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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Eroberung des Nordens - Ein "Crown of the North" AAR



Carl the Great
06.08.03, 14:27
Ich möchte hier mal einen kleinen Anfang für die kommenden Crown of the North AARs machen. Fragen zum Spiel, Kommentare sind natürlich gerne gesehen, werde versuchen die zu beantworten. (Hoffentlich) Viel Spaß beim Lesen. :)


König Erik Menved

Historischer Hintergrund:
Erik Klipping beherrschte Dänemark im Konflikt mit dem Adel bis 1286, als er vom dänischen Marschall Stig Andersson ermordet wurde. Königin Agnes, Eriks Gattin, war gezwungen, große Gebiete Süd-Daänemarks an mächtige Adlige abzutreten, um die Königsherrschaft ihres kleinen Sohnes, Erik Menved, zu sichern.

Spieleinstellungen:
Schwierigkeit: normal
KI-Aggressivität: normal


Die ersten Jahre

Im Jahre des Herrn 1275 übernahm Königin Agnes die Regentschaft für ihren jungen Sohn, König Erik Menved. Sie herrschte nur noch über die Provinz Sjaelland mit der Hauptstadt Roskilde.
Ihr Hof war einer der prächtigsten des Nordens (Level 10), der Hafen war gut ausgebaut (Level 7), die Stadtmauern und das Ausbildungslager waren in einem guten zustand (Level 5). Das Farmland und die Kirche sollten in nächster Zeit ausgebaut werden (Level 3). Desweiteren plante Agnes, eine Burg und einen Marktplatz zu bauen.
Alle Volksteile (Adel, Klerus, Bürger, Bauern) Sjaellands standen ihrer Herrschaft mehr oder weniger gleichgültig gegenüber.
Ihr Heer bestand aus 1000 Fußsoldaten, 100 Landsknechten und 100 berittenen Junkern. Vor der Küste lagen 6 Koggen vor Anker. Bakd sollte dieses Heer zum Einsatz kommen. Agnes hatte vor, den abtrünnigen Adligen, die ihr und ihrem jungen Sohn Leid angedroht hatten, zu zeigen, wer Herr in Dänemark war.
Ihr erstes Ziel war Jylland, das über eine schöne Kirche, gutes Farmland und die mittelgroße Stadt Aarhus verfügte. Mit Fyn wollte und konnte sich Agnes noch nicht anlegen, die Stadtmauern dort waren ihr zu stark. Stattdessen versuchte sie im Januar, ihre Nichte königlichen Bluts mit dem Sohn des dortigen Adligen zu vermählen. Doch dieser wagte es, abzulehnen.
Am 9. Januar erklärte sie Jylland den Krieg. Am 15. Januar landete ihr gesamtes Heer in Jylland und begann mit der Belagerung von Aarhus. Der Ausfall des Herzogs mit 30 Landsknechten am 2. Juni wurde mit Leichtigkeit zurückgeschlagen.
Der Edelmann Henrik von Falkenhagen, der jahrelang am Hofe gelebt und gelernt hatte, wurde vom kleinen Erik auf Anraten seiner Mutter im Juni zum Ritter geschlagen und mit einem kleinen Stück Land belehnt, welches sich in Jylland befand. Agnes wusste genau, wie sie diesen jungen Mann zu großen Taten anspornen konnte. Er verstand den Wink und begab sich sofort zur Belagerung von Aarhus, die sich langsam dem Ende zuneigte.
Am 16. August stürmten Agnes' Truppen Aarhus und Henrik von Falkenhagen erschlug den abtrünnigen Adligen im Zweikampf. Agnes belohnte ihren treuen und bislang einzigen Ritter mit ganz Jylland als Lehen. Nur 7 Fußsoldaten waren bei der Belagerung ums Leben gekommen.
Im November erhob Agnes eine Steuer vom niederen Adel in Jylland dafür, dass sie deren Lehen nicht angetastet hatte. Der Adel murrte, doch er muckte nicht.
Als das Jahr 1275 zuende ging, blickte Agnes voller Zufriedenheit auf das von ihr geleistete. Die Burg in Sjaelland hatte bereits beachtliche Ausmaße erreicht (Level 3), auch der Marktplatz war gebaut und erweiter worden, sie hatte einen treuen Ritter gewonnen und einen der abtrünnigen Adligen zur Rechenschaft gezogen.

Das Jahr 1276 begann für Königin Agnes im Februar. Da erreichte sie ein Bote des Herzogs Erik von Schweden. Dieser überreichte ihr ein Schreiben des Herzogs. Es enthielt eine Kriegserklärung. Agnes wusste nicht so recht, was dies bedeuten sollte, konnte Herzog Erik doch nicht unbedingt als ihr Nachbar bezeichnet werden. Dennoch entschloss sie sich, die Initiative zu ergreifen und ihren Machtbereich nach Skane auszubreiten. Sie erklärte dem Freiherrn von Skane den krieg und schickte umgehend ihr gesamtes Heer unter der Leitung Henriks von Falkenhagen über den Öresund.
In einer zwei Tage dauernden Schlacht besiegte er die 500 Fußsoldaten des Freiherrn mit geringen eigenen Verlusten und begann die Belagerung Lunds am 20. März.
Am 12. Mai erschien ein Feuerschweif am Himmel, den manch einfach Volk als böses Omen sah. Auch Agnes sorgte sich vor der Zukunft, doch Henrik sah den Schweif als Zeichen seines Sieges.
Im August 1276 rief der Papst zum Kreuzzug auf. Agnes war von der Idee begeistert, vermochte jedoch nicht, eine eigene Armee zu schicken. Stattdessen schickte sie ihren gesamten Staatsschatz zur Unterstützung auch wenn ihr Zählmeister darüber fast den Verstand verlor. 250.000 Goldmünzen musste er dem Papst senden und verbrachte die nächsten Monate damit, dem Geld nachzuweinen.
Am 20. Oktober wurde die Belagerung Skanes durch Henrik von Falkenhagen erfolgreich beendet. Nun war Herzog Erik ganz nah, doch Agnes hatte nicht vor, ihn anzugreifen. Sie wollte sich zunächst an den kleinen Adligen mästen. So erklärte sie noch im Oktober Blekinge den Krieg und schickte Henrik von Falkenhagen mit seinem Heer.

Im Jahr 1277 dauerte die Belagerung Blekinges weiter an. Im März wurde die Burg in Sjaelland stark vergrößert, im April folgte die Burg in Jylland.
Agnes würde sich in diesem Jahr verstärkt um die Wirtschaft kümmern, so ihr Plan. Zu diesem zweck erweiterte sie die Marktrechte in all ihren Provinzen. Dies würde ihr auch die Möglichkeit geben, bessere Söldner anzuwerben.
Im April führte sie das neue Ackersystem "solskifte" in Jylland ein, dessen große Verfechter der Adel und der Klerus waren. Die Bauern hingegen waren unzufrieden mit diesem Schritt.
Im Verlauf des Jahres hob Agnes neue Truppen aus. Zum ersten Mal konnte sie Armbrustschützen in ihr Reich locken, die schon bald dem Feind ihre tödliche Waffe vorführen sollten.

Das Jahr 1278 begann mit dem Fall Blekinges. Henrik von Falkenhagen war wiederum siegreich geblieben. Zur Feier dieses großen Sieges und um Gott zu danken, sandte Agnes am 17. Januar Mönche aus, um Relikte für die Kirchen des Reiches zu erstehen. Dies erfreute den Klerus und auch die Bürger.
Das weitere Jahr verlief bis zum Oktober äußerst rhig. Die vorhandenen Provinzen wurden ausgebaut und neue Truppen angeworben und ausgehoben. Doch im Oktober verließ plötzlich der Bruder von Königin Agnes, Leif, das Land und lief zu Herzog Erik über. Ein schwerer Schlag für die Königin und das Land. Die Königin verfiel in düsteres Schweigen. Im Dezember endlich ergriff Erik Menved, der junge König, die Regentschaft. Er war nun gerade 16 Jahre alt, hatte jedoch in den letzten Jahren viel von seiner Mutter gelernt. So rief er seinen alten Jugendfreund Henrik von Falkenhagen zu sich und machte sich dessen Treue gewiss.
Eine der ersten Handlungen des jungen Königs war die Reform der Meisterprüfungen in den Handwerksgilden. Fortan entschied ein Vertrauter des Königs darüber, wer zur Meisterprüfung zugelassen wurde. Die Bürger tobten, doch die Bauern, welche zuvor unzufrieden mit der Herrschaft gewesen waren, erfreute der Entschluss, da sie nun eine Chance sahen auch in der Stadt Erfolg zu haben. Bei den Bürgern war König Erik nun jedoch verhasst und in einigen Schenken wurde offen über Aufstände diskutiert.

Im Jahr 1279 übernahm König Erik die Initiative im nunmehr seit drei Jahren ruhenden Krieg mit Herzog Erik. Er schickte eine gewaltige Armee aus über 1100 Fußsoldaten, 200 Landsknechten, 150 berittenen Junkern und 50 Armbrustschützen unter dem Kommando von Henrik von Falkenhagen nach Finnveden. Er traf dort auf Herzog Eriks Hauptmacht bestehend aus 500 Fußsoldaten, 100 Landsknechten und 4 Rittern mit Gefolge. Über eine Woche bekämpften sich die beiden Heere mit wechselndem Schlachtenglück. Am Ende behielt König Erik die Überhand - doch zu welchem Preis? Henrik von Falkenhagen war gefallen, dazu 600 Fußsoldaten, 100 Landsknechte, 100 berittene Junker und alle 50 Armbrustschützen. Der Feind war komplett vernichtet worden. Insgesamt blieben ungefähr 1500 Mann auf dem Felde.
Im März wurde in Jylland ein Konzil abgehalten. König Erik zeigte sein diplomatisches Geschick, indem er die Bischöfe dazu brachte, das zu entscheiden, was er wollte, ohne dass sie es bemerkten. Sein Ansehen beim Klerus stieg sogar.
Während die Belagerung Finnvedens andauerte, baute König Erik weiter seine Ländereien aus und hob neue Truppen aus, um die Verluste der gewaltigen Schlacht gegen Herzog Erik auszugleichen. 2 Junker, die sich in den Schlachten besonders verdient gemacht hatten, schlug er zu Rittern und belehnte sie mit weitreichenden Ländereien. Einem von beiden, Kunibert von Antinicio, übertrug er den Oberbefehl über sein Heer.
Am 19. Oktober wurde die Belagerung Finnvedens erfolgreich beendet, ohne dass Herzog Erik ernsthafte Versuche unternommen hatte, die belagerte Stadt zu entsetzen. Einige Landsknechte hatte er geschickt, doch König Erik nahm an, dass Herzog Erik in Wahrheit gar nicht mehr vollbringen konnte. Er musste nun die Initiative behalten und Herzog Erik ein für alle mal den garaus machen.
Königin Agnes hatte sich derweil wieder erholt und stand ihrem Sohn mit Rat zur Seite, wenn er auch so manches mal nicht auf sie hörte und sie durch seinen Tatendrang überraschte.
Nur eine Woche nach der Eroberung Finnvedens fiel Kunibert mit dem Heer in der nächsten Provinz Herzog Eriks, Västergötland, ein und begann nach kurzem Kampf gegen einen kleinen Trupp Landsknechte mit der Belagerung der Stadt Lödöse.
Im November erreichte König Erik eine Gesandtschaft des Deutschen Ordens, die um Hilfe im Kampf gegen Novgorod bat. Wie ihm seine Mutter erklärte, wollten die Ordensritter keine militärische Hilfe, dafür seien sie viel zu mächtig. Vielmehr sei dies ein Test, um die Gesinnung Eriks zu erfahren. Erik verstand, gab der Gesandtschaft ein Geschenk von 30.000 Goldmünzen und diese verließ zufrieden den Hof in Roskilde.

1280 schien es so, als habe König Erik zunächst genug von seinem eigenen Reformeifer. Er verwarf den Vorschlag einiger Adliger, das Marinesystem dahingehend zu ändern, Steuern für den Schiffsbau zu erheben und somit bessere Schiffe bauen zu können, anstatt wie bisher die Bauern und Adligen Schiffe stellen zu lassen. Der Großteil des Adels und die Bauern waren über diese Entscheidung glücklich.
Am 29. April eroberte Kunibert Lödöse und damit die Provinz Västergötland. Ohne seinen Truppen eine Verschnaufpause zu gönnen, brach er sofort auf, um die letzte Provinz Herzog Eriks, Dal, zu erobern. Dorthin musste sich Herzog Erik geflüchtet haben, denn in Lödöse war er nicht zu finden gewesen. Völlig schutzlos lag Dal da und am 8. Mai begann Kunibert die Belagerung.
Völlig überraschend exkommunizierte Papst Nikolaus III. König Erik am 17. August. Hatte Herzog Erik solchen Einfluss im Vatikan oder war der Papst einer Einflüsterung erlegen? König Erik hatte in seinem Reich die absolute Unterstützung des Klerus und hatte sich auch sonst nichts zu schluden kommen lassen. Wie auch immer, er konnte durch die Zahlung von 50.000 Goldmünzen an den Papst die Exkommunikation rückgängig machen. Eine Pilgerreise nach Rom wäre zu gefährlich gewesen, auch wenn dies der Klerus gerne gesehen hätte.

Anfang des Jahres 1281 war es endlich soweit: Dal fiel Kunibert von Antinicio in die Hände und mit Dal auch Herzog Erik. Sein Kopf erreichte König Erik kurze Zeit später. Gerüchte hielten sich in der Folgezeit hartnäckig, dass der Sohn Herzog Eriks nach Frankreich geflüchtet sei. Doch niemand vermochte zu sagen, welchen Namen dieser Sohn gehabt haben sollte und so schenkte König Erik den Gerüchten keine Beachtung.
Seit Jahren hatte er tief in seinem Inneren seine Rachegelüste verborgen, doch nun war er seinem Ziel ganz nah und berichtete seiner Mutter. Stig Andersson, der Marschall und Mörder seines Vaters, war nach dieser schrecklichen Taten an die Südküste Norwegens geflüchtet und hatte sich selbst zum König ernannt. Inzwischen war sein Reich auf eine beachtliche Größe gewachsen und mit der Eroberung Dals, hatte König Eriks Land eine Grenze zu Stig Andersson...

http://www.historymaster.de/downloads/erik1281.JPG
König Eriks Reich nach der Eroberung Dals 1281

von Holstein
06.08.03, 15:16
Wird es König Erik gelingen Stig Anderson, den Mörder seines Vaters der gerechten Strafe zuzuführen ?
Wird der geflohene Sohn des gerichteten Herzogs aus seinem Exil zurückkehren ?
Was führt der Deutsche Orden im Schilde und welche Teufelei (:D ) wird sich Rom als nächstes ausdenken ?

Ein wirklich spannender AAR, Herr !

Aber sagt, ist CotN anspruchvoller und interessante als EU ?

von Holstein

Carl the Great
06.08.03, 18:46
Habt Dank.
Ob es spannender und anspruchsvoller ist, ist schwer zu sagen. Es ist einfach ein neues Spielgefühl. Zum einen natürlich die andere Karte. Dann der Wettstreit der 6 "Großmächte", wobei die kleinen Staaten alle eigene Wappen besitzen, jedoch wahrscheinlich nicht fähig sind, andere Provinzen zu erobern, habe dies zumindest noch nicht erlebt.
Neue Features sind die 7 verschiedenen Gebäude in jeder Provinz, plus eventuell ein Hafen. Die Diplomatie ist theoretisch die gleiche, nur habe ich sie bisher außer beim Heiratsversuch keinmal angewandt. Diplomaten gibt es sowieso nicht.
Es gibt keinen Jahreszeitenwechsel, was das Spiel doch etwas leichter macht, ebenso fehlt die Maximal-Unterstützung eines Heeres in jeder Provinz.
Die Events sind sehr interessant und mittelalterlich, beziehen sich aber hauptsächlich auf ein weiteres neues Feature: Die Treue der einzelnen Volksschichten. Diese kann man auch durch bestimmte Ausgaben in den Gebäuden beeinflussen. Ich denke, das werde ich schon bald tun, um das Gewitter bei den Bürgern zu beenden.

Der Zarewitsch
06.08.03, 18:53
Tolle Sache mit dem AAR,Sir!

Da wird der Carl nicht doch noch den Pour le Mérite bekommen...:D (Zeit wird`s!)

Wie läuft das mit dem Handel ab?

Kommt man mit dem Geld aus oder muß man knausern?

Bleiben Söldner nach einmal vorgenommener Anheuerung bei einem oder muß man regelmäßig blechen,damit sie nicht "kündigen"?

Carl the Great
06.08.03, 18:58
Originally posted by Der Zarewitsch
Da wird der Carl nicht doch noch den Pour le Mérite bekommen...:D (Zeit wird`s!)

Da habt ihr wohl recht, aber ich bin halt zu faul und unbeständig... :rolleyes:

Handel in dem Sinne gibt es nicht. Handelseinnahmen erhöht man, indem man den Marktplatz ausbaut, d.h. seine Rechte erweitert.
Bei mir langts im Moment dicke mit dem Geld (s. Screenshot). Ich könnte wohl noch etliche Einheiten ausheben.
Die Söldner bleiben nach einmaliger Anheuerung da, man muss sie nicht weiter bezahlen. Zumindest habe ich davon bislang nichts bemerkt.

Der Zarewitsch
06.08.03, 19:02
Konntet Ihr schon Schwachstellen im Spiel ausfindig machen bzw. würdet Ihr was anders machen als die Entwickler?

Stauffenberg
06.08.03, 19:12
Originally posted by Der Zarewitsch
Tolle Sache mit dem AAR,Sir!

Da wird der Carl nicht doch noch den Pour le Mérite bekommen...:D (Zeit wird`s!) Mein Zar, müsste für dieses neue Spiel nicht ein Neuer Orden gestiftet werden? Eine Art Knäckebrot-Medaille?

Werter Admin:

Bitte unterlasst es fürderhin, spannende AARs zu Paradox-Spielen zu verfassen, welche ich nicht besitze. Das ist unverhältnismäßig grausam, das habe ich nicht verdient!:eek: :D ;)

Carl the Great
06.08.03, 23:02
Der Ausbau der Macht

Im Februar 1281 setzte König Erik zunächst seinen Eroberungszug in Södra Halland fort. Kunibert zog mit der gesamten Streitmacht gegen die 100 Fußsoldaten und 90 Landsknechte, besiegte sie ohne Probleme und begann mit der Belagerung.
König Erik kümmerte sich derweil um die Bürger, gab ihnen Handelsvorteile und sorgte so dafür, dass sie nicht mehr ganz so unzufrieden mit ihm waren.
Im November verließ ein weiteres Familienmitglied die Familie: Eriks Bruder Ragnar begab sich auf eine große Seereise, da er nicht mehr seinem Bruder dienen wollte. Eriks Mutter war abermals tief bestürzt.

Mit der Bestätigung und Ausweitung der Rechte des Adels begann das Jahr 1282. Der Adel musste weiterhin keine Steuern zahlen und hatte die Rechtshoheit über seine Lehen, musste jedoch dem König Heerfolge leisten. Dies nutzte König Erik um 4 Ritter mitsamt Gefolge zum Heerdienst zu rufen.
Im Februar starb Königin Agnes und König Erik verordnete einen Monat Trauer, während seine Mannen weiter in Södra Halland kämpften. Den König sah man in diesem Monat kein Mal außerhalb seiner Burg... So hatte sich der Feuerschweif am Horizont doch als böses Vorzeichen herausgestellt; Henrik von Falkenhagen war eines leidvollen Todes gestorben, Agnes hatte viel Unheil erlebt, bevor sie an ihrer Trauer zerbrochen war.
Am 9. März plünderten Söldner Teile von Aarhus. Der König, über dem noch immer die dunklen Wolken des Todes seiner Mutter hingen, zeigte keine Gnade. Er ließ die Schuldigen zusammentreiben und jedem einzelnen die Schwerthand abhacken, wie es einem Dieb gebührte. Danach ließ er innerhalb von 5 Tagen jeden hinrichten. Die Bürger liebten ihren König dafür...
Im September brach eine Blutfehde zwischen zwei Familien aus - Erik zwang sie, die Fehde zu beenden, wofür er im Ansehen des Klerus stieg.

1283 erreichte ein junger Mann den Hof König Eriks und behauptete, er sei der wahre König Schwedens. Auch dieser junge Mann hieß Erik und war der Sohn des alten Königs Valdemars. Valdemar war der Bruder des Magnus Ladulas gewesen, der ihn 1275 mitsamt seinem Sohn einsperrte und sich selbst zum König machte. Seine drei Söhne, König Birgler, Herzog Valdemar und der bedauerlicherweise verstorbene Herzog Erik, hatten sich nach seinem Tod um die Herrschaft über Schweden gestritten.
König Erik entschloss sich, die Legitimität von Eriks Anspruch anzuerkennen. Dadurch verschlechterten sich natürlich seine Beziehungen zu den drei vorgenannten. Für ihn war es ein rein formaler Akt. Kaum hatte er den Anspruch Eriks des Unwürdigen, wie er ihn fortan nannte bestätigt, ließ er ihn bereits in den Kerker werfen. "Es gibt nur einen Erik und das bin ich. Ich werde der König Schwedens, Norwegens und natürlich Dänemarks sein."
Dies bedeutete eine Wende in Eriks Selbstverständnis. Er hatte nun als erklärtes Ziel die Vereinigung des gesamten Nordens unter seiner Führung - neben der Rache an Stig Magnussen natürlich.
Am 19. Januar schlug er Otto Babbe zum Ritter und schickte ihn zu Kunibert nach Södra Halland.
Im April kam dem König zu Ohren, dass seine Landvogte viel zu hohe Steuern erhoben, was zu Unruhen unter den Bauern führte. Der König zeigte sich kompromisslos wie immer und setzte neue Vögte ein. Das Volk war es zufrieden.
Am 28. Juni beendete Kunibert von Antinicio die Belagerung Södra Hallands erfolgreich. Ohne Zeit zu verlieren, erklärte König Erik zugleich Södra Halland und Viken den Krieg und schickte Kunibert mit der einen Hälfte des Heeres nach Viken und Otto Babbe mit der anderen nach Södra Halland.

Im Oktober 1284 belehnte König Erik einige seiner Getreuen in Jylland mit größeren Ländereien.

Am 5. Mai 1285 erklärte Herzog Valdemar und mit ihm Novgorod dem Königreich Dänemark den Krieg. Hatte Novgorod immer noch die Geldzahlung an den Deutschen Orden im Hinterkopf? Wenn ja, dann war dies ein sehr nachtragendes Völkchen, dachte sich König Erik. Vielleicht hatte der Deutsche Orden jedoch ein ebenso gutes Gedächtnis und so schickte er einen Gesandten zu den Deutschrittern, um sie als Verbündete zu gewinnen.
Der Gesandte führte 100.000 Goldstücke mit sich. Zunächst gab er den Rittern 50.000 und ersuchte sie um ein Bündnis an. Als diese ablehnten, ließ er die zweite Kiste mit 50.000 Goldmünzen bringen und erbat erneut eine Allianz. Doch auch dieses Mal lehnten die Ritter bedauernd ab: Sie hätten zu viel mit den Pruzzen zu tun. Der Gesandte kehrte also unverrichteter Dinge nach Roskilde zurück und berichtete König Erik. Dieser war zunächst empört, beruhigte sich nach einem Blick in die königlichen Schatzkammern aber wieder und freute sich, einen Freund im Deutschen Orden gewonnen zu haben.
Im Juni wurde in Blekinge Falschgeld entdeckt. König Erik ließ die Schuldigen suchen und hinrichten, da Falschgeöd nicht nur seine Authorität untergrub sondern auch eine Gefahr für die Wirtschaft war. Die Bürger gaben dem König recht, der Klerus hätte eine mildere Vorgehensweise lieber gesehen.
Doch von Milde hielt Erik nicht. Er war gerecht, aber er war vor allem hart - und er WAR das Recht. Aber er war auch aufgeschlossen gegenüber neuen Ideen und abenteuerlustig. Im August fiel ihm eine Karte Vinlands -des lange vergessenene Vinlands!- in die Hände. Sofort rüstete er eine Expedition aus und sandte sie in Richtung westen. Adel, Klerus und die Bürger sahen dies äußerst kritisch, doch Erik kümmerte sich nicht darum.
Jedoch als der Adel zu murren begann, belehnte er wieder einige von ihnen mit neuem Land, was die kritischen Stimmen verstummen ließ.

1286 war ein großes Jahr für König Erik. Am 6. März fiel endlich Södra Halland nach fast dreijähriger Belagerung durch das Heer Otto Babbes, das fortwährend durch Einheiten verstärkt worden war.
Im Mai bewies König Erik sein ökonomisches Geschick, als er mit Hilfe einiger Händler ein großes Geschäft mit der Hanse abschloss. Er teilte den Gewinn mit den glücklichen Händlern.
Am 29. Juni beendete auch Kunibert von Antinicio die Belagerung Vikens nach über drei Jahren.
König Eriks Reich war nun auf 10 Provinzen angewachsen und er hielt sich bereits fast stark genug, gegen den Mörder seines vaters vorzugehen.

http://www.historymaster.de/downloads/erik1286.JPG

Carl the Great
06.08.03, 23:05
Zur Mini-Karten-Erklärung:

Lila = König Harkon von Norwegen
Grün = Stig Andersson
Weiß = Herzog Valdemar
Gelb = König Birgler von Schweden
Rot = König Erik Menved von Dänemark

AG_Wittmann
06.08.03, 23:15
Sieht aus wie "Die Völker".

Oliver Guinnes
07.08.03, 09:22
Sehr schön werter Carl. Ihr macht Uns fas Lust Uns das Spiel zuzulegen.

:drink: