Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tales from Space - Ein KSP AAR
George Pickett
24.11.18, 17:17
Tales from Space
https://youtu.be/yF-F4T2bgPM
Coming soon
Ui, sieht spannend aus. Spielt Ihr mit Mods? (RSS, RP-1, Principia und so?)
Noch nicht mal England unterworfen, da gehts schon los den Weltraum Untertan zu machen :D
George Pickett
25.11.18, 11:38
Ui, sieht spannend aus. Spielt Ihr mit Mods? (RSS, RP-1, Principia und so?)
Es sind so einige Mods installiert, was die Ladezeit auf unglaubliche 12 Minuten heraufgeschraubt hat!!! :eek:
Hier die wohl wichtigsten (für uns)
-Astronomers Visual Pack
-FASA Mod
-Die "Near Future" Mods
-Dwarf Planets Plus
-Kerbin Side Remastered
-jede Menge Teile-Mods
RSS wäre toll gewesen, aber seit Version 1.3 ja nicht mehr einsetzbar. Wir haben aber das Sonnensystem angeglichen. Nur die Namen der Planeten sind anders. Außerdem haben wir einige Zwergplaneten hinzugefügt. Es gibt also jede Menge zu erforschen :)
George Pickett
25.11.18, 16:16
Tales from Space
Kapitel 1 - Der Anfang
Kerbin...dieser kleine, blaue Planet inmitten der Unendlichkeit des Universums. Viel zu lange hatten sich die Nationen dieses Planeten untereinander bekämpft. Tot, Elend und Vertreibung waren die perverse Konsequenz dieses Handelns. Mit diesem Handeln einher ging ein beispielloser Raubbau an den natürlichen Ressourcen des Planeten und schließlich einem Grad an Umweltverschmutzung, der mittelfristig das Überleben aller Kerbals in Frage stellte, gleich welcher Nation sie angehörten. Die Bewohner des Planeten Kerbin waren dabei, sich gegenseitig auszurotten.
Es zeugte von einer gewissen Ironie, dass nicht politische Aussöhnung und der Wille zum Frieden um des Friedens Willen dem Morden ein Ende setzte. Es waren archäologische Funde die belegten, dass der "Homo Kermanis" nicht die erste Wahl als dominante Spezies auf Kerbin gewesen war. In vielen Ländern wurden kurz nach den ersten Funden weitere Beweise gefunden, dass vor nicht einmal 2 Millionen Jahren eine andere Spezies, der man die Bezeichnung "Homo Sapiens" gab, dem Planeten seinen Stempel aufgedrückt hatte. Was genau zu der, wahrscheinlich abrupten, vollständigen Auslöschung dieser Rasse führte, konnte nur in Ansätzen erforscht werden. Klar schien aber zu sein, dass sich zeitgleich mit dem Verschwinden des "Homo Sapiens" die Oberfläche und Beschaffenheit Kerbins massiv und grundlegend geändert haben müsse. Geologische Untersuchungen bestätigten diese Vermutung. Gewaltige Bewegungen der Kontinentalplatten müssen unglaubliche Verwüstungen erzeugt und einen Großteil der Flora und Fauna ausgerottet haben. Der Planet hatte die Uhr auf "0" zurückgedreht.
Diese Erkenntnisse der Vergänglichkeit schienen bei vielen Kerbals eine gewisse Demut aufkommen zu lassen. Dem eigenen Leben und vor allem dem Leben anderer Kerbals wurde ein deutlich höheren Stellenwert zuerkannt. Doch der wichtigste Impuls war der Überlebensinstinkt, der allen Bewohnern des Planeten Kerbin deutlich machte, dass nur gemeinsames Handeln das Überleben der Spezies gewährleisten könne. Nur wenige Jahre nach Beendigung der letzten Kriege und Konflikte wurden am 01. Januar 1950 die "Kerbal States of Kerbin" gegründet, in der sich alle Nationen zusammenfanden um gemeinsam eine bessere und vor allem friedliche Zukunft zu gestalten. Hierfür gaben sie einen Großteil ihrer Machtbefugnisse an eine Zentralregierung ab, genossen aber auch den Vorteil gemeinsamer Ressourcen und wissenschaftlicher Fortschritte. Schon nach kurzer Zeit wurde auch den Skeptikern klar, dass diese neue Form der Kooperation der einzig vernünftige Weg war.
Die Eroberung und Nutzbarmachung des Weltraums schien ein probates Mittel zu sein, die unterschiedlichen Völker in einer gemeinsamen Kraftanstrengung zusammenwachsen zu lassen, doch standen hierfür noch keine finanziellen Mittel und keine Technologien zur Verfügung. Ein Großteil der Ressourcen musste für die Beseitigung von Kriegsschäden und der Umweltverschmutzung eingesetzt werden und viele Nationen, welche in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung noch einen gewissen "Nachholbedarf" hatten, bestanden auf eine Verlagerung der Prioritäten auf ihrer Belange, dem im Senat auch zugestimmt wurde. Dennoch sollte ein erster Schritt in Form der Gründung einer Weltraumbehörde getan werden, um die Dinge ins Rollen zu bringen.
Am 23. Mai 1955 wurde die NASA (New Aeronautics and Space Administration) gegründet. In ihr wurden Forschung und Entwicklung sowie die Missionsabteilung zusammengefasst. Als Sitz dieser Behörde wurde die ehemalige Vandenberg Luftwaffenbasis auserkoren. Sie lag in Äquator Nähe, was Starts begünstigte und hier war auf Grund ihrer Lage in einer Wüste mit einer stabilen Wetterlage zu rechnen.
https://abload.de/img/ksp_x642018-11-2514-0duc3n.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-11-2514-0duc3n.jpg)
Bis zum Ende des Jahres 1955 war die Infrastuktur der Vandenberg Luftwaffenbasis den neuen Anforderungen angepasst worden und für alles notwendige Personal waren Arbeitsbereiche und Unterbringung in ausreichendem Maße geschaffen worden. Die NASA konnte mit ihrer Arbeit beginnen...
George Pickett
25.11.18, 17:39
Tales from Space
Kapitel 2 - Der erste Schritt in eine neue Welt
Da die finanziellen Mittel knapp waren, öffneten die Regierungen der ehemaligen Nationalstaaten ihre bisher geheimen Depots und Forschungseinrichtungen. Die ehemalige "Östliche Allianz" lieferte dabei erstaunliche Technologie. Sie standen Ende der 40er Jahre kurz davor, einen ersten Raketenstart durchzuführen. Das Projekt lief damals unter der internen Bezeichnung "A4". Diese Komponenten wurden als Grundlage für das Projekt "Jupiter" der NASA genommen, welches die Entwicklung des ersten funktionsfähigen Trägersystems zum Ziel haben sollte.
Bis zum Ende des Jahres 1956 wurden die noch vorhandenen Komponenten des A4-Programms, wie Triebwerke und Steuerungskomponenten, auf der Vandenberg-Basis getestet. Aus diesen Versuchen ging Anfang 1957 das A6-Triebwerk hervor. Vom Prinzip her baugleich mit dem A4-Triebwerk, doch größer und leistungsfähiger. Auch die Zuverlässigkeit des Aggregats konnte spürbar verbessert werden. Die Tests auf dem Prüfstand brachten schließlich eine akzeptable Ausfallquote hervor.
https://abload.de/img/ksp_x642018-11-2515-3sdicx.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-11-2515-3sdicx.jpg)
In den nächsten Monaten wurden die restlichen Komponenten der Jupiter-Rakete zur Einsatzreife gebracht...so hoffte man es jedenfalls. Nach 3 Starts mit verringerter Treibstoffzuladung und ohne Nutzlast (Jupiter-A) sollte im Oktober 1957 der erste "Echte" Start mit voller Treibstoffzuladung und einer Nutzlast erfolgen (Jupiter-C). Diese Nutzlast bestand aus dem Satelliten "Explorer 1", der mit rudimentären Sensoren und einer begrenzten Batteriekapazität ausgestattet war. Dieser sollte von der Jupiter-C Rakete in eine stabile Umlaufbahn befördert werden. Der Start wurde auf den 25. Oktober 1957 festgelegt.
https://abload.de/img/ksp_x642018-11-2515-3vheyh.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-11-2515-3vheyh.jpg)
An diesem 25. Oktober 1957 war alles, was Rang und Namen hatte auf der Vandenberg Basis versammelt. Der Druck auf die Ingenieure und Techniker der NASA war enorm groß. Scheitern war keine Option, diese Parole hatten die maßgeblichen Personen der NASA bereits vorher ausgegeben. Als das Triebwerk schließlich zündete und sich die Jupiter-C Rakete majestätisch in den Himmel erhob, fiel eine Last von den vielen Verantwortlichen der NASA ab. Ein neues Zeitalter hatte begonnen...
https://youtu.be/KxgxRaHtbDo
H34DHUN73R
27.11.18, 07:55
Hey, supi, sieht irgendwie ganz anders aus, als das was Wir von Unseren - eher kläglichen - Versuchen in Erinnerung haben
Sehr liebevoll gestaltet und mit viel Mühe verbunden! :top::prost:
George Pickett
28.11.18, 20:30
Tales from Space
Kapitel 3 - Mercury und die ersten Astronauten
Am 10. Dezember 1957 erfolgte ein weiterer Start einer Jupiter-C Rakete, welche den baugleichen Satelliten "Explorer 2" in eine Umlaufbahn brachte. Auch dieser Satellit verstummte nach wenigen Stunden, da seine Batteriekapazität erschöpft war. Doch die wertvollen Erkenntnisse dieser beiden erfolgreichen Starts sollten in zukünftige Programme einfließen und die NASA in ihren Bemühungen voranbringen.
Bereits Im Juni 1957 hatte die NASA das Mercury-Programm öffentlich gemacht. Ziel dieses Programms sollte es sein, Astronauten in eine Umlaufbahn um Kerbin zu transportieren...und schließlich sicher wieder auf der Oberfläche landen zu lassen. Während einer TV-Liveübertragung von der Vandenberg Luftwaffenbasis, die weltweit über 500 Millionen Kerbals an ihren Fernsehgeräten verfolgten, wurden die ersten 4 Astronauten des Planeten Kerbin der Öffentlichkeit vorgestellt. Es waren die Astronautin Sally Ride (Alter 29). der Astronaut John Glenn (Alter 31), der Astronaut Alan Shepard (Alter 31) und der Astronaut Virgil I. "Gus" Grissom" (Alter 30). Die Presse gab ihnen nach einigen Tagen den Spitznamen "Mercury Four".
https://abload.de/img/ksp_x642018-11-2818-168fde.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-11-2818-168fde.jpg)
Im Juli 1957 wurde das Mercury-Test-Programm initiiert, in welchem die notwendigen Komponenten für einen bemannten Raumflug entwickelt werden sollten. Als Trägersystem sollte die "Atlas" fungieren, die erste vollständige Neuentwicklung der NASA. Zum Ende des Jahres 1957 gab es hier jedoch immer noch mehr Rückschläge als Erfolge. Die Zuverlässigkeit der Triebwerke lies mehr als zu wünschen übrig und lag auf dem Prüfstand bei unter 50 Prozent. Besser voran kam das Team, welches mit der Entwicklung der Kommandokapsel und der umgebenen Komponenten wie Lebenserhaltung und Energieversorgung betraut war. Anfang 1958 war die Mercury Kommandokapsel eigentlich einsatzbereit...einzig ein funktionierendes Trägersystem fehlte noch...
https://youtu.be/sogn88oXSpo
Das sieht aber auch schick aus was ihr da macht...
H34DHUN73R
29.11.18, 18:37
Öh - die Landung sah am Ende aber nicht ganz so wie beabsichtigt aus, wenn Uns Unser laienhaftes Auge nicht täuscht ?
George Pickett
29.11.18, 18:51
Das sieht aber auch schick aus was ihr da macht...
Wir bemühen uns... ;)
George Pickett
29.11.18, 18:56
Öh - die Landung sah am Ende aber nicht ganz so wie beabsichtigt aus, wenn Uns Unser laienhaftes Auge nicht täuscht ?
Es war hart an der Grenze. Die Kapsel hatte ja nur eine geringe Höhe erreicht und der Fallschirm konnte seine volle Wirkung nicht mehr entfalten. Eine "reguläre" Landung sollte sanfter ausfallen :D Zukünftig sollen Landung bevorzugt auch auf dem Wasser stattfinden.
George Pickett
29.11.18, 19:23
Tales from Space
Kapitel 4 - Atlas...Pleiten, Pech und Pannen
In den ersten 4 Monaten des Jahres 1958 war das Mercury-Programm gekennzeichnet von Rückschlägen. Den Ingenieuren und Technikern gelang es nicht, die Zuverlässigkeit der Triebwerke der Atlas-Trägerrakete auf ein akzeptables Maß zu erhöhen. Selbst unter idealen Bedingungen auf dem Prüfstand war fast jeder 2. Versuch ein Fehlschlag. Aussetzer, Leistungsverlust oder auch eine komplette Fehlzündung waren an der Tagesordnung. Schließlich wagte man sich am 10. März 1958 dann doch an den ersten unbemannten Start, welcher zum peinlichen Ereignis wurde. In Anwesenheit mehrerer hochrangiger Politiker des NASA-Komitees der Regierung verweigerten alle 3 Triebwerke von MA-1 (Mercury-Atlas) die Zündung. Außer einem dünnen Pfeifen aus den Überdruckventilen, welches einer der anwesenden Politiker unverblümt mit dem Geräusch von Blähungen verglich, passierte auf der Starttampe nichts.
Der Start von MA-2 am 31. März 1958 glückte zwar, doch setzte das Haupttriebwerk nach 30 Sekunden aus. Die beiden unterstützenden Booster waren nicht leistungsstark genug, um den Steigflug fortzusetzen. MA-2 stürzte 180 Sekunden nach dem Start ab. Das eindringlichste Zeichen der Probleme und Rückschläge war jedoch der Startversuch von MA-3 am 19. April 1958. Die Rakete explodierte nur wenige Sekunden nach der Zündung der Triebwerke auf der Startrampe in einem Flammenmeer.
https://abload.de/img/ksp_x642018-11-2917-3ypic7.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-11-2917-3ypic7.jpg)
Tag und Nacht wurde nach den Fehlern gesucht, denn das Haupttriebwerk zeigte zu viele Symptome, als das es sich nur um ein einziges Problem handeln konnte. In den nächsten 3 Wochen glaubten die Techniker, die Probleme gefunden und auch behoben zu haben. Der Start von MA-4 wurde daraufhin auf den 17. Mai 1958 angesetzt und tatsächlich wurde es ein fast perfekter Start, der die Rakete in eine elliptische Umlaufbahn um Kerbin brachte. Der Jubel in der Missionszentrale war groß, doch noch sahen die Verantwortlichen die Zuverlässigkeit nicht als gegeben an, die erforderlich war, um eine Kapsel mit einem Astronauten auf die Spitze der Atlas-Trägerrakete zu montieren. Warten wollte aber auch niemand und so musste improvisiert werden...
https://youtu.be/nOhGPLzhNYU
George Pickett
01.12.18, 16:32
Tales from Space
Kapitel 5 - Redstone als Zwischenlösung
Die Ingenieure und Techniker machten bei der Atlas-Trägerrakete zwar Fortschritte, doch war ein bemannter Start mit der Atlas noch in diesem Jahr illusorisch. Kurz nach dem erfolgreichen Start von MA-4 schlug die Entwicklungsabteilung eine Zwischenlösung vor, die kurzfristig realisierbar, kostengünstig und vor allem Zuverlässig war. Basierend auf der Jupiter-Trägerrakete würde die Redstone-Trägerrakete die Lücke ausfüllen. Sie bestand aus dem A6-Triebwerk der Jupiter, jedoch mit einem größeren Tank versehen. Im Vergleich zur Jupiter hieß das mehr Gewicht bei gleicher Leistung, was das Erreichen einer stabilen Umlaufbahn von vornherein unmöglich machte. Ein suborbitaler Flug, der bis in die Regionen jenseits der Atmosphäre (70.000 Meter) gehen würde, war jedoch möglich.
Binnen 10 bis 12 Wochen sollte die Redstone-Trägerrakete einsatzbereit sein und die NASA begann mit dem Auswahl-Verfahren für den ersten Astronauten im All. Die Entscheidung fiel erst Ende Juli 1958 und war denkbar knapp, denn alle 4 Kandidaten waren mehr als qualifiziert. Die Wahl fiel schließlich auf John Glenn. Als Reserve-Astronaut wurde Sally Ride vorgesehen. Sie wurde gleichzeitig bereits für den Flug von Mercury 2 vorgesehen. Der Starttermin wurde auf den 10. August 1958 festgesetzt. Die Vorbereitungen für den Start auf der Vandenberg Luftwaffenbasis liefern auf Hochtouren.
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-0113-4d9f64.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-0113-4d9f64.jpg)
Am 10. August 1958 um 09.45 Uhr bestieg John Glenn auf der Startrampe die Mercury-Kapsel. Das technische Personal räumte das umliegende Gelände und die Systemchecks begannen. Um 12.00 Uhr zeigten alle Instrumente "GO" und der Flugdirektor begann mit dem 30 Minuten Countdown. Sowohl John Glenn in seiner Kapsel, als auch die Techniker in der Missionszentrale ließen ihre Augen unentwegt über die Instrumente und Anzeigen wandern, um etwaigen Probleme frühzeitig erkennen zu können.
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-0113-5nse8h.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-0113-5nse8h.jpg)
Schließlich war es so weit und der Countdown näherte sich seinem Ende...
https://youtu.be/-1sNctb6EHk
George Pickett
18.12.18, 14:40
Tales from Space
Kapitel 6 - Die ersten "echten" Astronauten
In den letzten Monaten des Jahres 1958 machte das Mercury-Programm spürbare Fortschritte. Am 30. September startete Alan Shepard mit Mercury 2 (Redstone-Mercury) zu einem weiteren suborbitalem Flug, wobei er mit 107 Kilometer über Grund einen neuen Höhenrekord aufstellte. Die Atlas-Trägerrakete wurde immer zuverlässiger und erhielt von den Verantwortlichen Ende November schließlich den Vermerk "Einsatzbereit". Der Start von Mercury 3 wurde auf Anfang 1959 terminiert und von Experten (und denen, die sich dafür hielten) als erster "echter" Raumflug angesehen, der somit auch den ersten Astronauten hervorbringen würde
Die Unterschiede zwischen der Redstone und der Atlas-Trägerrakete waren enorm, was Größe, Schubkraft und Gewicht anging. Die Atlas war bei weitem leistungsfähiger, wobei sie vielen Ingenieuren unnötig komplex und aufwendig erschien. Allein das Prinzip der intern gelagerten Booster und der damit einhergehenden Problematik der Abtrennung Selbiger hatte die Entwicklung der Trägerrakete erschwert und verzögert. Dennoch sprechen die nackten Zahlen für die Atlas:
Redstone
Höhe: 14,1 Meter
Gewicht: 10,7 Tonnen
Startschub: 130 Kilo-Newton
https://abload.de/img/0164ey1.jpg (https://abload.de/image.php?img=0164ey1.jpg)
https://abload.de/img/02cxdlk.jpg (https://abload.de/image.php?img=02cxdlk.jpg)
https://abload.de/img/033eid1.jpg (https://abload.de/image.php?img=033eid1.jpg)
Atlas
Höhe: 23,3 Meter
Gewicht: 46,6 Tonnen
Startschub: 705 Kilo-Newton
https://abload.de/img/0409ib3.jpg (https://abload.de/image.php?img=0409ib3.jpg)
https://abload.de/img/05lnc65.jpg (https://abload.de/image.php?img=05lnc65.jpg)
Der erste Kerbal im All würde aber kein Astronaut sein, sondern eine Astronautin. Sally Ride wurde am 15. Dezember 1958 als Pilot von Mercury 3 der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Starttermin wurde der 12. Januar 1959 genannt. Virgil I. "Gus" Grissom sollte bereits im März mit Mercury 4 nachfolgen. Als Mercury 3 dann planmäßig und ohne Probleme zum vorgesehenen Zeitpunkt in den Himmel stieg, bekamen alle Kerbals ein Ahnung davon, das endgültig ein neues Zeitalter angebrochen war.
https://youtu.be/bud4zvE_Oo0
Ende Januar 1959 gab die NASA zudem den Bau eines neuen und größeren Raumfahrtzentrums bekannt und zwar am Cape Canaveral. Der neue Standort bot logistische Vorteile und genügend Platz, denn die Pläne der Raumfahrtagentur waren ambitioniert und die Raketen würden größer werden...sehr viel größer. Mit der Fertigstellung wurde in 2 bis 3 Jahren gerechnet. Ferner wurde die nächste Gruppe von Astronauten vorgestellt, die in das Trainingsprogramm einsteigen würden. Es waren Walentina Tereschkowa (Alter 28), German Titow (Alter 32), Juri Gagarin (Alter 32) und Jelena Kondakowa (Alter 31).
Wir wiederholen uns ... aber Wow sieht das schick aus!
George Pickett
24.12.18, 13:20
Tales from Space
Kapitel 7 - Von der Raumkapsel zum Raumschiff
Mercury Advanced
Die ersten Mercury-Flüge waren ein Erfolg, doch war bereits zu Beginn des Programms klar, das die Anforderungen an die Astronauten begrenzt sein würden. Die Mercury-Kapsel konnte im Orbit mit ihren Steuerdüsen zwar die Ausrichtung der Kapsel verändern, aber keine Bahnkorrekturen vornehmen, da sie außer dem Raketensatz für das Bremsmanöver über keinerlei Antriebsaggregate verfügte. Zudem waren die Lebenserhaltungssysteme der Mercury-Kapsel stark limitiert. Nur rund 2 Stunden reichten Sauerstoff und die Energiereserven für die Heizung und die Versorgung der elektrischen Systeme.
Die NASA hatte bereits Mitte 1958 ein Nachfolgeprogramm initiiert, welches als "Gemini-Programm" bekannt wurde. Dieses Programm würde ungleich größer und komplexer sein als das "Mercury-Programm". Die Entwicklung neuer, leistungsfähigerer Trägersysteme und Raumschiffe, die Verbesserung der elektrischen und elektronischen Komponenten, stellten Ingenieure und Techniker vor große Herausforderungen. Das Gemini-Raumschiff sollte 2 Astronauten beherbergen und bis zu 1 Woche im All operieren können Als Astronaut Virgil I. "Gus" Grissom am 01. März 1959 mit Mercury 4 abhob und Kerbin 2x umkreiste, waren die Möglichkeiten der Mercury-Kapsel ausgeschöpft. Neue Erkenntnisse waren nicht zu erwarten.
Das Gemini-Programm befand sich noch in der Frühphase. Weder das Trägersystem, noch das Raumschiff selber waren bisher über das erste Planungsstadium hinausgekommen, doch gab es bereits einige Komponenten, die Mitte 1959 bereit für die praktische Erprobung waren. Dieses betraf hauptsächlich die Lebenserhaltung, elektrische und elektronische Komponenten, sowie das Antriebssystem. Die NASA erweiterte daraufhin das Mercury-Programm und entwickelte das Mercury-A (Advanced) Raumschiff als Erprobungsträger für die Gemini-Komponenten. Im wesentlichen Bestand das Mercury-A Raumschiff aus der ursprünglichen Mercury-Kapsel mit dem Piloten und dem Advanced-Modul mit dem 2. Astronauten, der als Techniker fungierte. Die beiden Astronauten saßen in Tandem-Anordnung in getrennten Sektionen hintereinander und hatten lediglich Funkkontakt miteinander.
https://abload.de/img/01htfl3.jpg (https://abload.de/image.php?img=01htfl3.jpg)
https://abload.de/img/02jjc23.jpg (https://abload.de/image.php?img=02jjc23.jpg)
https://abload.de/img/03dkfsc.jpg (https://abload.de/image.php?img=03dkfsc.jpg)
https://abload.de/img/04w7ilu.jpg (https://abload.de/image.php?img=04w7ilu.jpg)
https://abload.de/img/05pjimr.jpg (https://abload.de/image.php?img=05pjimr.jpg)
Die Komponenten der Mercury-Kapsel waren weitestgehend identisch mit der Ausführung von Mercury 1 bis 4. Die zu erprobenden Komponenten befanden sich im hinteren Teil (Mercury-A). Von hier aus überprüfte und regulierte der Techniker sämtliche Bordsysteme, die Lebenserhaltung und die Antriebssysteme.
Mercury-Sektion
https://abload.de/img/065qe1p.jpg (https://abload.de/image.php?img=065qe1p.jpg)
Mercury-Advanced Sektion
https://abload.de/img/07ajdrv.jpg (https://abload.de/image.php?img=07ajdrv.jpg)
Die Atlas-Trägerrakete musste noch modifiziert werden, doch die NASA war optimistisch, noch im Jahr 1959 das Mercury-Advanced-Programm mit dem Start von Mercury 5 initiieren zu können.
George Pickett
27.12.18, 13:23
Tales from Space
Kapitel 8 - Mercury 5 und 6
Das Ende des Mercury Programms
Ende Oktober 1959 begann der Zusammenbau von Mercury 5. Inzwischen hatten sich doch einige Probleme bei der Energieversorgung manifestiert, die so nicht erwartet wurden. Die neuen Systeme, die für das Gemini-Programm getestet werden sollten, waren recht "durstig", was im nachhinein niemanden verwundern konnte, leisteten diese System doch weitaus mehr als ihre Vorgänger. Hier stießen aber die Energiespeicher an ihre Grenzen, so dass das Zeitfenster für die Dauer des Raumfluges sich kaum verändern würde. Maximal 2 Stunden interne Energieversorgung gaben die Ingenieure vor. Für die geplanten ersten "echten" Manöver im Orbit jedoch immer noch mehr als genug Zeit.
Als Starttermin wurde der 11. Dezember 1959 bekanntgegeben. Das Interesse der Öffentlichkeit und der Presse war groß, so dass rund um das Gelände der Vandenberg Luftwaffenbasis tausende Menschen und Reporter erwartet wurden. Es sollte mit dem ersten Nachstart der NASA auch eine Premiere geben. Einige Verantwortliche rieten zwar davon ab, doch konnten sich die Fürsprecher eines Nachtstarts schließlich durchsetzen.
https://youtu.be/3FL-ZTj5Vmw
Nach dem Erfolg dieser Mission ging Mercury 6 mit den Astronauten Sally Ride und John Glenn am 28. Februar 1960 an den Start. Auch diese Mission verlief erfolgreich und bildete gleichzeitig den Abschluss des Mercury-Programms, welches bereits wichtige Erkenntnisse für das Gemini-Programm geliefert hatte. Dennoch waren noch einige zusätzliche Probleme aufgetaucht, wie z. B. das Problem der noch ungenügenden Energiespeicher. Die NASA veröffentliche im März 1960 einen ersten Zeitplan für das Gemini-Programm. Dieser sah den ersten bemannten Flug eines Gemini-Raumschiffs für die erste Jahreshälfte 1962 vor.
George Pickett
29.12.18, 18:33
Tales from Space
Kapitel 9 - Eine Rede, die die Welt veränderte
Ranger
Das Gemini-Programm machte weiter Fortschritte. Das Jet Propulsion Laboratory (JPL) führte bereits am 01. August 1960 mit dem Titan-Trägersystem einen unbemannten Teststart der 2-stufigen Rakete durch, dem am 05. September und am 12. Oktober weitere unbemannte Starts folgten. Das Trägersystem schien unerwartet zuverlässig zu sein und erfüllte auch die Leistungsanforderungen, die vom Gemini-Programm vorgegeben wurden. Die NASA entschloss sich daraufhin, noch in diesem Jahr die Titan für ein anderes, unbemanntes Programm, einzusetzen. Ranger!
Neben dem Programm für bemannte Raumfahrt gab es noch ein Programm für unbemannte Flüge, welches jedoch bisher auf Grund technischer Unzulänglichkeiten ein Schattendasein führte. Die Steuerung und Kontrolle einer Sonde von Kerbin aus, die tausende und zehntausende Kilometer entfernt im Weltraum ihre Bahn zog, stellte die Technik vor große Herausforderungen. Auch hier war die Energieversorgung bzw. die Energiespeicher ein Hauptproblem. Auch die Übertragung der Telemetrie steckte noch in den Kinderschuhen. Dennoch hatte man im Laufe des Jahres ein Programm entwickelt, welches ermöglichen sollte, dass ein von Kerbalhand gelenktes Schiff zu einem anderen Himmelskörper reisen konnte, zum Mun!
Für die Ranger-Sonde würde es eine Reise ohne Widerkehr werden, denn sie würde auf der Mun-Oberfläche zerschellen. Eine Kamera sollte Aufnahmen von der Oberfläche des Mondes übermitteln und Messgeräte Daten übermitteln. Die Anpassung der Titan-Trägerrakete begann Anfang Oktober 1960. Der Start wurde auf den 20. Dezember festgelegt, zu dem sich überraschend auch John F. Kennedy, der 2. Präsident der Kerbal States of Kerbin ankündigte. Er war zwar als Fürsprecher und Förderer des Weltraumprogramms bekannt, doch schien der Anlass eigentlich nicht derart wichtig, dass der 1. Mann im Staate anwesend sein musste. Auch, dass er vor den Männern und Frauen der NASA und den geladenen Gästen eine Rede halten wollte, überraschte. Als John F. Kennedy schließlich wenige Stunden vor dem Start von Ranger seine Rede hielt, war in ihr der Enthusiasmus, der Mut und die Aufbruchstimmung zu spüren, die alle Kerbals brauchten um nach vorne zu schauen...in Richtung Zukunft.
https://youtu.be/rqHiHrtY8_s
An dem Ausschreibungsverfahren für das Gemini-Raumschiff hatten sich insgesamt 3 Luftfahrtunternehmen beteiligt. Grumman Aerospace Corporation, Lockheed Martin Corporation und die Convair Aerononautics Corporation. Anfang 1961 begann die Auswertung der Angebote. Alle 3 Angebote erfüllten die Kriterien der NASA, doch 1 Angebot stach heraus, da es bei vergleichbaren Kosten weit über das geforderte Leistungsspektrum hinausging. Das Angebot der Convair Aerononautics Corporation ging bereits über die Ziele des Gemini-Programms hinaus und war genau das, was die NASA brauchte, um John F. Kennedy´s Traum, bis zum Ende des Jahrzehnts zum Mun zu fliegen zu verwirklichen.
Der Convair-Entwurf war bereits auf längere Aufenthalte im All ausgelegt. 2 Astronauten konnten bis zu 2 Wochen im All verbleiben, da das Raumschiff noch über eine 2. Sektion verfügte, die als Habitat dienen konnte. Alternativ konnten insgesamt 6 Astronauten zu einem kurzen Raumflug starten um z. B. zukünftig ein Raumlabor oder eine Raumstation anzufliegen. Die Möglichkeiten waren mannigfaltig.
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-2913-369dfs.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-2913-369dfs.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-2913-3mci2d.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-2913-3mci2d.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-2913-3ciemx.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-2913-3ciemx.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-2913-3upefe.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-2913-3upefe.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-2913-3u4eo1.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-2913-3u4eo1.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-2913-3vceji.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-2913-3vceji.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-2913-30pe1v.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-2913-30pe1v.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642018-12-2913-3jni6f.jpg (https://abload.de/image.php?img=ksp_x642018-12-2913-3jni6f.jpg)
Im Senat taten sich Widerstände gegen eine Vergabe an Convair auf, denn Lobbyisten der weitaus größeren Konzerne Grumman und Lockheed putzten Klinken, warfen Partys und erfüllten diverse "Gefälligkeiten". Letztendlich entschied sich aber die Vergabe an Convair nach einer Anhörung des Vorstandsvorsitzenden der Convair Aeronautics Corporation in einer öffentlichen Ausschusssitzung des Raumfahrtkomitees des Senats. In dieser Anhörung konnte er alle Zweifel zerstreuen und nahm den Kritikern den Wind aus den Segeln. Ende März 1961 wurde der Auftrag für die Lieferung der Gemini-Raumschiffe an Convair vergeben.
George Pickett
29.01.19, 23:09
Tales from Space
Kapitel 10 - Unity Space Center
Nach fast 3 Jahren Bauzeit und einer spürbaren Budgetüberschreitung konnte Präsident John F. Kennedy am 17. Juni 1961 das Unity Space Center seiner Bestimmung und damit der NASA übergeben. Alle bemannten und unbemannten Raumflüge und die meisten praktischen Tests und Erprobungen würden von nun an zentral vom Cap Canaveral durchgeführt werden. Die Vandenberg Luftwaffenbasis wurde stillgelegt, alles Personal, Material und sonstige Ausrüstung verlegte zum neuen Standort. Die von den verschiedenen Zuliefererfirmen entwickelten Komponenten würden hier angeliefert werden. Die Endmontage der Raketen würde in den 3 VAB (Vehicle Assembly Building) erfolgen. Die Anlieferung der Komponenten konnte per Land, zur See oder aus der Luft erfolgen.
https://abload.de/img/01z9j3a.jpg (http://abload.de/image.php?img=01z9j3a.jpg)
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In einer begeisternden Rede beschwor der Präsident die Gemeinsamkeiten, die die Kerbals vereinten. Die unstillbare Neugier und der Drang, immer weiter ins Unbekannte vorzustoßen. Neue Erkenntnisse zu sammeln die der Zivilisation als Ganzes zur Gute kommen sollten. Dahin zu gehen, wo noch nie ein Kerbal zuvor gewesen war. Die Grenzen des Wissens immer weiter zu verschieben. Am Ende seiner Rede gab der Präsident die Marschrichtung vor, als er sich auf dem Rednerpult umdrehte und mit dem ausgesteckten Arm auf das weitläufige Gelände mit den gigantischen Gebäuden zeigte und sagte: "Nun Gentlemen...jetzt ist es Zeit für die dicken Dinger!" Tosender Applaus der geladenen Gäste und der NASA-Mitarbeiter war die Folge.
Das Unity Space Center hatte gewaltige Ausmaße und war kein Vergleich zur Vandenberg Luftwaffenbasis. Die Anlage mit seinen 3 VAB´s und den 7 Startkomplexen war bereits auf die Anforderungen der kommenden Jahrzehnte ausgelegt. Die Startkomplexe 39A und 39B waren so groß, dass es Verschwendung wäre, die zur Zeit zur Verfügung stehenden Trägersysteme von hier aus zu starten. In naher Zukunft würden die Startkomplexe 46 (Triebwerkserprobung) und 40 (Gemini-Startkomplex) am wichtigsten sein.
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https://abload.de/img/lc119hkp4.jpg (http://abload.de/image.php?img=lc119hkp4.jpg)
Launch Complex 11
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Launch Komplex 19
https://abload.de/img/lc39a9djaj.jpg (http://abload.de/image.php?img=lc39a9djaj.jpg)
Launch Complex 39A
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Launch Complex 39B
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Launch Complex 40
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[CENTER]Launch Complex 41
https://abload.de/img/lc46w6kjm.jpg (http://abload.de/image.php?img=lc46w6kjm.jpg)
Launch Complex 46
Das Gemini-Programm machte gute Fortschritte und für den Beginn der Jahres 1962 war der erste bemannte Start geplant. Das Titan-Trägersystem hatte weitestgehend die Einsatzreife erreicht und die Firma Convair Aeronautics Corporation wurde nicht Müde zu beteuern, dass die Gemini-Kapsel zum Ende des Jahres einsatzbereit sein würde. Die ersten Trainingskapseln für die Ausbildung der Astronauten am Boden sollten bereits im Juli oder August an die NASA ausgeliefert werden. Der ganze Planet fieberte dem ersten Start eines Gemini-Raumschiffs entgegen...
Alith Anar
30.01.19, 08:08
Sehr schön. So eine Mercury ist übrigens wirklich winzig. Mit meinen 178 cm könnte ich mir mit den Knien die Ohren zuhalten. Mit Raumanzug will ich mir das gar nicht vorstellen ...
George Pickett
30.01.19, 18:12
Sehr schön. So eine Mercury ist übrigens wirklich winzig. Mit meinen 178 cm könnte ich mir mit den Knien die Ohren zuhalten. Mit Raumanzug will ich mir das gar nicht vorstellen ...
Ihr hattet also schon einmal das Vergnügen? :eek:
Wir haben es nie bis ins Space Center geschafft. Immer nur daran vorbeigefahren...
Aber die Kerbals sind ja klein... :D
Alith Anar
30.01.19, 19:14
Ja :)
Zumal (ohne Zusatzprogramme) war Cape Canaveral mit 50 Dollar Eintritt einer der preisgünstigeren der 2,5 Tage in Orlando.;) Zum Cape raus sind es dann ja nur 1 Stunde ...
Wilhelm Klink
31.01.19, 23:19
Sehr schöner AAR, die Videos sind klasse, die Musik stimmig. Macht Ihr die Videos selbst oder kann das Spiel die direkt so ausgeben?
Übrigens habt Ihr mit dem Intro mächtig gespoilert ;)
George Pickett
01.02.19, 11:41
Sehr schöner AAR, die Videos sind klasse, die Musik stimmig. Macht Ihr die Videos selbst oder kann das Spiel die direkt so ausgeben?
Übrigens habt Ihr mit dem Intro mächtig gespoilert ;)
Vielen Dank für das Lob. Die Videos haben Wir manuell mit Bandicam und einem speziellen Camera-Tool erstellt. Ist etwas aufwendig, aber Wir finden die Videos auch recht gelungen :) Bei diesem Spiel ist nach Unserer Meinung einem Mischung aus Text, Bild und Video die beste Lösung.
Was das spoilern angeht...das Bildmaterial kommt noch aus einem älteren Save von uns. Wir haben mit neuen Mods im November ein neues Spiel im Wissenschafts-Modus gestartet. Man muss sich die Technologien über Forschung erschließen, muss sich um das Budget aber keine Sorgen machen. :D
Wilhelm Klink
01.02.19, 11:49
Wir haben mit neuen Mods im November ein neues Spiel im Wissenschafts-Modus gestartet. Man muss sich die Technologien über Forschung erschließen, muss sich um das Budget aber keine Sorgen machen. :D
Klingt nach einem "Realismus-Mod" :D Geld spielte wohl tatsächlich in dem Rennen ums All die untergeordnete Rolle. Ist ja auch einer der Gründe, weshalb bis dato nie wieder jemand auf dem Mond war...
Alith Anar
01.02.19, 11:51
Ihr hattet also schon einmal das Vergnügen? :eek:
Es waren doch nicht die Ohren. Ich war einfach zu gross:
http://si-games.arhain.de/IMG_3281.JPG
http://si-games.arhain.de/IMG_3282.JPG
George Pickett
01.02.19, 11:58
Es waren doch nicht die Ohren. Ich war einfach zu gross:
http://si-games.arhain.de/IMG_3281.JPG
http://si-games.arhain.de/IMG_3282.JPG
Oh Gott!!! :eek: Da ist ja Unsere Restmülltonne größer!!!! :D
George Pickett
01.02.19, 12:10
Klingt nach einem "Realismus-Mod" :D Geld spielte wohl tatsächlich in dem Rennen ums All die untergeordnete Rolle. Ist ja auch einer der Gründe, weshalb bis dato nie wieder jemand auf dem Mond war...
Was Wir an diesem Spiel gut finden ist, dass man sein eigenes Raumfahrtprogramm aufbauen kann. Mann kann sich an der Geschichte anlehnen oder völlig eigene Wege gehen. Die Teilevielfalt ist enorm und reicht von den Original-Raumschiffen der verschiedenen NASA/ESA und Sowjet-Programme bis zu vollständigen Eigenkreationen. Richtig spannend wird es, wenn die ersten Mondflüge und interplanetare Missionen anstehen. Dass Sonnensystem ist groß!
George Pickett
03.02.19, 16:22
Tales from Space
Kapitel 11 - Das Gemini-Programm - Wegbereiter zum Mun und Minmus
Seit der "Mond-Rede" von Präsident Kennedy hatten sich die Verantwortlichen bei der NASA natürlich Gedanken gemacht, wie 1 oder mehrere Kerbals sicher zum Mun und wieder sicher zurück nach Kerbin gebracht werden konnten. Einige "Experten" aus Presse und Literatur hatten anscheinend den Teil "Und sicher wieder zurück" gar nicht zur Kenntnis genommen. In den Gazetten wurden wöchentlich neue obskure Ideen veröffentlicht, wie dieses Vorhaben umgesetzt werden könnte, wobei fast immer nur vom Erreichen des Mun die Rede war. Der berühmte Science Fiction Autor Pieter Paul Ibsen ging sogar so weit, den Rückflug gar nicht erst einzuplanen. Sein "Plan" sah einen einsamen Astronauten vor, der mit einer Rakete und einem Biwak zum Mun geschossen werden sollte. Dort sollte er bleiben, bis "irgendwann" der technische Fortschritt es ermöglichen würde, ihn wieder abzuholen. Die NASA distanzierte sich natürlich von derlei Unfug, wobei es Gerüchte gab, dass ähnliche Theorien auch hier und da bei der NASA kursierten.
Die NASA dachte außerdem weiter. Kennedy hatte es zwar nicht explizit gesagt, aber er dachte bei seiner Rede wohl generell an beide Monde, die Kerbin umkreisten. Mun und Minmus. Außerdem wollte die NASA den wissenschaftlichen Aspekt der Missionen im Fokus behalten. Wenn schon Milliarden K$D für das Mondprogramm ausgegeben werden mussten, dann sollte auch ein realer Nutzen dahinter stecken. Nur so könnten mittelfristig die gewaltigen Ausgaben gerechtfertigt werden. Neben der Schaffung der technischen Voraussetzungen war auch die Schaffung neuer Prozeduren und mathematischer Formeln unumgänglich. Die Berechnung von Rendevouz-Koordinaten, Flucht- und Bremsmanövern waren nur ein Teil der noch ungelösten Probleme. Die Entwicklung entsprechend leistungsstarker Bordcomputer und Lebenserhaltungssysteme steckte noch in den Kinderschuhen. Das Problem der Energiespeicherung- und Gewinnung und tausende kleiner Probleme galt es ebenfalls noch zu lösen. Der Lohn für die Anstrengungen würde jedoch der Grundstein für die interplanetare Raumfahrt sein, die der logische nächste Schritt nach dem Mondprogramm wäre.
https://abload.de/img/010fkj3.jpg (http://abload.de/image.php?img=010fkj3.jpg)
https://abload.de/img/02qjjup.jpg (http://abload.de/image.php?img=02qjjup.jpg)
Das Gemini-Programm sollte diese Grundlagen liefern, die dann in das eigentliche Mondprogramm einfließen sollte: Das Apollo-Programm, welches bisher jedoch nur auf dem Papier existierte. Das Gemini-Programm sah mehrere Phasen vor. Die 1. Phase sah die praktische Erprobung der Gemini-Kapsel vor, jedoch noch ohne das Habitat-Modul. Es ging primär um die Überprüfung der neuen Lebenserhaltungs- und Antriebskomponenten. Die 2. Phase sah den Einsatz mit Habitat vor, wobei der Aufenthalt im All auf mehrere Tage ausgedehnt werden sollte. Ferner sollten Rendevouz- und Andockmanöver in der Umlaufbahn trainiert werden. Die 3. Phase sah vor, ein Raumlabor in die Umlaufbahn zu bringen, in welchem Forschung betrieben werden und die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den Organismus erforscht werden sollte. Anfang 1962 stand der Start von Gemini 1 kurz bevor. Die Titan-Trägerrakete hatte folgende Eckdaten:
Titan I
Höhe: 25 Meter
Gewicht: 54 Tonnen
Stufen: 2
Startschub: 813 Kilo-Newton
https://abload.de/img/0322kvr.jpg (http://abload.de/image.php?img=0322kvr.jpg)
Als Besatzung von Gemini 1 wurden 2 Astronauten der 2. Welle nominiert: German Titow und Juri Gagarin. Sie hatten vom Beginn ihrer Ausbildung an für das Gemini-Programm trainiert. Am 15. Januar wurde Gemini-Titan vom VAB 3 aus zum Launch Complex 40 transportiert und für den Start vorbereitet. Dieser wurde auf den 20. Januar festgelegt. Am Nachmittag des 19. Januar wurde mit den abschließenden Checks begonnen. Alle Komponenten wurden mehrmals überprüft. Jede Nachlässigkeit konnte zur Katastrophe und zum Verlust von Leben führen.
https://abload.de/img/044jj11.jpg (http://abload.de/image.php?img=044jj11.jpg)
Am 20. Januar 1962 um 08.55 Uhr CKT hob Gemini 1 vom Launch Complex 40 ab. Es war ein Bilderbuchstart ohne Komplikationen. 7 Minuten später erreichte das Raumschiff die Umlaufbahn und trennte die 2. Stufe ab. In den folgenden Stunden wurden mehrmals Bahnkorrekturen vorgenommen. Alles verlief planmäßig. Der Bordcomputer konnte alle notwendigen Berechnungen korrekt durchführen. Die verbesserten Lebenserhaltungssysteme funktionierten innerhalb der vorgesehenen Parameter. Die Astronauten machten im Laufe ihres Fluges einige beindruckende Filmaufnahmen von Kerbin.
https://abload.de/img/05ltjfm.jpg (http://abload.de/image.php?img=05ltjfm.jpg)
https://abload.de/img/069ykdm.jpg (http://abload.de/image.php?img=069ykdm.jpg)
https://abload.de/img/07zdkim.jpg (http://abload.de/image.php?img=07zdkim.jpg)
Als Gemini 1 nach fast 5 Stunden auf dem Atlantik aufsetzte, hatten German Titow und Juri Gagarin einen neuen Rekord aufgestellt und die NASA war sich bewusst, dass dieser Flug das wahre Potential des Gemini-Raumschiffs noch gar nicht aufgezeigt hatte. Lediglich als Vorsichtsmaßnahme war der Jungfernflug so kurz ausgefallen. Sally Ride und Alan Shepard, die im März mit Gemini 2 starten sollten, würden sich einige Zeit länger im Al aufhalten. Ein guter Beginn des Gemini-Programms...
https://youtu.be/_bj57CMUSeQ
George Pickett
08.02.19, 17:27
Tales from Space!
Kapitel 12 - Phase 2 des Gemini Programms
Das Agena Target Vehicle
Mit den Flügen von Gemini 2 (11. März 1962/Sally Ride und Alan Shepard) und Gemini 3 (09. April 1962/Walentina Teresckowa und Jelena Kondakowa) konnte die 1. Phase des Gemini-Programms erfolgreich abgeschlossen werden. Raumschiff und Trägersystem funktionierten einwandfrei und zuverlässig. Die Besatzung von Gemini 3 verbrachte über 9 Stunden im All, was länger war als die 1. Phase überhaupt vorsah. Die NASA sah sich für die 2. Phase gerüstet und bereitete Mitte 1962 den Start des "Agena Target Vehicle" vor.
Das "Agena Target Vehicle" war ein unbemannter Satellit, der über ein eigenes Antriebs- und Steuersystem verfügte und von der Bodenkontrolle gesteuert werden konnte. Er war 7 Meter lang und wog 3,5 Tonnen. An seiner Spitze befand sich eine experimentelle Andockvorrichtung, mit der auch die Gemini-Raumschiffe ausgerüstet wurden. Die Besatzungen von Gemini 4 bis Gemini 7 (die geplanten Raumflüge der 2. Phase) sollten mit Hilfe des "ATV" das An- und Abdocken trainieren und die Grundlage für feste Prozeduren schaffen.
https://abload.de/img/ksp_x642019-02-0815-1lojml.jpg (http://abload.de/image.php?img=ksp_x642019-02-0815-1lojml.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642019-02-0815-1rpjsg.jpg (http://abload.de/image.php?img=ksp_x642019-02-0815-1rpjsg.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642019-02-0815-2t0kn2.jpg (http://abload.de/image.php?img=ksp_x642019-02-0815-2t0kn2.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642019-02-0815-2mlky8.jpg (http://abload.de/image.php?img=ksp_x642019-02-0815-2mlky8.jpg)
Am 18. Juli 1962 wurde vom VAB 2 aus die Atlas-Trägerrakete zum Launch Complex 19 transportiert und startklar gemacht. Der Start war für den 21. Juli, 14.55 Uhr CKT vorgesehen. Es sollte der letzte Start einer Atlas-Trägerrakete sein. Das Trägersystem des Mercury-Programms hatte ausgedient. Der Start verlief planmäßig und brachte das "ATV" in die vorbestimme Umlaufbahn.
https://abload.de/img/ksp_x642019-02-0317-4g7kc3.jpg (http://abload.de/image.php?img=ksp_x642019-02-0317-4g7kc3.jpg)
https://youtu.be/Ifb7YiCpWe4
George Pickett
09.02.19, 16:15
Tales from Space
Kapitel 13 - Gemini 4
Mit Gemini 4 begann die 2. Phase des Gemini-Programms. Für den Raumflug wurden die Astronauten Alan Shepard und Virgil I. "Gus" Grissom ausgewählt, die zu den erfahrensten Piloten der NASA gehörten. Der Für Anfang August 1962 geplante Start musste jedoch verschoben werden, da erst jetzt bemerkt wurde, das die Titan I - Trägerrakete, genauer gesagt die 2. Stufe, zu wenig Brenndauer zur Verfügung hatte um das erhöhte Startgewicht des Gemini Raumschiffs inkl. Habitat in den Orbit zu bringen. Die 2 Stufe wurde vergrößert um mehr Treibstoff mitzuführen, was das Startgewicht der Rakete jedoch abermals erhöhte. Dieser Umstand brachte das LR 87 Zwillingstriebwerk der 1. Stufe jedoch an seine Leistungsgrenzen und erst, als mehrere Ingenieure bestätigten, dass das Sicherheitsfenster noch vertretbar war, wurden die Änderungen abgesegnet. Die modifizierte Rakete erhielt die Bezeichnung "Titan II".
Der Flug von Gemini 4 wurde auf den 15. Oktober 1962 terminiert und sollte einen Meilenstein darstellen. Zum ersten mal würden sich im All 2 von Kerbalhand geschaffene Objekte treffen und sich verbinden. Hierbei würde erstmalig ein Kursrechner zum Einsatz kommen, der die Rendevouz-Koordinaten ermitteln und Teile der Flugmanöver auch autonom durchführen konnte. Das eigentliche Andockmanöver würde Alan Shepard jedoch manuell durchführen. Während beide Schiffe verbunden sind, soll vom Gemini-Raumschiff aus das Agena-Triebwerk gezündet werden, um die Umlaufbahn zu verändern. Außerdem sollte das An- und Abdocken mehrmals durchgeführt werden. In der Nacht zum 15. Oktober 1962 war alles bereit und die Titan-Trägerrakete stand hell erleuchtet auf dem Launch-Complex 40.
https://abload.de/img/014sk41.jpg (http://abload.de/image.php?img=014sk41.jpg)
Als Gemini 4 am 15. Oktober 1962 um 09.45 Uhr CKT vom Cap abhob, sahen tausende Schaulustige zu, die in Autos und Zelten campiert hatten, um sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen. Die Begeisterung für das Raumfahrtprogramm war in der Bevölkerung ungebrochen. Die Mission verlief äußerst erfolgreich und mit fast 3 Tagen im All hatten Alan Shepard und Virgil I. "Gus" Grissom die Rekordmarke von Gemini 3 signifikant nach oben verschoben. Das Raumfahrtprogramm war auch ein Wettstreit unter den Astronauten. Rekorde brachten Ruhm und einen hohen Bekanntheitsgrad und kaum einer der Männer und Frauen scherte sich um das Risiko. Bisher war ja auch noch nichts passiert.
https://youtu.be/d05GF-5xxdA
Im Hinblick auf die erhöhte Startfrequenz und der Tatsache dass die zukünftigen Programme zusätzliche Astronauten benötigen würden, verstärkte die NASA den Astronauten-Pool und gab bekannt, welche Männer und Frauen das nächste Kontingent bilden würden. 6 Männer wurden nominiert. Es waren Sigmund Jähn (Alter 28), Alexei Leonow (Alter 30), Malcolm Scott Carpenter (Alter 27), Leroy Gordon Cooper (Alter 29), Walter M. Schirra (Alter 28) und Donald K. Slayton (Alter 31). Sie würden im Laufe der nächsten 2 bis 3 Jahre zu ihrem ersten Raumflug kommen, denn bis Ende 1965 waren bis zu 10 Starts geplant. Das Gemini-Programm hatte Potential und einige Wissenschaftler diskutierten hinter vorgehaltener Hand bereits über eine 4. Phase...und diese 4. Phase war eigentlich bereits Teil des Apollo-Programms...
Wilhelm Klink
09.02.19, 17:49
Ist die Musik, die Ihr verwendet, nicht der Soundtrack von „Apollo13“?
George Pickett
09.02.19, 18:04
Ist die Musik, die Ihr verwendet, nicht der Soundtrack von „Apollo13“?
Zum Teil ja. Auch der Soundtrack von "Form the Earth to the Moon" und "Der Stoff aus dem die Helden sind" werden verwendet.
George Pickett
10.02.19, 18:28
Tales from Space
Kapitel 14 - Gemini 5 bis Gemini 8
Die Flüge der 2. Phase des Gemini-Programms wurden 1963 fortgesetzt. Bereits am 29. Januar 1963 startete Gemini 5 mit den Astronauten Juri Gagarin und John Glenn für mehr als 5 Tage ins All. Es folgte Gemini 6 am 01. März 1963 mit den Astronauten German Titow und Walentina Tereschkowa. Sie blieben 1 Woche im All. Mit Gemini 7 sollten die Möglichkeiten des Gemini-Lebenserhaltungssystems ausgereizt werden. Die Crew von Gemini 7 sollte ganze 2 Wochen im All verbleiben. Als Besatzung wurden die Astronautinnen Sally Ride und Jelena Kondakowa ausgewählt. Ursprünglich sollte Gemini 7 am 30. April 1963 starten, doch die NASA entschied Ende März, die Missionsparameter zu erweitern. Im Fokus dieser erweiterten Parameter stand das Bodenpersonal des Unity Space Center. Die Aufgabe war es, binnen 24 Stunden vom Cap aus 2 bemannte Starts zu ermöglichen und in den VAB´s die Parallel-Montage der beiden Raketen sowie die Endkontrolle und die Verbringung zu den Startkomplexen mit der gleichen Sorgfalt und Ruhe zu vollziehen, wie es bei einem Einzelstart der Fall wäre.
Hierfür mussten neue Prozeduren geschaffen werden, was Zeit benötigte. Ferner wurde mit Gemini 8 die Anzahl der Flüge der 2. Phase erhöht, was jedoch den Lieferterminen der Zuliefererfirmen widersprach, denn Gemini 8 sollte im Rahmen der 3. Phase des Gemini-Programms erst im I. Quartal 1964 starten. Anfang Mai konnte der Doppelstart von Gemini 7 und 8 für den Oktober 1963 terminiert werden. Mitte September trafen die Komponenten von Gemini 8 am Cap ein und in den VAB 2 und 3 begann die Montage der beiden Raketen, welche am 05. Oktober abgeschlossen wurde. Nach der internen Endkontrolle begann am 10. Oktober der Transport zu den Startkomplexen. Dieser wurde am 12. Oktober abgeschlossen. Gemini 7 stand auf dem Startkomplex 40 und Gemini 8 auf dem Startkomplex 11.
https://abload.de/img/104pjyc.jpg (http://abload.de/image.php?img=104pjyc.jpg)
Gemini 7 - Launch Complex 40
https://abload.de/img/11u7jpp.jpg (http://abload.de/image.php?img=11u7jpp.jpg)
Gemini 8 - Launch Complex 11
Am 13. Oktober 1963 um 12.33 Uhr CKT startete Gemini 7 und erreichte 3 Stunden später das "Agena-Target-Vehicle". Dank der im Laufe der letzten Monate verbesserten Andockprozeduren konnte die Astronautin Sally Ride das Andockmanöver in Rekordzeit abschließen. Das vor 1 Jahr noch fast undenkbare war zur Routine geworden. Es war das 25. Andockmanöver eines Gemini-Raumschiffs an das "Agena Target-Vehicle".
https://abload.de/img/016gjwo.jpg (http://abload.de/image.php?img=016gjwo.jpg)
https://abload.de/img/02f5j0f.jpg (http://abload.de/image.php?img=02f5j0f.jpg)
https://abload.de/img/03wrjif.jpg (http://abload.de/image.php?img=03wrjif.jpg)
https://abload.de/img/0456k9q.jpg (http://abload.de/image.php?img=0456k9q.jpg)
Mit dem Start von Gemini 8 am 14. Oktober 1963 um 15.00 Uhr CKT näherte sich die 2. Phase des Gemini-Programms seinem Höhepunkt. Um 19.41 Uhr näherte sich Gemini 8 dem Agena Target Vehicle und der angedockten Gemini 7. Gemini 8 führte verschiedene Annäherungs- und Positionsmanöver durch, die von der Besatzung von Gemini 7 dokumentiert und fotografiert wurden. Am 15. Oktober dockten Gemini 7 und Gemini 8 abwechselnd am Agena Target Vehicle an und ab. Als am 15. Oktober um 20.59 Uhr CKT Gemini 7 wieder am Agena Target Vehicle andockte war es das 31. und letzte Andockmanöver eines Gemini-Raumschiffes. Das ATV hatte seinen Zweck erfüllt und wurde nicht mehr gebraucht.
https://abload.de/img/05tvksc.jpg (http://abload.de/image.php?img=05tvksc.jpg)
https://abload.de/img/0601jzn.jpg (http://abload.de/image.php?img=0601jzn.jpg)
https://abload.de/img/07d2kuv.jpg (http://abload.de/image.php?img=07d2kuv.jpg)
Am 16. Oktober näherte sich die Mission dem Höhepunkt. Um 09.22 Uhr CKT verließ die Astronautin Jelena Kondakowa in ihrem Raumanzug Gemini 7 bewegte sich vorsichtig, nur von einer Sicherungsleine gehalten, am Rumpf des Gemini-Raumschiffs entlang in Richtung Agena Target Vehicle. Es war der erste Weltraumspaziergang eines Kerbals und ein weiterer Meilenstein bei der Erforschung und Eroberung des Weltraums. Gemini 8 machte sensationelle Fotoaufnahmen dieses EVA-Einsatzes, der in die Geschichte eingehen sollte. Um 09.48 Uhr bestieg Jelena Kondakowa Gemini 7 wieder vorsichtig durch die kleine Luke oberhalb des Co-Pilotensitzes.
https://abload.de/img/08q3kl3.jpg (http://abload.de/image.php?img=08q3kl3.jpg)
https://abload.de/img/097nknp.jpg (http://abload.de/image.php?img=097nknp.jpg)
Um 14.00 Uhr CKT entfernte sich Gemini 8 um verschiedene Bahnkorrekturen vorzunehmen, wobei die Umlaufbahn am höchsten Punkt auf über 300 km erhöht wurde. Nach Verbrauch des dafür vorgesehenen Treibstoffs begann Gemini 8 am 18. Oktober 1963 um 08.05 Uhr CKT das Bremsmanöver für den Wiedereintritt in die Atmosphäre und landete sicher im Atlantischen Ozean. Die Besatzung von Gemini 7 verbrachte noch 10 weitere Tage im All und landete am späten Nachmittag des 28. Oktober 1963 nach über 15 Tagen im All wohlbehalten ebenfalls im Atlantik, wo Bergeeinheiten der Marine Kapsel und Besatzung bargen. Die 2. Phase des Gemini-Programms endete mit einem vollen Erfolg.
Alles Fake News - hier ist soviel Erfolgs-gekrönter-Sonnenschein - das kann gar nicht sein - wo soviel Licht ist, muss auch Schatten sein! Wie oft wurden eure Kerbalnauten bereits geklont?
Zurück zu den Fakten: Sehr schön - weitermachen!
George Pickett
14.02.19, 18:57
Alles Fake News - hier ist soviel Erfolgs-gekrönter-Sonnenschein - das kann gar nicht sein - wo soviel Licht ist, muss auch Schatten sein! Wie oft wurden eure Kerbalnauten bereits geklont?
Zurück zu den Fakten: Sehr schön - weitermachen!
"Verluste" gab es bisher in der Tat nicht. Diese können eigentlich nur durch Piloten oder Konstruktionsfehler auftreten. also durch Unser Versagen. :D Es gibt zwar diverse Mods, die technische Defekte simulieren aber das ist irgendwie nicht das wahre. Nun sind Wir auf den "Kerbalism-Mod" gestoßen, der es wirklich in sich hat. Bisher ist es so, dass man nur 2 Dinge beachten musste: Pack genug Treibstoff in die Rakete und sorge dafür, dass der elektrische Saft nicht ausgeht, wobei das sogar nur bei unbemannten Sonden ein Problem darstellt. Der "Kerbalism-Mod" ändert das komplett:
-Sauerstoff-Management
-Strahlungs-Management
-Energie-Management
-Nahrungs-Management
-Wasser-Management
-Platz-Management
-"Menschliches" Versagen
-uvm
Der Mod bringt Strahlung, Strahlungsstürme ins Spiel, so dass die Raumschiffe entsprechend abgeschirmt werden müssen. Bei interplanetaren Flügen muss für jeden Astronauten angemessen Platz und Abwechselung geschaffen werden, sonst drehen sie irgendwann durch. Unter Stresssituationen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Fehlern der Crew. Es kann zu kleinen und mittleren Fehlfunktionen kommen, die teilweise repariert werden können und es kann zu kritischen Systemausfällen kommen, gegen die nichts getan werden kann.
Alles in allem sehr realistisch und spannend. Wir haben nur ein kleines Problem...mit der Mod kommen Wir eigentlich klar nur geht unseren Raumschiffen schon auf der Startrampe der Saft aus. Die Energiespeicher entladen sich binnen weniger Sekunden. Wir wissen nicht, ob es sich um einen Bug handelt, oder ob Wir einfach zu blöd sind!
Im Netz konnten Wir nichts über dieses vermeintliche Problem finden. Vielleicht hilft ja der Zufall und einer der werten Regenten weiß einen Rat. :)
TheBlackSwan
14.02.19, 19:05
Files editieren? In der Anfangszeit von Ksp haben wir das mal gemacht, die Dateien waren eigentlich gut strukturiert.
Die einzige (doofe) Idee für euer Energieproblem von uns ist, dass ihr auf der Startrampe den Energiespeicher großzügig anzapft. Z.B. zur Triebwerksvorwärmung oder was einem da noch einfällt. Priorität auf den Strom aus der Steckdose aka der Bodenstation legen und dann gehts vielleicht :D
George Pickett
16.02.19, 16:15
Wir können vermelden, dass sich das Problem wahrscheinlich in Wohlgefallen aufgelöst hat. Anders als bei den meisten anderen Mods funktioniert der Kerbalism-Mod wohl nicht bei bereits bestehenden Saves. Wir haben ein neues Spiel gestartet und haben das Problem bisher nicht entdecken können. Nun müssen wir Uns nur noch bis zum alten Spielstand vorkämpfen. Der werte Clone hat übrigens dennoch einen guten Tipp gegeben. Seit der Mod aktiv ist, kann man die Rakete über die Versorgungstürme der Startrampe mit externer Energie versorgen.
Was bisher aufgefallen ist: Ja, Kerbals können nun sterben und zwar schneller als man denkt :eek:
Die Forschung ist schwerer geworden und das verzögert die Entwicklung neuer Komponenten. Durchaus fordernd und spannend :)
George Pickett
27.02.19, 19:44
Tales from Space
Kapitel 15
Gemini vs. Apollo
Gemini M.O.L.
Trotz aller Erfolge des Gemini-Programms steckte das Raumfahrtprogramm Ende 1963 in einer Krise. Das Apollo-Programm hinkte dem Zeitplan hinterher und das Budget explodierte förmlich. Besonders die Entwicklung des Saturn-Trägersystems erwies sich als kostspielig und langwierig. Was das Apollo-Raumschiff und die Mondlandefähre anging, so hatte dieser Teil des Apollo-Programms gerade erst die Phase des Bieterwettbewerbs erreicht, welcher Ende 1964 abgeschlossen sein sollte. Im Kongress tat sich mehr und mehr Widerstand gegen die jährlichen Erhöhungen des NASA-Etats auf, was auf Grund der Zahlen nicht verwunderlich war:
NASA-Jahresbudget
1958: 89 Millionen KS$
1959: 145 Millionen KS$
1960: 401 Millionen KS$
1961: 744 Millionen KS$
1962: 1.257 Millionen KS$
1963: 2.552 Millionen KS$
1964: 4.171 Millionen KS$
Für die Erprobung neuer Triebwerke und Komponenten war die Saturn I vorgesehen. Ihre erste Stufe war keine wirkliche Neuentwicklung, sondern ein Notbehelf. Sie bestand im Zentrum aus dem Haupttank der Jupiter-C Trägerrakete, um den 8 Tanks der Redstone Trägerrakete angeordnet wurden. Neu waren die H1-Triebwerke, die jeweils 350Kilo-Newton Startschub entwickelten. Die 2. Stufe war eine komplette Neuentwicklung und sollte mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff angetrieben werden. Das hierfür vorgesehene J2-Triebwerk war jedoch noch weit davon entfernt, die Einsatzreife zu erlangen. Statt dessen griff man auf die RL-10 Flüssigtreibstofftriebwerke zurück, die im Rahmen einer evtl. geplanten Erweiterung des Gemini-Programms entwickelt wurden (Gemini-Centaur). Da es aber primär für den Einsatz im Vakuum entwickelt worden war, hatte das RL-10 Triebwerk im Atmosphärenflug starke Leistungsdefizite, so dass statt 1 Triebwerk insgesamt 6 Triebwerke in der 2. Stufe verbaut werden mussten. Ein erster Start einer Saturn I mit einer Apollo-Attrappe auf der Spitze sollte im Frühjahr 1964 erfolgen.
Saturn I
2 Stufen + Nutzlast
Gewicht: 205 Tonnen
Höhe: 41 Meter
Startschub: 2.800 Kilo-Newton
https://abload.de/img/ksp_x642019-02-2717-5q9jgn.jpg (http://abload.de/image.php?img=ksp_x642019-02-2717-5q9jgn.jpg)
Diese Anhäufung von technischen Problemen und Verzögerungen gab denjenigen Ingenieuren innerhalb der NASA Aufwind, die das Potential des Gemini-Programms noch lange nicht ausgeschöpft sahen. Bereits 1962 wurde unter der internen Bezeichnung "Gemini Mk II" das Programm um eine Komponente erweitert, die auch ein orbitales Fluchtmanöver vorsah. Mitte 1963 wurde die Forschung auf diesem Sektor, bisher inoffizielles Gemini-Erweiterungsprogramm, nun offiziell als "Gemini-Centaur-Programm" geführt. Zu diesem Zweck sollte das bewährte Titan-Trägersystem weiterentwickelt werden.
Doch auch das Gemini-Programm war nicht frei von Problemen. Der Beginn der 3. Phase des Programms verzögerte sich, da sich die Anforderungen an das M.O.L. (Manned Orbiting Laboratory) ständig erhöhten. Als größtes Problem entpuppte sich die kosmische Strahlung. Diese wurde im Kerbin-Orbit noch nicht als Gefahr gesehen, was die Mission von Gemini 7 jedoch widerlegte. Nach 2 Wochen im All wiesen die Astronautinnen Sally Ride und Jelena Kondakowa erhöhte Strahlungswerte auf, mit denen in diesem Ausmaß nicht gerechnet wurde. Nicht lebensbedrohlich aber besorgniserregend. Bisher sah man den Van-Allen-Gürtel, der sich rund 600 Kilometer über Kerbin erstreckt, als erstes großes Strahlungsrisiko an. Raumlabor und Habitat mussten demzufolge mit einem Strahlungsschutz ausgerüstet werden, was die Fertigstellung des M.O.L. verzögerte und es spürbar schwerer werden lies. Aus einem geplanten Startgewicht von 12 Tonnen wurden am Ende diverser Modifikationen fast 21 Tonnen, die erst einmal in den Orbit gehievt werden wollten. Das Problem eines geeigneten Trägersystems stand im Raum.
Das Strahlungsproblem betraf demzufolge auch das Gemini-Raumschiff selbst. Ein Flug durch den Gürtel in einem schlecht oder gar nicht abgeschirmten Raumschiff würde unweigerlich zum Tod der Astronauten an Bord führen. Die verantwortlichen Ingenieure und Techniker des Gemini-Programms kämpften also an 2 Fronten. Es musste sich noch zeigen, ob die Probleme gelöst werden konnten und man den Monden Kerbins wieder einen Schritt näher kommen konnte...
Alith Anar
28.02.19, 10:53
... Nicht lebensbedrohlich aber besorgniserregend.
Ist das die freundliche Umschreibung für: Sie können jetzt Bücher nachts ohne Taschenlampe lesen?
George Pickett
28.02.19, 18:33
Ist das die freundliche Umschreibung für: Sie können jetzt Bücher nachts ohne Taschenlampe lesen?
Sagen Wir es mal so...Wir können uns bei einem erneuten Raumflug der beiden Damen die Kapselbeleuchtung sparen und die frei werdende Energie in die Lebenserhaltung stecken :D
Spaß bei Seite...die Ausrüstung der bemannten Sektionen eines Raumschiffs ist enorm gewichtsintensiv. Ferner muss der Grad der Abschirmung manuell festgelegt werden. Zwar kann man dann mit dem Gewicht spielen, aber es bleibt die Unsicherheit, ob der gewählte Strahlenschutz ausreichend ist. Bei den Mondmissionen wird das wohl noch kein größeres Problem darstellen, aber bei zukünftigen interplanetaren Reisen oder Langzeitaufenthalten in Raumstationen muss man den Grad der Abschirmung mit Bedacht wählen.
George Pickett
03.03.19, 12:19
Tales from Space
Kapitel 16
Schwere Entscheidungen
Anfang 1964 begannen sich die unterschiedlichen Auffassungen über den Weg zum Mond innerhalb der Ingenieursabteilungen negativ auf die Arbeitsmoral und die Effizienz der verschiedenen Abteilungen auszuwirken. Die Apollo-Entwicklungsabteilung sah die Arbeit der Gemini-Programms größtenteils als getan an und bestand darauf, die Ressourcen dem eigentlichen Mondprogramm zuzuweisen. Die Gemini-Entwicklungsabteilung verwies darauf, dass Teile der Entwicklung und Erprobung von Komponenten für das Apollo-Programm schneller und kostengünstiger durch das Gemini-Programm gewährleistet werden könne, was eine indirekte Kritik am den bisherigen Leistungen und Ergebnissen des Apollo-Programms bedeutete. Der Leiter der Entwicklungsabteilung, Wernher von Braun, sah sich genötigt in Absprache mit den anderen leitenden Personen innerhalb der NASA, die Ausrichtung des Programms für die nächsten Jahre verbindlich zu definieren, um den Erfolg zu gewährleisten. Die Entscheidung war für viele Ingenieure und Techniker innerhalb der NASA einschneidend und anfangs auch schwer vermittelbar.
Am 20. Februar 1964 gab Wernher von Braun den Leitern der verschiedenen Programme in einem Meeting die beschlossenen Änderungen bekannt. Die im Budget-Jahr 1964 für das Gemini-Programm noch veranschlagten 885 Millionen KS$ wurden radikal auf 262 Millionen KS$ zusammengestrichen. Auf Grund der Probleme, ein geeignetes Trägersystem für das M.O.L. zu entwickeln, wurde das Projekt (Phase 3 des Gemini-Programms) auf Eis gelegt. 2 Gründe führten hauptsächlich zu dieser Entscheidung. Eine eingehende Berechnung hatte ergeben, dass nicht einmal das Saturn I Trägersystem stark genug wäre, um das M.O.L in eine stabile Umlaufbahn zu bringen (Geplante Umlaufbahn: AP: 125km - PE: 120km - Inclination: 0 Grad). Ferner müssten die geplanten 3 bis 4 Flüge zum Raumlabor parallel zum Apollo-Programm durchgeführt werden, was sowohl das Budget, als auch die personellen Ressourcen der NASA belasten würde. Die 3. Phase des Gemini-Programms wurde mit sofortiger Wirkung gestrichen und das M.O.L. für eine evtl. spätere Verwendung in einem Hangar des Flugplatzes Cap Canaveral eingelagert.
Gemini M.O.L. (Manned Orbiting Laboratory)
Besatzung: 3 Mann
Gewicht: Final 20.3 Tonnen
Länge 10,7 Meter
Durchmesser: 3 Meter
https://abload.de/img/01hujya.jpg (http://abload.de/image.php?img=01hujya.jpg)
https://abload.de/img/026njm3.jpg (http://abload.de/image.php?img=026njm3.jpg)
https://abload.de/img/038uk1e.jpg (http://abload.de/image.php?img=038uk1e.jpg)
https://abload.de/img/04r6ks7.jpg (http://abload.de/image.php?img=04r6ks7.jpg)
https://abload.de/img/05awjdf.jpg (http://abload.de/image.php?img=05awjdf.jpg)
Für die Ingenieure des Gemini-Programms war das ein schwerer Schlag. Die Konsequenz der Budget-Streichungen und der Aufgabe des 3. Phase würde als logische Konsequenz auch das Ende des Gemini-Centaur-Programms bedeuten. Hier aber hatte Wernher von Braun ein Trostpflaster zu bieten. Da vor Mitte 1966 nicht mit einem bemannten Apollo-Flug zu rechnen war, sollte sich das Gemini-Programm bzw. das Gemini-Centaur-Programm mit einer wissenschaftlichen und technischen Sensation verabschieden. Dem Fly By am Mun noch in diesem Jahr. Die Entwicklung einer modifizierten Gemini-Kapsel mit erhöhtem Schutz gegen die Raumstrahlung war weit fortgeschritten und auch das verstärkte Titan-Trägersystem hatte fast die Einsatzreife erreicht. Somit konnte diese Mission innerhalb der neuen Budget-Grenzen durchgeführt werden. Erstmalig sollte hierbei eine Brennstoffzelle zur Erzeugung von Strom getestet werden, die auch im Apollo-Raumschiff Verwendung finden sollte. Außerdem kamen erstmalig Sonnenkollektoren zum Einsatz.
Gemini-Centaur (Titan II-6 Delta Castor)
Gewicht: 93 Tonnen
Höhe: 26 Meter
Besatzung: 2 Mann
Startschub: 2.150 Kilo-Newton (Inkl. 6x Delta Castor SRB als Startunterstützung)
https://abload.de/img/06q6kuk.jpg (http://abload.de/image.php?img=06q6kuk.jpg)
Der Start von Gemini-Centaur 1 wurde auf Ende November 1964 festgelegt. Das Gemini-Programm würde dann nach Beendigung der Nachbearbeitung der Forschungsergebnisse im Laufe des Jahres 1965 auslaufen, wobei in diesem Zeitraum keine praktischen Erprobungen mehr geplant waren. Nur noch eine Handvoll Ingenieure würden sich noch mit der Auswertung der Unterlagen beschäftigen. Die Zukunft gehörte dem Apollo-Programm.
George Pickett
05.03.19, 00:14
Tales from Space
Kapitel 17
Saturn - Die nächste Raketen-Generation
Surveyor - Landung auf dem Mun
Nachdem die Ausrichtung des Programms geklärt war, konzentrierten sich die Männer und Frauen bei der NASA wieder auf ihre Aufgaben und auf die nächsten Tests. Bereits im März sollte ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Mun erreicht werden. Die erste Saturn I Trägerrakete (SA-1) befand sich im VAB 2 im Status der Endmontage. Die Ausmaße der Rakete war für die Techniker gewöhnungsbedürftig und das VAB musste im Vorfeld mit zusätzlichen Kränen ausgerüstet werden, die das größere Gewicht der Saturn-Komponenten tragen konnten. Die Montagezeit einer Saturn I Trägerrakete war doppelt so lang wie die einer Titan II Trägerrakete. Auch die Checks der verschiedenen Komponenten viel deutlich länger aus. Schließlich kam es am 05. März zum Rollout zum Launch Complex 11, den sie am darauffolgendem Tage erreichte. Mit den abschließenden Checks wurde am 07. März begonnen und der 08. März als Startdatum bestätigt.
https://abload.de/img/01kfja5.jpg (http://abload.de/image.php?img=01kfja5.jpg)
Als um 09.45 Uhr CKT am 08. März 1964 mit den abschließenden Checks begonnen wurde, war die Spannung im Kontrollzentrum spürbar. Der Start war auf 13.00 Uhr CKT terminiert. 30 Minuten vor dem Start verließen die letzten Techniker den Startkomplex und die letzte Phase des Countdowns begann. Als bei T-5 Sekunden die 8 H-1 Triebwerke zündeten, brach ein infernalischer Donner über das Cap herein. Der Schub, er sich hier entwickelte, entsprach dem 3-fachen einer Titan II Trägerrakete und kündete auch akustisch die neue Generation von Trägerraketen an. Schließlich lösten sich bei T-0 Sekunden die Halteklammern und SA-1 erhob sich in den blauen Himmel...den Sternen entgegen...
https://abload.de/img/02vsj6b.jpg (http://abload.de/image.php?img=02vsj6b.jpg)
https://youtu.be/SJDMhsEGMiM
Mit dem erfolgreichen Start von SA-1 war das Apollo-Programm ein Stück auf dem Weg zum Mun vorangekommen. Weitere, wichtige Aspekte, neben der Entwicklung des Saturn-Trägersystems und des Apollo-Raumschiffs , waren jedoch auch Navigation, Kursmanöver und, nicht zu vergessen, die Landung auf dem Mun. All diese Fertigkeiten galt es zu erlernen und in Prozeduren umzuwandeln. Außerdem wollte man frühzeitig geeignete Landeplätze für das Apollo-Programm ausloten. Für diese Zwecke wurde Mitte 1963 das Surveyor-Programm initiiert, welches auf eine Weiterentwicklung der bewährten Vanguard Trägerrakete basierte, die die Surveyor-Sonde auf eine Transitbahn zum Mun bringen sollte. Die Sonde sollte dann in eine stabile Umlaufbahn einschwenken und auf dem Mun landen. 6 Starts waren bis Ende 1966 vorgesehen. Am 21. Mai 1964 machte Surveyor 1 den Anfang.
https://abload.de/img/0367k8c.jpg (http://abload.de/image.php?img=0367k8c.jpg)
https://youtu.be/7mV8eiy9kx4
Die Mission von Surveyor 1 war ein voller Erfolg und entriss dem Mun seine ersten Geheimnisse. Auch wenn die Bilder der Sonden-Kameras von schlechter Qualität waren und die Messergebnisse dürftig, so war es doch ein Anfang. Andere, moderne Sonden würden folgen und eines Tages auch Kerbals...
Alith Anar
05.03.19, 08:00
Baut Ihr die Raketen selbst zusammen, oder gibt es hier fertige Originaleentwürfe?
George Pickett
05.03.19, 08:39
Baut Ihr die Raketen selbst zusammen, oder gibt es hier fertige Originaleentwürfe?
Die Raketen konstruieren Wir selber inkl. Auswahl der Steuerungskomponenten und der Triebwerke. Bisher lehnen Wir uns an historischen Vorbildern an. Später wird es dann eher in Richtung Freistil gehen.
Sehr schöner AAR. Wir lesen mit!:)
Jedoch hat die NASA wohl zu viel "alte" deutsche Ingenieure oder aber Markierungmaler der ehemaligen Luftwaffe übernommen! :D
7230
Alith Anar
05.03.19, 12:10
.... wohl zu viel "alte" deutsche Ingenieure ... :D
Waren schon ein paar ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Overcast
George Pickett
05.03.19, 18:13
Sehr schöner AAR. Wir lesen mit!:)
Jedoch hat die NASA wohl zu viel "alte" deutsche Ingenieure oder aber Markierungmaler der ehemaligen Luftwaffe übernommen! :D
7230
Sonst würden Wir ja gar nicht vorankommen :D
Alith Anar
05.03.19, 18:23
Sonst würden Wir ja gar nicht vorankommen :D
Sicher?
Hatte mal eine Sendung geschaut (lang lang ist her) in der es um die Saturn V geschaut. Der Amerikanische Kommentator meinte das die Saturn V evtl heute noch nicht fliegen würde, wenn man Wernher von Braun hätte weiterwerkeln lassen. Mit typisch deutscher Präzision wurde alles genau geprüft, gegengerechnet, geprüft, korrigiert etc. Was dazu führte das der Zeitplan komplett aus den Ruder lief. Er hat dann wohl amerikanische Helfer zur Seite gestellt bekommen, die dann etwas mehr in Richtung Pragmatismus statt deutsche Präzision gedrängt haben. :D
George Pickett
07.03.19, 19:21
Sicher?
Hatte mal eine Sendung geschaut (lang lang ist her) in der es um die Saturn V geschaut. Der Amerikanische Kommentator meinte das die Saturn V evtl heute noch nicht fliegen würde, wenn man Wernher von Braun hätte weiterwerkeln lassen. Mit typisch deutscher Präzision wurde alles genau geprüft, gegengerechnet, geprüft, korrigiert etc. Was dazu führte das der Zeitplan komplett aus den Ruder lief. Er hat dann wohl amerikanische Helfer zur Seite gestellt bekommen, die dann etwas mehr in Richtung Pragmatismus statt deutsche Präzision gedrängt haben. :D
Ernsthaft??? :eek: Nicht, dass Wir den Posten des Leiters der Entwicklungsabteilung neu ausschreiben müssen!!! :D
George Pickett
07.03.19, 19:53
Tales from Space
Kapitel 18
Mariner - Der Beginn der interplanetaren Reisen
Durch den erfolgreichen Beginn des Surveyor-Programms trat die unbemannte Raumfahrt etwas aus dem gewaltigen Schatten des Apollo-Programms heraus. Ihr gereichte es zum Vorteil, dass sie bereits einsatzbereite Trägersysteme des Gemini-Programms nutzen konnte, die auf Grund der geringeren Nutzlast ganz neue Möglichkeiten boten. Parallel mit der Initiierung des Surveyor-Programms wurde ein weiteres, ungleich ambitionierteres Sonden-Programm in Angriff genommen...Mariner! Die Sonde basierte auf den Erfahrungen bei der Entwicklung der Surveyor-Sonde, war jedoch größer und schwerer. Außerdem war sie nicht für Landungen auf anderen Planeten oder Monden konzipiert.
https://abload.de/img/01mtjk1.jpg (http://abload.de/image.php?img=01mtjk1.jpg)
https://abload.de/img/02dvjzq.jpg (http://abload.de/image.php?img=02dvjzq.jpg)
Mit ihr sollten die inneren Planeten des Kerbol-Systems erstmalig erforscht werden, wobei die Wissenschaftler Moho, den innersten Planeten des Systems, bald wieder von der Liste der ersten Flüge strichen. Er erschien ihnen im Vergleich zu Eve und Duna nicht annähernd interessant genug. Zu diesen beiden Planeten sollten Mariner 1 und Mariner 2 reisen, sobald die Sonde einsatzbereit war, was für Anfang 1965 erwartet wurde. Als Trägerrakete sollte das bisherige Arbeitspferd der NASA dienen, die Titan II Trägerrakete.
Mariner-Titan II
Gewicht: 57 Tonnen
Höhe: 26 Meter
Startschub: 813 Kilo-Newton
https://abload.de/img/04gjj0i.jpg (http://abload.de/image.php?img=04gjj0i.jpg)
Dutzende Mathematiker waren seit Wochen damit beschäftigt, die notwendigen Formeln zu entwickeln, um den Kurs zu den Planeten Eve und Duna zu errechnen. Nicht nur, dass die Berechnungen sehr genau sein mussten und keine Toleranzen zuließen...der Kurs musste auch möglichst Treibstoff- und Energiesparend sein, denn die Sonde verfügte nur über einen begrenzten Vorrat an Treibstoff. Doch wenn diese Voraussetzungen geschaffen waren, stand dem ersten interplanetaren Flug der Geschichte nichts mehr im Wege. Als erstes Ziel wurde Eve ausgewählt.
https://abload.de/img/03g2ku8.jpg (http://abload.de/image.php?img=03g2ku8.jpg)
Doch noch war die Mariner-Sonde nicht einsatzbereit und für das Jahr 1964 standen noch 2 weitere, wichtige Ereignisse im Raum. Der Start von Surveyor 2 und der Start von Gemini-Centaur 1 zum ersten bemannten Fly By am Mun...
Wir wünschen euch viel Erfolg...!!:top:
herzlichste grüsse
Hohenlohe...:top:
George Pickett
09.03.19, 13:47
Tales from Space
Kapitel 19
Survevor 2
Saturn macht Fortschritte
Nach der erfolgreichen Landung von Surveyor 1 auf dem Mun lag das Augenmerk nun auf Surveyor 2, welche am 12. Oktober starten sollte. In den kommenden Wochen wurde die Stimmung bei den Technikern jedoch durch verschiedene technische Probleme bei Surveyor 1 getrübt. Am 30. Juli fiel das Steuerungssystem aus, was nicht weiter tragisch war, da es nicht mehr benötigt wurde. Es ließ jedoch Rückschlüsse auf das Mariner-Programm zu, welches das gleiche Steuerungssystem verwenden sollte. Die Flugzeit nach Eve z. B. würde nach augenblicklichen Schätzungen rund 60 Tage betragen. Ein Ausfall der Steuerung würde das Einschwenken in die Eve-Umlaufbahn unmöglich machen und die Mission zum scheitern verurteilen. In den folgenden Wochen fielen weitere Komponenten, wie Solarkollektoren und wissenschaftliche Geräte aus. Teilweise gelang es den Technikern von der Bodenkontrolle aus, die Probleme wieder zu beheben, aber physische Schäden waren irreparabel. Man vermutete kosmische Strahlung als mögliche Ursache für die Probleme. Ende Juli gab es eine schwere Sonneneruption, was zeitlich mit dem Beginn der Probleme bei Surveyor 1 zusammenfallen würde.
Dennoch hielt man am geplanten Ablauf des Programms fest. Surveyor 2 startete kurz nach Mitternacht des 12. Oktober zum Mun. Der Flug verlief planmäßig und 6 Stunden später schwenkte die Sonde in die Mun-Umlaufbahn ein. Abweichend vom Prozedere bei Surveyor 1 umkreiste Surveyor 2 den Mun 3 Tage lang und machte über 300 Bilder von der Oberfläche. 2 kleinere Bahnkorrekturen wurden vorgenommen. Am 16. Oktober 1964 um 02.31 Uhr CKT landete Surveyor 2 im Mons Ampére, dem äquatorialen Hochland. Die Sonde sendete schon kurz nach der Landung erste Daten und Bilder.
Im Vergleich zu den Zeiten des Mercury- und Gemini-Programms führte die NASA zur Zeit nur wenige Starts durch, die allesamt unbemannt waren. Das Apollo-Saturn-Programm der derart komplex und ambitioniert, das kurzfristige Erfolge und Fortschritte eher die Ausnahme blieben. Im Herbst 1964 wusste noch niemand bei der NASA, wie das Raumschiff und das finale Trägersystem überhaupt aussehen würden. Selbst das Raumschiffprinzip war unklar, denn die beiden verbliebenden Bieterfirmen hatten auf grundverschiedene Konzepte gesetzt. Das Grumman-Lockheed Konsortium setzte auf eine 2-Komponenten-Lösung, welches aus einem Transitraumschiff und einer separaten Landefähre bestand. Convair setzte auf das "Direct-Landing-Prinzip". Das Raumschiff sollte direkt auf dem Mun landen. Erst Anfang 1965 würde klar sein, welches Prinzip sich im Bieterverfahren durchsetzen würde.
Im Oktober 1964 konnten das JPL endlich bekanntgeben, dass die Probleme mit dem J2-Triebwerk, welche für die S-IV Komponenten (2. Stufe Saturn I und später Saturn IB) vorgesehen waren, weitestgehend gelöst waren. Die Fehler/Ausfallquote auf dem Prüfstand und den Simulationen konnte kumuliert auf unter 1 Prozent gedrückt werden. Seit Jahresbeginn hatte das JPL 35 Testzündungen auf dem Launch Complex 46 (Teststand Triebwerkserprobung) des dem Unity Space Center durchgeführt. Diese Testläufe entwickelten sich unter Raumfahrtenthusiasten mehr und mehr zum Happening und obwohl die Termine der Testläufe geheim gehalten wurden, sickerte anscheinend immer etwas durch. Die Zuschauer näherten sich entweder mit Booten dem Cap oder sie campierten auf den Hügeln des umliegenden Geländes, was ja nicht verboten war.
Launch Complex 46
Test J2-Triebwerk
https://abload.de/img/01kcjo9.jpg (http://abload.de/image.php?img=01kcjo9.jpg)
https://abload.de/img/029xkfz.jpg (http://abload.de/image.php?img=029xkfz.jpg)
https://abload.de/img/03epjou.jpg (http://abload.de/image.php?img=03epjou.jpg)
Der 12. November 1964 war für das JPL ein weiteres, wichtiges Datum. Erstmalig sollte nach verschiedenen Simulationen der Prototyp des F1-Triebwerks getestet werden. Dieses Triebwerk war für die Startstufe der Mond-Rakete vorgesehen, für die es noch keine offizielle Bezeichnung gab. Die interne NASA-Bezeichnung für das Trägersystem lautete "SC-5". Die Zündung verlief zwar erfolgreich, doch war die Verbrennung und Leistungsausbeute noch nicht optimal, Auch die Steuerungsmechanik zeigte sich auf Grund des hohen Triebwerksgewichtes leicht überfordert. Es war aber ein Anfang und trotz seiner Schwächen war das F1-Aggregat schon jetzt das leistungsstärkste Triebwerk der Welt.
Launch Complex 46
Test F1-Triebwerk
https://abload.de/img/04fgjhc.jpg (http://abload.de/image.php?img=04fgjhc.jpg)
https://abload.de/img/05pvj63.jpg (http://abload.de/image.php?img=05pvj63.jpg)
https://abload.de/img/06i5jjt.jpg (http://abload.de/image.php?img=06i5jjt.jpg)
Das Jahr 1964 sollte noch ein wichtiges Ereignis sehen, nämlich den Start von Gemini-Centaur 1 zum Mun. Für das Jahr 1965 waren auf Grund des zusammengestrichenen Gemini- und Gemini-Centaur-Programms keine bemannten Starts vorgesehen, doch die NASA versprach sich vom Surveyor- und Mariner-Programm wichtige Erkenntnisse und auch positive Publicity...denn positive Publicity gefiel der Politik und die Politik hatte die Herrschaft über das Budget der NASA...
George Pickett
10.03.19, 00:40
Tales from Space
Kapitel 20
Gemini Centaur - Dem Mun so nah!
Mitte November 1964 trat die Gemini-Centaur Mission in ihre "heiße" Phase ein. Convair hatte endlich das modifizierte Gemini-Raumschiff geliefert und den Technikern der NASA bot sich ein ungewohntes Bild. Convair hatte zu Gunsten der Strahlungsabschirmung alle ihrer Meinung nach überflüssigen Komponenten entfernt und die empfindliche und hochmoderne Elektronik auf ein Minimum reduziert. Es gab kein Habitat mehr, sondern nur 2 Plätze im Cockpit. Dennoch, so drückte sich einer der Gemini-Techniker aus, hatte das Schiff "Stil". Es wirkte gefällig und elegant. Der Start wurde auf den 28. November 1964 terminiert.
Am 24. November kam es zum Rollout aus dem VAB 3 und es dauerte 2 Tage, bis die Titan II-6DC Trägerrakete am Launch Complex 40 ankam. In den nächsten 2 Tagen wurden alle Komponenten noch einmal auf Herz und Nieren geprüft. Besonderes Augenmerk richtete man auf die neuartige Brennstoffzelle, die für das Apollo-Programm getestet wurde. Um 06.30 Uhr CKT am 28. November wurden die Pre-Checks abgeschlossen und es wurde mit der Betankung der beiden Titanstufen begonnen. Der Start von Gemini-Centaur 1 sollte um 13.15 Uhr CKT erfolgen.
https://abload.de/img/01jvk17.jpg (http://abload.de/image.php?img=01jvk17.jpg)
Um 10.00 Uhr bestieg die 2-köpfige Besatzung von Gemini-Centaur 1 den Fahrstuhl des Starturms und fuhren mit dem Technikerteam nach oben. Es waren die Astronauten Leroy Gordon Cooper (Kommandant) und Sigmund Jähn. Um 10.35 Uhr CKT bestiegen beide Astronauten das Raumschiff und wurden angeschnallt. Nach Etablierung der Com-Verbindung zu Mission Control begannen die internen Checks, die bis 12.30 Uhr CKT abgeschlossen werden sollten. Alles verlief planmäßig und nach Beendigung der Vorstartsequenzen begann für beide Astronauten das Warten.
https://abload.de/img/02pvj8d.jpg (http://abload.de/image.php?img=02pvj8d.jpg)
https://abload.de/img/03hajjt.jpg (http://abload.de/image.php?img=03hajjt.jpg)
https://abload.de/img/04hokil.jpg (http://abload.de/image.php?img=04hokil.jpg)
Um 13.05 Uhr CKT begann die Endphase des Countdowns. Die interne Energieversorgung des Gemini-Raumschiffs wurde aktiviert und die externen Versorgungsleitungen gekappt. Bei T-5 Sekunden zündeten die Triebwerke der Titan-Trägerrakete und um Punkt 13.15 Uhr CKT hob Gemini-Centaur 1 ab. Der letzte Flug eines Gemini-Raumschiffs hatte begonnen.
https://abload.de/img/05qrknk.jpg (http://abload.de/image.php?img=05qrknk.jpg)
https://abload.de/img/06izky1.jpg (http://abload.de/image.php?img=06izky1.jpg)
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https://abload.de/img/096ekx8.jpg (http://abload.de/image.php?img=096ekx8.jpg)
7 Minuten später erreichte Gemini-Centaur 1 die geplante Umlaufbahn und schwenkte in den Parkorbit ein. Das Starfenster zum Mun öffnete sich knapp 2 Umkreisungen später. Die 2. Stufe der Titan II zündete erneut und initiierte den Trans Mun Injection Burn. Nach 65 Sekunden verstummte das Triebwerk und die Besatzung trennte die Stufe vom Raumschiff ab und fuhren die 4 Sonnenkollektoren aus. Sie waren auf dem Weg zum Mun.
https://abload.de/img/107ijr3.jpg (http://abload.de/image.php?img=107ijr3.jpg)
https://abload.de/img/118sjz4.jpg (http://abload.de/image.php?img=118sjz4.jpg)
https://abload.de/img/128sjxy.jpg (http://abload.de/image.php?img=128sjxy.jpg)
https://abload.de/img/13owj34.jpg (http://abload.de/image.php?img=13owj34.jpg)
Nach etwas über 5 Stunden näherte sich Gemini-Centaur 1 dem Schwerkraftfeld des Mun. Alle System funktionierten innerhalb der vorgegebenen Toleranzen. In der Kabine wurde zwar seit passieren des Van Allen Gürtels eine leicht erhöhte Strahlung gemessen, doch lag sie noch innerhalb der Parameter, die die Mediziner vorgegeben hatten. Mit jeder Sekunde konnten die beiden Astronauten mehr Details auf der Oberfläche des Mun ausmachen. Der Fly By würde sie noch näher an den Mun bringen...noch viel näher!
https://abload.de/img/14dtjca.jpg (http://abload.de/image.php?img=14dtjca.jpg)
https://abload.de/img/15ytkp7.jpg (http://abload.de/image.php?img=15ytkp7.jpg)
https://abload.de/img/16z6jm8.jpg (http://abload.de/image.php?img=16z6jm8.jpg)
Als Gemini-Centaur 1 die Mun-Periapsis erreichte, zeigte der Höhenmesser gerade einmal 15.500 Meter über Grund an. Da jedoch keine Atmosphäre das Raumschiff einbremste, war keine Gefahr vorhanden. Nach passieren der Periapsis vergrößerte sich die Distanz zum Mun wieder und das Raumschiff näherte sich dem Fluchtpunkt, wo es wieder in eine Umlaufbahn um Kerbin geraten würde.
https://abload.de/img/17ojjm5.jpg (http://abload.de/image.php?img=17ojjm5.jpg)
https://abload.de/img/18tck7d.jpg (http://abload.de/image.php?img=18tck7d.jpg)
Zwar waren erst knapp 9 Stunden seit dem Start vergangen, doch hatte die Besatzung von Gemini-Centaur 1 den wichtigen Teil ihrer Mission bereits erfüllt. Sie waren dem Mun so nahe gekommen wie kein Kerbal vor ihnen. Dutzende Filmrollen warteten darauf, auf Kerbin entwickelt zu werden. Das Raumschiff befand sich nun in einer elliptischen Umlaufbahn um Kerbin, wobei die Periapsis 1.100 km und die Aogapsis 16.000 km betrug. Gemini-Centaur 1 musste eine komplette Umkreisung durchführen, um dann das Bremsmanöver zu initiieren.
https://abload.de/img/19u6jtv.jpg (http://abload.de/image.php?img=19u6jtv.jpg)
Mit dem finalen Bremsmanöver für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verbrauchte Gemini-Centaur 1 den restlichen Treibstoff. Nur wenig später realisierte Cap Com, dass die Wiedereintrittsparameter fehlerhaft waren. Das Raumschiff würde zu steil und bereits jenseits der Tag/Nachtgrenze in die Atmosphäre eintreten. Ersteres bedeutete eine höhere G-Belastung für die Astronauten. Das Zweite bedeutete, dass der Such- und Rettungsverband der Marine sich ausschließlich auf Radar stützen konnte, um das Raumschiff zu finden und zu bergen.
https://abload.de/img/20r6jw9.jpg (http://abload.de/image.php?img=20r6jw9.jpg)
https://abload.de/img/21zukl9.jpg (http://abload.de/image.php?img=21zukl9.jpg)
https://abload.de/img/22alj6x.jpg (http://abload.de/image.php?img=22alj6x.jpg)
Während des Wiedereintritts überschritten die G-Kräfte das Sicherheitslimit und der Hitzeschild musste höhere Temperaturen aushalten, als vorgesehen. Der Astronaut Sigmund Jähn verlor für fast 1 Minute das Bewusstsein. Die Restgeschwindigkeit war noch so groß, dass die Fallschirme nicht wie geplant bei 12.000 Metern ausgelöst werden konnten. Dieses geschah erst bei 4.700 Metern. Bei 1.000 Metern entfalteten sich die beiden Schirme voll und bremsten das Raumschiff noch einmal hart ab. Wenig später setzte Gemini-Centaur 1 auf dem Atlantischen Ozean auf. Auf Grund der stark abweichenden Landeposition erreichten die Marineverbände das Raumschiff erst bei Sonnenaufgang. Die See war jedoch ruhig und die Astronauten wohlauf. Der Flug von Gemini-Centaur 1 war ein voller Erfolg und ein würdiger Abschluss des Gemini-Programms. Gleichzeitig würde es wahrscheinlich für rund 18 Monate den Abschied von der bemannten Raumfahrt bedeuten.
https://youtu.be/EwdFh3IxoMA
George Pickett
10.03.19, 13:34
Tales from Space
Kapitel 21
Saturn I
Erste Rückschläge
Mariner 1
Das Jahr 1965 begann mit den abschließenden Teststarts der Saturn I Trägerrakete. Nachdem das J2-Triebwerk nun zur Verfügung stand, sollten die abschließenden Tests mit der verbesserten 2. Stufe durchgeführt werden (S-IVB mit 1x J2-Triebwerk). Als Treibstoff sollte erstmalig eine Kombination aus flüssigem Wasserstoff und flüssigem Sauerstoff verwendet werden, von der man sich eine signifikante Leistungssteigerung erhoffte. Die Starts von SA-2 (19. Januar 1965) und SA-3 (20. Februar 1965) verliefen planmäßig und erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen voll und ganz. Da die Saturn I von Anfang an als Erprobungsträger gedacht war, wurde das Programm offiziell Ende Februar 1965 beendet. Die Techniker konzentrierten sich von nun an voll auf die Saturn IB, die auf den Erfahrungen der Saturn I aufbaute und das erste bemannte Apollo-Raumschiff in den Kerbin-Orbit bringem sollte.
Weniger gut lief es beim Start von Surveyor 3 am 15. März 1965. Kurz nach Beendigung des Trans Mun Injenction Burn und der Trennung der 2. Stufe der Vanguard II Trägerrakete versagte die Steuerungseinheit der Sonde. Die Signale der Bodenstation kamen zwar an, wurden aber nicht verarbeitet. Die Techniker im Cap Com versuchten alles, um die Kontrolle über die Sonde zurückzugewinnen, aber es blieben weniger als 5 Stunden bis zur Initiierung des Capture Burn für das Einschwenken in die Mun-Umlaufbahn. Alle Versuche scheiterten und Surveyor 3 flog am Mun vorbei. Die Sonde befindet sich von nun an in einem stark elliptischen Orbit um Kerbin (AP: 14.700km - PE: 1.900km).
Das waren keine guten Nachrichten für die Verantwortlichen des Mariner-Programms. Das Startfester nach Eve für Mariner 1 näherte sich und der Start war für den 28. April 1965 angesetzt. Die Techniker überprüften jede Komponente der Sonde wieder und wieder, doch immer mit dem Gefühl, nicht alles mögliche getan zu haben. Der Start konnte jedoch nicht verschoben werden, denn das nächste Starfenster würde sich erst Ende des Jahres öffnen. Am 02. April beschloss die Missionsleitung, die Endmontage fortzusetzen und den Start von Mariner 1 wie geplant durchzuführen.
https://abload.de/img/0180jsb.jpg (http://abload.de/image.php?img=0180jsb.jpg)
Kurz nach Mitternacht am 28. April 1965 war die Titan II Trägerrakete aufgetankt und die letzten Checks wurden durchgeführt. Man konnte den Technikern und Ingenieuren ihre Zweifel förmlich ansehen Keiner von ihnen hatte ein wirklich gutes Gefühl bei der Sache, doch gab es kein zurück mehr. Um 06.30 Uhr CKT hob Mariner 1 an der Spitze einer Titan II-Trägerrakete ab. Der Start verlief planmäßig und 6 Minuten später erreichte die Sonde die vorbestimmte Umlaufbahn.
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https://abload.de/img/03pgj6d.jpg (http://abload.de/image.php?img=03pgj6d.jpg)
Am 03. Mai 1965 Um 02.37 CKT wurde der Trans Eve Injection Burn initiiert und die Sonde verließ die Kerbin-Umlaufbahn zu ihrer 64 Tage dauernden Reise zum Planeten Eve. 64 lange Tage, an denen mit Problemen gerechnet werden musste. 64 lange Tage, an denen das Scheitern der Mission Realität werden konnte. Es würde für alle Beteiligten des Programms keine leichte Zeit werden.
https://abload.de/img/043lk1f.jpg (http://abload.de/image.php?img=043lk1f.jpg)
Am 03. Juni 1965 (MET: 35 Day - 4 Hour - 50 Min.) führte Mariner 1 eine Kurskorrektur durch, um die Annäherung an Eve zu optimieren. Bisher hatten alle System der Sonde einwandfrei funktioniert und die Techniker in der Missionszentrale entspannten sich von Tag zu Tag etwas mehr, ohne jedoch zu sehr in Routine und Nachlässigkeiten zu verfallen. Jederzeit konnte ein Problem auftreten und die Möglichkeiten der Problem Behebung waren mehr als begrenzt. Mehr als die Hälfte ihrer Reise hatte Mariner 1 bereits hinter sich gebracht.
https://abload.de/img/05i6k9f.jpg (http://abload.de/image.php?img=05i6k9f.jpg)
https://youtu.be/BnsZov0ftSY
George Pickett
10.03.19, 16:10
Tales from Space
Kapitel 22
Convair aus dem Rennen
Neue Astronauten
Eve
Die für Februar 1965 geplante Vergabe des Apollo-Vertrages verzögerte sich. Convair hatte mehrmals um Aufschub des Submissionstermins gebeten, ohne hierfür Gründe zu benennen. Gerüchten zu Folge gab es große Probleme bei der Entwicklung des von Convair forcierten "Direct-Landing-Vehicle". Nach mehrmaliger Aufforderung zur Abgabe eines verbindlichen Angebotes bis zum 05. Juni 1965 zog Convair schließlich sein Engagement zurück und begründete es offen mit Bedenken, was das eigene Konzept anging. Damit war Covair draußen das das Grumman-Lockheed-Konsortium drin in einem der lukrativsten Verträge, die die NASA jemals vergeben hat. Der Vertrag belief sich auf eine garantierte Mindestabnahmemenge von 10 Apollo-Raumschiffen und 8 Landefähren. Dieses wurde von der NASA garantiert mit der Option auf Folgeaufträge.
Am 01. Juli 1965 stellte die NASA die nächste Gruppe von Astronauten vor. Auf Druck der Politik sollte der Anteil von Frauen signifikant erhöht werden. Daher zählte die neue Gruppe lediglich 1 Mann, aber 6 Frauen. Es waren Neil Amstrong (30), Ellen Ochoa (27), Anne Mc Clain (27), Naoko Yamazaki (31), Jelena Olegowna Serowa (26) und Sandra Magnus (29). Somit erhöhte sich die Anzahl der Astronauten auf 20, wobei es sich um 12 Männer und 8 Frauen handelte. Alle Astronauten werden für das Apollo-Programm ausgebildet, da es mit jeweils 3 Astronauten pro Mission sehr personalintensiv war. Da es bis zum ersten bemannten Apollo-Flug noch rund 1 Jahr dauern würde, konnte bei der Ausbildung der neuen Astronauten gründlich vorgegangen werden.
Nur wenige Tage später erreichte die Spannung auf dem Unity Space Center seinen Höhepunkt, als Mariner 1 in das Schwerefeld von Eve eintrat. Der kritische Augenblick des Bremsmanövers zum Einschwenken in eine Eve-Umlaufbahn stand bevor. Niemand konnte sagen, ob das Mariner-Triebwerk überhaupt funktionierte. Es musste von der Bodenkontrolle aktiviert werden inkl. der Vorzündsequenz um das Aggregat vorzuwärmen. Im Kontrollraum war die Luft zum scheiden dick und die wenigen Nichtraucher wünschten ihren Kollegen heimlich die Pest an den Hals.
https://abload.de/img/0139keg.jpg (http://abload.de/image.php?img=0139keg.jpg)
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Während sich Mariner 1 dem Bremspunkt näherte, übersendete sie erste Bilder der mitgeführten Kameras. Viel war nicht zu erkennen, aber die Erkenntnis, das man auf einen Planeten blickte, der fast 10 Millionen Kilometer von Kerbin entfernt war, lies die Anwesenden erschauern. Immer, wenn sich auf dem Bildschirm langsam ein neues Bild aufbaute, wurde es still im Kontrollraum. Nur hin und wieder war ein unterdrücktes Raunen zu hören.
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https://abload.de/img/04urklg.jpg (http://abload.de/image.php?img=04urklg.jpg)
Dann war es so weit und der bereits vor Minuten zu Sonde übermittelte Befehl wurde von der Steuerung der Sonde umgesetzt. Das Triebwerk musste gezündet haben, denn die Telemetrie Werte zeigten eine Verminderung der Geschwindigkeit und eine Änderung des Kurses an. Jubel brach aus. Nun musste die Sonde das Manöver nur noch zu Ende bringen. Nach einigen Minuten jedoch fiel auf, dass die Bahnkorrektur langsamer von statten ging als errechnet. Mariner 1 würde mehr Treibstoff zum einschwenken in die Umlaufbahn verbrauchen, als vorher errechnet wurde. Als die Sonde das Manöver beendet hatte, stellte man fest, dass Mariner 1 eine stark elliptische Umlaufbahn eingeschlagen hatte.
https://abload.de/img/054ckve.jpg (http://abload.de/image.php?img=054ckve.jpg)
https://abload.de/img/06jzj9w.jpg (http://abload.de/image.php?img=06jzj9w.jpg)
Da die Sonde fast 85 Prozent ihres Treibstoffes verbraucht hatte, waren kaum Optionen vorhanden. Die ursprünglich geplanten Bahnkorrekturen, um größere Gebiete des Planeten abtasten zu können, waren unmöglich geworden. Lediglich eine Verkleinerung der Umlaufbahn war mit dem verbliebenen Treibstoff noch möglich. Diese Option wurde schließlich umgesetzt. Der Orbit betrugt nun AP: 3.200km und PE: 74km mit einer Bahnneigung von 7 Grad. Nicht gerade optimal aber besser als nichts.
https://abload.de/img/072ckph.jpg (http://abload.de/image.php?img=072ckph.jpg)
https://abload.de/img/08lek4m.jpg (http://abload.de/image.php?img=08lek4m.jpg)
https://abload.de/img/09mhjsi.jpg (http://abload.de/image.php?img=09mhjsi.jpg)
In den nächsten Tagen kamen großen Datenmengen herein. Eve schien über eine sehr dichte Atmosphäre zu verfügen, wodurch die Messgeräte nicht bis zur Oberfläche durchdringen konnten. Auf dem gesamten Planeten tobten permanent starke Stürme. Ein Wissenschaftler bemerkte, dass Eve ein "Gewaltätiger Planet" sei. Es wurde gerätselt, woher diese permanent hohen Windgeschwindigkeiten herrührten. Einige Wissenschaftler vermuteten das Vorhandensein von Meeren, die in Kombination mit starken Temperaturunterschieden und Druckveränderungen zu diesen Phänomenen führen könnten, wobei es sich in den Meeren nicht um Wasser handeln müsse. Viele chemische Verbindungen kämen hierfür in Frage
Als Fazit der 1. Woche von Mariner 1 im Eve-Orbit bemerkte Wernher von Braun bei einem Abendessen mit anderen Verantwortlichen bei der NASA: "Für den ersten Schuss in die Unendlichkeit nicht schlecht...Cheers!"
https://youtu.be/fBtaR8gwVE8
Frankenland
10.03.19, 18:05
Werte Damen und Herren der NASA. Der Kerbin Herold würde gerne seinen Leser eine Karte des Sonnensystem zeigen. Könnten Sie diese zu Verfügung stellen?
George Pickett
11.03.19, 18:39
Werte Damen und Herren der NASA. Der Kerbin Herold würde gerne seinen Leser eine Karte des Sonnensystem zeigen. Könnten Sie diese zu Verfügung stellen?
Dem Kerbin Herold kann geholfen werden :)
Das Sonnensystem hat durchaus Ähnlichkeit mit dem Sol-System. Auf Grund der Größe mussten Wir 2 Bilder machen:
Inneres Sonnensystem
Moho - vergleichbar mit Merkur
Eve - vergleichbar mit Venus
Kerbin - vergleichbar mit Erde
Duna - vergleichbar mit Mars
Talus - kein reales Gegenstück
Cador - kein reales Gegenstück
Jool - vergleichbar mit Jupiter
https://abload.de/img/inneressonnensystemqjk9h.jpg (http://abload.de/image.php?img=inneressonnensystemqjk9h.jpg)
Äußeres Sonnensystem
Um einen Eindruck von der Größe des Sonnensystems zu erhalten...das innere Sonnensystem mit seinen Planeten ist hier schon gar nicht mehr sichtbar
-Zevrin - kein reales Gegenstück
-Walru - kein reales Gegenstück
-Sarnus - vergleichbar mit Saturn
-Urium - vergleichbar mit Uranus
-Plock - kein reales Gegenstück
-Virani- kein reales Gegenstück
-Neidon - vergleichbar mit Neptun
-Morbhena - kein reales Gegenstück
-Cruachan - vergleichbar mit Pluto
https://abload.de/img/ueressonnensystem1rka8.jpg (http://abload.de/image.php?img=ueressonnensystem1rka8.jpg)
Ich hoffe, dass diese kleine Übersicht hilfreich ist.
D.h. es gibt noch eine ganze Menge zu erforschen...:top:
herzlichste grüsse
Hohenlohe...:)
Frankenland
11.03.19, 20:22
Gigantisch! :eek: Danke für die Karte.
Er hat dann wohl amerikanische Helfer zur Seite gestellt bekommen, die dann etwas mehr in Richtung Pragmatismus statt deutsche Präzision gedrängt haben.
Wieso muss ich dabei gerade an Boeing denken :(
George Pickett
16.03.19, 00:07
Wieso muss ich dabei gerade an Boeing denken :(
Gott sei Dank haben die sich noch nicht an einem Bieterverfahren beteiligt. Nicht auszudenken, was das für Folgen hätte!!! :D
George Pickett
16.03.19, 10:29
Tales from Space
Kapitel 23
Das Apollo-Programm - Fortschritte und Probleme
Nachdem feststand, dass das Grumman-Lockheed Konsortium das Apollo-Raumschiff bauen würde, kam Bewegung in das Programm. Ende Juli 1965 trafen bei der NASA die vorläufigen Spezifikationen für das Transitraumschiff und die Mondlandefähre ein, wobei Lockheed das Raumschiff lieferte und Grumman die Mondlandefähre. Was den Ingenieuren der NASA jedoch sofort auffiel, war das exorbitante Gewicht. Raumschiff und Fähre wogen zusammen fast 27 Tonnen (Landefähre 10 Tonnen/Apollo Raumschiff 17 Tonnen)! Dieses war wiederum zu großen Teilen dem notwendigen Strahlenschutz geschuldet, auf den auch nicht verzichtet werden sollte. Vordergründig ergaben sich daraus zwei notwendige Überprüfungen. Zum Einen musste überprüft werden, ob die Saturn IB ausreichend Schub entwickeln konnte und über ausreichend Treibstoffreserven verfügte, um das Tandem zuerst in den Kerbin-Orbit und dann auf eine Transitbahn zum Mun zu bringen. Was schon festzustehen schien war, dass ein Flug zum Minmus mit der Saturn IB unmöglich war. Zum Anderen stellte das unerwartet hohe Gewicht des Command Module (6 Tonnen) das Rettungssystem vor ganz neue Herausforderungen.
Den Auftrag für die Entwicklung und Lieferung des A.L.E.S. (Apollo Launch Escape System) hatte bereits Anfang 1965 die Firma Rockomax erhalten, die bereits erste Probestarts durchgeführt hatte. Die von der NASA nun übermittelten neuen Parameter machten eine Überarbeitung des Systems notwendig. Der Schub musste erhöht werden und die Konstruktion an sich musste steifer werden, um die Zugkräfte des höheren Gewichtes abfangen zu können. Am 31. August 1965 hatte Rockomax das "Modell 2" des Rettungssystems so weit, dass mit einer Attrappe des Apollo Command Module mit dem Gewicht von 6,1 Tonnen ein erster "scharfer" Versuch gestartet werden konnte. Dieser fand auf dem firmeneigenen Testgelände im Death Valley, Californien statt.
https://abload.de/img/ksp_x642019-03-1515-249j9r.jpg (http://abload.de/image.php?img=ksp_x642019-03-1515-249j9r.jpg)
https://abload.de/img/ksp_x642019-03-1515-28pjlg.jpg (http://abload.de/image.php?img=ksp_x642019-03-1515-28pjlg.jpg)
https://youtu.be/D_BoxTy9LlA
Das System war zwar noch nicht zu 100 Prozent zuverlässig, doch Rockomax lag voll im Zeitplan. Grumman und Lockheed hingegen würden sich auf Grund der verzögerten Vergabe der Aufträge strecken müssen, um bis zur Mitte des kommenden Jahres funktionsfähige Komponenten zu liefern. Bis dahin standen die unbemannten Missionen des Surveyer- und Mariner-Programms weiter im Fokus. Der Start von Mariner 2 nach Duna stand bald an...
George Pickett
16.03.19, 12:21
Tales from Space
Kapitel 24
Rückschläge
Das Jahr 1965 endete mit Rückschlägen für das Surveyor-Programm. Am 15. September wurden bei Surveyor 1 Schwankungen bei der Energieversorgung festgestellt, die in den nächsten 2 Tagen stärker wurden. Obwohl die Sonnenkollektoren mit einem Wirkungsgrad von annähernd 100 Prozent zur Sonne standen, kam in den Batteriespeichern des Sonden-Kerns kaum noch Energie an. Am Abend des 17. September musste die Sonde daraufhin gänzlich auf die Energiereserven der Batteriespeicher zurückgreifen, die sich daraufhin mehr und mehr entluden. Am 18. September 1965 um 14.03 Uhr CKT verstummte Surveyor 1 nach 16 Monaten auf der Mun-Oberfläche für immer.
5 Wochen später ereilte Mission Control ein Déjà-vu. Am 25. Oktober sank die Energieübertragungsrate von den Sonnenkollektoren zum Sonden-Kern bei Surveyor 2 dramatisch. Noch schneller als bei Surveyor 1 brach der Energietransfer binnen weniger Stunden vollständig zusammen. Nachdem die Batteriereserven vollständig erschöpft waren, verstummten die Signale von Surveyor 2 am 26. Oktober 1965 um 22.37 Uhr CKT nach etwas über 12 Monaten auf der Mun-Oberfläche für immer. Nach dem Scheitern der Surveyor 3-Mission im März des Jahres war die Bilanz des Programms durchwachsen.
Mit Surveyor 4 sollte Anfang 1966 ein neuer Versuch gestartet werden. Am 05. Januar hob die Sonde an der Spitze einer Vanguard II Trägerrakete zum Mun ab. Der Flug verlief planmäßig und am 07. Januar 1966 um 04.11 Uhr CKT landete Surveyor 4 im Catena Abulfeda, einer Kraterkette nördlich des Äquators. Die ersten Signale der Sonde erreichten Mission Control nur wenig später und die Sonde nahm ihre Arbeit auf. Dennoch beäugten die Techniker pausenlos die Anzeigen. Viele Komponenten der Surveyor-Sonde waren auch in der Mariner-Sonde verbaut. Auch die Sonnenkollektoren waren baugleich. Im Hinblick auf Mariner 1 im Eve Orbit und dem in wenigen Tagen bevorstehenden Start von Mariner 2 nach Duna ein wenig beruhigender Umstand.
Mariner 2 startete am 15. Januar 1966 an der Spitze einer Titan II Trägerrakete vom Cap Canaveral (Launch Complex 41) aus und erreichte 8 Minuten später die Umlaufbahn. Das Startfenster nach Duna würde sich erst im rund 3 Wochen öffnen, was den Technikern Zeit gab, die Systeme wieder und wieder zu überprüfen. Einige Details waren im Vergleich zu Mariner 1 geändert worden, wie zum Beispiel die Isolierungshaut des Sonden Kerns. Außerdem waren neue Messgeräte an Bord, die im Kerbin-Orbit getestet werden sollten.
https://abload.de/img/01qtk8b.jpg (http://abload.de/image.php?img=01qtk8b.jpg)
https://abload.de/img/02nhkke.jpg (http://abload.de/image.php?img=02nhkke.jpg)
Am 05. Februar 1966 öffnete sich das Startfenster für Mariner 2 zum Flug nach Duna, der 84 Tage dauern sollte. Es würde die weiteste Reise werden, die bisher ein von Kerbal-Hand geschaffenes Objekt angetreten hat. Fast 22 Millionen Kilometer lagen vor den Sonde. 84 lange Tage, an denen jederzeit mit Systemausfällen und anderen Problemen gerechnet werden musste. Man mochte sich gar nicht vorstellen, wie groß die Sorgen erst beim ersten bemannten Mun-Flug sein würden, oder beim ersten interplanetaren Flug! Das Triebwerk der 2. Titan-Stufe zündete punktgenau und initiierte den Trans Duna Injenction Burn. Nach 37 Sekunden Brenndauer verstummte das Triebwerk und Mariner 2 hatte seine Reise nach Duna begonnen.
https://abload.de/img/031kkaf.jpg (http://abload.de/image.php?img=031kkaf.jpg)
George Pickett
16.03.19, 15:55
Tales from Space
Kapitel 25
Duna
Das Frühjahr 1966 war geprägt von Routine. Die Techniker und Ingenieure des Apollo-Programms warteten darauf, dass Grumman und Lockheed liefern würden. Die Komponenten der Saturn IB Trägerrakete durchliefen letzte Tests, die allesamt mehr als zufriedenstellend verliefen. Die Controller des Surveyor-Programms wachten mit Argusaugen über den Anzeigen von Surveyor 4, wobei die Sonde bis jetzt zur vollsten Zufriedenheit funktionierte. Die größte Erwartungshaltung gab es jedoch bei den SatCom Controllern des Mariner-Programms. Aus den vermeintlichen Fehlern, die beim Start von Mariner 1 gemacht wurden, hatte man Konsequenzen gezogen. Da das Sonden Triebwerk unterdimensioniert war, wurde Mariner 2 auf einer extrem treibstoffsparenden Flugbahn nach Duna geschickt, was eine länger Flugdauer bedeutete. Dadurch wurde aber nicht der ganze Treibstoff der 2. Titan-Stufe verbraucht, so dass das Triebwerk dieser Stufe für den Capture Burn bei Duna verwendet werden konnte. Am 10. März wurde eine kleine Kurskorrektur vorgenommen, um den Anflug auf Duna zu optimieren.
https://abload.de/img/013gk0r.jpg (http://abload.de/image.php?img=013gk0r.jpg)
Anfang Mai trat die Mission in ihre entscheidende Phase, als sich Mariner 2 dem Schwerefeld von Duna näherte. Die Sonde näherte sich auf dem vorausberechnetem Kurs dem Planeten. Am 03. Mai 1966 um 05.17 Uhr CKT wurde die Sonde für das Bremsmanöver ausgerichtet und das LR-91 Triebwerk der 2. Titan-Stufe erneut gezündet. Die eingehende Telemetrie zeigte, dass das Bremsmanöver nach Plan verlief. Mariner 2 schwenkte in eine provisorische Umlaufbahn um Duna ein. Nach einer weiteren Bahnkorrektur waren die Treibstoffreserven der 2 Titan-Stufe verbraucht und sie wurde abgesprengt.
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Die finalen Orbitalmanöver führte Mariner 2 selber aus bis ein Äquatorialorbit erreicht war. Mariner 2 kreiste nun in rund 100km Höhe über Duna. Die eingehende Bilder- und Datenflut begeisterte die Wissenschaftler. Kein Vergleich zu den spärlichen Informationen, die Eve herausgerückt hatte. Immer wieder wurde applaudiert, als sich ein neues Bild von Duna auf den Bildschirmen langsam aufbaute. Die Mission war schon jetzt ein voller Erfolg.
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https://abload.de/img/050qjih.jpg (http://abload.de/image.php?img=050qjih.jpg)
https://abload.de/img/06xmk6e.jpg (http://abload.de/image.php?img=06xmk6e.jpg)
https://abload.de/img/07n9k3z.jpg (http://abload.de/image.php?img=07n9k3z.jpg)
Die Leitung des Mariner-Programms entschied Ende Mai 1966, dass zukünftige Missionen sich auf Duna konzentrieren sollten. Der wissenschaftliche Nutzen wurde hier weitaus höher eingeschätzt, als bei Eve oder Moho. Anders als das Surveyor-Programm, welches zeitlich begrenzt war und sich nicht weiterentwickelte, war das Mariner-Programm ohne festes Enddatum initiiert worden. Je nach Anforderung würden neue Sonden entwickelt werden, die zwar auch den Namen "Mariner" tragen würden, mit den beiden Ursprungssonden des Programms aber nicht mehr viel gemeinsam haben würden. Wollte man wirklich mehr über Duna erfahren, dann musste man runter...runter auf die Oberfläche von Duna!
https://youtu.be/42pSDcWqbiY
Immerhin ein beachtlicher Erfolg...!! Wir lesen sehr interessiert mit...:top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:)
Alith Anar
16.03.19, 18:33
Wollte man wirklich mehr über Duna erfahren, dann musste man runter...runter auf die Oberfläche von Duna!
https://youtu.be/8AoAJOF5GVQ ;)
George Pickett
17.03.19, 17:30
Tales from Space
Kapitel 26
Apollo 1 - Der Beginn der Saturn-Ära
Anfang Juni 1966 hatte Lockheed die ersten beiden Apollo-Raumschiffe (Block II Version) ausgeliefert und im VAB 2 begann die Montage der Saturn IB. Es war augenscheinlich, dass mit der Saturn-Trägerrakete ein neues Zeitalter anbrach. Die Saturn I sollte nur die erste Ausführung in einer langen Reihe von immer größeren und stärkeren Trägerraketen innerhalb der Saturn-Familie darstellen, die mindestens für die nächste Dekade DAS Trägersystem für die bemannte Raumfahrt stellen sollte. Auf die Frage eines Reporters, während eines Test-Rollouts einer Saturn IB Attrappe Ende April 1966, wie viele Nachfolger der Saturn I und IB es mal geben würde, antwortete der Leiter des Saturn-Programms, Dr. M. Emmet Brown lakonisch: "Jetzt geht die Saturn IB an den Start...wie viele Zahlen folgen auf die 1, Mister Conkrite?" Als Astronauten für die Mission von Apollo 1 wurden Walter M. Schirra (Kommandant), Donald K. Slayton und Alexei Leonow vorgesehen, die als einzige Astronauten der 3. Gruppe noch keinen Raumflug vorzuweisen hatten.
Saturn IB
Höhe: 42 Meter
Gewicht: 184 Tonnen
Startschub: 2.800 Kilo-Newton
2 Stufen + Apollo-Raumschiff
https://abload.de/img/01qsk1r.jpg (http://abload.de/image.php?img=01qsk1r.jpg)
Am Morgen des 20. Juni begann der Rollout von Apollo 1 zum Startkomplex 11, direkt vor dem VAB 2. Kurz nach Mitternacht des 21. Juni stand die Rakete auf dem angedachten Startplatz und die Pre-Checks und die Betankung begannen. Obwohl man schon bei 3 erfolgreichen Starts einer unbemannten Saturn I viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte, gab es doch einige Unterschiede zwischen der Saturn I und der Saturn IB. Der größte und wichtigste Unterschied mochte sein, dass an der Spitze dieser Rakete nun 3 Astronauten saßen, wenn die Urgewalt der S1-Stufe losgelassen wurde. Daher wurden manche Komponenten lieber 1 mal mehr überprüft.
https://abload.de/img/03hkj61.jpg (http://abload.de/image.php?img=03hkj61.jpg)
https://abload.de/img/026ekem.jpg (http://abload.de/image.php?img=026ekem.jpg)
Am 22. Juni um 07.15 Uhr CKT begann die letzte Phase des Countdowns. Um 07.45 Uhr CKT zündeten die 8 H1-Triebwerke der 1. Stufe und ließen die gesamte Rakete erzittern. 5 Sekunden später wurden die Halteklammern gelöst und Apollo 1 löste sich von der Startrampe und stürmte dem Himmel entgegen.
https://abload.de/img/04b9knt.jpg (http://abload.de/image.php?img=04b9knt.jpg)
https://abload.de/img/0535khv.jpg (http://abload.de/image.php?img=0535khv.jpg)
https://abload.de/img/06h7j0f.jpg (http://abload.de/image.php?img=06h7j0f.jpg)
https://abload.de/img/07tzjdn.jpg (http://abload.de/image.php?img=07tzjdn.jpg)
150 Sekunden später hatte Apollo 1 bereits eine Höhe von 40.000 Metern erreicht und flog mit 4-facher Schallgeschwindigkeit. Die Trennung der S1-Stufe und die Zündung der 2. Stufe verliefen planmäßig.
https://abload.de/img/08rwkvr.jpg (http://abload.de/image.php?img=08rwkvr.jpg)
https://abload.de/img/10qgjct.jpg (http://abload.de/image.php?img=10qgjct.jpg)
https://abload.de/img/11efk1m.jpg (http://abload.de/image.php?img=11efk1m.jpg)
Nach 210 Sekunden hatte Apollo 1 die Atmosphäre hinter sich gelassen. Das Rettungssystem wurde abgesprengt und die Flugbahn abgeflacht. Zu diesem Zeitpunkt hatte Apollo 1 eine Geschwindigkeit von 2.200 Meter pro Sekunde erreicht und strebte mit reduziertem Schub weiter dem geplanten Orbit entgegen.
https://abload.de/img/1304k1g.jpg (http://abload.de/image.php?img=1304k1g.jpg)
12 Minuten nach dem Start hatte Apollo 1 die Umlaufbahn erreicht (AP: 170km - PE: 156km - Inclination: 0 Grad). Die 2. Stufe verfügte noch über 55 Prozent Treibstoff, was für die Initiierung des Trans Mun Injection Burn ausreichen würde. Im Mission Control Center brandete Jubel und Applaus auf. Die erste Phase der Mission war geglückt.
https://abload.de/img/ksp_x642019-03-1712-3mzj9c.jpg (http://abload.de/image.php?img=ksp_x642019-03-1712-3mzj9c.jpg)
Dennoch war die 2. Stufe nicht mehr von Nutzen und musste abgetrennt werden. Hierbei würde zudem die aufwendige Stufentrennung zwischen 2. Stufe und Apollo-Raumschiff erstmalig in der Praxis getestet werden, denn die 2. Stufe beherbergte bereits den "Stauraum", wo zukünftig die Mondlandefähre ihren Platz finden würde. Die Stufe wurde also nicht einfach abgetrennt, sondern zeitgleich an der Frontseite geöffnet, um den Zugriff auf die Mondlandefähre zu gewährleisten. Die Trennung klappte planmäßig und Apollo 1 entfernte sich mittels der Manövertriebwerke von der SIV-Stufe.
https://abload.de/img/16l5kdn.jpg (http://abload.de/image.php?img=16l5kdn.jpg)
Um die Batterien zu entlasten, wurde die Brennstoffzelle aktiviert, die bereits bei der Gemini-Centaur Mission getestet worden war und sich im Service-Module befand. Während der ersten beiden Umkreisungen prüfte die Besatzung von Apollo 1 die Systeme auf evtl. Fehlfunktionen, doch alles funktionierte innerhalb der vorgegebenen Parameter. Schließlich wurde das Antriebsaggregat des Apollo-Raumschiffes aktiviert, um es einem ersten praktischen Test zu unterziehen. Eine nicht unerhebliche Bahnkorrektur, die das Raumschiff am höchsten Punkt seiner Umlaufbahn bereits in die Nähe des Van-Allen-Gürtels bringen würde.
https://abload.de/img/17ysk63.jpg (http://abload.de/image.php?img=17ysk63.jpg)
https://abload.de/img/18x9k5p.jpg (http://abload.de/image.php?img=18x9k5p.jpg)
https://abload.de/img/19eejwq.jpg (http://abload.de/image.php?img=19eejwq.jpg)
Obwohl es der erste Flug eines Apollo-Raumschiffs war, sollte der Erstflug nicht wie beim Mercury- oder Gemini-Programm schon nach 2 oder 3 Umkreisungen enden. Das Vertrauen in die Technik war groß genug, um Apollo 1 für 22 Stunden im Orbit zu halten. 5 Bahnkorrekturen wurden durchgeführt, wobei die letzte Korrektur Apollo 1 in einen niedrigen Kerbin-Orbit bringen sollte (AP: 80km - PE: 75km). Aus diesem Orbit heraus sollte dann das Bremsmanöver für den Wiedereintritt initiiert werden.
https://abload.de/img/201qj1b.jpg (http://abload.de/image.php?img=201qj1b.jpg)
https://abload.de/img/21tkjge.jpg (http://abload.de/image.php?img=21tkjge.jpg)
Das Bremsmanöver und die anschließende Abtrennung der Service-Moduls verlief problemlos. Der Wiedereintritt in die Atmosphäre verlief relativ ruhig, da ein flacher Winkel mit niedrigen G-Belastungen gewählt worden war. Als die Kommandokapsel von Apollo 1 nach 22 Stunden und 31 Minuten auf dem Atlantischen Ozean aufsetzte, konnte das Fazit des Fluges nur lauten: "Mission erfüllt!" Der Beginn der entscheidenden Phase des Apollo-Programms hätte nicht besser verlaufen können.
https://abload.de/img/22l0kw6.jpg (http://abload.de/image.php?img=22l0kw6.jpg)
https://abload.de/img/23cqk80.jpg (http://abload.de/image.php?img=23cqk80.jpg)
Noch in diesem Jahr sollte mit dem Flug Apollo 2 der abschließende Test des Apollo-Raumschiffs durchgeführt werden, bevor die Tests der Mondlandefähre Mitte 1967 beginnen. Die NASA gibt als Ziel aus, bis Ende 1968 einen oder mehrere Kerbals zum Mun zu bringen...und sicher wieder zurück nach Kerbin!
https://youtu.be/fnXHAXnGcH8
Wir sind schon ganz angetan von diesen Berichten und freuen uns schon auf mehr...:)
herzlichste grüsse
Hohenlohe...:top:
Wilhelm Klink
21.03.19, 21:50
Sehr schön! Wir haben immer wieder Bilder aus dem Film Apollo 13 vor Augen.
George Pickett
22.03.19, 15:37
Sehr schön! Wir haben immer wieder Bilder aus dem Film Apollo 13 vor Augen.
Daraus schließen Wir, dass Ihr euch halbwegs gut unterhalten fühlt. Wir suchen noch die richtige Mischung aus Text, Bild und bewegten Bildern. Eigentlich sind Wir eher ein Freund von klassischen AAR´s, doch mit diesem Spiel lassen sich einige Eindrücke wirklich nur im Film richtig darstellen. Wir hoffen dennoch, dass für alle geneigten Leser die Art der Aufmachung halbwegs tolerierbar ist. :)
Daraus schließen Wir, dass Ihr euch halbwegs gut unterhalten fühlt. Wir suchen noch die richtige Mischung aus Text, Bild und bewegten Bildern. Eigentlich sind Wir eher ein Freund von klassischen AAR´s, doch mit diesem Spiel lassen sich einige Eindrücke wirklich nur im Film richtig darstellen. Wir hoffen dennoch, dass für alle geneigten Leser die Art der Aufmachung halbwegs tolerierbar ist. :)
Auch wir fühlen uns sehr gut unterhalten...:top: Bitte weiter so, falls es euch möglich ist...:)
herzlichste grüsse
Hohenlohe...:)
George Pickett
23.03.19, 16:06
Tales from Space
Kapitel 27
Apollo 2 und 3
Nach dem erfolgreichen Flug von Apollo 1 herrschte Euphorie bei der NASA. Trägersystem und Raumschiff schienen ausgereift zu sein. Den abschließenden Härtetest sollte Apollo 2 abliefern und zwar nicht erst zum Ende des Jahres, sondern bereits Ende September 1966. Als Astronauten waren Sally Ride (Kommandant), Anne Mc Cain und Neil Amstrong vorgesehen. Dieser Flug sollte 1 Woche dauern und außer der Überprüfung der Zuverlässigkeit der Systeme auch Erkenntnisse über das Zusammenleben von 3 Astronauten auf so engem Raum verschaffen, denn die Mun-Missionen würden 3 bis 4 Tage dauern. Missionen zum äußeren Mond Minmus sogar 7 bis 8 Tage. Sollte der Flug von Apollo 2 erfolgreich verlaufen, dann wollte die NASA noch in diesem Jahr zum Mond fliegen, und zwar mit Apollo 3. Als Besatzung waren die Veteranen des Mercury-Programms, John Glenn (Kommandant), Alan Shepard und Virgil I. "Gus" Grissom vorgesehen. Das Ziel war es, in die Mun-Umlaufbahn einzuschwenken, dort mehrere Tage zu bleiben und schließlich wieder sicher nach Kerbin zurückzukehren.
Der Euphorie wurde nur ein paar Tage später ein Dämpfer verpasst. Am 29. Juni fiel ein Sonnenkollektor von Mariner 2 ohne Vorwarnung aus. Die 3 verbleibenden Sonnenkollektoren konnten die Energieversorgung der Sonde zwar sicher stellen, doch war es dennoch beunruhigend. Die Vorbereitungen für den Start von Apollo 2 wurden planmäßig fortgesetzt und der Starttermin auf den 29. September festgelegt. Der Flug von Apollo 2 ging als die bisher erfolgreichste Mission der NASA in die Geschichte ein. Zwischen dem 29. September und dem 06. Oktober führte Apollo 2 nicht weniger als 15 Bahnkorrekturen aus, wobei bis auf die Reserve für das Bremsmanöver für den Wiedereintritt der gesamte Treibstoff verbraucht wurde. Beim Flug von Apollo 1 wurde inkl. des finalen Bremsmanövers lediglich 30 Prozent des Treibstoffs verbraucht. Sally Ride, ebenfalls eine Veteranin des Mercury-Programms, war nun mit insgesamt 5 Raumflügen (Mercury 3, Mercury 6, Gemini 2, Gemini 7, Apollo 2) führend in der Anzahl der Raumflüge.
Auf jeden Erfolg schien jedoch ein Rückschlag zu folgen. Am 25. Oktober fiel das Steuerungssystem von Mariner 1 aus, so dass die Sonde nicht mehr ausgerichtet werden konnte, um den Kameras Aufnahmen bestimmter Geländeformationen zu ermöglichen. Die Sonde war damit praktisch nutzlos geworden. Zu diesem Zeitpunkt begannen im VAB 2 die Vorbereitungen für die Montage von Apollo 3/Saturn IB. Lockheed lieferte am 10. November das Raumschiff am Cap Canaveral an, wo es finalen Tests unterzogen wurde. Das Rollout erfolgte schließlich am 20. Dezember 1966 zum Launch Complex 11. von wo aus alle Saturn I und Saturn IB Raketen starteten. Der Start erfolgte am 22. Dezember 1966 um 15.50 Uhr CKT und verlief planmäßig.
https://abload.de/img/01lpkbg.jpg (http://abload.de/image.php?img=01lpkbg.jpg)
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https://abload.de/img/03mujkx.jpg (http://abload.de/image.php?img=03mujkx.jpg)
9 Minuten nach dem Start erreichte Apollo 3 die Umlaufbahn. Nach nochmaliger Überprüfung aller Bordsysteme zündete 85 Minuten später das J2-Triewerk der 2. Stufe erneut und leitete den Trans Mun Injenction Burn ein. Nach Absprengung der 2. Stufe, war Apollo 3 schließlich auf dem Weg zum Mun .
https://youtu.be/rHTf8iixPH8
Jetzt hoffen wir mal auf eine glückliche Heimkehr der drei Astronauten...:top:
herzlichste grüsse
Hohenlohe...:)
George Pickett
24.03.19, 18:57
Tales from Space
Kapitel 28
Apollo 3 - 1x Mun und zurück
Neue Erkenntnisse - Neue Probleme
Nachdem Apollo 3 fast 64 Stunden im Mun-Orbit verbracht hatte, wurde am 25. Dezember um 12.33 Uhr der Trans Kerbin Injection Burn (T.K.I.B.) eingeleitet, der das Raumschiff in eine stark elliptische Umlaufbahn um Kerbin zurückführen sollte. 3 Stunden nach Zündung trat Apollo 3 in die geplante Umlaufbahn (AP: 11.000km - PE: 90km) ein. Die Treibstofftanks waren immer noch zu gut 50 Prozent gefüllt, was das hohe Maß an eingeplanten Sicherheitsreserven widersiegelte. Mission Control war bis zu diesem Zeitpunkt mit dem Ablauf der Mission mehr als zufrieden.
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Während der nächsten 2 Kerbin-Umkreisungen korrigierte Apollo 3 die Umlaufbahn auf AP: 316km - PE: 80km - Inclination: 8 Grad, welche um 22.00 Uhr erreicht wurde. Von dieser Umlaufbahn aus sollte das finale Bremsmanöver für den Wiedereintritt in die Atmosphäre eingeleitet werden. Während Mission Control weiterhin die Mission innerhalb der vorgegebenen Parameter sah, war das Ärzteteam, welches die Bio Daten der 3 Astronauten überwachte, weniger zufrieden. Seit Beginn der Mission hatte Apollo 3 insgesamt 3x den Van Allen Gürtel passiert, nämlich 1x auf dem Hinflug und auf Grund der stark elliptischen Umlaufbahn um Kerbin 2x mal auf dem Rückflug. Dadurch hatte sich die Strahlung innerhalb der Kommandokapsel von durchschnittlich 0,020 rad pro Stunde punktuell auf bis zu 10.000 rad pro Stunde erhöht.
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https://abload.de/img/05sdkpq.jpg (http://abload.de/image.php?img=05sdkpq.jpg)
Knapp 4 Stunden nach Einschwenken in die finale Umlaufbahn zündete Apollo 3 das Haupttriebwerk ein letztes mal um den Wiedereintritt in die Kerbin-Atmosphäre einzuleiten. Nach Brennschluss wurde das Service-Modul planmäßig abgesprengt und die Kommandokapsel trat in die Atmosphäre ein. Die Endphase des Fluges von Apollo 3 verlief planmäßig und um 01.49 Uhr CKT am 26. Dezember 1966 setzte Apollo 3 vor der Nordküste von Kuba auf dem Wasser auf. Die Bergungskräfte der Marine erreichten die Kapsel 35 Minuten später und bargen Besatzung und Raumschiff. Die Mission war erfolgreich beendet worden.
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In der Nachbereitung der Mission von Apollo 3 wurden Teile des Prozederes angepasst. Die gemessene Strahlenbelastung in rad (Radiation Absorbed Dose) war bei den 3 Astronauten so hoch, dass die Rückkehrprozedur dahingehend geändert wurde, dass der T.K.I.B. so berechnet werden sollte, dass er direkt zum Wiedereintritt führen sollte. Das heißt, die Periapsis sollte bei 30.000 bis 50.000 Meter Höhe liegen und nicht oberhalb der Atmosphäre (70.000 Meter) um eine Atmosphärenbremsung zu erreichen. Dadurch würde ein drittes Durchfliegen des Van Allen Gürtels vermieden werden. Die restlichen Bio Daten der Astronauten bewegten sich innerhalb der Vorgaben. Eine Ausnahme bildete bei allen 3 Astronauten der Puls und der Blutdruck, welcher zur Verwunderung der Ärzte während der Mun-Umkreisung, wo keine schwierigen oder gar gefährlichen Aktionen notwendig waren, besonders hoch war. Niemand konnte sich den "Stress" der Astronauten erklären. Sie wurden schließlich getrennt voneinander befragt und so kam schließlich die ebenso banale wie auch logische Erklärung zustande: Die Kombination von räumliche Enge und...Langeweile hatte bei allen 3 Astronauten zu Stress geführt. Die Ärzte gaben dahingehend Entwarnung, dass zwar die räumliche Enge während der Apollo-Missionen hingenommen werden musste, die zukünftigen Astronauten jedoch, die auf dem Mun landen würden, keine Langeweile zu befürchten hätten. Außerdem wäre die Crew für den Zeitraum der eigentlichen Landung ja auch räumlich getrennt. 1 Astronaut würde im Mun-Orbit im Apollo-Raumschiff verbleiben, während 2 Astronauten mit der Landefähre zur Oberfläche des Mun hinabsteigen würden. Die restlichen Änderungen betrafen kleinere und weniger wichtige Prozeduren.
Was nun die nächste Phase des Apollo-Programms anging, so wartete die NASA Anfang 1967 auf eine verbindliche Zusage von Grumman Aviation, wann die erste Landefähre ausgeliefert werden sollte. Sicherheit herrschte immerhin dahingehend, dass das ursprünglich geplante Gewicht der Landefähre nicht überschritten wurde. Das hatte Grumman noch während eines Meetings Mitte Januar bestätigt. Anfang Februar 1967 gaben die Ingenieure der NASA auch grünes Licht für den weiteren Einsatz der Saturn IB für den ersten Test einer Landefähre im Kerbin-Orbit. Schubkraft und Treibstoffmenge der Saturn IB reichten aus, um Apollo Raumschiff und Landefähre in den Orbit zu bringen. Die Crew von Apollo 4 sollte dann das ankoppeln und die Trennung der Fähre von der SIV-Stufe trainieren, sowie die Landefähre im freien Flug auf Herz und Nieren testen.
Für die dann darauf folgende Phase des Apollo-Programms, die Landung auf dem Mun, gab es noch einige Probleme zu lösen. Das größte Problem war das Fehlen eines geeigneten Trägersystems. Die Saturn IB schied definitiv aus. Diverse Berechnungen waren durchgeführt und verschiedene Szenarien durchgespielt worden, wobei es von einer Vergrößerung der Tankkapazität der 2. Stufe bis zum Einsatz experimenteller E1-Triebwerke ging, die ein Erbe des Centaur-Programms waren. Letztendlich scheiterten diese Überlegungen schließlich daran, das die SI-Stufe den Belastungen, die das E1-Triebwerk verursachen würde, nicht gewachsen war. Die strukturellen Defizite waren zu groß. Eine Vergrößerung der Tankkapazität der 2. Stufe wiederum hätte das Startgewicht der Saturn IB derart erhöht, dass die 8 H1-Triebwerkde nicht mehr genug Schubkraft hätten entwickeln können, um die Rakete überhaupt in den Orbit zu bringen .
Am 21. Februar 1967 wies Wernher von Braun den Leiter des Saturn-Programms, Dr. M. Emmet Brown an, ein neues Trägersystem für die eigentlichen Mun-Missionen zu entwickeln. Im gleichen Atemzug schränkte von Braun die Möglichkeiten Dr. Browns aber auch gleich wieder ein, in dem er ihm eine Budgetbegrenzung auferlegte. Dem Kongress waren die fortlaufenden Steigerungen des NASA-Budgets immer wieder ein Dorn im Auge. Waren es 1965 noch 5,09 Milliarden KS$, so stieg das Budget 1966 auf 5,93 Milliarden KS$, was bereits über 4,4 Prozent des Haushaltes der Kerbin States ausmachte, die sich aus dem Mitteln finanzierte, die die Mitgliedstaaten zur Verfügung stellten. Als die NASA im September 1966 die benötigten Mittel für das Folgejahr auf 6,47 Milliarden KS$ bezifferte, zog der Kongress die Notbremse. Der NASA wurden für das Jahr 1967 schließlich 5,43 Milliarden KS$ bewilligt, was erstmalig eine Budgetkürzung bedeutete. Alle Abteilungen der NASA mussten von nun an den Gürtel enger schnallen.
Dr. M. Emmet Brown wäre aber nicht Leiter des Saturn-Programms geworden, wenn er mit Herausforderungen nicht umgehen könnte. Das neue Projekt lief unten der Bezeichnung "Saturn II" und würde, das war Brown klar, keine reine Neuentwicklung sein. Das ließen weder das Budget, noch die Zeit zu, denn in spätestens 18 Monaten musste das Trägersystem einsatzbereit sein...
George Pickett
13.04.19, 13:36
Tales from Space
Kapitel 29
Apollo 4 und Destiny
Der Beginn des Jahres 1967 verlief aus Sicht der NASA recht ereignislos. Während die Verantwortlichen des Apollo-Programms auf ein GO von Grumman Aviation warteten, was die Auslieferung der ersten Mondlandefähre anging, kämpften andere Abteilungen mit den beschlossenen Budgetkürzungen, was besonders das Mariner-Programm betraf. Das Apollo-Programm verschlang mittlerweile fast 2/3 des Gesamtbudgets. Die Entwicklung der Mariner 3 - Sonde, die auf Duna landen sollte, erwies sich als zeit- und budgetraubend und letzteres stellte mittlerweile ein Problem dar, denn das erwartete Gewicht der Sonde überstieg die Möglichkeiten der Titan II Trägerrakete, die Mariner 1 und 2 auf die Reise geschickt hatte. Auch hier war die Entwicklung eines neuen oder zumindest verbesserten Trägersystems von Nöten.
Grumman Aviation kündigte schließlich die Auslieferung der ersten einsatzbereiten Mondlandefähre für Ende Mai des Jahres 1967 an, woraufhin die NASA den Start der Apollo 4 Mission auf den 23. Juni terminierte. Als Besatzung wurden 3 Frauen ausgewählt: Naoko Yamazaki (Kommandant), Sandra Manus und Jelena Olegowna Serowa. Ziel der Mission war es, im Kerbin-Orbit die Trennung von der SIV-Stufe zu initiieren, das Apollo-Raumschiff für das Koppelmanöver zu positionieren und schließlich die Mondlandefähre an Apollo 4 anzukoppeln. Nach der anschließend erfolgten Trennung der Mondlandefähre von der SIV-Stufe sollten die Astronautinnen Yamazaki und Serowa in die Mondlandefähre umsteigen, sie vom Apollo-Raumschiff abkoppeln und eigenständige Manöver fliegen, um die Systeme auf Herz und Nieren zu prüfen und etwaige Defekte und Konstruktionsfehler aufzudecken. Die Fähre wurde am 26. Mai 1967 an die NASA ausgeliefert und auf den Namen "Destiny" getauft.
Die Vorbereitungen für den Start verliefen planmäßig und zeugten beim 4. Start einer Saturn IB bereits von einer gewissen Routine. Am Abend des 22. Juni begann die Betankung der beiden Stufen auf der Startrampe 11 und die Techniker begannen mit den Pre-Checks. Um 08.35 Uhr am 23. Juni bestiegen die 3 Astronautinnen die Apollo Kommandokapsel und wurden in ihren Sitzen angeschnallt. Um 09.00 Uhr begannen die abschließenden Checks.
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Um 11.00 Uhr CKT zündeten die 8 H1-Triebwerke der SI-Stufe und gaben ihren Schub frei. Wenige Sekunden später lösten sich die Halteklammern und Apollo 4 hob ab. Für alle Anwesenden war bereits optisch ersichtlich, dass die Saturn IB merklich langsamer an Höhe gewann, als es bei Apollo 1 bis 3 der Fall gewesen war. Die Beschleunigungskurve war weitaus flacher, was dem zusätzlichen Gewicht der Mondlandefähre geschuldet war. Dennoch bewegten sich Beschleunigung und Flugbahn innerhalb der berechneten Parameter und stellten kein Problem dar. Knapp 6 Minuten später erreichte Apollo 4 die Umlaufbahn in 132 km Höhe.
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Mission Control erweiterte kurzfristig die Missionsparameter. Um die erneute Zündung des J2-Triebwerks der SIV-Stufe beim Mondflug zu simulieren, soll die Periapsis auf 130 km Höhe erweitert werden. Außerdem soll Apollo 4 in eine äquatoriale Umlaufbahn einschwenken. Beide Zündungen und Bahnkorrekturen verliefen erfolgreich und waren 53 Minuten nach dem Start beendet. Apollo 4 passierte die Tag/Nachtgrenze und die Besatzung aktivierte die Brennstoffzelle um die Batterien wieder aufzuladen. Bis zum Beginn der eigentlichen Missionsaufgaben blieb noch Zeit, die die Besatzung für einen erneuten Check aller Systeme nutzte.
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92 Minuten nach dem Start initiierte Apollo 4 die Stufentrennung und Andocksequenz. Hier sollten die Prozeduren umgesetzt werden, die während des Gemini-Programms mit dem Agena Target Vehicle entwickelt wurden. Zwar hatte keine der 3 Astronautinnen in der Praxis je ein Andockmanöver durchgeführt, doch auf Grundlage der Erfahrungen der Gemini-Astronauten war ein sehr genaues und möglichst praxisnahes Trainings- und Simulationsverfahren entwickelt worden. Die Erfahrungen der vorhergehenden Apollo-Missionen hatten bereits gezeigt, dass das Apollo-Raumschiff hervorragende Manövereigenschaften hatte. Das Andockmanöver klappte reibungslos.
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Nachdem die Andockklammern verriegelt waren wurden die Haltebolzen gelöst, die die Mondlandefähre an der Spitze der SIV-Stufe fixiert hatten. Vorsichtig, nur unter Zuhilfenahme der Manöverdüsen, zog Apollo 4 die Landefähre Destiny aus dem Frachtraum der SIV-Stufe und entfernte sich langsam. Im Mission Control Center konnte man das gleichzeitige Ausatmen der angehaltenen Luft der Anwesenden gut hören. Eine der schwierigsten Aufgaben der Mission war erfolgreich gelöst worden.
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Nach einer Pause für die Besatzung sollte dann der Umstieg der Astronautinnen Yamazaki und Serowa in die Landefähre erfolgen, wo dann die ausführlichen Systemchecks durchgeführt werden sollten, bevor die Fähre von Apollo 4 abdocken und sich entfernen würde, um eigenständige Bahnmanöver zu fliegen.
George Pickett
14.04.19, 17:20
Tales from Space
Kapitel 29 - 2.Teil
Destiny
Nach einer 90-minütigen Pause für die Astronautinnen stiegen Yamazaki und Serowa in das L.E.M. (Luna Expedition Module) über und aktivierten die Lebenserhaltungssysteme, die interne Energieversorgung und den Bordcomputer. Die Abarbeitung der Checkliste dauerte 30 Minuten bis die Kommandantin, Naoko Yamazaki, Mission Control die Landefähre Destiny einsatzbereit meldete. Mission-Control überlies es den Astronautinnen, den Zeitpunkt für die Trennung vom Apollo-Raumschiff zu bestimmen.
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15 Minuten nach Beendigung der Checks koppelte Naoko Yamazaki die Landefähre vom Apollo-Raumschiff ab und entfernte sich mittels der Manöverdüsen. Die Antennen wurden ausgefahren und aktiviert, so dass Mission Control direkt mit der Destiny kommunizieren konnte. Die 1. Phase der Überprüfung beinhaltete das Stabilisierungssystem sowie den Einsatz der Manöverdüsen. Diese Tests verliefen erfolgreich. Da die Batteriekapazität des L.E.M. ebenfalls nur für knapp 90 Minuten ausreichte, verfügte es ebenfalls über eine Brennstoffzelle, die zu Beginn der 2. Phase aktiviert wurde. Diese Phase beinhaltete den Test des Landefahrwerks sowie eine Bahnkorrektur, für die das Haupttriebwerk aktiviert werden musste. Destiny sollten in 2 Stufen seine Umlaufbahn auf 200km vergrößern. Die Bahnkorrektur verlief problemlos.
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In der neuen Umlaufbahn sollte das L.E.M. die nächsten Stunden verbleiben um den Aufenthalt auf dem Mun zu simulieren. Auf Grund der unterschiedlichen Umlaufbahnen entfernten sich beide Raumschiffe voneinander. Während für die Astronautin Sandra Manus an Bord von Apollo 4 nicht wirklich viel zu tun war (Es beschränkte sich auf die halbstündigen Statusmeldungen an Mission Control), lag die Destiny eindeutig im Fokus der Techniker am Boden. Minütlich lasen die beiden Astronautinnen die Anzeigen ab und gaben die Werte an die Bodenstation weiter, die diese Werte mit der Telemetrie verglich, um bei evtl. Abweichungen sofort reagieren zu können.
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Der Verlauf der Mission war mehr als zufriedenstellend und Mission Control entschied, das L.E.M. an seine Grenzen zu bringen. Da die eigentliche Missionsdauer des L.E.M während der Mun-Mission mit maximal 12 Stunden angesetzt wurde, sollte der erste Praxistest mit der Destiny diesen Zeitraum abdecken. Nun sollte der selbständige Flug weiter ausgedehnt werden, wobei das Fassungsvermögen des Sauerstoff- und Wasserstofftanks, die zum Betrieb der Brennstoffzelle notwendig waren, das Zeit Limit setzten. Es sollte noch ein Sicherheitspuffer bestehen bleiben um auf unvorhergesehene Zwischenfälle reagieren zu können.
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Nach 24 Stunden und 35 Minuten ging die Erprobung der Landefähre in die 3. Phase der Mission. Die Landestufe sollte abgesprengt werden um mit Hilfe der Rückkehrstufe das Rendevouz mit Apollo 4 vorzunehmen. Hierzu mussten mehrere Bahnkorrekturen vorgenommen werden. Die Zündung des Triebwerks war erfolgreich und Destiny begann die Bahnkorrektur.
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33 Stunden und 15 Minuten nach dem Abdocken von Apollo 4 dockte die Landefähre Destiny wieder am Mutterschiff an. Das von Grumman Aviation gelieferte L.E.M. hatte alle Erwartungen übertroffen und schien unter keinerlei schwerwiegenden Kinderkrankheiten zu leiden. Sowohl die Energiereserven, als auch die Kapazität des Lebenserhaltungssystems waren ausreichend dimensioniert, um die Mun-Missionen erfolgreich durchführen zu können. Beide Antriebsstufen verfügten über ausreichende Treibstoffreserven für zusätzliche, ungeplante Kursmanöver. Mission Control war mehr als zufrieden.
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Der Besatzung von Apollo 4 wurde eine 6-stündige Ruhephase verordnet, bevor mit der 4. Phase der Mission begonnen werden sollte. Das L.E.M. sollte Apollo 4 in eine hohe Umlaufbahn um Kerbin transportieren, wobei die Destiny von Mission Control aus gesteuert wurde. Die 3 Astronautinnen würden sich im Apollo Kommandomodul aufhalten. Die erneute Zündung des L.E.M. - Triebwerks verlief planmäßig und der restliche Treibstoff der Destiny wurde verbrannt. Bis zum Brennschluss brachte das L.E.M. das Apollo - Raumschiff in eine elliptische Umlaufbahn (AP: 308km - PE: 135km).
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1 Stunde später wurde die Destiny abgekoppelt und sich selbst überlassen, was bei den Astronauten schon fast Wehmut auslöste. Sie war für über 1 Tag für 2 Astronauten eine sichere Zuflucht in der Kälte des Weltraums gewesen. In die Stille des Augenblicks kam ein knapper Funkspruch eines Technikers von Mission Control: "Goodbye Destiny..."
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Viel Zeit zum sinnieren blieb jedoch nicht, denn der Beginn der 5. und letzten Phase der Mission stand bevor. Der direkte Wiedereintritt in die Kerbin-Atmosphäre nach der Rückkehr vom Mun. Hierfür musste das Haupttriebwerk aktiviert werden, damit die Aogapsis nochmals auf 500km erhöht werden konnte. Danach sollte am höchsten Punkt der Umlaufbahn das Bremsmanöver eingeleitet werden. Das Triebwerk zündete planmäßig und Apollo 4 erhöhte die Umlaufbahn auf 500km.
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Am höchsten Punkt der Umlaufbahn wurde dann das Bremsmanöver initiiert, welches den Anflugkurs eines Apollo-Raumschiffs bei der Rückkehr vom Mun simulieren sollte. Damit war die Aufgabe von Apollo 4 im Grunde bereits erfüllt. Lediglich 20 Prozent des zur Verfügung stehenden Treibstoffs waren hierfür verwendet worden.
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In einer Höhe von 250km über Kerbin wurde dann zum Beginn der Wiedereintrittsprozedur das Service Module abgesprengt. Von nun an konnten die Astronauten weder den Eintrittswinkel, noch die Eintrittsgeschwindigkeit beeinflussen. Sie mussten darauf vertrauen, dass die Berechnungen von Mission Control korrekt waren.
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Der Wiedereintritt in die Atmosphäre gelang planmäßig und nach 1 Tag und knapp 23 Stunden setzte die Apollo 4 Kommandokapsel sicher vor der Küste von Jamaika auf das Wasser auf. 45 Minuten später wurde die Crew von Marinekräften geborgen und mit dem Hubschrauber an Land gebracht.
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Apollo und das L.E.M. schienen bereit zu sein zum Mun zu fliegen. Jetzt galt es, dass geeignete Trägersystem zur Einsatzreife zu bringen. Die Politik und die Öffentlichkeit beklatschen zwar die Erfolge der NASA, doch nur, wie es ein Kongressabgeordneter sagte, "Flags and Footprints" auf dem Mun würden als wirklicher Erfolg der NASA und der vielen Tausend Mitarbeiter angesehen werden...
https://youtu.be/AQCqj1vnWMI
Wilhelm Klink
14.04.19, 20:17
Wir sind so gespannt! Bei welcher Apollo Mission werden wohl das erste mal Kerbals den Mun betreten?
Auch wir fiebern mit grosser Spannung diesem Tag entgegen...:top:
herzlichste grüsse
Hohenlohe...:smoke:
George Pickett
27.04.19, 16:19
Leider hat Uns das Update auf die aktuelle Version 1.7 das Spiel derart zerschossen (inkl. Kerbalism und Savegame), dass Wir hier leider die Segel streichen müssen. Ist schon etwas an der Weisheit, nicht immer den neusten Versionen zu trauen :mad:
Das klingt sehr unerfreulich!
Wilhelm Klink
02.05.19, 08:16
Sehr schade! Habt ihr die alte Version des Spiels denn nicht gesichert? Oder ist das hier nicht so einfach wie bei HoI?
George Pickett
02.05.19, 19:04
Sehr schade! Habt ihr die alte Version des Spiels denn nicht gesichert? Oder ist das hier nicht so einfach wie bei HoI?
Man kann auf die Vorgängerversion 1.6.1 zurückgehen. Das haben wir auch gemacht, aber die Savegames funktionierten leider nicht mehr. Wir müssten wieder bei null anfangen :mad:
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