Montesquieu
24.07.16, 22:23
Die Erschaffung der Welt
(nach dem heiligen Buch der Kobalt Kummet)
5985
Ecamo war die Vernunft, Liceva war die Leidenschaft. In einer Zeit vor den Zeiten fanden sich Ecamo und Liceva im Nichts, nachdem sie unendliche Äonen durch dieses in Einsamkeit gewandelt waren. Ecamo erkannte gleich, dass es unklug wäre, weiterhin alleine zu bleiben, denn von einer anderen könnte er sicherlich einiges lernen. Liceva hingegen betrachtete Ecamo und sah, dass er schön war und sie verliebte sich in ihn. Von nun an durchschritten Ecamo und Liceva gemeinsam das nichts und füllten es gemeinsam aus mit jedem Schritt, den sie in ihm taten. Hierdurch erschufen sie die Ozeane und Meere, die Täler und Auen, die Berge und Hügel, die Wüsten und Sümpfe, die Wälder und die Wiesen. So verdrängten sie beide das Nichts und die Welt war ihr Garten.
Doch lag die Welt noch im Dunkeln. Damit der Tag Einzug erhalten konnte setzte Ecamo Liceva die Sonne an das Firmament. Diese wollte allerdings nie untergehen und so beschien die Sonne mehrere Äonen die Oberfläche der Welt. Doch so wurde der Boden heiß und alle Bäume verdorrten und die Wässer wichen aus den Meeren, Seen und Flüssen. Also beschied Ecamo Liceva, dass ein Wächter während über die Sonne schauen sollte und bei geeigneter Zeit ihr vermittle, dass sie hinter den Horizont zu gehen habe. Dieser Wächter wurde aus den Strahlen der Sonne selbst von Ecamo Liceva gewebt, sodass er die Natur der Sonne möglichst gut verstehen konnte. Geschaffen wurde als der Tag und sein Name war Rimtar Fackelrufer, der Schlüssel des Funken.
Die Erschaffung der Tiere und die Hervorbringung des Enshal
Nachdem die Welt so perfekt war, wie sie es wünschten, übermannte sie eine große Müdigkeit und sie legten sich schlafen. Aus diesem Schlaf erwachte Ecamo Liceva bis heute nicht. Doch träumten nun Ecamo Liceva und träumten von den Tieren auf dem Lande, von den Vögeln in der Luft und den Fischen in den Meeren. Und schon war die gesamte Welt mit allem möglichen Getier bevölkert. Dieser Traum erfreute Ecamo Liceva so sehr, dass ihre überwältigte Vernunft und ihre leidenschaftliche Liebe zu dem Getier verband und Enshal in einer großen Feuersäule erschuf, obwohl er selber nur die Größe eines Wichtelmännchen hatte. Diese war auf der gesamten Welt zu sehen. Unter der Säule wuchs die erste feuerrote Tulpe, weswegen Enshal oft der Kern der Tulpen genannt wird. Enshal Gletschergerücht nun trug die unendliche Liebe zu den Tieren in sich, aber doch verband er auch Leidenschaft und Vernunft in einem so hohem Maße wie kein anderes Wesen vor ihm und nach ihm in sich, den durch diese Zwei ist er geboren worden. Diese beiden Wesen bedingten es nun, dass neben Tieren nur die List und Gaunerei Enshal Freude machen konnte.
Der Vater Stettad und die Erschaffung der Zwerge
Ecamo Liceva liebten die Berge, ihre Höhen, ihr Tiefen und jedes glänzende Gestein, dass ihren Füßen und Fingern bei der Erschaffung der Welt entsprungen ward. Doch gab es noch keine Wesen, die die Berge und Hügelketten ebenso liebten wie Ecamo Liceva. Das machte Ecamo Liceva traurig. So schuf Ecamo Liceva einen Herrscher über alle Berge und über alle Höhlen tief unter jeder Erde. Stettad war sein Name und mächtig war sein Arm. Sein Verstand konnte durch einzelne Höhle unter den Bergen finden und er konnte jedes Flöz oder jeden Edelstein auch durch Massen an niederem Gestein sehen. Stettad erbaute seine Heimstatt auf und in dem mächtigsten und höchsten Berg der Welt, dessen Name heute unbekannt ist. In seinem Inneren gibt es alle Mineralien und ein Bergmann muss nur ein paar Schläge gegen seine Hänge wagen, schon sprudeln Edelsteine zu seinen Füßen herab. Diesen Reichtum wollte Stettad teilen, so nahm er sich das rohe Eisen aus den Minen und warf es in seine liebste Esse. Aus dem noch rot-glühendem Eisen formte er alsbald die ersten beiden seiner Kinder nach seinem Antlitze. So kamen die Zwerge als erste aller der denkenden Rassen in die Welt.
Stettad sagte seinen Kindern dann alsbald: „Ihr seid die Herrscher über alle Mineralien, über alles Glitzernde und Glänzende aus den Erden tief und hoch. Hört mir zu und so lehre ich euch vom Reichtum und überall, wo ihr euch hinwendet, werdet ihr ihn mehren, wenn ihr meine Worte im Geiste haltet. Kein Angst müsst ihr vor engen Gängen haben, denn diese bieten Schutz. Auch die Höhen der Berge meidet nicht und die Schluchten macht euch zu Freunden. Ehrt diese Sachen und ich werde euch als Vater nie verlassen.“
In diesem Geiste vermehrten sich die Zwerge und bevölkerten jeden Berg auf Ecamo Liceva. Sie achteten stets die Worte des Vaters.
Außenposten Thimshurbim “Gefährten der Balliste”
5981
15. Granit – 125. Jahr nach der Gründung Buchglens
Mein Name ist Ingiz Othlestingiz.
Sechs Zwerge haben mich zu diesem Ort begleitet, um an diesem Ort eine neue Vorhut unseres großen Volks zu erschaffen, auf dass die gierigen Goblins aus den Regenwäldern nicht gegen die Heimlande der Kobalt Kummete erfolgreich anrennen können. Das Vertrauen meines Königs ehrt mich und ich plane, es nicht zu enttäuschen. Mein hoher Lehnsherr, König Kivish Trampelnetz, gab mir den Auftrag gar eine Festung in diesen Berg hier zu hauen. Nun, dies wird wahrlich eine hohe Aufgabe werden, die auch mir alles abverlangen wird.
Wie meine Gefährten habe ich mein ganzes Leben der Erfüllung dieser Mission gewidmet. Deswegen tut meine Vergangenheit nichts mehr zur Sache und ich bat auch den Vorsteher meiner Heimatfeste, alle Annalen über mich zu beseitigen. Sehr erfreut war ich, als meine Gefährten es mir gleichtaten.
Offiziell werden wir von Kivish Trampelnetz und all seinen adligen die „Glühenden Minen“ genannt. Eine hohe Ehre, dass wir offiziell eine eigene Gruppe des Kobalt Kummet gründen durften. Lieber habe ich den Namen, den wir und selber gaben. Während des letzten Gelages, bevor wir die Feste Bomrekkubuk in Richtung Südosten verließen, schworen wir auf meine Alte Armbrust, dass wir die Mission niemals verlassen und jeder das Leben für den anderen geben würde. „Gefährten der Balliste“ nannten wir uns fürderhin. Aber Glühende Minen können uns halt die Fremden nennen. Mir soll’s gleich sein.
So zogen wir also mit allerlei Getier, Gebrautem und Gebranntem und Baumaterial aus Bomrekkubuk los gen des Geehrten Urwalds. Dieses Fleckchen Erde hat wohl seinen Namen von den Menschen erhalten, die ganz in der Nähe ihr Reich der Schwämme gegründet haben. Bei Enshal! Man nennt doch kein Reich nach seinem beliebtestem Handelsgut!
5982
Rote Orte im Norden: Zwerge - Kobalt Kummet; Grüne: Goblins; Blau: Menschen; Süden: Andere Zwerge
Nach Südwesten ging es also. Die Städte der Menschen des Reichs der Schwämme ließen wir ab links liegen. Von diesen habt das Kobalt Kummet nichts zu befürchten. Eher diese unnatürlichen grünen Viecher aus den Niederhöllen machen Kivish sorgen. Ihr Stamm nennt sich „Das Streitende Gift“. Passender Name für so ein elendes Goblinvolk. Denen werden wir schon lehren, wozu Stettads Kinder fähig sind. Auf jeden Fall zu mehr als die weiter im Süden wohnenden „Lanzenreiter der Unschuld“. Zwerge zwar, aber nur dem Aussehen nach! Sie können kein Gelage durchhalten und benutzen eine Plumphelmernte wohl wirklich nur zum Essen. Lächerlich!
Nun, wenn Sie die Goblins nicht aus dem Geehrten Urwald treiben wollen, ich und meine Gefährten der Balliste machen das gerne!
Nun werde ich also auch von diesen berichten.
Genauso wie ich liebt Meng Nosimrith die Arbeit mit Schlägel und Eisen. Genau wie ich holt er am liebsten die Metalle und die Edelsteine aus dem Berg. Mit ihm zusammen werde ich die Grundlage unserer Festung Tag für Tag legen und die Schächte in den Berg treiben. Meng ist ein fröhlicher Zeitgenosse, der immer andere Leute um sich herum haben muss. Wirklich, einer der umgänglichsten Zwerge, die ich jemals kennen lernen durfte. Es ist ihm auch egal, wen oder was du anbetest. Eigentlich sind ihm alle Traditionen egal.
Edem Kodkib hingegen ist eine komische Zeitgenossin. Etwa dreizig Jahre älter als ich, schwingt sie dennoch die Axt wie keine Andere und wird uns immer mit geschlagenem Holz versorgen. Man darf ihr nur nicht falsch kommen, dann bekommt man schneller eine gelangt, als einem lieb ist. Wo Meng immer positiv ist, so sieht Edem oft nur das Schlechteste. Trotzdem oder gerade deswegen eine der größten Liebhaberinnen der schönen Künste, die ich kenne. Hätte auch nicht gedacht, dass sie Krieg für das Mittel hält, um das Kobalt Kummet stets erfolgreich zu halten. Der lange Frieden schmeckt ihr gar nicht. Komisch allerdings, dass Sie den Krieg liebt, aber die Krieger hasst! Jeder, der auch nur ein wenig mehr als üblich mit Waffen trainiert, wird von ihr verachtet. Wie geht das zusammen?
Ustuth Solonnokzam ist unsere Gelehrte. Gut, zur Zeit wohl noch unsere Baumeisterin, aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Sie ist eine der intelligentesten Zwerge, die ich je kennenlernen durfte. Ist aber ein Freigeist. Mit Autoritäten hat sie es gar und dickköpfig ist sie. Trotzdem bildet sie sich nichts auf ihren vielen Talente ein, was sie ehrt. Was mich immer wahnsinnig auf der Reise gemacht hat, ist allerdings, dass sie ständig mit den Fingern schnippt, wenn ihr langweilig war.
Melbil Kubukzursul ist der Jäger der Gruppe und will immer was zu tun haben. Freie Zeit sieht er als Verschwendung von Leben an und behandelt auch so die andere. Hilft man ihm, so bekommt man nur selten ein Danke zurück, dafür muss man ihn schon lange bitten, damit er einem einmal hilft. Und wenn man einmal seine Sachen während der Reise gesehen hat. Der Höllenfürst des Chaos ist wohl als kleiner Zwerg in ihn gefahren. Ein Elend! Aber nun gut. In der Gruppe ist er dann doch auszuhalten.
Köchin und Metzgerin. Ja, dies ist Mestthos Risenlocun für uns. Sie konnte es gar nicht erwarten endlich hier anzukommen, um wieder Gänge in den Berg zu treiben. Sie möchte ihre Metzgerei am liebsten Untertage habe. Der Natur kann sie nichts abgewinnen. Dafür möchte sie sich Tag für Tag verbessern. Das merkt man! Ihr Essen wurde immer besser. Dabei muss sie ihre Schüchternheit noch überwinden. Aber das wird noch werden.
Plumphelme werden wir brauchen und Zefon Thocitzuglar wird sie anbauen. Ein alter Bauer und eher ein Eisblock an Emotionen. Mit ihm konnte keiner so recht warm werden, aber es gibt auch nicht unbedingt etwas Schlechtes über ihn zu sagen. Ich bin mal gespannt, wie er sich hier in der Hitze schlagen wird.
Dies sind also wir, die „Gefährten der Balliste“, die diesen Urwald urbar machen werden.
Möge Enshal meinen Verstand schärfen und unser Vieh schützen!
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(nach dem heiligen Buch der Kobalt Kummet)
5985
Ecamo war die Vernunft, Liceva war die Leidenschaft. In einer Zeit vor den Zeiten fanden sich Ecamo und Liceva im Nichts, nachdem sie unendliche Äonen durch dieses in Einsamkeit gewandelt waren. Ecamo erkannte gleich, dass es unklug wäre, weiterhin alleine zu bleiben, denn von einer anderen könnte er sicherlich einiges lernen. Liceva hingegen betrachtete Ecamo und sah, dass er schön war und sie verliebte sich in ihn. Von nun an durchschritten Ecamo und Liceva gemeinsam das nichts und füllten es gemeinsam aus mit jedem Schritt, den sie in ihm taten. Hierdurch erschufen sie die Ozeane und Meere, die Täler und Auen, die Berge und Hügel, die Wüsten und Sümpfe, die Wälder und die Wiesen. So verdrängten sie beide das Nichts und die Welt war ihr Garten.
Doch lag die Welt noch im Dunkeln. Damit der Tag Einzug erhalten konnte setzte Ecamo Liceva die Sonne an das Firmament. Diese wollte allerdings nie untergehen und so beschien die Sonne mehrere Äonen die Oberfläche der Welt. Doch so wurde der Boden heiß und alle Bäume verdorrten und die Wässer wichen aus den Meeren, Seen und Flüssen. Also beschied Ecamo Liceva, dass ein Wächter während über die Sonne schauen sollte und bei geeigneter Zeit ihr vermittle, dass sie hinter den Horizont zu gehen habe. Dieser Wächter wurde aus den Strahlen der Sonne selbst von Ecamo Liceva gewebt, sodass er die Natur der Sonne möglichst gut verstehen konnte. Geschaffen wurde als der Tag und sein Name war Rimtar Fackelrufer, der Schlüssel des Funken.
Die Erschaffung der Tiere und die Hervorbringung des Enshal
Nachdem die Welt so perfekt war, wie sie es wünschten, übermannte sie eine große Müdigkeit und sie legten sich schlafen. Aus diesem Schlaf erwachte Ecamo Liceva bis heute nicht. Doch träumten nun Ecamo Liceva und träumten von den Tieren auf dem Lande, von den Vögeln in der Luft und den Fischen in den Meeren. Und schon war die gesamte Welt mit allem möglichen Getier bevölkert. Dieser Traum erfreute Ecamo Liceva so sehr, dass ihre überwältigte Vernunft und ihre leidenschaftliche Liebe zu dem Getier verband und Enshal in einer großen Feuersäule erschuf, obwohl er selber nur die Größe eines Wichtelmännchen hatte. Diese war auf der gesamten Welt zu sehen. Unter der Säule wuchs die erste feuerrote Tulpe, weswegen Enshal oft der Kern der Tulpen genannt wird. Enshal Gletschergerücht nun trug die unendliche Liebe zu den Tieren in sich, aber doch verband er auch Leidenschaft und Vernunft in einem so hohem Maße wie kein anderes Wesen vor ihm und nach ihm in sich, den durch diese Zwei ist er geboren worden. Diese beiden Wesen bedingten es nun, dass neben Tieren nur die List und Gaunerei Enshal Freude machen konnte.
Der Vater Stettad und die Erschaffung der Zwerge
Ecamo Liceva liebten die Berge, ihre Höhen, ihr Tiefen und jedes glänzende Gestein, dass ihren Füßen und Fingern bei der Erschaffung der Welt entsprungen ward. Doch gab es noch keine Wesen, die die Berge und Hügelketten ebenso liebten wie Ecamo Liceva. Das machte Ecamo Liceva traurig. So schuf Ecamo Liceva einen Herrscher über alle Berge und über alle Höhlen tief unter jeder Erde. Stettad war sein Name und mächtig war sein Arm. Sein Verstand konnte durch einzelne Höhle unter den Bergen finden und er konnte jedes Flöz oder jeden Edelstein auch durch Massen an niederem Gestein sehen. Stettad erbaute seine Heimstatt auf und in dem mächtigsten und höchsten Berg der Welt, dessen Name heute unbekannt ist. In seinem Inneren gibt es alle Mineralien und ein Bergmann muss nur ein paar Schläge gegen seine Hänge wagen, schon sprudeln Edelsteine zu seinen Füßen herab. Diesen Reichtum wollte Stettad teilen, so nahm er sich das rohe Eisen aus den Minen und warf es in seine liebste Esse. Aus dem noch rot-glühendem Eisen formte er alsbald die ersten beiden seiner Kinder nach seinem Antlitze. So kamen die Zwerge als erste aller der denkenden Rassen in die Welt.
Stettad sagte seinen Kindern dann alsbald: „Ihr seid die Herrscher über alle Mineralien, über alles Glitzernde und Glänzende aus den Erden tief und hoch. Hört mir zu und so lehre ich euch vom Reichtum und überall, wo ihr euch hinwendet, werdet ihr ihn mehren, wenn ihr meine Worte im Geiste haltet. Kein Angst müsst ihr vor engen Gängen haben, denn diese bieten Schutz. Auch die Höhen der Berge meidet nicht und die Schluchten macht euch zu Freunden. Ehrt diese Sachen und ich werde euch als Vater nie verlassen.“
In diesem Geiste vermehrten sich die Zwerge und bevölkerten jeden Berg auf Ecamo Liceva. Sie achteten stets die Worte des Vaters.
Außenposten Thimshurbim “Gefährten der Balliste”
5981
15. Granit – 125. Jahr nach der Gründung Buchglens
Mein Name ist Ingiz Othlestingiz.
Sechs Zwerge haben mich zu diesem Ort begleitet, um an diesem Ort eine neue Vorhut unseres großen Volks zu erschaffen, auf dass die gierigen Goblins aus den Regenwäldern nicht gegen die Heimlande der Kobalt Kummete erfolgreich anrennen können. Das Vertrauen meines Königs ehrt mich und ich plane, es nicht zu enttäuschen. Mein hoher Lehnsherr, König Kivish Trampelnetz, gab mir den Auftrag gar eine Festung in diesen Berg hier zu hauen. Nun, dies wird wahrlich eine hohe Aufgabe werden, die auch mir alles abverlangen wird.
Wie meine Gefährten habe ich mein ganzes Leben der Erfüllung dieser Mission gewidmet. Deswegen tut meine Vergangenheit nichts mehr zur Sache und ich bat auch den Vorsteher meiner Heimatfeste, alle Annalen über mich zu beseitigen. Sehr erfreut war ich, als meine Gefährten es mir gleichtaten.
Offiziell werden wir von Kivish Trampelnetz und all seinen adligen die „Glühenden Minen“ genannt. Eine hohe Ehre, dass wir offiziell eine eigene Gruppe des Kobalt Kummet gründen durften. Lieber habe ich den Namen, den wir und selber gaben. Während des letzten Gelages, bevor wir die Feste Bomrekkubuk in Richtung Südosten verließen, schworen wir auf meine Alte Armbrust, dass wir die Mission niemals verlassen und jeder das Leben für den anderen geben würde. „Gefährten der Balliste“ nannten wir uns fürderhin. Aber Glühende Minen können uns halt die Fremden nennen. Mir soll’s gleich sein.
So zogen wir also mit allerlei Getier, Gebrautem und Gebranntem und Baumaterial aus Bomrekkubuk los gen des Geehrten Urwalds. Dieses Fleckchen Erde hat wohl seinen Namen von den Menschen erhalten, die ganz in der Nähe ihr Reich der Schwämme gegründet haben. Bei Enshal! Man nennt doch kein Reich nach seinem beliebtestem Handelsgut!
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Rote Orte im Norden: Zwerge - Kobalt Kummet; Grüne: Goblins; Blau: Menschen; Süden: Andere Zwerge
Nach Südwesten ging es also. Die Städte der Menschen des Reichs der Schwämme ließen wir ab links liegen. Von diesen habt das Kobalt Kummet nichts zu befürchten. Eher diese unnatürlichen grünen Viecher aus den Niederhöllen machen Kivish sorgen. Ihr Stamm nennt sich „Das Streitende Gift“. Passender Name für so ein elendes Goblinvolk. Denen werden wir schon lehren, wozu Stettads Kinder fähig sind. Auf jeden Fall zu mehr als die weiter im Süden wohnenden „Lanzenreiter der Unschuld“. Zwerge zwar, aber nur dem Aussehen nach! Sie können kein Gelage durchhalten und benutzen eine Plumphelmernte wohl wirklich nur zum Essen. Lächerlich!
Nun, wenn Sie die Goblins nicht aus dem Geehrten Urwald treiben wollen, ich und meine Gefährten der Balliste machen das gerne!
Nun werde ich also auch von diesen berichten.
Genauso wie ich liebt Meng Nosimrith die Arbeit mit Schlägel und Eisen. Genau wie ich holt er am liebsten die Metalle und die Edelsteine aus dem Berg. Mit ihm zusammen werde ich die Grundlage unserer Festung Tag für Tag legen und die Schächte in den Berg treiben. Meng ist ein fröhlicher Zeitgenosse, der immer andere Leute um sich herum haben muss. Wirklich, einer der umgänglichsten Zwerge, die ich jemals kennen lernen durfte. Es ist ihm auch egal, wen oder was du anbetest. Eigentlich sind ihm alle Traditionen egal.
Edem Kodkib hingegen ist eine komische Zeitgenossin. Etwa dreizig Jahre älter als ich, schwingt sie dennoch die Axt wie keine Andere und wird uns immer mit geschlagenem Holz versorgen. Man darf ihr nur nicht falsch kommen, dann bekommt man schneller eine gelangt, als einem lieb ist. Wo Meng immer positiv ist, so sieht Edem oft nur das Schlechteste. Trotzdem oder gerade deswegen eine der größten Liebhaberinnen der schönen Künste, die ich kenne. Hätte auch nicht gedacht, dass sie Krieg für das Mittel hält, um das Kobalt Kummet stets erfolgreich zu halten. Der lange Frieden schmeckt ihr gar nicht. Komisch allerdings, dass Sie den Krieg liebt, aber die Krieger hasst! Jeder, der auch nur ein wenig mehr als üblich mit Waffen trainiert, wird von ihr verachtet. Wie geht das zusammen?
Ustuth Solonnokzam ist unsere Gelehrte. Gut, zur Zeit wohl noch unsere Baumeisterin, aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Sie ist eine der intelligentesten Zwerge, die ich je kennenlernen durfte. Ist aber ein Freigeist. Mit Autoritäten hat sie es gar und dickköpfig ist sie. Trotzdem bildet sie sich nichts auf ihren vielen Talente ein, was sie ehrt. Was mich immer wahnsinnig auf der Reise gemacht hat, ist allerdings, dass sie ständig mit den Fingern schnippt, wenn ihr langweilig war.
Melbil Kubukzursul ist der Jäger der Gruppe und will immer was zu tun haben. Freie Zeit sieht er als Verschwendung von Leben an und behandelt auch so die andere. Hilft man ihm, so bekommt man nur selten ein Danke zurück, dafür muss man ihn schon lange bitten, damit er einem einmal hilft. Und wenn man einmal seine Sachen während der Reise gesehen hat. Der Höllenfürst des Chaos ist wohl als kleiner Zwerg in ihn gefahren. Ein Elend! Aber nun gut. In der Gruppe ist er dann doch auszuhalten.
Köchin und Metzgerin. Ja, dies ist Mestthos Risenlocun für uns. Sie konnte es gar nicht erwarten endlich hier anzukommen, um wieder Gänge in den Berg zu treiben. Sie möchte ihre Metzgerei am liebsten Untertage habe. Der Natur kann sie nichts abgewinnen. Dafür möchte sie sich Tag für Tag verbessern. Das merkt man! Ihr Essen wurde immer besser. Dabei muss sie ihre Schüchternheit noch überwinden. Aber das wird noch werden.
Plumphelme werden wir brauchen und Zefon Thocitzuglar wird sie anbauen. Ein alter Bauer und eher ein Eisblock an Emotionen. Mit ihm konnte keiner so recht warm werden, aber es gibt auch nicht unbedingt etwas Schlechtes über ihn zu sagen. Ich bin mal gespannt, wie er sich hier in der Hitze schlagen wird.
Dies sind also wir, die „Gefährten der Balliste“, die diesen Urwald urbar machen werden.
Möge Enshal meinen Verstand schärfen und unser Vieh schützen!
5983
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