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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Tod stellt keine Fragen – Fulda Gap - Ein Flashpoint Campaigns: Red Storm AAR



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Bigfish
05.06.19, 19:37
Werter LochLomond,
Werter hohe_Berge,


Wir haben leider keinerlei Ahnung wie die Russen auf diese verlorene Schlacht reagieren werden! In Norwegen kam ein atomarer Sprengkopf zum Einsatz und gemäß dem Nachrichtendienst war das noch Glück im Unglück. Mittlerweile hat INTL erkannt, dass mehrere der Richtung Bodø fliegenden Badgers mit Atombomben beladen gewesen sind. Zum Glück wurden alle diese Bomber vor erreichen ihres Ziels abgeschossen.


Nicht auszudenken was passiert wäre, wäre einer davon durchgekommen!

Bigfish
28.08.19, 21:40
Edle Regenten,



Wir bitten darum dies hier zu berücksichtigen:




Diskussion Order of Battle – Bundeswehr nach Heeresstruktur III (1970-1979) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=30148)




und im Fall der Fälle korrigierend einzugreifen!

Bigfish
06.09.19, 23:02
#02 Kein Hitzefrei! (02. - 03. September 1975)





http://up.picr.de/30259521dk.png




Lüttich Kaserne (Kassel) – Hauptquartier der 2. Jägerdivision – 02. September 1975 (13:09 Zulu)



„Und Herr Oberst – etwas Ruhe gefunden?“


„Nur bedingt Herr Generalmajor. Vormittags den fehlenden Schlaf nachzuholen klappt nicht Herr Generalmajor!“


„Das ist bedauerlich Herr Oberst, den Schlaf hätten Sie benötigt. Jetzt ist es zu spät.“


„Zu spät Herr Generalmajor?“



„Oberst Manthey – Sie müssen noch mal ran – Heute noch!“



„Herr Generalmajor?“


„Major Whitby liegen Informationen vor, dass die Russen spätestens morgen wieder angreifen werden. Vielleicht schon in der kommenden Nacht. Ihre Brigade ist Vor-Ort. Wir können etwas Unterstützung bieten, aber keine andere Brigade in Stellung bringen.“


„Herr Generalmajor. Mit Verlaub von welcher Brigade reden Sie? Die vierunddreißigste ist fertig. Drei von vier Bataillonen haben so viel Material verloren, dass man daraus nicht ein einziges neues bilden könnte. Das Material das noch fährt muss überholt werden und von den Männern gar nicht zu reden.“


„Das ist dem Führungsstab bekannt Herr Oberst, aber es ändert nichts an der taktischen Situation.“


„Die taktische Situation sieht so aus, dass diese Stellung bei einem neuerlichen Angriff einfach überrannt wird Herr Generalmajor.“


„Das ist einkalkuliert Herr Oberst.“



„Das haben Sie einkalkuliert? Wir sind keine Russen, wir opfern nicht einfach unsere Soldaten Herr Generalmajor.“



„Das sollen Sie auch nicht Herr Oberst. Sie sollen lediglich verzögern. Weiter westlich errichten die Amerikaner eine neue Auffanglinie. Sie sollen unseren Verbündeten lediglich einige Stunden mehr Zeit verschaffen.“


„Wie soll das Aussehen Herr Generalmajor?“


„Sprengen Sie alle Brücken über die Haune-Linie. Errichten Sie einen flexiblen tiefgestaffelten Hinterhalt und ziehen Sie die jeweils vordersten Einheiten sofort zurück sobald der Feind aufschließt. Kampftruppen können wir nur begrenzt nachführen. Dafür hat die Luftwaffe eine komplette Staffel Jagdbomber zugesichert und in Bereitschaft. Diese Jagdbomber stehen in diesem Moment auf Abruf bereit. Exklusiv für Ihren Frontabschnitt sechzehn Jets!“


„Dazu reichlich Panzerabwehrhubschrauber und Artillerie. Als schlagkräftiges neues Material erhalten Sie eine schwere Kompanie des Panzeraufklärungsbataillon 2. Das sind immerhin fünfzehn Leopard-Panzer in den drei Zügen. Das Feldersatzbataillon 22 hat mittlerweile aus seinen Depots einige M48 herangeführt und die anderweitigen Materialverluste ausgeglichen.“



„Also von was reden wir konkret Herr Generalmajor?“



„Ihnen steht jetzt zur Verfügung:



Der Brigadespähzug 340 mit vier Trupps SPz kurz
Zwei Batterien des Panzerartilleriebataillon 45. Diesem Kommando unterstellen Sie von der Division zwei Batterien des Feldartilleriebataillons 21 und eine Batterie des Raketenartilleriebataillons 22. Also die Artillerie, die Sie gestern schon zur Verfügung hatten zusätzlich zu ihrem nunmehr voll einsatzbereiten Panzerartilleriebataillon 45. Außerdem zwei Begleitbatterien.
Die Panzerjägerkompanie 340 mit Kanonenjagdpanzern.
Ihr 344. Panzerbataillon. Das hat nach ihrem Bericht zu urteilen praktisch keine Verluste erlitten. Da wo das der Fall ist, stocken Sie mit Material ihrer anderen drei Bataillone – die wir aus der Front herausziehen – auf.
Die zweite und vierte Kompanie des Panzeraufklärungsbataillon 2 sowie einem Trupp vom Radarzug des Panzeraufklärungsbataillon 2.
Das, zugegeben in aller Eile, neu aufgestellte Jägerbataillon 234. Ausgestattet mit schwerer Panzerfaust 84mm.“




Oberst Manthey musste sich räuspern…



„Entschuldigen Sie Herr Generalmajor! Ausgestattet mit Carl Gustaf?“




„Jawohl Herr Oberst - Ausgestattet mit Carl Gustaf!“





https://www.youtube.com/watch?v=Q7Aglp5iyis





Das Feldersatzbataillon 22 wieder aufgefüllt und verstärkt mit einer Kompanie M48
Teile der Heeresfliegerstaffel 2, der Heeresfliegerstaffel 300, des Heeresfliegerregiment 30 und des Heeresfliegerregiment 36.
Die komplette 1. Batterie des Flugabwehrbataillons 300 und das Flugabwehrbataillon 330 mit vier Batterien.
Dazu sechzehn Jagdbomber der Luftwaffe. Das entspricht einer kompletten Staffel, allerdings zusammengestellt aus der Hälfte der 1. Fliegenden Abteilung des Jagdbombergeschwaders 32 und aus der Hälfte der 2. Fliegenden Abteilung des Jagdbombergeschwaders 35.“





„Mit anderen Worten Herr Oberst – ihre Soldaten würden wohl sagen: Sie haben Luftunterstützung, Flugabwehr und Artillerie bis zum Arsch und ausreichend Bodentruppen um dem Feind einige schmerzhafte Stiche zuzufügen.“



„Mehr sollen Sie nicht machen!“



„Sobald ihre Einheiten unter Beschuss geraten – Rückzug! Wenn es Ihnen gelingt auf dem Weg nach Westen noch einige Brücken zu sprengen, machen Sie das. Es steht zu vermuten dass die Russen hauptsächlich die BAB 5 im Blick haben, aber es gibt weitere Bundes- und Landstraße über die der Feind schnell ins Rhein-Main-Gebiet vorstoßen könnte. Das müssen wir verhindern. Spätestens in zwei Tagen haben die Amerikaner eine Überraschung bereit stehen und wenn gar nichts anderes hilft muss das Territorialheer an die Front. Anderenfalls gibt es kein Hinterland mehr in dem das Territorialheer für Ruhe sorgen könnte.“



„Mit Verlaub Herr Generalmajor das ist und bleibt ein Albtraum!“



„Dann träumen Sie nicht zu lange. Ich sagte schon für Schlaf ist es jetzt zu spät Herr Oberst.“


„Was haben die Russen?“


„Wenn wir das nur wüssten. Die Amerikaner sagen, dass an anderen Frontabschnitten – wo nach wie vor Ruhe herrscht – mehrere Panzerregimenter verschwunden seien.“



„Mehrere Regimenter?“



„Die werden schon nicht alle in Hünfeld stehen Herr Oberst – anderenfalls müssten die Russen mit Umfassungsangriffen unsererseits rechnen.“


„Die es nicht geben wird?“


„Die es nicht geben wird! Jetzt nach Osten Vorzustoßen betrachten alle - selbst die sonst so schießwütigen Amerikaner - als Wahnsinn! Ganz konkret kommt vom Pentagon die Warnung, dass die Russen taktische Gefechtsfeldwaffen einsetzen werden, sollten wir nach Osten marschieren.“


„Nur wenn wir nach Osten marschieren?“


„Das weiß nur Gott Herr Oberst.“


„Dann breche ich jetzt auf Herr Generalmajor. Wenn der Angriff heute Nacht erfolgt, möchte ich den Rest vom heutige Tage benutzen um wenigstens einige Minenfelder und Panzersperren zu errichten.“



„Machen Sie das Manthey und viel Glück! Bis Sie dort sind, wird ihr Stab alle Unterlagen erhalten haben, was exakt unter Ihrem Kommando steht. Hier haben Sie schon mal die Mappe mit den Stabskarten!“





https://up.picr.de/36694297rs.jpg





+ + +


#59 FCRS#

Taurus
07.09.19, 21:02
Na das klingt doch richtig harmlos, einfach zurückziehen wenn es vorne knallt und zum Abschied die eine oder andere Brücke killen.

Vielleicht möchte der Herr Generalmajor mit gutem Beispiel vorangehen und nach guter alter Tradition "von vorne führen", damit auch alles so klappt, wie er sich das erträumt.


Das Material liest sich auf den ersten Blick ganz nett, aber uns scheint, das es viel zu wenig "Fussvolk" gibt, das Lücken schließen, feste Stellungen absichern und einen Rückzug auch effektiv decken können. Wir lassen uns aber vom Oberst gerne positiv überraschen, vielleicht sind die Sowjets ein weiteres mal leicht inkompetent.

Azrael
08.09.19, 11:12
Ich schlage vor, sämtliche Brücken mit C4 zu bestücken und es aus der Ferne zu zünden, sobald die Sowjets z.B. mit nem Panzer draufstehen. Dann nimmt man nicht nur die Brücke mit ;)

Bigfish
08.09.19, 12:19
Werter Taurus,



das ist die pure Verzweiflung! Geheimdienstberichte deuten an, das der Pakt diesmal von Beginn an First-Line-Material in großer Anzahl einsetzen wird. Aber die Amis brauchen Zeit. Man munkelt - Zeitschiene bedenken - das es auch bei Island bald kracht - und das bleibt auch an den Amis hängen. Ohne die Amerikaner wird es aber nicht gehen. Vermutlich muss das Territorialheer tatsächlich an die Front gezogen werden...




Werter Azrael,


ja es wäre schön wenn das Spiel das hergebe. Tut es leider nicht. Fernzünder, Zeitzünder, "Gewichtszünder". Pios sind ja nur Abstrakt vorhanden, weshalb Wir auch keine Pios in die DB eingebaut haben..

Bigfish
11.09.19, 23:43
#02 Kein Hitzefrei! (02. - 03. September 1975)





http://up.picr.de/30303882tf.png




Bundesautobahn 7 Höhe Lichtenhagen – 02. September 1975 (13:58 Zulu)



Wie drei Tage zuvor saß Oberst Konrad Manthey in einem VW Kübelwagen und lauschte halb dem Radio-Programm von AFN Frankfurt und halb den Fahrgeräuschen des Gefährts.


Er war in die Unterlagen vertieft, die ihm Generalmajor Carl-Gero von Ilsemann vor kaum einer Stunde übergeben hatte und er fühlte sich zunehmend in einen Alptraum versetzt. Auf die Frage ob Rasdorf ein gutes Gelände für eine Schlacht sei, hätte er vor drei Tagen mit „Kommt drauf an“ geantwortet. Nach dem gestrigen Tage würde seine Antwort „Jawohl es ist ein gutes Gelände – ein sehr gutes Gelände“ lauten. Die Stabskarten des Landkreises Fulda und des östlichen Vogelsbergkreis dagegen bezeichnete er flüsternd als „Katastrophal“.


Die endgültigen Landreise waren dabei nach der Gebietsreform von 1972 (https://de.wikipedia.org/wiki/Gebietsreform_in_Hessen) und den Anpassungen bis einschließlich 1974 noch gar nicht korrekt eingetragen. Ein guter Teil der Stabskarten war, was die politischen Grenzen betraf, veraltet. Zum Glück brauchte ihn diese Thematik nicht zu interessieren. Für Oberst Manthey waren zwei Merkmale ausschlaggebend:


Das Gefechtsfeld war mit einer Ausdehnung von 30 mal 40 Kilometern für eine einzelne Brigade zu groß. Nach den theoretischen Planungen müssten hier anderthalb bis zwei Brigaden zur Verteidigung aufgeboten werden und mindestens ebenso schwerwiegend, das Gelände war Katastrophal zu verteidigen.


Zuerst formte sich ein Bild, welche Schlüsselpositionen für den Warschauer Pakt von Bedeutung waren. Dies konnte als wichtigstem Punkt nur die Bundesautobahn 5 Richtung Gießen und dem Rhein-Gebiet sein. Die Bundesautobahn 7 nach Norden Richtung Kassel und nach Süden Richtung Fulda. Generell waren die Bundes- und Landstraßen nach Süden von Bedeutung, weil man hier durch das Kinzigtal ebenfalls relativ schnell Richtung Rhein-Main vorstoßen konnte – eben das berühmte Fulda-Gap. Dazu zählten dann auch alle Straßen, welche zwar westlich aus dem Gefechtsgebiet herausführten dann aber potentiell ein Schwenk nach Süden Richtung Kinzigtal unter Umgehung der Stadt Fulda zuließen.


Er nahm die Übersichtskarte und markierte sämtliche wichtigen Straßen, die als Ziel für die Russen in Frage kamen.




https://up.picr.de/36733898is.jpg




Er fluchte laut, als sein Fahrer ein tiefes Schlagloch in der Fahrbahndecke übersah, mit dem die Federung des VW völlig überfordert gewesen war. Es gab einen lauten Schlag und einen Satz des Wagens und die Karte hatte nunmehr ein Loch.


Das Gelände selbst bot zahlreiche Möglichkeiten für einen Vorstoß. Die Frage war, ob der Russe an allen Stellen gleichzeitig angreifen würde, oder massierte Kräfte an nur eine Stelle einsetzen würde?


In letzterem Fall war die Stellung sofort überrannt, weil die Brigade weit auseinander gezogen eben die gesamte Front abdecken musste. Und schon dafür würde nicht genug „Material“ vorhanden sein. Die Größe des Gefechtsfelds würde zudem bedeuten, dass ziemlich sicher erkläglich einige Kompanien außerhalb der Kommandoreichweite ihrer Stabseinheiten platziert werden mussten. Mit Verzögerungen bei der Befehlsausgabe musste also zwingend gerechnet werden.


Auf der Habenseite stand die Haune. Den Befehl sämtliche Einheiten auf das Westufer der Haune zurückzuziehen und sämtliche Brücken vom verlassenen „Werve Thompson Army Air Field“ im Norden bis Steinau im Süden zu sprengen, hatte Oberst Manthey noch von Kassel aus an seinen Stab übermitteln lassen.


Bei seiner Ankunft im vorläufigen Feldhauptquartier in Niederjossa würde das hoffentlich zum größten Teil erledigt sein. Er hatte aber das Gefühl, noch vor seinem Stab in Niederjossa einzutreffen. Der Weg auf der gespenstisch leeren A7 nach Niederjossa würde schnell zurückgelegt sein. Die jetzt noch knapp 30 zu fahrenden Kilometer waren nicht mehr viel.


Sein Stab musste die Zelte in Oberstoppel abbrechen und sich ebenfalls nach Niederjossa begeben, konnte aber erst aufbrechen, wenn die Befehle erteilt waren, was einige Zeit in Anspruch nehmen würde.


Im Süden der Gefechtszone gab es den Michelsrombacher Wald. Ein langgestreckter Hügelkamm mit dichtem Baumbewuchs und ohne querende Straßen. Für Panzerjäger ein guter Ort, für Kampfpanzer ein Hindernis. Das war die eine Frage, die ihn quälte:




Würden die Russen mit ihren Kampfpanzern dieses Hindernis umfahren, oder doch querfeldein vorstoßen?




Ein Vorstoß war ganz im Süden am Wahrscheinlichsten und schlecht zu verteidigen.




https://up.picr.de/36734162yy.jpg






+ + +





Er rechnete mit vier Hauptstoßlinien der Russen „Alpha“ im Norden mit Ziel Hattenbacher Dreieck und somit Eroberung der Bundesautobahnen fünf und sieben.




https://up.picr.de/36734230dn.jpg
Bild 64: Luftaufnahme des Hattenbacher Dreieck Blick Fahrtrichtung Frankfurt
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Flug_-Nordholz-Hammelburg_2015_by-RaBoe_0992_-_Hattenbacher_Dreieck.jpgQuelle:
Autor: https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Raboe001
Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Hattenbacher_Dreieck




„Beta“ ebenfalls mit Ziel Bundesautobahnen fünf und sieben, sowie Schlitz im Zentrum der Gefechtszone.



Stoßlinie „Gamma“ würde ebenfalls Schlitz zum Ziel haben und das Dilemma war nach wie vor die mögliche Stoßlinie „Delta“.


So es „Delta“ überhaupt gab, konnte sich diese auch nach Norden hin auf Schlitz orientieren oder im schlechtesten Fall quer über den Michelsrombacher Wald Richtung Großenlüder und Bad Salzschlirf.


Ob der Feind von Schlitz aus dann ebenfalls Richtung Hattenbacher Dreieck vorrückte oder aber nach Bad Salzschlirf schwenkte war auch ein Problem.



Taktisch konnte das Hattenbacher Dreieck mehr Sinn ergeben, handelte es sich damit doch um einen Angriff aus gleich drei Richtungen. Das wäre nicht zu verteidigen und konnte schnell in einer vollständigen Umfassung von großen Teilen der Brigade enden. Wenn die Russen aber mehr als genug Truppen aufbieten sollten und es gab einiges was dafür sprach, würde ein Stoß von Schlitz weiter nach Westen eine wesentlich großräumigere Umfassung ermöglichen und die gesamte Front in diesem Bereich pulverisieren.




https://up.picr.de/36734327yg.jpg



Die Rasdorf-Schlacht hatte ein wesentliches Merkmal – Trichter! Der Feind war an vielen Stellen gezwungen in eine Art Trichter hinein vorzurücken, in dem er aus den Flanken heraus angegriffen werden konnte und nicht schnell genug entkam. Das Gelände hier zwar prinzipiell ähnlich, aber längst nicht so ausgeprägt. Außerdem konnten die verschiedenen Stoßrichtungen vergleichsweiße einfach einer anderen Gruppe durch einen Schwenk zur Hilfe kommen, was bei Rasdorf weniger einfach war.


Auffanglinien konnte man ebenfalls nicht bilden. Erstens fehlten dafür schlicht die benötigten Truppen und zweitens gab es keine vernünftig aufbaubare natürliche Auffanglinie. Das einzige Hindernis dieser Art war die Haune und diese Linie war im Prinzip schon nicht mehr zu halten. Der Warschauer Pakt braucht nur aus dem Hinterland heraus mit seiner übermächtigen Artillerie den gesamten Haune Bereich unter Feuer zu nehmen. Die Truppen durften also nicht direkt an der Haune stehen, sondern es musste eine Art von Tiefenstaffelung geben.


Gedanklich spielte Oberst Konrad Manthey damit, dass er vier Kampfbataillone zur Verfügung hatte:



das 344. Panzerbataillon
die zweite und vierte Kompanie des Panzeraufklärungsbataillon 2
das 234. Jägerbataillon
und das Feldersatzbataillon 22





Er war sich bewusst, dass die beiden Letztgenannten nicht ernst zu nehmen waren. Dies musste durch die Unterstützungseinheiten – Kampfhubschrauber, Jagdbomber und Artillerie aufgefangen werden.


Oberst Manthey plante jedem dieser vier Bataillone eine Gefechtszone zur Verteidigung zuzuweisen. Diese Gefechtszonen würden sich überlappen und waren in die Tiefe gezogen.




+ + +




Die Gefechtszone „Marder“ würde dem 344. Panzerbataillon zufallen, was der schlagkräftigste Verband war und somit am besten den zentralen Knotenpunkt „Hattenbacher Dreieck“ verteidigen konnte.



Die Gefechtszone „Frettchen“ war Aufmarschort der vorhandenen Kompanien des 2. Panzeraufklärungsbataillon und wesentlichen Teilen der Panzerjägerkompanie 340. Dies war somit ebenfalls ein schlagkräftiger Verband und beide Gefechtszonen zusammen würden wohl die Hauptlast tragen müssen.



Die Gefechtszone „Dachs“ würde dem 234. Jägerbataillon zufallen, dem schwächsten Verband der Brigade. Von Dachs aus konnte der Feind nach Norden und würde dann auf das 2. Panzeraufklärungsbataillon stoßen oder nach Süden und es in der vierten Gefechtszone mit dem Feldersatzbataillon 22 zu tun bekommen. Mehr war in „Dachs“ nicht zu erwarten, weil von dort aus kein Weg direkt nach Westen führte. Stattdessen stand man dort vor dem nördlichen Teilen des Lauterbacher Forstbezirks dem altem „Graf Görtzischen Wald“ - einer natürlichen Barriere.



Die vierte Gefechtszone „Iltis“ würde dem Feldersatzbataillon 22 gehören, dass seine kampfstärkstes Bataillon allerdings weit hinten bei Bad Salzschlirf würde aufstellen müssen. „Vorne“ bei Marbach gab es kein Panzergelände und wenn die Russen tatsächlich direkt quer über den Michelsrombacher Wald stoßen sollte, würden nachgelagerte Bundeswehr-Panzer den größten Effekt haben.




+ + +




Die genaue Aufstellung würde Oberst Manthey den Kompaniechefs Vor-Ort überlassen müssen. Diese hing entscheidend von den örtlichen Bedingungen ab. Sichtlinien, Deckung für Fahrzeuge. Reichweite und Schusslinie für Flugabwehr und Standort von Flussübergängen, die nötigenfalls rechtzeitig gesprengt werden mussten.


Auch die Artillerie wollte wohl platziert werden. Massiert im Norden, wo der Hauptschlag zu erwarten war, oder massiert im Süden, wo die kampfschwächeren Bataillone mehr Unterstützung nötig hatten. Das musste der Stab entscheiden.




https://up.picr.de/36735532wi.jpg



Oberst Manthey war dabei die Karten in der Aktentasche zu packen, als der Kübelwagen ruckartig stoppte. Sofort spürte Manthey die drückende Hitze, des immer noch viel zu heißen Spätsommers. Er blickte auf und sah einen mäßig hohen Turm vor sich, der wohl zur Dorfkirche gehörte. Er blickte zum Fahrer.



„Ich soll Sie hier her fahren Herr Oberst Manthey. Irgendein ‚Kunze‘ sagte, dass dies hier übergangsweiße das Feldhauptquartier wird, bis die Brigade ihre genauen Standort festgelegt hat.“


„In der Kirche?“


„Jawohl Herr Oberst. Diese Kunze sagte dass es in der Kirche angenehm kühl sei Herr Oberst.“


„Das ist ein sehr gutes Argument – jetzt fehlt nur noch mein Stab!“


„Soll ich schauen, ob sich ihr Stab verfranzt hat Herr Oberst?“




„Nein schon gut Soldat. Wenn Kunze sich verfranzt hat, dann würde das bedeuten, dass er im Kreml bei Breschnew auf dem Schreibtisch sitzt und die russische Kapitulation verhandelt. Kunze ‚verfranzt‘ sich nicht – nicht hier in der Region.“





Aus dem Radio dudelte AFN Frankfurt und kündete von einem kommenden Blitz…





https://www.youtube.com/watch?v=ewFBuYHldeY






+ + +


#060 FCRS#

Alith Anar
12.09.19, 00:45
Wie gross ist die Reichweite der Artillerie? Ist es eventuell Sinnvoll Sie etwas westlich von P1 aufzustellen, das Sie im ganzen Bereich wirken kann. Oder Sie halbieren und im Norden und Süden aufzustellen.

Azrael
12.09.19, 01:10
Ich würde ja für die Artillerie eine Balance vorschlagen.
Eine Minderheit steht im Norden Bereit, der Großteil im Süden.

Im Norden habt ihr ja die kampfstarken Einheiten, der werden wohl nicht soviel Artillerie brauchen, im Süden hingegen würdet ihr sie wohl viel stärker brauchen müssen.

Bigfish
12.09.19, 11:02
Werter Alith Anar,
Werter Azrael,



die Artillerie steht natürlich recht weit hinten, sodass in etwa die Haune in Reichweite liegt. Wir vermuten das die Artillerie näher an der Front erheblich größere Risiken eingeht. Ansonsten überschneiden sich die Bereiche natürlich und das Zentrum kann eigentlich von fast allem Beschossen werden was vorhanden ist.


Das die KI im Süden massieren wird, glauben Wir nicht recht (die wertvollen Siegpunkte sind im Zentrum und im Norden). Aber letztlich haben Wir keine Ahnung was die KI tun wird.


Anderes Problem - das Scenario läuft nicht - ist zu fett - Karte zu groß und zu viele Einheiten. Wir werden also die Einheiten reduzieren müssen - und ob das Szenario dann noch das sein wird, was Wir hoffen, wissen Wir nicht...

LochLomond
13.03.20, 23:32
Wir möchten dezent an die Marschrichtung des Warschauer Paktes erinnern^^




https://www.youtube.com/watch?v=lXgH_NBMACA
im Musikgeschmack zeigt sich, dass wir nicht mehr der jüngste sind ;)

Bigfish
14.03.20, 00:39
Werter LochLomond,


so denn verkünden Wir folgendes:


Wir planen den RTW2 AAR bis zum nächsten Krieg voranzutreiben - Leider hilft Corona hierbei nicht, weil Wir sogar eine Auftragssteigerung wegen Corona haben - also alles wie immer - Wir ersticken in Arbeit und wegen Corona kommt nach was oben drauf!


Als dann werden Wir schauen was im Nord-Atlantik passiert - Wir können vermelden, dass es bei Island kräftig krachen wird. Berichterstattung dazu legt in Bälde voll los - begonnen haben Wir ja schon. Danach werden Wir Unseren Seefahrts-AAR weiter voran treiben - zumindest haben Wir geplant möglichst alle fehlenden Szenarios in einem Rutsch durch zuspielen.


Dann erst - Ja prügelt Uns - wird es hier weiter gehen.


Immer vorausgesetzt Unsere Arbeit lässt Uns irgendwann mal mehr Zeit und bringt Uns nicht vorher um...