Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Preis ist heiss - Globalisierung und der Consumer
Warsteiner
26.11.15, 22:27
ja, Ihr bekommt sofort nach dem Kauf einen Beleg den ihr ausdrucken könnt. Auch via E-Mail solltet ihr zusätzlich eine Kaufbestätigung bekommen..
Ja eine Steam(Ab)rechnung direkt aus Luxemburg :rolleyes: Da ärgere ich mich jedes mal drüber.
Es ist sowas von zum kotzen, dass Nuuvem die Paypal-Überprüfung eingeführt hat...die checken jetzt immer den Paypalaccount, ob er südamerikanisch ist. Dort kostet Horse Lords im Black-Friday-Sale nur 5€. Moment...die Verlobte meines Schwagers ist doch Brasilianerin (fragt nicht), vielleicht...
Das machen die aber scheinbar nur bei ein paar Spielen, wie ich gestern in einem Redditthread gelesen hatte. Cities: Skyline konnte so leider auch nicht in meine Bibliothek überwandern.
Montesquieu
27.11.15, 10:04
Ihr armen, armen nuuvem Nutzer. :ditsch:
Als Medienhure muss ich sagen: Endlich! Gibt halt doch andere Märkte mit anderen Grundvoraussetzung + eine Mischkalkulation der Verkäufe. Dann noch die Währungsschwankungen und du hast einen großen Salat.
Schwager fragt seine Verlobte. Vielleicht kriegen Wir die Keys dann doch noch.^^
Lewis Armistead
27.11.15, 11:06
Wir liebäugeln bei Dampf mit:
Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited für 21,99€ (-60%)
Endless Space: Emperor Edition für 5,99€ (-80%)
Können die Regenten mir mit Meinungen zu den genannten Spielen bei der Entscheidung helfen?
Gfm. Wrangel
27.11.15, 11:12
Als Medienhure muss ich sagen: Endlich!
Der Verbraucher darf halt nicht von der Globalisierung profitieren...
Headhunter
27.11.15, 11:13
Mit Endless Space macht Ihr auf jeden Fall nichts falsch. Nettes Spiel mit dem man sich eine Weile beschäftigen kann, uns hat es allerdings nicht langfristig gepackt.
Montesquieu
27.11.15, 11:30
Der Verbraucher darf halt nicht von der Globalisierung profitieren...
Hat nichts damit zu tun, sondern einfach mit verschiedenen Kostenstrukturen in verschiedenen Märkten.
Beispiel Bücher in Indien:
Bücher in Indien dürfen für Vollfarbetitel, 200 Seiten höchstens umgerechnet 2 € Kosten. Als international agierender Verlag haben wir natürlich ein Interesse daran, dass unsere englischen Bücher auch in Indien verkauft werden.
Gibt dann zwei Varianten:
- Die Bücher werden zum europäisch/amerikanischen Preis verkauft, was bedeutet, dass es sich nur wenige leisten können.
- Die Bücher werden zu indischen Preisen verkauft, vergiften allerdings damit auch die anderen Märkte, da man Printbücher nicht nur an einen Markt binden kann. Gut, man kann sagen: Distributor, verkaufe unsere Bücher nur an indische Kunden, aber den Weg, den die Bücher über Wholesaler etc. durch die Globalisierung gehen, ist halt international. Amazon kauft vom billigsten Anbieter an, das wäre dann ein indischer Grossist.
Ergo das einzige was wir machen können: Keine Bücher in Indien zu indischen Preisen anbieten.
Ersetze Bücher mit Spielen und Indien mit Brasilien und dann hast du die nuveem Situation.
Die Publisher machen ihr Geld mit den europäischen und amerikanischen Verkäufen. Brasilien ist nur ein Zusatzgeschäft, das nur funktioniert, wenn es geschlossen ist. Wenn das groß umgangen wird, gibt es nur eine Möglichkeit: nuveem nicht mehr beliefern, sonst macht man Verlust.
[B@W] Abominus
27.11.15, 12:14
Der Verbraucher darf halt nicht von der Globalisierung profitieren...
Hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Ich halte den Regionalcode für DVDs auch für unsinnig. Aber das sollte man in den politischen Entscheidungsprozess einfließen lassen.
Montesquieu
27.11.15, 12:39
Abominus;1026421']Hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Ich halte den Regionalcode für DVDs auch für unsinnig. Aber das sollte man in den politischen Entscheidungsprozess einfließen lassen.
Wenn es die totale Globalisierung geben soll, dann muss so kalkuliert werden, dass sich ein Produkt mit dem niedrigsten Preis lohnt. Den niedrigsten Preis kann man nur erzielen, wenn man am billigsten produziert. Also die Leute hier unterbezahlt oder in andere Länder outsourcen.
Wir reden hier ja bei Medien vor allem von weicher Ware. Ein Computer zum Programmieren ist leicht gekauft, eine Produktionsanlage für Autos nicht. Mercedes kann dann immer noch gut in Deutschland produzieren, ein EUVI aus Stockholm wird allerdings immer unwahrscheinlicher bzw. sind dann nicht mehr die Gehälter drin.
Und wie es oft so ist: Die kleinen und mittleren Verlage/Publisher etc. trifft es am ehesten, wenn bei Nuveem eingekauft wird.
Also Herr Willi Brand Hjalfnar: Sozial ist das Verhalten nicht und das meine ich ganz ernst!
Longstreet
27.11.15, 12:56
Also Herr Willi Brand Hjalfnar: Sozial ist das Verhalten nicht und das meine ich ganz ernst!
Monte da hast Du ohne Zweifel recht - dennoch ist es ökonomisch verständlich nach dem wirtschaftlichsten Angebot zu suchen. Allerdings würden Wir auch kapitulieren, wenn der Weg zu umständlich wird. Mal ganz abgesehen davon, dass das Vorgauckeln eines "anderen" Wohnortes ja auch schon ein sehr dunkles Grau ist. Man erschleicht sich die Leistung ja mehr oder weniger unter Vorgabe falscher Tatsachen.
Zumeist erfordert es nur etwas Geduld und die Preise im Sale sind vor Ort (hier!) auch recht akzeptabel. Wenn nicht, weiß man, dass man ein Schwergewicht zu erwerben wünscht :P
Werter Montesquieu, Wir sehen das anders. Wir bezahlen nämlich etwas. Alternativ würden Wir gar nichts bezahlen, weil Wir es nicht kaufen würden. Bzw. würden Wir warten, bis es auf Steam zum gleichen Preis zu haben ist, nämlich 5€. So gesehen ist es nur die Frage, ob Paradox das Geld früher oder später bekommt.
Montesquieu
27.11.15, 13:07
Werter Montesquieu, Wir sehen das anders. Wir bezahlen nämlich etwas. Alternativ würden Wir gar nichts bezahlen, weil Wir es nicht kaufen würden. Bzw. würden Wir warten, bis es auf Steam zum gleichen Preis zu haben ist, nämlich 5€. So gesehen ist es nur die Frage, ob Paradox das Geld früher oder später bekommt.
Ehrlich? Das ist doch diese bla-Raubkopierer-Argumentation, die zwar die Seele wärmt, aber inhaltsleer ist.
Aber wie Longstreet schon sagt: Ihr handelt hier als kapitalistisch-vernünftig handelndes Subjekt, dass alle Vorteile im wirtschaftlichen Spiel nutzt. Und das ist auch ok.
Die Firmen machen es dann genauso und mehr Schranken sind dann das logische Ergebnis. Oder es führt dazu, dass die Brasilianer irgendwann keine Spiele erhalten, die sich leisten können, weil sich immer mehr Publisher vom Markt zurück ziehen, weil ihre europäischen Sales zurückgehen.
Es ist nur kein sozialdemokratisches Verhalten, dass ja schon ein wenig die Selbstreflexion und den Willen zum sozialen Handeln zum Ziel hat, praktisch der informierte, mündige, aber auch innerhalb der (sozialen) Gesetze. Das ist natürlich schwieriger.
Ich mache euch aus Kundensicht keinen Vorwurf. Ich habe früher auch oft genug Sachen geraubkopiert. Aber man sollte schon wissen, was man da betreibt.
Im schlimmsten Fall schadet man mit so einem Verhalten den Schwächsten und das ist nicht EA oder Paradox, sondern den brasilianischen Gamern.
Werter Montesquieu, die Hauptkunden von Nuuvem sind, soweit Wir das wissen, nicht etwa Brasilianer. Oder gar Südamerikaner. Sondern zum Großteil Europäer und Nordamerikaner. Nuuvems Umsätze gehen in den letzten Monaten ordentlich zurück, seit sie die Hürden aufgebaut haben. Leider sind sie dazu gezwungen. Aber den Begriff Raubkopierer-Argumentation verbitten Wir Uns ausdrücklich und fassen das als Beleidigung auf. Wir haben tatsächlich früher durchaus mal raubkopiert. Unser letzter Besuch auf Piratebay ist etwa 9 Jahre her. Wir haben damit aufgehört, nicht zuletzt wegen den Geschichten um Ascaron, Crytek etc. Vor allem GoG hat Uns da sehr gefallen mit ihrer Politik, CD Project Red und einige andere.
Inhaltsleer ist Unser Argument auf jeden Fall nicht. Wir haben pro Monat maximal 5€ zur Verfügung. Wir haben mehrere Monate auf Fallout 4 gespart. Unser erster Vollpreistitel seit Rome 2. EU4 und DLCs, HoI3, CK2, wurden alle bei Steamsales für einige Euro gekauft, weil Wir nicht mehr Geld zur Verfügung haben. Und Wir kaufen auf Nuuvem, weil nicht mehr Geld zur Verfügung steht, bzw. weil Wir es lieber für Unsere Kinder als für PC-Spiele ausgeben.
Soziales Verhalten mögt Ihr vielleicht hier nicht erkennen. Nun, Wir wissen, dass Südamerika ein Wachstumsmarkt ist und sich die Spieler dort die normalen Steampreise nicht leisten können. Daher gibt es Nuuvem. Weil viele es sich nicht leisten können (und leider auch viele nicht wollen), ihre Spiele für die örtlichen Preise zu kaufen, kaufen sie dort, was den Publishern natürlich nicht sonderlich schmeckt, weswegen sie Nuuvem aufgefordert haben, Schranken einzubauen. Nuuvem steht nun unter Zugzwang aus zwei Richtungen. Ihre Einnahmen kommen zu einem guten Teil aus nicht südamerikanischen Ländern. Sperren sie diese, sorgt das für einen beträchtlichen Rückgang der Einnahmen. Schon jetzt hebt Nuuvem die Preise an für brasilianische Nutzer, weil sie "Verluste auf Grund eingeschränkter Geschäftsmöglichkeiten" (laut der Verlobten Unseres Schwagers hat das einer der Mitarbeiter in einem Forum geschrieben) erleiden und diese kompensieren müssen. Also: Nuuvem geht eher pleite und die südamerikanischen Gamer kriegen keine Spiele mehr dort, weil die internationalen Kunden ausgeschlossen werden, als umgekehrt. Denn Nuuvem war von Anfang an sehr leicht zugänglich für internationale Kunden und hat erst vor einigen Monaten seine Website auch englischsprachig verfügbar gemacht. Nicht spanisch, denn die Seite ist auf portugiesisch, nein nein. ENGLISCH. Alles klar?
Wir haben Uns mit der Thematik deutlich eingehender beschäftigt als Ihr, werter Montesquieu. Auch mit der rechtlichen Situation. Aktuell ist es noch nicht strafbar, solcherart seine Keys zu erhalten. Allerdings ist es mittlerweile z.B. Entwicklern erlaubt, Nutzern solcher Keys die Spiele zu sperren. Wir sind informiert. Und Unser Kaufverhalten ist seit Jahren ein Drahtseilakt zwischen sozialem und wirtschaftlich sinnvollem Verhalten. Im Zweifel geben Wir dem sozialen Verhalten den Vorzug. Und für Uns haben Wir das auch bei Nuuvem getan.
Montesquieu
27.11.15, 13:46
Und für Uns haben Wir das auch bei Nuuvem getan.
Nope, tut ihr nicht.
Ihr sagt es ja selbst: Nuveem macht den Reibach mit den nicht-brasilianischen Käufern, die Publisher (und wieder am ehesten kleine und mittlere) schauen in die Kiste.
Ihr versucht mit eurer Argumentation die Schuld umzudrehen, indem ihr praktisch den Publishern den schwarzen Peter zuschiebt. Klassische unschöne, unlogische Argumentation bzw. Rhetorik. Wenn Nuveem dicht macht, liegt das nicht an den europäischen Publishern, sondern liegt die Schuld vor allem an neinem: Nuveem.
Noch einmal:
Wenn die billigsten Preise gelten, dann müssen auch die billigsten Arbeitsbedingungen her.
Das heißt: Keine Entwicklungsstudios mehr in Europa und Amerika, sondern nur im Ausland. Das ist jetzt drastisch gesprochen, aber wird Realität, wenn der Preisdruck zu groß wird. (Fragt mal deutsche Layouter nach Konkurrenz aus Indien ...)
Und wenn das billige Nuveem-Shoppen für euch gilt, müsste es für alle gelten und dann haben wir den Salat. Oder ist es nur für eine erfahrene Elite, dann ist es aber heuchlerisch.
Es ist wie mit allen Dingen: Wer auf Schnäppchenjagd auf Teufel komm raus geht, der ist natürlich ein mündiger kapitalistischer Kunde aber sollte nicht versuchen, sich mit einem sozialen Feigenblatt zu schmücken, sondern wenigstens so ehrlich sein, zuzugeben, dass man hier einfach auf "Geiz ist geil!" macht. Das ist bei Aldi so und bei Nuveem auch.
Das einzige, was man sagen könnte, wäre: "Ja, ich habe halt kein Geld, deswegen mache ich das." Ja, vollkommen ok. Gewinnmaximierung. So lebt der homo oeconomicus halt. Aber nicht sozial, ne, wirklich nicht ...
edit: Bzw. mit der letzten Argumentation könnte man rein ökonomisch alles begründen. Ab wann hört man auf? Ist mir Porsche-Klau erlaubt, weil ich weniger verdiene als Kalle Arsch, seines Zeichens Bankster Stufe 7. Ja, das Argument hinkt gewaltig. Aber genauso das "Ich habe ja kein Geld"-Argument auch. Wo hört man hier auf? Wo fängt man an?
Gfm. Wrangel
27.11.15, 13:49
Werter Montesquieu, das ist ja soweit alles nachvollziehbar, nur haben die Unternehmen auch keinerlei Skrupel, Arbeitsplätze in Billiglohnländer auszulagern. Wenn der Verbraucher aber dort einkaufen will, wird so getan, als wäre das schwer verwerflich und würde das Ende der Industrie heraufbeschwören.
Montesquieu
27.11.15, 13:56
Werter Montesquieu, das ist ja soweit alles nachvollziehbar, nur haben die Unternehmen auch keinerlei Skrupel, Arbeitsplätze in Biliglohnländer auszulagern. Wenn der Verbraucher aber dort einkaufen will, wird so getan, als wäre das schwer verwerflich und würde das Ende der Industrie heraufbeschwören.
Nein,
denn meine Argumentation stützt sich vor allem auf kleine und mittlere Unternehmen, die nicht in großem Maße outsourcen können und es auch nicht wollen. Denn gerade bei kleinen Medienunternehmen liegt die Stärke in den kurzen Wegen. Aber die kurzen Wege können nur erkauft werden, wenn die Leute auch in einem Haus sitzen.
Ich kann euch einige Geschäftsfelder nennen, die konkret durch eine "böse, ungezügelte Globalisierung" kaputt gegangen sind. Beispiel: Australischer Buchhandel durch amazon.com.
Ich finde auch schön wie hier mit "die Unternehmen" verallgemeinert wird.
Es ist ja auch die Crux: Der digitale Vertrieb, der dieses goldene Zeitalter des Gaming erst möglich gemacht hat, wird durch diesen ungezügelten auch unterwandert. Hoffentlich passen sich allgemein durch die Globalisierung die Gehälter so an, dass Preise auch gleicher werden. Aber zur Zeit ist das Einkommensgefälle einfach schlecht für's Geschäft. Für die Kleinen und Mittleren Unternehmen.
[B@W] Abominus
27.11.15, 13:57
Wenn es die totale Globalisierung geben soll, dann muss so kalkuliert werden, dass sich ein Produkt mit dem niedrigsten Preis lohnt. Den niedrigsten Preis kann man nur erzielen, wenn man am billigsten produziert. Also die Leute hier unterbezahlt oder in andere Länder outsourcen.
Wir reden hier ja bei Medien vor allem von weicher Ware. Ein Computer zum Programmieren ist leicht gekauft, eine Produktionsanlage für Autos nicht. Mercedes kann dann immer noch gut in Deutschland produzieren, ein EUVI aus Stockholm wird allerdings immer unwahrscheinlicher bzw. sind dann nicht mehr die Gehälter drin.
Und wie es oft so ist: Die kleinen und mittleren Verlage/Publisher etc. trifft es am ehesten, wenn bei Nuveem eingekauft wird.
Also Herr Willi Brand Hjalfnar: Sozial ist das Verhalten nicht und das meine ich ganz ernst!
Es wird bei einer totalen Globalisierung in vielen Fällen darauf hinauslaufen, dass es nur noch Monopolisten gibt oder Unternehmen, die den Markt beherrschen. Man kann sich ja aussuchen, was einem lieber ist. Daher stehe ich Steam immer noch regelmäßig sketisch gegenüber und kaufe nur dort, wenn ich es anderswo nicht kriege. Aber auch hier gilt: Nur der Preis ist wichtig.
Montesquieu
27.11.15, 14:03
Abominus;1026436']Es wird bei einer totalen Globalisierung in vielen Fällen darauf hinauslaufen, dass es nur noch Monopolisten gibt oder Unternehmen, die den Markt beherrschen. Man kann sich ja aussuchen, was einem lieber ist. Daher stehe ich Steam immer noch regelmäßig sketisch gegenüber und kaufe nur dort, wenn ich es anderswo nicht kriege. Aber auch hier gilt: Nur der Preis ist wichtig.
Du, Schätzeken, bist wenigstens eine ehrliche, gierige Haut. :P
Und den gierigen Häuten können wir Medienschaffenden nur eines entgegensetzen: Die Kartellisierung. Steam hat es ja geschafft, dass praktisch Raubkopien kein Thema mehr sind. Diese gibt es zwar auch noch, aber sie beherrschen den Markt nicht mehr so wie noch anno 200x.
Steam ist eine Plattform unter der sich viele Kreative sammeln. Das ist wichtig und gut und besser als eine Zersplitterung des Marktes.
Gfm. Wrangel
27.11.15, 14:07
Ihr seht es eben aus Unternehmersicht, Wir aus der Sicht der Verbraucher ;)
Montesquieu
27.11.15, 14:12
Ihr seht es eben aus Unternehmersicht, Wir aus der Sicht der Verbraucher ;)
Und das ist - wie schon oft gesagt - vollkommen legitim. Aber dann muss man das Kind auch beim Namen nennen. ;)
Lewis Armistead
27.11.15, 14:13
Werter Montesquieu, das ist ja soweit alles nachvollziehbar, nur haben die Unternehmen auch keinerlei Skrupel, Arbeitsplätze in Billiglohnländer auszulagern. Wenn der Verbraucher aber dort einkaufen will, wird so getan, als wäre das schwer verwerflich und würde das Ende der Industrie heraufbeschwören.
Den Gaul kann man auch anders herum aufzäumen...die Bürger schreien Zeter und Mordio wie unsozial sich doch die Unternehmen verhalten, wenn sie ins Ausland auslagern wo die Produktionsbedingungen aufgrund geringerer Gehälter günstiger sind, aber wollen selbst keinen Euro zu viel in die Hand nehmen...
Werter Montesquieu, die Hauptkunden von Nuuvem sind, soweit Wir das wissen, nicht etwa Brasilianer. Oder gar Südamerikaner. Sondern zum Großteil Europäer und Nordamerikaner. Nuuvems Umsätze gehen in den letzten Monaten ordentlich zurück, seit sie die Hürden aufgebaut haben. Leider sind sie dazu gezwungen. Aber den Begriff Raubkopierer-Argumentation verbitten Wir Uns ausdrücklich und fassen das als Beleidigung auf. Wir haben tatsächlich früher durchaus mal raubkopiert. Unser letzter Besuch auf Piratebay ist etwa 9 Jahre her. Wir haben damit aufgehört, nicht zuletzt wegen den Geschichten um Ascaron, Crytek etc. Vor allem GoG hat Uns da sehr gefallen mit ihrer Politik, CD Project Red und einige andere.
Inhaltsleer ist Unser Argument auf jeden Fall nicht. Wir haben pro Monat maximal 5€ zur Verfügung. Wir haben mehrere Monate auf Fallout 4 gespart. Unser erster Vollpreistitel seit Rome 2. EU4 und DLCs, HoI3, CK2, wurden alle bei Steamsales für einige Euro gekauft, weil Wir nicht mehr Geld zur Verfügung haben. Und Wir kaufen auf Nuuvem, weil nicht mehr Geld zur Verfügung steht, bzw. weil Wir es lieber für Unsere Kinder als für PC-Spiele ausgeben.
Soziales Verhalten mögt Ihr vielleicht hier nicht erkennen. Nun, Wir wissen, dass Südamerika ein Wachstumsmarkt ist und sich die Spieler dort die normalen Steampreise nicht leisten können. Daher gibt es Nuuvem. Weil viele es sich nicht leisten können (und leider auch viele nicht wollen), ihre Spiele für die örtlichen Preise zu kaufen, kaufen sie dort, was den Publishern natürlich nicht sonderlich schmeckt, weswegen sie Nuuvem aufgefordert haben, Schranken einzubauen. Nuuvem steht nun unter Zugzwang aus zwei Richtungen. Ihre Einnahmen kommen zu einem guten Teil aus nicht südamerikanischen Ländern. Sperren sie diese, sorgt das für einen beträchtlichen Rückgang der Einnahmen. Schon jetzt hebt Nuuvem die Preise an für brasilianische Nutzer, weil sie "Verluste auf Grund eingeschränkter Geschäftsmöglichkeiten" (laut der Verlobten Unseres Schwagers hat das einer der Mitarbeiter in einem Forum geschrieben) erleiden und diese kompensieren müssen. Also: Nuuvem geht eher pleite und die südamerikanischen Gamer kriegen keine Spiele mehr dort, weil die internationalen Kunden ausgeschlossen werden, als umgekehrt. Denn Nuuvem war von Anfang an sehr leicht zugänglich für internationale Kunden und hat erst vor einigen Monaten seine Website auch englischsprachig verfügbar gemacht. Nicht spanisch, denn die Seite ist auf portugiesisch, nein nein. ENGLISCH. Alles klar?
Wir haben Uns mit der Thematik deutlich eingehender beschäftigt als Ihr, werter Montesquieu. Auch mit der rechtlichen Situation. Aktuell ist es noch nicht strafbar, solcherart seine Keys zu erhalten. Allerdings ist es mittlerweile z.B. Entwicklern erlaubt, Nutzern solcher Keys die Spiele zu sperren. Wir sind informiert. Und Unser Kaufverhalten ist seit Jahren ein Drahtseilakt zwischen sozialem und wirtschaftlich sinnvollem Verhalten. Im Zweifel geben Wir dem sozialen Verhalten den Vorzug. Und für Uns haben Wir das auch bei Nuuvem getan.
Mit welcher Argumentation, wollt ihr euch hier den Begriff "Raubkopierer-Argumentation" verbitten? Damit wurdet nicht ihr persönlich bezeichnet sondern eben diese Form der Argumentation. Wenn ihr noch offen zugebt in der Vergangenheit Raubkopiererei betrieben zu haben, macht es das umso abwegiger das zu respektieren ;)
Sozial ist was ihr macht kein bisschen...
Jedes mal das Gejammere, ihr habt nur so und so viel zur Verfügung weil ihr ja die Kinder versorgen müsst (das habt ihr euch selbst ausgesucht) und selbst noch studiert (das habt ihr euch selbst ausgesucht) und eure Frau auch kein oder wenig Geld verdient (auch sie habt ihr euch selbst ausgesucht).
Dass ihr euer weniges Geld lieber für die Kinder ausgebt ist aller Ehren wert. Aber was würde denn dann mit den 5€ passieren die ihr jeden Monat habt, wenn NUVEM morgen dicht macht? Würdet ihr die dann nicht auch für die Kinder investieren? Oder sonstwie (vlt auf Steam für ein anderes Spiel) ausgeben. Selbst wenn ihr sie auf die Bank bringt und anlegt, arbeitet das Geld, weil die Bank es investiert...
Das ganze Thema Raubkopie, Streaming etc. ist eine riesige Grauzone, in der sich wahrscheinlich jeder von den Regenten hier bewegt oder schon bewegt hat. Wie viel und wie weit, muss jeder selbst entscheiden.
An der Grenze der Legalität unter Vortäuschung falscher Tatsachen im Ausland einkaufen um damit den Schutz regionaler Wirtschaftsverhältnisse zu unterwandern hat aber nichts aber auch garnichts Soziales an sich.
Gfm. Wrangel
27.11.15, 14:17
Aber dann muss man das Kind auch beim Namen nennen. ;)
Nennt sich Kostenoptimierung :)
---
Werter Lewis Armistead! Wir finden diese Geiz ist Geil-Mentalität auch furchtbar und sicher bestehen da gewisse Zusammenhänge, aber Wir glauben nicht, dass die Unternehmen auf outsourcing verzichten würden, wenn es diese Mentalität nicht gäbe. Die wollen halt ihre Gewinne optimieren, ist ja auch nicht verwerflich.
Edelpionier
27.11.15, 14:26
Für Uns ist das nicht viel anders, als würde man sich mit einem selbstgemachten Studierendenausweis Ermäßigungen im Museum, Kino oder sonstwo erschleichen. Ob man das in Ordnung findet oder nicht muss man natürlich selber wissen.
Longstreet
27.11.15, 14:32
Nennt sich Kostenoptimierung :)
---
Werter Lewis Armistead! Wir finden diese Geiz ist Geil-Mentalität auch furchtbar und sicher bestehen da gewisse Zusammenhänge, aber Wir glauben nicht, dass die Unternehmen auf outsourcing verzichten würden, wenn es diese Mentalität nicht gäbe. Die wollen halt ihre Gewinne optimieren, ist ja auch nicht verwerflich.
Ja, es ist doch ok und verständlich, wenn man Kosten optimiert - aber es ist etwas völlig anderes, sich einen Vorteil zu verschaffen, der einem nicht zusteht. Wir würden auch gerne Unsere Ressourcen für ein breiteres Spektrum an Bedürfnissen verwenden. Allerdings fahren Wir dennoch mit der Erwachsenenmonatskarte - die Aussage, dass der Erwerb einer Schülermonatskarte dem Fuhrunternehmen immerhin noch den statistischen Fahrgast sichert, verfängt wohl eher nicht.
Klingt für mich nach "wie gemein, der Verbraucher nutzt jetzt auch unsere Methoden"
Der Verbaucher optimiert seine Ausgaben und Kosten wie nunmal auch ein wirtschaftliches Unternehmen. Er hat ja auch immer weniger Wahl, das nicht zu tun, außer er verzichtet. Bei digitalen Gütern fällt das noch entsprechend leicht, bei anderen Gütern nicht. Nur gilt für digitale Güter eben auch die Denke "ob ich nun XY überhaupt nicht kaufe oder den indischen Preis bezahle, was ist für das Unternehmen besser?" Nachdem man auf dem Spielemarkt den Gebrauchtmarkt vollständig zerstört hat, ist es doch nicht verwunderlich, dass Kunden nun neue Wege suchen günstiger an die Güter zu kommen. Es ist die Spirale einer Aufrüstung, die mit der Nutzung der Onlineplattformen als digitale Betriebsplattformen angefangen hat (um eben auch den Gebrauchtmarkt zu vernichten) und gegen die sich der Kunde lange versucht hat zu wehren. Doch nun, da jedes Spiel irgendwo angemeldet werden muss, gönnt sich der Verbraucher eben auch "seine Vorteile" davon. Empfinde ich weder als geizig noch als unverschämt, sondern als logische Konsequenz von Verbraucherverachtung.
Longstreet
27.11.15, 14:40
@clone: Darum geht es ja fast schon nicht mehr. Aber wenn man für den Kauf unwahre Angaben machen muss, dann endet doch eigentlich das Verständnis oder?
Warsteiner
27.11.15, 14:42
Unternehmen verschaffen sich auch mauschelige Vorteile, indem Umsätze, Gewinne, Verluste nicht wirklich da geltent gemacht werden, wo sie anfallen. Siehe Steam, die Sales in Deutschland über einen Briefkasten in Luxemburg tätigen.
Ein Problem der Globalisierung ist eben das Vorteile scheinbar nur für Unternehmen gelten, und der Verbraucher national festgenagelt bleibt.
[B@W] Abominus
27.11.15, 14:45
Ja, es ist doch ok und verständlich, wenn man Kosten optimiert - aber es ist etwas völlig anderes, sich einen Vorteil zu verschaffen, der einem nicht zusteht. Wir würden auch gerne Unsere Ressourcen für ein breiteres Spektrum an Bedürfnissen verwenden. Allerdings fahren Wir dennoch mit der Erwachsenenmonatskarte - die Aussage, dass der Erwerb einer Schülermonatskarte dem Fuhrunternehmen immerhin noch den statistischen Fahrgast sichert, verfängt wohl eher nicht.
Jetzt werden wir aber sehr philosophisch hier (und damit meine ich nicht allein Longstreet). Wer entscheidet, denn, was fair ist und was nicht? Im Zweifel haben wir einen Kaufvertrag (oder Leasing oder was auch immer), bei dem zwei übereinstimmende Willenserklärungen notwendig sind. Der eine täuscht hier den anderen. Das ist, wenn man es so ausdrückt, Betrug.
"Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft." Jetzt könnte man noch diskutieren, ob Steam den Nutzer diskriminiert, weil er Deutscher und nicht Brasilianer ist.
Wie gesagt, ich bin da schmerzfrei. Wenn es möglich ist, im Ausland legal etwas zu erwerben, dann erwerbe ich es dort, wenn es dort günstiger ist. Wenn es mir durch technische Hilfsmittel verhindert wird, lasse ich es, denn offenbar haben wir hier keine gemeinsame Basis. Mir ist das ehrlich gesagt auch zu aufwändig, für zwei Euro eine möglicherweise illegale Tat zu begehen. Wenn ich es in Deutschland bei einem legalen Händler billiger kriege, um so besser.
Montesquieu
27.11.15, 14:48
Klingt für mich nach "wie gemein, der Verbraucher nutzt jetzt auch unsere Methoden"
Der Verbaucher optimiert seine Ausgaben und Kosten wie nunmal auch ein wirtschaftliches Unternehmen. Er hat ja auch immer weniger Wahl, das nicht zu tun, außer er verzichtet. Bei digitalen Gütern fällt das noch entsprechend leicht, bei anderen Gütern nicht. Nur gilt für digitale Güter eben auch die Denke "ob ich nun XY überhaupt nicht kaufe oder den indischen Preis bezahle, was ist für das Unternehmen besser?" Nachdem man auf dem Spielemarkt den Gebrauchtmarkt vollständig zerstört hat, ist es doch nicht verwunderlich, dass Kunden nun neue Wege suchen günstiger an die Güter zu kommen. Es ist die Spirale einer Aufrüstung, die mit der Nutzung der Onlineplattformen als digitale Betriebsplattformen angefangen hat (um eben auch den Gebrauchtmarkt zu vernichten) und gegen die sich der Kunde lange versucht hat zu wehren. Doch nun, da jedes Spiel irgendwo angemeldet werden muss, gönnt sich der Verbraucher eben auch "seine Vorteile" davon. Empfinde ich weder als geizig noch als unverschämt, sondern als logische Konsequenz von Verbraucherverachtung.
Aber mit der Argumentation wird vollkommen außer acht gelassen, dass erst der jetzige digitale Markt Indie-Entwickler begünstigt hat. Eigentlich waren die frühen 2000er die böse Zeit, in der die großen Einzelhändler und die großen Publisher Preise und Märkte einfach so diktieren konnten. Heute können kleine Ein-Mann-Unternehmen fast wie in 80ern ihren Lebensunterhalt mit Computerspielen bestreiten.
Aber wie es so ist, auch die müssen gucken, dass Essen auf den Tisch und Dach überm Kopp kommt. Und diesen wird dann durch Nuveem gerade geschadet. Noch mehr und gerade sind die mittleren Unternehmen mit so 20 Mitarbeitern die Gelackmeierten. Diese haben schon große Kosten, gehen in Vorausleistung und denen wird dann zum Vorwurf gemacht, dass es keinen Gebrauchtmarkt mehr gibt?
Clone, das Verbraucherverhalten - wie jetzt schon ein halbes dutzendmal gesagt - ist aus Gewinnmaximierungssicht verständlich, aber noch irgendwie eine moralische Komponente hineinzuinterpretieren. Nein, das schafft auch auch das Gebrauchtmarktargument nicht. Wirklich nicht ...
Longstreet
27.11.15, 15:00
So und um richtig philosophisch zu werden: das maskieren der IP ist nichts Illegales. Gleichwohl täuscht gerade in diesem Fall die Maßnahme dem Händler einen "Irrtum" vor, der ihn dazu bewegt, dem Verkauf zuzustimmen.
Internetrecht ist eine komplizierte Schei*e....:wirr:
Aber mit der Argumentation wird vollkommen außer acht gelassen, dass erst der jetzige digitale Markt Indie-Entwickler begünstigt hat. Eigentlich waren die frühen 2000er die böse Zeit, in der die großen Einzelhändler und die großen Publisher Preise und Märkte einfach so diktieren konnten. Heute können kleine Ein-Mann-Unternehmen fast wie in 80ern ihren Lebensunterhalt mit Computerspielen bestreiten.
Aber wie es so ist, auch die müssen gucken, dass Essen auf den Tisch und Dach überm Kopp kommt. Und diesen wird dann durch Nuveem gerade geschadet. Noch mehr und gerade sind die mittleren Unternehmen mit so 20 Mitarbeitern die Gelackmeierten. Diese haben schon große Kosten, gehen in Vorausleistung und denen wird dann zum Vorwurf gemacht, dass es keinen Gebrauchtmarkt mehr gibt?
Clone, das Verbraucherverhalten - wie jetzt schon ein halbes dutzendmal gesagt - ist aus Gewinnmaximierungssicht verständlich, aber noch irgendwie eine moralische Komponente hineinzuinterpretieren. Nein, das schafft auch auch das Gebrauchtmarktargument nicht. Wirklich nicht ...
Ach und Indiespiele haben von der Vernichtung des Gebrauchtspielmarktes keinen öknonomischen Vorteil? Für mich existiert kein Unterschied zwischen Indiestudio und Publisherstudio, beide Entwickeln ein Produkt, dass sie mir anbieten. Und anscheinend jemanden anders für weniger Geld. Dank Steam Rückgaberecht ist das aber schon länger nicht mehr nötig bei Indietiteln. Während man vorher oft die Katze im Sack kaufte (Demos wurden ja auch abgeschaft und für Indieentwickler sind sie auch ein Kostenpunkt), kann ich mir das Spiel jetzt ne Stunde geben und anschließend zurückgeben. Spätestens seit diesem Tag braucht man keinen Keyseller mehr für Indietitel. Die vielbeschworenen Indiependent Entwickler würden ohne die Möglichkeiten des globalen digitalen Verkaufes nicht existieren, aber der Verbraucher ist der Buh-Mann, wenn er diese auch nutzt? Die Logik erschließt sich mir nicht. Auch weil Indipendent Entwickler das gleiche Ziel haben wie Publisherentwickler: Möglichst viel Geld zu verdienen.
Dank der Key-Seller muss ich mich ja nichtmal als Brasilianer ausgeben (schließlich wird dabei auch keine Umsatzsteuer gezahlt). Es reicht mir schon, wenn Fifa 16 inklusive Steuer nur 35€ bei Kinguin kostet, bei EAs Origin aber 59,99€. Da weiß ich wo ich kaufe. Da kann man mir auch keine Vorspiegelung falscher Tatsachen meiner Herkunft vorgaugeln, denn im Geschäft mit Kinguin hab ich ja meine EU Herkunft angegeben.
Es ist doch eure Weisheit gewesen, dass der Verbraucher mit seiner persönlichen Gewinnmaximierung moralisch nicht legitim handelt, weil er den vorgeschobenen kleinen Entwicklern schadet. Aber gleichzeitig soll die Moral bitte nicht beansprucht werden, wenn es um das Ärgernis der Einführung der digitalen Verkaufsplattformen geht. Das passt nicht.
Montesquieu
27.11.15, 15:32
Es ist doch eure Weisheit gewesen, dass der Verbraucher mit seiner persönlichen Gewinnmaximierung moralisch nicht legitim handelt, weil er den vorgeschobenen kleinen Entwicklern schadet. Aber gleichzeitig soll die Moral bitte nicht beansprucht werden, wenn es um das Ärgernis der Einführung der digitalen Verkaufsplattformen geht. Das passt nicht.
Nein, aus den oben genannten Gründen handelt er nicht moralisch legitim, aber verständlich. Und ich habe nie gesagt, dass die Publisher moralisch handeln im Gegensatz zu den Verbrauchern. Bitte mich da einmal quoten, wo ich das gemacht habe und dann krieche ich zu Kreuze
Und ja, eine digitale Vertriebsplattform einzuführen, war auch eine Antwort auf die immer größere Zahl an Raubkopien auf der einen und die großen Einzelhandelsketten, die bei Software Händlerrabatte von über 60 % genommen haben und immer niedrigere Preise forderten, um immer größere Flächen zu bedienen und gegen andere Große zu bestehen (gleiche Sache im ganzen Medienbetrieb).
Clone, ich finde deine Meinung echt mal fatalistisch.
Irgendwer muss die Spiele machen, die du spielst und ich will nicht in eine Open Source-Welt fallen. Denn Professionalität ist einfach auch ein Qualitätsmerkmal.
Und wenn es immer mehr Verbraucher gibt, die Länderschranken umgehen, dann MÜSSEN die Publisher halt dagegen wirken, aus Eigenschutz. Und das heißt: Größere Schranken, mehr Kontrolle oder Rückzug aus Märkten.
Nun ja Clone da habt ihr vielleicht was falsch gelesen.
Die Kernaussage war ja das die Vorspiegelung falscher Tatsachen um sich einen "geldwerten" Vorteil zu verschaffen nicht legal ist. Die moralische Diskussion warum man das tut, oder auch nicht, war ja eher schmückendes Beiwerk. Und obwohl das verschleiern der IP nicht illegal ist kommt hier trotzdem ein rechtswidriger Vertrag zustande da die Täuschung angewendet wurde um zu Brasilianischen Konditionen einzukaufen.
Aber jetzt Back to Topic, hier geht es schließlich um (legale) Spieleschnäppchen und da ist bestimmt auch was für den kleinen europäischen Geldbeutel dabei.
Werter Montesquieu, ich kann die Kritik aber auch nachvollziehen. Zu Eurem Beispiel mit den indischen Büchern: Könnt Ihr mir erklären, warum alle Zeitschriften in der Schweiz gut 50% teurer sind als in Deutschland oder Österreich? Teure Produktionsbedingungen können es nicht sein, denn sie werden aus Deutschland geliefert. Wenn Ihr aus dem Sektor seid, vielleicht könnt Ihr mir eine nachvollziehbare Erklärung geben. Ich habe bisher keine gefunden. Amazon liefert selbstverständlich zum deutschen Preis in die Schweiz und zieht noch die Mehrwertsteuer ab (bei Büchern, Spielen etc.).
Montesquieu
27.11.15, 15:54
Werter Montesquieu, ich kann die Kritik aber auch nachvollziehen. Zu Eurem Beispiel mit den indischen Büchern: Könnt Ihr mir erklären, warum alle Zeitschriften in der Schweiz gut 50% teurer sind als in Deutschland oder Österreich? Teure Produktionsbedingungen können es nicht sein, denn sie werden aus Deutschland geliefert. Wenn Ihr aus dem Sektor seid, vielleicht könnt Ihr mir eine nachvollziehbare Erklärung geben. Ich habe bisher keine gefunden. Amazon liefert selbstverständlich zum deutschen Preis in die Schweiz und zieht noch die Mehrwertsteuer ab (bei Büchern, Spielen etc.).
Liegt nicht an den Verlagen hier in Deutschland. Wir würden auch gerne in der Schweiz zum gleichen oder zum österreichischen Preis verkaufen.
Das ist einfach Schweizer Einzelhandel und Geschichte: Wir können teuer, wir machen teuer! Es gab zwar noch bis vor ein paar Jahren die Buchpreisbindung, aber die Preise werden uns von unserer Schweizer Auslieferung diktiert. Wir können keine anderen nehmen. Das ist z. B. nicht vergleichbar mit den Australiern. Die sagen: Wir müssen teuer, wir machen teuer. Beide werden aber gleich von amazon und der Digitalisierung getroffen.
Nein, aus den oben genannten Gründen handelt er nicht moralisch legitim, aber verständlich. Und ich habe nie gesagt, dass die Publisher moralisch handeln im Gegensatz zu den Verbrauchern. Bitte mich da einmal quoten, wo ich das gemacht habe und dann krieche ich zu Kreuze
Und ja, eine digitale Vertriebsplattform einzuführen, war auch eine Antwort auf die immer größere Zahl an Raubkopien auf der einen und die großen Einzelhandelsketten, die bei Software Händlerrabatte von über 60 % genommen haben und immer niedrigere Preise forderten, um immer größere Flächen zu bedienen und gegen andere Große zu bestehen (gleiche Sache im ganzen Medienbetrieb).
Clone, ich finde deine Meinung echt mal fatalistisch.
Irgendwer muss die Spiele machen, die du spielst und ich will nicht in eine Open Source-Welt fallen. Denn Professionalität ist einfach auch ein Qualitätsmerkmal.
Und wenn es immer mehr Verbraucher gibt, die Länderschranken umgehen, dann MÜSSEN die Publisher halt dagegen wirken, aus Eigenschutz. Und das heißt: Größere Schranken, mehr Kontrolle oder Rückzug aus Märkten.
Ihr habt das Einführen der digitalen Verkaufsplattformen zum "goldenen Zeitalter der Computerspiele" erklärt, wenn das nichts moralisch klingendes ist, was dann. Ich erkläre das Einführen der digitalen Vertriebsplattformen, die nunmal von den Publishern kamen und nicht von gütigen, heldenhaften Indiestudios, zum Begin des Kampfes gegen die Verbraucher. Damit handel ich moralisierend, ihr für mich aber auch. Auch handelt ihr moralisierend für mich, wenn ihr Indieentwickler und "Mittelständler" in einer Art Heldenverklärung zur Rettung des Marktes stilisiert. Und ja, das lese ich aus euren Beitragen.
Meine Meinung mag fatalistisch sein, aber ich bleibe da auf der Seite der Offshore-Käufer. Wenn die Einzelhändler immer mehr Marge gepresst haben, hätte man auch digitale Vertriebsplattformen entwickeln können, die soweit offen sind, dass man die Vorteile des Marktes beihält. Auch sollte klar sein, dass kein anzumeldens oder Allways-On Produkt jemals Raubkopieren verhindert hat. Jedes dieser Spiele gibt es in Origin/Steam/Uplay freien Versionen zum "herunterladen", sprich Raubkopieren und diese Leute müssen sich mit dem Murks der Plattformen, wie nicht erreichbaren Loginservern, Wartungsarbeiten, überlasteten Spielservern nicht herumschlagen. Auf den Kunden ohne Verstand.
Es geht nicht darum eine Kostenloskultur im Netz zu etablieren, die jedem Kreativen die Luft zum Atmen abschnürt. Nur wer Plattformen nutzt, die einem gewaltige Vorteile bieten, wie eben der einfache Zukunft zu globalen Märkten, das Auslesen von Spielerverhalten und das Ende jedes Weiterverkaufes, der muss auch damit Leben, dass die Kunden das nutzen. Und wenn ihr sagt, aus kapitalistischer Sicht verständlich, aber bitte nicht moralisch legitimieren, deutet ihr für mich an, dass ihr das eben versucht moralisch zu deligitimieren. Was auf das Selbe rauskommt.
Die Publisher rüsten ja schon jetzt gegen, nur kann der Verbraucher auch dagegen rüsten. Das Geschäft machen die Key-Reseller, die das ganze professionalisiert haben.
Nur für die kleinen Entwickler fällt das für mich längst flach, weil das Steam-Rückgaberecht mir ermöglicht, mir einen objektiven Eindruck von Spielen zu machen. Bevor es das gab, war Minecraft das einzige Indiespiel, dass ich je gekauft haben. Seit dem schon ein paar mehr, einige wurden nach 10 Minuten zurückgegeben, andere behalte ich, die früher niemals gekauft hätte. So sind die einzigen Keys, die ich jetzt kaufe, von AAA und AA+ Titeln. Und auch hier begehe ich nunmal nichts illegales, weil man nicht die Brasilianer nutzen muss, es gibt ja einen Haufen Drittanbieter, der auch Europäern zugang ermöglicht, ohne Probleme. Wie die an ihre Keys kommen? Nunja, Valve würde sicherlich Kinguin vom CS:GO Sponsoring ausschließen, wenn es ihnen nicht passen würde,
Und ja, ich finde das ist sehr genau passend zum Topic. Den Spieleschnäppchen kommen heute auch öfters aus Offshore-Kaufplätzen, ein Thread gerade über Spieleschnäppchen dreht sich ja eben über die "geiz ist geil"-Kultur (die eine Antwort war, keine Begin) und die Möglichkeit möglichst günstig Schnäppchen zu machen. Und die Lauern häufig auf den Offshore Plätzen.
Montesquieu
27.11.15, 16:26
Ihr habt das Einführen der digitalen Verkaufsplattformen zum "goldenen Zeitalter der Computerspiele" erklärt, wenn das nichts moralisch klingendes ist, was dann. Ich erkläre das Einführen der digitalen Vertriebsplattformen, die nunmal von den Publishern kamen und nicht von gütigen, heldenhaften Indiestudios, zum Begin des Kampfes gegen die Verbraucher. Damit handel ich moralisierend, ihr für mich aber auch. Auch handelt ihr moralisierend für mich, wenn ihr Indieentwickler und "Mittelständler" in einer Art Heldenverklärung zur Rettung des Marktes stilisiert. Und ja, das lese ich aus euren Beitragen.
Bessere und mehr Spiele, Möglichkeiten auch für Nischenstudios besser zu planen und ihre Produkte an den Mann zu bringen.
Ja, Mann, goldenes Zeitalter der Computerspiele, aber so was von. Und wenn so der Kampf gegen die Verbraucher aussieht, dann bin ich gerne masochistisch. Oder läuft das jetzt unter: Wasch mich, aber mach mich bitte nicht nass? Also schon ein geiles, bugfreies HOIIV haben wollen, aber unter Bedingungen, die es Paradox nie ermöglicht hätten, das Spiel auf den Markt zu bringen?
Yeah! Geil!
Meine Meinung mag fatalistisch sein, aber ich bleibe da auf der Seite der Offshore-Käufer. Wenn die Einzelhändler immer mehr Marge gepresst haben, hätte man auch digitale Vertriebsplattformen entwickeln können, die soweit offen sind, dass man die Vorteile des Marktes beihält. Auch sollte klar sein, dass kein anzumeldens oder Allways-On Produkt jemals Raubkopieren verhindert hat. Jedes dieser Spiele gibt es in Origin/Steam/Uplay freien Versionen zum "herunterladen", sprich Raubkopieren und diese Leute müssen sich mit dem Murks der Plattformen, wie nicht erreichbaren Loginservern, Wartungsarbeiten, überlasteten Spielservern nicht herumschlagen. Auf den Kunden ohne Verstand.
Ich weiß ja nicht, warum man keinen Verstand hat, wenn man einfach Steam nutzt. Bei always-on stimme ich einfach mit meinem Geldbeutel ab und kaufe mir die Spiele nicht.
Es geht nicht darum eine Kostenloskultur im Netz zu etablieren, die jedem Kreativen die Luft zum Atmen abschnürt. Nur wer Plattformen nutzt, die einem gewaltige Vorteile bieten, wie eben der einfache Zukunft zu globalen Märkten, das Auslesen von Spielerverhalten und das Ende jedes Weiterverkaufes, der muss auch damit Leben, dass die Kunden das nutzen. Und wenn ihr sagt, aus kapitalistischer Sicht verständlich, aber bitte nicht moralisch legitimieren, deutet ihr für mich an, dass ihr das eben versucht moralisch zu deligitimieren. Was auf das Selbe rauskommt.
Ich sage nur, dass wer das macht, auch mit den Konsequenzen leben muss.
Wer A sagt, muss auch B sagen.
Außerdem klappt auch DRM-frei. Machen wir bei Büchern auch und macht GOG ja schön. Ich finde, Steam ist nicht die Weisheit letzter Schluss und ich vergöttere Steam auch nicht abgöttisch.
Man muss nur sagen, Steam war das Model T der Computerspieleindustrie und dafür muss man Valve Respekt zollen. Die Vorteile für Konsumenten (durch eine größere und bessere Auswahl alleine, aber nicht nur) auf der einen und die Hersteller auf der anderen Seite sind größer als die Nachteile.
Ich würde dann gerne einmal das Gegenmodell sehen, dass dann soviel besser klappen soll.
Liegt nicht an den Verlagen hier in Deutschland. Wir würden auch gerne in der Schweiz zum gleichen oder zum österreichischen Preis verkaufen.
Das ist einfach Schweizer Einzelhandel und Geschichte: Wir können teuer, wir machen teuer! Es gab zwar noch bis vor ein paar Jahren die Buchpreisbindung, aber die Preise werden uns von unserer Schweizer Auslieferung diktiert. Wir können keine anderen nehmen. Das ist z. B. nicht vergleichbar mit den Australiern. Die sagen: Wir müssen teuer, wir machen teuer. Beide werden aber gleich von amazon und der Digitalisierung getroffen.
Das erklärt aber nicht, warum selbst die Abonnementspreise so hoch sind. Die Verlage könnten damit doch den Einzelhandel mit guten Angeboten unterlaufen, genau wie es Amazon macht.
Montesquieu
27.11.15, 16:53
Das erklärt aber nicht, warum selbst die Abonnementspreise so hoch sind. Die Verlage könnten damit doch den Einzelhandel mit guten Angeboten unterlaufen, genau wie es Amazon macht.
Nein, wir reden hier von den Auslieferungen, die das diktieren. 90 % der Verlage sind viel zu klein, um sich was eigenes in der Schweiz aufzubauen. Auch Zeitschriften werden über diese verschickt.
Und dazu kommt dann auch hier: Die Schweizer Verlage müssen ja auch ihre eigenen Leute bezahlen, in der Schweiz und deswegen müssen die Preise auch hoch sein.
Aber das größte Problem ist wie auch immer hier in der Schweiz der Wechselkurs. Damals kostetet eine Mickey Maus ja auch genauso viel in Franken wie in DM. :P
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/diogenes-schweizer-verlag-sagt-bei-frankfurter-buchmesse-ab-a-1027590.html
Aber gut, das weicht echt vom Thema ab nun.
Werter Clone,
irgendwie werde ich aus euren Post nicht schlau. Einerseits prangert Ihr digitale Vertriebsplattformen an weil sie geschlossene Systeme bilden, andererseits nutzt Ihr gerne diese Vorteile welche genau aus dem geschlossenem Vertriebsmodell resultieren. (und ja die Rückgabemöglichkeit für den Kunden und die recht günstigen Publishing Kosten für kleine Entwickler kommen genau daher)
Die Diskussion um das goldene Zeitalter ist übrigens obsolet weil sie faktisch belegt ist. In den Jahren vor Steam waren kleine Spieleentwickler nahezu ausgestorben da die Publisher lieber auf bewährte Konzepte und Entwickler setzten als Risikoinvestitionen zu tätigen. Noch nie zuvor gab es eine solche Spielevielfalt wie heute und das nicht nur aber auch wegen Plattformen wie Steam und Kickstarter.
Das wirkt sich übrigens auch auf AAA Titel aus, die Entwickler sind mehr im Zugzwang und müssen Innovationen einbringen um nicht von Kleinen Entwicklern überholt zu werden.
"Onlinezwang" und "Allways On" sind in meinen Augen in der heutigen Zeit absolut legitime Mittel um das Geschäft / Produkt zu optimieren. Nur durch solche Maßnahmen waren zum Beispiel signifikante Verbesserungen in UI und Spielablauf möglich. Davon profitieren übrigens auch die Offline Spiele. Plötzlich konnte man messen, wann der Spieler wohin klickt, wann er ein Spiel beendet, wo er hinläuft oder wohin auch nicht.
Auch kann ich so direktes Feedback sammeln um Bugs aufzudecken, Patches und Hotfixes werden beinahe täglich über solche Plattformen unproblematisch verteilt. Es war noch nie so einfach, einfach nur zu zocken.
Und das ist für mich durchaus wichtig, ich habe nicht mehr die Zeit um Stundenlang irgendwelche Patchdownloads zu suchen.
Das verhindern von Raubkopien ist da ein netter Nebeneffekt.
Zum Thema Offshore Kaufplätze. Solange der Kunde nicht davon ausgehen muss das dieses Angebot illegal ist kann er es gerne nutzen. Wenn man aber Grund zur Annahme hat das hier etwas nicht den Geschäftsbedingungen von Steam oder anderen Publishern entspricht sollte man die Finger davon lassen. Dann verliert man nämlich das Nutzungsrecht falls sich herausstellt das es illegal (im Sinne der Geschäftsbedingungen) war.
Lewis Armistead
27.11.15, 17:20
@clone:
Die Aussagen von Monte über die ihr mittlerweile streitet, standen in ganz anderem Zusammenhang.
Es begann ja damit, dass der werte Hjalfnar sich darüber beschwerte, dass die Sicherungen von Nuuvem gegenüber Nutzern, die einen brasilianischen Wohnsitz nur vortäuschen, sich verstärkt hätten. Hjalfnar sah dann in der folgenden Diskussion einen sozialen Wert darin unter Nutzung von Proxys oder was auch immer (kennen uns damit nicht weiter aus) dort billig zu kaufen, statt nach eigener Aussage dann garnicht auf dem "vollständig legalen" Weg.
Dagegen haben Montesquieu, Longstreet und wir argumentiert...gegen die postulierte soziale Komponente, nicht die Sinnhaftigkeit aus ressourcenmaximierender Verbrauchersicht oder wer in Firmen- und Verkaufspolitik die Bösen sind.
Wir sehen es allerdings hier wie Monte...es ist ein goldenes Zeitalter. Errinnert euch mal zurück zu welchen Preisen noch vor 5-10 Jahren im Einzelhandel verkauft wurde. Auch 1-2 Jahre nach Release. Sales konntet ihr da vergessen, schon garnicht in diesem Ausmaß. Indie- oder Early-Access-Spiele...kaum möglich ohne eine alles verbindende Plattform die für entsprechende Aufmerksamkeit sorgt.
Selbst gebrauchte Spiele über Einzelhandel oder selbst eBay oder Amazon...deutlich teurer als mittlerweile im nächsten Sale nur Monate nach Release.
Freilich werden Nutzerdaten gespeichert usw. aber wenn ihr euch darüber ernsthaft noch Sorgen macht dürft ihr ja fast garnichts mehr benutzen...wir wollen garnicht wissen, wie oft uns die NSA über die Kamera von Laptop oder Smartphone schon beim vögeln zugesehen hat :D
Ruprecht I.
27.11.15, 17:31
Könnte diese Diskussion bitte ausgelagert werden?
Wir erhoffen Uns von diesem Thread, Unsere Gier befriedigen zu können, und keine Grabenkämpfe.
@clone:
Die Aussagen von Monte über die ihr mittlerweile streitet, standen in ganz anderem Zusammenhang.
Es begann ja damit, dass der werte Hjalfnar sich darüber beschwerte, dass die Sicherungen von Nuuvem gegenüber Nutzern, die einen brasilianischen Wohnsitz nur vortäuschen, sich verstärkt hätten. Hjalfnar sah dann in der folgenden Diskussion einen sozialen Wert darin unter Nutzung von Proxys oder was auch immer (kennen uns damit nicht weiter aus) dort billig zu kaufen, statt nach eigener Aussage dann garnicht auf dem "vollständig legalen" Weg.
Dagegen haben Montesquieu, Longstreet und wir argumentiert...gegen die postulierte soziale Komponente, nicht die Sinnhaftigkeit aus ressourcenmaximierender Verbrauchersicht oder wer in Firmen- und Verkaufspolitik die Bösen sind.
Wir sehen es allerdings hier wie Monte...es ist ein goldenes Zeitalter. Errinnert euch mal zurück zu welchen Preisen noch vor 5-10 Jahren im Einzelhandel verkauft wurde. Auch 1-2 Jahre nach Release. Sales konntet ihr da vergessen, schon garnicht in diesem Ausmaß. Indie- oder Early-Access-Spiele...kaum möglich ohne eine alles verbindende Plattform die für entsprechende Aufmerksamkeit sorgt.
Selbst gebrauchte Spiele über Einzelhandel oder selbst eBay oder Amazon...deutlich teurer als mittlerweile im nächsten Sale nur Monate nach Release.
Freilich werden Nutzerdaten gespeichert usw. aber wenn ihr euch darüber ernsthaft noch Sorgen macht dürft ihr ja fast garnichts mehr benutzen...wir wollen garnicht wissen, wie oft uns die NSA über die Kamera von Laptop oder Smartphone schon beim vögeln zugesehen hat :D
Der Vorteil war, ich kaufte das Spiel für 50€ und verkaufte es später für 40€. Da die Preise nie gefallen sind, konnte ich es auch später wieder gut verkaufen^^. So hat mich das Singleplayer-Spieleerlebnis 10€ gekostet. Von "wahren Addons" und "DLCs" muss ich nicht anfangen.
Aber ich muss auch nicht so tun als könnte ich mir weder das eine, noch das andere Leisten. Nuuvem ist nur ein Extremfall, wie gesagt, G2A oder Kinguin bieten den selben Service an, aber für EU Bürger.
Auch sind mir die Nutzerdatenaufzeichnung egal, sonst wäre ich kein Kunde bei Google, aber ich kann diese Zeit nicht als goldene Zeit der Videospiele sehen. Ein breites Angebot macht das Angebot qualitativ nicht besser. Viel ist verloren gegangen über die Zeit, was einmal selbstverständlich war und da werde ich leider wohl auch zum rosaroten Brillennostalgiker. Der Indiemarkt produziert für mich einfach nicht genug Titel, die mir Spaß machen, um mich über ihn so sehr zu freuen.
Ich bin auch keiner, der laut schreiend "CONTENTINDUSTRIE BÖSE!!!" durch die Gegend läuft, aber es ist für mich immer sehr sehr billig Leute abschätzig anzublicken, und ja genau so verstehe ich die Kritik am Hjalfnar, wenn sie die ihnen gebotenen Möglichkeiten nutzen um an den günstigens Preis für Spiele zu kommen. Das Gleiche gilt ja auch für Flugreisenvergleichsportale und Co. Und wenn der Hjalfnar erstmal sagt, er würde das Produkt ansonsten garnicht kaufen, dann stimmt das wohl auch erstmal so. Ob dem Anbieter dann lieber ist, dass jemand garnicht kauft, oder Region Locks umgeht, ist dann wohl seine Entscheidung (und die Entscheidung seiner technischen Aufrüstung). Nur wundert mich die Kritik, wenn die Leute 10 Tage später ihr Produkt bei irgendeinem Sale nochmal deutlich billiger als auf Nuuvem anbieten.
Francis Drake
27.11.15, 17:35
Kommt doch alle einfach zum nächsten Konvent und diskutiert bei einem gepflegten Kaltgetränkt!!! :)
Wir sehen es allerdings hier wie Monte...es ist ein goldenes Zeitalter. Errinnert euch mal zurück zu welchen Preisen noch vor 5-10 Jahren im Einzelhandel verkauft wurde. Auch 1-2 Jahre nach Release. Sales konntet ihr da vergessen, schon garnicht in diesem Ausmaß. Indie- oder Early-Access-Spiele...kaum möglich ohne eine alles verbindende Plattform die für entsprechende Aufmerksamkeit sorgt.
Wir sehen Uns genötigt hier zu widerprechen.
Es ist für die Gamer ein goldenes Zeitalter - ja.
Für die Entwickler allerdings nicht, insbesondere nicht für die hier oft genannten Indie-Entwickler oder die Mittelständler. Das mag auf den ersten Blick absurd klingen, ist allerdings eine logische Konsequenz.
Digitale Verkaufsplattformen machen es für kleine Entwickler leichter ihr Produkt ins virtuelle Verkaufsregal zustellen - korrekt.
Jedoch kommen täglich hunderte (manchmal gar tausende) neue Produkte der Konkurrenz hinzu. Das führt dazu, dass die potentiellen Kunden vollständig den Überblick verlieren und viele Spiele gar nicht bemerkt werden.
Das führt natürlich zu schlechteren Absatzzahlen, die man nur noch durch Preisreduktion abmildern kann. Kombiniert mit regelmäßigen Sales führt es dann dazu, dass man als Entwickler seine Spiele fast verschenken muss oder aber gar nicht verkaufen kann.
Mit ausreichend medialer Aufmerksamkeit könnte man gegensteuern, diese bekommen in aller Regel aber nur AAA Produktionen.
Als letzter Ausweg bleiben dann Streamer/YTer. Falls man es schaffen kann hier einen großen Fisch vom eigenen Produkt zu überzeugen, dann kann man mit viel Glück einen viralen Hype lostreten und sich über astronomische Absatzzahlen freuen.
Das kann man so aber natürlich nicht planen und ist schlicht dem Zufall überlassen.
Am schlimmsten für die kleinen Entwickler ist aber, dass der Otto-Normal-Kunde vielfach nicht mehr gewillt ist für ein brandneues Produkt mehr als 20-30 Euro zu zahlen.
Nehmen wir den Mittelwert von 25 Euro als Richtschnur.
Ein mittelgrosses Produkt bewegt sich preislich im unteren bis mittleren 6-stelligen Kostenbereich. Nehmen wir hier mal 400K Entwicklungskosten. Das ist durchaus realistisch.
Nehmen wir weiterhin an, dass die digitale Plattform 30% des Umsatzes verlangt und das hochgeliebte Finanzamt weitere 20%. Somit bleiben noch 50% Umsatz, die dem Entwickler bleiben.
Macht also 12,5 Euro pro verkaufter Einheit.
Daraus ergibt sich als simple Kostenrechnung:
400K Kosten : 12,5 Euro Umsatz = 32K verkaufte Einheiten
Das ist ne Menge Holz und man hat Null Gewinn erzielt...
Nimmt man nun 10 Euro als Verkaufspreis, dann bleiben nur 5 Euro als Umsatz beim Entwickler.
Somit steigt die Mindestmenge an verkauften Stückzahlen gewaltig an: 400K : 5 Euro = 80K verkaufte Einheiten.
Man muss also die Absatzzahlen (ohne zusätzlichen Kostenaufwand) fast verdreifachen, damit man keinen Verlust einfährt.
In Kurzform:
Das goldene Zeitalter für die Entwickler ist längst vorbei.
Weil sich alle um die Aufmerksamkeit der Käufer balgen müssen, versuchen sie sich gegenseitig beim Verkaufspreis zu unterbieten.
Natürlich werden diesen Prozess die meisten nicht lange durchhalten können und von der Bildfläche verschwinden.
Im Anschluß dürften die Preise wieder ansteigen, weil der Preiskampf beendet ist.
Gfm. Wrangel
27.11.15, 20:05
...aber es ist etwas völlig anderes, sich einen Vorteil zu verschaffen, der einem nicht zusteht.
Warum steht es dem Verbraucher denn nicht zu, im Ausland einzukaufen? Die Hürden mit der IP oder jetzt dem Paypalaccount sind ja nicht von Gesetzes wegen eingeführt worden...
Edelpionier
27.11.15, 20:17
Warum steht es dem Verbraucher denn nicht zu, im Ausland einzukaufen? Die Hürden mit der IP oder jetzt dem Paypalaccount sind ja nicht von Gesetzes wegen eingeführt worden...
Weil der Händler im Ausland nicht an Kunden aus dem Inland verkaufen möchte. Ähnlich existieren Studierenden-/ Arbeitslosen-/ Rentnerrabatte ja auch nicht von Gesetzes wegen, sondern durch Entscheidung der jeweiligen Anbieter. Der wird zu recht angepisst sein, wenn sich ein volljähriger und erwerbstätiger Nichtstudent einen solchen Vorteil erschleicht.
Gfm. Wrangel
27.11.15, 20:23
Der Händler Nuuvem möchte aber sehr wohl ins Ausland verkaufen, bekommt dafür aber Druck. Der Vergleich mit irgendwelchen Studenten, Arbeitslosen- und Rentner-Rabatten hinkt, weil man einen entsprechenden Nachweis erst fälschen müsste, was eine Straftat ist.
Ich schließe mich Ruprecht I. mal an.
Diese Diskussion hat hier nix zu suchen, das ist eine Grundsatzdiskussion die einen eigenen Thread nicht nur braucht sondern auch verdient hat.
Bis zum Auslagern senden wir VOLKSMUSIK:
https://www.youtube.com/watch?v=62JZVPjUNHg
Montesquieu
27.11.15, 22:54
In Kurzform:
Das goldene Zeitalter für die Entwickler ist längst vorbei.
Weil sich alle um die Aufmerksamkeit der Käufer balgen müssen, versuchen sie sich gegenseitig beim Verkaufspreis zu unterbieten.
Natürlich werden diesen Prozess die meisten nicht lange durchhalten können und von der Bildfläche verschwinden.
Im Anschluß dürften die Preise wieder ansteigen, weil der Preiskampf beendet ist.
Ein moderater Preisanstieg ist ja auch vollkommen in Ordnung, wenn es notwendig ist.
In Deutschland sind Bücher z. B. viel zu billig. Das ist noch ein Überbleibsel aus den späten 1990ern, wo die Fillialisten die Preise diktiert haben.
Trotzdem werden die Preise nichts ins unermessliche steigen. Dazu gibt es genug Player.
Und meine Herren: Die Entwicklung bei den Computerspielen ist doch schön. Es geht da zu wie bei den Buchverlagen. Man braucht erst einmal nicht viel, um eine solche Firma zu eröffnen und seine kreative Vision zu verwirklichen. :)
Vernichter
27.11.15, 23:07
Monte ihr könnt hier natürlich gut begründen wieso es nicht möglich sein soll von Deutschland aus zu den Preisen von Brasilien einzukaufen. Das ändert wenig daran, dass es umgekehrt kaum gilt. Die Produktion wird eben fast nach Belieben in Richtung des niedrigsten Preises ausgelagert. Wenn es logisch ist, dass man die T-Shirts von Kinderarbeitern in Indien herstellen lassen kann, erschliesst sich die Logik nicht, wieso man als Verbraucher eben nicht gleich bei der Fabrik vor Ort einkaufen kann, sondern auch die Zwischenhändler bedienen muss. Nur handelt es sich bei Filmen und Software um eine Sache, die ich nicht kompliziert liefern lassen muss. Ein Klick genügt. "Raub"kopiererlogik? Vielleicht, nur tut hier bitte nicht so als sei ihre Verhinderung damit verbunden, dass es im Gegenzug nicht mit dem Ausschau nach den niedrigsten Produktionskosten verbunden wird. Man möchte einfach weiterhin in der besten aller Welten leben, in der zu den Kosten der dritten Welt produziert werden kann, um dann zu den Preisen der Ersten zu verkaufen.
Bücher zu billig? Ich steig kurz in meinen Roflcopter und reise zur Mondpreisbindung.
Eher ähnelt sich die Entwicklung von Buchmarkt und Computerspielmarkt in vielen Bereichen.
Ein Bigplayer eröffnete mit Macht eine neue Vertriebsplattform, die die Elefanten vor Herausforderungen stellt. Gleichzeitig können diejenigen, die vorher von den Elefanten ignoriert wurden, endlich auf dieser Plattform veröffentlichen, ob sie nun Steam oder Amazon self publishing heißt. Vorher konnten sie das nur schwierig, so ein Verlag eröffnet sich für einen einfachen Autoren nunmal nicht so einfach. Dazu kommt der digitale Vertrieb, der es noch einfacher gestaltet, aber auch hier kann man seine Bücher/Games nicht mehr weiter verkaufen. Und seine englischsprachigen Ebooks bekommt man auch aus Shops in z.B. Indien.
Da ist Buchmarkt und Spielemarkt sich echt ähnlich.
Und einen Preisanstieg sehe ich weder bei Games noch bei Büchern auf Dauer. Die Games sind einerseits gewaltig im Preis gestiegen, weil die Publisher ihre Wertschöpfung erweitert haben. Die neuen Vertriebswege ermöglichten es kleinere Contentpakete einzeln zu verkaufen und so mehr Geld aus einem Spiel zu machen. Dazu kosten AAA Titel außerhalb der Key-Seller praktisch immer 60€. Die Indies legen ihren Preis selbst fest, aber das ist wie bei der Pommesbude um die Ecke und jedem anderem Selbstständigen. Nicht alles kann Käufer finden, scheitern gehört dazu. Der Markt der Indies wird sich dennoch nie so verändern, dass die Preise dort auf AAA Niveau ziehen, dazu sind sie auch nur in seltenen Fällen vom Content her vergleichbar. Bei den Büchern verhindert Mondpreisbindung und Amazons Existens einen Preisanstieg. Und Amazon wird auch nicht auf einmal Monopolist, der die Preise anzieht. Auch dann gibts es immernoch Mondpreisbindung.
Vernichter
27.11.15, 23:16
Wie war die Situation vor "Steam"? Da haben die grossen Producer schon die Entwicklung in günstigere Länder ausgelagert gehabt , um dann zu westlichen Preisen zu verkaufen. Da sprach man irgendwie nicht von Moral. Nun gibt es halt diese Plattformen auf denen der Konsument die Zwischenschaltstellen umgehen und den kleinen Entwickler direkt ausb...ehe..bezahlen kann. Das soll nun plötzlich amoralisch sein? :D Man merke, der freie Markt ist nun dann gut, wenn er die Anderen betrifft.
Vernichter
27.11.15, 23:32
Wir beschreiben mal ganz kurz die Situation. Auch vor Steam hat man schon die Situation gehabt, dass die grösseren Publisher die Entwicklung auch der beliebten Marken gerne in günstige Länder ausgelagert hatten. Das haben wir bereits gesagt. Nun müssen diese Publisher auf Steam ihr Zeugs anbieten. An der Situation der Entwickler hat sich zunächst wenig geändert. Sie bekommen nach wie vor nicht sonderlich viel, wenn sie in diesen unterbezahlten Ländern sitzen. Im Unterschied zu vorher bekommen sie nun direkt von dem westlichen Verbraucher nicht sonderlich viel, statt von dem Publisher wenig zu bekommen, damit dieser anschliessend es für mehr Geld verkaufen kann. Keine schöne Situation, da müssen wir nicht diskutieren. Man sollte nur nicht so tun als seien die Publisher hier die Vertreter der sozialen Bewegungen, die sich schützend vor die Entwickler stellen. Man fürchtet um die eigenen Zwischenhändlergewinne und argumentiert hier plötzlich mit Moral. In der Hinsicht auch tatsächlich mit dem Verlagsmarkt zu vergleichen. Als ob es darum ginge, die Leute in der "Produktion" vernünftig zu bezahlen. Gilt eigentlich für sämtliche Bereiche, mit einem gewaltigen Unterschied. Ich kann nicht so tun als wäre ich Brasialianer und mir das T-Shirt zu den örtlichen Preisen kaufen und dabei alle Zwischenhändler umgehen. Bei "Software" kann ich es.
Fieser Kapitalismus? Ja, aber nur wenn es auch vorher schon fieser Kapitalismus gewesen ist. Wenn die Märkte sich die Produktionsstätten ohne Rücksicht auf Verluste aussuchen können, so sollte man nicht mit Moral kommen, wenn der Konsument dem glorreichen Vorbild folgt.
Montesquieu
27.11.15, 23:40
Bücher zu billig? Ich steig kurz in meinen Roflcopter und reise zur Mondpreisbindung.
Ja, gut mein Herr, dann bitte einmal sagen warum es nicht so ist. Scheinst dich ja da gut auszukennen. Ich möchte da mal gerne deine Rechnung sehen, aber erst einmal kommt meine:
Bücher sind in Deutschland zu günstig. Buchpreisbindung hin oder her. Die Bücherpreise sind seit fast nun 30 Jahren nicht gestiegen. Zeig mir mal eine andere Branche, die sich das leisten kann.
Deutsche Leser verlangen, dass Taschenbücher billig sind, zu billig. Mehr als 9,95 € - 14,95 € wird selten bezahlt.
Gut, dann teilen wir uns mal die 9,95 € auf, der Einfachheit halber sagen wir mal 10 € für 400 Seiten Buch, s/w, einfacher Umschlag, Taschenbuch.
Was kommt da erst einmal runter? Genau, MwSt. und Händlerrabatt. Sagen wir mal grob 50 %, was noch gut gerechnet ist. Man kann auch gut und gerne einmal 50 % Händlerrabatt alleine abziehen.
Also kommen 5 € beim Verlag an.
Von diesen 5 € muss dann der Druck bezahlt werden. Bei größeren Auflagen mehr, bei kleineren weniger. Nehmen wir einen Mittelwert von 1,50 € pro Buch. Vorher geht aber noch das Gelld für den Autoren ab, auch noch mal 50 Cent.
Von dann 3 € müssen Distribution, alle Mitarbeiter und Overheads bezahlt werden. Da kommen nur Cent-Beträge am Ende raus, wenn man nicht gerade in Random House Regionen nachdenkt.
Und wer einmal über eine der großen Buchmessen gegangen ist, weiß, dass die Buchbranche aus viel mehr als aus Bertelsmann besteht.
Ja, Bücher müssen teurer werden und werden Sie auch werden.
Ich würde mal sagen, ROFL-Copter nicht abgestürzt, da gar nicht abgehoben ...
Eher ähnelt sich die Entwicklung von Buchmarkt und Computerspielmarkt in vielen Bereichen.
Ein Bigplayer eröffnete mit Macht eine neue Vertriebsplattform, die die Elefanten vor Herausforderungen stellt. Gleichzeitig können diejenigen, die vorher von den Elefanten ignoriert wurden, endlich auf dieser Plattform veröffentlichen, ob sie nun Steam oder Amazon self publishing heißt. Vorher konnten sie das nur schwierig, so ein Verlag eröffnet sich für einen einfachen Autoren nunmal nicht so einfach. Dazu kommt der digitale Vertrieb, der es noch einfacher gestaltet, aber auch hier kann man seine Bücher/Games nicht mehr weiter verkaufen. Und seine englischsprachigen Ebooks bekommt man auch aus Shops in z.B. Indien.
Wow, da denkt einer aber in Absoluten. Also wer nicht Self Publishing macht, der ist gleich ein Elefant?
Außerdem geht ja darum kein kleiner Verlag nach Indien in einen EBook-Shop. Warum sollte ich meine teuer erstellten Bücher für ein paar Cent verjubeln? Zeigt mir bitte so einen indischen Shop.
Chapeau! Das ist mal schwarz-weiß!
Und einen Preisanstieg sehe ich weder bei Games noch bei Büchern auf Dauer. Die Games sind einerseits gewaltig im Preis gestiegen, weil die Publisher ihre Wertschöpfung erweitert haben. Die neuen Vertriebswege ermöglichten es kleinere Contentpakete einzeln zu verkaufen und so mehr Geld aus einem Spiel zu machen. Dazu kosten AAA Titel außerhalb der Key-Seller praktisch immer 60€. Die Indies legen ihren Preis selbst fest, aber das ist wie bei der Pommesbude um die Ecke und jedem anderem Selbstständigen. Nicht alles kann Käufer finden, scheitern gehört dazu. Der Markt der Indies wird sich dennoch nie so verändern, dass die Preise dort auf AAA Niveau ziehen, dazu sind sie auch nur in seltenen Fällen vom Content her vergleichbar. Bei den Büchern verhindert Mondpreisbindung und Amazons Existens einen Preisanstieg. Und Amazon wird auch nicht auf einmal Monopolist, der die Preise anzieht. Auch dann gibts es immernoch Mondpreisbindung.
Bei Spielen sehe ich da auch keinen Handungsbedarf. Aber sorry, könnt ihr mir bitte einmal die letzten drei Sätze erklären. Die verstehe ich leider nicht. Warum sollte die Buchpreisbindung und Amazons Existenz einen Preisanstieg verhindern?
Außerdem zieht Amazon gehörig bei den Rabatten an, Clone. Die versuchen an jeder Ecke den Verlagen das Geld rauszuquetschen. Aber wir müssen mit denen arbeiten, geht halt nicht anders.
Montesquieu
27.11.15, 23:42
Wir beschreiben mal ganz kurz die Situation. Auch vor Steam hat man schon die Situation gehabt, dass die grösseren Publisher die Entwicklung auch der beliebten Marken gerne in günstige Länder ausgelagert hatten. Das haben wir bereits gesagt. Nun müssen diese Publisher auf Steam ihr Zeugs anbieten. An der Situation der Entwickler hat sich zunächst wenig geändert. Sie bekommen nach wie vor nicht sonderlich viel, wenn sie in diesen unterbezahlten Ländern sitzen. Im Unterschied zu vorher bekommen sie nun direkt von dem westlichen Verbraucher nicht sonderlich viel, statt von dem Publisher wenig zu bekommen, damit dieser anschliessend es für mehr Geld verkaufen kann. Keine schöne Situation, da müssen wir nicht diskutieren. Man sollte nur nicht so tun als seien die Publisher hier die Vertreter der sozialen Bewegungen, die sich schützend vor die Entwickler stellen. Man fürchtet um die eigenen Zwischenhändlergewinne und argumentiert hier plötzlich mit Moral. In der Hinsicht auch tatsächlich mit dem Verlagsmarkt zu vergleichen. Als ob es darum ginge, die Leute in der "Produktion" vernünftig zu bezahlen. Gilt eigentlich für sämtliche Bereiche, mit einem gewaltigen Unterschied. Ich kann nicht so tun als wäre ich Brasialianer und mir das T-Shirt zu den örtlichen Preisen kaufen und dabei alle Zwischenhändler umgehen. Bei "Software" kann ich es.
Fieser Kapitalismus? Ja, aber nur wenn es auch vorher schon fieser Kapitalismus gewesen ist. Wenn die Märkte sich die Produktionsstätten ohne Rücksicht auf Verluste aussuchen können, so sollte man nicht mit Moral kommen, wenn der Konsument dem glorreichen Vorbild folgt.
Ähm, sorry, aber da kennst du dich leider nicht in der Computerspielewelt aus. Die großen Entwicklungsteams sitzen und saßen vor allem samt und sonders in westlichen Ländern. In letzten Jahren finden sich vermehrt osteuropäische ein. Aber wo du deine Info her hast, dass Spieleentwicklung outgesourced worden ist, entzieht sich mir.
Die Verlage sitzen auch alle hier und sind nicht ausgelagert.
Ich weiß nicht, was du uns damit sagen willst ...
edit: Außerdem kannst du die Wertschöpfungskette bei der Nuveem-Sache wohl nicht so ganz nachvollziehen. Hier werden Gewinne an den Entwicklern (die ja auch meistens prozentual am Gewinn beteiligt werden) und den Publishern klar vorbeigeschleust, weil es ein Markt ist, auf dem sich eine Veröffentlichung eigentlich nicht lohnt, wenn er nicht geschlossen ist.
Nix mit "Cut out the middle man!".
Vernichter
27.11.15, 23:53
Was soll das Gejammer eigentlich? Wir sind hier alle Freunde Globalisierung und des freien Marktes. Auf der Ebene gibt es keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen dem Konsumenten und dem Prodzenten. Wenn man als eine Firma sagt, dass man für die gleiche Qualität den möglichst niedrigen Preis bezahlen möchte, um auf seinen laufenden Betrieb in einer Konkurrenzsituation zu gewährleisten, so gilt die gleiche Argumentation auch auf der Individualebene. Ein Computerspiel ist auch nur Produkt, welches meinen laufenden Betrieb absichert und so günstig wie möglich sein soll. Internationale Produktion ist in der Marktsprache auch nur der Zugriff auf ein Produkt auf internationalen Märkten. Wenn ein deutscher Publisher so tut als wäre ein "Ukrainer" und die Entwicklung in der Ukraine kauft, sehen wir keinen Grund darin so zu tun als wären wir Ukrainer und in der Ukraine einzukaufen. Klar hat es Folgen und sie sind nicht unbedingt rosig. Nur sind wir wie geschrieben ja alle Fans der Globalisierung und der "Qualität zum kleinen Preis". Wenn man ständig predigt, dass internationaler Konsum nicht mit nationaler Abschottung einhergehen kann, so wird es extrem lustig, wenn sich anschliessend darüber aufgeregt wird, wenn der Verbraucher der Logik auch folgt.
Montesquieu
28.11.15, 00:00
Was soll das Gejammer eigentlich? Wir sind hier alle Freunde Globalisierung und des freien Marktes. Auf der Ebene gibt es keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen dem Konsumenten und dem Prodzenten. Wenn man als eine Firma sagt, dass man für die gleiche Qualität den möglichst niedrigen Preis bezahlen möchte, um auf seinen laufenden Betrieb in einer Konkurrenzsituation zu gewährleisten, so gilt die gleiche Argumentation auch auf der Individualebene. Ein Computerspiel ist auch nur Produkt, welches meinen laufenden Betrieb absichert und so günstig wie möglich sein soll. Internationale Produktion ist in der Marktsprache auch nur der Zugriff auf ein Produkt auf internationalen Märkten. Wenn ein deutscher Publisher so tut als wäre ein "Ukrainer" und die Entwicklung in der Ukraine kauft, sehen wir keinen Grund darin so zu tun als wären wir Ukrainer und in der Ukraine einzukaufen. Klar hat es Folgen und sie sind nicht unbedingt rosig. Nur sind wir wie geschrieben ja alle Fans der Globalisierung und der "Qualität zum kleinen Preis". Wenn man ständig predigt, dass internationaler Konsum nicht mit nationaler Abschottung einhergehen kann, so wird es extrem lustig, wenn sich anschliessend darüber aufgeregt wird, wenn der Verbraucher der Logik auch folgt.
Outgesourced wird nicht in großem Maße bei Spielefirmen, die neuen digitalen Vertriebswege sorgen sogar dafür, dass mittlere Unternehmen entstehen, die gerade nicht outsourcen.
Oder ist Stockholm eine Dritte-Welt-Stadt? Oder Montreal? Paris? Dallas? Tokyo?
Ja, gut mein Herr, dann bitte einmal sagen warum es nicht so ist. Scheinst dich ja da gut auszukennen. Ich möchte da mal gerne deine Rechnung sehen, aber erst einmal kommt meine:
Bücher sind in Deutschland zu günstig. Buchpreisbindung hin oder her. Die Bücherpreise sind seit fast nun 30 Jahren nicht gestiegen. Zeig mir mal eine andere Branche, die sich das leisten kann.
Deutsche Leser verlangen, dass Taschenbücher billig sind, zu billig. Mehr als 9,95 € - 14,95 € wird selten bezahlt.
Gut, dann teilen wir uns mal die 9,95 € auf, der Einfachheit halber sagen wir mal 10 € für 400 Seiten Buch, s/w, einfacher Umschlag, Taschenbuch.
Was kommt da erst einmal runter? Genau, MwSt. und Händlerrabatt. Sagen wir mal grob 50 %, was noch gut gerechnet ist. Man kann auch gut und gerne einmal 50 % Händlerrabatt alleine abziehen.
Also kommen 5 € beim Verlag an.
Von diesen 5 € muss dann der Druck bezahlt werden. Bei größeren Auflagen mehr, bei kleineren weniger. Nehmen wir einen Mittelwert von 1,50 € pro Buch. Vorher geht aber noch das Gelld für den Autoren ab, auch noch mal 50 Cent.
Von dann 3 € müssen Distribution, alle Mitarbeiter und Overheads bezahlt werden. Da kommen nur Cent-Beträge am Ende raus, wenn man nicht gerade in Random House Regionen nachdenkt.
Und wer einmal über eine der großen Buchmessen gegangen ist, weiß, dass die Buchbranche aus viel mehr als aus Bertelsmann besteht.
Ja, Bücher müssen teurer werden und werden Sie auch werden.
Ich würde mal sagen, ROFL-Copter nicht abgestürzt, da gar nicht abgehoben ...
Wow, da denkt einer aber in Absoluten. Also wer nicht Self Publishing macht, der ist gleich ein Elefant?
Außerdem geht ja darum kein kleiner Verlag nach Indien in einen EBook-Shop. Warum sollte ich meine teuer erstellten Bücher für ein paar Cent verjubeln? Zeigt mir bitte so einen indischen Shop.
Chapeau! Das ist mal schwarz-weiß!
Bei Spielen sehe ich da auch keinen Handungsbedarf. Aber sorry, könnt ihr mir bitte einmal die letzten drei Sätze erklären. Die verstehe ich leider nicht. Warum sollte die Buchpreisbindung und Amazons Existenz einen Preisanstieg verhindern?
Außerdem zieht Amazon gehörig bei den Rabatten an, Clone. Die versuchen an jeder Ecke den Verlagen das Geld rauszuquetschen. Aber wir müssen mit denen arbeiten, geht halt nicht anders.
Wo fang ich da nur an im Roflcopterflug:
Ebookverkauf: Eigene Plattform des Verlages, kein Cent Händlerrabat.
Gedrucktes Buch: 7% Umsatzsteuer, Handel über eigene Vertriebsplattform. Auch kein Händlerrabat .
Hab ich beides nicht? Dinosaurierverhalten. Wenn Verlag XY zu klein dafür ist, wird er eben aussterben. Nicht der Preis muss größer werden, die Verlage müssen sich anpassen. Zu schreien, der Kunde hätte gefälligst mehr Geld auszugeben, erinnert an alle anderen ausgestorbenen Branchen. Bücher werden nie teurer, denn sonst wird sie keiner mehr kaufen. Schon heute kann man im Selfpublishing Bücher für deutlich weniger Geld erwerben und es bleibt deutlich mehr Geld bei den Autoren übrig als eure 50cent, die gönnerhaft abgegeben werden. Ihr fühlt euch persönlich wohl angegriffen, weil ihr in dieser Branche arbeitet. Aber teurer werden die Mondpreisgebundenen Bücher nicht werden, sonst bleiben die Verlage einfach auf ihrem Stapel Bücher sitzen.
Und genau Amazon ist es dann auch, der das verhindert. Dank Self-Publishing, an was die Verlage nie dachten, schließlich unterminiert es ihr Geschäft als sich Dazwischensetzer sowie hartem Preiskampf, werden sie keine steigenden Preise haben. Sie können dem Kunden günstigere Bücher anbieten und dem Autoren mehr zahlen, sie schalten euch aus. Die harten Rabatte werden eingegangen, weil die Verlage sonst nichts mehr verkaufen. Es wird keine steigenden Bücherpreise geben, es wird eine sinkende Anzahl an Verlagen geben. Und warum soll man mit kleinen und kleinstverlagen Mitleid haben, ihen wohltätig etwas spenden? Ihr zahlt ja auch nicht für eure Waschmaschiene 100€ mehr, damits AEG Elektrofunken bessergeht. Die kleinen Verlage gehen eben unter oder wachsen auf eine Größe, in der sie verbraucherakzeptable Preise liefern können.Ihr geht zu dem hin, der den besten Preis liefert. Und genau das soll nicht korrekt sein, wenn das bei digitalen, einfach zu kopierenden Massengütern nicht auch gemacht wird?
Outgesourced wird nicht in großem Maße bei Spielefirmen, die neuen digitalen Vertriebswege sorgen sogar dafür, dass mittlere Unternehmen entstehen, die gerade nicht outsourcen.
Oder ist Stockholm eine Dritte-Welt-Stadt? Oder Montreal? Paris? Dallas? Tokyo?
Wenn neuentstehende, moderne Unternehmen nicht mit den outgesourced mithalten können, dann haben sie nicht durch den Verbraucher alimentiert zu werden, in dem man ihm die moralisierende rote Karte zeigt, sondern ein überzeugendes Produkt abzuliefern. Können sie das nicht oder finden mit dem Produkt, was sie glauben es wäre überzeugend, keine Kunden, haben sie einfach keine Existenzgrundlage.
Dieses "der Kunde ist schuld am Scheitern, weil er nicht die Preise für unser Produkt zahlen will, den wir von ihm gerne hätten" ist doch eine Scheindiskussion darüber, dass man mit seinem Produkt einfach nicht die ausreichende Qualität hat um einen höheren Preis dauerhaft zu erhalten. Da ist das angebotene Produkt einfach nicht gut genug für einen höheren Preis und das Geschäftsmodell funktioniert nicht. Der Kunde hat nicht die Aufgabe den Anbieter über gewünschte Preise zu alimentieren, sondern sich mit dem Einzudecken, was er für sein persönliches Wohl eben braucht. Zu Preisen, die er bereit ist zu zahlen. Als Alternative bleibt das Produkt eben ein Ladenhüter. Wenn mir Nuuvem nicht gefällt, verkaufe ich halt auf dem brasilianischen Markt nur protugisische Versionen, die auch in Deutschland nur portugisisch ausgeben. Da hat sich das Problem.
Vernichter
28.11.15, 00:20
Ich glaube, du hast was getrunken und redest jetzt getragen her, aber den Kern der Diskussion hast du leider nicht so ganz verstanden. :ditsch:
Den Kern der Diskussion habe ich durchaus verstanden. Ich wundere mich nur darüber wieso ein übliches Verhalten auf der Produzentenebene löblich, aber auf der Ebene des Individualkaufs eine fiese Sache sein soll. Die Produktion folgt nach Möglichkeit dem kleinsten Preis, ungeachtet der nationalen Bindungen und hier halt der Konsum. Ich habe mich auch nicht einmal dafür ausgesprochen die Buchpreisbindung abzuschaffen, bin sogar dagegen. Du darfst aufatmen.
Und um persönlich zu werden: Du hast doch Irgendwas mit SPD oder Union gewählt, wenn ich mich nicht täusche. In der Hinsicht läuft alles nach Plan. Wenn die Verlage nicht den Markt bedienen können, entstehen halt neue Angebote, oder man rationalisiert ein wenig und du wirst als Medienmensch halt etwas weniger essen. Was kann ich dafür, dass die Agenda, die du an der Wahlurne unterstützt auch Auswirkungen zeitigt?
Aber keine Angst, ich will nicht übertreiben. Die Welt des schlauen Konsumenten ist mit der Welt des schlauen Hackers zu vergleichen. Sich eine brasilianische Identität werden in der Praxis die Wenigsten tatsächlich zulegen. Höherer Aufwand, Zeitmangel und organisierter Widerstand werden an der Stelle das ihrige machen und so ein Verhalten auf der Ebene einer skandalisierten Nische belassen. Der "schlaue Konsument" ist eine liberale Fiktion, ebenso wie der freie Markt. Nur finde ich die Aufregung darüber so ermüdend wie das Geschrei über den kleinen Betrug des Hart IV-Empfängers Angesichts des Desinteresses für das Verschwinden von viel grösseren Summen im Nirwana. Wir gönnen den Regenten ihre brasilianischen Schwägerinnen. Widersprüche kann man in die Tonne kloppen, ob der viel grösseren Widersprüche auf wichtigeren Feldern.
Montesquieu
28.11.15, 00:28
Wo fang ich da nur an im Roflcopterflug:
Ebookverkauf: Eigene Plattform des Verlages, kein Cent Händlerrabat.
Gedrucktes Buch: 7% Umsatzsteuer, Handel über eigene Vertriebsplattform. Auch kein Händlerrabat .
.
Dann sag mir mal bitte, wie groß der Anteil des Verkaufs von Büchern über die eigene Seite der Verlage ist?
Richtig, wenn sie auf fünf Prozent kommen, dann ist das viel.
Mensch Clone, das ist jetzt aber mal wirklich die Welt stricken, wie sie dir gefällt, aber fußt nicht auf der Realität.
Und der Buchpreis steigt gerade, wir machen es auch und fahren gut damit. :ja: Bücher werden teurer und die Verbraucher sind es auch bereit zu zahlen. :D Leider an der Realität gescheitert deine Annahme.
Außerdem ist self publishing zwar da und wird nicht verschwinden, aber nach dem ersten Ansturm hat sich das auch wieder gelegt und viele Autoren gehen wieder auf die Verlage zu, weil wir doch Services bieten, die alleine sehr viel schwieriger aufzutreiben sind.
Aber Clone, warum so verbittert und aggressiv? Also wir brauchen nicht deine Almosen, danke, auch die Computerspielewelt nicht. Und wir geben den Autoren so viel wie geht. Von den 5 € müssen halt noch mehr bezahlt werden.
Nein, der Clone ist leider kein guter Berater, wenn es darum geht zumindest mit Freude in die Zukunft zu gehen, denn ich bin der Meinung, dass es beiden Branchen nicht allzu schlecht in Zukunft ergehen wird.
Aber eine Frage beantworte mir bitte Clone, dann bin ich ruhig:
Wenn du von kleinen Publishern und Verlagen so wenig hältst, warum schreibst du diese Zeilen dann in einem Forum, das gerade auf dem Erfolg, auf den Spielen von diesen kleinen Publishern/Entwicklern fußt?
Ist das dann nicht ein wenig, nun ja, zumindest widersprüchlich.
Dann sag mir mal bitte, wie groß der Anteil des Verkaufs von Büchern über die eigene Seite der Verlage ist?
Richtig, wenn sie auf fünf Prozent kommen, dann ist das viel.
Mensch Clone, das ist jetzt aber mal wirklich die Welt stricken, wie sie dir gefällt, aber fußt nicht auf der Realität.
Und der Buchpreis steigt gerade, wir machen es auch und fahren gut damit. :ja: Bücher werden teurer und die Verbraucher sind es auch bereit zu zahlen. :D Leider an der Realität gescheitert deine Annahme.
Außerdem ist self publishing zwar da und wird nicht verschwinden, aber nach dem ersten Ansturm hat sich das auch wieder gelegt und viele Autoren gehen wieder auf die Verlage zu, weil wir doch Services bieten, die alleine sehr viel schwieriger aufzutreiben sind.
Aber Clone, warum so verbittert und aggressiv? Also wir brauchen nicht deine Almosen, danke, auch die Computerspielewelt nicht. Und wir geben den Autoren so viel wie geht. Von den 5 € müssen halt noch mehr bezahlt werden.
Nein, der Clone ist leider kein guter Berater, wenn es darum geht zumindest mit Freude in die Zukunft zu gehen, denn ich bin der Meinung, dass es beiden Branchen nicht allzu schlecht in Zukunft ergehen wird.
Aber eine Frage beantworte mir bitte Clone, dann bin ich ruhig:
Wenn du von kleinen Publishern und Verlagen so wenig hältst, warum schreibst du diese Zeilen dann in einem Forum, das gerade auf dem Erfolg, auf den Spielen von diesen kleinen Publishern/Entwicklern fußt?
Ist das dann nicht ein wenig, nun ja, zumindest widersprüchlich.
Nunja, die Bücher, die ich kaufe, sind nicht im Preis gestiegen. Das passt ja auch nicht zu eurer Aussage, dass die Preise steigen müssen und die letzten 30 Jahre es nicht sind. Sind sie es nun oder nicht? Für mich persönlich nicht. Und ich sehe auch nicht, wie das passieren wird.
Wenn die Verlage nicht in der Lage sind, ihre eigenen Verkäufe ohne Händler zu steigen, müssen sie vielleicht aggressiver werden. Steam hat sich nicht durchgesetzt, weil die Kunden das toll fanden, sondern weil man dazu gezwungen wurde. Das gleiche gilt für Origin und UPlay.
Wenn ihr die Zukunft so rosig seht, warum steigt euer Blutdruck, wenn jemand anders das nicht so sieht? Warum so persönlich werden? Die Konkurrenz doch unangenehmer? Die Sorgen doch größer? Wenn es doch so gut ist, warum die Konsumenten für das Streben nach kleineren Preisen bashen?
Es werden diejenigen eine gute Zukunft in beiden Branchen haben, die attraktive Produkte an den Konsumenten bringen, zu Preisen, auf die sich beide Seiten einigen. Alle anderen sterben, dafür muss man kein Konsumentenbashing betreiben, wenn eben manche unter Druck geraten. Es ist nur die Frage, sind eure Produkt gut genug?
Und wenn ihr mich schon fett geschrieben fragt: Die kleinen Publisher/Entwickler in diesem Forum, von denen wir Spiele gekauft haben, bieten Produkte an, die gekauft werden und bashen uns nicht, wenn wir sie nicht kaufen. Insbesondere die Strategic Command Entwickler sind dafür ein tolles Bespiel, wie sie die Kontrolle über ihre Preise erhalten: Sie verkaufen einfach nur über ihre Webseite, bieten attraktive Spiele and für die Kunden aus aller Welt bereit sind, diesen Preis zu zahlen. Das selbe gilt für viele andere Entwickler, deren Spiele hier Sideboards haben. Und Pdox ist weder ein kleiner Publisher mehr noch haben wir in den letzten Jahren ein Spiel von ihnen gekauft, denn die waren auch zu brasilianischen Preisen einfach nicht ansprechend für uns.
Für mich ist das nicht widersprüchlich. Habe ein überzeugendes Produkt, die Menschen werden es zu eurem Preis kaufen. Habe kein überzeugendes Produkt, die Menschen werden weniger als ihr gerne hättet dafür zahlen oder es nicht kaufen. Ihr sterbt. Mir egal.
Vernichter
28.11.15, 00:47
Wenn du von kleinen Publishern und Verlagen so wenig hältst, warum schreibst du diese Zeilen dann in einem Forum, das gerade auf dem Erfolg, auf den Spielen von diesen kleinen Publishern/Entwicklern fußt?
Ist es nicht. Der werte clone argumentiert hier ziemlich sauber. Es ist eine Idiotie aber sauber. Die kleinen Publisher, die erfolgreich sind, sind erfolgreich weil sie sich anpassen können. Die Aussage ist nicht, dass alle kleinen Publisher verschwinden sollen. Die Aussage ist, dass halt die verschwinden sollen, die sich nicht anpassen können.
Die Argumentation ist sauber. Dein Mischmasch dagegen ist höchst widersprüchlich, wenn auch menschlicher. Clone ist halt ein Soziopath und schmückt die durchgehend liberalen Positionen meist nicht mit linken Verzierungen aus, wie es dagegen im Medienbereich üblich ist. Soziopathie bedeutet manchmal Positionen ungeschmückt zu vertreten, weil man da Schmiermittel des Selbsbetrugs nicht produzieren kann. Das muss nichts daran ändern, dass die Position falsch sein kann. Es wird nur an der Stelle lustig, wenn der soziopathische Liberale sich mit einem typischen deutschen Linksliberalen streitet und dafür Prügel bezieht, dass er die geliebte Position ungeschmückt vertritt.
Ja, in dem Burger sind zu 99% kleine Nager drin und Nein es wird nicht dadurch besser, dass wir nun alle so tun als wäre dem nicht so. Und Nein, auch nicht in dem wir auch immer hinzufügen, dass keine Nager in den Burger gehören. Und ja, ich kann schon verstehen, dass man sich nicht beliebt macht, wenn man es öffentlich verkündet wie hoch der Anteil der Nager ist und wie saftig es das Fleisch macht. Ja, es ist soziopathisch. Aber es ist eine saubere Position.
Und ja, der werte clone gehört dafür nach Sibirien deportiert. Aber erst nach dir und er darf den Leiter den Baracke spielen, da eine solche Stellung Menschen mit klaren Ansichten braucht. Nein, ich habe nichts getrunken.
Der Vernichter brachte mich gerade zum Schmunzeln. Jetzt bin ich raus aus der Diskussion.
Vernichter
28.11.15, 01:16
Die liberale Position ist relativ deutlich: Jeder kann es schaffen. Danach kommt ein Kom(m)a: ",aber nicht alle". Die Soziopathen sprechen den Satz ganz aus. Der Linksliberale möchte die zweite Hälfte nicht hören. Man soll es im Ungefähren lassen, damit er seinen Seelenfrieden hat. Wenn man ihn darauf hinweist, so fängt er an zu begründen wieso es für seine tolle Branche nicht gilt und Etwas über Moral zu erzählen. Was im Übrigen in der Praxis keinen Unterschied hat. Es geht nur um den Seelenfrieden. Weswegen der Linksliberale kaum Etwas so hasst wie einen (soziapathischen) Liberalen, der lang, laut und mit Schmackes von den Ferkeleien schwärmt, die der Linksliberale in der Praxis sogar öfter betreibt, aber bei gedämmten Licht. Hier greift aber auch wieder der Spruch von Hunden die bellen. Die Vertreter neoliberaler Positionen sind aus meiner eigenen bescheidenen Erfahrung in der Praxis selten so "effizient". Alte Männer reden auch ständig über Sex ohne welchen zu haben.
Die Begegnung zwischen beiden Personen kann zu falschen Eindrücken auf beiden Seiten führen. Der Linksliberale hält den Neoliberalen für einen herzlosen Ferkel und der Neoliberale glaubt den Markt durch den frigiden Sozi verraten zu sehen. Keine Angst, dem ist nicht so. Der werte Monte ist genauso ein Kapitalist wie der clone und clone hat noch nicht seine Mutter gegen ein besseres Angebot aus Brasilien getauscht. Monte wollte nur ein wenig über die fiesen Verbraucher herziehen und über die herzlose Marktwirtschaft außerhalb seines Paradieses der sozialen Verantwortung klagen. Und der werte clone musste natürlich gleich sein "Argument" aus der Hose packen. Ich kann beide Seiten verstehen. Ja, man muss nicht nackt herumlaufen. Ja, man muss sich nicht seines eigenen Körpers genieren. Ein ewiger Streit.
https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xfp1/v/t1.0-9/12311095_10153506221854998_2586201673734744592_n.png?oh=e3ac1ea50d54d184e31abbee21189c08&oe=56EFE8FE
Aber wir müssen mit denen arbeiten, geht halt nicht anders.
Das finden Wir interessant! Also Wir kaufen Bücher die Uns interessieren. Wir vermuten mal, dass die meisten Leser auf der Welt das auch tun. Was hindert eigentlich sämtliche Verlage der Welt daran Amazon einfach nicht mehr zu beliefern? Wäre echt mal interessant zu wissen, ob die Leser dann trotzdem weiterhin bei Amazon kaufen, was dort übrig bleibt, oder ob die Leser dann auf andere Plattformen ausweichen oder gar mal wieder ein Geschäft aufsuchen?
Nur dazu müssten sich halt die Verlage mal (stillschweigend) einig sein. Wir denken Amazon würde mit seiner Erpressung sehr schnell aufhören, wenn die einfach keine Ware mehr erhalten, weil der Spieß umgedreht worden ist.
Und ob der Buchpreis zu niedrig ist? Das hängt wohl von der Auflage ab. Also Wir haben mal in dem Spiel mitgewirkt und wahrscheinlich bekommt jeder der an einem Buch beteiligt ist mehr als der/die Autor(en). Wir zumindest konnten uns nur bedingt beschweren - die Autoren für die Wir gearbeitet haben, haben da weniger erhalten als Wir. Was aber an der niedrigen Auflage gelegen hat.
Und das ist wohl das wesentliche Stichwort - Auflage! Bei Fach- und Sachbüchern ist die häufig erstaunlich niedrig. Je nach Thema nicht mal 1000 Bücher. In Unserem Fall den Wir persönlich kennen, war das quatsch, weil von vorneherein der Markt deutlich größer war. Es gab dann auch entsprechende Nachdrucke - aber auch für Nachdrucke gibt es interessante Regeln... - Bei vielen anderen Sachbüchern wo wirklich nur eine eingefleischte Gemeinde überhaupt kaufen wird, wird es immer nur eine kleine Auflage geben. Und eben hier sehen Wir Amazon wirklich als Problem, denn im Self Publishing wird es dann manche Bücher schlicht nicht geben, weil viel zu aufwendig und teuer für den Self Publisher.
Romane allerdings, die nur aus Text bestehen - da mag das klappen und für den Self Publisher wirtschaftlich besser bzw. vernünftig sein
[B@W] Abominus
28.11.15, 02:18
Ist es nicht. Der werte clone argumentiert hier ziemlich sauber. Es ist eine Idiotie aber sauber. Die kleinen Publisher, die erfolgreich sind, sind erfolgreich weil sie sich anpassen können. Die Aussage ist nicht, dass alle kleinen Publisher verschwinden sollen. Die Aussage ist, dass halt die verschwinden sollen, die sich nicht anpassen können.
Die Argumentation ist sauber. Dein Mischmasch dagegen ist höchst widersprüchlich, wenn auch menschlicher. Clone ist halt ein Soziopath und schmückt die durchgehend liberalen Positionen meist nicht mit linken Verzierungen aus, wie es dagegen im Medienbereich üblich ist. Soziopathie bedeutet manchmal Positionen ungeschmückt zu vertreten, weil man da Schmiermittel des Selbsbetrugs nicht produzieren kann. Das muss nichts daran ändern, dass die Position falsch sein kann. Es wird nur an der Stelle lustig, wenn der soziopathische Liberale sich mit einem typischen deutschen Linksliberalen streitet und dafür Prügel bezieht, dass er die geliebte Position ungeschmückt vertritt.
Ja, in dem Burger sind zu 99% kleine Nager drin und Nein es wird nicht dadurch besser, dass wir nun alle so tun als wäre dem nicht so. Und Nein, auch nicht in dem wir auch immer hinzufügen, dass keine Nager in den Burger gehören. Und ja, ich kann schon verstehen, dass man sich nicht beliebt macht, wenn man es öffentlich verkündet wie hoch der Anteil der Nager ist und wie saftig es das Fleisch macht. Ja, es ist soziopathisch. Aber es ist eine saubere Position.
Und ja, der werte clone gehört dafür nach Sibirien deportiert. Aber erst nach dir und er darf den Leiter den Baracke spielen, da eine solche Stellung Menschen mit klaren Ansichten braucht. Nein, ich habe nichts getrunken.
Das passt in die Kategorie "Post des Monats". Herrlich!
Sind Keykäufe im Ausland c.p. illegal?
Nein, denn kein Gesetz wird dabei verletzt. Selbst Zoll wird nicht fällig, da der Zollbegriff bisher noch nicht auf virtuelle Güter anwendbar ist.
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Sind Keykäufe im Ausland unter Vorspiegelung falscher Tatsachen (z.B. Wohnort) illegal?
IMHO eine knifflige Sache auch nach deutschem Recht, da der "Geschädigte" oft nicht identisch mit dem Vertragspartner ist. Nur in diesem Fall könnte der Betrugs-Tatbestand greifen.
Solange derselbe Shop (z.B. Nuuvem) nicht zwei verschiedene Preise je nach Herkunft aufruft, sondern nur Key-Zwischenhändler ist und bei "falscher" Herkunft des Käufers den Kauf an sich unterbindet, schädigt der Käufer den Shop nicht durch eine Falschangabe. Vielmehr wird indirekt und potentiell der Vertragspartner des Shops geschädigt, der den Key ansonsten womöglich für mehr Geld verkauft hätte. Dies wiederum ist allerdings auch nicht sicher, da der Preis für die Kaufentscheidung eine Rolle spielt und der Käufer für mehr Geld vielleicht gar nicht zugegriffen hätte.
Der Käufer hat nur einen Vertrag mit dem Shop, den er nicht geschädigt hat, und einen mit z.B. Steam, wo er die Keys einlöst. Da er für die Einlösung aber nicht mehr gegen die Nutzungsbedingungen vertoßen muss, ist er auch hier nicht angreifbar. Die Steam-AGB beinhalten zwar z.B. auch den Passus
Sie verpflichten sich, weder ein IP-Proxying noch ein sonstiges Verfahren einzusetzen, um den Ort Ihres Wohnsitzes zu verschleiern, wobei dies sowohl im Hinblick auf eine Umgehung von geografischen Beschränkungen hinsichtlich der Inhalte von Spielen als auch für Käufe zu an Ihrem geografischen Standort nicht geltenden Preisen als auch für sonstige Zwecke einer entsprechenden Verschleierung gilt. Falls Sie gegen diese Pflicht verstoßen, sind wir berechtigt, den Zugang zu Ihrem Benutzerkonto zu unterbinden.
, doch gilt dies nur für Aktionen innerhalb von Steam selbst.
Somit wäre der einzige Beteiligte, der juristisch belangbar ist, der Shop selbst, sofern er mit dem Key-Anbieter einen Vertrag hat und diesen nicht einhält, indem er an Käufer außerhalb der Zielregion verkauft.
Dies wiederum wäre allerdings schon alleine dadurch vom Key-Anbieter begrenzbar, indem er keine weltweit einlösbaren Keys herausgibt, sondern solche mit "region lock". In einem Rechtsstreit könnte der Key-Händler hierauf verweisen und geltend machen, dass sein Vertragspartner nicht selbst alle möglichen Mittel ausgeschöpft hat.
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Sind Keykäufe im Ausland amoralisch?
Hier beginnt die Philosophie. Wir würden sagen, dass wir es zunächst einmal mit einem Warenerwerb zu tun haben, wie er auch in anderen Warenkategorien erfolgen könnte, in denen es eine regionale Preisstaffelung, aber eine weltweit identische Qualität gibt. Und da wird auch nicht versucht, dem Kunden Amoralität einzureden.
Big Macs werden weltweit nach identischem Schema und identischen Qualitätsanforderungen zusammengebaut, kosteten aber in US-$ 2014 z.B. in Norwegen über viereinhalbmal soviel wie in der Ukraine (https://de.wikipedia.org/wiki/Big-Mac-Index#Zahlenwerte). Dass trotzdem niemand ernsthaft einen Big Mac - Fernhandel zwischen beiden Ländern in Erwägung zieht, liegt wohl primär daran, dass selbst Fast Food nach ein paar Tagen im Kühl-LKW allmählich ein Eigenleben entwickelt und sich auf eigenen Beinen auf den Rückweg in die Heimat macht.
Aber nehmen wir doch eines der beliebtesten Themen der (gedruckten) Automobilpresse vor Einführung der Abwrackprämie, nämlich Re-Importe. Ein- und derselbe Wagentyp eines deutschen Qualitätsherstellers (mit einwandfreiem Abgas-Zertifikat) kostete damals hierzulande teils 30% mehr als bei einem Händler am Rande der EU. Verderblichkeit war ein eher sekundäres Problem und somit blühte eine neue Branche, die im Kundenauftrag in ihrer spanischen oder rumänischen Heimat ein deutsches Auto bestellte, dieses aus Wolfsburg/Rüsselsheim/Stuttgart/Ingolstadt/München liefern ließ und nach Quittierung gleich wieder zurückschickte. Der deutsche Kunde nahm seinen Wagen in Empfang, warf einen Blick in die mehrsprachige Anleitung, schloss bei seiner Werkstatt einen Wartungsvertrag ab und fuhr los, ganz als hätte er den Wagen im Autohaus um die Ecke erworben.
War dieses Verhalten auch schon amoralisch? Schädigte der deutsche Michel hier in verantwortungsloser Weise seine Mitbürger oder gar sich selbst, weil weniger Geld bei Automobilherstellern und Zwischenhändlern ankam? "Schädigen" vermutlich unter dem Strich "ja", aber unseres Erachtens weder "verantwortungslos" noch "amoralisch", denn Preisunterschiede waren schon immer die Grundlage für Handel. Sie zu nutzen, ist nur ökonomisch und individuell nutzenmaximierend, selbst wenn dabei existierende Strukturen unter die Räder kommen. Weshalb sagen wir das als verkappter Sozialromantiker? Weil nicht der Kunde das Problem ist, sondern der Preisunterschied!
Wenn Preisunterschiede auf natürlich Weise entstehen, etwa weil Fisch an der Küste einfacher zu beschaffen ist als im Inland, dann kann auch eine konsequent preisorientierte Auswahl des Kunden den Markt nicht schädigen.
Ist ein Preisunterschied aber künstlich herbeigeführt - egal ob zu Zwecken der Gewinnmaximierung oder des Protektionismus - und groß genug, um Transferkosten zu amortisieren, führt eine Handelsfreigabe auch nur dazu, dass dieses System mittelfristig wieder zusammenbricht und durch eine Marktpreisbildung ersetzt wird. Dann werden eben aus Industrieländern exportierte Autos in Schwellenländern nicht mehr zum Selbstkostenpreis oder darunter verkauft und durch künstlich hohe Preise im Herstellerland quersubventioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Stattdessen bildet sich eine bislang unterdrückte lokale Autoindustrie, die bei vergleichbarer Qualität billiger produziert, oder es werden nur erschwingliche Modelle dorthin exportiert, bis das Einkommensniveau genug gestiegen ist, um sich auch die höherwertigen Wagen leisten zu können.
Unsere Schlussfolgerung: Wenn Spieleanbieter nicht damit leben wollen, dass sich der subventionierte Discountpreis aus Schwellenländern auch durch Key-Shops in die Primärmärkte verbreitet, dann dürfen sie schlicht nicht ein- und dieselbe Ware zu erheblich unterschiedlichen Preisen anbieten. Solange sie dies tun, müssen sie den "Schwund" durch Key-Shops in Kauf nehmen.
Nischenanbieter wie battlefront.com etwa, die einen Direktvertrieb über ihre HP betreiben, haben schlicht keine unterschiedlichen Preise für unterschiedliche Regionen. Ein US-Amerikaner und ein Senegalese müssen beide dieselben 40$ löhnen, auch wenn das für den Senegalesen ein Jahresverdienst wäre und der Ami dafür nur zwei Stunden im Büro absitzen müsste. Das ist natürlich unschön für den Senegalesen, weshalb Anbieter auch schlicht andere Riegel vorschieben könnten, etwa unterschiedliche Sprachversionen, zeitlich gestaffelte Releases (Budgetpreis in Europa erreicht => Veröffentlichung im Schwellenland) oder - wie schon oben erwähnt - Keys mit region-lock. Diese wiederum fände der Erstwelt-Kunde natürlich wiederum unschön, weil sie nicht nur Hunger-Hugo in Senegal, sondern auch uns hier beträfen, aber sie wären ein wirksames Mittel, um unterschiedliche Produktqualitäten für unterschiedliche Preise in unterschiedlichen Regionen zu schaffen. Automobilhersteller haben es hier schwerer. Ihnen bleibt im Grunde nur, auf die umständliche Garantieabwicklung im Ausland zu bauen.
Karl Quenzer
28.11.15, 02:42
Noch einmal:
Wenn die billigsten Preise gelten, dann müssen auch die billigsten Arbeitsbedingungen her. [...]
Es wird bisher durchgängig so getan als gäbe es beim Spieleverkauf Produktionskosten. Gibt es aber nicht, zumindest nicht in relevanten Größen. Ob ein Spiel einmal für 50€ oder 50 mal für 1€ verkauft wird macht keinerlei praktischen Unterschied. Die Kosten stecken in der Entwicklung, nicht in der Produktion. Der Vergleich etwa mit Kinderarbeit in der Textilbranche hinkt also vorne und hinten.
Und wir meinen, es sind gerade die putzigen Indieproduzenten die von günstigen Preisen profitieren. Früher habe ich ein bis zwei mal im Jahr ein Spiel a 50€ gekauft. Das Budget das für Spiele ausgegeben kann, ist schliesslich auch limitiert. Heute gebe ich immer noch zwischen 50€ und 100€ aus, erhalte dafür aber 5-20 Spiele. Die Kosten für die Spieleentwickler sind wie gesagt die selben. Der Gewinn verteilt sich lediglich über mehr Anbieter und idR wird er sich gerechter (dh der Qualität des Spiels angemessener) verteilen. Denn wie ihr selbst schreibt, früher hat sich bei der Kaufentscheidung dann ein AA Titel mit großem Medienecho durchgesetzt.
[B@W] Abominus
28.11.15, 09:25
Es wird bisher durchgängig so getan als gäbe es beim Spieleverkauf Produktionskosten. Gibt es aber nicht, zumindest nicht in relevanten Größen. Ob ein Spiel einmal für 50€ oder 50 mal für 1€ verkauft wird macht keinerlei praktischen Unterschied. Die Kosten stecken in der Entwicklung, nicht in der Produktion. Der Vergleich etwa mit Kinderarbeit in der Textilbranche hinkt also vorne und hinten.
Und wir meinen, es sind gerade die putzigen Indieproduzenten die von günstigen Preisen profitieren. Früher habe ich ein bis zwei mal im Jahr ein Spiel a 50€ gekauft. Das Budget das für Spiele ausgegeben kann, ist schliesslich auch limitiert. Heute gebe ich immer noch zwischen 50€ und 100€ aus, erhalte dafür aber 5-20 Spiele. Die Kosten für die Spieleentwickler sind wie gesagt die selben. Der Gewinn verteilt sich lediglich über mehr Anbieter und idR wird er sich gerechter (dh der Qualität des Spiels angemessener) verteilen. Denn wie ihr selbst schreibt, früher hat sich bei der Kaufentscheidung dann ein AA Titel mit großem Medienecho durchgesetzt.
Werter Herr Quenzer,
die Herstellung von Spielen hat Fixkosten in der Entwicklung, aber auch im Vertrieb, unabhängig von der Vertriebsplattform.
Gfm. Wrangel
28.11.15, 11:21
Abominus;1026583']die Herstellung von Spielen hat Fixkosten in der Entwicklung, aber auch im Vertrieb, unabhängig von der Vertriebsplattform.
Gemeint sind imho die Kosten, die mit dem Download des bereits fertigen Spiels entstehen und die dürften wirklich minimal sein: Festplattenspeicher und Traffic. Ob ein Spiel jetzt von einem, 50 oder 50.000 Kunden heruntergeladen wird ist kostenmäßig irrelevant.
Montesquieu
28.11.15, 11:45
Gemeint sind imho die Kosten, die mit dem Download des bereits fertigen Spiels entstehen und die dürften wirklich minimal sein: Festplattenspeicher und Traffic. Ob ein Spiel jetzt von einem, 50 oder 50.000 Kunden heruntergeladen wird ist kostenmäßig irrelevant.
Nein, leider nicht.
Das ist ein Irrglaube, aber ich muss bei E-Books auch immer die ganzen laufenden Kosten mit einberechnen und da kommt im ganze Prozess wieder einiges zusammen.
Es ist schon wie Bigfish sagt (auch wenn das ein wenig kurz gefasst war): Es kommt auf die Auflage/die Verkäufe an.
Mittlerweile kommen auch Professoren auf mich zu, die ein Fachbuch veröffentlichen wollen. Für Print und E-Book haben wir da ein (günstiges) Zuschuss-Modell, um wissenschaftliche Titel zu verwirklichen. Antwort ist oft "Ja, dann machen wir halt nur ein E-Book!" Die Vorstellung, dass dann keine Kosten anfallen ist fast süß. Initial sind aber die Erstellungskosten der Druckdatei bzw. der XML-Datei als Grundlage des E-Books höher als die Druckkosten. Ob ein E-Book gemacht wird oder eine Datei auf einer Druckmaschine landet, ist die gleiche Arbeit. Ich würde sogar behaupten, dass eine EPub mit vielen Querverweisen, was bei wissenschaftlichen Titeln ja die Norm ist, sogar aufwendiger als das Printprodukt ist.
Dafür gibt es halt eine Break-Even-Rechnung und da liegen E-Books und Printbücher nicht weit auseinander.
Mit Softwareboxen und DVD-Veröffentlichungen hatte ich auch was zu tun. Die Kosten sind auch zu vernachlässigen und auch meistens die Lagerkosten, da diese in der Auslieferung drin sind. Und auch jeder Verlag/jeder Publisher hat entweder einen digitalen Dienstleister, der die Aufgabe der Auslieferung übernimmt oder einen eigenen Vertrieb, der das händisch macht. Und ja, das ist ein Popo voll Arbeit und nicht nur einmal auf einen Knopf drücken und alles ist eitel Sonnenschein.
Das Unschöne sind beim physischen Vertrieb alleine die Rabatte der großen Einzelhändler. Alles andere ist zu vernachlässigen ...
[B@W] Abominus
28.11.15, 12:36
Ich habe während des Studiums bei einem Softwareentwickler gearbeitet und es hat keinen großen Unterschied gemacht, ob ich die CD verpackt und zur Post gebracht habe oder das Unternehmen den Kunden einen Server zur Verfügung stellt.
Gfm. Wrangel
28.11.15, 13:29
Ja, klar, es kostet genauso viel, 50.000 CDs zu kaufen, zu beschriften, einzupacken, zu addressieren, zur Post zu schleppen, zu frankieren, abzugeben und das Porto zu bezahlen, wie eine Datei einmal auf den Server zu laden und von 50.000 Kunden runter laden zu lassen. Mag ja sein, dass die einzelnen Schritte keine hohen Kosten verursachen, aber es summiert sich und alleine die Arbeitszeit, die bezahlt werden muss, verursacht deutlich höhere Kosten als beim Download.
@Monte: es ist nicht die Rede von der Herstellung des Spiels oder ebooks, es geht alleine darum, wie fertige Spiele oder ebooks zum Kunden gelangen und da kann mir keiner weismachen, dass digitaler Download gleiche Kosten verursachen würde wie der analoge Vertrieb. Auch nicht mit Süßem :tongue:
Karl Quenzer
28.11.15, 13:40
Richtig. Wie der BWL Student wissen sollte (:P) zählt das Programmieren von Software ökonomisch zu "Forschung und Entwicklung" und nicht zur Produktion. Die Produktion ist die Vervielfältigung des fertigen Produkts, wenn man es im Falle von Software überhaupt Produktion nennt (da hatte jeder Ökonomie-Prof seine Privatmeinung zu...)
Wie Abo richtig gesagt hat sind die Entwicklungskosten aber fix. D.h. wenn Hjalfnar meint dass er das Spiel entweder stark vergünstigt, oder gar nicht kauft ist das zwar der Raubkopiererlogik ähnlich, ökonomisch aber ein Unterschied: Beim Raubkopierer entsteht im besten Falle kein Schaden. Beim Spieleimporteur fällt ein Gewinn ab. Für den Fall, dass das Spiel sonst nicht gekauft würde ist der Gewinn also größer als ohne Vertrieb über brasilianische Server.
Ob für den Spieleentwickler ein Schaden entsteht hängt also von der Marktsituation ab: Hätten das Spiel genügend Interessenten zum Vollpreis gekauft ärgern die sich natürlich über Nuuvem und co. Das dürfte aber bei den Indieentwicklern kaum gegeben sein, sondern wenn, dann bei den "großen" Serien, mit genügend Gelegenheitsspielern als Käufern die von der Existenz von Nuuvem und co nicht einmal wissen.
Wie gesagt, das Budget für Spielekauf ist beschränkt. Es gab eine Zeit in der wenige Spieleentwickler gut verdient haben. Wenn man mehr Entwickler will, die Menschen aber nicht mehr Geld zur Verfügung haben ist es nur logisch, dass dann auch weniger Gewinn pro einzelnem Entwickler anfällt.
Montesquieu
28.11.15, 14:37
Ja, klar, es kostet genauso viel, 50.000 CDs zu kaufen, zu beschriften, einzupacken, zu addressieren, zur Post zu schleppen, zu frankieren, abzugeben und das Porto zu bezahlen, wie eine Datei einmal auf den Server zu laden und von 50.000 Kunden runter laden zu lassen. Mag ja sein, dass die einzelnen Schritte keine hohen Kosten verursachen, aber es summiert sich und alleine die Arbeitszeit, die bezahlt werden muss, verursacht deutlich höhere Kosten als beim Download.
Nein, nein, glaube mir, dass ist nicht viel mehr!
Ich kann es noch einmal sagen:
1. Print-/Box-Produkt: Druck und Verpackung fallen an, das ist im Verhältnis zum Preis bei einem Buch mehr, bei Software sind es Cent-Beträge. CDs einzupacken, zu addressieren etc. pp. übernimmt die Auslieferung komplett. Die bekommt einen Betrag, der so bei Büchern bei 8 - 10 % des Netto-Nettos liegt.
2. Digitales Produkt: Man spart auf Dauer mehr, da keine Druckkosten, aber genauso wie bei dem Printprodukt bzw. der Software wird die Auslieferung und Pflege von einer Auslieferung übernommen, die sich auch mitunter mit Apple, Google oder Amazon rumärgern darf (oder setze Steam, GOG und Origin ein). Diese bekommen genauso die 8 - 10 % vom Netto-Netto. Das sind also auch laufende Kosten, die pro Verkauf anfallen. Für den eigenen Shop hast du eine feste Stelle, die den Shop pflegt, also auch laufende Kosten, die genauso bei Print anfallen.
Sorry, Kinners, wer so an digitalen Vertrieb rangeht, der wird leider sein blaues Wunder erleben, wenn er die Rechnung präsentiert bekommt.
ABER:
Der immense Vorteil von digitalem Vertrieb sind nicht die geringeren Kosten. Die sind - wie gesagt - nur sekundär und fallen nur bei den ganz großen Playern ins Gewicht, wenn wir von Print-Auflagen von mehreren 10.000 reden. Ansonsten ist die E-Book Erstellung bei den geringen Verkäufen einfach zu teuer. Dazu musst du noch Backlist Literatur bzw. Bücher haben, die sich auch über mehrere Jahre verkaufen können. Ich würde keinem mittleren Verlag empfehlen ein tagesaktuelles Buch als E-Book herauszubringen, wenn es nicht bloß aus Text und ein paar Absätzen besteht. Dazu wird es sich zu marginal verkaufen (Anteil 10 % bei Belletristik und 4 % bei Sachbüchern und Beraterliteratur, etwas mehr bei Wissenschaft).
Der immense Vorteil ist die große Erreichbarkeit und die Möglichkeit, deinen Kunden (auch in der Nische) direkt zu erreichen und direkt zu einem Kauf zu animieren und dadurch Kundenbindung zu erzeugen. Diese muss allerdings auch durch stärkeres PR und Marketing erzeugt werden. Im Offline-Modus arbeitet vor allem der Einzelhändler für dich. Digital muss du das erledigen.
Weiterhin steht der digitale Vertrieb jedem offen. Der "Offline-Vertrieb" hat oftmals große Schranken in Form des Einkäufers, der über Wohl und Wehe entscheidet. Wenn der dein Produkt nicht leiden kann, dann bist du draußen. Dazu musste man dann fitte Vertriebler und Außendienstler haben, die Klinken putzen gingen.
Wie man sieht, es hält sich die Waage.
Mag ja sein, dass die einzelnen Schritte keine hohen Kosten verursachen, aber es summiert sich und alleine die Arbeitszeit, die bezahlt werden muss, verursacht deutlich höhere Kosten als beim Download.
Da bezahlt man zwar keine Pressung/Fracht/Verpackung/etc. aber eben die technische Infrastruktur. Wir reden hier nicht über ein 300,- Euro Aldi-Notebook. Und selbst wen man das in der Cloud mietet - das sind monatliche regelmäßige Kosten. Wenn ein gedrucktes Buch draußen ist, ist es draußen. Dann hat man vielleicht noch etwas an Lagerkosten, wobei das wohl eher bei den Zwischenhändlern der Fall ist.
Ein Verlag wird vermutlich nicht selbst alles lagern. Somit fallen für den Verlag dann nochmal kosten für einen Nachdruck an, wenn es nötig wird - aber sonst? Und ein Nachdruck dürfte vergleichsweise günstig sein, weil die Master-Vorlagen bereits existieren. Nehmt mal Visitenkarten - 10.000 Stück kosten kaum mehr, als 500 Stück.
Das teure ist es den Druck-Master zu erstellen. Ob man davon dann 500 oder 10.000 drucken lässt spielt dann keine große Rolle mehr.
Digital heißt nicht gleich billiger - sondern vorwiegend andere Möglichkeiten. Lebst du in Neuseeland, kannst du nicht erwarten dort im Buchladen ein deutsches Fachbuch über deutsche Kampfpanzer zu finden - bei Amazon als eBook könntest du es innerhalb von Minuten trotzdem besitzen. Hier in Deutschland gehe ich lieber in den Laden und werfe da erst mal einen Blick rein wenn vorrätig. Wenn es nicht vorrätig ist, ist es einen Tag später da - schneller ist Amazon auch nicht. Einzig das Parkplatzproblem ist störrend, aber das nehmen Wir inzwischen in Kauf - Bücher kaufen wir mittlerweile ausschließlich im Buchladen und nicht mehr Amazon.
Gfm. Wrangel
28.11.15, 17:20
Lieber Monte, Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass es fast nichts kostet, eine Box für ein Spiel zu designen, zu produzieren und zu bedrucken, eine CD zu pressen, sie zu designen, zu bedrucken und in ein CD-Case zu legen, die Inlets für das CD-Case zu designen, zu drucken und ins Case reinzufummeln, evtl. ein Handbuch zu drucken und zu binden, die Box in Folie zu schweißen, die fertige Box einzulagern (das Lager muss gebaut oder gemietet und gewartet werden -> Fixkosten), sie bei einer Bestellung aus dem Lager zu nehmen, für den Versand zu verpacken, zu adressieren, sie zur Post zu bringen und dort aufzugeben? Und da haben wir ja auch noch nicht über den Bestellvorgang an sich gesprochen, der kostet ja auch Geld, entweder per Telefon oder im www über den eigenen Shop oder über die Key-Accounts.
Beim Download muss ich einmal die Infrastruktur schaffen (Fixkosten), danach ist es dann ziemlich egal, ob das Spiel einmal, 50 mal oder 50.000 mal heruntergeladen wird, dann entstehen nur noch Kosten in Höhe des Downloadvolumens.
Es mag sein, dass ein Dienstleister diese ganzen Aufgaben übernimmt, aber wenn der den gleichen Preis für die digitale Auslieferung fordert wie für die analoge, dann würde ich dem einen ganz deutlichen Vogel zeigen.
@Werter Bigfish: Wir beziehen uns eigentlich auf Spiele, von Büchern haben wir keine Ahnung ;)
[B@W] Abominus
28.11.15, 17:29
Das Verpacken können HiWis übernehmen, die Server zu kaufen, zu warten etc kostet würde ich meinen wesentlich mehr.
Halten wir fest, die Entwicklungskosten sind annähernd gleich, lediglich die Vertriebskosten können sich unterscheiden.
Montesquieu
28.11.15, 17:33
Es mag sein, dass ein Dienstleister diese ganzen Aufgaben übernimmt, aber wenn der den gleichen Preis für die digitale Auslieferung fordert wie für die analoge, dann würde ich dem einen ganz deutlichen Vogel zeigen.
Tja, mein Lieber.
Willkommen in der realen Welt. Und in der ist IT vor allem eines: teuer!
Die Antwort liegt halt in einer einfachen Tatsache. Nämlich dass ein halbwegs fähiger Programmer viel mehr kostet als ein Lagerarbeiter.
Außerdem messt ihr jetzt mit zweierlei Maß.
Warum ist es einmal legitim, Kosten für Webseite etc. anzurechnen und einmal nicht? Bestellvorgänge sind hier wie da automatisiert. Es macht keinen Unterschied ob ein digitales Produkt oder ein Print/Retail-Produkt gekauft wird.
Warum ist es einmal legitim, Kosten für das Design eines Covers anzugeben und einmal nicht? Das gehört ja jetzt zu "Forschung und Entwicklung", nicht? Haben wir ja herausgefunden.
Also streichen wir alles weg und was bleibt über? Richtig die Auslieferung. Und da sind die Preise gleich! Yeeha!
Und außerdem vergesst ihr auch, dass durch die Digitalisierung Lagerkosten nicht mehr so hoch sind (wie gesagt, die sind normalerweise in der Auslieferungsgebühr mit einbegriffen) und es vor allem dank der 90er und frühen 2000er dutzende von CD- und DVD-Presswerken gibt, die händeringend nach Kunden suchen.
Wenn ihr's nicht glauben wollt, dann steht ihr halt für euer digitales Produkt ohne Auslieferung da und grummelt in euch rein. Tja, dann kann es auch keiner kaufen. Pech gehabt.
edit: Was tatsächlich bleibt, sind einzig die Versandkosten. Die werden aber meist so gebündelt, dass die kaum noch ins Gewicht fallen. Die großen Auslieferung schicken z. B. an festen Tagen LKWs zu Amazon. Das ist bei unserer Preiskalkulation ein vernachlässigbarer Wert. Da Bestellungen über die eigene Seite nicht sehr ins Gewicht fallen, sind Lieferungen zum Kunden nicht so stark.
Beispiel: Wir haben mal an einem Fachbuch im Ingenieurwesen mitgewirkt! Startauflage waren 800 Stück - mehr dachte der Verlag lassen sich nicht verkaufen. Schätzung der Autoren, Bedarf Deutschland weit innerhalb von 2-3 Jahren etwa 2000 Exemplare. Letztlich wurde Unseres Wissens zweimal Nachgedruckt a 1000 Stück. Also insgesamt 2800,- Exemplare.
Das spielt aber für die Herstellung keine Rolle, weil der Verlag nur mit max. 800 Stück kalkuliert hat. Der Preis durfte 48,- Euro nicht überschreiten, weil es sich vornehmlich an Studierende gerichtet hat und deswegen extrem Preis sensibel war.
Also 800 x 48 = 38.400,- Euro. Davon 7% Mehrwertsteuer -> ca. 2.500,- Euro. Bleiben ca. 35.900,- Euro übrig.
Es waren zwei Autoren, jeder bekam 1,- Euro pro Exemplar, also -1.600,- Euro bleiben 34.300,- Euro. Wir erhielten - schnell nachgesehen - 6.200,- Euro brutto für unsere Arbeiten. Letztlich wurden die von uns abgegebenen Dateien direkt an die Druckerei Versand, da musste also Niemand mehr Hand anlegen.
Bleiben 28.100,- Euro. Davon musste der Druck bezahlt werden (Uns unbekannt), der Verlag seine Kosten abziehen (Vertrieb, Lektor und was sonst so anfällt), der Zwischenhandel wird was haben wollen und der Buchhändler ebenfalls. Wie viel wirklich dann beim Verlag als Gewinn übriggeblieben ist, wissen Wir nicht - aber man sieht schon es kann nicht sehr viel sein. Dieser Verlag war auf technische und juristische Bücher in diesen technischen Bereichen spezialisiert und hat pro Jahr vielleicht 20-30 Titel raus gebracht - Wissen Wir auch nicht mehr so genau, können auch mehr gewesen sein.
Also selbst wenn man hier den Teil des Druckes etc. raus nimmt und nur komplett Digital veröffentlicht und dann dafür die Infrastruktur benötigt - es ist kein großer Unterschied!
Der Nachdruck erbrachte dann nochmal 96.000,- Euro. Minus MWSt. (6.300,-) ->>> 89.700,- EUR. Davon gehen noch wieder 4.000,- für die Autoren weg - bleiben 85.700,- EUR. Meine Arbeit war ja bereits getan, also Null. Jetzt noch wieder Druckkosten etc. Zwischenhändler, Buchhändler. Da bleibt also schon mehr hängen. Aber 2.800 Exemplare für ein Fachbuch sind überdurchschnittlich viel. Viele Bücher werden tatsächlich unter 1000 Stück bleiben.
Dinge wie "Das Lied von Feuer und Eis", wo pro Jahr schon vier oder fünf Mal nachgedruckt wird und die Leser Schlange stehen, sind wirklich selten.
Wie viele Titel haben den wirklich eine Multi-Millionen-Auflage?
Gfm. Wrangel
28.11.15, 17:45
Wir kennen nicht die Realität in Verlagen, sie ist Uns ehrlich gesagt auch nicht sonderlich wichtig.
Wo messen Wir mit zweierlei Maß? Tun Wir nicht.
Und ja, natürlich geht es hier gerade um die Auslieferung. Und die analoge Auslieferung ist nunmal teurer als die digitale, da beißt die Maus kein Faden ab. Die vielen Kosten haben wir aufgezählt, die bei digitaler Auslieferung nicht anfallen. Da gibt es andere Kosten, die aber geringer sind.
Karl Quenzer
28.11.15, 17:53
Dinge wie "Das Lied von Feuer und Eis", wo pro Jahr schon vier oder fünf Mal nachgedruckt wird und die Leser Schlange stehen, sind wirklich selten.
Wie viele Titel haben den wirklich eine Multi-Millionen-Auflage?[/CENTER]
Ihr redet jetzt von Fachbüchern für den deutschen Markt, ursprünglich ging es um PC Spiele. Da dürfte alles unter einer Millionen Verkäufe als Nischenprodukt gelten.
@Montesqieu: Es geht doch nicht darum die Kosten wegzudiskutieren. Es geht darum zwischen variablen und fixen Kosten zu unterscheiden. Nur variable Kosten benötigen einen hohen Verkaufspreis. Und auch wenn man einen festen Prozentsatz des Verkaufserlöses an den Händler abdrücken muss bedeutet dass nicht dass der Preis für ein Spiel hoch sein müsste für wirtschaftlichen Erfolg, da das Verhältnis Verkaufspreis zu variablen Kosten ja gleich bleibt. Ein Spiel für 50€ verkaufen bei x% Händlerbeteiligung ergibt den gleichen Erlös wie 50 mal ein Spiel für 1€ verkaufen bei der selben Händlerbeteiligung.
Montesquieu
28.11.15, 17:55
Wir kennen nicht die Realität in Verlagen, sie ist Uns ehrlich gesagt auch nicht sonderlich wichtig.
Wo messen Wir mit zweierlei Maß? Tun Wir nicht.
Und ja, natürlich geht es hier gerade um die Auslieferung. Und die analoge Auslieferung ist nunmal teurer als die digitale, da beißt die Maus kein Faden ab. Die vielen Kosten haben wir aufgezählt, die bei digitaler Auslieferung nicht anfallen. Da gibt es andere Kosten, die aber geringer sind.
Nein, Mensch.
Sorry, jetzt wird es mir zu blöd. Wie oft soll man denn noch Beispiele bringen, dass eine analoge Auslieferung genauso teuer ist, wie eine digitale?
Herr Wrangel, wenn Sie andere Erfahrungswerte haben, als nur die bloße Meinung, die aber nicht aus der Branche kommt, dann bitte einmal heraus damit. Das würde ich mal gerne wissen. Ansonsten ist es jetzt nur einen auf sturer Bock zu machen.
Und zweierlei Maß ist: Einmal darf man die Kosten für eine Webseite anrechnen (analog), einmal nicht (digital). Da springt einen doch die Unlogik direkt an.
Vernichter
28.11.15, 17:55
Wir kennen nicht die Realität in Verlagen, sie ist Uns ehrlich gesagt auch nicht sonderlich wichtig.
Wo messen Wir mit zweierlei Maß? Tun Wir nicht.
Und ja, natürlich geht es hier gerade um die Auslieferung. Und die analoge Auslieferung ist nunmal teurer als die digitale, da beißt die Maus kein Faden ab. Die vielen Kosten haben wir aufgezählt, die bei digitaler Auslieferung nicht anfallen. Da gibt es andere Kosten, die aber geringer sind.
Ihr geht davon aus, dass man für Verpackung und Transport anständig bezahlen würde. Das ist nicht der Fall. Ja, es wäre theoretisch teurer. Praktisch können Sklaven aber billiger sein als so ein Server. Wird sich zwar eventuell soweit wieder ändern, in dem man die Digitalen an die tollen Verhältnisse beim "materiellen" Vertrieb anpasst, ist aber noch nicht passiert.
Ihr redet jetzt von Fachbüchern für den deutschen Markt, ursprünglich ging es um PC Spiele. Da dürfte alles unter einer Millionen Verkäufe als Nischenprodukt gelten.
Ja wir waren da sehr bei den erwähnten E-Books - aber tatsächlich wird es für den Bereich des Vertriebs - also Analog oder Digital - keinen großen Unterschied machen. Nordsee-Kraben werden auch nach Marokko gebracht zum Pulen -, weil es einfach günstiger ist, als es hier in Deutschland zu machen. Also die Krabben 3000 Kilometer weit weg zubringen - zu verarbeiten und wieder 3000 km weit zurück zu bringen kostet einfach NICHTS(!). Beim Verpacken von DVDs oder Büchern dürfte es ähnlich sein, wenn man es denn will --->>> Analog ist BILLIG!
Gfm. Wrangel
28.11.15, 18:15
...Unlogik...
Wenn Ihr wirklich der Meinung seid, es sei billiger, 50.000 Spiele aus dem Lager zu entnehmen und per Post an die Kunden zu verschicken, als sie den Kunden direkt downloaden zu lassen, dann sollten wir es wirklich dabei belassen, das hat dann keinen Zweck.
Und zweierlei Maß ist: Einmal darf man die Kosten für eine Webseite anrechnen (analog), einmal nicht (digital).
Haben Wir nicht getan.
Sorry, jetzt wird es mir zu blöd.
Bitte mäßigt Euch.
Ihr geht davon aus, dass man für Verpackung und Transport anständig bezahlen würde.
Bezahlen muss man es aber trotzdem und nur darum geht es ;)
Analog ist BILLIG![/CENTER]
Warum dann Steam? Sind die alle blöd?
Warum dann Steam? Sind die alle blöd?
STEAM hat nur einen einzigen Zweck: Kontrolle behalten, Spionieren, Kopierschutz. Dem Anwender bringt Steam mehr Nachteile als Vorteile.
Wir haben genau zwei Steam Spiele: Total War, weil Wir beim Kauf im Laden gepennt haben - bis dahin war Uns Steam im Prinzip unbekannt (gehört hatten Wir davon schon, aber Uns nie damit beschäftigt) und Cities:Skylines, weil dieses Spiel einfach derart geil ist, dass Wir dafür tatsächlich 1000 Prinzipien über Bord geworfen haben - und das passiert Uns nicht oft. - Wir sind schon angepisst, dass Steam ungefagt die Stunden zählt, die Wir Cities am laufen haben.
Montesquieu
28.11.15, 20:05
Wenn Ihr wirklich der Meinung seid, es sei billiger, 50.000 Spiele aus dem Lager zu entnehmen und per Post an die Kunden zu verschicken, als sie den Kunden direkt downloaden zu lassen, dann sollten wir es wirklich dabei belassen, das hat dann keinen Zweck.
Ich bin nicht der Meinung, ich WEIß es. Ich könnte euch Abrechnung präsentieren. Was könnt ihr? Bauchgefühl? Jawoll!
Haben Wir nicht getan.
Doch, ich markier euch mal die Stellen:
Lieber Monte, Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass es fast nichts kostet, eine Box für ein Spiel zu designen, zu produzieren und zu bedrucken, eine CD zu pressen, sie zu designen, zu bedrucken und in ein CD-Case zu legen, die Inlets für das CD-Case zu designen, zu drucken und ins Case reinzufummeln, evtl. ein Handbuch zu drucken und zu binden, die Box in Folie zu schweißen, die fertige Box einzulagern (das Lager muss gebaut oder gemietet und gewartet werden -> Fixkosten), sie bei einer Bestellung aus dem Lager zu nehmen, für den Versand zu verpacken, zu adressieren, sie zur Post zu bringen und dort aufzugeben? Und da haben wir ja auch noch nicht über den Bestellvorgang an sich gesprochen, der kostet ja auch Geld, entweder per Telefon oder im www über den eigenen Shop oder über die Key-Accounts.
Alles Geschichten, die Mehrkosten bei Analog darstellen, die aber genauso bei digitalen Produkten da sind.
Bitte mäßigt Euch.
Ja, mir ist es ehrlich gesagt zu blöd, wenn ich hier aus wirklicher Arbeitserfahrung her sprechen kann, nicht nur im Buchsektor, sondern auch aus dem Softwarevertrieb heraus und ihr mit Vermutungen ankommt. Ich sage doch auch dem Bauern nicht "Ne, sorry, aber es kann nicht sein, dass eine Kuh x Liter am Tag gibt.".
Warum dann Steam? Sind die alle blöd?
Ich wiederhole mich jetzt, aber hier noch einmal die Argumente für Steam und einen digitalen Vertrieb für Medien überhaupt:
- Geändertes Kaufverhalten der Kunden: Die Produkte sind sofort da, digital wird erwartet.
- Einfacher und direkter Zugang für alle Produkte, da nicht um Ladenfläche und Regale gekämpft werden muss.
- Geringerer Händlerrabatt, da Apple über seinen Appstore die 30 % eingeführt hat und diese auch von den meisten gehalten wird. Amazon will die für EBooks kippen, aber noch steht diese magische Zahl.
- Schutz vor Raubkopien.
- Stärkeres Feedback über die Nutzer.
- Preissenkungen und Aktionen können direkt gemacht werden und bedürfen keiner langen Planung.
- Backlist-Titel können auch noch lange nach Erscheinen verkauft werden.
- Fehler im Buch oder in der Software können mit Patches schneller ausgebügelt werden.
Das sind alles Gründe, die in der heutigen Zeit digital sehr viel attraktiver als analog machen. Mit den reinen Herstellungs- und Vertriebskosten hat das aber nichts zu tun.
Gfm. Wrangel
28.11.15, 20:49
Weia, die Kosten der Website hatten Wir mit dem Satz ja extra ausgeklammert!
Aber Ihr habt natürlich vollkommen recht, der olle Wrangel ist voll blöd und hat von nix ne Ahnung. Meine Güte, was ein Kindergarten :cool: Viel Spaß noch beim Zanken ums Schäufelchen, Wir sind jetzt raus, der Ton ist Uns viel zu aggressiv, als dass Wir noch Lust hätten, weiter zu diskutieren.
Karl Quenzer
28.11.15, 22:04
Ich wiederhole mich jetzt, aber hier noch einmal die Argumente für Steam und einen digitalen Vertrieb für Medien überhaupt:
- Geändertes Kaufverhalten der Kunden: Die Produkte sind sofort da, digital wird erwartet.
- Einfacher und direkter Zugang für alle Produkte, da nicht um Ladenfläche und Regale gekämpft werden muss.
- Geringerer Händlerrabatt, da Apple über seinen Appstore die 30 % eingeführt hat und diese auch von den meisten gehalten wird. Amazon will die für EBooks kippen, aber noch steht diese magische Zahl.
- Schutz vor Raubkopien.
- Stärkeres Feedback über die Nutzer.
- Preissenkungen und Aktionen können direkt gemacht werden und bedürfen keiner langen Planung.
- Backlist-Titel können auch noch lange nach Erscheinen verkauft werden.
- Fehler im Buch oder in der Software können mit Patches schneller ausgebügelt werden.
Das sind alles Gründe, die in der heutigen Zeit digital sehr viel attraktiver als analog machen. Mit den reinen Herstellungs- und Vertriebskosten hat das aber nichts zu tun.
Steam und digitaler Vertrieb ist nicht dasselbe. Die Box die ich im Laden kaufe muss ich auch über steam (origin etc) aktivieren. Das war auch schon vor über 10 Jahren mit Half Life so. Die Vorteile unterscheiden sich also gar nicht nach Vertriebsart. Entsprechend ist die Frage, warum der Onlineverkauf dann überhaupt angeboten werden sollte, schon berechtigt.
Und Pardon, dass die Bereitstellung eines Downloads teurer sein soll als Herstellung von Datenträger samt Hülle, Lagerkosten, Transport, das glauben wir einfach nicht. Es mag ja sein dass ihr anderslautende Rechnungen in den Händen hattet, aber nicht jeder Rechnung liegt auch eine clevere Kostenkalkulation zu Grunde.
Montesquieu
28.11.15, 22:06
Weia, die Kosten der Website hatten Wir mit dem Satz ja extra ausgeklammert!
Aber Ihr habt natürlich vollkommen recht, der olle Wrangel ist voll blöd und hat von nix ne Ahnung. Meine Güte, was ein Kindergarten :cool: Viel Spaß noch beim Zanken ums Schäufelchen, Wir sind jetzt raus, der Ton ist Uns viel zu aggressiv, als dass Wir noch Lust hätten, weiter zu diskutieren.
Ach komm, ich sag nicht, dass ihr zu blöd seid. Ich würde nur auch niemals Cholerik und Chris sagen, was eine Versicherung ausmacht und ulysses, was ein Anwalt so macht.
Ja, und andauernd zu sagen, dass ich die Zahlen dahabe und weiß, was das und das kostet und als Antwort zu erhalten: "Nein, ist aber nicht so!", lässt mich auch zum Teil verzweifeln.
Wie gesagt, wenn ihr mit anderen Zahlen, Artikeln oder irgendwas aufwarten könnt, gerne. Dann könnte ich damit auch zu unserem digitalen Vertrieb gehen und Druck machen, dass die nachverhandeln. ;)
Montesquieu
28.11.15, 22:13
Steam und digitaler Vertrieb ist nicht dasselbe. Die Box die ich im Laden kaufe muss ich auch über steam (origin etc) aktivieren. Das war auch schon vor über 10 Jahren mit Half Life so. Die Vorteile unterscheiden sich also gar nicht nach Vertriebsart.
Also, gehen wir noch einmal auf meine Punkte ein und streichen dann mal die, die durch diese Vertriebsart wegfallen:
- Geändertes Kaufverhalten der Kunden: Die Produkte sind sofort da, digital wird erwartet.
- Einfacher und direkter Zugang für alle Produkte, da nicht um Ladenfläche und Regale gekämpft werden muss.
- Geringerer Händlerrabatt, da Apple über seinen Appstore die 30 % eingeführt hat und diese auch von den meisten gehalten wird. Amazon will die für EBooks kippen, aber noch steht diese magische Zahl.
- Schutz vor Raubkopien.
- Stärkeres Feedback über die Nutzer.
- Preissenkungen und Aktionen können direkt gemacht werden und bedürfen keiner langen Planung.
- Backlist-Titel können auch noch lange nach Erscheinen verkauft werden.
- Fehler im Buch oder in der Software können mit Patches schneller ausgebügelt werden.
Ich würde einmal sagen, doch noch sehr große Vorteile des digitalen Vertriebs.
edit: Wer war vor kurzem Mal in einem Saturn oder Media Markt und wie viele neue PC Spiele sind da noch?
edit: Wer war vor kurzem Mal in einem Saturn oder Media Markt und wie viele neue PC Spiele sind da noch?
Mit welchem zeitlichen Abstand zum Release Termin?
Wir sind sehr erfreut, dass es sogar wieder ein Geschäft in der Stadt gibt, das nur Computer-Spiele anbietet - Wir staunten nicht schlecht - Waren aber sogar einige Kunden anwesend. Wenn man nicht direkt am Tag des Release einen Titel haben will, ist das kein Problem und wie viele Titel hatten zum Release grottige Download-Raten oder der Download war gar nicht möglich? Nein das ist kein Argument. Wer auf einen Titel warten kann, findet das auch im stationären Handel.
Montesquieu
28.11.15, 22:27
Mit welchem zeitlichen Abstand zum Release Termin?
Relativ egal, würde nur gerne wissen, wie groß die Regalfläche da überhaupt noch ist. In Amerika gibt es gar keine PC Spiele mehr irgendwo und hier in Deutschland hat doch Game Stop auch keine mehŕ. Oder?
Fläche - keine Ahnung. Laufende Meter beim Saturn? Müssen Wir mal abschreiten, Kommen aber bestimmt 6-8 Meter zusammen. Wenn Konsolentitel dazu kommen, könnten es auch 12 oder mehr Meter sein...
Montesquieu
28.11.15, 22:33
Fläche - keine Ahnung. Laufende Meter beim Saturn? Müssen Wir mal abschreiten, Kommen aber bestimmt 6-8 Meter zusammen. Wenn Konsolentitel dazu kommen, könnten es auch 12 oder Meter sein...
Konsolentitel würde ich auch nicht dazu nehmen, die laufen doch unter anderen Bedingungen, da keine Steamisierung durchgemacht werden musste.
Karl Quenzer
28.11.15, 22:50
Naja. Die meisten Boxen enthalten ja auch nur noch Keys. Runterladen muss man den Inhalt dann trotzdem. Da ist der Gang in den Laden natürlich aus Kundensicht reichlich überflüssig. Vorteile wie "sofort verfügbar" würden wir stark relativieren. Früher konnte man das Spiel einwerfen und installieren. Zeitkosten bis zum Spielstart inklusive Gang in den Laden vielleicht 1-2 Stunden. Heute kaufe ich ein Spiel und kann dann 6 Stunden laden. Holzleitung, ich weiss, aber es geht doch vielen so. Da der Installationsdatenträger aber faktisch ausgestorben ist bietet auch die Box keinen Vorteil.
Der zweite wesentliche Faktor sind die erwähnten kurzfristigen Rabatte. Man kauft eben kein Spiel im Laden wenn man weiss dass es dasselbe Spiel morgen für den halben Preis geben könnte. Das wird dem Spiele-Einzelhandel noch den Todesstoß versetzen. Wobei wir es schon ulkig finden wenn ein Montesquieu erst um Mitleid mit den armen Spieleentwicklern buhlt um dann gleichgültig die Vorteile des Aussterbens des Einzelhandels zu rühmen.
Zur Preisfrage: Wenn die Datenträgervariante wirklich günstiger wäre als der Download könnte man ja auch die Datenträger online verkaufen. Bei Büchern gibt es den Onlinehandel schließlich auch sowohl mit e- als auch mit gedrucktem Buch.
Montesquieu
28.11.15, 23:02
Naja. Die meisten Boxen enthalten ja auch nur noch Keys. Runterladen muss man den Inhalt dann trotzdem. Da ist der Gang in den Laden natürlich aus Kundensicht reichlich überflüssig. Vorteile wie "sofort verfügbar" würden wir stark relativieren. Früher konnte man das Spiel einwerfen und installieren. Zeitkosten bis zum Spielstart inklusive Gang in den Laden vielleicht 1-2 Stunden. Heute kaufe ich ein Spiel und kann dann 6 Stunden laden. Holzleitung, ich weiss, aber es geht doch vielen so. Da der Installationsdatenträger aber faktisch ausgestorben ist bietet auch die Box keinen Vorteil.
Eben, ist leider so. Habe jetzt aber für das selbe Geld wie damals Telefon + kleines DSL 150 mbit. Witcher 3 war gestern in 30 mins fertig. Wahrheit ist irgendwo dazwischen. Aber wie schon gesagt, Installationsdatenträger gibt es ja kaum noch.
Der zweite wesentliche Faktor sind die erwähnten kurzfristigen Rabatte. Man kauft eben kein Spiel im Laden wenn man weiss dass es dasselbe Spiel morgen für den halben Preis geben könnte. Das wird dem Spiele-Einzelhandel noch den Todesstoß versetzen. Wobei wir es schon ulkig finden wenn ein Montesquieu erst um Mitleid mit den armen Spieleentwicklern buhlt um dann gleichgültig die Vorteile des Aussterbens des Einzelhandels zu rühmen.
Warum ulkig? Könnt ihr das mal bitte erklären.
Habe doch immer gesagt, dass ich digitalen Vertrieb durch seine Vorteile sehr schätze und gerade für kleine und mittlere Entwickler sehe ich da große Chancen, die sie im Einzelhandel nie hätte.
Gab halt im gesamten Einzelhandel Ende der 90er so eine Boomzeit, dass da mit sehr viel Arroganz gehandelt worden ist. Nur Hochmut kommt vor dem Fall und das Zu-Kreuze-Kriechen vor dem Einkäufer gibt es halt nicht mehr. :)
Zur Preisfrage: Wenn die Datenträgervariante wirklich günstiger wäre als der Download könnte man ja auch die Datenträger online verkaufen. Bei Büchern gibt es den Onlinehandel schließlich auch sowohl mit e- als auch mit gedrucktem Buch.
Ey, sacht mal Leudde, spreche ich Spanisch oder was, Seniores?
Ich habe immer gesagt, dass es keinen großen Unterschied zwischen Analog und Digital gibt, was den Preis angeht. Ja, Publisher könnten es machen, aber warum sollten sie, wenn die Konsumenten in eine Richtung gegangen sind. Wenn man nur noch einen Weg beschreitet, ist es ja von der Infrastruktur auch einfacher, als wenn man beide Felder bespielen muss.
Trotzdem ist es nicht so, dass man auf digital umstellt und der CEO aus dem Sessel springt: "Yeah! Wir haben die Kosten halbiert! Ich bin so klug! Ich bin so klug! K L U K!"
Bei Büchern ist das anders, da hat das gedruckte Buch ja noch wirklich Vorteile gegenüber dem E-Book. ;) Zumindest wollen es die Kunden und deswegen muss man doppelgleisig fahren.
Karl Quenzer
28.11.15, 23:18
Warum ulkig? Könnt ihr das mal bitte erklären.
Wenn man den sozialen Aspekt betrachtet ist der Tod des Einzelhandels, wie er beispielsweise bei den Büchern schon weit fortgeschritten ist, wesentlich dramatischer, als ein Preisverfall in der Spieleindustrie durch Nuuvem. Man merkt euch schon an, dass das Sein das Bewusstsein prägt.
Karl Quenzer
28.11.15, 23:22
Ich habe immer gesagt, dass es keinen großen Unterschied zwischen Analog und Digital gibt, was den Preis angeht.
Ja gut, dann sind die Vertriebskosten eben in beiden Fällen wenig relevant für die Preisgestaltung. Das war ja der Ausgangspunkt.
Montesquieu
28.11.15, 23:54
Wenn man den sozialen Aspekt betrachtet ist der Tod des Einzelhandels, wie er beispielsweise bei den Büchern schon weit fortgeschritten ist, wesentlich dramatischer, als ein Preisverfall in der Spieleindustrie durch Nuuvem. Man merkt euch schon an, dass das Sein das Bewusstsein prägt.
Jup, natürlich. Gebe ich auch offen zu. Habe auch noch nie im Leben ein Buch raubkopiert. Da ist bei mir eine Grenze eingezogen. ;) Aber protektionistisch bin ich wirklich nicht. Auch in der tollen neuen Welt gilt: Wer das beste Spiel/Buch, das beste Konzept hat, soll gewinnen, da bin ich mit Clone vollkommen auf einer Linie. Die Möglichkeiten sind da, man kann sie also nutzen.
Wie ich schon gesagt habe, kann ich auch nachvollziehen, dass Konsumenten so handeln. Nur man soll nicht rumheulen, wenn dann solche Lücken gestopft werden. Darauf kann man sich ja einigen. Ist halt das Spiel, das gespielt wird.
Ich ziehe nur aus dieser Diskussion hier, dass ich nie mit Artikeln in international so aufgestellte Märkte gehen würde, wenn Sie nicht abgeschirmt sind.
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