Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gerührt, nicht geschüttelt aber mit Olive - ein SI Footballmanager 2017 AAR
Prolog
Ich stöhnte.
Eben war eine E-Mail meines Scheidungsanwaltes eingegangen. Der Ex weigerte sich plötzlich die Scheidungsvereinbarungen umzusetzen und mir das Haus zu übertragen. Der Ex hatte zwar das Haus geräumt, bei dem er im Grundbuch stand, wollte es aber selbst nutzen und machte Schadensersatz für Hotelunterbingung geltend. Es war weiterer Ärger zu erwarten.
Und dann dieses Projekt an dem ich saß. Eine englische Schnapsbrennerei wollte ein neues Business-Konzept für den Vertrieb ihres Gins in Deutschland und hatte die Unternehmensberatung, in der ich als Managerin arbeitete, hierfür auserkoren. Die Finanzen von dem Unternehmen waren sehr undurchsichtig. Es gab viele ausgereichte Darlehen an andere Unternehmen. Die Zeit war knapp Wenn nicht der Kollege Möllenkamp die Prüfung dieser Darlehen übernommen hätte, würde ich nie fertig werden. Dann rief noch die Mama an wegen Problemen mit den Kindern, auf die sie aufpasste. Und schließlich stand die Entscheidung des Chefs an, wer denn in dieser Unternehmensberatung der nächste Partner werden solle, Kollege Möllenkamp oder ich, Gudrun Michalke, 40 Jahre, frisch geschieden, 3 Kinder, Unternehmensberaterin. Wahrscheinlich wollte Dr. Möllenkamp „Teamfähigkeit“ durch seine Unterstützung demonstrieren, um sich da besser zu positionieren. Das hatte er auch dringend nötig, denn in der Vergangenheit hatte er sich eher als egomanischer Kollege mit leichter Macho-Attitüde erwiesen. Bislang war „Hilfsbereitschaft“ nicht seine Kernkompetenz, eher der Einsatz von Ellenbogen mit oder ohne Spikes.
Aber ich konnte in meiner Situation nicht wählerisch sein und war glücklich über die Unterstützung. Vielleicht hatte Dr. Möllenkamp auch ein schlechtes Gewissen, weil er mir zuvor Assistenten abgezogen hatte und meinen Zeitdruck so vervielfachte.
Ein Klopfen an der Tür zu meinem Büro holte mich aus meinen Gedanken. Es war Dr. Möllenkamp. Möllenkamp, Anfang 40, dynamisch, drahtig, an sich ganz gutaussehend. Er war so der südländische Typ Mann. An sich mein Beuteschema aber für meinen Geschmack immer einen Hauch zu modisch gekleidet, etwas zu lärmend, zu betont aufgeräumt und seine Macho-Attitüde durch unpassende Witze verratend. Und mit Highheels war ich etwas größer als er. Kleine Männer waren auch nicht so meinen Welt.
„Gudrun,“ – natürlich duzte man sich hier, man war ja modern, avantgardistisch und immer ganz vorne, jedenfalls offiziell und in Verlautbarungen, auch wenn ein paar Herren hier manchmal vor lauter eingebildeter coolness in schlecht getarnte atavistische Verhaltensmuster zurückfielen, über Herrenwitze laut lachten und körperliche Merkmale der Mitarbeiterinnen kommentierten, wenn sie sich ungestört wähnten. Möllenkamp war so einer, wie übrigens unser beider Chef Dr. Behringer.
„Ich hab mir das angesehen. Die Debitoren sollten in Ordnung sein. Ich konnte keine Auffälligkeiten erkennen außer, dass größere Beträge an 5 Unternehmen aus der Umgebung vergeben wurde. Aber die scheinen auch unauffällig zu sein. Die Forderungen dürften also werthaltig sein. Ich hoffe, das reicht Dir für Deinen Bericht erstmal. Meinen Bericht reiche ich Dir noch nach!“
„Ja vielen Dank, Frank, das hilft mir sehr. Danke, dass Du eingesprungen bist!“ „Für meine hübsche Lieblingskollegin doch immer. Es war mir ein Fest!“ Da war es wieder … als ob ich seine Komplimente nötig hätte. Aber er hatte mir ja aus der Patsche geholfen. Also lächelte ich so freundlich wie möglich zurück und säuselte noch ein „Danke schön“ zurück. Da war er auch schon wieder weg.
Ich klemmte mich wieder hinter mein Konzept und hatte es dann schließlich spät abends fertig. Noch ein click und hui …. ging die E-Mail an Cheffe Paul Behringer. Müde und etwas zufrieden räumte ich das Feld und machte mich auf nach Hause, wo Mama die Kinderbande schon hoffentlich ins Bett gebracht hatte. Na … Dr. Behringer konnte sich halt auf sein bestes Pferd im Stall verlassen, dachte ich mir und war etwas stolz, es wieder mal geschafft zu haben. Vielleicht könnten wir ja so mehr Geschäft aus UK bekommen?
Das sollte sich allerdings alles ganz anders entwickeln.
Prolog II
Die nächsten Tage versuchte ich, die Dokumentation für die Kreditoren zu bekommen aber Dr. Möllenkamp und auch seine Leib- und Magen-Assistentin waren nicht da und im Urlaub, wie mir das Sekretariat ausrichtete. Er hatte mir nichts geschickt und auch in dem für das Projekt angelegten Netzwerk-Order war nichts vorhanden. Was hatte das zu bedeuten? Hatte der überhaupt nichts gemacht und mir einfach so was gesagt? Mir schwante Übles. Ich fing an, mir die Debitoren selber genauer anzusehen. Es bestanden Forderungen aus Darlehen gegenüber mehreren anderen britischen Unternehmen aus der Umgebung. Dann besorgte ich mir online Handelsregisterauszüge und UK. Das Ergebnis verschaffte mir weiche Knie. Da steckte überall der Alleingesellschafter dieser Brennerei dahinter. Oha …., das stank zum Himmel, war jedenfalls äußerst überprüfungswert, eher -pflichtig! Warum hatte der liebe Frank mir nichts gesagt?
Das Klingeln des Telefons rief mich aus meinen Gedanken. Es war die Nummer von Cheffe Dr. Behringer. Er war knapp angebunden. „Frau Michalke, kommen Sie bitte in mein Büro …Sofort!“ „Ja, klar, was gibt es denn?“, war meine Antwort. „Das werden Sie dann schon hören!“, war die kühle Antwort. Upps, dass roch nach Ärger, kurz angebunden und gesiezt?
Ich machte mich auf, betrat sein Büro und grüßte freundlich Dr. Böhringer blieb beim Sie: „Frau Michalke, ich komme gleich zum Punkt. Was haben Sie sich eigentlich bei dem Bericht zur Unternehmensentwicklung von Royal Dorsetshire Distelleries gedacht?“ Der Ton war scharf, dann wurde er laut. „Das ist ja wohl die größte Scheiße, dich ich je erlebt habe!“
„Wieso das denn?“, fragte ich konsterniert zurück. „Mann, Mann, Mann, wie ich das liebe, wenn mich hier die blanke Unkenntnis ansieht. Der Laden scheint doch kurz vor der Pleite zu stehen. Und Sie haben es nicht nötig, sich die Forderungen anzusehen. Im ganzen Netzwerk finde ich dazu nichts, niente, rien … gar nichts. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Sie denken wohl auch, hübsch aussehen reicht hier. Aber so läuft das nicht. Ihr ganzes Konzept ist für die Tonne, ich konnte den Bericht so nicht herausgeben, der Termin ist gerissen und der Kunde hat das Mandat gekündigt. Und das machen ich jetzt auch. Ich kündige Ihnen hiermit fristlos, kriegen Sie noch schriftlich. Sie sind ab sofort freigestellt. Sie kriegen noch die übliche Abfindung und ich möchte Sie hier nicht wiedersehen, Schätzchen!“
„Ja aber … Dr. Möllenkamp hat doch die Debitoren ge….!“ Weiter kam ich nicht. Behringer schrie mich an: „Möllenkamp hat mich noch aus dem Urlaub gewarnt. Er habe von englischen Kollegen eine Warnung zu dieser Firma bekommen und er hätte Sie auch gewarnt, sie hatten aber hochnäsig seine Hilfeabgelehnt!“
„Waaaaaaas? Ich habe Möllenkamp gebeten, die Kreditoren zu prüfen und er sagte mir am Freitag, alles sei ok!“ Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Möllenkamp, dieses intrigante Frettchen!!
„Da war Möllenkamp doch im Urlaub. Das war sein erster Urlaubstag. Erzählen Sie doch keinen Unsinn. Lassen Sie Ihre Entschuldigungsversuche und zischen Sie ab. Und selbst wenn Ihre Anschuldigung stimmen würden… Sie können sich doch nicht auf eine Prüfung ohne jede Dokumentation verlassen. Anfängerfehler! Und solche Anfängerinnen kann ich nicht brauchen. Tschüs … da ist die Tür … räumen Sie bitte sofort Ihr Büro!“
Ich war sprachlos. Das hatte Möllenkamp geschickt eingefädelt. Dieses Arschloch, das Schwein, dieser Wixxxxxxxx. Was machte ich denn jetzt? Auf einen Schlag arbeitslos und der Ex verlangte das Haus heraus. Gut es würde ein Abfindung geben. Aber wo sollte ich einen Job bekommen? Anfang 40, fristlos gekündigt … da würde mich doch niemand nehmen und meine Geschichte über Möllenkamp würde wohl auch niemand glauben. Da kam mir eine wahnwitzige Idee. Diese blöde Brennerei hatte doch jetzt ein Projekt, aber keinen Plan. Ich war die, die am Tiefsten in den Laden gedanklich eingestiegen war. Vielleicht käme man ist Geschäft… neue Planung für kleines Geld … für die Brennerei, eher Großes für mich. Also gründete ich zunächst die eigene Unternehmensberatung – Michalke & Friends -… die Freunde würden sich irgendwann schon noch finden … und rief dann in UK bei Clive Robbins, dem General Manager und Alleingesellschafter der Royal Devonshire Distilleries in Poole, Devonshire, UK, an.
Robbins war erst etwas „upset“ wegen des verfehlten Termins. Diesen Zahn konnte ich ihm aber recht rasch unter Hinweis auf seine verschachtelten Finanzen und der Frage, warum das denn so sei, nehmen. Ich punktete mit der Erkenntnis, dass er einen funktionierenden Plan nur haben könnte, wenn er die Verhältnisse klarlegen würde. Was dann herauskam, war ökonomisch bescheuert, spleenig und damit „very British“.Der Herr hatte mit dem Geld seiner persönlichen Leidenschaft als Eigentümer des Poole Town FC gefrönt und den Aufstieg des Fußballvereins bis in die National League South, der Vanarama South, damit gesponsert. Die Werthaltigkeit hing vom Erfolg oder Misserfolg des Poole Town FC ab. Und damit hingen auch Wohl und Wehe der Brennerei, einem uralten Familienbetrieb, an dem Verein.
Dazu fiel mir nur eins ein:
MÄNNER !
,
Robbins war interessiert, die Leistung meines Ex-Arbeitgebers für meine Konditionen zu bekommen, statt 3oo € pro Stunde nur noch 150 €. Das einzige Problem waren die Finanzen der Firma, die des Vereins und ob er mich bezahlen könnte und wollte. Wir vereinbarten für die nächste Woche ein Meeting in Poole, um das Ganze auszuhandeln. Ich hatte ja jetzt Zeit und die Mama würde sicher nochmal die Kinder hüten.
Prolog III
Ich schlug dann schließlich in Poole auf und besuchte den Verwaltungssitz der Brennerei. Der erste Eindruck ist ja angeblich entscheidend und dafür hatte ich mich in Schale geworfen. Dunkelblaues Etuikleid, knapp über dem Knie endend, dezenter Ausschnitt, Perlenkette, dunkelblaue Pumps, hoch genug, um elegant zu wirken, nicht so hoch, dass es frivol aussah, frisch frisiert, dezentes Make-Up. Kein leuchtender Nagellack oder Lippenstift. Mich aber jetzt bewusst langweilig zu kleiden, um mit Understatement anzugeben … dazu konnte ich mich nicht wirklich durchringen, auch in der jetzigen Lage nicht. Ich machte mich doch für die Inselaffen nicht bewusst hässlich! Dazu war ich dann doch zu eitel. Also kontinental elegant statt Tweed oder Paisley.
Clive Robbins entpuppte sich als gesetzter rundlicher Herr jenseits der Sechzig mit Halbglatze und dunkler Kassengestell-Brille, die das Gesicht dominierte und dabei sogar die große Kartoffelnase in den Schatten stellte. Prägnant waren auch die großen etwas abstehenden Ohren. Er war sehr freundlich und schien irgendwie glücklich, über die Lage der Firma reden zu können. Außer Firma und Verein gab es wohl nichts in seinem Leben, keine Frau, keine Kinder. Jedenfalls legte er mir die Lage offen.
Das war ehrlich und half insoweit bei der Problemlösung als ich jetzt wenigstens klar wusste, wie groß sein Problem war. Expandieren nach Deutschland oder sonst wo konnte er natürlich sofort vergessen, was ich ihm schnell klarmachte. Es gab nur ein Produkt, den Poole Dry Gin, mit dem er mal Hoflieferant war, und dessen Charme davon herrührte, dass ihn auch Queen Mum trank. Aber dieser Charme verblasste schon stark, legte man die Umsatzzahlen zugrunde … man könnte sagen, er vergilbte bereits.
Werbung kann alles und mit der richtigen Strategie könnte man wohl auch diesem Produkt wieder Charme verpassen aber das kostete Zeit und Geld und beides hatte Clive nicht. Ich bot mir ein paar Tage aus, um ein paar Ideen zu entwickeln und dann würde ich ein Angebot für die Beratung machen. Clive Robbins war einverstanden.
Schon auf dem Rückflug begann ich zu grübeln. Für eine Kampagne war kein Geld da. Man musste also irgendwie anders Aufmerksamkeit auslösen. Was interessiert Briten, war die Frage? Die Antwort wäre wohl, von den allgemeinen Vorurteilen ausgehend: Humor, Garten, Bier, Gin, Fish & Chips, Fußball, Wetten und Hassliebe zu Deutschland.
Na, damit konnte man doch arbeiten. Gin produzierte er selbst, deutsches Bier kann ich mitbringen oder er importieren, Deutsche bin ich … und eben FUSSBALL. Und dann war Poole ein Mekka für Yachtenbesitzer, direkt am Kanal liegend, mit einem berühmten Naturhafen. Also dürfte man auch zahlungsfähiges Publikum erwarten. Das müsste doch mit dem Teufel zugehen, wen man da nicht marketingmäßig und werbetechnisch was auf die Beine stellen könnte.
Langsam formte sich in meinem Kopf eine Idee. Neue zahlungskräftige Käuferschichten und für diese ein neues Produkt, das irgendwie modern, stylish, avantgardistisch war, was die spröden Briten etwas wachrüttelte. Ha …. Natürlich, ein kalorierenreduzierter und/oder alkoholreduzierter Gin, der Frauen und Jugendliche ansprach, den man als „gesund“, jedenfalls als gesünder verkaufen konnte und das Ganze mit wokem Lebensgefühl elitär, avantgardistisch und natürlich hochpreisig verbinden könnte. Ich lachte … „Godiva“, der Gin für die selbstbewusste, moderne Frau von heute. Aber wie das noch mit Fußball verbinden? Mmmmh …. Da musste ich nochmal drüber nachdenken.
Nachts wachte ich mit einer Eingebung auf. Natürlich …. Die Lösung bin ich selbst. Ich hatte zwar keine Ahnung von Fußball aber meine Jungs spielten im Verein, auf dem PC diesen SI Football Manager und erzählten mir dauernd Geschichten wie toll und wirklichkeitsnah der sei, alle Fußballer erfasst seien und kleine Vereine diesen nutzten, um sich Scouting-Kosten zu sparen. Na …und unsportlich war ich ja auch nicht. Kondition und Kraft könnte ich diesen Halbprofis auf der Insel schon noch beibringen. Die würden sich noch wundern. Und Aufgeben tat ich auch nie, im Dojo nannten sie mich damals beim Karate „Wildcat“. Das würde doch die Tommies aus ihrem Gleichberechtigungsschlaf aufwecken. „Deutsche Unternehmensberaterin managt englischen Fußball-Verein!“ Frau und Deutsche, wenn das keinen Aufruhr und Medienrummel bei den steifen Briten auslösen sollte, wüsste ich auch nicht mehr. Und dann noch irgendeine Wette einbauen. So, jetzt musste ich die Idee noch in eine Präsentation umwandeln und Clive, „die Kassenbrille“ Robbins überzeugen.
Eine Woche später war ich wieder in Poole bei Clive und trug ihm meine Ideen vor. Er war konsterniert. Also, seinem Club wollte er keine Experimente zumuten. Die Idee mit dem „Godiva“-Gin fand er zwar gar nicht schlecht und fand auch meine Entwürfe für das Etikette mit der nackten Reiterin, die nur durch langes Haar ansatzweise verhüllt war, gut. Klar… welchem Kerl hätte das nicht gefallen … außer vielleicht Siegfried und Roy? Aber sein Team von einer Frau führen lassen? Und auch noch eine Deutsche, was er aber nicht aussprach.
Ich hatte aber noch was im Köcher. Ich wusste nämlich, dass sein Manager schon gekündigt hatte, weil er einen Verein gefunden hatte, der mehr und regelmäßiger zahlte als er. Ich war bereit, das Gehalt des Managers auf mein Honorar für die Beratung anrechnen zu lassen. Das sparte ihm ca. 31.000 €. Und ich würde einen Teil meiner Abfindung als Darlehen einbringen aber nur gegen Anteile an Verein und Firma, die an mich verpfändet werden sollten. Und nur gegen umfangreiche Kontrollrechte. So stelle ich sicher, dass er weder im Verein noch in der Firma Schmu machen konnte.
Zähneknirschend willigte er ein. Eine Woche später unterzeichneten wir in UK vor einem dortigen Notar die entsprechenden Verträge. Und ich war ab dem 1. Juli 2016 frisch gebackene Managerin des
Poole Town FC.
Poole Town FC Official Website (https://www.pooletownfc.co.uk/)
Na wenn DAS kein exotischer Einstieg ist, was sonst?
Und wenn sich der sportliche Erfolg doch nicht einstellt, ("Sie tanzte nur einen Sommer") bleibt immer noch der Gin :gluck:
Mal abonniert der Dame wegen...:D
Hohenlohe
Mal abonniert der Dame wegen...:D
Hohenlohe
Wir hoffen, das Gudrun eine tolle Show bietet :D:D:D :smoke:
Ihr müsst mehr Werbung für euren "Einschreibe-Mitmach Thread" machen! Der geht etwas unter im OffTopic!
Wir freuen uns schon auf die Entwicklung des FC "Gin" Poole! :):prost:
Oh schön, ein SI-FM-AAR. :top:
Wir sind gespannt, wie Ihr die Herausforderung im sportlich unterklassigen Bereich meistert. :) :prost:
Wilhelm Klink
30.03.23, 23:53
Wie bereits bemerkt, haben wir keine Ahnung von Fußball. Aber wir lesen hier dennoch mit.
Wir fahren gegen Engeland
Zu Hause war noch eine Menge zu regeln. Da unklar war, ob ich in UK Fuß fassen würde, sollten die Kinder erst einmal in D bleiben, jedenfalls das nächste Jahr. Die Großeltern würden aufpassen (und die Bande hemmungslos verwöhnen). Das war sicherlich suboptimal, ließ sich aber momentan nicht ändern. Ich würde sicher nicht zu Hause sitzen und Arbeitslosengeld beziehen.
Nachdem das geklärt war, suchte ich mir also in Poole ein preiswertes Zimmerchen, was sich als gar nicht so einfach erwies. Aber nach einigem Hin- und her fand ich dann doch ein schnuckeliges Haus, dass so Pilcher-Atmosphäre ausströmte. Mrs. Thornycroft, die Vermieterin, war eine Witwe in den Siebzigern, die sich was zur Rente dazu vermieten wollte, oder musste, wer weiß das schon so genau, und zunächst auf den Anruf aus Germany sehr zurückhaltend reagierte. Aber „money makes the world go round“ und die Aussicht, eine Dauermieterin zu bekommen, überzeugte sie dann doch. Allerdings gab sie mir noch mit, dass Herrenbesuche nach 23:00 Uhr unerwünscht wären.
https://abload.de/img/getlstd-property-photlneeo.jpg (https://abload.de/image.php?img=getlstd-property-photlneeo.jpg)
Das war also auch geregelt und es ging nach UK. Robbins hatte schon Vorarbeit geleistet und gleich zwei neue Produkte vorbereitet. Zunächst also den alkohol- und damit kalorienreduzierten „Godiva“-Gin und dann noch einen alkoholfreien Gin. Nach Diskussion kamen wir überein, es nicht zu übertreiben und zunächst nur auf Lady Godiva zu setzen. Das Produkt war auch einfacher und schneller zu produzieren. Es gab dann eine Pressekonferenz in Poole, in der wir gemeinsam … naja, sagen wir genauer, er war dabei und machte ein freundliches Gesicht … den neuen Wind in der Destille präsentierten.
Ich erzählte der versammelten Journaille von neuer, modernen Ausrichtung, Genuss statt Besäufnis, Gesundheit, Spirit mit neuem Spirit, eben neu, modern und auch mehr auf die Frau ausgerichtet, die zu sich und ihren Wünschen steht, wie eben Lady Godiva. Warum man dazu Hilfe aus Germany brauche, wurde ich gefragt. Weil man eben, um mit Traditionen zu brechen abundzu einen Anstoß von außen benötigte, um eben Betriebsblindheit zu überwinden und mehr Bereitschaft zu erzeugen, neue Weg zu gehen.
Und dann ließ ich die Katze aus dem Sack. Das gelte nicht nur für Spirituosen, sondern auch für andere, gerade in UK bislang von Männern dominierten Bereichen, zum Beispiel dem Fußball. Auch der Poole Town FC würde deswegen neue Wege gehen, nämlich mit mir als neuer Managerin!
Boooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooom
Erst Schweigen, dann überschlugen sich die Fragen. Die wir aber nicht beantworteten, um maximale Aufregung zu erzeugen.
Die Medien überschlugen sich danach.
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Und genau diese Medien müsst ihr auf eure Seite ziehen, wenn das ein längerfristiges Abenteuer werden soll.
Vielleicht hilft anfangs ein regelmässiger Gin-Frühschoppen für die kritischen Geister, die Skepsis abzubauen. :gluck:
Gudrun begins
Die Medien überschlugen sich danach. Robins und ich wurden mit Interview-Einladungen überhäuft und wir vergaßen nicht, stets auch den neuen Gin anzupreisen. Wie sich die erzielte Aufmerksamkeit in Verkaufszahlen niederschlug, musste man abwarten, auch, ob die neue Marke die alte „kannibalisierte“.
Nicht warten konnte aber der Fußballverein, denn die Vorbereitungsphase auf die neue Saison begann sofort. Ich ließ mich in den Club einführen. Man war wohl letzte Saison aufgestiegen. Der Erfolg hatte dem damaligen Manager und Clublegende Tom Killick Angebote von anderen Clubs eingebracht, von denen er eines annahm. Der Club selbst dümpelte seit seiner Gründung im 19. Jahrhundert n den unteren Regionen rum.
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Man hatte wohl noch das Spielermaterial der Vorsaison, was zwar kostengünstig war aber die Erfolgsaussichten als gering erscheinen ließ. Mit 18 Spielern war der Kader schmal. Da musste man unbedingt was tun. Das Gehaltsbudget ließ da noch manches zu. Aber ob Robbins das realistisch kalkuliert hatte, würde ich so richtig erst am Ende der Saison sehen. Zumindest die Saisonperspektive schätzte er wohl richtig ein. Ziel war es, ehrenvoll gegen den Abstieg zu kämpfen. Das sollte ich doch wohl noch hinbekommen.
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Bild "2023-03-2321_40_05-fo4pig3.png" anzeigen. (https://abload.de/image.php?img=2023-03-2321_40_05-fo4pig3.png)
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Das Team wurde von den Experten als sicherer Abstiegskandidat eingestuft. Die Mentalität schien aber gut zu sein. Ich hoffte, dass in den unteren Ligen-Gefilden es mehr auf Kampfgeist und Kondition denn auf technische Fertigkeiten ankam.
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Das würde ich den Burschen schon antrainieren können, denn meine Stärken waren sich genau dort ausgeprägt. „Über den Kampf ins Spiel finden“, so heißt das doch? Das wäre dann das Ziel.
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Ein paar Spieler, denen man merkwürdige Spitznamen vergeben hatte, stachen ins Auge.
Nun, man würde sehen. Am 2. Juli stand schon das erste Vorbereitungsspiel gegen die eigene U23 an. Dann würde ich vielleicht mehr wissen.
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Und genau diese Medien müsst ihr auf eure Seite ziehen, wenn das ein längerfristiges Abenteuer werden soll.
Vielleicht hilft anfangs ein regelmässiger Gin-Frühschoppen für die kritischen Geister, die Skepsis abzubauen. :gluck:
Gudrun hat da schon ein paar Ideen, wurde uns zugetragen ...
Wunderbar, jetzt gehts los. Und bitte immer schön die Erklärbärin machen, damit ich das Spiel endlich auch mal blicke.
Kleiner Tip für die Ladezeiten. Konvertiert das Windows png Format mit Irfan (https://www.irfanview.de/)zu jpg und die Bilder nutzen nur noch 1/5 des Speicherplatzes. 2,5 mb werden 500 kb. Ja man kann damit viele Bilder in einem Schritt konvertieren.
Übung macht den Meister,
hilft jedenfalls gegen den Abstieg
Ich beschäftigte mich also mit dem Team und nutzte als Lehrbuch neben den Infos, die mir der verein selbst gab natürlich den viel gerühmten SI Football Manager.
Das Team musste unbedingt verstärkt werden. Dringen nötig war noch ein Stürmer, besser zwei sowie Innenverteidiger und ein Außenverteidiger. Mit 22 Teams in der Liga und 2 Pokal-Wettbewerben war die Saison sehr lang. Ausfälle waren vorprogrammiert. Wir wollten nach den Motti „Der Sturm gewinnt Spiel, die Verteidigung Wettbewerbe“ und „Hinten müssen wir dicht machen, vorne wird sich schon was finden“ vorgehen und ein Abwehrbollwerk errichten , aus dem man dann schnell kontern sollte. Ob das Team konnte, wäre die offene Frage. Dafür sprach, dass der bis jetzt einzige richtige Stürmer den Ruf hatte, schnell zu sein.
Das Team hatte einen Scout. Der Vorstand genehmigt aber einen zweiten, den ich dann auch schnell einstellte. Mit dem ersten Kandidaten konnte ich mich nicht auf das Gehalt einigen, beim Zweiten, ein Herr Freeman, klappte es dann. Die Scouts wurden dann direkt losgeschickt, die gewünschten Verstärkungen zu suchen.
https://abload.de/img/2023-03-3023_28_33-sctcfm5.png (https://abload.de/image.php?img=2023-03-3023_28_33-sctcfm5.png)
Auch ein Physio sollte man haben, dachte ich.
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Nun, ich köderte ihn mit ein paar Boni.
Beim Team-Training stand erstmal Kondition an und danach Teamkohesion. Dafür wurden weitere Freundschaftsspiele vereinbart im Abstand von vier bis fünf Tagen zu Trainingszwecken. Zum Ende der Vorbereitungsphase gab es dann noch ein Knaller-Spiel als Härtetest gegen Yeovil Town, die in der 4. Liga spielten, also zwei Ligen über uns. Anschließend gab es die erste Pressekonferenz des Vereins mit mir als Manager. Ich lief bewusst im Trainingsanzug auf, um etwas vom Thema „Frau – Fußball“ abzulenken, was natürlich nicht gelang. Selbst die BBC war da: Der Plan, mediale Aufmerksamkeit auszulösen, war jedenfalls gelungen.
Zwischenzeitlich zeigte der Ersatztorwart Abwanderungsgelüste, die wir ihm aber austreiben konnten. Ob bei dem Gespräch mein körperbetontes Kleid mit dem langen seitlich Schlitz oder das Gehaltsangebot entscheidend war, mögen die Götter entscheiden. Rees blieb jedenfalls bei der Fahne. Damit konnte ich erste Auflösungserscheinungen verhindern.
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Danach ging es zum ersten Vorbereitungsspiel gegen die mit einigen Spielern aus der 1. Mannschaft verstärkte eigene U23 – Jugend. Ich ließ im 532 mit wingbacks auflaufen. Die Überlegung war eben, in der Abwehr fünf Spieler zu haben. Gegenangriffe sollten durch die Mitte laufen, da die Spieler nicht groß waren, also im Kopfballspiel eher unterlegen sein dürften, und die Außenspieler in der 6. Liga auch nicht besonders gut Flankenschlagen konnten.
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https://abload.de/img/2023-03-3023_27_01-hegdfyg.png (https://abload.de/image.php?img=2023-03-3023_27_01-hegdfyg.png)
Das Spiel war jetzt kein Erlebnis. Es zeigte, dass noch viel zu tun war. Es gab ein paar gute Ansätze aber die Stürmer schienen eher abschlussschwach zu sein. Man würde sehen. Das Team musste jedenfalls noch sehr an der Eingespieltheit arbeiten. Und ich merkte bei meinen Motivationsversuchen, dass die Spieler mich nicht ernst nahmen.
Noch nicht!
https://abload.de/img/magathc4dwd.jpg (https://abload.de/image.php?img=magathc4dwd.jpg)
Klappern gehört zum Handwerk
Das nächste friendly stand in ein paar Tagen an. Vorher aber teilte ich meinen Herren Spielern mit, dass jetzt erstmal 14 Tage heftigstes Konditions- und Krafttraining angesagt seien. Die Blicke waren eindeutig und auch leises Gemaule war zu hören.
Was dachten die sich eigentlich, wie sie in der 6. Liga bestehen wollten? Mit technischen Kunststückchen? Mir wurde klar, dass ich die Bande „einnorden“ musste und mir mein Geschlecht dabei relativ hinderlich war. Aber ich sah den Burschen an, dass sie mich unterschätzen. So dachte ich mir was aus. Das erste Meeting machte ich mit ihnen im figurbetonten Kleid mit Highheels. Sie verdrehten die Augen und in den Gesichtern stand riesengroß geschrieben: „TUSSE! Was willst Du … geh stricken!“. Ich setzte das erste Training für den nächsten Morgen an. Da erschien ich im Trainingsanzug. Das sah dann schon ganz anders aus, überzeugte aber natürlich auch noch keinen meiner kleinen Machos. Ich schmunzelte innerlich. Die würden sich noch wundern.
Dann waren erst mal ein paar stretching -Übungen angesagt. Ich suchte natürlich Übungen aus, die besondere Beweglichkeit voraussetzten und wie sie beim Ballett und beim Karate üblich sind. Sie ärgerten sich, die Beine so hochwerfen zu müssen, kamen aber schon ins Schwitzen und es wurmte manche erst recht, dass sie das nicht so gut konnten wie ich. Um sie etwas weiter zu ärgern, pflegte ich ein paar Yoga-Übungen ein, die es in sich hatten. Die machte ich vor, sie machten nach und da sah ich dann auch schon ein paar überrascht angestrengte Gesichter. „Hähähähä“, dachte ich nur und: „Hochmut kommt vor dem Fall“. Dann gab es ein paar einfache Übungen zum Krafttraining, Liegestütze Sit-ups etc. und ich machte fleißig mit und ihnen vor. Ein paar wurde nachdenklich als ich lächelnd vor ihnen stand, während ein paar schon etwas keuchten und rote Köpfe hatten. Dann gab es Konditionstraining und das startete ich mit 10.000 Metern durch den Wald. Gut … da konnte ich Ihnen nichts vormachen aber jedenfalls hielt ich noch mit.
Fußballerisches ließ ich dann vom Trainer üben und machte mich erstmal von dannen. So sah es die nächsten weiteren Tage aus. Dann stand das nächste friendly gegen ein Amateur-Team als leichter Sparringsgegner an. Das Team nannte sich Totton & Elling und schien deutlich schwächer als meine U 23 zu sein. Ich probierte diesmal 442 mit Angriffe über die Flügel aus. Das wirkte jetzt im Spiel nicht so überzeugend. Zumindest besiegten wir sie aber kurz und schmerzlos mit 2:0. Eine Offenbarung war das Spiel nicht. Viel Stückwerk aber für den Beginn der Vorbereitungsphase war das jedenfalls nicht schlecht. Das sagte ich den Spielern in der Kabine auch.
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Intern wurden dann mit Clive „Kassenbrille“ Robbins die Saisonziele festgezurrt. Ich sollte versuchen, den Abstieg zu verhindern und im FA-Cup und der FA-Trophy-Wettbewerb jeweils die 3. Qualifikationsrunde erreichen. Gegen den Abstieg kämpfen war klar, was sonst … aber ob die Pokalziele realistisch waren, entzog sich vollkommen meiner Kenntnis. Ich sagte mal „Ja, sicher“ und würde mich überraschen lassen. Das Clive ansonsten auch eher realistische Ziele hatte – außer dass er mich manchmal einen Moment zu lange mit einem verträumten Dackelblick anschaute– hoffte ich, dass das schon irgendwie klappen würde … oder mir eine gute Ausrede einfiele.
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Als Nächstes gab es dann eine Pressekonferenz. Besonders zeichnete sich da ein Journo namens Geoffrey Willoughby von Boulevard-Blatt „Star“ aus, der besonders hartnäckig auf dem Thema „Frauen und Fußball“ rumreiten wollte. Danke dafür … das war ja der Plan.
Nachdem Vorstellen der Ziele meldete sich Willoughby und hakte ein.
Willoughby:
„Ms. Maikälki, haben Sie nicht den Eindruck, den Verein zu gefährden? Mir ist zugetragen worden, dass Sie das Training allein auf Kondition und Kraft beschränken. Das sollte für einen Verein der Vanarama National South katastrophale Folgen haben. Da stimmen Sie mir doch sicher zu?
Ich
*denkend*: Du kleiner wadenbeissender Pinscher aus der Provinzredaktion einer Zeitung, mit der man nur alten Fisch einwickeln kann, wen glaubst Du eigentlich interessiert diese blöde Liga?
*süß lächelnd*
„Geoffrey, Ich darf doch Geoffrey sagen … danke, das ist reizend. Mit ist die Größe und Bedeutung dieser Aufgabe für den Verein, Poole, ja auch Devon vollkommen bewusst. Darum bin ich nach einer tiefgreifenden Analyse des Vereins und der Ligastrukturen zu dem Ergebnis gelangt, dass die Physis hier von entscheidender Bedeutung ist.
*denkend:* Richtig Fußball spielen kann hier doch eh keiner und es ihnen beibringen auch nicht.
„Außerdem ist mir meine persönliche Limitierung in Fußballtechnik durchaus bewusst. Darum kümmert sich mein Trainerstab, der sorgfältig ausgesucht ist und dem ich da vollkommen vertraue. Mir wurden da auch noch keine Beschwerden oder Verbesserungsvorschläge unterbreitet.“
*denkend:* Wäre auch egal, weil ich eh nichts ändern kann und mein Trainer das macht, was er immer gemacht hat. Tradition halt …*
*säuselnd *
„Aber Geoffrey, wer hat sich denn diese Sorgen gemacht. Das würde ich gerne unter vier Augen besprechen und ihn von meinem Konzept überzeugen wollen!“
*denkend*: Diesen Heckenschützen kauf ich mir, sich an die yellow press wenden, der wird nicht mehr wissen, ob er Männchen oder Weibchen ist, wenn ich mit ihm fertig bin!*
Willoughby:
„Oh … ich muss meine Quelle schützen. Das kann ich nicht sagen. Aber Technik ist das eine … Strategie und Taktik das andere. Wie wollen Sie den ohne jede Kenntnis des Spiels eine Match-Taktik und Aufstellung wählen?“
Ich:
„Das finde ich jetzt etwas schade, dass Sie mir nicht vertrauen. Aber ich hoffe sehr, dass meine Vereinsleitung Sie noch überzeugen kann.
*denkend*: Ich hab auch nicht ernsthaft gedacht, dass Du sooooo blöd bist aber man kanns ja mal versuchen.
Ich:
„ Im Übrigen denke ich, dass Sie mich und Frauen unterschätzen und vielleicht auch zu großen Respekt vor den taktische Anforderungen des Fußballs in der 6. Liga haben. Ich bin überzeugt, mit der Unterstützung meines Trainerstabes diesen Herausforderungen
*denkend*: Herausforderungen, was für Herausforderungen? Doch nicht diese Rumpelliga hier, oder? Ich spiel ja nicht Champions League oder so. Für was haltet Ihr das hier? Damals mein Sparring im Kickboxen gegen Dr. Christiane Theiss, das war eine Herausforderung (die ich allerdings vergeigte) und diese alte Familiendynastie davon zu überzeugen, dass der Familienpatriarch mit 80 nicht mehr so ganz auf der Höhe der betriebliche Anforderungen war.
meistern zu können. Ich denke, dass gerade taktisches und strategisches Denken meine Stärken sind und ich mich deswegen auch hier schnell zurechtfinden werde. Ich bin da sehr optimistisch!“
Willoughby:
„Viele Fans nicht! Man macht sich Sorgen um den gerade aufgestiegenen Club und dass diese tolle Entwicklung durch diesen Schritt zerstört wird. Selbst wenn Sie vom Frauenfußball kämen .. aber es geht hier um den echten Fußball, richtigen Fußball, den Fußball der Männer!“
*zustimmendes Geraune im Saal, meine Auge werden kleiner und nehmen Schlitzform an, wer mich kennt, weiß was das bedeutet und trollt sich aber „Willy“ kann das ja nicht wissen; sein Pech*
Ich (Stimme wird etwas schneidend):
„Mr. Willoughby, ich finde es ja ganz reizend, was für Sorgen Sie sich um den Club machen. Aber ich glaube Sie schätzen da sich, den Fußball, mich, Frauen und unsere Fähigkeit zur Clubführung und das Verständnis für Strategie und Taktik vollkommen falsch ein. Ich möchte fast sagen, aus Ihrer Bemerkung wird klar, dass Ihr Fußball- und Frauenbild noch was Viktorianisches hat. Aber wir sind nicht mehr im 19., sondern im 21.Jahrhundert. Sie kommen 2 Jahrhunderte zu spät. Sicher spielen Frauen im Fußball zahlenmäßig keine Rolle. Aber das hängt allein damit zusammen, dass die meisten Frauen sich für das Spiel nicht interessieren. Wenn sie Interesse an Fußball hätten, sehe es ganz anders aus.
Willoughby:
„Ms. Maikälki …“
Ich:
„MICHALKE, ich heiße Michalke … für Sie Fremdsprachenphobiker nochmal zum nachsprechen:
MI CHAL KE wie Mee – chal – ka … Danke schön“
Willoughby:
„Ms. Michalke … Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, dass eine Frau ohne jede Fußballerfahrung eine professionelle …
Ich:
„SEMI-PROFESSIONELL … wir sind hier nicht in der Premier League … und genau DAS will ich sagen. Ich kann und werde den Verein mindestes genauso erfolgreich führen wie jeder männliche Manager auch.“
Willy bekommt einen roten Kopf, Raunen im Saal
Willoughby:
„Ms. Michalke … Sie haben keinen Trainingsschein, keine Ausbildung …. Schätzen Sie die Situation nicht vollkommen falsch ein. Ich wette, Sie werden in wenigen Wochen scheitern und entlassen werden!“
Zustimmendes Gelächter im Raum
Ich
*denkend*: Sehr schön, das ist die Gelegenheit für noch mehr Aufmerksamkeit …!*
„Geoffrey … die Wette nehme ich an! Ich wette mit Ihnen, dass ich nicht entlasse werde UND Poole Town FC unter meiner Leitung nicht absteigt!“
Jubel im Saal, Fragen nach dem Wetteinsatz werden laut, „Willy“ kann nicht mehr zurück, Ich auch nicht aber ich habs ja so gewollt!
Ich:
„Ich denke da an unseren neuen Gin. Wenn ich verliere, werde ich wie Lady Godiva einst durch Poole reiten … ohne Langhaar-Perücke!“
Willoughby:
„Ähh … und ich .. soll ich auch …?“
Ich:
„Klar …. Ich will ja nicht so sein; Sie dürfen sich da auch einen Fingerhut umbinden, wenn es Ihnen hilft.“
Gelächter im Raum; „Willy“ wird puterrot
Willoughby:
„Gut … ok … Ich nehme die Wette an! Wer verliert, reitet nackt durch Poole!“
Damit ging die Pressekonferenz im aufgeregten Telefonieren aller Beteiligter unter.
„Kassenbrille“ Robbins war schockiert. Das legte sich aber die nächsten Tage als in allen Gazetten nur von mir, Godiva, seinem Gin und dem Poole Town FC die Rede war. Seine Firma und der neue Gin waren auf gutem Wege jedenfalls in Poole selbst Kult zu werden. Selbst die BBC berichtete über die Wette.
Also werbetechnisch lief alle hervorragend … .
Si vis pace, para bellum
Das Training lief weiter. Nach 2 Wochen Konditions- und Krafttraining stand „Team-Kohäsion“ auf dem Plan, da das Zusammenspiel noch nicht wirklich klappte. Vorher gab es ein weiteres Trainingsspiel, diesmal gegen die Amateure von Chippenham (nicht Chippendale) Park. Das wurde 1:0 gewonnen bei erdrückender Überlegenheit aber schlechter Chancenverwertung. Das könnte in der Zukunft ein Problem werden. Die Scouts hatten schon ein paar Stürmer an der Angel, die bei uns mittrainierten. Einen Stürmer brachten wir unbedingt, besser zwei aber das war dann eher eine Frage der Finanzen.
Mein Assistent Marcus Browning brachte mir danach eine Hiobsbotschaft. Lewis „Vagr“ Tallack war wohl von der Konkurrenz auf einen Wechsel angesprochen worden. Da ich auch nicht übermäßig viele Verteidiger hatte, konnte ich und wollte ich eigentlich nicht auf ihn verzichten. Ok … dass er Verteidiger war, war eigentlich egal. Ich hatte insgesamt einen kleines Team, jeder Weggang würde eine Lücke reißen. Er wurde bislang nur für jeden „Auftritt“ bezahlt und konnte ohne weites gehen. Ich bestellte „Vagr“ in mein Büro und versuchte ihn zum Bleiben zu überreden. Um da Planungssicherheit zu haben wollte ich ihm einen Vertrag bis 2017 anbieten. Er war auch nicht abgeneigt. Aber ich war wohl etwas zu geizig und übertrieb das Feilschen ein bisschen. Er lehnte schließlich ab. Naja, musste ich es in ein paar Wochen nochmal versuchen.
Ein paar Tage später klopfte Marcus Browning wieder an die Tür. Die Spieler beschwerten sich nun offiziell über das Training. Wortführer war laut Marcus „Hiob“ Browning wohl der Teamchef Michael Walker. OK … ich durfte mir hier nicht auf der Nase rumtanzen lassen und musste den Stier an den Hörner packen.
Am nächsten Morgen vor Beginn des Trainings sprach ich das Thema an.
„Also Michael“, begann ich. „Du bist also mit dem Training nicht einverstanden, hab ich das richtig verstanden?“ Michael spielte den Forschen. „Ja, Ma‘am … die Balltechnik kommt viel zu kurz und die Gymnastik, dieser Yoga-Kram und so, ist auch nicht das Richtige für Fußballer.“ „Michael … Dir ist aber schon klar, dass wir hier nicht bei Liverpool oder Manchester sind und wir nicht für jede Muskel eigens einen Trainer einstellen können? Aber ich kann Folgendes machen … ich muss eh noch einen U18-Trainer einstellen und werde dort jemanden wählen, der einen Schwerpunkt auf Technik hat. Er wird Euer Training im Bereich Technik übernehmen. Zufrieden?“
Walker war etwas überrascht. Damit hatte ich ihm den Wind etwas aus den Segeln genommen. Aber er blieb hartnäckig. Das war wohl nur der Aufhänger, um mich loszuwerden. „Naja“, meinte Walker. „Fußball ist ein Kampfsport, da kommt man mit so Gymnastikübungen nicht weit. Ich denke, das mag ja für Beweglichkeit gut sein aber wir sind ja keine Ballerinen wie Sie wohl mal eine waren! Hier geht es um Zweikampf, sich durchsetzen, auch mal Schmerz aushalten, kämpfen halt! Ist halt ein Männersport“
Ich dachte nur: „Trainier Du nur einmal bei professionellen Ballerinen mit, Du Weichei!“ Ich hielt aber meinen Mund. „Und Du meinst, davon hab keine Ahnung?“, antwortete ich nur fragend. Walker grinste breit: „ Sie sind sicher fit aber wenn ich sie anremple, fliegen Sie hier 5 Meter über den Platz und stehen nicht mehr auf!“ Das Team murmelte zustimmend.
„Du müsstest erst mal soweit kommen, mich zu treffen. Du bist groß, schwer und massig.“ Walker lächelte zufrieden. „Unbeweglich und langsam.“ Walkers Blick verdüsterte sie Ich las von seiner Stirn: „Was bildet die blöde Kuh sich ein. Die atme ich doch ein!“ „… und blöd“, fuhr ich vor. "Bevor Du mich triffst, liegst Du schon auf dem Boden und jammerst, Macholein!“ Ich provozierte ihn bewusst und er kochte, die Schlagader am Hals pulsierte. Seine männliche Ehre war frontal getroffen. Ok, was ich vor hatte, war etwas hinterhältig, ich hatte aber kaum eine Wahl, um mir Respekt zu verschaffen und es würde ihm und dem Team das Maul stopfen.
„Was meinen Sie?“ Walker war sauer und verwirrt. „Ist das so schwer zu verstehen … bewegst Du Dich nicht nur langsam, sondern verstehst Du auch schwer? Versuch mich zu treffen … los!“ Ich tänzelte etwas vor ihm Hin- und Her und machte etwas linkische Box-Bewegungen. Walker ahnte nichts, wurde wütend, von dem kleinen Mädchen wollte er sich nicht vorführen lassen. Er rief noch: „Ihr habt es alle gehört. Auf Ihre Verantwortung!“ Und stürmte auf mich los.
Das war einfach. Mit einem Ausfallschritt und einer Körperdrehung wich ich zur Seite aus und er stürzte ins Leere. Er knurrte etwas, wurde aber immer noch nicht stutzig und stürzte sich wieder auf mich, wollte mich umstoßen. Er rechnete mit nichts, war langsam, so war es einfach, ihn durch einen sidekick, einem ushiro ashi yoko geri, mit dem Fuß am Kinn zu treffen. Er fiel um wie ein nasser Sack und blieb betäubt liegen. Dann rieb er sich das Kinn und rappelte sich wieder auf.
Ich lächelte und meinte: „Ich weiß, ich bin gemein. Aber, mir schien … “ Ich schaute jetzt alle an: „ Ihr brauchtet mal eine Lektion. Ihr wisst doch: Never judge a book by its cover! So …. Und jetzt gehen wir mal die Taktik für das nächste friendly durch!“
Da hatte ich die letzte Nacht fleißig mit dem Football Manager geübt und geplant und auch brav alle fußballerischen Begriffe im Englischen auswendig gelernt, um Eindruck zu schinden. Die Herren schienen zufrieden zu sein. Nun sollte wieder Fußballtechnik geübt werden und der Trainer übernahm. Ich verabschiedete mich und hörte von irgendwo ein gemurmeltes: „She‘s really bad medicine!“ Das verbuchte ich mal als Lob. Richtig anerkannt wäre ich aber sicher erst, wenn eine von mir gewählte Taktik mal erfolgreich aufgehen würde.
Im Büro brachte Marcus „Hiob“ Browning die nächste Botschaft, passend zu dem von mir gewählten Spitznamen für ihn. Das war der Spielplan der Saison. „Natürlich, ist klar, was sonst“, dachte ich nur als ich unsere Eröffnungsbegegnung sah. Es ging auswärts gegen Ebbsfleet, die von allen Buchmachern als sicherer Meister eingeschätzt wurden. Und gegen die auswärts. Schlimmer ging nimmer. Mir blieb auch nichts erspart. Ich malte mir in Gedanken schon die Schlagzeile von Willoughby aus, wenn ich bzw. wir da mit einer Klatsche in die Saison starteten. Menno … so ein Mist!
Außerdem meldete sich der Platzwart. Er wollte wissen, welches Format das Spielfeld haben sollte. Ich entschied mich für möglichst schmal und lang, um der eigenen Verteidigung zu helfen und mehr Platz für Konter durch die Mitte zu haben.
Schließlich gab es noch eine Einladung zu einem Trial Day. Browning erklärte mir, worum es dabei ging. Von Vereinen frei gesetzte Spieler taten sich zusammen und spielten gegeneinander in Probespielen. Man konnte sich das ansehen und vielleicht Verstärkungen finden. Ich schickte die Scouts los, sich das anzusehen, um vielleicht Verstärkungen zu finden.
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Die nächsten friendlies waren wieder gegen unterklassige Gegner. Es gab ein ehr frustrierendes Unentschieden, ein anderes wurde problemlos gewonnen.
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Die Eingespieltheit ließ aber immer noch zu wünschen übrig. Insbesondere beim 532, das wahrscheinlich sehr wichtig werden würde. Dann gab es einen Härtetest gegen den Yeovil Town FC, der in der 4. Liga spielte.
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Ok … wir wurden quasi in unserer Hälfte eingekesselt. Es war ein Spiel auf ein Tor. Aber bis auf ein Tor hielten der 532-Abwehr-Riegel und meine Frisur. Die 1:0 Niederlage verschaffte den Fans den Eindruck, dass diese Frau aus Germany vielleicht doch nicht so blöd war.
Schließlich wurden die letzten friendlies abgespult. Die Spiele wurden gewonnen, auch das Letzte gegen Kettering, einem Verein mit derselben Reputation wie wir. Die Eingespieltheit war immer noch nicht zufriedenstellend. Wahrscheinlich hatte ich mich nicht ausreichend auf ein System konzentriert und auch zu viel gewechselt, um Verletzungen der Spieler zu vermeiden. Das hatte zwar ganz gut geklappt aber wohl halt auf Kosten der Eingespieltheit. Es war jetzt nicht mehr zu ändern. Schließlich fuhr ich das Training etwas zurück, um mit ausgeruhten Spielern in die Höhle des Löwen zu fahren.
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Bezüglich der Verstärkungen hatte sich noch nicht wirklich was herauskristallisiert. Es gab einen interessanten Kandidaten für die Position des linken Wing Backs. Bei den Stürmern sah es schwierig aus. Alle Kandidaten hatten Vorteile aber auch gravierende Nachteile. Die, die was konnten, hatten psychische Macken, schienen recht egoistisch zu sein und es fehlte eine wirklich professionelle Einstellung. Ein anderer konnte nicht dribbeln und wirkte mental eher etwas herausgefordert. Es wurde nicht einfacher.
Samstag, der 6. August 2016 brach an. Der Tag der Wahrheit stand an. Wir machten uns auf den Weg nach Northfleet am östlichen Rand von Greater London, der Heimat von Ebbsfleet United FC. Die Stimmung war gedrückt. Man erwartete ein Schlachtfest, ein Massaker, den Untergang. Ich versuchte, meine Mannen aufzumuntern. „Boys, Ihr habt doch gesehen, wie das ist, wenn man sich zu sicher fühlt. Denkt an Walkers Kinn“. Manche grinsten. „Im Ernst … ich wette“ … Kurze Pause, dann lachten alle laut. „NEIN!“, rief ich, auch lachend: „Ein potentieller Strip reicht! Aber im Ernst, Ebbsfleet wird uns unterschätzen, uns nicht ernst nehmen. Das ist unsere Chance!“ Ich glaubte nicht wirklich daran, das Team wahrscheinlich auch nicht aber zumindest die Stimmung hellte sich was auf.
Wir erreichten Northfleet. Das war ein eher deprimierender Anblick, verglich man das mit unserem schönen Poole. Und die aus diesem Kaff sollten uns vom Platz fegen? Das kann doch nicht war sein! Lieber Gott, mach was, bitte! ich trete auch nie wieder Spieler KO, echt!
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In der Umkleidekabine legte ich Musik auf zur Einstimmung. Eine halbe Stunde Heavy Metall sollte den Kampfgeist anspornen, hoffte ich. Dann ging es auf den Platz.
Ebbsfleet United vs Poole Town FC
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Stonebride Stadium, Northfleet
So, mein erstes Liga-Spiel als Managerin. Ich konnte nicht behaupten, entspannt zu sein. Mit mehr als 1.100 Zuschauer war das Spiel sehr gut besucht. Ich schmunzelte, auch Ebbsfleed schien von mir und Lady Godiva zu profitieren. Unter den Zuschauern fanden sich wohl auch 37 Fans aus Poole. Etwas einseitig … .
Ich war zu nervös, um mich hinzusetzen und stand vor der Bank. Anpfiff … wir hatten Anstoß, es ging los. Würden sie umsetzten, was geplant war? Wir spielten im 532 mit Wing Backs. Vorsichtig, langsam, defensiv, Positionen halten, Ball sichern sollten sie. Geschwindigkeit aus dem Spiel nehmen, Kraft sparen und Risiken minimieren. Der Ball wurde nach hinten gespielt, dann hin und her. Schließlich wurde der Ball aus unserer Abwehr nach vorne gespielt ,,, und ging prompt verloren,
Der Gegner sortierte sich, passte etwas im Mittelfeld hin- und her. Ebbsfleet griff über die linke Seite an. Nach etwas vorsichtigem Herantasten im Mittelfeld folgte ein langer Ball in unsere linke Strafraumecke, der Ebbsfleeter nahm den Ball an, wurde angegriffen und ließ ihn fast direkt weiter in die Mitte rollen. Ellford-Alliyu von Ebbsfleet stand fast am Elfmeter-Punkt vollkommen frei und versenkte den Ball unerreichbar für „Wittmann“ Hutchings zum 1:0.
1:0 in der 3. Minute.
Wenn das so weiterginge, würde es zweistellig. Was jetzt? Konzept ändern, angreifen und erst recht Tore kassieren? Ich überlegte. Inzwischen führte mein Team den Anstoß aus. Ich schrie Ermunterndes auf das Feld, hatte keine Ahnung, ob das ankam. Wieder schob man den Ball hin- und her. Ebbsfleet flankte in unseren Strafraum. Jamie Whisken hatte auf gepasst, fasste sich ein Herz, beachtete meine Anweisungen nicht und drosch den Ball aus dem Strafraum, es wurde ein langen Ball über Mittelfeld und Abwehr von Ebbsfleet hinweg. Richard „Arminius“ Gillespie war genau richtig gestartet, spielte seine Schnelligkeit aus, hängte die Verteidiger ab und tauchte allein vor dem Torwart auf. Ich konnte kaum hinsehen ... aber er behielt die Nerven und setzte den Ball in den Winkel. Tor. Unglaublich ,,,,,.
1:1 in der 6. Minute.
Die gesamte Poole-Bank war aufgesprungen und jubelte. Ich wurde umarmt und umarmte selbst den Trainer. Mein Puls war im roten Bereich. Whoohoo … im Gegenzug direkt der Ausgleich!
Also weiter spielen wie gehabt. Aber Ebbsfleet ist gefährlich, spielt immer wieder hohe Bälle und meine Kurzen sehen dann immer schlecht aus … diese vermaledeite Kopfballschwäche. So auch in der 13. Minute. Ecke für Ebbsfleet, Kopfballstafette in unserem Strafraum bis der Ball Danny Kadwell, Ebsfleet, 3 Meter vor unserem Tor vor die Füße fällt. Wieder nichts zu machen für „Wittmann“ Hutchings.
2:1 in der 13. Minute
Wir spielen wie gehabt weiter. Es gibt Chancen auf beiden Seiten. Jede Ecke von Ebbsfleet ist gefährlich. Aber auch wir haben Chancen, auch nach Ecken, die aber flach auf den Elfmeterpunkt gespielt werden sollen, weil wir in der Luft unterlegen sind. Denke ich. In der 27. Minute schlägt Gleeson eine Ecke von rechts auf die rechte Ecke des Sechsmeterraumes. Dort steht Corby Moore, aka „Tex Murphy“ und köpft unbedrängt aufs Tor. Der Keeper kann den Ball nur noch ins eigene Tor ablenken.
2:2 in der 27. Minute
Was ist das hier? Das Team ist unglaublich, gibt nie auf. Schon jetzt können wir mit erhobenem Haupt vom Platz gehen, egal wie das hier noch ausgeht. Wir sind keine push-over. Die Ersatzspieler und der Trainer sind höchstmotiviert, manche machen die Becker-Faust. Ich jubele und reiße die Arme hoch.
Das Spiel geht weiter. Es bleibt spannend. Jeder hohe Ball von Ebbsfleet ist gefährlich aber auch „Arminius“ Gillespie lauert immer auf einen Konter. So geht es in die Halbzeitpause. Ich ermuntere meine Jungs, die leider nicht so toll reagieren. Manche scheinen am guten Ende zu zweifeln. Ich versuche, Ihnen Mut zusprechen, leider nur teilweise erfolgreich. Ich wechsle nicht, denn „never change a winning team!“. Gut, technischen gewinnen wir gerade nicht, sondern spielen unentschieden. Bei der Ausgangskonstellation ist das aber gefühlt ein Sieg.
Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Wir halten gut dagegen aber unsere Kopfballschwäche ist ein ernstes Problem. In der 48. Minute winkt mir „Wittmann“ Hutchings, unser Keeper, zu, nachdem er einen Schuss abgewehrt hatte. Ich winke zurück. „Ja, toll gemacht!“ Nett, der Junge. Mein Trainer macht mich darauf aufmerksam, dass der Keeper sich verletzt hat und ausgewechselt werden will. Ich fasse es nicht. Das auch noch. Rees, der Ersatzmann, ist bei weitem nicht eingespielt. Das kann ja heiter werden.
„Vagr“ Tallack hat nicht seinen besten Tag aber ich habe einen Fehler gemacht und keinen hauptamtlichen Verteidiger auf der Bank. Ich kann nur hoffe, dass er sich bessert.
Es bleibt spannend aber ein Tor fällt nicht. Dann in der 72. Minute wechsle ich 2 erschöpfte Mittelfeldspieler aus, kurz vor einer Ecke. Ebbsfleet schlägt die Ecke, meine Verteidiger sind im Tiefschlaf und Kadwell, Ebbsfleet, kann mittig vor dem Tor im Sechsmeterraum vollkommen unbehindert einköpfen.
3:2 in der 73. Minute
Ich weiß, hier ist mehr drin und ob ich 4:2 oder 3:2 verliere, wird nicht entscheidend sein. Wir greifen an, die Wing Backs müssen unterstützen, ein Mittelfelder unterstützt den Angriff auch. Ebbsfleet kann jetzt kontern und tut das auch. Das ist brandgefährlich, immer wieder tauchen sie vor unserem Tor auf aber wir haben Glück.
Mein Team macht nun Druck, richtig Druck aber oft überhastet. Die Zeit verrinnt. Ebbsfleet wirkt erschöpft. Wir nicht so, wir haben unsere Puste gespart. In den letzten 10 Minuten geht mein Team volles Risiko, totale Attacke, Sie erzwingen nochmal eine Ecke in der 89.Minute. Sie wird auf die linke Ecke des Strafraums flach geschlagen, direkt ins Zentrum weitergeleitet, wo Michael Walker frei steht. Er schießt, der Ball wird abgefälscht … und landet irgendwie im Tor. Ausgleich 3:3
3:3 in der 89. Minute
Okeeehh ... Sex ist toll. Aber habt Ihr schon mal beim haushohen Favoriten zum dritten Mal ausgeglichen und das in der 89. Minute?
Dabei bleibt es dann. Auch die 2 Minuten Nachspielzeit bringen wir unbeschadet rum. Mein Team überschlägt sich vor Freude …. Unglaublich … Willoughby, nimm das !
Ich sehe meine Männer an. Alle denken dasselbe wie ich:
„What a match!“
Das Spiel in Daten
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https://abload.de/img/2023-04-0522_55_03-eb2tfnu.png (https://abload.de/image.php?img=2023-04-0522_55_03-eb2tfnu.png)
Sappho
Wir spielten im 533
Hm, was habt ihr denn wohl dem Schiri versprochen?? ;)
Glückwunsch zum gelungenen Einstand.
Böööh ...
der Schiri hat eine >8 als Note, war also hervorragend. Es gab auch gar keine kritischen Szenen im Spiel, keine Gelbe Karte für kein Team. Eine ausgesprochen faire Angelegenheit, ganz anders als bei SI United.
Aber er hat euch mit 12 Mann spielen lassen. :tongue:
Der Kardinal hätte eure Aufstellung glatt zurückgewiesen.
In eurem Spielbericht habt ihr geschrieben, eure Mannschaft wäre im 533 System angetreten (deshalb unser Zitat in unserem ersten Beitrag).
Da ist euch sicherlich bloß ein Typo unterlaufen, und eure Mannschaft hat im 532 System gespielt.
Wir konnten natürlich nicht widerstehen, dies zum Anlass für eine belanglose Bemerkung zu machen.
Gerade entdeckt....geil! Schade nur, dass es Gin ist und (leider) kein Bac! *lachmichzamm*
Gutes Gelingen!
Danke schön ... aber Rum ist uns viel zu süß
Sehen wir das richtig, werte German Managerin, dass wir tatsächlich in der 72. ausgewechselt wurden? Warum? Wir sind euer Schlüsselspieler!!!!! Diese Deutschen...verstehen gar nichts vom Fussball.....
P.S. Kann man denn jetzt noch Forumsnamen nachtragen? Wo zum Henker hat sich denn der Kardinalinfant versteckt? Und auch ein Snake würde der Stimmung der Mannschaft sicherlich sehr gut tun!:gluck::prost:
Werte Preusse,
wir vermuten, es liegt an atavistischen Genen. Euer Vorfahre hat unsere Vorfahrin in der Arena auch im Stich gelassen. Wir berichten da auch noch diese Woche.
Ihr wart einfach erschöpft. Wir brauchen Euch die ganze Saison, die wirklich sehr lang ist.
Komischer Kunde
11.04.23, 11:43
Preusse, ihr habt es wenigstens in die Aufstellung geschafft :rolleyes:
Werter Kunde,
Ihr kommt auch noch zu Eurem Einsatz und Euer Debut wird bei den Fans wohlwollend aufgenommen ... wenn wir das recht erinnern.
- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -
Sehen wir das richtig, werte German Managerin, dass wir tatsächlich in der 72. ausgewechselt wurden? Warum? Wir sind euer Schlüsselspieler!!!!! Diese Deutschen...verstehen gar nichts vom Fussball.....
P.S. Kann man denn jetzt noch Forumsnamen nachtragen? Wo zum Henker hat sich denn der Kardinalinfant versteckt? Und auch ein Snake würde der Stimmung der Mannschaft sicherlich sehr gut tun!:gluck::prost:
Wir können jederzeit Spitznamen eintragen und ändern.
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Die Tabelle (1. Spieltag)
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Das nächste Spiel ist immer das Schwerste
Das Spiel gegen Ebbsfleet löste ein gewisses Beben aus. Selbst meine Vermieterin, Mrs Thornycroft gratulierte mir mit leuchtenden Augen und meinte was wie: „Show them that we women can achieve everything!“
Die Presse war gespalten. Das wir gut gespielt hatten, konnte außer „Willy“ Willoughby niemand leugnen und „Willy“ musste auch vorsichtig sein, weil er es sich sonst mit den Fans in Poole verderben würde, wenn er zu offensichtlich einseitig berichtete. So beschrieb er das Team als durchschnittlich und konstatierte, dass Ebbsfleet die Erwartung habe nicht erfüllen können. Die anderen jubelten und waren voller Erwartung und Hoffnung, dass der Erfolg keine Eintagsfliege bliebe.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und das nächste Spiel stand schon am Dienstag, den 09.082016 an. Es ging im heimischen Tatnam Ground, wie das Stadion des Poole Town FC hieß, gegen den Maidenhead FC. Die sogenannte Fußballexperten, also die, die uns haushoch unterlegenen gegen Ebbsfleet sahen und unseren Abstieg vorhersagten, also diese Experten schätzten den Maidenhead FC auch als dem weiteren Kreis der Aufstiegsaspiranten zugehörig an.
Wir waren auf Platz 10 in der Tabelle und ich überlegte, ob ich mir das rahmen lassen sollte. Wer weiß, wie lange wir uns da halten würden?
Die Frage war nun, wie wir auftreten sollten. Wen man sich die Statistiken des Spieles gegen Ebbsfleet ansah, hatten wir nicht nur Glück gehabt sondern gut mitgehalten. Zudem wollte ich Leistungsträger aus dem Mittelfeld sich ausruhen lassen, um sie nicht frühzeitig zu verheizen. Also entschied ich mich zu einem 4-4-2 mit linearer Mittelfeldaufstellung, um für Links und Rechts 2 frische Spieler bringen zu können.
Dann erhielt ich mal gute Nachrichten vom Assistenten. Torwart „Wittmann“ würde nur einen Tag ausfallen und „Komischer Kunde“ in 2 Tagen auch wieder fit sein.
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Aber mein Assi wäre nicht mein Assi, wenn er nicht auch eine schlechte gehabt hätte. Jetzt nörgelte das Team, es mangele am Taktik-Training. Das sollen sie haben, dachte ich und stellte Teamwork ins Zentrum des Trainings für diese erste englische Woche in England.
Außerdem war ein Verein an einem Spieler aus der U23 interessiert. Im Mittelfeld waren wir eigentlich ganz gut aufgestellt und so konnte ich etwas finanziellen Raum für Neuverpflichtungen in Abwehr und Sturm schaffen. So wurde Burbridge für umme abgegeben.
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„Kassenbrille“ Robbins berichtete von einem neuen Sponsoren -Deal, der ca. 8.000 € p. a. einbringen sollte. Ja, zur Erinnerung, wir sind hier nicht bei Bayern München oder Real Madrid sondern in der 6. Englischen Liga. Was wäre das in D? Verbandsliga? Landesliga? Also ganz weit unten. Der Sponsor war ein Hersteller von Wermut und sah zum Gin von Robbins Synergie-Potential in Form von Sets zum Mixen von Martini-Cocktails, das „Poole Town FC-Sundowner-Set“, bestehend aus einer Flasche Lady-Godiva Gin und eine Flasche trockenen Wermuts von ihm sowie zwei Cocktailgläsern. „Der Tag geht, Gudrun kommt“, meinte Robbins mit wermuttrockenem Humor.
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AG_Wittmann
14.04.23, 18:54
Mein Finger hat Aua gemacht? Schlimm.
Na, ich hoffe, ich kann meine Hütte zukünftig frei von diesen schwarzweißen Dingern freihalten.
Ihr macht Euch bislang recht gut ...
AG_Wittmann
14.04.23, 23:27
Ihr macht Euch bislang recht gut ...
Das ist doch was, wie früher in der Schulzeit, keine Ahnung vom Fußball, hab nur gewusst, man muss das Tor vom Ball freihalten und rennen musste man auch nicht andauernd :D
Gestern noch auf stolzen Rossen …
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Tatnam Ground
Poole
Das erste Heimspiel der Saison stand an. Ich wähle als Aufstellung ein 4-4-2. Die Winger sollten das Spiele machen, von den Außenverteidigern unterstützt werden, die aber vorsichtig agieren und nicht bis zu Grundlinie durchmarschieren sondern hinter den Wingern absichern sollten. „Vagr“ hatte sich durch suboptimale Leistung im ersten Spiel eine Auszeit verdient, zumal ein Verteidiger eingespart werden musste bei dieser Formation. Im Mittelfeld gab es größere Umstellungen. „Preuße“ Wakefield gab den rechten Winger. „Tex Murphy“ Cooper und „Managarm durfte sich ausruhen.
Das Stadion war mit ca. 500 Zuschauern mäßig gefüllt. Da gab es noch Optimierungsbedarf. Mal sehen, ob mir das was einfallen würde, mehr Zuschauer ins Stadion zu locken. Aber jetzt stand das Spiel im Vordergrund. Der gegnerische Manager begrüßte mich mit Handschlag und grinste etwas überheblich und raunte mir ein: „Wir sind nicht Ebbsfleet zu“. Wie erwartet, lief Maidenhead auch im 4-4-2 auf.
Dann ging es los. Ich setzte auf vorsichtige Offensive und Ballkontrolle. Es gab keinen offenen Schlagabtausch. Meine Spieler hielten sich an meine Anweisung. Allerdings, das Zusammenspiel klappte nicht so gut. Die Bälle kamen nicht zielgenau in den gegnerischen Strafraum. Man spürte die noch nicht ausreichende Eingespieltheit obwohl ihnen das 4-4-2 eigentlich vertrauter sein musste. Wir wirkten zwar überlegen aber wirkliche Torchancen kamen nicht zustande. Meine Mannen taten sich schwer, wenn sie selbst das Spiel kontrollieren sollten, zumal Maidenhead als Team aus dem Top-Drittel der Liga eingestuft wurde.
So war ich mit dem 0:0 zur Halbzeit nicht unzufrieden. Wir sollten ja nicht Meister werden, sondern nur gegen den Abstieg kämpfen bzw. ich den Abstieg verhindern. So ermunterte ich in der Halbzeitpause bzw. versuchte es, denn meine Ansprache verpuffte recht wirkungslos. Das Remis bei Ebbsfleet hatte das Team noch nicht wirklich von ihrer Managerin überzeugt.
Die zweite Halbzeit wurde aber nicht besser. Maidenhead kam nun auch zu Angriffen und meine Abwehr erwies sich als anfällig. In der 51. Minute war es dann soweit. Ein Angriff von rechts verleitete die Abwehr, sich auch nach rechts zu orientieren. Dann kam der Pass schräg über das Spielfeld auf den dann links vollkommen freistehenden Maidenhead-Spieler, der den Ball quasi nur noch ins Tor schieben musste.
52. Minute 1:0 für Maidenhead
Ich setzte dann auf die Offensive aber das Team wurde nicht besser. Pässe kamen weiterhin nicht an. Wir waren nie wirklich gefährlich. So ging das Spiel dann verloren. In der Kabine sagte ich ihnen, dass wir nicht um den Aufstieg spielen sondern nur den Abstieg verhindern wollen und da wäre eine Niederlage zu Hause auch kein Beinbruch. Das baute sie jedenfalls wieder etwas auf.
Mich allerdings nicht so, denn ich konnte mir die Schlagzeile von „Willy“ Willoughby schon ausmalen. Egal … die Saison hatte erst angefangen . Wir fanden uns auf dem 16. Platz wieder und das war auch noch immer vollkommen in Ordnung.
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Zeitungen mit vier Buchstaben können schon anstrengend sein, daher überzeugen nur Punkte, wenn erstmal Ruhe im Karton sein soll.
Aufstehen, Krönchen richten, weitermachen …
Es stand schon das nächste Heimspiel an. Die Götter der Spielplanung hatten aus unerfindlichen Gründen in dieser englischen Woche am WE direkt das nächste Heimspiel vorgesehen. Es ging gegen den Bishop’s Stortford FC. Ja, doch es gibt Bishop’s Stortford wirklich. Das ist eine Kleinstadt im Nordosten von London mit ca. 40.000 Einwohnern. Es zeigte sich, dass man dort mir nicht sehr wohlgesonnen war. Die dortige fanbase forderte wohl einen Auswärtssieg gegen die „hunnish shrew“, die „Kraut-cow“ oder noch weniger artig, die „Kraut-cxxx“ oder the „Fritz-fxxx“, wie kolportiert wurde. Der Ort galt als Tory-Hochburg und man hatte dort vor ein paar Jahren die Städtefreundschaften nach Deutschland und Frankreich „mangels Interesse“ gekündigt. Der Brexit warf seine Schatten voraus. Die dortige Vereinsführung versuchte halbherzig die Wogen zu glätten, indem man wohl über die Medien einerseits Verständnis für den Unmut über den „verstörenden Schritt“ von Robbins zeigte, andererseits aber an die guten Manieren der Briten im Allgemeinen und der eigenen Fans im Besonderen appellierte. Die guten Manieren englischer Hooligans … no comment.
Ich wollte das nutzen, um meine Männer zu motivieren aber die waren auch nicht wirklich von mir überzeugt. Nun ja … da schien dann Vorsicht die Mutter der Porzellankiste zu sein. Das gegnerische Team wurde von den Journos und anderen Experten dem Mittelfeld der Liga zugeordnet und gemeinhin wurde die Einschätzung ausgesprochen, Poole würde eine weitere Niederlage zu Hause hinnehmen müssen. Ich wollte dann etwas vorsichtiger spielen lassen und entschied mich für das 5-3-2 mit den ausgeruhten Mittelfeldspielern. Dabei sollte „Tex Murphy“ aber offensiv werden, damit wir mehr Druck aufbauten und die WB unterstützen.
Das Spiel begann und es lief nicht gut. Die erste Viertelstunde gehörte eindeutig dem Bischof. Der Gegner agierte gefällig aber unsere Abwehr konnte immer wieder rechtzeitig klären. Dann befreite sich mein Team aus der Umklammerung und spielte selbst nach vorne. Auch das sah nicht schlecht aus, brachte aber ebenfalls nichts Zwingendes. Insgesamt waren die Teams wohl gleichwertig und schaffte beide es, regelmäßig an den gegnerischen Strafraum zu kommen, um dann aber nichts Brauchbares produzieren zu können. So ging es in die Halbzeitpause.
Ich munterte das Team auf und betonte, dass alles im grünen Bereich sei und wir immer noch gewinnen könnten. Sie sollten einfach wie bisher weiterspielen. Manche sahen danach etwas selbstsicherer aus, manche nicht. Ich war im Team immer noch nicht wirklich als Chefin angekommen.
Die zweite Halbzeit begann. Das Spiel plätscherte vor sich hin. Nach fünf Minuten konnte ein Angriff der Bischöfe abgewertet werden und der Ball landete in unserem Zentrum. Dort schnappte sich „Preuße“ Wakefield den Ball und spielte einen langen Pass über die gegnerische Abwehr, den sich „Arminius“ Gillespie erlaufen und ihn sicher am herauseilenden Torwart vorbei ins Tor versenken konnte. 1:0 Yeah!
1:0 (52. Minute)
Nun kam Leben in das Spiel, Bishop’s Stortford griff an, wir hielten dagegen und bekamen ein Übergewicht. Wir wurden auch gefährlicher. Das Tor hatte das Team aufgebaut. Die Ecken brachten immer wieder Torgefahr. So auch in der 65. Minute, in der sie von links flach in die Nähe des Elfmeterpunktes gespielt wurde. Dort stand Jamie „Oerty“ Whisken, der den Ball aus der Bewegung aufs Tor schoss und traf. Das sollte es jetzt doch gewesen sein, hoffte ich, und drei Punkte bedeuten.
2:0 (65. Minute)
Aber der Mensch denkt und Gott lenkt. Bishop’s Stortford kam zwar eigentlich kaum gefährlich in unseren Strafraum. Gleichwohl landete ein glücklicher Fernschuss in der 71. Minuten im Tor von „Wittmann“ Hutchings, der dabei keine so glückliche Figur machte. Mir schwante Übles aber da unterschätzte ich das Team dann doch.
2:1 (71. Minute)
So richtig gefährlich wurde der Gegner nicht und der Anschlusstreffer war ja auch eher glücklich … aber die Stortforder konnte natürlich nochmal Glück haben. Die Zeit verrann und mit jeder Minute wurde der Heimsieg wahrscheinlicher. In der 90. Minute schließlich hatte das Team sich in der gegnerischen Hälfte verbissen und im Strafraum wurde „Arminius“ Gillespie von „Tex Murphy“ Moore freigespielt und konnte erneut den Ball in die Maschen des gegnerischen Tores setzen. Und um noch eins draufzusetzen traf er in der Nachspielzeit auch noch den Pfosten.
3:1 (90. Minute)
Spiel, Satz und Sieg für uns und nach der Statistik war es ein sicherer und ungefährdeter Sieg, auch wenn es gefühlt etwas anders war.
Ich dachte an „Willy“ Willoughby und konnte ein bösartiges, hämisches Grinsen nicht vermeiden. Das Team war zufrieden, die Stimmung gut. Nach der Tabelle waren wir auf Platz 10. Auch das sah gut aus, auch wenn es noch nichts bedeutete.
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A weekend at the seaside
In meiner Pension sprach mich Witwe Thornycraft auf das Spiel an. „That’s the best answer to Willoughby and those insults from Stortford. Stupid men. Don’t discuss, simply be better! I wish you the best!” Es schien, ich hatte einen persönlichen Fan gewonnen.
Am nächsten Montag ereilten mich und den Verein wieder Nachrichten unseres Assis „Hiob“. Eigentlich hatten Robbins und ich einen Vertrag für einen linken Wingback unter Dach und Fach mit einem Salär von ca. 17.000 € p. a., der eine echte Verstärkung gewesen wäre. Zwar machte „Ajax“ seine Sache auf der linken Seite ganz gut aber er war halt kein gelernter Wingback sondern Außenverteidiger, der auf Wingback umschulte.
Von diesem lasen wir aus der Presse und zwar, dass er sich einem unterklassigen Verein aus irgendeiner Regional Division angeschlossen hatte. Von dem Herren gab es kein Statement, warum und wieso und wieso er nicht mal nachfragte, ob wir die Vertragskonditionen noch etwas modifizieren könnten (konnten wir nicht, war schon teuer genug). Die Presse mutmaßte, dass das neue Management abschreckend auf Spieler wirken würde. Es sei auffällig, dass Poole noch überhaupt keine neuen Spieler habe verpflichten können und das läge wahrscheinlich nicht daran, dass der Verein nicht wolle. „Pfffffffffffffffffff“, dachte ich und: „Wir nehmen nicht jeden!“ Okeeh, den Wingback hätte ich gerne gehabt aber wenn er so Macho ist, dass er unter mir nicht spielen will, bitte. Ich rief den Nächsten in der Liste, einen Herren namens Tonkin an, der erfreut zur Kenntnis nahm, dass er wieder im Spiel war. Er war deutlich über 30 und sicher näherte er sich rasch dem Ende seiner fußballerischen Karriere. Aber als backup für „Ajax“ wäre er sicher zu gebrauchen. Und natürlich war diese Nachricht auch an "Willy" durchgesickert.
Das Verhalten des Spielers war nun nicht die feine englische Art. „Bloody bastard“, meinte „Kassenbrille“ Robbins und ich dachte einerseits „Blödmann“ und andererseits: „Ich hätte ihn schon gerne gehabt!“ Das Team nörgelte weiter über das Training. Die Stimmung war allerdings nach dem Sieg über Bishop’s Stortford gleichwohl gut. Warum auch nicht, wir hatten die Erwartungen bislang weit übertroffen!
Nun begann die Vorbereitung auf das nächste Spiel. Es stand ein Auswärtsspiel gegen den Margate FC aus … Überraschung … Margate, der südöstlichsten Ecke Englands, an. Margate wurde von den „pundits“, den angeblichen oder tatsächlichen Fußballexperten und -kommentatoren als weiterer sicherer Abstiegskandidat gewertet. Was tun, sprach Zeus. Sollte ich nochmal einen Versuch mit 4-4-2 wagen oder aber wieder mit 5-3-2 die vorsichtigere Variante wählen? Gegen 4-4-2 sprach die Niederlage gegen Maidenhead. Aber an sich war die Statistik bis auf das Tor gut und Margate sollte viel schlechter als Maidenhead sein. Und wir können ausgeruhte Außenspieler einsetzen und andere wichtige Midfielder sich ausruhen lassen. So entschieden wir uns für einen weiteren Versuch mit 4-4-2.
Aus Margate war weniger verbales Störfeuer zu vernehmen. Man sprach zumindest nur von „The German“, was dann und wann zu „Germaine“ verballhornt wurde, zumal kein normal sterblicher Engländer „Gudrun“ richtig auszusprechen vermochte. Daneben blieb „hunnish shrew“ oder einfach „shrew“ beliebt, glaubte man den sozialen Medien.
Mit dem Bus ging es rüber nach Kent. Margate entpuppte sich als hübscher, touristisch voll erschlossener Badeort am Kanal. Aber ich war ja nicht zum sightseeing hier.
Es wurde dann ein in jeder Hinsicht bemerkenswertes Spiel.
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Poole Town!
Mein zweiter Heimat-Verein neben dem AFC!
Wurde die AAR einfach in meiner Abwesenheit gestartet. Ich bin dann beim nächsten Heimspiel im "Stadium"!
Wurde die AAR einfach in meiner Abwesenheit gestartet. Ich bin dann beim nächsten Heimspiel im "Stadium"!
Ahh, der irische Japan-Legionär verstärkt unsere Reihen! Sehr gut!:D
Poole Town!
Mein zweiter Heimat-Verein neben dem AFC!
Wurde die AAR einfach in meiner Abwesenheit gestartet. Ich bin dann beim nächsten Heimspiel im "Stadium"!
*lach* das ist ja nun mal ein Zufall .... lustig. Wir müssen einräumen, dass wir "The Dolphins" auswählten, weil diese im FM 2017 die Bewertung 22. von 22 erhielten aber dem Team insgesamt eine außerordentlich gute Mentalität zugesprochen wurde. So "Terrier-Mentaliät" spricht uns ausgesprochen an. *kläff*
Die hatten 2017 auch irgendein problem mit dem Stadion, das die es nicht behalten sollten. Aber das haben se ja anscheint wieder hingekriegt, laut webseite.
Mit Poole hättet ihr es auch schlechter treffen können. Die alt Stadt ist auch ein sehr schön malerisches Häfchen. Den hässlichen Klotz von Barcleys ignorieren wir da am besten. ;)
Lieber am Strand etwas ausspannen. :D
Werte Foristi,
uns hat die Erinnerung getrogen. Vor Margate kommt noch das Auswärtsspiel gegen Weston super Mare und dann erst das Spiel gegen Margate als Heimspiel.
Verzeihung!
Weston super Mare und dann erst das Spiel gegen Margate als Heimspiel.
Gott sei dank kein Auswärtsspiel. Da würde ich wenn in Glastonbury stoppen oder weiter nach Bristol fahren. Weil Weston super mare ist ewww.
LOL ... doch, auswärts in Weston-super-Mare
Ah shite..... war ich wohl noch nicht richtig wach und hab das missverstanden......
Glastonbury here I come!
Ich supporte dann von dort aus einem Pub raus.
Deren lokale mikro-brauerei war auch nicht schlecht: https://www.glastonburyales.com/
Weston oder Margate, Hauptsache Schottland
Also nach Weston-super-Mare ging es, nicht nach Margate, und somit zwar an eine Küste, aber im Westen, nicht im Osten. Der Ort lag am Bristol Channel, was ich als größere Bucht der Irischen See bezeichnen würde. Weston wurde so im oberen Mittelfeld der Liga eingeordnet, war also von mir und meinem Team ernst zu nehmen.
https://abload.de/img/weston-super-mare-192lyd8d.jpg (https://abload.de/image.php?img=weston-super-mare-192lyd8d.jpg)
Es stellte sich die Frage nach der Formation. Ich wollte da dann doch lieber auf Nummer sicher gehen und entschieden uns für das defensivere 5-3-2. Allerdings ließ ich zwecks Erholung Marvin Brooks auf der Bank und brachten als deep laying forward Abdulai Ball-Baggie genannt „Kurfürst Moritz“. Das war zwar nicht seine Kernkompetenz aber ich wollte Unzufriedenheit im Kader vermeiden und wenn ich hauptsächlich 5-3-2 verwendete, würden die hauptamtlichen Flügelspieler sicher bald meckern und behaupten, sie allein könnten den Verein retten und zu einer güldenen Zukunft führen, wie von sich sehr überzeugte Männer halt so sind. Auch im Mittelfeld tauschte ich etwas aus. Als ball winning midfielder, also eher als Mann fürs Grobe lief Petteler auf und James „Managarm“ Granger würde den box to box midfielder geben. Corby „Tex Murphy“ Moore war unser advanced playmaker. In der Abwehr lief diesmal. auch „Vagr Tallack wieder auf
Es sollte wieder eher langsam gespielt, kombiniert und der Ball gesichert werden, um so auf die Chance zu lauern, denn wenn der Gegner den Ball nicht hatte, konnte er auch keine Tore schießen, lassen wir mal Eigentore bei meinem Team außen vor. So viel hatte ich von Fußballtaktik jedenfalls schon verstanden. Das atmosphärisches Störfeuer der gegnerischen Fans hielt sich in Grenzen. Allerdings schoss man sich langsam auf mich als „hunnish shrew“, die hunnische Schreckschraube ein und manche erwarteten „the taming oft the shrew“ durch das Team aus Weston. Denen wollte das Team und ich aber einen Strich durch die Rechnung machen. Ob das gelungen ist, mögen die Leser im Anschluss selbst bewerten.
https://abload.de/img/westonsupermarestadio5nfer.jpg (https://abload.de/image.php?img=westonsupermarestadio5nfer.jpg)
Optima Stadium
Weston super Mare
Das Spiel begann und plätscherte so vor sich hin. Wir kombinierten ganz gut und hatten vielleicht – trotz Auswärtsspiel – ein gewisses Übergewicht, welches wir aber nicht in Tore ummünzen konnten. Wieder war die Abstimmung zwischen Sturm und Mittelfeld nicht so gut und die Stürmer hatten auch nicht ihren besten Tag erwischt. Vielleicht spielte auch mit rein, dass die „Kurfürst Moritz“ zugedachte Rolle für ihn zu ungewohnt war. Weston kam dann und wann auch zu einer Chance, da vor allem Teamchef Whisken und in abgeschächeter Weise auch „Vagr“ Tallack ebenfalls nicht ganz sattelfest waren. So ging man dann mit 0:0 in die Halbzeitpause.
Ich versuchte das Team in der Halbzeitpause zu ermutigen, denn ein 0:0 auswärts gegen Weston war durchaus respektabel. Aber ich redete mir den Mund fusselig ohne viel zu bewirken. Man traute mir halt immer noch nicht wirklich zu, die Lage richtig einzuschätzen. Nunja, die Saison hatte ja auch erst angefangen.
Ich ließ wie bisher langsam und vorsichtig offensiv weiter spielen und hoffte, die gesparte Kondition in einer Schlussoffensive gegen den ausgelaugten Gegner nutzen zu können. Aber wie so häufig, Frau denkt und Gott lenkt. In der 50. Minute achtete Teamchef Whisken nicht auf Mohammed Chemial, der sich diese Möglichkeit nicht nehmen und „Wittmann“ Hutchings das Nachsehen ließ. 1:0 für Weston. Das war ein herber Rückschlag, weil wir jedenfalls nicht schlechter, eher besser, als Weston war. Whisken wechselte ich wutentbrannt gegen Shaun „Komischer Kunde“ Cooper aus, der den mitspielenden Verteidiger geben sollte. Hier ohne jeden Punkt wieder nach Hause fahren zu müssen, gegenüber so einem schlagbaren Gegner, nein, das konnte gar nicht angehen. Die Schlussoffensive musste dann halt sofort anfangen!
0:1 50 Minute
Tex Murphy schaltete sich immer wieder in die Angriffe ein. Allein, der Sturm war an diesem Tag eher indisponiert und vergab immer wieder sich bietenden Chancen. So musste es der beste Mann des Tages richten, Tex Murphy. Eine flach hereingespielte Ecke konnte er annehmen und ins Tor versenden. Damit fiel in der 62. Minute der sehr verdiente Ausgleich.
1:1 62. Minute
Ein paar Minuten späte hatte ich dann an diesem Tag die Nase voll von Arminius Gillespie, der auch die besten Chancen ausließ und ersetzte ihn durch Marvin Brooks. Das brachte aber keine Verbesserung. In der 75 Minuten wechselte ich schließlich den erschöpften Tex Murphy Moore aus und ersetzte ihn durch „Preuße“ Wakefield. In den letzten Minuten war ich allerdings mehr auf Sicherung des Unentschiedens aus. Mehr war heute wohl nicht drin. Aber das war für uns immer noch ein annehmbares Ergebnis und ein wichtiger Punkt. Wir rutschten zwar dadurch auf den 16. Tabellenplatz. Aber auch damit waren wir immer noch weit im grünen Bereich und „Kassenbrille“ Robbins sehr zufrieden.
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Die seriösere Presse
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und "Willy" Willoughby
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schöner Erfolg, aber könntet ihr bei den Zwischenständen bitte Euch danach richten, wer Heimrecht und wer die Auswärtsmannschaft ist. Also 1:0 statt 0:1.
ok ....können wir machen; wir hatten das versucht, immer aus eigener Sicht zu zeigen. Wir müssen die Darstellung eh mal etwas systematisieren
Ich derweil hatte ein angenehmes WE in Glastonbury, auch wenn da Ergebnis nicht optimal ist.
https://visitbath.co.uk/imageresizer/?image=%2Fdmsimgs%2F1280px-Glastonbury_town_centre_arp%5B1%5D_49130918.jpg&action=ProductDetailImage
Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus
Die eigene fan-base war gespalten ob meiner einer. Man sah, wie mir Amelia Griffith, mein „press officer“, mitteilte, dass man mit dem 1:1 eigentlich gut leben konnte, hatte aber auch den Eindruck, dass mehr möglich gewesen wäre. Und man zögerte nicht, mir das anzulasten. Witwe Thornycroft hingegen meinte beim Frühstück, dass sie das Ergebnis und den Tabellenstand „awesome“ fand, sie und ihre Freundinnen nun auch ins Stadion kämen und einen eigenen Fan-Club gegründet hätten, nämlich die „Poole FC Shrews“! Sie hatten auch ein Club-Logo, eine ältere Dame im Comic-Style, die zwei Stinkefinger zeigte. „ Oh, that’s not very British but more German style straight-forward; exactly my sense of humour!”, lachte ich und Witwe Thornycroft meinte: “Yes, thought that and that’s for all those haters!”
https://abload.de/img/istockphoto-139821502s6c6t.jpg (https://abload.de/image.php?img=istockphoto-139821502s6c6t.jpg)
Dann holte mich der Alltag ein, der zunächst im wöchentlicher Mecker des Teams über zu wenig und zu schlechtes Taktik-Training bestand. Ich nahms hin, weil ich Widerworte und schlechte Stimmung erwartete, wenn ich da jetzt kräftig gegenhalten würde. Ich hatte mir schon Nächte um die Ohren geschlagen mit Recherchen im Internet aber was ein „Deckungsschatten“ oder ein „abkippender Sechser“ war und was das oder der sollte, entzog sich immer noch meiner Kenntnis. Das war jedenfalls eine Baustelle.
Gute Nachrichten gab es an der Personalfront. Anthony Tonkin, 36 Jahre alter Linksverteidiger und wingback entschloss sich, mein Angebot anzunehmen und würde nun als backup zur Verfügung stellen falls sich „Ajax“ Spetch mal verletzen sollte.
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Aus Margate kam verbales Störfeuer. Margate wurde auch als Abstiegskandidat beurteilt und so war das Spiel ein so genanntes „Sechs-Punkte-Spiel“, wie ich bereits gelernt hatte. Wenn wir in der Liga bleiben wollten, sollten wir das Spiel und auch noch zu Hause gewinnen. Da wir eigentlich einen guten lauf hatten und Margate nicht Maidenham war, entscheid ich mich doch für die offensivere Variante, nämlich das 4-4-2. Der Sturm stellt sich von selbst auf, mit „Arminius“ Gillespie und Marvin Brooks. Das Vierer Mittelfeld bestand aus Abdulai Ball-Baggie genannt „Kurfürst Moritz“ auf links und „Preuße“ Wakefield rechts, „Tex Murphy Moore“ und „Komischer Kunde“ Cooper im zentralen Mittelfeld. In der Abwehr hätte der Form nach „Oerty“ Whisken eigentlich draußen bleiben müssen aber ich traute mich nicht, in diesem wichtigen Spiel den Mannschaftskapitän draußen zu lassen. Dafür musste „Vagr“ Tallack draußen bleiben. Die Außenverteidiger waren mit „Taurus“ Lindsay rechts und „Ajax“ Spetch gesetzt, wie auch im Tor „Witmann“ Hutchings.
Die Spannung stieg und mir kam es vor, dass Margate mit allen Bandagen kämpfte. Irgendjemand hatte der Presse meinen Stunt mit dem Roundhouse-Kick durchgesteckt und in Margate ergoss man sich darüber in allen möglichen phantasievollen oder wenig phantasievollen aber umso eindeutigeren Beschreibungen, was ich mit meinen Spielern anstellte. Von „Mistress Gudrun“ war die Rede und den Spielern unterstellte man „begging for pegging“. Die Stimmung war angeheizt. Ich entschloss mich, nicht zu reagieren, um nicht weiteres Öl ins Feuer zu gießen. Die Spieler versuchte ich darauf einzuschwören, die Antwort auf dem Platz zu geben. Dann ging es im Bus ins Stadion.
Die Stimmung war gereizter als sonst. Allerdings gab es auch Buh-Rufe aus dem eigenen Lager als mein Name als Managerin genannt wurde. „Es gibt viel zu tun, packen wir’s an!“, dachte ich. Packend wurde dann jedenfalls das Spiel.
Schließlich machte der Schiedsrichter „pfiiiiiiiiit“ mit der Pfeife und ein Spiel begann, das in jeder Hinsicht bemerkenswert werden sollte, begann.
sieht nach Kantersieg aus
Delphine mit Terriermentalität
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Tatnam Ground
Poole
20.08.2016
Und das Spiel begann.
Es zeigte sich rasch, dass Margate ebenfalls mit einem 4-4-2 aufwartete.
Ein erster schneller Vorstoß meiner „Dolphins“ wurde von Margate abgefangen, nachdem „Arminius“ Gillespie von „Tex Murphy“ Moore im Zentrum über einen langen Ball angespielt aber im Gewirr der Verteidiger rasch gestoppt wurde.
Dann versuchte Margate einen Angriff aufzubauen. Nach einigem Hin- und Herr gelangte der Ball auf die rechte Seite. Fanimo, der in jeder Hinsicht linke Mittelfeldspieler von Margate, wollte sich einen hohen Ball auf der rechten Seite erlaufen und wurde dabei durch „Managarm“ Granger, „Preusse“ Wakefield und Michael Walker gemeinsam gestoppt, die sich wie eine Meute Wölfe auf das Schaf stürzten. Fanimo ging zu Boden und stand erst mal nicht mehr auf. Es gab „Rudelbildung“. Man schubste sich gegenseitig umher und tauscht wohl Verbalinjurien aus. Famino bekam vom Sanitäter einen nassen Schwamm ins Gesicht, rappelte sich auf und konnte aber offenkundig weiterspielen. Dann ließ sich der Schiri zuerst „Preuße“ Wakefield kommen und gab ihm eine gelbe Karte. Als nächster musste Walker antreten und sich eine gelbe Karte abholen. Dann machte der Schiri eine Kunstpause und bestellte „Managarm“ Granger ein. Mit theatralischer Pose zückte der Schiri die rote Karte und wies dann mit einer dramatische Bewegung auf den Spielfeldrand. „Managarm“ wurde in der 5. Minute des Spiels vom Platz gestellt. Ich konnte vom Seitenrand das zufriedene Gesicht von Famino erkennen, bildete ich mir zumindest ein. Dann hörte ich auch hämisches Lachen von der Margate-Bank, die uns jedenfalls ziemlich frech angrinsten.
Dazu fiel mir nur eins ein:
SCHEISSE
Jetzt mussten wir 85 Minuten (ohne Nachspielzeit) mit einem Mann weniger spielen und wir wollten doch eigentlich gewinnen und den Abstiegskonkurrenten auf seinen Platz ganz unten verweisen.
Ich machte zum Schiri das T-Zeichen für Time-Out, der mich sichtlich verwirrt anschaute. Mein Trainer machte mich dann darauf aufmerksam, dass es im Fußball keinen Time-Out gäbe. Was für ein blöder Sport! Jetzt musste man doch mal neu planen! Egal, dann eben ohne Time-Out! Grrrrr … Zorn kochte in mir hoch, auf diese blöden Regeln, den Schiri und Managarm. Von der Margate-Bank hörte man Lachen und eine Bemerkung wie: „Sweetheart, that’s football, not basketball!“
Meine Augen nahmen wieder mal Schlitzform an. „Managarm“ Granger, 19 Jahre jung, eine Leihgabe von einem größeren Verein, hatte die Bank erreicht und wurde von mir direkt interviewt, was denn eigentlich passiert sei. Famino hatte wohl von Anfang an provoziert und von „Peggie-Boys“ und „Ladyboys“ geprochen und Granger gefragt, ob er es denn nach dem Spiel von seiner Manager-Milf so richtig besorgt bekäme. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit nieteten sie dann Famino um und während die erfahreneren „Preuße“ und Walker sich auf Tritte beschränkten, die den Anschein fußballerischen Tätigwerdens bewahrten, semmelte „Managarm“ Granger Famino seinen rechten Ellbogen auf die Nase.
Hmja, aus der Sicht des Ehrbegriffs einfach gestrickter Balltreter der 6. englischen Liga wahrscheinlich eine angemessene Reaktion, aus meiner Sicht als Managerin eher eine Katastrophe. Als der Ball ins Aus ging, winkte ich mir kurz Mannschaftskapitän „Oerty“ Whisken heran und sagte ihm nur: „Mittelfeld wie beim 5-3-2, wir greifen weiter an, KONZENTRATION … einer für alle, alle für einen … schlagt die Arschlöcher auf dem Platz, nicht ins Gesicht!“ Whisken schaute etwas erstaunt, ob mein er überraschenden aber sehr bestimmt und energisch vorgetragenen Anweisung, lief zurück auf den Platz und verteilte Anweisungen. „Echt ….!“, dachte ich. „Wir müssen dieses Spiel gewinnen. Wenn wir in der Liga bleiben wollen, müssen wir die zumindest zu Hause schlagen. Risikoooooooooooooooooooooooooo!“
Aber zunächst musste mein Team den Schock verkraften. Und das ging erst mehr schlecht als recht. Wenige Minuten späten war Margate auf unserer linken Seite durchgebrochen und spielte einen langen hohen Pass schräg in unseren Strafraum aber der Margate-Spieler köpfte knapp neben den Pfosten vorbei
Mein Puls war weit jenseits der Belastungsgrenze. Ich schrie so laut es ging Ermunterndes und Kämpferisches auf den Platz. So genau weiß ich nicht mehr was, aber inhaltlich ungefähr, dass sie die Sportskameraden aus Margate im fairen Kampf übertrumpfen sollten. Gut, wenn ich genauer nachdenke, kam wohl auch was von bloody motherfuckers, destroy them und break their bones vor.
Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Unser Mittelfeld wurde leider immer wieder vom Gegner überrannt, andererseits wurde Angriff nach Angriff von Margate abgefangen und mit langen Bällen auf „Arminius“ Gillesspie oder Brooks zum Konter angesetzt.
Ungefähr um die 12. Minute kam seitens Margate ein weiter Pass von links über unseren Strafraum bis zu rechten Torraumecke, wo ein Margate-Spieler den Ball volley nahm und an den Pfosten setzte. Der Abpraller sprang erneut zu einem Margate-Spieler, der den Ball wieder an den Pfosten setzte bevor der Ball dann endgültig wegsprang.
Zwei Minuten später gab es aus dem Raum links vor unserem Strafraum einen Fernschuss, den „Wittmann“ Hutchings aber gekonnt und elegant entschärfte. Schließlich konnten wir uns vom gegnerischen Druck etwas befreien.
Um die 20. Minute ging „Tex Murphy“ Moore mit nach vorne und schoss aus ca. 25 Meter Entfernung knapp über das gegnerische Tor. Uns spielten die Angriffsbemühungen von Margate in die Hände. Sie überspielten zwar zügig unser Mittelfeld, verloren aber immer wieder rasch den Ball in unserer Abwehr, die nun äußerst konzentriert auftrat. Das ermöglichte schnelle Gegenstöße. Immer wieder gelangen „Tex Murphy“ Moore lange Bälle auf Brooks oder „Arminius“ Gillespie. So auch in der 28. Minute, in dem er Brooks halblinks vor dem gegnerischen Strafraum anspielte, der sofort von zwei Verteidigern angegriffen wurde und den Ball auf den so freiwerdenden „Arminius“ Gillespie nach rechts weiterleitete, der aber leider nur den Pfosten traf.
Ungefähr eine Minute später wiederholte sich die Szene sozusagen seitenverkehrt. Wieder gab es einen langen Ball aus der Abwehr nach einem abgefangenen Margate-Angriff. „Tex Murphy“ gelang wieder ein weiter Ball auf Brooks, den deep laying forward. Diesmal aber setzte sich Gillespie nach links ab und wurde gerade als er vollkommen frei war, von Brooks angespielt. „Arminius“ Gillespie machte es diesmal besser und setzte den Ball knapp links neben den rechten Pfosten ins Tor.
1:0 29. Minute Gillespie
Jubel im Stadion und auf der Bank, der Margate-Bank wurden geballte Fäuste gezeigt. Das nahm man bei Margate persönlich, die nun nervös wurden und ruppiger So gab es nun auch gelbe Karten für Margate-Spieler.
Ich ließ zunächst so weiterspielen. Meine Abwehr lief zur Höchstform auf. Das Muster des Spiels blieb dasselbe. Es wurde ein offener Schlagabtausch. Zwar gelang es Margate immer wieder, schnell unser Mittelfeld zu überwinden aber in unserer Abwehr verhedderten sie sich zumeist vor dem Strafraum. Das wiederum ermöglichte uns, schnelle Gegenangriffe durch lange Bälle von „Tex Murphy“ Moore und „Preusse“ Wakefield“. In der 33. Minute kam es so zu einem Eckball für uns. Wie geplant, kam der Ball flach auf den Elfmeterpunkt, wo Abdulai „Kurfürst Moritz“ Bell-Baggie stand. Der war aber nun leider kein geborener Stürmer und schoss den Ball zentral direkt auf den gegnerischen Torwart. Das wärs gewesen!
Ich konnte aber nicht auf die Dauer darauf setzen mit einem Mann weniger, den Gegner zu beherrschen oder zu überrennen. Irgendwann und irgendwie konnte Margate auch mal mit einem Angriff durchbrechen. Meine Jungs sollten jetzt etwas vorsichtiger und defensiv agieren. So nahm ich in der 34. Minute Brooks raus und ersetzte ihn mit Gleeson durch einen weiteren Mittelfeldspieler. „Arminius“ Gillespie war jetzt vorne allein auf sich gestellt, würde aber sicher bei Kontern noch gefährlich sein können.
So ging es mit einer 1:0 Führung und einem Mann weniger für uns in die Halbzeit. Ich brauchte wenig, um meine Mannen zu ermuntern. Sie brannten lichterloh. Den Axxxxxlöchern wollten sie es zeigen. Allerdings gab ich jetzt die Order aus, einen Gang zurückzuschalten, defensiv zu spielen und auf Konter zu setzen. Den schwachen und mit gelb belasteten Walker nahm ich raus und ersetzte ihn durch „Vagr“ Tallack.
In der zweiten Halbzeit versuchte Margate die Kontrolle über das Spiel zu bekommen, was ihnen aber nicht richtig gelang. Zwar hing jetzt „Arminius“ Gillespie recht einsam in der gegnerischen Hälfte in der Luft. Aber immer wieder wurden gegnerische Angriffe abgefangen und durch weiter Pässe zu Gegenangriffen umgemünzt. Dabei taten sich insbesondere „Tex Murphy“ Moore und auf rechts „Taurus“ Lindsay hervor.
In der 57. Minute kam der Ball wieder mal in der eigenen Abwehr nach rechts auf „Taurus“ Lindsay, der sich geschickt nach vorne gemogelt hatte. Er drang in die gegnerische Hälfte ein und spielte einen langen hohen Ball quer über das Spielfeld an die linke Strafraum-Ecke von Margate, wo „Arminius“ Gillespie stand. Drei Margate-Spieler stürzten sich auf ihn, er konnte sie gleichwohl durch eine Körpertäuschung abschütteln und sich so Zeit zum gezielten Schuss verschaffen. Dieser schlug dann auch aus ca. 20 Meter Entfernung über den gegnerischen Torwart in das rechte Winkelkreuz des Margate-Tors ein.
Umarmungen auf unserer Bank, ich drückte meinem errötenden Trainer einen dicken Schmatzer auf die Wange und zeigte anschließend der Margate-Bank die Becker-Faust. Ok … es kann sein, dass der Mittelfinger etwas herausragte. „Yeah … take that, arseholes!“ Der Schiri kam beschwichtigend auf uns zu, wir beruhigten uns langsam wieder.
2:0 57. Minute Gillespie
Aber noch sollten unsere Prüfungen nicht vorbei sein. Eine Minute später ereilte mich eine Hiobsbotschaft. Der eingewechselte Gleeson griff sich nach der Attacke eines Margate-Spielers an den Oberschenkel und musste wegen eines Pferdekusses ausgewechselt werden. Ich ersetzte ihn durch Anthony Tonkin, meine Neuerwerbung, da Tonkin zur Not auch einen midfielder geben konnte.
„Taurus“ Lindsay wurde immer besser. In der 60. Minute dribbelte er sich am rechten Flügel durch, passte in den gegnerischen Strafraum aber Gillespie verzog knapp und schoss am Tor vorbei. So ging es weiter. Wenn er am Ball war, bestand für Margate höchste Gefahr. 5 Minuten später rückt „Vagr“ Tallack mit nach vorne und schien, sich in den Angriff einschalten zu wollen. Ich wollte schon schimpfen, was er sich da wagte, da spielt er den rechts vorgerückten „Taurus“ Lindsay an, der sich rechts durchdribbelt und wieder Gillespie zentral im gegnerischen Strafraum anspielt. Aber „Arminius“ Gillespie schafft es nur noch mittig auf das Tor zu schießen, was der Torwart problemlos abwehrt.
Eine Minute später erkämpfen wir uns eine Ecke von links. Diese wurde nun weisungswidrig hoch über den ganzen Strafraum geschlagen und landete auf dem Kopf von Chief „Oerty“ Whisken, der ins Zentrum zu „Vagr“ Tallack köpfte. Tallack schoss direkt und auch er als Verteidiger konnte aus dieser Entfernung nicht danebenschießen. 3:0
3:0 65. Minute Tallack
Das musste es doch sein. Wir zogen uns nun zurück, verteidigten, spielten auf Zeit. Margate war frustriert und verlor die Konzentration. Sie spielten zwar noch mit aber ihre Aktionen hatten nicht mehr den Schwung der 1. Halbzeit. Ein paar Minuten vor Schluss hatten sie noch mal eine sehr gute Chance nach einer Ecke aber der Ball wurde über das Tor geköpft.
So gingen die 3 Punkte an uns!
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Großartig, Arminius hat die Römer geschlagen
Solche "Schlachten" müssten doch auch den skeptischsten Fan so langsam auf eure Seite ziehen, ein Spiel mit 85 Minuten in Unterzahl zu gewinnen, hat doch das Zeug zur Legendenbildung.
:cool:
Wir sind spieltechnisch momentan Anfang Oktober 2016, so Mitte der Hinrunde. Es gibt bereits jetzt jede Menge Stoff für Legenden.
Ritter Kunz
02.05.23, 17:20
Wir haben eben vom Anfang bis hier her gelesen. Sehr unterhaltsam, die kleinen Zwischenszenen gefallen Uns besonders, werte Sappho. Wenn Ihr mal Verstärkung in der Abwehr braucht: Wir haben früher Rechtsverteidiger, Libero oder Abräumer vor der Abwehr gespielt. ;)
Danke schön, werter Ritter Kunz!
In der zentralen Abwehr wäre noch Michael Walker ohne Spitznamen. Der ist momentan etwas formschwach. Im zentralen Mittelfeld wären Penttefer und Greeson, beide eher Defensivspieler, noch ohne Spitznamen. Wir würden einen der Letztgenannten nehmen, wenn es genehm ist, da Walker bislang wenig überzeugt.
Ritter Kunz
02.05.23, 17:48
Wir bestehen nicht auf einem Leistungsträger als Namensträger, es wäre nur schade, wenn Wir dann am Ende der Saison direkt aussortiert würden :D
Wir folgen Eurer Auswahl.
Das war auch unser Gedanke ...
Danke Team, danke Trainerin.
Aber bei Manager-MILF konnten Wir nicht mehr an Uns halten. Es heißt schließlich ManagerIN. :ritter:
Falls es nochmal eine Chance für Uns gibt, machen Wir den "Fehl"-Tritt, äääh -Schlag wieder wett.
:D
auch unser alter ego bringt gendern nicht über sich ...
:D
Veni, Vedi, Vici! Ohne das Team, den Trainer und das hochmotivierende Management der Spitzenklasse wären Wir nichts.
Nachbeben
Am Montag brachte mir Amelia Griffith, meine Dame für die Presse, die Presseerzeugnisse aus Poole zum letzten Spiel.
Ihr Gesicht war etwas sauertöpfisch. Ich sah dann auch direkt, warum. Neben neutralen Berichten, die das Spiel feierten, gab es auch wieder den "STAR". „Willy“ Willoughby at his best“, meinte sie nur und zeigte auf die Schlagzeile der STAR. Offenkundig war mein verbaler Gefühlsausbruch nicht unbemerkt geblieben. „Das kann noch Ärger mit der Ligaleitung geben“, meinte Amelia und ich könnte ggf. auch für ein oder mehrere Spiele gesperrt oder zu einer Geldstrafe verurteilt werden. Und es stand noch eine Sperre für Granger an.
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Irgendein Adeliger aus Poole, ein Lord Hesketh-Fortescue, meldete sich auch in einem Interview zu Worte und rügte den rüden Verstoß gegen Benimmregeln, Anstand, Sitte, Moral und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Einzug solch ungehörigen kontinentalen Verhaltens bald gestoppt und enden würde. Unter Maggie Thatcher hätte es sowas nicht gegeben und das Ganze würde deutlich machen, wie sehr britische Traditionen durch die EU gefährdet seien, denn ansonsten hätte ich ja nie eine Arbeitserlaubnis in good old England erhalten.
Witwe Thornycroft dagegen war begeistert von dem Spiel und lud mich zum Tee zu ihren Freundinnen – alle Ü60 – ein. Sie war offensichtlich stolz, die Frau zu beherbergen, die mit dem Poole Town FC sich anschickte, die National League South zu rocken. Das konnte ich schlecht ablehnen und so bereitete ich mich darauf vor, 5- 6 Miss Marples zu begegnen.
Ich war dann ziemlich „enttäuscht“. Es waren keine Miss Marples. Die Ladies erwiesen sich als sehr gepflegt, sehr gebildet und recht modisch gekleidet. Es gab zunächst Tee und Früchtekuchen. Und als sich der Tag neigte, schloss Witwe Thornycroft einen Schrank auf und mixte Cocktails mit dem guten „Lady-Godiva-Gin“. Der Damen-Tee mutierte schnell zur feucht-fröhlichen Cocktail-Party bei der die britische Zurückhaltung zügig abgelegt wurde. Man gab mir den Tipp, in der Öffentlichkeit mir lieber auf die Zunge zu beißen. Man dürfe ruhig spleenig sein … und anderes auch .. aber erst dann, wenn man in der britischen Gesellschaft anerkannt sein. Danach würde man über das Über-die Strenge-Schlagen dulden, jedenfalls solange die Boulevard-Presse keinen Wind bekäme.
Dann wurde gemeinsam über Männer gelästert und vor allem Willoughby und jener Lord bekamen ihr Fett weg. Manche der Damen kannten ihn, da er einer der Honoratioren des Ortes war. Er war extrem konservativ, natürlich Tory, und weil seine Familie in beiden Weltkriegen Angehörige verloren hatte, ziemlich deutschfeindlich. Zudem war er Vorsitzender des örtlichen Herrenclubs, des „Pure Poole“-Clubs, der sich strikt weigerte, Frauen aufzunehmen. Die Damen munkelten, dass Lord Hesketh-Fortescue sich diese reine Männer-Domäne erhalten wollte, um einen sicheren Zufluchtsort zu haben, wo ihm seine als herrisch beschrieben Ehefrau nicht folgen könnte. Ich meinte spontan: „Dann eröffnen wir halt unseren eigenen Club, den „Goddess-Club“, für Frauen und Männer, Männer aber nur nach mehrfacher Empfehlung und Prüfung!“ Der Vorschlag wurde begeistert aufgenommen und sich dann in allen möglichen Vorstellungen ergossen, wie die Prüfungen denn aussehen konnten. Wie gut, dass Willoughby nicht dabei war. Er hätte bei der Phantasie der Damen jede Menge Schlagzeilen produzieren können.
Spät in der Nacht wankte ich in mein Bett.
ein Lord Hesketh hatte ja mal ein F1-Team in den 70ern. Mit dem damals wohl besten Fahrer Chris Hemsworth ... äh James Hunt.
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Wir dachten eher an:
Loriot: englische Serien-Ansage, North Cothelstone Hall, Nether Addlethorpe, Evelyn Hamann - YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=aGU90ug9jBw)
Zu großem Glück ist nicht zu trauen!
In der Woche kam Post von der Football Association wegen Granger. Er wurde für ein Spiel gesperrt aber weitere Untersuchungen angekündigt. Ich konnte einen Widerspruch einlegen und tat das mal. Mal sehen, was man erreichen konnte. Clive war nicht so angetan von der Idee. Er wollte lieber keinen weiteren Staub aufwirbeln.
Wegen mir tat sich erst mal seitens des Fußballverbandes nichts. Allerdings veröffentlichte die „STAR“-Zeitung auf ihrem Social-Media-Kanal ein Interview von „Willy“ Willoughby mit jenem Lord Hescett-Fortescue. Daraus lernte ich, dass „Willy“ die Geschichte größtmöglich skandalieren wollte und in dem Lord einen willigen Unterstützer fand. Das einzig Witzige war, dass der Lord ganz offenkundig nach seinem Gesichtsausdruck in dem Video von „Willy“, dessen etwas prolliger Art und dem „STAR“ eher angewidert war. „Wenigstens quält er sich“, dachte ich.
Der Tenor war der, der schon anklang, nur etwas elaborierter. Ich sei ein Symbol dafür, was in UK zurzeit durch die EU alles falsch liefe und die distinguierten Briten hielten sich am besten von Europäern und dem Kontinent fern. Britanniens Hochkultur würde weiteren massiven Schaden nehmen. Und das sei alles Folge der französischen Revolution und der dadurch ausgelösten Plebejesierung der Gesellschaft. Auch die von der EU geförderte Auflösung der Geschlechterrollen sei der Grund des Übels.
Es entbehrte nicht einer gewissen Komik, dass er Lord dies ausgerechnet im Massenblatt „STAR“ äußerte und „Willy“ schaute auch etwas irritiert den Lord an. Ich dachte nur: „Das kann man vielleicht nutzen. Auch die Mehrheit in UK dürfte keine Adel oder Geldadel sein. Da wäre der Lord doch das richtige Feindbild. Erzkonservativ, rückwärtsgewandt, frauenfeindlich …. Hmja … mal sehen!“
Aber Fußball sollte ja auch gespielt werden und nun stand wieder ein Auswärtsspiel an. Es ging nach Hemel Hempstead und der dortige Club wurde zu den besseren Teams der Liga gezählt mit gewissen Aufstiegsambitionen. Damit war das 5-3-2 vorgegeben. Ich war nach den letzten Spielen leicht optimistisch. Der Ort mit dem merkwürdigen Namen lag ca. 40 km nordöstlich von London. Dort blieb alles ruhig. Es kam kein mediales Störfeuer. Wahrscheinlich waren wir es ihnen gar nicht wert, dass über uns Worte verloren würden.
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Der 40.000 Seelen – Ort entpuppte sich als Kleinstädtchen mit ein paar malerischen Ecken. Wir liefen fast in Bestbesetzung auf, wenn mal davon absieht, dass „Managram“ Granger durch Petefer ersetzt wurde. Letzterer war allerdings auch nicht schlechter als Granger.
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Vauxhall Stadium
Hemel Hempstead
Es zeigte sich, dass Hemel Hempstead im 4-4-2 auflief … und uns so gar nicht unterschätzte. Hemel Hempstead langet direkt in der ersten Minute richtig zu und „Tex Murphy“ Moore, unser Mittelfeld-Gehirn wurde umgetreten. Dafür wurden sie mit einer Gelben Karte „belohnt“. Offenkundig wollte man meinem Team den Schneid abkaufen. Die hielten dagegen und ich musste sie bremsen, um nicht weitere „Verluste“ zu erleiden.
Zwar gelang Brooks, nachdem er schön freigespielt worden war, in der 25. Minute das 0:1 für uns.
0:1 25. Minute Brooks
Aber dann drehte Hemel Hempstead auf und zeigte uns deutlich unsere Grenzen. Nach ca. 6. Minuten spielten sie meine Abwehr im eigenen Strafraum komplett aus und erzielten den Ausgleich.
1:1 31. Minute Neilson
Hemel Hempstead war dann überlegen und wir kamen zu keiner ernsthaften Chance mehr. Als ich schließlich hoffte, einen unverdienten Punkt mitnehmen zu können, fingen wir uns einen Konter ein, den die Hausherren mit 3 zu 2 Überlegenheit perfekt ausspielten und zum 2:1 verwandelten.
2:1 88. Minute Sheringham
Ich tröstete meine Mannen. Wir kämpften gegen den Abstieg und knapp gegen einen haushohen Favoriten auswärts zu verlieren, war nun kein Beinbruch. Meine Worte wurden dankbar aufgenommen. Immerhin … trösten kann Mami sie schon mal! Am Motivieren und Aufrütteln arbeiten wir noch.
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Futter für "Willy"
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Vier gegen „Willy“
In der Woche gab es Post von der Football Association. Man hatte meinen Einspruch gegen die Sperre von „Managarm“ Granger verworfen und ihn für 5 – in Worten fünf – Spiele gesperrt. Mir schien da ein “Poole-Aufschlag“ enthalten zu sein aber Clive Robbins meinte, das sei bei einem Ellbogenschlag ins Gesicht zu erwarten gewesen. „Na … mal sehen“, dachte ich: „Vielleicht können wir daraus noch eine Opferrolle für uns generieren …. Verschwörung alter weißer Männer gegen aufstrebende Frau im Fußball oder so.“
In der Woche stand schon wieder ein Heimspiel an. Es ging gegen den Bath FC. Dem hatten die Experten vor der Saison ein Platz im Mittelfeld zugebilligt. Sie waren ernst zu nehmen. Damit war das taktische System wieder vorgegeben, nämlich das 5-3-2.
Das Team hatte die Niederlage gegen Hemel Hempstead ganz gut weggesteckt. Ich hatte im Mittelfeld etwas rotiert. „Managarm“ Granger war ja gesperrt und wurde durch Pettefer ersetzt. Statt dem mehr offensiven „Preuße“ Wakefield lies ich zudem „Ritter Kunz“ Gleeson auflaufen.
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Tatnam Ground
Poole
Nach der Begrüßung des gegnerischen Managers, der mich neugierig beäugte, setzte ich mich auf die Bank. Das Spiel begann mit meinem Team beim Anstoß. Ich beugte mich runter, um mir aus der Thermoskanne einen Becher Tee einzugießen, da brüllte es um mich herum plötzlich „Goaaaaaaaaaaaaaaaal“ und ich bekam einen Begeisterungsschlag vom Trainer auf den Rücken, dass ich den Tee über das Spielfeld schüttete. „Aua!“
„Ritter Kunz“ „Gleeson hatte in der 1. Minute des Spiels am gegnerischen Strafraum aus ca. 20 Meter Entfernung geschossen und den gegnerischen Schlussmann vollkommen überrumpelt. Tor !
1:0 1. Minute Gleeson
Ich lies weiter vorsichtig auf Angriff spielen, da ich beim letzten Spiel schmerzlich gelernt hatte, wie schnell ein 1:0 wieder ausgeglichen werden und sich das Spiel drehen konnte. Bath griff nun energisch an, ließ aber die Konsequenz vor dem Tor vermissen. Sie wirbelten aber viel und setzten uns ordentlich unter Druck. Wir dagegen hatten wenige Chance aber hochkarätige. Immer wieder schalteten sich die Wingbacks bei den Angriffen ein und wurden von „Tex Murphy“ Moore oder „Ritter Kunz“ Gleeson freigespielt.
In der 13. Minute – wie passend - passierte es dann. Walker auf der rechten Abwehrseite wurde ausgespielt und der Bather Stürmer Baptiste kam in unserem Strafraum zum Schluss. Der Ball schlug rechts neben dem Pfosten ein. „Wittmann“ Hutchings kam zu spät. Bath erzielte den Ausgleich.
1:1 13. Minute Baptiste
Ich munterte meine Spieler auf und wir spielten unverändert weiter. Wir hielten stand und der Druck von Bath nahm etwas ab. Auch sie wollten wohl nicht alles riskieren. Es gab Chancen aber keine zwingenden. So ging es in die Halbzeitpause. Dort munterte ich meine Mannen auf, dass sie immer noch alle Möglichkeiten hatten. Sie sollten so weiterspielen wie bisher, denn eigentlich konnten wir ganz zufrieden sein.
Motiviert gingen sie auf den Platz. Und legten direkt ordentlich los. „Ritter Kunz“ Gleeson und „Tex Murphy“ Moore passten sich nach vorne. Dann sah Moore, dass sich „Taurus“ Lindsay auf rechts freigelaufen hatte und sich anschickte mutterseelenallein in den gegnerischen Strafraum zu laufen. Er bekam den Ball in die Vorwärtsbewegung gespielt, schoss und ließ dem gegnerischen Torwart keine Chance. Ich duckte mich zur Sicherheit vor meinem Trainer aber er jubelte nur und schlug diesmal nicht um sich.
2:1 47. Minute „Taurus“ Lindsay
„Weiter, weiter!“, deutete ich an, damit sie sich jetzt nicht zurückfallen lassen würden und Bath die Initiative überließen. Bath erhöhte prompt den Druck, setzte sich damit aber unseren gefährlichen Kontern aus. Das spiel wogte hin und her.
Nur 6 Minuten später fasste sich „Tex Murphy“ Moore ein Herz und zog auch mal ab. Wieder machte der gegnerische Keeper kein gutes Bild und der Ball zappelte hinter ihm im Netz.
3:1 53. Minute „Tex Murphy“ Moore
Das sollte es doch gewesen, oder?
Nö, meinte Bath und griff energisch weiter an. In der 65. Minuten erzwangen sie einen Eckball gegen uns. Der Ball kam in den Torraum und bevor „Wittmann“ Hutchings an den Ball gelangen konnte, kam Hemmings von Bath mit dem Kopf an den Ball und versenkte ihn in unserem Tor. Nur noch 3:2!
3:2 65. Minute Hemmings
Aber was die können, können wir schon lange, dachte sich wohl „Vagr“ Tallack. Eine Ecke wurde von „Ritter Kunz Gleeson“ flach in den Strafraum gespielt und von „Tex Murphy“ Moore weiter zu „Vagr“ Tallack gepasst, der ungefähr von der Höhe des Elfmeterpunktes schoss und traf.
Nun nahm ich die Angriffsbemühungen zurück und brachte frische Kräfte. Aber der Rückschlag schien die Moral von Bath gebrochen zu haben. Sie marschierten zwar noch in unsere Hälfte aber sie hatten die Präzision verloren und konnten keine gefährlichen Chance mehr erzeugen.
Das war der nächste wichtige Dreier für uns! Wir klatschten uns auf der Bank ab und jubelten den Spielern zu, zusammen mit den ca. 500 Zuschauern. Ha! Vier Dinger nicht nur gegen Bath sondern auch gegen Willoughby!
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Wir werden ja noch ein echter Stürmer :) Wir haben hier jetzt schon mehr Tore geschossen, als in RL.
Wir sind auch erfreut, endlich was Produktives fürs Team einbringen zu können.
Wenn es einigermaßen so weiter geht, ist für Poole Town ein solider Mittelfeldplatz drin. Vor allem wichtig, wenn dann Spieltag für Spieltag die Kritiker immer leiser werden.
Oh .... beide Wingbacks, Ihr, Taurus, und Ajax auf links seid Aktivposten des Teams. Wenn wir das Team aufstellen, mögen wir das kaum glauben, weil die Sterne-Bewertung und die Bewertung durch den farbigen Kreis auf der Position eher schlecht ist. Wir können uns gar nicht vorstellen, was da abgehen mag, wenn Ihr beide eingespielte Wingbacks seid.
Wichtig ist wohl, dass wir Euch beide nicht hoch flanken lassen - das könnt Ihr nicht wirklich - sondern die Bälle flach reingebt. Das sind immer wieder gute Chancen, die so kreiert werden.
Bezüglich des Tabellenplatzes .... es dürfte schon in der Hinrunde klar werden, wer da nackt durch Poole reiten muss ... .
Willy findet immer was, andere nicht
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Oh .... beide Wingbacks, Ihr, Taurus, und Ajax auf links seid Aktivposten des Teams. Wenn wir das Team aufstellen, mögen wir das kaum glauben, weil die Sterne-Bewertung und die Bewertung durch den farbigen Kreis auf der Position eher schlecht ist. Wir können uns gar nicht vorstellen, was da abgehen mag, wenn Ihr beide eingespielte Wingbacks seid.
Wichtig ist wohl, dass wir Euch beide nicht hoch flanken lassen - das könnt Ihr nicht wirklich - sondern die Bälle flach reingebt. Das sind immer wieder gute Chancen, die so kreiert werden.
Bezüglich des Tabellenplatzes .... es dürfte schon in der Hinrunde klar werden, wer da nackt durch Poole reiten muss ... .
Die Sterne sagen nur, wie stark man innerhalb des eigenen Kaders ist. Wichtiger sind die Attribute!
Here we are ...
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Fünf Spiele Sperre wegen eines zu hoch angesetzten Remplers? Und das in einer englischen Liga? :eek:
Na, dann müssen wir doch die Opferrolle wählen ...
Bei der Football Association
In der Pension war Witwe Thornycroft begeistert. Sie hatte sich eine Jahreskarte gekauft und das Spiel gesehen. Auch die fan-base in Poole war zufrieden. Die Presse bis auf den „STAR“ räumte fairerweise ein, dass das Team gemessen an der Einschätzung bislang für die eigenen Verhältnisse recht erfolgreich aufgetreten war und zudem auch noch spannende und attraktive Spiele mit viel Action - Hallo Managarm ! LOL - bot. Allerdings schränkte man das mit einem „bislang“ ein.
Dann gab es wieder Post von der Football Association Department National League South und ich wurde zusammen mit Clive Robbins höflich aber bestimmt zu einer Verhandlung gegen mich zum Vorwurf „ungebührlichen Verhaltens“ eingeladen. „Kassenbrille“ Robbins zeigte auf die Zusammensetzung der Kommission, die mich da verhören wollte. Irgendwelche mir nichts sagende englische Namen und …. achnee … das musste jetzt ja nicht unbedingt sein … Lord James Hescett-Fortescue. Ich schaute fragend Clive an und der meinte: „Dieser alte Adel hat überall seine Finger drin. Der Lord mischt beim Fußball und Segeln mit, ist Vorsitzender des örtlichen Unternehmervereins, Präsident des „Pure Poole Clubs“ und hat auch einen Sitz im House of Lords. Aber er kann da ja nicht alleine entscheiden auch wenn er Einfluss hat.
Es gab aber auch gute Nachrichten. Ich suchte ja noch einen dritten Stürmer für den Fall, dass sich Brooks oder „Arminius“ Gillespie“ verletzten. Eine Zahl von Aspiranten trainierten bei uns mit. Die Auswahl erwies sich als schwierig. Gänzlich überzeugte niemand. Es ragte aber jemand etwas heraus, der bereits eine Verstärkung sein dürfte, jung war und Entwicklungspotential hatte. Das war ein gewisser Jonathan-Pierre Jones. Er war schnell, konnte ganz gut dribbeln, entscheidungsstark … aber leider etwas egoistisch und kein echter Teamplayer. Der Trainer und ich sahen uns an und dachten wohl dasselbe. Wir brauchten unbedingt Verstärkung und einen Egoisten im Team würde wohl die Teamharmonie noch nicht kippen lassen. Vielleicht konnte man den 18 Jahre alten Bengel ja auch noch erziehen?
Ich ließ mir also Jones kommen und bot ihm einen Vertrag an. Die dortigen Marktverhältnisse nicht wirklich kennend und in Anbetracht der Dringlichkeit orientierte ich mich an seinen Kollegen und packte zur Sicherheit noch etwas drauf. Jones griff begeistert zu. Er sollte 17.000 € p. a. erhalten und nach seiner Reaktion war mir klar, dass ich viel zu viel geboten hatte. „Kassenbrille“ Clive sprach auch später von „bad piece of business“ und verzog das Gesicht. Der Trainer murmelte was davon, dass das Ärger im Team geben könnte. Eine überschlägige Kalkulation führte uns zu der Erkenntnis, dass das Gehaltsbudget für die Spieler wohl um mindestens 10.000 € - also um ungefähr die Kosten eines Spielers - überschritten würde. Clive jammerte und zeterte. Ich wies ihn aber darauf hin, dass die Finanzen vor allem auf MEINEM Geld beruhten. Dann gingen wir gemeinsam den Kader durch und überlegten, wen man ggf. abgeben könnten. Da viel uns nur einer rein: Devlin, Ü30, zwar vielseitig einsetzbar aber nirgendwo überragend. Die Mittelfeldplätze waren vergeben, Flügelspieler kamen da eh kaum zum Einsatz und als Stürmer war er „allenfalls bedingt“ einsatzfähig. Clive und ich schauten uns an, Clive seufzte – das war wohl ein verdienter Spieler aus der Vergangenheit -, wir setzten ihn auf die Transferliste und Clive wollte ein paar Clubs anrufen, ob die ihn gebrauchen konnten. Egal, wir hatten jetzt zumindest drei Stürmer.
Den nächsten Tag ging es zum League Office der Liga in der Waterloo Street in Birmingham. Ich hatte mich in Schale geworfen …. taktische Schale. Haar zu einem Dutt zusammengefasst als „Mommy-Bun“, flache braune Schuhe, Mephisto-Style, Tweedrock, Bluse mit Rüschen, kein Make-Up, keinen Nagellack. Ich schaute in den Spiegel und mir schauderte. „Neee, ne?!“, dachte ich. Aber was tut Frau nicht alles für die gute Sache. So präpariert trat ich vor der Kommission „gegen unsittliche Umtriebe im Fußball“ – wie ich sie gegenüber dem schmunzelnden Robbins nannte – auf.
Bis auf Hescett-Fortescue war man distanziert freundlich, was aber bei Briten nichts heißt. Es wurde vorgetragen, ich hätte während des Spiels obszöne Schimpfworte gegen die gegnerische Bank verwendet. Vor allem hätte ich die gegnerische Bank als „motherfucker“ bezeichnete, was der Linienrichter bezeuge. Das leugnete ich strikt, was ja auch der Wahrheit entsprach, denn ich meinte eigentlich das gegnerische Team auf dem Feld und Famino. Das legte ich dann aber im Folgenden nicht detailliert dar sondern meint nur, ich hätte laut „Alter Falter“ gerufen als Ausdruck meiner Empörung und Überraschung über die Ereignisse. Der des Deutschen nicht mächtige Linienrichter hätte das wohl falsch verstanden. Auf die Entfernung und schnell gesprochen in einer fremden Sprache, könne man das ja vielleicht missverstehen. So ein Wort käme ja nie über meine Zunge und versuchte dabei möglichst harmlos auszusehen.
Hescett-Fortescue verdrehte die Augen und gab etwas wie „Was für eine fadenscheinige Ausrede“ zum Besten. Der Linienrichter wurde unsicher und meinte, es hätte sich für ihn wie „motherfucker“ angehört aber jetzt wisse er auch nicht mehr so genau, zumal er sich mit Fremdsprachen so gar nicht auskenne.
Dann holte ich zum Gegenangriff aus. Ich berichtete über das Vorfeld des Angriffs auf Famino und gab zum Besten mit treuherzigem Augenaufschlag, dass natürlich meine Spielern nie nicht die Sicherung durchbrennen dürfe, dann das hämische Lachen der Bank und da hätte ich halt mit diesem deutschen Ausdruck meinem Frust Ausdruck verschaffen müsse … aber nie nie würde ich so schlimme Worte verwenden und erst recht nicht auf Englisch. In meinem gerechten Zorn hätte ich natürlich in meiner Muttersprache gesprochen.
Man zog sich zur Beratung zurück. Schließlich wurde der Vorwurf mit 4:1 Stimme fallengelassen. „In dubio pro reo“, meinte der Vorsitzende und dann: „Nu sind Sie frei gesprochen worden … und jetzt tun Sie das nie wieder!“ Und zwinkerte mir zu. Hescett-Fortescue zwinkerte nicht sondern schaute eher versteinert. Von wem die Gegenstimme kam, war keine Frage. Ich bedankte mich und trollte mich zurück nach Poole.
In Poole warteten weitere gute Nachrichten. „Tex Murphy“ Moore war in das “Player of the Week”-Team gewählt worden. Außerdem waren "Tex Murphy" und "Arminius" Gillespie bei der wahl zum Spieler des Monats August auf Platz Drei bzw. Zwei gelandet. Das war eine schöne Bestätigung der Leistungen von “Tex Murphy” und "Arminius" im Besonderen und auch des Teams im Allgemeinen.
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Schließlich stand die Vorbereitung auf das nächste Spiel, ein Auswärtsspiel gegen den Wealdstone FC. an. Wealdstone war ein Stadtteil im Nordosten von Greater London, gar nicht weit weg von Wembley. Das war ein Verein, den die Experten auf Platz Sieben schätzten und somit in den erweiterten Kreis derjenigen gehörte, die um den Aufstieg spielten. Es war also ein schweres Spiel zu erwarten. Ich würde natürlich wieder mit dem schon bewährten 5-3-2 auflaufen lassen.
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Waterloo in London
Wir reisten mittags im Bus an. Den ersten Monat der Liga hatten wir recht erfolgreich hinter uns gebracht. Nu stand mit dem September der zweite Monat an. Wealdstone hatte sich in ein Stadion im Nachbarstadtteil eingemietet. Im Vorfeld hatte es keine Feindseligkeiten gegeben. Vielleicht war man dort etwas mehr großstädtisch angehaucht?
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Grosvenor Vale
Ruislip, London
Das Spiel begann mit meinen „Dolphins“ beim Anstoß. Das Team kombinierte flüssig und behielt den Ball in den eigenen Reihen. So arbeitete man sich an den gegnerischen Strafraum und dann hatte „Preuße“ Wakefield seinen genialen Moment. Moore spielte ihm den Ball zu und Wakefield passte quer weit nach links in den gegnerischen Strafraum, wo „Ajax“ Spetch vollkommen unbewacht nach vorne marschierte. Der gegnerische Torwart konnte dem platzierten Schuss nur nachsehen.
0:1 13. Minute Will „Ajax“ Spetch
Wealdstone war geschockt. Man versuchte zwar anzugreifen, verlor aber immer wieder den Ball in unserer Abwehr. Und dann ging es ganz schnell. Ein Konter über „Tex Murphy“, man war in Überzahl. Tex spielte Brooks an und der passte uneigennützig an den im gegnerischen Torraum freistehenden „Preuße“ Wakefield, der nur noch seinen Fuß hinhalten musste.
0:2 18. Minute Josh „Preuße“ Wakefield
Wealdstone zeigte Wirkung. Nun wurden sie zumeist schon im Mittelfeld abgefangen. Wir waren überlegen und beherrschten den Gegner. So erzwangen wir in der 39. Minute eine Ecke. Diese wurde in bewährter Manier flach in Richtung Elfmeterpunkt hereingegeben und dort von „Ajax“ Spetch an „Oerty“ Whisken weitergeleitet. Der schoss und traf. Es kündigte sich ein Debakel an.
0:3 39 Minute Jamie „Oerty“ Whisken
Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeit. Das Einige was suboptimal war, war der Umstand, dass das eigene Team ziemlich hinlangte und sich schon mehrere Gelbe Karten abholen durfte. Ich nahm also etwas Gas raus und wies die Spieler an, sich zurückzuhalten. In Anbetracht der eindeutigen Führung nutzte ich die Gelegenheit, um unsere neue Kraft im Sturm auszuprobieren, nahm Brooks raus und brachte Jones. Außerdem wechselte ich den mit einer gelben Karte bedachten Defenisivmann im Mittelfeld Pettefer zur Sicherheit aus. So ging in der 2. Halbzeit etwas die Dynamik verloren, aber … hey wir führten 3:0!
Wir blieben weiter über Konter gefährlich während Wealdstone zwar etwas aufkam aber weiter relativ schwach war und mit den Angriffsbemühungen zumeist scheiterte. In der 55. Minute klingelte es wieder. „Preuße“ Wakefield hatte einen Konter eingeleitet und den in der Halbzeitpause für Brooks eingewechselten Jones, den neuen Mann, mit einem langen Pass bedacht. Dieser spielte seine Schnelligkeit aus, hängte die Verteidiger ab und versenket den Ball in der 55. Minute zum 0:4 in den Maschen.
0:4 55. Minute Jonathan-Pierre Jones
Wahrscheinlich ging im Gefühl des sicheren Sieges die Aufmerksamkeit etwas verloren. Bei „Arminius“ Gillespie schlich sich etwas Überheblichkeit ein. So reagierte das Mittelfeld in der 70. Minute mau und gelangweilte und stoppte einen gegnerischen Angriff nicht. Nach leider schon bewährten Muster orientieret sich die Abwehr nach links und ließ rechts einen Stürmer vollkommen frei, der „Wittmann“ Huchtings keine Chance ließ und zum 1:4 verkürzte.
1:4 70. Minute Sahr Kabba
Das sollte aber noch nicht das Ende sein. Wealding versuchte noch mehr, war aber nicht wirklich gefährlich und fing sich dann in der 80. Minuten noch einen Konter ein. Man war wieder in Überzahl vor dem gegnerischen Tor, „Arminius“ Gillespie spielte Corby „Tex Murphy““ Moore an und Tex konnte aus kurzer Entfernung unbehindert zum 1 zu 5 Endstand einschieben.
1:5 80. Minute Corby „Tex Murphy“ Moore
Im Stadion herrschte eisiges Schweigen. Nur die 50 mitgereisten Poole-Fan konnte man etwas hören. Ein gelungener Samstag – Nachmittag. Einziger Wermutstropfen waren immerhin vier gelbe Karten für eigene Spieler.
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Wir können uns das Formtief nicht erklären. Vielleicht liegt es daran, bei der Wahl zum PotM nur zweiter geworden zu sein? Trotz fünf Toren des Monats! Immerhin können Wir noch assistieren. Das einlochen/einnetzen (nicht -nässen!) müssen Wir aber wieder verstärkt üben.
Ihr habt als Note eine 8,8 von 10. Das ist sehr gut.
Aber keine Angst, Euer Formtief kommt noch ... wir werden berichten ... .
Nette Momentaufnahme der dritte Platz, aber eben nicht mehr. Zwar nur zwei Punkte von der Spitze entfernt, aber auch nur vier vom sechzehnten Platz, die Leistungsdichte sieht doch sehr ausgeglichen aus.
Und bei zweiundzwanzig Teams wird die Saison noch seeeehr lange dauern.
Die schreibende Zunft dürfte nun ein bisschen wohlwollender berichten?
omg bin ich schööööön und so jung :) :D und so guuuut
omg bin ich schööööön und so jung :) :D und so guuuut
Ihr könnt nur nicht flanken .... s. o. "cross completion ratio 0,00 %" ... da wir eh nur flach hereingeben lassen, fällt es aber nicht auf
Nette Momentaufnahme der dritte Platz, aber eben nicht mehr. Zwar nur zwei Punkte von der Spitze entfernt, aber auch nur vier vom sechzehnten Platz, die Leistungsdichte sieht doch sehr ausgeglichen aus.
Und bei zweiundzwanzig Teams wird die Saison noch seeeehr lange dauern.
Die schreibende Zunft dürfte nun ein bisschen wohlwollender berichten?
Ja, es ist noch der Anfang einer langen Saison. Erfahrene FM-Spieler - wie unser ältester Sohn - berichten , dass das gar keine Leistung sei, weil man das in den unteren Ligen leicht schaffen könne. Der Lakmus-Test sei die 2. Saison
Ihr könnt nur nicht flanken .... s. o. "cross completion ratio 0,00 %" ... da wir ehe nur flach hereingeben lassen, fällt es aber nicht auf
Ich kann Flanken, der Wert ist nur so hoch, dass das Spiel es nicht darstellen kann.
so wie bei Nadia Comaneci beim Turnen?
ja ganau wie bei ihr die 10 auf einer einstelligen Anzeigetafel
Ein Haar in der Suppe
Die Stimmung konnte nicht besser sein. Auch wenn das Ergebnis glücklich war, konnte man jedenfalls demonstrieren, dass man kein Abstiegskandidat war. Bislang verstieg sich auch noch niemand zu neuen übersteigerten Zielen. Die Presse bis auf den STAR war uns wohlgesonnen und lobte das Team.
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Aber Willy wäre nicht Willy, wenn er nicht doch etwas zum Meckern gefunden hätte.
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Zudem kam gab es ein paar Tage später einen Dämpfer. Es gab nämlich die Auslosung zur FA Cup, dem Pokalwettbewerb. Und wir zogen dort ein Auswärtsspiel gegen ... Ebbsfleet. Clive Robbins war maßlos enttäuscht. Er hatte gehofft, noch eine Runde weiter zu kommen aber gegen Ebbsfleet war das sehr, sehr schwer. Wir hatten zwar in der Liga 3:3 gespielt aber das würde Ebbsfleet sicher nicht nochmal passieren. Auch noch auswärts, sodass Ebbsfleet die Einnahmen bekam und nicht wir.
So ein Mist, wo wir doch die Einnahmen so dringend brauchten.
Wird im Pokal in Engeland nicht geteilt so wie hier in der Zivilisation?
Öh .....wir hab einfach unterstellt, dass der Verein, in dessen Stadion gespielt wird, auch das Geld bekommt ...
Kurfürst Moritz
12.05.23, 18:19
Hey Trainer, wärs möglich, dass meine Wenigkeit etwas mehr Spielpraxis bekommen könnte?
Besten Dank.
Hey Trainer, wärs möglich, dass meine Wenigkeit etwas mehr Spielpraxis bekommen könnte?
Besten Dank.
Euer Pixel-Alter Ego meckert auch schon permanent. Das Problem ist, Ihr seid ein linker (no pun intended) Flügelspieler und paßt daher nicht ins 5-3-2. Wir trainieren Euch schon auf ZM um aber das dauert halt. Und für einen Wingback habt Ihr zu schlechte Verteidigerwerte, das würde gar nicht funktionieren.
omg bin ich schööööön und so jung :) :D und so guuuut
https://www.youtube.com/watch?v=sWOUi0PVTXw
- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -
Nette Momentaufnahme der dritte Platz, aber eben nicht mehr. Zwar nur zwei Punkte von der Spitze entfernt, aber auch nur vier vom sechzehnten Platz, die Leistungsdichte sieht doch sehr ausgeglichen aus.
Und bei zweiundzwanzig Teams wird die Saison noch seeeehr lange dauern.
Die schreibende Zunft dürfte nun ein bisschen wohlwollender berichten?
Immer optimistisch bleiben! Wir steigen auf! :prost::gluck:
- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -
Ja, es ist noch der Anfang einer langen Saison. Erfahrene FM-Spieler - wie unser ältester Sohn - berichten , dass das gar keine Leistung sei, weil man das in den unteren Ligen leicht schaffen könne. Der Lakmus-Test sei die 2. Saison
Wir finden eigentlich immer die erste Saison bei einem Verein am schwierigsten. Sobald man sich erst einmal seine Mannschaft geformt hat, wird's deutlich entspannter.
St. Albans im Albion
Es gab hier in England eine weitere englische Woche. Am 6. September 2016 ging es gegen den nächsten Top-Verein der Liga. Es handelt sich um den St. Albans FC, der auf Platz 9 von den pundits geschätzt wurde.
Nach dem 5:1 – Erfolg auswärts gegen den Wealdstone FC hatte das Team eine stolz geschwellte Brust …. so Cup D würde ich schätzen. Insbesondere „Arminius“ Gillespie träumte davon, St. Albans zweistellig zu schlagen und selbst einen hat-trick erzielen zu wollen.
Männer! Meine Güte … diese Kinder. Es ist ja einzuräumen, dass in diesem Sport der Anteil von Glück und Können schwer auseinander zu halten ist. Aber das Team drohte nun ernsthaft etwas überschwänglich zu werden. Immerhin, noch redete niemand vom Aufstieg … .Ich tat mein Bestes um, die Erwartungen zu bremsen. Mir schien da Konditions- und Krafttraining das Beste zu sein. Und so versuchte ich, Ihnen ein bisschen Karate beizubringen. Abgesehen davon, dass das Kraft brachte und sie vielleicht etwas beweglicher machte, bekamen sie weiteren Respekt vor mir. Das konnte nie schaden, denn so richtig ernst wurde ich immer noch nicht genommen. Was die sich auf ihren Fußball einbildeten? Die sollten mal ein paar einfache Ballett-Übungen machen. Da würden sie staunen und verstehen, dass Ballerinen viel härter als sie sind. Aber Ballett wäre ja sicher ein Verstoß gegen ihre männliche Ehre, also halt Karate.
So stand ich also barfuß auf dem Trainingsplatz im Kaigogi und versuchte, Ihnen ein paar grundlegende Bewegungen und Übungen beizubringen.. Ich war gewillt, sie hart ranzunehmen, um ihnen zu zeigen, dass es andere anspruchsvolle Sportarten gab und eben Frauen, jedenfalls bei Beweglichkeit und Können, mithalten konnten. Und natürlich machte ich alles vor und beendete die Vorführung mit einem Bruchtest. Dafür hatte ich mir poröse Gasbetonplatten besorgen lassen, die schneller brechen als z. B. Ziegelsteine oder gar Holz. Dass die kleine Brünette Betonplatten durchschlagen konnte, hinterließ einen gewissen Eindruck. Ob sie mir aber in fußballtaktischen Fragen folgen würden, wäre aber immer noch die Frage. Am nächsten Morgen klagten jedenfalls manche über Muskelkater.
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Nach meinem Bruchtest kam jetzt bereits der nächste Härtetest in Form einer englischen Woche mit einem Auswärtsspiel gegen den St. Albans FC. Die dortige fanbase und Presse blieb ruhig. Vielleicht hatten wir … und ICH … Eindruck hinterlassen. Jedenfalls benahm man sich da und es gab keine Anzüglichkeiten. Es ging abends mit dem Mannschaftsbus nach St. Albans, dass ca. 35 km nördlich von London liegt.
https://abload.de/img/st-albans-town-centrehsd8z.jpg (https://abload.de/image.php?img=st-albans-town-centrehsd8z.jpg)
Das Städtchen entpuppte sich als hübsches, pittoreskes, mittelalterliches Örtchen.
https://abload.de/img/stalbansstadion50ina.jpg (https://abload.de/image.php?img=stalbansstadion50ina.jpg)
Clarence Park Stadium
St. Albans
6. September 2016 19:45 Uhr
Das Team lief auf. Wir nahmen Platz. Mein Team hatte Anstoß und begann wieder äußerst flüssig zu kombinieren. Nach einigem Hin-und-Her in der eigenen Hälfte spielte Corby „Tex Murphy“ Moore den Ball nach rechts auf „Taurus“ Lindsay, der dann zum Dribbling ansetzte und sich auf der rechten Seite bis in die Nähe des gegnerischen Strafraumes durchkämpfte. Dan gab er den Ball rein, den „Arminius“ Gillespie annahm, stoppte und mit einem schönen Schuss unhaltbar in das Tor setzte.
0:1 "Arminius" Gillespie 2. Min
Das war ein beginn nach Maß. Der Gegner war wie vor den Kopf gestoßen und verlor sich in Einzelaktionen. Meine Dolphins spielten großartig auf und dominierten den Gegner in dessen Stadion.
Allein, das Team wurde überheblich und die Konzentration ging verloren. Darauf war wohl zurückzuführen, dass aus der Vielzahl von Chancen kein weiteres Tor gemacht wurde. Ich zitterte um die 3 Punkte bis zum Abpfiff, da das erlösende zweite Tor nicht fallen wollte und die eigene Abwehr nicht den besten Tag verwischte und nicht wirklich sattelfest erschien. Absoluter Pluspunkt waren erneut die beiden Wingbacks, die auch die betsen Noten hatten und durch die immer wieder Chancen vorbereitet wurden.
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Schön das sich "the hunnish shrew" nicht bei Nacht und (englischem) Nebel aus dem Staub gemacht hat und diese Kneipenliga weiter aufmischt.
Es gilt weiter Punkte zu sammeln für Zeiten, wo es mal nicht so geschmeidig läuft (Verletzungen, Sperren, Formkrisen).
shrew oder screw, das ist hier Frage ...
:tongue:
Shrew für alle, screw für eine auserwählte Minderheit ...
:tongue:
Werte Shappo,
Wir bedanken uns für die angenehme Lektüre.
Es war viel los bei uns und so konnten wir jetzt erst nachlesen.
Sind jetzt durch und überrascht das wir es zum Kapitän geschart haben.
Schreckschrauben, Göttinnen und ein Hat-Trick
Am nächsten Tag legte mir Assi Marcus Browning die neuesten Presserzeugnisse über unser Auswärtsspiel in St. Albans vor. Selbst die unvermeidliche Kritik von „Willie“ Willoughby fiel gemäßigt aus. Wahrscheinlich würde er es nie verwinden, wenn er nicht alle getan hätte, um seinen textilfreien Ritt durch Poole zu verhindern. So bemäkelte er zumindest die Torausbeute. Mehr gab es auch nicht meckern. Wir hatten St. Albans an die Wand gespielt und beherrscht. Das fand der Poole Chronicle auch. Meine Vermieterin lud mich dann auch zum Abend zu den „Poole Shrews“ ein, ihrem Fan-Club. Ich sorgte vorher für eine solide Grundlage, da ich noch die letzte Tea Party der Damen in Erinnerung hatte.
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Club-Heim des „Poole FC Shrews“-Clubs war die Pension meiner Wirtin. Es wurde ein feuchtfröhlicher Abend. Witwe Thornycroft erbat sich dann schließlich das Wort und verkündete, dass der Fan-Club nur der Anfang einer Glory Revolution sei. Neben dem Fußball müsse man sich als Frau auch um das Clubwesen kümmern. Da der Club des xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx (hier beliebige obszöne englische Beleidigung einsetzen) Lord Haskett-Fortescue für Frauen geschlossen sei, habe man sich entschlossen, den Fanclub zum allgemeinen Damenclub namens „The Goddesses“ zu erweitern. Da man aber - anders als dieser Lord – niemanden diskriminieren wolle, stünde der Herren auch offen.
Unter dem Applaus der anwesenden Damen wurde Witwe Thornycroft zur Präsidentin gewählt …. und ich direkt zum Ehrenmitglied ernannt. Nun … ich war ja eigentlich nicht nach UK gekommen, um die Emanzipation britischer Frauen voranzutreiben. Eigentlich wollte ich ja nur Geld verdienen und dafür sorgen, dass Clive auch bezahlen kann. Ich würde mich ja selbst auch durchaus als emanzipiert betrachten und habe nur Respekt vor Herren, die mich nachhaltig beeindrucken. Aber Kampf-Emanze … nein, das lag und liegt mir eigentlich fern.
Andererseits fand ich dieses britische Clubwesen schon immer merkwürdig, antiquiert und unverständlich. Und wenn es gegen diesen blöden Lord ginge, warum nicht? Aber würde ich mir die eigene Fanbase abschneiden, wenn ich da zu aggressiv aufträte? Mmh … ich musste mich schnell entscheiden, ob ich mich da als Unterstützerin zeigen wollte. Würden männliche Fans sich dann abwenden? Eigentlich taten die Poole Shrews und ich als Hunnish Shrew ja nichts irgendwie Männerfeindliches. Die konnten ja in ihrem Club weiter allein vor sich hindümpeln, wenn sie wollten. Das gab den Ausschlag. Ich stimmte zu und mit einem Aperol Spritz wurde die Gründung des neuen Clubs und meine Aufnahme begossen. Skol Ms. Thornycroft!
Im Laufe des Abends kam mir direkt eine Idee. Ich würde einen offen Brief an den Poole Chronicle schicken, in dem ich was von einem kleinen Schritt für die Frauen von Poole aber einen Großen für UK sprechen würde, den man hier mit MIR (Ich habe nie behauptet, nicht eitel zu sein!), dem Poole Town FC und den Göttinnen machte. Nach dem guten Start in meinen neuen Rollen sei ich sehr zuversichtlich für das Projekt „Frauen im Männerfußball“ und genauso sähe ich das beim Clubwesen. Es gäbe am nächsten WE deshalb auch einen Tag der offenen Tür beim FC und dem Club, also der Pension von Witwe Thornycroft. Die „Schreckschrauben und Göttinnen“ würden zum Umtrunk nach dem Heimspiel gegen Eastbourne Borough FC für alle interessierten Frauen und Männer laden.
Gesagt getan. Ich setzte den Brief am nächsten Tag auf und sprach kurz mit Clive Robbins darüber. Der war nicht so glücklich. Er fand die Club-Idee sehr reizvoll und fragte direkt nach einem Formular, um die Mitgliedschaft zu beantragen, war aber von der Terminierung nicht erfreut. Eastbourne gehörte zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten und wurde unter den erstens sieben Teams der Liga gehandelt. Wenn wir verlören, könnte das ein Fehlschlag werden. Ich sah das komplett anders. Gegen einen Favoriten verlieren, wäre nicht schlimm. Da könnten wir uns immer rausreden, solange wir nicht untergingen. Unsere Position wäre immer noch blendend. Würden wir aber erneut eine gute Leistung zeigen und nicht verlieren, wäre das doch beste Werbung und wahrscheinlich würden sich manche die „Hunnish Shrew“ mal ansehen wollen. Das überzeugte „Kassenbrille“ Robbins schließlich. Und schon ging der Brief an den Poole Chronicle.
Nach der Veröffentlichung des Briefes beschwerte sich Ms. Thornycroft bei mir. Sie kam kaum vom Telefon weg. Es gab viele Frauen, die eine Göttin werden wollten. Und es gab eine Vielzahl insbesondere von Junggesellen, die auch Mitglied werden wollten. Der Club war eigentlich nicht als Dating-Tool gedacht aber warum nicht? Solange sich die Herren gesittet aufführten und nicht alles anbaggerten, was nicht bei drei auf den Bäumen war, sollte es mir egal sein. Und Witwe Thornycroft hatte ein leichtes Funkeln in den Augen. „Alter schützt vor Torheit nicht“, dachte ich und sagte schmunzelnd zu Abigail Thornycroft: „Abigail, du willst auf die Jagd! Good hunting!“ Und sie meinte nur: „Auf dem Dach liegt Schnee aber im Ofen brennt noch Feuer!“ und lachte. „Na … das kann ja was geben!“, fiel mir dazu nur ein.
Ich warf allerdings ein, dass wir uns die Junggesellen darunter da dann doch zuvor ein bisschen ansehen sollten. Nicht das wir uns da schwer vermittelbare und ggf. gar psychisch auffällige Produkte einer menschliche Resterampe in den Club holten. Abigail stimmte mir zu und wollte diese Aufgabe direkt an mich weiterdelegieren. Aber das unterband ich dann doch sofort. Abgesehen davon, dass ich bezüglich der Herren der Schöpfung gerade so gar kein persönliches Interesse hatte, hatte ich auch keinen Wunsch, den punching-ball für die Bewerber zu geben. Und außerdem hatte ich auch ernsthaft keine Zeit, mich mit den Kerlen zu beschäftigen. Ich war auch sicher, wir würden unter den göttliche Schreckschrauben genügend Freiwillige finden.
Nun aber war sich um das Match gegen Eastbourne Borough zu kümmern. Da gab es dann direkt eine Hiobsbotschaft. Mein neuer Stürmer hatte sich verletzt und fiel aus. Damit war klar, dass wir im Sturm wieder mit „Arminius“ Gillespie und Marvin Brooks auflaufen würden. Bei so einem Gegner war auch das 532 die angesagte Taktik. Damm meldete sich wieder Abdulai Mbell-Baggie, dem man mit typisch trockenem britischem Humor den Spitznamen „Kurfürst Moritz“ gegeben hatte, und bemängelte seine fehlende Spielpraxis. Da hatte er sicher recht aber er passte halt nicht wirklich in das 532. Das war ein echtes Problem. Ich beruhigte ihn damit, dass er in den Pokalspielen Einsätze bekäme, wohl wissend, dass wir in der Qualifikation für den FA-Cup direkt Ebbsfleet auswärts gezogen hatten und wir da natürlich direkt wieder mit 532 auflaufen würden … und es fraglich war, ob wir danach noch im Rennen wären. In dem anderen Pokal-Wettbewerb würden wir zudem auch schnell Gegner bekommen, wo wir lieber 532 spielten, um weiter zu kommen. Aber mir war erstmal kurzfristig Ruhe im Team wichtig. Für das unvermeidbare nächste Gespräch mir dem Kurfürst baute ich auf meinen Charme und ein figurbetontes kurzes Kleid. Naja … nicht wirklich. Im Zweifel würde er halt das Team wohl verlassen und das wäre eigentlich nicht mal eine schlechte Lösung, da wir ihn in unserem System nicht benötigten. So ist das Leben … hart, aber ungerecht, weil er eigentlich ein guter Spieler war.
Dann kam also am WE der Eastbourne Borough FC. Eastbourne Borough lief mit einer merkwürdigen Aufstellung auf, die sich durch Konzentration in der Mitte auszeichnete: Dreier-Kette in der Abwehr, weites lineares Dreier Mittelfeld und ein Angriff mit zwei Stürmern und einem zentralen offensiven Mittelfeldspieler.
Mein Team stellte ich darauf ein, indem mein eigenes Mittelfeld den zentralen Mittelfeldspieler der Boroughs aus dem Spiel nehmen sollte und die Wingbacks über die Flügel mit nach vorne gehen sollten, um die Schwäche des Gegners an den Flanken auszunutzen.
Das Spiel lief dann aber ganz anders als geplant. Eastbourne kam insbesondere über die Flanken, was ich später dadurch stoppen wollte, dass ich die Wingsbacks etwas zurückpfiff. Dagegen kamen wir durch das Übergewicht im Zentrum durch die Mitte gut voran. Aber das sollte sich alle als unwichtig herausstellen. Entschieden wurde das Spiel durch Marvin Brooks, der es schaffte, in der ersten Hälfte der ersten Halbzeit einen „lupenreinen hat-trick“ – so heißt das doch, oder? – auf den Rasen zu legen. Zwei harmlos wirkende Fernschüsse von der Strafraumgrenze und ein Konter führten zu unserer 3:0 -Führung. Ich traute der Führung nicht so ganz, weil sie eigentlich dem Spielverlauf so gar nicht entsprach. Brooks war an diesem Tag nur gnadenlos effizient. Er hatte drei Chancen und nutzte die.
In der zweiten Halbzeit konnte zwar Eastbourne noch auf 1:3 verkürzen. In der letzten Minute schlug dann aber auch noch ein Weitschuss von „Preuße“ Wakefield ein, der abgefälscht wurde und für den Torwart so unerreichbar ins Netz ging Das 1:4 klang beindruckend und so fühlte sich das Team auch. Ich hatte meine liebe Mühe die Euphorie halbwegs zu dämpfen und den Herren wieder Bodenhaftung zu verschaffen. Ich konnte nur hoffen, dass sie jetzt nicht übermütig wurden. Aber gut, bezogen auf unsere Ausgangslage war das ein Luxusproblem.
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war das jetzt ein Heimspiel 4:1 oder ein Auswärtsspiel 1:4 ?!?
Wieder einen Favoriten weggefräst, so langsam sollte Poole ernst genommen werden.
Wann kommen die Jobangebote aus den höheren Ligen?
Wieder einen Favoriten weggefräst, so langsam sollte Poole ernst genommen werden.
Wann kommen die Jobangebote aus den höheren Ligen?
Wenn Ihr Euch die Statistiken anseht, werdet Ihr erkennen, dass das ein sehr glücklicher Sieg war und der Höhe nach unverdient.
Noch ist wohl niemand entlassen worden. Da kommen dann auch keine Angebote. Außerdem können wir nach den Spielmaßstäben auch noch nicht fließend englisch. Das hemmt Angebote zudem. Wir denken, dass Angebote erst nächste Saison kommen.
Zeit für ein paar Floskel-"Weisheiten":
In zwei Wochen fragt keiner mehr, wie der Erfolg zustande kam
Lieber schlecht spielen und gewinnen, als umgekehrt.
Die Tabelle lügt nicht
Die Gegner nehmen euch solange nicht ernst, bis es (für sie) zu spät ist.
:cool:
Party, Presse, Pilcher und Pokale
Mit dem überraschenden Sieg im Rücken erwarteten Robbins und ich gespannt den „Tag der offenen Tür“ von Club und den Göttinnen. Man kann sagen, dass der Club quasi überrannt wurde. Party-Stimmung war angesagt und Robbins musste Nachschub an Godiva-Gin, Tonic und Wermut organisieren, um die durstigen Kehlen zu befeuchten.
Clou des Tages der offenen Tür war ein öffentliches Training. Unter meiner Leitung. Da hatte ich mir etwas einfallen lassen. Nochmals gab es unter meiner Leitung ein Karate-Training. Zunächst wurde Krafttraining betrieben und die Gelenkigkeit geprobt. Dann führte das Team eine Kata, also so etwas wie Schattenboxen, mancher mag das von der Olympiade kennen, vor und lösten zunächst noch etwas Gelächter aus. Zum Schluss hatte ich mir aber etwas Besonderes ausgedacht. Unter das Team hatte ich einen erfahrenen Karateka gemischt, der zum Schluss mit mir Bruchtest durchführen sollte. Wir durchtraten und durchschlugen abwechselnd mit martialischem Geschrei Brettchen, die die Spieler hielten. Danach machten wir eine tiefe Verbeugung vor dem Publikum, das begeistert Beifall klatschte. Vielleicht hatten ja künftige Gegner jetzt mehr Respekt?
Auch die „Göttinnen“ konnten sich vor Zuspruch kaum retten. Allerdings schienen die Damen zahlenmäßig in die Minderheit zu geraten. Man würde beobachten müssen, zu was das führen würde. Am Abend gab es im größten Hotel der Stadt eine Gründungsfeier mit allen Mitgliedern. Mir schien, dass ich zu den jüngeren Mitgliedern gehörte. Witwe Thornycroft taute deutlich auf, wobei der reichlich fließende Gin in jeder Form deutlich mithalf.
MERKE: Stocksteife Briten, die tagsüber und nüchtern die Blaupause für biedere Spießbürger bilden, werden ab 1 Promille zu Partymonstern, vor denen nur noch die entschlossene Flucht hilft.
Die gröhlende Menge beschloss schließlich einen Karaoke-Wettbewerb auszurichten. Abigail schmetterte als Erste in die Menge, dass sie die seven Seas besegelte und jemanden suche, um ihn zu missbrauchen. Das Publikum war ob der Song-Auswahl begeistert. Ihre Stimme war nicht mal schlecht aber so sexy androgyn wie Annie Lennox war ihre Performance dann doch nicht. Sie gab dann das Mikro an „Kassenbrille“ Robbins weiter, der so etwas wie „Satisfaction“ intonierte. Als sich die Darbietung dem Ende zuneigte, sah sich Robbins nach einem neuen Opfer um. Mir schwante Übles. Ich suchte Deckung hinter einem 1,90 Mann mit breiten Schultern und unter Ausnutzung meiner 168cm war ich da trotz Highheels sicher außerhalb des Radars von Robbins. Ich und Singen … nein, da lass ich mich lieber vierteilen. Vorsichtig um meinen Sicht- und Sangesschutz herumspähend konnte ich erleichtert feststellen, dass sich auf Robbins zwei andere Damen als Freiwillige gestürzt hatten und er jetzt damit beschäftigt war, eine auszuerwählen. Ich nutzte die Gelegenheit, mich hier in UK auf Französisch zu verabschieden. Ich musste früh ins Bett, denn morgen stand eine Presskonferenz auf dem Plan, mit Vertretern überörtlicher Medien, wie Guardian, Times und dem BBC.
Am nächsten Morgen sollte es dann zur Pressekonferenz gehen. Die erste Frage, die sich dazu stellte, war: „Was soll ich anziehen?“ Sollte ich sportliche Professionalität heucheln und im Trainingsoutfit erscheinen, also das Klopp-Modell wählen? Oder war ein Business Outfit alà Guardiola angezeigt? Oder sollte ich gar im Keikogi, dem Karate-Anzug erscheinen? Letzteres schloss ich direkt als blöden Show-Effekt aus. Ich entschied mich dann gegen den Trainingsanzug, weil mir das als Anbiederung an den männlichen Fußball erschien. Ich wählte vielmehr ein schwarzes Blazer Dress mit Deep-V-Ausschnitt, doppelreihig geknöpft, das so ca. 2 handbreit über dem Knie endete und dazu schwarze Highheel-Stilettos. Das war direkt ein Statement, dass ich hier nicht als Kampfemanze oder Mannweib zu schubladisieren sei.
Robbins schluckte. „Oh … well … Gudrun, do you think that this is appropriate for a press conference?” Und errötete leicht. Mein Gott, diese Briten … sich abends volllaufen lassen, rumgröhlen und Party machen ist ok, aber ein feminines Outfit ist böse. Dabei hab ich nur B-Cup und es bestand nicht die Gefahr, dass irgendwas herausrutschte. Ich beruhigte ihn und versicherte, dass die Nippel mit Doppelklebeband gesichert waren. „No danger of a nipplegate, Clive!“ Das beruhigte ihn nicht wirklich aber er verstummte und gab den Widerstand auf.
Die Pressekonferenz fand dort statt, wo es gestern auch die Party gegeben hatte. Die Journos waren schon da und ich zelebrierte meinen Auftritt etwas. Ich lief durch den ganzen Saal zum Podium und das Publikum raunte leise. Ich grinste innerlich … Männer halt.
Clive begrüßte alle, stellt mich vor und die verbale Schlacht begann. Es meldete sich zunächst ein Wesen, dass ich letztendlich als weiblich identifizierte, etwas schlanker als Ricarda Lang, leuchtend roter Bürstenhaarschnitt, grobes Gesicht, eine Cargo-Hose mit Pullover und an den Füßen Stiefel tragend. Sie stellte sich als Julia McGinty von der BBC vor.
Julia McGinty (BBC):
„Miss Michalke, warum trainieren sie ein Männer-Team und kein Frauen-Team?“
(mich von oben bis unten geringschätzig betrachtend)
„ Und ist nicht nur das sondern auch Ihre Kleidung eine Verbeugung an das Patriachat und die männliche Vorherrschaft in der Gesellschaft?“
Ich:
(denkend)
„Oh, die Kampflesbe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks … weil ich Geld verdienen will und meine Abfindung wieder zurückbekommen möchte, Schätzchen!“
Sprechend
„Liebe Mrs ….
Julia McGinty (BBC):
„Miss bitte, Mrs. Ist eine Bezeichnung patriarchalischer Zeiten. Das sollten Sie wissen!“
Ich:
(denkend)
„Alles klar!“
Sprechend:
„Oh, ich bitte um Entschuldigung, ich wollte Ihnen nicht zu nahetreten.
(denkend)
„Doch, wollte ich natürlich!“
Sprechend
„Aber dieser Begriff ist doch in den heutigen Zeiten kein Hinweis mehr auf ein Verharren in patriarchalischen Zusammenhängen. Sie könnten doch auch in einer modernen zeitgemäßen nicht-binären Gemeinschaft leben, die verpartnert ist! Man muss halt Begrifflichkeiten modern interpretieren.“
(denkend)
„Bätsch … ich kenne mich in Deinen ideologischen Phrasen besser aus als Du selbst!“
Sprechend
„Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen. Ich finde es gerade als Frau wichtig, sich nicht in rein femininen Biotopen zu bewegen sondern unter Männern und mit Männern zu beweisen, dass Frau beruflich gleichwertig ist bzw. sein kann. Das Führen eines Frauenteams würde insbesondere in patriarchalisch denkenden Kreisen nicht als gleichwertig betrachtet werden. Meine Tätigkeit hier ist also gelebter Feminismus.“
(denkend)
„Nimm das!“
Sprechend
„Und ich kleide mich, wie es mir gefällt. Das ist für mich eine Frage der Emanzipation, dass ich mich nicht verstecken muss. Es kann sein, dass es Ihnen nicht gefällt. Aber mir zum Beispiel gefallen Cargo-Hosen und Pullover nicht und es steht ja auch nicht jedem alles. Ich denke aber, dass nicht nur mir mein Outfit gefällt, oder?“
Zustimmendes Gemurmel im Saal. Klar, deutlich männliche Überzahl und denen gefallen Heels, kurzer Rock und Ausschnitt immer … ok, nicht immer, McGinty in meinem Outfit wäre weniger überzeugend.
McGinty und der BBC hatten erst mal keine Lust auf weitere Fragen. Es meldete sich jemand von der Times, in feinem Tweet mit dunkler Weste und dunkler Krawatte, anscheinend der konservative Kontrapunkt zur McGinty.
Frederick Winterbottom (The Times):
„Sehr geehrte Frau Michalke, Sie sehen also in Ihrem Engagement beim Poole Town FC vor allem ein feministisches Statement?“
Ich:
(denkend): „Das Gleiche nur jetzt andersherum?, Schade, dabei siehst Du mit dem dunklen, graumelierten Haar, den dunklen Augen, dem grauen gepflegten Bart und dem Maßanzug richtig g ….. gut aus.“
Sprechend:
„Sehr geehrter Herr Winterbottom, Nö … also Statement soll es nicht sein. Ich möchte meine Tätigkeit hier eigentlich nicht politisch überladen und reagierte eben nur auf die unterschwellige Kritik, dass eine Frau für Männer arbeite und sich kleide. Ich bin auf keinem Kreuzzug. Ich reagiere nur darauf, wenn man mich politisch vereinnahmen will.“
Frederick Winterbottom (The Times):
„Sie verstehen aber, dass es als politisches Statement gewertet wird?“
Ich:
Sprechend:
„Ich habe verstanden, dass es insbesondere für viele Männer ein Politikum ist. Das wirft dann aber Fragen zu den Herren auf, die das so sehen, weniger zu mir. Ich habe im Job und im Sport immer mit Männern zu tun gehabt, bin da klargekommen und hab mich durchgesetzt. Ich sehe für mich persönlich da keine Besonderheit.“
Frederick Winterbottom (The Times):
„Na, so einfach kann man das nicht abtun. Sie sind die erste Frau, die im professionellen Fußball ein Herrenteam führt und haben keinerlei fußballerische Vorbildung. Sie sind sicher eine ansprechende und erfrischend weibliche Erscheinung, anders als andere hier.“
Gekicher im Saal, McGinty wird rot und kocht.
Frederick Winterbottom (The Times):
„Dass man das aber gleichwohl oder gerade deswegen kritisch sehen kann, sollten Sie nachvollziehen können.“
Ich
(denkend):
„So, Du kleiner Macho, meine Erfolge sind also nicht erwähnenswert sondern nur, dass ich eine Frau bin, nur auf meine Optik abstellend und über die McGinty herziehen; jetzt gibts Haue!“
Sprechend:
„Nun … kommen wir mal auf die Punkte zurück, die Sie eben angesprochen haben. Sie scheinen mich ja intensiv angeschaut zu haben. Ob ich das jetzt gut oder schlecht finden soll, kann ich nicht noch beurteilen. Das scheint Ihnen allerdings wichtiger zu sein als die Tabelle und die Position des Poole Town FC unter meiner Führung zu betrachten. Die erwähnen Sie mit keiner Silbe. Mit dieser Haltung sollten Sie vielleicht besser beim Playboy und nicht bei The Times arbeiten. … oder bei einem Magazin für Frauenmode.“
Gelächter im Raum; Winterbottoms Gesicht verdüstert sich nach dem „Magazin für Frauenmode“.
(Denkend):
„Langer Finger, Bursche, ich zeig Dir den langen Finger, auch wenn Du noch so blendend aussiehst!“
„Ich denke, der Erfolg des Poole Town FC bislang, ist die praktische Antwort auf Ihre theoretische Frage. JA … ich sehe da kein Problem drin. Mein bisheriger Erfolg gibt mir da Recht. In einem Team muss nicht jeder alles können. Und der Manager eines Fußballteams muss vor allem taktische und strategische Fragen beantworten und Entscheidungen im Risikomanagement treffen. Das sind alles Fragen und Entscheidungen, die ich als Unternehmensberaterin kenne und beherrsche.“
Im Saal zeigt jemand auf.
Ich
Sprechend:
„Ja bitte“
William Arbuthnot (Guardian):
„Frau Michalke, Se sind starken Anfeindungen aus der Fan-Szene gegnerischer Vereine ausgesetzt. Viele verwenden anstößige Schimpfworte gegen Sie. Ist dies ein Symbol für eine im Kern noch rückständige Gesellschaft?“
Ich
(denkend):
„Will eigentlich wirklich keiner Fragen zum Club, der Mannschaft und den Spielen stellen? Passt Euch wohl nicht, dass es wie am Schnürchen läuft, hm?“
Sprechend:
„Männer halt, denke ich. Viele denken mit dem Teil zwischen den Beinen und das färbt halt auf die Gedanken ab, die sie sich machen. Ich denke, Fußball-Fans mögen eine körperbetonte Sportart und da kreisen die Gedanken vor allem um den Körper und seine Funktionen. Das nehme ich nicht ernst.
In Richtung Winterbottom schauend uns süßlich lächelnd
„Überraschenderweise scheint diese Fokussierung auf den Körper aber nicht nur bei den Fans zu bestehen sondern teilweise auch bei den Medien.“
Gelächter im Raum, Winterbottom wird im Gesicht etwas rötlich, ob Wut oder Scham ist nicht zu beurteilen.
Ich:
„Da ja von den Anwesenden zum Team, den Spielen, den Erfolgen, dem Tabellenstand und dem nächsten Auswärtsspiel gegen Truro keinerlei Fragen gestellt werden, hat sich der Zweck dieser Presse-Konferenz wohl bereits erfüllt. Ich verabschiede mich damit, ich hab noch ein Spiel vorzubereiten und weitere Fragen können Sie ja an Clive richten. Auf Wiedersehen!“
Sprachs und verschwand durch die die erstaunt schweigende Journaille.
Ich hatte ja tatsächlich noch das Spiel gegen Truro vorzubereiten. Der Gegner war schwächerer Natur und wurde wie wir als Abstiegskandidat gehandelt. Bedeutete das, dass die genauso gut wie wir waren? Aber die „pundits“ konnten sich ja nicht immer irren und zudem hatte Truro bislang seinen Ruf eher untermauert, indem sie am Tabellenende herumkrebsten
Die Aufgabe bestand vor allem darin, dem Team anzumerkende Überheblichkeit und laissez faire auszutreiben. Ich war mir nicht sicher, ob das gelang, denn die Blicke und Bemerkungen der Spieler waren eher als „Jaja“ im Sinne von LMAA zu werten. So ging ich etwas auf Sicherheit und lies im bewährten 532 auflaufen. Allerdings rotierte ich etwas in der Aufstellung, Walker lief im Abwehrzentrum auf zusammen mit „Vagr“ Tallack“ und „Komischer Kunde“ Cooper, „Ajax“ Spetch pausierte und statt Brooks brachte ich Devlin als zweiten Stürmer. Außerdem spielte Petefer. Ich hatte das kommende schwere Pokalspiel gegen Ebbsfleet im Kopf und wollte da mit dem besten Team ausgeruht erscheinen. So nahm auch Kapitän „Oerty“ Whisken zunächst auf der Ersatzbank Platz. Im Mittelfeld hatte ich nicht viel Alternativen. Da konnte bis auf Petefer nicht gewechselt werden.
So fuhr ich mit dem Team ins hübsche Cornwall, die Gegend an der englische Südspitze, in denen immer die Pilcher-Romane spielen und gedreht werden. Der Ort war niedlich mit einer neugotischen Kathedrale, dem Stil, der mir so gefällt.
https://abload.de/img/trurosfdi5.jpg (https://abload.de/image.php?img=trurosfdi5.jpg)
https://abload.de/img/trurostadionegfxw.jpg (https://abload.de/image.php?img=trurostadionegfxw.jpg)
13.09.2016 19:45
Truro
Stadium Treyew Road
Das Spiel wurde fast so wie befürchtet. Zunächst überraschte Truro mit einer recht angriffslustigen Aufstellung, nämlich einem 433 mit drei zentralen Stürmern. Dagegen war das 532 genau richtig. Wir erspielten uns eine Menge Chancen, die aber alle samt und sonders vergeigt wurden. „Arminius“ Gillespie geruhte sich ein Formtief zu gönnen. In der Halbzeitpause, in der ich etwas lauter wurde, nahm ich ihn raus und ersetzte ihn durch Brooks. Das Spiel wurde nicht wirklich besser, denn Brooks spielte noch schlechter als Gillespie. Man baute zwar eine gewisse optische Überlegenheit auf aber das wars dann auch schon.
Walker in der Abwehr machte wieder mal eine schlechte Figur. Das fehlte noch, dass er Mist baute und wir uns ein Tor einfingen. So ersetzte ich ihn in der 60. Minute durch „Oerty“ Whisken. In der 68. Minute gab es dann einen Freistoß für uns am gegnerischen Strafraum. Devlin nahm sich den Ball und da fiel mir auf, dass ich gar keinen Schützen bestimmt hatte. Bevor ich was rufen konnte, schoss Devlin … und versenkte den Ball unhaltbar im Lattenkreuz.
0:1 Steve Devlin (68. Minute)
Besser oder sicherer wurde das Spiel nicht. Truro kam etwas auf, aber nicht zu ernsthaften Chancen. 10 Minuten später gab es eine Ecke für uns. Die Ecke wurde vorschriftsmäßig flach nach hinten in den Strafraum gegeben, wo der gerade eingewechselte Jamie „Ritter Kunz“ Gleason stand und den Ball unhaltbar ins Netz beförderte.
0:2 Jamie „Ritter Kunz“ Gleason (78. Minute)
Damit war der Widerstandwille von Truro gebrochen und das Spiel plätscherte zu Ende. Wir hatten uns zum Sieg gequält. Egal, weitere drei Punkte gegen den Abstieg und für den Nacktritt von Willy Willoughby. Die Gedanken waren aber bereits beim Pokalspiel. Sollte ich das Team wegen nachlässigen und selbstzufriedenen Spielweise zur Ordnung rufen oder loben? Gegen Ebbsfleet wären sie sicher nicht überheblich und da war Selbstbewusstsein in großen Gebinden erforderlich. Ich meckerte also nicht sondern lobte nur sehr verhalten.
So viel sei schon mal verraten ... der kommende Pokal-Fight sollte alles von einem klassischen Drama haben ... .
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Ritter Kunz
12.07.23, 10:47
Yea, Unser erstes Tor (wenn Wir nicht irren). Auf dass noch viele weitere folgen mögen :prost:
Sind Wir eigentlich immer noch gesperrt oder einfach nur zu schlecht, um wieder aufgestellt zu werden? :shy:
Sind Wir eigentlich immer noch gesperrt oder einfach nur zu schlecht, um wieder aufgestellt zu werden? :shy:
Wir denken, Ihr war da noch gesperrt. Wenn wir das recht erinnern - unser Spielstand ist zurzeit Januar 2017 - spielt Ihr danach im Wechsel aber regelmäßig. mal im Mittelfeld, mal in der zentralen Abwehr. Ihr seid ganz jung (19 meinen wir) und Euch gehört die Zukunft in Poole ... wenn wir die Leihe verlängern können. Kaufen werden wir Euch wohl nicht können.
Kurfürst Moritz
15.07.23, 00:26
Wir würden ja gerne Unseren Namen ändern und damit Unsere Spielposition.
Auf der Bank ist es nicht allzu bequem...
Hey Trainer, gibts da irgendeine Möglichkeit?
Da haben wir später ein junges Sturmtalent eingekauft .... den werden wir umbenennen und Bagie wieder vom Spitznamen befreien.
Dieser AAR ist für die Wahl zum AAR des Quartal II/2023 nominiert!
Abmarsch ins Wahllokal!!!
https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31424
Der Teufel trägt Ede & Ravenscroft
Die nächste Woche sollte noch ein Nachspiel wegen der Pressekonferenz geben. Zunächst wolle mich Clive Robbins sprechen. Er war über meinen Auftritt bei der Konferenz enttäuscht. Er fand es suboptimal, sich gleichzeitig mit BBC, The Times und den Guardian anzulegen. Und der Star mochte mich ja eh schon nicht. Nun ja … ich fand ja eigentlich meine Antworten auf den roten Pumuckel, den schönen Macho von der Times und dem Langweiler vom Guardian eigentlich rhetorisch gelungen. Aber Clive war so gar nicht der Vertreter des „Lieber einen Freund verlieren als eine Pointe verschenken“. Wenn ich so nachdachte, war es ja vielleicht in der Tat keine gute Idee, sich direkt mit den Medien aller Schattierungen anzulegen. Ich versprach Clive, künftig weniger aggressiv und verbindlicher zu sein.
Zunächst aber veröffentliche der BBC eine feature über den Poole FC und mich von jener Julia. Offenkundig hatte ich etwas Wirkung erzielt, denn der Tenor war, dass das ein interessantes Experiment sei und im Falle des Gelingen, auch in dieser Domaine die Gleichwertigkeit der Frau eindrucksvoll bestätigt sei. Aber natürlich wollte sie sich nicht festlegen und stellte in Frage, ob ich die Richtige für diese Aufgabe sei, denn es mangele mir an der rechten feministischen Überzeugung, da ich ja doch noch von patriarchalischen Verhältnissen geprägt sein, wie mein auf männliches Wohlwollen hingestylter Auftritt belegt hätte. Man müsse abwarten. „Okeeeh“, dachte ich: „Hätte auch schlimmer kommen können!“ Und ja, ich war und bin eitel und gefalle gerne und schiele da eher auf Herren als auf Damen. Und? Der Guardian lamentierte vor allem über sexualisierte verbale Gewalt der Fans und sah da ein gesellschaftliches Problem, das ich durch mein Outfit noch befeuert hätte. Natürlich dürfe ich rumlaufen wie ich wollte ABER ich hätte damit Klischees des Machismus gerade in der Männerwelt des Fußballs bedient. Na klar … klassische Täter-Opfer-Umkehr.
Von der Times war noch nichts zu lesen. Das hatte auch einen Grund, wie sich kurze Zeit später zeigen sollte. Ein paar Tage nach der Pressekonferenz klingelte nämlich mein Telefon. Am anderen Ende war Frederick Winterbottom, seines Zeichen Redaktionsmacho in der Sportredaktion der Times und bei der Pressekonferenz aufgefallen durch sein ansprechendes Äußeres einerseits und unangebrachten Komplimente zu meinem Äußeren andererseits. Instinktiv griff ich fester zu und wollte in den Krawall-Modus gehen. Da hörte ich in mir nochmals die mahnenden Worte von Clive, es sich nicht mit allen zu verscherzen. „Disziplin, Gudrun, Disziplin“, sagte ich mir, schluckte und säuselte in das Telefon:
„Ach, der Herr von der Times. Das ist aber eine … nette … Überraschung. Was kann ich für Sie tun?“ „Baah“, dachte ich. „Böse Falle, Du blöde Kuh hast ihm direkt den Einstieg für weitere blöde Bemerkungen wie „Ach, da kann ich mir viel vorstellen etc.“ gegeben, und biss mir vor Ärger auf die Lippe. Winterbottom schlug aber nicht in der Kerbe, sondern war friedlich gestimmt. „Ja, Miss Michalke, Sie könnten mir in der Tat einen Gefallen tun, nämlich ein Exklusiv-Interview mit mir. Wissen Sie, die Pressekonferenz ist ja nun nicht so gelaufen, wie ich mir das eigentlich dachte und ich räume ein, da eine gewisse Mitschuld zu haben, in dem ich mich habe ablenken lassen. An der Ablenkung haben Sie aber gehörigen Anteil gehabt und ich habe mich nicht als Einziger ablenken lassen, kann ich nur zu meiner Entschuldigung vorbringen. Ich bitte, mir meinen Faux Pax zu verzeihen und würde Sie dazu gerne morgen Abend ins Guildhall Tavern einladen, um mit Ihnen etwas über Sie und Verein zu sprechen, auf Kosten der Times natürlich. Sie mögen doch seafood?“
Ich musste innerlich schmunzeln. Nicht ungeschickt, der Herr. Nutzte seinen Bemerkungsfehltritt, um mit mir essen zu gehen. Rein beruflich, natürlich … ins beste Restaurant von Poole … rein beruflich natürlich. Ich hörte wieder Clive in meinem Hinterkopf und dachte. „Gudrun, Du kannst jetzt die Beziehung zur Times verbessern, das kann nicht falsch sein. Ja, er scheint, ein kleiner Macho zu sein aber er scheint sich auch benehmen zu können, wenn er will, Du musst etwas Werbung für Dich und den Club machen und hässlich ist er ja nun weiß Gott auch nicht. Es gibt schlimmere Abendeinladungen.“ „Ja, ich nehme gerne an, Mr. Winterbottom“, gab ich zurück in einem geschäftsmäßigen Ton und fügte noch an. „ Wenigstens ein Medienmensch, der sich auch mal um die sportliche Seite kümmern möchte.“
„Darf ich Sie abholen?“ „So“, dachte ich, „möchtest Du meine Adresse herausfinden? „Nein nein, das ist nicht notwendig, wir treffen uns im Restaurant,“ versuchte ich das abwehren. Er blieb aber hartnäckig. „Sie wohnen doch in der Pension von Abigail Thornycorft, nicht wahr? Das ist doch 6 Macaulay Road, das wäre kein Problem für mich, ich bin den ganzen Tag in Poole.“ . „Gut, Sie sind offenkundig bestens über mich informiert,“ gab ich nach, denn weiter ablehnen wäre jetzt unfreundlich und würde verbockt und zickig wirken. „Natürlich“, meinte er: “ich wäre ein schlechter Journalist, wenn ich nicht recherchieren würde. 19:00?“ „Ja, das passt gut, danke“, erwiderte ich. „Ich freue mich sehr. Bis dann“, beendete er das Telefonat. „Böööh“, dachte ich anschließend. „Das hört sich gefährlich an. Wenn die Geschichte mit meiner Kündigung hochkommt, könnte es für mich übel aussehen. Ich muss auf dem Kiwief sein,“ überlegte ich mir: „Das wird nicht entspannend.“
Schnell brach der nächste Tag an. Ich wiederum recherchierte Winterbottom. Er schien eine schillernde Figur zu sein. Stammte aus einer uralten und steinreichen Familie, war aber wohl so etwas wie das schwarze Schaf, da er nicht in das Familienunternehmen eintrat, als zweiter Sohn nicht den Titel erben würde, eine militärische Laufbahn bei den Royal Marines abbrach und schließlich Sportjournalist wurde. Regelmäßig tauchte er in den Klatschspalten mit irgendwelchen Skandälchen auf, die sich meist in Nachtclubs und um seine weiblichen Begleitungen, die häufig wechselten, drehten. „Aha“, dachte ich: „Gudrun, altes Mädchen, Du stehst auf seiner To-do-Liste. Das wirst Du ihm versalzen!“ Aber dann fiel mir wieder Clive mit seinem Dackelblick ein. „In Deiner betont sarkastischen Art mit der Du sonst Machos und Womanizer abfertigst, wohl nicht, das gibt dann eventuell schlechte Presse in der Times. Mmmmmmh, das wird ein anstrengender Abend, so gar nicht chillig!“
Ich warf mich in Schale und entschied mich für ein bordeauxrotes rückenfreies Cocktailkleid mit einem bis and die Schultern reichende Scoop-Ausschnitt, endend eine Handbreit über dem Knie, mit durchbrochener Lotusblatt-Stickerei. Das gab Einblicke, ließ aber nichts erkennen, war dem Anlass und dem Ort angemessen und nicht frivol. Ich wollte ihn ja nicht noch ermuntern. Dazu gab es dann High-Heel-Sandalen auch in bordeauxrot und eine dunkle durchsichtige Strumpfhose. Schließlich legte ich „Kriegsbemalung“ an, wie das der Ex zu nennen pflegte. Aber auch da war Dezenz das Motto des Tages, etwas Rouge, kein leuchtender Lippenstift und auch beim Lidschatten ließ ich Zurückhaltung walten.
Dann war es auch schon 19 Uhr und pünktlich wie die Maurer dröhnte draußen vor der Pension ein PS-starker Motor. Ich schaute aus dem Fenster und sah ein dunkelgrünes Aston Martin DB 11 Coupè halten, aus dem Winterbottom im Smoking mit übergeworfenem Mantel ausstieg. Dann klingelte es schon und ich begrüßte ihn. Er sah gut aus. Der Smoking saß wie angegossen und stand ihm in dem klassischen Schwarz gut. Soweit ich das erkennen konnte, hatte er eine sportliche Figur, breite Schultern, etwas längliches, kantiges Gesicht, mit kräftiger Nase und etwas buschigen Augenbrauen über den grünbraunen, leicht länglichen Augen. Die Wangen und das Kinn waren von einem kurz gehaltenen und gepflegten schwarzgrauen Bart bedeckt. Das schwarze graumelierte Haupthaar trug er kurz ohne modischen Scheitel oder Undercut. Ein modischer Wellenreiter schien er also nicht zu sein. Wahrscheinlich betrieb er als Sport-Journo auch irgendeinen Sport und hatte daher die breiten Schultern und die kräftige Brust, die das Hemd einen Hauch spannte. Vielleicht vom Rudern. Das würde ja zu einem snobistischen Upperclass-Mann aus UK passen, Cambridge oder Oxford. In dem übergehängten Mantel war das Wappen einer Schneiderei zu erkennen. „Ede & Ravenscroft“ las ich, eine berühmte Maßschneiderei der Savile Road für die Schönen und Reichen in London. Ja, genau, ganz passend zum Auto.
Winterbottom schaute mich an, schmunzelte und lächelte dann: „Gudrun, Sie machen es mir aber schwer, den Fehler von der PK nicht zu wiederholen! Da es jetzt aber keine PK mit Kollegen ist, denke ich, ist es nicht verkehrt anzuerkennen, dass Sie heute Abend absolut atemberaubend aussehen. Die Farbe Ihres Kleides steht Ihnen sehr.“ Ich musste lächeln und bedankte mich freundlich. Der Don Juan in ihm konnte es nicht lassen aber diesmal hatte er das Kompliment elegant verpackt und es passte zu Gelegenheit. Und ich musste ihm ja nicht sagen, dass das Kleid ein Sonderangebot von H & M war, hier H & M, da Ede & Ravenscroft. Das hatte was von Aschenputtel.
Ich stieg ein, setzte mich auf den Beifahrersitz und er fuhr los. Bald hatte er das Restaurant erreicht, das mitten in der Stadt lag. Ganz nach altem Stil, hielt er mir die Tür auf, sprach dann mit dem Kellner, der ihn wohl persönlich kannte und uns dann zu unserem Tisch führte. Ganz altertümlich rückte er mir den Stuhl zurecht und ich bekam ein bisschen das Gefühl, in einem Roman von Jane Austin zu sein. Hachja, sehr schön, das sprach Frau an, jedenfalls mich, die trotzt aller nach außen gekehrten Burschikosität und Emanzipation einen starken femininen Kern hatte. „Gudrun“, dachte ich mir: „Entspann Dich nicht zu sehr, er lullt Dich gerade ein!“
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Das stilvolle Restaurant erstrahlt in sanftem Licht und verlieh dem Ganzen eine kaum zu leugnende romantische Atmosphäre. Er empfahl ein Menü aus der Karte. Ich meinte nur: „Mein Englisch ist nicht gut genug, um alles zu verstehen. Ich kann Ihnen Unternehmensstrategie und Marketing-Maßnahmen auf Englisch erklären, wie jetzt Fischsorten im Englischen heißen, weiß ich allerdings nicht. Ich stürze mich einfach mal ins Abenteuer und folge halbblind Ihrer Empfehlung, Frederick.“ Winterbottom schmunzelte und merkte an: „Wunderbar, ich hätte nicht gedacht, so schnell Ihr Vertrauen zu gewinnen!“ Darauf musste ich ihm etwas zurückgeben: „ Bei der Menue-Auswahl in Ihrem Pooler Lieblingsrestaurant, Frederick, nur da.“ „Wie enttäuschend“, meinte er: „ Aber woher wissen Sie, dass das hier mein Lieblingsrestaurant ist?“ „Na .. nicht nur Sie recherchieren, ich auch!“ Er schaute mich verwirrt und etwas unsicher an: „Wie haben Sie denn meine kulinarischen Liebhabereien herausbekommen?“ Ich lachte: „Gar nicht, aber der Maitre de Plaisiere am Eingang war so freundschaftlich, dass konnte hier nur Ihr Stammrestaurant sein.“ Winterbottom lächelte zurück: „Und ich hatte schon gehofft, Sie würden mich stalken. Was wissen Sie denn sonst noch über mich?“ Sehr schön, dachte ich, jetzt gibt es die volle Breitseite, um sein zwar amüsantes aber etwas zu routiniertes und ambitioniertes Flirten zu begrenzen: „Schwarzes Schaf der Familie, abgebrochene Offizierslaufbahn, abgebrochenes Studium, Liebling der Klatschpresse und wechselnder Begleiterinnen, arbeitet hochmotiviert und erfolgreich am Ruf als Playboy!“ Das schien ihn aber nicht sehr zu beeindrucken. „Ja, ich merke, Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht. Dann sind Sie ja gewarnt.“ Einen kurzen Moment verharrten seine Mundwinkel ohne Lächeln und ein etwas melancholischer Ausdruck huschte über sein Gesicht, der aber sofort wieder verschwand.
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Der Kellner kam und fragte nach unseren Bestellungen, die Winterbottom mitteilte. Dann wandte er sich wieder mir zu. „Wissen Sie, Sie haben mich mit dem Poole Town FC ziemlich überrascht. Ich muss zugeben, dass ich ein Debakel erwartet hatte, denn ich ging davon aus, dass sich das Team von einer Frau nichts sagen lassen würde. Ich bin von Ihren Managementfähigkeiten beeindruckt, Gudrun. Das ist zwar nur die 6. Liga aber die habe Sie ziemlich aufgemischt. Sie sind selbst bei uns in der Redaktion in London Tagesgespräch. Ich werde übrigens zum Pokalspiel gegen Ebbsfleet im Stadion sein.“ „Naja“, erwiderte ich, Bescheidenheit heuchelnd. „Es war wirklich eine Teamleistung. Die Spieler und Mitarbeiter haben hart gearbeitet und wir können uns glücklich schätzen, positive Ergebnisse erzielt zu haben. Wichtig ist wohl vor allem, die richtige kämpferische Einstellung der Spieler, die nichts zu verlieren haben und alles geben.“ Winterbottom zog eine Augenbraue hoch, was very British wirkte. „ Aber erzählen Sie mir, Gudrun, wie kam es, dass eine ehemalige deutsche Karateka und Unternehmensberaterin einen Fußballverein leitet, und das ausgerechnet in England?“
So, jetzt begann der ungemütliche Teil des Abends. Ich tat selbstsicher und lachte vorgeblich amüsiert: „Nun, das Leben kann unerwartete Wendungen nehmen, nicht wahr? Ich denke, ich habe eine Gelegenheit gesehen, meine Fähigkeiten und meine Leidenschaft für Führung zu kombinieren.“ Es war klar, das würde ihn kaum zufriedenstellen können. Er machte ja keinen dummen Eindruck. Und so fragte er auch sofort nach: “Aber Sie hatten keine Erfahrung mit Fußballmanagement, richtig? „Das stimmt“, meinte ich: „Fußball war für mich relativ neu, aber ich glaubte an meine Fähigkeit, Sportler zu motivieren und zu trainieren. Manchmal kann eine neue Perspektive den entscheidenden Unterschied machen.“ Winterbottom grinste: „ Sie glauben also an unkonventionelle Methoden?“ Da hakte ich schnell ein: „Oh, absolut. Ich finde, dass sie zu überraschend erfolgreichen Ergebnissen führen können.“ „Schön schön“, erwiderte er und kam jetzt genauer aufs Thema, das wiederum wohl weniger der sportliche Erfolg sein sollte. „Ich habe in Erfahrung gebracht, dass Sie bei Ihrem früheren Arbeitgeber „in gegenseitigem Einvernehmen ausgeschieden“ sind nachdem Sie dort auf dem Sprung zum Partner waren. Sowas weckt meine Neugier und zumeist trennt man sich einvernehmlich, wenn es Ärger gegeben hat. Was war denn der Grund für diese „einvernehmliche“ Trennung?“ Pffff, glaubte er wirklich, ich wäre nicht präpariert? „Na, wenn Sie recherchiert haben, werden Sie auch herausbekommen haben, dass ich frisch geschieden bin. Ich habe mich vollkommen neu aufgestellt, in jeder Hinsicht. Wie Sie richtig angemerkt haben, stand im Raume, ob ein Kollege von mir oder ich Partner werden sollte. Für mich enttäuschend hat man sich für den Kollegen entschieden. Da nicht davon auszugehen war, dass alsbald eine weitere Partnerposition zu besetzen war, nahm ich das zur Gelegenheit mich selbständig zu machen. Das kommt mir auch mit meinen Kindern entgegen, da ich so vollkommen selbstbestimmt arbeiten kann. Die Kinder sind noch in Deutschland und werden dann nachkommen, wenn ich hier Fuß gefasst habe. Zurzeit passen meine Eltern auf sie auf. Zweisprachigkeit wäre dann ein enormer Vorteil für sie. Es gab dann den Kontakt zu Clive Robbins, den ich schon vorher kannte, und diese Gelegenheit für mich, für die Royal Distilleries und den Poole FC zu arbeiten.“
„Soso“, meinte Winterbottom, anscheinend nicht sehr überzeugt. „Aber warum hat man den Kollegen Ihnen vorgezogen, Gudrun? Was waren die Gründe?“ Winterbottom bohrte weiter und hatte den Braten gerochen. „Das, Frederick, müssen Sie meinen damaligen Chef fragen. Der kann das sicher besser als ich erläutern, die ich da sicher keine neutrale Meinung zu habe. Aber Sie wollten mich doch eigentlich zum Poole Town FC und unseren Erfolg befragen. Mir scheint, Sie weichen wieder vom Thema ab?“ „Bätsch“, dachte ich. „Kannst ja Dr. Behringer anrufen. Der wird sicher nicht davon sprechen, dass seine Beraterfirma angeblich durch mich einen Job versemmelt hat. Und komm jetzt wirklich mal zum eigentlichen Thema!“
Winterbottom wechselte das Thema und kam zurück zum Fußball. Und er konnte natürlich, Womanizer der er war, das Flirten nicht lassen. „Gudrun, ich muss schon sagen, ich bin über Ihren Erfolg ziemlich enttäuscht“, fing er an. „Warum das“, fragte ich erstaunt zurück. „Kränkt das Ihre männliche Seele?“„Na, ist das nicht klar? Ich würde lieber Sie als Willoughby durch Poole reiten sehn!“ Ich musste lachen: „Achso … ok, das kann ich Ihnen nicht mal übelnehmen.“ Dann aber benahm sich Winterbottom wieder und wir redeten über Poole und den Erfolg.
Es wurde dann doch noch ein angenehmer Abend, der recht spät wurde. Weit nach Mitternacht brachte er mich zur Pension und verabschiedete sich. Ich ging recht beschwingt ins Bett. Im Großen und Ganzen hatte er sich benommen und auch die Verabschiedung war in keiner Weise klebrig. „Eigentlich war es doch ein sehr schöner Abend wie ich ihn schon lange nicht mehr hatte“, dachte ich beim Einschlafen. Und dann noch: „Gudrun, lass Dich nicht um den Finger wickeln!“
Beinahe ein klassisches Drama
Es stand also das Spiel um den Einzug in die 2. Qualifikationsrunde für den FA-Cup, des berühmtesten Pokalwettbewerbes der Welt statt. Wir, also das Team, Clive und ich, hatten Ebbsfleet in einem Auswärtsspiel gezogen, wie sich der geneigte Leser vielleicht erinnern mag. Für die, die sich nicht erinnern, habe ich es noch mal erwähnt. Und um die Situation zu erläutern … in der wirtschaftlichen Planung war das Erreichen der 2. Runde eingepreist. Ebbsfleet aber war der Platzhirsch der Liga hier. Sie waren fast sofort auf der Pole Position, jedenfalls immer im Bereich der Plätze für die Aufstiegsrunde zum Schluss der Liga, und von den Experten auf Platz 1 gesetzt. Das Bayern München der 6. Englischen Liga sozusagen. Das erste Ligaspiel war gegen genau diesen Gegner auswärts und hatte ein epochales 3 zu 3 gebracht. Aber nochmal würden die uns sicher nicht unterschätzen. Ausscheiden war eigentlich zu erwarten. So sahen es auch unsere Fans, von denen nur 19 mit nach Northfleet, der Heimat des Ebbsfleet FC, fuhren.
Gleichwohl, das Stadion war mit 1.003 zahlenden Gästen, recht gut besucht. Auch Frederick Winterbottom war da, saß unter dem Tribünendach und lächelte mir zu. Ich lächelte zurück.
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Stonebridge Stadium, Northfleet
17.09.2016 15:00 Uhr
Das Spiel begann und Ebbsfleet hatte Anstoß. Es zeichnete sich bald ab, dass Ebbsfleet sehr offensiv aufgestellt war und die Sache wohl zu Hause schnell entscheiden wollte. Sie liefen nämlich mit einem 433 und drei zentralen Stürmern auf. Dagegen war mein 532 genau das Richtige und ich hatte auch eine sehr defensive und langsame Taktik gewählt, um das Glück nicht zu strapazieren und Gegentore zu vermeiden. Das ging zunächst nicht auf und das Glück musste uns helfen. In der 3. Minute wurde nämlich Elford-Alliyu in unserem Strafraum durch einen langen Ball freigespielt, lief noch ein paar Schritte und schoss. „Wittmann“ Hutchings streckte sich, kam aber nicht mehr an den Ball, der glücklich die Latte traf und dann ins Feld wegsprang.
Danach zeigten beide Teams erheblichen Respekt voreinander. Gefahr entstand nur bei überraschenden Ballverlusten und schnellen Kontern oder bei Ecken sowie Freistößen. In der 8. Minute gab „Ritter Kunz“ Gleeson eine Ecke in den Rückraum, die über „Ajax“ Spetch auf „Arminius“ Gillespie und von dem an „Preuße“ Wakefield weitergeleitet wurde. Dessen Schuss ging aber harmlos am Tor vorbei.
In der 21. Minute kam Elford-Alliyu ähnlich wie in der 3. Minute zum Schuss. Der Schuss ging aber harmlos über die Latte. In der 38. Minute konnte „Ajax“ Spetch auf unserer linken Seite einen gegnerischen Angriff abfangen und einen Konter starten. „Arminius“ Gillespie erreichte den Pass. Dribbelte sich in den Strafraum. Sein Schuss blieb aber harmlos und konnte vom gegnerischen Torwart problemlos abgewehrt werden.
Danach schalteten sich die beiden Team mehr oder weniger gegenseitig aus. Beide Abwehrreihen waren höchstkonzentriert bei der Sache und da auch beide Mittelfelde eher unterdurchschnittlich agierten, entstanden keine wirkliche Chancen mehr. Bemerkenswert war nur noch, dass „Managarm“ Granger nach seine langen Sperre erstmalig wieder eingewechselt wurde und die Schlussviertelstunde spielte. Ich konnte mich zu einer Großoffensive zum Schluss nicht durchringen, da ich vor dem einen gelungenen gegnerischen Konter Angst hatte und ich mir das für die Verlängerung aufsparen wollte. Dazu kam es aber gar nicht. Wie mich mein Trainer aufklärte, gab es jetzt ein Rückspiel bei uns. Hm …das hatte ich dann taktisch wohl versemmelt. Man konnte aber gleichwohl zufrieden sein. Das Team hatte seine Klasse durch ein erneutes Unentschieden auswärts beim Titelaspiranten bewiesen und standgehalten. Mehr war nicht wirklich zu erwarten gewesen. So gab es nochmal Geld und wir hatten die Chance, jetzt zu Hause ein bisschen besser abzuschneiden und vielleicht doch Ebbsfleet aus dem Pokal kegeln zu können.
Nun war erstmal Regeneration und Psychologie angesagt. Ich spielte die „Wir haben nichts zu verlieren, die aber alles“ – Karte. Es schien zu greifen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie doch schon ein bisschen zu sehr hofften, gewinnen zu können und etwas verkrampften. Man würde sehen. Finanziell dürften wir aber faktisch mit dem Rückspiel unser Minimalziel im Pokal erreicht haben. Clive offenbarte mir die aktuellen Zahlen und danach wäre ein Weiterkommen wirklich wichtig. Wir fuhren bislang einen Verlust ein und der dürfte sich noch weiter erhöhen. Sparen konnte man eigentlich nicht mehr. Die Frage war, wie hoch das Platzierungsentgelt zum Schluss der Liga war. Ich gab den Rest meiner Abfindung und so konnten wir das Budget etwas erhöhen. Wie dem auch war, eigentlich wäre es wichtig, in den Pokalwettbewerben überzuerfüllen. Der finanzielle Rahmen war sehr eng.
Das Rückspiel würde bis zur Entscheidung gehen, also erst Verlängerung und dann Elfmeterschießen. Wir trainierten Elfmeterschießen. Das Team erwies sich dabei als „very British“. Elfmeter schießen schien eine technische Disziplin zu sein und ich erlaube mir, den geneigten Leser daran zu erinnern, dass wir hier in der 6. englischen Liga sind und da Technik nicht so die Kernkompetenz ist. So auch beim Elfmeterschießen. Und dann eben Engländer, die ja traditionell in dieser Disziplin schlecht sind. Tröstend war allenfalls, dass die Gegner auch Engländer waren. Ich hoffte, dass Ebbsfleet da noch traditioneller als mein Team war.
Am folgenden Mittwochabend gab es dann das Rückspiel um eigenen Stadion gegen Ebsfleet. Vom Gegner erschienen 96 eigene Fans. Insgesamt füllte sich der Tantam Ground mit 1.132 Fans, was für Pooler Verhältnisse gut war.
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Tantam Ground, Poole
21.09.2016 19:45
Mein Team hatte Anstoß. Das Spiel entwickelte sich zunächst wie das Hinspiel. Ebbsfleet hatte auch wieder das 433 gewählt. Wir hielten mit dem 532 in defensiver Ausrichtung dagegen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und da der Vater der Porzellankiste unbekannt ist, war selbst die Mutter noch nicht vorsichtig genug.
In der 18. Minute gab es die erste Chance. „Taurus“ Lindsay spielte einen Freistoß hoch in den gegnerischen Strafraum auf „Arminius“ Gillespie, dessen Kopfball abgewehrt wurde. Der Nachschuss ging ungefährlich neben das Tor.
Eine ähnliche Situation gab es in der 24. Minute für mein Team. Wiederum gab Tonkin einen Freistoß als Flanke hoch und weit in den gegnerischen Strafraum. „Arminius“ Gillespie war sträflich ungedeckt und konnte ungehindert den Ball ins Tor köpfen. 1:0 für uns! Hurrah! Sollten wir den haushohen Favoriten besiegen können? Aber noch waren mindestens 66 Minuten zu spielen. Wir spielten weiter wie bisher.
24. Minute 1:0 Richard „Arminius“ Gillesepie
Ebbsfleet sammelte sich nach dem Schock, setzte uns dann aber unter Druck. Wie im Hinspiel waren aber eigentlich nur schnelle Konter gefährlich. „Arminius“ Gillespie verlor am gegnerischen Strafraum den Ball. Ebbsfleet reagierte gut und schnell. Sie spielten den Ball ganz lang und weit in das Zentrum unserer Hälfte. Elford-Alliyu ergatterte den Ball und sprintete los. Er ließ Walker keine Chance, hänge ihn ab, um dann „Wittmann“ Hutchings das Nachsehen zu geben
33. Minute 1:1 Lateef Elford-Alliyu
Kurz vor der Halbzeit gab es nochmals für uns eine Chance nach einem Tonkin-Freistoß, den „Arminius“ Gillespie vorbeiköpfte.
In der zweiten Hälfte neutralisierten sich die Teams wieder fast vollständig. In der 52. Minute vertändelte allerdings „Arminius“ Gillespie den Ball im gegnerischen Strafraum, was einen gefährlichen Konter von Ebbsfleet auslöste. Der Schuss von Kedwell ging aber nur an den Pfosten. In der 62. Minute hatten wir dann einen Freistoß, den Tonkin an die gegnerische Latte setzte.
VERLÄNGERUNG !
Ich brachte alle frischen Kräfte und gab den Angriff als Devise aus. Ich wollte über unsere bessere Kondition zum Sieg kommen. Auf ein Elfmeterschießen konnte ich bei der technischen Schwäche des Teams nicht setzen.
Meine Dolphins griffen wieder an. „Ritter Kunz“ Gleeson verlor in der gegnerischen Hälfte den Ball. Ebbsfleet reagierte nach bewährtem Muster. Es gab wieder einen langen Pass, wieder auf Elford-Alliyu. Er spielte „Oerty“ Whisken“ durch eine Körpertäuschung aus und passte dann den Ball am auf ihn zustürzenden „Vagr“ Tallack vorbei nach rechts auf den nun vollkommen freistehenden Kedwell. Diese hatte Zeit und Muße den Ball unerreichbar für „Wittmann“ Hutchings einzuschieben.
104. Minute 1:2 Danny Kedwell
Okeeeh … da blieb dann nur noch eins … alles auf rot …. Totale Offensive. Es blieben nur noch die drei zentralen Verteidiger hinten.
Angriff auf Angriff rollte aber das Abspiel war oft ungenau. Die Seiten wurden das letzte Mal gewechselt. Ich ermunterte das Team. Noch war nichts verloren. Auch in der Liga hatten wir eine Minute vor Schluss den Ausgleich erzielt.
Der Zeiger der Uhr rückte immer weiter, unerbittlich, unbeeinflussbar. Es war ein Spiel mit Hauen und Stechen, die Nerven lagen blank. Insgesamt gab es für jede Seite vier gelbe Karten. Wir bekamen einen Einwurf auf der linken Seite in der Hälfte von Ebbsfleet zugesprochen. Tonkin warf weit ein. Der Ball wurde rausgeschlagen und landete wieder bei Tonkin. Er flankte nochmal in den Strafraum. Ein Spieler von Ebbsfleet kam an den Ball, konnte ihn aber nicht kontrollieren und ließ ihn abprallen. Genau auf „Arminius“ Gillespie. Dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und schoss im Fünfmeterraum. Der gegnerische Torwart hatte keine Chance. Der Ausgleich in der 115. Minute
115. Minute 2:2 Richard „Arminius“ Gillespie
Wir griffen weiter an, wollten den Schock nützen. Es wurde aber nichts. Der Schiri pfiff ab und es gab Elfmeterschießen.
Ebbsfleet begann und Mbo versenkte den Ball
2:3 Mbo
„Arminius“ Gillespie“ trat an und schoss direkt den Torwart an.
Deering von Ebbsfleet hatte kein Problem-
2:4 Deering
Dann war „Taurus“ Lindsay an der Reihe. Er nagelte den Ball ins Tor
2:3 Lewis „Taurus“ Lindsay
Jetzt trat Kedwell für Ebbsfleet an den Elfmeterpunkt. „Wittmann“ Hutchings war machtlos.
2:4 Kedwell
Der Nächste für uns war Brooks, doch auch er schaffte es nicht, den Ball zu versenken.
Wenn jetzt Phillips für Ebbsfleet erfolgreich war, war es das. Und Phillips war erfolgreich. Spiel,. Satz und Sieg für Ebbsfleet. Ich konnte meine Spieler nicht trösten. Wir hatten so lange mitgehalten, um dann schließlich im Elfmeterschießen zu verlieren.
So ist das Leben, har aber ungerecht.
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Verdammt, leider kein Happy End. Aber den Zuschauern dafür ein episches Ringen geboten und beste Unterhaltung zelebriert.
Wir denken mal, wenn man solch ein Spektakel bietet, verzeihen die Fans auch bittere Niederlagen.
Im Punkte-Rückspiel ist Ebbsfleet dann aber fällig!
Wunden lecken
Diese Woche hatte an dem Team gezehrt. Nun war Regeneration angesagt. Das nächste Spiel war dann schon am Wochenende gegen den Welling FC aus London. Der Gegner wurde im gehobenen Mittelfeld verortet. Wir würden Änderungen vornehmen müssen, da manche Spieler recht erschöpft waren. Das Team war nicht das Jüngste.
Ein paar Tage nach der Niederlage kam Clive Robbins grinsend wie ein Honigkuchenpferd und mit einem roten Kopf wie ein Paradiesapfel in mein Büro gestürmt, in der Hand eine Ausgabe der Times. „Wir sind Thema in der Times, Winterbottom lobt das Team, unsere Arbeit hier und Dich über den grünen Klee!“, rief er, jede britische Reserviertheit ablegend, und hielt mir einen kurzen Artikel aus dem Sportteil vor die Augen. Winterbottom lobte dort das Team, das Tolles leiste, was sicher auch auf Motivation und Führung durch die Managerin zurückzuführen sei. Höhöhöhöhö …. Der Abend im Fischrestaurant schien sich gelohnt zu haben. „Beste Werbung für uns, Clive, beste Werbung!“, meinte ich zu Clive und: „Ich kann auch lieb sein, wenn ich will!“. Clive nickte und verzog sich wieder
Außerhalb des Clubs zeichnete sich ab, dass die heimische Fanbase stolz auf das Team war. Man blieb in drei Spielen und einer Verlängerung gegen Ebbsfleet „im Felde unbesiegt“. Für einen designierten Abstiegskandidaten eigentlich eine unglaubliche Leistung. So sah man das in Poole und so bekam der STAR Ärger mit seinen Lesern, weil „Willy“ Willoughby auch noch nach dem Hinspiel im Pokal stänkerte. Die Kirsche auf der Sahne war dann aber die nächste STAR-Ausgabe. Willy hatte sich beruflich verändert und bei der Werbeagentur des ominösen Lord Hescett-Fortescue angeheuert. Ich vermutete, dass das nicht ganz freiwillig war, da die Fans not amused waren über die einseitige Berichterstattung der örtliche STAR-Redaktion unter Willy.
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Kein Bock auf Liga?
Nach dem Pokal ist vor der Liga.
Ein paar Tage später sollte der Welling FC im Tatnam Ground zu unserem nächsten Heimspiel erscheinen. Welling war ernst zu nehmen. Mein Team aber war konditionell angeschlagen. Nach den eigentlich guten Ergebnissen gegen Ebbsfleet und weil ich wechseln sollte/musste/wollte entschied ich mich zu einem 442 und etwas Rotation.
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Tatnam Ground, Poole
24.09.2016 15:00 Uhr
Im Stadion merkte man den Ligabetrieb. Nur knapp 600 Zuschauer fanden nach dem Pokal-Drama den Weg in den Tatnam Ground in Poole. Welling agierte erstaunlich offensiv und trat mit einem 4123 auswärts bei uns an. Welling ergriff auch die Initiative und griff an, allerdings langsam und methodisch. Damit spielten sie uns aus. Wir kamen kaum an den Ball. Welling beherrschte das Mittelfeld, mein Team und das Spiel. Sie kombinierten, dass es eine Pracht war.
In der 13. Minute arbeitete sich Welling an unseren Strafraum vor und passte sich dort ruhig den Ball hin und her, bis Coombe am Strafraumrand frei zum Schuss gab und der Ball links unten ins Tor einschlug. „Wittmann“ Hutchings machte keine besonders gute Figur und kam zu spät geflogen.
0:1 13.Min. Coombe
Wir griffen nun vermehrt an … gut, eigentlich versuchten wir nur anzugreifen. In der 16. Minute ergattere „Arminius Gillespie den Ball in der eigene Hälfte und schickte auf der linken Seite Jamie „Ritter Kunz“ Gleeson mit einem steilen Pass in Richtung gegnerischen Strafraum. Der umspielte einen Verteidiger, drang in den Strafraum ein, traf dann aber nur den linken Pfosten.
In der 22. Minute marschierte Dickinson auf der rechten Seite nach vorne in die Wellingsche Hälfte. Er konnte einen Verteidiger abschütteln und von rechts in den Strafraum passen, auf den rechten Pfosten zielend. Ein Verteidiger ließ den Ball nach links abprallen und da stand „Arminius“ Gillespie genau richtig und konnte zum 1:1 abstauben.
1:1 22. Minute Richard „Arminius“ Gillespie
Der Ausgleich brachte aber keine Ruhe in das eigene Spiel und beeindruckte Welling so gar nicht. Die spielten weiter wie bisher und wir hatten kaum etwas vom Spiel. Kurz vor der Halbzeitpause, in der 42. Minute, arbeitete sich Abdulai „Kurfürst Moritz“ Mbell-Bagie links nach vorne durch und passte flach in den gegnerischen Strafraum auf „Arminius“ Gillespie. Der traf aber nur den linken Pfosten.
Der gegnerische Torwart führte den Torabschlag aus. Man spielte sich bei Welling wie gewohnt langsam und systematisch den Ball zu … und dann ging es ganz schnell. Aus dem Mittelfeld kam ein ganz langer Pass geflogen, der in die Mitte unserer Abwehr ging und dort den ungedeckten Coombe fand. Sein zweites Tor war dann fast eine Kopie des ersten.
44. Min. Coombe
Geknickt ging es in die Halbzeitpause. Meine mütterlichen Instinkte siegten über Wut und Enttäuschung. Ich faltete das Team nicht, was es verdient hätte, sondern versuchte, sie aufzubauen, denn wir hatten ja auch noch eine Halbzeit. Allerdings hatte ich nach der Leistung der ersten Halbzeit kein gutes Gefühl.
Und so sollte es sich auch bewahrheiten. Ich schien; Elemente von Kassandra in mir zu haben. Welling dominierte weiter das Spiel und nur in der 86. Minute hatten wir noch eine Chance aber „Arminius“ Gillespie schoss am Pfosten vorbei.
In der Kabine gab es keine Standpauke sondern moralische Streicheleinheiten. Die kam aber nicht gut an. Das Team hatte wohl gemerkt, dass sie deutlich unterdurchschnittlich spielten und eine Standpauke angesagt war, und wirkte verwirrt. Okeeeeh … dann folgen wir künftig mehr unserem Gefühl als der Überlegung, was die Ansprachen betrifft. Wir können auch ganz anders!
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Kurfürst Moritz
05.08.23, 12:20
Hui, endlich mal wieder ein Spieleinsatz für mich :)
Das ist gut für meine Spielpraxis.
Jetzt muss Arminius nur noch besser treffen und dann können wir auch wieder gewinnen.
Hui, endlich mal wieder ein Spieleinsatz für mich :)
Das ist gut für meine Spielpraxis.
Jetzt muss Arminius nur noch besser treffen und dann können wir auch wieder gewinnen.
Tja, vielleicht wäre als zweite Taktik doch das 4123, wie von Welling genutzt, für uns besser als das 442, wenn wir die Außen flach spielen lassen und nicht flanken.
Manöverkritik
Die Niederlage gegen Welling war eigentlich nicht schlimm. Man konnte mal einen schlechten Tag erwischen und man konnte gegen Welling auch mal verlieren. Theoretisch jedenfalls … . was weh tat, war die Art und Weise der Niederlage, nämlich, dass man wirklich vollkommen ausgespielt wurde. Und statistisch hatten wir jetzt drei Spiele hintereinander keinen Sieg mehr eingefahren. War das jetzt ein Trend?
Lord Hescett-Fortescue und „Willy“ Willoughby bliesen in dieses Horn und schalteten Anzeigen in Pooler Zeitungen, in denen meine Ablösung gefordert wurde, bevor ich Schaden angerichtet hätte. Aber da hielten prompt die „Poole Shrews“ und die Göttinnen des „Goddesses-Clubs“ dagegen.
Ich persönlich hielt die Befürchtungen an den Haaren herbeigezogen. Wir hatten jetzt wirklich einmal richtig schlecht gespielt. Das würde noch öfter vorkommen. Ich wiederholte mein Mantra, dass wir nur gegen den Abstieg spielten und nicht gar um den Aufstieg. Wahrscheinlich war auch mein versuch mit 442 gegen das 4123 von Welling zu spielen ein Fehler. Mit 532 hatten wir schon einen grandiosen Erfolg gegen ein 4123 erzielt, zum Beispiel das 1:5 auswärts gegen Wealdstone. Wir hatten ja auch 442 mehr aus dem Grund gewählt, um manche Spieler sich erholen zu lassen. 442 scheint nur gegen schwache Gegner einsetzbar zu sein. Der ausschlaggebende Grund dürfte sein, dass dort das zentrale Mittelfeld nur mit 2 Mann besetzt ist und der Gegner dort dann drei hat. So erklärten wir uns die spielerische Überlegenheit von Welling in diesem Spiel. Beim 532 dagegen haben wir 3 Spieler auf einer Linie dort, die dann örtlich zahlenmäßig überlegen sind. So erklärten wir uns das und schwuren uns, 442 nur noch nach sehr sorgfältiger Überlegung einzusetzen.
Dann erhielt ich einen Brief von der Football Association The National League Office aus Birmingham. Der war persönlich an mich gerichtet. Gab es noch mal Ärger wegen der „Motherfucker“-Affäre? Ich war doch danach brav geblieben? Ich machte den Brief auf. Ich las und rief dann Clive, der in mein Büro geeilt kam. Ich zeigte ihm den Brief. Die britische Zurückhaltung aufgeben ballte er eine Faust und rief: „Yeah .. take that, Fortescue!“
Ich war auf Platz 2 der Wahl zum Manager des Monats September der Vanarama National South gewählt worden. Der Erste und der Dritte hatten allerdings genauso viel Punkte wie ich. Wir hatte alle im September 4 Siege erreicht und eine Niederlage erlitten. Die Manager von Ebbsfleet (Sieger) und Whitehead (Dritter) führten aber Teams, die um die örtliche Meisterschaft spielten. Da war eigentlich das Abschneiden von Poole höher zu bewerten. Ich konnte mir aber schon denken, wer mir da i die Suppe gespuckt hatte. Vielleicht mag auch die Niederlage im Pokal gegen Ebbsfleet eine Rolle gespielt haben. Oder man hatte das Alphabet entscheiden lassen … 1. McMahon 2. Michalke 3. Woodman.
Egal, ich lies mir dadurch nicht die Laune verderben … Platz 2 als fachfremde Frau im Fußballmutterland war der „lange Finger“ gegen Heskett-Fortescue und Willoughby! Wir mixten uns zur Feier einen Martini Cocktail mit Lady-Godiva-Gin!
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Wir wollten nur mal leise bemerken, das unsere Nichtberücksichtigung in der Startelf für die Spielperformence nicht hilfreich war (waren wir wirklich sooo müde?)
Ihr seid wichtig und wir haben auf den Außen nicht viel Alternativen. Da wollten wir die eingebildete Chance für eine Pause nicht ungenützt vorüber gehen lassen. In dem Spiel gibt es auch so etwas wie Ermüdungsbrüche o. ä.
Ihr seid wichtig.....
DAS zu hören, reicht uns völlig :D
Stimmt schon, mit ermüdungsgebrochenem "Irgendwas" nützen wir ja auch niemandem
Wir Danken für die Teilnahme bei der Wahl zum AAR des Quartal II/2023: https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31424
Wir wissen nicht mal, wie man das schreibt … .
Neues Spiel, neues Glück.
Das Ligageschäft ging weiter und am nächsten Wochenende ging es zum Hampton & Richmond FC aus dem südwestlichen Rand von London. Gefühlt kamen zwei Drittel der Clubs hier aus dem Umfeld von London. Der Gegner war vor der Saison als Absteiger auf Platz 20 geschätzt worden. Sie hielten sich allerdings viel besser, nicht so gut wie wir, aber hatten auch bislang eine gute Saison gemessen an den Erwartungen gespielt.
Das war wieder so ein Sechspunkte-Spiel. Die mussten wir schlagen. Ich schwor das Team darauf ein. Aber wieder schien man mir nicht so richtig zuzuhören. Zur Sicherheit und wegen der schlechten Erfahrungen im letzten Spiel ließ ich wieder im bewährten 532 auflaufen.
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The Rocket Hospitality Beveree Stadium, London
08.10.2016 15:00 Uhr
Es begann eigentlich gut. In der 3. Minute wurde kurz vor unserem Strafraum ein Angriff der Gegner abgefangen. „Oerty“ Gleeson spielte einen Pass bis weit ins gegnerische Feld von links diagonal nach rechts auf „Arminius“ Gillespie“. Der war schneller als sein Bewacher, gelangte rechts an den Strafraum und passte dann quer rein. Der Schuss von „Preuße“ Wakefield ging aber knapp vorbei.
Bei uns wurde das Abspiel ungenau und der Ball ging immer wieder verloren ohne dass Zählbares heraussprang. Das Team spielte pomadig. Es war an der Körperhaltung deutlich erkennbar, dass manche sehr selbstzufrieden waren. Das galt insbesondere für Walker und Devlin.
In der 17. Minute gab es dann einen Fernschuss von H & R, der aber von Hutchings problemlos entschärft wurde.
In der 31.Minute setzte Devlin für uns einen Freistoß über das H & R – Tor.
Es ging dann weiter wie gehabt. Es ergaben sich keine zwingenden Chancen. In der 42. Minute fing „Ajax“ Spetch allerdings einen Pass von H & W in unserer Hälfte auf der linken Seite ab und spielte einen ganz langen Ball quer über das Feld auf die rechte Seite in die Hälfte des Gegners. Es war wie ein deja vue der 3. Minute. Der Ball erreichte dort „Arminius“ Gillespie, der von seinem Bewacher nach rechts neben den Strafraum abdrängt wurde. „Arminius“ schaffte es aber, sich etwas Platz zu verschaffen und dann quer in den Strafraum zu spielen, auf den im Strafraum freistehenden „Ritter Kunz“ Gleeson. Dessen Schuss wurde noch von Gallagher, einem Verteidiger H&W’s, abgefälscht und schlug dann unerreichbar für den gegnerischen Keeper ins Tor ein.
42. Min 1:0 Jamie „Ritter Kunz“ Gleeson
So ging man dann in die Halbzeit. Das Team war sehr selbstzufrieden wobei das Spiel bislang nicht wirklich überragend war. Das sagte ich ihnen auch, nämlich, dass da noch Luft nach oben war. Walker und Devlin bekamen einen persönlichen Fön aber beide schienen von mir wenig beeindruckt.
Die zweite Halbzeit begann. An der Seitenlinie gab ich das Rumpelstilzchen, das mit Lautstärke versuchte, das eigene Team zu einer konzentrierten Spielweise zu bringen, wobei ich aber bei Devlin und Walker auf taube Ohren stieß.
In der 63. Minute nahm ich dann Devlin runter und brachte unseren Neuzugang Jones. Außerdem wechselte ich „Oerty“ Whisken aus, der noch etwas schlechter spielte als Walker. Ein Fehler, wie sich in der Nachspielzeit herausstellen sollte.
In Minute 90 + 2 gab es nochmal einen letzten langen Ball von H&W, der aber gefahrlos an unserer Torlinie rechts von Walker abgefangen wurde. Walker zögerte einen Moment, noch einen, wollte wohl irgendwas Publikumbeeindruckendes machen, zögerte einen Moment zu lange und schon war ein Spieler von H&W zur Stelle, nahm ihm den Ball ab und spielte diesen in unseren Strafraum, wo Newton von H&W das Spielgerät quasi in unser Tor schubsen konnte.
Man hörte etwas schwachen Jubel aus der Ecke der Handvoll H&W _Fans und meinen langgezogenen „Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalkeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee, Duuuu Tünnes!“-Ruf in Original-Kölsch, das niemand verstand. Duktus, Tonlage, Körperhaltung und Lautstärke ließen aber auch für Nur-English-Speaker keinen Zweifel am Inhalt der Botschaft aufkommen.
Das gab dann ordentliche Beschallung in der Kabine, wobei meine sopranähnliche Stimmlage eher hinderlich war, dem Meinungsaustausch die nötige Durchsetzungskraft zu verleihen. Da war eher Bass vonnöten. Ist Fußball daher doch eher Männersport?
Es war zu ahnen, was man im Lager des Lord daraus machen würde, Aber auch das war nach den bisherigen Leistungen kein Beinbruch. Die complacency bei manchen Spielern war allerdings im Auge zu behalten. Gleichwohl, wir hatten jetzt hintereinander zwei nicht beeindruckende Spiele.
Na und? Das war noch lange keine Kriehse. Ich weiß nicht mal wie das geschrieben wird…..!
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ich bin irritiert, war das nun ein Heimspiel und wenn ja, warum steht Pool oben nicht auf der linken Seite? Hat das mit dem seltsamen Linskverkehr der Insulaner zu tun?
Mea culpa, mea maxima culpa.
Es war ein Auswärtsspiel und ich hatte beim Schreiben gedacht, es wäre ein Heimspiel gewesen und hab nicht alles korrigiert.
Ritter Kunz
13.08.23, 20:35
Tor Nr. 2 für Uns! Hurra...? Hmpf. Bei einem Sieg wären Wir jetzt fröhlicher. Walker und Devlin... sind halt keine Regenten, was kann man da erwarten? :P
Walker entwickelt sich zu einem Problem. Wenn wir den Spielstand weiterspielen und momentan sieht das so aus, wird der keine weitere Saison in Poole spielen. Devlin hat einen Vertrag, bei dem er pro gemachtes Spiel bezahlt wird und ist da kein Kostenfaktor. Aber er hat halt altersmäßig kein Zukunftspotential. Er ist allerdings der beste Freistoß-Schütze des Vereins ud zwar mit weitem Abstand.
Komischer Kunde
14.08.23, 11:33
Wir haben immer nur schwache Noten. Vielleicht müssen wir mal zum Aufpeppen in das Trainingslager Do-Ping, CN!?
Walker entwickelt sich zu einem Problem. Wenn wir den Spielstand weiterspielen und momentan sieht das so aus, wird der keine weitere Saison in Poole spielen. Devlin hat einen Vertrag, bei dem er pro gemachtes Spiel bezahlt wird und ist da kein Kostenfaktor. Aber er hat halt altersmäßig kein Zukunftspotential. Er ist allerdings der beste Freistoß-Schütze des Vereins ud zwar mit weitem Abstand.
Wenn man Walker in Zukunft etwas weniger Beachtung schenkt/keine Spielzeit gibt, orientiert er sich vielleicht von allein woanders hin.
Wenn nur das Alter bei Devlin suboptimal ist, sollte das solange egal sein, wie er noch nützliches in die Mannschaft einbringt. Erfahrung kann nie schaden und gefährliche Freistöße werden immer gebraucht.
Die Noten sind nicht immer ausschlaggebend. Man bekommt auch eine schlechte Note, wen man gegen starke Gegner spielt und kaum eine Chance hat. Cooper ist mir da nicht besonders negativ aufgefallen. Er ist aber schon 32 und damit auch auf dem Zenit oder kurz danach. Deswegen setze ich ihn eher als Ergänzungsspieler ein.
Die zentrale Abwehr ist ein bißchen das Problem, wenn man von "Problem" sprechen möchte.
Walker spielt häufig schlecht, ist complacent und reagiert auf Ansprachen negativ.
Whisken ist auch schon mal indisponiert, allerdings hat er öfter gute Momente als Walker. Ich lasse ihn häufig mit Zweifeln spielen, weil er der Kapitän ist.
Bei Tallack ist es ähnlich.
Cooper hilft in der Abwehr abundzu aus, ist aber eher ein Mittelfeldspieler. Versuche mit ihm als ballplaying defender waren nicht besonders überzeugend. Aber dafür dürfte die 6. Liga auch nicht geeignet sein.
Granger ist noch jung und da wechseln sich noch Licht und Schatten ab.
.
Hui, endlich mal wieder ein Spieleinsatz für mich :)
Das ist gut für meine Spielpraxis.
Jetzt muss Arminius nur noch besser treffen und dann können wir auch wieder gewinnen.
Uns wäre es auch lieber, wenn der Wurm nicht mehr drin wäre. Anders als zur Anfangszeit will das Runde aber nicht mehr so einfach ins Eckige.
Das mir auch noch!
Die Stimmung war nicht gut. Das Teamwar geknickt. Wir waren, zugegeben, so nah daran gewesen, Ebbsfleet aus dem Pokal zu schießen und in der nächsten Runde gegen einen anderen Gegner Kasse zu machen. Aber es hatte nicht sollen sein, So ist halt das Leben, hart aber ungerecht. Ich haderte nicht mit dem Ausgang. Wir hatten dem Publikum eine ordentliche Show gegeben und es dem haushohen Favoriten richtig schwer gemacht, Die Jungs aber hatten geträumt und sich was weiß ich alles vorgestellt. Sie waren demoralisiert.
Und ich war wütend. Wovon träumtendie denn? Dass wir in Wembley das Finale hätten spielen können? Es war doch alles tippi-toppi! Mann, Mann, Mann, diese Kindsköpfe,können doch eigentlich stolz sein aber nein, sie sind deprimiert.Und sie gefährden damit unseren Erfolg in der Liga. In ein paar Tagen, am 24.09 kam doch der Welling FC aus dem Südosten von London zu uns. Und die Pundits hatten Welling auf Platz 6 geschätzt.Welling musste also ernst genommen werden. Und meine Männer hadertenmit dem Ausscheiden nach Verlängerung und Elfmeterschießen gegenden haushohen Favoriten!
Nun lassen wir das, dachte ich. Es stand das Heimspiel gegen Welling an. Das war wichtiger. Welling warvor der Saison auf einen Platz im obersten Drittel geschätzt worden. Das war also ein ernstzunehmender Gegner. Damit war die Aufstellung, nämlich 532 , eigentlich vorgegeben. Allerdings waren die Stammspielr erschöpft nach der Pokalschlacht. So stellte ich notgedrungen auf 442 um, iinsbeondere weill alle wingsbacks sehr müde waren. Ich hoffte aber, mit meinem 4er-Mittelfeld, das gegnerische 2er Mittelfeld ausschalten zu können. Die Stimmung war schlecht trotz des guten Tabellenstandes. Das war einfach nur blöde. „Against all odds“waren wir im oberen Tabellenbereich und gegen einen Aufstiegsaspiranten erst im Elfmeter-Schießen ausgeschieden, gegen den wir im Spiel nie verloren hatten. Da sollte man doch zufriedensein. Aber nein …. zum Mäusemelken mit den Herren.
Das Spiel begann und es begann direkt schlecht. Man verhedderte sich in der Abwehr und produzierte Querschläger. Welling dagegen spielt so wie wir eigentlich spielen Sie hielten dann den Ball, kombinierten ruhig und setzen sich in unserer Hälfte fest. Dann gerieten Dean Leacko und Jamie Gleeson aneinander. Ich schloss die Augen …. Rote Karte? Ich atmete durch. Nein, beide erhielten die Gelbe Karte. Glück gehabt.
Dann verließ uns allerdings das Glück. In der 13. Minute – wie passend - kombinierte Welling wieder mal aufreizend sicher vor unserem Strafraum und ein Fernschuss von der Strafraumkante schlug neben dem linken Pfosten ins Tor ein.„Wittmann“ Hutchings kam zu spät.
Das Spiel meines Teams blieb verunsicherte sich weiter. Es gab zwar Chancen aber „Arminius“Gillespie stand zumeist im Abseits oder schoss daneben. Es gab weiterhin ungewöhnlich viele Fehlpässe.
Ab und zu konnten wir uns dann dennoch in der Hälfte der Gegner schleichen. So auch in der 21.Minuten. Nach einem Einwurf am Wellingschen Strafraum flipperte der Ball durch den gegnerischen Strafraum. Ein missglückter Abwehrversuch landete im Strafraum bei „Arminius“ Gillespie, der unhaltbar einnetzte. Nicht verdient, aber 1:1.
Das 1:1 gab aber leider keinerlei Sicherheit. Weiterhin gab es viele Fehlpässe. Gefährlich waren eigentlich nur Konter durch lange Schläge, die dann aber von Gillespie durch Abseits oder Vertändeln vergeben wurden.
In der 30. Minuten startete Wellingeinen Konter und kamen schnell vor unser Tor. Der Schuss ging aber übers Tor.
In der 42. Minute waren wir wieder miteinem Konter am Zug. Der Schuss von Gillespie – von wem sonst? - ging aber an den Pfosten.
Welling war wenig beeindruckt. Wiedermal schob man sich in der 44. Minute den Ball vor unserem Strafraum zu. Ich hatte ein deja vu. Der Schuss von der Strafraumgrenze schlug wieder links am Pfosten ins Tor ein. 1:2 für den Welling FC.
So ging es in die Halbzeit. Ich redete den Männern in der Pause zu aber ich stieß auf taube Ohren.
Die zweite Halbzeit war dann enttäuschend. Die Teams neutralisierten sich. Wir konnten nicht und Welling wollte wohl nicht. Es war ein Rumgegurke ohne Erfolg. So blieb es beim 1:2. Das war ärgerlich aber kein Beinbruch. Gleichwohl, die Männer waren geknickt.
https://i.ibb.co/NYCLV0m/2024-01-25-21-18-23-2016-09-24-Welling-H-1-2-Aufstellung.png
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Neben dem Wunsch, das Team für dienächste Aufgabe auszurichten, meldeten sich mütterliche Gefühle. Die meisten hätten Söhne sein können – wenn ich früh angefangen hätte – und da wollte ich sie aus ihrer Verirrung herausholen. So setzte ich für den nächsten Tag nach dem Training ein Team-Meeting an, um das letzte Spiel zu analysieren … und sie wiederaufzubauen.
Es wurde ein Desaster. Sie nahmen es mir übel, dass ich die Klasse des Teams herunterspielte. Sie glaubten wirklich, dass sie in der Spitzengruppe mitspielen könnten.Und sie stellten meine Qualifikation in Frage, das zu beurteilen. Auch sahen sie das 442 als Fehler und stellte meine taktische Kompetenz in Frage. Ich erreichte sie nicht wirklich. Das war wirklich frustrierend. Trotz aller Erfolge glaubten sie immer noch nicht an mich. Es wäreein Fest für Willoughby gewesen. Betrübt ging ich zu meinem Büro zurück. Da merkte ich, dass ich mein Handy wohl in der Mannschaftskabine vergessen hatte. Das auch noch. Genervt ging ich zurück.
Wo hatte ich es liegen lassen ? In der Kabine klapperte irgendwas. Da ging auch schon eine Tür auf und Marvin Brooks stand da in seiner ganzen Pracht, also bis auf das Handtuch, das die Pracht verdeckte. „Hi Gudrun“, meinte Brooks. ,„ich denke, ich habe was Du suchst!“ E grinste breit und frech, zeigte mir das Handy mit der rechten Seite und berührte mit der linken Hand vorgeblich zufällig das Handtuch, das zu Boden glitt und die ganze Pracht offenbarte.
Mir blieb auch nichts erspart. Jetzt auch noch ein Exhibie, der wohl glaubte, ich sei notgeil oder was auch immer. Ich setzte ein betörendes Lächeln auf, nahm ihm das Handy aus der einen Hand und meinte: „Ja genau das habe ich gesucht. Und anscheinend freust Du Dich sehr, mich zu sehen.“ Das fasste er als Aufforderung auf, näher zu kommen. Mein Gott, wie blöd konnten Männer sein? Glaubte er wirklich, der unverhoffte Anblick seines betriebsbereiten Gemächts hätte mich hinweggerafft? Er wachte überrascht und schmerzhaft aus seinen MILF-Träumen auf. Meine Fußspitze traf ihn zwischen den Beinen und er sackte zusammen. „Ich denke, Du packst jetzt Deine Sachen und verschwindest. Und erscheinst hier nie wieder!“ Er grummelte gebeugt und schmerzverzerrt Unverständliches. Ich verließ den ungastlichen Raum. Und Brooks ward nicht mehr gesehen, jedenfalls nicht mehr in Pool.e Somit durfte ich mir einen neuen Ersatzstürmer suchen … .
Der nächste Morgen war unruhig. Brooks erschien nicht zum Training und hatte sich auch nicht abgemeldet. Das Team war verwirrt, weil Brooks einfach so verschwunden war. Ich rief das Team zusammen und erklärte, dass Brooks und ich gestern Abend einen heftigen Disput hatten und er wahrscheinlich deswegen verschwunden sei. Natürlich wollten manche wissen, was geschehen sei. Ich verwies darauf, dass es etwas Persönliches gewesen sei, was nur Brooks und mich anginge. Das warf eher noch neue Fragen auf aber mehr wollte ich dazu nichts sagen. Ich hätte ja eh nichts beweisen können. Er allerdings auch nicht. Naja, vielleicht doch einen Bluterguss an seinen ... ,
Aber damit endete es noch nicht. Willoughby machte von sich hören. Er hatte einen Blog über englischen Fußball des Non-League Footballs begonnen und arbeitete als freischaffender Journo. Zunächst ließ er sich über unser Pokalausscheiden aus und meinte hämisch, ich könnte anscheinend als Deutsche Engländern nicht mal Elfmeterschießen beibringen. Das war ziemlich billig und nur gequält witzig. Aber dann wurde e sunangenehmer. Er stellte Vermutungen, warum sich Brooks einem unterklassigen – also noch unterklassigeren als wir – Verein angeschlossen hätte. Er musste also mit Brooks gesprochen haben. Messerscharf schloss Willy, dass es etwas mit mir zu tun haben musste, rätselte aber herum und glitt ins Sexuelle ab, vermutete aber, dass die männermordende Managerin dem armen Brooks nachgestellt haben könnte, der sich der shrew nur durch Flucht habe entziehen können. Ich wiederum schloss messerscharf, dass Brooks nichts gesagt hatte, da Willy nur im Konjunktiv sprach. Da war dann wohl nichts ernsthaft Ärger zu erwarten. Aber wer weiß, vielleicht würde Brooks später noch einen reversed Me-Too-Skandal auflegen wollen, wie das Schauspielerinnen nach Etablierung ihrer Karriere zuweilen tun.
Auch wenn das Ergebnis erstmal wenig erfreulich ist, aber schön, das es hier auch weiter geht.
Willoughby kriecht aus seiner Höhle
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Werte Foristis,
wir sind noch dran. Wir kämpften mit dem Vorgang der Geschichte und haben uns etwas selbst in der Geschichte drumherum verheddert. Wahrscheinlich bekommen wir einen Bericht über das nächste Spiel diese Woche noch hin.
Das Pendel schlägt zurück
Das nächste Spiel, ein Auswärtsspiel im Südwesten von London und würde wohl nicht wesentlich einfacher werden. Es ging gegen Hampton & Richmond und das Team war von den Experten auch für die oberen Bereiche der Tabelle vorgesehen worden. Das war eine gute Chance, dass sich unsere Misere weiter verfestigen konnte.
Standardmäßig legte ich de nSchwerpunkt für die Vorbereitung auf das Spiel auf die Verteidigung.Das Training verlief schlecht. Die Stimmung war gedrückt und blieb das auch. Zu allem Überfluss meldete sich auch noch mein persönlicher Endgegner, dieser blöde Lord Hescett-Fortescue, in der örtlichen Presse und stellte Mutmaßungen über das Abseilen von Brooks an. Das brachte er dann in einen Zusammenhang mit unseren letzten schlechten Spielen. Er äußerte dann noch die Befürchtung,dass sich noch weitere Spieler absetzen würden.
Von dem war ja nichts anderes zu erwarten. Also business as usual und ich widmete mich wieder der Spielvorbereitung. Die Taktik für das Spiel war klar, 5-3-2,langsamer und risikoarmer Spielaufbau. Für Brooks sollte Devlin auflaufen. Außerdem wurde wie immer die Verteidigung trainiert als konkrete Spielvorbereitung.
So traten wir dann am 10.08.2016 imJ ezzard Beveree Stadion an. Bei den 729 Zuschauern fanden sich auch 28 Fans aus Poole, also wenn es in Richmond keine Poole-Fans gäbe oderes zwar welche gäbe aber die nicht ins Stadion gingen. Wie dem es auch sei, 28 Fans aus Poole waren da. Ich begrüßte sie allerdings nicht per Handschlag.
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Jezzard Beveree Stadium, Richmond, London
10.08.2016
Anpfiff ...
Wir verlieren direkt den Ball, kommen aber in der 3. Minuten zu einem Konter über „Arminius“ Gillespie. Gillespie wird allerdings nach außen abgedrängt und verliert dann den Ball.
Dann tut sich für uns nicht mehr viel.Wir kommen kaum aus der Abwehr heraus. Eigentlich spielt nur der Gegner. Wir können uns glücklich schätzen, dass noch kein Tor gegen uns gefallen ist. Die Glückssträhne hält noch. Dann bricht die 42. Minute an. Es gibt einen Eckball gegen uns. Der wird aber wieder mal schlecht gespielt, von der eigenen Abwehr abgewehrt und landet bei„Arminius“ Gillespie. Der stürmt nach vorne, wird schließlich angegriffen. Er spielt den Ball nach rechts zu Devlin der dann auf„Tex Murphy“ Moore am rechten Strafraum weitergibt. Moore geht durch zum Spielfeldrand und spielt von dort diagonal zurück ungefähr zum Elfmeterpunkt. Dort steht Gleasson, der den gegnerischen Torwart überwindet. 1:0
Minute 0:1 Gleasson
So geht es in die Halbzeitpause. Man muss konstatieren, dass das eine vollkommen ungerechtfertigter Spielstand ist.
In der zweiten Halbzeit spielt nur noch Hampton & Richmond. Mit Glück überstehen wir die Angriffe des Gegners. In der 78. Minute hatten wir bei einem Konter durch die Mitte noch eine Chance, die aber von „Arminius“ Gillesspie nicht verwandelt werden konnte.
Der Zeiger lief weiter. Langsam freundete ich mich mit einem vollkommen unverdienten Auswärtssieg an.
Es lief die Nachspielzeit . Noch mal griff der Gegner verzweifelt mit einem langen Ball an, der aber weit über das Ziele hinausschoss und von Walker anschließend auf der Grundlinie abgefangen wurde. Keine Gefahr …. dachte ich. Walker, dieser Nasenbär, stolpert aber über seine eigenen Füße oder macht da sonstigen Unsinn, bis ihm schließlich ein gegnerischer Spieler den Ball abnimmt, quer paßt und der Ball dann unhaltbar für "Wittmann" Hutchings in unserm Tor versenkt wird.
Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalkeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeer!
Man faßt es nicht. In der Nachspielzeit. Ein Geschenk. Von Walker, von wem sonst? Einst ist klar, der spielt in der nächsten Saison (wenn es eine geben sollte) nicht mehr in Poole.
Mit meiner Ansprache nach dem Spiel konnte sich Walker die Haare trocken föhnen. Nachdem mein Puls aus dem roten Bereich war, kam ich zu dem Schluss, dass das Ergebnis eigentlich nicht so schlecht ist. Denn zur Vermeidung des Abstiegs war ein Punkt auswärts gegen ein Spitzenteam mit diesem schlechten Spiel nicht schlecht. Es war allerdings gefühlt eine Niederlage.
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https://i.ibb.co/25L25FF/2024-02-21-21-58-05-Football-Manager-2017-Hampton-richmond-2016-10-08-hin-overview.png
https://i.ibb.co/sH32q11/2024-02-21-21-58-05-Football-Manager-2017-Hampton-richmond-2016-10-08-hin-matchstat.png
https://i.ibb.co/k2WBchX/2024-02-21-21-58-05-Football-Manager-2017-Hampton-richmond-2016-10-08-hin-player.png
Da hat sich ein falsches Bild eingeschlichen. Das Zweite in den Auswertungen. (Poole - Welling)
Danke, werde ich heute abend reparieren!
Erst mal Daumen hoch, das es hier weiter geht. :top:
Ritter Kunz
21.03.24, 11:11
Hurra, Unser nächster Treffer! Hat das Zielwasser doch geholfen :gluck:
Aber insgesamt scheint das Team gerade etwas neben sich zu stehen, da steht der Trainerin noch einiges an Arbeit bevor. ;)
Wir müssen den AAR leider offiziell beerdigen.
Wir haben weitergespielt und uns leider den letzten Speicherstand mit der 1. Saison beim Poole Town FC zerschossen. Wir sind jetzt in der 4. Saison dort und haben immer einen alten Speicherstand aufgerufen, wenn wir screenshots aus einem Match machten. Danach haben wir dann den aktuellen Stand weitergespielt und wohl uns "verspeichert". Das tut uns echt leid, weil uns der AAR einen Riesenspaß machte und wir richtig in der Rolle von Frau Michalke aufgingen.
Wir berichten nur noch kurz über den Fortgang.
Gudrun musste nicht nackt durch Poole reiten. Sie erreichte in der ersten Saison einen glorreichen 5. Platz und nahm an der Aufstiegsrunde teil. Das gelang, obwohl sich in der Rückrunde unser Torgarant Arminius Gillespie ein Bein brach und bis weit in die nächste Saison ausfiel.
Gegner in der Aufstiegsrunde war Pooles Nemesis, der Ebsfleet FC. Dort hatte man keine Chance. Es schien so, dass die Mannschaft mit dem Druck oder der Möglichkeit nicht umgehen konnte.
Preuße Wakefield war nicht zu halten und verließ das Team. Managarm Grangers Leihe konnte auch nicht verlängert werden. Devlins und Walkers Verträge wurden nicht verlängert und dafür junge neue Spieler geholt. Problem sind und waren die Finanzen. Trotz toller Saison machte man einen Verlust von 120 T€.
Die nächste Saison war nicht ganz so erfolgreich. Man wurde 8. . Das war immer noch gut, da man nach wie vor als Abstiegskandidat gehandelt wurde und sich zum Schluss der Saison unglaubliches Verletzungspech einstellte, bei dem drei Stammspieler langfristig verletzt waren. Der Verlust war noch etwas höher.
In der dritten Saison wurde der Verein schließlich verkauft. Die neuen Investoren glichen dann fleißig das Minus aus. Man schaffte wieder einen 5. Platz, spielte wieder um den Aufstieg und verlor im Halbfinale sang- und klanglos Hin- und Rückspiel.
Nun sind wir in der Vorbereitung zur 4. Saison.
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