Der Zarewitsch
31.07.02, 16:26
IN HOC SIGNO VINCES - Der Kirchenstaat
1419 - 1819
Grad: sehr schwierig
Agressivität: normal
Erzwungene Annexion: an
FoW: an
Aufträge: aus
Events: an
Szenario-Konfiguration: +6 päpstliche Gesandte
Aus zeitlichen Gründen stellt dieses AAR nur eine Zusammenfassung dar. Ich beschränke mich hier nur auf das Wesentliche.
Ich hoffe meine Ausführungen werden dennoch nachvollziehbar und ein wenig unterhaltsam sein.
Abkürzungen:
H = Heerestechnologie
M = Marinetechnologie
Ha = Handelstechnologie
I = Infrastruktur
1419 Die Ausgangssituation
Die Kirche hat schwere Zeiten hinter sich.
Als Martinus V. zum Papst gewählt wird, blickt er auf über 100 Jahre innerer und äußerer Krisen zurück.
Die Kirche hatte in dieser Zeit ihren Anspruch auf Weltherrschaft verspielt,geriet in Abhängigkeit von Frankreich, "verweltlichte" durch ausschweifende Hofhaltung, Korruption, Ämterverkauf und Ablaßhandel.
Im Jahre 1378 kam es mit der Aufstellung eines Gegenpapstes sogar zur Spaltung der Kircheneinheit (Großes Schisma).
In diesem Klima breiteten sich überall in Europa Irrlehren und ketzerisches Gedankengut aus.
Im Konzil von Konstanz (1414 - 18) soll den Zuständen ein Ende bereitet werden.Als Ziele werden formuliert:
Einheit der Kirche - Reform der Kirche - Reinheit der Lehre!
Die bisherigen Päpste werden abgesetzt.Martinus V. übernimmt das Patrimonium Petri.
Dem neu ernannten Kirchenführer ist bewußt,daß ein Wiedererlangen kirchlicher Einheit und Authorität auf zwei Ebenen von statten gehen muß.
Während sich der Klerus im Inneren darum zu kümmern habe, wolle er sich auf politischem Parkett für ein Erstarken kirchlicher Macht bemühen.
Zielsetzung:
- Erringung der Vorherrschaft in Italien, um den Einfluß ausser-italienischer Mächte auf dem Stiefel zu unterbinden
- Bildung einer schlagkräftigen katholischen Allianz zur Festigung der Position des Kirchenstaates und zum Schutze des Glaubens
- Aufbau einer starken Wirtschaft
Schnell erkennt Martinus, daß er alleine diese Aufgaben nicht bewältigen werden könne.Er beruft einen Bürgerlichen an seine Seite,der unabhängig von internen Machtkämpfen und Ränkespielen am Hofe seine Heiligkeit in Belangen der Politik und Wirtschaft beraten solle.
EUROPA 1419 (http://www.findall.de/home/papaar/ScreenSave1419.jpg)
ITALIEN 1419 (http://www.findall.de/home/papaar/ScreenSave1419nah.jpg)
Martinus V. (1418 - 1431)
Der Papst formt eine Allianz mit Venedig,Genua,Österreich und Aragon.Staatsehen und Gewährung von Militärpräsenz stärken das Bündnis.
In Kriegen gegen die Stadtstaaten im Norden werden nacheinander Siena,Modena,Mailand und die Toskana dem Kirchenstaat einverleibt.
Des weiteren fällt das savoyische Piemont an die Kirche.
Aus Waffengängen mit Ragusa,Kastilien und der Schweiz gehen die päpstlichen Streitkräfte ebenfalls als Sieger hervor und die jeweiligen Gegner müßen den Frieden mit Gold erkaufen.
Bei den Konflikten,die die Bündnispartner ausfechten,hält man sich heraus und stärkt mit Hilfe von Kriegsteuern die eigene Wirtschaft.Aragon wird mit einem Darlehen von 200 G unterstützt.
Sämtliche Provinzen erhalten einen Kanzler.Der Handel wird in Gang gebracht; mit Genua und Venedig ein Handelsabkommen geschlossen.Handelszwistigkeiten legen Martinus und sein Berater auf diplomatischem Wege bei.Dieser wird für seine Verdienste erst zum Baron und kurz vor des Papstes Tod zum Grafen ernannt.
Versuche des norditalienischen Adels an politischem Einfluß zu gewinnen,scheitern indes.
H1/M1/Ha2/I2
Eugenius IV. (1431 - 1447)
Die Politik Martinus` findet ihre Fortführung in der militärischen Annexion Mantuas und der Abtretung Apuliens an die Kirche durch Neapel.
Das expansive Auftreten des Kirchenstaates bleibt allerdings nicht ohne Folgen.Etliche Staaten erkennen darin weniger den Einigungsversuch der Mutter Kirche als eher den möglichen Verlust eigener Machtinteressen.Die Folge sind zahlreiche Kriegserklärungen und die katholische Allianz steht erstmals vor einer ernstzunehmenden Belastungsprobe.
In zähem Ringen können Gegner wie Provence,Bayern,Württemberg,Savoyen,Ungarn,der gesamte Balkan,Johaniterorden und Tunis besiegt werden.
Hervorzuheben ist der Friedensschluß mit Savoyen - es wird vasallisiert.
Aufstände in Norditalien bleiben ohne großen Effekt.
Im Jahr 1437 wütet die Pest in der Romagna und rafft 2000 Seelen dahin.
Den wachsenden Konkurrenzdruck unter den Händlern regelt Eugenius durch die Festsetzung neuer Tarife.Auf einer der sich weiter ausdehnenden Handelsrouten wird Samarkand in Mittelasien entdeckt.
Handelsabkommen mit Portugal.
Um das Wiedererstarken der katholischen Kirche zu verbildlichen und um Gottes Ruhm zu preisen,ruft der Papst den außergewöhnlich talentierten Künstler Masaccio nach Rom und ernennt ihn zum Hofmaler. Palast und Hofkirche sollen mit Fresken und Gemälden ausgeschmückt werden.Die Renaissance beginnt von hier aus ihren Siegeszug über das Abendland.
H3/M2/Ha2/I2
EUROPA 1444 (http://www.findall.de/home/papaar/ja1444.jpg)
Nicolaus V. (1447- 1455)
Frieden mit Ragusa. Es wird Vasall.
Die Kriegserklärung Frankreichs kommt sehr ungelegen,hatte sich doch der Vatikan die Jahre zuvor durch Staatsehe und Geschenke deren Neutralität erhofft.
Kurz vor seinem Tode erklärt Nicolaus England den Krieg.Dieses hatte während der zahllosen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre Neapel annektiert.
Dieser Zustand durfte auf keinen Fall geduldet werden, würde er ja die Einigungspläne für Italien schwer gefährden.
Man knüpft mit dem Oman erfolgreich Beziehungen, die sich in Handelsabkommen,Gewährung von Militärpräsenz und Austausch der Karten wiederspiegeln.Die vorderasischen Märkte stehen nun offen,allen voran das besonders einträgliche Handelszentrum in Dehli.
Mit Hilfe der Verbesserung der Infrastruktur(3) und einer großzügigen Schenkung durch die Städte wird in Florenz der erste Weingroßbetrieb errichtet.Die Region Chianti erhält das päpstliche Gütesiegel.
Ein erneuter Versuch des Adels sich kirchliche Macht anzueignen wird abgeblockt.Stattdessen ernennt der heilige Vater seinen Berater zum Fürsten.
H3/M2/Ha2/I2
Calixtus III. (1455 - 1458)
Das kurze Ponifikat Calixtus` ist dadurch gekennzeichnet,daß das Land in neuerliche Kriege gezogen wird. Wieder Ungarn und die Balkanstaaten,wieder die Provence;
dazu Burgund,Schweiz und die rheinischen Stadtstaaten.
England übergibt Neapel an den Papst.
Friedensschluß mit den anderen Gegnern durch Zahlung von Reparationen seitens der Kirche.
Neue von den Händlern geforderte Tarife werden abgelehnt,der päpstliche Berater erhält den Herzogtitel.
H4/M2/Ha2/I3
Pius II. (1458 - 1464)
Frieden mit der Provence und Frankreich.Trotz eines großartigen Feldzuges fällt wegen des hohen BBs die Kriegsbeute relativ bescheiden aus.
Das von den Franzosen anektierte Savoyen geht an die Kirche und wird in die Vasallenschaft entlassen.
Neuerliche Kriegserklärung der Schweiz,Burgund und der Rheinstädte.
Piemonte,das in den letzten Jahren vom Kriege schwer mitgenommen wurde,erfährt durch eine überraschende Erfindung Auftrieb.In Turin entsteht eine Schiffsausstattungs-Manufaktur.
Ablasshändler lassen die Grundsteuer in den Marken sinken.
Das gespannte Verhältnis zum Adelsstand verbessert sich,als wichtige Familien den Papst um Hilfe bitten und er sie ihnen gewährt.
Der Vertraute seiner Heiligkeit wird für seine Treue zum Regenten ernannt und mit universalen Befugnissen versehen.
H4/M3/Ha2/I3
EUROPA 1464 (http://www.findall.de/home/papaar/ap1464.jpg)
Paulus II. (1464 - 1471)
Die Schweizer Allianz erkauft sich Frieden.
Die Politik der Aussöhnung mit dem Adel wird fortgeführt.Ihm werden frühere Rechte zurückgegeben.
Roms Status als Hauptstadt der Künste wird durch die Stiftung der päpstlichen Kunstakademie untermauert.
H5/M3/Ha2/I3
Sixtus IV. (1471 - 1484)
Sixtus setzt auf Konsolidierung der Macht.
Kriege der Allianzpartner werden nur indirekt unterstützt.Nebst Geldgeschenken erhalten Venedig,Österreich und Aragon Darlehen von der Vatikanbank.
Aragon wird im Jahre 1777 Vasall Spaniens.Man wird bald nach einem neuen Bündnispartner suchen müssen.
Händler entdecken Uzbek.
Um weitere Märkte zu erschließen und mögliches Land zur Besiedlung zu entdecken werden die diplomatischen Beziehungen zu Vijayanagar in Indien und Arakan in Indochina soweit vorangetrieben,daß mit beiden Ländern die Karten getauscht und Militärpräsenz vereinbart werden.
Zwar werden die Handelshäuser bis nach Japan sichtbar,doch nur die Küstenprovinz Goa für die Gründung eines Handelspostens entdeckt.Solchiger wird nach mehreren Anläufen errichtet.
Mit Erreichen der Handelsstufe 3,der Möglichkeit von nun an Monopole zu bilden,steht dem Aufbau eines Handelsimperiums - und damit der langfristigen Sicherung der Staatsfinanzen,nichts mehr im Weg.
Die handeltreibenden Städte erhalten aus diesem Grunde einenTeil ihrer alten Rechte zurück.
Die Toleranz,die man dem Adel entegegen gebracht hatte, wurde leider mit Verrat beantwortet.Zum einen weigern sich die Fürstenhäuser neue Verordnungen durchzuführen.
Zum anderen paktieren sie mit dem ungeliebten Spanien.
Das Heer wird reformiert.
H6/M3/Ha3/I3
Innocentius VIII. (1484 - 1492)
Größte Leistung des Pontifikats Innozenz` ist nach dem Abfall Aragons die Gewinnung Frankreichs als neues Mitglied der katholischen Allianz.
Dafür werden alle diplomatischen Fäden gezogen und nicht unerhebliche Summen investiert.
Im Februar 1486 tritt Frankreich dem Bündnis bei.Gegenseitige Militärpräsenz wird gewährleistet,Handelsabkommen geschlossen.
In Südostasien erntet man die Früchte der Arbeit des Vorgängers.Malakka tauscht Entdeckungen und gestattet Militärpräsenz.
Endlich verfügen die päpstlichen Händler über Kartenmaterial von den sagenhaften Gewürzinseln.
Schnell werden in Jakarta und Manado der ersten Handelsposten errichtet.In Indien wird Goa ausgebaut.
In gleicher Manier wie in Asien gelingt es das Vertrauen Zimbabwes zu gewinnen.So erhofft man sich auch auf dem afrikanischen Kontinent Fuß zu fassen - vergebens,da die Zulu-Karten wertlos sind.
Der Konflikt mit dem Adelsstand findet in der Ermordung eines der führenden Kirchengegner einen neuen Höhepunkt.
Rom distanziert sich von der Tat,doch spricht der heilige Vater von einer gerechten Strafe Gottes...
Als Folge der Ereignisse leidet die Staatspolitik für 12 Monate,Grenzstreitigkeiten im Norden werden diplomatisch beigelegt,den unzufriedenen Handwerkszünften gewährt man Steuererleichterungen.
H6/M4/Ha3/I4
EUROPA 1489 (http://www.findall.de/home/papaar/ok1489.jpg)
Alexander VI. (1492 - 1503)
Die Herrschaft Alexanders hat zwei Gesichter.
In militärischer Sicht gehört er zu den großen Persönlichkeiten seiner Zeit.Die Militärtechnologie nimmt unter seiner Hand einen rasanten Aufschwung.
Die erste wirklich große Konfrontation des Kirchenstaates mit dem nach Europa drängenden Osmanenreich endet in einem triumphalen Sieg des "Türkenpapstes".
Athen und Albanien werden befreit und unterstellen sich als Vasallen dem Schutz der Kirche.
Der Handelsposten in Goa wird von Eingeborenen zerstört,die dortigen Händler masakriert.Hier wird auf drastische Weise offenbar wie wichtig es ist einen schiffbaren Weg nach Indien zu erschließen,um den neuen Stützpunkten den nötigen Schutz zukommen lassen zu können.
Innenpolitisch geht Alexander mit weniger Geschick als auf dem Schlachtfelde vor.
Wieder fällt ein Wortführer der Adelsschaft einem Meuchler zum Opfer - wieder will der heilige Stuhl nichts davon gewußt haben.
Der gesamte Stand geht in die Oposition.Die Durchsetzung päpstlicher Verordnungen wird verweigert,der Zorn auf die Bauernschaft abgelegt.
Dies geht soweit,daß die Bauern sich mit einer Petition um Entschädigung direkt an seine Heiligkeit wenden.Er gewährt und reizt die Edelleute damit aufs Neue.
Während die Regierung für Ihre aussenpolitischen Leistungen international gewürdigt wird (+3 für 12 Monate),gerät die Stabilität im Inneren ins Schwanken.
Der Adel kontert mit noch mehr Represalien gegen seine Untergebenen.
In Folge dessen,kommt es zu noch mehr Unzufriedenheit im dritten Stand: die Bauern werden noch unzufriedener und die Städte fordern alte Rechte ein.
So wundert es nicht,daß dem Soldatenpapst am Ende seiner Zeit der Nimbus schlechter Regierungspolitik zuteil wird.
H11/M5/Ha3/I4
EUROPA 1495 (http://www.findall.de/home/papaar/maerz1495.jpg)
Pius III. (1503), Julius II. (1503- 1513)
Um den inneren Frieden wieder herzustellen,hält man sich nach Aussen zurück. Die Kriege der Allianz werden nur mit guten Worten unterstützt.
Intern,indes,bildet Julius die Liga von Cambrai.Mehrmals schon widersetzte sich Venedig den päpstlichen Vasallisieungsversuchen.Es sollte auf diese Weise gestraft werden.Ein hilfloses Unterfangen,das nur die Beziehungen zum Dogenstaat verschlechterte,zumindest die zu Frankreich und Österreich drastisch verbesserte.
1509 tritt der Vertrag von Tordesillas in Kraft.Erstes Opfer wird Goa,das an die Portugiesen fällt.Militärischer Schutz für die Kolonialbesitzungen wird immer dringlicher.
Der Handel wird ausgebaut:
Handelsposten in Sumbawa,Trivandrum und Cochin - Monopol in Zanzibar - Handelsabkommen mit Zanj und Sibir(+Militärpräsenz).
Jedoch,der erfolglose Versuch über Sibir neue Gebiete jenseits des Urals zu erforschen,der Verlust Goas, sowie die Ablehnung neuer Tarife führt zu Unzufriedenheit unter den Händlern.Sie werden durch die Vergabe von Exportlizenzen besänftigt.
Die angespannte Situation mit dem Adel bleibt erhalten.Weiterhin weigert er sich neue Verordnungen der Regierung durchzuführen.
In dieser Atmosphäre muß der Papst sein Vorhaben den großen Petersdom bauen zu lassen verschieben.Die Mittel fliessen sattdessen in die technologische Entwicklung.
Das Wirken von Heiligen bringt Stabilität ins Land.
H12/M6/Ha3/I4
Leo X. (1513 - 1521)
Leo setzt auf weiteren Ausbau des Handels.Er arangiert eine Staatsehe mit Portugal,Handelsabkommen mit Dehli und Malakka.Gao wird entdeckt.
Seine friedvolle Strategie beschert ihm zweimal den Effekt "gute Regierungspolitik" und ein aussergewöhnliches Jahr.
Ein Konquistador,der seine Dienste anbietet,wird abgewiesen;es fehlen die Seewege,um ihn einzusetzen.
Im Inneren kommt der Papst den Forderungen der Handwerker entgegen und erleichtert deren Steuerlast.
Dem Streben der Städte alte Rechte zurück zu erlangen,wird nicht nachgekommen.
H13/M10/Ha3/I4
Die Lage nach 100 Jahren:
Die anfangs gesteckten Ziele sind größtenteils erreicht.Italien ist soweit geeint. Genua und Venedig sind treue Allianzpartner.Unerfreulicherweise weigern sie sich hartnäckig Vasallen Roms zu werden.
Kastilien und Aragon vereinen sich zum Königreich Spanien.Um Sardinien und Sizilien ins Reich zu holen,wird ein Krieg unvermeidlich sein.
Das als Ersatz für Aragon in die Allianz gekommene Frankreich brachte den 100jährigen Krieg mit England zu Ende.Jedoch sind Calais,Poitou und die Gascogne
noch in englischem Besitz;ein Teil der Bretagne gehört Schottland.
Österreich erbt die Krone Burgunds und unterhält in der Provence einen Mittelmeerhafen.
Genua und Venedig können Ihre Besitzungen gegen die vordringenden Osmanen halten.
Langfristige Ziele werden die Eroberung der italienischen Inseln sein,Abwehr der Türken,Aufbau eines Handelsimperiums,Stärkung der katholischen Allianz.
Alle Provinzen verfügen zu diesem Zeitpunkt über Kanzler und Marschälle.Die Befestigungsanlagen der Regional-Hauptstädte werden schrittweise ausgebaut.
EUROPA 1519 (http://www.findall.de/home/papaar/ja1519.jpg)
1419 - 1819
Grad: sehr schwierig
Agressivität: normal
Erzwungene Annexion: an
FoW: an
Aufträge: aus
Events: an
Szenario-Konfiguration: +6 päpstliche Gesandte
Aus zeitlichen Gründen stellt dieses AAR nur eine Zusammenfassung dar. Ich beschränke mich hier nur auf das Wesentliche.
Ich hoffe meine Ausführungen werden dennoch nachvollziehbar und ein wenig unterhaltsam sein.
Abkürzungen:
H = Heerestechnologie
M = Marinetechnologie
Ha = Handelstechnologie
I = Infrastruktur
1419 Die Ausgangssituation
Die Kirche hat schwere Zeiten hinter sich.
Als Martinus V. zum Papst gewählt wird, blickt er auf über 100 Jahre innerer und äußerer Krisen zurück.
Die Kirche hatte in dieser Zeit ihren Anspruch auf Weltherrschaft verspielt,geriet in Abhängigkeit von Frankreich, "verweltlichte" durch ausschweifende Hofhaltung, Korruption, Ämterverkauf und Ablaßhandel.
Im Jahre 1378 kam es mit der Aufstellung eines Gegenpapstes sogar zur Spaltung der Kircheneinheit (Großes Schisma).
In diesem Klima breiteten sich überall in Europa Irrlehren und ketzerisches Gedankengut aus.
Im Konzil von Konstanz (1414 - 18) soll den Zuständen ein Ende bereitet werden.Als Ziele werden formuliert:
Einheit der Kirche - Reform der Kirche - Reinheit der Lehre!
Die bisherigen Päpste werden abgesetzt.Martinus V. übernimmt das Patrimonium Petri.
Dem neu ernannten Kirchenführer ist bewußt,daß ein Wiedererlangen kirchlicher Einheit und Authorität auf zwei Ebenen von statten gehen muß.
Während sich der Klerus im Inneren darum zu kümmern habe, wolle er sich auf politischem Parkett für ein Erstarken kirchlicher Macht bemühen.
Zielsetzung:
- Erringung der Vorherrschaft in Italien, um den Einfluß ausser-italienischer Mächte auf dem Stiefel zu unterbinden
- Bildung einer schlagkräftigen katholischen Allianz zur Festigung der Position des Kirchenstaates und zum Schutze des Glaubens
- Aufbau einer starken Wirtschaft
Schnell erkennt Martinus, daß er alleine diese Aufgaben nicht bewältigen werden könne.Er beruft einen Bürgerlichen an seine Seite,der unabhängig von internen Machtkämpfen und Ränkespielen am Hofe seine Heiligkeit in Belangen der Politik und Wirtschaft beraten solle.
EUROPA 1419 (http://www.findall.de/home/papaar/ScreenSave1419.jpg)
ITALIEN 1419 (http://www.findall.de/home/papaar/ScreenSave1419nah.jpg)
Martinus V. (1418 - 1431)
Der Papst formt eine Allianz mit Venedig,Genua,Österreich und Aragon.Staatsehen und Gewährung von Militärpräsenz stärken das Bündnis.
In Kriegen gegen die Stadtstaaten im Norden werden nacheinander Siena,Modena,Mailand und die Toskana dem Kirchenstaat einverleibt.
Des weiteren fällt das savoyische Piemont an die Kirche.
Aus Waffengängen mit Ragusa,Kastilien und der Schweiz gehen die päpstlichen Streitkräfte ebenfalls als Sieger hervor und die jeweiligen Gegner müßen den Frieden mit Gold erkaufen.
Bei den Konflikten,die die Bündnispartner ausfechten,hält man sich heraus und stärkt mit Hilfe von Kriegsteuern die eigene Wirtschaft.Aragon wird mit einem Darlehen von 200 G unterstützt.
Sämtliche Provinzen erhalten einen Kanzler.Der Handel wird in Gang gebracht; mit Genua und Venedig ein Handelsabkommen geschlossen.Handelszwistigkeiten legen Martinus und sein Berater auf diplomatischem Wege bei.Dieser wird für seine Verdienste erst zum Baron und kurz vor des Papstes Tod zum Grafen ernannt.
Versuche des norditalienischen Adels an politischem Einfluß zu gewinnen,scheitern indes.
H1/M1/Ha2/I2
Eugenius IV. (1431 - 1447)
Die Politik Martinus` findet ihre Fortführung in der militärischen Annexion Mantuas und der Abtretung Apuliens an die Kirche durch Neapel.
Das expansive Auftreten des Kirchenstaates bleibt allerdings nicht ohne Folgen.Etliche Staaten erkennen darin weniger den Einigungsversuch der Mutter Kirche als eher den möglichen Verlust eigener Machtinteressen.Die Folge sind zahlreiche Kriegserklärungen und die katholische Allianz steht erstmals vor einer ernstzunehmenden Belastungsprobe.
In zähem Ringen können Gegner wie Provence,Bayern,Württemberg,Savoyen,Ungarn,der gesamte Balkan,Johaniterorden und Tunis besiegt werden.
Hervorzuheben ist der Friedensschluß mit Savoyen - es wird vasallisiert.
Aufstände in Norditalien bleiben ohne großen Effekt.
Im Jahr 1437 wütet die Pest in der Romagna und rafft 2000 Seelen dahin.
Den wachsenden Konkurrenzdruck unter den Händlern regelt Eugenius durch die Festsetzung neuer Tarife.Auf einer der sich weiter ausdehnenden Handelsrouten wird Samarkand in Mittelasien entdeckt.
Handelsabkommen mit Portugal.
Um das Wiedererstarken der katholischen Kirche zu verbildlichen und um Gottes Ruhm zu preisen,ruft der Papst den außergewöhnlich talentierten Künstler Masaccio nach Rom und ernennt ihn zum Hofmaler. Palast und Hofkirche sollen mit Fresken und Gemälden ausgeschmückt werden.Die Renaissance beginnt von hier aus ihren Siegeszug über das Abendland.
H3/M2/Ha2/I2
EUROPA 1444 (http://www.findall.de/home/papaar/ja1444.jpg)
Nicolaus V. (1447- 1455)
Frieden mit Ragusa. Es wird Vasall.
Die Kriegserklärung Frankreichs kommt sehr ungelegen,hatte sich doch der Vatikan die Jahre zuvor durch Staatsehe und Geschenke deren Neutralität erhofft.
Kurz vor seinem Tode erklärt Nicolaus England den Krieg.Dieses hatte während der zahllosen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre Neapel annektiert.
Dieser Zustand durfte auf keinen Fall geduldet werden, würde er ja die Einigungspläne für Italien schwer gefährden.
Man knüpft mit dem Oman erfolgreich Beziehungen, die sich in Handelsabkommen,Gewährung von Militärpräsenz und Austausch der Karten wiederspiegeln.Die vorderasischen Märkte stehen nun offen,allen voran das besonders einträgliche Handelszentrum in Dehli.
Mit Hilfe der Verbesserung der Infrastruktur(3) und einer großzügigen Schenkung durch die Städte wird in Florenz der erste Weingroßbetrieb errichtet.Die Region Chianti erhält das päpstliche Gütesiegel.
Ein erneuter Versuch des Adels sich kirchliche Macht anzueignen wird abgeblockt.Stattdessen ernennt der heilige Vater seinen Berater zum Fürsten.
H3/M2/Ha2/I2
Calixtus III. (1455 - 1458)
Das kurze Ponifikat Calixtus` ist dadurch gekennzeichnet,daß das Land in neuerliche Kriege gezogen wird. Wieder Ungarn und die Balkanstaaten,wieder die Provence;
dazu Burgund,Schweiz und die rheinischen Stadtstaaten.
England übergibt Neapel an den Papst.
Friedensschluß mit den anderen Gegnern durch Zahlung von Reparationen seitens der Kirche.
Neue von den Händlern geforderte Tarife werden abgelehnt,der päpstliche Berater erhält den Herzogtitel.
H4/M2/Ha2/I3
Pius II. (1458 - 1464)
Frieden mit der Provence und Frankreich.Trotz eines großartigen Feldzuges fällt wegen des hohen BBs die Kriegsbeute relativ bescheiden aus.
Das von den Franzosen anektierte Savoyen geht an die Kirche und wird in die Vasallenschaft entlassen.
Neuerliche Kriegserklärung der Schweiz,Burgund und der Rheinstädte.
Piemonte,das in den letzten Jahren vom Kriege schwer mitgenommen wurde,erfährt durch eine überraschende Erfindung Auftrieb.In Turin entsteht eine Schiffsausstattungs-Manufaktur.
Ablasshändler lassen die Grundsteuer in den Marken sinken.
Das gespannte Verhältnis zum Adelsstand verbessert sich,als wichtige Familien den Papst um Hilfe bitten und er sie ihnen gewährt.
Der Vertraute seiner Heiligkeit wird für seine Treue zum Regenten ernannt und mit universalen Befugnissen versehen.
H4/M3/Ha2/I3
EUROPA 1464 (http://www.findall.de/home/papaar/ap1464.jpg)
Paulus II. (1464 - 1471)
Die Schweizer Allianz erkauft sich Frieden.
Die Politik der Aussöhnung mit dem Adel wird fortgeführt.Ihm werden frühere Rechte zurückgegeben.
Roms Status als Hauptstadt der Künste wird durch die Stiftung der päpstlichen Kunstakademie untermauert.
H5/M3/Ha2/I3
Sixtus IV. (1471 - 1484)
Sixtus setzt auf Konsolidierung der Macht.
Kriege der Allianzpartner werden nur indirekt unterstützt.Nebst Geldgeschenken erhalten Venedig,Österreich und Aragon Darlehen von der Vatikanbank.
Aragon wird im Jahre 1777 Vasall Spaniens.Man wird bald nach einem neuen Bündnispartner suchen müssen.
Händler entdecken Uzbek.
Um weitere Märkte zu erschließen und mögliches Land zur Besiedlung zu entdecken werden die diplomatischen Beziehungen zu Vijayanagar in Indien und Arakan in Indochina soweit vorangetrieben,daß mit beiden Ländern die Karten getauscht und Militärpräsenz vereinbart werden.
Zwar werden die Handelshäuser bis nach Japan sichtbar,doch nur die Küstenprovinz Goa für die Gründung eines Handelspostens entdeckt.Solchiger wird nach mehreren Anläufen errichtet.
Mit Erreichen der Handelsstufe 3,der Möglichkeit von nun an Monopole zu bilden,steht dem Aufbau eines Handelsimperiums - und damit der langfristigen Sicherung der Staatsfinanzen,nichts mehr im Weg.
Die handeltreibenden Städte erhalten aus diesem Grunde einenTeil ihrer alten Rechte zurück.
Die Toleranz,die man dem Adel entegegen gebracht hatte, wurde leider mit Verrat beantwortet.Zum einen weigern sich die Fürstenhäuser neue Verordnungen durchzuführen.
Zum anderen paktieren sie mit dem ungeliebten Spanien.
Das Heer wird reformiert.
H6/M3/Ha3/I3
Innocentius VIII. (1484 - 1492)
Größte Leistung des Pontifikats Innozenz` ist nach dem Abfall Aragons die Gewinnung Frankreichs als neues Mitglied der katholischen Allianz.
Dafür werden alle diplomatischen Fäden gezogen und nicht unerhebliche Summen investiert.
Im Februar 1486 tritt Frankreich dem Bündnis bei.Gegenseitige Militärpräsenz wird gewährleistet,Handelsabkommen geschlossen.
In Südostasien erntet man die Früchte der Arbeit des Vorgängers.Malakka tauscht Entdeckungen und gestattet Militärpräsenz.
Endlich verfügen die päpstlichen Händler über Kartenmaterial von den sagenhaften Gewürzinseln.
Schnell werden in Jakarta und Manado der ersten Handelsposten errichtet.In Indien wird Goa ausgebaut.
In gleicher Manier wie in Asien gelingt es das Vertrauen Zimbabwes zu gewinnen.So erhofft man sich auch auf dem afrikanischen Kontinent Fuß zu fassen - vergebens,da die Zulu-Karten wertlos sind.
Der Konflikt mit dem Adelsstand findet in der Ermordung eines der führenden Kirchengegner einen neuen Höhepunkt.
Rom distanziert sich von der Tat,doch spricht der heilige Vater von einer gerechten Strafe Gottes...
Als Folge der Ereignisse leidet die Staatspolitik für 12 Monate,Grenzstreitigkeiten im Norden werden diplomatisch beigelegt,den unzufriedenen Handwerkszünften gewährt man Steuererleichterungen.
H6/M4/Ha3/I4
EUROPA 1489 (http://www.findall.de/home/papaar/ok1489.jpg)
Alexander VI. (1492 - 1503)
Die Herrschaft Alexanders hat zwei Gesichter.
In militärischer Sicht gehört er zu den großen Persönlichkeiten seiner Zeit.Die Militärtechnologie nimmt unter seiner Hand einen rasanten Aufschwung.
Die erste wirklich große Konfrontation des Kirchenstaates mit dem nach Europa drängenden Osmanenreich endet in einem triumphalen Sieg des "Türkenpapstes".
Athen und Albanien werden befreit und unterstellen sich als Vasallen dem Schutz der Kirche.
Der Handelsposten in Goa wird von Eingeborenen zerstört,die dortigen Händler masakriert.Hier wird auf drastische Weise offenbar wie wichtig es ist einen schiffbaren Weg nach Indien zu erschließen,um den neuen Stützpunkten den nötigen Schutz zukommen lassen zu können.
Innenpolitisch geht Alexander mit weniger Geschick als auf dem Schlachtfelde vor.
Wieder fällt ein Wortführer der Adelsschaft einem Meuchler zum Opfer - wieder will der heilige Stuhl nichts davon gewußt haben.
Der gesamte Stand geht in die Oposition.Die Durchsetzung päpstlicher Verordnungen wird verweigert,der Zorn auf die Bauernschaft abgelegt.
Dies geht soweit,daß die Bauern sich mit einer Petition um Entschädigung direkt an seine Heiligkeit wenden.Er gewährt und reizt die Edelleute damit aufs Neue.
Während die Regierung für Ihre aussenpolitischen Leistungen international gewürdigt wird (+3 für 12 Monate),gerät die Stabilität im Inneren ins Schwanken.
Der Adel kontert mit noch mehr Represalien gegen seine Untergebenen.
In Folge dessen,kommt es zu noch mehr Unzufriedenheit im dritten Stand: die Bauern werden noch unzufriedener und die Städte fordern alte Rechte ein.
So wundert es nicht,daß dem Soldatenpapst am Ende seiner Zeit der Nimbus schlechter Regierungspolitik zuteil wird.
H11/M5/Ha3/I4
EUROPA 1495 (http://www.findall.de/home/papaar/maerz1495.jpg)
Pius III. (1503), Julius II. (1503- 1513)
Um den inneren Frieden wieder herzustellen,hält man sich nach Aussen zurück. Die Kriege der Allianz werden nur mit guten Worten unterstützt.
Intern,indes,bildet Julius die Liga von Cambrai.Mehrmals schon widersetzte sich Venedig den päpstlichen Vasallisieungsversuchen.Es sollte auf diese Weise gestraft werden.Ein hilfloses Unterfangen,das nur die Beziehungen zum Dogenstaat verschlechterte,zumindest die zu Frankreich und Österreich drastisch verbesserte.
1509 tritt der Vertrag von Tordesillas in Kraft.Erstes Opfer wird Goa,das an die Portugiesen fällt.Militärischer Schutz für die Kolonialbesitzungen wird immer dringlicher.
Der Handel wird ausgebaut:
Handelsposten in Sumbawa,Trivandrum und Cochin - Monopol in Zanzibar - Handelsabkommen mit Zanj und Sibir(+Militärpräsenz).
Jedoch,der erfolglose Versuch über Sibir neue Gebiete jenseits des Urals zu erforschen,der Verlust Goas, sowie die Ablehnung neuer Tarife führt zu Unzufriedenheit unter den Händlern.Sie werden durch die Vergabe von Exportlizenzen besänftigt.
Die angespannte Situation mit dem Adel bleibt erhalten.Weiterhin weigert er sich neue Verordnungen der Regierung durchzuführen.
In dieser Atmosphäre muß der Papst sein Vorhaben den großen Petersdom bauen zu lassen verschieben.Die Mittel fliessen sattdessen in die technologische Entwicklung.
Das Wirken von Heiligen bringt Stabilität ins Land.
H12/M6/Ha3/I4
Leo X. (1513 - 1521)
Leo setzt auf weiteren Ausbau des Handels.Er arangiert eine Staatsehe mit Portugal,Handelsabkommen mit Dehli und Malakka.Gao wird entdeckt.
Seine friedvolle Strategie beschert ihm zweimal den Effekt "gute Regierungspolitik" und ein aussergewöhnliches Jahr.
Ein Konquistador,der seine Dienste anbietet,wird abgewiesen;es fehlen die Seewege,um ihn einzusetzen.
Im Inneren kommt der Papst den Forderungen der Handwerker entgegen und erleichtert deren Steuerlast.
Dem Streben der Städte alte Rechte zurück zu erlangen,wird nicht nachgekommen.
H13/M10/Ha3/I4
Die Lage nach 100 Jahren:
Die anfangs gesteckten Ziele sind größtenteils erreicht.Italien ist soweit geeint. Genua und Venedig sind treue Allianzpartner.Unerfreulicherweise weigern sie sich hartnäckig Vasallen Roms zu werden.
Kastilien und Aragon vereinen sich zum Königreich Spanien.Um Sardinien und Sizilien ins Reich zu holen,wird ein Krieg unvermeidlich sein.
Das als Ersatz für Aragon in die Allianz gekommene Frankreich brachte den 100jährigen Krieg mit England zu Ende.Jedoch sind Calais,Poitou und die Gascogne
noch in englischem Besitz;ein Teil der Bretagne gehört Schottland.
Österreich erbt die Krone Burgunds und unterhält in der Provence einen Mittelmeerhafen.
Genua und Venedig können Ihre Besitzungen gegen die vordringenden Osmanen halten.
Langfristige Ziele werden die Eroberung der italienischen Inseln sein,Abwehr der Türken,Aufbau eines Handelsimperiums,Stärkung der katholischen Allianz.
Alle Provinzen verfügen zu diesem Zeitpunkt über Kanzler und Marschälle.Die Befestigungsanlagen der Regional-Hauptstädte werden schrittweise ausgebaut.
EUROPA 1519 (http://www.findall.de/home/papaar/ja1519.jpg)