dritten Bar bereits fest das der Boden stärker schwank als bei 10 Meter hohen Wellen auf dem Boot, es hilft auch nicht, dass es immer irgendwas an Schnaps gibt zum Bier. Während wir auf dem Weg in die vierte Bar sind, beschließe ich daher mich auf den Heimweg zu machen und spring in das nächste Taxi. Zum Glück fahren die noch.
„Sum sum H…H...Hafn“
Anscheinend versteht der Taxifahrer mich nur sehr schwer, da ich meinen Wunsch, er möge bitte zum Hafen fahren, noch zweimal äußern musste.
Nächster Tag, 8:00 Uhr morgens. Mein Kopf fühlt sich an als wäre er in die Diesel geraten, der laute Ton des Weckers ist einfach nur schmerzhaft. Wer kommt den bitte auch auf die Idee dass wir ne Runde trinken wenn wir gefragt werden ob wir zur Marine gehören? Aber hilft nicht. Aufgestanden, fast wieder ins Bett gefallen und auf für einen kurzen Gang in die Toilette, danach ins Bad und fertig machen, um 9 will Wolff mit mir die Unterlagen der neuen Besatzungsmitglieder durchschauen. Wir fahren ab jetzt mit 28 Mann Besatzung. Heißt aus meiner persönlichen Koje wird leider nichts mehr. Ich mach mich also fertig, versuch nebenbei noch mich mit kaltem Wasser wieder wach zu bekommen, und trete meinen mittlerweile bekannten Weg zu U-10 an.
Alle Offiziere waren bereits auf dem Turm versammelt und in eine aufgeregte Unterhaltung verwickelt.
„Ja und was passiert jetzt dann? Das ist ja absolut schrecklich“ ließ III WO Steinhauser, sichtlich geschockt vernehmen.
„Anzeige wegen Mordes wird’s sein, was andres können wir nicht machen“ meinte LI Ehler. „Was solls den sonst gewesen sein? Hat wahrscheinlich bei uns aufgeschnappt das Winterfeld von den Plänen der Regierung nicht überzeugt war und hat ihm ne Flasche übern Schädel gezogen. Was dann genau passierte ist n bisschen schwammig, wir haben ihn jedenfalls überwältigt, aber im Krankenhaus konnte Winterfeld nur noch für Hirntod erklärt werden.“
https://i.imgur.com/x9UbIHw.png
„Absolute Sauerei.“ meint Wollf.
Ich trete in dem Moment auf den Steg zum Boot.
„Und guten Morgen Eppen, die Nachricht bereits gehört?“
„War ja nun nicht zu überhören.“
Mit etwas gedrückter Miene machte ich mich auf den Weg ins Innere des Bootes. Die anderen haben denke ich verstanden, dass ich mich nicht weiter dazu äußern möchte. Ich schweige lieber und trauere so anstatt mich über die Umstände oder irgendetwas auszulassen. Ich setzt mich auf den Hocker beim GHG und sortiere erstmal meine Gedanken. Winterfeld ist tot. Dabei haben wir noch Frieden. Uns sollte aktuell nicht passieren können meint man. Doch auch hier in unserm Heimathafen ist man anscheinend nicht sicher vor irgendwelchen Gestalten. Dazu kommt das der gesamte Hafen immer mehr auf Krieg vorbereitet wird. Wolff kommt die Leiter herunter und Mustert mich.
„Na Eppen? Wir müssen die Mannschaftsakten nochmal durchgehen, wir haben immerhin 5 Neuzugänge“
Wir sehen uns die neuen genauer an.
Wir haben 3 neue Unteroffiziere an Bord: Bootsmann Egen Wissman, Bootsman Fritz Fechner und Bootsman Georg Sauer.
Dazu kommen noch Matrosenobergefreiter Robert Dobbet und Matrosengefreiter Gotz Balke.
Ganz schön voll jetzt die Hütte. Wir teilen die Männer an verschiedenen Stationen ein, damit sollte jede Station mit einigermaßen Effizienz funktionieren können. LI Ehler muss sich wahrscheinlich hin und wieder aufteilen, immerhin wäre der leitende sowohl in der Zentrale als auch bei dem Maschinen oder Torpedos sehr hilfreich, da wir einen Offizier weniger haben als die größeren Boote. Mehr ging aber auch nicht.
https://i.imgur.com/99f1G6Z.png
Während wir die Einteilung noch finalisieren, kommt von oben II WO Dietrichs.
„Neue Befehle Herr Leutnant, in unter 24 Stunde sollen draußen sein, wir sollen am 29. August um 0400 auslaufen.“
„Na schönen Dank auch“ erwidert Wollf, „aber lenkt Hoffentlich die Besatzung etwas ab.“
„Bachman, Steinhauser, Ehler?“ ruft der Alte übers Turmluk
„Jawohl Herr Leutnant“ kommt im Chor als Antwort
„Ich will das Boot heute Abend um 20 Uhr klar zum Auslaufen haben, die Männer sollten auch nochmal schlaf bekommen und um 0200 antreten!“
„Jawohl Herr Leutnant“
29. August 1939
03:56
„Leinen los!“ kommt der Befehl und U-10 gleitet leise in dunkler Nacht aus dem Anlegeplatz im Kieler Hafen.
„Gute Fahrt!“ schreit irgendjemand vom stockdunklen Ufer zu uns herüber.
Die Stimmung ist sehr düster an Bord, die Nachricht über Winterfelds Tod hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet und wird von großen Teilen der Besatzung als schlechtes Omen für den wahrscheinlich bevorstehenden Krieg gesehen. Jeder ist sich mittlerweile sicher, dass er kommt. Nur wann und warum steht noch in den Sternen. Die beiden Bf109 die aktuell über uns kreisen unterschreiben die Vermutung auch noch. Das Summen ihrer Motoren über uns ist doch sehr unheimlich.
https://i.imgur.com/ROTPQIl.png
Bf109 über dem Kieler Hafen
Fortsetzung folgt...
Mehr Anmerkungen am Rande:
Wir hoffen es stört nicht, aber alle Funksprüche und generell die Schrift ist in diesem Mod nur auf Englisch verfügbar, was wir bis jetzt nicht wirklich wargenommen haben. Uns ist es beim Fahren der zweiten Fahrt ins Auge gesprungen.
Da die Mod sehr viele Untermods von GWX die sonst optional sind fest mit eingliedert wollen wir nach etwas Überlegung an dieser Ruhe der Modzusammenspiele auch nichts anrühren.
Der getötete Matrose ist übrigens aus SH3 Commander entstanden, da immer beim starten des Spiels über das Programm wenn das Boot im Dock ist Besatzng vom Boot genommen wird und auch in der Regel draufkommt, war nicht der Fall und wir haben die Besatzung ganz normal im Spiel aufgefüllt.
30. August 1939
5:22
Halbe Fahrt.
Wir sind mitlerweile aus dem Hafen raus und der Alte will einigermaßen schnell in unser Einsatzgebiet, AO44. Hoffentlich wiederholt sich unser Ausflug in die Tiefe nicht.
https://i.imgur.com/UOxbJjD.png
8:20
AO 4812. Seit gestern Abend ist das Wetter immer schlechter geworden. In der Nacht hatten wir Wellen bis 12 Meter. Niemand kann auch nur daran denken bei dem Wetter zu schlafen.
Die gesamte Mannschaft hat ihre Kojen mit verschiedensten Seilen und Drähten verstärkt und angewinkelt, um beim Rollen des Bootes in den Wellen nicht aus dem Bett geschleudert zu werden.
Tauchen war die ganze Nacht nicht drin, die Wassertiefe betrug immer nur gute 20 Meter. Gekoppelt mit dem Wellengang liefen wir Gefahr auf Grund zu schlagen.
Zum Glück wird das Wasser hier tiefer, da auch die Sicht immer schlechter wird. Wir fahren weiter auf 30m. Zwar spürt man die Wellen hier immer noch, aber bei weitem nicht mehr so stark.
Im Laufe des Vormittags gehen wir immer wieder kurz auf Sehrohrtiefe. Der Alte will das Wetter prüfen und es gibt unserm Funker die Chance aller Funksprüche reinzuholen.
Zudem gibt mir der Alte seit dem Auslaufen immer wieder Taktikunterricht. Ich hatte ihm an Land mein Ziel geäußert, selbst irgendwann mein eigenes Boot führen zu dürfen.
Seitdem nimmt mich Wolff bei immer mehr seiner Aufgaben mit und fragt mich nach meiner Meinung. Dies geht seit ich an Bord bin weiter. Er hat aber auch erwähnt, dass diese Situation nur anhält solange wir im Frieden sind.
Sobald Krieg ausbrechen sollte kann er das Wohl seiner Besatzung nicht durch mich in Gefahr bringen.
https://i.imgur.com/mieka4O.png
15:56
Wir tauchen wieder auf. Das Wetter hat zwar nicht nachgelassen, aber der Sauerstoffgehalt im Boot war mittlerweile erschreckend niedrig. 19%.
Um den niedrigen Sauerstoff auszugleichen haben wir für den Ernstfall Kalipatronen, welche entweder in die Belüftungsanlage des Bootes installiert werden könne und so CO2 herausfiltern, oder aber in kleinen Handgeräten von jedem der Männer einzeln benutzt werden kann.
Beide Optionen sollten nach Möglichkeit vermieden werden.
Mittlerweile sind wir auch in AO44 angekommen und fahren ein Suchmuster ab.
https://i.imgur.com/DTny20o.png
31. August 1939
8:00
Wir haben die gesamte Nacht aufgetaucht durchgestanden. Immerhin war das Wetter gestern Abend noch etwas besser geworden. Der Regen ließ nach und die Sicht wurde besser. Mit 7m/s Wind rollte das Boot auch nicht mehr so stark.
Wir überwachen den Schiffsverkehr in unserem Zielgebiet. Alle paar Stunden kommen 1-2 Frachter vorbei, meistens Deutsche aber auch einige Engländer, Polen, Schweden und Dänen. Von Kriegsschiffen bis jetzt keine Spur.
9:02
Wir sichten wieder Masten am Horizont.
Na Eppen, was sagen sie? Wolff schaut mich erwartungsvoll an.
Sieht aus wie wenn uns der auf Gegenkurs zu uns steht. Wenn wir so weiterkarren dürfte der nicht weit von uns vorbeiziehen entgegne ich.
Ganz Richtig! Sie wissen was das heißt oder? Sie haben das Kommando, Fähnrich Eppen. Bringen sie uns in Schußposition und errechnen sie eine Ziellösung.
Wir rechnen am Kartentisch mit, bei Tageslicht kann man e nur von Sehrohrtiefe aus schießen. Sobald sie sich Ihrer Lösung sicher sind, holen sie mich ans Sehrohr, ich prüfe dann ihre eingaben.
Wenn irgendwas schiefzulaufen droht, schreite ich ebenso ein.
Jawohl Herr Leutnant! antworte ich nervös.
Dann wollen wir mal. In der Grundausbildung und den Lehrgängen haben wir das schon zigmal durchgemacht. Wolff hatte es mir mittlerweile bestimmt ein duzend mal erklärt wie das ganz auszusehen hat.
Ich kann das. Ich war Klassenbester und Wolff scheint ebenso hohe Erwartungen an mich zu haben. Dann will ich diese nicht enttäuschen.
Große Fahrt voraus, Kurs 90 Grad backbord!
Ich möchte noch ein Stückchen an den Frachter drankommen bevor wir tauchen.
9:07
Sehrohrtiefe
Der Frachter ist gut im GHG zu hören, wir fahren mit kleiner Fahrt weiter auf ihn zu.
9:21
Maschinen Stopp
Der LI wird das Boot schon halten können, das Wasser ist immerhin ziemlich glatt. Ich habe in der Zwischenzeit den Frachter als "Type 2 small Merchant" identifiziert.
https://i.imgur.com/PrijSLE.png
https://i.imgur.com/HIUO9m0.png
Danach folgt der Rest der Lösung ziemlich schnell:
Geschwindigkeit - 9 Knoten
Entfernung - 1100 Meter
Lage - 50 Grad links
Der Frachter kommt immer näher, bald ist er in Position. Ich gebe immer wieder neue Werte durch. Auf Rückfrage versichert mir der LI dass er das Boot auch ohne Fahrt halten kann.
Entfernung - 900 Meter
Steht auf 010 Grad
Lage 75 links.
Herr Leutnant? Wollen sie mal sehen? Besser wirds nicht
Leutnant Wolff schwingt sich zu mir in den Turm.
Schön Eppen, sehr gut. Besser hätt ichs glaub ich auch nicht gekonnt! Sehen sie die Übung als been... nein warten sie, schauen sie nochmal
https://i.imgur.com/xISl5ml.png
Wir zwängen uns voneinander vorbei und ich sehe den Frachter wieder. Während er zackt. Verdammt. Hat der den Braten gerochen? Aber mit dem Kurswechsel genau dann wenn ich geschossen hätte wäre der glatt ausgewichen. Und jetzt nen Torpedo hinterher ginge auch nicht, dafür ist der Winkel zu schlecht.
Schön blöd, der wär jetzt glatt ausgewichen
Mhm, trotzdem sehr gut. Kann man eben nicht riechen wenn die Hunde zacken.
Wir bleiben auf Sehrohrtiefe, beide kleine Fahrt
Wolff übernimmt wieder das Kommando und weiter geht es in unserem Suchmuster.
18:31
Der restliche Tag war ziemlich ereignislos, bis auf einen neuen Funkspruch.
Erstmal nicht außergewöhnliches, aber als vom Funker zuerst "Offiziersspruch" gemeldet wurde und anschließen IIIWO Steinhauer "Kommandantenspruch" verkündete, wurde die gesamte Besatzung hellhörig.
Das wird doch nicht die Nachricht sein auf die wir alle warteten?
https://i.imgur.com/0U84bBD.png
Das kann ja was werden murmelt Wolff vor sich hin, alle Uboote sollen auf ihren Stationen bleiben und sollten vor allen anderen, auch Deutschen Schiffen, unentdeckt bleiben. Da ist doch was faul
Was faul war erfuhren wir nicht lange später als der nächste Funkspruch hereinkam
https://i.imgur.com/XpR8oVp.png
Polen sollte also wirklich eine unsrer Radiostation angegriffen haben? Ich weiß ja nicht.
Aber eines war allen trotzdem bewusst: Wir sind jetzt im Krieg. Zwar kam noch kein Funkspruch ob wir Polnischen Frachter bereits versenken dürfen, aber der wird nicht lange auf sich warten.
01. September 1939
8:31
https://i.imgur.com/ebyX7T7.png
Wir befinden uns also seit 04:45 Uhr offiziell im Krieg mit Polen. Andere Staaten sollten noch unklar sein. Na toll, dann haben wir die Engländer und Franzosen wahrscheinlich auch bald an der Backe.
14:02
https://i.imgur.com/mGevOWq.png
Bevor die Mannschaft überhaupt die Nachricht des Krieges verarbeitet hat erhalten wir den nächsten Funkspruch. Die Führung gibt den offenen Krieg gegen Polen bekannt.
Weiter sind alle polnischen Schiffe als feindlich zu betrachten und dürfen angegriffen werden. Alle anderen Frachter sind weiter als neutral zu betrachten.
Weiter sollen alle Schiffe bis zum 04.09. 10:00 Uhr vor Danzig stehen.
14:06
https://i.imgur.com/vFrC6VW.png
Warum senden sie dass den schon wieder? Muss jetzt auch mal gut sein, wir habens verstanden lässt der wachhabende II WO Dietrichs vernehmen
Nur eins versteht ich überhaupt nicht: zuerst schicken sie uns hier hoch und dann sollen wir unsern Diesel dafür verbrennen nach Danzig zu kommen, wir haben davon ja auch so viel an Bord.
Und vorankommen tun wir bei dem Scheißwetter auch nicht. Bis zum vierten sind wir nie vor Danzig
Das Wetter hatte über den Vormittag tatsächlich massiv verschlechtert. U-10 wird regelrecht aus dem Wasser gehoben mit meterhohen wellen und absolut keiner Sicht mit starkem Regen.
Wir sind nur noch an der Oberfläche weil der Alte meinte auf Sehrohrtiefe fliegen wir in unsrer Röhre genauso rum und weiter unten bekommen wir die Funksprüche nicht rein.
Also bleiben wir weiter oben. Neuer Kurs: Danzig
https://i.imgur.com/vHlJV7O.png
https://i.imgur.com/NKidCqV.png?1
02. September 1939
Die Stimmung an Bord ist zweigeteilt.
Zum einen die die sich über den Krieg freuen, sie meinen nur deshalb zur Uboot-Waffe gegangen zu sein und nun endlich zu den Helden der Nation werden können.
Vor allem die jüngeren Teile der Mannschaft scheinen diese Einstellung zu vertreten, und sie können es kaum erwarten den ersten Frachter zu finden und "umzulegen" wie sie seit gestern postulieren.
Auf der anderen Seite ist der Teil, der nicht von dem Krieg hält. "Unnötiges Blutvergießen" hatte Wolff ihn genannt. Ähnlich den erfahrenen Teilen der Besatzung und den älteren Teilen der Crew stimme ich Wolff voll und ganz zu.
Ich will keinen Krieg.
Aber wir haben ihn trotzdem da. Heißt für uns, dass wir unsere Pflicht erfüllen. Wir lassen keinen Frachter liegen und kommen unseren Befehlen nach. Auch wenn wir eigentlich nicht wollen, weigern können wir uns ja auch nicht,
Vielleicht können wir diesen Krieg so auch schneller beenden.
Selbst wenn die Engländer demnächst mit in den Krieg eintreten, mit allen Booten im Atlantik könnte man doch die Zufahrtswege zur Insel überwachen und alles das versucht durchzukommen versenken.
Vielleicht können dann sehr früh Verhandlungen beginnen und ein Abkommen geschlossen werden.
12:37
Ein weiterer Funkspruch meldet einen Frachter 13sm vor uns. Wir müssten ihn mit unserem aktuellen Kurs bald übern Horizon kommen sehen.
12:42
Rauch am Horizon!
Der Frachter scheint unter polnischer Flagge zu fahren.
Fortsetzung folgt...
Wilhelm Klink
21.01.24, 23:36
Wir lesen hier auch mit und freuen uns über einen neue U-Boot-AAR!
02. September 1939
12:42
Rauch am Horizont!
Die ganze Besatzung ist mit einem Satz auf einmal angespannt. Wird der Frachter am Horizont der erste versenkte Frachter von U-10?
Wir fahren aufgetaucht noch etwas näher heran, Wolff bringt U-10 in Schussposition.
13:09
Der Frachter kommt näher und ist mittlerweile nur noch wenige Kilometer entfernt. Wolff sitzt am Sehrohr und beobachtet ihn beim Näherkommen.
Das ist tatsächlich ne polnische Flagge!
Auf Gefechtsstation! hallt es aus dem Turm.
Die Männer eilen auf ihre Positionen.
Fähnrich Eppen auf den Turm! kommt noch ein Befehl.
Ich frag mich was den jetzt ist, der Alte hat ja ziemlich klar gemacht, dass ich keinen Angriff verantworten soll. Ich will auch keinen Angriff verantworten.
Die Übung vor ein paar Tagen stand zu keinem Vergleich zur aktuellen Situation. Wir sind im Krieg.
Ich mach mich auf den Weg nach oben. Ich stehe noch auf der Leiter als Wolff unbeirrt weiterredet:
Schauen sie mal Eppen, können sie mir sagen, was das für ein Frachter ist?
Ich werf einen Blick durchs Sehrohr
https://i.imgur.com/pNj64FE.png
Das ist ein Large Merchant!
entgegne ich erstaunt. Das wir hier draußen wieder so einen sehen?
Ganz richtig. Die Polen haben noch einige mehr davon. Vielleicht läuft uns ja nach diesem noch einer über den Weg.
Vielen Dank Eppen, wieder auf Ihre Position.
Jawohl Herr Leutnant!
Ich mach mich wieder auf den Weg nach unten. Das mich Wolff in so einer Situation extra ans Sehrohr holt hätte ich nicht erwartet. Bachman muss ihm von meiner ersten Übung in Kiel erzählt haben.
Ich bin noch auf der Leiter als ich höre wie Wolff die Daten für den Torpedorechner durchgibt
Mündungsklappen Rohre 1 und 2 öffnen!
.
.
.
Gegnerfahrt... 9 Knoten
Winkel... 80 Grad Steuerbord
Entfernung... 700 Meter
Rohr 1 und 2...
.
.
.
LOS!
https://i.imgur.com/g8ejnT1.png
IIIWO Steinhauer steht am Kartentisch und hat eine Stoppuhr in der Hand. 35 Sekunden sollts dauern..
10
.
.
.
20
.
.
.
30
31
32
Eine scharfe Explosion durchbricht die Stille, wenige Momente danach die zweite. U-10 hat sein erstes Ziel getroffen
https://i.imgur.com/EQ4we2X.png
https://i.imgur.com/RMYHtGF.png
BEIDE GETROFFEN!
Verkündet Steinhauer, ein Freudenschrei geht durchs Boot. Es ist doch schwer sich der Euphorie nicht anzuschließen.
Ruhe jetzt, zurück zur Sache!
I WO Bachman versucht wieder die Kontrolle über die Männer zu erhalten. Sofort war es wieder leise im Boot.
13:28
Nach den beiden Treffern war ein Feuer an Bord ausgebrochen und der Frachter sinkt immer tiefer. Wolff beobachtet die Besatzung als sie von Bord geht.
Wir tauchen auf und fahren mit halber Fahrt weiter Richtung Danzig. Bei dem Wetter können die Rettungsboote leicht gefunden werden.
14:01
Zumindest konnten die Rettungsboote leicht gefunden werden. Eine gute halbe Stunde später zieht Nebel auf und wir sehen auch nur noch einen entfernten Feuerschein.
Wir melden unsre Versenkung und bekommen prompt die Bestätigung. U-10 und Leutnant Wolff hat sein erstes Schiff versenkt, vielleicht sogar der erste Frachter des Kriegs. Ein Large Merchant mit 10'617 BRT.
https://i.imgur.com/XQR843P.png
03. September 1939
09:08
Seit gestern Nachmittag ist nichts passiert. So voll wies hier noch vor nem Monat war, umso ausgestorbener ist es jetzt.
Wir sind mittlerweile in der Kieler Bucht angekommen und machen weiter Fahrt auf Danzig.
13:33
https://i.imgur.com/AIFi30G.png
https://i.imgur.com/E8GsHFH.png
Wir sind jetzt also offiziell im Krieg gegen England. Das mit einem schnellen Krieg wird also nichts.
19:48
https://i.imgur.com/hOFrcSs.png
Uns hat ein Funkspruch der Athenia erreicht, sie sind von einem Torpedo getroffen worden. Standort: Nordwestlich von Irland.
Da können wir leider nicht helfen. Viele Überlebende könnten wir e nicht aufnehmen und wir wissen auch nicht wie die Engländer und Franzosen auf ein deutsches Uboot mit Schiffbrüchigen an Bord reagieren würden.
https://i.imgur.com/fRG71jG.png
Historischer Hintergrund:
U 30 sichtete am 04.09.1939 einen abgeblendeten und zickzackfahrenden Dampfer, den Lemp als Hilfskreuzer betrachtete. Er schoss drei Torpedos auf das Schiff, von denen einer im Maschinenraum einschlug. Da der Vorfall nicht bekannt werden sollte, wurden diese Passagen aus dem Kriegstagebuch von U 30 entfernt. Um 10:00 Uhr sank die ATHENIA. 19 Besatzungsmitglieder und 93 Passagiere (darunter 28 Amerikaner), kamen ums Leben. 315 Besatzungsmitglieder und 1103 Passagiere (darunter 316 Amerikaner) konnten sich in 26 Rettungsbooten in Sicherheit bringen. Sie wurden von heraneilenden Schiffen gerettet. Das norwegische Motorschiff KNUTE NELSON rettete 449 Überlebenden und brachte sie am 05.09.1939 in Galway (Irland) an Land. Die schwedische Yacht SOUTHERN CROSS rettete 376 Überlebende, von denen 326 auf den amerikanischen Dampfer CITY OF FLINT überstiegen und in Halifax (Kanada) an Land gingen. Die restlichen Überlebenden wurde von den britischen Zerstörern HMS ELECTRA (H.27) und HMS ESCORT (H.66) gerettet und am 05.09.1939 in Greenock an Land gesetzt.
Die ATHENIA war das erste Schiff das von einem U-Boot im 2. Weltkrieg versenkt wurde. Ein tragischer Fall von Verwechselung. Da das Schiff abgedunkelt und in zickzack fuhr, hielt Lemp es für ein reguläres Ziel. Er hielt die ATHENIA für einen Hilfskreuzer. Die Seiten im Kriegstagebuch von U 30 wurden soweit manipuliert, das dieser Vorfall nicht mehr nachzuvollziehen war. Dieser Befehl kam von oben, und Propagandaminister Göbbels versuchte den Fall den Briten selbst in die Schuhe zu schieben, um die Amerikaner in den Krieg zu ziehen.
(Quelle: http://www.ubootarchiv.de/ubootwiki/index.php/Athenia)
21:16
https://i.imgur.com/dDvJ0g5.png
Weitere Staaten erklären uns also den Krieg und Unterstützen die Entscheidung der Briten.
Vor allem Frankreich ist relevant, immerhin versperrt der Eintritt der Franzosen den kürzesten Weg unsrer Boote in den Atlantik nun endgültig.
Es ist damit viel zu gefährlich durch den Ärmelkanal zu fahren und alle Boote müssen nun zwischen Island und Schottland durch.
04. September 1939
14:47
Unser Funker, Bootsmann Walther Schmidt, hat seit Kriegsbeginn immer wieder verbotenerweise den englischen Radiosender BBC im Blick. Laut ihnen greifen unsere Truppen seit 10:00 Uhr Danzig an und die Marine soll auch bereits 25 Schiffe, darunter ein neutrales, versenkt haben.
Wir kommen also zu spät. Wir machen trotzdem weiter Fahrt auf Danzig. Vielleicht können wir auch einige Frachter oder Kriegsschiffe abfangen, die noch aus der Ostsee in die Nordsee ausbrechen wollen.
17:17
Dieser Gedanke scheint sich zu bewahrheiten. Am Abend sichten wir einen Frachter voraus, Kurs gegen Westen.
Wolff beginnt das Boot in Angriffsposition zu bringen.
18:00
Noch bevor wir zum Schuss kommen hören wir im ganzen Boot das brummen von Flugzeugmotoren. Die polnische Luftwaffe wird doch hier nicht aktiv sein? Die haben andere Stellen an denen es brennt.
Bevor wer den Gedanken fertig denken konnte kam von Wolff die Durchsage:
Das ist unsre Luftwaffe Männer! Die nehmen unsren Frachter auf die Hörner!
https://i.imgur.com/0gejkxz.png
https://i.imgur.com/LOrFQDd.png
Die Bomben sind direkt neben dem Frachter eingeschlagen, sieht aber ziemlich unbeeindruckt aus. Wir greifen weiter an.
Wir lassen also trotzdem ein paar unsrer Torpedos raus gegen den Frachter, Kurs scheint er zu halten. Na hoffentlich melden die Flieger das nicht als ihre Versenkung...
18:05
Wir sind in Schussposition. Wieder gibt Wolff die folgenschweren Worte durch:
Mündungsklappen Rohre 1 und 2 öffnen!
.
.
.
Gegnerfahrt... 10 Knoten
Winkel... 80 Grad Steuerbord
Entfernung... 1200 Meter
Fächerwinkel... 2.5 Grad
Rohr 1 und 2...
.
.
.
LOS!
IIIWO Steinhauer steht wie beim ersten Frachter am Kartentisch und hat eine Stoppuhr in der Hand. 49 Sekunden diesmal...
10
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.
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20
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.
.
30
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40
.
.
.
50
51
Eine scharfe Explosion durchbricht die Stille.
Die Mannschaft ist wieder in Auffuhr, der nächste Frachter wurde von U-10 getroffen!
Der zweite Torpedo lässt auf sich warten, vielleicht war einfach der Fächer zu breit, vielleicht lief der Torpedo unter dem Frachter durch.
https://i.imgur.com/l5mJQB7.png
Wir folgen dem Frachter unter Wasser ein Stück.
18:21
U-10 hat seinen zweiten Frachter versenkt. Es war wieder ein Large Merchant mit knappen 10'000 BRT.
Da wir in Danzig nicht mehr gebraucht werden beschließt Wolff dass wir wieder etwas gegen Osten fahren und dort an der Rönne- und Oder-Bank ein Suchmuster fahren.
Er will weitere Frachter die versuchen in die Nordsee zu kommen abfangen. Einen Torpedo haben wir ja noch.
https://i.imgur.com/kGqxfeq.png
05. September 1939
02:52
Ich bin gerade am Schlafen als der Befehl des Kommandanten durchs Boot geht
Auf Gefechtsstation!
Die Brückenwache hat bei starkem Seegang in der Pechschwarzen Nacht einen Frachter vor uns entdeckt, wir bringen das Boot wieder in Angriffsposition.
03:09
Wir sind in Schussposition. Zwar sehr weit weg, aber der Alte wills versuchen.
Gegnerfahrt... 9 Knoten
Winkel... 80 Grad Steuerbord
Entfernung... 3800 Meter
Rohr 3...
.
.
.
LOS!
Zeit bis Einschlag: 2 Minuten, 47 Sekunden.
Die Minuten verstreichen. Es fühlt sich an als würden Stunden vergehen während die gesamte Besatzung dem ticken der Uhr in Steinhauers Hand lauscht.
https://i.imgur.com/PUxlfWe.png
Nach 2 Minuten 50 Sekunden gibt es eine Explosion in der Entfernung.
Der nächste Torpedo von U-10 hat getroffen!
Wir bleiben in der Umgebung, doch wir können den Frachter weder unter Wasser hören noch über Wasser sehen.
Keine Ahnung wo der geblieben ist. Wahrscheinlich treibt er irgendwo mit kaputten Kesseln in der Ostsee rum und wir können nichts machen.
So eine Scheiße aber auch, da brauchen wir den letzten unsrer fünf Torpedos und wissen nicht mal was mit dem Karren da passiert.
Aber hilft nicht. Wolff kündigt unseren Rückmarsch an. Ohne Torpedos können wir in der Ostsee nichts mehr ausrichten.
https://i.imgur.com/7Pw8PGX.png
05. September 1939
12:54
Weit sind wir seit gestern nicht gekommen, dafür war der Seegang zu schwer. LI Ehler hat bereits vor ein paar Stunden bereits gemeldet, dass die Dieseltanks nur noch ein Viertel voll sind.
Damit sollten wir 1200 km weit kommen, bis Kiel sinds 250. Also kein Problem an der Diesel-Front, zumal der Seegang auch nachlässt
https://i.imgur.com/ZGWylKR.png
06. September 1939
04:30
Die Bojen in der Kieler Hafeneinfahrt kommen in Sicht. Über Nacht ist verdammt dichter Nebel aufgezogen und wir fahren blind in den Hafen ein.
Wird uns schon keiner über der Haufen karren denk ich mir.
https://i.imgur.com/2SR72Ab.png
05:56
https://i.imgur.com/sK1D1Yk.png
U-10 legt an. Wir sind gut durch den Hafen gekommen. Entweder es liegt am Krieg oder wir haben bei dem Nebel einfach niemanden gesehen, aber viel Verkehr ist aktuell nicht.
Bei unsrer Ankunft erwartet uns bereits der Flottillenkommandant.
Glückwunsch zu eurer ersten Versenkung meine Herren!
Ich hoffe das geht weiter so, die Luftwaffe lässt ihnen ebenso einen großen Dank aussprechen für die Hilfeleistung beim Versenken des Frachters.
Kommen sie, wir haben noch etwas vorbereitet für Sie, Leutnant Wolff.
Der Alte verschwindet zusammen mit dem Kommandanten über den Steg.
Kaum sind Sie außer Sicht geht ein dunkles raunen durch die Besatzung.
Hilfeleistung dass ich nicht lache. Garnix haben die Himmelhunde da gerissen. Bomben neben den Frachter haben sie geworfen, mehr nicht. lässt LI Ehler vernehmen
Ist zwar ärgerlich für uns, aber was soll man machen? Für uns stehen jetzt erstmal einige anstrengende Tage an, da wir das Boot auf seine zweite Feindfahrt vorbereiten müssen.
Fortsetzung folgt...
Gratulation! Ein vielversprechender Start für einen Einbaum.
Aber von Deutschland aus zwischen Irland und Schottland (also durch die Irische See) in den Atlantik? Ihr mein sicher ISland und Schottland (nicht zu vergessen die Färöer).
Ah da ist uns ein Fehler unterlaufen, ist bereits korrigiert.
deltadagger
23.01.24, 01:35
Schöner AAR, gefällt mir immer besser.
Der werte DaFlou ist voller Elan im Spiel drinnen, das merkt man und macht so viel Spaß zu lesen.
Schöne erste Feindfahrt - Wir sind gespannt auf den weiteren Verlauf!
24. September 1939
U-10 ist seit heute morgen klar zum Auslaufen.
Torpedos und Proviant ist geladen und die Dieseltanks randvoll.
Diesmal solls für uns n bisschen weiter weg gehen, raus aus der Badewanne Ostsee und rein in die Nordsee.
Wir sollen in AN47 patrouillieren. Ich habe mir, auf Anweisung von III WO Steinhauer, das Zielgebiet mal etwas genauer angeschaut und ich denke ich weiß warum gerade wir in unserem Einbaum dorthin müssen.
https://i.imgur.com/L0s98wM.png
Im gesamten Gebiet soll die Wassertiefe laut unserer Karten höchstens 60-90m betragen, eher weniger.
Für ein kleines Boot wie uns eigentlich optimal, da wir e nicht sonderlich tiefer können und so noch gut ohne Einschränkungen in Grenzen unseres Bootes bleiben.
Die größeren Typ VII und Typ IX Boote könnten ihre Fähigkeiten, insbesondere ihre Tauchtiefe, einfach nicht ausnutzen.
Zudem ist das Gebiet nach unseren Einschätzungen innerhalb der Reichweite Britischer Flieger, somit sind wir gegenüber den anderen Booten auch im Vorteil, da wir schneller tauchen können.
Wenn wir die Flieger rechtzeitig sehen natürlich. Aufgetaucht sind wir dann wenigstens ein kleineres Ziel.
Zwei Männer haben das Boot verlassen:
Matrosengefreiter Herfried Simon und Bootsmann Otto Meyer sind auf andere Boote kommandiert worden.
Dafür haben wir auch zwei Neuzugänge erhalten:
Matrosenobergefreiter Hans-Dietrich Dick und Werner Look, beide sind auf ihrer ersten Feindfahrt bei uns dabei.
Look soll ein begabter Steuermann sein, mal sehen.
https://i.imgur.com/cRHQnTF.png
12:11
Wir sind wieder auf dem Achterdeck von U-10 angetreten. Der Platz ist auf dem schmalen Boot etwas eng für die gesamte Besatzung.
Leutnant Wolff steht vor uns hält eine Ansprache zur ersten als solche geplante Feindfahrt des Bootes.
So Männer! Nun ist es soweit. Die Gerüchte der letzten Monate haben sich vor knapp drei Wochen bewahrheitet.
Deutschland ist mit Frankreich und England zusammen mit ihren Verbündeten im Krieg.
Das Ende des großen Krieges ist gerade mal 21 Jahre her und wir stehen nun hier, auf dem Achterdeck unseres bescheidenen Bootes, um unseren Teil dafür zu tun diesen Krieg so schnell es geht zu beenden.
Wir werden unsere Pflicht erfüllen und dabei muss sich jeder an Bord auf alle anderen verlassen können.
Wir werden gegen England fahren und direkt an Ihrer Küste operieren.
Ich habe vor dieses Boot voll auszunutzen, jeder Torpedo und jeder Liter Diesel wird genutzt.
Ich zähle auf Euch! Auf Manöverstation!
Jawohl Herr Leutnant!
Mit diesem Befehl werden die Leinen gelöst und U-10 macht sich auf den Weg zur Englischen Ostküste.
Wir werden beim Auslaufen den Nord-Ostseekanal durchlaufen, dadurch sparen wir uns einige Kilometer an Weg, da wir direkt bei Cuxhaven herauskommen und direkt in der Nordsee sind.
Somit müssen wir nicht durch den Skagerrak. Wahrscheinlich werden wir auf dem Rückmarsch aber trotzdem um Dänemark segeln.
https://i.imgur.com/wPSrR7x.png
https://i.imgur.com/zJpJULe.png
https://i.imgur.com/oFL7kIx.png
15:28
https://i.imgur.com/XCKxHM7.png
https://i.imgur.com/8uzUcjJ.png
Wir dürfen somit alle Frachter angreifen die unsere Anwesenheit melden.
Da neutrale Frachter über Wasser mit Warnschüssen zum Stoppen gezwungen werden sollen um Ihre Waren zu inspizieren ist dies doch eine Erleichterung für unsre Boote.
Immerhin hält Sie nichts davon ab einen Funkspruch abzusetzen und die Engländer auf uns zu hetzten.
Jetzt dürfen sie ohne weitere Umschweife in einem solchem Fall versenkt werden.
25. September 1939
04:30
Wir haben mittlerweile Brunsbüttel erreicht und verlassen damit den Kanal. Steinhauer koppelt unseren Kurs weiter ins Einsatzgebiet.
https://i.imgur.com/WKsdaj0.png
https://i.imgur.com/FLPliOQ.png
26. September 1939
11:00
Über den Morgen ist starker Nebel aufgezogen, es ist mal wieder keine Sicht.
Wind haben wir aktuell noch nicht viel, daher kommen wir noch ziemlich gut voran.
26. September 1939
08:00
Wir stehen mittlerweile an der Grenze zu AN61. In der Nacht hat der Wind zugelegt und den Wind weggeblasen.
Wir bleiben weiter über Wasser, im vergleich zur Ostsee kommen wir hier auch mit Seegang weiter voran.
12:18
Masten am Horizon! kommt ein erregter Schrei von der Brückenwache.
Wir bringen uns mit großer Fahrt um 15m/s Wind in Angriffsposition.
https://i.imgur.com/8aELzP1.png
13:30
Die letzten Meter legen wir auf Sehrohrtiefe zurück. Der Wind ist immer noch bei 15m/s.
Für uns heißt es jetzt warten, da der Frachter auch nur mit 3-4 Knoten vorwärtskommt bei dem Wetter.
15:01
Der Frachter ist mittlerweile nahe genug damit Wolff einen guten Blick darauf erhalten kann.
https://i.imgur.com/3IlXuJY.png
Verdammt, der Brocken hat nur 5 Meter Tiefgang! Bei dem Wellengang müssten wir die Aale auf mindestens 6m Tiefe einstellen.
Da kriegen wir nur mit viel Glück mit den Magnetzündern, Aufschlagzünder werden so und so nichts.
Wegtreten von Gefechtsstation!
25 Meter, kleine Fahrt, wir fahren weiter!
Kommen die Befehle von Wolff. Die Besatzung tritt etwas enttäuscht von Ihren Stationen weg.
Die Anspannung bleibt noch kurz, da uns unser neuer Kurs direkt unter dem Frachter durchschickt.
https://i.imgur.com/uCSLOzE.png
Wir fahren unter Wasser weiter. Wolff will erst auftauchen wenn er nicht mehr zu hören ist.
18:00
Unser Horcher hört ihn nicht mehr, wir tauchen auf. Weiter gehts mit langsamer Fahrt.
21:03
Wenige Stunden später erhalten wir einen Funkspruch über die aktuelle Situation in Polen.
Warschau kapituliert. An einigen Punkten wird es gewiss noch Kämpfe geben, aber mit gefallener Hauptstadt sollte eine Kapitulation nicht mehr zu lange dauern.
Vielleicht legen die Alliierten dann ihre Waffen generell nieder.
https://i.imgur.com/NDkXMc3.png
29. September 1939
21:04
Die Monotonie gestern und heute wird auch nur durch einen weiteren Funkspruch unterbrochen.
Polen wurden zwischen Deutschland und der UDSSR aufgeteilt.
Hauptsache die Engländer gehen nur uns auf den Keks, aber nicht den Sowjets.
https://i.imgur.com/3sHs3yg.png
30. September 1939
09:00
Wir haben endlich AN47 erreicht und fahren ein Suchmuster übers gesamte Planquadrat.
https://i.imgur.com/hfRpGId.png
Die Diesel laufen seit gestern nicht so wie sie sollen, irgendwas stimmt da nicht.
Die Batterien laden nicht und wir können trotzdem nur mit 3 bis 4 Knoten laufen. LI Ehler ist dran, wird aber noch etwas dauern bis wir wieder volle Fahrt gehen können.
Unser Suchmuster fahren wir trotzdem weiter, wenn auch mit verminderter Fahrt.
Fortsetzung folgt...
Wir hoffen, die Diesel halten ...
Was uns noch durch den Kopf ging: Wenn schon die eigene Luftwaffe implementiert ist (bei der Grundversion ist das ja nicht der Fall), gibt es da keine Funktion, dass man denen Bescheid sagen kann (etwa bei dem letzten torpedierten Frachter, dass die den noch versenken)?
An diese Option haben wir ehrlicherweise (auch in der Laufenden Feindfahrt) nicht gedacht, aber doch gibt es:
Man kann über das Radio-Menu oder über den Funker einen Frachter oder Geleit melden, dies hat im späteren Verlauf die Folge dass man selbst zum Fühlungshalter am Geleit wird.
Allerdings sollten (laut Handbuch) auch verbündete Flugzeuge informiert werden und entsprechend angreifen.
Dadurch bekommt zwar auch die Luftwaffe die Versenkung gutgeschrieben aber auf Grund liegt er allemal.
01. Oktober 1939
05:00
Wir suchen seit gestern in AN47 auf und ab. Bis jetzt ist sowohl der Himmel als auch das Meer um uns herum ausgestorben.
Die einzige Abwechslung ist das ruhige Wetter. Seit unserem Auslaufen sind wir von der Nordsee durchgeschüttelt worden. In der Nacht hat sich der Wind gelegt und der Seegang geht mittlerweile gegen 0.
Die Diesel machen immer noch spaxen und Ehler meint das irgendwas and der Dieselkupplung faul ist.
05:20
Radio an Kommandant. Frachter nicht weit von uns gemeldet!
Na dann lassen sie mal sehen!
Der steht ja nicht mal 2 Stunden von uns Entfernt!
Beide Maschinen Halbe Fahrt, neuer Kurs: 090
Wir machen uns also auf den Weg für unseren zweiten Anlauf auf dieser Fahrt. Wenigstens kann und das Wetter diesmal keinen Strich durch die Rechnung machen.
https://i.imgur.com/XLSLUzL.png
06:53
Schiff in Sicht! kommt ein Schrei von der Brücke
Bei dem Wellengang können wir die Aale auf Wasseroberfläche stellen und die können ihre Tiefe halten, der kommt uns nicht davon"
verkündet IWO Bachmann als er sich auf den Turm schwingt.
Beide Maschinen volle Fahrt voraus, wird schon was hermachen der Diesel. Nur ausm Fundament braucht er uns nicht hüpfen! ruft Wolff von oben herunter
Dem helf ich schon! eilt Ehler nach hinten
07:00
Beide Maschinen äußerste Fahrt voraus, der überholt uns wenns so weitergeht!
Na hoffentlich ist der nicht so viel schneller wie wir, der wird uns doch jetzt nicht durch die Lappen gehen.
Des wär ne schöne Feindfahrt, zuerst macht uns das Wetter nen Strich durch die Rechnung und jetzt fährt er uns bald davon.
07:05
Hilft alles nichts, das müssen wir anders Versuchen.
Kurs 90 Grad nach Backbord, auf Sehrohrtiefe!
E-Maschinen halbe Fahrt!
Wolff will anscheinend jetzt unter Wasser nah genug kommen um auf ihn zu schießen. Scheint mir sinnvoll, immerhin überholt er uns über Wasser e nur.
Hoffentlich wird das was.
07:14
Wolff sitzt am Sehrohr, wir sind locker nah genug rangekommen!
Da wir noch etwas Zeit haben bis der Frachter so vor uns steht das wir schießen können lässt Wolff jeden an Bord mal durch Sehrohr schauen.
Der Frachter vor der Aufgehenden Sonne gibt ein nahezu majestätisches Bild.
https://i.imgur.com/i0IdvAy.png
07:30
Wir schießen nen Fächer aus 1 und 3!
Fächerwinkel 2 Grad!
Mündungsklappen Rohr 1 und 3 öffnen!
Fahrt... 9 Knoten
Entfernung... 1200 Meter
Lage... 75 Grad rechts
Rohr 1 und 3...
.
.
.
.
.
LOS!
https://i.imgur.com/3txFl4D.png
https://i.imgur.com/VCEgHXF.png
Eine knappe Minute später, in der Wasserwüste vor uns ist der eindeutige Knall eines explodierenden Torpedos zu vernehmen.
Volltreffer... hört man Wolff flüstern.
Die Männer an Bord feiern den nächsten Treffer von U-10.
Wir fahren ihm unter Wasser mit kleiner Fahrt nach, Wolff will uns in einer Position halten in der wir ohne Probleme einen Fangschuss setzen können.
07:45
Der Frachter liegt gestoppt an der Oberfläche, wir stehen gute 500 Meter Backbord von ihm, perfekte Position für einen Fangschuss.
Wolff sitzt weiter am Sehrohr und beobachtet das rege Treiben an Bord.
Rettungsboote werden vorbereitet, während das Heck des Frachters immer tiefer sinkt.
Wir schießen noch nicht, immerhin sind unsere Torpedos kostbar.
07:59
Vor einigen Minuten sind etliche Männer aus dem inneren des Frachters auf dem Oberdeck erschienen und haben sich zu den Rettungsbooten begeben, die Verlassen das Schiff!
Das Heck des mittlerweile verwaisten Frachters beginnt weiter ins Wasser zu sinken.
Erste Wellen schlagen bereits über das Deck und wenige Minuten später sinkt er immer schneller in die Tiefe.
https://i.imgur.com/QfvFowu.png
Wir tauchen wieder auf, das Suchmuster geht weiter.
LI Ehler hat sich in den letzten Stunden unter Wasser die Diesel genauer angesehen, etwas hatte sich in der Welle verhakt, wodurch die Schraube zwar gedreht wurde aber keine Kraft aufbringen konnte.
Wir können also wieder ganz normal weiterfahren.
https://i.imgur.com/ts0CRbS.png
09:04
Ich bereitete mich gerade für meine Schicht auf der Brücke vor, als ein Schrei von oben das gesamte Boot in Aufregung versetzte
ALARM! FLUGZEUG!
Einen kurzen Moment später schrillt der Alarmton durchs Boot, jeder an Bord springt sofort in Aktion.
Die Männer an der Wache führen ihre Handschritte aus, während alle auf Freiwache sofort nach vorne in den Torpedoraum laufen, um dem Boot zu helfen schneller unter Wasser zu kommen.
Die Tiefenruder stehen bereits auf Anschlag, die Brückenwache fällt nacheinander durchs Turmluk.
II WO Dietrichs, der Offizier auf der Brücke ist der Letze, der ins Boot kommt. Das Luk zudrehend kommt von ihm der Befehl
FLUUUUUTEN!
https://i.imgur.com/AuRDYvL.png
Während die Mannschaft noch damit beschäftigt ist das Boot unter Wasser zu bekommen klingt die Stimmte von Leutnant Wolff durchs Boot
Steinhauer, Tiefe unter Kiel?
45 Meter! kommt die sofortige Antwort, anscheinend hatte III WO Steinhauer am Kartentisch bereits dieselbe Idee.
Auf 25 Meter abfangen! kommt sofort der Beschluss von Wolff.
25 Meter? Sehr weit oben überlege ich, die Bomben die Hunde dabei haben gehen bestimmt so tief, wenn nicht weiter.
Aber viel Wasser ist dann auch nicht mehr unterm Boot. Wird schon schiefgehen...
Das Boot fällt auf 30 Meter durch und wird anschließend sanft auf 25 Meter gebracht.
Keine 50 Sekunden dauert die komplette Prozedur von Alarmschrei bis durchgependeltes Boot auf 25 Meter. Verdammt gut.
Hinter uns zwei scharfe Explosionen. Fliegerbomben! Wir sind aber gut davongekommen.
Das Boot schaukelt leicht zur Seite, aber mehr nicht.
https://i.imgur.com/udNWs2n.png
https://i.imgur.com/6oZNDkI.png
14:00
Wieder aufgetaucht.
02. Oktober 1939
08:00
Nach einem sehr ereignisreichen Vormittag gestern war der Nachmittag und Abend umso ruhiger.
Wir haben nach dem ersten Zusammentreffen von U-10 mit der Royal Air Force haben wir weder Flugzeuge noch Frachter gesehen.
Wolff hatte gestern Abend noch beschlossen das Boot näher an die Küste zu bringen, da er dort mehr Frachter vermutet, allerdings auch mehr Flugzeuge.
08:43
Ich bin auf meiner Wache auf dem Turm und habe den Steuerbord-Sektor im Blick, seit einer dreiviertel Stunde Blicke ich immer wieder über den Horizont, auf der Suche nach den sehnlichst erwarteten Rauchsäulen die ein neues Ziel für U-10 ankündigten.
Ebenso durchgehend im Blick habe ich den Himmel auf meiner Seite, immerhin sind in dieser Nähe zur Küste die Flugzeuge gefährlicher als Zerstörer oder andere Kriegsschiffe.
Ich setzte gerade mein Fernglas ab, um meinen Augen eine kurze Entspannung zu geben, als hinter mir der Schrei kommt:
ALARM! FLUGZEUG!
Ich war mir unsicher wer den Flieger gesehen hat, aber es gab keine Zeit zu überlegen.
Wir müssen durchs Turmluk damit wir tauchen können, die beiden ersten Männer von fünf sind bereits unten.
Da ich so stehe das ich als vorletzter durch Turmluk gehen muss nehme ich mir noch einen Moment Zeit um nach dem Flugzeug zu sehen, da man mittlerweile bereits einen Motor hört.
Ich drehe mich um, Überblicke kurz den Himmel und zu meinem Erschrecken schaue ich geradewegs in den Lauf der Maschinengewehre eines Swordfish-Bombers.
Im gleichen Moment bricht die Hölle über uns herein. Maschinengewehrfeuer schlägt in den Turm und die Brückenverkleidung, um das Boot herum springt das Wasser in die Höhe und beginnt regelrecht zu kochen.
https://i.imgur.com/VyzEgXw.png
Fortsetzung folgt...
Ich lasse mich im Angesicht dieses Sturms instinktiv hinter die Brückenverkleidung fallen, genauso wie IWO Bachmann. Die wenigen Sekunden, die wir mit Maschinengewehrfeuer hier festgehalten werden, erscheinen uns wie Stunden.
Währenddessen hört man aus dem inneren es Bootes vereinzelte Befehle schallen
RUDER HART STEUERBORD
So eine Schweinerei denk ich mir, also ja damit wirds für ihn schwerer mit den Bomben zu treffen die er dabeihat, aber es setzt mich und Bachmann auch unweigerlich mehr Maschinengewehrfeuer aus, da die Verkleidung nur vorne und an den Seiten ist.
Während das Boot mit dem Heck nach außen schwingt, ist plötzlich Ruhe, man hört nur noch die Diesel des Bootes und den Motor des Fliegers
Sofort runter Eppen!
Der Befehl des IWO reißt mich aus meiner Starre, ich klettere sofort ins Turmluk.
Ich bin noch nicht ganz unten angekommen, als eine ohrenbetäubende Explosion das Boot erfasst.
Ich kann mich gerade noch an der Leiter festklammern als U-10 durch die Explosion einen vollen Meter nach Backbord wirft.
https://i.imgur.com/59P0BW8.png
Im Chaos hat es Bachmann über mir auch irgendwie geschafft durchs Turmluk zu klettern
FLUUTEN
U-10 verschwindet nach dem beinahe Treffer in die Tiefe.
Hydrophon unklar!
Weitere Meldungen blieben aus. U-10 hat Glück. Wäre die Bombe wenige Meter näher bei uns eingeschlagen würden wir vielleicht schon auf dem Boden der Nordsee liegen.
So hatten wir verdammt viel Glück. Kein Wassereinbruch, keine großen Schäden. Das Hydrophon wurde durch die enorme Lautstärke überwältigt, dass sollte aber auf eine Stunde zu beheben sein.
Wir wissen nur nicht wie mitgenommen der Druckkörper ist, daher müssen wir etwas vorsichtiger sein wenn wir auf Tiefe gehen, das Boot haben wir auf knapp 25m abgefangen, hier scheint der Druckkörper zu halten.
https://i.imgur.com/tgVXf48.png
08:56
Hydrophon klar!
Das GHG hats doch um einiges weniger erwischt als gedacht. LI Ehler meinte, dass zwei Sicherungen austauschen, völlig gereicht hat.
Na Gott sei Dank, dann torkeln wir auch nicht mehr taub hier rum.
Kommandant für Sonar! Neuer Kontakt in 250, Frachter, kommt schnell näher!
https://i.imgur.com/3hMZUs0.png
Dann schauen wir mal, wenn der auf uns zukommt schauen wir das wir unter Wasser in Angriffsposition kommen!
09:55
Der Frachter kam direkt auf uns zu, wodurch es nicht allzu schwer war für Wolff uns in Angriffsposition zu bringen. Die letzten 30 Minuten haben wir eigentlich nur gewartet. Hoffentlich zahlt es sich aus.
Wolff identifiziert den Frachter als SS Kingposan mit guten 8300 BRT.
Wenige Minuten später ist es dann so weit
Fächer aus 1 und 3! Fächerwinkel 2 Grad!
Entfernung... 1000 Meter
Geschwindigkeit... 10 Knoten
Gegnerlage... 65 Grad
Rohr 1 und 3
.
.
.
LOS!
https://i.imgur.com/GALOrSX.png
41 Sekunden später sind im Boot zwei Explosionen zu vernehmen, U-10 hat sein nächstes Ziel getroffen.
Der Frachter sinkt schnell, bereits 5 Minuten später ist an der Oberfläche nichts mehr zu sehen, außer einigen schwimmenden Trümmern.
Wir setzen Kurs gegen Osten. Die Briten wissen nun genau, dass wir hier sind und Wolff will das Risiko minimieren nochmal von nem Flieger so erwischt zu werden.
Wir bleiben also getaucht, geplantes Auftauchen um 20:00 Uhr, sobald es dunkel ist draußen.
16:00
Zwei Frachter sind am GHG zu hören. Wolff entscheidet sich nicht darauf zu operieren, wir wollen aus dem Gebiet erst einmal verschwinden.
16:22
Achtern von uns, ungefähr im Gebiet des versenkten Frachters wird eine Britische Task-Force gemeldet. Gut das wir da verschwunden sind.
Mit nicht mal 50 Meter Wasser können wir uns keine Auseinandersetzung mit Zerstörern leisten.
https://i.imgur.com/y0wOQDS.png
17:27
Die Task-Force ist entfernt im Hydrophon zu hören, anscheinend sollte ein Schlachtschiff und mehrere Kreuzer in der Gruppe unterwegs sein.
https://i.imgur.com/WFgWDDA.png
20:00
Die Task-Force und die beiden Frachter sind nicht mehr zu hören. Wir tauchen wie geplant auf und ziehen wieder auf Station in AN47.
03. Oktober 1939
08:00
Wir sind mittlerweile weiter im Osten und haben wieder unser Suchmuster aufgenommen.
Wolff meint, wenn noch mehr Flieger kommen müssen wir weiter gen Osten. Zusätzlich werden unsere Diesel-Reserven demnächst knapp.
09:21
ALARM! FLUGZEUG!
U-10 taucht schnell. Schnell genug. Hinter uns zwei Explosionen.
https://i.imgur.com/0sio7zK.png
Wir fahren weiter unter Wasser, Kurs gegen Osten, wir wollen aus dem Flugzeuggebiet raus.
12:00
Aufgetaucht, weiter an der Oberfläche mit halber Fahrt.
12:10
ALARM! FLUGZEUG!
10 Minuten später müssen wir wieder runter. Die Bomben explodieren wieder achtern. Alle auf dem Turm haben aus der Situation mit dem Swordfish-Bomber gelernt und fokussieren sich noch mehr auf den Himmel
15:00
Wir tauchen wieder auf.
04. Oktober 1939
01:47
Wolff entscheidet sich zum Rückmarsch durchs Skagerrak.
Die Briten wissen genau, wo wir sind und setzen Ihre Flieger auf uns an. Wir haben noch einen Torpedo und einen in Mitleidenschaft gezogenen Druckkörper.
Bei kleiner Fahrt kommen wir noch 2600km weit, der Kurs ist 1600km lang. Also gut möglich, aber viel Spielraum für Angriffe wäre trotzdem nicht mehr.
07. Oktober 1939
10:00
Die letzten Tage waren sehr ereignislos. Kein Frachter und kein Flieger zu sehen. Wir sind mittlerweile aus dem Skagerrak heraus und machen weiter Kurs auf Kiel.
In ziemlich genau 48 Stunden sollten wir dort sein.
09. Oktober 1939
09:00
Ohne Unterbrechung ging es die letzten Tage weiter. Mittlerweile kommt der Kieler Hafen in Sicht.
https://i.imgur.com/qSu50lu.png
10:44
https://i.imgur.com/kGx0BSw.png
Als wir anlegen werden wir bereits an unserem Liegeplatz erwartet. Die Kapelle spielt einen Marsch und auch der Flottillenkommandant ist wieder angetreten.
Herzlichen Glückwunsch Herr Leutnant! 19'000 BRT in so einem Einbaum kann sich sehen lassen.
Ich darf Ihnen mitteilen dass wir in Ihr Boot neue Batterien bauen wollen, die ersten Ihrer Art. Damit sollten sie um einiges mehr Ausdauer haben.
Ich habe allerdings auch eine andere Nachricht, direkt vom FDU. Die Marschbefehle für Fähnrich Eppen und Leutnant Bachmann
Ich nehme etwas zögerlich den Brief entgegen. Ich wäre gerne noch eine oder zwei weitere Fahrten mit U-10 und Leutnant Wolff gefahren. Aber es soll nicht sein.
Am 01. November soll ich mich an der Marineschule in Flensburg zum Wachoffiziers-Lehrgang melden. Bachmann wir ebenso am 01. November in Flensburg zum Kommandanten-Lehrgang erwartet.
Wenigstens bleibt uns so noch Zeit um uns von der Besatzung zu verabschieden. Wahrscheinlich können wir sie auch beim Auslaufen noch verabschieden, je nachdem wie lange die neuen Batterien dauern.
Fortsetzung folgt...
Januar 1940
Mittlerweile ist Mitte Januar. In den letzten beiden Monaten wurden wir durch das Mühlwerk der Ausbildung gedrückt.
Unsere Fähigkeiten wurden weiter geformt und von den Ausbildern wurden uns Taktiken und Vorgehensweisen eingetrichtert.
Wir haben immer wieder die Rolle des Kommandanten und des LI angenommen, mussten Manöver fahren und alltägliche Entscheidungen treffen.
Durch meine Erfahrung und Unterricht bei Leutnant Wolff kannte ich die meisten Übungen bereits, was mir einen nicht kleinen Vorteil gegenüber den restlichen Fähnrichen gewährte.
Die Prüfungen liefen insgesamt ziemlich reibungslos und ich konnte die Wachoffiziersausbildung als einer der Besten abschließen.
Weiter wurde ich zu Beginn der Ausbildung zum Oberfähnrich und mit ablegen der Prüfungen zum Leutnant befördert, meine kurze Erfahrung mit U-10 an der Front scheint meinen Werdegang erheblich beschleunigt zu haben.
Wenig später erfuhr ich auch warum.
Während die anderen noch mit weiteren Aufgaben beschäftigt waren wurde aufgefordert mich beim Chef der U-Bootschulflottille, Kapitänleutnant Heinz Günther Beduhn zu melden.
Guten Abend Leutnant Eppen, setzten sie sich.
Sie können sich doch sicher noch an Ihr altes Boot U-10 erinnern?
Natürlich Herr Kaleun.
Sehr gut. Nun das Boot von Leutnant, Entschuldigung, mittlerweile Kapitänleutnant Wolff wurde aus dem Frontbetrieb gezogen und wird nunmer als Schulboot verwendet, somit wurde auch die Besatzung aufgeteilt und auf andere Boote verstreut.
Warum erzähle ich Ihnen das?
Sie wissen doch bestimmt auch dass Leutnant Bachmann mit Ihnen abkommandiert wurde?
Sehr wohl, Herr Kaleun
Gut. Bachmann hat den Kommandantenlehrgang mit Bravur gemeistert und hat das Kommando von U-115 übernommen, eines der Typ IXB Uboote.
Sie befinden sich aktuell in den finalen Zügen der Ausbildung und sollten in ungefähr zwei Wochen zur ersten Feindfahrt auslaufen, wenn alles glatt läuft.
Hier kommen sie ins Spiel Eppen. Angesichts Ihrer Erfahrung vor der englischen Küste und herausragenden Abschluss der Wachoffiziersausbildung haben wir sie bereits zum Leutnant befördern können.
Dazu kommt hinzu, dass Bachmann die letzten Wochen immer unzufriedener mit seinem IIWO wurde, die Hintergründe sind unwichtig. Jedenfalls hat Bachmann mit Hilfe von Wolff ein paar Fäden gezogen und wollen Sie nun als IIWO an Bord haben.
Hier haben sie Ihren Marschbefehl. Melden sie sich spätestens zum 25. Januar an Bord U-115 unter Kapitänleutnant Bachmann. Wegtreten!
Sehr wohl, Herr Kaleun.
Das war vielleicht eine Bombardierung an Informationen.
U-10 als Schulboot, Wolff als Kapitänleutnant, Bachmann als Kapitänleutnant mit eigenem Boot und nun soll ich vor allen anderen im Lehrgang bereits im Februar als Wachoffizier auf Fahrt gegen?
Man man man, dass muss ich erstmal verarbeiten. Einige Tage habe ich ja noch. 10 Tage sollten genug sein um nochmal zu meinen Eltern zu fahren und nach Wilhelmshaven zu kommen.
Ich besorge mir noch einige Unterlagen zum Typ IXB und bereite mich anschließend auf meine Heimreise vor. Die Unterlagen sehe ich mir genauer an wenn zwischendurch etwas Zeit ist.
Type IX
https://i.imgur.com/xs3ePbX.jpg
Der Typ IX wurde aus dem Type IA der vorgehenden Generation entwickelt.
Er hatte eine größere Reichweite sowie mehr Torpedos an Bord als der weiter verbreitete Typ VII und konnte somit ohne Probleme aus die US-Ostküste erreichen.
Die genauen Eigenschaften des Typs sind wie folgt (Quelle: Deutsches Uboot Museum / https://dubm.de/typ-ix/):
Bauwerft AG Weser in Bremen
Verdrängung 1.051 to/ 1.178 to unter Wasser
Länge über alles 76,5 m
Breite – größte 6,8 m
Tiefgang 4,7 m
Antriebsart 2 Dieselmotoren, 2 Elektromotoren, 2 Schrauben
Maschinenleistung 4.400 PS/ 1.000 PS unter Wasser
Geschwindigkeit 18,2 kn/ 7,7 kn unter Wasser
Reichweite 8.700 sm bei 12 kn/ 64 sm bei 4 kn unter Wasser
Tauchtiefe 230 m
Treibstoffvorrat 165 cbm
Bewaffnung 4 Bug- und 2 Hecktorpedorohre, 22 Torpedos oder 14 Torpedos und bis zu
42 Minen, FlaK: 1×10,5 cm, 1×3,7 cm, später 4×2 cm Doppellafetten
Besatzung 48 – später mehr
https://i.imgur.com/16epfLP.png
Fortsetzung folgt...
31. Januar 1940
Gestern traf ich in Wilhelmshaven bei U-115 unter Bachmann ein. Er hat mich herzlichst begrüßt und nach einigen gegenseitigen Glückwünschen wurde ich umgehend den anderen Offizieren vorgestellt.
Zum einen wäre da IWO Ludwig Peters, ein eher ruhig wirkender Mann. Er hat bereits eine Feindfahrt hinter sich und ist auf U-115 als Stellvertretender Befehlshaber tätig. Er teilt die Brückenwachen ein, ist für die erste Seewache zuständig und überwacht die Torpedowaffe sowie deren Feuerleitanlagen. Zudem wird Peters Überwasserangriffe unter der Anleitung von Bachmann fahren.
https://i.imgur.com/br8jC3v.png
Als IIWO bin ich Leiter der zweiten Seewache sowie für die Artillerie zuständig. Dies umfasst das Planen sowie Delegieren von Schießübungen, Reinigung sowie die Befehlshabung während eines Einsatzes, bedeutet Feuer- und Zielbefehle. Zusätzlich bin ich für die Planung des Proviants und der Verpflegung an Bord zuständig und allgemein für Verwaltungsaufgaben. Zu guter Letzt soll ich auch Offiziersfunksprüche entschlüsseln und bin generell für den Funkverkehr verantwortlich.
https://i.imgur.com/UlvD3Gp.png
IIIWO und Leiter der dritten Seewache ist Oberfähnrich Karl Kohler. Er ist für die Navigation des Bootes sowie das Koppeln von Geleitzügen und einzelner Gegner zuständig. Weiter ist er verantwortlich für das Ver- und Einteilen des Proviants und dessen Verstauung an Bord.
https://i.imgur.com/utLFJSE.png
Unser Leitender ist LI Ehler, welcher ebenso von U-10 herkommandiert wurde. Ob dies von der Führung beabsichtigt wurde oder nicht, wird uns unbekannt bleiben, aber ein paar bekannte Gesichter sind immer gut. Er ist für den gesamten technischen Betrieb des Bootes verantwortlich, also die Diesel, E-Maschinen, Tauchzellen, Druckluft, alles das, was für den technischen Betrieb des Bootes benötigt wird.
https://i.imgur.com/qCsszdG.png
Bei diesen umfangreichen Aufgaben erhält er außerdem Unterstützung von Obermaschinist Josef Hauschildt, welcher bei allen Aufgaben behilflich ist und als sein Stellvertreter agiert.
https://i.imgur.com/blwrFGv.png
Insgesamt haben wir 48 Mann plus Kommandant an Bord, aufgeteilt auf 5 Offiziere, 16 Unteroffiziere sowie 27 Matrosen. Zwar um einiges mehr Männer als auf U-10, aber auch auf mehr Platz verteilt. Das Boot insgesamt ist viel geräumiger.
https://i.imgur.com/eTdbcbj.png
Wir haben außerdem eine beachtliche Torpedobewaffnung dabei. In den vier vorderen Rohren sind 2 G7a und 2 G7e Torpedos geladen.
Die G7a sind gasgetrieben und hinterlassen dadurch eine sichtbare Blasenbahn an der Wasseroberfläche. Dies hat zur Folge, dass jedes angegriffene Schiff sofort die Richtung unseres Bootes abschätzen kann. Als Ausgleich dazu hat der Torpedo allerdings eine beachtliche Reichweite von 14 km bei 30 Knoten. Er kann auch auf 40 bzw. 44 Knoten eingestellt werden und hat dann 8 bzw. 5 km an Reichweite.
Im Gegensatz dazu sind die G7e Torpedos elektrisch angetrieben und können lediglich eine Reichweite von 5 km bei 30 Knoten vorweisen. Durch ihren Antrieb hinterlassen sie allerdings auch keine Blasenbahn.
Bachmann meinte, dass er aufgrund der Unterschiede der beiden Typen gerne eine Mischung dabei hat, um je nach Situation entscheiden zu können, welcher Torpedo gefeuert wird.
In den inneren vorderen Reserven sind daher auch jeweils 3 G7e und 3 G7a gelagert.
In den Heckrohren und inneren achternen Reserven finden sich hingegen nur G7e. Dies basiert darauf, dass die Hecktorpedos primär beim Rückzug aus einem Gebiet zum Einsatz kommen und in dieser Situation die eigene Position unbekannt bleiben sollte.
Die äußeren Reserven sind mit G7a gefüllt, da die G7e zu wartungsintensiv sind, um sie außen anbringen zu können.
https://i.imgur.com/88nGsSh.png
Zuletzt haben wir auf U-115 auch noch einiges an Deckbewaffnung dabei. Zumindest um einiges mehr als auf U-10. Auf dem vorderen Deck befindet sich eine 10,5 cm Kanone. Theoretische Feuerrate: 10 Schuss pro Minute, also 6 Sekunden Nachladezeit. Weiter haben wir auf dem Wintergarten des Turms eine kleine 2cm Flaklafette und auf dem Achterdeck eine etwas größere 3.7cm Flak. Wenn wir aus Wilhelmshaven raus sind, möchte ich erst einmal eine kleine Schießübung abhalten. Ich möchte mir ein Bild davon machen, wie die Mannschaft mit den Waffen umgehen kann.
https://i.imgur.com/pvpEGz6.png
Position des Deckgeschützes am Boot und Technische Details
https://i.imgur.com/CgbcfA0.png
Technische Details der 2cm Flak
https://i.imgur.com/8QJYpFe.png
Technische Details der 3,7cm Flak
Als ich das erste Mal in die Zentrale trat, wurde mir das erste Mal klar, wie groß der Unterschied zwischen den Booten tatsächlich ist. In U-115 kann man sich ohne Probleme umdrehen und man muss sich bei normalem Gehen nicht einmal bücken, ohne Angst haben zu müssen, sich an irgendeiner Rohrleitung die Birne zu stoßen.
https://i.imgur.com/OW1iRo6.png
Blick nach vorne in die Zentrale
https://i.imgur.com/HbPgcYr.png
Der Navigationstisch
https://i.imgur.com/QnXYRkZ.png
Tiefenrudersteuerung und Tiefenmesser
https://i.imgur.com/KEgLrh4.png
Kapitänskoje
https://i.imgur.com/jyE3Xxs.png
GHG, das Sonar
https://i.imgur.com/pcOJ1CA.png
Radiostation
Fortsetzung folgt...
Komischer Kunde
30.01.24, 10:08
Wir bedanken uns für die jüngsten Kapitel. Keine epischen Längen, gut geschrieben und ein interessanter Werdegang. Kann Eurer erwählter Avatar auch Kaptitän eines eigenen Bootes werden?
Wenn wir lange genug überleben ;)
Durch die Einstellung "realistische Karrierelänge" werden unsere Kommandanten nach 5-7 Feindfahrten automatisch versetzt, meistens an Trainingsflottillen. Anschließend kann das Boot mit Mannschaft unter einem neuen Kommandanten weitergefahren werden.
Ob Eppen U-115 irgendwann übernehmen wird oder ein anderes Boot bleibt abzuwarten, dass wissen wir selbst noch nicht :)
Diesen Ansatz haben wir einfach aus dem Grund gewählt, dass wir kein Fan der sehr hohen Versenkungszahlen über den gesamten Kriegsverlauf sind und wollen so versuchen diese auf einigermaßen realistisch gering zu halten.
01. Februar 1940
Unser Plan war eigentlich, heute um 13:00 Uhr auszulaufen. Doch daraus wurde nichts, da Konteradmiral Karl Dönitz anscheinend letzte Nacht eingetroffen ist und uns sehen will.
Das Boot bleibt trotzdem bereit.
Mittlerweile ist es später Nachmittag, und wir sitzen in der Offiziersmesse an Bord.
Bachmann und Ehler beratschlagen, welche großen Unterschiede das Boot im Vergleich zu unserem alten Einbaum U-10 hat.
Solange wir halbwegs außerhalb der Reichweite der Flieger bleiben. Immerhin braucht die Röhre jenseits von 45 Sekunden, um mal unter Wasser zu kommen.
Bachmann stimmt voll und ganz zu
Ich weiß, LI, ich weiß... der wahrscheinlich größte Nachteil an dem Boot. Und wenn uns so etwas wie an der Küste mit U-10 passiert, sind wir noch dazu ein besseres Ziel.
Die Größe ist ein gewaltig zweischneidiges Schwert.
Ich entscheide mich auch in die Unterhaltung einzuklinken.
Dafür kommen wir aber auch um ein Vielfaches so weit. Es würde wenig Sinn machen, uns direkt in Nähe der Küste zu schicken, wo wir den Fliegern ausgesetzt sind.
Das weiß die Führung genauso. Einfach draußen auf dem Atlantik oder vor Portugal wäre doch was?
Weitab der Englischen Küste und mit etwas Glück gutes Wetter, um mit unserem neuen Deckspielzeug etwas auszurichten.
War ja klar, dass du wieder mit dem Geschütz kommst. Kannst wohl kaum erwarten, das Ding mal auf Feindfahrt zu schießen, was? grinst mich Ehler an.
Aber es stimmt schon, Reichweite haben wir mehr als genug. Wenn's sein müsste, bis vor die US-Küste, aber so weit wird's ja doch nicht kommen.
Wollen wir's hoffen hängt Bachmann an
Mit der Reichweite und 22 Torpedos kommen wir wirklich überall hin.
Kommandant für Deckwache?
kommt ein Ruf von oben. Wir haben, wenn wir angelegt sind, immer mindestens 2 Männer auf dem Oberdeck stationiert, damit niemand an Bord kommt, der hier nicht sein sollte.
Kommandant hört, was los?
War gerade ein Kurier da. Sie sollten sich so schnell es geht bei Herrn Dönitz melden, mit Offizieren!
Alles klar! Na dann hören wir uns das mal an. Und anständig benehmen, Männer, selbst wenn's noch so schwer fallen sollte!
Wir schmeißen und noch in Schale, in unserem Uboot-Mief wollen wir dann doch nicht vor den BDU treten.
Als wir ankommen, werden wir von einer netten Dame gebeten, uns bereits in das Büro von Herrn Dönitz zu begeben, er würde in Kürze eintreffen.
Das Büro ist sehr spärlich eingerichtet.
Beim Eintreten fällt sofort der riesige Kartentisch an der rechten Seite des Raumes in den Blick.
Er ist bestimmt zwei auf zwei Meter und ragt bis zur Hälfte in den Raum.
Mittig an der von uns gesehen hinteren Wand steht ein vergleichsweise kleine Schreibtisch mit Telefon, Schreibmaschine und einem riesigen Haufen Zettel sowie drei Stühlen, von denen zwei für Besucher gedacht sind.
Die linke Wand hat außerdem noch zwei Fenster und ansonsten war der Raum leer.
Unsere Aufmerksamkeit richtet sich sofort auf den riesigen Kartentisch. Darauf ausgelegt ist eine Karte mit allen zugeteilten Planquadraten der Kriegsmarine.
Alle Gebiete außerhalb des Nordatlantiks waren außen rum angebracht.
https://i.imgur.com/MRdAn2M.jpg
Zwei weitere Karten liegen auch darauf: Eine zeigte den Vestfjord im Norden Norwegens, in dessen Innerem die Stadt Narvik verborgen lag.
Außerdem gibt es noch eine Karte von Narvik selbst. Auf der liegt zusätzlich ein kleines Hilfsmittel, welches wir an Bord auch haben: eine kleine Glasscheibe mit Holzgriff und aufgezeichneten Farben sowie Tiefenangaben. Es kann dafür verwendet werden, die Wassertiefe anhand der Kartenfarbe zu schätzen.
https://i.imgur.com/cpqBRaJ.png
https://i.imgur.com/9LthH2W.png
Wir sollen doch nicht etwa in einen neutralen Hafen fahren, oder? IWO Peters scheint leicht schockiert mit den Karten, die so vor uns liegen.
Oh doch, meine Herren! Die Stimme hinter uns lässt uns allesamt zusammenzucken. Wir stehen alle um den Kartentisch und haben nicht bemerkt, dass Karl Dönitz, der BDU und direkte Befehlshaber aller Uboote, bereits direkt hinter uns steht. Sparen wir uns die Formalitäten. Herzlich willkommen in meinem bescheidenen Gemach hier in Wilhelmshaven.
Kommen wir sogleich zur Sache. Ihr Einsatzgebiet haben Sie ja bereits gefunden. Aber keine Angst, Sie sollen nichts in Narvik angreifen oder gar versenken.
Ihre Aufgabe besteht lediglich darin, ungesehen zum Hafen vorzudringen und Fotos zu machen. Wenn möglich vom Hafen selbst, wenn nicht, sind Bilder des Fjords auch ausreichend.
Lassen Sie mich kurz erklären warum. Zwar hegen wir aktuell keinerlei Pläne, Norwegen anzugreifen, allerdings gibt es immer wieder Berichte, dass die Engländer planen, Norwegen, speziell Narvik, anzugreifen, um uns unseren Zugang zu Eisenerz zu verwehren.
Ich muss Ihnen nicht erklären, dass dies natürlich ein bedeutender Schlag gegen uns wäre.
Wir wollen daher für solche Vorkommnisse gewappnet sein. Und da kommen Sie ins Spiel.
Die Norweger haben in letzter Zeit unseren Leuten immer wieder verwehrt, Fotos zu machen und den Hafen zu kartografieren.
Diese Karten kämen im Falle eines englischen Angriffs zum Einsatz, um den Hafen wieder in unsere Gewalt zu bringen.
Daher braucht es auch absolute Geheimhaltung.
Sie sind das einzige freie Boot das wir aktuell haben und nicht bereits in anderen Unternehmungen festhängt oder sich im Dock befindet.
Irgendwelche Fragen?
Auftrag ist klar, Herr Admiral, meint Kaleu Bachmann. Nur eine Frage, wie sieht es mit dem Rest der Unternehmung aus?
Da sind Sie komplett frei. Bringen Sie mir nur die Fotos bis 10. März, keinen Tag später!
Sie können sich die Karte noch so lange es nötig ist genauer ansehen, ich habe Ihnen eine Kopie anfertigen lassen, die sollten Sie bereits bei Ihnen an Bord finden.
Mit den Karten sollte sich auch ein Fotograf bei Ihnen melden, Leutnant Decker. Bringen Sie ihn auch bitte heil wieder zurück. Viel Erfolg.
Mit diesen klaren Worten war er auch schon wieder weg. Wir entscheiden uns dazu, direkt zum Boot zurückzukehren und dort die Karten genauer in Betracht zu ziehen; wir wollen so schnell es geht auf See.
02. Februar 1940
06:48
Es ist soweit. U-115 läuft zu seiner ersten Feindfahrt aus. Damit auch ich zu meiner ersten Fahrt als Offizier.
Leutnant Decker war, wie versprochen, mit den Karten bereits bei uns an Bord, als wir zurückgekommen sind.
Er ist ein netter, zuvorkommender Kerl mit kurzen, braunen Haaren. Laut eigener Aussage ist er noch nie zuvor an Bord eines U-Bootes gewesen. Das kann dann ja was werden, denke ich mir.
Wenigstens haben wir hier an Bord genug Platz.
https://i.imgur.com/nrxSrHv.png
U-115 läuft das erste mal aus
https://i.imgur.com/DAwQI1b.png
Sicht von der Brücke auf das breite Vordeck
Mit kleiner Fahrt geht es hinaus. Wir wollen von Helgoland vorbei und dann mit 12 Knoten zum Europäischen Nordmeer für ein paar Tieftauchversuche.
Als Bachmann das angekündigt hat, konnte sich Ehler den Kommentar nicht verkneifen, dass wir bitte vorsichtiger sein sollten wie Wolff auf U-10.
Er will nicht schon wieder bei einem Test die Diesel reparieren müssen.
12:16
Wir stehen mittlerweile gut in der Mitte zwischen Helgoland und der Dänischen Küste. Mit 12 Knoten Fahrt und ohne Wellengang geht es gegen Norden.
Bereit machen für Schießübung Flak und Deckgeschütz! rufe ich nach unten.
https://i.imgur.com/nqzG82v.png
U-115 bei Überwasserfahrt
https://i.imgur.com/zdqsojs.png
Manschaftsaufteilung bei besetztem Deck und Flak-Geschütz
https://i.imgur.com/fumNNpn.png
Alle Geschütze besetzt
https://i.imgur.com/zuLAPRX.png
Deckgeschütz feuert
https://i.imgur.com/0iOl6XR.png
Flak feuert
Fortsetzung folgt...
Wilhelm Klink
02.02.24, 08:56
Sehr schön, ein SH-AAR. Gute Fahrt und fette Beute!
Komischer Kunde
02.02.24, 10:34
Na ausgerechnet mit dem IXB'er in den Fjord? Da wäre doch der Einbaum die bessere Wahl gewesen. Die Herren Lamettaträger werden schon wissen, zu welchen Einsätzen U-115 taugt.
Den Gedanken hatten wir auch schon.
Nicht einfacht mit einem relativ großen Boot in den engen Gewässern.
Diese Feststellung wird die Besatzung von U-115 auch noch machen :)
Der Einsatz von IX Booten in den Fjorden ist aber sogar halbwegs realistisch, da mehrere Bootes dieses Typs dort im Einsatz waren.
U-64 und U-65 wurden beide während der Norwegen-Kampagne im und um den Vestfjord und Narvik eingesetzt, U-64 wurde dabei jedoch auch im Fjord von einem Swordfish Bomber des Schlachtschiffes Warspite versenkt.
Wir haben damals festgestellt, dass die Fjorde teilweise recht eng und flach sein können, auch mit Einbaum. In jedem Fall viel Glück beim neuen Unternehmen!
Unser Boot ist (so gesehen) draufgegangen damals, aber mit dem Abschuss eines Nelson Schlachtschiffs hats sich schon gelohnt...
03. Februar 1940
21:05
Wir machen gute Fahrt nach Norden, mit halber Fahrt und wenig Seegang sollten wir in guten 17 Stunden in tiefere Gewässer kommen.
Wenn wir dort ankommen, will Bachmann den ersten Tieftauchversuch mit U-115 angehen. Hoffentlich geht der besser als unser letzter mit U-10.
Aber ich bin mir eigentlich sicher, dass auch ihm das Ganze noch gut in Erinnerung ist.
https://i.imgur.com/X0toHFb.png
04. Februar 1940
12:54
ALARM
Mit einem Schrei aus dem Turm erwacht die gesamte Besatzung zum Leben.
Ich sitze gerade mit LI Ehler in unserer kleinen Offiziersmesse und wollte gerade den Eintopf von Max Wermuth, unserem Sani und Koch, probieren, aber daraus wird jetzt nichts.
Ehler springt sofort auf und rennt zum Zentraleluk in die Zentrale.
"Der schöne Eintopf" höre ich ihn gerade noch fluchen, als er aufspringt.
Ich stehe auch auf und fordere alle Männer sofort nach vorne, bei dem Boot brauchen wir jede kleine Hilfe, die wir brauchen können, um schneller nach unten zu kommen.
20 Sekunden
Es dauert verdammt lange, bis der Bug zum ersten Mal unterschneidet. Der Befehl zum Fluten kam bereits kurz nach dem Alarm.
40 Sekunden
Nach ewig langen 40 Sekunden sinkt das Heck auch endlich mal unter. Hoffentlich dauert das nicht immer so lange.
https://i.imgur.com/YB5TvtJ.png
56 Sekunden
Lange, viel zu lange sind wir noch sehr weit oben.
Bis die Diesel ausgehen, die E-Maschinen anspringen und uns unter Wasser auf 20 Meter drücken, vergeht fast eine volle Minute.
Wenn das nicht besser wird, steht uns einiges bevor, vor allem wenn wir in ein Gebiet mit ähnlich vielen oder mehr Fliegern kommen wie auf der Fahrt mit U-10.
https://i.imgur.com/Nf3DOBk.png
12:57
Wir sind auf 100 Meter. Bachmann meldet sich zu Wort:
"So Männer, s Boot ist noch ganz, aber auch nur weil das ne reine Übung war. Das werden wir noch ein paar Mal wiederholen dürfen.
Wir gehen ein bisschen auf Tiefe, bis 200 sollte es eigentlich halten."
Er schaut mich und Ehler während dieser Worte grinsend an. Wir wissen beide, was ihm durch den Kopf geht.
Auf 120 Meter gehen!
Damit geht es also los.
Auf 120 angekommen scheint alles dicht, mit U-10 war hier Ende.
120
.
.
.
130
.
.
.
140
.
.
.
150
.
.
.
155
.
.
.
160
Auf 160 Meter geht ein ohrenbetäubendes Schreien durchs Boot, als der Druckkörper immer und immer mehr Belastung aushalten muss.
Die gesamte Besatzung, abgesehen von Bachmann und Ehler, zuckt instinktiv zusammen.
https://i.imgur.com/2pELPaa.png
https://i.imgur.com/agYS4bp.png
Na Männer, das müssen wir aushalten. Wie gesagt, bis 200 geht's. Lacht Bachmann. Aber genug, wir tauchen wieder auf.
https://i.imgur.com/jaYpRnW.png
13:07
Gute 15 Minuten nach dem Probealarm und einem kurzen Tauchen bis 160 Meter tauchen wir wieder auf. Weiter geht's mit voller Fahrt in Richtung Narvik.
Wir sollten in 2 Tagen etwa dort sein.
05. Februar 1940
11:52
Der Wellengang um uns herum ist über den Vormittag bedeutend höher geworden, wir kommen allerdings noch gut voran.
Mit U-10 würden wir bereits auf der Stelle treten.
https://i.imgur.com/VvT29hr.png
Wir stehen beim Kartentisch und beraten uns über unseren bevorstehenden Einsatz.
Das wird eine enge Kiste, immerhin ist unser Boot verdammt groß für so einen Fjord.
IWO Peters hat ähnliche Bedenken: "Da haben sich unsere Lamettaträger ja was Schönes überlegt.
Nur kurz eindringen und ein paar Fotos machen, einziges freies Boot, das ich nicht lache. Und bis 10. März zurück.
Da wäre doch problemlos genug Zeit, ein kleineres Boot hierher zu schicken.
Ausgerechnet mit unserem Typ IX. Und wenn wir dann schon drin sind, dürfen wir nicht mal auf etwas schießen."
Bevor Peters weiter ausholen kann, schaltet sich Bachmann ein:
"Immerhin ist hier Frieden, wir sollten also einfacher reinkommen als es anders der Fall wäre.
Wir hangeln uns an der Küste entlang. Bis Bodo sollte es ohne Probleme an der Oberfläche gehen, auch bei Tag.
Bei Bodo vorbei müssen wir auf der Hut sein, da stechen wir auch aufgetaucht vorbei.
Die Tanks werden ab dann vorgeflutet und die Wachen im doppelten Rhythmus rotiert.
Flieger sollten hier nicht unterwegs sein, aber sobald ein Schiff über den Horizont kommt, müssen wir runter.
Wenn's nach Bodo dann enger wird, müssen wir bei Nacht über Wasser durch, ewig auf Tauchfahrt hilft uns nichts, da kommen wir nicht vorwärts.
Hier zählt dann genau das Gleiche. Volle Aufmerksamkeit.
Falls wir nicht ganz durchkommen, tauchen wir in den tieferen Teil des Fjords und warten auf Dunkelheit, dann geht's weiter.
Genauso, wenn wir dann vor Ort sind. Die Bilder machen wir von außerhalb in den Hafen von Sehrohrtiefe während der Dämmerung.
Anschließend setzen wir das Boot auf Grund und warten den Abend ab.
Dann auftauchen und mit voller Fahrt raus, dann weiter nördlich durch die tieferen Teile, alle paar Kilometer machen wir dann eine Tiefenpeilung.
Falls irgendwann nochmal ein Boot hierher muss, können wir wenigstens auch gleich prüfen, ob die Tiefenkarten stimmen. Irgendwelche Einwände?
Laufen wir dann nicht Gefahr, von der Küste aus gesehen zu werden? werfe ich ein.
Das tun wir allerdings. Das wird sich jedoch nicht vermeiden lassen.
Der Fjord hat genügend enge Stellen, an denen wir von beiden Seiten gesehen werden können.
Weiter drin ist es jedoch so weit, dass wir getaucht nicht rein und wieder raus kommen.
Daher lieber aufgetaucht und mit voller Fahrt, dann sind wir gleich wieder raus, falls wir doch gesehen werden und uns jemand suchen sollte.
Mit diesen Worten planen wir unseren weiteren Kurs.
Den Nachmittag geht es noch in Richtung des Fjords, abends dann mit voller Fahrt Richtung Küste und in den Fjord.
Damit müssten wir durch den Fjord bei Nacht kommen und dann am Morgen bei Narvik stehen, allerdings müssen wir von Bodo bei Tag vorbei.
21:23
Wir stehen im Planquadrat AF73 auf der Treana Bank. Unser Sprint in den Fjord beginnt damit. Wir gehen auf volle Fahrt.
https://i.imgur.com/njznyI3.png
06. Februar 1940
08:53
Seit gestern sind wir mit voller Fahrt unterwegs. Ehler hat alle Hände voll zu tun, die Diesel weiter am Laufen zu halten.
Land in Sicht!
Vor uns taucht eine kleine, augenscheinlich unbewohnte Insel auf, Bachmann beschließt mit voller Fahrt daran vorbeizufahren.
https://i.imgur.com/yLBy8MF.png
16:06
Wir sind bei Bodo, bis jetzt ist kein Patrouillenschiff oder Ähnliches in Sicht, daher bleiben wir weiter an der Oberfläche und machen weiter große Fahrt.
https://i.imgur.com/Z4TP6Jh.png
Um Mitternacht herum sollten wir dann so den letzten Punkt erreichen, an dem wir ohne Probleme einen Tag bleiben könnten.
Wenn wir bis Narvik durchkommen nächste Nacht, wird morgen ein sehr anstrengender Tag.
Direkt in den norwegischen Fjords, ohne dass wir gesehen oder gehört werden dürfen.
Ich denke nicht, dass der Hafen völlig verlassen ist.
Ein paar Patrouillenschiffe fahren bestimmt herum, und an der Küste werden sich einige Zivilisten rumtreiben.
Uns darf niemand hören, niemand sehen. Und wenn doch? Keine Ahnung. Bachmann meint, wir warten einfach den Abend ab.
Ich denke aber, er hat dieselben Bedenken wie ich. Fliehen wird in den engen Fjords unmöglich.
07. Februar 1940
00:25
Etwas später als wir wollten, sind wir nun soweit, dass wir eine Entscheidung treffen müssen.
Bleiben wir hier bis zur nächsten Nacht oder stoßen wir noch heute zu Narvik durch?
Auf der einen Seite haben wir Zeit, wir befinden uns nicht im Krieg mit Norwegen, und der Hafen wird morgen auch noch an der selben Stelle sein, an der er jetzt ist.
Jedoch birgt jede weitere Stunde in diesen engen Gewässern mehr Gefahr, entdeckt zu werden, vor allem bei Tag.
Die seichten Gewässer sind wahrscheinlich vom Ufer aus leicht einsehbar, und in den tieferen Teilen des Fjords werden generell mehr Schiffe unterwegs sein.
Nach einer kurzen Besprechung beschließen wir durchzustechen.
Die Wachrotationen erhöhen wir auf zwei Stunden während der Nacht, alle sind höchst angespannt.
Obwohl wir nichts zu befürchten haben sollten, befiehlt Bachmann Gefechtsstationen.
Wermuth meint, er kocht alle paar Stunden eine Tasse extra starken Kaffee pro Mann.
06:52
https://i.imgur.com/DIF4zby.png
Ruhig, sehr ruhig ist die Nacht abgelaufen. Gegen 4 Uhr morgens kam vor uns eine kleine Insel auf, die wir umfahren mussten. Ansonsten nichts.
Der Fjord ist entweder leer, oder wir haben durch unseren sehr küstennahen Kurs sämtliche Patrouillen und Frachter umschifft.
Da es mittlerweile zu hell wird, um weiter an der Oberfläche zu verweilen, tauchen wir ab.
Auf Sehrohrtiefe soll es weiter die letzten Schritte Richtung Narvik gehen. Die Rauchsäulen der Fabrikgebäude im Hafen können wir bereits erkennen.
08:10
Wir bewegen uns auf Sehrohrtiefe nur mit Schleichfahrt, um so leise wie es irgendwie geht zu bleiben.
Die Männer sind von Gefechtsstationen weggetreten, alle nicht zwingend benötigten Männer liegen in ihren Kojen und verhalten sich so leise wie möglich.
Leise aber sicher kommt der Hafen von Narvik in Sicht. Bachmann beschließt, dass wir die Fotos des Hafens von hier machen.
Weiter in den Hafen reinzufahren bringt nur noch mehr unnötiges Risiko mit sich.
https://i.imgur.com/tlceFqx.png
Hydrophon für Kommandant! Horchkontakt! Kriegsschiff in 210 Grad, mittlere Geschwindigkeit, mittlere Entfernung, kommt näher!
https://i.imgur.com/LGXkbsk.png
Das hat gerade noch gefehlt, mitten unter den Aufnahmen!
Bachmann sprint von seiner Koje auf und eilt zum Luftzielsehrohr, um sich die Situation genauer anzusehen.
Das Boot muss aus dem Fjord gekommen sein, bedeutet für uns, wir haben es während der Nacht umschifft.
Fotos werden weiter gemacht! Der ist gute 4 Kilometer von uns entfernt und behält seinen Kurs bei, weiter absolute Stille im Boot.
Einige angespannte Minuten später sind die Fotos im Kasten, und wir legen das Boot auf Grund.
13:35
In den letzten Stunden haben wir durchgehend den Kurs des Kriegsschiffes über uns gelauscht.
Den Fjord weiter hoch, von Narvik vorbei, bis wir es nicht mehr hörten.
Wenig später kam es wieder in Horchreichweite und ist gerade dabei, so weit achtern auszuwandern, dass es gleich in unserem blinden Punkt steht.
17:02
Wir gehen wieder auf Sehrohrtiefe, Bachmann will einen Rundblick wagen und schauen, wie dunkel es bereits ist.
So weit nördlich um diese Zeit sollte es bereits dunkel sein. Und tatsächlich, wenige Minuten später der Befehl zum Auftauchen.
Wenige Kilometer von Narvik entfernt in absoluter Dunkelheit. Mit großer Fahrt geht es wieder aus dem engen Fjord hinaus.
https://i.imgur.com/funQqua.png
08. Februar 1940
07:28
Wir stehen wieder in der Mitte des Vestfjords. Damit sind wir aus dem engen, aber doch verlassenen Fjord heraus.
Die Nacht war unspektakulär; wir haben zu keinem Zeitpunkt das Patrouillenschiff noch einmal gesehen oder sind über andere Schiffe gestolpert.
Es war alles verdammt ruhig, und trotzdem hat es an den Nerven von allen an Bord enorm gezerrt.
Wir müssen uns nun einmal kurz sammeln und dann unsere nächsten Schritte überlegen.
https://i.imgur.com/w9CVdCz.png
Fortsetzung folgt...
Wir entschuldigen uns bei den werten Regenten für die große Pause, unser Privatleben hat uns etwas überholt die letzten Wochen.
Wir entschuldigen uns bei den werten Regenten für die große Pause, unser Privatleben hat uns etwas überholt die letzten Wochen.
Hauptsache es geht weiter - ein zweiter Winterstein wäre ein harter Schlag für die Regentschaft!
Wilhelm Klink
29.02.24, 13:51
Danke für die Fortsetzung! Wir sind ein Freund von Uboot-AARs.
Alith Anar
29.02.24, 14:06
Wir entschuldigen uns bei den werten Regenten für die große Pause, unser Privatleben hat uns etwas überholt die letzten Wochen.
Privatleben geht immer vor :)
Schön, das es weiter geht.
Komischer Kunde
29.02.24, 14:07
Ich schließe mich den Vorrednern an und bekunde mein Entzücken über die Fortsetzung :cool:
08. Februar 1940
07:30
Die letzten 48h waren extrem Nervenzehrend. Wer hätte gedacht das dann eindringen in einen neutralen Fjord und neutralen Hafen so anstrengend sein kann?
Auch wenn die Männer eine Auszeit brauchen, wir müssen weiter. Ein Boot vor der norwegischen Küste, dass einfach auf der Stelle steht und Däumchen dreht, hilft keinem etwas meint Bachmann.
Ich habe mir bereits die Karte etwas genauer angesehen und zwei mögliche Zielgebiete für unsere restliche Unternehmung ins Auge gefasst, kommt mit.
Wir begeben uns zum Kartentisch. Bachmann voraus, gefolgt von LI Ehler, IWO Peters und mir. IIIWO Kohler steht auf dem Turm mit der dritten Seewache.
Ich hätte folgende zwei Optionen vorgeschlagen fängt Bachmann an zum einen können wir einen weiteren Weg nehmen und uns Nördlich von Irland platzieren, direkt in den westlichen Anfahrtswegen der Briten.
Auf der anderen Seite können wir zwischen den Färöer Inseln und Schottland Stellung beziehen, was um einiges näher wäre.
Was meint Ihr dazu?
LI Ehler ist der erste So grob überschlagen sollten wir, um nach Irland zu kommen, gute fünf Tage brauchen. Mit Rückmarsch und allem drum und dran hätten wir dann 10 Tage im Einsatzgebiet,
sonst kommen wir echt spät wieder zurück, um unsere Meisterwerke aus Narvik abzuliefern.
Im Vergleich dazu sind wir innerhalb von guten drei Tagen bei Schottland, dann hätten wir immerhin fast zwei Wochen.
Dafür sollten bei Irland auch mehr Frachter sein werfe ich mit ein da sollten die zehn Tage kein Problem darstellen, zudem wir hoffentlich auf der Überfahrt ja auch noch n paar Frachter finden.
Bin der gleichen Meinung meint Peters, zehn Tage nördlich Irlands sollten ausreichen.
Dann ab nach Irland entschließt Bachmann.
Neuer Kurs: 251.
Beide Maschinen auf halbe Fahrt.
Eppen, koppeln sie unsren Kurs für Irland!
Jawohl Herr Kaleun!
qwmVza7
12:49
Vor gut ner Stunde bin ich mit der zweiten Seewache auf die Brücke als mein Mann im vorderen linken Sektor Rauchfahnen am Horizont meldet.
Ich fahre rundum, mein Fernglas direkt in die Richtung gerichtet die er mir Anzeigt, aber aktuell kann ich noch nichts erkennen.
Kommandant für Brücke? ruf ich durchs Turmluk
Wenige Sekunden später erschallt am Sprachrohr die Antwort
Kommandant hört, was los?
Rauchfahnen auf 330 Grad, wahrscheinlich neutral. Dürfen wir uns annähern, um ihn in den Blick zu bekommen?
Nur zu Eppen, halten sie mich auf dem Laufenden
Wir drehen auf die vermeintliche Rauchfahne zu und gehen auf große Fahrt.
Nur wenig später kommt sie immer größer in Sicht, da ist tatsächlich etwas.
Vgm5j11
Die Fahne ist doch britisch! Das ist n Engländer schreit einer meiner Männer hinter mir.
Das muss sich Bachmann selbst ansehen beschließe ich. U-115 lasse ich währenddessen bereits wieder auf einen Abfangkurs schwingen.
Noch bevor ich weiter was machen konnte ertönt Bachmanns Stimme hinter mir.
Na wie siehts aus?
Könnte sich im nen Engländer handeln. Ist aber noch nicht sicher. Steht aktuell wieder auf 330
Ich drücke Bachmann mein Fernglas in die Hand, damit er sich die Situation selbst ansehen kann.
Mit großer Fahrt gehen wir auf Abfangkurs.
TxXbRiv
15:07
Wir haben uns vorgearbeitet, der Frachter kommt Backbord von uns auf.
Wir messen nochmal die Windgeschwindigkeit und schreiben das Wetter auf, anschließend gehts auf Sehrohrtiefe.
Für uns heißt es jetzt warten, während der Dampfer oben in sein Unheil fährt.
RsUyBCL
ePvbhtd
15:35
Wir liegen jetzt seit einer halben Stunde in absoluter Stille auf Sehrohrtiefe.
Der Frachter ist mittlerweile nah genug, dass Bachmann ihn identifizieren kann. Es handelt sich um einen "Zinbu Type Merchant" mit 2500 BRT.
Kein fetter Brocken aber das ist egal, dass wir hier überhaupt auf einen Frachter treffen ist außergewöhnlich genug.
qdOCv6d
Vom Turm kommen die Meldungen:
Rohr 1 Bereit zum Unterwasserschuss!
Torpedotiefe 3,5 Meter
.
.
.
Geschwindigkeit 9 Knoten
.
.
.
Entfernung 900 Meter
.
.
.
Lagewinkel 60 Grad Rechts
.
.
.
Mündungsklappen öffnen!
Bachmann wartet auf die Bestätigung, dass die Mündungsklappen offen sind.
In der Zeit geh ich die Ziellösung auf dem Kartentisch mit, der Frachter wurde durchgehend angezeichnet.
Scheint alles zu passen, nur 3,5 Meter Torpedotiefe bei 7 m/s Wind draußen ist verdammt wenig. Eigentlich braucht da gute 4 Meter wenn nicht mehr...
Mündungsklappen sind offen! halt die Antwort aus dem Boot zurück
Rohr 1 Bereit!
.
.
.
Rohr 1 LOS! Ich drücke auf meine Stoppuhr, Kohler ebenso.
ReWB2wM
Zeit bis Torpedoeinschlag 50 Sekunden lässt uns Bachmann wissen.
Dann mal schauen.
10
.
.
.
20
.
.
.
30
.
.
.
40
.
.
.
50
.
.
.
60
.
.
.
70
.
.
Das war nichts Herr Kaleun , melde ich enttäuscht sollen wir noch einen Schuss versuchen?
Reine Verschwendung, 2000BRT sind keine zwei Aale wert. War einer schon fast zu viel.
Ne den schicken wir anders auf Grund, scheint unbewaffnet zu sein.
Boot auftauchen!
Bereit zum Überwassergefecht!
Bereit bei Deckgeschütz!
Keine zehn Sekunden später steht meine Geschützmannschaft hinter mir bereit.
Bachmann lässt mir den Vortritt als erster Mann auf dem Turm.
Wir sollten so schnell es geht ans Deckgeschütz und den Frachter unter Beschuss nehmen, er soll so wenig Zeit wie möglich haben ein SSS-Signal zu senden.
g4RMpHB
Wenig später kommt die Meldung, auf die ich warte
Turm kommt frei!
Mit dieser Meldung reiße ich das Turmluk auf und klettere auf dem Turm. Ich schau mich kurz nach dem Frachter um.
Wir wurden bereits entdeckt, der Suchscheinwerfer des Frachters direkt auf uns gerichtet.
Unbeirrt klettere ich die Leiter am Turm hinunter zum Deckgeschütz, wenig später eröffnen wir das Feuer.
Ich lasse meine Männer zuerst auf die Brücke zielen, anschließend auf die Wasserlinie des Frachters.
3nhuoWB
xtjQD0S
jrM2ToD
24 Schüsse später ist das gesamte Vordeck des Frachters in Flammen gehüllt und ich lasse das Feuer einstellen.
Für so einen kleinen Dampfer solle es reichen, zumal sich die Flammen wahnsinnig schnell über das restliche Deck ausbreiten.
Wenig später steht der Frachter lichterloh von Bug bis Heck in Flammen.
sbJq98l
rktHh7b
15:40
Der Frachter sinkt nur wenige Minuten später. Es gibt keine Rettungsboote.
Ob das unsre Schuld war und wir Ihnen die Boote zerschossen haben oder ob dem Inferno an Bord niemand entkommen konnte wissen wir nicht.
Fortsetzung folgt...
09. Februar 1940
20:18
Wir stehen in AF55 mit Kurs Richtung Irland.
Unsere Funker melden einen Frachter nur 30 Seemeilen von hier.
Ich frage mich ja woher die Meldung kommt, die Luftwaffe wirds nicht gewesen sein, dafür sind wir zu weit nördlich. Krebst hier noch n anderes Boot rum? Irgendwer muss den ja gemeldet haben.
Aber egal, wir operieren trotzdem auf den Kontakt. Es fährt aktuell von uns weg, aber in guten drei Stunden sollten wir uns vorgearbeitet haben.
W2DagXt
10. Februar 1940
00:09
Seit guten 10 Minuten liegen wir vor dem Frachter gestoppt auf Sehrohrtiefe. Bachmann bereitet den Torpedoangriff vor.
Es ist ein "Medium Cargo" mit 4850 BRT.
Die Rohre 2 und 4 sind bereits geöffnet, die beiden Torpedos sind auf 5 Meter Tiefe eingestellt.
Nach dem letzten Fehlschuss will Bachmann mindestens mit einem der Aale treffen.
AwuP7jb
Gegnerfahrt 9 Knoten
.
.
.
Entfernung 650 Meter
.
.
.
Lage 81 Links
.
.
.
Rohr 2 und 4 LOS!
Wenig später rollen zwei dumpfe Explosionen durch Boot. Beide Torpedos haben getroffen!
Bachmann meldet einen Mitschiffs und einen weiteren Treffer achtern.
Die Mannschaft des Frachters eilt sofort zu den Rettungsbooten, die versuchen nichteinmal mehr ihr Schiff zu retten.
6UIeaMm
Zehn Minuten später sinkt der Frachter über sein Heck in die Tiefe.
Sw6Jxgg
00:20
Im Angesicht der Frachter hier im Gebiet ändern wir unser Ziel. Wir hatten angenommen das hier nichts unterwegs ist, da laut unseren Informationen England und Norwegen keinen Handel mehr führen.
Offensichtlich ist dem aber anders. Wir wollen uns nun in den Quadraten AF57 bis AF82 Positionieren, um die Frachter weiter südlich vor ihrem Marsch entlang der norwegischen Küste abfangen zu können.
Wir sollten heute noch dort ankommen.
fhhanAR
15:19
Wir stehen in AF82. Mit kleiner Fahrt beginnen wir unser Suchmuster.
13. Februar 1940
07:00
Wir stampfen mittlerweile seit drei Tagen vor der norwegischen Küste auf und ab.
Gefunden haben wir... nichts. Rein gar nichts. Keine Frachter, keine Patrouillen keine Flieger, nichts.
Zwischendurch sind wir auf 20 Seemeilen an die Küste, falls sich alles dort durch schleicht, aber auch hier war nichts.
Stattdessen haben wir über die letzten Tage immer wieder Berichte über Geleitzüge nördlich der Shetland Inseln bekommen.
Wir machen uns also auf den Weg dorthin. Für Irland haben wir die Zeit nicht mehr, dafür sind wir zu lange hier geblieben.
otiYqzV
14. Februar 1940
14:43
Wir sind in AF75 angekommen. Das Wetter ist gemischt. Wir haben viel Wind und schwere See, aber die Sicht ist gut.
Wir gehen wieder auf kleine Fahrt und beginnen unser Suchmuster.
92QR1tV
15:19
Die gute Sicht hat sich erledigt. Wir sehen gar nichts mehr, nachdem sich in den letzten Stunden ein wahnsinnig dichter Nebel entwickelt hat.
Bachmann ordnet ein Rundhorchen jede Stunde an, damit wir nichts über den Haufen fahren bei der fehlenden Sicht.
21:00
Wir bekommen die Meldung einer Taskforce in unsrem Gebiet. Da wir bei der Sicht sowieso nicht angreifen könnten fahren wir weiter mit unsren stündlichen Tauchgängen und kleiner Fahrt auf unserem Suchmuster fort.
15. Februar 1940
10:00
Der Nebel lichtet sich und wir haben wieder gute Sicht.
Das Intervall unseres stündlichen Rundhorchens haben wir seit gut ner Stunde verdoppelt, da wir die Taskforce auf dem Sonar haben.
Anscheinend kommen sie näher und direkt auf uns zu.
ofNnYyP
11:31
Gute zwei Stunden nachdem wir sie das erste Mal gehört hatten, lässt Bachmann auf Sehrohrtiefe gehen.
Die Taskforce ist mittlerweile nah genug das durch das Periskop bereits Rauchsäulen zu sehen sind.
Jetzt heißt es abwarten.
Sie fahren direkt auf uns zu und sollten in guten 30 Minuten hier sein, anscheinend sind auch zwei Schlachtschiffe darunter.
Wir werden sehen was wir da ausrichten können...
3SOgZGG
Fortsetzung folgt...
Komischer Kunde
19.03.24, 11:30
Oh... Schlachtschiffe... *popcorn bereitstell*
Sieht nach einer größeren Veranstaltung aus, na dann ran an den Speck!
IsorokuYamamoto
20.03.24, 18:42
Oh... Schlachtschiffe... *popcorn bereitstell*
Silent Hunter ist, wenn man in ~3 Jahren Krieg mehr Schlachtschiffe und sonstige Großkampfschiffe versenkt als die kriegführenden Nationen überhaupt hatten. :D
Kann mich bei Silent Hunter IV noch dunkel daran erinnern 3 Träger plus Kreuzer/Schlachtkreuzer aus dem japanischen Verbandes vor Midway versenkt zu haben oder mit einem deutschen U-Boot in Pearl Harbor mehr Zerstörung anzurichten als die Bomber der Kido Butai.
Diese 200.000+ BRT-Feindfahrten waren amüsant und vollkommen unrealistisch zugleich. :wirr:
Ein ähnliches Problem hatten wir in Siltent Hunter V einmal bei einer Kampagne von Beginn des Krieges bis zum letzten Tag. Da haben wir knapp 1,2 Million BRT versenkt :D
Sind danach auf SH 3 gewechselt, da haben wirs nurnoch auf gute 600'000 BRT bis Anfang 45 geschafft, nicht zuletzt wegen der um einiges erhöhten Schwierigkeit vor allem im späteren Verlauf des Krieges.
15. Februar 1940
11:45
Wir sind auf Gefechtsstationen, die gesamte Mannschaft ist auf äußerste angespannt.
Bachmann hat vor wenigen Minuten seien Plan per Lautsprecher erklärt.
Wir stehen aktuell vor der britischen Taskforce, welche sich uns mit 16 Knoten nähert und in zehn Minuten bei uns sein wird.
Die Mitte der Taskforce besteht aus dem Schlachtkreuzer Hood und einem Schlachtschiff der Revenge-Klasse.
Um die beiden Schlachtschiffe herum bilden ein halbes Dutzend Zerstörer die Eskorte der beiden Schiffe.
Kurz bevor die vorderen Zerstörer und überlaufen gehen wir auf 30 Meter, um es Ihnen schwerer zu machen uns zu entdecken.
Wenn der vorderste dann direkt vor uns ist tauchen wir wieder auf Sehrohrtiefe auf, um unseren Schuss abzugeben.
Das Schießen auf das vordere Schiff wird eng, da wir etwas Zeit benötigen, um wieder nach oben zu kommen, daher werden wir auf das hintere Schiff, die Revenge-Klasse, einen vollen Fächer aus allen vier vorderen Rohren schießen.
Die Ziellösung dafür bereiten wir bereits mit dem Hydrofon vor. Sobald die Rohre aus dem Boot sind schwingen wir mit voller Fahrt das Boot herum, vielleicht können wir mit den Heckrohren noch etwas ausrichten.
Danach gehen wir so schnell es geht auf Tiefe, 100 Meter, vielleicht 150, wenn wir erfolgreich sind, werden die Thommys uns gewaltig einheizen.
Ich zähle auf euch alle.
Auf Schleichfahrt gehen!
So wird das ganze also ablaufen. Uns steht ein gewaltiger Ritt bevor. Ich hoffe Bachmann verkalkuliert sich nicht.
11:52
Der erste Zerstörer ist direkt voraus. Wir gehen wieder auf Sehrohrtiefe.
Unsere Horcher haben mittlerweile eine Ziellösung errechnet, die 16 Knoten haben sie davor bereits ausgerechnet.
Weiter sollten die beiden Schlachtschiffe ziemlich genau 600 Meter vor uns vorbeifahren.
Ihren Lagewinkel zu uns muss Bachmann abschätzen, dafür fehlen uns leider die Daten.
Die Mündungsklappen für die Rohre 1 bis 4 sind bereits geöffnet, mit den Torpedos auf 8 Meter Tiefe und Fächerwinkel auf zwei Grad gestellt.
Das Boot hebt sich langsam nach oben.
11:53
Unser Sehrohr kommt frei. Hood steht direkt vor uns, somit ist sie als Ziel raus, der Einschlagwinkel wäre ansonsten zu spitz.
Die Revenge-Klasse, Bachmann meint wahrscheinlich die Resolution, gerade beim Einlaufen nach einer Patrouille im Atlantik, steht hingegen Steuerbord voraus.
gsvdWM6
CqvPTpe
Gegnerlage 70 Grad Backbord!
.
.
.
Rohr 1 bis 4...
.
.
.
LOS!
Mit diesen Worten werden die Torpedos aus den Rohren auf ihren tödlichen Weg geschickt.
Wenige Momente später die nächsten Befehle
Beide Maschinen voll Fahrt voraus!
Ruder hart Steuerbord!
Mündungsklappen Rohr 5 und 6 öffnen!
Das Boot schwingt langsam aber sicher rundum, während die ersten vier Aale weiter ihrem Ziel entgegenlaufen.
Drei scharfe Explosionen später begann der Tanz. Drei der Vier Torpedos hatten ihr Ziel getroffen und der gesamten Flotte unsere Anwesenheit mitgeteilt.
uNpARQd
Torpedoeinschläge
u5TfPgb
Schaden an der Revenge-Klasse
Die Hood dreht genau richtig! Hört man Bachmann aus dem Turm erfreut rufen.
Hood hat also nach Backbord gezackt, um weiteren Torpedos auszuweichen, Sie weiß allerdings nicht, dass sie sich damit in Schussposition für uns bringt.
Gegnerlage 80 Grad Backbord
.
.
.
Fahrt...
weiter kam Bachmann nicht, da plötzlich und ohne Vorwarnung eine gewaltige Faust das Boot durchschüttelt. Es hört sich an als würde die gesamte englische Nation im Takt mit Vorschlaghämmern auf unsere Hülle einschlagen.
Die Hood hat anscheinend unser Periskop gefunden und eine Salve ihrer 380mm Hauptgeschütze auf uns gefeuert.
Und die Hölle um uns herum scheint nicht aufzuhören. Mehr Geschosse schlagen um uns herum ein, ein paar wahrscheinlich direkt in den Turm.
T6OzHv9
Hood eröffnet das Feuer auf U-115
Bachmann ruft mit ruhiger aber beschlossener Stimme weiter Befehle
Rest wird passen...
ROHR 5 UND 6 LOS!
Mündungsklappen schließen!
ALAAARM! Auf 150 Meter gehen! Aber zackig!
Bachmann versucht sich durch den Lärm um uns herum Gehör zu verschaffen.
Wenige Momente später verlassen zwei weitere Torpedos ihre Rohre und der Bug senkt sich im selben Moment, um das Boot auf Tiefe zu bringen.
11:58
Wenige Minuten später sind wir auf 120 Meter.
Sobald wir auf guten 30 Metern waren, stellte Hood ihr Feuer ein, wahrscheinlich um zu prüfen, ob sie was getroffen haben.
Wir haben auf jeden Fall nicht getroffen, stattdessen hörten unsere Horcher nur ein metallisches "Klonk" als einer der Torpedos die Hood zwar traf aber nicht explodierte.
Was explodiert sind allerdings die Wasserbomben, die einer der Zerstörer irgendwo achtern warf, welche allerdings keine Gefahr für uns darstellen.
Wir gehen auf Schleichfahrt und weiter auf 150 Meter.
siw6TOM
Ein Torpedo läuft achtern an der Hood vorbei, der zweite sinkt in die Tiefe, nachdem er an der eisernen Hülle der Hood abgeprallt ist.
12:02
Zerstörer läuft achtern an uns vorbei und wirft eine weitere Salve, aktuell ungefährlich, allerdings schwingt er anschließend um uns herum.
Er bringt sich in Position für einen Anlauf von vorne.
pOKtenF
Wasserbombe explodiert weit über U-115
12:06
Der Anlauf beginnt, er läuft von vorne direkt über uns drüber. Unsere Horcher sitzen angespannt am Hydrofon, können allerdings keine Wasserbombenwürfe hören.
Kurz darauf wissen wir warum: Explosionen hinter uns.
Die haben keine Ahnung wo wir sind, denke ich mir. Vielleicht sind wir zu tief und zu leise für ihr Sonar?
Es hieß auch, dass die alle ASDIC haben, aber bis jetzt haben wir noch keinen der charakteristischen Pings gehört.
Über die nächsten 40 Minuten läuft der Zerstörer immer wieder an und schmeißt Wasserbomben hinter uns. Wir schleichen mit 50 Umdrehungen auf beiden Schrauben davon.
SL5Wtj6
Weitere Wasserbomben explodieren hinter U-115
12:45
Sonar an Kommandant! Der scheint aufzugeben, Zerstörergeräusch wird schwächer!
Nach 40 Minuten ist der Tanz von U-115 vorbei. Warum die kein ASDIC einsetzten, bleibt uns ein Rätsel, aber beschweren werden wir uns nicht.
Die Revenge-Klasse ist immer noch über Wasser, wenn auch laut Sonar sehr langsam, mit nichtmal einem Knoten.
Wir gehen auf Sehrohrtiefe, Bachmann will einen Rundblick wagen und uns in Schussposition für einen Fangschuss bringen.
14:00
Wir sind in Position für einen Fangschuss. Doppelschuss aus Rohren 1 und 3.
Das Schlachtschiff liegt schwer verwundet mit starker Schlagseite im Wasser.
Fahrt macht sie lediglich noch knapp einen Knoten.
Die anderen Schiffe sind weg. Hood zusammen mit Ihren Eskorten haben sich allesamt aus dem Staub gemacht.
Bachmann vermutet, dass ein Großteil der Crew an Bord der Zerstörer und Hood ist und somit nur ein kleiner Bruchteil versucht das Schiff zu retten.
Beide Torpedos treffen das verwundete Schiff und wir bleiben weiter an Ort und
Stelle um noch einen Torpedo in den Stahlkoloss setzten zu können.
vZtJcVs
In Position für einen Fangschuss
YMxWzfd
Torpedotreffer
14:17
Die restliche Crew an Bord hat das Schiff verlassen.
Ich stehe am Beobachtungssehrohr und sehe zu wie die Männer an Bord geordnet und ruhig in die restlichen Rettungsboote steigen.
Mehrmals haben sie durchgezählt, um sicherzugehen niemanden vergessen zu haben.
Und keine Sekunde zu spät, da mittlerweile die Wellen bereits auf Höhe der Rettungsboote gegen die Verkleidung der Aufbauten schlagen.
fAZg7Tg
Starke Schlagseite
14:19
Scheinbar ein letztes Mal salutierend, mit dem Bug aus dem Wasser macht sich das Schlachtschiff auf seine letzte Fahrt zum Meeresboden.
Die brechenden Schotten sind an Bord von U-115 auch ohne Hydrofon zu hören.
nhyPwZN
Revenge-Klasse sinkt
Wir tauchen neben der Untergangsstelle auf. Flugzeuge erwarten wir nicht, wir sind weit genug von allen britischen Flughäfen entfernt.
Bachmann will der Crew gratulieren und Ihnen gegebenenfalls etwas Proviant überlassen, falls sie keinen Hilferuf abgesetzt haben.
14:30
Die Crew des Schlachtschiffes nimmt unsere Hilfe dankend an, wir übergeben einiges an Trinkwasser an jedes der fünf oder sechs Randvollen Rettungsboote, eine Signalpistole und eine Flasche Whiskey, welche Bachmann noch in der Friedenszeit aus Schottland hatte.
Immerhin ist ihre Hilfe noch über 16 Stunden entfernt.
Wir würden uns auch drüber freuen, wenn uns grad der Karren unterm Arsch abgesoffen wäre. Und verdursten sollen se ja auch nicht meint Bachmann.
Und so verlässt U-115 mit voller Fahrt den Ort seiner ersten großen Versenkung.
31'000 BRT an Schlachtschiff auf dem Meeresgrund.
Während wir mit guten 15 Knoten gegen Osten fahren, lässt Bachmann eine halbe Flasche Bier pro Mann austeilen.
Immerhin muss diese Versenkung gebührend gefeiert werden.
Die Schäden halten sich auch in Grenzen, abgesehen von ein paar Löchern im Schanzkleid am Turm und ner ramponierten Flak ist alles in Ordnung.
1YeK9tw
Schäden an einer der Flakwaffen
7HALmIV
Versenkungsbericht
Fortsetzung folgt...
Wilhelm Klink
20.03.24, 22:30
Glückwunsch! Wir sind gespannt auf die nächste Fortsetzung!
IsorokuYamamoto
20.03.24, 23:24
Glückwunsch zur Versenkung des Schlachters. :prost:
Ein ähnliches Problem hatten wir in Siltent Hunter V einmal bei einer Kampagne von Beginn des Krieges bis zum letzten Tag. Da haben wir knapp 1,2 Million BRT versenkt :D
Sind danach auf SH 3 gewechselt, da haben wirs nurnoch auf gute 600'000 BRT bis Anfang 45 geschafft, nicht zuletzt wegen der um einiges erhöhten Schwierigkeit vor allem im späteren Verlauf des Krieges.
In Silent Hunter IV hat man in der deutschen Kampagne von Frühjahr 1943 auch nur rund 2 Jahre Zeit. Dennoch hat diese Zeit m.W. für 1,5 bis 2 Millionen BRT gereicht. Einmal im Monat auf Patrouille für 100.000 BRT. Der Typ XVIII mit Walther-Turbine und Alberich-Verbesserung am Ende hat sich fast wie Cheaten angefühlt. :D
Die US-Kampagne lief aber auch immer gut. Da hatte Ubisoft ja tatsächlich etwas Arbeit geleistet und zu den passenden Zeitpunkten historisch passende Flotten an die passenden Schauplätze versandt.
Dann versenkt man halt mal 2 japanische Träger im Korallenmeer, auf der nächsten Feindfahrt u.a. 3 Träger vor Midway und kurz danach die japanischen Kreuzer und Schlachtkreuzer vor Guadalcanal...
Hätte mir damals eine dynamische Kampagne gewünscht bei der solche Erfolge in den Verlauf des Krieges eingeflossen wären. Der Feind hätte ja schnell keine Flotte mehr gehabt. :D
Silent Hunter V fand ich grauenhaft und habe es nach einigen Versuchen wieder deinstalliert.
Wilhelm Klink
20.03.24, 23:48
Kann man SH4 eigentlich unter Win11 zum Laufen bringen?
Ritter Kunz
21.03.24, 10:52
Gratulation zur Versenkung des Schlachtschiffes! :prost: Wir lesen weiter gespannt mit.
Glückwunsch zur Versenkung des Schlachters. :prost:
In Silent Hunter IV hat man in der deutschen Kampagne von Frühjahr 1943 auch nur rund 2 Jahre Zeit. Dennoch hat diese Zeit m.W. für 1,5 bis 2 Millionen BRT gereicht. Einmal im Monat auf Patrouille für 100.000 BRT. Der Typ XVIII mit Walther-Turbine und Alberich-Verbesserung am Ende hat sich fast wie Cheaten angefühlt. :D
Die US-Kampagne lief aber auch immer gut. Da hatte Ubisoft ja tatsächlich etwas Arbeit geleistet und zu den passenden Zeitpunkten historisch passende Flotten an die passenden Schauplätze versandt.
Dann versenkt man halt mal 2 japanische Träger im Korallenmeer, auf der nächsten Feindfahrt u.a. 3 Träger vor Midway und kurz danach die japanischen Kreuzer und Schlachtkreuzer vor Guadalcanal...
Hätte mir damals eine dynamische Kampagne gewünscht bei der solche Erfolge in den Verlauf des Krieges eingeflossen wären. Der Feind hätte ja schnell keine Flotte mehr gehabt. :D
Silent Hunter V fand ich grauenhaft und habe es nach einigen Versuchen wieder deinstalliert.
Dynamische Kampagnen sind denke ich der Wunsch eines jeden SH-Spielers :)
SHV haben wir nur gespielt da es unser Einstieg in die gesamte SH-Reihe ist, daher hatten wir zu dem Zeitpunkt keinen Vergleich. Mittlerweile könnten wir es auch nicht mehr spielen, dafür gefällt uns SH3 zu gut.
15. Februar 1940
17:32
Wir stehen mitlerweile 90 Seemeilen vom Versenkungsort des Schlachtschiffs entfernt.
Bachmann meint das sollte eine sichere Entfernung sein, wir gehen daher wieder auf kleine Fahrt und setzen Kurs gen Osten, um nächste Nacht unsere Torpedos in den externen Resveren nachladen zu können.
CkdQNBn
16. Februar 1940
05:01
Gute 100 Seemeilen südlich von uns wurde eine britische Taskforce gemeldet.
Wir ändern daher unseren Kurs auf 000, um bis zur Nacht möglichst Abstand zu ihnen zu bekommen.
19:51
Nach Einbruch der Dunkelheit beginnen wir mit dem Verladen der externen Torpedos ins Innere des Bootes.
Ich stehe neben Bachmann auf dem Turm und beobachte LI Ehler und seine Männer auf dem Deck.
Schön vorsichtig! Hinten bisschen weiter hoch, noch n Stück, noch etwas genau, haaaaalten!
Und langsam nach vorne, schön langsam! Wie siehts aus vorne? Winkel passt?
Mit Bewunderung schaue ich zu wie der Torpedo langsam aber sicher und mit viel Fingerspitzengefühl im Boot verschwindet.
l5jigiX
17. Februar 1940
01:34
Das Verladen der Torpedos ist nach fünf langen Stunden endlich vollzogen.
In den Rohren zwei, fünf und sechs haben wir jetzt unsere letzten elektrischen Torpedos.
In den Rohren eins, drei und vier warten drei der gasgetrieben G7a auf ihren Einsatz.
Weiter haben wir je zwei G7a in der Bug- und Heckreserve und einen weiteren in der achteren Außenreserve.
Nach einer kurzen Diskussion mit IWO Peters einigen wir uns darauf, wieder in Richtung des Versenkungsortes des Schlachtschiffes zu fahren und in AF77 weiter zu patrouillieren.
Wir gehen auf halbe Fahrt. Die Dieselreserven sind bei guten 50%. Also genug um etwas schneller richtung Zielgebiet zu stampfen.
Rw3RXqg
18. Februar 1940
08:00
Wie sind in AF77 angekommen. Auf Befehl Bachmanns plotte ich ein Suchmuster, wir gehen auf kleine Fahrt zurück.
14:30
Funkspruch Herr Kaleun! hallt es in die Zentrale. Da steht ein Frachter keine 40 Seemeilen von hier, schauen sie mal!
Und tatsächlich: ne Kontaktmeldung für nen Frachter, nicht weit weg.
Wir gehen sofort auf große Fahrt und halten direkt auf den Kontakt zu. In ein paar Stunden sollten wir ihn eingeholt haben.
6N5spCi
qGJMs6W
U-115 mit großer Fahrt
16:08
Rauch am Horizont! Direkt vor uns!
Ich eile mit Bachmann auf den Turm, um einen Blick auf die Situation zu werfen, Peters ist bereits oben.
Schön das ihr den so früh gesehen habt, die Rauchsäule seh ich ja ohne Fernglas bereits! lässt Bachmann vernehmen.
Wir bleiben auf große Fahrt. Peters, schwingen sie das Boot rum und setzen Sie uns vor den Frachter!
1KKTLff
19:00
Gute drei Stunden später haben wir uns vorgearbeitet und gehen vor dem Frachter auf Sehrohrtiefe.
19:43
Keine Stunde darauf geht es wieder los.
Bachmann befiehlt die Mannschaft auf Gefechtsstation.
Die Mündungsklappen für Rohr 3 werden geöffnet.
19:44
Bachmann gibt die Zielinformationen an den Mann am Vorhalterechner weiter.
Kurz darauf die Worte auf die alle an Bord warten.
Rohr 3... LOS!
51 Sekunden für Torpedo
Wieder einmal geht unser Warten los.
AFqHCNH
10 Sekunden
.
.
.
20
.
.
.
30
.
.
.
40
.
.
.
50
51
52
.
.
.
Sonar für Kommandant! Torpedoversager Herr Kaleun, der ist an der Hülle abgeprallt!
Schon wieder? Verdammt.
Mündungsklappen Rohre eins und vier öffnen! Fächerwinkel 5 Grad!
Wenige Momente darauf zischen die nächsten beide Aale dem Frachter entgegen.
19:47
JAWOHL, GEHT DOCH schreit einer der Zentralemaate auf einer der Torpedos gut hörbar explodiert.
Peters bringt ihn mit einem kurzen aber bestimmten Ruhe jetzt! gleich wieder zum Schweigen.
vg0Bynf
q7G6bTz
Wir folgen dem verwundeten Frachter getaucht.
20:49
Nach gut ner Stunde Unterwasserfahrt stehen wir wieder in Angriffsposition vor dem Frachter, Fahrt macht er kaum noch, aber so können wir ihn auch nicht ziehen lassen.
Bachmann will einen Fangschuss setzen.
Ich habe bereits vorgeschlagen der Geschützmannschaft etwas Übung zu geben, allerdings meint Bachmann, dass dafür die See zu stark sei.
Um 20:51 trifft ein weiterer Torpedo aus Rohr drei den Frachter Mitschiffs.
Ks9wEwI
TQjhRG9
21:06
Der Frachter sinkt endlich, nach fünf Stunden Verfolgung und vier verbrauchten Torpedos für 5700 BRT.
Mit dieser vierten Versenkung beschließen Peters und Bachmann den Rückmarsch anzutreten.
Unsere Mission haben wir bereits erledigt, und die gemachten Fotos des Hafens ins Narvik bringen dem BDU erstaunlich wenig auf dem Boden des Atlantik.
eq7Rt1K
21. Februar 1940
14:20
Wir sind mittlerweile wieder in deutschen Gewässern und folgen einem der Sicherungsboote durch die Minenfelder in der Hafenmündung.
15:00
Wir machen nach der ersten Feindfahrt von U-115 wieder in Wilhelmshaven fest.
Der BDU hat bereits von unserer Ankunft erfahren, wir übergeben die Bilder und er gratuliert uns zur erfolgreichen Umsetzung und zur Versenkung des Schlachtschiffes.
Bachmann verschwindet mit dem BDU.
Für uns geht es jetzt erstmal an Land und am Abend ins Kasino, wir müssen gründlich feiern.
LTKBC4C
Logbuch mit versenkten Schiffen
Fortsetzung folgt...
Glückwunsch zur erfolgreichen Fahrt!
Kleine Anmerkung: Wäre der Fangschuss auf den letzten Frachter nicht auch aus einem Heckrohr möglich gewesen? In diesem konkreten Fall spielte es zwar nicht wirklich eine Rolle, aber da achtern noch ein externer Reservetorpedo vorhanden war, hätten wir persönlich das wohl vorgezogen, um diesen ins Boot zu bekommen.
Erfolgreiche Fahrt! Herzlichen Glückwunsch und noch ein halbes vor dem Einlaufen an die Mannschaft! :prost:
Vielen Dank ^^ Die nächste Feindfahrt von U-115 wird wahrscheinlich erst Mitte April vollständig im Kasten und veröffentlichungsreif sein, da wir die nächsten beiden Wochen etwas eingespannt sind.
Zum Fangschuss: Es wäre bestimmt sinnvoller gewesen den Fangschuss mit einem der Heckrohre zu schießen.
Kaleun Bachmann hat im Eifer des Gefechts und durch zunehmende Frustration durch Torpedoversager und vorbeigeschossene Torpedos einfach vergessen, dass Rohre 5 + 6 existieren und einer in der Reserve liegt :D
Dieser AAR ist für die Wahl zum AAR des Quartal I/2024 nominiert!
Abmarsch ins Wahllokal!!!
https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31585
Dieser AAR ist für die Wahl zum AAR des Quartal I/2024 nominiert!
Abmarsch ins Wahllokal!!!
https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31585
Erledigt! :amen:
Das ist etwas mit dem wir nicht gerechnet hatten mit unserem ersten AAR :D
Vielen Dank, wir fühlen uns sehr geehrt von der Nominierung!
03. April 1940
Wir waren einige Zeit im Trockendock. Über einen Monat um genau zu sein.
Nach unserer letzten Unternehmung mussten wir feststellen, dass uns die Hauptgeschütze der Hood doch ziemlich mitgenommen haben.
Weiter haben wir ein neues Hydrofon bekommen und Hartmann hat ein Turmemblem anbringen lassen. Die vier Asse eines Kartenspiels.
Mir gefällt es, so traurig es sich anhört, es ist ja zum Teil doch einfach Glück, ob wir zurückkommen oder nicht.
tDG1C4n
Das KDB, Kristalldrehbasisgerät, wird auf U-115 angebracht.
Qy7pybx
Die vier Asse
WQgAYPW
Unsere Torpedoausrüstung für die Fahrt. In den externen Reserven befinden sich nur T I, da die elektrischen T II zu wartungsintensiv dafür sind.
03:52
Vor gut einer Stunde, mitten in der Nacht legen wir ab, um uns den Augen neugieriger Beobachter an der Küste zu entziehen.
Wir haben uns bereits an einen der Minenräumer dran gehängt und laufen so aus dem Hafen aus.
Unser IIIWO hat bereits den Kurs in unser Zielgebiet gesteckt, wir sollten in guten 5-6 Tagen, je nach Wetterlage, dort sein.
VaCxjrY
U-115 läuft in einer mondlosen Nacht aus.
xP9s4rd
Minenräumer vom Boot aus zu sehen.
NBvZME7
Kurs ins Zielgebiet.
05:03
Als wir auslaufen, kommt vor uns ein Deutscher Geleitzug in Sicht, welcher wenige Stunden vor uns ausgelaufen sein muss.
Er besteht aus einem Frachter, einem Tanker sowie einer Eskorte.
Wo die wohl hinfahren? Immerhin läuft alles an Frachtverkehr über Schiene, da es per Schiff zu gefährlich ist.
Vielleicht Richtung Narvik um dort Eisenerz zu holen? Das würde die Eskorte erklären.
Erst vor ein paar Wochen wurde die 'Altmark' in einem norwegischen Fjord gestellt und geentert.
Hintergrund war anscheinend, dass die Altmark britische Kriegsgefangene an Bord hatte - zumindest laut den Engländern.
Unsere Medien berichteten nicht wirklich darüber.
Allerdings gibt es Gerüchte, dass im Führungsstab eine eigene Kommission eingerichtet wurde, um sich um den Zwischenfall zu kümmern.
Wenn man diesen Gerüchten weiter glaubt, steht eine Invasion Norwegens kurz bevor.
kmzekvZ
Kleiner, deutscher Geleitzug.
06. April 1940
01:02
Aktueller Standort: AF75
Die letzten Tage waren sehr Ereignislos. Keine Flieger, keine Schiffe, nichts.
In guten Zwei Tagen sollten wir an unserem Zielort angekommen sein, aber daraus wird nichts.
Wir haben einen Funkspruch erhalten.
TSR8dIV
Wir erhalten den Befehl unsre bisherigen Zielgebiete zu ignorieren und Befehl Hartmut auszuführen.
Was ist den der Hartmut Brief? schaue ich Bachmann verwundert an.
Er zieht aus der verschlossenen Schublade seiner Kapitänsecke einen kleinen, unscheinbaren Umschlag heraus.
Darauf geschrieben, in kleinen Lettern: Hartmut
Peters hat ihm bereits einen Brieföffner gereicht.
Unser Befehl lautet wie folgt:
Patrouillengebiet U-115: Vestfjord
Positionierung nach eigenem Ermessen.
Eroberung Narviks mit allen verfügbaren Mitteln unterstützen.
Alle feindliche Schiffe versenken.
Viel Erfolg
BDU
Dafür waren wir also im Fjord vor einigen Monaten. Um die Invasion vorbereiten zu können.
Wir gehen auf halbe Fahrt und schwingen das Boot Richtung Narvik.
Drei Tage brauchen wir bestimmt um im Fjord anzukommen, es hat ein absolutes Sauwetter mit schwerem Regen, dichtem Nebel und 15 m/s Wind.
F6d0FFQ
Neuer Kurs
08. April 1940
15:39
Wir stehen mittlerweile in AF38, Eingang zum Vestfjord.
Wir haben in den letzten Tagen immer wieder Meldungen von verbündeten Schiffen erhalten, damit wir uns nicht übern Haufen karren bei dem Wetter.
Das hat sich immer noch nicht verbessert.
Wie die Verbände sich bei dem Wetter nicht verlieren ist mir ein Rätsel.
zMivXvq
s9yBwCN
U-115 kämpft sich durch schlechtes Wetter
09. April 1940
06:00
Wir sind im Westfjord angekommen und fahren ein Suchmuster. Alle paar Stunden wird getaucht, damit uns bei dem Wetter nichts durchrutscht.
12:03
Wir erhalten die Meldung, dass Zerstörer im Vestfjord gesichtet wurden, Kurs Südwest. Die Meldung kam von U-51.
Mit dem Kurs müssen sie noch im größeren Teil des Fjords sein.
Unser Suchmuster behalten wir bei, dann sollten wir sie auch orten können wenn sie näher kommen sollten.
uKfOJO6
10. April 1940
07:09
Wir haben die Zerstörer nicht geortet. Stattdessen haben wir jetzt die Meldung erhalten, dass die britische Task-Force bereits in Narvik steht.
Angesichts dessen entschließen wir uns, nochh weiter in den Fjord vorzustoßen, um die gesamte Breite des Fjords von einer Stelle aus überwachen zu können.
h3jDwgW
10:48
Wir haben die Engstelle erreicht und gehen auf 50 Meter, um besser horchen zu können.
Irgendwann müssen die ja wieder rauskommen, wenn unsere Zerstörer ihnen direkt bei Narvik die Hölle heiß machen.
jM3SeVA
11:34
Keine 40 Minuten später die Meldung aus dem Horchraum.
Sonar an Kommandant! Melde Kriegsschiff, kommt schnell näher! Lage 091, große Entfernung!
Absolute Stille an Bord!
Wir bleiben noch auf dieser Tiefe, der wird nicht allein sein.
Bachmann will anscheinend wirklich die Zerstörer angreifen. Das kann ja was werden denk ich mir.
Er hat aber recht, gute fünf Minuten später haben wir bereits 4 Zerstörer auf dem Sonar.
Langsam aber sicher gehen wir auf Sehrohrtiefe während wir ihre Position auf der Karte plotten.
Falls die auf dem Kurs bleiben laufen sie uns in zwei Kilometern Entfernung direkt vor die Flinte.
GmwSpU3
Erster Zerstörer ist zu hören.
Xfn4Gl1
Insgesamt 4 Zerstörer im Fjord.
12:00
Leider wird daraus nichts. Sie haben weggedreht, von Ihnen aus gesehen nach Steuerbord. Damit sind sie weiter von uns weg.
Wir können es uns aber auch nicht erlauben weiter vorzustoßen, in den eiskalten Gewässern im Fjord und mit uns auf Sehrohrtiefe hören uns die sogar auf der kleinsten Fahrtstufe.
Das wird nichts.
Wir gehen also langsam wieder auf 50 Meter und warten.
OmI4OBU
Alle Zerstörer weichen von Ihrem ursprünglichen, eingezeichneten Kurs ab.
13:00
Wir wieder auf Sehrohrtiefe, Bachmann sitzt am Sehrohr und macht einen Rundblick.
Seit guten 10 Minuten sind die Zerstörer nicht mehr am Sonar zu hören.
Die Ansage von Bachmann kommt direkt darauf
Wir tauchen kurz auf, das Boot durchlüften! Danach gehen wir wieder auf 50 Meter, ich hab so ein Gefühl, dass das hier noch nicht ganz vorbei ist.
Alle 4 Stunden werden wir kurz auftauchen, Funksprüche reinholen und Druckluft wieder auffüllen.
Dann wieder in den Keller.
Auftauchen!
Nachdem das Boot oben angekommen ist, steige ich auch kurz auf den Turm. Ich will mir die norwegischen Küsten nochmal ansehen.
Das Wetter ist mittlerweile um Welten besser und die See fast spiegelglatt.
Wir bleiben erstmal hier, die Schlacht um Narvik ist noch nicht vorbei, die aktuelle Situation in der Stadt und rundum ist uns gänzlich unbekannt.
NihvOPS
U-115 aufgetaucht im Fjord
1vBDSrs
Blick von der Brücke
Fortsetzung folgt...
U 51 - Paulsen lässt grüßen. ;)
Endspurt der Wahl zum AAR des Quartal I/2024!
Jetzt wählen oder nie!!!
https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31585
+ + +
Wir danken für die Teilnahme bei der Wahl zum AAR des Quartal I/2024: https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31585
+ + +
10. April 1940
13:05
Wir gehen wieder auf 50 Meter. Mir gefällt diese Position nicht, da wir so nicht manövrieren können und komplett darauf angewiesen sind, wie sich feindliche Schiffe verhalten.
Wir habens ja bei den Zerstörern gesehen.
Bachmann möchte allerdings hier bleiben, da wir so, auch wenn wir nichts versenken, als Stolperfalle für die Truppen in Narvik agieren können und frühere Warnung geben können, falls weitere Schiffe in den Fjord eindringen wollen.
Wir bleiben also an Ort und Stelle, tauchen allerdings in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf um das Boot zu lüften.
11. April 1940
01:32
Mitten in der Nacht erhalten wir einen Funkspruch der BDU, welcher die gestrige Situation in Narvik nochmal zusammenfasst.
https://i.imgur.com/wGFQNiv.png
"Traurige Schlussfolgerung" schreiben die also meint Bachmann.
Ist ja toll. Wär ja nicht so als war bei uns das gleiche Dreckswetter wie bei denen im Fjord.
Ich lass das ganze Mal unkommentiert.
Mehr hätten wir e nicht tun können als wir gemacht haben, da wir die Zerstörer einfach nicht geortet haben während sie in den Fjord gefahren sind.
Ich bin lediglich etwas verwundert über den Funkspruch. Sicherlich nicht förderlich für die Moral.
12. April 1940
04:04
Bis auf einige Funksprüche waren die letzten Tage sehr ruhig. Wir tauchen immer wieder auf und gehen wieder in den Keller.
Quasi wie im Frieden hier. Die einzigen die wesentlich besser eingespannt sind, ist unter Wasser unser Horcher und beim Auftauchen unsere Funker.
Der letzte Spruch weist uns an weiter Narvik zu blockieren, wir bleiben also weiter hier.
https://i.imgur.com/NHyyfnT.png
21:29
Der nächste Funkspruch flattert rein.
Eine britische Taskforce ist im Vestfjord gesichtet worden.
Eintreffen ist gegen 01:00 bis 02:00 zu erwarten.
Wir bleiben noch kurz an der Oberfläche und gehen gegen Mitternacht runter, wieder auf 50 Meter, dort sollten wir gut horchen können und die Taskforce rechtzeitig hören.
https://i.imgur.com/7gLI4vY.png
13. April 1940
01:55
Die Taskforce ist mittlerweile fast überfällig. Bachmann befiehlt das Boot auf Sehrohrtiefe, um mal einen Blick nach oben zu werfen.
Wir sind gerade auf 30 Meter, da kommt eine Meldung vom Sonar:
Meldung an Kommandant! Kriegsschiffe zwischen 30 und 80 Grad! Entfernen sich!
https://i.imgur.com/jTpwqRU.png
Na toll, denk ich mir, sind uns die jetzt wirklich durch die Lappen gegangen?
Und tatsächlich: Wenige Minuten später wird klar, dass wir nichts mehr ausrichten können.
Niedergeschlagen warten wir nichts mehr hören und sehen und tauchen auf, um die Zerstörer in Narvik vorzuwarnen.
Wir vermuten aktuell, dass wir unter einer wärmeren Wasserschicht waren, wodurch eine Grenzschicht zwischen kaltem und warmen Wasser entstand, an welcher die Schallwellen der Taskforce abgelenkt wurden und uns nicht erreichten.
Normalerweise sollten diese zwar nur in tieferen Gewässern wie in den Tiefen des Atlantiks vorhanden sein, aber anders können wir uns die absolute Stille am Sonar nicht erklären.
Wir warten diesmal an der Oberfläche auf die Rückkehr der Taskforce.
Immerhin soll ein Schlachtschiff dabei sein, welches Bachmann unbedingt umlegen möchte.
Zwei Schlachtschiffe auf zwei Feindfahrten wären beachtlich.
https://i.imgur.com/4XrggOB.png
Nelson-Klasse Schlachtschiff auf dem Weg nach Narvik
https://i.imgur.com/gQgairY.png
Eine der Eskorten
09:13
Ich stehe mit meinen Männern auf dem Turm auf Seewache.
Bachmann liegt in seiner Koje und ruht sich kurz aus, bis unser Spiel mit den Eskorten des Schlachtschiffs und dem dicken Brummer selbst beginnt.
Falls unsere Zerstörer sie nicht bereits auf die Hörner genommen haben zumindest.
Ich habe selbst den Sektor Richtung Fjord im Blick. Die Sicht ist ausgezeichnet, absolut kein Nebel an diesem Morgen.
Was würde ich dafür geben bei diesem wunderschönen Wetter in Narvik an Land gehen zu können und die Sonnenstrahlen der frühen Stunden, dick eingepackt in ein paar Decken, mit einer heißen Tasse Kaffee genießen zu können.
Allerdings werde ich in diesem Gedankenspiel unterbrochen, als langsam aber sicher die Spitzen einiger Masten sichtbar werden.
Zuerst einer, dann zwei, immer mehr!
Zentrale für IIWO! ruf ich ins Turmluk runter
bringt mit mal den Kommandanten, wir haben da was!
Während die unten Bachmann holen, schicke ich meine Brückenwache bereits unter Deck, wir werden hier nicht mehr lange bleiben.
Kurz darauf kommt der Kopf Bachmanns aus dem Turmluk.
Na Eppen? Haben wir was?
Absolut, die Taskforce kommt zurück! Lage 080.
Dann lassen sie mal sehen
Ich reiche ihm mein Fernglas.
Bachmann mustert kurz den Horizont, grinst mich kurz an und gibt dann die Befehle durchs Boot.
Auf Gefechtsstation! Wir gehen auf Sehrohrtiefe, mal schauen, was wir so ausrichten können.
12:00
Einige Stunden später ist die Taskforce vor uns in Position, wenn auch ziemlich weit entfernt.
Wir machten über die letzte Stunde so viel Fahrt wie wir uns trauten, da bei dem flachen Wellengang und eiskaltem Wasser ideale Bedingungen zum Horchen für die Zerstörer herrschen.
Bedeutet für uns wir sind jetzt fünf Kilometer entfernt. Verdammt weit für einen Torpedo.
Zudem können wir nur die T1 in Rohren II und III verwenden, da die T2 einfach nicht genügend Reichweite haben.
Bachmann will trotzdem einen Schuss versuchen.
https://i.imgur.com/mpkRdIR.png
Doppelschuss aus Rohren II und III
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Fächerwinkel 2 Grad!
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Aufschlagzünder, Torpedotiefe 7 Meter!
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Entfernung 5000 Meter,
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Geschwindigkeit 20 Knoten,
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Gegnerlage 46 Grad!
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Rohre II und III...
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LOS!
Zeit bis zum Einschlag sind 4 Minuten, 50 Sekunden!
Mal schauen was aus den beiden Aalen wird.
https://i.imgur.com/mx2U3V6.png
U-115 feuert zwei Torpedos auf das Schlachtschiff
30 Sekunden
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1 Minute
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2 Minuten
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3 Minuten
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4 Minuten
So eine Scheiße! Die Zacken weg!
Bachmann sitzt weiter am Sehrohr und schaut oben zu.
Die beiden Aale wurden wahrscheinlich von einem der Zerstörer entdeckt.
Einer der Zerstörer dreht zu uns, hat bereits Lage 0.
Wir gehen auf 100 Meter, Schleichfahrt.
Er hört sich sehr ernüchtert an, wobei er selbst auch wissen muss, dass bei einem Schuss aus 5 Kilometer durch einen Ring an Zerstörern auch nicht mehr zu erwarten ist.
12:08
Sonar an Kommandant! Der Zerstörer dreht weg, sollte auch noch gut zwei Kilometer entfernt sein!
Bachmann sieht seine Chance doch noch etwas zu versenken.
Wenn der Zerstörer wirklich zwei Kilometer vor uns Suchkreise zieht, können wir ihm eventuell noch einen Gruß vorbeischicken.
Wir gehen also wieder auf Sehrohrtiefe.
https://i.imgur.com/rkTjtQq.png
Zerstörer in Suchmuster
12:15
Wir sind auf Sehrohrtiefe angekommen, Bachmann sitz bereits wieder am Sehrohr und gibt die geschätzte Torpedolösung durch.
Schnell, zu schnell meiner Meinung nach gibt Bachmann die Werte nacheinander an. Für genauere Berechnungen sind da keine Zeit.
Doppelschuss aus Rohren I und IV
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Fächerwinkel 5 Grad
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Torpedotiefe 4 Meter
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Magnetzünder
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Entfernung 850 Meter
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Lage 83 Grad
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Gegnerfahrt 14 Knoten
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Rohre I und IV...
LOS!
Wir warten die Einschläge oder zumindest die Zeit bis zum theoretischen Einschlag nicht ab, sondern gehen sofort auf 100 Meter.
Als allerdings 2 Minuten später immer noch keine Explosionen zu vernehmen waren, wurde klar, dass auch diese daneben gingen.
Das Sonar bestätigte das ganze auch nochmal, unsere Horcher meinen, dass der Zerstörer wieder wegdrehte und somit den Torpedos auswich.
https://i.imgur.com/tNQ3cD7.png
Torpedos gehen an Zerstörer vorbei
12:45
Der Zerstörer scheint die Torpedos nicht bemerkt zu haben, er zieht weiter seine Suchmuster, die zum Teil auf ziemlich nah an uns dran kommen.
Allerdings werden wir nicht mit ASDIC geortet und es sind nirgends Wasserbomben zu vernehmen.
12:58
Sonar meldet, dass der Zerstörer sein Suchmuster abgebrochen hat und der Verband sich wieder zu sammeln beginnt.
Wir bleiben auf 100 Meter.
14:30
Gute eineinhalb Stunden später ist nichts mehr vom Verband zu hören.
Wir tauchen damit wieder auf nach fünf Stunden unter Wasser.
Nach dem Auftauchen, Festblasen und Auffüllen der Druckluft sammeln Bachmann, Peters, Ich und Kohler uns am Kartentisch, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Wir sind uns einig, dass diese Position im Fjord nicht vorteilhaft für uns ist, da wir zu sehr eingeschränkt sind.
Wir können einfach nicht manövrieren, wenn andere Schiffe vorbeikommen.
Somit beschließen wir, zwar erstmal im Fjord zu bleiben, allerdings auf Höhe bei Bodo, und dort ein Suchmuster zu fahren.
Keine zehn Minuten später ist der neue Kurs gesteckt und wir machen halbe Fahrt.
Weiter wollen wir, falls es Meldungen über Geleitzüge oder andere Verbände außerhalb es Fjord gibt, auch darauf operieren, solang diese einigermaßen bei Norwegen sind.
Damit blockieren wir zwar nicht mehr Narvik, wie von der Führung gefordert, allerdings haben wir die ganzen Tage, die wir jetzt im Fjord gesessen sind, auch nichts blockiert.
Stattdessen haben wir zwei Verbänden zugeschaut wie sie aus dem Fjord gekommen sind, und einem dabei sogar beim reinfahren zusehen müssen.
https://i.imgur.com/XFZRFdE.png
U-115 nach dem Auftauchen
https://i.imgur.com/Xg260k5.png
Der neue Kurs mit Suchmuster vor Bodo
15:52
Ich schlief noch nicht mal eine halbe Stunde nachdem meine zweite Seewache von der dritten abgelöst wurde, da gibt es schon wieder große Aufregung an Bord, durch die ich wach werde.
Ich halte einen der Männer auf, der gerade an mir vorbeiläuft und frage, was den los sei.
Wir haben einen Frachter voraus, Bachmann hat befohlen die Torpedos vorzuwärmen
Bevor ich weiter fragen kann, ist er auch schon weg Richtung Bugtorpedoraum.
Ich schnellte jedoch trotzdem hoch, um kurz einen Blick nach oben zu werfen.
Auf dem Turm angekommen, dauerte es nicht lange bis ich den Frachter vor uns auch sah.
Er machte Fahrt von uns weg. Wo der genau herkommt, konnte sich niemand erklären, immerhin müsste er aus dem Fjord gekommen sein.
Mit dem Wissen, dass wir erst in ein paar Stunden in Position sein werden, lege ich mich also wieder Schlafen.
https://i.imgur.com/yq7bw59.png
Rauchfahne
17:50
Auf Sehrohrtiefe
kommt der Befehl und mit einem zischen entwich die Luft aus den Ballasttanks, ein Geräusch welches mich sofort hochschnellen lässt.
Einige Minuten später stehe ich in der Zentrale, Bachmann steht bereits am Sehrohr.
Wenige Minuten später gehen wir auf Gefechtstation, unsere Position scheint zu passen.
Es handelt sich wahrscheinlich um einen Type 01 Heavy Merchant mit 9000 BRT.
Ein gewaltiger Brocken.
18:25
Der Frachter kommt immer näher und Bachmann gibt schonmal die Torpedoeinstellungen durch
Doppelschuss aus Rohren I und III
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2 Grad Fächerwinkel
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Torpedotiefe 5 Meter
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Fahrt 7,5 Knoten
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Entfernung 1000 Meter
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Gegnerlage 35 Grad Backbord
Allerdings ist der Frachter noch nicht ganz in Position, wodurch Bachmann Zeit hat, die Lösung nochmal ein Paar mal zu überprüfen.
18:33
Endlich ist es soweit
Rohr I und III bereit?
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.
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Bereit!
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Rohr I und III
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LOS!
https://i.imgur.com/H9Wi4JZ.png
Torpedos verlassen das Rohr
Zeit für Torpedos 33 Sekunden
Wir saßen alle angespannt da, nachdem bis jetzt alles Fehlschüsse gewesen sind, müssen die doch endlich mal treffen.
10
.
.
.
20
.
.
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30
31
32
33
TREFFER!
Genau wie vorhergesagt finden 33 Sekunden nachdem die Torpedos geschossen wurden beide ihr Ziel.
Endlich, nach 10 Tagen auf See.
Der Frachter sinkt schnell, nach nicht mal einer viertel Stunden ist er von der Oberfläche verschwunden.
Wir tauchen auf, geben den Rettungsbooten etwas Wasser und einige Decken, damit niemand erfriert, und weisen Ihnen den Weg Richtung nicht weit entfernte Küste.
Anschließend nehmen wir wieder halbe Fahrt auf und machen uns auf den weiteren Weg Richtung Bodo.
https://i.imgur.com/9JDA5xo.png
Treffer
https://i.imgur.com/sXq5jkp.png
Frachter sink
16. April 1940
04:00
Wir fahren mittlerweile seit zwei Tagen vor Bodo im Fjord von Küste zu Küste.
Vergeblich.
Keine Schiffe, keine Frachter, kein Zerstörer, nicht einmal ein Fischerboot haben wir gesichtet.
Allerdings haben wir vor einigen Stunden einen Funkspruch erhalten.
Eine Taskforce soll sich vor Namsos befinden.
Kohler hat einen Abfangkurs gesteckt, da die Taskforce Kurs Nordost fährt, und somit zu uns.
Nachdem Bachmann geweckt und darüber informiert wurde, dauert es nicht lange bis der Befehl kommt.
https://i.imgur.com/ESlIoKo.png
Der Abfangkurs
Auf Abfangkurs!
Beide Maschinen große Fahrt!
Mit einem Ruck springt das Boot nach vorne, während die Diesel auf eine höhere Fahrtstufe springen.
Das Wetter ist ziemlich schlecht mit großen Wellen, daher kommen wir langsamer als geplant voran, aber auch unsere 14 Knoten sind beachtlich bei dem Seegang.
In 14 Stunden sollten wir den Kurs der Taskforce schneiden.
https://i.imgur.com/z5PqkoV.png
Schwere See
08:53
ALAAAARM! FLUGZEUG!
Der Schrei bringt das ganze Boot in Auffuhr, als keine Sekunde darauf die Alarmglocken schrillen und jeder freie Mann nach vorne rennt.
Die vorderen Ballasttanks werden bereits geflutet, als die Brückenwache gerade noch reinkommt.
Peters ist der letzte Mann von oben. Während er das Turmluk zudreht schreit er zu uns in die Zentrale
FLUUUUUTEN!
Damit werden auch alle anderen Tanks aufgedreht, und mit einem tiefen gurgeln hört man das Wasser hineinfließen.
Einige Sekunden später schneider der Turm unter und es geht für U-115 in die Tiefe.
LI Ehler fängt das Boot auf 60 Meter ab.
Keine Bomben.
Das waren zwei Einmotorige Doppeldecker!, meint einer der Ausgucke.
Bachmann und Peters schauen sich finster an. Die denken dasselbe wie ich.
Da ist ein Flugzeugträger unterwegs, solche Flieger haben nicht genug Reichweite um von England hierhergeflogen zu sein.
Bedeutet wir werden keine Ruhe mehr haben wenn wir aufgetaucht sind, zumal die aus der Richtung kamen in die wir wollen.
https://i.imgur.com/phbmS5g.png
U-115 ist noch nicht ganz unter Wasser, die beiden Doppeldecker fliegen darüber
Fortsetzung folgt...
16. April 1940
09:33
Nach dem Auftauchen sind wir weiter auf Abfangkurs zur Taskforce.
Da wir erst in über 12h mit Ihnen zusammentreffen sollen, ist es etwas unwahrscheinlich, dass wir fündig werden, aber hier im Fjord können wir auch nicht mehr ausrichten.
10:50
Wieder Fliegeralarm, keine Schäden an Bord.
11:54
Wieder aufgetaucht.
Das Wetter wird schlechter.
Während ich auf den Turm gehe, um meine Bordwache am Ausguck anzutreten, sehe ich bereits Blitze über den Himmel ziehen.
Regen lässt aktuell noch auf sich warten und die Sicht ist noch gut.
Hoffentlich bleibt das so.
14:50
Beim Antreten der Wache habe ich meine Männer noch darauf gedrillt, ja auf den Himmel zu achten. Zwar haben wir eine Wolkendecke über uns, aber ich traute dem ganzen nicht.
Und recht hatte ich. Keine drei Stunden nach dem Auftauchen kommt der nächste Flieger in Sicht.
Mit Alarm geht es wieder auf 60 Meter, schön langsam haben wir den Ablauf drin, auch wenn ein paar Sekunden schneller sehr gut wären, damit unser Heck nicht mehr aus dem Wasser schaut während die Bomben explodieren.
15:53
Wir tauchen wieder auf, das Wetter hat sich weiter verschlechtert mit Wind bis 15 m/s.
Trotzdem bleiben wir auf unserem ursprünglichen Kurs.
17. April 1940
01:36
Der restliche Nachmittag war ruhig, auch in der Nacht haben wir nichts gefunden.
Allerdings sind wir mittlerweile auf unserer Abfangpostion.
Nach einem kurzen, erfolglosen Rundhorchen tauchen wir wieder auf und fahren mit kleiner Fahrt weiter zur ursprünglich gemeldeten Position der Taskforce.
08:00
Wir brechen die Suche nach der Taskforce ab.
Wiederholtes horchen in der Nacht hat keine Ergebnisse erzielt und die Taskforce ist mittlerweile über alle Berge.
Ein einmaliger Kurswechsel und wir finden nichts mehr.
Wir kehren erstmals auf einen Kurs Richtung Vestfjord zurück, wobei Bachmann bereits plant umzudrehen und im Süden Norwegens nach zielen zu suchen.
https://i.imgur.com/DR0mUX0.png
Neuer Kurs Richtung Vestfjord
08:33
Mit schrillenden Alarmglocken werde ich aus dem Schlaf gerissen.
Nach kurzen Blick auf die Uhr, die ich mir in meiner Koje befestigt hatte, stelle ich ernüchtert fest, dass ich nicht mal zwanzig Minuten geschlafen habe.
Während ich mich und meinen Schlaf bemitleide schaue ich der Mannschaft zu, wie sie so schnell es geht an meiner Koje vorbei in den Bugraum rennen.
Langsam senkt sich der Bug und schneidet unter.
Gute 20 Sekunden später hängen wir wieder an der altbekannten Stelle, mit unserem Bug unten, dem Heck an der Oberfläche während die achteren Tanks voll mit Wasser laufen und die Maschinisten auf die E-Maschinen wechseln.
Die weiteren 10 Sekunden, die wir so direkt an der Oberfläche hängen fühlen sich wie eine halbe Ewigkeit an.
Direkt danach, das Heck noch an der Oberfläche, sind neben uns zwei scharfe Explosionen zu vernehmen.
Ich hoffe, dass die Briten nie zielen lernen.
https://i.imgur.com/kNwgsON.png
Bomben explodieren nahe neben U-115
Als wir wenig später auf 60 Meter durchpendeln, höre ich Bachmann aus der Zentrale wüten
Gottverdammte Himmelhunde, da ist man schonmal vor Norwegen unterwegs und dann schicken die einen Träger vorbei.
Nirgends hat man seine Ruhe.
Wir ändern Kurs, Richtung Alesund, da müssen alle vorbei, die von Norwegen nach England wollen und umgekehrt.
Hier oben gibts nichts außer Wasser, Flieger, Fehlschüssen und alle zwei Wochen nen Frachter.
https://i.imgur.com/ZXEs1On.png
Kurs auf Planquadrat vor Alesund
10:29
Wir tauchen wieder auf, Kurs Süd-West.
21:03
https://i.imgur.com/Obknknm.png
Neue Meldung aus dem Radio
Die Alliierten evakuieren anscheinend Zentral-Norwegen.
Das bringt uns hier und vor Alesund in eine fast perfekte Postion, da, wie Bachmann bereits meinte, alles aus Norwegen von uns vorbei muss, um nach England zu kommen.
Bachmann lässt und auf halbe Fahrt erhöhen, um schneller da zu sein.
18. April 1940
16:23
Wir sind in AF82 angekommen und beginnen unser Suchmuster.
Seit zwei Tagen haben wir nur Wasser gesehen. Kein Schiff, kein Flugzeug. Hoffentlich wird das ganze hier besser.
21. April 1940
15:49
Seit zwei Tagen fahren wir in den tiefen Gewässern vor Alesund auf und ab, direkt an der Grenzstelle von AF57 und AF82.
Gefunden haben wir nichts, wie ausgestorben. Wir verlagern daher etwas nach Süden in AF84, näher an der Küste.
https://i.imgur.com/KE5IbWb.png
Das neue Zielgebiet
22:06
Nach einem kurzen Satz auf halber Fahrt sind wir angekommen und fahren in AF84 unser Suchmuster fort.
26. April 1940
13:07
Wir suchen mittlerweile seit einer Woche vergeblich nach den evakuierenden Briten.
Vor der Küsten Norwegens fahren wir auf und ab.
Zuweilen bis AF55 und runter nach AF79.
Wir finden nichts. Das schlechte Wetter der letzten beiden Tage macht es noch dazu unmöglich irgendetwas an der Wasseroberfläche zu finden, wir haben keine 500 Meter sicht.
Aber wir haben nicht mal irgendwas auf dem Sonar. Das Meer ist leer.
Allerdings werden wir endlich von unserer Norwegen-Station erlöst.
Wir haben einen Funkspruch erhalten zu unserem ursprünglichen Ziel zurückzukehren.
Zwar kommen wir im Quadrat AM52 in Reichweite der englischen Flieger, aber dort sollten wir hoffentlich mehr vor die Flinte bekommen.
Auch die Besatzung ist erleichtert.
Wir sind jetzt fast 4 Wochen auf See und können lediglich einen einzelnen Frachter dafür vorweisen.
Mit halber Fahrt geht es also weiter Richtung AM52.
Für unser neues Operationsziel haben wir noch T1 Torpedos in Rohren II, IV und V, sowie T2 in den Restlichen, sowie 2 T2 im achtern Torpedoraum und drei bzw. fünf T1 in den externen Reserven.
Mehr als genug um einigen Schaden anzurichten.
https://i.imgur.com/CwWfWcD.png
Funkspruch des BDUs, zum ursprünglichen Ziel zurückzukehren
https://i.imgur.com/MKoMeNh.png
Kurs auf Irische Nordküste
https://i.imgur.com/otsSszP.png
Restliche Torpedos
28. April 1940
15:00
Die Ruhe nimmt nicht ab. Wir stehen mittlerweile in AF75, auf halbem Weg zwischen Norwegen und Island.
Das Wetter hat sich um einiges Verbessert, wir haben fast keinen Wellengang mehr.
Wir haben auch nicht mehr lang bis wir in Fliegerreichweite sind.
22:40
Ein Frachter wurde nördlich von uns gemeldet, mit großer Fahrt auf Kurs Süden.
Mit großer Fahrt versuchen wir ihn abzufangen.
Ab 03:00 ist mit dem zusammentreffen zu rechnen meint Bachmann.
Wir das der erste Erfolg von U-115 seit über zwei Wochen?
Der Mannschaft hat diese Nachricht jedenfalls neues Leben eingehaucht.
Alle sind auf einmal wieder positiv gelaunt und Wetten werden abgeschlossen welchen Schiffstyp wir treffen.
https://i.imgur.com/skjnyj4.png
Gemeldeter Frachter
29. April 1940
03:28
Bei Kurzem Rundhorchen haben wir einen Kontakt auf 330°.
Der Frachter ist schneller unterwegs als gedacht.
Wir tauchen auf und mit äußerster Fahrt geht es dem Kontakt entgegen.
04:18
Ein Schrei von der Brücke:
Frachter voraus in Sicht! Auf Gefechtsstation! Deckgeschütz besetzen!
Das hatte Ich allesdings nicht erwartet. Sofort springe ich unter den Turm und klettere hoch.
Bachmann lässt mich nichtmal ganz auf den Turm kommen und beginnt bereits seinen Plan zu erklären.
Wir kommen langsam achter von ihm auf, der hat noch keine Ahnung, dass wir hier sind.
Wir schleichen uns so lange weiter ran bis wir gesehen werden.
Dann machen Sie ihn mit dem Geschütz fertig, verstanden?
Der wird nicht wissen was los ist bis es zu spät ist.
Ich nehme das ganze zur Kenntnis und beziehe mit meinen Leuten das Geschütz.
Genug Munition wird bereitgelegt und wir schätzen laufen die Entfernung und halten die 10,5cm Kanone auf das Schiff gerichtet.
Ich will den ersten Schuss loswerden bevor er es tut.
https://i.imgur.com/PXy9BhD.png
Deckgeschütz ist Feuerbereit
04:35
Ich schätze, dass wir noch gute 5 Kilometer entfernt sind.
Das ist zu weit um gezielt was ausrichten zu können, dafür schwankt so ein U-Boot zu viel in den Wellen.
04:50
3800 Meter und hellerer Himmel. Es wird Tag. Mit jeder weiter vergehenden Minute wird es heller.
Jeder an Bord ist angespannt, vor allem meine Mannschaft.
Immerhin stehen wir seit 20 Minuten gefechtsbereit am Geschütz und dürfen nicht Schießen.
05:00
Endlich kommt der Befehl das Feuer zu eröffnen. Ich denke Bachmann ist es auch zu hell geworden.
Mit einem sehnlichst erwarteten
Deckgeschütz Feuer frei!
erwacht U-115 zum Leben.4
Die ersten beiden Schüsse gehen daneben, aber der dritte sitzt.
Ein paar Schüsse später bricht ein Feuer direkt hinter der Brücke aus.
https://i.imgur.com/35KJROI.png
Erster Schuss verfehlt
https://i.imgur.com/Ia1uvrY.png
Feuer auf der Brücke des Frachters während U-115 weiter feuert.
Bachmann steht auf dem Turm hinter uns. Er meint es ist ein T2-A-MC-K Tanker mit 10'000 BRT.
Ob wir den überhaupt klein kriegen mit dem Geschütz?
05:04
Wir haben uns mittlerweile eingeschossen, jeder zweite wird in der Hülle des Tankers versenkt.
Die Mannschaft des Tankers ist unterdessen auch aufgewacht und haben zwei Scheinwerfer auf uns gerichtet.
Allerdings sind diese so schwach, dass wir ungehindert Weiterschießen können.
05:05
Der Tanker liegt gestoppt im Wasser.
Ich lasse daher das Feuer einstellen und frage Bachmann, ob wir nicht neben das stationäre Schiff manövrieren können.
Damit bekommt die Crew des Tankers etwas Zeit, um das Schiff zu verlassen und wir verschießen nicht so viel Munition ins nichts.
05:09
Wir stehen jetzt 750m querab vom Tanker und nehmen das Feuer wieder auf.
Gezielt wird auf die Wasserlinie, ich will dem Brocken so schnell es geht ein Ende bereiten.
05:12
Die Scheinwerfer des Tankers erlischen und Bachmann gibt den Befehl, das Feuer einzustellen.
Nach fast 15 Minuten Bombardierung unseres Geschützes scheint der Tanker am Ende zu sein.
Dieser Gedanke bestätigt sich einen Moment darauf bereits, als eine riesige Explosion das Heck des Tankers vereinnahmt.
Kurz darauf folgt eine ähnlich große Explosion auf dem Vorschiff, gefolgt von vielen kleinen im Inneren des Tankers.
Damit, dem bin ich mir sicher, sind seine Tage gezählt.
Wir bleiben noch auf Position um sein Sinken zu beobachten.
https://i.imgur.com/6vRyhkK.png
Explosion auf dem Achterdeck des Tankers
05:14
Mit einer gewaltigen Rauchfahne versinkt der Tanker in den Fluten.
Einzig der brennende Ölfilm auf der Oberfläche zeigt davon, dass hier vor wenigen Minuten ein Kollos aus Stahl gestanden hat.
Wir gehen wieder auf halbe Fahrt Richtung AM52, die Wolke wir mit ziemlicher Sicherheit andere Schiffe oder Flugzeuge anziehen.
https://i.imgur.com/e7HYZwo.png
Tanker versinkt in den Fluten
https://i.imgur.com/Y6zf67a.png
Die einzigen Reste des Frachters
Fortsetzung folgt...
Glückwunsch!
Einen Tanker von 10.000 BRT nur mit Granaten zu versenken, haben wir noch nie versucht ...
IsorokuYamamoto
18.05.24, 15:27
Glückwunsch!
Einen Tanker von 10.000 BRT nur mit Granaten zu versenken, haben wir noch nie versucht ...
Also eigentlich haben wir für einzeln fahrende Tanker fast ausschließlich das Deckgeschütz benutzt, da die Tanker unbewaffnet sind und Torpedos so irgendwie eine Verschwendung wären.
Tendenziell bricht man seine Feindfahrt ja ab, weil der Treibstoff zur Neige geht oder die Torpedos aufgebraucht sind. Aber das Deckgeschütz leer schießen passiert eigentlich nie und wäre auch kein Grund zur Heimfahrt.
Die sonstigen Frachter sind ja überwiegend bewaffnet und dementsprechend nicht ungefährlich bei einem Artillerie-Duell.
Und wenn man mit seinen Torpedos nicht sorgsam umgeht, dann gelingen einem keine Feindfahrten mit 100.000 bis 200.000 BRT oder sogar noch mehr.
Glückwunsch!
Einen Tanker von 10.000 BRT nur mit Granaten zu versenken, haben wir noch nie versucht ...
Vielen Dank!
Das war ehrlich gesagt auch unser erster Versuch. Wir hatten bis jetzt das Geschütz immer nur für 5.000 BRT und darunter verwendet. Ab 6-8.000 eigentlich immer Torpedos, vorzugsweise zwei.
Wir wollten es aber doch einmal versucht haben, und siehe da, es funktioniert. :cool:
Wobei wir auch IsorokuYamamoto recht geben müssen, dass es eigentlich immer vorzuziehen ist das Deckgeschütz zu verwenden wenn möglich, unabhängig der Schiffsgröße.
Gut, bei einem 40.000+ BRT Passagierschiff könnts schwierig werden :D
IsorokuYamamoto
18.05.24, 17:50
Vielen Dank!
Das war ehrlich gesagt auch unser erster Versuch. Wir hatten bis jetzt das Geschütz immer nur für 5.000 BRT und darunter verwendet. Ab 6-8.000 eigentlich immer Torpedos, vorzugsweise zwei.
Wir wollten es aber doch einmal versucht haben, und siehe da, es funktioniert. :cool:
Wobei wir auch IsorokuYamamoto recht geben müssen, dass es eigentlich immer vorzuziehen ist das Deckgeschütz zu verwenden wenn möglich, unabhängig der Schiffsgröße.
Gut, bei einem 40.000+ BRT Passagierschiff könnts schwierig werden :D
Zum Thema Deckgeschütz:
Je nachdem wie genau das Spiel ist, müssten Tanker aufgrund ihrer Ladung auch anfälliger für Sprenggranaten sein als sonstige Frachtschiffe.
Amüsant ist es übrigens wenn ne gegnerische Korvette ihre Geschütze alle am Bug hat, man hinter dem Schiff auftaucht und man das nun wehrlose Kriegsschiff durch hinterherfahren mit seinem eigenen Bug-Geschütz versenkt.
Zum Thema effektive Torpedo:
Zumindest in Silent Hunter IV konnte man sehr effektiv auf Tonnage kommen indem man die Zerstörer-Verteidigung von feindliche Marinestützpunkten durchbrochen und die ankenden Kreuzer und Schlachtschiffe angegriffen hat.
Ein einziger Torpedotreffer zwischen die Türme A und B der Hauptartillerie am Bug und das Schiff geht in Folge einer Munitionsexplosion blitzschnell unter. :D
Ob das in Silent Hunter III auch noch so gut funktioniert kann ich leider nicht genau sagen.
Amüsant ist es übrigens wenn ne gegnerische Korvette ihre Geschütze alle am Bug hat, man hinter dem Schiff auftaucht und man das nun wehrlose Kriegsschiff durch hinterherfahren mit seinem eigenen Bug-Geschütz versenkt.
Das ist aber nur realistisch bei einer grenzwertigen bis unterirdisch schlechten KI, weil die wendige Korvette sonst wohl sofort wenden würde, und dann hätte man schneller ein Loch im Druckkörper als der Tauchbefehl ausgeführt werden kann.
IsorokuYamamoto
18.05.24, 18:41
Das ist aber nur realistisch bei einer grenzwertigen bis unterirdisch schlechten KI, weil die wendige Korvette sonst wohl sofort wenden würde, und dann hätte man schneller ein Loch im Druckkörper als der Tauchbefehl ausgeführt werden kann.
Naja, die KI hat ja versucht zu wenden. Allerdings ist so eine Korvette der Flower-Klasse (?) auch nicht wendiger und schneller als ein U-Boot.
Naja, die KI hat ja versucht zu wenden. Allerdings ist so eine Korvette der Flower-Klasse (?) auch nicht wendiger und schneller als ein U-Boot.
Das Versuchen wir wenn dann mal in einer seperaten Mission, ich denke nicht das Ernst Bachmann und Manfred Eppen hier Ihre Leben riskieren wollen ;)
29. April 1940
17:02
Als wir uns immer weiter von Versenkungsort entfernen, erhalten wir die Benachrichtigung, dass ein Kriegsschiff hinter uns gemeldet wurde, Kurs direkt vom versenkten Tanker weg.
Die werden die Rauchsäule gesehen haben.
30. April 1940
09:19
Vor uns kommt eine Rauchfahne und einige Masten auf, Peters meint, dass es sich um ein Kriegsschiff handelt, vielleicht sogar einen Kreuzer.
Wir werden sehen.
Bachmann schwingt das Boot herum und wir gehen auf Abfangkurs.
09:29
Wir machen große Fahrt im Versuch uns vor den kleinen Verband zu arbeiten, der, wie wir mittlerweile sehen können, aus drei Schiffen besteht.
Ich bin gerade vom Turm in die Zentrale gegangen, um am Kartentisch weiter die Positionen zu plotten, als plötzlich ein Schrei vom Turm kommt
ALAAAARM!
Die Alarmglocken schrillen durchs Boot.
LI Ehler wollte gerade zur Kombüse gehen und sich nen neuen Kaffee holen, aber daraus wird jetzt nichts.
Bis zum achteren Zentraleluk ist er immerhin gekommen, jetzt eilt er schleunigst auf seinen Posten und schreit die ersten Befehle an die Rudergänger, während die ersten Männer der Brückenwache bereits die Leiter in die Zentrale herunterrutschen.
FLUUUUTEN!
Kommt der Schrei Peters aus dem Turm als er die Leiter runterkommt.
Wenige Sekunden später schneidet der Turm unter, und wir hängen wieder mit 20 Grad Vorderlastigkeit an der Oberfläche.
Neben uns schlagen zwei Bomben ein. Das Boot wird etwas geschüttelt, mehr aber auch nicht.
Nochmal Glück gehabt.
Einige Minuten später ist das Boot durchgependelt und wir sind wieder auf 30 Metern tiefe.
Im GHG haben die Horcher den Verband seit unserem Tauchen verfolgt - Sie zacken um ihren ursprünglichen Kurs.
Bachmann will angesichts des Fliegers versuchen uns unter Wasser in Angriffspostion zu bringen.
https://i.imgur.com/2sJigyE.png
U-115 wird unter Wasser gezwungen
09:51
Wir sind mittlerweile in Position auf Sehrohrtiefe, Bachmann sitz im Turm und sieht sich die Lage an.
Langsam gibt er die einzelnen Schiffe durch, sowie die aktuelle Ziellösung darauf.
Peters hatte recht. Ganz vorne im Verband befindet sich ein Leichter Kreuzer der Southhampton Klasse, als zeites der Hilfskreuzer AC Penguin und als drittes ein Queen of Bermuda Liner.
Da wir aktuell sehr hohe Wellen haben mit 15m/s Wind haben, müssen wir die Torpedos auf mindestens 6 Meter tiefe stellen und können leider nicht auf den Leichten Kreuzer schießen.
Dafür haben die anderen beiden jeweils 8,5 und 8,3 Meter Tiefgang, was mehr als genug sein sollte.
Während Bachmann seine Schussunterlagen mehrmals prüft, wartet die gesamte Mannschaft angespannt auf die weiteren Befehle.
https://i.imgur.com/udIsRwN.png
Schiffe im Angriffsperiskop
10:26
Die beiden Schiffe sind in Schussposition vor uns.
Rohre I bis IV alle geöffnet und bereit.
Aus I und III werden die beiden T2 auf 7 Meter Tiefe und einem Fächer mit zwei Grad Fächerwinkel dem Hilfskreuzer entgegenjagen.
Die T1 aus Rohre II und IV werden ebenso auf 7 Meter, allerdings nur mit einem Grad Fächerwinkel auf den weg geschickt, gerade auf den Queen of Bermuda Liner.
Noch einmal kommt die Frage
Rohr II und IV bereit?
Sekunden später die Antwort:
II und IV sind bereit!
und der Befehl
Rohre II und IV! LOS!
selbiges mit den anderen beiden Rohren, mit dem finalen Befehl
Rohre I und III! LOS!
Mit einem zischen verlassen die vier Torpedos nacheinander Ihre Rohre.
Bachmann befiehlt das Boot auf 100 Meter.
Zwei Minuten später melden die Horcher zwei Torpedoversager, beide Torpedos sind an der Hülle der Queen of Bermuda abgeprallt.
Die beiden Torpedos auf den Hilfskreuzer sind ebenso nicht explodiert, was genau bei denen passiert ist wissen wir nicht. Vielleicht sind sie zu tief gelaufen.
Bachmann reagiert sofort, wir schwingen nach Backbord herum und gehen wieder auf Sehrohrtiefe, vielleicht haben wir mit den Heckrohren mehr Glück.
https://i.imgur.com/oXPu4bc.png
Zwei Torpedoversager
10:30
Das Boot ist inzwischen gedreht, aber leider zu spät.
Wir kommen nicht mehr in Schussposition. Wir lassen uns also zurückfallen und versuchen uns erneut vorzuarbeiten.
https://i.imgur.com/6Xe2gi6.png
U-115 liegt hinter dem Schiff
11:30
Der Verband ist außer Sicht, wir tauchen also auf und versuchen mit großer Fahrt erneut in Schusspostion zu kommen.
13:04
Die Männer am Ausguck entdecken wieder einen Flieger direkt auf uns zuhalten
Mit Alarm nach unten.
Diesmal sind die Bomben um einiges näher und schütteln das Boot gewaltig durch.
https://i.imgur.com/mpJfHXY.png
Fliegerbomben schlagen nahe U-115 ein
15:21
Wir tauchen wieder auf. Allerdings sind wir mittlerweile so weit hinter dem kleinen Geleit, dass wir bis morgen Nachmittag bräuchten um uns in Schusspostion zu bringen.
Wir gehen daher wieder auf unseren ursprünglichen Kurs nach AM52.
Weiter wollen wir demnächst, nach Möglichkeit, die vorderen externen Reserven ins Boot holen.
Bachmann und Peters planen die Aktion für diese Nacht, wenn das aktuelle Wetter hält.
01. Mai 1940
00:43
Wir haben eine Mondlose Nacht.
Ich bin gerade mit der zweiten Seewache auf dem Turm.
Bachmann gibt den Befehl die Maschinen zu stoppen, damit wir in Ruhe die Torpedos verladen können.
Während die Diesel ausgeschaltet werden schwingt das Boot ganz leicht in der fast spiegelglatten See.
Wären wir auf einer kleinen Segeljacht wäre der Moment glatt romantisch, das Boot schaukelt leicht, die Wellen schlagen Sanft an die Hülle des Bootes.
Bachmann und Peters, die ebenso auf dem Turm stehen, sind wahrscheinlich der gleichen Meinung, da niemand ein Wort spricht, sondern einfach den wenigen Geräuschen der Natur um uns lauscht.
Lange währt diese friedliche Stille allerdings nicht, wir haben leider nicht ewig Zeit.
Wir nicken uns zu, Bachmann gibt einige Befehle durchs Sprachrohr und die Stille wird abgelöst durch das Stöhnen arbeitender Männer, klirren von Ketten und vereinzelten, dumpfen Schlägen von Metall auf Metall, gefolgt von der Stimme Peters, der die Männer auffordert vorsichtiger mit unsren Aalen zu sein.
https://i.imgur.com/6Ox5zsc.png
U-115 liegt gestoppt in einer mondlosen Nacht.
05:57
Wir sind fertig. Der Himmel ist erschreckend hell, aber glücklicherweise hat uns kein Flugzeug gefunden.
Die Männer der Torpedowache erhalten für Ihre harte Arbeit eine extra Portion Eintopf und einen Schluck aus der Schnapsreserve von Bachmann.
Wir fahren anschließend mit halber Fahrt weiter Richtung AM52.
02. Mai 1940
10:53
Wir haben unser Einsatzgebiet erreicht, die See ist immer noch Spiegelglatt.
Da LI Ehler meldet, dass wir jetzt ungefähr die Hälfte des Dieselöls verbraucht haben.
Wir werden sehen wie knapp das Öl wird.
Wir beginnen unser Suchmuster mit kleiner Fahrt. Alle zwei Stunden wird kurz getaucht um zu horchen.
03. Mai 1940
00:21
Vor einigen Stunden haben wir einen Frachter am Hydrofon gefunden, welchem wir seither in der dunklen Nacht entgegenfahren.
Jetzt kommt vor uns langsam aber sicher ein schwarzer Schatten auf.
Bachmann plant das gleiche Spiel, dass bereits beim Tanker erfolgreich war, zu wiederholen.
Wir besetzten also das Deckgeschütz, während Bachmann uns weiter an den Frachter bringt.
https://i.imgur.com/g469f1o.png
Frachter Voraus
00:25
Keine fünf Minuten später hat uns der Frachter entdeckt und seine Suchscheinwerfer erwachen zum Leben.
Noch bevor die Scheinwerfer uns erfasst haben feuern wir den ersten Schuss auf 1100 Meter.
Bachmann hat im Vorfeld bereits den Befehl gegeben, nicht auf seine Feuererlaubnis zu warten und ich nach meinem eigenen Ermessen das Feuer eröffnen sollte.
Kugel um Kugel jagen wir anschließend in den Rumpf des Frachters.
https://i.imgur.com/sbzkGdi.png
U-115 eröffnet das Feuer
https://i.imgur.com/IkXrSEb.png
Treffer auf Wasserlinie
Eine weitere Granate schlägt in den Rumpf des Frachters.
Direkt nach dem Einschlag ist ein heller, kurzer Feuerschein im Bereich des Treffers zu vernehmen, bis einige Sekunden darauf eine wahnsinnige Explosion den Frachter wortwörtlich in zwei bricht.
Es dauert keine volle Minute bis die Überreste des Frachters von den Wellen verschlungen sind.
Wir suchen noch kurz nach Überlebenden, aber die Explosion hat der gesamten Besatzung das Leben gekostet.
Mit einem weiteren Erfolg gehen wir wieder auf ein Suchmuster.
Meine Stimmung ist trotzdem gedämpft, ich werde nie ein Freund davon werden die Frachter zu versenken und Leben zu nehmen, aber Befehl ist Befehl, zzumal auch die Kommandanten keine Wahl haben.
Hoffentlich ist das ganze bald vorbei und wir können uns mit den Engländern und Franzosen auf eine Feuerpause einigen.
https://i.imgur.com/6aObNOw.png
Der Frachter explodiert
https://i.imgur.com/XEFy1as.png
Frachter versinkt
09:19
FLUGZEUG! Das kriegen wir niemals getaucht... FLAK BESETZEN!
hört man die leicht panische Stimme Peters.
Die der Befelhl wir rasch durchs Boot weitergegeben, die Flak Besatzung eilt zu Ihren Geschützen und die 2cm sowie die 3,7cm Kanone bellen wenige Momente darauf los.
Der langsame Doppeldecker wird in seinem ersten Anlauf schnell getroffen und bricht in Flammen aus.
Seine Bomben wirft er trotzdem ab, aber gute 30 Meter querab, zu weit weg um Schaden anzurichten.
Zu meiner Verwunderung zieht der brennende Flieger hoch.
Ich hatte eigentlich schon fest damit gerechnet, dass es sich mit dem erledigt hat.
https://i.imgur.com/KTBvE2d.png
Flak eröffnet das Feuer
https://i.imgur.com/fYa22Xx.png
Brennend wirft der Flieger trotzdem noch Bomben
Wenige Momente später setzt er zu einem neuen Anlauf an.
Noch in der Reichweite unsere Geschütze wendet er um 180° und hält wieder auf uns zu.
Während er jedoch wieder in den Sturzflug geht, schlägt eine 3,7 cm Granate in den Rumpf des Fliegers: Wir haben Ihn nochmal getroffen!
Dieser weitere Treffer setzt dem ganzen ein Ende, als ein Flügel abscheert und das Flugzeug in einer Spirale nach unten schickt - direkt auf uns zu.
Der stürzt auf uns drauf! Alle Mann in Deckung!
Niemand lässt sich das zweimal sagen. Die 3,7cm Besatzung suchte hinter dem Turm Deckung, während sich der Rest hinters Schanzkleid fallen lässt, um etwas Deckung vor dem herabstürzenden Flieger zu haben.
Ein paar Sekunden später schlägt der brennende Rumpf des Flugzeugs gute 20 Meter neben unserem Boot ins Wasser. Eine seiner letzten Drehungen muss ihn noch etwas abgelenkt haben.
So bekommen wir lediglich eine leichten Nieselregen ab.
Der Pilot oder der Heckschütze hat es außerdem geschafft, aus dem getroffenen Flieger auszusteigen und hängt über uns im Fallschirm.
Wir bringen uns in Position um ihn aus dem Wasser ziehen zu können und an Bord zu nehmen.
Als wir jedoch zur Landestelle kommen, können wir nur noch eine Leiche bergen.
Wir gestatten ihm ein ordentliches Seebegräbnis, wobei Bachmann als Befehlshabender Offizier das Begräbnis leitet um dem britischen Soldaten seine letzte Ehre zu erweisen.
30 Minuten später setzen wir mit kleiner Fahrt unser Suchmuster fort.
https://i.imgur.com/V1taqOl.png
Abgeschossenes Flugzeug stürzt auf U-115
https://i.imgur.com/sGFBFQU.png
Und schlägt nicht unweit des U-Boots ein
https://i.imgur.com/PeibXhf.png
Der Pilot wird nurmer tot geborgen
18:30
Wir erhalten die Meldung, dass einer großer Geleitzug nicht weit von unserer Position gesichtet wurde.
Bachmann lässt sofort auf Abfangkurs gehen.
In ungefähr einer Stunde ist das zusammentreffen zu erwarten.
https://i.imgur.com/0UPPEda.png
U-115 geht auf Abfangkurs auf ein feindliches Geleit
Fortsetzung folgt...
Sehr ärgerlich! Zwei so schöne Ziele und dann alles Blindgänger, sehr ärgerlich!
Dann hoffen wir, dass der Geleitzug ordentlich Schiffe lassen muss!
03. Mai 1940
19:20
Nach gut einer Stunde mit voller Fahrt befinden uns nun in Position vor dem Geleit auf Sehrohrtiefe.
Die Horcher am GHG können es bereits hören.
Es dauert trotzdem noch einige Zeit bis die Frachter über den Horizont kommen und sie im Sehrohr sichtbar werden.
19:51
Es ist so weit. Langsam aber sicher klettern zuerst die Rauchsäulen, anschließend die Mastspitzen und zuletzt die Aufbauten der Frachter über den Horizont.
Bachmann lässt, ähnlich wie es Wolff im Einbaum einmal machte, jeden Mann an Bord einmal durchs Sehrohr schauen.
Anschließend gehen wir auf Schleichfahrt, da wir ziemlich nahe am vorderen Zerstörer passieren.
https://i.imgur.com/2ntCZxH.png
Rauchsäulen kommen über den Horizont
20:04
Das vordere Sicherungsboot des Geleits passiert keine zwei Kilometer vor unserem Bug.
Wir bleiben an Ort und Stelle und warten, bis das Geleit weiter herankommt.
Es ist noch ziemlich hell, aber Bachmann will den Angriff trotzdem versuchen.
Über die nächsten Minuten beobachtet Bachmanns immer wieder das Geleit und sucht sich geeignete Ziele heraus.
Auf einmal ruft er IWO Peters zu ihm in den Turm und lässt ihn ebenso durch das Sehrohr schauen.
Donnerwetter, das ist ja wieder so ein Southhampton-Kreuer!
hört man Peters leise flüstern. Also wieder einer der leichten Kreuzer.
Mal sehen, ob Bachmann versucht ihn umzulegen.
https://i.imgur.com/3dAlVsP.png
Ein Southhampton-Klasse Leichter Kreuzer ist auch Teil des Geleits
Immer wieder werden die Torpedolösungen überarbeitet und angepasst.
Rohr I
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Tiefe 5 Meter
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Torpedogeschwindigkeit 44 Knoten
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Entfernung 1800 Meter
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Geschwindigkeit 11 Knoten
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Lage 71 rechts
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LOS!
Der erste Torpedo verlässt das Rohr um 20:18.
Die nächsten beiden folgen sofort.
Rohr II und IV
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Tiefe 3 Meter
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Fächerwinkel 2 Grad
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Entfernung 750 Meter
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Geschwindigkeit 11 Knoten
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Lage 71 rechts
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LOS!
Und die nächsten beiden sind auf dem Weg in die Richtung der Frachter.
Keine Minute später hat einer der Torpedos sein Ziel gefunden, kurz darauf ein zweiter.
Noch während der Explosionen voraus fährt Bachmann herum und gibt bereits die Daten für den nächsten Schuss durch, dieses mal mit dem Heckrohr
Rohr V
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Tiefe 3 Meter
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Entfernung 350 Meter
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Geschwindigkeit 9 Knoten
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Lage 80 links
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LOS!
Auf 350 Meter wird das verdammt eng denk ich mir, aber mal schauen.
Bachmann geht auf kleine Fahrt, um etwas mit dem Geleit zu fahren. Bis jetzt sind wir anscheinend unentdeckt.
Der Treffer aus dem achteren Rohr bleibt aus, dafür teilt uns Bachmann mit, dass die beiden Torpedos den Leichten Frachter sowie einen anderen Frachter vor uns getroffen haben.
Das macht schonmal 15'000 BRT mehr für uns.
https://i.imgur.com/rokyYrC.png
Der erste Torpedo hat sein Ziel im Kreuzer gefunden
https://i.imgur.com/zmP6Y5M.png
Der zweite im Frachhter
https://i.imgur.com/f9TCRk4.png
Der Schuss aus dem Heckrohr prallt an der Hülle ab. U-115 war zu nahe
Wir sind allerdings noch nicht fertig. Ein paar Minuten später kommt ein weiterer Frachter vor uns auf, allerdings nur mit guten 3000 BRT.
Bachmann entschließt sich trotzdem, unseren letzten vorderen Torpedo aus Rohr III in seine Richtung zu schicken.
Wir warten gespannt, bis die Ernüchterung aus der Horcherstube kommt:
Der lief unter dem Frachter durch!
https://i.imgur.com/reAROWB.png
Angesichts dieses Fehlschusses sucht Bachmann jetzt noch ein Ziel für den Torpedo in Rohr VI.
Der Kreuzer verliert Währenddessen seinen Kampf mit den Fluten.
Herr Kaleun! Der säuft ab!
Ein Jubelschrei geht durchs Boot.
Nachdem uns ein solches Schiff letztes mal bereits entronnen ist, haben wir jetzt doch unser Ziel gefunden.
https://i.imgur.com/2Fp4ijM.png
Southhampton Klasse sinkt.
Man kann ihn am Sehrohr immer wieder rumfahren sehen, als plötzlich ein fürchterliches Geräusch das Boot erfasst:
PING
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PING
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PING
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PING
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PING
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PING
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PING
Die Lautstärke des Sonars ist ohrenbetäubend und für die ersten beiden Pings ist die gesamte Besatzung kurz in Schock gesetzt, bis uns der Schrei Bachmanns aus der Starre reißt
ALAAAARM! Bring uns auf 150 Meter LI!
Die E-Maschinen springen mit einem Ruck zum Leben und der Bug senkt sich langsam nach unten.
https://i.imgur.com/cnEKXjR.png
U-115 wurde von einer Fregatte erfasst
Das tödliche Versteckspiel mit den Engländern beginnt.
Die Pings werden immer lauter und lauter während wir tiefer gehen.
Erstaunlicherweise erreichen wir 150 Meter bevor die ersten Wasserbomben fallen.
Beide Maschinen gehen auf 50 Umdrehungen.
20:32
Der Zerstörer ist mittlerweile so nah, dass wir ihn mit Ohren auch ohne GHG hören können.
Als er näher kommt werden die Abstände der Pings immer schneller, bis sie plötzlich verstummen.
Jetzt müssen wir horchen, um zwischen dem charakteristischen Wusch....wusch....wusch.... der Zerstörerschrauben das Platschen der Wasserbomben auf der Wasseroberfläche hören.
Wenige Momente später die erwarteten Geräusche.
Zum einen das Abwerfen der Wasserbomben auf dem Heck der Zerstörer, sowie die Schüsse ihrer Seitenwerfer, welche die Wasserbomben gute 20 Meter neben die Zerstörer werfen.
https://i.imgur.com/VhOQIdN.png
Wasserbomben werden abgeworfen
Bachmann wirkt einigermaßen gelassen.
So Männer, jetzt heißt es festhalten.
Beide Maschinen AK voraus, Ruder hart Steuerbord
Ich sehe ihm zu, als er nach dem Befehl seine Armbanduhr beobachtet und die Sekunden zählt.
Beide Maschinen auf 50 Umdrehungen
Ruder Mittschiffs
Ein paar Augenblicke nach den neuen Befehlen geht es los.
Eine wahnsinnige Gewalt schlägt auf uns ein, das Boot krächzt unter der Belastung der Explosionen neben uns.
Ich zähle insgesamt 14 Explosionen in dieser ersten Ladung Wasserbomben.
Und das ist erst der Anfang.
https://i.imgur.com/sjELQx6.png
Explodierende Wasserbomben an der Oberfläche
https://i.imgur.com/pKk8IsC.png
Explodierende Wasserbomben unter Wasser
Der Zerstörer dreht und beginnt sofort seinen zweien Anlauf, wir weichen wieder aus und weitere 5 Wasserbomben schlagen auf das Boot ein.
Darauf folgt er dritte und vierte Anlauf, jeder etwas weiter achtern von uns.
Bachmann zackt geschickt in abwechselnde Richtungen, um die Entfernung immer weiter aufzubauen, weg von der Position, an der wir als letztes entdeckt wurden.
Immer mehr Bomben werden abgeworfen.
Ein zweiter Zerstörer hockt jetzt auch über uns haben die Horcher gemeldet. Allerdings wirft der nichts, er horcht nur.
Bachmann ändert daraufhin seine Taktik und versucht nicht mehr auszuweichen, da die aktuellen Anläufe alle zu weit achtern sind und wir so unsere Position nicht preisgeben.
Eine Stunde und 60 Wasserbomben später drehen die beiden Zerstörer ab.
Es ist jetzt 20:23
21:37
Wir blieben noch einige Zeit auf 150 Meter, gehen jetzt aber auf Sehrohrtiefe.
Das Geleit ist immer noch nur 6 Kilometer entfernt. Wir wollen uns über den nächsten Tag wieder vorarbeiten und noch weitere Aale aus dem Heckrohr loswerden.
https://i.imgur.com/XznJqIZ.png
Geleit im Sonar
23:25
Das Geleit ist außer Hörreichweite, die Richtung haben wir allerdings auf der Karte eingetragen.
Mit großer Fahrt geht es dem Geleit hinterher und Bachmann lässt eine Statusmeldung an den BDU schicken.
04. Mai 1940
01:15
Wir haben die Antwort auf unsere Statusmeldung erhalten: Wir sollen in unsren Heimathafen zurückkehren.
Bachmann ist sichtlich angefressen und auch Peters ist nicht erfreut.
Die Männer sind angesichts der Nachtricht sehr ernüchert. Wir haben schließlich noch einige Aale im Boot, vor allem im Heck.
Aber es hilft nicht, der Befehl ist klar.
Nach der Versenkung eines Frachters mit 4200BRT und eines Leichten Kreuzers mit 10700 BRT tritt U-115 den Rückmarsch an.
Insgesamt konnten wir bis jetzt 37000 BRT auf dieser Fahrt versenken. Vielleicht finden wir auf der Rückfahrt noch das eine oder andere Ziel.
https://i.imgur.com/8miPVAA.png
Befehl zum Rückmarsch
https://i.imgur.com/kJsFZsH.png
Die vor U-115 liegende Route
11. Mai 1940
17:41
Der Rückmarsch war außerordentlich ruhig. Wir haben nicht einen Frachter, nicht ein Flugzeug, keinen Zestörer irgendwo gefunden.
Und so laufen wir eine Woche später bei dichtem Nebel in die Bucht ein und folgen wie bereits gewohnt, einem der Vorpostenboote durch die Minenfelder und Ubootnetze.
https://i.imgur.com/REgd9Uf.png
U-115 läuft in dichtem Nebel hinter einem Vorpostenboote in die Hafenbucht
19:18
https://i.imgur.com/vNPObDW.png
Wir machen fest. An Land wartet bereits der BDU mit zwei großen, dunklen Holzkoffern auf uns. Bachmann hat uns befohlen beim Einlaufen unsere Uniform anzuziehen, und ich weiß nun auch warum.
Nach dem Anlegen treten wir auf dem Achterdeck von U-115 an und der BDU kommt an Bord.
Nach und nach geht er die Männer ab, und fast alle erhalten das U-Boot-Kriegsabzeichen. Insgesamt 40 an der Zahl.
Auch eine Eiserne Kreuze zweiter Klasse werden ausgeteilt.
Wir machen uns bereits darauf gefasst, wegtreten zu dürfen, als Dönitz noch etwas hat.
Leutnant Eppen bitte Vortretten!
Ich trette also vor.
Mein Kopf geht während dem Schritt bereits alle Ereignisse der letzten Fahrt durch, ob irgendetwas vorgefallen war.
Jedoch werde ich von diesem Gedanken wieder weggerissen, als die kurze Ansprache weitergeht.
Im Angesicht Ihrer außerordentlichen Leistung in der Führung des Bordgeschützes verleihe ich ihnen hiermit das eiserne Kreuz zweiter Klasse!
Einen 10'000 Tonner versenken die meisten mit 3 oder vier Torpedos, nicht mit 50 10,5 cm Geschossen. Weiter so!
Während mein Kopf noch versucht, die Worte des BDU zu verarbeiten, gibt Bachmann den Befehl zum Wegtreten und grinst mich an.
Na Eppen, ich habe gehört sie geben später noch einen aus?
Machen wir zwei draus, vielleicht kann ich dann begreifen wie das ganze passiert ist. Das war erstmal meine vierte Feindfahrt!
Lassen Sie sichs nicht in den Kopf steigen.
Gehen sie schonmal ins Kasino, wir kommen bald nach, wenn wir hier fertig sind
Er nickt mir nochmals bestätigend zu und verschwindet im Inneren des Bootes.
Ich klettere nochmal kurz ins Boot um mir ein paar meiner Sachen zu hohlen, danach folge ich Bachmanns Anordnung.
Diese Nacht wird in Erinnerung bleiben.
Fortsetzung folgt...
Sehr schön, zwei Adrenalin-Schübe bei einer Feindfahrt sollen angeblich gut für die Durchblutung sein. Wobei letzterer im Heimathafen bedeutend angenehmer war.
Immer so weitermachen, das läuft doch prima bisher.
16. Juni 1940
Gut einen vollen Monat war U-115 nun im Dock.
Genug Zeit, dass die gesamte Mannschaft eine Woche Urlaub nehmen konnte, um Ihre Familien wiederzusehen.
Es ist einiges passiert in der Zeit.
Bereits am Tag vor unserem Einlaufen haben unsere Truppen Belgien und die Niederlande überfallen, um die Befestigung die Maginot-Linie Frankreichs zu umgehen.
Im Gegenzug dazu ist Island jetzt in britischer Hand.
Bereits eine Woche später gelang der Durchbruch in Frankreich, als unsere Panzer auf Höhe der Ardennen durch die Belgisch-Französischen Linien stoßen.
Boulogne fällt wenige Tage später. Resultat war, dass die französische Armee in zwei gespalten wurde und alle Einheiten, die die Briten entsandt hatte, waren nun im Norden Frankreichs und Belgien eingekesselt.
Als Reaktion darauf evakuieren die Engländer aus dem Kessel bei Dunkirk, während unsere Truppen nach einer kurzen Pause den Kessel enger schnüren.
Bis zum 04. Juni, an dem unsere Truppen Dunkirk einnahmen, wurden laut dem englischen Rundfunk über 300'000 Mann evakuiert, allerdings mussten sie fast Ihre gesamte Ausrüstung zurücklassen.
Am 5. wurde anschließend die Bodenoffensive auf den Rest Frankreichs fortgesetzt.
Bis zum 8. evakuieren die Alliierten auch Norwegen, allerdings nicht ohne das unserer Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau den Flugzeugträger Glorious versenken.
Zwei Tage später, am 10. Juni, trat Italien auf unserer Seite in den Krieg ein und eröffnen somit auch eine neue Front in Frankreich und bringen Ihre Flotte im Mittelmeer ins Spiel.
Am 13. kam der Befehl des neuen britischen Premierministers, Winston Churchill, die verbleibenden Truppen des Königreichs, die sich noch in Frankreich befinden, ebenso zu evakuieren.
Aktuell marschieren unsere Truppen Richtung Cherbourg, Brest, Lorient und La Rochelle. Weitere Einheiten versuchen, den Kessel um die Maginot-Linie zu schließen, indem sie die Schweizer Grenze erreichen.
U-115 ist jetzt auch wieder einsatzbereit. Vollgeladen mit Torpedos, Dieselöl, Fleisch, Wurst, Brot und einer beachtlichen Menge Konserven sind wir bereit zum Ablegen.
Einer unserer Maschinisten wurden auf ein anderes Boot verlegt, dafür haben wir Bootsmann Adolf May erhalten.
Es ist seine erste Feindfahrt und die Mannschaft ist gespannt, wie er sich schlagen wird.
https://i.imgur.com/ocALZAU.png
Transferbericht
https://i.imgur.com/bSmH8JT.png
Torpedos an Bord von U-115.
Hinte im Boot elektrische Torpedos, vorne ists aufgeteilt zwischen elektrischen und gasbetriebenen Aalen.
In den äußeren Reserven nur gasbetriebene, da die nicht regelmäßig gewartet werden müssen.
01:15
Die Leinen werden gelöst. In der Dunkelheit der Nacht und leichtem Nebel gleitet die dunkle Silhouette des Bootes langsam vom Pier weg.
Das Ziel: AN18, direkt vor der englischen Küste.
https://i.imgur.com/xjCr6f9.png
U-115 läuft in dunkler Nacht aus.
https://i.imgur.com/qJ2TnZO.png
Kurst auf AN18
07:16
Ein paar Stunden später passieren wir Helgoland. Das Auslaufen dauerte länger als sonst, da wir bei dem Nebel gute zwei Stunden brauchten um das Sicherungsboot zu finden, dass uns hinausgeleiten sollte.
Dafür geht es jetzt mit halber Fahrt in Richtung AN18. Bachmann plannt bereits jetzt, wie unser Einsatz im Zielgebiet aussehen wird.
Unter Tags bleiben wir, wenn wir nicht gerade versuchen uns vor einen Frachter oder Geleit zu arbeiten, getaucht.
In der Nacht kommen wir dann an die Oberfläche, um unsere Batterien zu laden.
18. Juni 1940
06:28
Wir stehen kurz vor unserem Einsatzgebiet in AF18, 150 Kilometer von der Küste entfernt. Bachmann will kein Risiko eingehen, daher fahren wir ab jetzt bereits auf 30 Metern tiefe und kleine Fahrt auf den E-Maschinen weiter.
Viel tiefer geht nicht, die Wassertiefe ist hier nur 60 Meter.
Bereits mit U-10 waren Bachmann und ich in diesem Gebiet unterwegs. Für den Einbaum waren die Gewässer hier fast ideal, aber für unser Boot ist es eigentlich viel zu seicht.
Wir mussten uns damals schon mit etlichen Fliegern herumärgern.
08:15
Auf dem GHG kommt ein Frachter direkt voraus auf, 003. Wir gehen auf Sehrohrtiefe, damit Bachmann einen Blick darauf werden kann, sobald er über den Horizont kommt.
Kurze Zeit später haben wir dann den Kurs ausgeplottet mithilfe des Sonars. Da wir ihn immer noch nicht sehen lässt Bachmann auftauchen und auf Abfangkurs gehen.
09:52
Zwei Stunden später sind wir in einer guten Postion vor dem Frachter, und Bachmann bekommt ihn endlich in den Blick.
Zu unserer Ernüchterung stellen wir fest, dass es sich um einen Schlepper handelt, der keinen Aal wert ist.
Das Deckgeschütz können wir bei ziemlich großem Seegang auch nicht verwenden und so lassen wir ihn ziehen.
https://i.imgur.com/GTuhyQR.png
Schlepper vor uns, keine 1000 BRT.
18:34
Ein Kriegsschiff kommt auf den Sonar auf, wahrscheinlich ein Zerstörer. Wir bleiben getaucht und umfahren ihn so gut es geht.
23:08
Der Zerstörer ist bereits vor zwei Stunden wieder außer Reichweite unseres Hydrofons gefahren, seitdem war es ruhig um uns herum.
Wir tauchen auf für die Nacht.
Morgen um 8:00 verschwinden wir wieder unter den Wellen.
19. Juni 1940
16:55
Wie gestern geplant sind wir seit 0800 getaucht. Bis jetzt haben wir auch nichts auf dem Sonar gehört.
Generell ist es aktuell sehr Ereignislos. Einzig etwas Abwechslung bringt das Essen. Das Fleisch wird bald schlecht, daher hat Bootsmann Max Wermuth, unser Sani und Koch, einen Braten zubereitet.
Solche Mahlzeiten werden wir erst wieder bekommen, wenn wir an Land sind. Zumindest sollte in diesen Gewässern Kondenswasser kein Problem sein und unser ganzes Brot verschimmeln lassen.
Wir haben aktuell einen Zerstörer im Sonar. Bachmann lässt ihn wieder umfahren.
21:29
Der Schlepper kommt zurück. Diesmal tuckert er von Süden nach Norden. Das Wetter ist immer noch genauso bescheiden wie gestern, wir lassen ihn wieder ziehen.
20. Juni 1940
05:23
Die Nacht war wieder sehr ruhig, keine Flieger, keine Frachter.
Unser Missionsziel haben wir unterdessen erreicht und wir laufen mit halber Fahrt wieder von der Küste ab.
Leider sind die Schifffahrtslinien, in denen U-10 damals noch einiges versenkte nun verlassen.
Bachmann will in unser altes Operationsgebiet aus der letzten Patrouille, AM51. Wir werden einige Tage brauchen bis wir dort sind.
https://i.imgur.com/MU9YqCm.png
U-115 an der Oberfläche bei mittlerem Seegang.
https://i.imgur.com/1Wn27m8.png
Kurs an den Norden Irlands.
22. Juni 1940
21:02
Uns erreicht die Nachricht zur Feuerpause zwischen uns und den Franzosen.
https://i.imgur.com/3LJJRRA.png
Funkspruch zur Kapitaltion
23. Juni 1940
14:11
Beim letzten Rundhorchen haben wir ein Geleit entdeckt. Wir sind dabei zu versuchen in Angriffsposition zu kommen, als der Ausguck einen Flieger entdeckt.
Mit schrillenden Alarmglocken geht es in die Tiefe.
Diesmal sind wir besser - Wir kommen auf 25 Meter als die Bomben neben uns explodieren.
Wir stehen aktuell querab vom Geleit. Die Eskorten bleiben aber ruhig. Peters und Bachmann hatten erwartet, dass zumindest einer der sichernden Zerstörer versucht uns zu finden.
https://i.imgur.com/6zx0O4Z.png
Boot schneidet unter.
https://i.imgur.com/SFnZRF7.png
Bomben explodieren weitab, als das Boot bereits auf Tiefe ist.
14:41
Nach einer guten halben Stunden gehen wir auf Sehrohrtiefe. Das Flugzeug ist weg.
Wir tauchen also wieder auf, und mit großer Fahrt geht es weiter vor das Geleit.
16:02
Eine dichte Nebelbank zieht von Süden auf. Wir brechen die Operation auf das Geleit ab.
Bei dem Wetter werden wir nur über den Haufen gefahren, wenn wir versuchen in das Geleit zu kommen.
Wir können wahrscheinlich nicht einmal Torpedos schießen, mit nicht mal 500 Metern Sicht werden die Torpedos nicht scharf, wenn wir nicht bis an die absolute Grenze des Nebels schießen.
Wir drehen daher ab, fahren eine gute Stunde Gegenkurs zum Geleit, kreuzen anschließend ihren Kurs und fahren nördlich von Ihnen weiter Richtung AN51 fort.
https://i.imgur.com/ANR3Wqb.png
Dichter Nebel, keine Sicht.
26. Juni 1940
04:53
Wir sind in AN51 angekommen. Mit kleiner Fahrt holen wir nun zu einem großen Suchmuster aus, um den nördlichen Teil der Westansteuerung abdecken zu können.
https://i.imgur.com/W8cCP3D.png
Das Suchmuster
05:59
Peters hat gerade mit der ersten Brückenwache übernommen, da kam auch schon eine Meldung:
Mastspitzen in Sicht! Lage bei 320 Grad.
Bachmann eilt auf den Turm, um bei spiegelglatter See einen Blick auf den Frachter zu werfen.
Kurz darauf gehen wir auf große Fahrt und drehen herum, wir greifen an.
https://i.imgur.com/e3GK7Ph.png
Rauchfahnen am Horizont
06:02
Durch den Kurs des Frachters und unserer Position können wir bereits 10 Minuten danach tauchen.
Wir gehen auf Sehrohrtiefe.
06:30
Eine halbe stunde später kommt der Frachter in Sicht, Bachmann bereitet den Schuss schonmal vor.
Es handelt sich um einen C3-Frachter, mit guten 8000 BRT.
Rohre I und III werden für einen Fächer vorbereitet.
Zwar sind beide die gasbetriebenen G7a Torpedos, aber wir sind so entfernt, dass wir aus unter einem Kilometer schießen, der Frachter hat also keine Zeit auszuweichen, selbst wenn er die Torpedos entdeckt.
Weiter lässt Bachmann die Torpedos auf 44 Knoten stellen, die höchste Einstellung, die die Reaktionszeit des Frachters weiter reduziert.
Fächerwinkel wird zwei Grad und die Torpedos sollen auf 4 Metern laufen.
06:45
Es ist soweit. Wir liegen gestoppt unter Wasser.
Ehler arbeitet schwer, ohne Fahrt kann er die Tiefenruder nicht verwenden um das Boot zu halten.
Aber so glatt wie die See ist, würde jede noch so kleine Fahrtstufe unser Sehrohr sofort auffallen lassen.
Bachmann nimmt die letzten Einstellungen vor
Geschwindigkeit 8 Knoten
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.
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Entfernung 850 Meter
.
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Lage 73 Grad Steuerbord
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Rohr I und III
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LOS!
Zischend verlassen die beiden Aale ihre Rohre. In 35 Sekunden sollten sie einschlagen.
10
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20
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30
.
32
33
34
Die Sekunden verstreichen, bis direkt zur angesagten Zeit zwei Explosionen voraus die Ruhe des Meeres.
U-115 hat ihr erstes Ziel seiner dritten Feindfahrt getroffen. Peters bringt die feiernde Mannschaft schnell wieder zum Schweigen.
https://i.imgur.com/rz7m0Rn.png
Torpedos laufen auf Frachter zu
06:52
Der Frachter sinkt langsam über das Heck. Die 7 Minuten zwischen Torpedotreffer und sinken hat einem Teil der Besatzung genügend Zeit gegeben, ihr Schiff zu verlassen,
und nun schwimmen sie in Rettungsbooten umher. Wir tauchen auf, fahren mit einem Knoten fahrt vorsichtig heran und übergeben Ihnen frisches Wasser und etwas Brot.
Zwei weitere Männer können wir auch noch aus dem Wasser ziehen und dem Rettungsboot übergeben.
Anschließend fahren wir mit unserem Suchmuster fort.
https://i.imgur.com/Bc0Q5Kh.png
Die Einschlaglöcher sind klar zu erkennen.
https://i.imgur.com/nTS50uX.png
U-115 neben einem Rettungsboot und mehreren Schiffbrüchigen im Wasser.
09:48
Fliegeralarm! Die Bomben sind wieder etwas entfernt querab, doch diesmal kommen wir sogar auf 30 Meter bevor Sie explodieren.
12:00
Wir tauchen wieder auf und setzen unser Suchmuster fort
https://i.imgur.com/xpRQYrd.png
Auftauchen
12:16
16 Minuten später der nächste, wieder geht es hinab in den Keller.
Die Bomben sind näher, das Boot bleibt trotzdem unbeschädigt.
So eine Sauerei, da hat doch bestimmt der Frachter unsere Position durchgegeben bevor der abgesoffen ist, und jetzt dürfen wir hier alle zwei Minuten wegtauchen.
Und wir haben Ihnen noch Wasser und Brot dagelassen. Schönen Dank auch. mault Peters rum.
Wir lassen diesmal noch mehr Zeit als zwei Stunden verstreichen bis wir wieder auftauchen.
https://i.imgur.com/fffqRzv.png
Bomben explodieren neben U-115
15:10
Drei Stunden haben wir draus gemacht bis wir wieder auftauchen. Vielleicht bleibt es diesmal zumindest ein bisschen länger ruhig.
Fortsetzung folgt...
26. Juni 1940
18:35
Es blieb länger ruhig. Allerdings lag das zu einem Sehr großen Teil am Wetter. In der Zeit von unserem Tauchen bis wir wieder auftauchten, hat sich das Wetter erheblich verschlechtert.
Eine dichte Nebelbank ist über uns hinweggezogen. Die Sicht beträgt keine 500 Meter und ein leichter Regen prasselt auf das Oberdeck.
Die Ruhe wird durch eine Kontaktmeldung unterbrochen. Nicht unweit von hier wurde ein Frachter gesichtet.
Wie genau jemand bei diesem Sauwetter einen Frachter finden und melden kann ist mir ein Rätsel.
III WO Ehler steckt den Kurs des Frachters ab und wir drehen auf einen Abfangkurs.
20:35
Wir liegen gestoppt auf Sehrohrtiefe. Bereits seit einiger Zeit haben unsere Horcher die Peilung auf den Frachter.
Zusammen mit Ehler schaffen sie es, den genauen Kurs zu bestimmen. Bachmann hat uns anschließend in eine Schussposition gebracht.
Und siehe da: Es hat funktioniert.
Der Frachter kommt langsam aber sicher aus der Nebelbank, die uns umgibt.
Bachmann lässt sofort Rohr I vorbereiten.
Die Ziellösung wurde bereits vorher mithilfe der Sonarpeilungen berechnet, daher gehts jetzt ganz schnell.
Bachmann identifiziert den Frachter als "Coastal Freighter" mit 1800 BRT. Zwar nicht sonderlich viel, aber besser als nichts.
Zudem Ich und meine Männer bei dem Wetter Gefahr laufen über Bord gespült zu werden, wenn wir uns ans Deckgeschütz wagen.
Geschwindigkeit 6 Knoten
.
.
.
Entfernung 350 Meter
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Lage 76 Grad Steuerbord
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.
.
Rohr I
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.
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LOS!
Auf den Punkt 14 Sekunden später erschüttert eine gewaltige Explosion das Boot.
Der Frachter ist nach dem Torpedotreffer explodiert.
Zum Glück waren die Mündungsklappen bereits zu, sonst hätte die Druckwelle da einiges beschädigen können.
Wir tauchen auf.
20:35
Die brennenden Überreste des Frachters versinken in den Fluten.
Der Ölfilm, den er hinterlassen hat, brennt auch immer noch.
Wir setzen anschließend unser Suchmuster bei AN51 fort.
https://i.imgur.com/qU8zwNo.png
Frachter im Sehrohr
https://i.imgur.com/vnbsEz7.png
Frachter explodiert nach Treffer
https://i.imgur.com/A6P1fsA.png
Die brennenden Überreste versinken in den Fluten
27. Juni 1940
21:51
Ziemlich genau 24 Stunden nach unserem letzten Erfolg wurde uns ein weiterer Frachter voraus gemeldet.
IIIWO Kohler und Bachmann stehen am Kartentisch und bestimmen unseren Abfangkurs.
Als Bachmann wegtritt und Platz wird, gehe ich auch nochmal zum Kartentisch und schau mir unseren neuen Kurs an.
In Gut einer Stunde sollten wir vor ihm stehen und tauchen können.
Was denken sie Eppen? Wie lange wird der Alte noch auf den Meeren rumschunkeln?
Ich meine er hat jetzt mit den Versenkungen auf dieser Fahrt schon knapp 90.000 Tonnen versenkt! Und das auf drei Fahrten!
Beim Anlegen war er an zweiter Stelle in der Tonnage Wertung der Asse.
Zwei bis drei Fahrten, danach wird er doch sicher in eine Trainingsflottille gesteckt, oder?
--
Hoffentlich noch ein paar Fahrten, Kohler.
Aber früher oder später werden sie Ihn bestimmt woanders besser brauchen können als hier in der Wasserwüste.
Die Besatzung ist toll und Bachmann ein guter Kommandant, hier kann ich noch einiges lernen bevor ich hoffentlich einmal ein eigenes Kommando bekomme.
--
Ich wäre gerne Wachoffizier unter Ihnen. Gerne auch für die gesamte Dauer in der Sie Kommandant sind.
Ehrlich gesagt bin ich persönlich nicht so interessiert daran, ein eigenes Kommando zu erhalten. Mit Kaleun Kohler angesprochen zu werden hört sich seltsam an.
Zumal es mir als Wachoffizier doch gefällt. Zwar bin ich aktuell nur dritter Wachoffizier, aber später als erster Offizier weiterzufahren würde mir schon gefallen.
Haben sie wünsche, über welchen Typ Sie gerne das Kommando hätten?
--
Ich will weiter auf einem Typ IX bleiben, die anderen sind mir zu klein.
Die Typ II sind absolut nichts für mich, die ganze Zeit in der Nordsee auf und ab Fahren.
Und selbst auf den Typ VII hab ich festgestellt muss man immer wieder den Kopf einziehen. Da finde ich die Geräumigkeit in unserem Typ IX schon besser.
Wenn ichs mir aussuchen könnte würde ich gerne auf U-115 bleiben, wenn Bachmann, wie sie selbst schon sagen, unausweichlich zu einer der Trainingsflottillen abkommandiert wird.
Aber mal sehen, was die Führung noch so entscheidet. Hoffentlich darf ich auch noch ein paar Fahrten an Bord bleiben.
22:50
Wir liegen eine Stunde später lauernd vor dem Frachter auf Sehrohrtiefe.
Für einen Überwasserschuss ist es zu hell, daher wird es ein Unterwasserschuss werden.
23:14
25 Minuten später kommt der Frachter vor uns in Schusspostion.
Bachmann ließ bereits Rohr II fluten und auf 5 Meter tiefe einstellen, zögert jedoch.
Er ruft mich und IWO Peters zu ihm in den Turm.
Schaut euch den Brocken dort oben mal an. Scheint unbewaffnet zu sein, oder?
Peters und Ich werfen einen Blick durchs Angriffssehrohr. Und tatsächlich - keine Kanonen, keine Maschinengewehre.
Nach kurzer Absprache ist unser weiteres Vorgehen klar: Wir wollen Ihn mit dem Deckgeschütz umlegen.
Die Befehle Bachmanns folgen entsprechend:
E-Maschinen volle Fahrt voraus!
Neuer Kurs 90 Grad nach Backbord!
Klar zum Überwassergefecht! Deckgeschützmannschaft bereit machen!
23:21
Der Frachter steht querab von uns, an der Steuerbordseite.
Ich werde als Erstes auf die Brücke gehen, gefolgt von meiner Geschützmannschaft.
Ich habe sie bereits darauf eingestellt, die ersten paar Schüsse in die Brücke zu jagen und uns anschließend auf seine Wasserlinie zu konzentrieren.
Das sollte dem Frachter ein schnelles Ende bereiten.
Auftauchen
Das Zeichen das es losgeht.
Ich stehe auf der Leiter am Turmluk bereit, kommt auch schon die Meldung von LI Ehler
https://i.imgur.com/QTD81Kn.png
U-115 taucht auf Parallelkurs auf
Turm kommt frei
Ich gebe dem ganzen noch 2 Sekunden, dann drehe ich das Luk auf und steige nach draußen und mache mich auf den Weg zum Geschütz.
Wir sind gerade dabei das Geschütz zu entsichern und auf den Frachter zu drehen, als er einen grellen Suchscheinwerfer auf uns richtet.
Lasst euch von dem Scheinwerfer nicht irritieren, wir nehmen uns die Brücke vor!
Wenige Sekunden später schlägt der Erste Schuss von U-115 genau dort ein wo wir ihn vorgesehen haben.
Bestimmt 6-7 Schüsse jagen wir in die Aufbauten, zielen mit den letzten auch etwas hinter die Brücken um Ihn vom Funken abzuhalten.
Auf die 300 Meter auch kein Hexenwerk.
https://i.imgur.com/UgrSnJb.png
Erster Schuss sitzt
https://i.imgur.com/XEU82ij.png
Weitere Schüsse in die Brücke
23:37
Weitere 30 Schuss später lasse ich das Feuer einstellen. Die Suchscheinwerfer sind erloschen und auch sonst regt sich nicht viel auf dem Dampfer.
Genug Löcher auf der Höhe seiner Wasserlinie hat er mittlerweile.
23:57
Wir hielten uns in der Umgebung noch etwas auf und können 20 Minuten später zusehen, wie der Frachter über das Heck sinkt.
U-115 hat seinen nächsten Erfolg erzielt.
https://i.imgur.com/k1EVbek.png
Frachter versinkt
29. Juni 1940
04:40
Nachdem wir gestern keine Meldungen erhalten haben und selbst auch keine Frachter gefunden haben, startet der Tag heute bereit sehr früh mit einer Kontaktmeldung.
Guten 150 Seemeilen Nord-Östlich von uns wurde ein Geleit gesichtet.
Das einholen des Geleits wird sportlich, wir bräuchten bei großer Fahrt gute 18 Stunden und wenn wir es einholen sind wir noch dazu in ziemlich seichten Gewässern.
Bachmann schwingt das Boot trotzdem auf den Abfangkurs, vielleicht haben wir ja Glück.
06:05
Wieder einmal werden wir unterbrochen während wir versuchen ein Geleit oder einen Frachter einzuholen.
Der Ausguck hat ein Flugzeug gesichtet. Schnell geht es mit Alarm in die Tiefe. Bomben bleiben diesmal aus.
Bachmann will kein großes Risiko eingehen und bricht die Operation auf das Geleit ab. Wir bleiben lieber gute drei Stunden auf 60 Meter.
09:07
Unsere Vorsicht vor dem Auftauchen hat sich ausgezahlt.
Wir bleiben jedes mal kurz auf Sehrohrtiefe, damit Bachmann kurz mit dem Beobachtungssehrohr den Himmel überprüfen kann.
Bis jetzt war es immer klar - diesmal nicht. Sorgfalt zahlt sich aus.
Wir gehen wieder auf 30 Meter und warten.
12:16
Wir gehen wieder auf Sehrohrtiefe.
Diesmal ist der Himmel klar und wir tauchen auf.
Wir laden die Batterien und setzten unser Suchmuster fort. Hoffentlich finden wir etwas Näheres als einen 150 Seemeilen entfernten Geleitzug.
30. Juni 1940
09:53
ALAAAARM!
Wir sind hier echt in einer Flugzeug-verseuchten Gegend.
Das Boot schneidet scharf unter, mit 20 Grad Vorderlastigkeit geht es nach unten,
Zwei Bomben explodieren achtern während U-115 noch auf 15 Metern hängt.
Zum Glück ist nichts beschäftigt. Bis jetzt hatten wir immer Glück mit den Bomben.
Wir bleiben erstmal auf 60 Meter und entfernen uns etwas weiter von der Küste, die britische Luftabdeckung ist hier einfach zu dicht.
12:00
Wieder aufgetaucht
12:55
Keine Stunde an der Oberfläche und der nächste Flieger drück uns nach unten. Keine Schäden.
18:00
Den restlichen Tag bleiben wir getaucht. Erst am Abend geht es wieder nach oben, um die Batterien zu laden.
01. Juli 1940
07:26
Vor uns kommt eine Rauchsäule auf.
Bachmann lässt sofort auf Abfangkurs gehen.
08:05
Rohr IV wird zum Schuss auf einen weiteren "Coastal Freighter" vorbereitet.
Aus 750 Meter schießt Bachmann den Torpedo auf den 2000 BRT schweren Dampfer.
Wenige Sekunden später wird U-115 mit einem Einschlag und Explosion des Torpedos an der Hülle des Frachters belohhnt.
15 Minuten später, nach einer Explosion der Boiler, sinkt der Frachter.
https://i.imgur.com/R7caStv.png
Kleiner Frachter wird getroffen.
04. Juli 1940
06:33
In den letzten drei Tagen haben wir nichts mehr gefunden. Vielleicht haben die Briten die Schiffe in der Gegend umgeleitet.
Wir verlagern jedenfalls jetzt zur Portugiesischen Küste, eventuell auch kurz vor Gibraltar.
Briten muss irgendwie ihre Territorien im Mittelmeer versorgen können, vor allem da die Italiener mittlerweile in den Krieg eingetreten sind, und dort sollten wir in einer sehr guten Postion sein, um diese Versorger abzufangen.
https://i.imgur.com/CZurFeD.png
Kurs auf Gebiet vor Portugal
10. Juli 1940
14:20
Nach einer Woche Fahrt sind wir vor der Küste Portugals angekommen.
Vor Lissabon beginnen wir ein Suchmuster über die Planquadrate CG46 und CG54.
Während der Fahrt haben wir immer wieder Meldungen über Geleite und Einzelfahrer erhalten, wir waren allerdings immer zu weit weg um ran zu kommen.
Vor England haben wir 18.000 BRT versenkt. Hoffentlich können wir diese Zahl hier noch erhöhen.
Fortsetzung folgt...
12. Juli 1940
01:19
Nach erneuten zwei ereignislosen Tagen bekommen wir die Meldung eines Geleits in unserer Nähe.
Bachmann schwingt das Boot sofort auf Abfangkurs, er will unbedingt darauf zum Schuss kommen.
In guten 7 Stunden sollten wir 20-30 Seemeilen vor dem Geleit stehen.
https://i.imgur.com/FW2k8RR.png
Abfangkurs
08:38
Wir stehen vor dem Geleit und horchen.
Wieder nichts. Um uns herum ist Stille.
Bachmann lässt auftauchen und weiter in die Richtung in der das Geleit aktuell stehen sollte fahren, mit Rundhorchen alle 30 Minuten.
11:35
Das Meer bleibt genauso leer wie bisher, wir haben nichts gehört.
Das Geleit ist nicht zu finden, weitere Meldungen gibt es auch nicht. Wir brechen die Suche ab.
Seit wir die englischen Küstengewässer verlassen haben ist alles leer.
Wir haben weder etwas gesehen noch gehört.
Die Mannschaft übt alles, was es zu üben gibt, damit zumindest etwas zu tun ist.
Von Rohrkrepierern über das undichte Turmluk beim Alarmtauchen bis hin zu den Dieselmaschinen die spontan Feuer fangen wird alles doppelt und dreifach gedrillt.
15. Juli 1940
10:17
Nachdem wir mittlerweile nochmal drei Tage vor Portugal herumschaukeln und den Ausblick genießen, entscheiden wir zusammen vor Gibraltar zu operieren.
Wir fahren damit wissentlich in die Flugabdeckung des Gegners, aber wir finden in den sichereren Gewässern einfach nichts.
https://i.imgur.com/2AaVwDX.png
Verlegung vor Gibraltar
17. Juli 1940
02:19
Wir sind vor Gibraltar angekommen und fahren unser Suchmuster.
Jetzt macht uns sehr dichter Nebel zu schaffen, wir versuchen das ganze mit Rundhorchen alle zwei Stunden auszugleichen.
https://i.imgur.com/mCdxqQ4.png
Dichter Nebel
19. Juli 1940
03:23
Zwei weitere Tage später sind wir auch hier immer noch Kontaktlos.
Unsere Dieselreserve ist in der Zwischenzeit auch auf unter 50% gefallen.
Ganz in der Nähe befindet sich jedoch Thalia, ein kleiner Versorgungsfrachter an der spanischen Atlantik-Südküste in Cadiz.
Bachmann beschließt dort unsere Dieselreserve aufzufüllen sowie neuen Proviant an Bord zu nehmen.
Vielleicht kommen wir dann weg von Kartoffeln mit Bohnen und Fleisch aus der Dose.
Wenn wir über Wasser weiterfahren könnten, sollten wir in 5h die seichteren Gewässer vor der Küste erreichen.
https://i.imgur.com/hwUvT6u.png
Kurs nach Cadiz
07:09
Tagesanbruch. Zudem lichtet sich der Nebel.
Wir gehen sicherheitshalber auf 30 Meter, um den Alliierten Bombern ausweichen zu können.
21:58
Es wird wieder dunkel draußen. Nach einem kurzen Rundblick tauchen wir auf.
Mit großer Fahrt geht es weiter Richtung Cadiz.
20. Juli 1940
02:21
Wir sind in Cadiz angekommen.
In der Mondlosen Nacht konnte selbst der Frachter, der uns erwartet, nur unsere Diesel hören, als wir den Tanker ansteuern.
Ein Schlauch um Diesel zu uns zu pumpen wird angeschlossen, und zwei Torpedos werden über den Kran an Deck des Frachters in unser Boot verladen.
Zudem hat die Crew eine improvisierte Kisten-Brigade gebaut um Kisten frischem Obst, Eiern, Milch, Brot und noch einigen Feinheiten mehr ins Innere zu bekommen..
https://i.imgur.com/Lw4ejlk.png
U-115 liegt neben Thalia
04:08
Um ungefähr zehn nach Vier, gute zwei Stunden später haben wir genügend Proviant und Dieselöl übernommen.
Zudem wir im besten Fall noch während der Dunkelheit die tieferen Gewässer erreichen.
Die Schläuche werden gekappt und wir machen uns mit großer Fahrt wieder auf den Weg.
06:15
Wir haben die tieferen Gewässer erreicht.
Als Ziel peilen wir wieder die beiden Planquadrate in denen wir vorher waren.
CG94 unnd CG97. Direkt vor Gibraltar.
https://i.imgur.com/wreqZbz.png
Suchmuster vor Gibraltar
07:29
Wir haben gerade unser Suchmuster gestartet, als sich das bessere Wetter und der klare Himmel bemerkbar macht.
Ich bin auf dem Turm mit meiner zweiten Seewache, als einer der Männer aufschreckt:
Scheiße! Flugzeug!
Direkt danach dreht er sich zu mir um
Das schaffen wir nicht zu tauchen, der ist so schon zu sehen!
Ich nehme mir noch einen kurzen Moment und blicke selbst in den Sektor, und tatsächlich: Ein Doppeldecker, wahrscheinlich Swordfish Bomber, hält direkt auf uns zu.
Auf Gefechtsstation! Flakgeschütz besetzen!
Rufe ich direkt danach ins Sprachrohr und zu meinen Männern.
Die reagieren sofort: Einer klemmt sich sofort unter die 2cm-Kanone, während zwei andere über die Leitern zur achteren 3,7cm Flak eilen.
Wenige Momente später bellen beide Kanonen los.
Der Bomben geht in einen steilen Sturzflug, wenige Momente später schlägt eine unserer Granaten in seinen Treibstofftank ein: Er brennt!
Nachdem wir allerdings schon einmal einen Flieger zum Brennen brachten und dieser trotzdem sogar zu einem zweiten Anlauf ansetzte rufe ich über die Flakgeschütze, dass wir weiterfeuern bis der Bomber im Wasser ist.
Und tatächlich: Er hält weiter auf uns zu, immer tiefer. Wenige Momente später zieht er hoch.
Wie hypnotisiert schaue ich den beiden Bomben zu, wie sie gut gezielt in die Richtung unseres Bugs fallen.
Für einen kurzen Moment ist es still um uns herum, als meine Männer an der Flak verzweifelt versuchen Ihre Rohre weiter auf den Bomber zu richten, und der Bomber aus seinem Sturzflug mit ausgeschalteten Motoren hochzieht.
Die Bomben fallen weiter.
FESTHALTEN!
höre ich mich noch schreien.
Die Stille wird unterbrochen mit zwei wahnsinnigen Explosionen am Bug.
Ich schaue nach vorne, die Wassersäulen schießen 10 Meter in die Höhe, das gesamte Boot wird zur Seite und in die Höhe geworfen.
Wie die Männer an der 3,7cm nicht über Bord gehen ist mir ein Rätsel.
Meinen eigenen Schrei ignorierend werde ich mit einem Ruck ans vordere Schanzkleid geworfen.
Als ich wenige Momente später wieder sicher auf meinen Füßen stehe, feuern meine Männer an der Flak bereits weiter auf den Bomber, während ich hören kann wie unter uns die Meldungen in der Zentrale ankommen.
Alle Torpedorohre sind beschädigt, wie durch ein Wunder kein Wassereinbruch.
Vielleicht waren die Bomben weit genug voraus um den Druckkörper zu verfehlen?
Über uns dreht der Flieger um und setzt zu einem neuen Anlauf an, allerdings wird dem ein schnelles Ende gesetzt.
Noch bevor er zum Sturzflug ansetzten kann, trifft ihn ein weiterer Schuss unserer Flak und er stürzt ins Wasser neben uns.
Damit haben wir erst einmal Pause.
https://i.imgur.com/BTuGm8d.png
Flugzeug im Anflug
https://i.imgur.com/eYRcLgd.png
Direkter Treffer am Bug
https://i.imgur.com/tqthL5P.png
Flugzeug stürzt getroffen nach zweiten Anlauf ab.
https://i.imgur.com/1OxE1w2.png
Bugtorpedoraum ist Beschädigt
Nach einer kurzen Inventur ergibt sich folgendes Bild:
Keine Verletzten, kein Wassereinbruch.
Alle vier vorderen Torpedorohre sind beschädigt und es wird einige Stunden brauchen um sie einsatzbereit zu bekommen.
Nach einer kurzen Absprache bleiben wir für die Reparatur aufgetaucht. Wir können uns schneller entfernen und die See ist ruhig genug um die Arbeiten durchzuführen.
Wir setzen also mit halber Fahrt unser Suchmuster fort, während LI Ehler sichs im Bugraum gemütlich macht.
09:44
Torpedorohre klar!
Kommt die Meldung aus dem Bugraum. U-115 ist wieder einsatzbereit.
09:55
Die nächste Fliegermeldung.
Diesmal sind wir schneller, die Männer am Turm haben ihn wesentlich früher gesehen als den letzten.
IIIWO Kohler dreht das Turmluk zu.
TURMLUK DICHT! erfolgt die Meldung während er noch dreht.
FLUUUUTEN! kommt sofort der Befehl von LI Ehler.
Das Wasser rauscht in die noch nicht gefluteten Ballasttanks.
Die Diesel verstummen und der Befehl wird gegeben, auf die E-Maschinen umzustellen.
TIEFENRUDER VORNE UNTEN VOLL!
Der Bug schneidet scharf unter.
Wenige Sekunden später hängen wir wieder an der altbekannten, kritischen Stelle.
Mit dem Bug nach unten gerichtet, das Heck knapp unter der Wasseroberfläche.
Einen Moment später fangen die E-Maschinen endlich schneller zu surren an und treiben uns in die Tiefe.
Wir stehen in der Zentrale und schauen auf die Nadel am Tiefenanzeiger, die beginnt sich langsam aber sicher wieder zu bewegen.
Fortsetzung folgt...
Schöner Cliffhanger - wir sind gespannt.
20. Juli 1940
09:55
Weit sind wir nicht gekommen, als drei Explosionen, weit stärker als die heute Morgen, das Boot erfassen.
Die Druckhülle biegt und streckt sich unter der Gewalt der Bomben, die Flurplatten werden als der Halterung gerissen, sämtliche Glühbirnen zerspringen.
Alle, die sich nicht gerade festhielten, werden von Ihren Füßen gerissen und in sämtliche Richtungen geschleudert.
U-115 ist getroffen. Wieder.
Ich stand beim Tauchen beim Kartentisch, jetzt liege ich auf dem Schott zum Bugraum, meine Ohren halb taub von der Explosion.
Von oben spritzt Wasser auf mich herab. Über mir muss eine Rohrleitung gerissen sein.
Einen Moment später springt die Notbeleuchtung an und taucht das Boot in ein rotes Licht.
Die Mannschaft kommt wieder zu sich und springt in Aktion.
https://i.imgur.com/IpyCIDG.png
Mehr direkte Treffer auf U-115
Wassereinbruch bei achteren Torpedorohren!
Wassereinbruch E-Maschinen!
Alle Außenbordverschlüsse im Dieselraum machen Wasser!
Wassereinbruch in der Zentrale!
Das ganze Achterschiff bis zur Zentrale läuft voll. Ich schaue auf unseren Tiefenmesser.
35 Meter und sinkend.
https://i.imgur.com/40pkoVf.png
Wassereinbruch im halben Schiff
https://i.imgur.com/DiGszXv.png
Wasser in der Zentrale
Die Männer handeln unfassbar schnell: Sie sind bereits dabei, den Wassereinbruch unter Kontrolle zu bekommen.
Obermaschinist Hauschildt, gerade noch an den Dieseln, hat hinten das Kommando übernommen und gibt Anweisungen an die Männer.
Keile und Hammer werden aus dem Boot zusammengetragen und durch die Zentrale nach hinten gebracht.
Unterdessen versuchen Ehler und Bachmann verzweifelt das Boot wieder unter Kontrolle zu bekommen und uns vor einem Wassergrab zu bewahren.
Achtere Tiefenruder klemmen in unterster Postion!
Vordere Tiefenruder reagieren auch nicht, versuchens manuell.
Gottverdammt.
Beide E-Maschinen äußerste Fahrt zurück!
Vielleicht können wir uns so aufhalten.
Ehler will das Boot in seiner aktuellen Vorlastigkeit unter Wasser stabilisieren, um nicht zurück aus dem Wasser geschleudert zu werden und Ziel eines erneuten Angriffs zu werden.
Jedoch kommt keine Antwort aus dem E-Maschinenraum.
Stattdessen klettert Hauschildt durchs Zentraleluk zu uns.
Beide E-Maschinen sind ausgefallen.
Der Kompressor ist nicht einsatzbereit.
Beide achteren Rohre machen stark Wasser.
Beide Wellendichtungen sind ein Wasserfall.
Schrauben können wir nicht drehen bis das Repariert ist.
Zudem sind beide Diesel beschädigt, wie weits bei denen fehlt kann ich nicht sagen
während er uns den Bericht gibt, kommt hinter aus der Zentrale noch die Meldung, dass die Hauptlenzpumpe ausgefallen ist.
Das waren grimmige Neuigkeiten, da wir ohne Lenzpumpen das Wasser nicht aus dem Boot kriegen.
Bachmann zögert nicht lange, die Lage ist klar.
ANBLASEN! Alles was wir haben! Sonst fallen wir nach unten durch.
Fortsetzung folgt...
20. Juli 1940
10:01
Zischend entweicht die Druckluft aus den Flaschen in die Ballasttanks.
Das Boot stoppt langsam aber sicher seine Abwärtsfahrt und schnellt kurz darauf nach oben.
Wir sind noch nicht aufgetaucht, da verschwindet Ehler mit dem Segen Bachmann nach hinten, um Hauschildt und die Besatzung bei zu unterstützen.
Währenddessen mache ich mich mit der Flak-Besatzung bereit, um sofort auf den Turm zu steigen und den Flieger, falls er noch da ist, sofort unter Feuer nehmen zu können.
Das Boot springt drei Minuten nach dem Abtauchen wieder an die Oberfläche, das Heck tief im Wasser liegend.
Wir gehen sofort an die Flak und machen uns Feuerbereit, falls ein erneuter Anlauf kommt.
Zu unserem ernüchtern stellen wir fest, dass die 3,7 cm Kanone auch hinüber ist.
Die Explosionen am Heck haben das Rohr verbogen und somit absolut unbrauchbar gemacht.
Das können wir unmöglich auf Fahrt reparieren, ohne Gefahr zu laufen, dass uns unser eigenes Geschütz um die Ohren fliegt.
U-115 hats ganz schön mitgenommen.
10:02
Die Wassereinbrüche sind gestoppt.
Jetzt heißt es das Wasser aus dem Boot zu bekommen und genug zu reparieren, um uns wieder Tauchklar zu bekommen.
Weiter ist zumindest einer der Diesel funktionsfähig und er erwacht zum Leben.
Dies beansprucht zwar den gesamten Antriebsstrang, aber das Risiko müssen wir eingehen. An Ort und Stelle zu verharren wäre Suizid.
Der Flieger hat unsere Position mit großer Sicherheit gemeldet.
Somit geht es mit 7 Knoten gegen Westen.
Der offizielle Befehl ist zwar noch nicht gekommen von Bachmann, aber allen an Bord ist klar, dass wir den Rückmarsch antreten.
Mit einem so beschädigten Boot können wir nicht auf den Feind operieren.
https://i.imgur.com/3ntQwCn.png
Schäden an Bord
https://i.imgur.com/HYJ1rtG.png
U-115 Hecklastig an der Oberfläche
10:24
Achter von uns kommt ein Flugzeug auf.
Wir geben sofort Meldung an die Männer im Boot, dass es gleich heikel werden könnte.
Unsere verbliebene 2cm-Kanone bellt los und jagt Blei in die Richtung des Angreifers.
Ein früher Treffer setzt die Maschine in Brand, kann sie jedoch nicht daran hindern Bomben abzuwerfen.
Bachmann hat unter dessen Befohlen, dass wir von nun an bei jedem Luftangriff Ausweichmanöver fahren, um uns ein schwierigeres Ziel zu machen.
Das ganze scheint zu funktionieren: Die Bomben landen neben uns und richten keine weiteren Schäden an.
Statt in der Umgebung zu bleiben, zieht sich der getroffene Bomber zurück.
https://i.imgur.com/4QbW7Qj.png
Bomber getroffen
https://i.imgur.com/84EmAbZ.png
Bomben neben dem Boot
10:54
Exakt 30 Minuten später kommt der nächste Flieger über den Horizon.
Wir spielen das selbe Spiel, und die Bomben verfehlen uns wieder. Wenn auch nur sehr knapp.
Ich bin mir sicher, dass es den einen oder anderen unter Deck von den Füßen gerissen hat.
Auch dieses mal bleibt es bei einem einzelnen Angriff.
Ein paar Minuten später ruft mich Bachmann in die Zentrale.
Das ganze Wasser ist mittlerweile draußen.
Er, Ehler und Peters wollen versuchen, auf Sehrohrtiefe zu gehen, da wir an der Oberfläche mit den andauernden Angriffen früher oder später bestimmt nochmal getroffen werden.
Die übrige Druckluft sollte ausreichen, um uns später wieder an die Oberfläche zu bringen.
Wir gehen also vorsichtig auf Sehrohrtiefe.
Falls wieder Wasser ins Boot läuft blasen wir sofort an und bleiben oben.
Aber das Boot hält dicht.
Das ganze gibt uns die Möglichkeit, den gesamten Nachmittag das Boot, soweit es geht, auf Vordermann zu bringen und uns dann in der Nacht nach Westen davon zu schleichen.
Weg von der britischen Luftabdeckung.
https://i.imgur.com/5J47HvR.png
Vorsichtig wird getaucht
13:45
Der Kompressor und die beiden Antriebswellen sind wieder klar.
Weiter geht es mit den E-Maschinen, Diesel und Torpedorohren.
16:49
Beide Diesel wieder klar!
Meldet Hauschildt mit Ehler unserem Kommandanten.
Damit wäre alles wieder einsatzbereit, mit Ausnahme der Steuerbord E-Maschine, die ist leider komplett abgesoffen. fährt Ehler selbst fort.
Da müssen sie in der Werft dran.
Die achteren Rohre sind auch wieder klar.
Allerdings hats den Druckkörper hinten ganz schön erwischt. 30 Meter könnten drin sein, vielleicht auf 50, aber mehr riskiert einfach nur das Boot
Das sind doch mal gute Nachrichten. Bei Dunkelheit tauchen wir auf und treten unseren Rückmarsch nach Wilhelmshaven an.
Des wär jetzt was, wenn die französischen Häfen schon Anfahrbar wären, aber naja, hilft nicht.
https://i.imgur.com/HsYNziR.png
Ein langer Rückmarsch steht U-115 bevor
22:03
U-115 taucht auf. Wir treten damit auch unseren Rückmarsch über 7200 Kilometer an.
Morgen im Tageslicht sollten wir bereits außerhalb der Reichweite aller Flugzeuge sein, dann schauen wir uns die Schäden am Boot außen auch nochmal genauer an.
https://i.imgur.com/4feIDcS.png
3,7cm - Kanone ist verbogen
https://i.imgur.com/yRUrUcx.png
Turmverkleidung ist mitgenommen
Fortsetzung folgt...
Da habt ihr aber noch Schwein gehabt - eine Winzigkeit besser gezielt und das hätte das Ende von U-115 sein können.
Wilhelm Klink
05.06.24, 22:00
Was haben wir mit Euch geschwitzt, als das Boot in die Tiefe sauste und nichts mehr ging. Wir waren schon auf einen letzten, komplett schwarzen Screenshot und das Ende des AARs gefasst. Aber sauber gelöst, Herr Kaleun. Jetzt ab nach Hause. Und jagt uns ja nicht nochmal so einen Schrecken ein!
Wir werden unser bestes geben. Versprechen können wir an der Stelle nichts :D
02. August 1940
15:05
Zwei Wochen. Geschlagene Zwei Wochen haben wir gebraucht, um von unserem Treffpunkt mit der britischen Luftwaffe zurück in unseren Heimathafen in Wilhelmshaven zu kommen.
Wir werden auch gebührend empfangen mit einigen, sehr dichten Nebelschwaden.
Wir haben einige Schwierigkeiten unseren Sperbrecher zu finden, sind aber nach einiger Zeit erfolgreich.
18:34
U-115 hat festgemacht.
Ich gehe fest davon aus, dass die gesamte Mannschaft froh ist, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, nachdem wir nur knapp einem Vorzeitigen Ende entronnen sind.
Karl Dönitz persönlich ist wieder zu unserem Einlaufen erschienen.
Es werden wieder einige weitere U-Boot-Kriegsabzeichen verliehen.
Weiter erhalten alle Männer, die maßgeblich bei der Schadensbehebung beteiligt waren, das Eiserne Kreuz Zweiter Klasse, unter Ihnen auch Hauschildt für seinen Einsatz direkt nach den Bombeneinschlägen.
Nach den Formalitäten wird das Boot zur Übernachtung festgemacht.
Zu Wache erhalten wir etwas Unterstützung aus der lokalen Hafengarnison, damit sich alle Männer an Bord etwas entspannen können, morgen Vormittag solls dann ins Trockendock gehen.
https://i.imgur.com/2WKf33G.png
U-115 läuft ein.
03. August 1940
10:00
U-115 wird ins Trockendock verholt.
Ein Blick auf den Druckkörper bringt ein erschreckendes Bild.
Er scheint intakt, nicht eingedrückt, aber die Verkleidung am Heck um den Druckkörper ist zerstört.
Mehrere der außenliegenden Torpedos hat mitgenommen, mehrere Tauchzellen, Dieseltanks und Wassertanks sind zumindest beschädigt.
Geschätzte Reparaturzeit dafür beträgt einen Monat.
Wenn dass das einzige wäre würds ja noch gehen, aber wir haben ja noch unsere E-Maschine.
Hauschildt und Ehler haben sie in der Zwischenzeit genauer unter die Lupe genommen und sind zum Schluss gekommen, dass die gesamte Elektrik im Bereich der Steuerbord Maschine getauscht werden muss.
Die Männer der Werft versprechen, einen Blick darauf zu werfen.
09. September 1940
10:00
Einen Monat später und wir sind immer noch im Hafen.
Wir sind mittlerweile ziemlich ungeduldig und wollen wieder an die Front.
Unsere Boote versenken draußen Frachter um Frachter, und wir hängen hier an Land und dürfen Däumchen drehen.
Das größte Problem ist jedoch die E-Maschine:
Um die wieder voll Betriebsfähig zu bekommen, müssen wir nach Lorient.
Anscheinend wurden alle Ersatzteile und fähigen Männer bereits an die französische Westküste verlegt, um die Frontboote dort so schnell es geht wieder fahrbereit zu kriegen.
Nur sind wir nicht in Frankreich, sondern an der deutschen Nordseeküste.
Bachmann hat unser Problem auch schon beim BDU vorgetragen.
Die Lösung unseres Problems? So schnell es geht nach Frankreich verlegen.
Bachmann wirkte sehr angefressen als er uns diese Nachricht mitteilte.
Aber es hilft nicht. Die letzte Woche nutzten wir, um das Boot auf seine Hochseetauglichkeit zu überprüfen.
In der Bucht haben wir einige Trainingstorpedos geschossen, sind getaucht und haben einige Standardmanöver gefahren.
Die Steuerbord-E-Maschine ist immer noch unklar. Um diese wieder zum Leben zu erwecken, sollen wir morgen auslaufen, nach Lorient fahren und Sie dort reparieren lassen.
Damit sind wir zwei Wochen erstmal auf See und mindestens zwei, wenn nicht drei Wochen in der Werft.
Mit einer weiteren Woche testen und Abnahme der Reparatur sind wir erst Mitte bis Ende Oktober wieder am Feind.
Schöne scheiße. Aber es hilft nicht.
Für morgen Abend ist unser auslaufen geplannt.
10. September 1940
18:03
Wir laufen aus.
Unser geplanter Kurs läuft zwischen den Färöer Inseln und Island durch, eigentlich der gleiche Kurs den wir genommen haben, um von Gibraltar nach Wilhelmshaven zurückzukommen.
Wir müssen alles daran legen, nicht von der Royal Air Force überrascht zu werden, da wir beim Alarmtauchen noch langsamer in den Keller kommen als gewohnt.
14. September 1940
00:21
Wir haben die Nordsee verlassen und stehen nun im Nordpolarmeer.
Weiter geht es nun Richtung Island.
https://i.imgur.com/UNR3hSl.png
U-115 kämpft sich durch die Nordsee
23. September 1940
14:02
Wir stehen mittlerweile an der Grenze zur Biskaya und laufen weiter mit halber Fahrt nach Lorient.
In drei Tagen sollen wir dann dort sein.
26. September 1940
06:49
Wir kommen in die Nähe von Lorient. Wie bereits vor einem Monat hat es beim Einlaufen schweren Nebel.
Da wir hier noch nie waren, brauchen wir auf jedenfall einen Sperrbrecher um in den Hafen einzulaufen.
09:28
Wir haben unseren Sperrbrecher gefunden, hat etwas gedauert, aber wir haben ihn gefunden, damit können wir nun auch Einlaufen.
https://i.imgur.com/Pa47gnd.png
U-115 hinter einem Sperrbrecher.
10:41
Wir haben in Lorient festgemacht.
Von dem, was wir gesehen haben, ist es ein echt schöner Hafen, aber das sehen wir hoffentlich noch genauer, wenn wir an Land sind.
https://i.imgur.com/bC4tXhj.png
Liegeplatz für U-115 in Lorient
https://i.imgur.com/mC9ks6M.png
Deutscher Zerstörer im Hafen
https://i.imgur.com/2PO9hER.png
U-115 hat festgemacht
28. September 1940
10:00
Wir haben ein Treffen mit den Arbeitern.
Sie schätzen zwei bis drei Wochen zur Reparatur der E-Maschine.
Die gesamte Verkabelung soll getauscht werden im E-Maschinenraum.
Danach nochmal 1-2 Wochen Test und Nacharbeiten.
Schöne Scheiße.
31. Oktober 1940
16:37
Die Werftarbeiter hatten recht: 4,5 Wochen nach unserem Einlaufen in Lorient ist unser Boot wieder bereit für die Front.
Alle Männer an Bord können es kaum erwarten wieder in See zu stechen.
Zwar war der letzte Monat bei den Franzosen in den lokalen Bars durchaus einen längeren Aufenthalt wert, aber alle an Bord sind das Land satt.
Und so laufen wir am späten Nachmittag im Herbst 1940 aus.
Während des Aufenthalts wurde unsere 2cm Kanone auch noch mit einer 2cm-Doppellafette ausgetauscht, um uns etwas mehr Feuerkraft zu geben.
Wir sind seit über einem Jahr im Krieg. Ein Krieg der ausbrach, als ich noch als Offiziersanwärter auf dem Einbaum U-10 war.
Wolff war unser Kommandant, Ehler dort auch der Leitende mit Bachmann als IWO.
Ich hab mich damals schon gut mit ihm verstanden, und nun bin ich selbst Wachoffizier unter ihm. Was wird der nächste Schritt sein?
Ich hoffe, dass ich Anfang des 1941 mein eigenes Boot bekommen.
Aber das ist Zukunftsmusik: Jetzt sind wir wieder auf See. Unsere Boote haben ganze Arbeit geleistet
Im August wurden 57 Schiffe mit 287'311 BRT versenkt, dann darauf, im September, ebenso 57 Schiffe, mit 285'152 BRT.
Und nun im Oktober sogar 60 Schiffe mit 342'204 BRT.
Wir werden sehen, was der November bringt. Immerhin können wir jetzt auch wieder daran teilhaben.
https://i.imgur.com/EfAeZeO.png
Die selben Torpedos wie beim letzten mal sind geladen.
https://i.imgur.com/vShyib3.png
U-115 legt ab
https://i.imgur.com/O1p9b0n.png
2cm Doppellafette auf dem Turm
https://i.imgur.com/KWkaDEN.png
U-115 in Lorient im Hafen
https://i.imgur.com/S975oC9.png
Einlaufendes Boot kommt entgegen.
18:21
Wir haben die Hafenmündung verlassen.
Mit großer Fahrt geht es Richtung DH32. Wenn wir die Biskaya verlassen geht es weiter mit halber Fahrt.
Angeblich soll die Luftverteidigung hier dichter sein als sonst wo.
https://i.imgur.com/Dak5gOh.png
U-115 in der Biskaya
02. November 1940
11:03
U-115 hat die Biskaya hinter sich gelassen und fährt mit halber Fahrt weiter ins Operationsgebiet.
Von der dichten Luftabdeckung haben wir nichts gesehen, wir konnten ungehindert durch die Biskaya fahren.
Die Moral ist hoch unter den Männern und es werden Wetten abgeschlossen, wie viel BRT wir versenken.
Von 50'000 bis 200'000 habe ich alles gehört.
Hoffentlich können wir dieses Mal alle unsere Torpedos loswerden, ohne von der Fürung zurückbeordert zu werden oder eine Bombe abzubekommen.
https://i.imgur.com/NeGxTwd.png
Kurs ins Operationsgebiet
Fortsetzung folgt...
Wir wünschen viel Erfolg für diese neue Fahrt!
Zur Verlegung nach Frankreich für die Reparatur der E-Maschine: Ist dasTeil eurer Story oder tatsächlich so im Spiel eingebaut?
WIlhelmshaven blieb ja auch nach der Eroberung Frankreichs U-Boot-Stützpunkt mit Werft, da sollte entsprechende Kapazitäten vorhanden gewesen sein.
Das ist Teil unserer Story, allerdings nicht ganz unmotiviert durch eine Eigenheit von SHIII.
Da wir in Wilhhelmshaven ankamen als Lorient gerade verfügbar wurde, wurden wir bei jedem Start und Laden von schönen "Basis nach Willhelmshaven verlegt"-Popups begrüst.
Nach einer kurzen Recherche stellte sich heraus, dass diese Meldung verschwinden soll wenn wir in Lorient ankommen, und bestehen bleiben kann wenn das ganze zu lange dauert, haben wir direkt Kurs darauf genommen.
Leider haben wir anschließend vergessen die Werftliegezeit herunterzudrehen, wodurch wir nochmals 4 Wochen liegezeit in Lorient hatten.
Allerdings passt es Storyteschnisch trotzdem nicht schlecht :)
04. November 1940
11:00
Wir sind im Operationsgebiet angekommen und gehen auf ein Suchmuster.
Wir haben fast keinen Wellengang.
Die letzten Tage sind ruhig vergangen. Für IIIWO Kohler zu ruhig
Hoffentlich setzt sich unsere Strähne leerer See aus der letzten Fahrt nicht fort murmelt er vor sich hin
Mir würds schon reichhen wenn wir nicht wieder fast absaufen.
Könnt ich auch ohne leben. entgegnet Peters.
https://i.imgur.com/2wLgkZf.png
Unser Suchmuster
https://i.imgur.com/1aa9ZAc.png
Ruhige See
05. November 1940
14:52
Wir weiten unser Suchmuster aus, DH36 wird jetzt auch mit aufgenommen.
Das sollte uns etwas näher an die Küste bringen
07. November 1940
19:48
Kohler scheint recht zu behalten.
Seit drei Tagen sind wir jetzt auf unserer Station, und wir haben wieder nichts gefunden.
Nach einer kurzen Beratung zwischen den Offizieren beschließen wir, wieder näher vor Gibraltar zu operieren.
Na hoffentlich haben die Himmelhunde das Zielen verlernt witzelt Hauschildt rum.
Ich hoffe dasselbe. So knapp vors Absaufen will ich nicht wieder kommen.
Unser Turmemblem ist Zeichen genug, dass wir nicht ewig Glück haben werden.
Das Boot rollt schwer in der langen Dünung.
Das Wetter spiegelt meine Einstellung zu unserem erneuten Gibraltar-Ausflug relativ genau wieder:
Rau und voller Wellen und Brecher, aber mit gutem Ausblick.
Es ist immerhin eine sehr viel befahrene Schifffahrtsstraße.
Wir werden sehen.
Bachmann gibt den Befehl zum Kurswechsel und das Boot schwingt langsam rundum, um mit kleiner Fahrt zu der Stelle, an der wir beinahe verloren gegangen wären.
https://i.imgur.com/up6tRsJ.png
Schwere See
https://i.imgur.com/IVJ82Kc.png
Neues Einsatzgebiet
08. November 1940
15:11
Wir sind angekommen. In den Quadraten CG85 und CG88 gehen wir nun auf ein Suchmuster.
Wir sind etwas weiter weg von der Luftüberwachung wie letztes mal, aber die Männer sind trotzdem etwas paranoid.
Bei der Anfahrt sind wir bereits zweimal getaucht, ohne das tatsächlich ein Flugzeug über uns war.
Aber lieber tauchen wir hundertmal zu oft als einmal zu wenig.
10. November 1940
16:15
Nach guten zwei Tagen in unserem neuen alten Operationsgebiet kommt der Anblick von Mastspitzen über die Kimm.
Bachmann lässt mit großer Fahrt auf Abfangkurs gehen.
Nach einiger Zeit auf Parallelkurs stellen wir allerdings fest, dass es sich um einen Spanier handelt.
Wir sind langsam näher dran gefahren, bis der Wachhabende Offizier, III WO Kohler, die Flagge ausmachen konnte.
Daraufhin haben wir darauf zugedreht und tatsächlich: Ein Spanier.
Enttäuscht drehen wir wieder ab.
https://i.imgur.com/Vd2idX8.png
Spanischer Frachter
Gute drei Stunden später bringt allerdings eine weitere Nachricht die Mannschaft in auffuhr:
Ein Geleit wurde keine 50 Kilometer von unserer Position gemeldet. Mit großer Fahrt gehen wir auf Abfangkurs.
Die Mannschaft will nach 132 Tagen endlich wieder einen Erfolg.
https://i.imgur.com/Je7JiQw.png
Abfangkurs auf Geleit
21:41
Eine Stunde nach der ersten Meldung hatten wir das Geleit im Hydrofon gefunden.
Jetzt liegen wir bereits in Angriffsposition vor dem Geleit.
Das Boot ist auf Schleichfahrt während Bachmann dem vorderen Sicherungsschiff zusieht, wie es keinen Kilometer voraus vorbeizieht.
https://i.imgur.com/pkUAH9e.png
Das Geleit ist gut im GHG zu hören
https://i.imgur.com/fcYx0Ck.png
Der vordere Schutz läuft vorbei
Zehn Minuten später stehen wir mitten im Geleit.
Bachmann hat sich bereits ein paar Ziele zurechtgelegt.
Zwei Frachter vor uns, beide nicht ganz 6'000 BRT.
Einzelschüsse.
Zusätzlich ein Tanker, gute 10'000 BRT mit den anderen beiden Rohren vorne.
Achtern sollte außerdem ein anderer 7'000-Tonner vorbeiziehen, der soll einen Aal aus Rohr V erhalten.
Das letzte Rohr will Bachmann erstmal aufsparen, falls sich im Chaos der ersten Treffer noch ein Ziel ergeben sollte.
Kurz darauf geht es los.
Rohr I ... Bereit! ... LOS!
Rohr III ... Bereit! ... LOS!
Rohr II und IV ... Bereit! ... Bereit! ... LOS!
Rohr V ... Bereit! ... LOS!
Während das letzte Rohr vorbereitet wird, explodiert bereits einer der ersten Torpedos.
Der ist zu früh, 20 Sekunden hatte der noch auf der Uhr
Einer ist also zu früh hochgegangen.
Hoffentlich laufen die anderen so wie sie sollen.
Einige Momente darauf eine weitere scharfe Explosion voraus.
Volltreffer! Genau rechtzeitig! verkündet der LI.
Wenige Momente darauf zwei weitere.
Bachmann verkündet, dass wir den Tanker und den 7'000 Tonner hinter uns getroffen haben.
Einer der Torpedos auf die beiden 6000er ist verreckt, der andere ging daneben.
https://i.imgur.com/bYYz5fk.png
7000-Tonner ist getroffen
https://i.imgur.com/r1wxIot.png
Tanker explodiert nach Treffer
Macht mir noch Rohr VI Schussbereit! Achtern kommt noch ein dicker Brocken auf.
Ein weiterer Frachter mit über 7000 BRT läuft achtern vorbei, ein Ore Carrier.
Rohr VI ... Bereit! ... LOS!
Zischend verlässt der letzte Aal sein Rohr.
Wenige Sekunden später ist der explodierende Torpedo im ganzen Schiff zu hören.
Das dritte getroffene Schiff an diesem Geleit.
Pünktlich dazu springt nun auch der Geleitschutz in Aktion.
Ein schauerliches PING schlägt auf die Hülle des Bootes ein. Dann noch eins, und wieder.
Bachmann wartet nicht lange, und befiehlt uns auf 150 Meter.
Über uns explodiert der letzte Torpedo. Auch dieser Frachter ist getroffen.
Der Zerstörer war noch so weit entfernt, dass wir auf 140 Meter stehen und bereits Schleichfahrt machen, als die ersten Bomben fallen.
https://i.imgur.com/JyQp8NF.png
Eine Korvette auf der Jagd nach U-115
https://i.imgur.com/kzA6sRu.png
Wasserbomben explodieren
Alle zu hoch, Alle 22 Wasserbomben lagen zu hoch.
Der muss sich ganz schön sicher gewesen sein grinst Peters in die Zentrale.
Solangs dabei bleibt erwidert Kohler, während er den letzten Strich auf seiner Tafel anzeichnet.
Er will die Bomben die auf uns geworfen werden mitzählen.
Zuerst die 22 aus der ersten Salve, fünf weitere aus der zweiten, dann nochmal 17 in der dritten.
Insgesamt 70 Bomben fallen in den nächsten eineinhalb Stunden auf uns, allesamt zu hoch.
Trotzdem zerrt es an den Nerven der Männer, da jede Bombe die letzte sein kann.
Nun, um 23:00 scheinen sie sich allerdings verausgabt zu haben.
Zwischen den Salven konnten unsere Horcher zwei Schiffe sinken hören.
Der Tanker und der erste aus dem Heckrohr torpedierte Frachter gehen auf Grund.
Wir bleiben noch eine halbe Stunde getaucht und tauchen dann auf.
Die Mixer fangen an Ihre Torpedos nachzuladen, Bachmann will diese Nacht nochmal ans Geleit.
Nach dem Auftauchen schwingt U-115 den Bug in die Richtung des Geleits. Mit AK geht es ihm hinterher.
https://i.imgur.com/olPcQzj.png
Der Frachter versinkt
https://i.imgur.com/jvQkW9l.png
U-115 hinter dem Geleit nach dem Auftauchen
Fortsetzung folgt...
Bisher 17.000 Tonnen - schöne Zahlen.
Das riecht nach weiterem Ordensschmuck ...
11. November 1940
01:00
Mit AK geht es aufgetaucht dem Geleit hinterher.
Der achtere Feger steht aktuell gute zwei Kilometer querab von uns.
Die Seitensicherung ist weit voraus und keine Gefahr für uns.
Bachmann steuert uns zwischen zwei der Kolonnen.
Mit den Tanks vorgeflutet liegen wir tiefer im Wasser als normal und nur unser Turm ist noch im Wasser zu sehen.
https://i.imgur.com/tt5jkv7.png
U-115 in der Mitte des Geleits
Die einzigen Männer auf dem Turm sind Bachmann und Peters, alle anderen sind unter Deck, bereit das Boot unter Wasser und auf Tiefe zu bringen, wenn es sein muss.
Der Kurs wird ständig etwas angepasst und etwas nachgebessert, wohl um möglichst viel Abstand zwischen uns und allen Schiffen im Geleit zu bekommen
Einige Minuten später gibt Peters die erste Ziellösung durch. Wir haben auf der einen Seite den Ore Carrier von vorher und auf der anderen Seite ein weiterer Tanker.
Der Winkel kann zwar nicht günstig sein, da wir zuvor parallel zum Geleit standen und nicht gedreht hatten, aber die beiden schien das nicht zu hindern.
Rohr I und III ... Bereit! ... Bereit! ... LOS!
Rohr II und IV ... Bereit! ... Bereit! ... LOS!
Scheiße! Runter mit dem UZO Peters, zackig!
ALAAARM! Kommen sie IWO!
Ich weiß nicht was genau passiert ist, ob wir von einem Frachter gesehen wurden, aber ein kurzer Blick durchs Turmluk nach oben aus der Zentrale zeigte Taghellen Himmel.
Zischend hört man in der Zentrale Granaten über den Turm jagen und immer weitere Leuchtgeschosse schweben über U-115.
Peters kommt nach dem UZO in den Turm gefallen, Bachmann folgt direkt darauf und meldet hastig das Turmluk dicht.
FLUUUUUTEN!
Der Bug schneidet unter. Mit vorgefluteten Tanks geht es schneller in den Keller als gewohnt.
Eine der Eskorten folgt uns trotzdem mit Ihrem Sonar während wir auf Tiefe gehen.
Über uns sind drei Explosionen zu vernehmen.
Einer auf den Tanker, zwei weitere auf den Ore Carrier.
U-115 hat ihre Ziele getroffen.
Viel Zeit zum Feiern bliebt allerdings nicht.
Aber jetzt sind wir die gejagten.
Die erste Salve ist schnell da, wir sind lediglich auf 100 Meter als aus dem Horchraum die Meldung kommt, dass der Zerstörer geworfen hat.
Bachmann geht kurz AK voraus, um der aktuellen Salve auszuweichen, und lässt danach sofort wieder auf 50 Umdrehungen wechseln.
Alle zehn Wabos verfehlen.
Genauso geht es mit der zweiten weiter.
Der Zerstörer wirft ab, das Boot macht einen Ruck nach vorne als die E-Maschinen anlaufen.
Wenige Sekunden später verstummen sie wieder. Dafür erklingt etwas anderes.
Die nächste Salve explodiert um das Boot, eine gewaltige Faust schüttelt das Boot durch und wirft unsere Stahlröhre in alle Richtungen.
Zwölf weitere Wasserbomben die U-115 überlebt hat.
Weitere Bomben fallen. Zwischenzeitlich wechseln sich die Zerstörer oben so ab, dass wir einige Minuten abwechselnd Asdic-Pulse und Wasserbomben auf uns prasselten.
Wir weichen einer Salve aus, werden unterdessen von den Pulsen des zweiten Zerstörers erfasst. Mit dem Verstummen der ersten Bomben fallen die zweiten.
Mit dieser Taktik kommen die Bomben uns verdammt nah, mehrmals gehen Glühbirnen zu Bruch.
Keine halbe Minute ohne Ruhe. Die Trommelfelle werden durch das helle klirren der Ortungen beansprucht, nur um zu verstummen und von den ohrenbetäubenden Explosionen der Wasserbomben abgelöst zu werden.
Sobald diese verstummt waren, stimmte der zweite Zerstörer, der in der Zwischenzeit nach seiner Salve gedreht hatte, sein zerstörerisches Lied an.
Das ganze geht gut eineinhalb Stunden.
https://i.imgur.com/DUYepJm.png
Torpedotreffer achtern
https://i.imgur.com/JuSJIKE.png
Torpedotreffer mittschiffs
02:50
Die Zerstörer laufen über 150 Wasserbomben später ab.
Das ständige Pochen und Schlagen der Wasserbomben auf die Hülle legt alle Nerven blank.
https://i.imgur.com/ZMVAnt2.png
Weitere Wasserbomben fallen auf U-115
https://i.imgur.com/QhOiVLl.png
Fachter sinkt
Die Männer sind erschöpft. Seit fast sechs Stunden sind wir nun auf Gefechtstationen.
Wir haben auch vier Schiffe mit über 36'000 BRT in dieser Zeit am gleichen Geleit versenkt.
Langsam geht es auf Sehrohrtiefe, und nach einem kurzen Rundblick weiter an die Oberfläche.
Bachmann lässt die Männer von den Gefechtsstationen wegtreten, für diese Nacht ist U-115 fertig mit den Alliierten. Und den Nerven.
Mit kleiner Fahrt geht es nun weiter Richtung Cadiz. Unsere inneren Reserven sind aufgebraucht und der Frachter dort soll noch einige Aale zu vergeben haben.
Das war n ganz schöner Ritt grinst Hauschildt in die Zentrale, da kann man glatt Angst bekommen die meinens Ernst
Ach was, die spielen doch nur! witzelt Kohler dazu.
Mir ist bei dem ganzen gar nicht zu spaßen.
Die Bombardierungen werden immer heftiger, länger.
Immer mehr der Zerstörer und Fregatten arbeiten zusammen am Geleit um uns zu behacken und unter Wasser zu halten.
Noch geht es gut. Augenscheinlich in der gesamten Ubootwaffe, die Zahl der versenkten Uboote hat sich seit Anfang des Krieges nicht sonderlich verändert.
Stattdessen haben unsere Boote vor allem in der Zeiten Hälfte des aktuellen Jahres gewaltige Erfolge erziehlt.
Aber die Engländer schlafen eben auch nicht.
https://i.imgur.com/n1fGT36.png
U-115 taucht auf
https://i.imgur.com/6oyjqak.png
Kurs auf Cadiz
https://i.imgur.com/k8LAEJ3.png
Die versenkten Schiffe der Nacht, gute 36000 BRT
09:45
Vor Flieger getaucht, keine Schäden.
Von hier ab laufen wir mit vorgefluteten Tanks Richtung Cadiz, um unsere Tauchzeit noch etwas zu verbessern.
12:20
Wieder aufgetaucht.
https://i.imgur.com/rzF18fV.png
U-115 liegt mit vorgefluteten Tanks tief im Wasser
12:26
Keine dreißig Minuten später geht es wieder in den Keller.
Wir bleiben getaucht bis es dunkel wird.
20:20
Wir tauchen wieder auf.
In guten fünf Stunden sind wir in Cadiz.
Im Bugtorpedoraum werden bereits die ersten Vorbereitungen getroffen, um die Torpedos einladen zu können.
Das restliche Boot wird ebenso aufgeräumt, um Platz für mehr Proviant zu schaffen.
12. November 1940
Um 03:12 machen wir eine Punktladung, als wir längsseits zur Thalia ziehen.
Über die nächsten zwei Stunden übernehmen wir mehrere hundert Kilo frisches Obst und Gemüse, sowie frisches Fleisch, Eier und Milch.
Zeitgleich werden unsere Treibölbunker wieder gefüllt und ein Aal im Inneren des Bootes verstaut.
Um 05:00 werden die Leinen gekappt und letzte Grüße gewechselt.
Mit AK sollten wir in zwei Stunden in tiefe Gewässer kommen können, bevor es zu hell wird.
https://i.imgur.com/SzbKhuw.png
Cadiz selbst im Fernglas
https://i.imgur.com/YRLbrVb.png
Thalia
https://i.imgur.com/SW9q7Xk.png
Kurs weg von Cadiz
07:50
90 Seemeilen von Cadiz entfernt tauchen wir auf 30 Meter, um dort den Tag zu verbringen.
Fortsetzung folgt...
12. November 1940
19:45
Nach guten 12 Stunden auf 30 Metern tiefe tauchen wir wieder auf.
Das Nächste Ziel: CG75.
Weit genug weg von Gibraltar und der dort stationierten RAF, um ohne allzu große Probleme unsre äußeren Reserven ins Boot zu holen.
Vorausgesetzt das Wetter hält. Immerhin brauchen wir gute 48h bis wir dort sind.
https://i.imgur.com/Ivhqs9i.png
U-115 auf Tauchfahrt
23:54
Kommandant für Funkraum? höre ich im Halbschlaf aus meiner Koje.
Was gibts?
Nen Einzelfahrer, Kurs Ost, sollte mit uns im Quadrat sein.
Zeig mal her
Bachmann nimmt die Meldung und geht zum Kartentisch, um die Position des Einzelfahrers zu bestimmen.
Der ist wirklich nicht weit weg!
Neuer Kurs 170, beide große!
Weckt mir mal Eppen auch schonmal auf, vielleicht wir das was mit dem Deckgeschütz
Nicht nötig rufe ich in die Zentrale nach vorne, während ich aufstehe
Dem heizen wir ein!
https://i.imgur.com/IOphTf8.png
Gemeldeter Frachter
50 Minuten später ein die Meldung von der Brücke
Schiff direkt voraus!
Auf Gefechtsstation kommt sofort die Meldung.
Komm Manfred, schauen wir uns das doch mal an.
Warschau! Zwei Mann auf Brücke!
Ich folge Bachmann nach oben.
Wir liegen direkt hinter dem Frachter, mit großer Fahrt nähern uns wir uns.
Scheint unbewaffnet und einigermaßen klein, eigentlich perfekt fürs Deckgeschütz, was meinen sie Herr Kaleun?
Stimme da voll und ganz zu. Deckgeschützmannschaft auf Deck, Klar zum Überwassergefecht! kommen darauf die Befehle.
Ein paar Minuten später ist das Deckgeschütz entsichert, die Munition liegt gefechtsbereit neben uns und das Rohr ist gerade auf den Frachter gerichtet.
Eppen, sie haben Feuererlaubnis! ruft Bachmann vom Turm aufs Vordeck.
Alles klar! FEUER! krachend löst sich der erste Schuss aus unserer 10,5cm - Kanone.
Und wir treffen sofort. Die leere Hülse wird aufgesammlt, das neue Geschoss nachgeladen.
5 - 6 Sekunden später die Meldung Feuerbereit!. Der nächste Schuss rauscht durch die kalte Nachtluft dem Frachter entgegen.
Falls er wenige Sekunden vorher noch hätte meinen können, das einfach irgendwas auf dem Oberdeck bei ihm zu Bruch ging, muss denen jetzt klar werden, dass sie unter Beschuss stehen.
Ein paar Minuten halten wir das Feuer so aufrecht, als um 00:56, nach dem Einschlag eines unserer Geschosse, eine gewaltige Explosion den Frachter erschüttert.
Kleinere Teile des Frachters regnen um ihn herum herab und kurz darauf versinkt die eiserne Hülle in den Fluten des Atlantik.
U-115 hat sein nächstes Ziel versenkt.
Nach dem Sichern des Deckgeschützes und dem Verstauen der Hülsen, gehen wir wieder auf große Fahrt Richtung CG75. Die Externen müssen ins Boot.
https://i.imgur.com/yELzMFP.png
Erster Schuss landet neben dem Frachter
https://i.imgur.com/YNdEu27.png
Treffer auf der Wasserlinie
https://i.imgur.com/se39I4v.png
Explodiert
14. November 1940
04:10
Über die letzten fünf Stunden standen wir gestoppt auf der Wasseroberfläche und haben die Externen Torpedos aus Ihren Vorrichtungen geholt und über die beiden Torpedoluken ins Innere verfrachtet.
Die Mixer mussten hart schuften, während die Brückenwache verdoppelt wurde und die Flak besetzt war.
Letzteres waren zwar eher homöopathische Maßnahmen, da selbst der beste Ausguck auf der Brücke in der stockdunklen Nacht keinen Flieger sehen wird, und die Männer an der Flak müssen dann auch erstmal treffen.
Aber so hätten wir zumindest eine kleine Chance gehabt, falls doch etwas gewesen wäre.
Wir haben jetzt alle externen im Boot, mit der Ausnahme eines letzten T1 in den achteren Reserven.
Innen haben jetzt alle Rohre einen Torpedo und jedes Rohr noch einen Reserveaal.
Mit halber Fahrt geht es jetzt wieder ins alte Operationsgebiet, wo wir das vorherige Geleit gefunden haben.
15. November 1940
05:30
Wir sind wieder in CG86 angekommen. Entsprechend starten wir unser Suchmuster.
13:48
Ein Flugzeug zwingt uns wieder unter die Oberfläche.
Drei Stunden später tauchen wir wieder auf.
Wir verlegen unser Suchmuster zudem ein Planquadrat nach Westen, wir wollen unsere Eskapade aus der letzten Feindfahrt hier nicht wiederholen.
16. November 1940
12:35
Ja Donnerwetter, wie weit kommen die denn Bitte? lässt Kohler heraus, nachdem hinter uns vier weitere Bomben der Royal Air Force explodiert sind.
Weit kommen die zwar, aber so wie die Zielen kriegen wir nur alle 6 Monate rum aufn Deckel grinst Hauschildt.
Na dann haben wir ja nochmal zwei. Aber ausprobieren müssen wirs trotzdem nicht, wir verlegen nochmal weiter nach Osten
https://i.imgur.com/VzWLa4e.png
Flugzeug der RAF im Anflug auf U-115
18. November 1940
18:00
Unser Funker kommt mit Bachmann in die Zentrale und sie werfen sich sofort auf den Kartentisch.
Das Steckbesteck der letzten Positionsbestimmung von IIIWO Kohler wird zur Seite geschoben und augenscheinlich der Kurs eines gemeldeten Ziels gekoppelt.
Das wortlose arbeiten am Kartentisch bringt einige Aufmerksamkeit, immer mehr Leute versammeln sich um die beiden.
Nach einiger Zeit wandelt sich das strenge Gesicht Bachmanns zu einem grinsen
Geleitmeldung meine Herren. Da kommen wir ran. Zusammentreffen ist in einigen Stunden zu erwarten.
Mit diesen Worten wandelt sich die Routine im Boot zu aufgeregtem Treiben.
Die Diesel laufen auf großer Fahrt und brauchen alle Aufmerksamkeit, die sie bekommen können.
Zu lange Fahrten auf hohen Drehzahlen tut da nicht gut.
Die Torpedos werden noch einmal geschmiert und die beiden letzten T II in den Heckrohren werden vorgeheizt
Etwas über drei Stunden später haben wir bei einem Rundhorchen das Geleit im Hydrofon.
Wir stehen direkt hinter dem Geleit, nun heißt es vorarbeiten.
Wir tauchen wieder auf.
Jede halbe Stunde tauchen wir kurz zum Rundhorchen, bei 0 Sicht können wirs an der Oberfläche vergessen.
https://i.imgur.com/HaIema3.png
Position des Geleits beim Rundhorchen
https://i.imgur.com/fb1yYLZ.png
Keine Sicht
Um 23:14 merken wir, dass das Geleit gezackt hat.
Wir ändern unsren Kurs entsprechend, um dem Geleit weiter zu folgen.
19. November 1940
04:00
Die ganze Nacht versuchen wir nun schon uns vor das Geleit zu arbeiten.
Die schlechte Sicht macht uns ganz schön zu schaffen, da wir alle halbe Stunde für ein paar Minuten auf Tiefe gehen um zu horchen.
Weiter kommen wir nur langsam vorbei, da das Geleit gute 12 Knoten macht, während wir auch nur mit 16 Knoten unterwegs sind.
Bei der Wachübergabe an mich und die zweite Seewache stehen wir querab vom Geleit. Wir folgen ihm nun schon sieben Stunden.
Wir bereiten uns bereits zum nächsten Rundhorchen vor, als ein Schrei des Manns im hinteren Sektor alle auf der Brücke erstarren lässt.
Schatten Achtern! Scheiße.... Verdammt...
Ich fahr herum, das zögern könnte uns alles kosten
Jetzt raus damit, wie weiter?
ZERSTÖRER! LAGE 0!
Jetzt seh ich Ihn auch, der kommt direkt achter von uns auf, direkt auf uns zu. Keine Chance da wegzudrehen
UND DAFÜR BRAUCHST DU SO LANG? JETZT ABER ZACKIG UND RUNTER! ALAAAARM!
RUDER HART BACKBORD! Aufgehts Männer, bisschen schneller nach unten.
Ich bin der letzte der den Turm verlässt.
Noch hat er nicht geschossen, keine Suchscheinwerfer eingeschalten oder sonstiges.
TURMLUK DICHT! schrei ich nach unten während ich zudrehe.
Der weiß noch nicht das wir hier sind!
50 Umdrehungen auf den E-Maschinen! höre ich den Befehl Bachmanns unter mir in der Zentrale.
Er muss mich gehört haben und genau denselben Schluss gefasst haben:
Wenn wir jetzt mit großer Fahrt in den Keller gehen, weiß er sicher, dass wir hier sind.
So haben wir eventuell noch eine Chance ihm ungesehen und ungehört zu entkommen.
Das ganze scheint zu funktionieren.
Ehler fängt das Boot auf 30 Meter ab, der Zerstörer hält unterdessen seinen aktuellen Kurs.
Wasserbomben bleiben auch aus.
Wir sind unentdeckt.
Fünf Minuten später tauchen wir wieder auf und vergrößern den Abstand zum Geleit weiter, nochmal werden wir nicht das Glück haben von den Zerstörern übersehen zu werden.
Einige Stunden später, 10:00 Uhr, Bachmann will einen Angriff auf das Geleit wagen.
Wir haben einen ziemlich genauen Plan wo wir im Vergleich zum Geleit stehen, und so tauchen wir auf Sehrohrtiefe kurz vor dem Geleit, noch innerhalb der Eskorten, ein paar hundert Meter von der äußeren Kolonne entfernt.
Und genauso stehen wir auch.
https://i.imgur.com/U4uoVFO.png
U-115 wird fast gerammt
10:08
Vor uns kommt ein Schiff in Sicht, Bachmann lässt die Rohr I und III vorbereiten, ein Fächerschuss mit den beiden elektrischen Aalen.
Mündungsklappen Rohre I und III öffnen!
Fächerwinkel 2 Grad!
Mündungsklappen sind offen!
I und III bereit....
I und III LOS!
Einige Momente später verschwindet der Frachter wieder in der dichten Nebelsuppe.
https://i.imgur.com/UHr5KFo.png
Frachter ist gerade so im Nebel zu erkennen
Beide Maschinen AK! Auftauchen!
Bei dem Nebel sind wir besser über Wasser als getaucht.
Kurz darauf erscheint der Turm von U-115 an der Wasseroberfläche.
Die Diesel heulen auf, als sie aus dem Stand auf Ihre volle Drehzahl gezwungen werden.
Das Boot schwingt herum, weg von dem gerade noch im Hydrofon gehörten Zerstörer.
Wir haben die Drehung noch nicht beendet, als neben uns ein heller Blitz den Nebel erhelt.
Der vorher torpedierte Frachter explodiert und einem gewaltigen Feuerball.
https://i.imgur.com/7wuXKkx.png
Frachter explodiert
Wir laufen weiter mit AK.
Zerstörer achtern! Lage 0!
Die Meldung lässt alle herumfahren, Bachmann dreht sich herum, sieht sich kurz die Silhouette des Zerstörers an und brüllt anschließend durchs Sprachrohr nach unten
Dreimal äußerste Fahrt voraus! Holt mir alles aus den Dieseln was drin ist!
https://i.imgur.com/c4HR6lv.png
Zerstörer leicht im Nebel erkennbar
Fortsetzung folgt...
Kitzlige Situation ...
Gut, dass die Briten noch nicht auf jeden Sicherungsschiff Radar haben, sonst hättet ihr den Zerstörer sofort im Kielwasser laufen.
19. November 1940
Das gesamte Boot erzittert unter der Wucht der Diesel, die an Ihr äußerstes Getrieben werden.
Unsere Bugwelle schäumt sich vor dem Boot auf.
Meine Augen sind auf die Silhouette im Nebel hinter uns fixiert.
Langsam aber sicher verschwindet der Zerstörer wieder im Nebel, allerdings können wir uns nicht lange darüber freuen.
Frachter direkt voraus!
Verdammt! UZO auf den Turm! Mündungsklappen Rohr II öffnen!
Peters, das ist Ihr Schuss! Wo bleibt das UZO?
Sekunden später wird das UZO angebracht und IWO Peters macht sich ans Werk.
Peilung auf UZO,
Entfernung... 400 Meter
Gegnerlage... 180 Grad
Geschwindigkeit... 12 Knoten
Rohr II... Bereit! ... LOS!
Sehr schön I WO, Ruder hart Steuerbord.
Hoffentlich sind wir weit genug vom Zerstörer weg, nicht das uns der nochmal zu nahe kommt.
Wenig darauf der Befehl Ruder Mitschiffs.
Zum Glück ist der Frachter den wir soeben Torpedierten nicht bewaffnet, sonst würde er uns bereits auf die Schippe nehmen.
Wir stehen rechts hinter ihm, gut Sichtbar als der Torpedo ein Loch in die rechte Seite seiner Hülle reist.
Die Männer unter uns sind außer sich, zwei Frachter in den letzten paar Minuten getroffen!
https://i.imgur.com/LpKzCit.png
Schuss auf Frachter wenige hundert Meter voraus
https://i.imgur.com/vKY7nMg.png
Treffer auf Frachter
11:05
Die letzten 45min liefen wir zuerst mit äußerster Fahrt, dann mit großer Fahrt vom Geleit weg.
Jetzt tauchen wir auf 60 Meter, um die vorderen Rohre nachzuladen.
Nach dem Tauchen kommt die Meldung aus dem Horchraum, dass auch der zweite Frachter auf Grund geht.
Das Geleit ist noch gut zu hören.
https://i.imgur.com/7hWJHOu.png
Geleit im Sonar
11:50
Bachmann lässt wieder auftauchen. Wir sind noch nicht fertig mit diesem Geleit.
13:03
Wieder getaucht, das Geleit steht querab von uns auf 270 Grad.
15:00
Erneutes Rundhorchen, Schraubengeräusche sind nun in 220 Grad.
Wir passen unseren Kurs entsprechend an.
17:08
Das Wetter bleibt ungeeignet für einen Angriff. Das Geleit steht nun in 315, wir stoßen wieder nach.
20. November 1940
06:00
Dieses Spiel geht nun über 18 Stunden.
Das Wetter ist immer noch genauso neblig wie gestern.
https://i.imgur.com/ANh2KCy.png
Wetter an der Oberfläche
Wir sind wieder auf 30 Meter. Bachmann sitzt auf seiner Koje gegenüber der Funker.
Und? Was sagt die See?
Peilung auf 260. Das Geleit hält immer noch Ihren Kurs Herr Kaleun!
Und das Wetter hält auch noch. Verdammt. Da haben wir ein Geleit seit Stunden direkt vor der Nase und sind mehr damit beschäftigt ihm auszuweichen.
Das kanns doch nicht sein. Und Unterstützung kommt auch keine ran, die haben ja das selbe Problem.
Wir drehen ab, zurück in den Süden, da hats hoffentlich wieder besseres Wetter.
Da werden schon nochmal n paar Dampfer rumgurken.
Auftauchen! Neuer Kurs: 190.
Wir sind nun also fast einen kompletten Tag hinter einem Geleit hergefahren, haben unsere Dieselreserven verbraucht und wofür? Dass wir nun abbrechen, weil das Wetter nicht besser wird.
So eine Schweinerei. Aber die Entscheidung Bachmanns kann ich nachvollziehen. Unsere Verfolgung ist hier nicht ganz ungefährlich wie wir in der Nacht gesehen haben.
Ich denke, dass Abdrehen trotzdem die richtige Entscheidung ist.
https://i.imgur.com/ffQwPJY.png
Unser neuer Kurs, zusammen mit der Strecker über die wir das Geleit verfolgten.
20. November 1940
23:37
Guten Abend zusammen, nach zwei Tagen Pause hat sich hoffentlich jeder einigermaßen erholt.
Wir operieren jetzt auf ein anderes Geleit, in guten drei Stunden sollten wir darauf treffen.
Kommandant Ende!
Mit diesen Worten werden ich aus dem Schlaf gerissen. Anschließend gehe ich in die Zentrale, um mir ein Bild von der aktuellen Situation zu machen.
Seit einigen Stunden sind wir auf unsrem Suchmuster einige hundert Kilometer östlich von Gibraltar.
Die Ansage Bachmanns, dass hier noch mehr Dampfer rumgurken, scheint sich zu bewahrheiten.
Zumindest nach dieser Ansage haben wir bald nochmal mehr Ziele vor den Rohren.
https://i.imgur.com/oUfozqO.png
Abfangkurs auf neues Geleit
Und tatsächlich, um 02:39 Meldet der Ausguck Schatten voraus. Wir haben das Geleit gefunden.
Da wir bereits vor dem Geleit stehen, hat Bachmann keine Schwierigkeiten uns in eine gute Schussposition zu bringen.
Mit Schleichfahrt und zwei Knoten Fahrt schleichen wir von der vorderen Fegern vorbei und eine halbe Stunde nachdem wir das Geleit gesichtet haben stehen wir inmitten der Frachter,
Bereit, unsere tödlichen Aale auf den Weg zu schicken.
Bachmann fährt am Seerohr herum, Frachter für Frachter abklappernd, um sich die dicksten Brocken rauszusuchen.
Wir stehen mittig zwischen zwei Kolonen in der Mitte des Geleits.
Alle Mündungsklappen sind bereits geöffnet
Fächer aus II und IV auf einen der Tanker, die auf 9 Meter Tiefgang, die anderen beiden Einzelschüsse.
Rohr I und III beide auf 8 Meter. Versuchen wirs mit den Magnetzündern nochmal auf allen Aalen.
V und VI werden auch ein Doppelschuss, da ist ein richtig dicker Zosse hinter uns.
Auf 10 Meter die Hecktorpedos.
Nach und nach werden die Ziellösungen weiter angepasst, während wir mit 50 Umdrehungen unter der Oberfläche minimale Fahrt machen.
Anders laufen wir Gefahr durchzubrechen und aufzutauchen.
Ein paar Minuten später sind die Frachter perfekt vor uns.
Gleich Deckung für Doppelschuss II und IV! ... Achtung! ... Deckung! ... II und IV! LOS!
Kurz darauf folgen die restlichen.
I und III verlassen zischend die Rohre, V und VI werden Sekunden später durch die Druckluft aus dem Inneren des Bootes gepresst und auf Ihren kurzen, 30 Sekunden langen Weg geschickt.
Dann mal abwarten meint Bachmann als er wieder in die Zentrale herunterklettert.
E-Maschinen auf drei Knoten. Boot auf 150 Meter.
Vielleicht können wir unentdeckt bleiben, wenn wir schnell genug auf Tiefe kommen ohne zu viel Krach zu machen.
Über sind vier Explosionen nicht zu überhören, wobei eine davon zu keiner der Torpedolaufzeiten passt.
Wahrscheinlich ist einer der Aale zu früh explodiert.
Die anderen drei sind Treffer auf verschiedenen Frachtern.
Einige Momente nach einem der Torpedotreffer war eine noch viel größere Explosion zu vernehmen - Der Tanker explodiert.
Die Männer feiern kurz, sind aber sofort wieder still.
Unsere Horcher können das Brechen der restlichen Schotten gut hören. Die anderen Frachter scheinen weiter zu schwimmen.
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Treffer auf Frachter
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Treffer auf anderen Frachter
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Explosion des Tankers
Langsam geht es tiefer für U-115, bis 150 Meter, dann geht es auf Schleichfahrt, auf Gegenkurs zum Geleit um möglichst viel Abstand zwischen uns und die Eskorten zu bringen.
Die Taktik Bachmanns einigermaßen leise auf Tiefe zu gehen scheint zu funktionieren. Die haben keine Ahnung wo wir sind und schmeißen Ihre Bomben auf gut Glück.
Warum schmeißen die überhaupt, wenn die doch keine Ahnung haben, wo wir sind? flüster Kohler mir leise zu.
Nachdem die uns nicht finden, konzentrieren die sich stattdessen darauf, uns unter Wasser zu halten.
Solang die schmeißen sind auch sicher Zerstörer oben, wodurch wir nicht auftauchen können.
Sinn dahinter ist, dass das Geleit in Ruhe weiterziehen kann, da das angreifende Uboot ja getaucht ist.
Bis 05:30 drehen die Zerstörer ihre Runden bevor sie Abdrehen.
In der Zwischenzeit war im Sonar nochmal ein sinkender Frachter zu vernehmen, ein Type 22 Frachter mit 5500 BRT geht auf Grund.
Einige Minuten bleiben wir noch getaucht, dann geht es an die Oberfläche.
U-115 unter Kapitänleutnant Bachmann hat zwei weitere Schiffe auf den Grund des Meeres geschickt.
Wir ändern Kurs gegen Westen, wir müssen den letzten Aal in der äußeren Reserve ins Boot holen.
Vier Aale verbleiben. Der eine in der achteren Reserve, ein Torpedo jeweils in V und VI, sowie ein letzter in den Bugrohren in Rohr III
https://i.imgur.com/KWFJuhO.png
Aktuell noch hohe See
23. November 1940
21:13
Das Wetter hat sich um einiges Verbessert.
Wir stehen in CG75 und haben gerade das Verladen des letzten Torpedos ins Innere des Bootes abgeschlossen.
Eine Gute Stunde hat das ganze gedauert. Viel schneller als alle fünf der vorderen Reserve.
Wir starten unser Suchmuster in diesem Planquadrat. Vielleicht lässt sich ja etwas finden.
https://i.imgur.com/qivphXA.png
Neues Suchmuster
https://i.imgur.com/sDEvfac.png
Verbleibende Torpedos an Bord
24. November 1940
09:03
Tatsächlich: Gute 12h in unserem Suchmuster sichten wir Rauch am Horizont.
Mit großer Fahrt steuern wir drauf zu, um unseren Kontakt genauer anzusehen.
Aus einer Rauchsäule wird schnell eine zweite, dann eine dritte, vierte und noch einige mehr.
Wir sind auf ein Geleit gestoßen!
Bachmann schwingt das Boot herum und bringt uns in Angriffsposition.
Das Geleit hält direkt auf uns zu, sollte also nicht lange dauern bis wir in Position sind.
Eineinhalb Stunden später gehen wir vor dem Geleit auf Sehrohrtiefe.
Wir stehen etwas Abseits, in der perfekten Position um die beiden achteren Rohre zum Einsatz zu bringen.
Weitere 45 Minuten später kommt das Geleit langsam aber sicher auf.
Bachmann zielt auf einen "Large Armed Merchant" mit 8200 BRT sowie einen "Type 02 Heavy Merchant" mit 6800 BRT.
Die Hälfte der letzten vier Torpedos verlassen Ihre Rohre.
Mit einer Laufzeit von 2:10min und 2:40min sind die beiden Torpedos verdammt lange unterwegs.
Direkt nach dem Abschuss versuchen wir mit kleiner Fahrt etwas Abstand zu gewinnen.
Verdammt, die drehen ab! kommt der enttäuschte Ruf Bachmanns aus dem Turm.
Die haben einen unserer Torpedos gesehen, jetzt gehen beider daneben.
Wir gehen auf 150 Meter, die wissen nun auch genau wo wir sind.
Wenn die Elektrischen etwas zuverlässiger wären, wären mir die viel lieber.
Das Boot sinkt langsam auf 150 Meter, zwei Zerstörer suchen über uns das Wasser ab, werfen aber keine Wasserbomben.
Um 12:20 drehen beide ab. Langsam gehen wir wieder auf Sehrohrtiefe und tauchen anschließend wieder auf.
Wir geben eine Kontaktmeldung über das Geleit ab und gehen auf große Fahrt, um nochmal dranzukommen.
Bachmann will die letzten beiden Aale anbringen.
https://i.imgur.com/GpXjknf.png
Geleit am Horizont
https://i.imgur.com/C3iSktn.png
Lösung auf weit entfernten Frachter
https://i.imgur.com/G7q5Wai.png
Frachter weicht Torpedo aus
Fortsetzung folgt...
24. November 1940
14:50
Funkspruch Herr Kaleun! Der BDU hat auf unsere Kontaktmeldung geantwortet!
Dann lassen sie mal hören!
Wir sollen alleine Angreifen, er wünscht uns viel Glück.
Peters kann sich ein lachen nicht verkneifen Ist ja hilfreich der werte Herr Dönitz
Bachmann ist auch nicht sonderlich von dieser Weisung überzeugt
Aha. Naja wird schon wissen. Wir bleiben auf Kurs.
https://i.imgur.com/uNpjI4m.png
Antwort des BDU
19:00
Sechs Stunden nach Erhalt des Funkspruchs sind wir wieder vor dem Geleit und gehen auf Sehrohrtiefe.
Wir werden versuchen den Trick aus dem letzten Geleit zu wiederholen.
Vor dem Geleit auflauern, die vorderen Feger über uns drüberlaufen lassen, im Geleit alles aus den Rohren pusten was drin ist und anschließend mit kleiner Fahrt auf Tiefe gehen.
Den ersten Schritt haben wir erledigt, wir lauern vor dem Geleit.
Fünfundzwanzig Minuten später gelingt auch der zweite Schritt.
Der vorderste Zerstörer läuft einen guten Kilometer vor uns vorbei, wir bleiben unentdeckt.
Bachmann korrigiert die Position des Bootes noch leicht, damit wir nicht von einer der Kolonen über den Haufen gefahren werden.
Die letzten beiden Aale an Bord von U-115 werden Schussbereit gemacht. Jeweils einer in Rohr III und einer in Rohr VI.
Langsam aber sicher kommen die Zossen vor unsere Rohre.
Der Aal aus Rohr III wird einem "Large Armed Merchant" mit guten 8200 BRT gewidmet, der in IV bekommt einen 10'000-Tonner
Mit dem letzten
Rohr III ... LOS!
und
Rohr VI ... LOS!
werden die beiden Aale auf Ihren zerstörerischen Weg geschickt
30 Sekunden sind für den Heckschuss angesetzt, 55 Sekunden für den Aal vorne.
https://i.imgur.com/jI3DxSq.png
https://i.imgur.com/OwfZGBi.png
Neue Ziele, diesmal aus dem inneren des Geleits.
Peters steht mit der Stoppuhr am Kartentisch
10
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20
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25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
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.
Der wird nichts mehr meine Herren, jetzt auf den zweiten Warten
.
.
40
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45
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.
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50
51
52
53
Zwei Sekunden vor der angemeldeten Zeit findet der letzte Torpedo sein Ziel.
Wir vermuten, dass der andere Torpedo versagte oder zu Tief lief.
Wir gehen wieder mit zwei Knoten fahrt auf Tiefe, das ganze Scheint zu funktionieren.
https://i.imgur.com/8VVb4Lw.png
Einer der Aale läuft unter dem Ziel durch
https://i.imgur.com/qTFEjQH.png
Treffer auf den zweiten Frachter
Dreißig Minuten später haben uns die Sicherungsfahrzeuge immer noch nicht gefunden.
Wir schleichen weiter mit 50 Umdrehungen unter der Oberfläche weg vom Geleit.
Weitere dreißig Minuten später lassen die Zerstörer ab, ihre Geräusche wandern aus.
Wir gehen zurück auf Sehrohrtiefe.
Eppen, kommen sie mal in den Turm
Ich bin gespannt was diesmal los ist.
Dann fällt mir ein das wir den Frachter nie sinken hörten. Wir werden doch nicht etwa?
Wir haben leichten Seegang, Wind ungefähr fünf kmh. Was denken sie auf welche Entfernung wir etwas mit dem Deckgeschütz treffen können?
Gute Frage, vor allem weils Stockdunkel auch noch ist drausen. Ich würd mal vorsichtig zwei Kilometer rum sagen?
Alles klar, dann kriegen sie zwei Kilometer.
Vor uns liegt der getroffene Frachter, schwer bewaffnet.
Wir werden noch einige Zeit warten bis das Geleit weiter weg ist, dann tauchen wir auf und jagen ihm 15-20 Geschosse mit dem Deckgeschütz in den Rumpf, dann tauchen wir wieder bevor er sich zu stark auf uns einschießen kann.
Verstanden?
Alles klar
Das kann ja was werden. Ein paar Kilometer von einem schwer bewaffneten Frachter auftauchen und das Feuer eröffnen.
Wir werden zwar die ersten Schüsse loswerden, mich würds trotzdem nicht wundern, wenn der Zosse verdammt schnell seine Entfernung findet.
https://i.imgur.com/yQlFSWQ.png
Angeschlagener, gestoppter Frachter an der Oberfläche
21:30
Auftauchen!
https://i.imgur.com/jtKr7ws.png
Frachter ist durch die Rauchfahne nicht zu verkennen
Der Sturm geht los, oder besser: Die Ruhe vor dem Sturm.
Wir steigen auf das Vordeck, bereiten das Deckgeschütz vor und laden das erste Geschoss.
Bachmann hat uns bereits angewiesen, uns Zeit zu lassen für den ersten Schuss und genau das habe ich auch vor.
Wir zielen mit bedacht, die Entfernung wird mehrmals überprüft.
Mit FEUER FREI! kracht unsere 10,5cm Kanone in der stillen Nacht.
Fortsetzung folgt...
Durchaus gewagt so ein Manöver.
Aber wenn der Geleitzug weit genug weg ist, kann es zur not ja mehrmals durchgeführt werden.
Das Geleit war bereits außer Sicht nach dem Auftauchen, daher war das Risiko halbwegs überschaubar. Zumal wir ohne Torpedos nicht allzuviel Wahl hatten auf welche Weise wir den Frachter versenken wollen.
24. November 1940
21:30
Wir haben zu kurz gezielt, unsere Schätzung war zu konservativ.
Schnell wird die nächste Granate geladen.
https://i.imgur.com/oXNO1Hl.png
Erste Granate verfehlt
Diesmal zielen wir besser, wir werden von einer grellen Explosion voraus belohnt.
Wir können noch ein paar Granaten in den Rumpf des Frachters jagen, bis er antwortet.
Maschinengewehrfeuer jagt Ziel- und Planlos in die Nacht.
https://i.imgur.com/kJcdf5Q.png
Die folgenden sitzen
Ein paar weitere Granaten weiter und sie scheinen eine bessere Idee zu haben wo wir sind.
Gute 50 Meter abseits springen Geysire in die Höhe, als die Kanonen des Frachters ihr Feuer eröffnen.
Jede Maschinengewehrsalve liegt näher am Boot.
Die zwanzig Geschosse später drehe ich mich zu Bachmann um
Zwanzig Geschosse abgefeuert Herr Kaleun, bitte einsteigen zu dürfen!
Gerne doch. Feuer Einstellen. Wir gehen auf 30 Meter.
Während ich als letzter Mann auf dem Vordeck die stählerne Leiter am Turm hochklettere, schlägt die nächste Maschinengewehrsalve keine halbe Bootslänge von U-115 entfernt auf das Wasser.
Höchste Zeit das wir unter Wasser kommen.
Kurz darauf kommen wir unbeschadet auf 30 Meter an.
Wir haben ganze Arbeit geleistet, immerhin steht der Frachter oben jetzt in Flammen.
https://i.imgur.com/edRROtX.png
Maschinengewehrfeuer Richtung U-115
Zwanzig Minuten später werden wir belohnt:
Das Sonar meldet, dass der Frachter absäuft.
Jetzt heißt es nur noch eins: Rückmarsch.
Wir tauchen auf und jagen mit halber Fahrt Richtung Heimat, Richtung Lorient.
https://i.imgur.com/SjsSmUC.png
Frachter geht auf Grund
25. November 1940
15:28
Rauchfahne voraus!
meldet einer meiner Ausgucke.
Und tatsächlich: direkt voraus kommt eine Rauchfahne über die Kimm, genauer gesagt Mastspitzen.
Kommandant auf Brücke!
rufe ich nach unten.
Vielleicht haben wir ja noch ein Ziel für unser Deckgeschütz.
Was gibts? ruft Bachmann während er die Leiter erklimmt.
Mastspitzen direkt voraus, scheint ein Frachter zu sein.
Wenn er unbewaffnet ist, können wir vielleicht noch mitm Deckgeschütz ran
Dann aufgehts, wir gehen auf Abfangkurs
Aktuell haben wir echt Glück, die meisten Frachter, die wir finden, kommen direkt auf uns zu, so auch dieser.
45 Minuten später sind wir in Position, Bachmann und Ich sehen uns den Frachter im Seerohr an.
Er ist tatsächlich unbewaffnet.
https://i.imgur.com/m7Kamts.png
Frachter im Sehrohr
Klar zum Überwassergefecht! Klar bei Deckgeschütz!
Beide Maschinen AK voraus! Ruder hart Steuerbord, Kurs 90 Grad Backbord!
Auftauchen!
Die schnelle Folge an Befehlen wird im ganzen Boot wiederholt.
Ich stehe bereit am Turmluk.
Turm kommt frei
Aufgetaucht
Kommen die Meldungen von LI Ehler.
Sobald die "Aufgetaucht" Meldung kommt öffne ich das Turmluk und steig auf den Turm.
Wir arbeiten schnell daran das Geschütz gefechtsbereit zu bekommen, unter uns geht ein Zittern durchs Boot als die Diesel zum Leben erwachen.
Wir zielen auf die Wasserlinie! Bei der Entfernung mit dieser See können wir nicht verfehlen.
Stimme ich meine Mannschaft ein.
Die See um uns herum ist spiegelglatt.
Die eigentlich friedliche Stille des Meeres wird nun von der Kanone U-115s unterbrochen, als das erste Geschoss das Rohr verlässt und in die Hülle des Frachters einschlägt.
Geschoss um Geschoss jagen wir in den Rumpf des Frachter, bis fünf Minuten später ein Feuer an Bord ausbricht.
Ich lasse das Feuer vorerst einstellen, die Besatzung soll eine Möglichkeit bekommen von Bord zu gehen.
Auch Bachmann scheint damit einverstanden zu sein, zumindest duldet er meine Entscheidung wortlos.
Drei Minuten später beginnt der Frachter zu sinken.
Langsam und fast auf ebenem Kiel sinkt der Zosse unter die Wellen.
Wir haben nochmal rund 5000 BRT auf den Grund gesendet.
https://i.imgur.com/hUe4PRT.png
U-115 taucht auf
https://i.imgur.com/Ccq7EHs.png
Schuss aus dem Deckgeschütz
https://i.imgur.com/yiCOgos.png
Frachter steht in Flammen
https://i.imgur.com/HGodoca.png
Frachter sinkt
Wir geben eine Statusmeldung ab, in der wir den BDU über unsere aktuelle Versenkungszahl, unseren Rückmarsch, Standort, sowie Kurs und Fahrt informieren.
Mit 75'000 BRT ist dies die erfolgreichste Feindfahrt der Uboote, die es bis jetzt gab.
50 mehr Tonnage auf einer einzigen Fahrt als Prien und Schepke hatten.
Prien versenkte auf einer Fahrt zwischen dem 3. Juni 1940 und dem 6. Juli 1940 acht Frachter mit 51'189 BRT, dicht darauf ist Schepkes' Fahrt einige Monate später.
Er versenkte zwischen dem 11. und 25. September in nur 14 Tagen 7 Schiffe mit 50'340 BRT.
Und nun werden wir, wenn wir in etwas über 48 Stunden hoffentlich einlaufen, in 28 Tagen elf Schiffe mit 75'060 BRT versenkt haben.
Weiter bringt diese Fahrt die Zahl der von Bachmann versenkten Tonnage auf 175'162 BRT - das wenn nicht für ein Ritterkreuz reicht, weiß ich auch nicht.
Die Antwort fällt ebenso positiv aus, die erste Runde an Land soll auf die Flottillenkommandanten gehen.
https://i.imgur.com/cQoOGI8.png
Kurs auf Lorient
https://i.imgur.com/ANP8Qzc.png
Abgegebene Statusmeldung mit über 75'000 BRT
https://i.imgur.com/5IniuCr.png
Antwort des BDU
27. November 1940
18:10
Die Fahrt durch die Biskaya verlief ereignislos. Mit großer Fahrt konnten wir ungestört hindurchpflügen und folgen nun seit einer halben Stunden einem Sperrbrecher in die Hafenmündung von Lorient.
Wir stehen auf dem Turm, das Land können wir bereits riechen und auch die Männer sind in ausgelassener Stimmung und mit den Gedanken bereits an Land.
Aber so früh können wir uns noch nicht freuen.
In Lorient vor uns erwachen die Suchscheinwerfer der örtlichen Flak zum Leben.
Über den Wind, der von Land zu uns weht, sind die Warnsirenen zu hören.
Die Scheinwerfer fahren herum und einer nach dem anderen erfasst einen der Bomber, die in der Abenddämmerung über Lorient hereinfallen.
Die Flak-Waffen unseres Sperrbrechers bellen los.
Flak besetzen! Klar zum Überwassergefecht kommt der Befehl Bachmanns.
Um es den Bombern etwas schwerer zu machen, scheren wir aus dem Kielwasser des Minenräumers aus.
Zwei der Bomber scheinen unsere einlaufenden Boote in der Dunkelheit ausgemacht zu haben.
Fast synchron gehen zwei der Flieger in den Sturzflug, bereit ihre verbleibende Ladung auf uns und unser Sicherungsschiff abzuwerfen.
In einem gewaltigen Feuerwerk antworten unsre Gewehre und Geschützen dem Maschinengewehrfeuer der beiden feindlichen Maschinen.
Sie stürzen immer tiefer, bis sie schließlich keine hundert Meter über die beiden Schiffe fliegen und - nichts abwerfen.
Der ganze Anflug war nur um ein paar Maschinengewehrsalven loszuwerden.
Der über uns geflogene Flieger stürzt achter von uns in die Bucht, wir haben getroffen!
Ich gebe schnell die Meldung nach unten, noch einen Flugzeugwimpel anzufertigen.
Wir werden zwar in einen bombardierten Hafen einlaufen, aber die Siegeswimpel werden wir trotzdem fliegen.
Zumindest irgendein Propaganda-Fotograf wird schon da sein, wenn wir anlegen.
Wir brauchen sowieso noch gute 1,5 bis 2 Stunden bis wir anlegen, vielleicht hat sich bis dahin auch das Flottillenorchester wieder gesammelt.
Der Hafen ist erstaunlich intakt während wir einlaufen, nur einige wenige Gebäude und Lagerstätten sind in Flammen, diese werden allerdings bereits von der lokalen Feuerwehr versorgt.
https://i.imgur.com/pfhEVX4.png
U-155 hinter einem Sperrbrecher
https://i.imgur.com/bGm3Mdc.png
Suchscheinwerfer des Sperrbrechers, U-115 ist aus dem Kielwasser ausgescheert
https://i.imgur.com/FcRwae3.png
Bomber überfliegt U-115
Um 20:00 Uhr macht U-115 fest, wir werden vom Flottillenkommandanten und BDU persönlich empfangen.
Zwölf Wimpel fliegen an unsrem Sehrohr in der Nacht. Die Männer sind am Oberdeck angetreten.
Die Leinen werden zum Kai geworfen und festgezurrt.
Der hölzerne Gangsteg wird vom Ufer her auf Boot geworfen.
Am Steg spielt die örtliche Marinekapelle.
Stillgestanden! hallen die Worte Bachmanns durch die Nacht.
Jeder Mann an Bord U-115 ist angetreten und schauen gespannt auf die schmale hölzerne Brücke als Dönitz auf das Deck unseres bescheidenen Bootes tritt.
Es ist mittlerweile stockdunkel, das einzige Licht kommt aus der Beleuchtung der Hallen, Baracken und Büros am Ufer.
In diesem Licht sieht der Befehlshaber der U-Boote glatt gespenstisch aus.
Erst jetzt sehe ich, dass er von zwei Berichterstattern dicht verfolgt wird.
Langsam geht er jeden einzelnen unserer Besatzung nach und nach ab.
Jeder, der noch kein Eisernes Kreuz Zweiter Klasse an der Uniform sitzen hat, wird nach dieser Feindfahrt damit ausgezeichnet.
Einige erhalten auch das eiserne Kreuz erster Klasse, unter anderem IWO Peters und LI Ehler.
Nach der Auszeichnung der Besatzung richtet sich der BDU an Bachmann selbst.
Herlichen Glückwunsch Herr Kaleun für diese einzigartige Unternehmung!
Diese Aggressivität, List, Mut und Tapferkeit am Feind zu operieren ist genau dass, was wir brauchen.
Alle Kommandanten der Kriegsmarine können und sollen sich ein Beispiel daran nehmen.
Für ihre außerordentlichen Leistungen verleihen Ihnen hiermit das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes!
Da hat Bachmann doch tatsächlich doch noch das Ritterkreuz erhalten.
Das wird eine Nacht im Kasino werden. Peters und Kohler müssen dasselbe denken, auch die beiden grinsen in der Dunkelheit in sich hinein.
Als wir einige Zeit später im Kasino ankommen, war unser Einlaufen bereits das Thema des Abends.
Wir waren noch nicht wirklich durch die Türe, da wird unser Alte bereits zur Seite gezogen.
Auch für uns wird es nicht entspannter.
Wo man sich befindet, egal ob an der Bar oder an einem der Tische, wir werden durchgängig mit Fragen über unsere letzte Fahrt behackt.
Immer wieder werden uns neue Getränke auszugeben, wohl um uns gesprächiger zu machen.
Die nächsten beiden Tage gehen routinemäßig vonstatten.
Das Boot wird gesäubert und wieder bereit gemacht erneut auszulaufen.
Unser Auslauftermin ist bereits der vierte Dezember.
Heute ist der 30. November, ein relativ kalter Morgen an der französischen Westküste mit guten 5 Grad.
Ich bin gerade dabei wieder an Bord U-115 zu gehen, um die Übergabe der Deckgeschützmunition zu überwachen, als mich Bachmann auf dem Turm aufhält.
Ich hab Nachrichten für Sie IIWO! Ich habe vorhin Post bekommen.
Sie dürfen Weihnachten und Neujahr an Land in Memel verbringen, bei der 24. U-Flottille.
Am 05. Dezember sollen sie spätestens dort sein.
Wird für sie zwar nicht ganz entspannt, aber zumindest an Land.
Von der Seite schaltet sich Hauschildt mit ein
Kommandanten-Lehrgang Mensch! Glückwunsch!
Fortsetzung folgt...
Sehr stimmungsvolle Screenshots - Danke!!!
Da deuten sich ja gravierende Änderungen an, ein neuer Lebensabschnitt wenn man es vorsichtig formuliert.
30. November 1940
09:00
Herzlichen Glückwunsch Manfred grinst mich Bachmann an.
Sie werden nicht allein Fahren, Peters wird auch mit Ihnen unterwegs sein.
Euer Zug geht in guten vier Stunden
Die nächsten Stunden vergingen wie im Fluge.
Ich bedankte mich bei Bachmann und den anderen Offizieren die an Bord bleiben für die vergangenen neun Monate, gehe durch gesamte Boot um mir mein Zuhause auf hoher See nochmal anzusehen.
Allen Leuten an Bord schüttle ich nochmal die Hand bevor ich mich zu unsrem Quartier an Land mache, um meine sehr Überschaubaren Sachen zu packen.
Wenige Stunden später treffe ich mich mit Peters am Pier.
Wir tauschen mit Bachmann noch einige letzte Worte, werfen noch einen Blick auf U-115 und machen uns anschließend auf den Weg zu Bahnhof.
Von Lorient aus geht es nach Paris, wo wir am Abend ankommen. Da wir etwas Zeit haben bis wir den Anschlusszug nach Berlin nehmen, schauen wir uns die Stadt noch etwas genauer an.
Es fühlt sich an wie im Frieden.
Wir schlendern etwas durch die Innenstadt, treten in ein kleines Lokal ein um etwas zu essen.
Es schmeckt vorzüglich. Ich muss unbedingt in Paris einmal Frühstücken oder zumindest im Nachmittag einen Kaffee trinken, immerhin soll das Ihre Spezialität sein.
Wir werfen noch einen neugierigen Blick auf den Eiffelturm, bevor wir wieder zum Bahnhof zurückkehren, um den Nachtzug nach Berlin zu erwischen.
Am Schalter angekommen lösen wir ein Ticket und begeben uns anschließend in unser Quartier für die Nacht.
Glücklicherweise bleibt unser Abteil, welches auf 4 Personen ausgelegt wäre, leer.
Den Tag über verbringen wir in Berlin, auch hier ist keine Spur des Krieges zu erkennen.
Danach geht es weiter nach Warschau und von dort nach Danzig.
Am dritten Dezember kommen wir spät Abends am Flottenstützpunkt an.
Die Wache am Eingang wirkt etwas mürrisch, meldet uns dann aber beim Flottillenchef Kapitänleutnant Hannes Weingärtner an.
Weingärtner ist bereits im April 1928 der damaligen Reichsmarine beigetreten und hat somit einiges an Erfahrung an Bord verschiedenster Schiffe, eingeschlossen das Kommando über drei Boote des Typ II.
Auf zwei Unternehmungen im Krieg hat er ein Schiff versenkt sowie einige Minen in der Tees-Bucht im Norden Englands gelegt, bevor er als Kommandant der zu diesem Zeitpunkt als U-Ausbildungsflottille Danzig bekannten 24. U-Flottille abkommandiert wurde.
Er empfängt uns mit weit ausgestreckten Armen.
Ihr müsst die beiden von Bachmanns Boot sein!
Wisst Ihr, er war einer der ersten Kommandanten, die unter mir lernen durften!
Bitte, gebt eure Koffer meiner Sekretärin, euch wir dann ein Zimmer zugewiesen.
Wir müssen jetzt erstmal ins Kasino, mich interessiert es unheimlich wie eure letzte Unternehmung ablief, immerhin ist seit Tagen im Radio und Fernsehen nur davon die Rede!
Na toll denke ich mir, jetzt sind wir schon Propagandamittel geworden.
Peters und ich versuchen uns etwas bedeckt zu halten und die Fahrt etwas herunterzuspielen, da aber die Anwesenden immer wieder darauf bestanden, dass wir mehr erzählten und entsprechend auch einige Getränke an der Bar springen ließen,
wurden aus einigen Versenkungen und Deckgeschützgefechten gefährliche, heroische Aktionen bei der jeder einzelne Mann an Bord eine Auszeichnung erhalten müsste.
Bis spät in die Nacht saßen wie so zusammen.
Der nächste Morgen rächte sich entsprechend. Der Kopf fühlt sich an als wäre er zwischen den Dieseln eingeklemmt, im Magen ein Gefühl als hätte man von der Bilge getrunken.
Trotzdem geht unsere Ausbildung nun los, die sich über die nächsten Wochen erstrecken soll.
Zu Anfang geht es los mit einiger Theorie mit einigen praktischen Übungen, zum Schluss erfolgt dann der Höhepunkt des Kommandanten-Lehrgangs, der Torpedoschießabschnitt.
Über die gesamte zweite Januarwoche erstreckte er sich.
Frühmorgens ging es mit einem der Boote raus in die Ostsee, wo wir uns in verschiedenen Übungen behaupten und Torpedos abschießen mussten.
Bis in den Abend und zum Teil sogar bis nach Mitternacht, dann mit beleuchteten Übungstorpedos, ging das ganze.
Jeder Kommandantenschüler löste bestimmt 30-40, wenn nicht sogar 50 Torpedos innerhalb einer Woche, mehr als in zwei oder drei Monaten an der Front zu erwarten war.
Zum Abschluss hielt Weingärtner eine kurze Rede, gefolgt von einer weiteren Rede von Dönitz.
Von den beiden Reden habe ich nicht viel mitgenommen, es war das übliche Gerede von Erfolg, Mut und so weiter.
Ich war in Gedanken bereits beim nächsten Schritt, als wir unsere Umschläge mit unseren Marschbefehlen erhalten.
Einige Momente später war es so weit.
Ich hielt meinen Marschbefehl in Händen.
Ich soll über ein Boot das Kommando übernehmen, dass in Lorient bereits in Dienst ist.
Das Kommando über... U-115!
Fortsetzung folgt...
Glückwunsch zum neuen Kommando! :prost:
Wir hoffen auf weitere erfolgreiche Fahrten!
18. Januar 1941
16:00
Ich bin mir nicht sicher, ob nicht Bachmann selbst da seine Finger im Spiel hatte und seine Position als führendes U-Boot Ass genutzt hat, um bei Dönitz ein Wort einzulegen.
Immerhin war ich nur 9 Monate als Wachoffizier auf 6 Unternehmungen an Bord U-115, bis ich zum Kommandantenlehrgang geschickt wurde. Und nun kehre ich als Kommandant zu meinem alten Boot zurück.
Das kann doch kein Zufall sein. Vor drei Tagen war ich noch mit Peters im Zug nach Berlin, wo wir uns verabschiedeten.
Er wurde zur Baubelehrung eines in Bau befindlichen Boots geschickt. Typ VII meinte er, wahrscheinlich Ausführung C, aber das wusste er noch nicht.
Auf jeden Fall wird er die nächsten paar Monate nicht an der Front sein.
Der Kommandant kommt in der Regel einen Monat vor Indienststellung dazu, ähnlich wie der Rest der Crew.
Zuvor ist der Hauptverantwortliche der zukünftige Leitende Ingenieur des Boots mit einem Teil des Maschinenpersonals.
Danach folgen Werfterprobungen mit dem Werftpersonal und zu guter Letzt erfolgt die Ausbildung der Besatzung in der Ostsee.
Insgesamt kann das alles einige Monate in Anspruch nehmen.
Im Gegensatz dazu werde ich bereits eine oder zwei Unternehmungen hinter mir haben, wenn Peters das erste Mal mit seinem Boot ausläuft.
Über Silvester hatten wir ein paar Tage frei.
Ich nutze Sie, um den Jahreswechsel bei meiner Familie in Regensburg zu verbringen.
Am letzten Tag des Jahres kam ich an, und zu meinem Überraschen stellte ich fest, dass mein Bruder da war.
Auch er hatte Fronturlaub und war aus Norddeutschland von seinem Luftwaffenstützpunkt angereist.
Die Gespräche gingen Hauptsächlich um den Krieg.
Vater ist der Überzeugung, dass er bald vorbei sein muss.
Immerhin sind wir aktuell an keiner Front auf dem Boden gebunden, unsere U-Boote melden Erfolg nach Erfolg und die Luftwaffe kann die meisten Bomber-Formationen der Briten zurückweisen meint er.
Ich sehe das ganze Etwas skeptischer, da England noch lange nicht auf den Knien ist, und auch mein Bruder schaut skeptisch.
Mutter hält sich aus unserer Diskussion raus, betont aber immer wieder, dass wir ja auf uns aufpassen sollen.
Später stießen wir zum neuen Jahr an, und früh am nächsten Tag mussten wir uns wieder auf den Weg machen.
Während mein Zug in Lorient einläuft, denke ich nochmal über das Familientreffen an Neujahr nach.
Ich klopfe Abergläubisch auf die Holzverkleidung, dass das Treffen nicht das letzte war.
Minuten später kommt mein Zug mit einem Ruck zum Stehen. Von meinem Platz aus konnte ich bereits Kohler am Bahnhof stehen sehen.
Ich stieg aus, schüttelte ihm die Hand und machten uns direkt auf den Weg zum Pier.
I WO Kohler meldet sich zum Dienst Herr Kommandanten Eppen! grinste er mich an als er mich sah.
Schön dich wieder hier zu haben Mani. Bachmann ist aktuell an Bord U-115, er meinte wir sollen einfach vorbeikommen, die Formalitäten können wir uns auch sparen.
An Bord wir gemunkelt, dass er seine Hand bei deiner Versetzung im Spiel hatte.
Würd mich absolut nicht wundern antworte ich ihm. Mit der letzten Fahrt hat sich Bachmann ja als führendes Ass der U-Bootwaffe aufgestellt, mit 225'797 versenkten BRT.
Aber wie haben sich die neuen Offiziere geschlagen?
Ja wir haben einige Neuzugänge erhalten. Mittlerweile sind es sogar drei neue Offiziere.
Als neuen III WO haben wir Josef Wockel bekommen, ist etwas schüchtern aber fachlich ist er Laut Bachmann der beste Navigator, den er je zu Gesicht bekommen hat.
Selbst nach zwei Wochen ohne Besteck stimme unsere Position auf ein paar Seemeilen.
II WO ist jetzt Josef Schmalz. Sehr Parteitreu und versucht immer wieder seine Parolen an den Mann zu bringen, was aber von Bachmann immer schnell unterbunden wurde.
Als I WO bin jetzt ich hier, wurde quasi vom III WO nach oben befördert.
Der Leitende ist jetzt Hauschildt, da Ehler vor 'ner Woche zur Baubelehrung eines neuen Boots kommandiert wurde.
Dafür haben wir Otto Weiss als Obersteuermann an Bord. Wird seine erste Unternehmung als Offizier sein, davor war er auf drei Unternehmungen in einem Typ VII als Fähnrich dabei, also zumindest nicht ganz grün.
In der Besatzung hatten wir ein paar Abgänge und Neuzugänge, wie immer eigentlich. Aber der Großteil der Crew ist noch derselbe.
Das hört sich doch alles schonmal sehr zuversichtlich an entgegnete ich, als wir uns auf dem Pier U-115 näherten.
Bachmann stand auf dem Turm und erwartete uns bereits.
Willkommen an Bord Herr Kommandant! ruft er uns zu, als wir über das schmale, hölzerne Brett auf die stählerne Hülle des Bootes steigen.
Ich hoffe die Zugfahrt war entspannt. Der Großteil der Besatzung ist noch auf Urlaub, das Auslaufen ist im Moment für den ersten Februar geplant.
Ich denke einen Gang durch das Boot können wir uns sparen, aber zumindest ihren neuen Schlafplatz zeig ich dir.
Immerhin ist das der beste Platz im Boot.
Bachmann führt mich ins Altbekannte innere von U-115. Durch das Kugelschott in der Zentrale Richtung Bug weist er mich zum Kapitänsquartier.
Zentral im Boot gelegen ist es der perfekte Platz des Kommandanten. Gegenüber des Funk- und Horchraums und bei geöffnetem Schott mit Blick in die Zentrale ist es am Knotenpunkt des Bootes.
In einige kleine Schränke können persönliche Gegenstände und andere Sachen aufbewahrt werden.
Das ganze Abteil kann mithilfe eines Vorhangs vom Rest des Bootes getrennt werden, um etwas Privatsphäre herzustellen.
https://i.imgur.com/rFKimPL.png
Blick auf die Kommandantenkoje
https://i.imgur.com/dzG8TNg.png
Sicht auf die Zentrale und Horchraum
Wir unterhalten uns noch etwas über die verschiedenen Vorgänge an Bord, die ich als II WO nur über Umwege mitbekam oder einfach nicht direkt involviert war.
Danach verlässt er das Boot, um seine eigenen Sachen zu packen und sich auf den Weg zu seiner neuen Stelle, Kommandant der neu aufgestellten 22. U-Flottille.
Stationiert in Gotenhafen ist es eine neue Schulflottille.
Über den restlichen Tag richte ich mir das kleine Quartier ein.
In den nächsten eineinhalb Wochen wird das Boot für die nächste Feindfahrt bereit gemacht.
Nach der letzten Feindfahrt Bachmanns mit weiteren versenkten 50'000 BRT war U-115 regelrecht Leergeschossen.
Es gab keine Deckgeschütz Munition mehr, sogar die Leuchtgranaten waren verschossen, kein Torpedo war mehr Bord.
Lediglich ein paar Hundert Schuss für die Flak war noch da.
Wir haben also etwas zu tun. Kohler und ich planen die Versorgung über die nächsten Tage, bis die gesamte Besatzung wieder eintrifft.
Eine gute Woche haben wir Zeit um U-115 auslaufbereit zu bekommen.
Fortsetzung folgt...
01. Febuar 1941
01:40
Wir sind bereit zum Auslaufen.
Ich warte nur noch auf die Klarmeldung von I WO Peters.
Die Treibstoffbunker sind vollständig gefüllt, der Proviant quillt aus allen verfügbaren Spalten des Bootes.
Auch die Kojen sind bis zum letzten Mann gefüllt.
Fünf Offiziere, 19 Unteroffiziere und 32 Matrosen bilden nun meine 56 Mann starke Besatzung.
Die meisten Männer kenne ich bereits und nun bin Ich derjenige, zu dem alle nach oben Blicken.
https://i.imgur.com/wM3jdz4.png
Gesamte Besatzung von U-115
Auf meiner ersten Unternehmung soll ich das Boot bis nach Freetown vor der afrikanischen Ostküste bringen.
Wir werden gute zwei Wochen unterwegs sein um ins Einsatzgebiet zu kommen.
01:58
Unter- und Oberdeck Seeklar! Mannschaft bis auf Maschinenpersonal an Deck angetreten.
Mit diesen Worten von I WO Kohler beginnt meine erste Fahrt als Kommandant.
Ich richte ein paar kurze Worte an die Männer, halte mich allerdings, ähnlich wie Bachmann, kurz.
Eine Minute später löst sich U-115 langsam vom Pier, und mit leise surrenden E-Maschinen geht es in die Bucht des Hafens in Lorient.
Eine Gute Stunde später haben wir den Hafen und seine Liegeplätze verlassen. Wir schalten auf die Diesel um und gehen mit 6 Knoten weiter in die Bucht von Lorient.
Der Sperrbrecher wartet bereits auf uns, und wir schwingen in sein Kielwasser.
Um halb sieben verabschieden wir den Sperrbrecher wieder, und mit besetzen Flak-Kanonen geht es in die Biskaya.
Mit 10 Knoten Marschfahrt laufen wir nun Richtung ET42. Wir werden gute zwei Wochen brauchen bis wir dort sind.
https://i.imgur.com/8gHKRsA.png
Auslaufen
https://i.imgur.com/USuoznI.png
Blick vom Turm
https://i.imgur.com/s1D28E2.png
Im Kielwasser des Sperrbrechers
https://i.imgur.com/A3CSTqb.png
Besetze Flak-Waffen
https://i.imgur.com/CX9T0wu.png
Kurs für die nächsten beiden Wochen
07. Febuar 1941
07:30
Unsere erste Woche auf See ist sehr ruhig verlaufen. Nach dem Verlassen der seichten Küstengebiete der Biskaya trat die Flak-Besatzung weg und wie liefen weiter aufgetaucht.
Seither hatten wir keinen Feindkontakt. Das Wetter ist bisher auch sehr gut. Wir hatten fast keinen Wind und Seegang.
Lediglich in einer Nacht rollte das Boot etwas bei ein bis zwei Meter hohen Wellen.
Jetzt stehen wir gute 300 km Nord westlich von Madeira, etwas über die Hälfte des Weges liegt noch vor uns.
Emil Reinsdorf, unser neuer Funker, hat uns in der Zwischenzeit bereits gewarnt, dass die Luftwaffe in Freetown anscheinend eine der besten aktuell sein sollte.
Zumindest kommen sehr viele Meldungen von Booten in derselben Umgebung rein, dass sie vor Fliegerbomben tauchen mussten.
Wir werden sehen.
14. Febuar 1941
03:19
Wir stehen 700 Kilometer Nord-Westlich von Freetown, und die Warnungen über Funk bewahrheiten sich.
Die Männer auf der Brücke konnten in der hellen Vollmondnacht einen Bomber ausmachen, der auf uns Zuhält.
Mit Alarm geht es schnell in die Tiefe.
Wir sind auf 30 Meter, als querab zwei Bomben explodieren. Das Boot bleibt unbeschädigt.
https://i.imgur.com/mpArohn.png
Flugzeug im Anflug bei Nacht.
06:05
Ich lasse nach einem Rundblick wieder auftauchen.
Ich kann mir den Angriff eigentlich nur dadurch erklären, dass unser Kielwasser bei einer Vollmondnacht sehr stark leuchtet und wir so entdeckt wurden.
Hauschildt meint, dass es die Engländer eventuell bereits geschafft haben, ihr Radar so klein zu Bauen, dass es auf Flugzeuge passt.
Nichtsdestotrotz tauchen wir auf.
Mittlerweile ist es hell genug, dass wir anfliegende Bomber besser sehen können.
08:20
Alarm - wieder geht es in den Keller, zwei Bomben explodieren achtern.
Wir haben noch ein gutes Stück in unser Planquadrat, daher lasse ich zwei Stunden später wieder auftauchen und mit halber Fahrt weiterlaufen.
Keine volle Stunde nach dem Auftauchen haben wir gerade die Batterien wieder geladen, als wir wieder in den Keller gezwungen werden.
Ich entscheide mich nun doch dazu den restlichen Tag auf 60 Meter Tiefe zu verbringen.
Hoffentlich bringt uns die Nacht etwas mehr Ruhe.
20:20
Wir tauchen auf. Leider ist der Mond immer noch sehr hell, ich weise die Männer daher nochmal an, umso aufmerksamer zu sein.
Mit halber Fahrt geht es weiter in die Richtung unseres Einsatzgebiets, gute 250km haben wir noch vor uns.
22:32
Die Stille der Nacht wird durch einen Schrei auf dem Turm gebrochen.
DECKUNG!
Fast gleichzeitig hört man in der Zentrale das Einschlagen von Maschinengewehrfeuer in die hölzerne Deckverkleidung, gemischt mit Metallischem klirren, als weitere Geschosse an den Seiten des Boots abprallen und ins Wasser gelenkt werden.
Die ersten beiden Männer kommen trotz des Beschusses aus dem Turm nach unten, offensichtlich plant Kohler nach dem Angriff Alarm zu geben und zu tauchen.
Bereit für Alarmtauchen! gebe ich vorbereitend den Befehl, um später schneller auf Tiefe zu kommen.
Das alles bringt uns natürlich nur etwas, wenn wir nicht getroffen werden.
Über uns hört man das Feuer verstummen und die Flugzeugmotoren aufheulen - Er überfliegt uns.
Die erwarteten Explosionen bleiben aus.
ALARM!
Wenige Sekunden später ist das Turmluk dicht und die Luft entweicht aus den Ballasttanks - U-115 geht mit starker Vorderlastigkeit in die Tiefe.
Wir sind bereits auf 60 Meter und das Boot ist durchgependelt, als hinter uns insgesamt 8 Bomben explodieren.
Außer ein paar Holzbrettern auf Deck gibt es keine Schäden.
https://i.imgur.com/497Mjvg.png
Maschinengewehrsalven schlagen auf U-115 ein
15. Febuar 1941
00:04
Ich wollte gerade wieder auftauchen lassen, als unser Horcher einen Frachter meldete.
Wir gehen auf Sehrohrtiefe, ich will den Frachter getaucht abfangen, falls es möglich ist, um einen erneuten Flugzeugangriff zu vermeiden.
Eine Stunde später kommt der Frachter in der Nacht in Sicht.
Langsam manövriere ich das Boot in eine gute Schussposition und bereite die Unterlagen vor.
Der Frachter ist relativ klein, zwei, vielleicht dreitausend Tonnen schätze ich.
Als er näherkommt, überblicke ich wiederholt seine Aufbauten, er scheint nicht bewaffnet zu sein.
Nach Bachmanns Vorbild entschließe ich mich dazu, dass Risiko einzugehen.
Das Boot schwingt auf Parallelkurs zum Frachter.
Die Deckgeschützmannschaft bereitet sich auf das erste Überwassergefecht unter meinem Kommando vor.
Ich gib II WO Schmalz die Freiheit, selbst zu entscheiden auf welche Bereiche gezielt wird und wann genau er das Feuer eröffnen will, ähnlich wie Bachmann mir eigentlich immer entsprechende Freiheiten gelassen hat.
01:27
Mit großer Fahrt tauchen wir auf.
Die Deckgeschützmannschaft klettert durch Turmluk nach oben und weiter auf das Vordeck.
Ich habe Ihnen den Vortritt gelassen, da die paar Sekunden, die so eingespart werden doch entscheidend sein können, falls der Frachter doch bewaffnet sein sollte.
Kurz darauf ist die 10,5 cm Kanone entsichert und der erste Schuss verlässt krachend das Rohr.
Schon dieser erste Schuss trifft sein Ziel in der Hülle des Frachters.
Er versucht auszuweichen, allerdings vergeblich.
Wenige Minuten später treffen wir anscheinend einen Munitionsbunker des Frachters.
In einer ohrenbetäubenden Explosion werden die Aufbauten zusammen mit allem, dass sich irgendwo an Deck befand, zerrissen und von Bord geschleudert.
Übrig bleibt lediglich die brennende Hülle des Schiffs, und selbst diese verschwindet um 01:35 in den Fluten.
Die Mannschaft ist nach zwei Wochen ohne Erfolg außer sich, als wir mit großer Fahrt vom Versenkungsort ablaufen.
Falls die doch einen Hilferuf senden konnten, will ich nicht in der Gegend bleiben.
Während wir mit 14 Knoten an der Oberfläche laufen, freue ich mich doch irgendwie darüber, nun den ersten Frachter unter meinem Namen versenkt zu haben.
Wie vielen Männern wird das ganze wohl das Leben gekostet haben? Und wie viele werden es noch werden?
Nachdem II WO Schmalz das Deckgeschütz wieder gesichert hat und I WO Kohler die Brückenwache übernommen hat, ziehe ich mich in meine Koje zurück, begleitet von einer eigenartigen, zwiegespaltenen Freude.
https://i.imgur.com/IA8RBXY.png
Frachter im Sehrohr
https://i.imgur.com/RNV7Pwa.png
Feuer wird eröffnet
https://i.imgur.com/bFejaeg.png
Treffer
https://i.imgur.com/xzYliZA.png
Brennender Frachter versinkt in den Fluten.
Fortsetzung folgt...
Dieser AAR ist für die Wahl zum AAR des Quartal II/2024 nominiert!
Abmarsch ins Wahllokal!!!
https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31627
Wilhelm Klink
17.07.24, 22:49
Danke für die Fortsetzung!
Aber eine Frage: Auslaufen mit E-Maschine? Wurde das wirklich gemacht? Wir hätten gedacht, dass man die Battterie schont um bei Alarmtauchen so viel Saft wie möglich zu haben. Man weiß ja nie, wann man zum Laden wieder an die Oberfläche kommt...
15. Februar 1941
02:11
Wir brauchen noch gute 10 Stunden bis in unser tatsächliches Einsatzgebiet.
Mich erschaudert es vor der Vorstellung, dass wir in dieser Zeit noch tiefer in die Luftabdeckung der Briten hineinfahren müssen.
Und ich bin nicht der einzige. Weiss meinte unterm Abendessen noch, wir könnten ja jetzt einfach Kurs West setzen und behaupten wir wären bei Freetown.
Allerdings wurde der Vorschlag von Kohler sofort unterbunden.
Ich lasse den Wachturnus auf zwei Stunden straffen, in der Hoffnung der Brückenwache mehr Pause zu geben und unsere Chancen etwas zu erhöhen.
08:08
Alarmtauchen! Das erste des Tages, zwei Bomben explodieren hinter dem Boot.
Wir werden etwas durchgeschüttelt, aber keine Schäden.
https://i.imgur.com/2TriwmL.png
Bomben explodieren hinter U-115
09:59
Wir tauchen zwei Stunden später nach einem Rundblick wieder auf.
Aktuell möchte ich den Tag noch nicht getaucht verbringen, wir haben immerhin noch etwas Weg vor uns bis wir in EG65 angelangt sind.
Wenn wir jetzt bereits unseren Tag auf 60 Meter verbringen brauchen wir noch zwei Tage.
Zumal wir ja auch bei Nacht nicht komplett sicher sind.
11:09
FLUGZEUG BACKBORD QUERAB!
ist in der Zentrale der aufgeregte Schrei von einem der Wachhabenden zu hören.
ALAARM!
Kommt im fast selben Moment der Ruf von IWO Kohler, der aktuell Wachhabende Offizier.
Jetzt schaut aber mal das ihr runterkommt da, wir sind hier zwar auf einem Boot, aber ein Luxusdampfer sind wir noch lange nicht!
.
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Verdammt!
RUDER HART BACKBORD!
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FLUUUUUTEN!
Das Turmluk wird zugedreht, zischend entweicht die Luft aus den Tanks, die Tiefenruder liegen vorne bereits hart unten, der Bug schneidet unter.
Maschinengewehrfeuer schlägt auf das Heck des Bootes ein.
Kohler ist bereits in der Zentrale.
Sieh zu, dass die Kutsche hier nach unten kommt! Der ist bereits verdammt nah, deswegen auch das Ruder Herr Kapitän.
So überschießt der hoffentlich mit seinen Bomben, wenn wir direkt drauf zusteuern.
Die Kutsche taucht was drin ist, das tolle Manöver kostet uns einiges an Geschwindigkeit! entgegnet Hauschildt etwas mürrisch.
Nana meine Herren, jetzt mal halblang! Ruder Mitschiffs. Wenn er jetzt noch richtig zielen kann, während wir tauchen und nen Hacken schlagen dann Respekt. mische ich mich mit ein.
Ich schaue auf den Tiefenmesser, 20 Meter. Unseren kritischen Punkt haben wir überwunden und jetzt geht es schnell auf Tiefe.
Bevor die Nadel jedoch 25 Meter erreicht, explodieren zwei Bomben.
Nah - zu nah.
Das Boot wird mit einer wahnsinnigen Wucht zur Seite versetzt.
Der Druckkörper knarzt fürchterlich, Glühbirnen zerspringen.
Karten, Männer, Proviant, alles das nicht verschraubt und festgemacht ist, wird gegen die Wand des Bootes geschleudert.
Ich konnte mich gerade noch am Kartentisch festklammern, um nicht durch das Boot geworfen zu werden.
Es ist deutlich zu spüren, dass sich der Bug senkt.
Einen Moment später erwacht die Notbeleuchtung zum Leben.
Die Männer versuchen sich aufzuraffen.
Wir sind auf 30 Meter, 45 Grad Vorderlastigkeit.
BEIDE E-MASCHINEN DREIMAL AK!
TIEFENRUDER VORNE OBEN VOLL
HINTEN UNTEN VOLL
Hauschildt versucht, dass außer Kontrolle geratene Boot unter Kontrolle zu bringen.
Die restliche Besatzung wirkt wie gelähmt.
WO BLEIBEN DENN DIE MELDUNGEN?
Rufe ich unterdessen je nach vorne und hinten ins Luk.
Das scheint die Männer in Bewegung zu bekommen, da auch die im hintersten Teil der Zentrale wieder aus Ihrer Starre erwachen und den Befehl, endlich Status zu melden, weiterzugeben.
Sekunden darauf folgt die Antwort:
BUGRAUM KLAR, KOMMEN AUFGRUND DER LASTIGKEIT ABER NICHT WEG HERR KOMMANDANT!
DANN HEISSTS JETZT KLETTERN! mischt sich Hauschildt ein.
ALLE MANN AUCHTERAUS!
60 Meter, 40 Grad Vorderlastigkeit verrät mit ein weiterer Blick auf die Instrumente.
Die ersten Männer erscheinen aus dem Bugraum und rennen nach hinten.
Vor dort sind nun auch die Meldungen da. Achterschiff klar heißt es.
Auch das restliche Boot ist klar. Zumindest was Schäden angeht.
Hauschildt kämpft immer noch mit dem Boot.
80 gehen durch
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90 Meter
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100 Meter
Wir haben immer noch 30 Grad vorlast, allerdings können so die Männer wieder besser durchs Boot rennen und immer mir gehen ins Heck.
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110 Meter
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120 Meter
Bei 10 Grad Vorlast befiehlt Hauschildt der Besatzung wieder, auf ihre Positionen zurückzugehen, um den Trim nicht zu stark zu beeinflussen,
gleichzeitig lässt er die Tiefenruder etwas aufkommen.
Unser Fall ist gestoppt.
Etwas später folgt anschließend die erleichternde Meldung:
Boot auf 130 Meter abgefangen und durchgetrimmt Herr Kommandant!
Sehr schön. Das wird noch etwas werden mit diesem Freetown, dass sag ich euch. Von nun an bleiben die Tanks an der Oberfläche vorgeflutet.
Jede halbe Sekunde ist wichtig. Ich will nicht nochmal zwei so Kanister unterm Arsch explodieren haben. Da bin ich allergisch gegen.
Wir bleiben vier Stunden getaucht, jeder soll sich mal kurz ausruhen. Dann tauchen wir wieder auf.
Jawohl Herr Kommandant
https://i.imgur.com/OuVqj4R.png
Bomber im Anflug
15:03
Tauchen wieder auf. Das Meer ist fast spiegelglatt.
Weiter geht es mit vorgefluteten Ballasttanks.
Mit zu viel Seegang ist das ganze nicht drin, da sonst der Turm zu viel überspült wird.
15:11
Ich war gerade auf dem Turm, um zu sehen, wie niedrig wir jetzt im Wasser liegen, als der nächste Bomber entdeckt wird.
Mit schrillenden Alarmglocken geht es in die Tiefe.
Schmalz misst in der Zentrale mit seiner Stoppuhr - In 40 Sekunden auf 20 Meter. Sonst sinds 42 bis 43.
Drei Sekunden die über unser Leben entscheiden können.
17:02
Wir tauchen wieder auf. Unsere letzte Etappe unter Wasser hat uns in unser Zielgebiet gebracht.
Mit halber Fahrt und vorgefluteten Tauchzellen starten wir unser Suchmuster.
https://i.imgur.com/Wd2v7Aw.png
U-115 mit Vorgefluteten Tanks. Das Deck ist komplett unter Wasser.
17:12
Wieder Alarmtauchen. Wieder keine Bomben.
Wie lange wollen wir herunten bleiben Eppen? erkundigt sich Hauschildt unmittelbar nach dem Tauchen.
Wir saugen den ganzen Tag bereits an den Batterien und konnten sie noch nicht wirklich laden.
Wir haben zwar noch zwei drittel, aber wenn dass noch länger weitergeht wird irgendwann kritisch
Ich weiß ja Josef erwidere ich. Jetzt sind wir aber zumindest in unserem Planquadrat.
Wir gehen auf 50 Umdrehungen, alle nicht benötigten Elektrischen Geräte aus. Wir tauchen bei Dunkelheit in etwa drei Stunden bereits wieder auf, aber die haben uns bereits bei Nacht angegriffen
Fortsetzung folgt...
Aber eine Frage: Auslaufen mit E-Maschine? Wurde das wirklich gemacht? Wir hätten gedacht, dass man die Battterie schont um bei Alarmtauchen so viel Saft wie möglich zu haben. Man weiß ja nie, wann man zum Laden wieder an die Oberfläche kommt...
Das auslaufen mit der E-Maschine haben wir mehrmals in verschiedenen Büchern gelesen, sollte also historisch sein.
Und direkt außerhalb der Häfen ist in der Regel genug seichtes Gewässer, in denen nicht getaucht werden kann, aber bereits mit Diesel gefahren wird.
Somit kann dort die Batterie wieder geladen weden.
Wir denken, dass das damit zusammenhängt, dass es warscheinlich einfacher war mit den E-Maschinen das Boot zwischen 1-7 Knoten rum zu steuern. Immerhin hat die kleine Reguläre Fahrtstufe der Diesel bereits 7 Knoten.
Sonderlich schnell darf unsres Wissen nach ohnehin in Häfen, insbesondere "geschlosseneren" nicht gefahren werden, da sich sonst die Bugwelle aufschaukeln kann und festgemachte Schiffe beschädigen könnte.
Allerdings haben wir dazu keine Quellen oder ähnliches, das müssten wir erst nochmal genauer recherchieren.
Zumal durch die Verwendung der E-Maschinen auch das Risiko minimiert wurde, im Hafenbereich abgeworfene akustische Grundminen auszulösen.
15. Februar 1941
20:08
Wir tauchen wieder auf, im Rundblick konnte ich keinen Feindbomber entdecken.
Hoffentlich bleibt der Himmel sauber.
Da wir während der Tauchfahrt endlich unser Operationsgebiet erreicht haben, starten wir ein Suchmuster.
Vielleicht finden wir ja doch etwas in dieser Wasserwüste
21:20
Ich stehe auf dem Wintergarten und beobachte das Meer, als Hauschildt hinter mir auftaucht.
Gute Nachrichten! Die Batterien sind wieder randvoll
Sehr gut LI. Damit wieder beruhigt?
Absolut Herr Kommandant. Und ich kanns absolut nicht erwarten, wenn wir hier wieder wegkommen.
Geht mir genauso, Viermal an einem Tag wegtauchen zu müssen, zweimal davon 10 Minuten nach dem Auftauchen.
Das ist auf Dauer einfach nicht durchzuhalten. Hoffentlich bleibt die Nacht ruhig.
16. Februar 1941
09:54
Über 12 Stunden war es ruhig. Aber der neue Tag schickt uns mit einem "ALARAM" und kreischenden Alarmglocken in die Tiefe.
Bomben bleiben wieder aus.
Ich will den Stress und das Risiko von gestern nicht wiederholen, wir bleiben bis zum Abend getaucht.
Da wir nicht angegriffen wurden in der Dunkelheit, schiebe ich die Angriffe vor zwei Tagen auf eine Kombination aus Mondlicht und etwas Pech.
20:07
Wir tauchen für die Nacht auf.
Während wir getaucht waren, hat sich das Wetter erheblich verschlechter, wir kämpfen uns nun gegen Wind bis zu 15 m/s und hohe Wellen.
Unseren Einsatzbefehl haben wir mittlerweile erfüllt und die weitere Entscheidung fällt mir nicht schwer:
Weg von Freetown.
Das Boot zittert, als die Diesel in der schweren See auf halbe Fahrt getrieben werden, um so schnell es geht nach Westen abzuhauen.
Weg von Freetown, Weg von der RAF unter dem Schutz des Wetters.
https://i.imgur.com/6B35CJB.png
U-115 kämpft sich durch die Wellen
https://i.imgur.com/13SDtkR.png
Kurs nach Westen
17. Februar 1941
18:55
Am darauffolgenden Abend haben wir die 1000 km Grenze zu Freetown überwunden.
Beide Maschinen wieder kleine Fahrt, Kurs Nord. gebe ich durch.
Dann hoffen wir mal das die RAF hier nicht mehr hinkommt sobalds s Wetter besser wird schaltet sich IWO Kohler ein.
Absolut. stimme ich zu. Und dass wir noch ein paar mehr Frachter finden, 16 Tage auf See und erst einmal etwas gefunden ist doch etwas mager.
Die vielen Geleitzüge zeigen anscheinend doch Effekt. Fast jeder Dampfer fährt mittlerweile mit 20 anderen und Sicherung umher. Es sind fast keine Einzelfahrer mehr unterwegs.
Leider, Leider IWO. Und der BDU schickt uns hierher, in die südliche Hölle des Löwen auf die Suche nach den vermeintlichen übrigen Einzelfahrern. Na schönen Dank auch.
20. Februar 1941
06:51
Der Nebel macht uns ganz schön zu schaffen Herr Kommandant meldet mir IIWO Schmalz, der gerade am Ende von seiner Brückenwache wieder in die Zentrale kommt.
Seit gestern Abend sind wir in eine gewaltige Nebelsuppe gekommen. Wir haben ein paar hundert Meter Sicht. Vom Turm aus kann man immerhin noch das gesamte Vordeck sehen, aber weiter reichts auch nicht.
Danke IIWO. Wir bleiben noch etwas aufgetaucht bis wir in ner guten Stunde unser Planquadrat erreicht haben, dann gehts alle paar Stunden mal zum Rundhorchen, wollen uns ja nicht übern Haufen fahren lassen.
https://i.imgur.com/QLMmExZ.png
Unser neues Suchhgebiet
22. Februar 1941
08:03
Der dichte Nebel hält seit zwei Tagen an und kein Ende ist in Sicht.
Unser letzter Kontakt ist nun über eine Woche her. Trotz regelmäßigem Rundhorchen finden wir nichts.
Die Langeweile steht der Besatzung ins Gesicht geschrieben.
Als ausgleich hat Kohler angefangen im Bugraum Schachunterricht zu geben.
Er fand es leid immer nur gegen unsren Horcher, Oesten zu spielen.
08:59
Funkspruch Herr Kommandant!
meldet mir Emil Reinsdorf, unser Funker.
Ich sitze gerade auf meiner Koje, brauch also nur meine Hand auf die andere Seite des Bootes strecken und Emil gibt mir den kleinen Zettel in die Hand.
Na, was gibts? fragt Hauschildt neugierig nach. Er muss die Meldung von der Offiziersmesse aus gehört haben.
Wir dürfen nicht mehr Angreifen Josef. Also schon, aber wenn wir einen Geleitzug finden müssen wir jetzt melden und sind dann entsprechend Fühlungshalter.
Bisher durften wir ja einfach Angreifen. Wird dann schön stressig für eure Funkerei meine ich noch zu Emil.
Ist ja doch irgendwo sinnvoll meint Hauschildt, wenn der Gegner seine Kräfte konzentriert, sollen wir das auch machen. Zumal die Rudeltaktik über das letzte halbe Jahr doch einige erfolge erzielt hat.
Hoffentlich werden wir nie Fühlungshalter murmelt Emil vor sich hin.
https://i.imgur.com/ohEI5KK.png
Erhaltener Funkspruch
23:17
Kommandant auf Brücke!
Ich lasse alles auf dem Kartentisch liegen als der schrei Kohlers vom Turm kommt.
Unterwegs! rufe ich den Turm hoch während ich die Leiter hochklettere.
Oben angekommen schaue ich mich um. Der Nebel ist weg. Ansonsten gibts eigentlich nichts zu sehen.
Was gibts den jetzt zu sehen? frage ich Kohler etwas genervt.
Sieht mans denn nicht? Der Nebel ist weg Manfred!
Und dafür hast du mich jetzt hochgeholt? Naja auch egal, dann laufen wir zumindest keine Fahr mehr über Haufen gefahren zu werden.
Entgegne ich leicht genervt und klettere wieder nach unten.
Hoffentlich finden wir jetzt mit schönerem Wetter etwas.
23. Februar 1941
13:15
Trotz des schöneren Wetters finden wir nichts.
Die Wasserstraße zwischen Kapverden und Afrika scheint immer noch verlassen zu sein.
Auch wenn ich immer noch nicht glaube kann, dass hier kein Verkehr durchläuft.
Immerhin ist das die schnellste Verbindung zwischen Südafrika, Freetown und Gibraltar.
Zumal wir auf Befehl des BDU unseren Standort auch nicht besonders verlegen dürfen, wir sollen um Freetown bleiben.
24. Februar 1941
17:10
Kommandant auf Brücke! kommt wieder der Ruf von oben, wieder von Kohler.
Ich nehme mein Fernglas vom Kartentisch und mache mich auf den Weg zu Leiter in der Zentrale.
Durchs Sprachrohr gebe ich vorsichtshalber eine kurze Warnung nach oben.
Das wenn wieder ne Meldung über nen Wetterumschwung ist, gibts 24 Stunden Schachverbot!
Oben angekommen gibt Kohler sofort die Meldung durch.
Keine Wettermeldung heute. Rauchfahne und Mastspitzen um 300 Grad. erzählt er stolz während er mit ausgestrecktem Arm in die Richtung des Frachters zeigt.
ich richte mein Fernglas in die angezeigte Richtung. Und tatsächlich: Über die immer noch spiegelglatte See schieben sich am Horizont die Mastspitzen und der Schornstein eines Frachters.
Na geht doch.
Auf Gefechtssttion! Beide Maschinen große Fahrt!
den knöpfen wir uns vor IWO.
https://i.imgur.com/GhybEB9.png
Rauchfahne in Sichtsituation
24. Februar 1941
17:50
40 Minuten nach der ersten Sichtmeldung sind wir auf Sehrohrtiefe und in Schussposition vor dem Frachter.
Schon beim ersten Blick auf diese kurze Entfernung fällt mir auf, dass mir nichts auffällt.
Keine Deckgeschütze.
Ich seh mir die Aufbauten genauer an. Auf 600 Meter Entfernung lässt sich doch einiges erkennen.
Auch hier nichts - nicht einmal Maschinengewehre.
Deckgeschützmannschaft bereit machen. Auf Überwassergefecht vorbereiten.
Wieder unbewaffnet? taucht aufeinmal der breit grinsende Kopf aus er Zentrale von IIWO Josef Schmalz auf.
Wieder unbewaffnet IIWO bestätige ich.
Ruder Hart Steuerbord. Beide Maschinen AK.
Wir machen kurz Fahrt unter Wasser, dann tauchen wir direkt neben Ihnen auf.
Sobald wir oben sind gehts ans Deckgeschütz
Kurz darauf laufen wir auf Parallelkurs zum Frachter.
Ruder Mitschiffs!
Deckgeschützmannschaft bereit?
Kannst du laut sagen Manfred antwortet Schmalz prompt
Dann alles klar.
Anblasen!
Ihr habts gehört! Tauchzellen anblasen.
Tiefenruder vorne voll oben,
hinten Mitte
Folgen die Befehle des LI.
Der Bug erhebt sich langsam, durch die schnelle Fahrt mit sieben Knoten unter Wasser ist die Ruderwirkung der Tiefenruder besonders stark.
Mit 10 Grad Asterlastigkeit heben wir uns nach oben.
Ich stehe auf der Leiter unter dem Turmluk und warte auf die Meldung Hauschildts.
Turmluk kommt frei!
ist genau die Meldung, auf die ich warte.
Schnell drehe ich das Luk auf und steige auf den Turm.
Dicht hinter mir erfolgt IIWO Kohler, danach die restliche Deckgeschützmannschaft.
Ich stehe wieder auf dem Turm und beobachte Ihre Arbeit.
Das Geschütz wird entsichert, die erste Granate geladen und das Geschütz in Richtung des Frachters gedreht.
Ziehlt mir ja auf die Wasserlinie! weißt Kohler seine Männer an.
Feuererlaubnis Herr Kommandant? ruft er zu mir auf den Turm.
Erteilt!
FEUER!
Der erste Schuss sitzt glatt auf der Wasserlinie im hinteren Teil des Frachters.
Die nächsten sitzen genauso. Gute 15 Schuss später ist der Frachter von vorne bis hinten in Flammen.
Feuer einstellen!
gebe ich nach unten durch, ich will der Mannschaft des Frachters die Chance geben nochmal das Schiff zu verlassen.
Aber der Kübel schwimmt noch! beschwert sich Kohler kurz.
Ein paar Minuten später stellt sich heraus, dass der Frachter bereits genug hatte.
Langsam senkt sich der stählerne Rumpf tiefer ins Wasser, bis er zwei Minuten später auf ebenem Kiel unter Wasser verschwindet.
Wir sehen keine Rettungsboote.
Wegtreten von Gefechtsstation! Deckgeschütz sichern!
Ganze Arbeit meine Herren
Lobe ich die Männer als sie über den Turm wieder im Inneren des Bootes verschwinden.
Ein paar Granaten wären schon noch drin gewesen zwinkert mir IIWO Kohler zu.
Kurz darauf ziehen wir unser Suchmuster weiter.
Wir sind jetzt dreieinhalb Wochen auf See und haben gerade erst unseren zweiten Frachter versenkt und haben gesamt vielleicht 5000 BRT auf den Grund geschickt.
Noch nicht sonderlich viel.
Hoffentlich wird unser Glück demnächst besser.
https://i.imgur.com/8Wo5wix.png
U-115 taucht neben dem Frachter auf
https://i.imgur.com/aTFtsHp.png
Frachter getroffen
https://i.imgur.com/e5vNIOg.png
Deckgeschütz Feuert
https://i.imgur.com/t0sS4Mt.png
Frachter sinkt
Fortsetzung folgt...
+ + +
Wir danken für die Teilnahme bei der Wahl zum AAR des Quartal I/2024: https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31627
+ + +
25. Februar 1941
07:53
Wir halten unser Suchmuster.
Ich will daran festhalten, immerhin unsere Versenkung gestern hat mir gezeigt, dass wir zumindest nicht komplett alleine sind.
Das Wetter ist wie die meisten letzten Wochen, hervorragend.
Das Meer ist spiegelglatt und jede einzelne Wolke spiegelt sich darin.
13:31
Ich stehe am Kartentisch und schaue mir die aktuellen Planquadrate der andern U-Boote an. Wir sind eines von wenigen hier vor Afrika, die meistens anderen sind im Mittelatlantik.
Als kleines Hilfsmittel will ich gerade die Reichweite Alliierter Bomber einzeichnen, als ein Schrei von der Brücke die Monotonie an Bord zerstört.
ALARM!
Mit einem Schrei springt jeder einzelne Mann der Besatzung in Aktion.
Die Eintönigkeit der vergangenen Tage wird abgeschüttelt, und das Boot wird in Sekunden Tauchbereit gemacht.
Außenbordverschlüsse werden geschlossen, die Männer von der Brücke fallen durchs Turmluk.
Die Diesel fauchen noch einmal ein paar Sekunden auf, bevor auch für sie die Luftzufuhr gekappt wird, um das Boot tauchklar zu machen.
Jeder Knoten mehr bringt uns schneller unter Wasser.
Die Männer der Freiwache sprinten durchs Boot in den Bugtorpedoraum, um den Trim nach vorne zu verlagern.
All diese kleinen Punkte bringen uns Bruchteile von Sekunden, die wir brauchen.
So auch dieses Mal - wir hatten unsere Tauchzellen komplett ausgeblasen, daher brauchen wir auch gute 30 Sekunden bis der Turm unter Wasser schneidet.
Während wir nach unten in die Tiefe fallen, sind die Augen aller nach oben gerichtet, zu der nun unsichtbaren Gefahr des Flugzeugs über uns.
Aber - keine Bomben.
Das Boot ist auf 60 Meter bereits durchgependelt, als weit entfernt hinter uns zwei Explosionen durch das Wasser hallen.
Zu weit weg um uns etwas anzuhaben.
Trotzdem hat der Angriff etwas gezeigt - Wir sind auch 1100km von Freetown entfernt nicht sicher.
Ich verlege unser Suchmuster daher nochmal 500km weiter nördlich - 1500 km von Freetown weg.
https://i.imgur.com/yomBqHe.png
Angreifendes Flugzeug
https://i.imgur.com/URgub7R.png
Boot geht auf Tiefe
https://i.imgur.com/fLuSuSk.png
Größeres Suchmuster
26. Februar 1941
11:30
Nach unserem zusammentreffen mit der RAF blieben wir noch zwei Stunden getaucht und liefen dann mit großer Fahrt gegen Norden.
Seit einigen Stunden fahren wir nun unser neues Suchmuster in der Hoffnung, hier endgültig sicher vor Flugzeugen zu sein.
27. Februar 1941
18:00
Keine Vorkommnisse, die See ist weiter spiegelglatt.
Immerhin scheint Kohlers Schachunterricht inzwischen angeschlagen zu haben.
Da wir nur ein Set an Bord haben, bauen sich die Männer mit Bordmitteln zusätzliche Schachbretter.
Kohler meint, dass er spätestens auf unserer dritten oder vierten Fahrt alle so weit hat, dass niemand mehr ein physisches Spielbrett braucht.
Da bin ich ja mal gespannt.
28. Februar 1941
01:46
GEFECHTSTATION! SCHEINWERFER QUERAB, KEINE 500M!
KOMMANDANT AUF BRÜCKE!
Donnerwetter was ist denn jetzt los, denke ich mir, als ich durch den Schrei von IIIWO Wockel aus dem Schlaf gerissen wurde.
In der stockfinsteren Nacht werde ich auch schön viel sehen können denke ich beim Sprung in die Zentrale.
Dieser Gedanke ist allerdings sofort wieder weggewaschen, als ich die Leiter durch Turmluk nach oben sehen.
Unsere Brücke ist Taghell, da ist niemand mehr an die Dunkelheit gewöhnt.
Ich klettere hastig nach oben, um mir die Situation anzusehen.
Wir hätten fast eiskalt einen Frachter in der Dunkelheit übern Haufen gefahren.
Backbord querab strahlt uns nun ein Scheinwerfer, hell wie die Sonne direkt ins Gesicht.
Zum Glück unbewaffnet murmle ich in mich hinein. Ich kann Wockel aktuell noch nicht zur Sau machen, dass uns der Frachter zuerst gesehen hat.
Das wird später noch kommen müssen. Seinem Gesichtsausdruck nach hat er mein leises Raunen auch gehört und weiß, was ihm später noch blüht.
Wir sind so nah am Frachter, dass man seine Silhouette trotz des Scheinwerfers in der Dunkelheit ausmachen kann.
Wir stehen fast genau achtern vom Frachter. Die See ist zu stark für unser Deckgeschütz, die Männer würden einfach vom Deck gespült werden.
Viel Wahl bleibt mir also nicht.
Beide Maschinen AK voraus!
Runder Backbord!
Und bringt mir mal den IWO und das UZO hoch!
Wenige Minuten später stehen wir gute 700 Meter querab des Frachters auf Parallelkurs.
Wie siehts mit der Lösung aus IWO?
Wär einfacher von hier aus in Lorient Tauben zu schießen!
Über 500 Meter wirds auch mit nem Vierfach-Fächer nichts.
Alles klar, ich bring uns näher ran.
Langsam arbeite ich daran, uns vor den Frachter zu bringen.
Er zackt in halbwegs regelmäßigen Abständen immer wieder Backbord und Steuerbord.
Immer abwechselnd.
Der Frachter ist nun hinter uns.
Schauen sie mal IWO. Der Pot zackt wieder gegen Backbord in drei... zwei... eins...
Wie auf ein Zeichen beginnt der Bug des Frachters von uns Wegzuschwingen.
Kohler ist begeister, allerdings haben wir nicht viel Zeit.
RUDER HART BACKBORD
gebe ich durch. Wenn er wieder in die andere Richtung zackt, sollte er in perfekter Schussposition vor uns stehen, dann keine 500 Meter entfernt.
Das Boot schwingt sich herum. Als wir senkrecht zu unserem ursprünglichen Kurs stehen, gebe ich den Befehl die Maschinen zu stoppen und das Ruder Mitschiffs zu legen.
Was die Besatzung an Bord des Frachters antreibt, so einen vorhersehbaren Kurs zu fahren leuchtet mir nicht ein.
Zumal wir jetzt in perfekter Schussposition stehen. Der Scheinwerfer ist noch immer perfekt auf uns gerichtet.
Torpedos in Rohren II und III auf schnellste Stufe!
Rohre II und III bewässern.
kommen die ersten, ruhigen Befehle Kohlers.
Es ist sein erster Torpedoschuss in einer Gefechtssituation, und dann auch noch unter diesen Umständen?
Der Frachter zackt, die beiden besten Torpedos für diesen Fall, der gasgetriebenen T1 mit 44 Knoten Höchstgeschwindigkeit haben wir leider nur in den beiden Rohren.
Gegnerfahrt... 5 Knoten
Entfernung... 450 Meter
Gegnerlage... 90 Grad Steuerbord
Fächerwinkel... 2 Grad
Rohre II und III Bereit? ... Bereit!
II und III LOS!
Zischend verlassen die beiden Aale die Rohre und heizen ihrem Ziel entgegen.
20 Sekunden später das Resultat: Einer der Torpedos trifft perfekt Mitschiffs.
Die Mannschaft, inklusive Kohler sind außer sich.
Ich lasse sie etwas feiern, bis sie sich von selbst beruhigen. Wir sind hier ja nicht auf Schleichfahrt.
Das Boot dreht wieder bei, ich will dem Frachter langsam folgen, damit wir Ihm den Todesstoß geben können, falls er Ihn braucht.
https://i.imgur.com/yYe31Ov.png
U-115 im Suchscheinwerfer des Frachters
https://i.imgur.com/49Rd653.png
U-115 in Angriffsposition
https://i.imgur.com/ZEhHbjC.png
Torpedotreffer
https://i.imgur.com/N3DC8jT.png
Frachter sinkt
02:03
Gute 15 Minuten hat das gesamte zusammentreffen gedauert.
Gerade hat der Dampfer eine Leuchtgranate in den Himmel geschossen und das rote Licht lässt den tief sitzenden Frachter etwas unheimlich erscheinen.
Die Suchscheinwerfer sind bereits vor einigen Minuten erloschen.
Im Schein der Leuchtgranate sinkt der Frachter langsam über das Heck.
U-115 hat damit unter meinem Kommando das dritte Schiff versenkt.
17:00
Zur Feier unserer neuesten Versenkung gibt es am Abend auch noch ein glattes Festagsmahl - Rindfleisch mit Bohnen, Speck und Brot.
Zwar alles aus der Dose, da unsere frischen Vorräte seit Wochen aufgebraucht sind, aber immer noch besser als der sonstige Gemüseeintopf mit Zwieback.
Die Männer vorner im Bugraum haben auch etwas zu feiern. Mit zwei Torpedos weniger an Bord haben sie endlich etwas mehr Platz als bisher.
Hoffentlich hält unser neu gewonnenes Jagdglück den März über an.
Fortsetzung folgt...
Das hätte durchaus ins Auge gehen können - Glück gehabt!
Wir hoffen auf weitere Erfolgsmeldungen.
Allerdings, die Anzahl der unbewaffneten Frachter sinkt mitlerweile drastisch.
Der hätte uns genausogut einfach in die Luft jagen können.
Historischer Einschub
Hier ein kurzer Historischer Einschub und einen kurzen Blick auf den Verlauf der Atlantikschlacht in den ersten 1,5 Kriegsjahren.
Die folgenden Grafiken, Daten und Texte sind alle aus dem Monthly Intelligence Report Anti Submarine Command der US-Streitkräfte (Quelle 1) entnommen und angepasst sowie übersetzt.
Zu sehen ist die ungefähre Postion versenkter Handelsschiffe (Blaue Punkte), sowie Angriffe auf U-Boote, bei denen das U-Boot beschädigt wurde (Rote Symbole).
Diese wurden weiter untergliedert in Angriffe durch Schiffe (Rote Dreiecke) und Angriffe durch Flugzeuge (Rote Kreise).
In beiden Fällen wird wiederum zwischen versenkten oder wahrscheinlich versenkten U-Booten (Ausgefüllte Kreise/Dreiecke) und beschädigten U-Booten (Leere Kreise/Dreiecke) unterschieden.
https://i.imgur.com/ftp8s1S.png
Vor allem in den ersten sechs Monaten konzentrierten sich die Angriffe auf U-Boote um England selbst, mit einigen Ausläufern bis nach Gibraltar.
141 Schiffe wurden versenkt, während 43 U-Boote beschädigt wurden. Über die Hälfte der Angriffe fand in der Nordsee und im Ärmelkanal statt.
Nur einer von fünf solcher Angriffe wurde durch ein Flugzeug durchgeführt, wobei kein Flugzeugangriff in der Versenkungen eines U-Boots endete.
https://i.imgur.com/pJr7PNK.png
Allerdings scheinen diese Angriffe bereits eine Reaktion der U-Boote hervorgerufen zu haben, da bereits zwischen März und August 1940 nur zwei Schiffe im Ärmelkanal und drei in der Nordsee versenkt wurden.
Stattdessen verlagerte sich der Hauptschauplatz nun vollständig auf den Nordwesten und Südwesten der Britischen Inseln, mit vereinzelten Versenkungen noch weiter südlich, drei davon auf der anderen Seite des Äquators.
In allen dieser Schauplätze konnten die U-Boote in fast kompletter Sicherheit operieren. Lediglich 16 beschädigende Angriffe konnten in dieser Zeit vermerkt werden und über die Hälfte davon durch Schiffe.
https://i.imgur.com/bmZkleC.png
Vermehrte Angriffe auf U-Boote im September 40 und Februar 41 in den zuvor stark umkämpften Gebieten zwang auch hier die U-Boote weiter gegen Westen.
Über die Hälfte der Angriffe fand in den auf Karte zwei noch einigermaßen sicheren Gebieten statt. Diese Erfolge auf Alliierter Seite wurden primär durch Schiffe erzielt, lediglich 10%
der Angriffe waren Resultat eines Flugzeugangriffs. Allerdings sind in dieser Zeit auch die ersten beiden Versenkungen oder wahrscheinlichen Versenkungen durch Flugzeuge zu verzeichnen.
Durch die Verlagerung der U-Boote an die französische Westküste sind in diesem Zeitraum auch die ersten U-Boot Verluste in der Biskaya zu verzeichnen.
Von insgesamt fünf Angriffen, allesamt durch Schiffe, resultierte drei davon in der Versenkung des U-Boots.
https://i.imgur.com/FuQlDw6.png
Interessant ist die Beobachtung, dass die U-Boote auch in den frühen Kriegsjahren und der Happy Times bereits durch Angriffe durch Schiffe und Flugzeuge in andere Gebiete gezwungen wurden.
Wir werden sehen, ob dies so bleibt.
Wir werden beim Fortschreiten der Schlacht im Atlantik immer wieder einmal einen solchen Rückblick geben, da wir diese Persönlich sehr interessant finden und sie auch gerne mit den Orten abgleichen, an denen Bachmann und Eppen ihre Erfolge haben/hatten.
Bisher hat uns Silent Hunter augenscheinlich in halbwegs realistische Gebiete geschickt. Auch die bisher vergleichsweise maue Ausbeute bei Freetown scheint halbwegs realistisch, auch wenn die Flugzeuge bei Freetown unserer Meinung nach etwas zu stark sind für diese Zeit im Krieg.
Quellen:
(1) Monthly intelligence report Anti Submarine Command, May 1943. https://cgsc.contentdm.oclc.org/digital/collection/p4013coll8/id/3068/
(2) WWII Timeline Kill Maps for Battle of the Atlantic Explained https://www.youtube.com/watch?v=gp5diNUq-rU
04. März 1941
14:48
Seit unserer letzten Versenkung Pendeln wir nun zwischen Rio de Oro und den Kapverden hin und her.
Das nächtliche Zusammentreffen hängt mir immer noch im Kopf, immerhin hatten wir wahnsinniges Glück.
Wäre der Frachter bewaffnet gewesen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir bereits auf dem Grund des Atlantik ruhen würden.
Zusätzlich ist es seit zwei Tagen sehr nebelig mit fast null Sicht, genau wie in besagter Nacht.
Als Reaktion darauf haben wir unser stündliches Rundhorchen wieder aufgenommen, damit minimieren wir hoffentlich das Risiko, überfahren zu werden.
05. März 1941
18:00
Die sehr bescheidene Sicht hielt gute drei Tage an.
Seit wenigen Minuten hat sich der Nebel endlich gelichtet.
Zudem hat Wockel mich auf die schwindende Proviant-Situation aufmerksam gemacht.
Wir haben aktuell noch für gute drei Wochen Proviant dabei, allerdings brauchen wir auf jeden Fall 10 Tage um wieder in unseren Heimathafen zu kommen.
Uns bleiben also lediglich nochmal zehn, vielleicht elf Tage um weitere Erfolge zu erzielen.
07. März 1941
11:53
Unser erneutes Warten über eine Woche findet endlich ein Ende.
Rauchfahnen voraus!
Sofort schwinge ich mich auf den Turm.
Tatsächlich: Direkt vor uns, sind eindeutig zwei Rauchfahnen zu erkennen.
Wir gehen auf große Fahrt.
Bei dieser glatten See, die uns anscheinend über unsere ganze Fahrt begleitet, machen wir auf großer Fahrt bereits 16 Knoten.
Genug um die meisten Frachter zu überholen.
Ich lasse erstmal darauf zuhalten, wir sind in Ihrem Heck.
Da es einige Stunden dauern wird, schicke ich alle Männer nicht auf Wache in die Kojen um sich noch einmal zu erholen.
Ein paar Stunden werden wir auf jeden Fall brauchen um den Frachter zu überholen.
15:30
Auf Gefechtsstation!
Wir gehen auf Sehrohrtiefe!
Die Ruhe ist damit vorbei.
Es wird noch eine gute Stunde brauchen, bis die beiden Dampfer vor uns in Schussposition stehen.
Das vordere Schiff ist ein Walschiff, sie haben sogar erst einen neuen an Bord gezogen.
Auf dem Heck des Frachters ist ein noch lebendiger Wal zu erkennen.
Auf dem Vordeck ist ein Deckgeschütz zu sehen und die Aufbauten beherbergen zwei Maschinengewehre.
Das zweite Schiff sollte ein Typ 40 mittlerer Frachter sein.
Auch der hat eine Kanone auf dem Achterschiff, beide sind also keine geeigneten Ziele für das Deckgeschütz.
Zwei Fächer sollens werden, mit Rohren I und III auf den vorderen Frachter und II und IV auf den hinteren.
Beide sind mit 5 Knoten unterwegs und ungefähr zweieinhalb Kilometer entfernt.
Für einen einzelnen Schuss sind wir weiter weg als ich eigentlich möchte.
Ich will aber versuchen, beide zeitgleich zu Treffen, daher die etwas größere Entfernung.
Um 16:35 gebe ich die Befehle
Rohr I und III bereit?... Bereit!... I und III LOS!
Rohr II und IV bereit?... Bereit!... II und IV LOS!
Alle vier Aale verlassen nacheinander ihre Rohre, gute zwei Minuten sind sie unterwegs.
Karl Oesten verfolgt ihre Laufbahnen im Sonar.
Laufen alle gerade Herr Kommandant!
kommt die Meldung. Es gibt vereinzelte Gerüchte über Kreisläufer, an denen bereits Boote verloren gegangen sein sollen.
Ich habe daher erlassen, immer die Meldung zu erhalten um sicherzugehen und noch reagieren zu können.
Die erste Minute geht vorbei.
Wockel steht am Kartentisch mit seiner Stoppuhr
Eine Minute durch!
also noch eine Minute warten.
Die eine Minute kommt vor wie eine volle Stunde.
Zwei Minuten durch!
perfekt zum Zeichen sind vor uns zwei scharfe Explosionen zu vernehmen.
Gewaltige Wassermassen schießen an der Bordwand des Walschiffs in die Höhe und reichen weit über seine Masten.
Zwei Torpedos sollten hoffentlich reichen, um ihn auf den Grund des Meeres zu schicken.
Kurz darauf kommt noch eine Meldung von Oesten
Torpedoversager Herr Kommandant!
Einer hat den anderen Frachter getroffen aber ist abgeprallt.
Der zweite hat komplett verfehlt.
Nur zehn Minuten später, um 16:46 kippt das getroffene Schiff etwas zu Seite und sinkt über das Heck.
Zu meinem verwundern kann sich auch der Wal auf dem Achterdeck befreien und schwimmt wieder.
Ich lasse das Boot herumschwingen und kurz Parallelkurs mit dem nicht getroffenen Frachter laufen bis er außer Sicht kommt, dann tauchen wir auf und setzen uns wieder vor.
So zumindest der Plan.
Fünfzehn Minuten später wird allerdings klar, dass der Frachter nur mit fünf Knoten weiterläuft.
Wir waren auf kleiner Fahrt mit drei Knoten und die Lücke zwischen uns ist nur geringfügig gewachsen.
Ich lasse beide E-Maschinen auf volle Fahrt gehen.
Nur eine Halbe Stunde später stehen wir wieder in Schussposition vor dem Frachter.
Das zacken hat er aufgegeben. Rohre II und III sind bereits nachgeladen.
https://i.imgur.com/VCXnIib.png
Rauchfahnen
https://i.imgur.com/vmKGlmZ.png
Frachter
https://i.imgur.com/Rc5xIaz.png
Walschiff
https://i.imgur.com/G9AeFnZ.png
Torpedoversager
https://i.imgur.com/M7knx8j.png
Walschiff nach Torpedotreffer
https://i.imgur.com/3gO0GcZ.png
Walschiff sinkt, Frachter weicht aus
17:38
Der Frachter kommt vor ins in eine perfekte Schussposition.
In 900 Metern Entfernung und weiter fünf Knoten Fahrt, kommt er direkt vor uns auf.
Rohr II und III bereit?... Bereit!... II und III LOS!
Die nächsten beiden Aale werden auf Ihren tödlichen Weg geschickt.
55 Sekunden sind sie auf dem Weg.
10
.
.
.
20
.
.
.
30
.
.
.
40
.
.
.
50
.
.
.
53
54
55
56
57
Ein paar Sekunden zu spät, aber perfekt Mitschiffs reißt der erste Torpedo in die Hülle des Frachters.
Kurz darauf folgt der zweite Torpedo etwas achtern.
Die Besatzung war anscheinend bereits vorbereitet auf einen weitern Torpedoangriff.
Während der Frachter langsam mit dem Heck in das Wasser sinkt, klettert die Besatzung geordnet in Ihre Rettungsboote.
Zehn Minuten später geht auch dieser Frachter auf seine letzte Fahrt in die Tiefe.
Ich lasse zwischen den Rettungsbooten auftauchen.
Zwei Männer treiben im Wasser, wir ziehen sie heraus und übergeben sie einem der Rettungsboote, zusammen mit etwas Brot und Wasser als Proviant.
Nach der Priviantübergabe beginnen wir ein Suchmuster über die Planquadrate DT93 und DU75.
https://i.imgur.com/Z8dHmFt.png
Frachter wurde getroffen
https://i.imgur.com/EiKYqr1.png
U-115 zwischen Rettungsbooten
Fortsetzung folgt...
08. März 1941
14:48
Ich gehe gerade meinen täglichen, kleinen Rundgang durchs Boot, als mir das lange Gesicht unseres Funkers, Emil Reinsdorf auffällt.
Was los? frage ich, als ich mich an die Holzverkleidung der kleinen Funkkladde lehne.
Lesen sie Herr Kommandant
er reicht mir ein paar entschlüsselte Funksprüche.
Während ich drüberfliege, schildert er mir kurz die Situation im Nordatlantik.
Prien hatte vor ein paar Tagen ein Geleit in AM1423 gemeldet, mit dem Anhang, dass sie zu schnell für ihn sind.
Der BDU hat daraufhin U-37, Clausen, U-70, Matz, U-99, Kretschmer und UA, Eckerman zum Angriff beordert.
Eckermann ist zum Angriff gekommen, wurde aber schwer beschädigt und ist nun auf dem Heimweg nach Lorient.
Auch Matz hats nach seinem Angriff schwer erwischt. Zu schwer. Tauchunklar und mit der halben Besatzung tot schafften sie noch zu Funken, dass sie das Boot aufgeben.
Kretschmer meldete 27'000 BRT versenkt.
Aber das wussten sie ja schon, alte Lieder.
Der unterste Funkspruch ist allerdings neu.
Der BDU hat den Kontakt zu U-48, Schultze, verloren. War zwar nicht an dem Geleit aber trotzdem, noch ein Boot, dass wir verloren haben.
Nochmal mindestens zwei Boote verloren und zumindest ein drittes schwer beschädigt.
Das ist gewaltig was los Herr Kommandant.
Und das zweite Boot?
Naja, Prien wird auch seit über 12h gerufen und antwortet nicht. Falls er die ganze Zeit getaucht ist hätte er noch etwas Zeit, aber ungewöhnlich ist es allemal.
Die Verluste sind allerdings bedenklich. Geben sie mir bitte bescheid, wies im Prien steht.
Haben die Engländer neue Abwehrmaßnahmen?
Mach ich. Und nein, mir zumindest ist nichts bekannt.
Aber sollten sie da nicht besser informiert sein Herr Kommandant?
Ich schüttle niedergeschlagen meinen Kopf und setze dann meinen Gang fort.
Zwei Boote in 48 Stunden verloren, vielleicht drei.
Wenn Prien wirklich abgesoffen sein sollte, wäre das ganze eine Katastrophe für die deutsche U-Boot-Waffe.
Immerhin würde das bedeuten, dass nurnoch die Hälfte der U-Boot-Asse auf See ist.
Bachmann ist von der Front abkommandiert, bleiben neben Prien nur noch Kretscher und Schepke.
https://i.imgur.com/ZxghUJ3.png
Prien meldet Geleit
https://i.imgur.com/oqBIc7p.png
Angriffsbefehl
https://i.imgur.com/pnJnHO6.png
Matz meldet aufgabe des Bootes
https://i.imgur.com/Mqqy0Ee.png
Kretschmer meldet Erfolg
https://i.imgur.com/tH67Ien.png
Meldung des BDU über den Verbleib von Schulze
https://i.imgur.com/QZorszn.png
BDU ruft U-47, Prien. Keine Antwort
20:22
Reinsdorf kommt wieder zu mir, ich fürchte schon das schlimmste als er mir den kleinen Zettel mit dem neuesten Funkspruch gibt.
Statt einer Verlustmeldung ist es allerdings eine Geleitzugmeldung, nicht weit weg.
Ich frage trotzdem nach, ob es andere Neuigkeiten gibt, allerdings schüttelt Emil nur den Kopf. Inzwischen sind es mindestens 17 Stunden.
Nichtsdestotrotz mache ich mich auf den Weg zum Kartentisch und kopple die Position des Geleits.
Lediglich 40 Kilometer soll es entfernt sein. Wir gehen sofort auf AK und halten darauf zu.
21:34
Keine volle Stunde später kommt das kleine Geleit in Sicht.
Wir beginnen uns vorzuarbeiten.
22:21
Wir sind über Wasser in Schussposition.
Kohler steht am UZO und gibt die Torpedolösung durch.
Schussbereit Herr Kommandant
meldet er mir. Ich ordne äußerste Fahrt an.
Das Boot zuckt unter uns auf, als es aus dem Stand auf fast 18 Knoten beschleunigt.
Bei 12 Knoten gebe ich Kohler die Freigabe zu schießen.
Zwei Aale werden auf Ihren 2,5 Kilometer langen weg geschickt.
Sobald die beiden Torpedos die Rohre verlassen haben schwinge ich das Boot herum.
In den zweieinhalb Minuten bis zum ersten Torpedoeinschlag will ich so weit wie es geht weg.
Nur eine Minute später kommt allerdings die Meldung des achteren Ausgucks
Zerstörer dreht ein!
Ich fahre sofort herum und richte meine Ferngläser in Richtung des Zerstörers.
Und wirklich: Er dreht auf uns zu. Weiter als seine bisherigen Schlangenlinien vorne am Geleit.
Mein Blick wandert nach hinten, auch die Frachter zacken weg.
Damit gehen die beiden Torpedos auch vorbei.
Wir halten den Kurs und machen uns später nochmal ran.
Noch während ich diesen Satz sage, erwachen die Suchscheinwerfer des Zerstörers zum Leben und gleiten gespenstisch über das Meer.
Dreimal AK voraus, Kurs 10 Grad Backbord
gebe ich durch. Damit liegt der Zerstörer direkt hinter uns und wir können uns mit fast 19 Knoten entfernen.
Fünf Minuten später sind die Frachter bereits außer Sicht, wir laufen fast Gegenkurs zu Ihnen.
Der Zerstörer sucht auch in der komplett falschen Richtung.
Ich lasse auf halbe Fahrt gehen.
22:37
Der Zerstörer schaltet die Suchscheinwerfer ab. Wir sehen ihn danach nicht mehr.
Ich lasse sofort herumschwingen, um ihm mit großer Fahrt zu folgen.
Eine halbe Stunde später haben wir ihn noch nicht gefunden.
Ich ordne ein Rundhorchen an.
Nichts. Oesten hört nichts.
Wir tauchen wieder auf, stoßen nach.
Eine weitere halbe Stunde später wieder Rundhorchen.
Wieder nichts.
Das Geleit ist wie vom Erdboden verschluckt.
Verdammte Horcherei.
Etwas ernüchtert lasse ich von der Verfolgung ab.
Wir brennen aktuell sonst einfach nur durch unseren Treibstoff.
Stattdessen lasse ich weiter Richtung Westen fahren, die externen Torpedos nachladen.
https://i.imgur.com/ky33zZi.png
Kleines Geleit
https://i.imgur.com/KKnTFlZ.png
Drehen nach Schuss ab
https://i.imgur.com/c5g0EyV.png
Zerstörer sucht nach uns
09. März 1941
06:33
Weit sind wir gestern nicht mehr gefahren bevor wir das Nachladen der Externen gestartet haben.
Nun sind wir durch. Alle Torpedos der vorderen externen Reserve sind nun im Inneren des Bootes.
Wir müssen trotzdem mehr mit den Heckrohren schießen, sonst ist hinten alles voll und im Bug kein einziger Torpedo mehr.
Unser bisheriges Suchmuster setzen wir fort.
09. März 1941
11:33
Prien hat sich immer noch nicht gemeldet. Mittlerweile sind über 48h vergangen. So lange kann keines unserer Boote getaucht bleiben.
Ich gehe davon aus, dass er abgesoffen ist.
Zwar hat der BDU noch keine offizielle Meldung abgegeben, aber es sollte den meisten trotzdem klar sein.
13. März 1941
09:00
Die letzten vier Tage waren wieder sehr ruhig.
Seit unserem letzten, nicht erfolgreichen Angriff auf das kleine Geleit hatten wir keinen Kontakt mehr.
Das Meer ist wie meistens in den letzten Wochen sehr ruhig. Mit 2 m/s Wind gibt es fast keinen Wellengang.
Die Hülle des Bootes schwankt sehr leicht in der Dünung.
Die Diesel summen sanft im Hintergrund. Eine Fahrt wie im Frieden.
15. März 1941
11:12
Wir treten den Rückmarsch an.
Unser Proviant reicht noch gute 12 Tage, wenn wir richtig Rationieren vielleicht sogar 15.
Bis Lorient brauchen wir beim aktuellen Wetter gute zehn Tage.
Sollte also mit ein paar Tagen Puffer gut drin sein.
Torpedos karren wir noch einige mit, aber Proviant und Diesel gehen langsam dem Ende zu, und ich möchte mit einer guten Reserve von beidem wieder in Lorient einlaufen.
https://i.imgur.com/NmQNeRv.png
Torpedos an Bord
https://i.imgur.com/uQpzsmD.png
Dieselreserve (rechts) unter 50%
18. März 1941
19:00
Reinsdorf kommt wieder zu mir mit einem noch längeren Gesicht als das letzte Mal
Sie haben ja bestimmt die Geleitzugschlacht an Lemps Geleit in den letzten Tagen mitbekommen Herr Kommandant oder?
Mhm. Mit Klausen, Kretschmer, Schepke und Kentrat die darauf operieren oder?
Richtig ja. Nun es ist so. Prien meldet sich ja seit über einer Woche nicht mehr.
So wie es aussieht sind Kretschmer und Schepke jetzt auch weg.
Mir läuft es kalt den Rücken runter.
Wie es aussieht?
Also U-99, Kretschmer auf jedenfall, die haben offen gefunkt, dass sie in Gefangenschaft gehen.
Von U-100, Schepke gibt es seit der Schlacht keine Meldung mehr. Das sind nun 36 Stunden.
Das BBC funkt bereits, dass die beiden Versenkt wurden.
Das wenn stimmt dann...
Ich nicke.
Alle drei Asse die auf See waren sind weg.
Zwei davon Tot, versenkt.
Einer in Gefangenschaft.
Und das vierte große Ass ist an Land um die nächsten Asse der U-Boot-Waffe aufzubauen.
Wie lange das dauert? Keine Ahnung.
Aber irgendetwas müssen die Engländer neu erfunden haben.
Ich kann nicht glauben, dass drei unserer Asse innerhalb eines Monats versenkt wurden ohne irgendwelche neuen Erfindungen.
Wir halten weiter auf Lorient zu. In sieben Tagen sollten wir einlaufen. Proviant haben wir noch genug.
So wie es aktuell steht müssen wir schon hoffen das zu überleben.
https://i.imgur.com/c4NR1Ea.png
Kretschmer meldet, dass sie in Gefangenschaft gehen
https://i.imgur.com/5RKhE5g.png
BBC melder die Versenkung von Kretscher und Schepke
24. März 1941
14:30
Wir laufen im Kielwasser des Sperrbrechers vor Lorient.
Nach 23`000 versenkten Registertonnen haben wir noch knapp ein Viertel unserer Dieselreserven,
13 Torpedos und einige wenige hundert Kilo Proviant. Drei Tage hätten wir noch gehabt.
16:06
Die Mannschaft ist auf dem Deck angetreten während wir einlaufen.
Die Marinekapelle spielt auf dem Steg für uns. Ein Empfangskomitee von guten 30 bis 40 Leuten haben sich eingefunden.
Wir sind dabei die Leinen festzumachen, als die Sirenen des Hafens losheulen.
Luftangriff.
Wegtretten vom Oberdeck!
Leinen endlich festmachen!
Alle Mann auf Gefechtsstation!
Flak besetzen! brülle ich über die kreischenden Sirenen.
https://i.imgur.com/bgusF7N.png
Im Kielwasser
https://i.imgur.com/b2ej0bl.png
Mannschaft auf dem Oberdeck angetreten
https://i.imgur.com/GqwHFXM.png
Bomber im Anflug
Fortsetzung folgt...
Hoffentlich geht das gut - Luftangriff auf den Hafen ...
Immerhin würde ein Sinken des Bootes so nicht den Verlust der gesamten Besatzung bedeuten.
Was Schultze mit U-48 angeht, eigentlich müsste der sich wieder melden (sofern die Funkanlage funktioniert), versenkt worden sein dürfte er ja eigentlich nicht.
Ui ... sowas haben wir ja in SH III nie erlebt. Kommt das von einem Mod?
Hoffentlich geht das gut - Luftangriff auf den Hafen ...
Immerhin würde ein Sinken des Bootes so nicht den Verlust der gesamten Besatzung bedeuten.
Was Schultze mit U-48 angeht, eigentlich müsste der sich wieder melden (sofern die Funkanlage funktioniert), versenkt worden sein dürfte er ja eigentlich nicht.
Wir bekommen leider nicht immer alle Meldungen der anderen Boote, sondern nur vereinzelt. Die Funksprüche des BDU erhalten wir allerdings alle. Kann also gut sein dass Schultze sich wieder meldete, wir das allerdings nicht mitbekammen
Ui ... sowas haben wir ja in SH III nie erlebt. Kommt das von einem Mod?
Allerdings! Die GWX-Megamod bringt bereits solche Luftangriffe mit sich und mit OneAlex werden diese nochmal etwas angepasst. Ab Beginn 1941 nehmen diese dann mit immer mehr Frequenz und Härte zu und können auch so manche Feindfahrt bereits im Hafen beenden.
24. März 1941
16:10
Sechs Bomber fliegen von Süden her an.
Der Zerstörer neben uns und alle Flak-Batterien an Land eröffnen das Feuer.
Unsere 2cm und die 3,7cm Kanone stimmen in die vielstimmige Oper ein.
Einer der Bomber hat es auf den Frachter hinter uns abegesehen und stürzt über uns nieder.
Ein weiterer stürzt sich auf ein anderes U-Boot weiter Innen im Hafen.
Insgesamt vier Bomber stoßen ungefähr auf unsere Position nieder.
AUF DEN ZWEITEN VON LINKS!
rufe ich meinem Mann an der 2cm-Flak zu.
Er scheint mich verstanden zu haben und wechselt sein Feuer auf den anderen Bomber.
Gerade als wir das Feuer eröffnen antwortet auch der Bomber.
Maschinengewehrsalven schlagen um das Boot ein. Die FLAK-Besatzung hält ihr Feuer im Kugelhagel.
Ich bringe mich hinter der Turmverkleidung in Deckung und strecke immer wieder meinen Kopf drüber, um sehen zu können, was los ist.
Der erste Bomber klinkt seine Bomber ein paar Hundert Meter hinter uns aus.
Sein Ziel: Ein anderes vor Anker liegendes U-Boot, Typ VII.
Drei der Bomben landen zu kurz, die vierte trifft das Boot Mittschiffs unter dem Turm.
Der zweite Bomber klinkt viel näher als der vorherige seine Bomben aus.
50 Meter hinter unsrem Heck schlägt die erste ins Wasser, danach die zweite und die dritte - eine davon ein direkter Treffer auf den Frachter auf der anderen Seite des Piers.
Die Bomben sind gerade eingeschlagen, als ich wieder nach oben sehe und der dritte Bomber seine Bomben ausklinkt - Passgenau.
Die erste schlägt keine fünf Meter neben unserem Heck ins Wasser ein und explodiert.
Eine Meterhohe Wassersäule springt in die Höhe.
Die nächsten beiden landen auf dem Pier und senden Splinter in alle Richtungen.
Ich bin hinter der Turmverkleidung in Deckung, als sich Fragmente der Bomben an Land in unsere Turmverkleidung bohren.
Die Wassersäule am Achterdeck bricht zusammen. Vom Ufer hört man Schreie nach einem Sani, anscheinend hat es die an Land ziemlich mitgenommen.
Ein kurzer Blick nach hinten zeigt, dass die Männer an der 3,7cm und 2cm nichts abbekommen haben, sie Feuern immer noch dem Bomber der gerade auf uns geworfen hat hinterher.
Gott sei Dank.
https://i.imgur.com/YoWc8Pk.png
Maschinengewehrfeuer wird zwischen U-115 und einem der Bomber getauscht
https://i.imgur.com/l1vWAGr.png
Bombe explodiert etwas achtern von U-115
https://i.imgur.com/iLdEtZ7.png
Explosion unter Wasser
Schadensbericht!
rufe ich über Sprachrohr in die Zentrale.
Etwas durchgerüttelt, aber Alles dicht!
kommt die Antwort. Zum Glück.
Über uns fallen unterdessen die ersten Bomber der kombinierten Flak aus allen Rohren des Hafens zum Opfer.
Einer stürzt in den Hafen selbst, zwei weitere Kollidieren in der Luft.
Ein wenig später werden zwei weitere abgeschossen.
Danach legt sich das Chaos erstmal etwas.
Später erfahre ich, dass insgesamt fünf der sechs Bomber können beim Angriff vom Himmel geholt wurden.
Dafür haben wir ein Typ VII - Boot verloren, die Mannschaft war zum Glück auf Landgang, aber ein Boot ist trotzdem weg.
Weiter hat der Frachter den Bombentreffer nicht überlebt. Drei Mann der Besatzung sind den Bombentreffern ebenfalls zum Opfer gefallen.
An Land gibt es ein ähnliches Bild - Zwei Lagerhallen sind zerstört, fünf Tote und etliche Verletzte sind zu verzeichnen.
Auch U-115 hat es stärker erwischt als gedacht.
Beide Propeller sind zerstört und die Backbordwelle ist verbogen. Alles muss getauscht werden.
Dafür müssen wir ins Trockendock. Wir werden also bestimmt vier Wochen brauchen bis wir wieder auslaufen können.
https://i.imgur.com/sS7r9DT.png
Treffer auf Frachter
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Direkter Treffer auf Typ VII
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Zwei Bomber kollidieren in der Luft
https://i.imgur.com/QvOFT4K.png
Getroffener Bomber im Hafen
https://i.imgur.com/NFbzllI.png
Gesunkenes Typ VII Boot
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Gesunkener Frachter
https://i.imgur.com/kK1QQ8D.png
Ergebnis der ersten Feindfahrt unter Manfred Eppen
https://i.imgur.com/ADayQx5.png
Zusammenfassung der Versenkungen
Fortsetzung folgt...
Puhh - das ist ganz schön rund gegangen!
Glückwunsch zur Beförderung!
Vielen Dank :)
Die zweite Feindfahrt unter dem Kommando von Eppen ist bereits aufgezeichnet.
Wir müssen jetzt nur noch Zeit finden die Bilder etwas anzupassen, dann gehts schon weiter :D
28. April 1941
19:17
Einen guten Monat nach unserem letzten Einlaufen ist U-115 wieder bereit für seine nächste Feindfahrt.
In den vergangenen acht Feindfahrten hat das Boot bereits einiges mitgemacht.
Nun wurden beide Antriebswellen getauscht und wir haben zwei neue Propeller erhalten.
Die Werft versicherte mir, dass wir immer noch genauso leise unterwegs sein werden wie vor dem Tausch.
Ob das stimmt, wird sich herausstellen. Von anderen habe ich bereits gehört, dass die Arbeit der französischen Werften nicht auf dem gewohnten deutschen Standard sein soll.
Ich bin froh, dass wir so spät am Tag auslaufen, da wir so in der Nacht die paar hundert Seemeilen Schelf der französischen Küste aufgetaucht überwinden können.
Das Wasser ist hier leider nicht tief genug um ein sicheres Alarmtauchen durchzuführen zu können, ohne den Bug im Meeresboden zu vergraben.
Allerdings ist es auch so seicht, dass wir höchstens auf 30 bis vielleicht 60 Meter gehen können und zudem bei glatter See aus der Luft trotzdem glatt gesehen werden.
Alles in allem ist das Gebiet direkt vor Lorient wohl das gefährlichste.
Die Mannschaft ist aus dem Oberdeck angetreten während die Marinekapelle auf dem Steg einen Marsch spielt.
Die Leinen werden gelöst und die E-Maschinen surren leise los.
Einige Minuten später haben wir das Hafeninnere und die Liegeplätze hinter uns gelassen und gehen etwas mit der Fahrtstufe hoch.
Ich will so schnell es geht durch die Biskaya.
Zwei Stunden später haben wir Fort Kernevel, das Hauptquartier des BDU, passiert und sind auf Höhe der Insel Groix.
Vor uns liegt der offene Atlantik. Die Diesel springen mit einem Ruck in die höhere Fahrtstufe und treiben U-115 mit 15 Knoten durch die Nacht.
29. April 1941
04:55
Wir haben die seichten Gewässer hinter uns gelassen.
Mit halber Fahrt geht es weiter in die Dunkelheit.
Wir bleiben bis zum ersten Flugzeugkontakt aufgetaucht, danach gehen wir auf Tiefe und bleiben dort, bis es wieder dunkel ist.
Wenn wir die aktuelle Fahrt halten können, sind wir in guten 200h im Einsatzgebiet EH95
https://i.imgur.com/htH6Xz4.png
Mannschaft ist auf dem Oberdeck angetreten
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Sicht auf den Hafen von Lorient
https://i.imgur.com/vNKU8aw.png
U-115 pflügt sich durch das Wasser
https://i.imgur.com/IbIJdZC.png
Kurs vor uns
14:23
Das mit den 200 Stunden wir nichts Manfred!
brüllt IWO Kohler durch das Turmluk zu mir in die Zentrale, nachdem wenige Sekunden vorher ein Brecher über den Turm und in die Zentrale orgelte.
Kann unser Zentralemaat auch bestätigen!
rufe ich zurück.
Den armen Jungen hat es vollständig durchnässt.
Ich will mir das Wetter kurz selbst ansehen. Mit etwas Glück kann die RAF nicht fliegen.
Warschau, Kommandant auf Brücke!
Oben angekommen gibt sich ein mir doch willkommenes Bild.
Der Himmel ist komplett bedeckt und ein leichter Regen beschränkt die Sicht auf ein paar Kilometer.
Aktuell das perfekte Wetter für uns.
30. April 1941
18:10
Wir haben die Biskaya verlassen und gehen wieder auf 10 Knoten zurück.
Das schlechte Wetter hält immer noch an.
Ich lasse immer wieder auf 60 Meter gehen, um den Männern alle paar Stunden eine kurze Pause zu geben.
01. Mai 1941
00:10
Guter Start in den Mai murmelt Hauschildt in sich hinein.
Wir sitzen in der kleinen Offiziersmesse und spülen unseren Kaffee mit etwas Zwieback hinunter.
Das Wetter ist nochmal schlechter geworden, Sicht quasi null und alle paar Minuten kommt genug Wasser in die Zentrale, dass die Hauptlenzpumpe nicht mehr reicht.
Dass die Männer da oben überhaupt noch atmen können, ist e ein Wunder.
Jetzt male mal nicht den Teufel an die Wand. entgegne ich,
schlechtes Wetter gehört dazu.
Ich hab auch nichts dagegen, wir sind zwar aus der Biskaya, aber ich hab auch hier keine Lust auf Flugzeuge.
Ist ja gut, wird schon kein schlechtes Omen sein.
Zur Not müssen wir eins der Asse aufm Turm einsetzen grinst er.
Aber nur im Absoluten Notfall lache ich.
Die Symbolik unseres Turmemblems ist nicht von der Hand zu weisen.
https://i.imgur.com/HaQ2RIX.png
Wir kämpfen uns durch die Wellen
02. Mai 1941
14:26
Das Wetter wird wieder besser.
Der Nebel hat sich gelichtet und auch der Wind lässt nach.
Das erste Mal seit drei Tagen kann die Brückenwache ohne Ölzeug auf den Turm.
03. Mai 1941
04:51
Schiff voraus! kommt ein Schrei des Ausgucks durchs Sprachrohr.
Sofort springe ich auch und mach mich auf den Weg nach oben auf den Turm
Der Ausguck streckt seinen Arm in die Richtung des angeblichen Frachters aus.
Meine Augen sind noch nicht an die Dunkelheit gewohnt, daher brauche ich einige Zeit bis ich ihn sehe.
Er hält ziemlich genau auf uns zu und bringt sich quasi von selbst in Schussposition.
Ich lasse die Maschinen stoppen.
UZO und IWO auf Brücke!
Kurz darauf erscheint der Kopf Kohlers im Turmluk, er klettert herauf und als Nächstes erscheint eine Hand mit dem UZO.
Wir nehmen es an und machen es fest.
Ganz schön hell für einen Überwasserangriff
Kommentiert Kohler das Wetter.
Mir ist es bisher nicht aufgefallen, aber in den letzten paar Minuten seit ich auf dem Turm bin ist es wirklich etwas heller geworden.
Es fängt an zu Dämmern.
Ich lasse die Tauchtanks Vorfluten, damit wir einfacher auf Sehrohrtiefe kommen, falls wir entdeckt werden.
Auf dem Turm bleiben nur ich und Kohler.
Wenige Minuten später beobachte ich den Frachter im Fernglas, als das Oberdeck etwas aktiver wird.
Die Maschinengewehre auf der Brücke bewegen sich etwas.
Sofort gebe ich den Befehl das Tauchen vorzubereiten.
Wechseln sie auf Angriffssehrohr IWO, ich glaube das wir hier bald wegmüssen.
Als hätte er nur darauf gewartet nimmt Kohler das UZO und verschwindet wortlos im Turm.
Und keinen Moment zu früh: Eine Maschinengewehrsalve durchbricht die Stille und zischt über unseren Turm
Ich klettere sofort ins Turmluk und lasse uns auf Sehrohrtiefe gehen.
Unsere Fahrtstufe wird auf kleine Fahrt erhöht, um die Entfernung etwas zu verringern.
Der Schuss auf den Frachter ist bereits vorbereitet.
Wir sind kaum komplett getaucht, da übernehme ich das Sehrohr von Kohler.
Der Schuss aus Rohr II ist eigentlich perfekt.
Mit geöffneten Mündungsklappen nähern wir uns auf 400 Meter zum Frachter.
Um 05:08 verlässt der Aal unser Rohr.
Auf diese Entfernung kann der Frachter noch so viel Zacken - 17 Sekunden später schlägt der Torpedo Mitschiffs in den Frachter ein.
Wir folgen ihm auf Sehrohrtiefe mit vier Knoten fahrt.
Nur wenige Minuten später versinkt der Frachter auf ebenem Kiel in den Fluten des Atlantik.
U-115 hat sein erstes Ziel auf der zweiten Fahrt unter meinem Befehl versenkt - ein kleiner Frachter vom Typ 03, mit guten 2800 BRT.
Wir tauchen wieder auf, Kurs auf EH95.
https://i.imgur.com/Ae2rSnk.png
Rauchfahne voraus
https://i.imgur.com/z0GTy25.png
Frachter eröffnet das Feuer
https://i.imgur.com/wUbg2x3.png
Torpedotreffer
https://i.imgur.com/rQBzzhN.png
Frachter sinkt
Fortsetzung folgt...
Ritter Kunz
28.08.24, 09:56
Guter Start in den Mai murmelt Hauschildt in sich hinein.
Wir sitzen in der kleinen Offiziersmesse und spülen unseren Kaffee mit etwas Zwieback hinunter.
Kein Wunder, dass Kamerad Hauschildt etwas bedrückt wirkt, so eine Tasse voll Zwieback kriegt man nicht so leicht runter... ;)
Danke für das Update, Wir lesen weiter gespannt mit :)
05. Mai 1941
23:20
Emil hat mir soeben den neuesten Funkspruch gereicht. An Bord U-105, Schewe ist bei einem Übungsschießen mit dem Deckgeschütz die Patrone im Rohr explodiert.
Gestern hat bereits U-38, Liebe gemeldet, dass bei einem Deckgeschützangriff das Geschütz explodiert ist.
Zum Glück ist keiner gestorben, aber die Meldungen sind trotzdem bedenklich.
Ich drücke die Funksprüche IIWO Schmalz in die Hand.
Mit dunkler Miene versichert er mir, dass er morgen bei Tageslicht das Geschütz genau untersuchen will.
08. Mai 1941
11:30
Trotz einer genauen Untersuchung des Geschützes und mehreren Testschüssen konnten wir nichts feststellen.
Alles scheint einwandfrei zu funktionieren.
Wir werden es trotzdem weiter im Einsatz behalten, immerhin sind beides Typ IX - Boote mit unserer 10,5 cm Kanone
https://i.imgur.com/nRljfil.png
https://i.imgur.com/IJPjBDX.png
Schewe und Liebe funken über ihre Deckgeschütze
17:20
Nach unserer Untersuchung am Vormittag wird einige Kilometer von uns ein großer Geleitzug gemeldet.
Ich schwinge das Boot herum und lasse auf große Fahrt gehen.
Eine gute Stunde später kommen die ersten Rauchsäulen in Sicht.
Nun kommt der Albtraum unserer Funker zum Tragen: Wir sind Fühlungshalter.
Ich lasse die erste Meldung abgeben und wir beginnen das langsame Vorarbeiten vors Geleit.
19:28
Antwort des BDU Herr Kommandant! Wir haben Glück, der BDU erteilt uns die Freigabe anzugreifen, wir müssen also keine Fühlung mehr halten!
meldet unser Funker.
Na dann Glück gehabt Emil sage ich ihm als ich in die Zentrale komme.
Wenn wir keine Fühlung halten müssen, werden wir auch nicht länger warten.
Auf Sehrohrtiefe!
Wir fahren bereits seit einiger Zeit vor dem Geleit.
Ich will auf Sehrohrtiefe gehen, uns von den vorderen Fegern überfahren lassen und anschließend im Geleit angreifen.
Sobald wir unten sind, geht es auf Schleichfahrt.
Nach einem letzten Blick an der Oberfläche geht es auf 30 Meter.
Tiefer können wir nicht, da wir sonst nicht schnell genug hochkommen, um im Geleit anzugreifen.
20:43
Die vorderen Feger des Geleits haben uns vor einigen Minuten überlaufen.
Wir heben uns langsam auf Sehrohrtiefe.
An Bord könnte man eine Stecknadel fallen hören.
Ich fahre den Spargel aus und sehe mir das Geleit an.
Lauter Dicke Brocken um uns herum, voraus mehrere Tanker und hinter uns auch ein paar dicke Zossen.
Ich suche mir zwei Tanker vor uns raus, ein Typ 04 großer Tanker und ein Flottentanker.
Zusammen gute 20'000 BRT. Jeweils ein Doppelschuss.
Hinter uns steht ein mittlerer Frachter günstig, für den bereiten wir Rohr V vor.
Einige Minuten später stehen sie perfekt.
Die Mündungsklappen sind geöffnet, die Rohre geflutet. Das gesamte Boot wartet auf meinen Befehl.
Um 20:49 gebe ich die Befehle
Rohre I und III... LOS!
Rohre II und IV... LOS!
Rohr V... LOS!
Beide Maschinen kleine Fahrt, wir gehen auf 150 Meter!
Laufzeiten für die Torpedos sind alle um die 80 Sekunden.
Wir werden sehen was daraus wird.
IIIWO Wockel hat eine tickende Uhr in der Hand.
30 Sekunden sind durch
verkündet er
.
.
.
40
.
.
.
50
.
.
.
60
.
.
.
70
.
.
.
75
Nach 76 Sekunden schüttelt uns eine Explosion vor uns durch, einer der Torpedos hat sein Ziel gefunden!
Direkt darauf folgt eine noch viel schwerere Explosion - der Tanker explodiert.
Hinter uns folgt ein zweiter Torpedoeinschlag und wieder - auch diesen Frachter zerreißt eine wahnsinnige Explosion, die U-115 ächzen lässt.
Um uns herum fangen die Zerstörer wie wild an das Wasser zu pingen, metallisches Klirren halt durch die Tiefen des Atlantik.
Wasserbomben werden geworfen, aber alles zu weit weg.
https://i.imgur.com/rQBzzhN.png
Wir dürfen angreifen
https://i.imgur.com/JulWezr.png
U-115 taucht vor dem Geleit
https://i.imgur.com/Ga1qV16.png
Tanker ist getroffen
https://i.imgur.com/wNs8lb7.png
Anderer Frachter sinkt
https://i.imgur.com/XoL79BF.png
Zwei riesige Rauchfahnen gehen über dem Geleit in die Höhe
22:05
Die Zerstörer drehen ab. Das einzige, dass sie getroffen haben sind einige Fische, die zu nah an die zufällig geworfen Wasserbomben gekommen sind.
Langsam gehen wir wieder höher, tauchen aber noch nicht auf.
23:00
Nach einem kurzen Rundblick tauchen wir auf.
In der stockdunklen Nacht gehen wir auf hohe Fahrt und jagen mit 15 Knoten dem Geleit hinterher.
Unter Deck arbeiten die Männer, um die fünf Rohre nachzuladen, die wir zuvor verschossen haben.
Eine gute Stunde später kommt der erste Feger in Sicht, wir umfahren ihn in weitem Bogen.
Über die nächsten Stunden werden wir immer wieder durch Zerstörer zum Abdrehen gezwungen.
Scheinbar zufällig zacken sie vom Geleit weg in irgendwelche Richtungen um uns auf Abstand zu halten.
https://i.imgur.com/4CGiOOa.png
Wir überholen das Geleit
Fortsetzung folgt...
09. Mai 1941
02:46
Die Anstrengungen der Zerstörer waren allerdings vergeblich.
Wir stehen wieder aufgetaucht vor dem Geleit, wir sind ungefähr 45 Grad Steuerbord aus der Sicht der Frachter.
Um nicht während wir hier warten gesehen zu werden, gehen wir auf Sehrohrtiefe.
Unser Ziel habe ich bereits festgelegt: Der Zweite Tanker, den wir zuvor verfehlt hatten.
Kaum getaucht strecke ich den Spargel aus dem Wasser.
Und da liegt er vor uns: Ein gewaltiger Tanker mit guten 10'000 BRT schwingt leise im Wasser.
Rohre I und IV werden vorbereitet - Ich möchte die beiden T1 Torpedos verwenden, da die Blasen, die sie hinterlassen bei Nacht sowieso nicht gesehen werden und Sie zudem etwas zuverlässiger sind.
Rohre I und IV... Bereit?... Bereit!
Rohre I und IV... LOS!
Die Zeit auf den Torpedos ist 3 Minuten und 10 Sekunden.
Ich lasse auftauchen, schwinge mit halber Fahrt auf den Dieseln das Boot um 180 Grad herum und gehe dann auf äußerste Fahrt.
So viel Distanz zwischen uns und die Zerstörer bringen wie irgendwie möglich ist das Ziel.
Einige Minuten später unser Ergebnis - ein Torpedo schlägt in die Seite des Tankers ein - wir haben getroffen!
https://i.imgur.com/gEN4oiI.png
Tanker ist getroffen
Sofort schießen Leuchtgranaten in die Höhe.
Es sieht aus als seien mehrere Sonnen über dem Geleit aufgegangen.
Zerstörer dreht bei... jetzt Lage 0!
Melden drei der Ausgucke mit mir auf dem Turm zeitgleich.
Ich fahre herum, und tatsächlich,
der vordere Feger des Geleits hat seinen Kurs geändert und steht jetzt Lage 0 zu uns, genauso die beiden auf der Steuerbordseite des Geleits.
Alle drei halten auf uns zu.
Immer mit der Ruhe Männer. Solang keine Suchscheinwerfer auf uns gerichtet sind, sind wir nicht aufgeflogen
mit den Worten versuche ich mich auch selbst zu beruhigen, immerhin haben wir vor wenigen Sekunden zum zweiten Mal ins Wespennest gestochen.
Die Zerstörer starten selbst Suchmuster, es scheint als seien wir noch unentdeckt.
Alle drei halten immer noch direkt auf uns zu, Entfernung ist um die 2 Kilometer.
Angespannt wechseln ich und die Männer der Wache zwischen den Zerstörern, gerade darauf wartend, dass einer davon seine Geschütze auf uns Richtet und das Feuer eröffnet.
Allerdings bleibt das ganze aus.
Langsam können wir die Entfernung aufmachen und 5 Minuten später sind wir bereits ein paar hundert Meter weiter entfernt als zuvor.
Wir sehen zu, wie die Zerstörer wieder das leere Wasser hinter uns bombardieren.
Ich schwinge das Boot noch einmal herum um die Zeitspanne, in der die Feger vergeblich suchen für einen dritten und letzten Angriff zu nutzen.
Zwanzig Minuten später sind wir wieder in derselben Position, die uns zuvor bereits Erfolgt brachte. 45° Steuerbord vor dem Geleit.
https://i.imgur.com/82cjD1y.png
Leuchtgranaten achtern
https://i.imgur.com/I1Qa3S2.png
Zerstörer hält auf uns zu
https://i.imgur.com/yKU3Ix4.png
Erneute, sehr nahe Leuchtgranaten
https://i.imgur.com/Kt4Oe5k.png
Tauchen vor dem Geleit
Wir sind näher dran als der Drei-Minuten Schuss auf den Tanker, schließlich Zacken die Frachter vereinzelt und mit den T2 in den vorderen Rohren können wir nur auf kürzere Distanz schießen.
Wieder gehen wir auf Sehrohrtiefe.
Herr Kommandant? Hören Sie mal flüstert mir Karl Oesten, unser Horcher zu als ich gerade in den Turm gehen will.
Er reicht mir einen der Kopfhörer unseres Hydrofons.
Metallisches Klirren und kreischen ist zu vernehmen, zusammen mit krachen, wie das Zusammendrücken einer Dose.
Der Tanker säuft ab! flüstert Karl weiter.
Sehr schön, damit wären wir bei guten 25'000 Tonnen an dem Geleit. antworte ich.
Mal sehen, was wir hier noch ausrichten können
Ich gehe weiter in den Turm und setzte mich ans Angriffssehrohr
Rohre II und III werden vorbereitet, während wir mit 2 Knoten Fahrt näher an den Frachter kriechen.
Die Mündungsklappen werden gerade geöffnet, als ein metallisches Klirren die Hülle erfasst.
PING
.
.
.
PING
.
.
.
PING
prallt es auf die stählerne Hülle des Bootes.
Der vordere Feger hat seine vorherige Suche abgebrochen und beim Zurückkehren vor das Geleit fährt er geradewegs über unsere Position.
Ich gebe noch Letzt kleine Änderungen in der Ziellösung durch.
Gegnerlage... 70 Grad Backbord
.
.
PING
.
Gegnerfahrt... 7 Knoten
.
PING
.
.
Entfernung... 800 Meter
PING
.
.
Rohr II und III bereit?
PING
.
Bereit!
PING
.
PING
Rohr II und III LOS!
PING
PING PING
Das Schlagen des ASDIC auf unsere Hülle wird schneller und schneller, der Zerstörer hält direkt auf uns zu.
Mit Alarm geht es für uns in die Tiefe.
Die E-Maschinen springen in Ihre höchste Fahrtstufe und der Bug fällt unter unseren Füßen weg.
Über uns explodiert einer der Torpedos an der stählernen Hülle des Frachters.
Zeit zum Feiern haben wir nicht.
Wir gehen auf 150 Meter!
Jetzt geht der Tanz los meine Herren!
Mit 25 Grad Vorderlastigkeit fällt U-115 auf 100 Meter.
Ich ordne Schleichfahrt und 50 Umdrehungen an, ein Versuch, unsere Verfolger davon zu überzeugen, dass wir auf 100 Meter sind.
Langsamer geht es weiter Richtung 150 Meter.
Inzwischen hat auch ein zweiter Zerstörer seine Peilung auf uns gefunden und die Asdic-Puls schlagen abwechseln auf unsere Hülle.
Wir sind auf 140 Meter, als der erste der Zerstörer den ersten Anlauf beginnt.
Fortsetzung folgt...
Gute Nerven, trotz ASDIC-Ortung den Angriff noch durchzuziehen. :top:
Wir sind gespannt, wie ihr da (hoffentlich heil) wieder herauskommt.
Kommandant Eppen hat in solchen Fällen einfach stählerne Nerven ;)
Wir wurden tatsächlich einfach überrascht, dass der Zerstörer bereits zurückkommt.
Und in der Regel ist auf Sehrohrtiefe ja noch etwas Zeit nach der ersten Ortung bis zu den Wasserbomben :D
09. Mai 1941
Wir werden überlaufen.
Mit beiden Maschinen gehen wir kurz für einige Sekunden auf AK, den Zeitpunkt ausnutzend, in dem der Zerstörer über uns ist und wir somit wesentlich schwerer gehört werden.
Dann bricht die Hölle über uns herab:
Um uns herum explodieren Bomben, das Boot wird durchgeschüttelt, bäumt sich regelrecht auf.
Tausende Hammer schlagen auf uns ein, zerren an der Hülle des Bootes.
Insgesamt achtzehn Bomben zähle ich in dieser ersten Salve.
Nur Sekunden später folgt der Anlauf des zweiten Zerstörers.
Wieder fallen 10 Wasserbomben um uns herum.
Die Bomben liegen verdammt genau, wenn auch etwas zu hoch.
Immer tiefer werden wir so nach unten gedrückt.
Zehn Minuten und sechs Anläufe später finden wir uns bereits auf 170 Meter.
Bei jedem der Anläufe sprinten wir kurz einige Meter vorwärts, um das zielen etwas zu erschweren und das Boot einige Meter zu heben.
Nach jedem Meter den wir tiefer gehen stöhnt der Druckkörper mehr und mehr.
Abwechselnd prallt entweder ein PING auf unsere Hülle oder eine Wasserbombe explodiert unweit des Bootes.
Ein absoluter Höllenritt für die Besatzung.
https://i.imgur.com/Yf57CqA.png
Frachter sinkt. Im Hintergrund zwei Zerstörer
https://i.imgur.com/F3X0RCs.png
Fregatte wirft Wasserbomben
04:17
Seit fast 45 Minuten ertragen wir nun die Machenschaften der Royal Navy.
Insgesamt 14 Wasserbombenanläufe haben wir bereits hinter uns, wobei die Bomben zunehmend weiter nach achtern auswandern und weniger werden.
Der letzte Anlauf bestand lediglich noch aus drei Bomben.
Vielleicht haben die sich leer geschossen Herr Kommandant flüstert mir Kohler ins Ohr.
Das glaub ich erst, wenn Ichs sehe entgegne ich skeptisch.
Laut unserer Liste haben wir bereits 118 Wasserbomben hinter uns, aber der Tanz ist noch lange nicht vorbei.
Wie aufs Stichwort erfolgt achtern von uns die nächste Ladung Wasserbomben: 6 Stück an der Zahl.
Die haben sich noch lange nicht verausgabt antworte ich Kohler etwas direkter.
04:25
Einige Minuten später scheint einer der Angreifer unsere Position wieder gefunden zu haben, wir werden direkt überlaufen.
Wie uns die gehört haben ist mir ein kleines Rätsel, wir waren bereits ein gutes Stück abseits der Position, an der sie zuvor die ganze Zeit warfen.
Jetzt sind wir wieder dabei Hacken zu schlagen und auszuweichen, als weitere 12 Bomben auf uns fallen.
Wir sind noch lange nicht aus dem Schneider.
05:26
Zwei der drei Zerstörer über uns drehen ab.
Die Bomben haben vor zwanzig Minuten etwas gestoppt.
Insgesamt 220 Wasserbomben mussten wir über die letzten zwei Stunden ertragen.
Inzwischen sind wir auf 180 Meter durchgefallen und in den Augen der Männer ist der schlichte Terror zu erkennen,
den die Kombination aus Asdic, Wasserbomben und der gewaltigen Tiefe, auf der wir uns befinden auslöst.
Ganz vorbei ist es allerdings noch nicht, immerhin ist der letzte Zerstörer immer noch über uns und fährt unermüdlich Angriffe, wirft aber keine Bomben.
Wir bleiben erstmal noch mit Schleichfahrt auf Tiefe.
05:50
Er kreist immer noch über uns.
Immer wieder bekommt er uns trotz einer gewaltigen Tiefe von 188 Meter ins Sonar und Asdic.
Die Geschichten der schlechten Werftarbeit müssen doch stimmen, anders kann ich mir nicht erklären wie wir trotz der altbewährten Taktik immer wieder aufgespürt werden.
Immer noch bleiben die Bomben aus.
Na, was sagt ihr? Hat der noch Bomben und wartet auf den richtigen Moment oder will uns der einfach so lange es geht, hier halten?
frage ich in den Raum.
Als Antwort erhalte ich nur Schulterzucken und leere Blicke.
Dann wollen wirs mal testen
Herr Kommandant, sie wollen doch nicht... fängt IIWO Schmalz an, hält aber sofort wieder inne.
Und ob ich das will. Beide Maschinen kleine Fahrt, wir gehen auf 150 Meter.
Mal sehen ob der noch etwas in der Reserve hat.
Die E-Maschinen surren etwas lauter, als wir langsam auf drei Knoten beschleunigen.
Die Tiefenruder werden hochgestellt und es passiert... nichts. Das Boot bleibt auf fast 190 Meter.
Drei Knoten reichen nicht Herr Kommandant meldet Hauschildt können wirs mit mehr Fahrt versuchen?
Beide Halbe gebe ich den Befehl und pass mir ja auch den Zerstörer auf Karl! erinnere ich nochmal unseren Horcher durchs Kugelschott.
Langsam heben wir uns mit fünf Knoten fahrt. Der Zerstörer muss jetzt genau wissen, wo wir sind, so viel Krach wir gerade machen.
Einige Minuten später sind wir auf 150 Meter, immer noch ohne Wasserbomben.
Weiter auf dreißig Meter befehle ich.
Die Spannung im Boot könnte man mit einem Messer schneiden als wir langsam höher gehen.
Der Zerstörer kreist immer noch über uns und wir kommen immer höher.
Bei jedem seiner neuen Anläufe schlagen unzählige ASDIC Impulse auf uns ein.
Er muss wissen was wir vorhaben.
Er muss wissen, dass wir langsam auftauchen.
Immer noch keine Bomben.
06:13
Wir sind inzwischen auf 50 Meter.
Immer noch konnten wir die Herren über uns nicht überzeugen, Wasserbomben zu werfen.
Über die letzte Stunde habe ich mit Karl ein ungefähres Muster ausarbeiten können, mit dem der Zerstörer seine Runden zieht.
Ein Anlauf mit AK, dann ein breiter Kreis nach Steuerbord mit ungefähr 5 bis 6 Knoten Fahrt, dauert ungefähr eine Minute lang, dann der nächste Anlauf.
Auf diesen Daten lasse ich einen Doppelschuss aus den Rohren V und VI vorbeireiten.
Fächerwinkel ist 2 Grad, Tiefe 4 Meter.
Entfernung, Lage und Fahrt schätze ich, sobald ich den Zerstörer sehe.
Langsam gehen wir höher, bis wir auf 30 Meter sind.
Jetzt heißt es, denn geeigneten Moment abzuwarten.
Immer wieder werden wir aus verschiedenen Winkeln überlaufen, alles ohne das Wasserbomben auf uns fallen.
Dann ist es so weit: Er setzt direkt vor uns zu einer erneuten Anlauf an.
Ich lasse beide Maschinen mit äußerster Kraft anlaufen.
Im Sehrohr sind bedrohend die Schrauben des Zerstörers zu erkennen, als er uns überläuft.
Auf Sehrohrtiefe!
Und passt mir ja auf, nicht den Turm rauszustrecken!
Langsam hebt sich der Bug.
Bomben bleiben wieder aus.
25 Meter
20 Meter
15 Meter
Sehrohr kommt frei!
Meldet LI Hauschildt aus der Zentrale.
Ich strecke den Spargel aus dem Wasser und Blicke herum.
Der Zerstörer startet gerade seinen bekannten Kreis nach Steuerbord.
Mündungsklappen Rohr V und VI öffnen!
Gurgelnd füllen sich die beiden Rohre.
Ich überprüfe die Schussunterlagen noch einmal.
Rohr V und VI Bereit?... Bereit!
Rohr V und VI... LOS!
Die beiden Rohre werden auf ihren tödlichen Weg geschickt.
Jetzt heißt es abwarten.
Der Zerstörer hält an seinem Kreis weiter fest, er scheint unseren Schuss nicht bemerkt zu haben.
Sofort gehen wir wieder auf 30 Meter.
Dreißig Sekunden später das Ergebnis:
Eine wahnsinnige Wassersäule, höher als der Zerstörer selbst springt an seinem Heck in den Himmel.
Wir haben getroffen!
Im gesamten Boot ist ein Jubelschrei zu vernehmen.
Kohler lässt die Männer einige Sekunden feiern, bevor er eingreift und zur Ruhe auffordert.
Über uns ist der Zerstörer tödlich verwundet: Sein Heck sinkt tiefer in das Wasser, der Bug hebt sich langsam.
Einzelne Wellen beginnen über das Achterdeck des stolzen Kriegsschiffes zu spülen.
Eine rote Leuchtgranate schießt in die Höhe, das Heck sinkt tiefer.
Wenige Minuten später ist das Heck bis zum Schornstein bereits unter Wasser und der Bug ragt Meterhoch in den Himmel.
Mittschiffs ist ein Feuer ausgebrochen.
Eine zweite Leuchtgranate ist das letzte Lebenszeichen des Zerstörers, bevor er in den Fluten verschwindet.
Wir tauchen auf.
Zum ersten Mal seit Stunden strömt frische Luft in das Boot.
Sofort wird die Belüftung angestellt und die nach Schweiß, Exkremente und Diesel riechende Luft wird von frischer Seeluft abgelöst.
Nur drei Minuten dauerte der Überlebenskampf des Zerstörers, dessen einzige Überreste nun ein Ölfilm und ein paar Trümmer sind.
Wir können in der Dunkelheit keine Rettungsboote oder Überlebende im Wasser ausmachen und drehen nach wenigen Minuten Suche nach Süden ab.
Mit äußerster Kraft versuchen wir so viel Distanz zwischen den Versenkungsort des Zerstörers und uns selbst bringen.
Wir haben in einer Nacht vier Schiffe mit gut 30 Tausend Tonnen auf den Boden des Meeres geschickt und als Krönung einen der Zerstörer mit weiteren 1000 Tonnen draufgesetzt.
Zur Feier des Tages erhalten alle Männer beim Beginn Ihrer Freiwache eine halbe Pulle Bier.
Die Moral an Bord ist trotz der stundenlangen Wasserbombenschlacht sehr hoch.
Ich habe bereits einzelne Meinungen und Gespräche gehört, die meinen, dass der Krieg vielleicht doch in ein paar Monaten vorbei sein kann, wenn wir so weitermachen.
https://i.imgur.com/kYNULqT.png
Zerstörer überläuft uns
https://i.imgur.com/XP8vGXQ.png
Zerstörer ist getroffen
https://i.imgur.com/Eh6dgNM.png
Zerstörer sinkt
https://i.imgur.com/OH8vFfJ.png
Wir tauchen auf
07:00
Vierzig Minuten später gehen wir auf halbe Fahrt zurück.
Wir sollten weit genug weg sein.
07:27
Ich stehe mit Kohler und Hauschildt auf dem Turm.
Still beobachten wir den wunderschönen Sonnenaufgang, ohne ein Wort zu wechseln.
Aber alle denken wir dasselbe:
Wir sind letzte Nacht verdammt nah daran vorbeigeschrammt, ähnlich wie Prien, Kretschmer und Schepke zu enden.
Die Unnachgiebigkeit und Gewalt der Zerstörer war wie niemals zuvor in diesem Krieg.
Kein Wunder, dass unsere Versenkungszahlen nachlassen, obwohl immer mehr U-Boote an die Front kommen.
Wir werden sehen, was die Zukunft noch so bringen mag.
Ich habe immer noch keine Freude daran, Torpedo um Torpedo auf die Frachter loszulassen und unzähligen Männern den Boden unter Ihren Füßen zu entziehen.
Mit 10 Knoten Fahrt geht es nun weiter ins Einsatzgebiet, EH95.
https://i.imgur.com/1XjQ414.png
U-115 im Sonnenaufgang
Fortsetzung folgt...
Update: Jetzt mit vollständigem Text, wir hatten die erste Hälfte vergessen
Respekt!
Einen Zerstörer auf solche Weise anzugreifen trauen sich vermutlich nur Wenige zu.
Aber der Krieg wird eben zunehmend härter, in absehbarer Zeit können derartige Manöver auch schnell mit der Versenkung des Bootes enden.
Johann III
08.09.24, 10:41
Werter DaFlou,
Ihr habt da einen sehr spannenden AAR, vielen Dank! Und Respekt für's Durchhalten (beim Schreiben).
Schön, mal wieder von euch zu hören, werter Johann!
11. Mai 1941
07:00
Vor drei Stunden sind wir in unserem Einsatzgebiet angekommen.
Jetzt ist allerdings ein dichter Nebel aufgezogen und mit ein paar hundert Meter schleichen wir nun durch das Wasser.
Zu jeder vollen Stunde führen wir ein Rundhorchen durch.
Zwei Tage ist es nun her, dass wir an dem Geleit operierten.
Noch immer stellen sich am ganzen Körper die Haare auf, wenn ich über die Versenkung des Zerstörers nachdenke.
Verdammt knapp sind wir am Tod vorbeigeschrammt, wenn der noch einen oder zwei Kanister auf Reserve gehabt hätte wärs jetzt aus mit uns.
Trotzdem bin ich auch irgendwo Stolz auf diese Versenkung, auch wenn ich eine solche Aktion nicht wiederholen möchte.
Da Versenke ich viel lieber irgendwelche Einzelfahrer ohne Zerstörer oder dergleichen.
Wir haben aktuell nur noch einen einzelnen Torpedo im Boot, alle anderen befinden sich in der Externen Reserve.
Mit dem aktuellen Wetter ist allerdings das Verladen ins Innere des Bootes unmöglich.
Hohe See, viel Wind und der dichte Nebel sind zu gefährlich.
11. Mai 1941
20:35
Der Nebel hat sich kurz vor Mittag wieder gelichtet, die schwere See ist geblieben.
Zudem ließ ich Emil ein neues Gebiet anfragen in der Hoffnung, dass das Wetter dort besser ist.
Wir sollen nach EJ23 verlegen.
13. Mai 1941
23:50
Das Wetter hat endlich nachgelassen.
Wir haben gute Sicht und fast keine Wellen.
Sofort beginnen wir mit dem Verladen der externen Torpedos ins Innere des Bootes.
In sechs Stunden sollten wir fertig sein.
14. Mai 1941
05:00
Das Verladen ging etwas schneller als erwartet.
Die Männer überprüfen und warten die Torpedos noch einmal bevor sie in die Rohre geladen werden.
In etwas über 24h sollten wir in unserem neuen Gebiet angekommen sein.
15. Mai 1941
13:05
Wir sind in unserem neuen Gebiet angekommen.
Die Torpedos sind alle gewartet und geladen.
Alle Torpedos sind die altbekannten, gasbetriebenen T1.
Die elektrischen T2 benötigen zu viel Wartung für die externen Druckbehälter, in denen sie gelagert werden.
16. Mai 1941
08:44
Schauen sie mal, Herr Kommandant hält mich Emil auf als ich gerade in die Zentrale gehen will.
Er drückt mir einen Funkspruch in die Hand.
U-105, Schewe ist bei einem Angriff auf einen großen Frachter das Deckgeschütz explodiert.
Sechs Verletzte.
Ist bis jetzt die dritte solcher Meldung fährt er fort.
Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn es noch mehr solche Meldungen gibt. Mittlerweile wird es sehr bedenklich.
17. Mai 1941
04:19
U-107, Hessler hat es jetzt auch erwischt. Beide sind Typ IX mit der 10,5 cm Kanone, so wie alle anderen Boote bisher
Ich sitze gerade mit Kohler und Schmalz in der kleinen Offiziersmesse als uns Emil die unheilvolle Nachricht verkündet und uns den Funkspruch hinlegt.
Schöne Scheiße murmelt Kohler.
Das muss Sabotage sein verkündet Schmalz selbstsicher.
Wie kommst du denn da drauf? frage ich etwas verwirrt nach.
Na ja, deutsche Arbeiter würden sowas nie zulassen und in Frankreich ist bekanntlich die Résistance tätig.
Die müssen sich in die Werften geschmuggelt haben und uns sabotiert haben.
Fehler in der Produktion kann ich mir nicht vorstellen. Ist schließlich doch deutsche Ingenieurskunst.
Außerdem würde unsere Führung solche Qualitätsmängel nie zulassen
Dann sollte es aber alle Geschütze betreffen, nicht nur unsere 10,5cm.
Überprüfen sie das Geschütz und die Geschosse bitte noch einmal IIWO
Jawohl Herr Kommandant er springt auf, richtet sich auf, schlägt die Hacken zusammen und verschwindet dann Richtung Zentrale.
Kohler sieht mich etwas irritiert an, das Vertrauen in unsere Führung ist groß in unserem IIWO
Allerdings antworte ich aber solange wir hier keine Gebete hören müssen und er weiß, was er tut ists in Ordnung.
https://i.imgur.com/n4dUHaJ.png
Schewe meldet explodiertes Deckgeschütz
https://i.imgur.com/TiLcalg.png
Hessler meldet ebenso explodiertes Geschütz
18. Mai 1941
08:21
Wir haben wieder ein neues Suchgebiet erhalten.
Auch der BDU scheint mit unserem fehlenden Erfolg nicht zufrieden zu sein, sonst würde er uns nicht so hin und her senden.
Wir müssen zurück nach EH95.
21. Mai 1941
06:58
Wir sind wieder in EH95 angekommen.
Das Wetter über die letzten beiden Tage wurde immer schlechter.
Brecher orgeln regelmäßig über den Turm und kippen jedes Mal dutzende Liter Wasser in die Zentrale.
Die Hauptlenzpumpe hat Schwierigkeiten alles wieder nach draußen zu bringen.
Ich lasse auf 60 Meter gehen. Die Männer sollen sich etwas ausruhen.
Als wir auf 60 Meter sind, schwingt das Boot immer noch etwas mit den Wellen, wir gehen daher auf 100 Meter.
Zum ersten Mal seit Tagen können wir so wieder in Ruhe Essen und Schlafen.
15:53
Wir tauchen wieder auf.
Ich ändere unsere Vorgehensweise zum Rundhorchen etwas: Wir bleiben jedes Mal 30 Minuten getaucht und gehen auf 100 Meter.
Hoffentlich ist es für alle so etwas angenehmer, vor allem die Männer auf dem Turm.
21:02
Für die Nacht gehen wir wieder auf tiefe.
Oben rumzukreisen ergibt ohne Sicht keinen Sinn und dient nur dazu alle Männer auf dem Turm gründlich zu durchnässen.
https://i.imgur.com/48OneV9.png
Schwere See plagt uns
23. Mai 1941
21:11
Wir sind gerade auf dem Weg ins Planquadrat EJ11, nachdem uns der BDU dorthin befohlen hat.
Ganz schön viel hin und her.
Die See hat sich etwas beruhigt und wir können wieder aufgetaucht essen.
Es gibt Eintopf.
Entgegen der Weltvorstellung unseres IIWO Schmalz hören wir das BBC.
Über die letzten paar Monate hat es sich so ergeben, nachdem wir noch unter Bachmann angefangen haben, Wetterberichte über den Sender zu beziehen.
Eine zweite Meinung schadet nie, hat Kohler verkündet als wir einmal darüber diskutieren.
Aber jetzt könnte ich mir diese Meinung auch sparen.
Schmerzlich werden wir an den Verlust von Schepke, Kretschmer und Prien erinnert.
Als der Nachrichtensprecher beginnt von der Verschleierung der Versenkungen zu erzählen und wie lange diese vor der deutschen Bevölkerung geheim gehalten wurden, brüllt Schmalz dazwischen.
Genug jetzt, aus damit!
Emil regiert sofort und schaltet die Lautsprecher im Boot aus.
Trotzdem wird er den Beitrag noch weiter hören, denke ich mir.
Ich hab ihn nun mehrmals schon bei Nacht über dem Radio gesehen.
Soll mir recht sein.
https://i.imgur.com/zI615xA.png
Bericht des BBC
24. Mai 1941
16:30
Kommandantenspruch sieht mich IIIWO Wockel etwas verwirrt an, als er die bereits als Offiziersfunkspruch verschlüsselte Nachricht des BDU in die Enigma klopft.
Ich nehme den Zettel und die Enigma an mich und ziehe den Vorhang zu meinem kleinen Abteil zu.
Das kleine Büchlein mit den Steckmustern und Rotorstellungen des Tages ist weggesperrt in dem kleinen Schubladen neben meiner Koje.
Ich räume die Luger zur Seite, setzte wie jedes Mal, wenn ich sie sehe, ein kleines Gebet ab sie nie verwenden zu müssen und nehme das Büchlein heraus.
Ich stelle die Rotoren an Ihre Startposition und stecke das Steckbrett dem heutigen Muster entsprechend.
Danach beginne ich zu tippen. Nach und nach werden die zufälligen Buchstaben des Funkspruchs zu sinnvollen Worten und einem vollständigen Satz.
Nach dem Entschlüsseln verstaue ich alles wieder an Ihrem Platz, bringe die Enigma ins Funkabteil zurück und lasse mich von Emil auf die Lautsprecher im ganzen Boot schalten.
Mal kurz herhören zusammen, hier spricht der Kommandant.
Wie einige von euch bereits wissen startete vor einigen Tagen die Bismarck zur Operation Rheinübung.
Nun gibt es davon die ersten Nachrichten.
Die Bismarck hat in einem Duell mit der Royal Navy den Schlachtkreuzer Hood versenkt.
Ende.
Die miese Stimmung nach dem Beitrag des BBC ist wie weggeblasen.
Mit einem Mal ist der Erfolg der Bismarck das Gesprächsthema des Abends.
Jeder scheint jemanden zu kennen der jemanden kennt der auf der Bismarck ist.
Auch im Berliner Radio und im BBC wird eifrig davon berichtet.
Erstere berichten außerdem von einer schwer Beschädigten Prince of Wales, während letzterer mehrere direkte Treffer auf die Bismarck verkündete.
Was davon jetzt genau stimmt, können wir nicht sagen.
Aber in einem sind sie sich einig: Die Hood ist versenkt.
https://i.imgur.com/kKG7R3s.png
Neuigkeiten zum Sinken der Hood werden vom BDU verteilt.
https://i.imgur.com/HDIOkPQ.png
Radio Berlin meldet das gleiche
https://i.imgur.com/sEA2Rys.png
Das BBC hat eine etwas andere Ansicht
25. Mai 1941
11:52
Eine neue Meldung des BDU befiehlt alle U-Boote in der Nähe von BE2900 zum besagten Gebiet.
Die Schlachtschiffe King George V und Rodney mit dem Flugzeugträger Victorious sowie einigen Kreuzern, Zerstörern und U-Booten haben ihre Stützpunkte verlassen und laufen auf die Bismarck und Prinz Eugen zu.
Diese wiederum machen Fahrt Richtung Brest.
Wir sind seit 10 Stunden in EJ11 und damit 3500 km entfernt.
Selbst mit großer Fahrt brauchen wir für den Weg fünf Tage.
Wir halten also Stellung und hoffen, dass die Bismarck es schafft ihren Verfolgern zu entfliehen.
Wie erfolgreich das sein wird, soll sich zeigen.
Vor nicht einmal zwanzig Minuten haben wir eine andere Meldung erhalten, dass sie von Torpedo Bombern angegriffen und beschädigt wurde.
21:16
Da reißt es uns doch die Diesel aus dem Fundament!
Noch dazu macht das keines der Lager mit!
protestiert LI Hauschildt scharf.
Ich habe gerade den Befehl gegeben, Kurs Richtung Bismarck zu legen und die 3500 km mit großer Fahrt zu überwinden.
Der BDU befiehlt alle U-Boote mit Torpedos mit höchster Fahrt ins Planquadrat BE29. Da zählen auch wir dazu.
Unsere Diesel sind einfacher zu ersetzen wie die 2200 Mann an Bord der Bismarck.
Mit 16 Knoten Fahrt pflügt sich jetzt trotz Protests unser Bug durch die See.
https://i.imgur.com/oQ2BM4M.png
Boote bei BE29 sollen zu Unterstützung der Bismarck eilen
https://i.imgur.com/EEBvgSf.png
Alle Boote werden nach BE29 beordert
https://i.imgur.com/mOZsuUR.png
Wir jagen mit 16 Knoten nach Norden
Fortsetzung folgt...
Da werdet ihr wohl zu spät kommen ...
Außerdem kann euer alter ego ja nicht wissen, dass Bismarck gut 36 Stunden später sinken wird.
Außerdem kann euer alter ego ja nicht wissen, dass Bismarck gut 36 Stunden später sinken wird.
Aber wenigstens Vergeltung wird dann noch eine Option sein
26. Mai 1941
03:28
Die Position der Bismarck wird neu durchgegeben.
BE61
immerhin 100 km näher bei uns.
Trotzdem muss die Bismarck noch ganz schön lange schwimmen bevor wir da sind.
Hoffentlich kommt sie davor nach Brest.
Zwei Stunden später kommt ein grimmiger Hauschildt zu mir.
Die Hälfte der Diesel-Reserven sind aufgebraucht Herr Kommandant.
Wie lange wollen wir das so durchziehen?
Bis wir bei der Bismarck sind oder diese sicher in Brest eingelaufen ist LI.
Wie lange überleben die Diesel wenn wir so weitermachen?
Kann ich nicht sagen. Wir haben sie sonst immer sehr gepflegt, daher hoffentlich lange genug. Gut tut es Ihnen trotzdem nicht
Er dreht sich um und verschwindet wieder Richtung Heck.
13:52
Die Bismarck meldet, dass sie von Ihren Verfolgern wegbrechen konnte.
Ich atme auf. Hoffentlich kommt sie davon.
https://i.imgur.com/vUbJBhM.png
Unser Kurs über den halben Nordatlantik
https://i.imgur.com/Hbffhqw.png
Bismarck konnte wegbrechen
20:30
U-556, Wolfahrt steht in der Nähe der Bismarck.
Und noch näher an den englischen Streitkräften.
Er meldet mehrere Schlachtschiffe und Flugzeugträger mit Kurs 115.
Allerdings hat er keine Torpedos mehr und kann somit nicht angreifen.
https://i.imgur.com/Ms7cAym.png
Wolfahrt hat die feindliche Einsatzgruppe entdeckt
27. Mai 1941
11:12
Alle U-Boote bei der Bismarck sollen versuchen, das Kriegstagebuch des Schlachtschiffs zu bergen und nach Möglichkeit Admiral Lütjens uns seinen Stab zu bergen.
Anscheinend hat sich die Situation über die Nacht erheblich verschlechtert.
In grausigem schwarz auf weiß sieht man auch die Prioritäten des BDU und der Führung: zuerst das KTB, dann den Admiral und seine Leute.
Von der Bismarck selbst oder deren Besatzung gibt es kein Wort.
Keine Stunde später erhalten wir einen neuen Kommandantenspruch.
Ich entschlüssele ihn.
Ich setzte mich an das Mikrofon und lasse mich durchs Boot schalten.
Mal kurz herhören zusammen, hier spricht der Kommandant.
Die Bismarck wurde versenkt.
Ende.
Mehr Worte schaffe ich nicht herauszubringen.
Wir laufen weiter mit voller Fahrt. Ich habe die Hoffnung noch halbwegs rechtzeitig zu kommen, um Überlebende zu bergen.
Auch, wenn nach zweieinhalb Tagen, die wir mindestens brauchen, in den Kälten des Atlantik niemand mehr am Leben sein wird.
Am Abend kommt der nächste Schlag in die Magengrube.
Kentrat, U-74 meldet, dass sie lediglich 3 Überlebende aus den Fluten gefischt haben.
Mir läuft es eiskalt den Rücken runter.
Auch falls die Briten noch einige mehr aus dem Wasser gefischt haben sollten, drei aus über zwei Tausend ist erschreckend wenig.
Im BBC und Radio Berlin ist die Versenkung Tagesthema.
Wir wollen gerade nicht mehr davon hören.
Unseren Lauf nach Norden brechen wir ab, ich halte ihn nicht mehr für sinnvoll.
Kentrat hat niemanden gefunden, wir werde auch nicht erfolgreicher sein.
Stattdessen werden wir ein Suchmuster zwischen Madeira und den Kapverden beginnen.
https://i.imgur.com/MpIMdAY.png
Die Bismarck wurde versenkt
https://i.imgur.com/39ai3fS.png
Kentrat hat drei Überlebende gefunden
https://i.imgur.com/nAuY49q.png
Radio Berlin meldet die Versenkung
29. Mai 1941
00:09
Seit guten 24 Stunden spiegelt das Wetter die Stimmung an Bord gut wider.
Regen, kalt.
Die See ist erstaunlich glatt, daher hört man auch im inneren den Regen auf den Rumpf des Bootes und den Turm prasseln.
Mit nem Glas Wein und ein paar Grad mehr wärs fast romantisch versucht Kohler die Stimmung auf dem Turm etwas zu lockern.
Erfolglos.
https://i.imgur.com/yG48G2m.png
Starker Regen in der Nacht
Fortsetzung folgt...
02. Juni 1941
17:47
Ein paar Tage später hat sich die Stimmung etwas gelockert und die bekannte Langeweile war wieder eingezogen in U-115.
Diese wird allerdings wie Stroh durch einen Windstoß mit den Worten,
Rauchsäulen voraus!
, weggeblasen.
Ich schwinge mich auf den Turm.
Und tatsächlich, nicht ein, sondern zwei Schiffe halten direkt auf unsere Position zu.
Sofort gehen wir auf Sehrohrtiefe.
Unter Wasser manövriere ich uns noch etwas besser in Position, wir stehen allerdings schon fast perfekt.
Bei dem vorderen handelt es sich um einen mittleren Frachter mit guten 5000 BRT.
Der hintere ist ein Walschiff mit guten 6000 BRT.
Ich entscheide mich für einen Einzelschuss aus Rohr I mit einem T2 auf den vorderen und einem Doppelschuss mit II und IV auf den hinteren.
Mit etwas Staffelung sollten dann alle drei Aale zeitgleich einschlagen.
18:23
Rohr II und IV... LOS!
Rohr I... LOS!
Befehle ich.
Weiter lasse ich noch Rohr III für einen Folgeschuss auf das Walschiff vorbereiten, falls etwas schieflaufen sollte.
Und tatsächlich:
Zwei Versager Herr Kommandant! meldet mir Karl Oesten.
Zeit für den dritten ist auch um, meint auch Wockel während er auf seine Taschenuhr schaut.
Ich reagiere sofort
Rohr III... LOS!
Vorsicht zahlt sich manchmal doch aus.
Eine Minute später werden wir belohnt.
Der Folgeschuss trifft gerade Mitschiffs.
An Bord bricht ein Feuer aus und eine wahnsinnige Rauchwolke steigt in den Himmel.
https://i.imgur.com/cwa5XAt.png
Frachter im Sehrohr
https://i.imgur.com/P8Lhhhn.png
1 Tiefläufer und 1 Versager
https://i.imgur.com/moLzpGK.png
Weiterer Versager
https://i.imgur.com/0V8gFEE.png
Torpedo trifft
Mit kleiner Fahrt unter Wasser gehen wir auf Parallelkurs zum ersten Frachter.
Wir folgen ihm getaucht bis er außer Sicht ist und arbeiten uns dann vor.
Fünfzig Minuten später schwimmt das Walschiff allerdings immer noch.
Mit den aktuell stehenden Befehlen dürfen wir aber Schiffe nur als versenkt melden, wenn wir das Sinken selbst beobachten.
Notgedrungen lasse ich also umdrehen.
Um Kurz vor 8 lassen wir den Aal aus Rohr IV auf den Frachter los.
Er ist bereits verlassen und einige Rettungsboote sind rundherum im Wasser.
Trotzdem will ich das Risiko nicht eingehen, dass doch noch ein paar Männer an Bord sind und die Geschütze des Frachters bedienen können.
Eine weitere Wassersäule steigt Mittschiffs am Frachter in die Höhe.
Nur Sekunden später beginnt er dann endlich zu sinken.
Wir tauchen auf und jagen mit großer Fahrt dem anderen Frachter hinterher.
Wir haben noch vier Aale, zwei in den vorderen und zwei in den achteren Rohren.
Genug um den zweiten noch auf den Grund zu befördern.
Der ist mittlerweile außer Sicht. Wir tauchen daher auf und stoßen mit großer Fahrt hinterher.
https://i.imgur.com/lmEMKEV.png
Rauchfahne
https://i.imgur.com/MApfOsZ.png
Fangschuss sitzt
https://i.imgur.com/wl1dBFD.png
Überlebende beobachten Frachter beim Sinken
https://i.imgur.com/mjKCJF3.png
Restliche Torpedos
23:10
Nach mehreren Stunden haben wir den andern Frachter immer noch nicht wiedergefunden.
Ich ordne daher ein Rundhorchen an.
Im GHG ist er hinter uns, anscheinend haben wir ihn irgendwo überholt.
Wir schwingen herum und versuchen uns in Angriffspostion zu bringen.
Eineinhalb Stunden später ist es so weit.
Wir stehen in Position, etwas über 1000 Meter entfernt.
Mit einem Doppelschuss aus den verbleibenden zwei Rohren im Bug wollen wir dem Frachter sein Ende bereiten.
Um 00:32 gebe ich den Befehl.
61 Sekunden Laufzeit haben die beiden Aale.
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10
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20
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30
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40
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60
61
62
63
64
Ich will gerade das Boot wenden, als zwei scharfe Explosionen durch das Wasser hallen.
Treffer!
An der Bordwand des Frachters schießen zwei riesige Wasserfontänen in die Höhe und umhüllen den halben Frachter.
Nur zehn Minuten später sinkt er über das Heck.
Ein Feuer, das im Inneren des Frachters ausgebrochen ist, hüllt die Brücke in dumpfes, gespenstisches Licht.
Wir tauchen auf und geben eine Statusmeldung an den BDU ab.
Wir haben noch zwei Torpedos an Bord.
Mit den restlichen haben wir zwei Tanker, fünf Frachter und einen Zerstörer auf den Boden des Atlantik befördert.
Eine gute Stunde später kommt die Anweisung, den Rückmarsch anzutreten.
In guten 140 Stunden sollten wir so wieder in Lorient einlaufen.
https://i.imgur.com/HXJadQ2.png
Torpedos laufen auf Frachter zu
https://i.imgur.com/tWAhVS2.png
Treffer
https://i.imgur.com/3eapg3u.png
Frachter sinkt
https://i.imgur.com/zMliQPJ.png
Statusmeldung
https://i.imgur.com/92qQeTl.png
Antwort des BDU
Fortsetzung folgt...
06. Juni 1941
23:00
Mit glatter See laufen wir in die Biskaya ein.
In der Nacht bleiben wir aufgetaucht und am Tage will ich so lange über Wasser bleiben, bis wir das erste Mal zum Tauchen gezwungen werden.
Keine Sekunde länger als nötig will ich in der Biskaya sein.
07. Juni 1941
16:16
Bisher ist es ruhig, und wir können mir großer Fahrt schnell Strecke hinter uns bringen.
Unsere Diesel-Reserven sind unterdessen auf 25% gefallen, was uns allerdings nicht mehr einschränkt.
08. Juni 1941
07:00
Pünktlich zum Frühstück werden wir zu einem Alarmtauchen gezwungen.
Die Bomben sitzen gut.
Das Heck versetzt es um einen guten Meter, Glühbirnen gehen zu Bruch.
Die Männer im Heckraum werden gewaltig durchgeschüttelt.
Wassereinbruch bleibt allerdings aus, lediglich die beiden Achteren Rohre hat es etwas erwischt, die sind allerdings mit Bordmitteln wieder einsatzbereit zu bekommen.
19:00
Wir blieben über den Tag 12 Stunden getaucht.
Für die Nacht geht es wieder an die Frische Luft, um die Batterien zu laden.
https://i.imgur.com/68vtac9.png
Sehr nahe Bomben neben U-115
https://i.imgur.com/ehvb8mq.png
Das Boot rollt um über 30°
09. Juni 1941
07:33
ALARM
hallt der Schrei von der Brücke.
Pünktlich zum morgen.
Pass mir bloß auf, dass wir nicht auf dem Boden einschlagen
Ermahne ich den LI. Wir haben nur 50 Meter unter uns.
Dementsprechend tauchen wir etwas langsamer, um nicht den Bug zu vergraben.
Bedeutet auch: Wir sind länger an der Oberfläche.
Keine 15 Sekunden nach dem Alarm schlägt Maschinengewehrfeuer in den Turm ein und wandert langsam nach achtern.
Wir schneiden unter.
Immer noch prasseln Geschosse auf uns ein.
Als das Heck unterschneidet verstummen sie - keine Bomben.
Stattdessen explodieren fünf Minuten später ein gutes Stück achtern sechs Bomben.
Anscheinend hatte der Flieger doch welche dabei, konnte sie allerdings, warum auch immer, nicht abwerfen.
https://i.imgur.com/iuN5wpt.png
Geschosse schlagen um U-115 ein
https://i.imgur.com/11x8Ztw.png
Bomben explodieren weit achtern
Das Wasser wir immer seichter.
Um 14:00 müssen wir auf Sehrohrtiefe gehen, um nicht Gefahr zu laufen, dass wir uns auf Grund legen.
Unseren Sperrbrecher können wir weit entfernt bereits hören.
Ich lasse trotzdem noch getaucht näher drankommen.
17:54
Wir tauchen auf.
Der Sperrbrecher steht vor uns, ein kleines Feuer brennt auf seinem Vordeck.
Die Besatzung bekämpft es mit allen Mitteln, fahren uns aber trotzdem in den Hafen ein.
Beim Starten der Diesel gab es auch einige Probleme, die Maschinengewehrsalven des Fliegers am Morgen scheinen die Abgasrohre beschädigt zu haben, wodurch immer wieder Wasser in den Rohren war.
Nach einer kurzen, notgedrungen Reparatur konnten wir aber ohne Probleme weiterfahren.
Am Horizont sind einzelne Rauchsäulen zu erkennen.
Lorient scheint wieder einmal unter einem Luftangriff gelitten zu haben.
19:20
Beim Einlaufen in den Hafen selbst werden die Gründe für den Rauch erkennbar: Ein Schlepper steht Lichterloh in Flammen und ein Typ IX ist bei unserem Eintreffen bereits auf den Boden gesunken.
Es war höchstwahrscheinlich die andere Rauchsäule.
Unser Sperrbrecher entlässt uns. Das Feuer an seinem Deck brennt immer noch.
https://i.imgur.com/B6fwFCf.png
Sperrbrecher brennt
https://i.imgur.com/rFUC36T.png
Rauchsäulen im Hafen
https://i.imgur.com/IqHNJyc.png
Typ IX ist gesunken
https://i.imgur.com/b6FgynV.png
Schlepper brennt
19:42
Wir legen an.
Die Leinen werden zum Steg geworfen und wir machen fest.
Die gesamte Mannschaft ist auf dem Oberdeck angetreten und an Land spielt die Marinekapelle.
Der BDU selbst ist zu unserem Empfang gekommen und gratuliert uns.
Einigen der Männer hängt er U-Boot-Frontspangen an die Brust und hält wie so oft eine schwingende Rede.
Dass er sich mehr solcher Besatzungen wie uns wünscht, wir ein Vorbild sind für die restliche U-Boot-Waffe und noch einiges mehr.
Zuletzt schließt er damit, mir zum Aufstieg zum Kapitänleutnant zu gratulieren.
Damit sind die Formalitäten abgeschlossen.
Kohler kann es sich allerdings nicht verkneifen, mir ein
Das kostet eine Runde, Herr Kaleu!
hinterherzurufen als ich an Land gehe um dem Flottillenkommandanten Bericht zu erstatten.
Dann nehmt ordentlich Durst mit
rufe ich nochmal zurück.
Meine Stimmung ist etwas zwiegespalten.
Auf der einen Seite sind wir von einer sehr erfolgreichen Unternehmung zurück, auf der anderen Seite nehmen die Luftangriffe immer weiter zu.
Sowohl zur See als auch an Land.
Es wird Zeit, dass die großen Bunker endlich fertig werden, sonst verlieren wir mehr im Hafen als unterwegs.
Ist jetzt aber erstmal auch egal.
Ich erstatte kurz Bericht und mache mich daraufhin auf den Weg ins Kasino, wo meine Beförderung und unsere Fahrt bereits die Runde gemacht hat.
Dementsprechend komme ich nicht weit als ich eintrete.
https://i.imgur.com/gYb5aTQ.png
U-115 läuft ein
https://i.imgur.com/yTcnYZi.png
Zusammenfassung der Feindfahrt
Fortsetzung folgt...
Das ist ja mal eine skurrile Situation, im Hafen brennt im wahrsten Sinne des Wortes noch der Baum und trotzdem spielt die Marinekapelle schon wieder fröhlich auf.
Klingt für uns ein wenig nach Titanic ;)
Die Formalitäten müssen eben gewahrt bleiben ...
Was uns noch aufgefallen ist: Sämtliche Textfelder sind in englischer Sprache.
Geht das bei dem Mod nicht anders?
Wirklich schlimm ist das natürlich nicht, aber es passt eben nur bedingt und irritiert etwas (uns zumindest).
Die Kapelle muss ja keie Feuer löschen, da kann sie auch Spielen :D
Und zu den Englischen Textfeldern: Haben wir ehrlich gesagt nicht versucht.
Aber basierend auf Aussagen der ziemlich aktiven-Discord Community sind die meisten Texte nirgends übersetzt.
Leider wird dies in naher Zukunft auch nicht passieren, außer jemand erstellt eine sub-mod, da er ursprüngliche Autor des Mods in der Ukraine lebt und seit geraumer Zeit durch bekannte Gründe nicht mehr aktiv ist.
18. Juli 1941
08:08
Wir stehen kurz vor dem Auslaufen, welches auf 08:30 geplant ist.
Fast sechs Wochen sind vergangen, als wir in Lorient eingelaufen sind.
Das Boot war in dieser Zeit wieder einmal für einige Zeit im Trockendock, um einige Schäden zu beheben.
Zwar war das meiste rein kosmetischer Natur, allerdings kam man anscheinend doch nicht überall dran, ohne uns trocken zu legen.
In unserer Zeit hier haben wir uns auch an die mittlerweile regelmäßig einfliegenden Bomber gewöhnt.
Alle paar Tage versucht ein Geschwader sein Glück.
Hin und wieder fällt den Bombenangriffen auch ein U-Boot oder ein Schlepper zum Opfer, meist explodieren die Bomben allerdings harmlos im Wasser.
Zwei Schlepper und ein U-Boot sind versenkt worden, jeweils in halbes Dutzend beschädigt.
Auch für heute hat die Abwehr einen weiteren Luftangriff vorhergesagt.
Alle Kommandanten wurden daher angehalten, ihre Flak-Geschütze stets einsatzbereit zu halten.
Dementsprechend habe ich die 2 cm und die 3,7 cm Kanonen besetzen lassen, während wir die letzten Vorräte an Bord bringen.
Ich will so früh es geht noch auslaufen, auch wenn wir dann im Tageslicht durch die Biskaya müssen, aber ich will U-115 nicht aus dem Hafenbecken bergen müssen.
Die gesamte Mannschaft ist dabei in einer Kette die restlichen frischen Lebensmittel an Bord zu bringen.
Wir verstauen diese immer als letztes, da sie auch zuerst verbraucht werden müssen.
Eine Vorgehensweise, die zwar nirgends vorgeschrieben ist, allerdings einzig Sinn ergibt und ich schon unter Wolff am Anfang des Krieges als Fähnrich erlernt habe.
Nicht ganz zwei Jahre später, nun mit meinem eigenen Boot, machen es meine Männer genauso.
Neben mir auf dem Turm steht IIIWO Wockel, der genauestens mitschreibt, was alles an Bord geht.
Unten in der Zentrale nimmt IIWO Schmalz alle Kisten entgegen und weist die Männer genau an, wo sie sie zu verstauen haben.
Wie noch mehr Eier? Ich dachte, wir haben alle?
Naja egal, Bugraum rechts hinter der Tür.
Das Fleisch hängt ihr bitte beim Funkraum auf, da sollte noch Platz sein.
Wie ihr die genau aufhängen sollt? Mit ein paar Hacken an den Rohrleitungen würd ichs versuchen.
Fragt den LI wo Ihr welche findet.
In wenigen Minuten sollen wir mit der Proviantübernahme endlich fertig sein.
Dann folgt nur noch da Obligatorische antreten auf dem Oberdeck, eine kurze Rede meinerseits, die mittlerweile immer nur noch unser Einsatzgebiet und einen kurzen Rückblick zu letzten Fahrt enthält.
Ich mag keine Reden.
Es laufen in Lorient, neben dem BDU-Hauptquartier, genug Redner rum die keine Gelegenheit auslassen Ihre Meinung kundzutun.
Wenn die doch alle so gute U-Bootfahrer wie Redenschwinger wären hatte Hauschildt mir vor einigen Wochen im Kasino gesteckt.
Wie recht er doch hat.
Da ist mir unser IIWO doch recht.
Schmalz redet zwar auch gerne, aber von seinen Fähigkeiten als IIWO nimmt das ganze trotzdem nicht ab.
Endlich sind wir fertig mit dem Proviant.
Genug für 50 Mann für gute zwei Monate.
Wie viel wir mitnehmen hat der BDU immer weiter erhöht, da wir in immer weiter entferntere Gebiete sollen.
IIWO Schmalz kommt nun auch auf den Turm.
Ist jetzt alles unter Deck Herr Kaleun, wird grad noch fertig verstaut.
Dann sollten wir Seeklar sein.
Sehr gut IIWO
sage ich gerade noch, als das Eintritt, dass ich mit einem frühen Auslaufen verhindern wollte.
Mit einem ohrenbetäubendem Dröhnen kündigen die Sirenen des Hafens einen Luftangriff an.
Auf Gefechtsstation! rufe ich ins Sprachrohr Bereit für Überwassergefecht! Wir bleiben am Pier!
IIWO Schmalz bezieht seine Position neben der 2 cm Flak.
IIIWO Wockel verschwindet unterdessen im Turm.
Unsere Position am Pier ist eigentlich nicht schlecht.
Wir sind im Süden, woher die meisten Angriffe kommen, durch einige Hafenkräne und Lagerhallen geschützt.
Zusätzlich ist am südlichen Pier von uns ein Typ VII Boot aufgebockt und wir bemalt.
Wir sollten also ein eher ungünstiges Ziel sein, da ich vom Turm aus mehrere andere, schöner anzugreifende Schiffe und Boote sehen kann.
Um uns herum fangen die schweren Flak-Geschütze des Hafen an die Bomber unter Feuer zu nehmen.
Wir müssen mit unseren kleineren Geschützen noch etwas warten bis sie in Reichweite sind.
Überall um uns herum stimmen weitere Geschütze in die vielstimmige Oper mit ein.
FEUER! höre ich Schmalz den Befehl geben.
Einen Moment später jagen auch wir Blei in die Richtung der sechs anfliegenden Bomber.
Die meisten der Bomber fliegen weiter ins Hafeninnere.
Einer der Bomber stürzt allerdings direkt auf uns nieder.
Schmalz hat ihn auch gesehen und lässt unser Feuer auf den Bomber schwenken.
Granate um Granate jagt dem Flugzeug entgegen.
Der Bomber klinkt seine Bomben aus - zu früh.
Er scheint auf die Lagerhallen auf dem Pier vor uns gezielt zu haben.
Kurz atme ich auf.
Der Bomber zieht hoch - und stürzt wieder herab - Eine der herumschwirrenden Granaten hat ihm glatt den Flügel abgeschossen.
Fast in Zeitlupe stürzt der verwundete Bomber auf uns nieder.
Hinter ihm sechs scharfe Explosionen, als die Bomben in die Lagerhalle einschlagen - das Ausmaß bekomme ich nicht mit.
Meine Augen fokussieren sich auf den Rumpf des Bombers, der sich immer weiter niederlässt - direkt auf die 3,7 cm Flak.
Die Männer am Geschütz brauchen keine weitere Aufforderung.
Zwei springen bereits Richtung Turm, Horst Massmann und Helmuth Cohanz.
Der dritte am Geschütz, Heinrich Mundzeck, versucht sich weiter Richtung Heck zu retten.
Ich gehe hinter dem Sehrohr in Deckung.
Ich recke meinen Kopf hervor, gerade als der Rumpf des Flugzeugs ins Wasser schlägt und mit dem Flügel auf die 3,7 cm Flak kracht.
Mit einem lauten, metallischen Kreischen bohrt sich der Flügel samt Turbine in das Oberdeck.
Splinter des Holzdecks werden auf dem Turm verteilt - Schmalz, Massmann und Cohanz gehen von Splittern getroffen zu Boden.
Wie es Mundzeck geht, kann ich nicht sagen. Eine Meterhohe Wassersäule steht auf dem Achterdeck.
Einen kurzen Moment ist es still, dann explodiert der restliche Treibstoff im Flugzeug neben uns im Wasser.
Die Explosion wirft den gesamte Rumpf des Fliegers wieder meterhoch nach oben, bevor er neben uns wieder in das Hafenbecken stürzt.
Der Stahl unserer Druckhülle ächzt unter der Belastung der Explosion, mehrmals prallt die Druckwelle am Hafenbecken ab und kracht erneut in unser Boot.
https://i.imgur.com/ftcJGMD.png
U-115 unter Maschinengewehrbeschuss
https://i.imgur.com/hKhoZ7C.png
Bomber im Anflug
https://i.imgur.com/JZky1WS.png
U-115 ist schwer getroffen, der Rumpf der Flugzeugs hoch in der Luft
https://i.imgur.com/8pmIJGw.png
Bomben schlagen in ein Lagerhaus an Land ein
Die drei Männer auf dem Achterdeck schreien vor Schmerz, während unter Deck die Meldungen hereinprasseln
E-Maschine beschädigt!
Kompressor beschädigt!
Sonst alles dicht!
Wie das Boot noch dicht bleiben kann, ist mir ein Rätsel, es ist ein kleines Wunder.
SANI AUFS OBERDECK!
brülle ich nach unten.
Sekunden später erscheint ein Kopf im Turmluk.
Während sich um die Verwundeten gekümmert wird, versuche ich in der zusammenfallenden Wassersäule auszumachen, wo Mundzeck geblieben ist.
Er ist nirgends zu sehen.
Stattdessen klafft ein riesiges Loch wo einst die 3,7 cm gestanden hat.
Mehrere Meter nach hinten und vorne ist das Holz weggerissen und hat die Druckdichten Behälter der Torpedos zum Vorschein gebracht.
Wir hatten verdammt viel Glück das die Torpedos komplett intakt geblieben sind.
Mein Blick wandert an der Hülle des Bootes entlang.
Die Seite der Außenhülle ist eingedrückt und verbogen.
Mehrere Treibstofftanks und Tauchzellen sind durchlöchert und eingedrückt.
Mein Blick wechselt auf die andere Seite des Bootes - zwischen Pier und Boot treibt ein lebloser Körper.
Mundzeck.
Sofort leite ich die nötigen Schritte an, um einen Mann über Bord zu bergen, wir können ihn allerdings nur noch tot aus dem Wasser ziehen.
Er muss, um nicht getroffen zu werden, vom Boot gesprungen sein.
Die Explosion hat anschließend eine Druckwelle im Wasser ausgelöst, die er nicht überlebte.
https://i.imgur.com/TUSeacq.png
Schäden im E-Maschinenraum
https://i.imgur.com/RE6QK0p.png
Schäden nach Gebiet und der Status von Mundzeck
https://i.imgur.com/QaOFvEJ.png
Zerstörte 3,7cm
https://i.imgur.com/kRsjQ5l.png
Bericht der "Feindfahrt"
22:00
Ich sitze auf meinem kleinen Bett an Bord U-115.
Morgen früh wird das Boot erneut ins Trockendock verholt.
Das Personal schätzt, dass wir bestimmt 8 Wochen dort verbringen werden.
Wir sollen eine komplett neue Holzverkleidung auf dem Oberdeck erhalten, die äußere Hülle auf dem Heck wird komplett erneuert und unsere 3,7 cm-Kanone ersetzt.
Wie lange U-115 noch einsatzbereit sei, konnte mir niemand in der Werft sagen.
Genauso kann mir niemand garantieren, dass alle Außenbordverschlüsse komplett dicht sind, wie es bei einem neuen Boot zu erwarten ist.
Die wiederholten Reparaturen sind einfach nicht gut für die Langlebigkeit des Bootes, welches immerhin seit Anfang 1940 im Dienst ist, fast 1,5 Jahre mittlerweile.
Ich habe den BDU bereits gebeten, U-115 endlich aus dem Fronteinsatz zu ziehen, allerdings stieß Ich auf taube Ohren.
Mehr Boote im Atlantik hat absolute Priorität.
Wir werden also weiterhin mit unserer alten Dame herum schippern dürfen, auch wenn er mir nicht gefällt.
Hoffentlich werden die nächsten Feindfahren ruhiger.
Nicht lange nach dem Luftangriff wurde Mundzeck bereits von der Hafengarnison abgeholt und seine Leiche sicher verwahrt.
Ich muss irgendwann die nächsten Stunden noch einen Brief an seine Eltern schreiben.
Dieser Moment musste irgendwann kommen denke ich mir, aber ich hatte nicht damit gerechnet, im Hafen einen Mann meiner Besatzung zu verlieren.
Mundzeck war auch erst eine einzige Feindfahrt an Bord.
Ein absoluter Neuling verglichen mit einigen Veteranen, die zum Teil zehn bis elf Feindfahrten mitgemacht haben.
Er hatte noch das absolute Feuer, den Engländern die Hölle heiß zu machen, während die Veteranen eigentlich nur noch rausfahren, weil es Ihre Aufgabe in diesem Krieg ist.
Jeder von Ihnen weiß, dass Ihr Tod, wenn er irgendwann kommt, einfach eine weitere Zahl in einer Statistik dieses Krieges wird.
Die einzige die der Tod eines Besatzungsmitglieds auf einem U-Boot wirklich trifft, ist die Besatzung des Bootes, sowie seine Freunde und Familie.
Für das große Ganze und unsere tollen Redenschwinger an der Spitze wird der Tod Mundzecks absolut unbedeutend sein.
Und ich darf mir jetzt etwas aus den Fingern saugen und zu Papier bringen, um seinen Eltern seinen Tod irgendwie beizubringen.
Ein Tod, der, genauso wie der Tod jedes anderen U-Boot-Fahrers, Piloten, Wehrmachtssoldaten, Panzerfahrer, Werftmitarbeiters, Zugfahrers, jedes Personal der Handelsmarine und allen anderen, die diesem grauenvollen Krieg zum Opfer fallen, unnötig ist.
Das kann ich allerdings nicht schreiben.
Ich schenke mir ein Glas des Scotch ein, den ich mir im Offizierskasino geben ließ, und versuche etwas zu Papier zu bringen.
Fortsetzung folgt...
Ein harter Schlag für die Männer von U-115 - hoffentlich können sie diesen Verlust einigermaßen verarbeiten.
Dass der Kommandant dafür das EK1 bekommt, obwohl kein einziger Erfolg in Form eines abegschossenen Flugzeugs erzielt werden konnte, irritiert uns dann doch.
Ich denke, dass wir das EK1 bekommen haben, da wir, soweit das Spiel weiß, ein schwer beschädigtes Boot sicher zurück in den Hafen gebracht haben.
Ich denke, dass wir das EK1 bekommen haben, da wir, soweit das Spiel weiß, ein schwer beschädigtes Boot sicher zurück in den Hafen gebracht haben.
Kunststück wenn die einzige Bewegung der Feindfahrt von der Wasseroberfläche bis auf den Grund des Docks gewesen ist :rolleyes:
Trotzdem Dank für diesen tollen AAR!
Dieser AAR ist für die Wahl zum AAR des Quartal III/2024 nominiert!
Abmarsch ins Wahllokal!!!
https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31658
26. September 1941
20:56
Nach einem langen Werftaufenthalt sowie einigen Erprobungsfahrten ist U-115 endlich wieder Frontbereit.
Die Mannschaft ist auf dem Oberdeck angetreten und ich halte eine kleine Ansprache an meine Männer.
10 Wochen sind vergangen, als wir das letzte Mal das Boot voller Proviant stopften, um so lange wie möglich im Atlantik bleiben zu können.
15 Wochen seit wir von unserer letzten Feindfahrt eingelaufen sind.
Nun geht es wieder nach draußen.
In der Zwischenzeit ist die Zeit allerdings nicht stehen geblieben.
Unsere Truppen sind in die Sowjetunion einmarschiert, haben Kiev und Minsk eingenommen und stehen jetzt vor den Toren Leningrads und der Krim.
Unsere Aufgabe ist es, aus diesem Zweifrontenkrieg wieder eine einzige Front zu machen, indem wir die Engländern an den Verhandlungstisch zwingen.
Seit zwei Jahren sind wir im Krieg.
Zwei Jahren in denen wir unser alles geben, um die Herrschaft über den Atlantik zu gewinnen und die Engländer in die Knie zu zwingen.
Hatten wir zu Beginn des Krieges lediglich eine handvoll U-Boote im Wasser, so werden wir immer mehr.
Jede einzelne Besatzung, jeder Mann der Besatzungen ist entscheidend, um diesen Krieg zu gewinnen.
Daher: Leinen los und auf in den Atlantik!
Meine bisher längste Rede scheint auf Anklang zu stoßen.
Die Männer, vorher schon voller Vorfreude wieder in See zu stechen, scheinen voll noch mehr Energie mehr Frachter auf ihre letzte Fahrt zu schicken.
Langsam lösen wir uns vom Pier und mit leise summenden E-Maschinen geht es ins Hafeninnere von Lorient.
Regen prasselt leise auf das Dach des Betonbunkers, in dem U-115 die letzten Tage gelegen ist.
Seit dem Bau dieser Schutzbunker, mit zum Teil bis zu fünf Meter Stahlbeton, haben auch die Luftangriffe wieder abgenommen.
Als wir langsam aus dem Schutz des Bunkers gleiten, prasselt das Regen mehr und mehr auf das neue Oberdeck des Bootes.
Perfektes Wetter um mit großer Fahrt durch die Biskaya zu fahren.
https://i.imgur.com/CSNwJJT.png
Die Torpedos an Bord
https://i.imgur.com/DBERqPT.png
U-115 schleicht aus dem Betonbunker
https://i.imgur.com/9TmoNZx.png
Sicht auf den Bunker von der Brücke aus
27. September 1941
06:16
Wir haben die seichten Gewässer hinter uns gelassen und fahren mit großer Fahrt weiter hinaus.
Unser Einsatzgebiet ist ES95 im Mittelatlantik, ungefähr auf halbem Weg zwischen Brasilien und Freetown.
In der Nacht ist ein dichter Nebel aufgezogen, Sicht beträgt nur wenige hundert Meter.
Wir bleiben erst einmal an der Oberfläche so lange der Nebel besteht.
Falls er sich verzieht, gehen wir auch auf Tiefe bis es wieder Dunkel ist.
11:57
Der Ausguck meldet Motorengeräusche im Nebel.
Ein Flugzeug können wir zwar nicht ausmachen, aber eventuell hat er uns auf seinem Radar erfasst und sucht nun im Nebel nach einem Sichtkontakt.
Vorsichtshalber gehen wir auf 30 Meter.
15:06
Drei Stunden später tauchen wir wieder auf.
Der Nebel ist immer noch genauso dicht wie zuvor, wir laufen daher weiter mit großer Fahrt an der Oberfläche.
https://i.imgur.com/BXbcOvh.png
Kurs ins Zielgebiet
https://i.imgur.com/X4Fw2Sc.png
Dichter Nebel
28. September 1941
10:06
Der Nebel lichtet sich endlich nach über zwei Tagen.
Wir haben in der Zwischenzeit bereits auf kleine Fahrt gewechselt, da wir jetzt außerhalb der Reichweite von Britischen Bombern sein sollten.
Falls das Meer ähnlich ruhig bleibt wie es aktuell ist, sollten wir gute 14 Tage brauchen, bis wir im Einsatzgebiet sind.
Aber wir sind immer noch im Atlantik. Ich plane daher sicherheitshalber bereits mit 16 bis 18 Tagen.
09. Oktober 1941
09:08
Die letzten 10 Tage gingen routinemäßig vonstatten.
Wetter war die meiste Zeit ruhig, keine Wolken.
Perfektes Wetter zum Navigieren.
Eine leichte Brise zieht über den Atlantik, die das Boot leise schaukeln lässt.
Wie ein Metronom schwingt das Boot, angetrieben von den beiden Dieseln, durch die Weiten des Atlantik.
Unser aktueller Standort ein gutes Stück westlich der Kapverden.
In guten 100 Stunden sollen wir dann endlich unser Einsatzgebiet erreichen.
11. Oktober 1941
11:12
Eine schwere Nebelwolke legt sich wieder über den Atlantik.
Wir nehmen das zweistündliche Rundhorchen wieder auf.
13. Oktober 1941
09:00
In der Nacht hat sich der Nebel verzogen, wir können das Rundhorchen also wieder einstellen, bis wir morgen im Einsatzgebiet sind.
Zudem haben wir vor kurzen die 1500 Kilometer Grenze nach Freetown überschritten.
Wir sind also jetzt nahe genug dran, um hin und wieder von Flugzeugen angegriffen werden zu können.
14. Oktober 1941
03:16
Wir sind in unsrem vom BDU zugewiesenen Operationsgebiet angekommen und starten unser Suchmuster.
Das Wetter spielt auch wieder mit.
Nach der Nebelsuppe der letzte Tage scheint sich ein klarer Himmel zu halten.
15. Oktober 1941
12:00
Der klare Himmel der letzten Tage verzieht sich Minute um Minute.
Das wird n schöner Sturm meint Kohler als er von seiner Wacher in die Zentrale kommt.
da könnt ihr schon fast s Ölzeug anlegen meint er zu Schmalz.
Und er soll recht behalten: Keine drei Stunden später kommen die ersten Brecher durchs Turmluk.
16. Oktober 1941
03:44
Vor einigen Stunden habe ich Emil einen Funkspruch an den BDU schicken lassen, dass wir in ein anderes Gebiet verlegen dürfen.
Ich erwarte hier nicht wirklich viele Ziele für uns.
Alle Schiffe, die vom Südatlantik in den Nordatlantik müssen und umgekehrt fahren doch viel weiter an den Küsten, vor allem bei Freetown.
Die Alliierten wissen genau, dass wir dort fast nicht operieren können.
Allerdings wurde meine Anfrage abgelehnt. Wir müssen hier bleiben.
https://i.imgur.com/GXyz83h.png
Abgelehnte Anfrage
17. Oktober 1941
10:03
U-568, Preuss, meldet, einen US-Zerstörer versenkt zu haben.
Und das mit dem Befehl, jegliche Konfrontation mit den Amerikanern um jeden Preis zu verhindern
schütelt IWO Kohler den Kopf als ich ihm den Funkspruch in die Hand drücke, nachdem er den Funkspruch laut vorgelesen hatte.
Vielleicht war es ja wirklich Notwehr. Immerhin dürfen wir ja das Feuer erwidern, wenn wir angegriffen werden.
Dann können wir den Amerikanern endlich auch einheizen
schaltet sich auch IIWO Schmalz ein.
Der BDU wirds sicher genauer wissen wollen.
Ich hoffe nur, dass wir nicht dasselbe Problem bekommen uns gegen nen Ami wehren zu müssen.
https://i.imgur.com/uuisoPB.png
Funkspruch von U-568
22. Oktober 1941
12:00
Die letzten Tage immer noch keine Kontakte.
Der BDU lässt uns unser Gebiet ebenso nicht verlegen.
Wir müssen entsprechend noch einige Zeit hier bleiben.
22:24
AALAAAAAARRRMMMMMM kommt ein Schrei von der Brücke.
Sofort erwacht die Mannschaft zum Leben.
Die Eintönigkeit der letzten Wochen wie weggeblasen.
Die Diesel springen kurz in die höchste Fahrstufe.
Tiefenruder werden umgestellt, die Außenbordverschlüsse geschlossen.
Der erste Mann fällt in die Zentrale und kracht auf die Flurplatten.
Die Diesel werden abgestellt.
Tauchklar!
kommt die Meldung des LI durchs Boot.
Die ersten Ballasttanks werden geflutet.
Wenige Momente später fallen der zweite und dritte Mann in die Zentrale.
Fast zeitgleich schlagen in die Turmverkleidung Maschinengewehrgeschosse ein.
Der vierte Mann fällt in die Zentrale.
FLUUUUUUUUTEN!
kommt der Schrei aus dem Turm.
Sofort werden die restlichen Tauchtanks geöffnet.
Gurgelnd entweicht die Luft aus den Tanks.
Scharf schneidet der Bug unter.
Mehr Maschinengewehrsalven schlagen in den Turm ein.
Ich sitze auf meiner Koje und schaue in die Zentrale.
Während dem Tauchmanöver störe ich die Männer nur.
Wir haben das Tauchen oft genug geübt.
Trotzdem sind wir nicht unverwundbar.
Wenn wir einen Bomber zu spät sehen - so wie gerade eben, können wir auch nicht schnell genug tauchen.
Zwanzig gehen durch
Das Maschinengewehrfeuer hat vor wenigen Sekunden aufgehört, als unser Turm unter dem Wasser verschwand.
Jetzt müssen wir hoffen.
Alle schauen nach oben, versuchen durch die stählerne Hülle des Bootes hindurchzusehen und den Bomber zu beobachten, der inzwischen seine tödlichen Kanister abgeworfen hat.
Dreißig gehen durch
Weiter geht es in die Tiefe.
Die Bomben bleiben aus.
https://i.imgur.com/9dVVIY2.png
Feindliches Flugzeug über U-115
https://i.imgur.com/84mml57.png
Maschinengewehrfeuer schlägt neben der Hülle ins Wasser
Fortsetzung folgt...
Die Versenkungsmeldung von U 568 war etwas optimistisch ...
Schön, dass auch solche Details in den Mod eingebaut wurden.
Allerdings, es kommen grundsätzlich jeden Tage 5-6 Funksprüche rein, über die man auch die Befehle und Positionen anderer Boote nachvollziehen kann
23. Oktober 1941
05:25
Wir tauchen wieder auf.
Ich entschloss mich, in der Nacht getaucht zu bleiben und etwas Entfernung zwischen uns und der Angriffsstelle zu bringen.
25. Oktober 1941
05:33
Zwei Tage später werden wir in den Morgenstunden wieder zum Tauchen gezwungen.
Erneut schlagen Maschinengewehrgeschosse in den Turm ein.
Wieder gibt es keine Bomben.
09:00
Tauchen wieder auf.
12:05
Nach drei aufgetauchten Stunden fällt wieder ein Bomber auf uns nieder.
Diesmal sind wir schneller und sind bereits auf 30 Meter, als fünf Bomben um uns herum explodieren.
Diesmal bleiben wir länger getaucht.
Ich bin überzeugt, dass dieser zweite speziell auf die Suche nach uns geschickt wurde.
16:00
Wir tauchen wieder auf.
Ich verlege eigenmächtiger unser Patrouillengebiet weiter nördlich.
Der BDU ließ uns die letzten Wochen hier nicht weg, aber die nun wiederholten Luftangriffe und unser fehlendes Jagdglück veranlasst mich dazu, nicht mehr nachzufragen.
In guten 180 Stunden sollten wir etwas nördlich der Kapverden stehen, wo wir erneut ein paar Suchmuster fahren werden.
https://i.imgur.com/RMEXAD9.png
Bomben explodieren achtern
https://i.imgur.com/trexqHJ.png
Neuer Kurs
30. Oktober 1941
21:03
Deutsche Truppen haben vor wenigen Tagen die Krim betreten und stoßen weiter Richtung Sewastopol vor
Wir sitzen in der kleinen Offiziersmesse und hören den deutschen Propagandasender.
Die Ostfront ist seit unserem Auslaufen das einzige Thema, über welches Berichtet wird.
Hin und wieder gibt es kurze Berichte über die U-Boot Waffe.
Vereinzelte Geleitzugschlachten und ein paar wenige Versenkungen.
150'000 BRT sollen wir im Oktober versenkt haben.
Wir haben genau 0 BRT dazu beigetragen.
Generell sind unsere Versenkungen im Vergleich zum Anfang des Jahres stark gesunken von über 300'000 BRT im Mai.
Und wir sind seit einem Monat auf See und finden einfach nichts.
Die Anfangs sehr hohe Moral ist inzwischen auf dem Boden.
Das Feuer endlich wieder in See zu stechen ist verflogen.
Wir folgen lediglich unserem immer gleichen Trott aus Schichtwechseln, Essen, Übungen, mehr Schichtwechseln, mehr Übungen.
01. November 1941
03:57
Wir stehen mittlerweile bei den Kapverden.
Entgegen meiner vorherigen Idee lasse ich weiter Kurs gegen Norden halten.
Ich will ein Suchmuster zwischen den Azoren und Portugal fahren, in der Hoffnung mit auf den Gibraltar-Geleitzügen operieren zu können.
Wir werden nochmals gute 80h brauchen.
Unsere Dieselreserve ist inzwischen auf 50% gesunken.
12. November 1941
15:00
Zwei Wochen suchen wir hier nun das Meer ab und finden nichts.
Weder Frachter noch Flugzeuge.
Das Meer ist für uns wie ausgestorben.
Immer wieder wurden in den letzten Tagen Wolfsrudel um die Gibraltar-Geleite organisiert, allesamt augenscheinlich ohne Erfolg.
Weiter wurden U-81, Guggenberg, U-205, Reschke und einige Tage nach den beiden, U-96, Willenbrock, ins Mittelmeer befohlen.
Genauer: La Spezia.
Der BDU will jetzt also die Italiener unterstützen und den Briten weiter zusetzten.
Eigentlich gar nicht doof, wäre das Mittelmeer nicht das Mittelmeer.
Verdammt eng und fast kein Planquadrat ist außer Reichweite der RAF.
Aber vielleicht haben unsere Boote dort mehr Erfolg, schließlich müssen Geleite an einigen, engen Punkte vorbei und können sich nicht in einer endlosen Wasserwüste verstecken.
https://i.imgur.com/ZB5ekLR.png
Zwei Boote werden ins Mittelmeer beordert
https://i.imgur.com/ooIrYTn.png
U-96 soll auch ins Mittelmeer vorstoßen
Wir haben jetzt endlich eine Geleitzugmeldung erhalten, die für uns erreichbar ist.
Keine zwei Stunden sollten wir brauchen, bis die ersten Rauchfahnen in Sicht kommen.
Eine Ansage an die Männer kann ich mir sparen.
Ich und Kohler wurden bereits beim Plotten der Position des Geleits fast schon belagert.
Sobald wir also beschlossen, auf das Geleit zu operieren, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer.
Alle an Bord wollen noch sechs Wochen stille endlich wieder an den Feind.
Als die Diesel schließlich kurz darauf auf große Fahrt sprangen, war für alle klar: Für U-115 geht es wieder los.
16:52
Verdammte Scheiße! Kommandant auf Brücke!
erklingt die Stimme von IIWO Schmalz aus dem Sprachrohr.
Sofort mache ich mich auf den Weg auf den Turm.
Ich stehe gerade auf der Leiter und will auf die Brücke, als zwei Granaten über den Turm jagen.
Instinktiv gehen alle in Deckung.
Immer mit der Ruhe, der hat noch keine genaue Entfernung für uns.
Sehen Sie, Herr Kaleun, 060 hat uns einer der Feger des Geleits entdeckt, bevor wir in Sehen konnten.
Solange er sich einschießt haben wir noch kurz, also, wie gehen wir vor?
Als er redet, jagt die nächste Salve über den Turm.
Da ich bereits am Klettern war, stelle ich mich noch ganz auf den Turm und Richte meine Ferngläser in die angegebene Richtung.
Genau zum richtigen Zeitpunkt, als der Zerstörer die nächste Salve löst.
Bei der Menge an Blei die der zu uns wirft? Alarmtauchen IIWO, und zwar schnell. Bis wir unten sind, hat der nochmal fünf Salven auf dem Weg zu uns.
Und ich sollte Recht behalten.
Schrillend gehen die Alarmglocken durchs Boot und langsam senkt sich der Bug.
Ich bin dabei, das Turmluk zuzudrehen, als eine Salve um das Boot einschlägt.
Keine direkten Treffer, aber genug um mich mit einem Nieselregen zu überdecken.
Wenige Momente später beginnt der Bug unterzuschneiden, als zwei Granaten der nächsten Salve in unmittelbarer nähe zu uns Explodieren.
Wassereinbruch Heckraum!
Verdammt, habe die uns tatsächlich noch getroffen.
Hauschildt ist bereits auf den Weg in den Heckraum, um den Schaden unter Kontrolle zu bringen.
Kurz darauf kommen die nächsten Meldungen
Beide E-Maschinen beschädigt! Kompressor und Batterien auch beschädigt!
kurz darauf kommt aus dem Horchraum auch eine Meldung:
Hydrofon und Radio hats auch erwischt!
das hat uns alles gerade noch gefehlt.
Das Boot sowieso bereits fast zwei Jahre alt.
Wieder und wieder durch die Werften zusammengeflickt und jetzt unter ziemlich gutem Beschuss durch einen feindlichen Zerstörer.
Ich lasse das Boot auf 40 Meter abfangen und auf Sehrohrtiefe bringen.
Der Wassereinbruch ließ sich zum Glück schnell stoppen und die Männer versuchen nun eiligst, die meisten Schäden zu beheben bis wir unter Wasser gefunden werden.
Nach dem Alarmtauchen stehen wir etwas zum Zerstörer gerichtet.
Mit halber Fahrt auf den E-Maschinen schwingt der Bug auf ihn zu.
Auf 6 Kilometer Entfernung schicke ich ihm zwei unserer Aale entgegen.
Mt Lage 0 hält er auf uns zu, daher wirds ein Doppelfächer mit 0.1° Winkel und 4 Metern Tiefe.
Aufschlagzünder können nur versagen, selbst wenn einer der Torpedos selbst treffen sollte.
Um 16:55, drei Minuten nach der ersten Sichtung, verlassen die beiden Aale unser Boot.
Die ersten der Feindfahrt.
Sofort lasse ich das Boot wenden und auf 150 Meter sinken.
Viel weiter will ich eigentlich nicht gehen müssen, ich habe Angst um den Druckkörper.
Sobald wir auf 100 Meter ankommen gehen wir auf Schleichfahrt, vielleicht können wir Ihnen so entkommen.
Die Mannschaft hatte sich gewünscht, dass endlich etwas passiert.
Aber bestimmt nicht auf diese Weise.
Von unseren Torpedos hören wir nichts mehr, alle beiden gingen wahrscheinlich daneben.
Stattdessen hat Karl Oesten mittlerweile etwas anderes für uns am GHG:
Insgesamt drei Zerstörer halten auf unsere alte Position zu.
https://i.imgur.com/kCybPDc.png
Sehr weit entfernter Zerstörer eröffnet Feuer
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Geschosse schlagen um U-115 ein
https://i.imgur.com/P4nBKt6.png
Beschädigte Geräte und Maschinen an Bord
https://i.imgur.com/267hMze.png
Torpedos laufen auf ausweichenden Zerstörer zu
Fortsetzung folgt...
Kitzlige Situatio, hoffentlich kommt ihr einigermaßen heil davon.
Der Geleitzung dürfte jedenfalls erst einmal weg sein.
17:16
Anlauf beginnt!... Wasserbomben!
Mit diesen Worten von Karl beginnt unser nächsten Tanz mit dem Tod in den Tiefen des Atlantik.
Drei Zerstörer gegen ein angeschlagenes U-Boot.
Elf Bomben lässt dieser erste Anlauf neben, hinter und über uns Explodieren.
Und das war lediglich die erste Salve.
Wenig darauf folgt die zweite, 22 Bomben.
Die dritte, nochmal 10 Bomben.
Die alte Hülle unseres Bootes schaudert unter den Erschütterungen, aber sie Hält... für den Moment.
Ich setzte mich auf meine Koje.
Emil lauscht den Zerstörern und meldet neue Anläufe.
Bei jedem schlagen wir einen neuen Hacken.
Langsam sinken wir weiter in die Tiefe.
Einige tropfende Außenbordverschlüsse bringen immer mehr Wasser in die Bilge.
Das Biegen des Druckkörpers bei jeder Explosion beschleunigt das Tropfen immer weiter.
Die Lenzpumpe können wir allerdings nicht einschalten.
Zum einen sind wir zu tief um wirklich Wasser aus dem Boot zu bekommen, zum anderen geben wir dann unsere Position wieder Preis.
Die vierte Salve ist unterwegs, sechs Bomben.
Die fünfte, zehn Bomben.
Immer weiter wandern die Explosionen nach achtern aus.
Die sechste ist bereits ein gutes Stück abseits, fünf Bomben.
Über die nächsten vier Stunden müssen wir immer wieder neuen Ortungen und Anläufen direkt über uns hinweg ausweichen.
Die meisten Explodieren zu hoch oder hinter uns.
Ich habe Angst vor dem Tag, an dem die Wasserbomben auch auf 200 Meter noch neben uns Explodieren.
Zwischendurch werden wir immer wieder gezwungen, uns mit AK wieder auf 150 Meter zu heben, da ich das Boot nicht unter 170 Meter fallen lassen will.
Jede Fahrstufe darunter konnte nicht genügen Wasser über die Tiefenruder bringen.
22:00
Fünf Stunden nach dem Abtauchen tasten wir uns wieder langsam auf Sehrohrtiefe vor.
Die Zerstörer wandern langsam aus und in einem kurzen Rundblick ist nichts zu sehen.
Wir tauchen auf und Jagen mit großer Fahrt dem Geleit hinterher.
Vielleicht können wir aufholen und uns in Position bringen.
https://i.imgur.com/Zu2PM8K.png
Bomben fallen auf U-115
https://i.imgur.com/efRKpHb.png
Zerstörer suchen ihr Ziel
13. November 1941
08:25
Auch nach wiederholtem Rundhorchen können wir das Geleit wieder nicht finden.
Wir brechend die Suche ab.
Das Zusammentreffen mit dem Geleit hat mir allerdings Hoffnung gegeben, dass wir zumindest im richtigen Gebiet stehen um mehr zu finden.
15. November 1941
22:33
Ein viertel Dieselreserve ist noch übrig.
Lange haben wir nicht mehr im Atlantik.
Ich möchte mit einer guten Reserve in Lorient einlaufen.
18. November 1941
03:45
Drei Tage später erhalten wir eine neue Geleitzugmeldung.
Ich schwinge das Boot herum. Wir greifen an. 8h bis zum Zusammentreffen.
Nach unserem letzten Misserfolg und schwindenden Diesel Reserven muss dieser Angriff zählen.
12:51
Rauchfahnen Herr Kaleun!
hatte der Ausguck vor gut einer Stunde gemeldet.
Seither sind wir dabei, das Geleit zu überholen.
Zu Emils leid haben wir zudem eine Fühlungshaltermeldung abgegeben, wir haben allerdings noch keine Antwort erhalten.
Aktuell laufen wir auf Parallelkurs zum Geleit. Bis wir vor ihm stehen wirds noch ein paar Stunden dauern.
13:33
Na Gott sei Dank verkündet Emil und reicht mir den Gerade entschlüsselten Funkspruch.
Kein Fühlungshalter Herr Kaleun. Die anderen Boote müssen alle zu weit weg sein!
Glück gehabt Emil, mal schauen wie lange es noch anhält. Irgendwann werden auch wir Fühlungshalter
lache ich ihm zu.
Kurz darauf lasse ich auf große Fahrt gehen.
Wir haben uns etwas zurückgehalten bis wir Rückmeldung des BDU erhalten.
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Abfangkurs gegen Geleit
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Wir erhalten Freigabe für den Angriff
https://i.imgur.com/UtRx1Hg.png
Rauchfahnen sind zu sehen.
15:13
Fast zwei Stunden später stehen wir vor dem Geleit und wir gehen auf Sehrohrtiefe.
Ich versuche einen andern Anlauf wie sonst.
Wir stehen etwas außerhalb des Geleits, in der Hoffnung, nicht von den Fegern gefunden zu werden.
Langsam aber sicher schwangen die Stahlkolosse in unsere Richtung.
40 Minuten später kommen sie direkt vor uns auf.
Die vorderen vier Rohre sind Schussbereit.
Als Ziele habe ich einen Dicken Zossen mit 10'000 BRT und einen kleineren mit nicht ganz 6'000 BRT auserkoren.
Jeweils ein Doppelschuss sollten uns zumindest einen kleinen Erfolg liefern.
Rohr I und III... LOS!
Rohr II und IV... LOS!
mit diesen Worten zischen unsere Aale ihrem Ziel entgegen.
Keine 20 Sekunden später explodiert der Erste. Viel zu früh.
Die anderen drei sind weiter auf Ihrem Weg.
Eine gute Minute später die nächste Explosion: Volltreffer!
Wenig darauf die zweite und dritte.
Die Männer sind absolut außer sich vor Freude.
Seit sieben Wochen sind wir auf See und können nichts dafür vorweisen.
Über 24 Wochen seit unserer letzten Versenkung, fast ein halbes Jahr.
Bis jetzt.
Und jetzt haben wir gleich zwei getroffen.
Wir tauchen langsam auf 150 Meter und drehen vom Geleit weg.
Eine Stunde später geben die Zerstörer ihre Suche auf und kehren zum Geleit zurück.
Während sie auswandern gehen wir auf Sehrohrtiefe und tauchen auf, als sie außer Sicht kommen.
Mit großer Fahrt geht es hinterher.
Ich will nochmal ran.
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Erster Frachter ist getroffen
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Zweiter Frachter ist getroffen
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Schiff versinkt in den Tiefen des Atlantik
22:02
Wir stehen nach einiger Zeit überholen und auf Sehrohrtiefe tauchen wieder im Geleit.
Alle Rohre sind nachgeladen.
Der vordere Feger hat uns vor einiger Zeit überfahren und ein Schuss auf einen 8000 Tonner ist bereits vorbereitet.
Letzte Anpassungen unserer Position und der Ziellösung werden vorgenommen.
Ich sitze am Sehrohr, fahre noch einmal herum um alles zu überprüfen, als hinter einem der Frachter der Bug eines Zerstörers auftaucht.
Gerade auf uns zu.
ALARM!
AUF 150 METER LI!
Die E-Maschinen erwachen mit großer Fahrt zum Leben.
Die Tiefenruder vorne werden steil nach unten gestellt und mit 25° Vorderlastigkeit fallen wir in die Tiefe.
Schrille Schläge des Sonars prallen auf unsere Hülle.
Wir fallen wie ein Stein in die Tiefe.
20... 30... 40 Meter und tiefer.
Wenig später explodiert die erste Salve um uns herum, 10 Wasserbomben.
Eine Minute später folgt der zweite Anlauf. Mit großer Fahrt und hart angelegtem Ruder versuchen wir auszuweichen.
Aber die Salve sitzt.
Wie wild werden wir durchgeschüttelt, den Bug von U-115 drückt es mit einem wahnsinnigen Kreischen des Metalls einige Meter in die Tiefe.
Glühbirnen im ganzen Boot gehen zu Bruch.
Meldungen! Und zwar schnell! durchbricht die Stimme des LI die Dunkelheit.
Langsam trudeln die Klarmeldungen aus dem ganzen Boot ein.
Kein Wassereinbruch.
Wie lange wird unsere Dame das alles noch mitmachen?
flüstert mir Hauschildt ins Ohr.
Er hat auch große Bedenken darüber, ob der Druckkörper noch wie Widerstandsfähig ist, wie er einmal war.
So lange wir sie brauchen LI versuche ich ihn zu versichern.
Die nächste Salve ist wieder etwas weiter weg.
19. November 1941
01:50
Beide brechen ab! Die kehren zum Geleit zurück! kommt endlich die Meldung von Karl.
Fast zweieinhalb Stunden hält die Bombardierung an.
Keine Bombe kam uns nochmal so nahe, wie die in der zweiten Salve.
02:30
Beide Zerstörer sind ausgewandert.
Wir tauchen wieder auf und jagen dem Geleit mit großer Fahrt hinterher.
Hauschildt und Ich sind uns einig, wir wollen an dem Geleit unseren letzten Dieselreserven verbraten, um noch einmal dranzukommen.
Danach geht es wieder nach Lorient.
09:40
Wir haben das Geleit immer noch nicht gefunden, in einem Rundhorchen sind sie ebenso nicht zu hören.
Ich lasse Wockel den vermuteten Kurs des Geleits plotten und ein Suchmuster dort aufstellen, wo wir sie ungefähr vermuten.
https://i.imgur.com/7prutZu.png
U-115 wird zum gejagten
https://i.imgur.com/MK5abmd.png
Neues Suchmuster vor dem Geleit
Fortsetzung folgt...
Die Wahl zum AAR des Quartal III/2024 endet in etwa 24 Stunden!
Wer steht denn noch alles rauchend und saufend vor dem Wahllokal anstatt dort seine Pflicht zu erfüllen?
https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31658
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Wir danken für die Teilnahme bei der Wahl zum AAR des Quartal III/2024: https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31658
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