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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erbrecht, erben und vererben, oder: Man beachte das Kleingedruckte



Elias
18.09.20, 14:51
:vertrag:

Wir möchten euch eine kleine Begebenheit aus Unserem aktuellen Spiel mit dem Haus Valois erzählen und wie Wir uns selbst ausgetrickst haben.
Nebenbei bemerkt: Beim Start 1066 und bevor Wir es umbenannt haben, hieß unser Haus „Vexin-Amiens“, aber damit ist wohl tatsächlich das Haus Valois gemeint, das diesen heute üblichen Namen aber tatsächlich erst im 100jährigen Krieg und dann auch noch von den verfeindeten Engländern erhielt.

Unser Herzog Raoul II von Valois ehelichte die Erbin der ehemals französischen Königsdynastie der Carpetinger, Gräfin Raymonde, die zugleich mit vier gehaltenen Grafschaften seine mächtigste Vasallin ist. Schön, so dachten Wir, denn so würden alle Grafschaften irgendwann vereinigt und in eine, also Unsere, Hand fallen. Darunter auch die Île-de-France mit Paris, was wir sehr begehren.
Zwei Söhne wurden geboren, Henri und 12 Jahre später der jüngere Phillipe. Nun wurde Henri mit 24 Jahren wahnsinnig und kränkelte auch etwas. Das hat er natürlich von seiner Mutter!
Also beschlossen Wir, Phillipe, insgesamt auch etwas begabter, solle Unser Erbe werden, nicht der wahnsinnige, aber erstgeborene Henri, den wir kurzerhand enterbten.

Hach, man sollte bei diesen Dingen vorsichtig sein und vor allem: nachdenken! Denn was bewirkten Wir?
Zwar erbt nun der Jünger, Phillipe, alles was wir Unser nennen und Wir umgehen die lästige Erbteilung, die dummerweise auch in der Mitte des 12. Jahrhunderts noch immer in Frankreich üblich ist. Aber Unsere Enterbung galt natürlich nicht für das Erbe von Raymonde und Henri blieb ihr Haupterbe! Er wird Paris bekommen!
Wir verlieren dadurch kein Land. Es bleibt unser Lehen. Aber Wir hatten es uns anders vorgestellt.

Was also haben Wir gelernt? Man kann die Kinder zwar enterben, aber dies gilt nur für das Erbe, das man selbst hält, nicht jedoch für das, was sie von Dritten erben. Eigentlich logisch, aber zumindest Wir hatten das nicht auf der Rechnung. :think:

Kardinalinfant
18.09.20, 15:25
Wir kennen das Spiel ja nicht, aber kann man als regierender Fürst Selbstmord begehen? Sonst hättet Ihr zunächst den Wahnsinnigen alles erben lassen können und dann - noch bevor der wiederum Nachkommen gezeugt hat - mit dem Wahnsinnigen Selbstmord begehen. Dann wäre alles zusammen auf den kleinen Philippe übergegangen...

Cfant
18.09.20, 15:31
Kann man - sofern der Betreffende depressiv ist :D Ansonsten kann man sich nur in Schlachten stürzen und das... äh... beste hoffen :D

Garfield
18.09.20, 16:03
Man kann auch einfach den Mord des eigenen Sprösslings in Auftrag geben. Das kann klappen oder halt auch nicht. Da muss man gar nicht erst warten dass der schlechte Regent an die Macht kommt und die Selbstreinigungskräfte des Wahnsinns den dahinraffen.

Kardinalinfant
18.09.20, 16:09
Man kann auch einfach den Mord des eigenen Sprösslings in Auftrag geben. Das kann klappen oder halt auch nicht. Da muss man gar nicht erst warten dass der schlechte Regent an die Macht kommt und die Selbstreinigungskräfte des Wahnsinns den dahinraffen.

Gibt so ein Mord nicht schlechte Reputation (oder so etwas?)?

Garfield
18.09.20, 16:15
Gibt so ein Mord nicht schlechte Reputation (oder so etwas?)?

Ich hab mir das Spiel noch nicht besorgt, aber ich nehme an dass das nur gilt wenn man erwischt wird. Sonst ist das halt ein bedauerlicher Jagdunfall oder so.

Was ich aber weiß ist, dass ein Charakter, wenn man ihn gegen sein Naturell spielt Stress aufbaut. Wenn man also nen frommen, großmütigen oder so hat und mit dem Hitman nachspielt, dann geht's dem nicht gut. Wenn der Charakter aber schon zum Morden neigt, dann juckt den ein Attentat mehr oder weniger nicht.

Cfant
18.09.20, 16:43
Eine gute Neuerung. In CK2 kann ein Charakter mit Familienfokus jederzeit Sippenmörder werden, ohne dass es ihn irgendwie negativ beeinflusst.

Elias
18.09.20, 18:11
Das ist ja mal wieder typisch!
Wir erzählen hier offenherzig, dass Wir Unserem armen, im Kopfe kranken Sohn Henri nicht die schwere Verantwortung über unsere Domäne aufbürden wollen und Ihr, verehrte Regenten, habt zahlreiche Ideen, wie man den armen Jungen vorzeitig zu seinem Schöpfer schicken könnte!

Nein, nein, der gute Henri ist zwar verrückt aber ansonsten erfreut er sich quitschvergnügt des Lebens und ist inzwischen Vater eines kleinen Henri und der ist... *seufz* Bluter!

Unser Phillip aber, der hat inzwischen das Erbe angetreten und wurde, kaum mit der Herzogswürde bemäntelt, zunächst besessen (+10% monatliche Bildungs-Lebenswandel-Erfahrung) und wurde dann, wie sein Bruder, zusätzlich auch noch wahnsinnig. Beide Brüder sind Freunde (ohne Komplott entstanden!).
Inzwischen haben Wir entdeckt, dass man Henri auch wieder in die Erbfolge einsetzen, die Enterbung also rückgängig machen kann. Wenn eh alle spinnen, ist das nun auch egal! :wirr:

Cfant
18.09.20, 18:18
Klingt eigentlich nach einer ganz normalen Familie :D Und Eure Kriege verbuchen Wir mal als Nachbarschaftsstreitigkeiten. Einen Stein werfe, wer noch nie über die Stufen gegangen ist, weil er im Lift sonst Guten Tag zum Nachbarn hätte sagen müssen...

Elvis
18.09.20, 20:49
Man kann auch einfach den Mord des eigenen Sprösslings in Auftrag geben.

Dafür braucht man eine bestimmte Eigenschaft. Hinterhältig oder sowas. Sonst ist eigene Kinder töten verboten.
Vielleicht gehts auch, wenn man eine eigene Religion gründet wo sowas nicht als Sünde gilt. Das kann man tatsächlich tun.

Aber erst zu einer Art Satanismus konvertieren nur um das eigene Fleisch und Blut meucheln zu können?... naja... Familienleben halt.

Vargr
18.09.20, 21:03
Dafür braucht man eine bestimmte Eigenschaft. Hinterhältig oder sowas. Sonst ist eigene Kinder töten verboten.
Vielleicht gehts auch, wenn man eine eigene Religion gründet wo sowas nicht als Sünde gilt. Das kann man tatsächlich tun.

Aber erst zu einer Art Satanismus konvertieren nur um das eigene Fleisch und Blut meucheln zu können?... naja... Familienleben halt.

Wir meinen, dass die Eigenschaft sadistisch ist.

123
18.09.20, 21:30
Klingt ähnlich, ist also das gleiche...

Elias
22.09.20, 18:50
Nochmal etwas aus unserem Fundus missglückter Erbschleicher-Aktionen im französischen Spätmittelalter:

Der Erbe Unseres Lehensherrn, des französischen Königs - ein Flame und dazu noch ein Kind - war äußerst schwach, ebenso wie Unser Lehensherr selbst. Der Thronerbe war nicht der Sohn des Königs, sondern irgendwie undurchschaubar weitläufig mit diesem verwandt. Naja, Flamen...

Wir aber wollten die Königswürde in Unsere Dynastie holen. Also ließen Wir Ansprüche auf die lediglich zwei Grafschaften des Thronerben fingieren und gewannen diese in zwei Anspruchskriegen von ihm.
Danach war der Knabe landlos und wir boten ihm ein Verlöbnis mit der ältesten von drei Töchtern Unseres verrückten Herzogs Phillipe an. Matrilinear, so dass die Kinder dieser Verbindung zu unserer Dynastie gehören und Anspruch auf Frankreichs Thron erben würden!
Und was tat dieser, durch Unsere Raubzüge nun mittellose Hungerleider von Prinzen, er tat, was er unter anderen Umständen sicherlich nie getan hätte, er nahm an!

Ha! Wir glaubten einen exploit gefunden zu haben und lobten Uns selbst als bitterböses Genie.

Aber wieder einmal hatten Wir uns selbst ausgetrickst.
Denn noch bevor der kleine Habenichts volljährig wurde und das Eheversprechen erfüllt werden konnte starb der alte König und er wurde schon König von Frankreich. Weil er kein eigenes Land mehr hatte, wurde die de-jure Hauptstadtprovinz von ihm okkupiert, nämlich die Île-de-France mit Paris, was wir noch immer sehr begehren.
Damit nicht genug, war das Erste, dass er tat: Er erklärte Unseren Herzog zum Verbrecher, wollte ihn einkerkern und seine Lehen einziehen. Schlecht für Unseren Phillipe aber gut für das Spiel, dass sich dieses KI-Jüngelchen nicht so leicht ausmanövrieren ließ und nicht vergass, was Wir getan hatten.
Den anschließenden Krieg verlor er natürlich, Phillipe behielt seine Lehen und der junge König musste zugunsten seines Bruders abdanken (blieb aber dessen erster Thronerbe).
So hatten Wir doch nichts gewonnen und mussten auf anderem Wege den französischen Thron erringen, aber gelernt, dass Thronerben in CK III ein erfreulich langes Gedächtnis haben.

Desertfoxx
28.09.20, 15:42
Guten Tag, werte Majestäten,

ich bin noch neu im CK-Universum. Habe mir CK II mal geholt (Vanilla), aber zu mehr als dem Tutorial und einer kurzen Partie mit Dänemark hatte es nicht gereicht. Bin irgendwie nicht richtig durchgestiegen und auch nicht richtig damit warm geworden.

Jetzt in CK III sieht das schon anders aus, aber natürlich sitze ich noch oft genug mit Fragezeichen davor.

Ich spiele Irland (gehört bis auf eine Grafschaft (diese mittlerweile unter Kontrolle von England) mir und ist natürlich Königreich). Bin jetzt etwa im Jahre 915 und es kam erstmalig zum Erbfall. Ich habe als Haupterbe das Königreich und das Herzogtum Munster mit den drei Grafschaften erhalten. Meine zwei Brüder erhielten jeweils zwei Herzogtümer mit den zugehörigen Grafschaften, wodurch sie ziemlich mächtig wurden. Letztlich habe ich auch nur einen von beiden in den Rat berufen, was dem anderen natürlich nicht gefiel, aber die Werte müssen halt schon passen. Schließlich hat dann der nicht berücksichtigte Bruder eine Fraktion gegründet, um den anderen Bruder zum König zu machen, was dann in einem Krieg mündete, da ich das gestellte Ultimatum natürlich nicht angenommen habe. Der Krieg endete mit einem Weißen Frieden.

Gibt es Möglichkeiten vor einem Erbfall dafür zu sorgen, dass mehr Erbmasse beim Haupterben bleibt? Oder zumindest die Geschwister nicht so mächtig werden?

Wenn ich mir die jetzige Situation ansehe, bekommt mein Haupterbe den Königstitel und eine Grafschaft (Herzogtum weiß ich grad nicht). Das wird von den Einnahmen ja dann eher immer weniger?

Wenn ich meine Stammesautorität(?) ändere/erhöhe, kann ich ja auch Leute einkerkern. Gegen meine beiden Brüder hab ich ja aufgrund ihres Krieges gegen mich sozusagen einen Haftbefehl und könnte sie dann wegsperren. Kann ich mir dann auch deren Besitztümer zurück holen? Oder kommen da wiederum deren Erben ins Spiel?

Ich bin für jede Hilfe dankbar!

Mariu
28.09.20, 17:14
Es gibt später Möglichkeiten, das man die Partition (https://ck3.paradoxwikis.com/Laws#Realm_Succession) in seinem Reich ändert. Das ist aber erst Heraldy im Hochmittelalter. Und dann für das komplette Erben Primogeniture im Spätmittelalter. Ansonsten Basken haben High Partition als Standart. Und ich meine Byzanz ist auch direkt mit Primo ausgestattet.

Aberkennung von Titeln kommt etwas darauf an wie hoch eure Autorität ist. Als Stamm ist das ab Level 3 möglich, laut der Tabelle (https://ck3.paradoxwikis.com/Laws#Authority). Wenn Ihr eure Brüder im Kerker habt sollte es euch da eine Möglichkeit zur Titelaberkennung geben und auch die entsprechenden Folgen anzeigen. Aber wenn Ihr einen Titel ab erkennt, geht der an euch über. Nur wenn Ihr eure Brüder ermorden würdet, würden die jeweiligen Erben ins Spiel kommen.

Desertfoxx
28.09.20, 17:51
Das hat mir schon mal weiter geholfen. Danke! (Weiß grad nicht, wie man sich mit einem "Klick" bedankt, wie unter Beitrag Nr. 13 z. B.)

Elvis
28.09.20, 19:51
Das hat mir schon mal weiter geholfen. Danke! (Weiß grad nicht, wie man sich mit einem "Klick" bedankt, wie unter Beitrag Nr. 13 z. B.)

Geht glaube ich erst nach einer gewissen Anzahl an Beiträgen.
15 Beiträge in 15 Jahren ist ja jetzt nicht soooo viel.:D