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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Dolch des Schacherns - Die Chronik der Tönernen Klingen (Dwarf Fortress)



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19.04.18, 00:33
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Pfeifender Wind, eiskalt, grausam, unerbittlich ... sie stapften durch den Schnee voller Ingrimm. "Wie weit noch, wie weit?", stöhnte Mafol Inolmeng. Doch er bekam keine Antwort von den Altvorderen, schon gar nicht von Erib Sǻkzuvúsh, Expeditionsleiter des Dolchs des Schacherns. Denn Erib war es leid, die Zwerge ein ums andere Mal zu besänftigen, ihnen gut zuzureden oder ihr Gemaule zu ertragen.

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Seit Tagen waren sie unterwegs und folgten dem üppig beladenen Karren, den die zwei Yaks - Pluster und Tänni - stoisch hinter sich herzogen. Murrend und frierend zogen sie ihrem Ziel entgegen, eine Flussaue in erquicklicher Entfernung von ihrer geliebten Heimat Sibrek Thunen, Die Salben des Lichts ... jene uralte, glorreiche, kostbare Zwergenfestung im Berg Thunorfomm, von der die Barden sangen und vor der Mensch, Zwerg und Alb gleichermaßen erzitterte. Und so sehr sich die sieben Zwerge, die nun dem Yak-Karren folgten, auch wünschten, für immer in Sibrek Thunen geblieben zu sein, so begierig waren sie doch, den Willen ihrer Königin zu erfüllen. Denn Fath Alakèrith, die Goldbärtige Herrin im Thunorfomm, hatte ihnen befohlen, im Wald der Vorväter einen neuen Außenposten der Salben des Lichts zu gründen - um den Reichtum von Sibrek Thunen zu mehren und eine neue Festung zu errichten, die vielen Zwergen eine neue Heimat bieten konnte.

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"Kalt, eisig, unwirtlich, grell", moserte Mafol Inolmeng nocheinmal. "Bist du sicher, Erib, dass dies der Ort ist, von dem Königin Fath gesprochen hat?" Misstrauisch starrte er auf den eher unscheinbaren Schieferfberg, der sich inmitten eines dichten, schneebedeckten Walds erhob. "Sollte nicht ein fischreicher Fluss durch diese Auen fließen, idyllische Süßwasserseen den Yaks Labsal bieten und goldfunkelndes Gestein uns entgegenblitzen?"
"Es ist Winter, du Dumpfzwerg", schalt ihn Erib Sǻkzuvúsh. Er bedeutete Tosid Musarlitast, der den Yakkarren lenkte, anzuhalten. Dann strich er sich den Schnee von den Bartspitzen. "Bei Istrath und seinem Diamantenem Lachen, wir sind am Ziel!"

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Die Zwerge sahen sich mit mulmigem Gefühl in den Winterlandschaft um. Das sollte er sein, der ersehnte Ort, von dem Fath Alakèrith geschwärmt hatte? Der Anbeginn einer neuen zwergischen Ära, der Grundstein einer neuen Festung?
"Ruhe, Freunde", unterband Erib Sǻkzuvúsh jegliches Murren. "Sei willkommen an diesem Ort, der uns eine so glorreiche Zukunft verheißt." Er streichelte die Schnauze des Yakbullen Pluster, während die beiden struppigen Hündinnen Karlin und Mylbin um seine Schweinslederstiefel strichen. "Dies ist die neue Heimat von Balderer, den Tönernen Klingen, an dem Urist Esdor, der Dolch des Schacherns, geschärft werden wird. Ein Hoch auf unsere Königin und ihre Weitsicht und Weisheit! Und holt ein Fässlein Rum, um diese Stunde zünftig zu begießen."
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Bildnachweise
0002_forest_fathers.jpg: Public Domain, Quelle: https://www.pexels.com/photo/snow-forest-winter-mountain-5131/ (verändert)
0003_expedition_leader.jpg: Public Domain, Quelle: https://pxhere.com/en/photo/1106331 (verändert)

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19.04.18, 00:37
-- Inhaltsverzeichnis --

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19.04.18, 01:10
Stele 1: Schnee, Eis und sonst eigentlich gar nichts

So beginnt sie also, die Chronik der Tönernen Klingen, oder auch die Chronik der Zwergenfestung Urist Esdor ("Dolch des Schacherns"). Sieben Zwerge, todesmutig und wild entschlossen, den Willen ihrer Königin Fath Alakèrith in die Tat umzusetzen, nämlich einen Außenposten der Salben des Lichts (Sibrek Thunen) zu gründen und die Zwergenheit zu neuen Höhen - oder sollte man eher sagen, zu neuen Untiefen? - zu führen.

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Die sieben Zwerge werden angeführt von Erib Sǻkzuvúsh, Expeditionsleiter und vormaliger Berater der Königin im Berg Thunorfomm. Er soll die neue Festung von Sibrek Thunen anleiten und ihren Bau vorantreiben. Damit legt er auch den Grundstein für eine neue Zwergenzivilisation, ein Untervolk der Sibrek Thunen, die sich eines Tages Die Tönernen Klingen (auf zwergisch: Balderer) nennen werden. Neben dem versierten Bergmann Tosid Musarlitast sind dies der Fischer Mafol Inolmeng, der Juwelier Bim Kegethdodók, die Holzfäller Hish und Atír und die Steinmetzin Nomal Nïrakrul. Zwei Yaks - der Bulle Pluster und die Yakkuh Tänni -, die Hündinnen Karlin und Mylbin sowie zwei zuckersüße Katzen begleiten die Expedition.

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Als Erib Sǻkzuvúsh der Gruppe befiehlt, ihren Karren anzuhalten, finden sie sich unweit eines nicht sonderlich hohen Bergs aus Kieselschiefer und Ton wieder, der sogleich auf den Namen Uristil getauft wird ("Dolchlein" oder "Schmaler Dolch"). Erib macht sogleich einen Felseneinschnitt aus, der sich gut eignen würde, um einen ersten Höhleneingang in den Uristil zu hauen. Von dort aus kann man dann in die Tiefe vorstoßen, so sein Plan.

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Die verschneite Landschaft lässt wenig Schlüsse auf die neue Heimat der Balderer zu. Allein ein eisbedeckter Flusslauf sowie einige ebenfalls gefrorene Seen sind zu erkennen. "Taufen wir den Fluss den Balder", schlägt Nomal Nïrakrul vor, was auf zwergisch soviel heißt wie "Der Tönerne". In der Tat ist der Fluss den Legenden zufolge bekannt durch sein lehmiges Ufer und seine hervorragende Wasserqualität.

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Die Götter scheinen es gut zu meinen mit den Tönernen Klingen, trotz der bitteren Kälte, die in der Flußaue herrscht. Doch ohnehin treibt es die Zwerge in den Berg, eher früher denn später. So werden zunächst Bäume gefällt und eine Lagerfläche für Holz und Gestein angelegt. Ersteres wird dringend für Mobiliar (Türen, Betten etc.) benötigt, zweiteres für Statuen zur Verehrung des rein maskuline Pantheon, das aus den Göttern Ber Dakasdaros Ushdishlogem (Gott der Juwelen), Istrath Idräth (Gott des Reichtums), Tobul Limul Doren (Gott der Mineralien und Metalle) sowie Dîshmab Kadänrërith (Gott des Kriegs, des Siegs und der Festungen) besteht. Wie man sieht, ist die Jagd nach den Schätzen der Erde (und ihre Verteidigung) das wichtigste Anliegen jener Götter und ihrer Anhänger, die sich nun an die Arbeit machen, um Urist Esdor erstrahlen zu lassen.

123
19.04.18, 01:19
Endlich wieder ein AAR, was sich zum Abonnieren lohnt :top:

Performer
19.04.18, 11:32
Stele 2: Funkeln unter Tage

Das Werk beginnt. Und das bedeutet in erster Linie Arbeit für Tosid Musarlitast, der mit seinem Kupferpickel in den Berg zieht und dort die ersten Höhlen freihackt. Die Splitter des Kieselschiefers fliegen in alle Richtungen, es ist eine Freude, Tosid bei der Arbeit zuzusehen. "Und, schon was gefunden?", erkundigt sich alsbald die Steinmetzin Nomal Nïrakrul. "Grünes Gestein, funkelnd und verlockend", japst Tosid. "Der Berg ist doch wertvoller als gedacht."

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Zunächst aber bleibt der wertvolle Turmalin an Ort und Stelle. Tosid legt einen Treppenschacht sowie eine provisorische Schlafhalle frei. Dann wird die erste Treppe in die Tiefe geschlagen. Vor dem Höhleneingang schichten die übrigen Zwerge das Schiefergestein auf, und eine Steinmetzwerkstatt für Nomal Nïrakrul entsteht. Aber auch die Zwerge am Yak-Karren sind nicht untätig, fällen dort Pinie um Pinie und stellen in einer Schreinerei die ersten Möbel her: Betten. So ein Zwerg wird manchmal müde.

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Tosid hackt und pickelt, als würde ihm die Kobolde im Genick sitzen. Unter der Erde werden 16 Lagerräume freigelegt, in die nun das Hab und Gut der Tönernen Klingen eingelagert wird. Auch eine Versammlungshalle mit angeschlossener Wasserversorgung ist geplant. Denn der ehrgeizige Plan von Expeditionsleiter Erib Sǻkzuvúsh ist es, das Flusswasser des Balder unterirdisch in die Zwergenfeste zu leiten und so ganzjähriges dem Durst Einhalt zu gebieten.

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Und auch an den Appetit wird gedacht: In einer unterirdischen Höhle wollen und sollen die Zwerge Plumphelme (eine nahrhafte, sehr anspruchslose Pflanze) anbauen. Anbaufläche, Sickergrube und ein Wasserkanal sind alsbald freigelegt. An der Oberfläche werden unterdessen Fluttore und Steinmechanikteile hergestellt, um von einem Schalterflur aus die komplexe Anlage steuern zu können

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Tosid ist immer noch am Schuften. Diesesmal wird ein neuer Kanal angelegt, durch den alsbald das Trinkwasser zur Versammlungshalle strömen wird. Dicht hinter ihm miaut eine der Katzen, die ihm auf Schritt und Tritt folgt. "Nettes Kätzchen", murmelt Tosid in seinen Bart. "Nennen wir dich mal Maunzer, das passt doch ... aber was haben wir? Siehst du das Funkeln, Maunzer? Ich habe schon wieder ein wertvolles Gestein entdeckt."

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... nämlich Kassiterit, also Zinnstein! Daraus sollte sich doch etwas Brauchbares herstellen lassen. Die Zwerge sind überglücklich. In ihrer Versammlungshalle - wo bereits ein Tisch und vier Stühle aus Stein aufgestellt wurden - kreisen die ersten Bierhumpen. "Hätte nicht gedacht, dass wir hier wirklich heimisch werden können", gibt Mafol Inolmeng zu. "Und endlich ist auch der Frühling da, damit die Yaks grasen können und ich im Fluss ein paar Fische erwische. Ha, das reimt sich sogar!"

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Bildlegenden:
0009_tourmaline.jpg: Unter Verwendung eines Bild des Nutzers Kluka, CC 2.5 by-sa deed.en, Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turmalin_2verdelit,_Madagaskar.jpg
0013_kasserit.jpg: Unter Verwendung eines Bild des Nutzers Rob Lavinsky, CC 3.0 by-sa deed.en, Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cassiterite-113392.jpg

Allenthalben
19.04.18, 18:49
Cool, ein tolles Spiel!
Viel Spaß und Erfolg!

Ruprecht I.
19.04.18, 19:15
Wir schätzen mal, die Chancen, daß Ihr auf einen etwas augenfreundlicheren Mod wechselt, sind eher gering bis nicht vorhanden?

Performer
19.04.18, 19:38
Wir schätzen mal, die Chancen, daß Ihr auf einen etwas augenfreundlicheren Mod wechselt, sind eher gering bis nicht vorhanden?

Exakt. Dwarf Fortress ohne ASCII, das geht gar nicht ...

Hohenlohe
19.04.18, 20:49
Das Spiel ist ja fürs Auge gewöhnungsbedürftig, aber schaut ja sonst interessant aus. Wir wünschen den Zwergen viel Erfolg...:)

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top:

Performer
19.04.18, 23:16
EPIC FAIL

So ein Mist! Beim Abspeichern der Zwergenfeste plötzlich ein Bluescreen vom Laptop. Wieder hochgefahren, Rechner wohl in Ordnung, mal wieder irgendein blöder Windows-Fehler ... aber die Tönernen Klingen hat's erwischt. Der SPielstand ist unwiederbringlich FUTSCH (Bei Dwarf Fortress wird immer nur EIN Spielstand gespeichert, wie bei einem Rogeuelike üblich).

Was mach ich denn nun? Hatte mich so gefreut auf meine D.F.-Session ... :( :( :( :( :( :( :( :(

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/89/Row_of_bombs.png

Performer
20.04.18, 10:15
OK, ich starte einen zweiten Versuch --- neue Feste, neues Glück. Hoffentlich wird es der neuen Feste Kib Zursùl besser ergehen.