Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Tod stellt keine Fragen - Ein Command Northern Inferno AAR
Bigfish
Der Tod stellt keine Fragen
Ein Command Modern Air/Naval Operations Northern Inferno - CMANO - AAR
http://up.picr.de/23509352zv.jpg
Erhältlich hier: http://www.matrixgames.com/products/589/details/Command:.Northern.Inferno.
Hersteller: http://www.warfaresims.com/
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Inhalt:
001
Die Welt am Abgrund (06. August 1975)
002
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 1: Opening Moves) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1022655#post1022655)
003
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1030861#post1030861)
004
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 2: Goblin on the Doorstep ) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1047191#post1047191)
005
#04 Fragen? (15. - 19. August 1975) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1061217#post1061217)
006
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 3: The Fast and the Furious) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1076212#post1076212)
007
#06 Aufmarsch (21. - 24. August 1975) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1090837#post1090837)
008
#07 Hausbesuch (24. - 26. August 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 4: Barents Sea Boomers) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1092272#post1092272)
009
#08 Ernüchterung (26. - 30. August 1975) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1096090#post1096090)
010
#09 Schlacht um Norwegen – Operation Blitzableiter
(30. - 01. September 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 5: Beware of the Badger) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1096783#post1096783)
011
#10 Rote Flut (01. - 04. September 1975) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1110048#post1110048)
012
#11 Strike Force Thunder (04. - 07. September 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 6: The Grey Ghost from the East Coast) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1144564#post1144564)
013
#12 Rückschläge (05. - 12. September 1975) (https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1165956#post1165956)
014
#13 Alpha Strike! (12. September 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 7: The Mighty "O") (https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1172993#post1172993)
015
#14 Gewissensfragen! (12. - 18. September 1975) (https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1241743#post1241743)
016
#15 Nord-Atlantik Konvoi (18. - 20. September 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 8: Damn the Torpedo's) (https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1261022#post1261022)
017
#16 Reaktionen (20. - 22. September 1975) (https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1292675#post1292675)
018
#17 Drei Stunden bis zur Ewigkeit (22. September 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 9: Fox Two) (https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1292895#post1292895)
019
#18 Ein Blitz hell wie die Sonne (22. - 26. September 1975) (https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28391&p=1304219#post1304219)
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Die Welt am Abgrund (06. August 1975)
HMS Ashanti (F117) – 06. August 1975 (Nord 35° 58' 03'' West 5° 27' 01'' 20:05 Zulu)
„Nun Lieutenant Simons was macht unser Freund?“
„Scheint eine Wende einzuleiten Sir, das Signalrauschverhältnis wird schlechter.“
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„Pete - Was wissen wir über den Kerl?“
„Commander Blair – das ist ein Typ Echo II – vermutlich die „K-74“. Ein Raketenboot mit Marschflugkörpern.“
„Echo II? So ein Bastard der amerikanische Flugzeugträger angreifen soll?“
„Das ist wohl die Aufgabe, die sich unsere russischen Freunde für diese Art von U-Boot ausgedacht haben – ja.“
„Hat INTL uns darüber informiert, dass ein solches Boot in unserer Ecke Manöver durchführt?“
„Nein Sir, keine Meldungen von INTL oder vom CINCUSNAVEUR zu einem Raketenboot in unserer Gegend.“
„Auch nichts von den Yankees? Das ist aber Merkwürdig. Denen entgeht doch sonst nicht, was die Russen mit ihren U-Booten im Mittelmeer treiben. Wird den COMSIXTHFLT sicher nicht erfreuen, wenn er von uns hört, was wir da am Angelhaken haben.“
„Sir der COMSIXTHFLT ist ziemlich Arrogant, was man so hört. Ich wette der kotzt sein Mittagessen wieder hoch, wenn er das von uns hört.“
„Nana - Lieutenant Commander Banks – wie reden Sie denn über unsere Alliierten?“
„Sir – wie imm…“
„Sir?“
„Ja Lieutenant Simons?“
„Sir – der Kontakt hat eine volle 360°-Wende vollzogen und ist jetzt wieder auf Kurs Zwei-Sechs-Fünf gegangen.
Geschwindigkeit Zwölf Knoten.“
„Danke Lieutenant.“
„Also Pete, der scheint raus zu wollen in den Atlantik, wir hängen uns da mal hinten ran. Und verständigen Sie den COMSIXTHFLT.“
„Aye Aye Sir.“
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HMS Ashanti (F117) – 06. August 1975 (Nord 35° 56' 35'' West 5° 42' 23'' 20:58 Zulu)
Commander Walter Blair stand auf der Brücke seiner Fregatte – der HMS Ashanti. Das Kommando über diese 17 Jahre alte Fregatte der Tribal-Klasse hatte er 1972 übernommen und eigentlich längst wieder abgeben sollen. Aber nicht alles verlief nach Plan während seines regulären Kommandos und daher war der erste Seelord Admiral Sir Edward Beckwith Ashmore persönlich der Ansicht, dass ein weiteres Jahr auf der Ashanti nicht schaden könne.
Tote Seeleute in Friedenszeiten waren nun mal keine Empfehlung für höhere Aufgaben und die Geschichte von der Monsterwelle in der Karibik hielt man mehr für Seemannsgarn, als für eine echte Möglichkeit und Gefahr. Auch wenn die Schäden an Deck sicher nicht durch Seemannsgarn hervorgerufen wurden, so waren ein über Bord gegangener und ein weiterer schwer verletzter und letztlich verstorbener Seemann scheinbar kein Beweis für eine 20 Meter Welle.
Nun seit dieser unangenehmen Geschichte war ein Jahr vergangen und Blair führte seine letzte Patrouillenfahrt in der Straße von Gibraltar durch. In zwei Tagen würde es zurück in den Hafen gehen und dann würde er das Kommando abgeben und eine neue Aufgabe erhalten. Ein russisches Raketenboot das er gerade aufgespürt hatte und das allen anderen bislang entgangen war, würde zudem eine gute Empfehlung abgeben. Besser konnte die letzte Fahrt gar nicht enden.
Commander Blair setzte das Fernglas an und starte auf See hinaus. Im Süden zeichnete sich die Afrikanische Küstenlinie am Horizont ab und er bildete sich ein, sogar die kleine Bucht von Tanger ausmachen zu können. Tanger – eine ursprünglich Karthagische Siedlung aus dem fünften Jahrhundert vor Christi Geburt – die gerade eine schwere Zeit durchleben musste - zog schon immer sein Interesse auf sich. Das mag daran liegen, dass sich Blair für die punischen Kriege seit er denken konnte Interessierte und sein derzeitiges Kommando in dieser für diese Zeit geschichtsträchtigen Region ein annehmbares Geschenk war.
Gerne würde er jetzt den kleinen Hafen anlau…
„Scheiße – TORPEDO IM WASSER, TORPEDO IM WASSER, kommt schnell näher.
Richtung ist Zwei-Fünf-Sieben Grad – Entfernung ist Acht-Fünf-Null Meter“
Die Schiffssirene gellte auf und Commander Blair drehte sich mit entgleisten Gesichtszügen zum Steuermann um.
„Volle Kraft voraus – Ruder hart Backbord - Kurs Null-Neun-Null – holen Sie raus was drin ist.“
„Pete – verdammte Scheiße was soll das?“
„Das sind die Russkis Commander – ganz Eindeutig.“
„Sind die übergeschnappt? Wollen die einen Krieg anfangen? Manöver in diesem Seegebiet sind doch total irre.“
„Melden Sie das sofort weiter und dann nichts wie w…“
http://up.picr.de/23509160ei.jpg
Bild 01: HMS Ashanti F117 im Hafen von Aden
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aden-_1967_%288187044461%29.jpg
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HMS Bacchante (F69) – 06. August 1975 (Nord 64° 21‘ 05‘‘ West 3° 49‘ 38‘‘ 22:07 Zulu)
„Hier spricht Ted Shriver live von der HMS Bacchante für die BBC. Wie Sie hinter mir sehen können, herrscht hektisches Treiben auf dem Hubschrauber Deck. Gerade sind die Mannschaften dabei die Manöver-Sprengköpfe der Torpedos durch Scharfe Bomben zu ersetzen.“
„Noch wissen wir nicht was eigentlich passiert ist. Vor zwei Tagen wurden wir, einer Einladung des Verteidigungsminister Roy Mason folgend, per Hubschrauber auf die Bacchante gebracht. Hier sollten wir eine Woche lang Gelegenheit haben eine Reportage über das Leben unserer Soldaten an Bord von modernen Kriegsschiffen abzudrehen.“
„Vor etwa Zwanzig Minuten jedoch wurde Alarm ausgelöst und was ein friedlicher Sonntagnachmittag Angelausflug werden sollte erfährt gerade eine dramatische Zuspitzung. Wir können nur spekulieren, aber es braucht nicht viel um zu vermuten, dass die aktuellen Ereignisse mit der Zuspitzung der Spannungen mit der Sowjetunion zusammen hängen. Wie sie liebe Zuschauer alle wissen, gab es in den letzten Wochen bereits mehrere unschöne Vorkommnisse mit russischen Bombern über der Nordsee.“
„Ah da kommt gerade Commander John Watson der Kommandant des Schiffes. Sicher werden wir jetzt gleich erfahren was vor…“
„Aus - Schalten Sie sofort die Kamera aus und gehen Sie in ihre Kabine.“
„Aber Sir, die Presse hat ein…“
„Lieutenant Whittaker – drehen Sie dem Burschen den Saft ab.“
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Downing Street 10 London – 06. August 1975 (23:00 Zulu)
“Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bürgerinnen und Bürger des Britischen Empire. Heute Abend habe ich Ihnen eine traurige Nachricht mitzuteilen. Vor etwa zwei Stunden wurde eines unserer Schiffe der Royal Navy – die HMS Ashanti – in der Straße von Gibraltar versenkt.
Unbestätigten Meldungen zur Folge haben lediglich drei Besatzungsmitglieder überlebt.“
„In der letzten Funkmeldung von der Ashanti hieß es, dass das Schiff mit Torpedos angegriffen werde. Zum fraglichen Zeitpunkt befand sich in der Nähe unserer Fregatte außer einem norwegischen Erzfrachter und einem deutschen Passagierschiff lediglich ein sowjetisches U-Boot.“
„Aufgrund der Vorkommnisse in den letzten Wochen fällt es uns schwer an Zufall zu glauben. Wir haben dem Generalsekretär des Politbüros Leonid Breschnew eine ultimative Aufforderung gesandt, die nicht provozierte Versenkung unseres Schiffes durch Streitkräfte der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken zu erklären und die Verantwortung dafür zu übernehmen.“
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wir erwarten die Antwort durch die sowjetische Staatsführung bis morgen Abend um Einundzwanzig Uhr Dreißig unserer Zeit.“
„Jetzt aber lassen Sie mich den Angehörigen unserer ermordeten Soldaten mein persönliches Beileid und das Beileid des Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland aussprechen. Ihre Väter und Söhne haben unserer Nation gedient und sind für ihr Land gestorben.
Wir werden das nicht vergessen, Großbritannien wird das nicht vergessen.“
„Vielen Dank.“
- - -
„So viel zur Rede unseres Premierminister James Harold Wilson zur Versenkung der HMS Ashanti durch ein russisches U-Boot vor Gibraltar. Sehen Sie im Anschluss unsere Sondersendung zu dieser tragischen Entwicklung auf See – für die BBC Susan Osborn.“
#001 NI#
Admiral Yamamoto
25.10.15, 22:42
GROßARTIG!!!!! :top:
Ich würde dieses Spiel ja gerne besitzen, aber soviel Geld hab' ich gerade nicht locker. :(
(die fonts vllt das nächste mal ein bisschen größer? Hier sind auch ältere Herrschaften. :engel: )
Die Schrift ist auch für Uns jüngeren (brillentragenden) Semester etwas klein geraten. Aber Wir sind seeeeehr gespannt.
Super, für die Sowjetunio..., äh Großdeut.., äh die Nato... Der AAR ist abonniert.
GROßARTIG!!!!! :top:
Ich würde dieses Spiel ja gerne besitzen, aber soviel Geld hab' ich gerade nicht locker. :(
(die fonts vllt das nächste mal ein bisschen größer? Hier sind auch ältere Herrschaften. :engel: )
Ist diese Variante nicht ohne das Ursprungsspiel zockbar? Dann wären 16,99 Euro doch nicht soviel Kohle.
Das erinnert uns an das alte Harpoon, welches wir damals (Anfang der Neunziger während wir bei der Marine waren) oft gespielt haben.
https://en.wikipedia.org/wiki/Harpoon_(video_game)
Ist abonniert.
Als alter Seebär sofort abonniert.
Werte Regenten,
Wir sind erfreut über das rege Interesse!
Aus Gründen des realen Lebens wird die Berichterstattung allerdings erst nächste Woche beginnen, auch weil ja der andere laufende AAR erst mal fertig werden soll!
Nur soviel: Die Schlacht ist geschlagen und Wir müssen sagen, das Spiel eignet sich nur sehr bedingt für AARs, weil es nicht einfach ist vernünftig mit Screenshots zu arbeiten. Wir versuchen aber das Beste daraus zu machen. Es wäre einfacher, wenn das Spiel selbst per Hotkey Screenshots speichern könnte, kann es aber nicht. Und das reine Abdrucken des Ingame-Logfiles irgendwie suboptimal ist. Viele Command AARs bestehen ja fast nur aus Logfile-Auszügen. Das soll und wird hier nicht(!) so sein. Wir versuchen die grafischen Unzulänglichkeiten durch Story und Hintergrundmaterial auszugleichen. Das macht aber den AAR erheblich aufwendiger, weshalb es nur langsam voran gehen wird.
Immerhin eines können Wir schon sagen: Das Campaign-Feature ist genial! Es sind zwar trotzdem alles eigenständige und unabhängige Szenarios, aber die Verknüpfung über eine Ingame-Story hat was an sich!
Als Ansporn: hier ist ein ganz netter AAR.
http://wfarcadia.blogspot.gr/2014/09/command-aar-deter-detect-defend-part-1.html
Gfm. Wrangel
27.10.15, 09:42
Funktioniert die Windows Taste "Druck" denn nicht? Das Spiel läuft doch im Fenster, oder nicht?
Funktioniert die Windows Taste "Druck" denn nicht? Das Spiel läuft doch im Fenster, oder nicht?
Was trotzdem umständlich ist - auch mit Snipping Tool - es hält einfach wahnsinnig den Spielfluss auf :mad:
Wir haben die normale Version, aber im Steam-Forum kann man lesen, dass bei der Steamversion die Screenshot-Funktion auch nicht funktioniert...
Alith Anar
27.10.15, 11:09
wenn es im FEnster Modus läuft: Snipping Tool ?
Alith Anar
27.10.15, 11:58
Irfanview hat bei mir dann auch gelegentlich geholfen.
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 1: Opening Moves)
http://up.picr.de/23556139ij.png
Bild 02: STANAVFORLANT Abzeichen
Quelle: http://www.nato.int/docu/update/2001/1015/e1017a.htm
HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 66° 42' 29'' Ost 6° 00' 43'' 14:08 Zulu)
Captain Arie Sigmond saß bequem in seinem Sessel auf der Brücke der HMCS Algonquin. Nein bequem saß er nicht, denn es war nicht sein Sessel! Was macht ein Captain der US Navy an Bord eines kanadischen Zerstörers? Die Antwort kannte er. Seit März hatte er das Kommando der „Nato Standing Naval Force Atlantic“ (STANAVFORLANT) von Commodore Daniel Mainguy übernommen. Nun der kanadische Kommandeur war abkommandiert worden zu neuen Aufgaben, aber die Algonquin war weiterhin das Flaggschiff des STANAVFORLANT und als Kommandeur saß er nun mal auf eben diesem Flaggschiff.
Die erste Anspannung nach den Ereignissen des gestrigen Abends hatte nachgelassen. Wenn bis jetzt noch kein Krieg ausgebrochen war, würde das hoffentlich auch nicht mehr passieren. Immerhin hatten die Politiker beider Seiten viele Stunden Zeit um diese „Angelegenheit“ friedlich beizulegen.
Erhöhte Bereitschaft war natürlich ausgelöst worden, nicht nur auf allen britischen Schiffen sondern allgemein bei den NATO-Streitkräften, aber das war so üblich und musste nichts bedeuten. Jetzt jedoch trat die Ordonanz an ihn heran und übergab ihm einen Funkspruch.
„Sir - das kommt vom CINCEASTLANT aus Eastbury“
Sigmond nahm den Zettel und las ihn durch. Seine Mine verfinsterte sich schlagartig.
„Gentleman – es ist Offiziell: Der Bündnisfall gemäß Artikel 5 des Nordatlantikvertrags wurde ausgerufen!
Was auch immer jetzt passieren mag, wir sind dabei…“
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HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 68° 41‘ 16‘‘ West 8° 59‘ 24‘‘ 17:19 Zulu)
Ted Shriver war sauer! Der Korrespondent und altgediente Kriegsberichterstatter der BBC fühlte sich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Es war schon ein Witz – er ausgerechnet er – ein Nachrichtenmann wie es keinen Zweiten gab, saß hier in einer engen Kabine auf einem stickigen und stinkenden Kriegsschiff abgeschnitten von jeder Information.
Was hatte er den schon verbrochen? Schon vor Antritt der Reise hatte die Navy ihm zugesichert, dass er die Übertragungseinrichtungen des Schiffes benutzen kann um mit dem Sender in Kontakt zu bleiben und interessante Berichte – natürlich nach Freigabe der Navy – direkt an den Sender zu übermitteln.
Eine Alarmsituation war nun wirklich nichts Besonderes in diesen Zeiten und wie ein echter Sprengkopf aussah, konnte doch jedes Schulkind in der erst besten Buchhandlung nachschlagen.
Nein so behandelte man ihn nicht und das würde er diesem aufgeblasenen Commander Watson auch deutlich ins Gesicht sagen. Immerhin waren er und sein Team hier auf direkte Einladung des Verteidigungsministers. Viel höher in der Hierarchie geht es ja nun nicht.
Gerade wollte er dieselbe Litanei seinem Kameramann und dem Ton-Assistenten erneut zum Besten geben, als die Kabinentür aufgeschlossen wurde und Aufschwang. Ein Seemann trat zur Seite und hinter ihm kam Commander Watson zum Vorschein.
Ted Shriver hatte nicht ausreichend Zeit seinen Mund zu öffnen, als der Commander im Befehlston zu reden begann:
„Mr. Shriver – entschuldigen Sie bitte diese Behandlung. Mir ist wohl bewusst wer dafür gesorgt hat, dass Sie auf meinem Schiff sind, aber die Situation hat sich geändert. Sie können es nicht wissen, aber gestern wurde eine unserer Fregatten – ein Schiff ganz ähnlich wie Bacchante hier – von einem russischen U-Boot versenkt! Es handelt sich hier nicht länger um ein Manöver und Sie haben mit ihrem Verhalten das Schiff und seine Besatzung in Gefahr gebracht. Dass Sie eine Erlaubnis vom Admiral haben, den Sender zu benutzen ist mir bekannt. Nun diese Erlaubnis ist hiermit widerrufen. Wenn Sie mir versprechen ganz brav zu sein, dürfen Sie wieder raus und weitere Aufnahmen machen. Live gesendet wird Nichts mehr und alles was Sie abdrehen haben Sie Lieutenant Whittaker vorzulegen.
Haben Sie das verstanden?“
Ted Shriver wurde blass – dann begann er zu stammeln: „Kr – Kr – Krie – Krieg?“
„Noch nicht, aber wie es aussieht ist jederzeit damit zu rechnen. Die Nato hat den Bündnisfall ausgerufen und wir haben Gefechtsbereitschaft. Nun wie sieht es aus?“
„Einverstanden Sir – Commander – brav und artig – und alles was wir Aufnehmen bekommt ihr Lieutenant.“
„Also dann – kommen Sie mit auf die Brücke.“
„Jawohl Sir – Danke Sir.“
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HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 07' 31'' Ost 5° 15' 10'' 21:30 Zulu)
„Sir – eine Flash Meldung vom SACLANT“
„Zeigen Sie her?“
Captain Sigmond trat an die Sprechanlage der Algonquin und drückte den Knopf um im gesamten Schiff gehört zu werden:
„Männer – Besatzung der Algonquin – die meisten von euch haben schon das ein oder andere Gerücht darüber gehört was bei Gibraltar vorgefallen ist. Ja es stimmt – die Gerüchte sind wahr. Männer – wir haben gerade eine Flash Meldung vom Supreme Allied Commander Atlantik erhalten – wir befinden uns ab sofort im Krieg mit der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken.“
http://up.picr.de/23550527zn.jpg
http://up.picr.de/23550526bs.jpg
#002 NI#
wir befinden uns ab sofort im Krieg mit der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken.“
http://www.titanic-magazin.de/fileadmin/_migrated/pics/card_951130198.jpg
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
http://up.picr.de/23556139ij.png
HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 07' 31'' Ost 5° 15' 10'' 21:30 Zulu)
Kaum das Captain Sigmond der Mannschaft des Zerstörers Algonquin die Nachricht vom Kriegsausbruch mitgeteilt hatte,
hielt ihm die Ordonanz den nächsten Funkspruch unter die Nase:
http://up.picr.de/23553972nv.jpg
Das ganze fühlte sich für Captain Sigmond wie ein Fausthieb in die Magengrube an. So war es also – die Nato und der Warschauer Pakt führen Krieg und er selbst sollte mit eher kampfschwachen Streitkräften den ersten Schlag führen.
Wie stellte man sich das beim CINCEASTLANT und dem CINCLANT vor? Der STANAVFORLANT bestand aus U-Jagd-Einheiten. Weder verfügten die vorhandenen Schiffe über nennenswerte Luftabwehr-Kapazitäten noch stellte man ihm diese in Form von Jägern und AWACS-Einheiten bereit.
Das Schlimmste jedoch stand nicht im offiziellen Befehl, sondern das wurde ihm in einem zweiten gesondert verschlüsselten Funkspruch mitgeteilt, den nur er persönlich entschlüsseln konnte: „Wenn erforderlich sind Sie hiermit ermächtigt ihre taktischen Nuklear Waffen zum Einsatz zu bringen.“
Allen Ernstes stellte sein Kommandeur ihm frei einen Atomkrieg nach eigenem Ermessen zu beginnen. Sigmond verstand die Welt nicht mehr und noch weniger verstand er seine Vorgesetzten. Vor seinem inneren Auge lass er in einem Buch „Geschichte des 20. Jahrhunderts: Am 07. August 1975 begann der dritte Weltkrieg mit einem nuklearen Holocaust. Verantwortlich für den ersten echten Atomkrieg war der Befehlshaber des ständigen Nato Flottenverbands Atlantik Captain Arie Sigmond…“ – Dann viel ihm ein – so ein Buch wird es ja gar nicht geben - denn wer sollte es den Schreiben oder gar Verlegen wenn er hier und heute einen Atomkrieg vom Zaun bricht?
Nein es war klar – unter seinem Kommando wird es keinen Einsatz von Atomwaffen geben – und dies war sein erster Befehl an alle ihm unterstellten Einheiten: „Sämtliche Atomwaffen sichern und bewachen“.
+ + +
Als nächstes besah er sich die vorliegenden taktischen Informationen:
http://up.picr.de/23554161op.jpg
Noch lagen keine Angaben über feindliche Streitkräfte vor, aber das würde sich rasch ändern. Alles was man bislang herausgefiltert hatte würde man erneut auf die Zielliste setzen und einer erneuten Prüfung unterziehen um sicher zu gehen, dass nichts übersehen wurde. Über weiten Teilen Osteuropas wurde eine ausgedehnte Flugverbotszone deklariert – da wollte wohl die Air Force ihr eigenes Ding drehen – ohne dass die Navy dazwischen funkt.
Sein Hauptaugenmerk galt zweier ihm zugewiesener Patrouillenzonen. Einer zwischen Grönland und einer gedachten Linie zwischen Island und Jan Mayen. Sowie zwischen eben dieser Linie und Norwegen.
Alles was wie ein russisches U-Boot aussah und sich durch dieses Seegebiet in Richtung Atlantik bewegte, durfte – nein sollte – er versenken. Ganz ohne Vorwarnung. Und für den Feind galt sicher der gleiche Befehl.
Nördlich von Island befanden sich aktuell zwei Seeaufklärer auf ihrer üblichen Patrouille. Diese Beiden wären sein stärkstes und am schnellsten verfügbares Mittel um U-Boote zu bekämpfen. Da dies aber nicht ausreichen wird, forderte er als nächstes den umgehenden Start weiterer U-Jagd-Flugzeuge an, die quer über die beiden Gefechtszonen verteilt in Bereitschaft gehen sollten und nach eigenem Ermessen selbstständige Suchen zu absolvieren hatten. Auch hier gab er den eindeutigen Befehl: „Keine Atomwaffen einsetzen“.
http://up.picr.de/23554320yp.jpg
http://up.picr.de/23554336rf.jpg
http://up.picr.de/23554323iq.jpg
Und dann kam es auch schon wie es kommen musste. Die Kommandostellen des SOSUS-Systems an Land überschütteten ihn mit Ortungsmeldungen in allen möglichen Richtungen und Distanzen. Hier würde man also erstmal Ordnung reinbringen müssen, was Zeit kostete, aber einen Schwarm Thunfische wollte er auch nicht mit Wasserbomben malträtieren, auch wenn das den Koch sicher freuen würde.
http://up.picr.de/23554351kb.jpg
Nun war es also soweit – die Jagd konnte beginnen!
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HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 31' 27'' West 11° 01' 52'' 21:30 Zulu)
Ted Shriver tat wie ihm geheißen – zumindest für den Moment. Er quetsche sich mit seinen beiden Kollegen in eine Ecke auf der Brücke der HMS Bacchante, sah zu was passierte und tat alles um nicht im Weg zu stehen. Das größte „Ding“ seit dem Fall von Berlin war am Horizont zu sehen und das wollte er keines Falls eingesperrt in eine Kabine erleben müssen. Er war hier am Ort des Geschehens – mit Kamera und Tonbandgerät – und kein anderer Reporter irgendeines Senders konnte das wohl gerade von sich behaupten!
Jetzt musste er alles geben was er gelernt hatte, denn die Story seines Lebens war zum Greifen nahe.
Wie Recht er damit haben sollte, würde er schon sehr bald erfahren dürfen.
+ + +
Er sah zu wie ein Matrose mit hektischen Schritten auf der Brücke erschien, dem Commander salutierte und einen Zettel überreichte. Instinktiv bedeutete er seinem Kameramann „draufzuhalten“. Commander Watson lass den Zettel, sah auf – blickte sich auf der Brücke um und sprach: „Gentleman – ein denkwürdiger Tag! Das hier kommt vom SACLANT – an alle Nato-See-Streitkräfte in europäischen Gewässern und dem Rest der Welt – Wir haben Krieg!“
Noch ehe der Commander ein weiteres Wort von sich geben konnte bedeutete ein anderer Seemann nach Aufmerksamkeit.
Commander Watson trat an den Seemann heran und blickte dann auf die See hinaus. Er hob sein Fernglas und starrte in die Ferne.
„Sir – Commander Watson?“
„Ja Mr. Shriver?“
„Dürfte ich fragen, was Sie dort draußen sehen?“
„Dürfen Sie Mr. Shriver – etwa neuneinhalb Seemeilen westlich von uns befindet sich die niederländische Fregatte Van Nes und die Jungs da drüben haben uns gerade mitgeteilt, dass sie zwei Unterwasserkontakte in ziemlicher Näher ausgemacht haben.“
„Unterwasserkontakte? Also russische U-Boote?“
„Das wissen wir nicht. Kann genauso gut auch ein Rudel Wale beim Abendessen sein.“
„Und was passiert jetzt?“
„Jetzt schicken wir da unseren Hubschrauber hin um nachzusehen.“
„Und der torpediert die Russen dann, wenn er sie findet?“
„Wenn er sie findet und wenn es sich um Russen handelt. Ja dann wird er sie angreifen - und nicht mit Torpedos wie Sie gestern so schön für jeden hörbar über den Sender gejagt haben, sondern mit Wasserbomben. Obwohl dieser kleine Hubschrauber auch Torpedos tragen kann, so haben Sie gestern beobachten können, wie er mit scharfen Wasserbomben bestückt wurde.“
Ted Shriver verzog das Gesicht – das war jetzt der zweite Tiefschlag durch diesen Commander – und beide Male vor laufender Kamera. Wenigstens war es diesmal keine Live-Übertragung.
http://up.picr.de/23554705gh.jpg
Bild 03: Hubschrauber Typ Westland Wasp - https://en.wikipedia.org/wiki/Westland_Wasp
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Westland_Wasp_HAS.1_AH-12A_244.K_Portland_20.07.67_edited-3.jpg
#003 NI#
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
http://up.picr.de/23556139ij.png
HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 07' 28'' Ost 5° 13' 58'' 21:32 Zulu)
„Das macht jetzt 23 Kontakte Sir.“
http://up.picr.de/23556860hn.jpg
„23! Und 5 davon in ziemlicher Nähe zu unseren Einheiten. Und die haben wir vorher alle rausgefiltert?“
„Aye – haben wir. Einige sind klar biologischen Ursprungs und oben im Norden treibt sich recht sicher ein Raketenboot herum. Den Rest haben wir nicht exakt bestimmt. Wir waren ja auch mit unserer Manöver-Vorbereitung beschäftigt.“
„Tja – jetzt müssen wir das wohl nachholen?“
„Müssen wir – ja Sir Captain Sigmond. Am Interessantesten ist derzeit der hier „Goblin #7“ den Kontakt hat die HNLMS Van Nes hergestellt, obwohl die HMS Bacchante sogar näher dran ist.“
„Die Niederländer sind nicht schlecht. Haben sich auf See oft genug mit den Briten geprügelt und den Sieg davon getragen. Aber wem erzähle ich das Commander McClean. Haben Sie nicht auf der Akademie eine Abhandlung zur Viertageschlacht verfasst?“
„Ähm – nein Sir Captain Sigmond, das war mein Vater.“
„Navy Familie?“
„Durch und durch Sir.“
„Gut – kommen wir wieder zum Tagesgeschäft. Was machen wir mit Goblin #7?“
„Der Hubschrauber der Bacchante ist bereits auf dem Weg um sich den Kontakt näher anzusehen.“
+ + +
HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 31' 47'' West 11° 01' 01'' 21:32 Zulu)
„Wahnsinniges Bild Ted.“
„Ja sieht gut Thomaz. Ist zwar etwas klein dieser Helikopter, aber so wie der eben seitlich von Deck abgerauscht ist, das hat schon was.“
„Was meinst du Ted? Kommen wir hier heil raus?“
„Darüber mache ich mir keine Gedanken! Wenn man damit erstmal anfängt, kann man diesen Job gleich an den Nagel hängen. Als Krisenreporter, Auslandskorrespondent und Kriegsberichterstatter muss man das von sich schieben, nur dann hat man Erfolg.“
„Das sagst du so.“
„Ist so, glaub mir! Wie lange bist du beim Sender?“
„Seit 2 verfluchten Monaten.“
„Und vorher?“
„Habe ich im Krämerladen meines Vaters ausgeholfen und die Uni besucht. Meine Familie stammt aus Polen. Neununddreißig sind meine Eltern nach England geflohen und nach dem Krieg geblieben. Wirklich Fuß gefasst haben meine Eltern aber nie, zumindest wirtschaftlich nicht. Ich bin jetzt der Erste der Studiert und um das zu finanzieren habe ich den Job als Kameramann angenommen.
Mit Kameras konnte ich schon immer gut umgehen und Jemandem beim Sender ist das wohl aufgefallen. Keine Ahnung. Meine Mutter meinte vor 3 Monaten als ich aus der Uni kam, dass ein Mann von der BBC im Laden gewesen wäre und nach meinen Fotos gefragt hätte. Da war so ein Wettbewerb in einer Zeitung. An dem habe ich teilgenommen und den zweiten Platz gewonnen. Da war auch ein kleiner Text neben meinem Foto, wo dann stand dass ich noch viel lieber Filmeaufnahmen mache.“
„Student? Na bitte. Hier kannst du jetzt was fürs Leben lernen.“
+ + +
„Commander Watson – Goblin #7 ist jetzt erkannt als ein Jagd-U-Boot. Über die Hydrophone sind klar Reaktorgeräusche auszumachen.“
„Reaktorgeräusche? Haben wir schon eine Klassifizierung?“
„Negativ Sir, wir arbeiten dran.“
„Gut – machen Sie hin. Sagen Sie dem Chopperpiloten er soll sich auf den Angriff vorbereiten.“
„Aye aye Sir – Hubschrauber klarmachen zum Angriff.“
http://up.picr.de/23557383xk.jpg
+ + +
HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 07' 31'' Ost 5° 12' 44'' 21:34 Zulu)
„Sir Meldung aus NAS Keflavik und Andoya Air Base.“
„Was gibt es?“
„Die Amerikaner haben jetzt 5 Seeaufklärer am Start oder in der Luft und aus Andoya sind es 4 Seeaufklärer. Dazu kommen dann unsere 2 Sea Kings, die gerade fertig gemacht werden, 1 Sea King von der Fraser und 2 Westland Wasp von der Bacchante und der Van Nes.“
„Und der Rest?“
„Wird als zweite Welle zurück gehalten.“
„Gut – ich glaube nicht, dass das reicht. 23 Kontakte und nur 14 Flugzeuge und Hubschrauber in der Luft? Wir werden sehen…“
„Wir können jederzeit weiter Reserven anfordern Sir.“
„Lassen Sie es gut sein. Das mit der zweiten Welle ist schon ok. Kein Mensch weiß, ob das was unsere Ingenieure da zusammengeschraubt haben wirklich funktioniert. Vielleicht ist es nicht verkehrt einen Teil des fliegenden Materials zurück zu halten.“
„Sie glauben unsere U-Boot-Jäger sind wirkungslos?“
„Nein, aber der letzte große Einsatz gegen U-Boote ist dreißig Jahre her, vergessen Sie das nicht. Diese moderne Technik ist ganz schön und unsere Manöver sind toll, aber ob es wirklich funktioniert? Das wird sich jetzt – hier und heute – zeigen.“
„Dann hoffen wir das Beste!“
„Genau – Hoffnung ist immer gut. Lieber aber ist mir der Erfolg!“
http://up.picr.de/23557501bn.jpg
+ + +
HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 07' 35'' Ost 5° 11' 17'' 21:37 Zulu)
„Sir Funkmeldung von der Bacchante. Ziel Nummer 7 ist jetzt eindeutig identifiziert als ein sowjetisches nuklear betriebenes Angriffs-U-Boot. Die Bacchante hat das Ziel als „feindlich“ eingestuft und greift an Sir.“
„Gut – dann wollen wir mal sehen was das gibt?“
http://up.picr.de/23557634kj.jpg
„Da ist noch was Sir.“
„Ja?“
„Die Fraser-Gruppe im Norden hat einen russischen Langstreckenseeaufklärer in der Radar-Ortung.“
„Wird die Fraser angegriffen?“
„Nein Sir, bislang nicht.“
„Wenn der Vogel zu nahe kommt, sollen Sie versuchen den Bastard runterzuholen.“
„Aye Sir, aber das wird nicht klappen.“
„Zu hoch?“
„Genau das Captain Sigmond. Keines unserer Schiffe hat Luftabwehr-Raketen an Bord, die hoch genug reichen um eine Bear abzuschießen.“
http://up.picr.de/23557603at.jpg
Bild 04: Russischer Langstrecken-Seeaufklärer Typ TU-95 – Codename „Bear“
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tu-95_Bear_D.jpg
+ + +
HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 30' 35'' West 10° 34' 06'' 21:38 Zulu)
http://up.picr.de/23557645kn.jpg
Bild 05: Fregatte HNLMS Van Nes
Quellen: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hr._Ms._Van_Nes_1966.jpg?uselang=de
http://www.marine.nl/nlmarfor/schepen/eskader/fregatten/m-fregat/vangalen/geschiedenis/
Oben auf dem Turm der Fregatte Van Nes drehte sich die Antenne das Thales LW-03 Lauftraumüberwachungsradarsystems ruhig im Kreis. Elektromagnetische Wellen wurden von der rechteckigen jedoch gebogenen Antenne abgestrahlt und für den Fall, dass diese irgendwo auftrafen und zurückgeworfen wurden wieder Empfangen.
Das System versah zuverlässig seinen Dienst und der Radaroperator hatte trotz aller Widrigkeiten der letzten Stunden einen ruhigen Abend verbracht. Während seine Kollegen am Sonargerät eifrig dabei waren einen Kontakt näher zu bestimmen, hatte er einen leeren Schirm vor sich, wenn man von dem Hubschrauber der HMS Becchante absah.
Dies änderte sich genau jetzt!
Für eine halbe Sekunde glaubte er zu träumen, dann war er schlagartig hell wach und so munter wie noch niemals zuvor in seinem Leben.
Er drückte den Knopf seines Mikrofons und brüllte regelrecht hinein:
„Vampire, Vampire, Vampire“
Die anderen Matrosen im Gefechtscenter der niederländischen Fregatte fuhren zu ihm herum und schauten ungläubig auf den Radaroperator. Gerade war allen Anwesenden das Blut in den Adern zu Eis gefroren.
Ihr Kollege hatte soeben den Tod entdeckt – und er kam direkt auf sie zu…
http://up.picr.de/23557862ga.jpg
#004 NI#
Admiral Yamamoto
31.10.15, 10:20
Hervorragend geschrieben, werter Bigfish! Sehr spannend. Mehr davon, bitte. :top:
Oh oh, Schiff-Schiff-Raketen? Oder wurden die von einem unentdeckten Flieger abgefeuert?
Lewis Armistead
31.10.15, 11:44
Klasse...
Klingt vom Szenario sehr ähnlich wie Tom Clancy's 'Im Sturm'...Wir lesen gespannt mit! :prost:
Gfm. Wrangel
31.10.15, 11:47
Klingt vom Szenario sehr ähnlich wie Tom Clancy's 'Im Sturm'...Wir lesen gespannt mit! :prost:
Ja, daran erinnert mich das auch! War das Buch nicht auch Vorlage für Harpoon?
Alith Anar
31.10.15, 11:53
Nein umgedreht.
Clancy hat Harpoon genutzt um die Schlachten von "Im Sturm / Red Storm Rising" bzw "Jagd auf Roter Oktober" auf Plausibilität zu testen.
PS:
Aber ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, das die US Navy Harpoon 2 für die Ausbildung Ihrer Marineoffiziere mit verwendet, da es bei der Umsetzung der Waffensysteme sehr realistisch ist.
hohe_Berge
31.10.15, 12:02
Sehr gut. Abo getätigt.
Glück Auf
George Pickett
31.10.15, 12:16
Wir sind leider erst jetzt dazu gekommen, uns in euer neues Werk einzulesen. Schon eure Bärenjagd hatte es uns angetan, sowohl von der Story her, als auch von der Art, wie Ihr es in Schriftform umsetzt. Ein geneigter Leser wartet auf die Fortsetzung. :)
Gfm. Wrangel
31.10.15, 13:29
Nein umgedreht.
Clancy hat Harpoon genutzt um die Schlachten von "Im Sturm / Red Storm Rising" bzw "Jagd auf Roter Oktober" auf Plausibilität zu testen.
Ah ok, danke für die Info!
Werter Admiral Yamamoto,
habt Dank!
Leider müssen Wir eure Truppen im Pazifik noch etwas "rupfen" (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27784&p=1020789#post1020789) aber das ist bald vorbei :rolleyes:
Werter Hjalfnar,
auch euch sei gedankt - Wir hoffen die Schriftgröße ist nun besser? Nennen Wir es Seezielrakete (von einem U-Boot)...
Werter KIWI,
auch Wir mussten Uns hier erst mal rein denken - habt Dank!
Werter N.e.m.o,
Ihr solltet Uns besser sagen, welcher der Kontakte Eure Nautilus ist?
Für die Briten und Kanadier können Wir garantieren - aber die Yankees schießen erst und fragen dann :eek:
Werter Seydlitz,
hoffentlich können Wir eure Erwartungen erfüllen!
Werter Ruppich,
Ihr habt das Problem in diesen Hallen vollständig erfasst: Viel zu wenige Kriegserklärungen (ähm AARs) in letzter Zeit :rolleyes:
Werter Lewis Armistead,
auch Euch sei gedankt - Es hat zwar etwas von "Im Sturm", aber das Setup ist doch etwas anders weil es eine Dekade früher spielt und die Technik deshalb weniger weit fortgeschritten ist. Deshalb mussten Wir schon manche Passage streichen, weil Wir nicht zweifelsfrei klären konnten, ob die Technik schon 1975 so weit gewesen ist. Wir versuchen hier möglichst dicht an der Realität zu schreiben - Alleine die Suche nach dem Namen des damaligen COMSTANAVFORLANT hat Uns drei Stunden gekostet! Unglaublich wie schlecht dokumentiert (ähm wie gut versteckt) solche Informationen sind.
Tatsächlich sind die Herren Blair, Watson, Sigmond die wirklichen Kommandeure im Jahr 1975 gewesen (auch die meisten anderen Namen sind korrekt). Bzw. für die Ashanti ist für 1975 kein Kommandeur verzeichnet. Möglicherweise war das Schiff 1975 in der Werft. Zumindest wurde es 1974 in der Karibik tatsächlich von einer großen Welle erwischt wobei zwei Seeleute gestorben sind!
Werter hohe_Berge,
euch sei gedankt!
Werter George Pickett,
natürlich ist auch euch gedankt! Besonders zu Euren freundlichen Worten zu Unserer "Bärenjagd".
Das interessante ist folgendes: Bereits seit einige Monaten geistert Uns eine ganz bestimmte Szene im Kopf herum, die Wir irgendwie in einem AAR unterbringen wollten. Wir vermuteten zwar zu Recht, dass sich COMMAND für diese Szene besonders gut eignet, aber es war keine Voraussetzung. Uns war jedoch klar, dass Wir ein Szenario selbst konstruieren müssen, um auch wirklich sicher genau ein passendes Ereignis zu erhalten.
Das war lange bevor Wir von "NI" erfahren haben.
Was sollen Wir sagen? Als Wir unsere Charaktere für den AAR auf die Schiffe verteilt haben, wussten Wir noch nicht, wie das Gefecht ausgehen wird. Aber tatsächlich erlauben es Uns die Geschehnisse dieses Gefechts zu exakt 100% genau so zu schreiben, wie Wir es seit Monaten im Kopf haben - und dafür mussten Wir nichts - wirklich nichts - absichtlich falsch machen, Deichseln, verändern oder sonst wie faken - WIR SIND BEGEISTERT - Ich dürft nach dem Abschluss des Gefechts raten, welche Szene Wir meinen :teufel:
Sehr schön, ihr schreibt wahrlich gut und man hat Lust immer weiter zu lesen. Abwer könnt ihr die Bilder nicht größer machen? Man sieht Eure Einstellungen nicht und weiß gar nicht was ihr für Befehle gibt.
Longstreet
02.11.15, 09:23
Na toll - der Keks ist etwas missglückt.
Sehr schön verehrter Bigfish, nur weiter so! :)
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
http://up.picr.de/23556139ij.png
HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 30' 35'' West 10° 34' 06'' 21:38 Zulu)
Fassungslos sah der Radaroperator der Van Nes auf seinen Schirm. Den Alarm auszulösen war eine beinahe automatische Handlung, aber jetzt realisierte sein Bewusstsein was da vor sich ging und die Anspannung wich der Angst. 30 Seemeilen entfernt tauchte ein Marschflugkörper aus dem Nichts auf und jagte mit über 1000 Stundenkilometern der Fregatte entgegen.
Ja etwa an der Stelle wo der Marschflugkörper erschienen ist, befand sich ein Unterwasserkontakt und jetzt war schlagartig klar, dass dort ein feindliches Raketenboot sein Unwesen trieb.
Die Sirenen der Van Nes gelten auf und aus den Lautsprechern klang eine dumpfe blecherne Stimme: „Gefechtsalarm – Bereit machen für Raketeneinschlag – Gefechtsalarm“.
Es wurde hektisch auf dem Schiff, dass konnte man auch in der eher ruhigen und abgedunkelten Gefechtszentrale bemerken, wobei das kleine Kabuff den Namen Gefechtszentrale kaum verdient hat. Die Fregatte war einfach zu klein für ein geräumiges CIC (Combat Information Center) wie dies etwa auf Flugzeugträgern vorhanden ist. Es war für die Zwecke der U-Boot-Jagd eingerichtet und die Luftabwehr war eigentlich Aufgabe für andere Schiffsgattungen. Luftabwehrschiffe gehörten aber nicht zur Kampfgruppe und die USS MacDonough - ein Lenkwaffenzerstörer der Farragut-Klasse - lag gut 200 Seemeilen weiter Nordöstlich. Viel zu weit weg um helfen zu können.
Nein die Van Nes musste mit dem auskommen was vorhanden war:
24 Sea Cat Flugabwehrraketen befanden sich an Bord, acht Stück davon waren auf den zwei Vierfachstartern einsatzbereit,
die anderen im Magazin verstaut.
http://up.picr.de/23611708my.jpg
Bild 06: Vierfachstarter für Sea Cat Flugabwehrraketen
Quelle https://en.wikipedia.org/wiki/File:HMS_Cavalier_Seacat_launcher.jpg
Der Rest waren eine Flak Typ Oerlikon 20mm Maschinenkanone, das zur Flugabwehr kaum geeignete 11,4 cm Geschütz sowie einige Maschinenpistolen, falls ein Besatzungsmitglied den Mut aufbrachte, mit so einer Waffe auf einen Marschflugkörper schießen zu wollen. Angeblich gab es auf amerikanischen und einigen deutschen Schiffen noch sogenannte MPADS vom Typ FIM-43 Redeye, aber hier hatte man keine tragbaren Luftabwehrraketen zur Verfügung.
Auf dem Radarschirm erschien ein zweiter identischer „Blip“.
http://up.picr.de/23612250rt.jpg
+ + +
HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 13'' West 10° 59' 32'' 21:38 Zulu)
Auch auf der Bacchante gellten die Sirenen auf, das Schiff entdeckte die auf die Van Nes zufliegenden Raketen ebenfalls. Auch hier wurde Raketenalarm ausgelöst, obwohl es zumindest im Moment keinen Angriff auf die Fregatte zu verzeichnen gab.
Commander Watsons Stimme erklang im Lautsprecher und klärte die Besatzung darüber auf, dass ein Raketenangriff auf die Van Nes im Gange war. Das wollte sich Ted Shriver keinesfalls entgehen lassen. Er stürmte nach Achtern – raus auf die Helikopterplattform – von wo aus er die beste Sicht hatte.
Enttäuscht stellte er fest, dass er die Van Nes von hier aus nicht sehen konnte. Obwohl das Schiff nur etwa 17 Kilometer weit weg war, lag es hinter dem Horizont. Von Dingen wie Erdkrümmung und Refraktion hatte er zwar gehört, aber das sagte ihm zurzeit rein gar nichts.
Vielleicht lag es aber auch an der generell schlechten Sicht und dem Regen – so befand er zumindest – und war sich sicher, dass er die Raketen beim Näher kommen schon noch sehen würde. Also gab er Thomaz die Anweisung die Kamera aufzubauen und sich bereit zu halten.
+ + +
HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 30' 38'' West 10° 34' 04'' 21:39 Zulu)
„Das macht jetzt fünf Sir.“
Der Kommandant schaute mit grimmiger Miene selbst auf den Schirm. Fünf Blips zeigten sich nähernde Raketen und das war für die Verteidigungsmöglichkeiten der Van Nes sehr viel. Dann viel ihm etwas auf:
„Dieser fünfte Blip da, tanzt der aus der Reihe?“
„Verdammt Sir – Sie haben Recht, der fliegt nicht zu uns, dieser Marschflugkörper wurde auf die Bacchante abgefeuert.“
„Soll mich das jetzt freuen weil wir dadurch den Hauch einer Chance mehr haben, oder soll ich weinen, weil nicht nur wir absaufen sondern die Tommys auch?“
Der Radaroperator blieb seinem Kommandanten die Antwort schuldig…
http://up.picr.de/23612322vy.jpg
+ + +
HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 21'' West 10° 59' 27'' 21:40 Zulu)
Wieder schrillten die Sirenen Mark durchdringend auf und der Kameramann verzog vor Schmerzen in seinen Ohren das Gesicht. Sie standen direkt unter einer Außenbords an den Aufbauten angebrachten Sirene. Dann plärrte es im Lautsprecher: „Jungs – jetzt sind auch wir dran – bislang zwei einfliegende Raketen und dabei wird es wohl nicht bleiben – gebt euer Bestes“.
Thomaz sah seinen Boss fragend an: „Und jetzt?“
„Jetzt wird es richtig spannend, da bekommen wir auf jeden Fall was für die Kamera zusehen.“
„Du spinnst doch! Man – da kommen Raketen auf uns zu du Depp – die Ruskis wollen uns umbringen.“
„Also wenn du so leicht aus der Fassung gerätst, dann solltest du aber besser einen anderen Job machen. Solche Weicheier können wir bei der BBC nicht brauchen. Und jetzt auf ran an die Kamera und bereithalten – das dürfte alles sehr schnell gehen, wenn hier die Flak los donnert und die Dinger zu Kleinholz verarbeitet.“
http://up.picr.de/23612504sn.jpg
#005 NI#
Werter KIWI,
leider müssen Wir mit den Screenshots die Wir haben auskommen - das Szenario ist ja bereits komplett abgedreht.
Für die Zukunft versuchen Wir aussagekräftigere und deutlichere Screenshots anzufertigen.
Werte Longstreet,
habt Dank!
Ruprecht I.
04.11.15, 22:11
das Szenario ist ja bereits komplett abgedreht.
Schon rum?
Ja dann... Ende (https://www.youtube.com/watch?v=l_o8vX8lGss)
Ahh der werte Ruprecht I. ist ein Schelm - fehlt da vielleicht noch ein Knecht? Aber Wir können versichern der Krieg geht weiter... ;)
Werter Bigfish,
auch wir sind äußerst begeistert von eurem AAR! Der Kalte Krieg hat uns schon immer fasziniert und Euer Schreibstil gefällt uns sehr!
Weiter so
Werter N.e.m.o,
Ihr solltet Uns besser sagen, welcher der Kontakte Eure Nautilus ist?
Für die Briten und Kanadier können Wir garantieren - aber die Yankees schießen erst und fragen dann :eek:
Werter Bigfish,
Wir waren kein U-Boot-Fahrer sondern Dickschiff-Fahrer auf den Fregatten Lübeck, Rheinland-Pfalz und Niedersachen.
Werter N.e.m.o,
sehr schön - die Fregatte Lübeck (F224) der Köln-Klasse ist Flaggschiff der TU 603.01.01 und dafür Zuständig, dass sich die Algonquin ganz auf ihre Führungsaufgaben des STANAVFORLANT konzentrieren kann. Also muss die Lübeck auch auf den Versorger USS Mispillion aufpassen - das dritte Schiff der TU 603.01.01.
Warum der Szenario Designer die einzelnen Gruppen mut TU bezeichnet erschließt sich Uns nicht. Nach Unserer Denke müsste der STANAVFORLANT eine TF also Task Force sein und seine Untergruppen mit TG also Task Group bezeichnet werden. TU sollte doch wohl für Task Unit stehen - also ein einzelnes Schiff. Aber vielliecht haben Wir da auch was falsch verstanden?
Admiral Yamamoto
07.11.15, 15:12
Werter Bigfish,
auch wir sind äußerst begeistert von eurem AAR! Der Kalte Krieg hat uns schon immer fasziniert und Euer Schreibstil gefällt uns sehr!
Weiter so
Kann ich nur bestätigen. :top:
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
http://up.picr.de/23556139ij.png
HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 07' 34'' Ost 5° 10' 23'' 21:40 Zulu)
Captain Arie Sigmond blickte sich auf der Brücke der Algonquin um. Er registrierte die frustrierenden Blicke der anwesenden Offiziere und Mannschaften. Auch wenn Niemand etwas sagte, so wusste er doch was jeder der Anwesenden dachte:
„Da gehen zwei unserer Fregatten zum Teufel“.
Was ihn selbst und auch der Rest der Mannschaft aber am meisten wurmte war der Umstand, dass sie nichts mache konnten. Die beiden Fregatten waren auf sich gestellt und wenn Sie untergingen, konnte man nicht mal eine Bergungsoperation durchführen, da sämtliche Hubschrauber mit Anti-U-Boot-Ausstattung ausgerüstet waren und auf der Suche nach feindlichen U-Booten. Die Überlebenden, so es denn welche geben wird, müssen in den Rettungsinseln ausharren, bis Zeit sein wird ihnen zu helfen.
Oben im Norden wurde es auch spannend. Da trieb ein Aufklärer sein Unwesen und falls er nicht Langstreckenbomber anforderte, so würde er zumindest die eigenen U-Boote einweisen. Wo also würden die nächsten Seezielraketen aus der Wasseroberfläche empor schnellen und das nächste Schiff anfliegen?
Mittlerweile hatte man zwar eine gute Vorstellung davon, welche der Kontakte von Menschen geschaffen waren und welche biologischen Ursprungs, aber das änderte nichts. Ein Marschflugkörper flog im günstigsten Falle etwa 50 Prozent schneller als die U-Jagdflugzeuge und die Modernsten bis zu dreieinhalb Mal so schnell. Bis die P3 und Nimrod auf Station waren um mit der Suche zu beginnen, konnten die Russen bereits seinen halben Verband versenkt haben.
http://up.picr.de/23649115vj.jpg
+ + +
HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 23'' West 10° 59' 05'' 21:41 Zulu)
„Da da – siehst du das? Halt die Kamera drauf – schnell!“
„Ja – was ist das?“
„Muss wohl eine der Raketen sein?“
„Aber die fliegt doch nach oben in den Himmel und nicht nach unten zum Schiff.“
Ted Shriver blickte in die Ferne wo gerade eben ein Feuerstrahl von hinter dem Horizont aufgetaucht ist und dann in Sekundenschnelle in den Wolken verschwand. Kurz sah man noch ein diffuses Flackern welches durch die Lichtbrechung der feinen Wasserteilchen entstand, dann wurde es dunkler und verschw…
„Man – NOCH SO EIN DING – Was ist das?“
+ + +
HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 30' 48'' West 10° 33' 42'' 21:41 Zulu)
„Jetzt zählt es Jungs.“
Entgeistert hörten die Männer auf der Brücke der Van Nes auf die Worte ihres Kapitäns. Als der Feuerbefehl für die Luftabwehrraketen erteilt war und die Feuerleitelektronik die Kontrolle übernahm, dauerte es nur Bruchteile von Sekunden, bis die Rechenanlage eine Schusslösung ermittelt hatte und die erste Rakete vom Computer abgefeuert wurde. Mit einem lauten Zischen löste sich die Rakete von ihrem Startgestell und jagte einen lange Feuerschweif hinter sich her ziehend in den Himmel. Kaum war die erste Sea Cat unterwegs und in den Wolken verschwunden, jagte auch schon die zweite Rakete hinterher und dem anfliegenden Seezielflugkörper entgegen.
Die Geschwindigkeiten addierten sich und so näherten sich die Raketen mit über 1400 Knoten einander an. Es würde nur wenige Sekunden dauern bis sie sich treffen würden – wenn man Glück hatte.
http://up.picr.de/23649369wg.jpg
http://up.picr.de/23649373vl.jpg
+ + +
HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 30' 52'' West 10° 33' 38'' 21:41 Zulu)
Mit fast 2600 Stundenkilometern Annäherungsgeschwindigkeit jagten die russische SS-N-7 Starbright und die beiden niederländischen Sea Cat-Raketen aufeinander zu. Es galt ein Kunststück zu vollbringen, das selbst Robin Hood blass aussehen lassen würde. Die Flugabwehrraketen mussten möglichst exakt auf die Seezielrakete zuhalten um diese zu vernichten. Ganz so als ob man versuchte mit Pfeil und Bogen einen Pfeil zu treffen, der direkt auf einen zu flog. Allerdings war es nicht nötig, dass die feindliche Rakete direkt getroffen wurde. Das Raketensystem verfügte über einen Annäherungszünder und im richtigen Moment explodierte der Sprengkopf der Sea Cat. Dieser Splittergefechtskopf sprengte ein Kettenstabbündel auseinander, das sofern Abstand und Geschwindigkeit zum feindlichen Ziel stimmen, die feindliche Rakete in zwei Teile schnitt.
Genau das gelang mit der ersten sich nähernden SS-N-7 Starbright auf Anhieb. Nach dem die erste Sea Cat zu weit entfernt vorbeiflog, explodierte die zweite Sea Cat in perfekter Position und sprengte den russischen Marschflugkörper in Einzelteile.
„Treffer – Treffer“
Jubel brandete in der Gefechtszentrale der Van Nes auf, der erste anfliegende Blip war verschwunden. Dann wurde es schlagartig wieder still, weil sich bei allen die Erkenntnis durchsetzte, dass da noch drei weitere Raketen im Anflug waren.
http://up.picr.de/23649853th.jpg
+ + +
HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 30' 52'' West 10° 33' 36'' 21:42 Zulu)
Auf der Van Nes konnte man sein Glück kaum glauben: Sieben Sea Cat-Raketen wurden bislang abgefeuert und die ersten drei feindlichen Raketen wurden zerstört. Die Sea Cats Nummern sechs und sieben hatten allerdings die vierte und scheinbar letzte Rakete verfehlt. Jetzt hatte man noch eine einzige Sea Cat startklar, danach würde man Nachladen müssen und dass dauerte eine Ewigkeit.
Die Reserve Sea Cat-Raketen musste man aus dem Magazin herausholen, auf Deck schaffen und dann von Hand auf den Starter setzen und verkabeln. Das System müsste sich kalibrieren und wäre wieder feuerbereit. Wenn diese ganze Aktion auch nur für eine einzige Rakete in zehn oder fünfzehn Minuten abgeschlossen wäre, würde der Kommandant seine Crew für den 100 Meter Lauf der nächsten Olympischen Spiele anmelden. Eine halbe Stunde war da schon realistischer und mit viel Glück blieben jetzt noch 80-90 Sekunden bis es krachte.
Sea Cat Nummer Acht zischte vom Starter und der Kommandant griff zum Hörer der Bordsprechanlage:
„Alle Mann Bereithalten um von Bord zu gehen“.
http://up.picr.de/23650319qx.jpg
…
„Treffer – Treffer – Treffer!“
Nummer vier war zerstört, die Männer an Bord der Van Nes ignorierten jeden militärischen Drill und lagen sich jubelnd in den Armen. Der Kommandant der Van Nes blickte sich um und bekreuzigte sich. Dann griff er zum Sprechgerät:
„Funker – Meldung an HMCS Algonquin und HMS Bacchante. Alle anfliegenden Raketen zerstört – ich wiederhole – alle anfliegenden Raketen zerstört.“
http://up.picr.de/23650337pa.jpg
+ + +
HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 21'' West 10° 58' 59'' 21:42 Zulu)
Ted Shriver bemerkte zwei verwaschene Lichtpunkte, die in den Wolken aufblitzten und wieder verschwanden und jedes Mal meinte er einen Anflug von Lächeln bei den beiden Matrosen zu sehen, die sich gerade zu ihm begeben hatten.
„Mr. Shriver?“
„Ja?“
„Vom Kommandanten: Sie sollen zusammenpacken.“
„Was? Aber – das kann er doch nicht machen!“
„Wir sollen Ihnen das nur ausrichten, es ist kein Befehl. Commander Watson hält es für klüger, wenn Sie und ihre Leute sich in der Nähe der Rettungsinseln aufhalten.“
„Kein Befehl? – Dann bleiben wir hier!“
Jetzt platzte Thomaz der Kragen:
„Du Arschloch – ich bleibe keine Sekunde länger hier! Wenn der Commander möchte, dass wir uns zu den Rettungsbooten begeben, dann mache ich das auch.“
Das ließ sich auch der Tonassistent Bill Murray nicht zweimal sagen:
„Ted - wir sind ja jetzt schon seit zwei Jahren zusammen auf Achse, aber jetzt übertreibst du es gewaltig. Das ist hier kein Spiel mehr.“
„Feiglinge – alle Beide – zu nichts zu gebrauchen. Komm gib die Kamera her. Legt mir noch ein frisches Band ein und dann verschwindet ihr Taugenichtse.“
#006 NI#
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
http://up.picr.de/23556139ij.png
HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 23'' West 10° 58' 54'' 21:43 Zulu)
Ted Shriver blickte seinem Team mit Verachtung nach. Er stand jetzt nicht mehr vor der Kamera, sondern dahinter. Das letzte Mal dass er selbst eine Kamera bedienen musste war bestimmt – wie lange war das eigentlich her? Er versuchte sich zu erinnern. Dann dämmerte es ihm: Heartbreak Ridge! Damals begann seine Karriere als Kriegsberichterstatter.
Am 13. September 1951 war er selbst noch Kameramann und versuchte seinem großem Vorbild Robert Capa nach zu eifern. Mit seinem Boss Samuel Crady lag er zusammen gekauert mit den Soldaten des 23. Infanterie-Regiments der 2. US-Infanteriedivision am Fuße des Heartbreak Ridge-Bergkammes In der Provinz Yanggu am 38. Breitengrad.
Jagdbomber donnerten im Tiefflug heran und bepflasterten die Bergspitze mit Bomben und Raketen, eine Napalm-Bombe nach der anderen krachte auf der Bergkette hernieder und setzte alles in ein infernalisches rotes und orangenes Leuchten. Nachdem die Bomber abgezogen waren, donnerten einige hundert Meter hinter ihm die Kanonenrohre der Panzer ein Stakkato nach dem anderen im Wettbewerb mit der schweren Artillerie, die hinter dem nächsten Hügel in relativer Sicherheit lag.
Der Lärm war Ohrenbetäubend und der Soldat neben ihm, ein Junge von vielleicht gerade 18 oder 19 Jahren betete das Ave Maria in einer Tour. Er selbst war gerade mal 23 Jahre alt und wunderte sich, warum ein Ausgebildeter Soldat so viel mehr Angst hatte als er selbst. Wie konnte es sein, dass ein Mann der seinem Beruf nachging, wozu auch der Kampf und das Sterben gehörten, wie ein Baby zu heulen anfing?
Er verstand das nicht, er hatte es nie verstanden, wenn er solche Szenen auch in den Jahren und Kriegen danach zu sehen bekam. Nach einer gefühlten Ewigkeit verstummten die Explosionen und es war ganz still. Seltsam still – kein Ton war zu hören. Er meinte fast die Welt hätte aufgehört sich zu drehen. Überall zogen Rauchschwaden umher und vernebelten die Sicht. Keine guten Bedingungen für einen Kameramann, dann hörte er Crady:
„Auf jetzt – da drüben – halte drauf – es geht los.“
Er sah wie sich geisterhafte Schatten im Nebel abzuzeichnen begannen, erst nur drei oder vier, dann fünf dann zehn und sie bewegten sich Hang-aufwärts.
Crady holte tief Luft, stand auf und ging drei Schritte nach vorne, bevor es sich hin kniete und zur Kamera schaute:
„Hier stürmen die Tapferen Soldaten des 23. Regiments den Hügel empor um diesem unseligen Krieg ein für alle Mal ein Ende zu bereiten und den Nordkoreanischen Aggressoren die verdiente St…“
Weiter kam Crady nicht. Die Verteidiger in den Bunkern auf dem Kamm feuerten jetzt aus allen Rohren. Mit Pistolen, Gewehren und automatischen Waffen belegten sie den Hang mit einem Sperrfeuer und zwei Projektile zerfetzten Cradys Kopf. Sein Gehirn spritze quer über die Kamera und Ted Shriver, der gar nicht verstand was er da gerade aufgenommen hatte.
Er atmete ruhig durch, nahm einen Lappen und säuberte das Objektiv. Neben ihm fielen Reihenweise Tote oder Verwunderte Soldaten zu Boden, aber das störte ihn nicht. Er fixierte die Kamera mithilfe des Gewehrs eines Gefallenen und positionierte sich etwas vor der Leiche seines Bosses. Hob dessen Mikrofon auf und startete seine Karriere in den Krisengebieten dieser Welt.
Ein lautes Knacken an seiner Seite riss ihn aus seinen Gedanken. Unwillkürlich schwenkte er samt Kamera herum und sah durch den Sucher, wie sich ein unförmiges Gebilde mit mehreren Zylindern zu drehen und zu neigen begann. Er zoomte heran und dann versetzte ihm ein lautes Zischen einen Schlag auf die Ohren, sodass er beinahe die Kamera fallen ließ und den Sea Cat-Starter aus der Aufnahme-Perspektive verlor.
Die erste Sea Cat der HMS Bacchante machte sich auf den Weg zu den anfliegenden russischen Raketen.
http://up.picr.de/23664700nf.jpeg
Bild 07: Eine Sea Cat-Nahbereichs-Luftabwehrrakete löst sich von ihrem Startgestell.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Robot_07_skott.jpeg
http://up.picr.de/23664710jk.jpg
+ + +
HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 25'' West 10° 58' 51'' 21:44 Zulu)
Nacheinander jagten vier Flugabwehrraketen in den Himmel. Ted Shriver hatte sich wieder gefangen und gab sein Bestes um die Flugbahn mit der Kamera zu verfolgen. In wenigen tausend Metern Entfernung blitze es auf. Einmal, zweimal, dreimal – er meinte, dass es jedes Mal ein wenig näherkam.
Dann hörte er ein vertrautes Stakkato von automatischen Waffen und das tiefe Knallen der 11,4 cm Kanone der Bacchante. Am Horizont meinte er einen schwachen Lichtpunkt zu sehen, der schnell näher kam. Dann ärgerte er sich darüber, wieso plötzlich metallisch schimmernde Streifen vom Himmel regneten und ihm die Sicht versperrten.
Er wollte gerade vom Sucher aufsehen, was das wohl ist und wo es herkam, da spürte er nur noch den Beginn von Schmerzen als er gegen die Wand der Aufbauten geschleudert wurde. Er knallte hart mit dem Kopf gegen den Stahl, torkelte und wurde von einer zweiten Druckwelle erfasst und über die Reling geschleudert – es wurde Dunkel.
http://up.picr.de/23664910hl.jpg
http://up.picr.de/23664912lq.jpg
http://up.picr.de/23664914wm.jpg
#007 NI#
Werter Jangotat,
habt Dank für Eure freundlichen Worte!
Werter Admiral Yamamoto,
erneuter Dank sei Euch gewiss!
Werte Regenten,
Wir haben vernommen schon wieder in den Scheinwerfern der Kameras einer Wahl zu stehen - Hier ist das Rampenlicht zu sehen:
http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28426
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
http://up.picr.de/23556139ij.png
HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 25'' West 10° 58' 51'' 21:44 Zulu)
http://youtu.be/XzCgTC2H9wY?t=24s
Die Wucht des Einschlags war gewaltig. Die russische SS-N-7 durchschlug die dünnen Stahlplatten der Fregatte mit Leichtigkeit und explodierte im inneren des Schiffes. Selbst deutlich größere Schiffe als die Bacchante mit ihren knapp 3000 Tonnen hätten ihre liebe Not einen Raketentreffer zu überstehen. Direkt in Schiffsmitte klaffte ein riesiges Loch, in das sich sofort große Mengen Seewassers ergossen und in die Reste des Schiffsrumpfes strömten.
Commander Watson hatte es von den Beinen gehauen und er brauchte einige Sekunden um wieder zu Sinnen zu kommen und aufzustehen. Er versuchte über die Bordsprechanlage alle Mann von Bord zu befehlen, aber das System war tot, wie auch sämtliche anderen Anlagen des Schiffes. Der Befehl das Schiff zu verlassen musste aber gar nicht mehr ausgesprochen werden. Von der gut 260 Mann umfassenden Besatzung hatten nur etwa 50 Mann den Einschlag überlebt und jeder der noch in der Lage war zu Laufen oder sich sonst wie zu bewegen sah zu, dass er von Bord kam.
Die Rettungsboote waren zerstört, allerdings gab es einige Rettungsinseln, von denen wie durch ein Wunder mehrere die Explosion überstanden hatten, aber abgesprengt wurden und somit bereits im kalten Wasser schwammen. Wer immer konnte sprang über Bord, sofern dies nicht bereits die Explosion bewerkstelligt hatte und versuchte zu den Rettungsinseln zu gelangen.
Nachdem Commander Watson dem Rudergänger auf die Beine geholfen hatte und feststellte, dass der Rest der Brückenbesatzung Tod war, machte er sich ebenfalls daran das sinkende Schiff zu verlassen.
Als er an Deck trat, sah er die Bescherung: Dort wo sich vor kaum einer Minute noch das Mittelschiff befand, war nichts mehr. Stahlplatten und Träger ragten wie von einem Riesen zerbeult in das Loch hinein und überall hingen Kabel herunter. Das Achterschiff hing irgendwie verdreht an einigen wenigen Längsspanten, würde aber sicherlich gleich komplett abreisen wodurch beide Teile des Schiffes in Sekundenschnelle untergehen würden.
Es blieb einfach keine Zeit mehr sich umzusehen, ob noch Jemand gerettet werden konnte. Diese Entscheidung musste er aber nicht selbst treffen. Zwei weitere Matrosen schleppten sich vom Vorschiff heran und als sie die zögerliche Haltung ihres Kapitäns sahen, stießen sie ihn kurzerhand von Bord und sprangen hinterher.
Keine Sekunde zu früh wie sich herausstellte. Mit einem fürchterlichen Knirschen zerriss der Kiel, die beiden Schiffsteile sackten aufeinander zu und kippten dann jeweils auf die Seite. Zuerst schossen aus den Luken des Vorderschiffs Wasserfontänen in den Himmel, bevor es abermals umherschwang und dann endgültig voll Wasser lief und versank, das Achterschiff dagegen konnte sich noch etwas länger über Wasser halten, sackte aber schließlich ebenfalls weg und versank in den Fluten des Nordmeeres. Commander Watson hörte einige Male ein dumpfes Dröhnen was sicherlich durch Explosionen irgendwelcher Ausrüstungen oder von Munition hervorgerufen wurde und durch das Wasser weitergetragen wurde.
Die HMS Bacchante war gesunken.
Einige Besatzungsmitglieder hatten es bereits geschafft sich auf die Rettungsinseln zu begeben und paddelten auf die Gruppe um Commander Watson zu. Andere Matrosen klammerten sich an schwimmenden Ausrüstungsteilen fest und irgendjemand hatte einen bewusstlosen Körper im Schlepptau, der Dank einer Schwimmweste auf dem Wasser umhertrieb.
+ + +
HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 30' 55'' West 10° 33' 17'' 21:44 Zulu)
Auf der HNLMS Van Nes blieb der Feuerschein am Horizont nicht unentdeckt. Der Kommandant war gerade im Begriff sein Fernglas anzusetzen, als er ein dumpfes Grollen vernahm. Er trat an die Sprechanlage heran und befahl dem Funker an die Algonquin zu melden, dass die HMS Bacchante von mindestens einem Flugkörper getroffen worden ist. Danach sollte er versuchen die Bacchante zu erreichen. Eine Antwort der Bacchante blieb aus.
Er hatte schon den Befehl auf den Lippen, Kurs auf die letzte Position der Bacchante zu nehmen, als der erste Offizier auf der Brücke erschien und meldete, dass das russische Raketenboot jetzt direkt auf die Van Nes zu hält.
Die Rettungsoperation war damit gestorben, es machte keinen Sinn nach Überlebenden zu suchen, wenn man dabei einen Torpedo verpasst bekam. Daher erging der Befehl die eigenen Torpedos bereit zu machen und direkten Kurs auf das U-Boot zu setzen. In diesem Moment meldete der Funker, dass der Hubschrauber der Bacchante seine Basis nicht erreichen konnte und um Landegenehmigung auf der Van Nes bat, sobald er seine Jagd nach Kontakt #7 beendet hatte.
Auf der Van Nes konnte man nichts tun, zuerst musste die Gefahr durch die beiden nahestehenden U-Boote beseitigt werden, aber immerhin hatte man mittlerweile die ASW-Flugzeuge auf dem Radarschirm, die sich als erstes um genau diese beiden Kontakte kümmern sollten.
+ + +
HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 07' 35'' Ost 5° 09' 01'' 21:44 Zulu)
„Hat keinen Zweck Captain Sir, die Bacchante meldet sich nicht.“
„Verdammt – verdammte Scheiße verdammte.“
Auch auf der Algonquin versuchte man ebenfalls die HMS Bacchante zu erreichen, hatte aber auch keinen Erfolg. Nach stand er Dinge musste man davon ausgehen, dass die Bacchante versenkt wurde oder schwerstens Beschädigt in der See umhertrieb. Captain Sigmond war vollkommen bewusst, dass ein kleines Schiff wie es diese Fregatte der Leander-Klasse war, aber auch sein Zerstörer Algonquin nur mit sehr viel Glück den Einschlag eines Seezielflugkörpers überleben würde.
Den ersten Punkt in diesem Krieg, wenn man von der Ashanti absah, hatten die Russen erzielt. Nach Stand der Dinge könnte dies so weiter gehen, denn es würden sicherlich weitere Raketenboote den Durchbruch versuchen. Eines aber dürfte klar zu sein: Acht Raketen hatte der Russe abgefeuert und Weitere schienen nicht mehr von diesem Boot zu kommen. Dieser Russe wäre also aller seiner Raketen beraubt.
Commander McClean blätterte in der neusten Ausgabe von Jane’s Fighting Ships. Zwar gab es genug Geheimdienstmaterial, aber McClean war wie viele andere Offiziere der Ansicht, dass es die Marine und der Nachrichtendienst einfach nicht verstanden , alle wesentlichen Informationen so prägnant zusammenzufassen wie dies bei Jane’s der Fall war. Infolge dessen fand man eigentlich auf jedem Kriegsschiff der NATO, aber wohl auch auf jedem anderen Kriegsschiff eine Ausgabe von Jane’s oder vergleichbarer Werke wie dem deutschen Weyer. Die Informationen waren erstaunlich zuverlässig und viele fragten sich, ob man bei Jane’s vom Nachrichtendienst die eine oder andere Information zugesteckt bekam, oder ob gar der Marine-Nachrichtendienst bei Jane’s ab schrieb. Klar, wenn es um reale Reichweiten und Geschwindigkeiten ging, konnte man dem Buch nicht vertrauen. Aber Angaben über Anzahl, Art und Ausrüstung von Schiffen, Flugzeugen und Raketen waren meistens korrekt.
Er blätterte zwischen vier und fünf Seiten hin und her und blickte dann zu Captain Sigmond:
„Müsste ein Typ Charlie sein Captain. Zwei Reihen mit vier Starterrohren SS-N-7 Raketen. Der Vorgänger hat sechs Raketen an Bord, der Nachfolger zehn. Acht Raketen haben wir gezählt, wenn der Typ noch welche hätte, würden man das auf der Van Nes schon zu spüren bekommen haben.“
„Also was folgern wir daraus?“
„Das der Kerl noch sechs Torpedorohre hat mit einer unbekannten Anzahl Torpedos, vermutlich aber zwölf Stück.“
„Zwölf Torpedos? Das würde also reichen um der Van Nes noch den Gar auszumachen.“
„Ziemlich sicher, zumal da ja auch noch ein SSN herum schleicht.“
„Befehl an die Van Nes: Wenn möglich Abstand halten und die Flugzeuge den Job erledigen lassen. Anlaufen und selbst angreifen nur dann, wenn sicher davon auszugehen ist nicht selbst versenkt zu werden.“
„Aye aye Sir.“
+ + +
HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 07' 33'' Ost 5° 08' 38'' 21:45 Zulu)
Commander McClean kam aus der Funker-Bude zurück und verzog das Gesicht:
„Captain – das werden Sie nicht glauben.“
„Was gibt es Commander?“
„Flash Meldung vom CINCLANT Sir.“
„Und was steht drinnen?“
„Schon vor rund einer Stunde hat es eine unserer P3 Orion bei Banak erwischt.“
„Vor einer Stunde?“
„Ja Sir – und wir sollen ab sofort alle sowjetischen Kontakte als feindlich klassifizieren und im Zweifel Atomwaffen einsetzen.“
„Schon vor einer Stunde?“
„Ja Captain Sigmond Sir, schon vor einer Stunde.“
„Und den Vogel hat bislang Niemand vermisst?“
„Sir?“
„Was glaubt der CINCLANT eigentlich was wir hier draußen machen? Was glaubt der CINCLANT eigentlich wie wir die bisherigen Befehle interpretieren sollen? Was glaubt der CINCLANT eigentlich was wir ohne AWACS und Luftabwehr im Nordmeer direkt vor der Haustür der russischen Luftwaffe anstellen sollen?“
„Sir?“
„Commander McClean, folgende Meldung bitte wortwörtlich an den CINCLANT:“
FROM: COMSTANAVFORLANT
TO: CINCLANT
„Erhöhe um eine britische Fregatte.“
http://up.picr.de/23681610nm.jpg
+ + +
Fregatte Lübeck (F224) – 07. August 1975 (Nord 68° 05' 07'' Ost 5° 28' 35'' 21:51 Zulu)
Fregattenkapitän Edmund Kolander war nervös. Aus dem Funkverkehr konnte man vermuten, dass der STANAVFORLANT gerade nicht nur ein Schiff sondern damit auch viele Kameraden verloren hatte. Für die Moral der Truppe war dies alles andere als gut, wenn nach der Kriegserklärung nur wenig später die ersten toten Freunde aus der eigenen Einheit zu beklagen waren.
Sicher der STANNAV war ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus aller Herren Länder und auf See war man doch irgendwie unter sich, aber natürlich kannte man viele der Offiziere und Mannschaften der anderen Schiffe aus den langen Abenden im Offizierscasino oder den Bars der Häfen die man regelmäßig angelaufen hatte.
Was man jetzt benötigte war ein schneller Erfolg und denn sollte er jetzt bekommen. Zumindest einen winzig kleinen.
Kapitänleutnant Jacobs trat an ihn heran und salutierte.
Fregattenkapitän Kolander erwiderte den Gruß:
„Jacobs – was gibt’s?“
„Herr Kaptein, Nummer dörteihn dat is en Diesel.“
„Russisch?“
„Dat wies we noch nech – awer ja – de SOSUS-Date lege des neeg. Un de Dösbaddel kümmt op uns zu.“
„Und haben Sie ihr Hochdeutsch vergessen vor Schreck?“
„Herr Kaptein?“
„Man Jacobs, das war schon mal besser!“
„Jawohl Herr Kaptein.“
„Gut – lassen Sie Meldung machen an die Algonquin, die sollen ihren Hubschrauber hin schicken.“
„Jawohl Herr Kaptein.“
http://up.picr.de/23682177tv.jpg
+ + +
HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 32' 47'' West 10° 38' 01'' 21:56 Zulu)
Auf der Van Nes war man nicht erbaut darüber, dass man von dem russischen Raketenboot Abstand halten sollte. Gerade hatte dieser Mistkerl aus der Kampfgruppe die Bacchante versenkt und man durfte keine Jagd auf ihn machen? Wenn jetzt U-Jagd-Schiffe keine U-Boote jagen dürfen was dann?
Beim nochmaligen Lesen des Befehls erkannte der Kommandant der Van Nes die Schwachstelle. Da stand, dass man Abstand von dem Raketenboot halten solle. Da stand nicht, dass man von dem Jagd-U-Boot Abstand halten soll. Der Hubschrauber der Bacchante war jetzt wie befohlen auf dem Weg zu dem vermutlichen Charlie, also wird sich die Fregatte selbst um das mittlerweile eindeutig als November identifizierte Jagd-U-Boot kümmern.
Der Kommandant der Van Nes war wieder zufrieden, Russe ist Russe, fährt er eben zu dem anderen Bastard hin und versenkt ihn.
http://up.picr.de/23682457ma.jpg
+ + +
Untergangsstelle der HMS Bacchante (F69) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 25'' West 10° 58' 51'' 21:56 Zulu)
„Lebt er noch?“
„Ja Sir?“
„Und ist die ganze Zeit Bewusstlos, obwohl er im kalten Wasser treibt?“
„Ja, die ganze Zeit. Matrose Simons hier meint gesehen zu haben, dass er von der Wucht der Explosion über Bord geschleudert worden ist.“
„Und die beiden anderen?“
„Tod Sir – waren nicht mehr bei ihm, als uns die Rakete getroffen hat. Die standen fast Mitschiffs bei den Rettungsinseln.“
„Dreck!“
„Sir?“
„Meine Schuld. Ich habe dem Fernsehteam ausrichten lassen, dass mit den Filmaufnahmen sein zu lassen und sich besser bei den Rettungsbooten aufzuhalten.“
„Commander – die standen genau dort wo die Rakete uns getroffen hat – ich glaube kein Anderer war so nah dran.“
„Ja und unser Starreporter hier, der hat sich bestimmt nicht an die Empfehlung gehalten. Immerhin hat ihm das das Leben gerettet, muss man ihm lassen, zäher Bursche.“
„Was wollten die eigentlich bei uns?“
„Hat der Admiral nicht erzählt, zumindest ging es nicht um eine neue Episode von „Warship“ (https://en.wikipedia.org/wiki/Warship_%28TV_series%29). Den Quatsch den die BBC auf der Phoebe abgezogen hat, haben sie uns zum Glück nicht angetan.“
„Sir – wie geht es jetzt weiter Sir?“
„Solange hier feindliche U-Boote ihr Unwesen treiben, dürfen wir nicht damit rechnen unseren Hubschrauber oder gar die Van Nes hier auftauchen zu sehen. Wir werden uns wohl gedulden müssen, bis die unmittelbare Gefahr vorüber ist.“
„Also kommt Niemand? Und wenn auch die Van Nes versenkt wird?“
„Ein paar Stunden können wir es auf den Rettungsinseln aushalten, aber dann wird es haarig.“
„Besser also, die Rakete hätte uns alle gleich erwischt?“
„Matrose – Kopf hoch – die Flotte lässt uns nicht hängen, die werden was unternehmen.“
„Und wenn in England Niemand mehr lebt Sir?“
„Sie meinen einen Atomschlag? Glaube ich nicht. Die Russen wollen ja was bezwecken. Solange der Russe denkt er kommt damit durch und militärischen Erfolg hat, wird er die Erde nicht pulverisieren. Das Ganze ist jetzt gerade mal knapp dreißig Minuten her, zu früh um gleich mit Atomwaffen drauf zu hauen.“
„Ihre Rede Sir, hoffe Sie haben Recht.“
„Na wird schon Jungs – ihr werdet sehen – die holen uns raus.“
+ + +
Hubschrauber der HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 27 Seemeilen nordöstlich der Algonquin 21:58 Zulu)
http://up.picr.de/23682896lp.jpg
Bild 08: CH-124A Sea King Hubschrauber
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:CH-124_Sea_King.jpg
„Hier muss es sein, hau die Dinger runter.“
„Sonarboje Eins ist raus.“
…
Der CH-124A Sea King ASW-Hubschrauber der Algonquin war an den Koordinaten angekommen, die er vom U-Jagd-Offizier Jacobs der Fregatte Lübeck erhalten hatte. Der CH-124 war eine speziell für die kanadische Marine abgewandelte Version des SH-3 Sea King Hubschraubers der US Navy und war das ASW-Arbeitstier an Bord der Schiffe der Royal Canadian Navy.
Jetzt wurden mehrere Sonarbojen ins Wasser geschmissen, mit denen man nach dem U-Boot suchen wollte. Drei Bojen waren jetzt im Wasser und mit Linien verbunden bildeten sie die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks. Würde man mit allen drei Bojen Kontakt erhalten, würde man über die Lautstärke und Richtungsweisung der drei Bojen eine gute Peilung des feindlichen U-Bootes erhalten.
Dies gelang erstaunlich schnell und der Pilot ließ sich vom Sonaroperator einweisen um möglichst direkt über der Ortung zu schweben und mit dem Tauchsonar zu horchen. Es war eindeutig: Praktisch direkt unter ihnen befand sich ein feindliches U-Boot.
„Waffe scharf machen.“
„Waffe ist scharf.“
„Achtung – klarmachen zum Abfeuern der Waffe.“
„Waffe ist klar zum Abfeuern.“
„Waffe abfeuern!“
„Waffe ist raus – ich wiederhole Waffe ist raus.“
Mit einem Klatschen durchschlug der Mark 46-Torpedo die Wasseroberfläche und sank einige Meter nach unten. Dann sprang der Kolbenmotor an und beschleunigte den Torpedo auf etwa 45 Knoten, der Zielsuchkopf schaltete auf aktive Zielsuche und begann in einer Kreisbahn nach unten zu sinken.
Der Hubschrauber zog derweil sein Tauchsonar ein und gewann wieder an Höhe. Er flog etwa 100 Meter weiter und war immer noch bedächtig nahe der Wasseroberfläche, als der Sonaroperator zu schreien anfing:
„Höhe – schnell Höhe – Höhe.“
Der Pilot riss den Helikopter nach oben und beschleunigte, als nur wenige Meter seitlich eine Wasserfontäne die Oberfläche durchbrach und das herab fallende Wasser beinahe den Hubschrauber zum Absturz gebracht hätte.
„Junge den hat‘s erwischt – Treffer!“
„Alles klar bei euch?“
„Ja man, das war verdammt knapp – so eine Scheiße.“
„Kann man wohl sagen, wer rechnet denn auch damit, das gleich der erste Torpedo nach nicht mal einer Minute einen Treffer erzielt.“
„Ham wir ihn versenkt?“
„Lässt sich nicht sagen, die Wasserfontäne war jetzt nicht überragend groß.“
„Nicht groß? – Die hätte uns fast abgeschossen.“
„Ja hätte, hat sie aber nicht. Und ich glaube einen zerborstenes U-Boot hätte eine deutlich größere Fontäne verursacht.“
„Glaubst du?“
„Ja glaube ich und außerdem sehe ich keine Trümmerteile oder Öl oder sowas – auch keine Leichen.“
„Also haben wir den Bastard nicht versenkt?“
„Vermutlich nicht – suchen wir weiter – klarmachen für Sonarbojen. Sobald sich das Wasser beruhigt hat, hauen wir weitere Bojen raus.“
http://youtu.be/VIGgAeFgvjA?list=PLYpcJGIe0iYPy1Nc7yjs85rhNVT7NjjGa
#008 NI#
Werter N.e.m.o,
das Story-Element um die Fregatte Lübeck haben Wir für Euch mit eingebaut, denn die Ortung und Klassifizierung des Kontakts fand eigentlich ausschließlich durch SOSUS statt.
Wie spannend ihr es macht, diese Wikipediahinweise sind auch immer schön zu lesen :)
Werter Bigfish, könnt ihr nicht von der Arbeit Urlaub nehmen und dann jeden Tag schreiben?
Es ist einfach zu spannend :-)
Werter KIWI,
habt Dank für Eure noblen Worte!
Wenn es denn die Arbeit wäre, bekämen Wir das organisiert.
Es dann wohl doch der fehlende Kuss der Muse (mangels aktueller Muse ;) ), der das Vorankommen erschwert...
Ruprecht I.
13.11.15, 18:25
Es dann wohl doch der fehlende Kuss der Muse (mangels aktueller Muse ;) ), der das Vorankommen erschwert...
Dann kämt Ihr nicht zum Spielen, geschweige denn Schreiben. Also: weitermachen!
Eine Frage: Schiffe und Kommandanten kann man per Wiki verifizieren. Wie sieht es mit dem kaltschnäuzigen Rob....eporter aus? Auch nach realer Vorlage?
Werter Ruprecht I.,
Ted Shriver ist eine Erfindung, weil Wir mit dem noch einiges vorhaben! Das wollen Wir mit realen Personen doch lieber nicht tun. Wir überlegen sowieso besser reale Personen (bis auf Minister oder so was) wegzulassen. Nicht das es noch Ärger gibt - die Leben ja zum Teil noch.
Obwohl es natürlich als Hommage gedacht ist :)
Auch weil es dann schneller geht mit dem Schreiben - denn das raus suchen der Namen nimmt tatsächlich viel Zeit in Anspruch :rot: - Es hat halt den Vorteil, dass man dann in der Regel auch gleich die korrekten Dienstgrade erhält.
Übrigens fällt Uns das negativ auf bei Northern Inferno: Die Schiffsbezeichnungen Ingame sind nur Teilweise korrekt, meist werden die Daten das Klassen-Leitschiffes benutzt und nicht die vollständig korrekten Daten. Die Lübeck ist Ingame als FGS Lübeck (F220 Köln [Type F120]) benannt. Nirgendwo steht die NATO-Nummer "F224" - das hätte man schaffen können :rolleyes:
Wir vermissen immer noch eine Ergänzung der Datenbank um sämtliche Einheiten einer Schiffsklasse, auch wenn das eine gigantische Arbeit wäre - bzw. viel Abschreiben beim Weyer oder Jane's - da stehen die in der Regel alle drinnen! :teufel:
Ruprecht I.
13.11.15, 19:11
Danke für die Erklärung.
Wir überlegen sowieso besser reale Personen (bis auf Minister oder so was) wegzulassen. Nicht das es noch Ärger gibt - die Leben ja zum Teil noch.
Verständlich. Allerdings hätten Wir auch noch ein wenig Respekt vor den bereits Verstorbenen. Solange einer nicht definitiv zum Heizölsägen in den Keller bestellt sein dürfte, latürnich.
Die übelsten Sprüche haben Wir bei den Nassauern auch noch zurückgestellt, da die erste Generation ja immer direkt aus den Geschichtsbüchern stammt. Aber die zweite steht ja in den Startlöchern :^^:
Übrigens noch eine sehr aufwendige Sache: Die Koordinaten!
Wir müssen dringend den Entwicklern vorschlagen, dass die Koordinaten mit ins Logfile geschrieben werden! Anderenfalls sieht es nämlich so aus: Pro Koordinate die wir benutzen wollen eine Screenshot mit dem Mauszeiger an der richtigen Stelle. Die Koords die man hier auf den Screenshots sieht, sind diejenigen der aktuellen Position des Mauszeigers. Durch das Bewegen des Mauszeigers beim Aufziehen des Sniping Tool-Fenster erfasst das Sniping Tool manchmal zwei Koordinaten-Einblendungen.
Es ist also nicht so, dass es eine Anzeige der Koordinaten einer Einheit gibt, wenn man diese anklickt. Rutscht man mit der Maus ab, hat man sofort andere Werte. Ebenfalls auf die Art arbeitet das interne "Range&Bearing". Kein Fenster mit den ermittelten Werte einer Messung. Die Angaben hängen am Mauszeiger...
Die hier verwendeten Koordinaten sind also teilweise von uns nachträglich anhand von Kurs und Geschwindigkeit errechnet - sehr aufwendig!
Aber gerade die Angabe der Koordinaten finden Wir sehr schön für diesen AAR. Ist einfach besser als "Irgendwo im Nord-Atlantik" oder "Irgendwo im Nordmeer".
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
http://up.picr.de/23556139ij.png
Hubschrauber der HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (27 Seemeilen nordöstlich der Algonquin 22:01 Zulu)
Diesmal hatte der ASW-Hubschrauber der Algonquin weniger Glück. Zwar gelang es das U-Boot wieder zu finden und auch eindeutig als fahrtüchtig zu erkennen, aber der zweite und letzte abgefeuerte Torpedo verfehlte das Ziel.
Immerhin machte das feindliche U-Boote solch einen Lärm – die Strömungsgeräusche waren nicht zu überhören – das man von einer beträchtlichen Beschädigung ausgehen konnte. Möglicherweise konnte man hoffen, dass der Druckkörper bereits so stark in Mitleidenschaft gezogen war, dass er in Kürze dem Wasserdruck doch noch nachgab und implodierte.
Alleine darauf vertrauen wollte man auch nicht. Man entschied sich dafür möglichst solange auf Station zu bleiben, bis weitere ASW-Kräfte herangeführt waren und das Vernichtungswerk fortsetzen konnten. Aus Andoya kommend nährten sich zwei U-Jagd-Flugzeuge, welche eigentlich einen Kontakt angreifen sollten, der etwa auf halber Distanz zwischen der Algonquin-Gruppe und MacDonough-Gruppe herum schlich und als Jagd-U-Boot der Victor oder Victor II-Klasse angesprochen wurde. Eines der Flugzeuge würde man wohl veranlassen sich um den angeschlagenen Diesel-Kutscher zu kümmern.
http://up.picr.de/23699686ds.jpg
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Hubschrauber der HMS Bacchante (DDG 283) – 07. August 1975 (25 Seemeilen nordöstlich der HNLMS Van Nes 22:03 Zulu)
Natürlich – der Wasp-Hubschrauber der Bacchante war klein – sehr klein, aber die Bacchante konnte kaum sinnvoll einen größeren Hubschrauber bedienen. Man musste also mit den Möglichkeiten dieses Typs vorlieb nehmen. Aber warum zum Teufel fragte sich die Besatzung hatte man den Hubschrauber mit Wasserbomben bestückt, obwohl auch Torpedos möglich gewesen wären?
Wie viele Wasserbomben brauchte man im zweiten Weltkrieg um ein deutsches U-Boot zu versenken und wie stabil waren diese U-Boote im Vergleich zu modernen russischen Typen?
Es spielte keine Rolle. Zwei Wasserbomben Typ Mark 11 hatte man geladen und diese würde man jetzt abwerfen, sobald man glaubte direkt über dem Bastard zu sein, der gerade die eigene Basis versenkt hatte. Chancen dem Feind auch nur den Lack anzukratzen rechnete sich Niemand aus. Die Mk 11-Wasserbombe war eine britische Entwicklung, die dazu gedacht war still liegende U-Boote in Flachwasserzonen zu bekämpfen, wo ein Torpedo nur eine geringe Treffer-rate zeigen konnte. Hier mitten im Nordmeer mit dieser Waffe ein völlig intaktes Raketenboot versenken zu wollen war verrückt.
Es half nichts. Der Pilot unternahm einige Positionswechsel und nachdem man glaubte zu wissen in welcher Tiefe sich das Boot befand und mit welcher Geschwindigkeit und Kurs es sich bewegte berechnete man überschlägig die optimale Detonationstiefe und Abwurfposition und klinkte beide Bomben aus.
Eine der Bomben war fehlerhaft und zündete in über 400 Metern Tiefe anstelle der eingestellten 200 Meter und traf nichts, aber auch die zweite Bombe welche korrekt auf etwa 200 Metern Tiefe hoch ging lag weit daneben. Das feindliche U-Boot fuhr unbeeindruckt weiter auf die Van Nes zu und die Besatzung würde vermutlich ob der anachronistischen Waffen die man hier einsetzte lauthals Lachen. Da man nichts weiter tun konnte und auch die Tanks erheblich geleert waren, nahm man Kurs auf die Van Nes um dort zu tanken und neue Waffen zu laden. Vielleicht hatte man dort ja passende Torpedos an Bord?
Einen Lichtblick gab es allerdings: Die Turboprob-Jockeys aus Keflavik mit ihrer P-3B Orion waren nur noch etwa 50 Seemeilen entfernt
– ein Katzensprung,
http://up.picr.de/23699968wx.jpg
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HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 34' 29'' West 10° 33' 50'' 22:05 Zulu)
Auf der Van Nes war man mittlerweile zur Besinnung gekommen und die Gemüter hatten sich nach der Versenkung der HMS Bacchante etwas abgekühlt. Dem Kommandanten war klar geworden, dass die Befehle vom COMSTANAVFORLANT dem Schutz der Van Nes dienten und man ihnen nicht Spaß bzw. die Rache nehmen wollte. Es spielte keine Rolle, wer die Russen versenken würde, es war schließlich kein Manöver wo der beste Skipper und sein Schiff eine Auszeichnung erhielten.
Das hier war echt, es war kein Spiel mehr. Die Flugzeuge konnten den Feind bekämpfen ohne selbst in Gefahr zu sein und der für die Van Nes gefährlichere der beiden Kontakte war das Jagd-U-Boot im Norden. Nachdem sich diese Erkenntnis auf der Van Nes durchgesetzt hatte, bat man die Yankees aus Keflavik sich zuerst um Kontakt #7 zu kümmern.
Derweil war der Hubschrauber der Van Nes auf dem Weg zum Charlie um diesen Kontakt zumindest nicht in Ruhe zu lassen.
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Bild 09: Abzeichen der VP-26 Tridents
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/File:Vp26.jpg
Dragon Flight #11 (VP-26) – 07. August 1975 (19 Seemeilen nördlich der HNLMS Van Nes (F805) 22:12 Zulu)
Die VP-26 Tridents hatten eine lange Tradition vorzuweisen. Zwar trug man die Bezeichnung VP-26 erst seit Ende der 40er Jahre, aber es gab einige Änderungen und die Staffel begann Mitte 1943 als Bomber Schwadron VB-114 mit den alt ehrwürdigen Liberator-Bombern. Nach vielen Verlegungen auf alle möglichen Stützpunkte war die offizielle Heimatbasis seit 1973 die Naval Air Station Brunswick in Main an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Es gab aber immer Abordnungen auf NATO Basen in Europa wie die NAS Rota in Spanien
oder Lajes auf den Azoren.
Das aktuelle Flugzeugmuster der Staffel war die P-3 Orion, das als Seeaufklärungs- und U-Jagd-Flugzeug entworfen wurde und seit 1962 in Dienst gestellt war. Die Umrüstung der Staffel VP-26 auf die P-3B begann im Oktober 1965 und dauerte bis zum Januar 1966. Mit diesem Flugzeug stellte die Staffel ein ums andere Mal unter Beweis, dass sie zu den Besten gehörte. Mehr als einmal gewann man die “Captain Arnold Jay Isbell Trophy for excellence in anti-submarine warfare” und jetzt endlich konnte man die Theorie in die Praxis umsetzen.
Nachdem die Spannungen der beiden großen Militärblöcke seit einigen Wochen zugenommen hatten, wurden Teile der VP-26 eilig auf die NAS Keflavik verlegt und flogen seit zwei Wochen von dort aus regelmäßig Patrouille. Dragon Flight #11 war bereits seit einer Stunde in der Luft, als die Meldung der Kriegserklärung empfangen wurde und seitdem auf Kurs in die Kampfzone. Vor einigen Minuten bat die Fregatte Van Nes um Unterstützung bei der Bekämpfung eines feindlichen Atom-U-Bootes und dieser Bitte kam man freudig nach. Die Einweisung durch die Niederländer war unglaublich präzise und gleich die erste abgeworfene Sonarboje hatte Kontakt erhalten. Trotzdem wurden weitere Bojen abgeworfen um einen Ortungsteppich zu bilden. Egal in welche Richtung der Russe flüchten wollte, er würde immer in der Nähe einer Sonarboje vorbeikommen. Er konnte nicht mehr entkommen. Da war man sich an Bord der P-3 sicher.
PPTC Lieutenant Skip Jones sprach die magischen Worte: „Waffe abfeuern“.
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Bild 10: P-3B Orion der VP-26 Tridents
Quellen: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lockheed_P-3B_153439_VP-26_MILD_22.05.71_edited-3.jpg
https://en.wikipedia.org/wiki/VP-26
#009 NI#
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
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Dragon Flight #11 (VP-26) – 07. August 1975 (18 Seemeilen nördlich der HNLMS Van Nes (F805) 22:13 Zulu)
„Verdammter Mist.“
Einer der beiden Akustik-Sensor-Spezialisten blickte zum Taktik-Koordinator von Dragon Flight #11.
Dieser hatte – wie auch alle anderen an Bord – den Fluch des Operators in den Ohren klingen.
„Was ist?“
„Kontakt #7 hat einen Täuschkörper abgefeuert und unser Torpedo ist drauf reingefallen.“
„Ah, der Bastard wehrt sich also. Hilft ja nichts – also weiter. Ziel ist jetzt in Drei-Zwei-Fünf-Grad, Entfernung Acht-Null-Null-Meter,
bereit machen die Waffe abzufeuern.“
Der Pilot rekapitulierte die Worte des PPTC, denn drehte er das Steuerhorn sachte nach links und die P-3 vollführte einen sanften Bogen, gleichzeitig neigte er die Maschine nach unten, bis das Flugzeug nur noch etwa 20 Meter über den Wellen dahin flog. Der Mk 46-Torpedo konnte wohl aus etwa 150 Meter Höhe abgeworfen werden, aber es bestand immer die Gefahr, dass der Torpedo Schaden nahm wenn man zu hoch flog. 30 Meter galt als sichere Abwurfhöhe, damit der Torpedo sachte in die Wasseroberfläche eintauchen konnte. Die P-3 hatte ihre Kurve beendet und das Ziel lag jetzt etwa 400 Meter voraus.
PPTC Skip Jones drückte den Knopf fürs Mikrofon: „Waffe abfeuern“.
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Der Torpedo schlug durch die Wasseroberfläche, startete seine aktive Sonarsuche und bekam schließlich Kontakt zum russischen U-Boot während er seine Kreisbahn beschrieb. Der Bordrechner sendete einen Impuls an die Controller der kleinen Steuerruder und aus einem Bogen wurde eine gerade Linie. Nun schoss der Torpedo auf das U-Boot herab, das wendete um von dem Torpedo wegzulaufen. Gleichzeitig wurde ein weiterer Täuschkörper abgefeuert, aber diesmal wurde der Torpedo nicht abgelenkt.
Er durchstieß die Blasenwolke des Abwehrsystems und hatte sein Ziel klar voraus. Der Akustik-Spezialist der P-3 hörte über die Sonarbojen die aktive Zielsuche des Torpedos und die Pings folgten immer schneller aufeinander. Mit hoher Geschwindigkeit jagte der Torpedo haarscharf am Bootskörper des U-Bootes vorbei, als dessen Kommandant ein weiteres Ausweichmanöver durchführte und verlor den Kontakt.
Auch der zweite Torpedo hatte verfehlt.
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Torpedo Nummer drei erging es ähnlich. Der russische Kommandant verstand sein Handwerk ausgezeichnet und scheinbar hatte er das nötige „Fortune“ das man brauchte um aus einer schwachen Position heraus das Maximum zu holen. Drei Torpedos hatten verfehlt, fünf Stück hatte man noch geladen, es versprach ein langer Abend zu werden.
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HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 36' 08'' West 10° 35' 16'' 22:16 Zulu)
Auf der Van Nes verfolgte man das Schauspiel mit wenig Begeisterung. Die Distanz zum feindlichen U-Boot lag jetzt noch bei etwas mehr als 16 Seemeilen und wenn der Russe nicht bald versenkt würde, wäre man selbst aber auch der Russe sehr bald in Waffenreichweite.
Der Kommandant lies erneut Gefechtsalarm geben und begab sich dann zum Feuerleitstand für die Torpedos. Dort schaute er dem Operator tief in die Augen, als dieser Aufblickte wer ihn denn ausgerechnet jetzt stören musste:
„Alles in Ordnung Matrose?“
„Aye Sir, System funktioniert fehlerfrei. Alle Waffen sind klar zum Abschuss und das System wird ständig mit den Zieldaten vom Sonar gefüttert.“
„Gut – weitermachen.“
„Aye Sir.“
Mit einem mulmigen Gefühl verließ der Kommandant den Gefechtstand. In einem Kampf Überwasserschiff gegen U-Boot hatte das U-Boot eindeutig die besseren Karten und das nicht nur weil dem U-Boot eine dritte Dimension zur Verfügung stand. Seit die Deutschen Mitte des zweiten Weltkrieges den GNAT (German Navy Acoustic Torpedo - https://de.wikipedia.org/wiki/Zaunk%C3%B6nig_%28Torpedo%29) entwickelt hatten, verloren die U-Bootjäger einen guten Teil ihres Schreckens.
Sicher gegen den „Zaunkönig“ hatte man sehr schnell funktionierende Abwehrmaßnahmen entwickelt und der Zaunkönig hatte viele Kinderkrankheiten, was seine Effektivität weiter herabsetzte, aber der zweite Weltkrieg war seit dreißig Jahren vorüber und zielsuchende Torpedos seitdem um ein Vielfaches gefährlicher geworden.
Nein – es wurde Zeit, dass die Yankees endlich einen Treffer erzielten und den Bastard auf den Grund des Meeres jagten.
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Dragon Flight #11 (VP-26) – 07. August 1975 (16 Seemeilen nördlich der HNLMS Van Nes (F805) 22:17 Zulu)
„Das war jetzt der vierte Fehlschlag.“
„Kann das sein Jones?“
„Ja natürlich Skipper, warum auch nicht?“
„Na dann wollen wir hoffen, dass der Mistkerl keine neun Leben wie eine Katze hat, so viele Torpedos haben wir nicht an Bord.“
„Sieben Leben Skipper, sieben Leben.“
„Wie meinen Sie das?“
„Eigentlich sind es die sieben Leben einer Katze und so viele Torpedos haben wir an Bord.“
„Ach Scheiß drauf – sieben Leben - neun Leben – sehen wir zu, dass wir den Typen endlich fertig machen.“
Katzen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze - Sieben oder neun Leben? Hängt davon ab wo man sich befindet.
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Dragon Flight #11 (VP-26) – 07. August 1975 (16 Seemeilen nördlich der HNLMS Van Nes (F805) 22:19 Zulu)
„TREFFER – TREFFER“
Der Akustik-Spezialist brüllte wieder ins Mikrofon und PPTC Jones riss sich die Kopfhörer von den Ohren:
„Leise – verflucht – wir hören es ja auch so.“
„Haben wir ihn?“ raunte der Pilot ins Mikrofon, der über die Lautstärke seines Untergeben ebenfalls wenig erbaut war.
„Moment – Negativ – Feind ist nicht zerstört – Wiederhole – Feind ist nicht zerstört.“
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Dragon Flight #11 (VP-26) – 07. August 1975 (15 Seemeilen nördlich der HNLMS Van Nes (F805) 22:24 Zulu)
„Tja Jones – sind wohl doch neun Leben, nachdem jetzt der siebte Torpedo durch ist?“
„Einen haben wir noch Skipper, einen haben wir noch.“
Die Besatzung von Dragon Flight #11 war frustriert. Sieben Torpedos hatten Sie schon abgeworfen und auch wenn einer davon das feindliche U-Boot beschädigt hatte,
hielt dieses abgesehen von kurzen Ausweichmanövern unbeirrt weiter auf die Niederländische Fregatte Van Nes zu.
„Wissen wir welche Reichweite die Torpedos von dem Russen haben?“
„Offiziell beträgt die Reichweite elf oder zwölf Seemeilen, aber das ist nicht Interessant Skipper.“
„Warum?“
„Maßgeblich ist die effektive Gefechtsreichweite, also die Reichweite wo der Torpedo ein Ziel sicher trifft, auch wenn dieses mit Höchstfahrt davon fährt. Und das ist nur etwa die Hälfte oder sogar weniger als die Hälfte der nominellen Reichweite.“
„Also wenn die Van Nes einfach umdrehen würde, hätte sie auch kein Problem?“
„Genau Skipper, aber würden Sie kneifen wollen wenn Sie der Kommandant eines U-Jagd-Schiffes wären?“
„Ich bin der Kommandant eines U-Jagd-Flugzeuges und ich würde nicht kneifen – damit das klar ist!“
Die P-3 beendete die letzte Wende und hatte das Ziel etwa 1000 Meter voraus.
…
„Waffe abfeuern.“
Der Torpedo verschwand im Wasser und brauchte nicht lange um das Ziel zu erfassen. Es war der letzte Torpedo von Dragon Flight #11. Entweder würde man das russische U-Boot jetzt versenken oder man musste mit leeren Händen nach Hause fliegen um auf zu munitionieren. Dann würde man wohl das Feld den Tommys überlassen müssen.
Die Besatzung von Flug #4 mit ihrer Nimrod MR.1 der 201. Squadron wäre schnell genug hier um zu übernehmen und würde sicherlich mit Liebe Rache nehmen wollen für die HMS Bacchante.
Torpedo Nummer Acht jagte auf das Ziel zu. Der Akustik-Operator merkte wie aus den stetigen aber deutlich zu trennenden Pings des Torpedos ein verwaschenes Flirren wurde, als die Distanz immer weiter abnahm und sich die Schallwellen zu überlappen begannen…
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#010 NI#
Admiral Yamamoto
18.11.15, 07:30
Love it.
Immer weiter, werter Bigfish! :top:
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
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Dragon Flight #11 (VP-26) – 07. August 1975 (15 Seemeilen nördlich der HNLMS Van Nes (F805) 22:24 Zulu)
Aus dem Flirren wurde ein schrilles Pfeifen, der Torpedo näherte sich unaufhaltsam seinem Ziel. Der Akustik-Spezialist regelte die Lautstärke seiner Kopfhörer herunter und drehte seinen Kopf herum. Langsam und ruhig sprach er zu den gebannt zu ihm blickenden Besatzungsmitgliedern von Dragon Flight #11:
„Waffe ist detoniert.“
Es herrschte Stille in der Kabine der P-3, selbst das Brummen der vier Propeller-Turbinen schien von einem anderen Planten zu stammen. PPTC Skip Jones regte sich als Erster:
„Und? – was soll das bedeuten? Wieder ein Fehlschlag?“
Ein breites Grinsen zierte jetzt das Gesicht des Akustik-Spezialisten:
„Geräusche einer Rumpf-Implosion in direkter Folge der Torpedo-Explosion – Ziel ist zerstört.“
Der Pilot beendet eine weitere Kurve. Vor sich sah er eine fast exakt Kreisrunde Stelle an der das Wasser zu kochen schien. Er öffnete den Sprechfunkkanal zur HNLMS Van Nes:
„HNLMS Van Nes für Dragon Flight #11 - bitte kommen - HNLMS Van Nes für Dragon Flight #11 - bitte kommen.“
Mit einem Knistern kam die Antwort:
„Dragon Flight #11 für HNLMS Van Nes – Erbitten Meldung.“
„Van Nes hier ist Flight elf – Kontakt Goblin #7 ist vernichtet – ich wiederhole Kontakt Goblin #7 ist versenkt - Dragon Flight #11 Ende.“
„Dragon Flight #11 hier Van Nes – Bestätige ihre Meldung - Kontakt Goblin #7 ist versenkt – Vielen Dank – guten Heimflug.“
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HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 37' 40'' West 10° 36' 26'' 22:25 Zulu)
Auf der Van Nes wusste man von der Versenkung des russischen Jagd-U-Bootes bereits Bescheid, bevor der Funkspruch der P-3 Orion eingegangen war. Die Schallwellen benötigten nur gut Zwanzig Sekunden von der Explosionsstelle bis zur Van Nes. Das charakteristische Geräusch eines implodierenden Druckkörpers unter Wasser war weder zu überhören gewesen, noch konnte man es falsch deuten.
Das erste russische U-Boot war versenkt!
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HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 08' 21'' Ost 4° 52' 17'' 22:25 Zulu)
Captain Sigmond nippte an der gefühlt hundertsten Tasse Kaffee an diesem Abend, die ihm gerade von der Ordonanz nachgeschenkt worden war. Wie es sich für einen Offizier der US Navy gehörte, war das Gebräu stark, schwarz und heiß mit einer ordentlichen Brise Salz zubereitet worden. Er überlegte kurz, ob man in der kanadischen Marine den Kaffee üblicherweise auf die gleiche Art zubereitete, konnte seine Gedanken aber nicht zu Ende bringen - Commander McClean betrat mit einem schelmischen Lächeln die Brücke des Zerstörers.
„Der Bastard ist hin Captain.“
Sigmond starte auf den kleinen weißen Zettel, den der Commander in seiner linken Hand hielt. Commander McClean reagierte sofort und reichte dem COMSTANAVFORLANT den Zettel hinüber.
// FLASH FLASH FLASH//
FROM: HNLMS Van Nes
TO: COMSTANAVFORLANT
„Kontakt Goblin #7 von Dragon Flight #11 mit zwei Torpedos getroffen.
Eindeutige Rumpfgeräusche legen Vernichtung von Goblin #7 nahe – Ziel Goblin #7 ist zerstört!“
Captain Sigmond las die Meldung und erlaubte sich grimmiges Lächeln:
„Gut – Einer weniger – ändert nichts an der Tatsache, dass die See da draußen immer noch voll ist von diesen Mistkerlen
wie ein Bienenstock im Frühling.“
„Irgendwo müssen wir ja anfangen Captain.“
„McClean – jetzt klingen Sie wie meine Frau, wenn es ans Aufräumen meines Hobbyzimmers geht – und sagen Sie nicht,
dass hätte mit ihrem Namen zu tun.“
Commander McClean prustete vor Lachen – solch einen derben Vergleich hatte man ihm bislang noch nicht unter die Nase gerieben. Aber was sollte man von einem Yankee auch halten? Die Jungs da im unten Süden waren nicht gerade für Anstand und Moral bekannt und unter den jungen Leuten in Kanada griff diese Respektlosigkeit schon seit längerem um sich.
„Ihre Frau hat da wohl Erfahrung Captain?“
„Commander – im Vergleich zu dieser Ordnungsfanatikerin sind die Russen hier eine Kindergartenrasselbande.“
„Dann sollten wir uns erst um die „Kleinen“ hier kümmern und dann um die Furie?“
„So machen wir das – also weiter im Text – wollen doch mal sehen ob wir noch ein paar mehr Russen erwischen können.“
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Dragon Flight #11 (VP-26) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 27'' West 10° 58' 52'' 22:34 Zulu)
Einige Zeit lang war Dragon Flight #11 noch über der Stelle gekreist, an der das russische U-Boot gesunken sein musste, danach war man verleitet dem russischen Raketenboot einen Besuch abzustatten, aber ohne Torpedos machte dies nicht viel Sinn. Der Pilot wollte auf dem Rückweg aber wenigstens noch etwas Nützliches machen und flog nicht den direkten Weg nach Hause, auch wenn man für sein Vorhaben kaum von einem Umweg sprechen konnte.
„Ziel gesichtet – Bereithalten zum Abwurf.“
…
„Und raus damit – Abwurf – Abwurf – Abwurf.“
http://www.youtube.com/watch?v=f5gWQ97WoQY
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Commander Watson versuchte wach zu bleiben. Völlig durchnässt und bereits stark unterkühlt war dies kein leichtes Unterfangen, aber wenn er am Leben bleiben wollte, war Schlaf keine gute Idee in der Situation in der er sich mit dem kläglichen Rest seiner Männer befand. Immerhin drei Rettungsinseln waren schwimmfähig geblieben und er bemühte sich nach Kräften diese Inseln zusammenzubringen. Schließlich gelang ihm dies trotz aller Widrigkeiten und jetzt waren die Rettungsinseln miteinander vertäut. 43 Mann seiner Besatzung waren noch am Leben und in relativer Sicherheit. Fünf Mann waren schwer verletzt und würden die nächsten Stunden wohl nicht überstehen. Aber auch der Rest war wie er selbst in keinem guten Zustand.
Wundersamer Weiße hatten beide Sanitäter der Fregatte überlebt und waren wohl auf. Die Beiden kümmerten sich so gut es möglich war um die restliche Besatzung und auch um den „Gast“.
„Was macht unser Freund?“
„Hat eine ordentliche Platzwunde am Schädel.“
„Wie stehen seine Chancen?“
„So gut und so schlecht wie die Chancen aller anderen Commander – hängt davon ab wie schnell wir Hilfe erhalten.“
„Schöner Mist.“
„Das ist untertrieben – wir haben praktisch keine Medizinische Ausrüstung vorhanden, geschweige denn Wasser oder etwas zu essen.“
Commander Watson wollte gerade Antworten, als er Schreie von einer der beiden anderen Rettungsinseln vernahm, er blickte sich um und sah wie drei Männer in den Himmel zeigten. Er drehte seinen Kopf und dann sah er wie ein Flugzeug knapp unterhalb der Wolken angeflogen kam und direkt auf sie zu hielt. Er griff sich eine der Leuchtpistolen, aber brauchte sie gar nicht zu benutzen. Beim Näherkommen wippte der Pilot mit den Flügeln um zu zeigen, dass er sie gesehen hatte und dann sauste die Orion auch schon direkt über sie hinweg. Nur drei Meter entfernt klatschte ein Behälter an einem kleinen Fallschirm ins Wasser. Ehe er sich versah sprang einer der Matrosen ins Wasser, dann ein Zweiter – Beide schwammen zu diesem Behälter und taten ihr Bestes um das Ungetüm zu greifen und zu den Rettungsinseln zu ziehen.
Jetzt waren alle Mann hellwach und mühten sich nach Kräften ihren Kameraden zu helfen. Es gelang schließlich die unverhoffte Luftfracht zu bergen und an Bord zu ziehen. Einer der Männer rief zu Commander Watson herüber:
„DAS IST FÜR SIE SIR.“
„WAS?“
Der Matrose öffnete eine Wasserdichte Verpackung und ein weiterer leuchtete mit einer Not-Lampe auf den Zettel:
„Mit Besten Grüßen der US Navy – Medizinische Notfallausrüstung und Wasser. Hilfe kommt sobald wie möglich – bitte den Notfallsender einschalten – p.s. einen Bastard haben wir versenkt!“
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#011 NI#
Da hat die Katze das Katz & Maus-Spiel gewonnen, ich bin angespannt wie die Beziehung der NATO zu den Sowjets, wie es weitergeht :D
Werter Admiral Yamamoto,
habt Dank - ja es geht jetzt bald auf die Zielgerade!
Werter Azrael,
ja, das war durch das Setup dieses Szenarios auch zu erwarten. Interessanterweise gab es bei Harpoon Classic ein ganz ähnliches Szenario und der Fehler ist, dass hier die Luftwaffe fehlt! Die Russen hätten real wohl kaum die U-Jäger der NATO einfach gewähren lassen - und wenn Sie mangels Jägern mit der erforderlichen Reichweite einfach mit Badgers oder Bears den Orions und Nimrods in die "Quere" gekommen wären...
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
Bild 11: Emblem der Königlich Norwegischen Luftstreitkräfte
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Norwegische_Luftstreitkr%C3%A4fte
333. Squadron Flight #1 – 07. August 1975 (255 Seemeilen westlich Andøya Air Base 22:35 Zulu)
Major Halvor Jørgensen ärgerte sich gewaltig. Seine Schwester Merete wollte an diesem Wochenende den Bund der Ehe eingehen und er sollte ihr Trauzeuge sein. Was also machte er hier? Er war Ausbilder und kein Frontpilot, er gehörte nicht in dieses Cockpit und der Marschbefehl musste ganz sicher eine Verwechselung sein.
Das Schriftstück wurde ihm vor gerade drei Tagen zugestellt, als die Welt noch in Ordnung war. Sicher von den zunehmenden Vorkommnissen zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt hatte er gehört, wie sicherlich jeder Soldat in Europa, aber an einen Krieg wollte er nicht glauben.
Im Norwegischen Oberkommando sah man das anders, dort verfolgte man schon seit einigen Wochen eine Zunahme der Geschäftigkeit auf den sowjetischen Stützpunkten im Norden. Während sich sonst Niemand wirklich Gedanken über einen bevorstehenden Krieg machte, hatte man hier aus der Geschichte heraus ein anderes Bild von einer heraufziehenden Gefahr entwickelt. Es tat sich etwas Ungewöhnliches und dafür wollte man bereit sein.
Sehr Umsichtig und Unauffällig wurde die Bereitschaft der norwegischen Streitkräfte bereits seit über einer Wochen erhöht. Das musste zum Leidwesen des Oberkommandos sehr langsam von statten gehen um unterhalb einer Schwelle zu bleiben, ab der sich jeder denken konnte, dass etwas im Busch war. Infolge dessen war man auch in Norwegen vom raschen Angriff der Sowjets überrascht, aber an einigen Stellen war man bereits besser als üblich gerüstet.
Eben dazu gehörte auch Major Halvor Jørgensen, als einer der fähigsten Piloten und TACCOs bei den Seeaufklärungseinheiten der königlich norwegischen Luftwaffe. Jørgensen wurde kurzerhand versetzt und zur 333. Squadron abkommandiert. Die Besten sollten genau dort zu finden sein, wo mach sie benötigte falls er Ärger gab.
Halvor Jørgensen wunderte sich somit umso mehr, als ihm der Stützpunkt Kommandeur von Andøya rundheraus klarmachte, das es mit den Befehlen seine Richtigkeit hatte.
Nun war er also hier - zwei Tage vor der Hochzeit und seit etwa einer Stunde in der Luft – nachdem er völlig verblüfft einen Alarmstart durchführen musste. Was er dann auf dem Weg hinaus auf die norwegische See über Funk zu hören bekam, lies ihn erschaudern. Wenigstens würde unter diesen Bedingungen eine Hochzeit wohl nicht stattfinden, aber das machte die Sache nicht besser.
Etwas wohler wurde ihm lediglich dadurch, dass die 333. Squadron vor seine Ausbildertätigkeit seine Heimat gewesen war, und er noch viele der Offiziere, Besatzungen und Männer vom Bodenpersonal kannte. Zusammen musste man da jetzt also durch und umso schneller der Job erledigt war, umso schneller wäre man da durch.
Die Zieleinweisung erfolgte durch die US Navy auf Island, die mit Ihrem SOSUS-System am besten wusste was da draußen interessant ist und was nicht. Seit etwa sieben Minuten befanden sie sich jetzt im Sinkflug, der aber nunmehr zu Ende war. Das Zielgebiet lag voraus und Sonarboje Nummer zwei hatte gerade ihren Schacht verlassen. Er wandte sich zum TACCO seiner Maschine:
„Und? Was hört man so?“
„Major – wir haben Geräusche auf Zwei-Sechs-Fünf von Boje Nummer eins. Nummer zwei sendet noch nicht.“
„U-Boot?“
„Sehr wahrscheinlich Major.“
Die P-3 Orion beschrieb eine Kurve und warf jetzt die dritte Boje ins Wasser, was für den Augenblick genug sein sollte. Würde man von mindestens zwei Bojen eine Richtungsweisung erhalten, war das präzise genug um einen Torpedo ins Wasser zu befördern.
Die AN/SSQ-41B LOFAR Sonarboje basierte auf einem Rundstrahl-Hydrofon-System, verfügte über eine moderne Störgeräusche-Unterdrückung und konnte vom Flachwasser bis in Tiefen von etwa 350 Metern eingesetzt werden. Je nach eingestellter Tiefe benötigte das System eine bis anderthalb Minuten um voll funktionsfähig zu sein und konnte längstens acht Stunden lang Signale senden.
Acht Stunden sollte es aber heute nicht benötigen. Der Russe da unten veranstaltete einen gehörigen Lärm, was wohl dem Alter geschuldet war sowie dem Umstand, dass es sich um ein Diesel U-Boot der Foxtrot-Klasse handelte.
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Bild 12: Dieselaggregat eines U-Bootes Typ Projekt 641 NATO-Codename „Foxtrot“
© BrokenSphere / Wikimedia Commons
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:B-39_engine_room_7.JPG
Die Zielansprache war eindeutig und exakt genug und der erste abgefeuerte Mk. 46 Torpedo von Flight #1 ging direkt ins Ziel. Eine Versenkung konnte jedoch nicht festgestellt werden.
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333. Squadron Flight #2 – 07. August 1975 (29 Seemeilen nordöstlich der Algonquin 22:37 Zulu)
Etwa 100 Seemeilen entfernt hatte Flight #2 der 333. Squadron mehr Glück. Dieses U-Boot hatte allerdings bereits Bekanntschaft mit dem Hubschrauber des Zerstörers Algonquin gemacht und somit musste die Orion-Besatzung nur noch die Reste aufwischen. Das Verfahren ähnelte sich, wohl durch den vorherigen Treffer, war das feindliche U-Boot schlicht unüberhörbar und der erste abgeworfene Mk. 46 ging auch direkt ins Ziel.
Der Besatzung der P-3 konnte aus den Fenstern beobachten, wie eine gewaltige Wasserfontäne die Oberfläche durchstieß, vielleicht 20 oder 30 Meter weit in den Himmel ragte um dann anschließend wie ein Sturzregen auf die Wasseroberfläche herunter zu prasseln.
Das Wasser schien zu brodeln - Russe Nummer zwei war versenkt.
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HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 08' 34'' Ost 4° 47' 11'' 22:38 Zulu)
Tatsächlich war Captain Sigmond etwas überrascht und verärgert, als die Ordonanz an ihn herantrat. Er machte sich gerade Sorgen darum, ob ihm oder der Kampfgruppe Gefahr drohte. Seit einigen Minuten drehte ein russischer Bomber fröhlich seine Kreise direkt über der Algonquin.
Wenn der Iwan Bomben oder Raketen hätte, würde man das schon bemerkt haben, aber der Mistkerl funkte unablässig und unüberhörbar. Das konnte nur bedeuten, dass ein Raketenboot entweder Zielkoordinaten übermittelt bekam,
oder aber Jagd-U-Boote herangeführt werden sollten.
Die verdammten Luftabwehr-Raketen des kanadischen Zerstörers konnten Ziele bis in einer Höhe von etwa 9.000 Metern bekämpfen und der Russe da oben flog über 11.000 Meter hoch. Die Fregatte Lübeck und der Flottenversorger USS Mispillion (T-AO-105 ) hatten gleich überhaupt keine Flugabwehrwaffen an Bord, wenn man von den Geschützen absah und die zählten einfach nicht.
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„Was gibt es?“
„Sir – Meldung von Flight #2 333. Squadron – das sowjetische U-Boot nordöstlich von uns wurde soeben versenkt.“
„Zeigen Sie her.“
Die Ordonanz übergab den Papierfetzen und zog sich behutsam zurück, dass der Captain einen gereizten Unterton in seiner Stimme hatte, war nicht zu überhören gewesen.
„Häm – der Drecksack ist erledigt und das nächste erkannte U-Boot mindestens 70 Seemeilen entfernt.“
„Captain?“
„Ach McClean – ich überlege gerade was der Russe da oben von uns will?“
„Zumindest feindliche Jagd-U-Boote sind keine in kritischer Entfernung von unserem Verband, nachdem die Norweger aufgeräumt haben.“
„Und wenn das ein Raketenboot ist?“
„Wenn wir den Angaben des SOSUS-Kommandos auf Island vertrauen können Sir, dann ist kein Raketen-Boot in Gefechtsreichweite.“
„Dann müsste der Typ da oben aber nicht beständig Kreise drehen. Er weiß wo wir sind und wie schnell wir fahren.
Auch unser Kurs ist kein Geheimnis.“
„Sie denken der spielt Relais-Station um Marschflugkörper zu füttern?“
„Wäre derzeit meine einzige Erklärung.“
„Ändert das etwas?“
„Nein verdammt. Luftalarm haben wir sowieso, seit der Aufklärer über uns ist. Wenn Raketen im Anflug sind, werden wir das schon noch bemerken.“
„Ziemlich unbefriedigend Sir.“
„Ja eben das Commander.“
„Dann habe ich etwas, dass ihre Stimmung aufhellen dürfte.“
„Was?“
„Die Norweger haben nochmals zugeschlagen Flight #1 aus Andøya hat in den Russen 100 Seemeilen nördlich von uns einen Torpedo reingesetzt und bekämpft das Ziel weiterhin.“
„Gut – sehr gut – sollen zusehen, dass die den Typen versenken.“
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HMCS Fraser (DDH 233) – 07. August 1975 (Nord 72° 12' 06'' West 11° 37' 40'' 22:38 Zulu)
Die HMCS Fraser war ein kleiner Nachkriegs-Zerstörer, der ursprünglich als DDE klassifiziert gewesen war, wegen der wachsenden Bedrohung modernster nuklear-angetriebener U-Boote Mitte der 60er-Jahre aber mit einem Hubschrauber ausgestattet wurde. Seitdem klassifizierte das Schiff als DDH und Commander Leo Ivan MacDonald war trotz der begrenzten Möglichkeiten stolz auf sein Schiff.
Vor über einer Stunde wurde man in großer Höhe von einem sowjetischen Langstrecken-Seeaufklärer überflogen, aber seitdem hatte man eine relative Ruhe. Etwa 30 Seemeilen entfernt hatte man einen U-Boot Kontakt direkt nach dem Beginn der Feindseligkeiten im Visier, dieser war aber immer noch fast 20 Seemeilen entfernt. Der Kontakt fuhr langsam mit nur etwa drei bis vier Knoten nach Norden und die Fraser-Gruppe schloss mit etwa zehn bis vierzehn Knoten zu dem Kontakt auf. Manchmal ließ man sich aber etwas Abfallen um mit langsamer Fahrt und kleiner Maschine bessere Bedingungen für das Sonargerät zu erhalten.
Solange man nicht wusste, um was für ein Boot es sich genau handelte, wollte man lieber dem Hubschrauber die Arbeit überlassen um nicht dem gleichen Schicksal wie die HMS Bacchante anheim zu fallen.
Der Hubschrauber war seit fast fünfzehn Minuten im Zielgebiet, hatte aber anfangs jedoch Schwierigkeiten eine brauchbare Ortung zu erhalten. Scheinbar ließ sich der Russe mehr treiben als das er seine Maschinen benutzte und war deswegen kaum zu hören.
Die letzte Sonarboje jedoch lag goldrichtig. Scheinbar hatte die Boje beim Absinken den Rumpf des U-Bootes direkt getroffen und diese Tatsache sowie der unüberhörbare Krach des direkt über ihm befindlichen Hubschraubers veranlassten den sowjetischen Kommandanten voll zu beschleunigen. Falls der Russe damit rechnete, dass man ihn mit Wasserbomben angriff – was sonst konnte das Geräusch am Rumpf gewesen sein – war es natürlich wichtig so schnell wie möglich von hier weg zu kommen.
Der Krach den die Sonarbojen jetzt aufzeichneten war unbeschreiblich. Da implodierten feine Gasbläschen und Wasser hämmerte gegen den Propeller des U-Bootes, sodass selbst Tote wach geworden wären. Der Pilot des kanadischen CH-124A Sea King-Hubschraubers frotzelte vor sich hin, dass der Russe wohl seinen Propeller durch Kavitationsschäden riskiert und noch von selbst absäuft bevor sie ihn versenken würden.
Das Boot wurde jetzt recht schnell als Projekt 613 NATO-Codename Whiskey identifiziert und die Besatzung des Hubschraubers löste den ersten Torpedo aus.
Fünfzig Sekunden später war das Whiskey Geschichte.
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Bild 13: U-Boot Projekt 613 „Whiskey“
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#012 NI#
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
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Bild 14: Emblem der No. 201 Squadron der Royal Air Force
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/File:201_Squadron_RAF.jpg
201. Squadron Flight #4 – 07. August 1975 (11 Seemeilen nördlich der HNLMS Van Nes (F805) 22:41 Zulu)
Unbeirrt nährte sich das russische Raketenboot der Fregatte Van Nes. Natürlich musste man an Bord dieses U-Bootes mitbekommen haben, dass das in der Nähe befindliche Jagd-U-Boot versenkt worden war, aber dies schien dem Kommandanten keinen Respekt einzuflößen. Diese Meinung zu ändern war das Ziel einer Nimrod MR. 1 der 201. Squadron der Royal Air Force.
Die Männer der 201. verstanden ihr Handwerk ausgezeichnet. Dies war nicht nur dem Umstand geschuldet, dass die 201. Squadron einer der ältesten fliegenden Verbände der Royal Air Force überhaupt war – die Staffel existierte mit kurzzeitigen Unterbrechungen immerhin seit Oktober 1914 – nein viel wichtiger war das hervorragende Training und die Wut im Buch bereits zwei Fregatten verloren zu haben.
Die Engländer wollten Rache und ihre Sinne waren entsprechend geschärft. Hier und jetzt hatte man die Chance das U-Boot zu versenken, das vor einer Stunde die HMS Bacchante versenkt hatte. Natürlich gab es einige Rivalität zwischen der Royal Air Force und der Royal Navy – bei welchen Streitkräften war das intern nicht der Fall – aber nach außen hin waren sie alle Engländer und ein englischer Soldat war der Krone verpflichtet. Es spielte also keine Rolle ob sich die Teilstreitkräfte mochten oder nicht, diese Sowjets hatten Soldaten ihrer Majestät ermordet und dafür würden sie jetzt den Preis entrichten müssen.
Über die Hydrofone der Sonarbojen hörte der Akustik-Offizier der Nimrod wie der Russe einen Täuschkörper abfeuerte, aber Torpedo Nummer 1 ließ sich nicht ablenken. Das dumpfe „Klong“ das er dann vernahm ärgerte ihn aber umso mehr. Der verdammte Torpedo hatte zwar im wahrsten Sinne des Wortes sein Ziel getroffen, war aber nicht explodiert. Nützen sollte dies dem Russen aber relativ wenig, kaum 30 Sekunden später war der zweite Torpedo im Wasser und auch diesmal versagte der Täuschkörper. Der Torpedo allerdings war kein Versager und ging ins Ziel.
Der robusten Bauweise der Charlie-Klasse war es geschuldet, dass das U-Boot noch schwamm und der Druckkörper instand blieb. Allerdings war das Boot schwer beschädigt und auf der Nimrod zeichnete man einige unbekannte akustische Signale auf. Die Lösung folgte aber sehr schnell, es musste mit dem Reaktor zu tun haben, denn einige Sekunden später erklang der unverkennbare Reaktor-Alarm im Kopfhörer des Akustik-Spezialisten von Flight #4.
Man hatte aber nicht vor das Boot seinem Schicksal zu überlassen und auch Torpedo drei war ein Treffer. Sinken wollte der Russe allerdings immer noch nicht.
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333. Squadron Flight #1 – 07. August 1975 (255 Seemeilen westlich Andøya Air Base 22:45 Zulu)
Major Halvor Jørgensen ärgerte sich schon wieder gewaltig. Sie wussten nun, dass da unten ein Diesel-Jockey unterwegs war und trotz dieses Boote ziemlich alt sein musste und längst nicht so stabil gebaut war wie die modernen Nuklear-U-Boote hatte es dem Torpedo-Treffer standgehalten.
Da der Bursche sich dazu entschlossen hatte Toter-Mann zu spielen, hatte man Probleme das Boot erneut auszumachen. Einen Vorteil hatten Dieselelektrisch angetriebene U-Boote im Vergleich zu ihren atomaren Nachkommen vorzuweisen. E-Motoren waren extrem leise und einen Diesel konnte man Abschalten. Atom-Reaktoren machten dagegen immer Lärm ob man wollte oder nicht, denn die Umwälzpumpen für die Kühlung der Brennstäbe mussten laufen – unter allen Umständen – sonst würde der Reaktor durchgehen und das überlebte ziemlich sicher Niemand an Bord.
Jetzt aber war der Russe mutig geworden und glaubte wohl die Gefahr sei weitergezogen. Die Geräusche des Propellers waren wieder zu hören und damit wusste man auch wo sich das angeschlagene Wild befand, es musste nur noch erlegt werden.
Jørgensen hörte die Stimme seines TACCOs: „Waffe abfeuern“ und das Ding war unterwegs. Anderthalb Minuten später fand der Torpedo sein Ziel und diesmal hatte der Russe sein Glück aufgebraucht. Das Boot fuhr nur knapp unter der Wasseroberfläche – möglicherweise wollte der Russe Auftauchen oder zumindest Schnorcheln – aber dazu kam es nicht mehr. Die Detonation des Torpedos und die Implosion des Bootskörpers waren allerdings ein imposanter Eindruck, den Jørgensen nicht so schnell vergessen würde.
Ein weiteres russisches U-Boot war vernichtet.
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201. Squadron Flight #4 – 07. August 1975 (10 Seemeilen nördlich der HNLMS Van Nes (F805) 22:49 Zulu)
Auch die Engländer hatten keine Lust die Jagd zu beenden, obwohl die Situation an Bord des russischen Atom-U-Bootes bereits dramatisch sein musste. Der Lärm, das Geschrei und das Signal des Alarmhorns ließen keinen Zweifel aufkommen, dass die beiden Torpedo-Treffer erhebliche Schäden verursacht haben mussten. Kaum das irgendjemand an Bord das durchdringende Signal des Reaktoralarms abschaltete, ging der Alarm von neuem los. An Bord des ASW-Flugzeugs war man wie immer verblüft darüber wie empfindlich diese modernen Hydrofone der Sonarbojen waren.
Mittlerweile herrschte an Bord der Nimrod der sprichwörtliche schwarze Humor der Briten vor und man war sich einig, dass dem Drama unter Wasser ein Ende bereitet werden musste. Es war also überaus großzügig wenn man mit einem weiteren Torpedo dem Leiden ein Ende setzen würde.
Der vierte Torpedo von Flight #4 kam den Wünschen der Besatzung der ASW-Flugzeuges nach und ging vorbildlich ins Ziel. Zur Erlösung des mitleidenden Akustik-Spezialisten konnte dieser einige Sekunden später den typischen dumpfen Schlag einer Implosion ausmachen.
Die Besatzung der HMS Bacchante war gerächt worden.
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HMCS Algonquin (DDG 283) – 07. August 1975 (Nord 68° 08' 36'' Ost 4° 46' 33'' 22:50 Zulu)
„Nun Commander McClean, das klappt ja jetzt besser als erwartet.“
„Scheint so Captain, da säuft jetzt ein Russe nach dem anderen ab. Könnte wirklich nicht besser laufen.“
„Also sollen die Flugzeuge so weitermachen – fordern Sie weitere Verstärkung aus Keflavik an. Auch wenn die Flieger letztlich Erfolg haben, ist die Torpedorate die benötigt wird doch recht hoch. Wenn ich das so sehe, sind da einige schon leer geschossen oder zumindest kurz davor.“
„Aye aye Sir.“
...
„Sir?“
„Ja Commander?“
„Sir – die Van Nes hat jetzt eigentlich nichts mehr zu tun Sir. Weitere U-Boot befinden sich nicht in der Nähe der Niederländer und die Hubschrauber haben auch nichts in vernünftiger Reichweite.“
„Verstehe worauf Sie hinaus wollen Commander. Gut - Befehl an Fregatte Van Nes: Brechen Sie die U-Jagd-Operation ab und versuchen Sie die Bergung der von Dragon Flight #11 gemeldeten Überlebenden der HMS Bacchante – Arie Sigmond Cpt USN – COMSTANAVFORLANT.“
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HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 37' 45'' West 10° 30' 37'' 22:50 Zulu)
Auf der Fregatte Van Nes nahm man den Befehl mit Erlösung auf. Seit man wusste, dass es Überlebende gab, fühlte man sich Schuldig den Kameraden nicht sofort zur Hilfe geeilt zu sein. Bei der Kälte des Nordmeers konnte jede Minuten entscheidend sein und über Leben oder Tod entscheiden. Der Abwurfbehälter der P-3 würde vielleicht die schlimmste Not der Verletzten lindern, sofern jemand am Leben war der damit umgehen konnte, aber vor dem Erfrierungstod würde er nicht schützen.
Der Befehl lies allen an Bord das Herz aufgehen: „Kurs Zwei-Vier-Sieben Grad – Umdrehungen für Achtundzwanzig Konten – Maschinen volle Kraft voraus.“
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USS MacDonough (DDG-39) – 07. August 1975 (Nord 70° 32' 27'' West 0° 20' 25'' 22:51 Zulu)
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Bild 15:Zerstörer der Farragut-Klasse USS MacDonough (DDG-39)
Quelle: http://www.hullnumber.com/crew_photo.php?cp=DDG-39.image.1016980.jpg
Commander G.S. Allen war in Angriffslaune. Da draußen war ein U-Boot – ein altes U-Boot – ein wirklich altes U-Boot. SOSUS hatte das Ziel als Typ Project 611 NATO-Code Zulu Klassifiziert und er fragte sich, ob die Russen überhaupt noch irgendetwas Älteres hatten was herumschwamm?
Den Unterlagen des Marine-Nachrichtendienstes zur Folge hatte das U-Boot zehn Torpedorohre und insgesamt 22 Torpedos an Bord. Dieser Typ U-Boot war ein klassischer Nachkriegsentwurf bei dem sich die Konstrukteure die Rumpfform vom ehemals fortschrittlichsten U-Boot Typ XXI des Deutschen Reiches abgeschaut hatten (https://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Klasse_XXI).
Der Typ XXI war das erste echte Unterseeboot der Welt. Zumindest sagten dies viele die sich angeblich mit U-Booten auskannten und es sprach immerhin einiges dafür, dass diese These stimmte. Optimiert für hohe Unterwassergeschwindigkeit war der Rumpf des Typ XXI zu seiner Zeit einzigartig und dazu entworfen worden die bekannten Schwachstellen der deutschen U-Boote im Konvoi-Krieg der Atlantikschlacht wettzumachen. Wäre dieser Typ von U-Boot ein oder gar zwei Jahre früher in großen Stückzahlen den Frontverbänden zugelaufen, hätte der Seekrieg vielleicht einen anderen Verlauf nehmen können.
All das störte Commander Allen aber nicht wirklich. Das war 30 Jahre her und mittlerweile sind sowohl sehr viel modernere U-Boote gebaut worden, wie auch sehr viel modernere U-Boot-Abwehrwaffen. Dieser Mistkerl da draußen hatte Torpedos mit einer Höchst-Reichweite von drei Seemeilen. Der ASROC-Werfer der MacDonough hatte acht RUR-5A Raketen mit einer Reichweite von sechs Seemeilen Gefechtsbereit geladen. Jede dieser Raketen trug einen Mk. 46 LWT-Torpedo, der selbst auch nochmal vier Seemeilen kinematischer Reichweite besaß.
Die Entfernung zum Feind betrug jetzt noch etwa neun Seemeilen. Es fehlte nicht mehr viel – einige Minuten noch - dann würde er diesen russischen Bastard auf den Grund des Ozeans bomben.
Natürlich kannte er die Befehle: „Abstand halten und die Flugzeuge den Job erledigen lassen.“ Aber erstens war kein ASW-Flugzeug hier, zweitens hatte weder die MacDonough noch die Fregatte Almirante Gago Coutinho (F473) einen Hubschrauber an Bord und drittens konnte es ja nicht seine Schuld sein, dass der Russe auf sie zukam. Nein der Russe verstieß eindeutig gegen den Befehl des COMSTANAVFORLANT Abstand zu halten und dafür würde er jetzt die gerechte Strafe erhalten.
Commander Allen griff zum Hörer der Sprechanlage: „Alle Mann auf Gefechtsstation – alle Mann auf Gefechtsstation – Bereithalten für ASROC-Werfer und Torpedoabwehrwaffen. Zeigt was ihr drauf habt Jungs – Gefechtsbereitschaft in 90 Sekunden – also los.“
Dann gälte die Sirene los und die Mannschaften stürmten zu ihren Stationen.
Commander Allen blickte auf die See hinaus: „Dich krieg ich – du Drecksack.“
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Bild 16: ASROC Werfer mit acht Startbehältern für U-Jagd-Torpedoraketen RUR-5A
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:ASROC_launcher.JPG
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#013 NI#
Wie aufregend, man fiebert bei der Jagd mit!
Gibt es eigentlich irgendwelche Sieg- oder Niederlagebedingungen, werter Bigfish?
Werter Azrael,
jedes versenkte U-Boot bringt uns Punkte, jedes verlorene Schiff zieht uns Punkte ab. Um das Szenario zu bestehen ist eine Mindestpunktezahl nötig. Verlieren Wir zu viele Schiffe, können Wir nicht mehr gewinnen...
Command Typisch hat das aber keine Auswirkungen auf das folgende Szenario - zumindest noch nicht. Zusammenhänge Szenarios stehen wohl weit oben auf der Wunschliste der Community und die Entwickler wollen daran arbeiten das umzusetzen - DANN wird Command einen Quantensprung hinlegen :)
Gfm. Wrangel
24.11.15, 12:44
Gibt es eigentlich auch Bodenstreitkräfte?
Werter Gfm. Wrangel,
ja die gibt es - ganz grundsätzlich nicht zu knapp - und auch bei Northern Inferno spielen die wohl eine Rolle, was wir so gesehen haben.
Man kann bei Command wirklich sehr detailliert mit Bodentruppen arbeiten - da steckt also auch einiges Potential dahinter - nur wird es dann echt aufwendig und ggf. Hardwarelastig...
Gfm. Wrangel
24.11.15, 16:37
Das ist interessant! Danke für die Auskunft, werter Bigfish!
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
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333. Squadron Flight #2 – 07. August 1975 (300 Seemeilen westlich Andøya Air Base 23:05 Zulu)
Das Spiel begann von neuem. Nach der Versenkung eines Diesel-U-Bootes in der Nähe des Algonquin-Verbands, befand sich Flight #2 nun weiter draußen und suchte nach einem Atom-U-Boot, das etwa 100 Seemeilen entfernt von der USS MacDonough geortet wurde und mit mäßiger Geschwindigkeit auf die MacDonough-Gruppe zuhielt.
Der erste Torpedo war im Wasser, lief aber am Ziel vorbei. Man würde sich also mehr Mühe geben müssen, aber schon jetzt hatte die Besatzung der P-3 den Eindruck, dass dieser Bursche eine härtere Nuss sein würde.
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HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 30'' West 10° 58' 55'' 23:07 Zulu)
Die Fregatte Van Nes näherte sich der Position, an der sich die Überlebenden der HMS Bacchante befinden mussten. Nachdem man dazu dem Signal eines Notruf-Peilsenders folgen konnte, war dies relativ einfach. Weit waren die Rettungsinseln nicht von der Untergangsstelle abgetrieben, aber dennoch war es eine Sache in die Nähe zu kommen und eine andere Sache das Ziel auch wirklich zu sehen. Zu dieser Jahreszeit würde die Sonne so weit im Norden zwar nicht komplett untergehen, aber die Wetterfront die mittlerweile einiges an Dynamik zugelegt hatte, sorgte trotzdem für eine gehörige Verdunkelung und schlechte Sicht.
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Es passierte das, was unter keinen Umständen passieren sollte. Commander Watson spürte die Kälte in seinen Körper kriechen, seine Zehen waren schon seit einiger Zeit taub und die Finger konnte er nur noch schwer bewegen. Sein Körper schaltete in ein Notprogramm und hörte sukzessive auf die Extremitäten zu versorgen. Alleine das Gehirn und die Organe waren überlebenswichtig, auf Arme oder Beine konnte der Mensch verzichten. Die Natur wusste was sie tat um einen Menschen so lange wie möglich am Leben zu halten.
Wärme war jetzt dringend nötig, aber nicht vorhanden. Daran änderte auch die Zucker-Zufuhr in Form von Schokolade herzlich wenig. Das Körpereigene Kraftwerk benötigte mehr Brennstoff um das Feuer am Lodern zu halten. Bevor Commander Watson einschlief kreisten seine Gedanken darum, welches Ausrüstungsteil der P-3 wohl in Keflavik zurückbleiben musste, um so viel Schokolade an Bord zu haben. Es waren ja nicht nur zwei oder drei Tafeln in dem Abwurfbehälter, sondern genug um eine ganze Kompanie zu versorgen. Woher hatten die Yankees die ganze Schokolade, diese leckere amerikanische Schokolade… - es wurde Dunkel und ein gerechter Schlaf umfing Commander Watson.
+ + +
Ein lauter Knall lies Commander Watson wach werden. Da schon wieder ein Knall. Was war das, was verdammt... – das war doch Artilleriefeuer! Wer zum Teufel…?
Commander Watson schleppte sich zur Öffnung der Rettungsinsel. Mehrere kräftige Arme packten ihn und halfen ihm dabei einen Blick nach draußen zu werfen, zwei Matrosen hatten das Geschützfeuer ebenfalls bemerkt und waren nicht weniger Neugierig darauf, was da vor sich ging?
Da - da war es - ein Blitzen - ganz eindeutig Mündungsfeuer eines Artilleriegeschützes. In der gräulichen Dämmerung aus Polartag und Regenwolken konnte man die Leuchterscheinung gut wahrnehmen. Durch die tiefstehende Sonne und die mittlerweile sehr dichten Regenwolken war alles in einen dunklen grauen Schleier gehüllt.
Dann wurde es heller - am Himmel tanzten Lichtflecken - erst nur einer - dann zwei - dann drei. Die Umgebung wurde in ein diffuses aber grelles Licht getaucht und in der Ferne zeichnete sich der Schatten eines Kriegsschiffes ab. Dann wurden Sie geblendet, als der Lichtkegel eines Suchscheinwerfers direkt auf sie zu gerichtet wurde. Zwei Minuten später vernahmen sie das Gekreische eines Außenborders, das immer lauter wurde und ein Lautsprecher veranstalte einen Heiden Lärm:
„Ahoi – hier ist die HNLMS Van Nes – wir nehmen Sie an Bord.“[/N]
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[B] USS MacDonough (DDG-39) – 07. August 1975 (Nord 70° 34' 29'' West 0° 17' 46'' 23:09 Zulu)
„Ruder hart Backbord - Kurs Zwei-Neun-Vier Grad – Umdrehungen für Zwanzig Knoten.“
Die USS MacDonough war jetzt in Gefechtsentfernung für die ASROC-Raketen. Commander Allen befahl einen Kurswechsel um das feindliche U-Boot Steuerbord querab zu haben. Sicher ist sicher – sollte der Russe widererwarten doch über Torpedos mit höherer Reichweite verfügen wollte er erstens nicht zu dicht herankommen und zweitens möglichst schnell dazu in der Lage dem Mistkerl das Heck zu zeigen. Er schaute aus dem Fenster auf den ASROC-Werfer. Im gleichen Maße wie sich der Rumpf des Zerstörers auf den neuen Kurs eindrehte, drehte sich der Raketenstarter kontinuierlich in Richtung Feind. Einer der vier Doppelbehälter reckte sich in den Himmel und eine der Raketenschienen wurde ausgefahren.
„Kurs Zwei-Neun-Vier liegt an Sir, Geschwindigkeit Vierzehn Knoten zunehmend.“
Commander Allen blickte auf und sah sich auf der Brücke um. Es dauerte einen Wimpernschlag, dann donnerte er los:
„FEUER!“
Sein erster Offizier bestätigte den Befehl und gab diesen über die Bordsprechanlage an die Gefechtszentrale weiter. Dort nickte der Waffenoffizier einem Matrosen am Feuerleitstand zu, der bereits nervös zu zittern begann und die Augen nicht vom Waffenoffizier nehmen konnte. Einen Knopfdruck später sah Commander Allen die erste ASROC im Himmel verschwinden.
http://www.youtube.com/watch?v=9X6GP_BuHl0
Fünf Seemeilen entfernt entließ die Rakete den Torpedo in sein Element, welcher sich sofort daran machte seinen Auftrag zu erfüllen, aber keine Zielortung zustande brachte und in der Tiefe versank.
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333. Squadron Flight #2 – 07. August 1975 (300 Seemeilen westlich Andøya Air Base 23:16 Zulu)
Auch bei Flight #2 der 333. Squadron lief es nicht nach Plan. Der Russe verstand nicht nur was er da Tat, sondern hatte auch das nötige Glück. Der zweite abgefeuerte Torpedo konnte von einem Täuschkörper abgelenkt werden und detonierte zu weit vom Ziel entfernt um diesem gefährlich werden zu können.
+ + +
USS MacDonough (DDG-39) – 07. August 1975 (Nord 70° 33' 55'' West 0° 12' 35'' 23:18 Zulu)
Die MacDonough beendet gerade einen ausgedehnten Kreis und wollte sich bereit machen die zweite Rakete abzufeuern, als der Zerstörer von einem extrem tief fliegenden Flugzeug überflogen wurde.
„Nummer Eins – haben Sie die verdammte Nummer von dem Deppen da erkannt?“
„Commander - das ist keiner von unseren – Norweger wenn ich Kokarde richtig erkannt habe.“
„So ein Mist – klarmachen für ASROC Start – wir lassen uns von diesen Nordlichtern doch nicht die Versenkung abspenstig machen.“
„Commander wollen Sie wirklich eine Rakete abfeuern, solange die da draußen herumkurven?“
„Nummer Eins – haben die sich etwa bei uns gemeldet und um Überflugerlaubnis gebeten?“
„Nein Commander, haben sie nicht.“
„Dann sind die auch nicht hier – klarmachen für ASROC.“
„Aye aye Sir.“
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333. Squadron Flight #1 – 07. August 1975 (2 Seemeilen nordwestlich USS MacDonough (DDG-39) 23:20 Zulu)
„Wie sieht es aus haben wir Kontakt?“
„Jawohl Major Jørgensen, der Typ ist direkt voraus.“
„Dann verpasst ihm eine Ladung.“
„Aye Sir – Waffe abfeuern“
Major Halvor Jørgensen hatte Blut gelegt und für den Moment seinen Kummer und Ärger vergessen. Er war jetzt ganz in seinem Element. Die Befehle kamen vom COMSTANAVFORLANT und lauteten darauf die MacDonough bei der Jagd nach einem U-Boot zu unterstützen, dass der Gruppe gefährlich nahe gekommen war.
Der erste Torpedo jedoch ging vorbei und das Boot spielte Toter Mann. Kaum zu hören, aber das würde sich schon wieder ändern. Noch hatte man genug Treibstoff und Torpedos geladen um den Russen fertig machen zu können.
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333. Squadron Flight #1 – 07. August 1975 (4 Seemeilen nordwestlich USS MacDonough (DDG-39) 23:27 Zulu)
Da war der Ärger wieder. Die MacDonough hatte Flight #1 angefunkt hier zu verschwinden und das U-Boot dem Zerstörer zu überlassen. Major Jørgensen jedoch beabsichtigte nicht gegen seine Befehle zu verstoßen und machte dem Ami klar, was er von seinen Träumen hielt.
Die Drohung, dass man auf der MacDonough keine Verantwortung übernehmen würde, wenn die P-3 von einer ASROC getroffen werden würde, quittierte er damit, dass die MacDonough bloß aufpassen soll keinem Mk. 46 in die Laufbahn zu fahren.
Gerade als man dachte dass der amerikanische Zerstörer-Kommandant wieder loslegen würde, kam das Donnerwetter von anderer Stelle. Auf der Algonquin hatte man den Funkverkehr mit angehört und jetzt platze dem COMSTANAV der Kragen:
„Verfluchte Scheiße – Allen hauen Sie da ab und lassen Sie die P-3 die Sache zu Ende bringen. Wenn mir Major Jørgensen nicht innerhalb der nächsten Minute bestätigt, dass die MacDonough Kurs Eins-Acht-Null läuft, landen Sie vorm Kriegsgericht.“
Damit war Ruhe an dieser Front und der nächste Torpedo der P-3 war im Wasser. Vernehmlich ging der Mk. 46 ins Ziel, aber wie als ob die Torpedos verflucht seien, überlebte auch dieses U-Boot den ersten Treffer.
http://up.picr.de/23799829kw.jpg
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333. Squadron Flight #2 – 07. August 1975 (300 Seemeilen westlich Andøya Air Base 23:27 Zulu)
Praktisch zeitgleich hatte Flight #2 den nächsten Torpedo im Wasser, aber das was da über den Sprechfunk zu hören gewesen war, zog fast noch mehr Aufmerksamkeit auf sich. Man war sich einig, dass sich mindestens ein Yankee wie üblich als Cowboy aufführte und das sicherlich nicht der richtige Moment für Testosteron gesteuerte Hill Billys war.
Das der Torpedo ins Ziel ging, verkam zur Randnotiz. Das Gesprächsthema des Abends würde sich darum drehen, ob nun der Russe oder der Amerikaner das größere Übel war?
Zumindest hatten die Russen eine unglaubliche Standfestigkeit, denn auch dieses U-Boot steckte den Torpedotreffer weg und fuhr weiter.
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HNLMS Van Nes (F 805) – 07. August 1975 (Nord 69° 33' 29'' West 10° 58' 54'' 23:27 Zulu)
Die Fregatte Van Nes lag mehr oder weniger aufgestoppt in der See und der Rudergänger gab sein Möglichstes um mit dem Schiff den Wind abzuschirmen, damit die Bergungsarbeiten überhaupt gelingen konnten. Der Sturm nahm an Heftigkeit zu und erschwerte die Rettung der Mannschafft der HMS Bacchante.
Die meisten Männer waren glücklicherweise weniger stark mitgenommen wie Commander Watson und konnten über die Jakobsleiter an Bord der Van Nes gelangen.
Für die Hubschrauber stellte die Windstärke bereits ein Problem dar und eigentlich war aus Sicherheitsgründen nicht an einen Start zu denken. Der Pilot der Bacchante dachte aber gar nicht daran sich an die Sicherheitsvorschriften zu halten und war in der Luft. Entweder würde er seine Landsleute und Bordkameraden jetzt da herausholen oder er wollte mit ihnen absaufen.
Commander Watson hatte er bereits am Angelhaken gehabt und sicher an Deck abgesetzt, jetzt baumelte der Gast im Rettungskorb.
Ted Shriver schmerzte der Kopf und dann dieses Dröhnen, was war das für ein Dröhnen? Vor seinen Augen sah er Schatten. Hell Dunkel – Hell Dunkel – und immer ein langgezogenes Wuummm – Wuuummmm – Wuuummm – Läuft da etwas in Zeitlupe war sein nächster Gedanke – so ein Quatsch – ein Mensch lebt doch nicht in Zeitlupe. Der Schmerz überkam ihn wie ein Wasserfall. Er schrie auf und öffnete die Augen. Seine Arme und Beine konnte er nicht bewegen, diese waren gut fixiert wie sein ganzer Körper. Langsam schärften sich seien Sinne und das was er sah:
Wuuummm – Wuuummm – Wuuummm – er erkannte jetzt die über ihm kreisenden Rotorblätter eines Hubschraubers und dann merkte er, das er im Himmel schwebte.
„Bin ich Tod? – Schwachsinn! – mir ist noch nie etwas passiert.“
Dann hörte er Stimmen, besser ein Gemurmel und Geschrei, aber wegen der Motoren des Hubschraubers verstand er kein Wort. Er schmeckte das Salzwasser in seinem Mund, das von der aufgewirbelten Gischt stammte und sich mit dem Regen vermischte. Dann gab es einen Schlag und er krachte etwas unsanft auf das Deck. Ein Schatten löste das Tragseil und der Hubschrauber verschwand aus seinem Sichtfeld.
„Oha – der ist ja wach – Willkommen unter den Lebenden Mister Shriver – hätte nicht gedacht, dass Sie das überstehen.“
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#014 NI#
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
333. Squadron Flight #1 – 07. August 1975 (6 Seemeilen westlich USS MacDonough (DDG-39) 23:28 Zulu)
„Tag des Ärgers“ wird wohl in seinem Tagebuch stehen um den heutigen Tag zu charakterisieren und zusammenzufassen, das war sicher. Major Jørgensen ärgerte sich zum wiederholten Male. Schlussendlich musste er nach dem Streit mit dem US Cowboy und nach dem Abwurf des Torpedos zwar einen Treffer feststellen aber keine Versenkung.
Der eigentliche Anlass für den aktuellen Ärger war aber seinem TACCO geschuldet. Dieser hatte doch tatsächlich gesagt Flight #1 hat keine Torpedos mehr an Bord.
Aller Ärger half nichts – Jørgensen funkte an die Algonquin die Winchester-Meldung
– und von dort kam ein einfaches RTB samt Dankeschön zurück.
Flight #1 war auf dem Heimweg und weitere ASW-Flugzeuge zwar nur wenige Minuten entfernt aber noch außerhalb der Gefechtsreichweite.
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http://up.picr.de/23556139ij.png
USS MacDonough (DDG-39) – 07. August 1975 (Nord 70° 31' 58'' West 0° 12' 10'' 23:30 Zulu)
Commander Allen stand die Zuversicht ins Gesicht geschrieben. Mit größter möglicher Zufriedenheit hatte er zur Kenntnis genommen, das die Norweger Winchester waren und abgedreht hatten. Von Süden her näherte sich bereits das nächste ASW-Flugzeug, das nur noch höchstens zehn Minuten entfernt war. Diese Lücke wollte er ausnutzen.
Die MacDonough fuhr wieder nach Norden und wiederholte das Spiel. Mit einem Lächeln im Gesicht sah Commander Allen zu, wie die zweite ASROC des Tages mit einem langen Feuerschweif hinter sich herziehend in den Wolken verschwand.
Kurz darauf meldete der Gefechtsstand, dass der Torpedo im Wasser sei und die Zielsuche begonnen habe. Jeden Augenblick würde die dritte ASROC abgefeuert werden, da blinkte es an der Sprechanlage. Commander Allen nahm den Hörer ab:
„Brücke hier - Commander Allen“
„Brücke hier Sonar – Ziel zerstört – ich wiederhole – Ziel zerstört – Sonar Ende.“
Commander Allen legte auf, dann sah er in die Runde der fragenden Gesichter:
„Gentleman – das war die klassische Methode Zerstörer gegen U-Boot – wir haben den Bastard erledigt.“
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333. Squadron Flight #2 – 07. August 1975 (300 Seemeilen westlich Andøya Air Base 23:38 Zulu)
„Waffe abfeuern.“
Auch Flight #2 der 333. Squadron hatte noch einen Fisch zu erlegen. Anders aber als Flight #1 hatte man auch noch die nötige Ausrüstung an Bord. Der gerade abgefeuerte Torpedo ging aber wie der erste Torpedo auf dieses Boot vorbei. Der Russe hatte ein unverschämtes Glück, da war man sich sicher. Und er verstand es sich Tot zu stellen. Obwohl das Boot einen Atom-Reaktor besaß, war es kaum zu hören und dort wo aktive Sonarbojen abgeworfen wurden, befand es sich nicht.
Das Versteckspiel zog sich hin und zerrte an den Nerven der Besatzung von Flight #2.
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333. Squadron Flight #2 – 07. August 1975 (300 Seemeilen westlich Andøya Air Base 23:49 Zulu)
Es wurde langsam knapp. Ein weiterer Torpedo hatte gerade das Ziel verfehlt und jetzt verfügte Flight #2 noch über zwei Mk. 46 Torpedos. Alleine der Russe war wieder verschwunden und nicht zu hören. Die Besatzung wurde nervös – gab es einen Fehler in den Bordsystemen der P-3? Warum war es so schwierig den Kontakt aufrecht zu erhalten und eine vernünftige Zielpeilung festzulegen? Zurück in Andøya würde man die gesamte Elektronik an den Prüfstand hängen um zu testen ob die Anlage Fehlerhaft arbeitet. Jetzt aber musste man erstmal diesen Russen erwischen, der schon wieder nicht mehr zu hören war.
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333. Squadron Flight #2 – 08. August 1975 (300 Seemeilen westlich Andøya Air Base 00:00 Zulu)
Die Stimmung erreichte den Tiefpunkt. Der vorletzte Torpedo hatte gerade getroffen, aber der Russe war wieder verschwunden. Die typischen Geräusche einer Versenkung konnten nicht ausgemacht werden. Lag das nun an der Anlage und der Russe war versenkt, oder war das System in Ordnung und das U-Boot hat überlebt?
Ein Torpedo war noch vorhanden, also beschloss man weiter zu suchen ob man wie in der letzten Stunden geschehen immer mal wieder Kontakt erhielt und dann wieder nicht.
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Dragon Flight #3 (VP-26) – 08. August 1975 (125 Seemeilen nördlich Jan Mayen 00:07 Zulu)
Angespornt von den Erfolgen von Flight #11 war die Besatzung von Dragon Flight #3 heiß darauf endlich in den Kampf einzugreifen. Weit über zwei Stunden lang war man bereits unterwegs. Mehrfach wurden die Zielvorgaben geändert, sobald eine akute Gefahr von einer anderen Einheit beseitigt wurde. Jetzt war man seit etwa zehn Minuten im Zielgebiet und die Sonarbojen hatten Kontakt. Das bekannte Verfahren mit den Kreuzpeilungen hatte Erfolg und ein Torpedo hatte direkt getroffen.
Aber auch Flight #3 musste feststellen, dass ein Torpedo für ein russisches U-Boot genauso gut war wie kein Torpedo. Die Trefferquote von Flight #3 sollte aber ausgezeichnet verlaufen. Der Akustik-Operator hatte das Signal auf alle Kopfhörer an Bord aufgelegt und die zwölf Besatzungsmitglieder an Bord lauschten wie der zweite Torpedo auf sein Ziel zu jagte und explodierte.
Danach war das typische Knallen der Implosion zu hören und der Pilot zog seine P-3 Orion zufrieden nach oben. Per Funk erfolgte die Meldung der Versenkung eines weiteren feindlichen U-Bootes an den Befehlshaber und gleichzeitig bat man um die Einweisung für das nächste Ziel.
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333. Squadron Flight #2 – 08. August 1975 (300 Seemeilen westlich Andøya Air Base 00:11 Zulu)
Frustriert nahm man die Worte über den Sprechfunk in sich auf. Die Yankees flogen da raus, warfen zwei Torpedos ab, erzielten zwei Treffer und baten um das nächste Ziel. Eine Angelegenheit von nicht mal zehn Minuten.
Man musste endlich Erfolg haben, denn der letzte Torpedo war gerade abgeworfen worden. Als die Laufzeit des Torpedos fast zu Ende war, war die Stimmung gedrückt und der Pilot meldete Winchester und bat um Genehmigung für die Rückkehr zur Basis.
Flight #2 drehte ab und gewann an Höhe. So viel versprechend der Tag begonnen hatte, so enttäuschend würde er zu Ende gehen. Es knackte im Kopfhörer und der TACCO drehte sich zum Akustik-Offizier:
„Was gibt es?“
„Torpedo hat getroffen Sir – Ziel zerstört – ich wiederhole – Ziel zerstört.“
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HMCS Algonquin (DDG 283) – 08. August 1975 (Nord 68° 12' 58'' Ost 4° 25' 29'' 00:12 Zulu)
Die Algonquin hatte Fahrt aufgenommen und den Kurs gewechselt. Captain Sigmond wollte zur MacDonough aufschießen. Es machte ihn Nervös, das zeitweise drei russische Seeaufklärer Tu-95 um sein Schiff kreisten und er keine Möglichkeit hatte die Vögel vom Himmel zu holen.
Die USS MacDonough dagegen hatte Flugabwehrraketen die dies konnten. Er hoffte das die Russen entweder prüfen würden wollen wo die Algonquin plötzlich so schnell hin wollte, oder aber wenn Sie weiterhin bei der Algonquin blieben letztlich doch die Flugkörperreichweite der MacDonough zum Tragen kam.
Eine Ordonanz trat heran und übergab die neusten Funkmeldungen.
„Sehr schön – zwei weitere Russen sind erledigt. Kommen Sie mit Commander.“
Zusammen mit Commander McClean verließ er die Brücke und Beide begaben sich in die Gefechtszentrale.
Dort warf Captain Sigmond einen Blick auf die Feindlage.
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„Zwei unklare Kontakte noch. Der eine etwa westlich von uns und dann das vermutete Raketenboot oben im Norden.“
„Was machen wir?“
„Dirigieren Sie die verbleibenden ASW-Flugzeuge etwa gleichmäßig um und berücksichtigen Sie auch den Waffenstand der Maschinen.“
„Geht klar Sir – sonst noch etwas?“
„Haben wir etwas von der Van Nes gehört?“
„Seit der Meldung, das die Bergungsarbeiten fast abgeschlossen sind nicht Sir.“
„Also keine Meldung, wie viele überlebt haben?“
„Nein – bislang nicht Sir.“
„Dann fragen Sie dort mal nach und auch ob irgendwelche weitere Hilfe benötigt wird.“
„Aye Aye Sir.“
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#015 NI#
George Pickett
27.11.15, 10:39
Ausgezeichnet!!! Immer wieder eine Freude, diesen AAR zu lesen, werter Bigfish!
hohe_Berge
01.12.15, 05:34
Ausgezeichnet!!! Immer wieder eine Freude, diesen AAR zu lesen, werter Bigfish!
Ja. Sehr guter AAR.
Glück Auf
Werter George Pickett,
Werter hohe_Berge,
habt Dank!!!
Wir müssen dieses Szenario endlich zu Ende berichten, aber das RL hält Uns in Atem. Auch wollten Wir die Zeit zwischen den Jahren für so vieles Nutzen (AAR, WitPAE, andere Spiel, gute Laune und so Sachen), aber jetzt ist klar: Arbeiten im Serverraum bei einem Kunden und außerdem ist ein alter Kunde vorstellig geworden, dem Wir vor etwas über zwei Jahren Lebwohl gesagt hatten. Er hat Uns inständig gebeten wieder die IT in seinem Unternehmen zu administrieren, weil mein Nachfolger wohl a) nicht ganz das Gewünschte war und b) nicht länger zur Verfügung steht.
Da wollen Wir ganz schwer hoffen, dass da nicht auch zwischen den Jahren die ersten Arbeiten anfallen, denn früher war das IMMER der Fall. :o - Nein sagen kann so verdammt schwierig sein. Hoffentlich ist die Office Managerin noch dort - wenigstens was fürs Auge - und freundlich iss Sie auch noch (und wenn Sie jetzt noch rein zufällig geschieden wäre...)
Wir drücken Euch die Daumen, nicht wegen der Arbeit, sondern wegen der hübschen Office Anwärterin :-)
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
http://up.picr.de/23556139ij.png
HNLMS Van Nes (F 805) – 08. August 1975 (Nord 69° 33' 18'' West 10° 57' 06'' 00:15 Zulu)
Die HNLMS Van Nes lag mehr oder weniger an Ort und Stelle in der See. Der auffrischende Wind hatte etwas an Kraft verloren, aber nach wie vor hing eine Wolkendecke über dem Nordmeer und beeinträchtigte die Sichtbedingungen.
Nach der Bergung der drei Rettungsinseln suchte man nunmehr mit den Scheinwerfern die Umgebung ab und fuhr dazu konzentrische Kreise um die Untergangsstelle der HMS Bacchante. Wenn auch keine weiteren lebenden Seeleute geborgen werden konnten, so wollte man zumindest den Toten die letzte Ehre erweisen und für ein anständiges Grab sorgen. Die Sisyphusarbeit zog sich hin und würde sicher noch Stunden dauern, war aber zumindest von einigem Erfolg gekrönt, auch wenn dabei Niemanden das Wort „Erfolg“ besonders freudig über die Lippen kam. Bislang hatte man neunzehn Leichen bergen können und die Nummern zwanzig und einundzwanzig wurden gerade an Bord gebracht.
Im Sanitätsraum saß Ted Shriver und kam langsam zu Kräften. Ein schneeweißer Verband zierte seinen Kopf, der sich nach wie vor anfühlte, als ob ein Ackergaul mit voller Wucht dagegengetreten hätte.
Commander Watson erschien in der Tür und auch ihm sah man die Strapazen an. Der Commander hatte dem Kommandanten der Van Nes Bericht erstattet und hatte jetzt nichts weiter zu tun. Ted Shriver sah das schmerzverzerrte Gesicht, als Watson ihm eine Tasse mit heißer Suppe reichte und bemerkte erst danach, das der Commander seinen rechten Fuß bandagiert hatte.
„Das fällt Ihnen also auf?“
„Sir?“
„Das mit dem Fuß?“
„Commander natürlich fällt mir das auf, mein Beruf erfordert es Dinge zu bemerken.“
„Ach so - von Berufswegen - ich dachte schon da steckt auch etwas Menschliches in Ihnen?“
„Sie können mich nicht leiden Commander, das ist mir klar. Mir ist nur nicht klar warum Sie mich nicht leiden können?“
„Das ist nicht ganz richtig Mr. Shriver. Ich habe kein spezielles Problem mit Ihnen Sir, ich habe ein generelles Problem mit allen Reportern.“
„Verstehe, da machen Sie also keine Ausnahmen?“
„Nein Mr. Shriver, da mach ich keine Ausnahmen.“
„Und hat das einen speziellen Grund?“
„Abgesehen davon, dass Menschen ihres Berufsstandes wie Hämorriden im Hintern sind, gab es da eine sehr hässliche Geschichte in meiner näheren Umgebung. Jemand wie Sie - ein kaltschnäuziger Reporter – war die erste Person am Unfallort einer guten Bekannten. Statt aber erste Hilfe zu leisten hat der Dreckskerl eine geile Story gewittert und erstmal alles abgelichtet, bevor er sich bequemte die Ambulanz zu rufen. In dem Zeitungsartikel hatte er zur Krönung ausgeführt, dass die junge Frau noch leben könnte, wenn die Rettungskräfte nur rechtzeitig eingetroffen wären. Sie mögen verstehen, dass ich Reportern keine Träne nachweine.“
Ted Shriver nippte an der Suppe und noch ehe er etwas entgegnen konnte verschwand Commander Watson humpelnd im Gang. Er blickte auf und sah zum anwesenden Sanitäter, der gerade einem weiteren Mannschaftsmitglied der Bacchante eine Spritze setzte. In schlechtem Englisch brachte der Niederländer einige Worte hervor, aus denen Ted Shriver extrahierte, dass Commander Watson zwei abgefrorene Fußzehen abgenommen worden sind oder noch abgenommen werden mussten, oder das die Gefahr bestand abgenommen werden zu müssen, genau konnte er es nicht verstehen.
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HMCS Algonquin (DDG 283) – 08. August 1975 (Nord 68° 15' 14'' Ost 4° 16' 12'' 00:30 Zulu)
„43 Gerettete von denen vermutlich vier die Nacht nicht überleben werden und dann noch dieser Reporter, der aber durchkommt. Dazu bislang 21 tot geborgene britische Matrosen.“
„Verdammt wenig Commander McClean.“
„Ja Sir. Wären wir in der Karibik, würden es wohl mehr überlebt haben. Aber das Nordmeer ist selbst im Sommer scheiß kalt.“
„Kälte tötet, da haben Sie Recht Commander - aber Haie auch und die finden Sie in der Karibik zu Hauf. Wenn es was zu fressen gibt, sind die sofort in Kompaniestärke Vor-Ort versammelt.“
„Letztlich ist man nirgendwo sicher Sir. Entweder bringen wir uns gegenseitig um, oder Mutter Natur besorgt die Sache für uns.“
„Da haben Sie Recht Commander, sterben müssen wir alle irgendwann. Der Tod stellt keine Fragen – so ist das eben.“
„Dann sollten wir zusehen, dass wir noch ein paar Russen mit dem Tod konfrontieren, oder was meinen Sie Sir?“
„Genau das Commander – wie ist die Lage da draußen?“
„Bescheiden. Wir haben vagen Kontakt zu zwei vermeintlichen U-Booten,
aber die Burschen entziehen sich erfolgreich einer exakten Ortung Sir.“
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„Können wir was tun um die P-3 und Nimrod zu unterstützen?“
„Ich wüsste nicht was Sir? Alle Schiffe sind zu weit weg um unmittelbar eingreifen zu können und ob nun Hubschrauber die Flugzeuge unterstützen oder nicht, wird keinen großen Unterschied machen?“
„Die Hubschrauber haben ein Tauchsonar Commander, vergessen Sie das nicht. Die Flugzeuge müssen sich auf die Sonarbojen verlassen und bei ganz großem Zufall auf den MAD-Sensor.“
„Aber dafür machen die Rotoren Krach und beeinträchtigen die Wirkung des Tauchsonars Sir.“
„Ja, das mag sein, trotzdem kann man damit sehr schnell an vielen Stellen horchen und die Bandpass-Filter sind schon recht gut um den Rotoren-Lärm herauszufiltern.“
„Alle Hubschrauber werden derzeit noch betankt und neu bewaffnet. Bis die wieder startklar sind, dauert es noch einige Zeit.“
„Ja die Bereitschaftszeiten sind immer ein Ärgernis. Sagen Sie den Besatzungen sie sollen hin machen.“
Aye Sir, geht klar Sir.“
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Dragon Flight #3 (VP-26) – 08. August 1975 (230 Seemeilen nordöstlich Jan Mayen 00:48 Zulu)
Die See war mit Sonarbojen regelrecht zugepflastert und außer Flight #3 waren mittlerweile auch noch Flight #8 von VP-26 sowie Flight #3 der 333. Squadron an der Suche nach einem wahrscheinlichen Raketenboot der Russen beteiligt. Weitere Verstärkung war unterwegs um das zwischenzeitlich auf fast 1700 Quadratkilometer angewachsene Suchgebiet aufzuklären.
Der PPTC von Flight #3 war etwas verärgert darüber, dass die Suche dermaßen schleppend voranging, aber es lag nicht an ihnen selbst, denn auch die anderen beiden Flugzeuge hatten kaum mehr Erfolg. Als er sich das Abwurfschema der Sonarbojen ansah, wollte er aber seinen Augen nicht trauen. Wofür eigentlich all das Training, wenn man im Ernstfall wie die blutigen Anfänger ein riesiges Seegebiet in einer sich öffnenden Keilform einfach nicht mit Bojen bedachte?
Kein Problem für ein U-Boot da durchzuschlüpfen, das Loch musste umgehend geschlossen werden.
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Dragon Flight #8 (VP-26) – 08. August 1975 (220 Seemeilen nordöstlich Jan Mayen 01:18 Zulu)
Flight #8 war die erste Besatzung, die auf den neu platzierten Sonarbojen im „Loch“ einige Geräusche ausmachte. Flight #3 hatte Recht, der Kerl versuchte genau dort zu verschwinden, wo man bisher nicht vernünftig gesucht hatte. Scheinbar konnte der Sonar-Operator auf dem russischen Boot sehr exakt feststellen, wo Sonarbojen ins Wasser geworfen worden waren und wo nicht? Der Russe wusste daher scheinbar genau wo er am besten entlang zu fahren hatte. Das änderte sich jetzt allerdings schlagartig. Die Lärmquelle die Boje #16 aufzeichnete ermöglichte eine erhebliche Begrenzung der Such-Zone und die ASW-Flugzeuge stürzten sich wie ein hungriges Rudel Wölfe Richtung Ziel.
http://up.picr.de/23878065ds.jpg
+ + +
Dragon Flight #8 (VP-26) – 08. August 1975 (220 Seemeilen nordöstlich Jan Mayen 01:30 Zulu)
Konsterniert musste man feststellen, dass der Russe nicht mehr zu hören war. Kaum das die Sonarboje im Wasser war und Kontakt hatte, schien es als ob der Russe das bemerkte, einen Schalter umlegte und keinen Krach mehr machte.
Die Nacht zog sich in die Länge und Müdigkeit machte sich breit. Wenn nicht alle an Bord wüssten, dass Krieg ausgebrochen war, wäre kein Unterschied zu einem Übungsflug festzustellen gewesen. Die P-3 drehte zusammen mit den anderen Flugzeugen ungestört ihre Kreise und versuchte erneut Kontakt zu erhalten, aber der Russe war weg.
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#016 NI#
Werter KIWI,
habt Dank!
Werte Regenten,
Wir haben vernommen, Wir wurden bereits in diesem frühen Stadium Unseres AARs nominiert zur Wahl des AAR des Monats November 2015:
http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28506
Habt Dank hierfür edle Regenten!
Dafür werden Wir baldigst in Kürze - (so etwa in 30 bis 60 Minuten - das nächste Update bringen) :)
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
333. Squadron Flight #3 – 08. August 1975 (208 Seemeilen nordöstlich Jan Mayen 03:31 Zulu)
Die Anderen waren schon lange weg. Vor über zwei Stunden hatte man den letzten Kontakt zu einem vermuteten russischen Raketenboot, aber alles Suchen mit zeitweise vier U-Jagd-Flugzeugen hatte keinen Erfolg. Der Kontakt konnte nicht wieder hergestellt werden. Etwa eine Stunde nach der letzten Ortung beorderte der COMSTANAV Captain Arie Sigmond drei der vier ASW-Flugzeuge in andere Zonen mit unklaren oder vermeintlichen U-Boot-Kontakten.
Jetzt lag auch der Befehl für Flight #3 der 333. Squadron der Königlich Norwegischen Luftstreitkräfte vor. Neues Suchgebiet etwa 200 Seemeilen Südsüdwestlich. Dort hatte man von Zeit zu Zeit einen unklaren Kontakt über SOSUS, der als Reaktorumwälzpumpen klassifiziert war.
Aber auch das war nichts Neues und nach GOBLIN #33 wurde ebenfalls seit mehreren Stunden gesucht. Da dieser Kontakt mittlerweile als der gefährlichere Eingestuft worden ist, weil er sich bedeutend näher an Schiffen des ständigen NATO Flottenverbands Atlantik befand, hatte man jetzt einiges aufgefahren um diesem Boot habhaft zu werden. Der Hubschrauber der Bacchante war nach seiner Rettungsoperation neu bewaffnet und betankt auf dem Weg in die Suchzone. Der Hubschrauber der HMCS Algonquin bereits Vor-Ort zusammen mit drei ASW-Flugzeugen.
Jetzt also auch Flight #3. TACCO Oberstløytnant Aulie Rygg wollte es sich gerade bequem machen, als die P-3 zu steigen begann, denn der Flug nach Süden würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Bis dahin gab es wenig Arbeit für ihn.
Im Augenwinkel sah er eine Bewegung und er drehte seinen Kopf in die Richtung, die seiner Aufmerksamkeit bedurfte. Einer seiner beiden Akustik-Spezialisten schnippte mit dem Finger.
„Was gibt es?“
„Sir – sagen Sie dem Piloten er soll umdrehen und auf Gefechtshöhe runter gehen. Der russische Raketenjockey ist fast direkt unter uns Sir.“
Mit einem Schlag war Oberstløytnant Rygg hellwach: „Was?“
„Ja Sir, macht jetzt einen Lärm, dass gleich drei Bojen Kontakt haben.“
„Verflucht noch eins – dann los!“
http://up.picr.de/23960702zw.jpg
+ + +
333. Squadron Flight #3 – 08. August 1975 (208 Seemeilen nordöstlich Jan Mayen 03:33 Zulu)
Der Pilot tat wie ihm geheißen und in Rekordzeit war Flight #3 in Gefechtsbereitschaft und nur noch gut 1000 Meter vom Ziel entfernt.
Oberstløytnant Rygg hörte auf die Distanzansage und als diese etwa 500 Meter besagte sprach er die Zauberworte: „Waffe abfeuern“.
Zwischen diesem Befehl und dem tatsächlichen Ausklinken des Torpedos legte die P-3 noch etwas mehr als 350 Meter zurück und der Torpedo ging kaum hundert Meter vom Kontakt entfernt ins Wasser.
„...“
„Täuschkörper im Wasser Sir.“
„Und unser Torpedo?“
„Ist am Ziel verbeigelaufen Sir.“
„Mist – aber jetzt wissen wir wenigstens wo der Dampfer rumdümpelt. Weitermachen - ich verständige die Algonquin, das wir erneut Kontakt haben und das Ziel aktiv bekämpfen.“
„Aye aye Sir.“
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+ + +
http://up.picr.de/23556139ij.png
HMCS Algonquin (DDG 283) – 08. August 1975 (Nord 68° 29' 28'' Ost 2° 42' 23'' 03:37 Zulu)
Die letzten Stunden verliefen relativ ereignislos um nicht zu sagen Langweilig. Da scheinbar keine akute Gefahr drohte und auch vom Oberkommando keine neuen Erkenntnise oder gar Befehle vorlagen, hatte Captain Sigmond versucht etwas Ruhe zu finden. Eine Stunde lang versuchte er Schlaf zu finden, während Commander McClean die Stellung hielt. Danach sollte McClean etwas schlafen und Captain Sigmond machte es sich auf er Brücke bequem um wiederum nach einer Stunde erneut die Koje aufzusuchen.
Während der ersten Ruhephase fand Captain Sigmond keinen Schlaf, zu viel war in den letzten Stunden passiert und seine Gedanken fuhren Achterbahn. Jetzt aber forderte sein Körper Tribut und er schlief ein. Die Stunde war längst vorüber, aber Commander McClean beschloss den Captain schlafen zu lassen. Besser der Befehlshaber findet etwas Schlaf, als er selbst. Die Funkmeldung von Flight #3 konnte er aber nicht ignorieren und somit machte er sich auf den Weg zur Kajüte des Captains. Eigentlich seine Kajüte, aber solange der COMSTANAV an Bord war, hatte er das Nachsehen.
Er klopfte gegen die Kabinentür erhielt aber keine Reaktion. Er klopfte energischer, aber wieder tat sich nichts. Gerade als er selbst die Tür öffnen wollte, hörte er das Klicken des Schlosses und die Tür schwang zurück.
„Commander – Sie wecken mich zu spät Sir.“
„Ja Captain – Sie brauchen den Schlaf nötiger und ich hätte Sie weiterschlafen lassen wenn nicht…“
„Wenn nicht was?“
„Flight #3 hat seine Passage nach Süden abgebrochen und ist jetzt bei der aktiven Bekämpfung des Raketenbootes Sir.“
„Des Raketenbootes? – Wissen wir denn, dass es tatsächlich ein Raketenboot ist?“
„Ja Sir, nachdem der erste Torpedo im Wasser war, hat der Russe hochgedreht und SOSUS konnte eine klare Klassifizierung vornehmen.“
„Und was haben wir da?“
„Höchstwahrscheinlich ein altes Juliett Sir.“
„Ein Juliett? Konventionell?“
„Ja Sir – ein Diesel.“
„Hat also Stundenlang toter Mann gespielt?“
„So sieht das aus Sir. Wie auch immer Sir, als Flight #3 begonnen hat Höhe zu gewinnen, hatten Sie ihn plötzlich auf mehreren Bojen. Da hatte er also wieder Fahrt aufgenommen als der letzte Flieger weg war.“
„Das ist interessant! – Wie läuft die Bekämpfung?“
„Noch kein Ergebnis Sir, aber Flight #3 ist dran.“
„Also gut – geben Sie mir zwei Minuten, ich komme auf die Brücke.“
„Aye aye Sir.“
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Bild 17: U-Boot Projekt 651 NATO-Code “Juliett”.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Juliett-US-Navy-Photo.jpg
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333. Squadron Flight #3 – 08. August 1975 (205 Seemeilen nordöstlich Jan Mayen 03:50 Zulu)
„Treffer – Torpedo ist ins Ziel gegangen – wiederhole Torpedo ist ins Ziel gegangen.“
„Druckkörpergeräusche?“
„Negativ Sir, der Russe ist noch da.“
„Verdammt stabil gebaut diese russischen U-Boote.“
„Ja Sir.“
„Gut – also machen wir weiter. Jetzt ist er wenigstens angeschlagen und vielleicht hilft uns die Physik ja doch noch von alleine.“
„Darauf sollten wir wohl nicht wetten Sir, wenn ich mir überlege was wir in den letzten Stunden alles über Funk gehört haben Sir.“
„Richtig, so gut wie kein U-Boot wurde gleich mit dem ersten Treffer versenkt. Das ist wirklich bemerkenswert.“
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HNLMS Van Nes (F 805) – 08. August 1975 (Nord 69° 07' 09'' West 10° 47' 18'' 03:57 Zulu)
Nach Abschluss der Bergungsoperation fuhr die HNLMS Van Nes nunmehr südlichen Kurs Richtung Britische Inseln. Es konnten noch achtzehn weitere Leichen geborgen werden, bis man die Suche abgebrochen hat, weil sich kein weiterer Fund einstellte. Die Van Nes fuhr einige Zeit lang hohe Fahrtstufen, um so schnell wie möglich voran zu kommen. Nachdem das medizinische Personal jedoch mitteilen konnte, dass sämtliche Verletzten außer Lebensgefahr sind und durch die Suche ohnehin viel Zeit verlorengegangen war, nahm man das Tempo zurück.
Neununddreißig Leichensäcke lagen mehr schlecht als recht aufgebahrt an Deck der Van Nes. Immerhin musste der Flugbetrieb weitergehen und die Hubschrauber waren Beide in der Luft auf dem Weg zu einem U-Boot des Feindes.
Ted Shriver schritt langsam an den Toten vorbei. Ihm war Ruhe verordnet worden, am besten Schlaf, weil er eine schwere Gehirnerschütterung hätte. So schwer konnte sie nicht sein, weil er sich sonst wohl niemals auf den Beinen würde halten können, es ging wohl eher darum ihn aus dem Weg zu haben. Er dachte nicht daran sich in einer Koje zu verstecken und verfluchte bereits den Klabautermann (https://de.wikipedia.org/wiki/Klabautermann), weil er keine Kamera zur Verfügung hatte.
Wenn man von der Ashanti absah – aber das war ja vor der offiziellen Kriegserklärung – dann handelte es sich hierbei wohl um die ersten Toten des dritten Weltkriegs. Was gäbe er jetzt für eine Kamera. Wenigstens ein Fotoapparat, es musste doch jemand einen Fotoapparat haben auf diesem Schiff. Hat sich diese Technologie etwa noch nicht bis in die Niederlande herumgesprochen?
Ted Shriver beschloss der Sache auf den Grund zu gehen – es musste an Bord dieses Schlachtschiffes einen Fotoapparat geben und den würde er finden – Tod sicher!
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#017 NI#
#01 Ein Funke genügt (07. - 08. August 1975)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
333. Squadron Flight #3 – 08. August 1975 (203 Seemeilen nordöstlich Jan Mayen 04:05 Zulu)
An Bord der P-3 fand ein heftiger Diskurs innerhalb der Besatzung statt. Warum benötigten fast alle Flugzeuge zwei oder gar drei Torpedos um ein russisches U-Boot zu versenken? Wenn es wenigstens nur bei den modernsten Typen der Fall wäre, aber selbst uralte Diesel-U-Boote waren mit nur einem Torpedo einfach nicht zu versenken.
Der Pilot und sein TACCO waren der Ansicht, dass die russischen U-Boote womöglich stabiler gebaut oder anders als vermutet konstruiert waren und deshalb die Torpedos wirkungslos verpufften, der Waffensystemoffizier und die beiden Akustik-Operatoren hielten die Torpedos dagegen für zu schwach oder falsch konstruiert. Der Co-Pilot warf ein, dass die Torpedos womöglich absichtlich sabotiert wurden, vielleicht schon in der Entwicklungsphase.
Mit dieser Ansicht stand er aber alleine. Niemand anderes an Bord wollte oder konnte glauben, dass der Arm des KGB soweit reichte um eines der wichtigsten Waffensysteme der USA und der NATO schon im Entwicklungsstadium zu sabotieren.
Während des Streitgespräches liefen die einstudierten Manöver an Bord wie automatisch ab und der nächste Waffen Einsatz stand direkt bevor. Der Torpedo löste sich aus der Halterung und stürzte Richtung Wasseroberfläche, die er in Sekundenbruchteilen Durchschlug und nach unten sank.
Kurze Zeit später meldete einer der Beiden Akustik-Operatoren: „Torpedo hat Ziel erfasst.“
Es vergingen noch zwanzig Sekunden, die sich wie die Ewigkeit anfühlten, dann erklang im aufgedrehten Lautsprecher das dumpfe Dröhnen der Explosion gefolgt von einem heftigen Knallen. Nachdem der Lärm versiegte drehte sich der TACCO in seinem Sessel Richtung Cockpit und sagte mit erheblicher Laustärke:
„Scheiß von wegen sabotierte Torpedos – die Sau hat‘s zerrissen.“
http://up.picr.de/24050349vb.jpg
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http://up.picr.de/23556139ij.png
HMCS Algonquin (DDG 283) – 08. August 1975 (Nord 68° 33' 59'' Ost 2° 31' 27'' 04:07 Zulu)
Captain Arie Sigmond stand zufrieden auf der Brücke der HMCS Algonquin. Die Meldung von Flight #3 das letzte Raketen-U-Boot der Russen von dem man aktuell wusste versenkt zu haben, wirkte wie ein Aufputschmittel. Damit war nach allem was derzeit bekannt war keine akute Gefahr mehr vorhanden. Jetzt war da draußen noch ein einziges U-Boot unterwegs und auch das war umzingelt von U-Jagd-Flugzeugen und Hubschraubern. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis auch dieser letzte Kontakt seinen Ahnen einen unbefristeten Besuch abstatten würde.
Hektisch betrat eine Ordonanz die Brücke und trat an den Captain heran: „Funkspruch vom CINCLANT Sir.“
„Was will denn der Boss von uns?“
Rasch nahm Captain Sigmond den Zettel an sich und las ihn durch. Irritiert blickte er zu Commander McClean: „Commander – Neuer Kurs Eins-Neun-Null Grad – Geschwindigkeit Zwanzig Konten.“
McClean horcht auf: „Sir?“
„Kurs Eins-Neun-Null Commander.“
„Aber Sir!“
„Ich weiß Commander, dieser Kurs bringt uns weg vom Feind. Befehl vom CINCLANT Commander. Unsere Aufgabe ist erfüllt. Alle Einheiten sind nach England befohlen. Also beordern Sie unseren Hubschrauber zurück und setzen Sie Kurs.“
„Aye aye Sir – Kurs Eins-Neun-Null Grad – zurück nach England.“
…
„Sir?“
„Ja Commander, da ist noch ein U-Boot. Ich weiß, aber der Befehl ist eindeutig – alle Einheiten Kurs England. Der CINCLANT wird seine Gründe haben uns zurück zurufen und ganz ehrlich Commander – Ich bin froh über diesen Befehl. Da draußen schwirren immer noch russische Aufklärer über unseren Köpfen herum und es ist wohl mehr Glück als Verstand, dass da noch keine Badgers aufgetaucht sind und uns ein paar Raketen verpasst haben.“
„Aye Sir – also ziehen wir uns zurück.“
„Genau Commander – sind wir froh über das was wir erreicht haben und das wir noch am Leben sind – zumindest die meisten von uns – und sehen wir zu, dass dies auch so bleibt.“
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HMCS Algonquin (DDG 283) – 08. August 1975 (Nord 68° 17' 15'' Ost 2° 23' 19'' 05:00 Zulu)
Captain Arie Sigmond saß alleine in seiner Kajüte über den kleinen Tisch gebeugt und besah sich die Funkmeldungen und Berichte der letzten Stunden. Er schnickte mit seinen Fingern gegen den Kugelschreiber, der seinen Dienst versagte, und wünschte sich einen Füllfederhalter parat zu haben. Dieses neumodische Zeugs musste wohl erst noch reifen, aber in diesem Moment zog der Kugelschreiber endlich wieder einen Strich aufs Papier. Sogleich begann Captain Sigmond das Logbuch weiter zu schreiben und notierte den Waffeneinsatz der vergangen Nacht, sowie die bestätigten eigenen und feindlichen Verluste.
Um die hohe Anzahl nötiger Torpedos werden sich sicher andere Marinestellen und der Marinenachrichtendienst kümmern. Auffällig war die Standhaftigkeit der feindlichen U-Boote auf jeden Fall.
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http://up.picr.de/24050569ce.jpg
Was auch immer der Grund dafür sein mag, darum würden sich jetzt andere kümmern. Es musste schnell herausgefunden werden, denn der Krieg war gerade mal etwa siebeneinhalb Stunden alt und wie lange er noch dauern würde konnte wohl Niemand sagen. Wenn sich beide Seiten nicht plötzlich wegen der vielen Toten eines besseren besinnen sollten, dann würde es in wenigen Tagen ganz sicher erst richtig losgehen. Dann spielte es keine Rolle ob er wieder raus musste auf See oder nicht, seine Kameraden werden ganz sicher raus müssen und dann muss auf die Torpedos verlass sein.
Er las die letzte Funkmeldung die vor zwanzig Minuten von der HNLMS Van Nes eingetroffen war. Der Kommandant der Van Nes machte Meldung darüber, dass der zivile Passagier den man mit den Überlebenden der HMS Bacchante an Bord genommen hatte in Arrest genommen worden ist. Scheinbar hatte dieser Reporter der BBC versucht einen Matrosen zu bestechen um dessen Kameraapparat zu erhalten. Der Matrose war damit nicht einverstanden und es kam zu einem lauten Wortgefecht zwischen den Beiden. Nach Rücksprache mit dem ebenfalls geretteten Commander Watson kam der Kommandant der Van Nes zu dem Schluss Ted Shriver einige Stunde „Ruhe und Einsamkeit“ zu gönnen, da der Schlag auf seinen Kopf wohl Einfluss auf seine Zurechnungsfähigkeit gehabt haben müsse.
+ + +
HNLMS Van Nes (F 805) – 08. August 1975 (Nord 66° 21' 49'' West 8° 16' 42'' 14:03 Zulu)
Die HNLMS Van Nes war gut vorangekommen in den letzten Stunden und auf halben Weg nach England. Weiteren Ärger oder Probleme sind nicht aufgetreten und auch der Russe verhielt sich seltsam ruhig. Commander John Watson hatte vom Kommandanten der Van Nes trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustands die Erlaubnis erhalten die Zeremonie selbst zu leiten und stand somit nunmehr hinter dem kleinen Rednerpult.
Auf dem Achterdeck hatten sich alle Besatzungsmitglieder der HMS Bacchante versammelt, deren Zustand dies zu lies und auch erhebliche Teile der niederländischen Besatzung waren in Paradeuniform angetreten. Natürlich bemerkte Commander Watson die Person ohne Uniform sofort, verkniff sich aber eine verächtliche Geste. Er durfte also wieder raus aus dem Bunker. Watson schaute sich um und zu seiner Zufriedenheit hatte Niemand eine Kamera oder ein Fotogerät in der Hand. Mit dem Wissen, dass dies Ted Shriver am meisten ärgern würde begann er seine Rede:
„Männer der Bacchante, Besatzung der Van Nes. Wir sind hier zusammengekommen um Abschied zu nehmen von einundzwanzig Kameraden. Tapfere Matrosen und gute Offiziere, die ihr Leben durch einen sinnlosen Akt der Barbarei hergeben mussten um die Freiheit – um unsere Freiheit – zu verteidigen. So unverständlich dies alles sein mag, so sehr haben diese Männer ihre Pflicht erfüllt und sich selbst, uns und Großbritannien Ehre erwiesen. Möge Gott der Allmächtige ihrer Seelen gnädig sein und sie aufnehmen in sein Reich und ihnen all ihre Schuld vergeben.“
Sieben Soldaten erhoben ihre Gewehre und legten an. Das Knallen der Salutschüsse wurde vom Wind davon getragen und nacheinander glitten einundzwanzig in weißes Leinentuch eingenähte Leichen bedeckt von der Flagge des britischen Empires über ein einfaches Holzbrett in die See.
Der dritte Weltkrieg hatte begonnen und keiner der Anwesenden wusste ob er nicht der Nächste sein wird
dem das nasse Grab zuteilwerden würde.
http://youtu.be/gbBZFmPvKPM
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#018 NI#
Beeindruckend! Ich hoffe doch, dass das noch nicht das Ende des AAR's ist, oder? Gibt es irgendwie die Möglichkeit im Spiel, erfahrene Einheiten aus früheren Einsätzen in spätere Einsätze zu übernehmen?
George Pickett
23.12.15, 12:26
Spannend und fesselnd geschrieben, werter Bigfish! Wir warten gespannt auf das nächste Abenteuer aus eurer Feder... :)
P.S. Und verdient zum AAR des Monats gekürt...
Werte Regenten,
nochmals herzlichen Dank für die Wahl zum AAR des Monats November 2015!
+ + +
Werter Azrael,
nein es gibt keine Möglichkeit Einheiten zu übernehmen und so etwas wie Erfahrung sammeln gibt es auch nicht.
Es ist NICHT(!) das Ende dieses AAR!
Die Northern Inferno-Kampagne hat 15 Missionen und Wir haben geplant alle 15 Missionen in den AAR zu packen. Da die Missionen mehr oder weniger unabhängig sind, soll das verbindende Element Ted Shriver sein ;)
Wir müssen aber auch bemerken, dass wir für dieses Mini-Szenario bereits 175 Seiten in Word haben - auch wenn da viele Leerzeilen vorhanden sind, eine heftige Menge für dieses kleine Szenario! Wenn Wir dann sehen, wie groß einige der kommenden Missionen sind, wird uns Angst und Bange wegen dem Umfang. Wir möchte ja möglichst exakt schreiben und weil das Spiel selbst kaum AAR tauglich ist, ist die Story umso wichtiger. Wir fürchten das wird nicht nur ein Roman sondern ein ganzes Werk mit 10 Bänden :eek: (Die Arbeit für das kommende Jahrzehnt wäre gesichert)
+ + +
Werter George Pickett,
Wir werden vielleicht noch heute die nächste Mission spielen :D
Außerdem haben Wir noch Pläne für gänzlich andere AARs im Kopf, wofür es vermutlich nicht mal geeignete Spiele gibt :rot: - Daher haben Wir als Plan B ein Spiel gekauft, dass unseres Wissens hier in diesen Hallen noch nicht erwähnt wurde - Matrixgames Brother against Brother - womit Wir sagen wollen, dass Wir einen Bürgerkriegs-AAR planen - völliges Neuland für Uns.
Nun ist es aber auch so, dass es im RL bei Uns einige Änderungen gab, die Unser Zeitbudget am Rechner reduziert haben und auch weiterhin reduzieren werden. - Also konzentrieren Wir uns erst mal auf darauf diesen AAR fortzuführen...
Wir wünschen den geneigten Lesern an dieser Stelle aber auch erst mal frohe Feiertage!!!
hohe_Berge
23.12.15, 19:34
Sehr guter AAR. Wie immer von Euch werter Bigfish. Mit was für Einheiten kann man in den nächsten Missionen rechnen?
Glück Auf
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975)
http://up.picr.de/23556139ij.png
HNLMS Van Nes (F 805) – 09. August 1975 (Nord 56° 08' 22'' West 2° 46' 10'' 03:57 Zulu)
Das metallische Schimmern war nur schwach auszumachen, aber es wirkte trotzdem hypnotisierend auf Commander Watson. Er stand an der Reling der HNLMS Van Nes und blickte am Rumpf entlang nach unten und sah zu wie der stählerne Bootskörper sanft das ruhige Wasser zerschnitt und dabei von der glatten Wasseroberfläche gespiegelt wurde. Seit die Van Nes die äußeren Bereiche des Fjords erreicht hatte, war der Seegang zu vernachlässigen gewesen. Dafür zogen mehr und mehr Nebelschwaden auf, umso tiefer die Van Nes ins Landesinnere vordrang. Im Norden und Süden zeichnete sich die Küstenlinie ab, die flacher war, als es ein Fremder vermuten würde.
Meist bezeichnete man dieses Gewässer als Meeresarm, aber geologisch gesehen war es ein echter Fjord. Einzig die hohen zerklüfteten Hänge wie man sie von den norwegischen Fjorden her kannte, gab es hier nicht. Im Süden müsste eigentlich der Leuchtturm von Bass Rock zu sehen sein, aber das war nicht der Fall. Dann bemerkte Commander Watson, das überhaupt kein einziges Licht zu sehen war. Weder von den kleinen Ortschaften am Nordufer noch von Edinburgh im Südwesten.
Was war hier los? Verdunkelung wie im Zweiten Weltkrieg? Das wäre unsinnig, moderne Bomber konnten um einiges präziser navigieren, als die alten Mühlen der Deutschen während der Luftschlacht um England. Gab es einen Angriff, welcher die Stromversorgung gekappt hat?
War die Ursache womöglich ein Atomschlag gewesen? Nein, dann hätte der CINCLANT den STANAVFORLANT wohl kaum hier her befohlen.
Blieb natürlich noch Sabotage. Jeder gute Angreifer würde einen unerwarteten Erstschlag durch Sabotage unterstützen! Ein Verteidiger hätte es um einiges schwerer, wenn seine Infrastruktur lahmgelegt wäre. Eine gut koordinierte und umfassende Kommandoaktion könnte sehr schnell zu einer Situation führen, in der der Angegriffene keine Gegenwehr zu leisten vermochte. Die ersten Stunden Eines Konfliktes waren nicht selten bereits Kriegsentscheidend, zumindest bei „kleineren“ Kriegen.
Mit der einsetzenden Helligkeit konnte man im Westen die Konturen der Forth Bridge – der ersten vollständig aus Stahl konstruierten Brücke der Welt - erahnen. Bald würde die Van Nes die Marinebasis von Rosyth erreichen und vor Anker gehen.
http://up.picr.de/24143591pd.jpg
Bild 18: Die Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth ist die weltweit erste Brücke,
die vollständig aus Stahl konstruiert wurde. Bis zur Forth Bridge kam Schmiedeeisen zur Anwendung.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Forth_Bridge
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http://up.picr.de/24146120sq.png
Bild 19: Abzeichen des Verteidigungsministeriums
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:MinistryofDefence.svg
Northwood Hauptquartier, Eastbury England – 09. August 1975 (Nord 51° 37' 10'' West 0° 24' 34'' 04:03 Zulu)
Premierminister Wilson beendete gerade sein Telefonat mit Gerald Ford, dem amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Wie oft er in den letzten fünfundfünfzig Stunden mit Ford oder anderen Regierungschef der NATO-Mitgliedsstaaten telefoniert hatte, wusste er nicht mehr. Seit der Versenkung der HMS Ashanti und seinem Ultimatum an die UDSSR war der Teufel los.
Er selbst und die anderen Regierungschefs hatten Fragen – aufgeregte Fragen: Wie konnte das passieren?
Wie um alles in der Welt konnte das passieren?
Sicher die Beziehungen zu den Sowjets waren schon lange Zeit auf dem Tiefpunkt, aber das unmittelbare bevorstehen eines bewaffneten Konflikts hatte Niemand in Europa auf dem Radar. Die Versenkung der Ashanti kam überraschend und das dieser Planet noch nicht in einem nuklearen Holocaust untergegangen ist, durfte man wohl als Geschenk Gottes bezeichnen. Dass sein Stab von ihm die Freigabe für taktische Nuklearwaffen zur Bekämpfung von feindlichen U-Booten erbeten hatte, war vorsichtig ausgedrückt. In weniger kritischen Zeiten hätte man es wohl als Nötigung bezeichnet.
„Eine verdammte Schweinerei ist das – eine verdammte Schweinerei.“
Wilson blickte auf: „Sie möchte etwas sagen Admiral?“
Admiral of the Fleet Sir Terence Lewin, amtierender Commander-in-Chief Fleet war immer noch erregt. Sicher die versenkte HMS Ashanti war nicht seine Ashanti gewesen, aber zu Schiffen mit diesem Namen hegte er eine besondere Beziehung. Während des zweiten Weltkriegs verbrachte er eine lange Zeit auf der HMS Ashanti (F51), wurde während dieser Zeit zum Lieutenant befördert und betrachtete das Nordmeer als sein Wohnzimmer.
„Sir – nein Sir – mir geht nur immer noch der Untergang der Ashanti an die Nieren Sir.“
„Ja das kann ich nachvollziehen, das geht uns allen so, aber konzentrieren wir uns lieber auf das was vor uns liegt.“
„Ja Sir – Mister Prime Minister.“
„Sollten wir mit dem Ergebnis der letzten achtundvierzig Stunden Zufriedensein Terence?“
„Trotz des Verlustes der HMS Bacchante sollten wir das, ja Sir.“
„Und wir können davon ausgehen, dass die Atlantik-Routen sicher sind? Präsident Ford legt darauf größten Wert.“
„Alle U-Boote die wir auf dem Weg in den Atlantik entdeckt haben, haben wir versenkt.“
„Und was ist mit den U-Booten die wir nicht entdeckt haben? Die schon dort gewesen sind, bevor es losging? Was ist mit dem Raketenträger, der die Ashanti versenkt hat?“
„Das klären wir gerade. Innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden wissen wir mehr.“
„Vierundzwanzig Stunden? Das ist eine verdammt lange Zeit.“
„Schneller geht es leider nicht Mister Prime Minister, wir müssen die nötigen Einsatzkräfte erstmal auf Station bringen.
Der Atlantik ist groß.“
„Befriedigend ist das nicht.“
„Sind Kriege befriedigend Sir?“
„Das wird wohl davon abhängen, wen Sie fragen?“
...
„Das kann sein.“
„Mister Prime Minister, da wäre noch etwas.“
„Gute oder schlechte Nachrichten?“
„Wie man’s nimmt Sir. Wir bereiten jetzt mit Hochdruck das Auslaufen unserer strategischen Einheiten vor.“
„Und weiter?“
„Die Boote rauszubringen ist das Eine Sir. Das Andere ist, dass wir die Boote auch einsetzen müssen.“
„Einen Atomschlag befehlen?“
„Wenn es nötig wird, ja Sir Mister Prime Minister.“
„Diese Diskussion hatten wir schon Admiral.“
„Der Einsatz taktischer Nuklearwaffen ist etwas anderes als der Abschuss von strategischen Kernwaffen Sir.“
„Ist das so? Glauben Sie wirklich, dass es so einfach ist?“
„Einfach Sir? Nein einfach ist derzeit gar nichts. Es hilft aber auch nicht die Entscheidung zu verschieben bis es vielleicht zu spät ist.“
„Admiral – Seit Jahrzehnten erzählen wir der Bevölkerung, dass der Russe ein größenwahnsinniger Verrückter ist, der einen Atomkrieg vom Zaun brechen will – und jetzt sollen wir den ersten Schlag führen?“
„Wenn es nötig wird Sir?“
„Noch ist es nicht nötig und bis dahin befehlen wir auch nichts in dieser Richtung. Bringen Sie die U-Boote sicher in ihre Bereitschaftszonen, dann sehen wir weiter.“
„Jawohl Sir Mister Prime Minister.“
+ + +
HNLMS Van Nes (F 805) – 09. August 1975 (Nord 56° 01' 01'' West 3° 26' 22'' 05:22 Zulu)
Mit einem dumpfen Schlag schob sich die Van Nes an die Fender des Piers. Der Schlepper erhöhte seine Maschinenleistung und brachte die Van Nes endgültig zum Stehen. Die Niederländischen Matrosen warfen drei Leinen über Bord, an deren Enden dicke Taue befestigt waren. Arbeiter des Stützpunktes zogen die Taue an Land und legten sie um die Poller. Kaum geschehen flogen ihnen weitere Leinen entgegen und die Van Nes wurde endgültig festgemacht. Achtern wurde bereits die Schleppleine eingezogen und vom Pier her senkte sich eine Gangway auf das Deck der Van Nes. Die Fregatte lag jetzt Festgemacht am Pier Nummer Vier des Marinestützpunktes Rosyth im Firth of Forth.
Das Städtchen Rosyth entstand vornehmlich für die Bautrupps und späteren Arbeiter der Werft die nur wenige Meilen hinter dem Landvorsprung der alten Ortschaft North Queensferry gebaut wurde. Die Werft von Rosyth gehörte mittlerweile zu den wichtigsten Werften Großbritanniens und nahm für die Royal Navy eine zentrale Stellung ein. Angegliedert an die Werft spielte die Marinebasis von Rosyth eine wesentliche Rolle in beiden Weltkriegen. Insbesondere während des ersten Weltkriegs beheimatete der Stützpunkt große Teile der Britischen Grand Fleet und war Ausgangspunkt der später schwer getroffenen Schlachtkreuzer-Flotte von Vizeadmiral Sir David Beatty in der Skagerrakschlacht von 1916 (https://de.wikipedia.org/wiki/Skagerrakschlacht).
Die gut gesicherten Marinestützpunkte der Royal Navy in Schottland sollten auch jetzt wieder maßgeblichen Anteil an den Operationen der NATO-Streitkräfte erhalten.
http://up.picr.de/24162004qh.jpg
Bild 20: Aufnahme der Marinewerft Rosyth 1975.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rosyth_Dockyard_-_1975_-_geograph.org.uk_-_1494842.jpg
Auf dem Pier standen mehrere Krankentransportfahrzeuge bereit und zahllose Männer mit dem auffälligen Roten Kreuz auf der Kleidung stürmten die Gangway entlang auf das Schiff. Die Verletzten Matrosen der gesunkenen HMS Bacchante würden zuerst von Bord gebracht werden, aber zwischen den ganzen Weißkitteln zwängten sich auch drei in zivil gekleidete Personen die Gangway entlang. An Deck wurden sie vom Kommandanten der Fregatte begrüßt und nach wenigen Worten durften sie an Bord gehen. Geführt von einem niederländischen Offizier begaben sie sich auf direktem Weg zur Kabine von Ted Shriver und ohne zu klopfen betraten sie das kleine Kabuff.
„Mister Shriver?“
„Ja verdammt – was fällt Ihnen ein hier so reinzuplatzen? Wer sind sie überhaupt?“
„Defence Intelligence – lassen Sie alles stehen und liegen und kommen Sie mit!“
+ + +
#019 NI#
Ah, was für ein Cliffhanger mit dem Journalisten!
Sehr gut geschrieben, besonders der Dialog zwischen Admiral und Premierminister, kommen Atomwaffen irgendwie im Spiel tatsächlich vor oder ist die Diskussion um deren Einsatz Dekomaterial?
Werter Azrael,
habt Dank!
Ja - es gibt mindestens ein Szenario, wo es wohl darum geht die Kola Halbinsel von der Landkarte zu entfernen - so weit sind Wir aber noch lange nicht. Wir sind ja gerade mal beim Intermezzo zwischen Szenario 1 und Szenario 2 und müssen irgendwie eine schlüssige Überleitung zustande bringen. Das ist gar nicht so einfach, weil Wir für Ted Shriver unterschiedliche Handlungsabläufe im Kopf haben!
Aber Wir denken jetzt zu Wissen wie Wir den Knaben künftig einsetzen wollen :cool:
Allerdings: Bereits im ersten Szenario war die Nutzung von Atomwaffen auf "granted" geschaltet! - Wir haben das geändert! (Nicht im Editor - das geht ganz regulär im Spiel bei den Doctrinen) - Wir wollten nicht gleich die große Keule schwingen...
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975)
http://up.picr.de/24173600ek.png
Bild 21: Emblem der Kriegsmarine ihrer Majestät der Königin von Großbritannien.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Naval_Ensign_of_the_United_Kingdom.svg
Medizinische Station Flottenstützpunkt Rosyth - 09. August 1975 (11:03 Zulu)
Ted Shriver fühlte sich aufgefressen, durchgekaut und wieder ausgekotzt.
Nie zuvor in einem Leben wurde er derart massiv angegangen wie in den Stunden zuvor. Nachdem der Geheimdienst ihn durch den Fleischwolf gedreht hatte, saß er jetzt endlich einem Arzt gegenüber, der sich um ihn kümmerte.
„Wie viele Finger sehen Sie?“
„Zwei.“
„Und jetzt?“
„Immer noch zwei“
„Lesen Sie das vor – von oben nach unten und von ihrer linken Seite nach rechts.“
„A – K – L – U --- U – Z – X – T – W --- H – I – I – B – A – F --- G – G –T – S – F – Z – D.”
„Danke das reicht.“
„Ist Ihnen schwindelig oder leiden Sie unter Übelkeit?
„Nein.“
„Sehen Sie verschwommen?“
„Nein.“
„Haben oder hatten Sie Ohnmachtsanfälle?“
„Nein – das heißt ich soll direkt nach der Versenkung ohnmächtig gewesen sein.“
„Wie lange?“
„Das weiß ich nicht Herr Doktor.“
„Und danach nicht mehr?“
„Nein.“
„Und haben Sie Probleme beim Gehen das Gleichgewicht zu halten?“
„Nein. – Zu was soll das führen Doc?“
„Mister Shriver, versprechen Sie mir eines.
Bedenken Sie mich in Ihrem Testament! Sollten Sie sterben würde ich gerne einen Blick in ihren Schädel werfen.“
„WOLLEN SIE MICH VERARSCHEN?“
„Mister Shriver – viele Menschen die einen solchen Schlag wie Sie auf den Kopf erhalten haben sind danach nicht mehr aufgestanden – nie mehr. Die meisten Menschen die einen solchen Schlag wie Sie auf den Kopf erhalten haben, lagen danach drei Wochen oder länger mit einer schweren Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Alle Menschen die einen solchen Schlag wie Sie auf den Kopf erhalten haben, hatten danach für Wochen einen Brummschädel, sodass Sie damit nicht mal durch das Tor eines Flugzeughangars gepasst hätten. Mister Shriver – Sie sollten Tod sein! – Stattdessen sitzen Sie hier seelenruhig und haben außer einer dicken Beule samt Platzwunde nicht mal leichte Kopfschmerzen...“
„Und was schließen daraus?“
„Das ihre Birne entweder hohl ist, oder sich da kein Gleichgewichtsorgan befindet? Durch Aufschneiden könnte ich das herausfinden.“
Der Doktor der Marinebasis grinste sarkastisch, während Ted Shriver innerlich explodierte seine wenigen Habseligkeiten zusammenraffte und das Behandlungszimmer verließ. Beim Gehen knallte er die Tür so heftig zu, das diese aus den Angeln fiel. Eine Schwester kam herbeigerannt um nach ihrem Arzt zu sehen.
„Alles in Ordnung Herr Doktor?“
„Ja alles Gut Mary.“
„Was war das denn?“
„Ach Commander Watson der Kapitän der Bacchante hat gesagt, dass ich falls ich diesen Mister Shriver auch zu Gesicht bekommen sollte, eine feinfühlige Behandlung in Betracht ziehen sollte.
„Eine feinfühlige Behandlung?“
„Ja Mary schon gut. Commander Watson hat wohl schlechte Erfahrungen mit diesem Typ da machen müssen und wollte es ihm Heimzahlen.“
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Geheime Militäreinrichtung Whisky Alpha, Highlands Schottland - 09. August 1975 (11:09 Zulu)
Commander Bill Morrison vom MI5 blickte auf die beiden Leichensäcke, die vor ihm auf den Tischen lagen und kochte vor Wut. Eindringlich hatte er den Ärzten erklärt, dass diese Männer keinesfalls sterben dürften. Viel zu wenig war bislang bekannt, was abgelaufen ist und viel schlimmer, was noch ablaufen sollen würde. Jetzt konnte er es aus diesen beiden Personen nicht mehr herausholen, aber gut – er hatte noch siebzehn weitere in Gewahrsam.
Es war reiner Zufall gewesen, aber Glück und Pech liegen oft dicht beieinander. Zwei Police Constable der Polizei des Distrikt Dunfermline hatten auf ihrer Patrouille eine Schlägerei beobachtet. Beim Näherkommen stellten Sie fest, dass zwei stämmige Burschen eine ältere Lady umgehauen hatten und einer der Beiden gerade dabei war die drei aufgeregt bellenden und keifenden Hunde der Dame zu töten. Nun sind aber drei Bingley-Terrier keine einfachen Schoßhündchen und die Angreifer hatten wohl die Gegenwehr der Hunde unterschätzt. Was auch immer eine alte Lady mit ausgewachsenen Terriern machte, das Empire war ihr zu Dank verpflichtet. Einer der drei Hunde war tot, aber die restlichen verbissen sich in einen der Männer und der andere ergriff die Flucht als er die Constables angerannt kommen sah.
Weit kam er nicht, denn die Polizei war seit einigen Stunden bewaffnet unterwegs und ein gezielter Schuss brachte den Flüchtenden zu Fall. Das war jetzt etwas über 32 Stunden her und es dauerte nur Minuten um zu wissen was hier passieren sollte. Beide Männer waren keine Briten sondern sehr sicher slawischer Abstammung, beide trugen Rucksäcke mit Sprengkörpern bei sich, diverse Messer und kleinkalibrige Waffen. Das ganze passierte vor einem Umspannwerk in der Nähe des Stützpunktes von Rosyth und zwei und zwei war damit schnell zusammengezählt.
In aller Eile wurden Polizei- und Militäreinheiten zu sämtlichen Energieversorgungseinrichtungen der Region Five und angrenzenden Verwaltungsbezirken entsandt und es dauerte nur drei Stunden um insgesamt neunzehn Saboteure dingfest zu machen. Sieben weitere hatten das Zusammentreffen mit dem britischen Militär nicht überlebt.
Jetzt kamen nochmal zwei Tote dazu, die wegen ihres angeschlagenen Zustands durch die Festnahme die Drogen, die Ihnen die Zungen lösen sollten nicht mehr verkrafteten. Die Anschläge konnten vereitelt werden und auch in anderen Regionen Großbritanniens blieb die Stromversorgung stabil. An einigen Stellen gab es auch Kommandounternehmen, aber an vielen Stellen blieb es ruhig – warum auch immer?
In Windeseile wurde die Planspiel Operation „Darksun“ zum Ernstfall und die Durchführung lief gut – zumindest besser als erhofft.
Auch das war Glück, dass alles dafür nötige zufälligerweise zur Verfügung stand.
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Flottenstützpunkt Rosyth - 09. August 1975 (11:18 Zulu)
Endlich ein Lichtblick! Ted Shriver wurde zum Tor eskortiert und noch während er auf das Tor zulief sah er draußen ein Kamerateam der BBC stehen, das auf ihn wartete. Wenigstens das hatte geklappt. Bevor der Arzt des Stützpunktes ihn in die Mangel nahm hatte er einer hübschen jungen Blondine auf der medizinischen Station den Kopf verdreht und ein Telefonat abgerungen. Ein Kunststück war das nicht, denn trotz seiner Blessuren hatte er nichts von seiner Ausstrahlung auf das weibliche Geschlecht verloren. Er war der Typ Mann vor dem Mütter ihre Töchter warnten nur um mit ansehen zu müssen, dass das alles nichts half.
Beim Näherkommen erkannte er Rod Tyler, mit ihm hatte er schon zusammengearbeitet, und zwar sehr erfolgreich und einen unbekannten Jungen der für den Ton zuständig sein musste.
„Hallo Rod – lange nicht gesehen.“
„Hi Ted – iss ne Weile her ja.“
„Und wer ist das hier?“
„Mark Todd, Tonassistent.“
„Schön Mark, wie alt bist du?“
„Dreiundzwanzig Mister Shriver.“
„Dreiundzwanzig – wieder so ein Jüngling! Und sag Ted zu mir – dieses „Mister Shriver“ kann ich derzeit nicht mehr hören.“
„Gut Ted geht klar. Und was den Jüngling betrifft: Zwei Jahre Special Forces, bevor die mich wegen einer blödsinnigen Verletzung vor die Tür gesetzt haben.“
„Oh – das sieht man dir gar nicht an.“
„Danke, aber das ist ungemein wertvoll bei den Specials, wenn einem Niemand ansieht was man alles drauf hat.“
„Gut – sehr gut! Dann baut mal auf, es gibt etwas zu berichten.“
+ + +
#020 NI#
hohe_Berge
04.01.16, 04:35
Uhhh. Spitze.
Glück Auf
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975)
http://up.picr.de/24185906ar.png
Bild 22: Logo der British Broadcasting Corporation (BBC)
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BBC_logo_%2880s%29.svg
Flottenstützpunkt Rosyth - 09. August 1975 (11:32 Zulu)
„Sehr geehrte Damen und Herren hier ist Ted Shriver für die BBC. Bitte Entschuldigen Sie mein ungepflegtes Auftreten. Wie Sie wissen habe ich vor drei Tagen von Bord der HMS Bacchante für Sie meinen letzten Bericht gesendet. Nun Sie dürften ebenfalls bereits wissen, dass eben jene HMS Bacchante vor zwei Tagen versenkt wurde.“
„Einer glücklichen Fügung zur Folge habe ich fast unverletzt überlebt. Heute in den frühen Morgenstunden nun, bin ich an Bord des holländischen Kriegsschiffes Van Nes nach Rosyth gelangt. Auf der Fahrt durch den Firth of Forth waren wir von einer gespenstischen Dunkelheit umfangen. Kein Leuchtfeuer, keine Straßenlampen, nichts – völlige Finsternis. Erst nahe Edinburgh und schließlich in Rosyth wurden einige wenige Gebäude spärlich erleuchtet.“
„Auf dem Stützpunkt angekommen wurden wir darüber informiert, dass es sich um eine von staatlichen Stellen angeordnete Verdunkelung handelt um den wichtigen Stützpunkt und die Werft von Rosyth – die sie im Hintergrund sehen können – vor Angriffen zu schützen. Ich und mein Team haben aber gerade herausgefunden, dass es ganz in der Nähe vorige Nacht zu einer folgenschweren Explosion gekommen ist. Offensichtlich gab es einen Anschlag auf die Stromversorgung des Stützpunktes, wovon auch alle an den Forth angrenzenden Städte betroffen sind. Seit einigen Stunden am heutigen Tage soll es gelungen sein einige Teile des Distrikts Five wieder mit Strom zu versorgen, auch wenn dies etwas wacklig zu sein scheint.“
„Wie auch immer es sich verhalten hat, von einer absichtlichen Verdunkelung kann keine Rede sein. Ganz im Gegenteil versucht das Militär eine Sabotage Aktion die nur von Russischen Spionen durchgeführt worden sein kann zu verheimlichen.“
„Unsere entsprechenden Fragen an den Stützpunktkommandanten sind unbeantwortet geblieben und ich wurde des Stützpunktes verwiesen. Dies ist nun schon das zweite Mal in diesen Tagen, dass die Presse vom Militär Mundtot gemacht wird. Aber ich versichere Ihnen, dass ich am Ball bleiben werde bis diese Machenschaften komplett aufgedeckt sind.“
„Vielleicht interessiert es Sie, dass es bei dem Anschlag in Rosyth zu einem Mord an einer älteren Frau gekommen ist. Diese hielt sich unweit der Marinebasis auf und wie nicht genannt werden wollende Zeugen berichten sucht die Polizei seit dem Mord nach zwei oder drei Männern die sich vom Tatort entfernt haben sollen.“
„Das war Ted Shriver für die BBC aus Rosyth am Firth of Forth.“
…
Rod Tyler blickte seinen Boss fragend an: „Was zum Teufel redest du da für einen Scheiß? – Wir haben doch mit gar Niemandem gesprochen.“
„Und diese Explosion und ein Mord – woher weißt du das?“
„Ganz ruhig Rod – als ich angekommen bin, hat mich der Geheimdienst in die Mangel genommen wegen dem Bericht von der Bacchante.“
„Der Geheimdienst? – Und der hat dir das alles erzählt?“
„Nein natürlich nicht, aber die haben dann nicht locker gelassen. Wollten wissen ob ich den Russen absichtlich die Position der Bacchante übermitteln wollte und dann waren die unvorsichtig.“
„Unvorsichtig?“
„Ja, die wollten dann Wissen was ich von meinen Kumpels in Rosyth wisse?“
„Deine Kumpels? Hier?“
„Die sind dann nicht mehr viel weiter drauf eingegangen, aber aus den Gesprächsfetzen an Bord dieses Schiffes und auf dem Stützpunkt konnte ich mir dann zusammenreinem was hier wirklich abgeht.“
„Zusammenreimen? - Sag mal spinnst du?“
„Ach komm schon – du weißt genau wie wir arbeiten und das viele Berichte zu Neunzig-Prozent zusammengedichtet sind.“
„Ey ich glaub das nicht. Sag mal weißt du was dieser Bericht hier auslöst, wenn die Menschen im Fernsehen und im Radio von Anschlägen an Land hören? Hier bei uns in England?“
„Dummkopf, es ist Krieg! – Wieviel mehr Angst soll da noch dazukommen? Man ich war dabei, ich habe es gehört wie die auf der Bacchante etwas von Atombomben gefaselt haben und das auf die Dinger gut aufgepasst werden müsse. Atombomben man, die waren kurz davor die Dinger zu benutzen.“
„Das glaub ich nicht, das kann nicht sein. Nicht wenn der Russe das nicht zuerst tut.“
„Ja Scheiß auf die Russen, ich sage dir – wenn unsere Anführer es für nützlich halten, dann schmeißen die zuerst mit den Dingern um sich.“
„Und jetzt packt zusammen, wir müssen so schnell wie möglich nach London. Ich hab da noch was pfeifen hören, das muss ich klären.“
„Verdammte Scheiße man – ich hoffe du weißt was du tust!“
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Bild 23: Abzeichen der HMS Revenge (S27)
U-Boot mit ballistischen Raketen der Resolution-Klasse
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ships_crest_of_HMS_Revenge_%28S27%29.jpg
HMS Revenge (S27) – 09. August 1975 (Nord 56° 03' 53'' West 4° 49' 47'' 14:18 Zulu)
Vize-Admiral Sir Iwan Geoffrey Raikes war amtierender „Flag Officer Submarines“. Üblicherweise übte er sein Kommando von der „HMS Dolphin“ aus, wobei es sich dabei um die Marinebasis Fort Blockhouse im Hafen von Gosport handelte. (https://en.wikipedia.org/wiki/HMS_Dolphin_%28shore_establishment%29).
Aktuell aber stattete er der 10th Submarine Squadron im Stützpunkt Faslane einen Besuch ab, um sich über den Stand der Dinge zu informieren. Die zehnte U-Boot Schwadron umfasste die vier Raketenträger der Resolution-Klasse und sämtliche Einheiten sollten schnellstens Auslaufen. Zwei Boote waren auf See, eines im Dock und keinesfalls einsatzfähig, das vierte Boot - die HMS Revenge - wurde gerade seeklar gemacht. Eigentlich war das Boot erst kürzlich zurückgekehrt von See und sollte für eine Überholung vorbereitet werden, aber diese Arbeiten wurden gestoppt und Rückgängig gemacht. Mittlerweile war der Proviant an Bord verstaut, die meisten Besatzungsmitglieder angetreten und der Reaktor Seeklar. Eigentlich alles wunderbar, aber die Waffen der Revenge waren ihre 16 Polaris Interkontinental-Raketen. Diese lagerten ebenso wie die Torpedos im nahegelegenen Stützpunkt Coulport und mussten dort übernommen werden.
Es war ein einstudiertes Prozedere nach Coulport zu verlegen und am Verlade-Kai der Raketen festzumachen, zumindest in Friedenszeiten. Aktuell aber gab es vom Geheimdienst eine Warnung bezüglich zu erwartender Kommandoaktionen. Eine davon bezog sich direkt auf die Basis Coulport, die natürlich ein Primärziel darstellte. Konkreter wurde der Geheimdienst nicht und daher fragten sich alle, wie eine Kommandoaktion wohl aussehen würde? War auch die Revenge in Gefahr?
Admiral Raikes sah zu Commander W. Morrision, dem kommandierenden Offizier der HMS Revenge, wenn das Schiff im Hafen lag:
„Wie steht es um die Arbeiten?“
„Sir - Morgen gegen 7:00 erwarten wir Auslauflaufbereitschaft, noch fehlen einige Besatzungsmitglieder der See-Besatzung. Insbesondere Commander Hoddinott ist noch auf dem Weg nach Faslane, aber wir sind guter Dinge. Sobald ich die Kommando-Übergabe vollzogen habe kann die Dicke nach Coulport verlegen.“
„Coulport – das sagen Sie das Stichwort.“
„Der Stützpunkt Kommandant von Coulport hat uns die Sicherheit der Basis und der Revenge garantiert Sir. Rund um die Basis wird gerade eine fünf Meilen Sicherheitszone etabliert und Marinetaucher suchen unter Wasser nach etwaigen Gefahren. Hubschrauber überwachen die ganze Region und angeblich hat es irgendjemand geschafft der Air Force eine Rotte Abfangjäger abzuschwatzen, die in Alarmstartbereitschaft stehen, falls wir Luftdeckung benötigen.“
„Die Air Force?“
„Die Royal Air Force Sir – ja Sir!“
„Bemerkenswert – wie ist das denn gelungen?“
„Angeblich hat sie jemand bei der Ehre erwischt Sir.“
„Ach ja? – Ja die Ehre ist die schwächste Stelle eines Soldaten oder einer ganzen Armee. Durch die Ehre kann man ganze Kriege verlieren.“
„Wegen der Ehre willen wurde wohl so mancher Krieg überhaupt erst geführt Sir?“
„Ja das stimmt – diese verdammte Ehre.“
„Nun gut Commander, scheint alles in den besten Händen zu sein. Grüßen Sie Paul Hoddinott von mir und sagen Sie ihm, er soll bloß auf mein Baby aufpassen. Man was bin ich froh, wenn die Revenge sicher auf hoher See ist.“
„Aye aye Sir – wird der Dicken schon nichts passieren Sir.“
http://up.picr.de/24179439ol.jpg
Bild 24: Marinebasis Clyde im Firth of Clyde (Schottland), auch bekannt als „Faslane“.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:HMNB_Clyde.jpg
+ + +
http://up.picr.de/24146120sq.png
Geheime Militäreinrichtung Whisky Alpha, Highlands Schottland - 09. August 1975 (14:49 Zulu)
Commander Bill Morrison blickte zufrieden auf das Fernsehgerät an der Wand und sprach zu sich selbst:
„Gar nicht mal schlecht – wirklich – gar nicht mal schlecht.“
+ + +
#021 NI#
An dieser Stelle eine kleine Information:
Wir hatten Uns bislang nur die groben Beschreibungen der einzelnen Szenarios angesehen, aber eben gerade haben Wir uns mal alle Szenario-Einsatzbefehle durchgelesen :eek:
Unabhängig davon, dass Wir nicht glauben das der dritte Weltkrieg auf diese Weiße geführt worden wäre - so dumm wären weder Russen noch Briten oder Amis gewesen, wird es Uns nur sehr schwer möglich sein eine korrekte Story aufrecht zu erhalten! Sollte also einer der werten Regenten der Meinung sein, dass wir den Faden verloren haben - das liegt am Szenario Design! Wir selbst hatten nie einen Faden - können also auch keinen verlieren... ;)
Ruprecht I.
05.01.16, 02:12
Och, Eure Offiziere wären nicht die ersten, die sich über beknackte Befehle der Sesselfurzer und Arschbreithocker aufregen :^^:
Und Ihr habt ja noch einen Reporter, der alles nochmal doppelt durch den Kakao zieht.
Werte Audienz,
Wir haben Uns entschieden - Wir werden die vorgegebene Story weitestgehend ignorieren und nur noch dort verwenden, wo es nicht anders geht oder zufällig passt. Alles andere macht keinen Sinn. Bedeutet: Auch wenn Wir die Introscreens posten im AAR, haben die Story-Elemente dieser Screens nur noch teilweise oder gar keine Bedeutung mehr für den AAR!
Werter Ruprecht I.,
Sicher mag das so sein, aber manche Dinge sind einfach sehr Strange. Es mag zwar eine Konstellation geben, in der New York verglüht und der Ami trotzdem nicht zurück schießt, aber naja....
EDIT:
Wir möchten das noch näher erläutern. In praktisch allen Szenarios ist von Beginn an der Einsatz von Atomwaffen erlaubt und viele Szenarios gehen davon aus, dass die Benutzung in vorangehenden Szenarios auch tatsächlich passiert ist.
Weiter geht der Szenario-Designer davon aus, dass zwar beide Seiten munter kleine taktische Atomwaffen benutzen, aber doch Niemand strategische Bomben einsetzt. Wir halten das nicht unbedingt für realistisch. Zumindest nicht in der Form, in der es in den Szenarios beschrieben wird.
Wir hätten es für realistischer gehalten, wenn in den Anfangs-Szenarien keine Erlaubnis vorhanden gewesen wäre und erst später, quasi wenn eine Seite konventionell nicht weiter kommt, die Teile zur Anwendung kommen.
Also einerseits will der Szenario-Designer den Atomkrieg an allen Ecken und Enden, aber andererseits bitteschön nur mit angezogener Handbremse ohne Gegenschläge und möglichst nur lokal begrenzt mit taktischen Waffen. Wir mögen Uns irren, aber in der Stimmung von 1975 hätte die Benutzung einer einzigen taktischen Atomwaffe wohl dazu geführt, dass sich die Silos der dicken Eier sehr schnell geleert hätten - auf beiden Seiten.
Wir dagegen möchten es im AAR nicht so schnell eskalieren lassen, falls die KI Uns lässt. Mittlerweile rechnen Wir damit, dass die KI mit Atomwaffen um sich schmeißen wird, sobald die Chance dafür gegeben ist. Ergänzend können Wir auch sagen, dass es einige wirklich tolle wenn auch im Kontext nicht unbedingt realistische Szenarios gibt, aber auch einige die Wir schlicht für unrealistisch halten...
Allenthalben
06.01.16, 18:34
Werter Bigfish,
wir würden es sehr begrüßen, wenn Ihr die Verseuchung der Welt in diesem AAR zu verhindern wüsstet. Wir halten das ganze dann für irgendwie realistischer.
Schließlich spielt ihr weit nach dem Abwerfen der A-Bombe über Hiroshima und die Welt dürfte sich der schrecklichen Folgen gewiss sein. :facepalm:
Ergebensten Dank.
Allenthalben
Werter Allenthalben,
Wir mögen es versuchen können, aber das 15. Szenario hat das alleinige Ziel als NATO die Kola-Halbinsel sagen wir mal etwas "wärmer" zu gestalten.
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975)
http://up.picr.de/24146120sq.png
Northwood Hauptquartier, Eastbury England – 09. August 1975 (Nord 51° 37' 10'' West 0° 24' 34'' 15:21 Zulu)
Premierminister Wilson hatte gerade versucht wenigstens eine halbe Stunde Schlaf zu finden, aber die Ruhepause war ihm nicht vergönnt. Bereits nach nur fünf Minuten klopfte es an der Tür zu seinem Schlafraum im Kommando-Bunker des Northwood Hauptquartiers. Verärgert drehte er sich zur Tür: „Herein“.
Eine Ordonanz betrat den Raum, der junge Mann war auf Zack und sah völlig erholt aus, was Premier Wilsons Laune nicht eben steigerte, dann donnerte es ihm entgegen: „Mister Prime Minister – der Verteidigungsminister ist gerade eingetroffen. Er wartet im Lagezentrum auf Sie Sir.“
„Danke – geben Sie mir fünf Minuten, dann komme ich nach.“
„Jawohl Sir“ schallte es Wilson entgegen und so schnell die Ordonanz eingetreten war, so schnell war sie auch wieder verschwunden.
Acht Minuten später betrat der Premierminister das Lagezentrum.
„Ah Herr Prime Minister – guten Tag Sir.“
„Ein guter Tag ist wohl sicher nicht das Richtige Mister Mason Sir.“
„Sind nicht gerade in diesen Zeiten Höflichkeiten etwas sehr wichtiges Sir?“
„Das mag sein, aber nur wenn ich Ausgeschlafen bin. Was gibt es wichtiges?“
„Oh – das dürfte Sie tatsächlich interessieren Sir.“
„Dann los!“
Der Verteidigungsminister Roy Mason, Baron Mason of Barnsley begann seinen Bericht und tatsächlich führte er beim Premierminister zu sichtlichem Erstaunen. Der Krieg mit der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken begann offiziell am 07. August um 21:30 Zulu, jetzt schrieb man den 09. August 15:38 Zulu. Der Konflikt war demnach gerade mal etwa 42 Stunden alt und die Militärs verstanden ihn nicht.
Das lag allerdings weniger am Krieg als solchem und den Gründen weshalb er ausgebrochen ist, sondern viel mehr an seinem Verlauf. Jahrzehnte lang gab es Planspiele für den dritten Weltkrieg gegen die UDSSR. Wer wird wann was wo und wie einsetzen? Was passiert mit den Verbündeten, wer nimmt teil, wer verweigert sich? Wer ist sofort Schachmatt, wo gibt es Stellvertreter-Gefechte, wer nutzt die Gunst der Stunde? Die Militärtheoretiker zerbrachen sich seit fast dreißig Jahren lang Tagein Tagaus den Kopf mit der Vorhersage der Antworten auf diese Fragen. Und jetzt? Jetzt trat nichts von dem ein, was als definitiv sicher galt.
Verblüfft und mit offenem Mund lauschte Premier Wilson den Worten seines Ministers. Er konnte es nicht glauben. Im Pazifik passierte nichts. Keinerlei Truppenbewegungen wurden ausgemacht, keine Angriffe, keine vorbereitenden Maßnahmen nichts. Bis auf die üblichen Aufklärer und Jäger standen die russischen Bomber am Boden, die Flotte lag in den Häfen und auf den Heeresstützpunkten lief der normale bekannte Betrieb ab.
Viel entscheidender aber war Kontinentaleuropa! Es gab Luftgefechte zwischen Jägern über der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, vereinzelte Artillerieschläge von Osten nach Westen, aber keine Truppenbewegungen der Roten Armee Richtung West-Deutschland.
Es wurden erhebliche Massierungen von Panzern an der Hessisch-Thüringischen-Grenze ausgekundschaftet, ebenso erhebliche Anzahlen an mechanisierten Infanterie-Divisionen, aber diese Verbände griffen nicht an.
Die sowjetischen Flotteneinheiten in der Ostsee kreuzten im Finnischen Meerbusen, blieben aber genau dort.
Im Kaukasus gab es einen Zwischenfall russischer Jäger mit ihren türkischen Pendants, der unentschieden Ausging, jede Seite musste den Verlust zweier Flugzeuge und ihrer Besatzungen verzeichnen.
Der Irak fühlte sich ermutigt einen Luftangriff auf den Amerika freundlichen Iran durchzuführen und an der Grenze kam es zu einem leidlich kleinen Panzervorstoß, der aber nach nicht einmal drei Stunden und fünfzehn Kilometern abgebrochen wurde. Während dieser drei Stunden verzeichneten amerikanischen Abhöreinrichtungen einen massiven Telefon- und Funkverkehr zwischen Moskau und Bagdad.
Alles in allem konnten die militärischen Ereignisse somit im Prinzip an einer Hand abgezählt werden.
Laut Planspiel-Handbuch sollten die Russen im schlechtesten Falle bereits vor Frankfurt am Main, Hamburg Kassel und Hannover stehen, im günstigsten Falle vor Lübeck, Fulda, Hannover und den Kassler Bergen.
Also was zum Teufel hatten die Russen vor? Wo steckt der Sinn einen Krieg anzufangen, wenn dann praktisch nichts passiert. Es gab Luftkämpfe und gesunkene Schiffe und U-Boote auf beiden Seiten, aber ansonsten sah es so aus, als würde der jeweils andere warten wer zuerst losschlägt.
Die NATO-Verantwortlichen konnten sich das nicht erklären und waren froh um jede Minute, wo der Russen zu Hause blieb. Die Industrie wurde eiligst auf Kriegsproduktion hochgefahren, die Vereinigten Staaten trieben ihre Truppen zusammen um diese nach Europa zu verlegen und jede Minute die ohne großflächigen Angriff des Warschauer Paktes auf Westeuropa verstrich war Gold wert.
Es ergab alles keinen Sinn!
Die Laune von Premierminister Wilson war jetzt endgültig bei null angekommen. Wollten die Russen nun Krieg oder nicht? War die Versenkung der Ashanti am Ende ein Versehen? Hatte sein forsches Ultimatum eine Situation heraufbeschworen, die der Russe gar nicht wollte? Oder war die Britische Reaktion einfach zu schnell erfolgt und der Russe noch nicht bereit für den Krieg? Hatte man den sowjetischen Zeitplan mit dem schnellen Ultimatum aus dem Tritt gebracht?
Was sollten die Anschlagsversuche auf Schottische Stützpunkte?
Im Süden von Großbritannien gab es nicht einen einzigen Anschlag oder Versuch. Es passierte alles nur im Norden der Insel. Kein Anschlag war gelungen, auch wenn die Bevölkerung nach dem Fernsehbericht der BBC etwas anderes glaubte. Ja es gab tatsächlich Explosionen an Umspannwerken und Kraftwerken, aber diese richteten keine Schäden an. Das war etwas was die Militärs nicht erklären wollten - zumindest jetzt noch nicht. Tatsächlich besaß der Erste Seelord Admiral Sir Edward Beckwith Ashmore die Frechheit dem Premierminister zu sagen, dass es derzeit besser wäre die Antwort darauf nicht zu kennen. Dann könnte diese Information noch eine Weile länger geheim bleiben, was sehr wichtig wäre.
Das Militär tat gerade so, als ob Politiker sofort jede noch so kleine Information persönlich in der Hauptnachrichten-Sendung der BBC verlesen würden. Die Probleme waren groß genug und Wilson hatte einfach nicht den Nerv und nicht die Zeit auch noch einen Krieg mit seinen Admirälen und Generälen zu führen, also ließ er es auf sich beruhen. Sollten die betreffenden Herren den Krieg überleben, konnte man sie für dieses Verhalten noch früh genug hinrichten lassen!
Nachdem der Verteidigungsminister seinen Rapport abgeschlossen hatte, musste sich der Premier erstmal setzen. Nicht nur die Militärs hatten keine Ahnung was die Absicht der Roten Armee war, sondern auch er selbst konnte sich darauf keinen Reim machen.
„Und was passiert jetzt?“
„Prime Minister, wie fahren fort wie geplant. Die NATO bringt alles in Alarmbereitschaft und an die Front, was vorhanden ist. Wie etablieren Auffang-Linien und dafür ist das zögerliche Verhalten Moskaus Gold wert. Wenn wir erstmal die Verteidigung organisiert haben, können wir über einen Gegenschlag nachdenken – oder Sir – über Friedensgespräche.“
„Friedensgespräche?“
„Mister Wilson Sir, die zögerliche Haltung der Russen könnte auch dahingehend zu deuten sein das Breschnew kapiert hat, dass hier etwas aus dem Ruder gelaufen ist.“
„Aus dem Ruder gelaufen? Die Versenkung zweier britischer Fregatten ist also nur ein Versehen gewesen?“
„Warum nicht Sir?“
„Ja verdammt warum nicht? Dann wäre ich also derjenige der den Krieg vom Zaun gebrochen hat und nicht der Russe!“
„Sir – so dürfen Sie das nicht sehen Sir. Der Russe hat die Ashanti versenkt, das darf Niemand vergessen.
Es könnte natürlich auch sein…“
„Was könnte sein?“
„Es könnte sein, dass die rote Armee deshalb so abrupt gestoppt hat, weil die Kriegstreiber in Russland – nun ja – vielleicht gab es einen Putsch und die Kriegstreiber sind bereits einen Kopf kürzer gemacht worden. Dann könnte sich die Ruhe auch damit erklären lassen, dass die Russen nach einer Lösung suchen den Krieg zu beenden ohne ihr Gesicht zu verlieren.“
„Donnerschlag – meinen Sie das ernst?“
„Wir können es zumindest nicht ausschließen. Sicher dürfte sein, dass Moskau den irren Diktator in Bagdad zurückgepfiffen hat.“
„Verfluchte Scheiße, die Situation wird ja immer bekloppter!“
+ + +
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Autobahn M6 Höhe Lower Peover, Cheshire England – 09. August 1975 (Nord 53° 15' 41'' West 2° 24' 07'' 17:53 Zulu)
Ted Shriver erinnerte sich noch gut daran, dass die Autofahrt vom Süden in den Norden Großbritanniens oder umgekehrt noch vor fünfzehn Jahren ein kleines Abenteuer gewesen ist. Die Autobahn M6 die sie gerade Richtung Süden befuhren war erst 1958 begonnen worden und wäre eigentlich als erste Autobahn des Landes in die Gesichtsbücher eingegangen, wenn Sie denn nur zügig vollendet und eröffnet worden wäre. Wirklich fast durchgängig befahrbar war die Autobahn aber erst seit wenigen Jahren und ganz vollendet war sie noch immer nicht (http://www.cbrd.co.uk/motorway/m6/timeline).
Vor der Nutzbarkeit der Autobahn dauerte die Fahrt deutlich länger als jetzt, aber auch heute zog es sich hin. Praktisch an jeder wichtigen Kreuzungsstelle oder vor und nach Abfahrten zu größeren Siedlungen und Städten waren Kontrollstellen der Polizei und/oder des Militärs eingerichtet worden. Jedes Mal wurden die Ausweise penibel kontrolliert und die immer gleichen Fragen gestellt. Wo kommen sie her? Wo wollen Sie hin? Was haben Sie dort gemacht, was wollen Sie dort tun? Ist diese Ausrüstung ihr Eigentum? Besteht bei dieser Technik die Gefahr eines Feuers oder eine Explosion?
Ted Shriver war nicht ganz klar, ob es eine Schikane gegen ihn persönlich war, ob die technische Ausstattung des kleinen Transporters mit dem kaum zu übersehenden BBC Schriftzug die Aufmerksamkeit erregte, oder ob schlicht alle Fahrzeuge so Gewissenhaft kontrolliert wurden?
Seit er diesen Commander Watson kennengelernt hatte, schien sich die Welt gegen ihn verschworen zu haben. Wer war dieser Knilch? Es kam ihm so vor, als ob dieser Royal Navy Commander irgendeinen Voodoo-Zauber über ihn gelegt hatte. So mit sich selbst beschäftigt, entging Ted Shriver das was Rod Tyler schon nach zehn Minuten bemerkt hatte und das war jetzt fast drei Stunden her.
„Ted – wach mal endlich auf – wir werden verfolgt.“
„Was – seit wann?“
„Schon seit gut drei Stunden, als wir bei Carlisle über die kleinen Ausweichstraßen fahren mussten.“
Bei Carlisle war die M6 noch nicht fertig gewesen und wann das passieren würde, stand in den Sternen. Daher zog sich die Fahrt an dieser Stelle besonders in die Länge.
„Schau mal in den Rückspiegel, das dritte Fahrzeug hinter uns.“
„Die schwarze Limousine?“
„Genau die.“
„Und schon seit drei Stunden?“
„Ja, die wechseln sich ab, aber das passiert so dilettantisch, dass es meiner Oma aufgefallen wäre.“
„Wer das wohl ist?“
„Steckst du im Schlammassel oder ich? Du musst doch wissen, wer dich im Auge behalten will.“
„Und wenn das unserem jungen Special Forces hier gilt?“
„Ach jetzt hör aber auf zu Träumen. Du hast vor wenigen Stunden das ganze Land in Panik versetzt – ohne Beweise – unser Junge hier. Du hast Sie nicht alle… - Och man – nicht schon wieder! Da ist die nächste Kontrollstelle.“
„Da müssen die beiden Typen in dem Auto hinter uns doch auch anhalten – die sehe ich mir mal aus der Nähe an.“
+ + +
#022 NI#
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975)
http://up.picr.de/24185906ar.png
Autobahn M6 Höhe Lower Peover, Cheshire England – 09. August 1975 (Nord 53° 15' 41'' West 2° 24' 07'' 17:57 Zulu)
„STEHEN BLEIBEN – BLEIBEN SIE STEHEN ODER WIR SCHIEßEN!“
Ted Shriver verzog das Gesicht – schon wieder – sicher würde er nach dem ganzen Scheiß einen Chirurgen bitten müssen die vielen neuen Falten zu entfernen. Ganz so wie Elizabeth Taylor in „Die Rivalin“ – hach Elizabeth Taylor – was für eine Frau. Sie war jünger als er, aber welcher Mann ob jünger oder älter war nicht in Sie verliebt? Die Rivalin gehörte sicher nicht zu ihren Top Filmen, Butterfield 8 war da schon bedeutet besser, aber durch diese Frau wurde einfach jeder Film ganz automatisch ein Erfolg. Wenn er do…
„Träumen Sie man?“
„… wie was?“
„Wer sind Sie?”
„Wer ich bin? Wer sind Sie?“
„Hören Sie auf mit dem Quatsch, oder Sie verbringen die nächste Zeit im Bau! Also wer sind Sie?“
„Ted Shriver – Sie werden doch wohl Ted Shriver kennen Junge!“
„Nennen Sie mich noch einmal Junge und es knallt, we…“
„Entschuldigen Sie Sir.“
„Zu Ihnen kommen wir später, setzen Sie sich wieder ins Fahrzeug.“
„Sir, wenn Sie mir bitte eine Minute geben würden Sir?“
„Also was ist Mister?“
„Rod Tyler Sir. Meine Kollege Mister Shriver hier und ich kommen gerade aus Rosyth Sir.“
Jetzt wurde der Soldat der Kontrollstelle hellhörig: „Rosyth?“
„Ja Sir. Mein Kollege hier war an Bord der Bacchante – von der Bacchante haben Sie doch gehört oder?“
„Wer hat das nicht? – Weiter!“
„Ja wissen Sie guter Mann, Mister Shriver hier hat da einen heftigen Schlag auf den Kopf erhalten und er ist seitdem nicht mehr ganz klar. Wenn Sie auf dem Stützpunkt anrufen, werden die das sicher bestätigen. Wir arbeiten für die BBC und ich soll meinen Kollegen nach London bringen nach den ganzen Ereignissen. „
„Aha – und warum rennt ihr Mister Shriver einfach so weg, nachdem sie gestoppt haben?“
„Ja wissen Sie Soldaten machen ihn seit dem Schlag etwas nervös und das war jetzt die siebte oder achte Kontrollstelle. Er ist einfach übergeschnappt u…“
Ted Shriver schnappte nach Luft, er war kurz davor zu explodieren. Der Druck im Behälter war einfach zu groß. Die Frechheiten die Rod da über ihn von sich gab, gingen nun gar nicht. Er öffnete den Mund, aber Rod war schneller und zwinkerte ihm unmerklich zu. Erst da verstand er, dass sein Kollege ihn gerade aus einer sehr misslichen Lage herauspauken wollte und der Groll verflog so schnell wie er sich aufgebaut hatte.
„Dann packen Sie ihren Starreporter am besten schnell wieder ein und legen ihn an Ketten. Fahren Sie weiter bevor noch ein Unglück passiert.“
+ + +
http://up.picr.de/24186147br.png
HMS Revenge (S27) – 09. August 1975 (Nord 56° 03' 53'' West 4° 49' 47'' 23:17 Zulu)
„Hiermit übergebe ich Ihnen das Kommando über Ihrer Majestät Schiff Revenge – S-Siebenundzwanzig der Resolution Klasse.“
„Ich übernehme hiermit das Kommando Ihrer Majestät Schiff Revenge.“
Commander Paul Hoddinott unterschrieb die Übernahme des Kommandos der HMS Revenge im Logbuch nach Commander Morrision. Bei strategischen Raketen-U-Booten war es üblich, dass es mehrere Besatzungen gab. Nach einer anstrengenden Fahrt auf See, war es nötig den Besatzungsmitgliedern eine ausgedehnte Erholungsphase zu gönnen. Sechs Monate oder mehr auf See und das auch noch Unterwasser zerrten nicht nur an der Physis, sondern auch an den Nerven. Das Material – in diesem Falle das U-Boot – benötigte dagegen meist nur wenige Tage oder Wochen um wieder Seeklar zu sein. Also gab es zwei Besatzungen die sich abwechselten und damit die Seezeit des Bootes deutlich erhöhten. (https://en.wikipedia.org/wiki/Ballistic_missile_submarine#Terminology)
Dazu kam eine weitere aber deutlich kleinere Besatzung, wenn das Boot im Stützpunkt lag. Aktuell war Commander Morrision – wieder mal – der kommandierende Offizier der Revenge wenn das U-Boot „an Land“ war.
Jetzt aber übergab er das Kommando an Paul Hoddinott, der die Revenge auf See und ins Operationsgebiet bringen sollte. Zuerst aber stand die kurze Fahrt nach Coulport an, um dort die Polaris-Interkontinental-Raketen zu übernehmen sowie die Torpedos zur Selbstverteidigung.
Sollte die Revenge aber in die Verlegenheit kommen die eigenen Torpedos benutzen zu müssen, bedeutete das nichts anderes, als dass bereits sehr viel schief gegangen sein musste.
Erstens gab es zahlreiche andere Einheiten die der Revenge den Weg freihalten sollten und zweitens war die Revenge so konstruiert um möglichst nicht entdeckt zu werden. Ganz verstecken konnte man einen Brummer wie die U-Boote der Resolution-Klasse aber nicht und letztlich war auch dem dümmsten Russen klar: Dort wo die Sicherungseinheiten sind, kann der „Bomber“ nicht weit weg sein.
„Gibt es was Neues von den Anzugträgern?“
„Du meinst die speziellen Jungs aus Whitehall?“
„Ja die.“
„Nichts was akut von Wichtigkeit wäre.“
„Ist eine Schweinerei, wir riskieren unser Leben und unsere eigenen Schnüffler sagen uns nicht mit was wir rechnen müssen.“
„Können wir nicht ändern Paul, so funktioniert das Spiel nunmal.“
„Hat schon mal jemand gesagt, dass das ein Scheiß Spiel ist?“
„Bestimmt schon tausend Offiziere vor dir und ganz sicher auch noch tausend Offiziere die nach dir kommen.“
„Ja wahrscheinlich, aber mit den Vögeln die da in Coulport auf mich warten werden das vielleicht keine Tausend mehr nach mir werden.“
„Fang jetzt nicht an den starken Mann zu markieren, reicht wenn das die Ruskis tun.“
„Na wir werden sehen.“
„Gute Jagd da draußen.“
„Aye aye Sir – ich bring was für die Pfanne zum Abendessen mit.“
Commander Morrision lief die Gangway entlang und ging von Bord. Von Land aus wurde die Gangway entfernt und Commander Hoddinott schritt die Reihen seiner Offiziere und Matrosen ab.
„Rührt euch Männer.“
Der Blick seiner Untergebenen blieb starr und gefasst, keiner wagte es sich zu entspannen, auch wenn dies jetzt möglich war. Alle wussten dass der Russe nichts unversucht lassen würde um sie zu töten, um die Revenge zu versenken. Das Boot war ein Primärziel, das war allen an Bord bewusst und der Begriff vom „Eisernen Grab“ hatte längst die Runde gemacht.
„Männer – ich brauche euch nicht zu sagen, was uns erwartet und was aktuell los ist. Dafür seid ihr schlau genug und dafür seid ihr Ausgebildet worden. Macht einfach eure Arbeit sowie ihr es gelernt habt und wie es unserer Königin zur Ehre gereicht, dann wird nichts schief gehen. Gott mit uns.“
Gott mit uns tönte es aus über 140 Kehlen und dann marschierte die Besatzung unter Deck. Commander Hoddinott bezog zusammen mit seinem ersten Offizier und der Seewache die Brücke und blickte sich um.
„Dann mal zu – Leinen los.“
„…“
„Klar bei Maschine.“
Maschine klar dröhnte es aus dem Sprechgerät, aber das Ablegen und Übersetzen nach Coulport würde man den Schleppern überlassen. Das war sicherer und die Strecke viel zu gering um den Reaktor jetzt schon hochzufahren. Langsam straften sich die Schleppleinen und der tiefschwarze Rumpf der HMS Revenge löste sich vom Liegeplatz in Faslane.
Die Revenge war unterwegs und diese Tatsache blieb nicht unbemerkt. Mehr Augen als es Commander Hoddinott lieb war sahen trotz der Finsternis zu und nicht alle Blicke waren dem U-Boot freundlich gesonnen.
+ + +
#023 NI#
Immer diese Cliffhanger, immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, sofern die Redewendung den Briten geläufig ist :D
Immer diese Cliffhanger, immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, sofern die Redewendung den Briten geläufig ist
Cliffhanger? Wo hängt hier schon wieder dieser Stallone herum?
Na bei den Briten wird es wohl eher "God save the Queen" sein - aber die erfreut bester Gesundheit, daher Gott mit uns.
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975)
http://up.picr.de/24186147br.png
HMS Revenge (S27) – 10. August 1975 (Nord 55° 58' 34'' West 4° 49' 12'' 00:47 Zulu)
Schier endlos zog sich das Übersetzen nach Coulport hin. Commander Hoddinot hätte die gut vierzehn Seemeilen lieber mit eigener Kraft zurückgelegt, aber die Anweisungen waren unmissverständlich:
„Aufgrund erhöhter Bedrohungslage Hochfahren des Reaktors erst unmittelbar vor dem Auslaufen Richtung Operationsgebiet.“
Also sah er vor sich einen Hafenschlepper, der die HMS Revenge mit drei bis 8 Knoten gemächlich nach Coulport verbrachte. Einen kurzen Abschnitt mutete der Kapitän des Schleppers dem Schleppseil samt Anhang doch tatsächlich ganze Zehn Knoten zu, aber das schien ihm dann doch zu viel. Commander Hoddinot blieb es nicht verborgen, dass der Kapitän des zweiten Schleppers an Achtern viel lieber viel schneller vorankommen würde. Ständig schob sich der sichernde Schlepper an Backbord oder Steuerbord nach vorne nur um dann zu verlangsamen und sich wieder hinter die Revenge abfallen zu lassen.
Hoddinot wurde es zu viel diesem unsäglichen Treiben weiter zu zusehen. Er machte eine letzte 360° Rundsicht mit dem Fernglas und wollte sich gerade nach unten begeben, als ihm auf Höhe Kilcreggan etwas auffiel.
„Auf Null-Null-Zwei – sehen Sie dort etwas?“
Lieutenant Commander Francis Duppa-Miller sollte hier eigentlich nicht an Bord sein. Er gehörte nicht zur regulären Besatzung von Commander Paul Hoddinott, aber in Zeiten wie Diesen lief eben nichts normal ab. Er stand zur Verfügung, konnte rechtzeitig auf der Revenge einschiffen und kannte das Boot, da er zur ersten Seebesatzung bei der Indienststellung gehörte. Jetzt war er kurzerhand erster Offizier an Bord und hob sein Glas um zu sehen was der Commander wohl meinen könnte?
„Sir – da ist ein schwaches Leuchten Sir.“
„Genau – haben Sie dazu eine Meinung?“
„Könnte… - ist das… - kann das… - Commander das ist doch ein Morsecode oder nicht?“
„Sieht verdammt danach aus Lieutenant Commander.“
„Ist codiert Commander, nicht zu entziffern.“
„Was da getextet wird interessiert mich gar nicht, das kann ich mir an meinen zehn Fingern abzählen. Aber schauen Sie mal nach Südwesten.“
„Häm – Sie meinen auf Zwei-Vier-Null Grad Sir?“
„Genau!“
„Ein Trawler wie es hier Dutzende gibt Commander.“
„Und wie viele von den Trawlern schleichen genauso lahm hier herum wie wir?“
„Bingo! Normal verhält der sich nicht. Sie halten das also für einen Schnüffler?“
„Ganz recht Mister Duppa-Miller, der ist verdächtig. Passt doch auch wunderbar. Ist doch normal, dass Trawler und Fischerboote hier in ziemlicher Nähe zu uns herum kurven. Zumindest wenn nicht gerade Krieg ist. Gab doch sogar mal eine beinahe Kollision wenn ich mich rechte erinnere?“
„Sir von einer beinahe Kollision weiß ich nichts, aber wenn dann hält man das unter dem Deckel. Nicht auszudenken was los wäre, wenn die Öffentlichkeit erfährt das ein Fischerboot mit einem Atomraketenträger kollidiert wäre.“
„Ja das könnte sein, keine gute Presse und ein gefundenes Fressen für die Atomwaffen-Gegner.“
„Also was machen wir?“
„Nichts.“
„Nichts?“
„Nichts! – Wir passen jetzt gut auf, bei dem Tempo erreichen wir Coulport erst in über einer Stunde, dort melden wir den Kerl. Soll ihn sich jemand anderes ansehen. Müssen nicht wissen, dass wir sie entdeckt haben, wenn wir jetzt funken oder der Sicherungsschlepper dorthin fährt.“
„Verstehe Commander.“
„Gut – ich schicke Ihnen noch zwei Mann zusätzliche Brückenwache herauf und nehme erst mal etwas zum Frühstück zu mir.“
„Frühstück? Jetzt schon?“
„Jetzt erst Mister Duppa-Miller, jetzt erst!“
„Verstehe Sir – lassen Sie es sich schmecken Sir. Ist wohl noch kalter Backfisch vorhanden…“
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http://up.picr.de/24185906ar.png
Autobahn M1 Westlich Northampton, East Midlands England – 10. August 1975 (Nord 52° 13' 41'' West 1° 00' 21'' 00:58 Zulu)
Die ständigen Kontrollen zerrten allen drei BBC Mitarbeitern an den Nerven. Sie hätte schon seit Stunden in London sein können, aber so könnte es noch Stunden dauern.
„Er ist wieder da.“
„Wer?“
„Der schwarze Wagen.“
Ted Shriver beugte den Kopf aus dem Fenster und blickte nach Hinten.
„Ganz schön auffällig Ted.“
„Egal, nach der Aktion am Abend müssen die sowieso gemerkt haben, dass ich zu Ihnen wollte. Ganz schön dreist wieder aufzutauchen. Hätten wenigstens einen anderen Wagen schicken können.“
„Woher weißt du, dass das nicht der Fall war?“
„Ist dir noch ein Wagen aufgefallen?“
„Nein, aber das muss ja nichts bedeuten oder?“
„Nein muss es nicht.“
„Also wer sind die Ted?“
„Wie meinst du das, woher soll ich das wissen?“
„Also wenn es Russen wären, hätten die die schon längst einkassiert nach deiner Aktion. Die sind doch auch nicht blöd. Müssen also Engländer sein und etwas von dir wollen Ted.“
„Wieso von mir?“
„Hör endlich auf den Ahnungslosen zu spielen. Du bist der Navy gehörig auf die Nerven gegangen und das was du über den Sender gejagt hast bei Rosyth hat die Sache nicht besser gemacht. Hätten Sie dich einkassieren wollen, wäre das längst passiert. Also wer sind die?“
„Weiß ich nicht.“
„Wenn du so schnell sagst, dass du es nicht weißt und kein Anzeichen von Neugierde von dir gibst, bist du entweder nicht Ted Shriver oder du weißt es aber willst es nicht sagen.“
„…“
„Ach ist der Herr jetzt sprachlos geworden oder was?“
„Wir haben zu viel Zeit miteinander verbracht!“
„Meinst du die Zeit die wir mit Arbeiten verbracht haben, oder die Zeit wo wir abends mehr als eine Flasche Glendronach geleert haben?“
„Beide.“
„Also weißt du wer das ist?“
„Ja.“
„Und du willst es nicht sagen?“
„Ich darf es nicht sagen.“
„DU DRAFST ES NICHT SAGEN?“
Rod Tyler trat voll auf das Bremspedal. Alles was mehr oder weniger lose im Wagen lag flog durch die Gegend und ein Kamerastativ traf Mark Todd an der Schulter, sodass der einen Brüller von sich gab.
„Hast du gerade gesagt du darfst es nicht sagen?“
„Ja.“
„Was ist hier los Ted? Was soll der Scheiß?“
„Wir haben ein neues Ziel Rod, wir fahren direkt zum Sender.“
„Zum Sender? Ich dachte du wolltest dem Minister auf den Zahn fühlen?“
„Zum Sender Rod, wenn ich bitten darf.“
„Zum Sender Rod wenn ich bitten darf – Junge Junge - Ich hoffe die Erklärung dafür ist echt gut, anderenfalls verpass ich dir Eine, dass sich dein Unfall auf der Bacchante dagegen wie Streicheileinheiten von einer deiner Nutten anfühlt.“
+ + +
#024 NI#
Ihr schmückt das ja schön aus mit Agentengeschichten :D
hohe_Berge
05.03.16, 09:35
Ah es geht weiter. Sehr schön.
Glück Auf
Werter Azrael,
Wir benötigen schlicht eine Möglichkeit Unseren Protagonisten von Szenario zu Szenario über zuleiten. Eine Agentengeschichte ist dafür in vielerlei Hinsicht das Mittel der Wahl und wenn es nur darum geht, dass es am Ende keinen Sinn ergeben muss ;) :D :teufel: :lach: :amen:
Werter hohe_Berge,
viel zu langsam Wir wissen, aber im RL haben Wir derzeit einfach sehr viel um die Ohren. Richtig loslegen können Wir nach derzeitigem Stand erst wieder Mitte April. Aber wenn es so weitergeht wie das Jahr begonnen hat, kann sich das täglich ändern. :(
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975)
http://up.picr.de/24186147br.png
HMS Revenge (S27) – 10. August 1975 (Nord 56° 03' 03'' West 4° 53' 11'' 21:18 Zulu)
Lieutenant Commander Francis Duppa-Miller pfiff durch die Zähne: „Verdammte Scheiße! Unter normalen Umständen dauert das Beladen mit den Vögeln schon eine Ewigkeit, aber das was hier gerade passiert – in 1000 Jahren gräbt uns irgendein Archäologe hier aus und schreibt unter das Foto in seinem Buch: Nicht schnell genug weggekommen.“
Endlich kam Commander Hoddinot aus der kleinen Barracke des Lademeisters heran marschiert und hatte immer noch den komischen Typen im Schlepptau, wegen dem er vor drei Stunden das Boot verlassen hatte.
„Lieutenant Commander – lassen Sie uns ein Stück gehen.“
Die kleine Gruppe von drei Personen trabte los weg vom Pier, auf dem für den Commander scheinbar zu viel hektisches Treiben herrschte. Hektisches Treiben war wohl der falsche Begriff, denn das Verladen der Atomraketen verlief quasi in Zeitlupe. Viel aufwendiger als sonst üblich wurde alles kontrolliert. Das bloß kein falscher oder gar unbekannter Gegenstand im Weg liegt. Wehe ein Arbeiter stand nicht exakt Millimeter genau dort wo er zu stehen hatte. Beim Wachwechsel kontrollierte die Ablösung besser nochmal alle Ausweise. Könnte ja sein, dass die vorhergehende Wachmannschaft zu nachlässig war die Arbeiter zu kontrollieren, die hier jetzt schon seit vierzehn Stunden herumwerkelten. Die Angst vor Fehlern oder gar Sabotage machte alle Nervös die sich um die Sicherheit der HMS Revenge zu kümmern hatten.
Natürlich war dafür kein Ort prädestinierter als Coulport mit dem Royal Naval Armaments Depot kurz RNAD. Hier lagerten die Kronjuwelen der Royal Navy, die Atomraketen der strategischen U-Boot-Waffe. Seit der Bereich für die Polaris-Raketen ab 1963 im Bau befindlich war, war die Gegend Hochsicherheitszone. Über ein Dutzend Bunker für die Lagerung der Gefechtsköpfe wurden in den Fels der Halbinsel getrieben und mit dem neusten und bestem an Sicherungstechnik versehen, was verfügbar war.
Während die Boote letztlich in Faslane im Fjord auf der anderen Seite der Halbinsel festmachten, lagerte die Bewaffnung hier in Coulport und erforderte eine aufwendige Prozedur für das Verladen bzw. Entladen. Unter den aktuellen Bedingungen würde man nicht vor Mitternacht auf See sein und hätte damit bereits eine veritable Verspätung, wenn man bei diesem überstürztem Auslaufen von Verspätung sprechen mag.
„Lieutenant Commander – das hier ist Commander Morrision vom MI Interessiert uns nicht“.
Bei dem Satz sah Francis Duppa-Miller verdutzt aus der Wäsche: „Sir?“
„Fragen Sie nicht, muss uns nicht interessieren – sagt Commander Morrision.“
„Aye Sir.“
„Also was ist los Commander?“
„Commander Morrision hier sagt, dass wir unser Auslaufen um ein oder gar zwei Tage verzögern sollen.“
Jetzt bekam Lieutenant Commander Duppa-Miller große Augen – „Sir – sagten Sie gerade verzögern Sir?“
„Sie haben ganz richtig verstanden Lieutenant Commander – verzögern. Einerseits hat es mit diesem Trawler wohl mehr auf sich, das wird zurzeit geklärt und andererseits bereitet der Commander hier eine kleine Überraschung vor um im Land befindlichen Saboteuren etwas zum Denken zu geben.“
„Und die Überraschung ist noch nicht eingepackt oder was?“
Jetzt ergriff Morrision das Wort: „So könnte man es ausdrücken – ja.“
„Sie bringe uns in Gefahr, das ist ihnen hoffentlich bewusst Commander?“
„Die Gefahr ist größer als Sie vermuten, wenn die Revenge jetzt auslaufen würde.“
Duppa-Miller blickte zu Hoddinott „Commander?“
„Commander Morrision – mein Erster hat Recht! Sagen Sie uns genau was los ist? Wenn Sie von einer konkreten Gefahr wissen, benötigen wir diese Information. Wir stehen auf derselben Seite in diesem Krieg vergessen Sie das nicht.“
„Es geht um den Trawler Sirs, besser die Trawler. Es sind mehrere und wir wissen weder wie viele es sind noch welche es sind. Wir haben einen Bericht vorliegen, dass diese Trawler über hochentwickelte Ortungssysteme verfügen sollen.“
„Das ist nicht wirklich neu Commander – warum also so ein Geheimnis?“
„Es könnte sein, dass diese Trawler nicht nur Sensoren an Bord haben.“
„Heißt? Was noch?“
„Unser Kontakt sprach von - gegen Unterwasserfahrzeuge wirksame Waffenträger – wie er sich ausdrückte.“
„Torpedos?“
„Wissen wir nicht – aber wenn so ein Trawler – wie auch immer – hier in einem Fjord einen Torpedo abfeuert, dann geht ihre Revenge baden und taucht nicht mehr auf.“
„Verdammter Mist, da ist was dran Commander.“
„Wir klären das, aber wir brauchen Zeit und eine List.“
„Eine List?“
„Sie werden mit dem Küstennebel im Morgengrauen auslaufen, zumindest wird man dies im Fernsehen der BBC möglicherweise Live mitverfolgen können.“
„Bitte was?“
„Nun ja es wird nicht die Revenge sein, aber bei dem üblichen Frühnebel, der Dämmerung und der dilettantischen Kameraführung wird man das hoffentlich erst merken, wenn es zu spät ist.“
„Und wer läuft dann aus?“
„Ein altes Jagd-Uboot, dass wir etwas aufhübschen.“
„Das muss aber auch erstmal herkommen – das fällt auf.“
„Es ist schon hier – und wenn Sie es nicht bemerkt haben, hat es auch sonst Niemand bemerkt.“
„Getaucht?“
„Ja – selbstverständlich.“
„Der Fjord ist an einigen Stellen keine 100 Fuß tief – welcher Verrückte fährt diese Strecke getaucht?“
„Wer ist so verrückt und lässt sich freiwillig in einem 20 oder 30 Millimeter dünnen Stahlzylinder entschließen mit 16 Atomraketen in seiner Nachbarschaft, während er abtaucht?“
„Touché.“
„Also wenn alles klappt räumen wir Ihnen den Weg morgen früh frei und in der nächsten Nacht könne Sie raus.“
„Und das soll funktionieren?“
„Nein, weil die Wetterfrösche glauben, dass es morgen früh kaum Nebel geben wird. Aber übermorgen dafür umso wahrscheinlicher.“
„Also gehen wir erst am Dreizehnten auf Tour?“
„So wird das wohl kommen Sirs – ja.“
+ + +
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Geheime Militäreinrichtung Whisky Alpha, Highlands Schottland - 10. August 1975 (23:00 Zulu))
Noch immer wollte Rod Tyler nicht glauben, dass sein Kumpel Ted Shriver zusammen mit den Schlapphüten ein abgekartetes Spiel getrieben hat – auch mit ihm – und dass dies gerade so weiter gehen würde. Bei der Ehre aller gestandenen Nachrichten-Reporter, es war einfach nicht in Ordnung bewusste Falschmeldungen zu verbreiten. Erst recht nicht wenn man für die BBC arbeitete. Und jetzt? Der Minister höchst selbst befand sich im Sender und kippte zusammen mit dem Boss der Anstalt einen Whisky runter als sie ins Büro geführt wurden.
Was er dort zu hören bekam wollte er nicht glauben, den Flug zurück nach Schottland hatte er dagegen gut vertragen, aber was er jetzt hier in diesem Geheimbunker von den Schlapphüten aufgetragen bekam schlug dem Fass den Boden aus.
Ted Shriver und Rod Tyler als Handlanger des Militärgeheimdienstes! Das würde seiner Karriere sicherlich noch abträglich sein. Immerhin, als Belohnung winkte ihnen samt ihrem Ton-Assistenten die exklusive Top Story ihres Lebens.
Sie mussten dafür nur lange genug überleben…
+ + +
#025 NI#
Werte Regenten,
Wir dürfen vermelden, dass Wir endlich wieder mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben haben. Insofern: Die HMS Revenge ist in See gestochen und auf den Feind gestoßen. Wir rechnen damit am Freitag, spätestens am Samstag die Berichterstattung dazu aufnehmen zu können.
Wir hoffen das es von nun an wieder zügiger vorangeht, allerdings haben weitere Kunden bereits mit Aufträgen gedroht :cool::D
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975)
http://up.picr.de/24186147br.png
HMS Revenge (S27) – 11. August 1975 (Nord 56° 03' 03'' West 4° 53' 11'' 04:52 Zulu)
Der Krach war unerträglich. Hunderte wenn nicht gar tausende Möwen kreisten am Himmel spähten auf das Hafenbecken und stürzten sich in waghalsigen Manövern hinab um Fischreste und andere Abfälle zu ergattern. Das Gekreische der Vögel begann schon bevor die ersten Fischerboote am Pier festmachten aber jetzt wo das geschäftige Treiben im Hafen seinen Höhepunkt erreicht hatte war es nicht mehr auszuhalten.
All das war aber nichts im Vergleich zu dem widerlichen Gestank der über allem umher waberte. Hunderte Schweißgebadete Seeleute hievten den Proviant, den die Händler anlieferten, an Bord der Schiffe. Das Lebendvieh, das zumeist in kleine Kisten gesperrt war, urinierte vor Angst einfach drauflos und der Pferdemist der Zugtiere der Transport-Karren tat das Übrige. Dazu wehte eine sanfte Brise den beißenden Teergestank der Kalfater-Arbeiten (https://de.wikipedia.org/wiki/Kalfatern) aus den nahen Docks heran. Mehrere Halbverhungerte Gestalten lungerten bei einem in Ausrüstung befindlichen Schiff herum und bettelten jeden an, der den Eindruck erweckte auch nur einen Penny mehr zu besitzen als die Bettler selbst.
Über die Stonehouse Creek Bridge führte eine Abteilung Rotröcke zum Trommelwirbel des Garnisons-Trommlers eine beachtliche Schar Straftäter heran, die Zwangs-rekrutiert wurden um den herrschenden Mangel an geeigneten Seeleuten auszugleichen.
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Bild 25: Darstellung des Kalfaterns und Brennens einer Schiffshülle
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vernet-port-Rochefort.jpg
Captain Michael Howard Livesay hob seinen Kopf, blickte auf sein Schiff und führte seine Gedanken zu Ende: So muss es wohl zu Zeiten von James Cook zugegangen sein in der Stadt deren Namen sein Schiff trug.
Captain Michael Howard Livesay Kommandierender Offizier der HMS Plymouth (F126) stand zusammen mit Commander Hoddinot, Captain John de Winton von der HMS Leander (F109) und Commander Robert E. Hopkins HMS Matapan (D43)
auf dem Vordeck der Revenge.
Er erhob das Wort: „Dann sind wir uns einig?“
„Sind wir.“ antwortete Paul Hoddinot. „Keine Umwege! Direkter Kurs ins Operationsgebiet sobald wir aus dem Kanal heraus sind.“
„Gut – die beiden Fregatten und die Matapan flankieren die Revenge entlang eines etwa Zwölf Seemeilen Breiten Korridors ins Zielgebiet. Zusätzlich unterstützt von unserem fliegenden Material und dem was wir aus Kinloss erhalten. Bei der typischen Reichweite sowjetischer Torpedos die wohl nur etwa auf zwei bis drei Seemeilen Zielsicher und Gefährlich sind sollte das genug Abstand zur Revenge sein, wenn Sie immer brav in der Mitte des Korridors bleibt.“
Commander Hopkins mischte sich ein: „Ist trotzdem ziemlich knapp. Und wenn ein Russe einen Distanz-Schuss wagt,
mehr als nur knapp.“
„Unsere drei Eskorten und die paar ASW-Flieger sind das Einzige was wir haben. Wenn der Korridor breiter als Zwölf Seemeilen wird, nimmt die Suchfläche enorm zu. Nein wir machen dass wie Commander Hoddinot es wünscht. Wir nehmen ihn und seine Revenge wie Bodyguards in die Mitte und schirmen ihn ab. Auf Tiefe kann er nicht gehen, dafür hat der Kanal zu viele flache Stellen. Commander was meine Sie – wie tief geht es?“
„50 Meter wenn überhaupt – mehr ist nicht drin – warum fragen Sie?“
„Also wenig Wasserdruck?“
„Ja – wenig Wasserdruck – verstehe worauf Sie hinaus wollen – Kavitation!“
„Ja – bei dem geringen Druck können Sie kaum mehr als neun oder zehn Knoten machen – wenn überhaupt – ohne Kavitationslärm zu erzeugen. Würden Sie tiefer runter können wäre das besser, so von wegen Thermalschicht und so. Wenn wir die Revenge also in die Mitte nehmen und in der Nähe bleiben, ist der Krach unserer Schrauben auf jeden Fall lauter als die Geräusche der Revenge. Das gibt zusätzlichen Schutz vor Schnüfflern.“
„Apropos Schnüffler – Wissen wir jetzt endlich mehr über die Trawler?“
„Nein – wir wissen das sie da sind. Wir wissen aber nicht wie viele und welche es sind. Und über Waffen wissen wir auch nichts.“
„Jemand hat über Torpedos spekuliert – bzw. über ein System ähnlich den amerikanischen Captor Mienen. Ist das realistisch – ich denke nicht?“
„Ganz recht Commander Hoddinot – das ist nicht realistisch. Selbst wenn ein Trawler einen verstärkten Mast und Ausleger hat, wäre so eine Waffe viel zu schwer um sie über Bord zu wuchten. Ein Torpedorohr hat so ein Trawler sicher nicht, dass ließ sich nicht vernünftig tarnen, bleiben also kleinere Wasserbomben.“
„Außerdem haben die Russen Werfer-Systeme so ähnlich wie unsere Hedgehog in den Vierzigern. Die passen sehr gut auf einen kleinen Trawler.“
„Hedgehog? (http://de.wikipedia.org/wiki/Hedgehog_%28Granatwaffe%29) – Können solch kleine Bomben der Revenge gefährlich werden?”
„Wenn’s blöde läuft kann ein Schrapnell gefährlich werden.“
„Also – die Sache ist klar: Alles was sich irgendwie auffällig benimmt bekommt eine Packung!“
„Das entspricht im Prinzip auch den Befehlen. In der Order steht zwar nur, dass jedes Unterwasserfahrzeug im Kanal und dem Operationsgebiet als feindlich zu betrachten ist, aber das können wir auch für merkwürdige Überwasserfahrzeuge annehmen.“
„Dann wäre das geklärt – bleibt die Frage wann es losgeht?“
„Unser Ablenkungsmanöver startet morgen sobald es hell wird. Das ist dann der Zwölfte. Wir folgen dann im Laufe des Dreizehnten. Laut der Admiralität sind alle unsere U-Boote und die unserer Alliierten darüber informiert worden die Irische See, den Nordkanal, und die Seegebiete westlich der Äußeren Hebriden im Zeitraum Vierzehnter 12:00 Zulu bis Siebzehnter 0:00 Zulu nicht zu befahren. Innerhalb dieser Zeit steht es uns frei sämtliche Unterwasserfahrzeuge ohne Vorwarnung und vorheriger Identifizierung anzugreifen und zu versenken.“
„Das ist doch mal ein eindeutiger Befehl!“
„Ja zum Glück – finden müssen wir den Feind – so er da ist - trotzdem.“
„Er ist da draußen, verlassen Sie sich darauf meine Herren.“
„Gutes Schlusswort – Meine Herren, ich bedanke mich – gute Jagd.“
Nachdem sich die Offiziere voneinander verabschiedet hatten Verliesen sie das Deck der Revenge und jeder machte sich auf zu seiner Barkasse. Captain Livesay bestieg das kleine Boot, dass als einziges direkt an der Revenge angelegt hatte über eine schmale und wacklige Planke und kaum das er an Bord war beschleunigte der Bootsführer und hielt direkt auf die HMS Plymouth zu, die mehr oder weniger längsseits der Revenge Anker geworfen hatte.
Als er die großen Lettern an seinem Schiff lass sprach er leise: „Die Ruder – dem Beiboot fehlen die Ruder“ – Livesay befand sich gedanklich bereits wieder im Plymouth der 1760er Jahre und sah vor seinem geistigen Auge die Endeavour kurz vor ihrer großen Reise.
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#026 NI#
Komischer Kunde
19.05.16, 17:00
Werter Bigfish,
wir sind gestern Nachmittag in den AAR eingetaucht und haben diesen gebannt, in aller Ruhe bei Kaffee und Cookies nachvollzogen. Nun sind wir wieder aufgetaucht und hoffen inständig, dass Ihr bald wieder zur Feder greift, um das nächste Kapitel zu verfassen.
Meinen erhabenen Dank.
Komischer Kunde
Werter Komischer Kunde,
habt Dank - Wir wollen ja - aber das RL (derzeit insbesondere unsere Kunden) lassen Uns nicht. Gerade heute wieder fast 8 Stunden statt der geplanten 3 Stunden bei einem Kunden verbracht, weil er meinte wo ich schon mal da bin könnte ich statt der geplanten A und B ja auch noch C, D und F erledigen. So geht das jetzt seit Dezember.
#02 Krieg! (09. - 13. August 1975)
http://up.picr.de/24185906ar.png
Shore Road (A815) Höhe Newton Road Ortschaft Innellan – 13. August 1975 (Nord 55° 53' 22'' West 4° 57' 38'' 05:18 Zulu)
„Hier ist Ted Shriver für die BBC. Sehr geehrte Damen und Herren nun ist dieser Konflikt bereits in die ruhigsten Winkel unseres Landes vorgedrungen. Wir senden Live aus der lieblichen Ortschaft Innellan in Schottland. Einem kleinen Küstenort der Ihnen sicher als Urlaubsziel bekannt ist. Der spröde Charme schottischer Küstenorte ist seit heute um eine Variante reicher.“
„Hinter mir sehen sie ein Großaufgebot der Polizei unterstützt von Sprengstoff-Experten der Army. Sie erinnern sich bestimmt daran, dass ich Ihnen vor gerade einmal vier Tagen über den Mord an einer alten Dame in Rosyth berichtet habe? Nun wie es scheint hat das Drama hier seinen Anfang genommen. In akribischer Recherche-Arbeit konnte ich herausfinden, dass einer der gesuchten Mörder – höchstwahrscheinlich ein KGB Agent – hier in Innellan Jahrelang völlig unerkannt gelebt hat. Diese Information haben mein Team und ich vor gerade einmal sechs Stunden den Behörden gemeldet, die auch prompt reagiert haben.“
„Zurzeit durchsucht die Polizei das Wohnhaus des gesuchten Spions nach Hinweisen und Unterlagen, die zum Auffinden des Mannes und seiner Komplizen führen kö… - ohh - man Rod dreh die Kamera um – man siehst du das – da – da…“
„Können Sie das sehen meine Damen und Herren? Es ist sehr neblig und dunkel, aber da auf dem Firth of Clyde können Sie gerade sehen wie ein U-Boot ausläuft. Sie müssen wissen liebe Zuschauer, das sich in unmittelbarer Nähe die Marinebasis der strategischen U-Boote der Royal Navy befindet. Diese U-Boote sind mit dutzenden Atombomben bewaffnet und das Auslaufen eines dieser Boote kann nur bedeuten, dass dieser Krieg eine dramatische Zuspitzung erfährt. Haben Sie es sehen können? Jetzt ist es hinter dieser mächtigen Nebelbank verschwunden.“
„Sehr geehrte Zuschauer, dass die Royal Navy ihre mächtigsten und tödlichsten Waffen in Stellung bringt kann nur bedeuten, das uns gefährliche Tage bevorstehen – Gott möge uns alle schützen – Ich bin Ted Shriver von der BBC und berichte für Sie Live aus Innellan.“
+ + +
#027 NI#
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 2: Goblin on the Doorstep)
http://up.picr.de/24186147br.png
HMS Revenge (S27) – 14. August 1975 (Nord 55° 21' 06'' West 5° 59' 24'' 22:00 Zulu)
Commander Paul Hoddinott hatte sich immer noch nicht beruhigt. Erst hieß es Auslaufen so schnell wie möglich, also am neunten oder zehnten August, dann am Elften. Dann kam der Geheimdienst und sagte am Zwölften oder Dreizehnten. Heute war der Vierzehnte August 1975 und die HMS Revenge ist erst an diesem Morgen in See gestochen.
Sicher er konnte die Gründe verstehen, aber tatsächlich fühlte er sich an Land erheblich unsicherer als hier an Bord seines U-Bootes. Wenn die Revenge erstmal die offene See erreicht hatte, wäre er unauffindbar. Immerhin kommandierte er das modernste und fortschrittlichste U-Boot der gesamten Royal Navy, ja der gesamten Welt. Die Konstrukteure hatten ganze Arbeit geleistet und das Husten eines Flohs würde lauter sein. Raus aus dem Nord-Kanal und auf Tiefe gehen. In der Tiefe wäre er ein Geist, der überall und nirgends sein kann. Zuschlagen wo immer nötig und wann immer nötig.
Das war seine Aufgabe für den Moment, die Revenge auf offene See manövrieren und mit ihr zu Verschwinden bis er gebraucht würde.
http://up.picr.de/25615066qp.jpg
http://up.picr.de/25615067ll.jpg
Bislang lief es ziemlich gut, den Firth auf Clyde hatten Sie in stockfinsterer und nebliger Nacht halb getaucht durchquert, sich dann für einige Stunden tot gestellt und gewartet bis die Geleitschiffe wieder in der Nähe waren. Die Fregatten hatten am Tag zuvor ein seltsam gestaltetes altes Jagd-U-Boot aus dem Clyde eskortiert um mögliche Spionageschiffe oder gar russische U-Boote abzulenken und der Revenge den Weg freizumachen. Niemand konnte sagen ob es geklappt hatte, ob überhaupt Spionage-Kutter hier Vor-Ort waren und falls ja wo diese jetzt sind? All das führte auch dazu, dass sie den ganzen Dreizehnten auch schon getaucht verbracht hatten, immerhin durfte die Revenge nicht mehr am Pier liegen, wenn sie tags zuvor „ausgelaufen“ ist.
http://up.picr.de/25615072lq.jpg
Letztlich spielte dies alles keine Rolle, da sie auf See so oder so jederzeit einem russischen U-Boot in die Quere kommen konnten. Nein die Revenge musste sich mit Ihren eigenen Mitteln behaupten und das würde sie auch tun, das würde er garantieren.
Der jetzige Plan war einfach – direkt ins befohlene Operationsgebiet fahren – keine Umwege – keine Verzögerungen. Die beiden Fregatten würden nach Überwasserzielen Ausschau halten und der alte Battle-Klasse Zerstörer Matapan nach Unterwasserzielen.
Die Matapan mochte man eigentlich nicht mehr als Kriegsschiff bezeichnen. Während des Zweiten Weltkriegs auf Stapel gelegt wurde Sie erst nach dem Krieg in Dienst gestellt und sogleich der Reserve zugeordnet. Dort rostete das Schiff vor sich hin, bis Jemand auf die Idee kam den Rumpf umzubauen und mit Sonargeräten zu spicken. Vor gerade mal zwei Jahren wurde dieser Umbau abgeschlossen und somit führte die Matapan jedes mögliche und unmöglich Stück Ortungstechnik für Unterwasserziele mit sich herum die das Licht der Welt erblickt hatten. Also genau das Richtige um den Fahrweg der Revenge nach U-Booten abzusuchen.
http://www.shipspotting.com/photos/middle/7/1/2/604217.jpg (http://www.shipspotting.com/gallery/photo.php?lid=604217)
© Dr. Allan Ryszka-Onions
Bild 26: Zerstörer/Sonar-Versuchs-Schiff HMS Matapan (D43)
Quelle: ShipSpotting.com (http://www.shipspotting.com/)
Weitere Informationen: http://en.wikipedia.org/wiki/HMS_Matapan_%28D43%29
Außer Hubschraubern hatte die Matapan allerdings keine Waffen an Bord, die diese Bezeichnung verdienten. „Leichte Beute für den Feind“ murmelte Hoddinott vor sich hin, als einer der Elektronik-Spezialisten auf sich Aufmerksam machte.
„Sir?“
„Ja mein Junge - was gibt es?“
„Sir - Kontakt #1 Sir.“
„Der Fischtrawler, der seit etwa zwei Stunden in der Gegend ist?“
„Ja Sir!“
„Was ist damit?“
„Abstrahlung eines Mehrfrequenz Sonars Sir – Leise aber doch ungewohnt kräftig.“
Lieutenant Commander Francis Duppa-Miller drehte sich zu Commander Hoddinott: „Spionage-Trawler!“
Hoddinott griff zum Bord-Sprechgerät und an der Gegenstelle in den Mannschaftsunterkünfte blinkte eine Lampe auf. Dort nahm ein Matrose den Hörer ab und lauschte: „Jones in die Zentrale.“
„…“
„Commander sie wollten mich sprechen?“
„Jones, ich weiß ihre Schicht beginnt erst in zwei Stunden, aber Sie sind der beste Sonarmann der Flotte – schauen Sie sich
Kontakt #1 genau an und sagen Sie mir was das ist!“
„Aye aye Sir.“
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+ + +
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 29' 50'' West 6° 28' 54'' 22:00 Zulu)
Captain Livesay beugte sich nach vorne um einen besseren Blick auf die Unterlagen auf dem kleinen Kartentisch nehmen zu können, dann schüttelte er den Kopf: „Wenig genug, aber es muss reichen.“
Captain Livesay besah sich die Unterlagen der zur Verfügung stehenden Einheiten und die Größe des Operationsgebietes.
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http://up.picr.de/25623653ky.jpg
Das die Revenge auf der ihr zugeteilten Position ist, wusste er nur anhand des vereinbarten Lebenszeichens, denn in der Ortung hatte die Plymouth oder eine der anderen Einheiten das U-Boot nicht. Das musste er Hoddinot lassen, selbst in der Enge des Nord-Kanals wusste er sein Boot zu verstecken.
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http://up.picr.de/25623722fr.jpg
Ziel der ganzen Operation war es die Revenge sicher auf die offene See zu geleiten. Es würde ausreichen das strategische Raketenboot in die zugewiesene Zone westlich von Schottland zu begleiten, von da an würde die Revenge auf sich gestellt irgendwo im Nord-Atlantik verschwinden.
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Sollte Hoddinot sein Handwerk beherrschen, würde ihn Niemand jemals aufstöbern können, aber das war die allgemeine Theorie, schließlich wusste kein Mensch ob die Russen nicht doch besser waren als bislang angenommen. Für den Moment jedenfalls wurde nach Plan vorgegangen: Wie vereinbart wurde über das Seegebiet ein virtueller Korridor gelegt, in dessen Mitte die Revenge entlang fahren sollte. Zu den Seiten würden die Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber eine Abwehrbarriere legen und alles was dort Eindrang und nicht garantiert friedlich war aus dem Weg räumen. Der Vorteil dabei war, dass alle Verbündeten immer genau wussten wo etwa die Revenge sein musste. Es käme wohl allen sehr ungelegen, wenn man ausversehen die Revenge selbst torpedieren würde, weil man sie an unbekannter Stelle für den Feind hielt.
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Direkt kommunizieren konnten Sie mit der Revenge nicht, weil jegliche Antwort auch vom Gegner erfasst werden konnte. Wenn überhaupt würde die Kommunikation also stets einseitig ablaufen. Damit das klappte hatten Livesay, Hoddinot und die anderen Kommandanten „Vorgehenswesen“ abgestimmt, an die sich insbesondere die Revenge penibel halten musste. Zum Beispiel wurde verabredet, dass die Revenge ganz bestimmte Kurse und Geschwindigkeiten einnehmen sollte, wenn ein Feind in der Nähe war und die Mitte des Korridors deswegen nicht eingehalten werden konnte.
Besonders skurril war jedoch der Vorschlag des Leading Hand Ronald Jones, von dem Hoddinot behauptete der beste Sonartechniker der gesamten Royal Navy zu sein. Jones hatte vorgeschlagen wenigstens indirekt Informationen weitergeben zu können, indem über die technischen Anlagen der Revenge „Walgesänge“ ausgesandt würden. Dazu hatten alle beteiligten Einheiten Vergleichsmaterial erhalten um die Informationen entschlüsseln zu können. Livesay hielt dies wie die Kommandanten der anderen Schiffe für eine Schnapsidee, allerdings musste er eingestehen, dass die Sonargeräte der Revenge das Beste vom Besten waren und die Wahrscheinlichkeit dass die Revenge feindliche U-Boote aufspürte lange bevor die Flugzeuge und Schiffe dies tun würden eben um ein vielfaches größer war.
Da in diesem Seegebiet einige festverbaute Sonaranlangen vorhanden waren, die den „Walgesang“ sicher hören würden, brauchte diese Information nur noch von den Leitstellen ausgewertet und weitergegeben zu werden. Nun es würde sich sicher bald zeigen was von diesem „Jonsey“ zu halten ist.
Der Abend ging in die Nacht über und die ersten Lageinformationen wurden zusammengefasst und im Gefechtsstand der Plymouth auf eine Glastafel aufgetragen.
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Ein gewisser Jonsey, dem man ein Faible für Paganini nachsagte, nahm im Sonarraum der HMS Revenge Platz und lauschte achtern nach einem etwa 4 Seemeilen entfernten Fischtrawler…
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#028 NI#
Ruprecht I.
22.05.16, 00:00
'Wahlgesänge'? Was wählen die denn so? :^^:
Eines stört Uns an dem Trawler. Selbst in Friedenszeiten wäre da einfach mal eben ein Patrouillenboot zwecks Inspektion längseits gegangen. Im Krieg erst recht.
'Wahlgesänge'? Was wählen die denn so?
Autsch! - Die automatische Rechtschreibkorrektur* ist manchmal einfach Schei... Wir sind zwar nicht ganz sicher, meinen es aber nicht selbst mit h geschrieben zu haben? - Wir korrigieren das mal besser...
(* Seit Wir den Rechner neu aufgesetzt haben, treibt uns Word sowieso in den Wahnsinn...)
Edit: Ach schau: Auch die Firefox Rechtschreibkorrektur findet "Walgesänge" falsch und "Wahlgesänge" richtig! - War es am Ende Firefox und Wir haben beim "Rotkringel" weg klicken nicht aufgepasst?
Eines stört Uns an dem Trawler. Selbst in Friedenszeiten wäre da einfach mal eben ein Patrouillenboot zwecks Inspektion längseits gegangen. Im Krieg erst recht.
Sie sind im Szenario nun mal vorhanden - viele Tage nach Kriegsbeginn - wir mussten Uns also irgendwas einfallen lassen. Wir sagten früher bereits, dass das Szenario-Design etwas "fragwürdig ist". Genau genommen glauben Wir nicht, dass es so abgelaufen wäre, wie die Campaign es vorgibt, aber der Campaign-Designer wird dahingehend ja über den grünen Klee gelobt...
Ruprecht I.
22.05.16, 00:17
Die Automatik immer aus! Sich anzeigen lassen, was das Programm stört: ok. Aber niemals die Kontrolle aus der Hand geben.
Gut, die Trawler sind dann also eben da. Hm, vielleicht wäre es etwas logischer, wenn die einfach niemandem bislang verdächtig vorgekommen wären? Dann wäre es noch Lässlichkeit, vielleicht Unfähigkeit. Aber einem Verdachtsfall nicht nachzugehen kommt hier schon beinahe einer Einladung zum Krieggericht gleich.
Naja, Kind ist im Brunnen. Aber wenn Ihr es mal als Buch veröffentlicht, dann wird das etwas abgeändert :opa:
Gut, die Trawler sind dann also eben da. Hm, vielleicht wäre es etwas logischer, wenn die einfach niemandem bislang verdächtig vorgekommen wären? Dann wäre es noch Lässlichkeit, vielleicht Unfähigkeit. Aber einem Verdachtsfall nicht nachzugehen kommt hier schon beinahe einer Einladung zum Krieggericht gleich.
Ja und Nein - 1. brauchten Wir einen Grund um das Fernsehteam "im Spiel" zu halten, 2. gibt es ja schon ein paar Trawler mehr in der Welt - ist also schon einiges an Arbeit und das im Szenario die Revenge in unmittelbarer Nähe eines Trawlers startet? Also wir hätten die Revenge direkt im Hafen starten lassen.
Ruprecht I.
22.05.16, 00:29
In der Welt. Aber nicht unbedingt direkt vor einem strategisch wichtigen Hafen. Oder sorgen die ständigen Nuklearunfälle für interessantere Fische? :D
Bis zum Script für den Verlag fällt Euch noch was Passendes ein :ja:
Und jetzt nicht lange warten lassen, Wir wollen Trawler explodieren sehen!
Und jetzt nicht lange warten lassen, Wir wollen Trawler explodieren sehen!
Da sagt Ihr was - ihr werdet eich noch wundern...
Werte Regenten,
Aufgrund Ruprecht I. Anmerkungen ein kleiner Exkurs zur Spielmechanik:
Der Spieler hat wie üblich in solchen Spielen eine Art "God's View", was bedeutet das wenn eine Einheit den Feind findet, dies sofort alle anderen auch sehen, was in bestimmten Situationen einfach unrealistisch ist. Hier haben Wir so eine Situation! Es ist die Revenge die ein feindliches U-Boot ortet und sofort stürzen sich die Flieger auf den Kontakt. Im realen Leben würde sich ein SSBN ziemlich sicher absolut still verhalten, es wüsste zwar vom feindlichen U-Boot, aber es würde diesen Umstand nicht melden (können). Also könnten die Flieger auch keine Bekämpfung einleiten.
Faktisch gibt es in dieser Art Spiel keine Möglichkeit dies sinnvoll korrekt zu simulieren, daher die depperte Idee der Walgesänge, weil Wir einfach eine Möglichkeit benötigen die Flieger von der Leine zu lassen...
hohe_Berge
23.05.16, 10:17
Ist alles i.O. so. Mache Er weiter. Er unterhält uns aufs vortreffliche.
Glück Auf
Seid ihr im RL etwa ein selbständiger Informatiker? ;)
Schreibt einfach weiter. Könnt Ihr auch aus dem U-Boot Atomraketen auf feindl. TF schießen und diese mit einem Schuss zerstören?
Seid ihr im RL etwa ein selbständiger Informatiker?
Oh Gott bewahre - so wie Wir über Informatiker herziehen wäre das eine ungute Kombination ;)
Nein Wir sind IT-Berater bzw. IT-Administrator und das sowohl in einem Anstellungsverhältnis (50%) wie auch Selbstständig (restliche 50%). Dazu schreiben wir zuweilen für einen bekannten deutschen Verlag, der eine recht prominente IT-Fachzeitschrift verlegt Artikel fürs Heft oder den Onlineauftritt und müssen Uns zudem um eine ganze Reihe Dinge unserer Sippe kümmern, haben gerade eine Baumaßnahme abgewickelt und sind auch sonst gut im Stress.
Aber hauptsächlich die Kunden aus unserer Selbstständigkeit fordern Uns zur Zeit ganz gut. Der erste hat jetzt angefangen mit höheren Stundensätzen zu drohen, damit Wir mehr Zeit für ihn haben als für andere - langsam wird es skurril...
Bzgl. des "God's View", bei irgendeinem taktischen WW 2 Spiel wurde dies doch so gelöst, dass man (also der menschliche Spieler) nur die Feinde sah, die die eigene Einheit gerade sieht. Also in Eurem Fall wäre das so, ihr klickt das U-Boot am und seht den Feind. Klickt ihr dann die Flugzeuge an, seht ihr das U-Boot nicht.
Oder sehen wir das falsch?
Oder sehen wir das falsch?
Sorry - aber ja! Weder Command noch das alte Harpoon funktionieren so. Sobald eine eigene Einheit etwas sieht (egal was), sehen das auch alle anderen. Es wäre auch müssig hier etwas zu ändern, damit andere Einheiten es nicht automatisch sehen. Wenn der Spieler weiss, das da was ist, schickt er den Rest eben manuell hin und sucht erneut. Das Ergebnis wäre das Gleiche. Für das Spiel ist es auch nicht schlimm, für den AAR schon, weil man eben dumme Ideen braucht um weiter schreiben zu können, oder man "fälscht" die Angaben, dass wollen Wir aber nicht. Alleine schon weil dann Screenshots nicht zum Text passen würden.
Aber wir meinten nicht die Seespiele, sondern dieses eine taktische LandkampfSPiel. Aber ihr habt recht, dann schickt man halt die Einheit dahin, aber die muß doch den Feind auch erst einmal finden. Und wenn deren Werte schlecht sind, findet sie den Feind doch nicht. Naja, egal. WIr lesen weiter.
Aber ihr habt unsere Frage, bzgl. der Atomrakete noch nicht beantwortet.
Aber ihr habt unsere Frage, bzgl. der Atomrakete noch nicht beantwortet.
Vermutlich ist es innerhalb der Mindestreichweite, also zu nah. Ob man ICBMs auch gegen Seeziele richten kann? Also in die Region kann man vermutlich schon was loslassen und einen exakten Treffer braucht es ja nicht. Allerdings hat der Szenario Designer den Einsatz von ICBMs per Richtlinie gesperrt. Das Feld ist grau und kann nicht überteuert werden wie es aussieht. In diesem Szenario können Wir also keine Trawler mit ICBMs direkt vor der Küste abknallen...
Ein gewisser Jonsey, dem man ein Faible für Paganini nachsagte, nahm im Sonarraum der HMS Revenge Platz und lauschte achtern nach einem etwa 4 Seemeilen entfernten Fischtrawler…
Handelt es sich um den gleichen Jonsey, der gut 10 Jahre später auf der USS Dallas mitfahren sollte ? :D
Werter Brummbär,
Wir können das weder bestätigen noch verneinen ;)
Beste Grüße
Bigfish
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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Bild 27: Emblem der No. 206 Squadron der Royal Air Force
Quelle: http://www.raf.mod.uk/history/206squadron.cfm
206. Squadron Flight #7 – 14. August 1975 (Nord 58° 21' 09'' West 9° 03' 40'' 22:01 Zulu)
Lieutenant Michael Roberts beendete die Wende mit seiner Nimord MR.1. Kurz drehte er den Kopf zu seiner Besatzung im hinteren Teil des ASW-Flugzeuges, dann blaffte er los: „Na das kann was werden! Erst sollen wir eine Großraumsuche beginnen und verhindern, dass durch das GAP feindliche U-Boote durchkommen und jetzt plötzlich wieder ab nach Süden und eine Nahbereichs-Barriere für die Revenge etablieren und sicherstellen. Hoffe die wissen beim Stab bald mal was sie wollen? Irgendetwas von Interesse da draußen?“
„Negativ Lieutenant, nach wie vor eine Reihe von Überwasserkontakten, die wohl alles Trawler oder kommerzielle Frachter sind und die wir schon auf dem Hinflug auf dem Schirm hatten.“
„Gut Dick, dann wollen wir mal wieder etwas Sonne im Süden tanken.“
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HMS Revenge (S27) – 14. August 1975 (Nord 55° 21' 10'' West 5° 59' 29'' 22:01 Zulu)
Es war kaum eine Minuten vergangen, als Commander Paul Hoddinott an den Sonar Operator Ronald „Jonsey“ Jones herantrat: „Nun wie sieht es aus Jonsey – Ist die Seele von dem Typen hinter uns so schwarz wie ihre Hautfarbe?“
„Da können Sie einen drauf lassen Boss! Macht jetzt neun Konten und hält exakt auf uns zu.“
„Direkt auf uns zu?“
„Yes Sir – kaum das wir hochgedreht haben ist der Junge aufmerksam geworden – wir kavitieren bei diesen Schraubenumdrehungen – das wissen Sie doch Boss?“
„Scheiß geringe Tiefe Jonsey, aber nur fünf Meter tiefer und wir schlitzen uns den Rumpf auf.“
„Langsamer fahren?“
„Für den Moment – nein. Sehen wir mal wie er reagiert, wir dürfen den Zeitplan nicht vergessen.“
„Zeitplan? Was für einen Zeitplan? Wir sind mit fünf Tagen Verspätung ausgelaufen, mit Verlaub welchen Zeitplan meinen Sie Skipper?“
„Den der Admiralität welchen sonst?“
„Achso – den der Admiralität – dann ist ja gut!“
„Spaß Beiseite, was machen wir wegen dem Typen?“
„Geben Sie mir noch eine Minute, dann müssen Sie entscheiden ob sie den Kerl weg haben wollen. Wenn ja wird es Zeit für etwas Biologische-Aktivität.“
„Biologische Aktivität Jonsey?“
„Das Signal um uns Ärger vom Hals zu halten ist ein Paarungsgesang.“
Hoddinott grinste breit, er war sich zwar nicht sicher ob das schon als sprichwörtlicher britischer Humor durchgehen würde, aber irgendeine Form von Humor war es auf jeden Fall, das war sicher.
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 29' 45' West 6° 28' 60'' 22:02 Zulu)
Captain Livesay grinste als er den Zettel weglegte. „Das ging ja sehr schnell.“
„Skipper?“
„Lieutenant Masters – Neuer Kurs Eins-Zwei-Null Grad – Paarungszeit Mister Masters!“
„Paar… was?“
„Wir haben Befehl einen Trawler zu inspizieren und im Zweifel aus dem Wasser zu bomben.“
„Rudergänger: Neuer Kurs Eins-Zwei-Null Grad.“
„Aye aye Sir - Neuer Kurs Eins-Zwei-Null Grad.“
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206. Squadron Flight #3 – 14. August 1975 (Nord 57° 38' 21'' West 3° 34' 29'' 22:09 Zulu)
In steilem Winkel hob die Nimrod MR.1 Flight #3 der 206. Staffel der Royal Air Force vom Kinloss Airfield ab und verschwand praktisch sofort in einer Regenwand. Rod Tyler wurde es flau im Magen, worauf hatte er sich da bloß eingelassen?
Sicher diese spezielle Vereinbarung öffnete manche Tür, aber das er jetzt mit seiner Kamera an Bord eines U-Jagd-Flugzeuges saß und drehen durfte, war auch seiner Jugend geschuldet. Sein Dienst für die Krone absolvierte er bei der Royal Air Force und das gab letztlich den Ausschlag für die Erlaubnis. Spöttisch hörte er die Stimme eines Geheimdienstlers in seinem Kopf: „Gut – Sie waren zwar nur Ordonanz im Offiziers-Casino - aber Air Force ist Air Force. Sie dürfen mitfliegen, Lieutenant Banks hat zugestimmt Sie auf seiner Maschine mitzunehmen. Genug Platz gibt es an Bord.“
Über den letzten Satz freute sich Tyler am meisten. Obwohl die Nimrod zusätzlich zur regulären Besatzung genug Platz für eine ganze Studio-Crew der BBC bot, gut das war etwas übertrieben, so durfte eben doch nur er mit an Bord um Aufnahmen zu machen. Ted musste am Boden bleiben und sein Blick als er realisierte, dass dies das letzte Wort sein würde, war das flaue Gefühl im Magen allemal wert.
Eigentlich vertrug Rod Tyler das Fliegen recht gut, aber der Air Force Jockey wollte wohl demonstrieren was sein Baby alles drauf hat. Nun ist eine Nimrod zwar kein Rennpferd, aber in den Händen dieses fähigen Piloten reichten die Manöver aus, um zu begreifen, dass dies hier kein Linienflug nach New York werden würde.
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206. Squadron Flight #3 – 14. August 1975 (Nord 55° 32' 45'' West 6° 15' 36'' 22:40 Zulu)
„So Mister Tyler – jetzt sind wir über dem Nord-Kanal und vor uns befindet sich die HMS Plymouth.“
Rod Tyler war begeistert, dass er auf dem Sitz des Copiloten Platz nehmen durfte. Dieser zeigte sich wiederum über die extra Ration Schlaf, die er sich deswegen gönnen durfte, ebenfalls hoch erfreut und machte sich davon. Weniger gut gefiel Tyler das Wetter. Dicke Regentropfen trommelten in einem Stakkato gegen die Frontscheiben und machten dabei nicht nur einen Höllenlärm, sondern nahmen auch jegliche Sicht nach draußen.
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Attribution: Photo: SAC Brown RAF/MOD
Bild 28: Cockpit einer Nimrod der Royal Air Force
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:RAF_Pilot_Training_in_Cockpit_of_Nimrod_Aircraft_MOD_45152088.jpg
„Wie können Sie bei diesen Bedingungen etwas sehen?“
„Radar Mister Tyler – Radar!“
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HMS Revenge (S27) – 14. August 1975 (Nord 55° 23' 35'' West 6° 13' 04'' 22:41 Zulu)
„Verdammter Lärm!“ - Leading Hand Ronald Jones war sauer, die Geschwindigkeit der Revenge war einfach zu hoch in dieser geringen Wassertiefe. Das Boot kavitierte und das konnte einfach Niemandem in dieser Gegend entgehen. Es dauerte seine Zeit, aber endlich hatte der Skipper eingewilligt zumindest für einige Zeit die Geschwindigkeit zu drosseln, damit Jonsey in Ruhe hören konnte was da draußen so alles vor sich ging.
Jonsey war nicht nur der Beste Sonarmann der Flotte, er hatte zudem einfach ein Gefühl dafür ob es etwas Wichtiges zu hören gab oder nicht.
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„Nun Jonsey wie sieht es aus – was hört man so?“
„Oh – Hallo Skipper – wie lange stehen Sie schon hinter mir?“
„Eins zwei Minuten?“
„…“
„Was gibt es wichtiges?“
„Weiß noch nicht Skipper – Sehr leise, sehr undeutlich. Die Plymouth und die Matapan machen einfach zu viel Krach Sir!“
„Sind die Beiden auf Kurs?“
„Ja Sir – sind sie.“
„Dann wissen die also nichts von dem was Sie hören?“
„Glaube nicht Sir.“
„Und was hören Sie genau, bzw. was glauben Sie zu hören?“
„Klingt metallisch Sir – dachte erst an eine Ankerkette, die sich irgendwo reibt, aber das ist es nicht. Das Geräusch hat sich schlagartig verändert und im Moment ist es ganz weg.“
„Gut – halten Sie mich auf dem Laufenden.“
„Geht klar Sir – ich meine Aye aye Sir!“
„Ach so – Skipper – das Geräusch ist deutlich unter Wasser Sir!“
„Unter Wasser?“ - Commander Hoddinot verzog das Gesicht, er wusste genau:
„Die Royal Navy hat hier zur Zeit keine U-Boote in diesen Gewässern…“
+ + +
#029 NI#
Könnt Ihr bitte zum Einstellungsfenster noch mehr sagen (was kann man einstellen, was bewirkt dies und das) und auch die Bilder ein wenig größer machen? Die Augen, ihr wisst, dass Alter. :D
Werter KIWI,
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dies ist das Fenster für Geschwindigkeit und Höhe bzw. Tiefe.
Per Default übernimmt die KI die Einstellung dieser Werte anhand der zugewiesenen Mission. Wenn man das nicht möchte, gibt es für jeden Bereich den "Manual Override". Wir haben hier die KI-Geschwindigkeit der Revenge von 12 Knoten manuell auf 8 Knoten - bzw. dann noch 7 Knoten - herabgesetzt um unter die Geschwindigkeit zu kommen, ab der die Revenge Kavitationslärm verursacht.
Die Kavitation hängt primär von der Umdrehungsgeschwindigkeit der Schraube sowie der Tauchtiefe ab. Umso tiefer umso Schneller kann die Schraube drehen, bevor Kavitation entsteht: https://de.wikipedia.org/wiki/Kavitation
Die manuelle Geschwindigkeit gibt man entweder direkt ein oder anhand von Standardwerten (Stop, Schleichen, Marschfahrt (Kreuzen), Voll, Maximum)
+ + +
Weiterhin wird in diesem Fenster - im Falle der Revenge - die Tauchtiefe eingestellt. Dann sieht man hier die Tiefe bis zum Meeresboden, sowie die Tiefen-Angaben für thermische Layer. Thermische Layer wirken auf Schallwellen wie ein Glas bzw. ein Prisma auf Lichtwellen - sie werden gebrochen bzw. abgelenkt. Befindet sich ein U-Boot in einer Layerschicht die von anderen Schichten getrennt ist, so kann ein Hydrophon was sich über oder unter dieser Schicht befindet den Schall gar nicht oder nur deutlich abgeschwächt wahrnehmen.
Für ein U-Boot ist es daher unbedingt ratsam sich in einem anderen Layer aufzuhalten, als ein möglicher Feind.
Weiterhin entstehen durch die Layergrenzen sogenannte CZ-Zonen (Convergence-Zonen). Schall bewegt sich im Wasser nicht geradlinig sondern in Form einer Kurve. An einer Layergrenze wird er etwa im 90 Grad Winkel abprallen, beschreibt dann aber wieder eine Kurve. Dadurch erhöht sich die Reichweite des Schalls und man kann eine Lärmquelle auch sehr weit entfernt Ausmachen. Man sollte halt merken, ob die Ortung eines Ziels in der ersten CZ stattfindet oder der zweiten bzw. dritten CZ. Sonst ballert man einen Torpedo auf ein vermeintlich 3 Seemeilen entferntes Ziel und in Wahrheit ist es 12 Seemeilen entfernt.
Näheres dazu hier: http://fas.org/man/dod-101/navy/docs/es310/SNR_PROP/snr_prop.htm
Auch hier wieder entweder komplett Manuell oder durch Standardwerte - bei einem U-Boot sind das: Aufgetaucht, Periskoptiefe, Flach, über dem Layer, unter dem Layer, so Tief wie möglich.
+ + +
Zuletzt stehen in diesem Fenster noch Angaben wie Distanz und Zeit zum nächsten Wegpunkt, sowie dafür benötigter Treibstoff.
+ + +
Mit größeren Screenshots ist es Essig (zumindest wenn man größere Zusammenhänge zeigen will) - das schrieben Wir schon. Es gibt hier leider keine Screenshot-Taste, wir brauchen ein Tool. Dazu kommt, dass wir für die Screenshots bestimmte Bedingungen einhalten müssen. Z.B. benötigen Wir regelmäßig oben links, die exakte Zeit-Angabe, denn nur dort stehen auch die Sekunden. Bzw. die stehen auch im Logfile, aber dann fehlt der Zusammenhang zum Screenshot.
Außerdem müssen Wir bei jedem Screenshot den Mauszeiger exakt positionieren, denn nur dann haben wir dort die Angabe von Länge und Breite. Diese Angaben stehen nicht mal im Logfile. Es geht also nur mit Screenshots. Wollen Wir jetzt alle Werte haben, die Wir benötigen und dazu noch "Große" Screenshots, müssen Wir derer mehrere anfertigen und das ist (zu) aufwendig. Das machen Wir also nur wenn es wirklich etwas zu sehen gibt und nicht bei Übersichten.
Alleine für den letzten Post haben Wir fast sechs Stunden benötigt! Wir müssen z.B. Bilder heraussuchen - Wir nehmen nicht irgendwelche sondern nur solche, die kein Copyright haben. Insbesondere bei Bildern - und schlimmer noch den Badges (Staffelabzeichen) von Briten gilt praktisch immer das Crown Copyright - Deswegen haben Wir bei manchen Einheiten das korrekte Badge, bei der HMS Plymouth z.B. aber nur den White Ensign - also die britische Kriegsflagge der Royal Navy.
https://web.archive.org/web/20110927121117/http://www.museumscopyright.org.uk/crown-a.pdf
https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/453483/20150812_MOD_Copyright_Licensing_Information.pdf
https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/311998/20140515_Logo_Usage_Terms_and_Conditions.pdf
https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/514447/20160401-Royal_Navy_Insignia_list-For_Applicants.pdf
Bei all dem Quatsch den Wir schreiben, machen Wir trotzdem einige Plausibilitätsüberprüfungen für Einheiten und Vorgänge. Zu unserem Leidwesen müssen Wir feststellen, dass einige Einheiten in den Szenarien gar nicht auftreten dürften, weil sie real zu dieser Zeit schlicht in der Werft lagen und umgebaut wurde. Soviel zu dem "erfahrenen" Autor von Notherrn Inferno und seiner guten Recherche-Arbeit. Dafür das der Designer wohl ein ehemaliger Marineoffizier ist, hätten Wir so manchen Fehler daher nicht erwartet.
Und dann müssen Wir so manches aus dem Spiel für den AAR irgendwie so darstellen, dass es halbwegs Sinn ergibt. Siehe den Walgesang - dafür brauchen Wir teilweise schon im Vorfeld eine Reihe von Posts, nur damit es am Ende Sinn ergibt. Aus diesem Grund spielen Wir ein Szenario auch komplett durch, bevor Wir schreiben, weil es sonst am Ende nicht zusammenpassen würde...
Und dann müssen Wir manchmal einfach alte Posts durchlesen um nichts gegensätzliches zu Schreiben: Wo hat Rod Tyler seinen Militärdienst abgeleistet? Nicht das wir vor 4 Monaten aus ihm eigentlich schon einen Krankenpfleger gemacht haben. Natürlich könnten Wir nebenher auch noch Aufzeichnungen für die Vita Unserer Probanden führen, aber bislang scheuen Wir diesen Aufwand. Also nicht wundern wenn Ted Shriver morgen blonde Haare hat, wo sie gestern doch noch rot waren - naja gibt Färbemittel - aber in den Siebzigern?
Das ist das nächste Thema: Hey Wir haben die Siebziger als Kleinkind erlebt - kein Schimmer was damals "normal" war - müssen Wir also auch nachlesen. Der Ort Innellan - Wir kennen die Google Map von heute, aber gab es die Newton Road auch schon 1975 und wenn ja mit dieser Straßenführung?
Ihr seht - der Aufwand für einen Post an dem man fünf Minuten liest - wenn überhaupt - beträgt spielend das 30-40-fache oder noch mehr :(
Ihr seht - der Aufwand für einen Post an dem man fünf Minuten liest - wenn überhaupt - beträgt spielend das 30-40-fache oder noch mehr
Den Aufwand wissen wir zu schätzen, es liest sich auch sehr gut. Und ob die Einheit XY nun im Kampf war oder nicht, macht uns nichts aus. Eure Geschichte ist doch das wichtigste, Also weiter schreiben ..
Danke werter KIWI und auch allen anderen Regenten!
Natürlich sind wir mehr als Eitel genug um Uns deshalb auch über die sehr frühe Wahl zum AAR des Monats November 2015 zu freuen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28506), auch wenn da jemand dies im AAR noch nicht kenntlich gemacht hat wie es sonst üblich ist ;)
Eigentlich sind Wir auch Manns genug um darüber zu stehen, wegen der gerade laufenden Diskussion über die AAR-Vielfalt (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=28782) mögen Wir es hiermit dann aber doch erwähnt haben :cool:
Mit Anerkennung ist es eben sehr einfach: Lobende Worte sind toll - ein öffentliches Schriftstück ist halt noch besser - wobei Wir uns da beruflich zur Zeit nicht beklagen können. In allen Unseren diversen beruflichen Tätigkeiten haben Wir in den letzten Wochen mehr Anerkennung
(auch schriftlich und pekuniär) erfahren als jemals zuvor.
Wir müssen gestehen: Früher spielte dies für Uns keine Rolle, aber mittlerweile stehen Wir drauf :teufel:
Alith Anar
26.05.16, 19:47
Dann solltet Ihr mal öfter auf die erste Seite schauen :D
Nein Sorry, habs vergessen :(
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
http://up.picr.de/24186147br.png
HMS Revenge (S27) – 14. August 1975 (Nord 55° 23' 58'' West 6° 15' 21'' 22:53 Zulu)
Wenn Leading Hand Ronald Jones etwas vom Skipper wollte, musste es wichtig sein. Commander Hoddinott verlor daher keine Zeit und machte sich im Lauftempo auf den kurzen Weg in den Sonarraum der HMS Revenge.
„Nun Jonsey – Sie haben ihre geringere Geschwindigkeit bekommen – es hat wohl was genutzt – was ist da draußen?“
„Neuer Kontakt Goblin #20 – vermute feindliches U-Boot – Generalkurs um Drei-Zwei-Eins Grad – Distanz geschätzte 14 Seemeilen.“
„Wow! – Weiß er von uns?“
„Bei dem Lärm den unsere Schraube bis vor kurzem produziert hat? Gehen Sie mal davon aus Sir. Dieser Krach wäre auch einem unfähigen Sonar-Maat nicht verborgen geblieben.“
„Gut – Walgesang Mister Jonsey – warnen Sie die anderen – Ziel angreifen und für uns Vorhaben Weizenfeld ausführen.“
„Geht klar Skipper ist schon so gut wie erledigt Sir.“
„Fein – ach Jonsey?“
„Sir?“
„Nehmen wir mal an, da drüben ist eine ebenso fähiger Sonar-Maat an Bord wie Sie einer sind…“
„Sir?“
„Merkt der dann, dass der Walgesang von einer künstlichen Quelle stammt?“
Jonsey blickte verdutzt zu seinem Kommandanten - „Sir, ja das wird er bemerken Sir.“
„Dachte ich’s mir doch! – Weitermachen Jonsey – Gute Arbeit!“
„Aye aye Sir.“
Commander Hoddinott lief zurück in die Zentrale und blickte zu seinem ersten Offizier Francis Duppa-Miller: „Vorhaben Weizenfeld Mister Duppa-Miller – ruhig und schnell.“
Lieutenant Commander Francis Duppa-Miller bedeutete nach zwei Unteroffizieren: „Gehen Sie durchs Boot, Befehl „Gefechtsalarm“ – absolute Stille im Boot – alle Arbeiten die Lärm verursachen sofort beenden und alle Gegenstände sichern die herunterfallen könnten – beeilen sie sich.“
Die beiden Männer stürmten in entgegengesetzte Richtungen davon und binnen Sekunden hatte man das Gefühl, das man sich auf einem Geisterschiff befand. Jegliche Gespräche erstarben umgehend und aus einigen wenigen Ecken drang lediglich der Hauch eines Flüsterns zur Zentrale durch.
Commander Hoddinott stellte sich hinter den Rudergänger: „Neuer Kurs Eins-Vier-Zwei Grad und sachte – ganz sachte wenden.“
„Neuer Kurs Eins-Vier-Zwei Grad – Aye Sir.“ Raunte es ihm entgegen und er spürte wie sich die Revenge leicht zur Seite neigte, als der Rudergänger langsam am Steuerhorn drehte.
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 27' 48'' West 6° 22' 36'' 22:55 Zulu)
Lieutenant Masters platzte regelrecht auf der Brücke herein und stiefelte geradewegs auf Captain Livesay zu.
„Nun was hat unser Sonar zu melden Masters?“
„Sir – Unser Sonar-Maat hat es direkt mitgeschnitten Sir: ‚Weizenfeld‘ Sir – zudem eine weitere Paarungszeit!“
„Zeigen Sie her!“
Captain Livesay studierte den kleinen Notizzettel, den Lieutenant Masters von Sonar-Maat Riverside erhalten hatte.
„Scheiße, das ist keine 10 Seemeilen von uns entfernt! – Beordern Sie sofort alle Flugzeuge und Hubschrauber dorthin.“
„Sir – Jawohl Sir!“
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206. Squadron Flight #7 – 14. August 1975 (Nord 55° 35' 33'' West 6° 28' 30'' 22:56 Zulu)
Lieutenant Michael Roberts starte nach vorne und Pfiff durch die Zähne: „Ganz schön was los hier um Süden, dass muss man schon zugeben.“
Sein Copilot den alle nur „Dick“ nannten, nickte stumm und öffnete einen Kanal für die Bordsprechanlage: „Also wir können suchen und wir können suchen – ich schlage vor wir tun es schnell!“
Alle an Bord des U-Jagd-Flugzeuges wussten was damit gemeint war. Die Besatzung war ein eingeschworenes Team und mehr oder weniger alle von Ihnen Pfiffen auf die Vorschriften und Verfahrensweisen. Sicher konnten sie jetzt Sonarbojen schmeißen – schön im Dreieck mit Abstand für Kreuzpeilungen – aber das hielt die Besatzung für völlig ineffizient. Der feindliche U-Boot-Jockey würde das Aufschlagen der Sonarbojen auf die Wasseroberfläche bemerken und sich im Zweifel tot stellen. Dabei war doch allen klar, dass ein U-Boot möglichst viel Lärm machen musste um es zu hören und aufzuspüren.
Die Antwort wie man einen U-Boot Skipper dazu bringt möglichst schnell und unüberlegt so viel Krach wie möglich zu machen, lag dabei doch auf der Hand…
Aus dem Heck dröhnte eine Stimme nach vorne in die Pilotenkanzel: „Waffe abgefeuert!“
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#030 NI#
hohe_Berge
27.05.16, 09:56
„Waffe abgefeuert!“ Die Jagd beginnt.
Glück Auf
Werter Alith Anar,
habt Dank ;)
Werter hohe_Berge,
euch sei ebenfalls gedankt!
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 27' 45'' West 6° 22' 27'' 22:57 Zulu)
„Sir – wir haben positive Bestätigung! Der Trawler verwendet Sensortechnik wie sie für nachrichtendienstliche Aufklärungsschiffe mit der Codebezeichnung ‚Mayak‘ vermutet werden.“
„Vermutet?“
„Es müsste sich um eine Abwandlung vom Typ Gidrofon handeln Sir, hier haben wir Unterlagen aus dem Erkennungshandbuch Sir.“
„Lassen Sie sehen.“
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Bild 29: Sowjetischer Aufklärungstrawler Typ Gidrofon aufgenommen von Bord der USS Pocono
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Soviet_trawler_seen_from_aboard_USS_Pocono.jpg
„Bewaffnung?“
„Unbekannt Sir, aber vermutlich Wasserbomben.“
„Also gut Lieutenant Masters, dann wollen wir dem Typen mal erklären wo er sich befindet – volle Kraft voraus.“
„Aye Sir – volle Kraft voraus.“
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206. Squadron Flight #7 – 14. August 1975 (Nord 55° 35' 22' West 6° 33' 38'' 22:57 Zulu)
„Und haben wir ihn aufgescheucht?“
„Aber Hallo – da unten ist plötzlich was los Lieutenant. Ich fürchte aber unser Torpedo ist zu weit weg, das Ziel muss südwestlich der ersten Peilungsmeldung sein Sir.“
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Bild 30: Royal Air Force Korkade ebenfalls verwendet vom Fleet Air Arm
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:RAF_roundel.svg
814. Squadron Flight #1 – 14. August 1975 (Nord 55° 34' 18' West 6° 32' 03'' 22:57 Zulu)
Lieutenant Mombo Bwatu hatte Glück. Während es früher relativ leicht gewesen ist als Bürger des Commonwealth of Nations nach Großbritannien zu immigrieren, so war das ab 1962 nicht mehr ganz so einfach. Es gab nun den Commonwealth Immigrants Act von 1962 (https://en.wikipedia.org/wiki/Commonwealth_Immigrants_Act_1962). Dadurch wurde der Zuzug von Bürgern ehemaliger britischer Kolonien auf die Insel drastisch erschwert. Mombo Bwatu stammte aus Botswana und kam 1967 mit seinen Eltern nach Großbritannien. Die genauen Umstände hatte er vor seinen Eltern nie erfahren, aber eines war nicht zu verleugnen, die Wurzeln seiner Eltern stammten von den ‚San‘ (https://de.wikipedia.org/wiki/San_%28Volk%29 ) ab. Die San waren sprichwörtliche Buschmänner – Jäger und Sammler und Fährtenleser. Den Jagdtrieb und das Fährtenlesen, dass hatte er von seinen Vorfahren geerbt.
Lieutenant Mombo Bwatu steuerte seinen Westland Sea King HAS.1 dicht über den Wellen einher und fühlte sich wie seine Vorfahren. Bwatu zog sachte am Steuerhorn und der Hubschrauber schwebte auf der Stelle. Eine weite Ebene breitete sich vor ihm aus und er musste die Fährte finden um seine Beute erlegen zu können. Anders als die San vor tausenden von Jahren nutzte er zum Fährtenlesen allerdings die modernste Technik die man in einen Hubschrauber einbauen konnte. Der Sonar-Operator im Heck ließ das Tauchsonar herab und die Hydrophone verschwanden in der Wasseroberfläche. Er schaltete sich in die Übertragung mit ein und da war es – das Schraubengeräusch eines U-Bootes das panisch vor einem nahen Torpedo floh – die erste Peilung stand. Jetzt mussten Sie nur ein paar hundert Meter weiter fliegen und hoffen den Feind wieder erfassen zu können.
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Ja es war richtig gewesen sich für die 814. – die Flying Tigers – zu melden, als diese Staffel vor zwei Jahren reaktiviert wurde. Hier konnte er den Urtrieb seiner Gene ausleben - hier war er ein San – ein Jäger und Fährtenleser.
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Bild 31: Mehrere Westland Sea King während eines Schwebe-Manöver über den Stützpunkt Prestwick
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/File:Sea_Kings,_Prestwick,_1972_-_Flickr_-_PhillipC.jpg
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814. Squadron Flight #1 – 14. August 1975 (Nord 55° 34' 20' West 6° 32' 05'' 22:59 Zulu)
Da war es – das U-Boot zu finden war fast zu einfach, aber das Plessey Type 195 Tauchsonar arbeitete heute perfekt. Der Sonar-Operator räusperte sich und Lieutenant Mombo Bwatu fragte nach was los ist?
„Der Torpedo hat den Bastard zwar aufgescheucht, ist aber zu weit entfernt, der trifft niemals.“
„Macht nichts, dann können wir unser Glück versuchen,
wenn die Starflügler ihre Waffen einfach ohne Sinn und Verstand ins Wasser hauen.“
Bwatu kannte einige Jungs von der 206. und hatte schon so eine Vorstellung davon, wer lieber gleich mit Torpedos schmeißt anstand erstmal eine exakte Peilung zu Wege zu bringen. Ihm war es recht – er und Flight #5 der 814. waren am nächsten am Ziel und bis sich die Nimrods wieder eingedreht hatten um einen neuen Zielanflug durchführen zu können, hatte er jetzt alle Zeit der Welt den Russen selbst zur Strecke zu bringen.
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206. Squadron Flight #4 – 14. August 1975 (Nord 55° 35' 38' West 6° 47' 33'' 23:01 Zulu)
„Das stimmt doch niemals – man Check die Technik – mach nen Diagnose Lauf. Wir sind von dem Feind-Boot noch locker 10 Häuserblocks entfernt.“
„Hey Boss – ich bin nicht Blöd – das ist eindeutig! Das AN/ASQ-10A ist in Ordnung – wir sind gerade über eine starke magnetische Anomalie drüber weg geflogen.“
„Verdammte Scheiße! – Plymouth für Flight #4 - Plymouth für Flight #4 – Plymouth Flight #4 meldet hiermit ein zweites U-Boot – ich wiederhole – wir melden ein zweites U-Boot. Koordinaten Nord Fünf-Fünf Grad – Minuten Drei-Fünf – Sekunden Drei-Acht zu West Sechs Grad – Minuten Vier-Sieben – Sekunden Drei-Drei. Ich wiederhole feindliches U-Boot auf Nord Fünfundfünfzig Grad – Fünfunddreißig Minuten und Achtunddreißig Sekunden zu West Sechs Grad – Siebenundvierzig Minuten und Dreiunddreißig Sekunden. Kontakt-Bezeichnung Goblin Zwei-Eins – ich wiederhole – Kontakt-Bezeichnung Goblin Einundzwanzig - Flight #4 Ende.“
„Junge junge – hast du ein Schwein – keine Ahnung wann irgendjemand zuletzt mit einem MAD-Sensor ein U-Boot geortet hat – ein feindliches noch dazu. Würde mich nicht wundern, wenn das im letzten Krieg gewesen ist. Um mit dem MAD ein U-Boot zu finden muss man ja schon so exakt über den Bootskörper drüber wegfliegen, das es wahrscheinlicher ist den Hauptgewinn in der Lotterie zu gewinnen.“
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#031 NI#
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 26' 42'' West 6° 18' 42'' 23:03 Zulu)
„Lieutenant Masters – Entfernung zum Ziel?“
„Captain Sir – Distanz zum Ziel beträgt jetzt Neun Komma Acht Nautische Meilen Sir.“
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„Gut – Status der U-Boot-Bekämpfungs-Maßnahmen?“
„Sir der erste Torpedo von Flight #7 hat sein Ziel verfehlt. Zurzeit sind zwei Hubschrauber und eine Nimrod mit der Bekämpfung beschäftigt. Zwei weitere Hubschrauber sind auf dem Weg zu Kontakt Goblin #20. Kontakt Goblin #21 wird in Kürze von zwei Nimrods und einem Hubschrauber bekämpft werden, die Einheiten sind im Endanflug ins Zielgebiet Sir.“
„Gibt es sonst irgendetwas was zu beachten ist? Zivile Einheiten in der Nähe?“
„Sir zwischen uns und Skunk #1 befindet sich nur die Revenge und die ist unter Wasser.“
„Die Matapan?“
„Die Matapan hat uns an Steuerbord passiert und versucht sich an der Ortung der feindlichen U-Boote Sir.“
„Wir haben also freie Bahn?“
„Sir – ja Sir.“
„Lieutenant Masters – Befehl an die Geschützbedienung: FEUER FREI!“
„Feuer Frei – Aye aye Sir Captain Livesay Sir!“
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Die Abweichung zum Ziel betrug nur wenige Grad, weshalb die Drehung des Turms kaum wahrnehmbar war, aber als sich die beiden Geschützrohre des 114 mm Doppelturms nach oben reckten, war Allen auf dem Vorschiff klar, dass es Zeit war in Deckung zu gehen. Zwar würde das kleine Kaliber der HMS Plymouth kaum eine solche Detonationswucht entfachen wir die Hauptkaliber früherer Dreadnoughts, aber riskieren wollte man trotzdem nichts. Es ertönte eine Alarmsirene, die allen Matrosen signalisierte umgehend geschützte Positionen aufzusuchen.
Keine zehn Sekunde später knallte es los – Bumm – Bumm –Bumm – die ersten fünf Salven waren auf dem Weg zum Ziel.
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Das QF 4.5 inch L/45 Geschütz hatte eine lange Historie hinter sich und diente als kombiniertes See- und Luftzielgeschütz seit dem zweiten Weltkrieg auf zahlreichen Zerstörern der Royal Navy. Auf Flugzeugträgern und Schlachtschiffen diente es vornehmlich als Flak, hatte hier zu Beginn aber einige Schwächen aufzuweisen. Als Munition waren Hochexplosiv-Geschosse an Bord er HMS Plymouth vorhanden und 23 Salven davon konnten innerhalb einer Minute abgefeuert werden. Danach vergingen mehrere Minuten um das Geschützmagazin aus dem Hauptmagazin der Fregatte neu zu bestücken.
Die Variante Mk 6 der Plymouth war praktisch identisch zur Variante Mk V und kam durch die Abkehr von der römischen Nummerierung zustande. Die wesentliche Neuerung der Variante Mk V bzw. Mk 6 war das automatische Ladesystem und von diesem sollte die Plymouth zum Ärger von Captain Livesay heute reichlich Gebrauch machen müssen. Abgesehen von den 23 Salven im Geschützturm befanden sich noch Granaten für weitere 300 Salven im Bunker, die Zahl sollte schnell drastisch abnehmen.
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Bild 32: Die HMS Plymouth von Vorne – gut sichtbar der Doppelturm
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:HMS_Plymouth_underway.jpg
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 26' 30'' West 6° 18' 02'' 23:04 Zulu)
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Fassungslos nahm Captain Livesay die Trefferlage-Meldung zur Kenntnis. Fünf Salven und alle gingen teils um beinahe 200 Meter am Ziel vorbei. Damit hatte er nicht gerechnet. Sicher die Zeiten von Artillerie-Duellen waren lange vorbei und Raketen bestimmten mehr und mehr das Bild des modernen Seekriegs, aber dass es so schlecht laufen würde, das wollte er nicht wahr haben. Jetzt rächte es sich, dass er ebenso wie viele andere Kapitäne das Geschütztraining vernachlässigt und sich fast sträflich auf die automatische Feuerleitung und Zielfindung eingelassen hatte.
Alles Jammern und Wehklagen half nichts – „Feuer!“ brüllte er mit zorniger Stimme und wusste, dass es eine lange Nacht zu werden versprach.
Der Geschützturm ruckte leicht und weitere Salven waren auf dem Weg zum Ziel. Durch das Fernglas sah Captain Livesay einen leichten Feuerschein am Horizont – Treffer – zumindest eine Salve war ins Ziel gegangen.
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814. Squadron Flight #8 – 14. August 1975 (Nord 55° 34' 55' West 6° 33' 54'' 23:05 Zulu)
„Hochziehen“ – schrie der Sonar-Operator ins Mikrofon und sein Pilot befolgte diese „Empfehlung“ augenblicklich. Keine Sekunde zu früh wie sich herausstellte, denn der Mk 46-Torpedo den der Hubschrauber vor nicht mal einer Minute abgeworfen hatte, bekam praktisch sofort eine Zielpeilung.
Der Sea King gewann an Höhe und man musste gar nicht den Signalen der Sonarbojen lauschen, die Wasserwand, die sich erhob und den Hubschrauber in seine Gischt hüllte war eindeutig: Der Torpedo hatte getroffen!
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200 Meter entfernt betrachtete Lieutenant Mombo Bwatu das Schauspiel und war zufrieden mit der Arbeit seiner Jungs. Der erste Treffer des Tages auf einem feindlichen U-Boot würde sich auch für ihn als Staffelführer gut machen, auch wenn er selbst dafür nur die Zielpeilung geliefert hatte.
Ohne Frage hatte der aufregende Teil der Nacht begonnen. Im Nord-Kanal war die HMS Plymouth damit beschäftigt die alte Tradition des Artillerie-Gefechtes aufleben zu lassen, auch wenn dies eine eher einseitige Angelegenheit war und die ASW-Flugzeuge und Hubschrauber versuchten sich an zwei Unterwasserkontakten, die nach aller Wahrscheinlichkeit feindliche U-Boote waren.
Die ersten Treffer waren gesetzt, aber im Tor war der Ball noch nicht.
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206. Squadron Flight #4 – 14. August 1975 (Nord 55° 37' 01' West 6° 51' 12'' 23:05 Zulu)
Hochziehen musste Flight #4 nicht, die Nimrod war bereits mehrere hundert Meter von der Abwurfstelle des Torpedos entfernt, der gerade auf das vor wenigen Minuten entdeckte zweite U-Boot abgeworfen worden war.
Zuvor platzierte Flight #4 eine Sonarboje in nächster Nähe der vermuteten Position und eben diese Sonarboje verkündete umgehend spektakuläres. Der Torpedo war ins Ziel gegangen und die unverkennbaren Geräusche eines berstenden U-Boot-Rumpfes erklangen in den Kopfhörern der Besatzung des U-Boot-Jägers. Die erste Versenkung des Tages ging auf das Konto der 206. Squadron, da mussten die Jungs von der 814. ihren „Miefquirlen“ erst mal mithalten.
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814. Squadron Flight #5 – 14. August 1975 (Nord 55° 34' 52' West 6° 33' 60'' 22:57 Zulu)
„Und runter mit dem Ding!“
Flight #5 der 814. Squadron war für den Geschmack der Besatzung doch arg benachteiligt. Im Unterschied zu den meisten anderen ASW-Einheiten, hatte ihr Sea King nur Wasserbomben Typ Mk 11 geladen, aber dennoch versuchte man damit etwas zu erreichen. Für den Moment blieb es aber nur bei einer Dusche für Flight #8, der etwas zu dicht und etwas tief noch immer im Zielgebiet herum schwebte.
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814. Squadron Flight #1 – 14. August 1975 (Nord 55° 34' 57' West 6° 33' 23'' 23:06 Zulu)
Lieutenant Mombo Bwatu lauschte wieder den Vorgängen unter Wasser. Ziel Goblin #20 war getroffen und eindeutig beschädigt, das Boot machte aber nach wie vor Fahrt und es gab keine Hinweise auf ein bevorstehendes Sinken oder gar Auftauchen. Ein weiterer Torpedo hatte gerade das Ziel verfehlt, aber Nummer Drei war schon auf dem Weg.
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814. Squadron Flight #8 – 14. August 1975 (Nord 55° 34' 53' West 6° 33' 19'' 23:07 Zulu)
Diesmal hatte Flight #8 die Einweisung übernommen und damit dem Staffel Führer die Chance auf einen Abschuss ermöglicht. Der Mk 44-Torpedo von Flight #1 hatte das Ziel erfasst, das war für Niemanden zu überhören. Dem Mark 44 sagte man nach insbesondere in Flachwasserumgebungen außerordentlich gute Leistungen zu erbringen, aber seine Tage waren seit langem gezählt. Der Mark 46 war einfach viel Leistungsfähiger als der Mark 44.
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Aus den Augenwinkeln heraus sah der Pilot von Flight #8 wie eine Nimrod aus den Wolken heraus auf die Wasseroberfläche zu jagte und einen Mark 46 abwarf um gleich darauf hochzuziehen und wieder in den Wolken zu verschwinden.
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814. Squadron Flight #1 – 14. August 1975 (Nord 55° 34' 50' West 6° 33' 28'' 23:07 Zulu)
„Komm schon – komm schon – hau rein – lass das nicht wieder die Jockeys aus Kinloss erledigen.“
Gebannt lauschte Mombo Bwatu den Signalen die das Tauchsonar übermittelte. Sein Torpedo war nur wenige Meter vom Ziel entfernt und lieferte sich ein Wettrennen mit dem Mk 46 der Nimrod von Flight #4.
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Konsterniert musste Lieutenant Mombo Bwatu mitanhören und sehen, wie der Torpedo ins Ziel gelangte, aber es war nicht sein Mk 44 sondern der Mk 46 der Nimrod, der das feindliche U-Boot getroffen hatte. Zu eindeutig war zu hören gewesen, wie der Mk 44 am Ziel vorbei gelaufen war und seine Geräusche vom Schraubenlärm des U-Bootes überlagert wurden. Nur einen Augenblick später ging der Mk 46 ins Ziel.
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#032 NI#
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 26' 18'' West 6° 17' 18'' 23:07 Zulu)
Captain Livesay sah nervös auf die Uhr an seinem Arm: „Zeit?“
„Noch etwa Dreißig Sekunden bis der Turm wieder Feuer bereit ist Sir.“
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„Es kommt mir vor, als ob das automatische Ladesystem nicht viel schneller ist, als wenn unsere Jungens die Granaten manuell laden Lieutenant.“
„Ist schon schneller, aber in einem Artillerie-Gefecht ist es doch nie schnell genug – oder Sir?“
„Da haben Sie Recht Lieutenant – sehen wir zu, dass wir diesmal besser treffen.“
„Ja da ist der Wurm drinnen Sir – Captain Sir.“
„Wir haben die Geschütze viel zu stiefmütterlich beachtet in den Jahren seit mehr und mehr Lenkflugkörper zum Einsatz kommen Lieutenant Masters.“
„Es hat auch Niemand erwartet, dass wir die Dinger benötigen würden.“
„Hoffen wir, dass der Feind dies ebenfalls so sieht. Nicht auszudenken, wenn da drüben nicht bloß ein Trawler sondern ein feindliches Kriegsschiff mit ebenbürtigen Geschützen wäre.“
„Sie verstehen es gut einem die Laune zu verderben Sir.“
„Das bringt die Tätigkeit als Führungsoffizier so mit sich Lieutenant.“
„Verstehe Sir.“
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814. Squadron Flight #5 – 14. August 1975 (Nord 55° 34' 39' West 6° 33' 03'' 23:08 Zulu)
„Eindeutige Rumpfgeräusche Lieutenant, der Bastard sinkt Sir.“
„Hat auch lange genug gedauert – wie viele Torpedos hat der gefressen?“
„Insgesamt drei Sir – auch der dritte und letzte war gerade ein Mk 46. Wenn mich nicht alles täuscht von Flight #7 Sir.“
„Flight #7? - Ausgerechnet auch noch Roberts. Das wird Mombo gar nicht gefallen – Verdammt wir hatten den Typen doch schon und dann kommt wieder so ein Air Force Jockey und putzt ihn weg.“
„Kann man nichts machen Sir.“
„Egal – geben Sie es durch: Feindliches U-Boot Kontakt Goblin #20 versenkt.“
„Aye aye Sir – geht sofort raus Sir.“
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206. Squadron Flight #3 – 14. August 1975 (Nord 55° 34' 43'' West 6° 39' 40'' 23:08 Zulu)
Rod Tyler schaute aus einem der Seitenfenster der Nimrod und starrte in die gräuliche Leere – das alles verschlingende Nichts – das ihm gerade jede Chance genommen hatte etwas Aufregendes vor sein Objektiv zu bekommen. Gerade wurde über Funk die zweite Versenkung eines feindlichen U-Bootes gemeldet und beide Male war er zu weit entfernt um etwas drehen zu können. Dass die Wetterbedingungen vermutlich sowieso nur eine graue Suppe auf dem Band ermöglicht hätten, machte es nicht besser.
Er war am richtigen Ort zur richtigen Zeit und trotzdem völlig deplatziert. So durfte es nicht weitergehen. Nur was sollte er unternehmen? Der Pilot Lieutenant Banks würde wohl kaum etwas anderes machen, nur weil ein BBC Kameramann es sich wünscht? Versuchen konnte er es wenigstens - nur wie?
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 26' 12'' West 6° 17' 04'' 23:09 Zulu)
„Treffer Sir!“
„Ja – Einer von Neun – das muss besser werden, sonst sind wir noch nächste Woche mit dem Kutter Zugange Lieutenant.“
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„Treffer – Treffer – na langsam scheint es aber…“
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HMS Leander (F109) – 14. August 1975 (Nord 55° 33' 08'' West 7° 05' 38'' 23:10 Zulu)
Captain John de Winton verfolgte aufmerksam die Meldungen über Sprechfunk. Die beiden bislang entdeckten Unterwasser-Fahrzeuge – ohne positive Identifizierung wollte er nicht von feindlichen U-Booten sprechen – waren erfreulich schnell neutralisiert worden.
Was allerdings bei der Plymouth vor sich ging, taugte zu kaum mehr als einem Treppenwitz. Wenn er korrekte Informationen hatte, hatte die Plymouth gerade mal fünf oder sechs Salven in das feindliche Spionageschiff gesetzt und schon bald das halbe Magazin dafür leer geschossen.
Als der erste Offizier an ihn herantrat verfinsterte sich seine Laune zusätzlich, der Gesichtsausdruck seines Lieutenants konnte nichts Gutes verheißen.“
„Sir?
„Lieutenant?“
„Sehen Sie mal hier Sir – dieser Kontakt hier – Skunk #3“
„Was ist damit?“
„Sein Kurs bringt ihn exakt zur Plymouth Sir!“
„Zur Plymouth?“
„Ja Sir – und das Beste – er steuert nach.“
„Er steuert nach?“
„Was meinen Sir – hat Captain Livesay frischen Fisch bestellt Sir?“
„Lieutenant – Funkspruch an unseren Hubschrauber – der soll sich den Typen da mal ansehen.“
„Aye aye Sir.“
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Hubschrauber Flight #1 der HMS Leander – 14. August 1975 (Nord 55° 38' 54'' West 7° 15' 46'' 23:10 Zulu)
„Nimm die Füße von Schaltbrett – gibt Arbeit für uns.“
„Sir?“
„Ist gerade durchgekommen – Mutter möchte das wir uns einen Fischlieferanten mal etwas genauer ansehen.“
„Hoppla – wird doch wohl nicht einer mit einer falschen Angelrute sein?“
„Sehen wir ihn uns an.“
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Hubschrauber Flight #1 der HMS Leander – 14. August 1975 (Nord 55° 45' 36'' West 7° 18' 49'' 23:18 Zulu)
Lieutenant Whitaker pfiff durch die Zähne: „Wenn das ein Fischerboot ist lass ich mir den Sack abschneiden – schau die nur die ganzen Antennen da an.“
„Leander Flight #1 für Krähennest – Leander Flight #1 für Krähennest – Kontakt Skunk #3 ist mit größter Sicherheit kein Fischlieferant – ich wiederhole - Kontakt Skunk #3 ist kein Fischlieferant.“
„Flight #1 hier Krähennest – haben verstanden – Skunk #3 liefert keine Fische – warten Sie weitere Befehle ab.“
„Leander Flight #1 für Krähennest – warten auf weitere Befehle – Roger.“
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„…“
„Flight #1 hier Krähennest – Kontakt Skunk #3 angreifen und zerstören – ich wiederhole - Kontakt Skunk #3 angreifen und zerstören – bitte bestätigen Flight #1.“
„Leander Flight #1 für Krähennest – Kontakt Skunk #3 angreifen und zerstören – Roger!“
Lieutenant Whitaker drehte sich zu seinem Waffentechniker: „Mitch – mach die Raketen scharf.“
„Aye aye Sir – Raketen scharf machen – wird erledigt Sir.“
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#033 NI#
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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Hubschrauber Flight #1 der HMS Leander – 14. August 1975 (Nord 55° 46' 56'' West 7° 18' 27'' 23:19 Zulu)
Die AS.12 ist eine kleine und leichte Luft-Boden-Rakete, deren Entwicklung bereits fast Zwanzig Jahre zurück liegt. Der größte Nachteil abgesehen von dem kleinen Gefechtskopf ist der Umstand, dass dieser Flugkörper manuell ins Ziel gelenkt werden muss. Ein Ziel das sich gegen einen Luftangriff nicht wehren kann ist demnach der Traum des Feuerleittechnikers und der restlichen Besatzung des abfeuernden Waffenträgers. Diesen Traum durfte gerade die Besatzung des Wasp HAS.1 Hubschraubers der HMS Leander träumen. Es mochte Zufall sein, aber von allen in der Luft befindlichen Einheiten war ausgerechnet Flight #1 der HMS Leander die einzige die anstatt mit Anti-U-Boot-Waffen mit Seezielflugkörpern ausgerüstet war. Da Flight #1 dem vermuteten Feind an nächsten Stand war es nur legitim die Situation umgehend auszunutzen.
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Bild 33: Lenkflugkörper Typ AS.12 aus französischer Entwicklung und Produktion hier abgebildet
als Seezielvariante SS.12 für den Einsatz von Schiffen aus.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:SS.12.jpg
„Waffensystem ist scharf.“
Lieutenant Whitaker drehte seine Kopf und blickte wieder auf des feindliche Spionageschiff: „Feuer!“
Die AS.12 löste sich aus der Halterung und zischte Fauchend davon. In der Regensuppe waren die Rakete und ihre dünnen Steuerdrähte nicht zu erkennen und ohne den Feuerschein des Raketentriebwerks wäre es unmöglich gewesen das Geschoss unter diesen Bedingungen zu lenken. Nun galt es den Hubschrauber ruhig in der Luft zu halten und keine heftigen Bewegungen auszuführen, das Wetter forderte von Lieutenant Whitaker sein ganzes Können ab, Schweißperlen rannen seine Stirn hinunter und tropften auf seinen Overall.
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Kaum war die erste Rakete auf dem Weg, fegte ihr die zweite hinterher und gebannt starrte die Besatzung von Flight #1 auf die See hinaus.
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Ein Feuerball stieg über dem kleinen Trawler auf und verkündete einen Treffer, als die zweite Lenkwaffe ebenfalls ihr Ziel fand. Anders als beim Einschlag der ersten AS.12 geschah – Nichts.
„So ein Mist verdammter!“
„Leander Flight #1 für Krähennest – Leander Flight #1 für Krähennest – Kontakt Skunk #3 von einer Rakete getroffen – ich wiederhole Kontakt Skunk #3 von einer Rakete getroffen.“
„Krähennest für Flight #1 – Verstanden - Kontakt Skunk #3 wurde getroffen – Können Sie eine Versenkung bestätigen?“
„Leander Flight #1 für Krähennest – Negativ Krähennest - Kontakt Skunk #3 ist schwimmfähig, ich wiederhole Ziel ist nicht versenkt. Zweite Rakete ist ein Ausfall – ich wiederhole zweite Rakete ist ein Blindgänger.“
„Krähennest für Flight #1 – Verstanden – Ziel weiterhin gefährlich. Haben Sie weitere Möglichkeiten zur Bekämpfung?“
„Leander Flight #1 für Krähennest – Negativ – Flight #1 meldet Winchester – wiederhole Flight #1 ist Winchester, allerdings sehen wir jetzt einen leichten Feuerschein über dem Ziel – wiederhole Kontakt Skunk #3 brennt.“
„Krähennest für Flight #1 – Verstanden – Kehren Sie zur Basis zurück Flight #1 – bitte bestätigen.“
„Leander Flight #1 für Krähennest – Bestätige – Rückkehr zur Basis – Flight #1 Ende.“
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HMS Revenge (S27) – 14. August 1975 (Nord 55° 23' 03'' West 6° 16' 04'' 23:19 Zulu)
„Was gibt es Jonsey – wieder ein U-Boot?“
„Nein Captain, aber die Plymouth Sir.“
„Die Plymouth?“
„Die tun sich mit dem Trawler hinter uns verdammt schwer Sir.“
„Wie meinen Sie das Jonsey?“
„Was da alles an Garanten ins Wasser eingeschlagen ist sollte ja für einen Kreuzer reichen, aber wirkliche Treffer sind bislang nicht mal ein Dutzend auszumachen gewesen Sir. Allerdings hat der Kutter merklich an Fahrt verloren und man kann sehr deutlich die Arbeit einer Leckwehr-Mannschaft hören.“
„Respekt Leading Hand Jones – das wird Captain Livesay gar nicht schmecken – und uns auch nicht. Wenn die Plymouth sich zulange mit dem Trawler beschäftigt fällt sie zu weit zurück.“
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 25' 48'' West 6° 15' 33'' 23:21 Zulu)
In Captain Livesay klettere Zorn empor: „Ein Trauerspiel ist das – haben wir das Schießen verlernt?“
„…“
„Lieutenant Masters – sind Sie sicher, dass die Feuerleitung einwandfrei arbeitet?“
„Sir nach bestem Ermessen – ja Sir – ist alles in Ordnung mit dem Kasten.“
„Irgendetwas stimmt da nicht Lieutenant – wenn das hier vorbei ist – falls es überhaupt endet – schrauben Sie das Ding auseinander! Irgendeiner von den Elektronik-Typen soll sich das Teil ansehen.“
„Aye aye Sir – wird erledigt Sir.“
„Oh was ist das?“
„Sieht so aus, als ob der Kahn da drüben in Brand geraten ist Sir?“
„Na wenigstens etwas.“
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HMS Plymouth (F126) – 14. August 1975 (Nord 55° 25' 30'' West 6° 14' 34'' 23:28 Zulu)
„Gut Lieutenant – die Trefferquote ist zwar immer noch katastrophal, aber so langsam wird es was. Bei dem Feuerchen da drüben dürften die Brände den Rest erledigen. Verpassen wir dem Kahn noch ein paar Treffer und dann drehen wir um. Wenn die Vorgehensweise eingehalten worden ist, ist die Revenge bereits an uns vorbeigezogen.
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 24' 31'' West 6° 25' 01'' 00:05 Zulu)
Entgeistert blickte Commander Hoddinott auf seinen Sonar-Operator: „Gut geben Sie dem Kontakt eine Nummer und dann das übliche Vorgehen wie besprochen.“
„Aye aye Skipper – Skipper?“
„Ja Jonsey?“
„Hier tummeln sich mehr U-Boot als Fische im Wasser Sir – was hat unsere Marine und die Air Force eigentlich in den letzten Tagen getrieben Sir?“
„Hatten bestimmt alle Landurlaub.“
„Verstehe Sir!“
Commander Hoddinott blickte auf die Anzeigen des Sonargerätes, er wusste das Jonsey recht hatte. Auch für seinen eigenen Geschmack waren hier eindeutig viel zu viele U-Boote direkt in nächster Nähe zu den Inseln und damit auch den Marine-Stützpunkten unterwegs. Sollte es überhaupt sowas wie ein Abwehrkonzept gegeben haben, so war es gescheitert. Niemals hätten so viele potentiell sowjetische U-Boote so dicht an England herankommen dürfen ohne entdeckt zu werden. Selbst in Friedenszeiten wäre dies völlig inakzeptabel gewesen, aber jetzt im Krieg spottete es jeder Beschreibung.
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„Was meinen Sie Jonsey – wenn die Bastarde sich bereits vor Wochen schon hierher geschlichen haben und auf Grund gelegt haben, hätten wir sie trotzdem Orten müssen?“
„Sir? – Schwierig zu sagen Sir. Wenn die komplett Toter-Mann gespielt haben wäre es denkbar – zumindest für U-Boote mit stark gedrosselter Reaktor-Leistung. Die Umwälzpumpen sind nun mal immer zu hören Sir.“
„Und wenn man nicht so genau hinhört?“
„Weil Niemand mit Problemen rechnet Sir?“
„Genau Jonsey – haben Sie mit Krieg gerechnet?“
„Nein Sir – wenn ich ehrlich bin nicht Sir, aber die Vorgänge der letzten Monate hätten doch auf jeden Fall eine höhere Aufmerksamkeit erfordert Sir?“
„Im Nachhinein ist man immer schlauer Jonsey, aber er stimmt schon – es gab keine Anweisungen von der Admiralität die zu erhöhter Vorsicht gemahnt hätten.“
„…“
„Wie auch immer – wir gehen wieder auf Gegenkurs – geben Sie es weiter…“
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 26' 13'' West 6° 22' 04'' 00:05 Zulu)
„Lieutenant Masters – nehmen Sie Fahrt raus – wir müssen nicht schneller bei diesem U-Boot sein als unsere Flugzeuge.“
„Aye Sir – Schleichfahrt.“
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814. Squadron Flight #2 – 15. August 1975 (Nord 55° 28' 08' West 6° 50' 56'' 00:10 Zulu)
„Kontakt Sir – das feindliche U-Boote ist fast exakt unter uns Sir.“
„Dann mal los – weißen Sie die anderen auf unsere Position ein und dann wollen wir mal sehen, was sich hier ausrichten lässt?“
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#034 NI#
Könnte solch ein sowjetisches U-Boot überhaupt wochenlang unter Wasser aushalten? Oo
Das geht doch mit so alten Diesel-Ubooten doch nicht, sind das alles moderne Atom-U-Boote, etwa Jagd-U-Boote?
Werter Azrael,
ein SSN ziemlich sicher, ein Diesel wohl kaum. In diesem Szenario kommen sowohl SSNs als auch Diesel U-Boote beim Feind vor.
Und selbst 1975 sollte die Seeaufklärung soweit gewesen sein, das ein Diesel nicht so dicht unter Land kommt. Einen Schnorchel konnte man schon während des WW II per Radar orten - also in Zeiten von Radar-Reichweiten weit jenseits des WW II sollte man ein Diesel U-Boot bereits irgendwo im Nordmeer erkennen oder spätestens in der GUIK Lücke. Unentdeckte russische Diesel U-Boote im Minch und im Nord-Kanal in 1975? Wenn Uns dies nicht ein Fachmann der davon wirklich Ahnung hat glaubhaft versichert, dann halten Wir das für unglaubwürdig - Ein Diesel braucht auch 1975 Sauerstoff - also irgendetwas was aus dem Wasser heraus schaut um eben jenen Einzusaugen und die Abgase herauszubefördern - Bei einer Distanz von Murmansk nach West-Britanien durch die GUIK? Never!
Und wenn die Boote schon lange im Atlantik waren? Treibstoff - die müssen Auftanken und einen russischen Flottenversorger der sich im Atlantik herumtreibt hätte man 1975 bestimmt nicht aus den Augen gelassen...
Und letztlich: Im ersten Szenario putzt man U-Boote auf Süd-West-Kurs weg und plötzlich sind die doch im Rudel anwesend? Naja - sinnig finden Wir das nicht...
Das eigentliche Geheimnis dieses Szenario liegt an anderer Stelle begründet und das wissen Wir auch nur durch den Editor, denn während des Spiels sind wir nicht darauf gestoßen - das lösen Wir am Ende von Teil 3 auf...
Das eigentliche Geheimnis dieses Szenario liegt an anderer Stelle begründet und das wissen Wir auch nur durch den Editor, denn während des Spiels sind wir nicht darauf gestoßen - das lösen Wir am Ende von Teil 3 auf...
Wir korrigieren Uns - es taucht doch auf - Haben Wir gerade den Screenshots entnommen die Wir für den nächsten Post gesichtet haben - mehr dazu also im Laufe des Abends ;)
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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206. Squadron Flight #4 – 15. August 1975 (Nord 55° 28' 34'' West 6° 49' 33'' 00:10 Zulu)
Wenn man im Krieg überhaupt von Routine sprechen kann, so war diese am ehesten bei den Besatzungen der ASW-Flugzeuge zu finden. Flight #4 bedankte sich für die gute Zieleinweisung der Kollegen mit ihren Hubschraubern – auch wenn man für diese eigentlich nicht allzu viel übrig hatte – und warf den ersten Torpedo auf das vermutlich feindliche U-Boot.
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Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und keine Dreißig Sekunden später vernahmen die ASW-Einheiten eine heftige Unterwasser-Explosion. Eindeutige Geräusche ergaben eine schwere Beschädigung des Unterwasserfahrzeuges, aber keine Versenkung.
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206. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 55° 28' 29'' West 6° 48' 53'' 00:11 Zulu)
Rod Tyler wurde es wieder flau im Magen – diesmal wegen des Sturzfluges, den Lieutenant Banks gerade eingeleitet hatte. Nun einen Sturzflug konnte man es eigentlich nicht nennen, aber für den Kameramann der BBC machte das keinen Unterschied. Er nahm die Kamera zur Hand und betätigte den Aufnahmeknopf. Er wusste schon jetzt, dass die Bilder gnadenlos verwackelt sein würden und der Ton unbrauchbar – aber was soll‘s – Niemand sonst würde solcherart exklusive Aufnahmen über seinen Sender jagen können. Es war Krieg und die BBC stand in der ersten Reihe an der Front – wenn das keinen Pulitzer-Preis wert war wusste er auch nicht was für diese Auszeichnung noch zu machen sein würde.
„Wir kommen gut rein – Höhe jetzt Zwei-Zwei-Null – Distanz zum Ziel Vier-Sieben-Null.“
„Waffe ist bereit zum Abwurf Lieutenant.“
„Höhe jetzt Eins-Eins-Drei – Distanz Zwei-Vier-Null.“
„…“
„Höhe jetzt Vier-Null – Distanz Eins-Null-Null.“
„Waffe abfeuern!“
„Waffe ist raus – ich wiederhole Waffe ist raus.“
Lieutenant Banks zog die Nimrod hart nach oben und Rod Tyler lies beinahe die Kamera fallen, als er vom Ruck des Flugzeuges völlig überrascht wurde. Er konnte das Gerät gerade noch in Händen halten und richtete die Kamera wieder aus, als er von der scharfen Wende des Flugzeuges erneut überrascht wurde und die Kamera gegen seinen Kopf schlug.
„Halten Sie die Kamera aus dem Seitenfenster Mister Tyler – hier in der Kabine gibt es nichts zu sehen.“
Tyler tat wie ihm geheißen und fluchte innerlich über den Wichtigtuer im Cockpit. In der Kabine konnte er wenigstens die Tätigkeit der Besatzungsmitglieder aufzeichnen, da draußen gab es nur Re…
Rod Tyler schaute perplex durch den Sucher – eine riesige Wasserwand erhob sich von der Meeresoberfläche und schien in den Wolken verschwinden zu wollen nur um Sekunden später in einem gewaltigen Sturzregen zurück auf die Oberfläche zu krachen. Ein großer Kreis von scheinbar kochendem Meerwasser breitete sich aus und Tyler verstand die Welt nicht mehr.
„Verdammt was war das?“
„Wir haben gerade ein U-Boot versenkt Mister Tyler – den Bastard hat es völlig zerrissen und die Druckhülle ist implodiert.“
„Wahnsinn – sieht das immer so aus?“
„Naja – kommt drauf an in welcher Wassertiefe das passiert – aber hier im Flachwasser des Nord-Kanals – Ja!“
„Also ist es in tieferem Wasser schwieriger?“
„Ja und Nein – wenn wir ein U-Boot erstmal entdeckt haben ist es kein Unterschied – der Torpedo erledigt seine Aufgabe auf die gleiche Weiße.“
„Aber?“
„Aber ein U-Boot das in tieferem Wasser unterwegs ist, ist schwieriger zu entdecken.“
„Aha – also sind Sie den Russen sogar dankbar, dass Sie so nahe herangekommen sind?“
„Darüber habe ich nicht nachgedacht – also dankbar bin ich den Mistkerlen ganz sicher nicht und in dieser Nähe sind die U-Boote ein echtes Problem, aber für unsere Aufgabe? – ja – einfacher kann es kaum werden.“
Immer noch völlig aufgelöst setzte Rod Tyler die Kamera ab – Pulitzer-Preis – die Versenkung eines feindlichen U-Bootes im Krieg – kaum Zwanzig Seemeilen vom Britischen Festland entfernt – auf Band und in Farbe – das musste es sein!
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 24' 03'' West 6° 24' 58'' 00:15 Zulu)
„Kann man sagen was man will Mister Duppa-Miller – die Air Force Jockeys verstehen ihr Handwerk.“
„Ja Sir – das hta keine Zehn Minuten gedauert von der Entdeckung bis zur Versenkung – wenn die so weitermachen haben wir wohl wenig zu fürchten.“
„Ihr Wort in Gottes Ohr Mister Miller.“
„Sie meinen da kommt noch was?“
„Weiß nicht, aber bislang läuft alles viel zu glatt.“
„Sind wir doch froh, wenn wir die Dicke ohne Gefahr ins Tiefwasser bringen.“
„Ein paar Stunden haben wir noch vor uns, bevor wir auf Tiefe gehen können.“
„Wird schon Sir.“
„Das werden wir sehen – es läuft zu glatt – viel zu glatt.“
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 26' 29'' West 6° 23' 54'' 00:16 Zulu)
Captain Livesay war besänftigt, zwar hatte er eine großen Teil seiner Granaten für ein völlig wertloses Ziel vergeudet, aber die Bekämpfung feindlicher U-Boot lief ausgezeichnet. Man könnte meinen, dass es sich um ein Manöver handelt so schnell und fast schon elegant wie der Feind seiner Aktiv-Posten beraubt wurde. Und was die Schmach der englischen Artilleristen betraf? Das Feuer auf diesem Trawler war mittlerweile recht umfangreich – der helle Schein an der Wolkendecke lies da keinen Zweifel aufkommen, dieser Spionagekutter würde also sicherlich bald untergehen. Weitere Granaten war dieses Ziel nicht wert.
Etwas anderes bereitete allerdings Sorgen – die Matapan hatte es vor wenige Minuten durchgegeben – Seeminen!
Wie zum Teufel konnte das passieren? – Der Feind legt mitten im Nord-Kanal Minen aus? – Captain Livesay war sicher Admiral Nelson würde sich ausbürgern lassen, wenn er davon Kenntnis erhielte. Zumal die Russen es sich nicht haben nehmen lassen die älteste vorhandene Technik an Minen auszubringen.
Die HMS Matapan hatte die Gefahr dank ihrer umfassenden Sensoren früh erkannt und als Ankertaumine Typ M-08 angesprochen. Die mehr oder weniger unverändert seit 1908 von den Russen gebaut und exportiert wird. Eine verdammte klassische Ankertaumine mit Aufschlagzünder – nahezu geräuschlos und für die Revenge eine tödliche Gefahr.
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Bild 34: Ankertaumine Typ M-08 – Eingeführt von Russland im Jahr 1908
und eine der am meisten verwendeten Seeminen überhaupt.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mina_morska_typu_M_1908-39.jpg
Wie nur sollte man diesem Problem begegnen? Minenräumer anfordern? Wie lange sollen diese suchen? Und wo überall?
Minenräumer würden Aktiv-Sonar benutzen und wären damit ein gefundenes Fressen für die U-Boote die hier scheinbar im Dutzend unterwegs waren?
Wie konnte das passieren?
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HMS Leander (F109) – 15. August 1975 (Nord 55° 34' 40'' West 7° 12' 42'' 00:16 Zulu)
Captain John de Winton schaute Grimmig auf die See. Der Hubschrauber würde noch über eine Stunde benötigen bis er wieder in der Luft war, die HMS Matapan musste von Betrunken kommandiert werden – sprachen diese doch von Ankertauminen im Nord-Kanal – das musste man sich mal vorstellen – Ankertauminen im Nord-Kanal! Aber am Bedenklichsten befand er die neueste Meldung:
Feindlicher Trawler hält mit reduziertem Tempo General-Kurs auf die vermutliche Position der HMS Revenge.
War die Revenge entdeckt worden? Oder galt der Kurs der Plymouth, die fast gleichauf zur Revenge liegen musste?
Überhaupt waren diese Seeleute Teufelskerle – haben eine Rakete kassiert und fahren unerschrocken einfach weiter Richtung Feind – das musste man den Ruskis lassen – Mut hatten diese Bastarde!
Es half alles nichts: „Neuer Kurs Null-Zwei-Eins Grad – Maschinen volle Kraft voraus!“
„Neuer Kurs Null-Zwei-Eins Grad – Umdrehungen für Null-Zwei-Vier Knoten – Aye aye Sir.“
Captain John de Winton hatte sich entschieden – er ging auf Abfangkurs und würde den Russen selbst erledigen – dann konnte er auch gleich prüfen ob seine Geschützmannschaft besser war, als die der Plymouth.
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HMS Leander (F109) – 15. August 1975 (Nord 55° 39' 33'' West 7° 09' 14'' 00:38 Zulu)
Die Fregatte ruckte leicht, als die Maschinen-Leistung abrupt abfiel und die Geschwindigkeit rasch absackte. Die HMS Leander befand sich jetzt in der Nähe des feindlichen Aufklärungsschiffes und im Gegensatz zur Plymouth hatte man nur 40mm Flak-Geschütze von Bofors zur Verfügung. Bei dem vorherrschenden Seegang und hoher Fahrtstufe waren Treffer fast ausgeschlossen. Die Fregatte musste langsamer werden um den Feind sicher bekämpfen zu können.
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HMS Leander (F109) – 15. August 1975 (Nord 55° 43' 48'' West 7° 08' 15'' 00:43 Zulu)
„Ziel ist jetzt in Reichweite Captain.“
„Gut – Beidrehen und nach eigenem Ermessen Feuer frei!“
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Hier müssen Wir der HMS Leander erst mal erlauben Luftabwehrwaffen (Flak-Geschütze/Raketen) zur Seezielbekämpfung zu benutzen!
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HMS Leander (F109) – 15. August 1975 (Nord 55° 40' 57'' West 7° 08' 34'' 00:44 Zulu)
„Gut – ich verstehe was Captain Livesay widerfahren ist – die Trefferquote ist katastrophal!“
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Captain John de Winton blickte zu seinem ersten Offizier: „Meine Herren – was für eine Marine ist das? Löcher ins Wasser schießen – mehr geht nicht oder was?“
„Sir?“
„So geht das nicht! – Lieutenant!“
„Sir?“
„Feuer einstellen?“
„Sir?“
„Die Flak reist das nicht Lieutenant – für was haben wir Raketen an Bord?“
„Sie meinen die Luftabwehr-Flugkörper?“
„Genau die Lieutenant – die kann man wenn ich mich recht erinnere auch gegen See-Ziele einsetzen.“
„Ja das geht Sir, aber es ist nicht umsonst untersagt – die Trefferquote ist gering und die Schadenwirkung praktisch nutzlos.“
„Die Schadenwirkung mag gegen Fregatten, Zerstörer oder noch Größeres nutzlos sein, aber hier haben wir einen Trawler vor uns Lieutenant – dem wird so eine Flugabwehrrakete schon etwas mehr ausmachen!“
„Aye aye Sir!“
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Fauchend zischte die Sea Cat aus der Startvorrichtung und jagte dem Feind entgegen. Nur Sekunden später schlug die Rakete auf dem Trawler ein und explodierte. Praktisch umgehend loderten Flammen auf und der Kutter neigte sich zur Seite.
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„Das sieht schon gut aus – verpassen Sie dem Kahn noch eine Rakete!“
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HMS Leander (F109) – 15. August 1975 (Nord 55° 40' 59'' West 7° 08' 54'' 00:47 Zulu)
Verärgert setze Captain John de Winton sein Fernglas ab.
„Wenn wir zu Zeiten von Napoleon oder der spanischen Armada die gleichen Probleme gehabt hätten, säßen wir heute nicht hier. Geben Si…“
Weiter kam de Winton nicht, denn ein heftiger metallischer Schlag dröhnte durch den Schiffsrumpf der Fregatte.
„Was zum Teufel – haben wir etwas gerammt?“
Der erste Offizier rannte auf die Backbordseite der Brücke und öffnete die Tür um nach draußen zu gelangen, als die Alarmsirenen aufgellten. John de Winton schaute seinen Ersten fragend an: „Haben Sie Alarm ausgelöst?“
„Nein Sir – keine Ahnung was…“
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#035 NI#
Heftiger metallischer Schlag? Etwa ein Torpedo? Oder eine Ankertaumine? Immer diese Cliffhanger :D
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Leander (F109) – 15. August 1975 (Nord 55° 40' 59'' West 7° 08' 54'' 00:47 Zulu)
In der nächsten Sekunde wurden alle Anwesenden auf der Brücke von den Beinen gerissen und Flammen züngelten aus dem Bauch des Schiffes durch die Luke zum inneren des Schiffsrumpfs. Dichter schwarzer Qualm quoll empor und hüllte die HMS Leander ohne Fragen zu stellen unter den Mantel des Todes. Schreie drangen von überall her auf die Brücke und ein Blutüberströmter Seemann kam von Steuerbord um nach seinem Captain zu sehen. Seine Hände sowie sein Gesicht waren verbrannt, aber das hielt ihn nicht davon ab de Winton auf die Beine zu helfen.
Völlig benommen und nicht Herr der Lage flüsterte de Winton leise: „Alle Mann von Bord.“
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Die Torpedos kamen aus heiterem Himmel. Niemand hatte den Feind bemerkt der sich unter Wasser an die Leander herangeschlichen hatte. Zwei Torpedos waren für eine Fregatte eigentlich zu viel des Guten, aber der russische U-Boot-Kapitän wusste wohl, dass die Zünder nicht die zuverlässigsten waren. Der erste Torpedo knallte ohne zu explodieren in den Rumpf des britischen Kriegsschiffes und wurde selbst zertrümmert.
Ein Matrose auf dem Heck des Schiffes sah die Brocken vorbei treiben und realisierte sofort um was es sich handelte. Das war auch kein Kunststück war er doch für die Bewaffnung der Hubschrauber mit eben solchen Waffen zuständig. Was er nicht ahnte, war die Tatsache dass der Russe gleich zwei Torpedos abgefeuert hatte. Er ging davon aus, dass der Russe vielleicht zu nahe gewesen ist und sich der Zünder noch nicht scharf machen konnte. Es bliebe also genug Zeit bis der Russe Distanz gewonnen hatte und erneut angreifen konnte. Der Matrose löste Alarm aus und wollte gerade Meldung machen, als für ihn unerwartet ein zweiter Torpedo die Fregatte traf und in zwei Teile riss.
Es dauerte nur Minuten und es verblieben nur Trümmer, Rauch und Tod an der Wasseroberfläche. Gerade einmal sieben Überlebende schafften es sich auf schwimmende Wrackteile zu retten, darunter auch Captain John de Winton, aber der Rest der Besatzung fand den nassen Tod.
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206. Squadron Flight #4 – 15. August 1975 (Nord 55° 38' 25'' West 7° 30' 40'' 00:47 Zulu)
Die Flanken des Korridors für die Revenge waren gespickt mit Sonarbojen und auch wenn einige davon schon vor Stunden abgeworfen worden waren, so taten sie alle brav ihren Dienst. Der Sonaroperator von Flight #4 war ein gewissenhafter Mann und lauschte den Signalen aller Bojen die etwas von sich gaben und Nichts konnte ihn während seiner Tätigkeit aus der Fassung bringen.
Verdutzt schauten seine Kollegen zu ihm hin, als er Kreidebleich die Kopfhörer absetzte.
„Was ist denn mit dir los?“
Sonaroperator Weldish rang nach Luft.
„Ist dir nicht gut, bist du plötzlich Flugkrank geworden?“
„Hey Lieutenant – ich glaube unserem Joe geht’s nicht gut.“
„Müssen wir Landen, ist es was Ernstes?“
Joe Weldish begann zu stottern: „Di – die – die Lean – die Leander…“
„Was denn los mit dir – was ist mit Leander?“
„Die Leander wurde versenkt!“
„Was? Bist du übergeschnappt? War der Fisch heute Mittag verdorben?“
„Eindeutig – Torpedotreffer – Boje 15 hat es klar und deutlich erfasst und auf der 16 war es auch zu hören.“
„Verdammte Scheiße“
„Lieutenant – scheinbar wurde die Leander torpediert und versenkt – wir sollten dort wohl besser schnell nach dem Rechten sehen? – Letzte bekannte Position in Null-Eins-Zwei Seemeilen auf Kurs Null-Sieben-Acht Grad unserer jetzigen Position.“
Die Nimrod von Flight #4 legte sich sanft zur Seite als der Pilot am Steuerhorn drehte und die Schubregler aufdrehte. Zwölf Seemeilen waren schnell zurückgelegt und wenn die Leander wirklich torpediert worden war, musste man nicht nur nach Überlenden Ausschau halten, sondern dann gab es im Umkreis von etwa vier-acht Seemeilen um die Versenkungsstelle auch ein feindliches U-Boot. Sobald die Maschine auf Kurs war verständige Flight #4 die Playmouth und den Rest des Geschwaders, aber alle an Bord waren sich sicher, dass bereits alle Bescheid wussten – die Explosion war nicht zu überhören – das belegten die Bandaufzeichnungen.
Nur rund 77 Seemeilen von ihrer Geburtsstätte der Werft Harland & Wolff in Belfast entfernt fand die HMS Leander ihre letzte Ruhestätte, das forderte Rache.
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#036 NI#
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 27' 21'' West 6° 39' 60'' 00:47 Zulu)
Captain Livesay traute seinen Ohren nicht, als die Meldung von Flight #4 eingegangen war. Die Leander torpediert! Der neue Tag begann katastrophal und die schnellen Erfolge der vergangen Stunden waren auf einen Schlag negiert.
Es blieb allerdings keine Zeit zum Trauern – Flight #4 hatte Recht – da musste ein U-Boot sein, welches es zu finden und zu versenken galt. Schließlich waren auch die Befehle der Admiralität eindeutig! Einzig die Revenge musste Überleben, alle weiteren Kräfte waren entbehrlich – und das betraf nun mal die Leander genauso wie die Plymouth.
Nach kurzer Besprechung ergingen die Befehle zu einer regional eng begrenzten Suche für einen Teil der Einsatzkräfte.
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206. Squadron Flight #4 – 15. August 1975 (Nord 55° 40' 33'' West 7° 11' 32'' 00:51 Zulu)
Niemand musste Sonaroperator Joe Weldish sagen wie wichtig gerade jetzt höchste Konzentration bei der Arbeit war und so dauerte es nur Minuten bis das potentiell feindliche U-Boot geortet war.
„Neuer Kontakt – Goblin #23 – Position Nord Null-Fünf-Fünf Grad – Null-Vier-Null Minuten – Null-Drei-Null Sekunden zu West Null-Null-Sieben Grad – Null-Eins-Eins Minuten – Null-Drei-Acht Sekunden.“
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 25' 36'' West 6° 35' 01'' 00:51 Zulu)
„Neuer Kontakt – Goblin #24 – Generalkurs Zwei-Sechs-Sieben Grad – geschätzte Entfernung Null-Eins-Vier Seemeilen.“
„Jonsey – was haben Sie da wieder ausgegraben? – das ist nahe sehr nahe?“
„Weiß noch nicht Skipper – ist noch zu undeutlich – aber das da was ist, ist sicher!“
Commander Hoddinott blickte zu seinem ersten Offizier: „Wenn das so weiter geht, können Wir den Zeitplan vergessen.“
„Was bleibt uns anderes übrig? Gerade jetzt wo Leander gesunken ist können wie wir nicht Cowboy und Indianer spielen.“
„Warum nicht? – Wir haben die besten Sensoren – unsere ASW-Kräfte jagen den Bastard der die Leander zur Strecke gebracht hat und die Plymouth die Sache übernehmen zu lassen würde uns nur eine weitere Fregatte kosten.“
„Sir ist das ihr Ernst?“
„Geben Sie mir noch ein paar Minuten Lieutenant Commander Duppa-Miller, aber ich tendiere dazu nicht länger davon zu laufen, sondern die Probleme selbst aus dem Weg zu räumen. Anderenfalls ist der Zeitplan kaum einzuhalten, wenn wir wegen jedem Geräusch unter Wasser kehrt machen.“
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206. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 55° 40' 32'' West 7° 11' 46'' 00:53 Zulu)
Allmählich gewöhnte sich Rod Tyler an die Flugbewegungen die Lieutenant Banks dem ASW-Flugzeug aufzwang und die Kamera hatte er endlich fest im Griff. Er freute sich schon darüber das Bild-Material zu sichten das er gerade aufgenommen hatte, als die Besatzung ruhig und konzentriert den Feind angeflogen und weinen weiteren Torpedo ins Wasser geworfen hatte.
Vielleicht würde er gleich wieder die nächste Wasserwand aufnehmen können, die vom Ende eines weiteren feindlichen U-Bootes kündete.
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„Torpedo hat getroffen!“
„Was wo – wo?“
„Vergessen Sie’s Mister Tyler, dafür sind wir zu weit weg um etwas zu sehen. Nicht bei dem Regen.“
„Mist!“
„Im Gegenteil Mister Tyler – wir haben den Drecksack getroffen – der ist somit so gut wie erledigt!“
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206. Squadron Flight #4 – 15. August 1975 (Nord 55° 37' 48'' West 7° 10' 01'' 00:57 Zulu)
„Treffer – Treffer – Zweiter Torpedo ist ins Ziel gegangen.“
„Unser Torpedo?”
„Negativ Lieutenant – müsste ein Torpedo von einem Hubschrauber der 814. gewesen sein.“
„Mist! – Sinkgeräusche?“
„Bislang nicht Lieutenant.“
„Also noch ein Anflug – los geht’s“
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206. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 55° 40' 31'' West 7° 11' 03'' 00:57 Zulu)
„RUNTER – RUNTER – RUNTER“ schepperte es durchs Mikrofon…
Diesmal war es endgültig um die Kamera geschehen – mit einem heftigen Schlag knallte das Gerät auf den Boden der Kabine als es Rod Tyler aus den Händen glitt - weil Lieutenant Banks tatsächlich einen steilen Sturzflug einleitete. Entgeistert blickt Rod Tyler auf das teure Equipment, von dem einige Teile abgebrochen waren.
„Verdammt was war das?“ – zischte der Sonaroperator ins Mikrofon.“
„Dieser Trottel wenn ich den erwische – Flight #4 – der Idiot hätte uns beinahe über den Haufen geflogen.“
„Ist ja nichts passiert.“
„Nichts passiert? – Die Kamera ist Schrott!“
„Haben Sie nicht eine Zweite dabei Mister BBC?“
„Ja – nur werde ich einen Teufel tun und Aufstehen bei Ihren Flugmanövern.“
Gelächter machte sich im Flugzeug breit und der Waffenoffizier ergänzte ein „Torpedo ist raus“.
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„Torpedo hat Ziel verfehlt!“
„Dreck verdammter – wie viele Torpedos kann so ein russisches U-Boot eigentlich fressen bevor ihm der Magen platzt?“ kam es vom Copiloten.
„Gute Frage, aber das stand ja in den Unterlagen die wir von der 201. bekommen haben, dass beinahe alle U-Boote einen Torpedo fast immer weggesteckt haben und erst nach zwei oder drei Treffern gesunken sind.“
„Ist das ungewöhnlich?“
„Ja Mister Tyler – bevor dieser Scheiß Krieg ausgebrochen ist, hätte jeder bei der NATO gewettet, dass ein einzelner Torpedo ausreicht um ein U-Boot zu versenken.“
„Pssst - darf er das wissen?“
„Er weiß es doch eh schon – hat’s doch jetzt mehrfach gesehen und gehört…“
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206. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 55° 40' 29'' West 7° 11' 43'' 00:59 Zulu)
„Waffe ist raus.“
„Wollen wir hoffen, dass wir diesmal mehr Glück haben.“
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Rod Tyler fummelte immer noch an der zweiten Tasche herum, als er über seinen Kopfhörer mitbekam, dass ein weiterer Torpedo im Wasser war. Er würde es nicht rechtzeitig schaffen die Ersatzkamera in Betrieb zu nehmen und sah den Pulitzer vor seinen Augen zerplatzen. Er ärgerte sich über sich selbst und sein dummes Missgeschick, aber wenigstens war das Band mit den bisherigen Aufzeichnungen in Ordnung. Bevor er sich wegen seiner zweiten Kamera bemühte hatte er das erste Band in mehrere Plastiktüten gewickelt, welche er in eine Plastikbox legte, die er wiederrum in Plastik einwickelte bevor er alles verstaute.
Bei diesen wildgewordenen Piloten würde es ihn nicht wundern wenn das Flugzeug noch auf dem Wasser aufschlagen würde. Dann sollte wenigstens das Band heil bleiben. Dass sich nach einer Bruch-Landung wohl sicher Niemand darum kümmern würde kam in seiner Gedankenwelt nicht vor.
Über die Bordsprechanlange hörte er mittlerweile vertraute Worte: „Torpedo ist ins Ziel gegangen – eindeutige Rumpfgeräusche – Ziel ist implodiert!“
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#037 NI#
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 25' 36'' West 6° 33' 48'' 01:00 Zulu)
Commander Hoddinott stand ungeduldig hinter Jonsey, was diesen sichtlich nervös machte.
„Commander – es geht nicht schneller, wenn Sie hinter mir stehen und Löcher durch mich durch starren!“
„Sorry – Jonsey – die Uhr – Sie wissen – wir haben ein Rendezvous mit der Ewigkeit – allerdings nicht hier sondern weiter nordwestlich.“
„Schon klar Commander – aber wenn ich Ihnen sage, dass der Weg frei ist und als Ergebnis der Russe einen Torpedo in uns rein bohrt – dann kommen wir garantiert zu spät zum Rendezvous.“
Leicht irritiert entfernte sich Commander Hoddinott aus dem Sonarraum. Wäre Jonsey nicht der der ist, würde Hoddinott ihm niemals erlauben so mit ihm zu reden. Das eigentlich ärgerliche war aber, dass Jonsey Recht hatte. Es nutzt nichts seine Untergebenen nervös zu machen, egal wie sehr man selbst unter Anspannung stand. Das provozierte nur Fehler und unter den aktuellen Umständen waren Fehler potentiell tödlich.
Sicherlich wird es Jonsey schon herausbekommen, was es mit Goblin #24 auf sich hat
– es dauerte einfach zur Abwechslung etwas länger als üblich.
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Zurück auf der Brücke wandte sich Hoddinott an Lieutenant Commander Francis Duppa-Miller: „Kurs Änderung Lieutenant Commander – gehen Sie wieder auf alten Steuerkurs ins Zielgebiet.“
„Also hat Jonsey das Ziel endlich identifiziert?“
„Nein hat er nicht – aber ich will nicht noch mehr Zeit verlieren. Markieren Sie Goblin #24 als Neutral bis wir mehr wissen, aber ich will nicht länger den Anschluss verlieren.“
„Aye aye Sir!“
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 26' 41'' West 6° 38' 19'' 01:16 Zulu)
„Sir Jonsey lässt fragen ob Sie Appetit auf Thunfisch haben?“
„Ach hat er Goblin #24 endlich identifiziert?“
„Aye Sir – eindeutig Biologisch – mit größter Wahrscheinlichkeit ein Thunfisch-Schwarm.“
„Na Bitte – dann wäre das eine Sorge weniger.“
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 29' 12'' West 6° 54' 27'' 01:35 Zulu)
„Das sind alle?“
„Ja Sir – weniger Überlebende wurden bislang nicht gefunden Sir.“
„Das ist ein trauriger Tag Gentleman – der Russe hat es fertig gebracht ohne jede Vorwarnung die HMS Leander mit Mann und Maus zu versenken. Beten Sie, dass ihm dies nicht nochmal passiert und geben Sie ihr Bestes es ihm heimzuzahlen.“
Die Ansprache von Captain Livesay auf der Brücke war überflüssig. Nach der Torpedierung der Leander waren alle hellwach und brannten darauf sämtliche sowjetischen Schiffe und Flugzeuge auf den Grund des Ozeans zu schicken. Aktuell jedoch gab es nichts zu tun. Nord-Westlich lag ein Intelligence-Schiff brennend und still im Wasser, aber sonst gab es zurzeit nichts von Interesse.
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„Lieutenant Masters!“
„Sir?“
„Bereithalten für eine Kursänderung Lieutenant.“
„Was haben wir vor Sir?“
„Dieser Kutter da, der uns die Leander gekostet hat?“
Lieutenant Masters grinste: „Unsere Artillerie-Mannschaft könnte noch mehr Training gebrauchen – jawohl Sir.“
„Genau das – wir warten noch einen Moment, dann drehen wir nach Norden und sehen zu, dass der Kahn von der Bildfläche verschwindet.“
„Aye aye Sir.“
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 29' 12'' West 6° 54' 27'' 01:35 Zulu)
„Neuer Kurs Drei-Zwei-Eins Grad – Umdrehungen für Null-Eins-Zwei Knoten – Gefechtsalarm – Klar bei Geschützen.“
„Neuer Kurs Drei-Zwei-Eins Grad – Aye aye Sir!“
Elegant Durchschnitt der Bug der Plymouth die dunkle Wasseroberfläche als die Fregatte nach Nordwesten drehte und Fahrt aufnahm. Aus der Bugwelle erwuchs ein Wirbel und Schaumkronen zeigten an, dass man eilig wo hin wollte. Der Regen hatte zugelegt und die Sichtbedingungen für ein Artillerie-Gefecht waren alles andere als gut. Die Geschütz-Bedienung stand noch ganz unter den Eindrücken der letzten desaströsen Ergebnisse und wollte es jetzt auf jeden Fall besser machen. Niemand wollte erklären müssen, warum das gesamte Magazin leer war und nur zwei kümmerliche Trawler als künstliches Riff dienten.
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206. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 55° 58 19'' West 7° 01' 49'' 02:07 Zulu)
Sachte zog Lieutenant Banks das Steuerhorn zu sich heran und die Nimrod gewann an Höhe. Rod Tyler blickte nach vorne zur Pilotenkanzel: „Was ist los?“
„Wir fliegen heim Mister Tyler – das ist los.“
„Was warum – da sind doch sicher noch mehr Russen da draußen? Es hieß doch das der Einsatz zwei bis drei Tage dauern könne?“
„Sicher Mister Tyler, aber kennen Sie ein Flugzeug, das genug Treibstoff und Waffen für drei Tage an Bord hat?“
„Nein Sir“
„Sehen Sie Mister Tyler – ich auch nicht!“
„Ach so – natürlich – Entschuldigung Lieutenant.“
„Macht nichts Mister Tyler – wenn mich mein Copilot nicht gerade auf die fast leeren Tanks aufmerksam gemacht hätte, hätte ich es auch übersehen…“
Damit war Rod Tyler bedient – Gerade erst hatte er mitbekommen, wie die Piloten die Besatzung einer Fregatte als Fischfutter bezeichnet hatten – die Aussicht das dieser Pilot aus ihnen auch beinahe Fischfutter gemacht hätte, war da nicht beruhigend. Wie kann man nur übersehen, dass die Tanks praktisch leer sind? Rod Tyler sammelte seine Nerven und machte sich daran seine Kamera-Equipment einzupacken.
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 33' 53'' West 7° 04' 48'' 02:15 Zulu)
„Sir - wir sind jetzt in Gefechtsreichweite.“
„Gut – Feuer frei!“
„Aye aye Sir – Feuer frei!“
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 34' 40'' West 7° 05' 52'' 02:21 Zulu)
Frustriert musste Captain Livesay zur Kenntnis nehmen, dass Artillerie-Gefechte besser zu vermeiden waren. Wenn man schon einen still im Wasser liegenden Trawler nicht treffen konnte, was wäre dann erst los, wenn der Feind zurückschoss?
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 36' 26'' West 7° 19' 23'' 03:04 Zulu)
„Lieutenant Masters – Wie viele Salven haben wir abgefeuert?“
„Etwa Fünfzig Sir.“
„Und wie viele haben getroffen?“
„Ein oder zwei Sir!“
„Ein Trauerspiel Lieutenant – ein Trauerspiel – Feuer einstellen! – Der eine Treffer hat wenigstens die Brände angefacht, lassen wir also das Feuer den Rest der Arbeit erledigen – ich habe von Artillerie-Beschuss fürs Erste genug!“
„Aye Sir – Feuer einstellen.“
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#038 NI#
Ohje, da sollten wohl einige Matrosen ne Artillerieschussübung durchführen :D
Ohje, da sollten wohl einige Matrosen ne Artillerieschussübung durchführen
Werter Azrael,
Wir müssten vor allem einiges experimentieren - insbesondere wie intensiv die Auswirkungen des Schalters "Detailed Gun Fire Control" nun wirklich sind?! Darin sollen - wenn aktiv - unter anderem Dinge wie Seegang und Wetter eingehen sowie Entfernung und Erfahrung, zusätzlich Sensor-Qualität und Zustand - wobei das alles keine Werte sind die man abgesehen von der Entfernung beeinflussen kann.
Wir haben den Schalter aktiv - wenn dieser Schalter alleine dafür verantwortlich ist, halten Wir die Wirkung für übertrieben. Einen Test haben Wir durchgeführt - nämlich aus nächster Nähe zu feuern - und da wurde es nicht besser...
hohe_Berge
26.06.16, 22:54
"Artillerie-Beschuss" ist die Spielberechnung so schlecht?
Glück Auf
Upps zu spät.
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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814. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 55° 44' 45' West 8° 36' 26'' 03:36 Zulu)
Flight #3 der 814. Squadron war vor kurzem gestartet und hatte gerade erst mit der Suche nach U-Booten innerhalb des Korridors den die Revenge nehmen würde begonnen, als der Funkspruch von der Plymouth eintraf: „Überprüfen Sie mit visueller Methode Kontakt Skunk #7. Bei positiv feindlicher Identifikation bekämpfen Sie das Ziel mit allen dafür zur Verfügung stehenden Mitteln.“
Der Pilot von Flight #3 schüttelte den Kopf und drehte sich dann zu seinem Waffen-Spezialisten: „Die Versenkung der Leander hat die Jungs auf der Plymouth wohl den Verstand gekostet!“
Auf eine Antwort musste Niemand warten, denn Flight #3 hatte keine dafür zur Verfügung stehenden Waffen an Bord. Der Pilot neigte den Steuerknüppel und nahm Kurs auf den unbekannten Überwasser-Kontakt.
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814. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 55° 48' 05' West 8° 53' 36'' 03:47 Zulu)
„Flight #3 für HMS Plymouth – Flight #3 für HMS Plymouth.”
“Plymouth für Flight #3 – Plymouth für Flight #3 – Wir hören Flight #3.”
“Plymouth hier ist Flight #3 – Plymouth Sie hatten Recht – Kontakt Skunk #7 ist feindlich – ich wiederhole Kontakt Skunk #7 ist feindlich – Flight #3 Ende.“
„Flight #3 hier Plymouth – ich wiederhole Kontakt Skunk #7 ist feindlich – nehmen Sie die Bekämpfung auf – bitte bestätigen Flight #3.“
„Plymouth hier ist Flight #3 – Bekämpfung negativ Plymouth – wir haben keine Waffen gegen Überwasserziele an Bord – ich wiederhole - wir haben keine Waffen gegen Überwasserziele an Bord Plymouth.“
„Flight #3 hier Plymouth – Verstanden Flight #3.“
„…“
„Flight #3 hier Plymouth – nehmen Sie ihren ursprünglichen Auftrag wieder auf Flight #3 – Plymouth Ende.“
„Plymouth hier Flight #3 – Verstanden wir suchen ab sofort wieder nach U-Booten – Flight #3 Ende.“
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206. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 57° 38' 21'' West 3° 34' 29'' 04:14 Zulu)
Rod Tyler drückte seine Zigarette aus, oder besser seine zweiundzwanzigste Zigarette. Er stand unter einer der riesigen Tragflächen der Nimrod MR.1 von Flight #3 der 206. Squadron der Royal Air Force. Nach der erfolgreichen Jagd auf U-Boote war das Flugzeug auf seinen Stützpunkt zurückgekehrt um Aufzutanken und neue Waffen an Bord zu nehmen. Rauchen war hier zwar strikt verboten, aber Niemand kümmerte sich um den Zivilisten.
Die gesamte Besatzung von Flight #3 lehnte lässig unter dem Vordach an der Fassade des Gebäudes mit den Bereitschaftsräumen und unterhielt sich mit anderen Crews oder dem Bodenpersonal. Eigentlich hätten alle eine Mütze voll Schlaf nehmen sollen, aber nach den Ereignissen der letzten Stunden waren alle zu aufgedreht um Schlafen zu können.
Auch Rod Tyler fühlte sich wie auf Dope, dazu kam aber auch eine gewisse Übelkeit, die wohl mehr eben jenen Ereignissen geschuldet war, als seinem körperlichen Zustand. Nervös zündete er die nächste Zigarette an, als er den Piloten Lieutenant Banks durch den Regen auf sich zu marschieren sah.
„Nun Mister Tyler in etwa zweieinhalb Stunden ist der Vogel wieder Startklar. Bereit für eine zweite Runde?“
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Rod Tyler verzog das Gesicht, als er bei diesen Worten versehentlich sein Feuerzeug an seine Finger und nicht an die Zigarette führte.
„Rrrrr – Noch so einen Höllenritt wie vorhin?“
„Laut unserem Wettergott „Schwarze Wolke“ soll der Wind noch etwas auffrischen. Außerdem nähert sich die Revenge jetzt mehr oder weniger der offenen See. Auf dem Meer kann der Wind ungebremst seine Wirkung entfalten, anders als wenn er auf Land trifft und an Kraft verliert.“
„Das meinen Sie ironisch oder?“
„Keineswegs Mister Tyler, wir haben Daten von einer Boje vom Barra Fan Plateau, dort weht ein hübsches Lüftlein.“
„Barra Fan Plateau?“
„Ein Unterwasserberg Mister Tyler – liegt im Zielgebiet der Revenge. Dort wurde eine Boje verankert um Wetterdaten zu sammeln.“
„Und das gehört zur Allgemeinbildung oder was?“
„Nein, das beweist nur, dass Sie sich nicht fürs Tauchen interessieren.“
Entgegnen konnte Rod Tyler darauf nichts mehr, direkt neben Flight #3 standen die Nimrods von Flight #5 und #6, die just in diesem Moment die Turbinen hochdrehten und sich in Bewegung setzten. Langsam rollten die beiden „Jäger“ den Zubringer zur Startbahn entlang und verschwanden im Grau der Nacht und der Regenschauer, regelmäßig durchzuckt von den Positionslichtern an den Flügelspitzen.
Die Szenerie hätte aus einem James Bond Streifen stammen können, da war sich Rod Tyler sicher und das Beste daran – auch dieser Moment der Ewigkeit fand ohne Ted Shriver statt – der wird platzen vor Neid sobald die Story über den Sender geht – auch damit war sich Tyler sicher.
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Bild 35: Barra Fan - Marine Conservation Zone
Quelle: http://jncc.defra.gov.uk/page-6489
Weitere Informationen: http://www.savescottishseas.org/scottish-marine-protected-area-network/the-barra-fan-and-hebrides-terrace-sea
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 42' 17'' West 8° 02' 56'' 04:51 Zulu)
Captain Livesay erhob wie so oft in den letzten Stunden seinen Kopf vom Lagebild und drehte sich zu Lieutenant Masters.
„Lieutenant?“
„Sir?“
„Ab wann gilt man eigentlich als Depressiv und springt ins Wasser?“
Völlig konsterniert weiteten sich die Augen des Lieutenants und Masters blickt zu seinem Kapitän.
„Sir?“
„Sehen Sie auf die Karte Lieutenant – was zeichnet sich da gerade ab?“
Irritiert schaute Lieutenant Masters auf die Karte, dann durchzuckte dieselbe Erkenntnis sein Gehirn, die auch Captain Livesay Verzweifeln ließ.
„Soll ich der Geschützmannschaft mit Kielholen drohen, wenn das wieder so eine denkwürdige Angelegenheit wird wie zuletzt?“
„Das wäre eine Möglichkeit Lieutenant, ich fürchte nur das verschlechtert die Ergebnisse anstatt eine Besserung herbeizuführen.“
„Damit haben Sie wohl leider Recht Sir.“
„Bedauerlich dass wir in der Royal Navy Niemanden mehr Kielholen lassen – Artillerie-Duell und Kielholen – das passt doch zusammen.“
In diesem Moment bemerkte Captain Livesay die Totenstille um sich herum und sah zu den einzelnen Besatzungsmitgliedern.
„Nur die Ruhe Männer – auch ein Kommandant darf mal einen Scherz anbringen.“
Mit einigen verkniffenen Gesichtszügen entspannte sich die Lage auf der Brücke der Fregatte, aber so recht wollten die Matrosen dem Frieden noch nicht trauen. Gerade hatte der Kommandant bedauert, dass man zur Maßregelung Niemanden mehr Kielholen darf. Sicher jeder kannte William Bligh und die HMS Bounty, einer der Spitznamen von Captain Livesay in der Besatzung war aber „Livesafer“ – sollten sich da wirklich alle in ihm getäuscht haben?
Mit den Worten „Ich werde es der Geschützbedienung schonend beibringen Sir.“ lockerte Lieutenant Masters die Anspannung, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand in der Tür.
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#039 NI#
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 38' 50'' West 67° 52' 31'' 05:20 Zulu)
Sichtlich Nervös erschien Commander Hoddinott im Sonarraum und blickte zu Sonar Operator Ronald Jones: „Nichts?“
„Nein Sir – nichts – und davon dass Sie hier alle fünf Minuten nachfragen ändert sich das auch nicht Sir.“
Lieutenant Commander Francis Duppa-Miller, der sich dieses „Frage-Antwort-Spiel“ in der letzten halben Stunde angesehen hatte, trat an Commander Hoddinott heran: „Sir.“
„Was gibt es Lieutenant Commander?“
„Nehmen Sie eine Mütze Schlaf Sir – die Mannschaft ist nervös genug. Dass Sie alle fünf Minuten nachfragen ob es einen neuen Unterwasserkontakt gibt, trägt nicht zur Stimmung bei Sir – mit Verlaub Sir.“
Commander Hoddinott setzte an um dieses „subversive“ Verhalten zu tadeln, als Jonsey sich mehr als deutlich räusperte und damit zu verstehen gab, dass Duppa-Miller Recht hatte.
„Nun gut – da die Russen sich scheinbar ebenfalls zur Ruhe begeben haben, kann es wohl nicht Schaden für zehn oder fünfzehn Minuten die Augen zu zumachen.“
Mit diesen Worten verschwand ein nunmehr leicht irritierter Commander Hoddinott aus dem Sonarraum und begab sich in seine Kabine.
„...“
„Nun Jonsey?“ fragte Duppa-Miller in einem leicht ironischen Tonfall.“
„Hoffen wir dass er so übermüdet ist um zu vergessen sich von der Ordonanz in fünfzehn Minuten wecken zu lassen. In diesem Zustand nutzt er Niemanden.“
„Die Ordonanz habe ich unter Kontrolle, wenn dieser Seemann weiterhin seine Zukunft in der Royal Navy sieht, wird er schweigen. Was den Commander anbelangt? Wir alle sind nervös. Zuviel ist in den letzten Stunden in rascher Folge passiert, kein Wunder das alle ein mulmiges Gefühl haben, weil es jetzt plötzlich so ruhig ist.“
„Nun ja Ruhig ist es nicht, es ist nur nichts zu hören was uns derzeit Sorgen bereiten müsste.“
„Der Russe wird sein Pulver sicher noch nicht verschossen haben und der Commander trägt nun mal die Verantwortung für das Boot und die Männer!“
„Sicher gerade deshalb müsste er doch Wissen, das auch er Schlaf benötigt?“
„Er weiß es, er hat wohl nur versucht es sich nicht anmerken zu lassen. Ein Problem vor dem selbst Admirale nicht gefeit sind.“
„Dann hoffen wir mal, dass in den nächsten fünf Minuten nichts passiert.“
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 43' 56'' West 8° 15' 37'' 06:18 Zulu)
Captain Livesay zog die Stirn kraus: „Wenn das wieder nichts wird, müssen wir wohl allesamt den Rücktritt einreichen!“
Lieutenant Masters fand diese Aussicht wenig tröstlich, dachte aber ähnlich wir der Kommandant. Alleine es half nichts. „Sir - wir sind in Reichweite Sir.“
Captain Livesay nahm selbst den Hörer des Bordtelefons in die Hand und stellte die Verbindung zur Geschützbedienung her: „FEUER FREI – und Treffen Sie diesmal!“
Kaum hatte er den Befehl erteilt dröhnte das Geschützfeuer durch den Rumpf der Fregatte und alle blickten Neugierig direkt in Fahrtrichtung, wo sich der feindliche Trawler befand.
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 43' 58'' West 8° 15' 56'' 06:21 Zulu)
Ein Blitzen an Horizont löste die Anspannung, das musste ein Treffer gewesen sein.
„Da Sir – noch einer!“
„Na immerhin – die Trefferquote ist immer noch lausig, aber diesmal kann man wenigstens von Trefferquote sprechen.“
„Da Sir – Feuerschein voraus – das Ziel scheint in Brand geraten zu sein Sir.“
„Das wäre immerhin ein Erfolg Lieutenant, laut dem Waffenmeister ist das Magazin bald leergeschossen.“
„Wissen Sie Sir – wir können den Bastard immer noch Rammen Sir!“
„Das wär wahrlich eine Alternative und eine wesentlich ältere Marinekampftaktik als Artillerieduelle.“
„Wenn Sie möchten Sir lasse ich Befehl geben Sir.“
„Solange wir noch einige Granaten im Magazin haben, hat das noch Zeit Lieutenant.“
„Aye aye Sir!“
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 44' 01'' West 8° 16' 25'' 06:23 Zulu)
„Wow – das muss gesessen haben – Stichflamme direkt voraus Sir.“
„Ich seh’s ja Lieutenant, ich seh‘s ja. Scheint so als müssen wir doch nicht in Ruhestand gehen.“
„Heller Feuerschein, der letzte Treffer muss irgendetwas zur Explosion gebracht haben Sir.“
„So muss das sein – wie viele Treffer waren das jetzt?“
„Vier Sir – immerhin – das bislang beste Ergebnis des Tages.“
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206. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 57° 38' 21'' West 3° 34' 29'' 06:40 Zulu)
Ted Shrivers Mine verfinsterte sich merklich als er das U-Jagd-Flugzeug mit Rod Tyler an Bord in den Himmel steigen sah. Als wäre es nicht schon schlimm genug, das er auf dem Stützpunkt bleiben musste – überhaupt dauerte es eine Ewigkeit bis er zu Rod Tyler vorgelassen wurde – nein der hämische Blick seines Kameramanns das war an Schmach nicht zu überbieten.
Immerhin hatte er jetzt etwas zu tun. Rod hatte ihm grob mitgeteilt, was auf den Bändern zu sehen war, die er ihm in die Hand gedrückt hatte. Jetzt konnte er dazu seine flotten Sprüche aufnehmen lassen und das Material zum Sender geben.
Er blickte dem Flugzeug nach, das längst in den Wolken verschwunden war. „Und was wenn auf dem Flug jetzt noch etwas viel besseres passiert?“
Die Bodenbesatzungen blickten verwundert umher, als ein lautes vernehmliches „Scheiße“ über das Vorfeld donnerte, machten sich aber sofort wieder an ihre Arbeit als sie bemerkten, dass es nur von diesem Zivilisten stammte.
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 44' 21'' West 8° 19' 15'' 06:45 Zulu)
„Brennt wie Zunder der Mistkerl!“
„Der wievielte Treffer war das jetzt Lieutenant?“
„Der achte Sir.“
„Ich schätze wir müssen auf das Rammen verzichten Lieutenant.“
„Das sieht wohl leider so aus Sir.“
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 44' 36'' West 8° 21' 16'' 06:58 Zulu)
„Sir Meldung vom Waffenmeister – noch fünf Salven Sir. Danach nur noch die 20mm oder die die Raketen Sir!“
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„Vielleicht reicht es ja – lassen Sie weiter feuern Lieutenant.“
„Aye Sir.“
„…“
„Treffer Sir – das war die letzte Slave Sir.“
„Anzeichen das dieser Schrotthaufen sinkt?“
„Leichte Schlagseite, hübsches Feuer, aber kein Sinken Sir.“
„Unglaublich zäh diese Kutter, fast schlimmer als wie die U-Boote. Man könnte meinen unsere Waffen sind allesamt stumpf.“
„Letztlich erwischen wir die Hunde doch Sir.“
„Ja – aber es dauert alles viel zu lange. Für meinen Geschmack haben wir zu viel Glück und zu wenig Verstand.“
„Verstehe Sir – Sie sind nicht der erste, der Zweifel über das jahrlange Training geäußert hat, wie man so hört Sir.“
„Ja den Bericht aus dem Nordmeer habe ich gelesen Lieutenant. Angeblich sollte eine Torpedo für ein U-Boot reichen, aber wir brauchen selbst für Ur-Alte Diesel-U-Boote zwei oder drei Stück.“
„Solange wir doch alle erwischen?“
„So wie unser Magazin sind auch bald die Bestände an Land aufgebraucht, wenn wir drei Mal so viel Munition benötigen als wie geplant. Und wenn der Russe eines hat, dann ist es Material Lieutenant uns zwar verheblich viel mehr als wir.“
„Verstehe Sir.“
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#040 NI#
H34DHUN73R
13.08.16, 03:16
Hmm, gibt es denn eine logische Erklärung für die Standfestigkeit des Kutters oder muss man da das Wort "Bug" in den Mund nehmen, werter Bigfish?
Werter H34DHUN73R,
ob es ein Bug ist, können Wir aus folgenden Gründen nicht beurteilen:
Wir haben dazu nicht genug gespielt
Wir haben keine Ahnung wie 8x2 114mm HE Granaten auf ein solches AGI-Schiff wirken
In Wikipedia gibt es kaum Informationen über solche AGI-Schiffe und andere Quellen haben Wir noch nicht konsultiert
Vorbild für Command ist wohl folgende Klasse: https://it.wikipedia.org/wiki/Classe_Mayak - also Projekt 502
Wenn so ein AGI-Kutter - also ein Spionageschiff - etwas modifiziert wurde können Wir uns schon vorstellen, dass 16 HE-Granaten dafür nicht reichen. Aber HE sorgt nun mal für Feuer und Feuer auf einem Schiff - Ihr könnt euch sicher vorstellen was das bedeutet ;)
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 45' 29'' West 8° 28' 09'' 07:46 Zulu)
Hübsches Feuerchen - nur Sinken will er nicht der verdammte Kahn. Lieutenant - Feuer frei für die Maschinenkanonen.“
„Aye aye Sir – Feuer frei für Zwanzig Millimeter Kanonen.“
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Bild 36: 20mm Oerlikon Maschinenkanone
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:HMAS-Castlemaine-gun-2-1.jpg
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„Oh je oh je – Jetzt reicht’s Lieutenant – Ich will den Kahn weg haben – Beidrehen und mit den Flugabwehrraketen wegpusten!“
„...“
„Rudergänger neuer Kurs – Null-Null-Null Grad.“
„Aye aye Sir – Neuer Kurs Nord – Null-Null-Null Grad.“
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„Captain Sir – Kurs Nord - Null Grad liegt an Sir – weiterhin kleine Fahrt voraus. Ziel liegt im Feuerbereich des Raketenstarters – Raketen klar zum Abschuss Sir.“
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„FEUER!“
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 45' 32'' West 8° 28' 10'' 07:47 Zulu)
Gebannt starrte Captain Livesay durch sein Fernglas. Der Feuerschein der Raketentriebwerke der zwei auf dem Weg befindlichen Sea Cat-Raketen blendete ihn etwas, da er fast direkt reinschaute, aber er wollte sehen was die Raketen ausrichten würden. Es dauerte nur Sekunden, dann zerriss eine heftige Explosion gefolgt von einer zweiten die Ruhe. Qualm und Rauch breiteten sich aus und brennende Trümmerteile wurden aus der Rauchsäule herausgeschleudert und klatschen in den Atlantik.
„Das hat gesessen! – Lieutenant, Peilung zum Ziel? “
„Sir Zielpeilung ist weg Sir.“
„Weg?“
„Das Radar zeigt nichts mehr an Sir.“
Langsam verzogen sich die Rauchschwaden und gaben den Blick auf die Meeresoberfläche frei. Einige wenige Trümmerteile trieben dort wo eben noch das feindliche Spionageschiff gewesen ist und brennendes Öl tauchte die Umgebung in sanfte Rottöne, aber von einem Seefahrzeug war nichts mehr zu sehen.
„Ziel versenkt“ dröhnte es aus dem Bordlautsprecher und gedämpfter Jubel tönte über Deck. Richtig Freuen wollte sich Niemand. Jeder dachte an die Kameraden der Leander, die bei genau solch einer Aktion versenkt worden war. Dazu war allen bewusst, dass die Plymouth ein erbärmliches Bild mit ihrer Artillerie abgegeben hatte und letztlich die beiden Raketen auch alleine völlig ausgereicht hätten. Ein ganzes Magazin leergeschossen und dennoch keine Versenkung erzielt. Es gab Fragen die beantwortet werden mussten, aber das hatte Zeit bis man die Revenge aus der Obhut entlassen würde. Zurück in England allerdings würde es ein wichtiges Thema sein. Der Krieg hatte gerade erst begonnen und Waffenwirkung war alles andere als gut. Zwei bis drei Torpedos für ein U-Boot und ein ganzes Magazin Granaten, das nicht für einen Trawler reichte.
Captain Livesay flüsterte bei dem Gedanken unhörbar vor sich hin „God save the Queen“.
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 45' 12'' West 8° 35' 58'' 08:46 Zulu)
Der Schlaf, so sanft und kurz er auch gewesen war, hatte Commander Hoddinott gut getan. Sichtlich erholt und längst nicht mehr so verkrampft wie zuletzt stand er in der Kommandozentrale seines U-Bootes und nippte an einer frischen Tasche heißen Kaffees. Das Aroma des dampfenden tief schwarzen „Gebräus“ umspielte seine Nase und steigerte seine Laune zusätzlich. In der zweiten Hand hielt er die kümmerlichen Reste eines Schinken-Käse-Sandwiches und er dankte dem Earl of Sandwich für diesen geradezu königlichen Einfall mit den zwei Scheiben Toast.
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Bild 37: John Montagu, 4. Earl of Sandwich (https://de.wikipedia.org/wiki/John_Montagu,_4._Earl_of_Sandwich)
– Nach ihm wurden die Sandwiches (https://de.wikipedia.org/wiki/Sandwich) benannt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:John_Montagu,_4._Earl_of_Sandwich.jpg
Lieutenant Commander Francis Duppa-Miller trat an ihn heran und noch bevor er seinen Untergebenen fragen konnte was los ist, zischte dieser los: „Neuer Kontakt – Goblin #40 – Generalkurs Drei-Vier-Drei Grad – geschätzte Entfernung Null-Eins-Vier Seemeilen.“
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#041 NI#
H34DHUN73R
22.08.16, 08:22
Wenigstens ist der mistige Trawler endlich weg - dem habt Ihr es jedenfalls ordentlich besorgt, werter Bigfish :)
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 48' 34'' West 8° 48' 34'' 07:46 Zulu)
Die Meldung kam überraschend, aber auf die mittlerweile gewohnte Weiße. Captain Livesay besah sich die Karte und gab Order für die U-Boot-Jäger. Da es in den letzten Stunden recht ruhig gewesen war und sich bereits so etwas wie Langeweile breit machte, holte der Adrenalin-Schub einer U-Boot-Ortung alle zurück auf den Boden der Tatsachen. Trotzdem war keiner der Beteiligten auch nur annähernd so aufgeregt wie zu Beginn der Mission. Es war eindeutig – Routine machte sich breit.
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814. Squadron Flight #5 – 15. August 1975 (Nord 55° 59' 16' West 8° 42' 16'' 07:49 Zulu)
Flight #5 der 814. Squadron hatte zuerst eine exakte Ortung und durfte sich erneut über das Handicap ärgern nur mit Wasserbomben ausgerüstet zu sein. Zumindest entfesselten sie damit eine leibhaftige Wasserwand, die einer anfliegenden Nimrod beinahe zum Verhängnis wurde.
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206. Squadron Flight #3 – 15. August 1975 (Nord 55° 59' 17'' West 8° 42' 16'' 07:49 Zulu)
Lieutenant Banks reagierte geistesgegenwärtig und blitzschnell. Er drückte die Schubregler voll durch und zog das Steuerhorn rasch aber bedächtig an sich heran. Die Nimrod machte fast so etwas wie einen Satz nach Vorne und reckte sich zeitgleich nach oben. Für Rod Tyler war das zu viel. Wieder entglitt ihm die Kamera aus seinen Händen, aber diesmal war er vorbereitet – dachte er zumindest.
Er hatte die Kamera zwar mit einem Tragegurt mehr oder weniger so um sich herum festgebunden, dass das teure Gerät nicht mehr herunterfallen konnte, jetzt aber zog das Gewicht ruckartig am ganzen Mann, sodass er herumgerissen wurde und rücklings gegen eine Armlehne knallte. Das reichte aber noch nicht aus. Als er sich Aufzurichten begann, brachte der Pilot die Maschine gerade wieder in eine stabile Fluglage geradeaus und die Kamera pendelte herum und traf essentielle Weichteile. Der Schrei war infernalisch, aber mehr als ein breites Grinsen war der Besatzung damit nicht zu entlocken.
Rod Tyler schnappte gerade noch auf wie einer der Sonaroperatoren ins Bordsprechgerät flüsterte, dass die Wasserbomben ins Ziel gegangen seien, das anschließende Gelächter konnte er aber damit nicht in Zusammenhang bringen.
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Dann dämmerte Lieutenant Banks warum der Vogel so einen heftigen Satz gemacht hatte. Genau in dem Moment wo er vor der Wasserwand den Steuerknüppel an sich heranzog hatte der Waffensystemoffizier einen Torpedo ausgeklinkt. Der plötzliche Gewichtsverlust samt dem hektischen Flugmanöver quittierte die Nimrod mit „Opfern“ unter der Besatzung. Er drehte sich nach hinten zur Kabine und sprach ebenfalls ins Mikrofon: „Was macht eigentlich unser Torpedo?“
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten und kam vom Copiloten: „Wasserwand auf fünf Uhr – da muss unser Torpedo wohl etwas getroffen haben?“
Der Sonaroperator bestätigte: „Torpedo ist im Ziel detoniert.“
Der Copilot wollte sich gerade wieder umdrehen, als er zusah wie eine weitere Nimrod aus der Wasserwand herausjagte. „ Ach Lieutenant – ich schätze wie Roberts nass gemacht.“
Nun war die Besatzung von Flight #3 endgültig nicht mehr bei Sinnen und lachte lauthals los. Rod Tyler der kein Wort verstanden hatte, saß mit schmerzverzerrtem Gesicht auf seinem Platz, fragt sich was passiert ist und suchte gedanklich nach einer Erklärung falls ihn Jemand fragen sollte, was seine Hand in seinem Schritt verloren hätte.
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206. Squadron Flight #7 – 15. August 1975 (Nord 55° 59' 10'' West 8° 42' 13'' 07:49 Zulu)
Lieutenant Michael Roberts war kaltschnäuzig wie es seine Art war mitten durch den Wasserzauber geflogen, den die Wasserbomben und der Torpedo von Flight #3 veranstaltet hatten. Da unten war ein U-Boot, dass wollte er sich anrechnen lassen und Niemand sonst. Der Torpedo war raus und hatte leichtes Spiel um das getroffene und nur knapp unter der Wasseroberfläche befindliche U-Boot aufzufassen. Mit Genugtuung hörten Roberts und „Dick“ die Stimme eines der beiden Sonaroperatoren im Kopfhörer einen Treffer verkünden.
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814. Squadron Flight #1 – 15. August 1975 (Nord 55° 59' 07' West 8° 42' 27'' 07:50 Zulu)
Lieutenant Mombo Bwatus Sinne arbeiteten Ausgezeichnet. Der „Buschmann“ ließ sich nicht beirren, das Wild war noch nicht erlegt und er näherte sich der letzten bekannten Position. Von seinem Sonar-Operator hatte er noch keine Meldung erhalten, aber seine Intuition übernahm sowieso gerade das Kommando. Er schwenke seinen Hubschrauber etwas mehr nach Steuerbord, gewann leicht an Höhe und Befahl den Torpedo auszuklinken. Danach zog er den Hubschrauber weiter nach oben, was mit dem verringertem Gewicht recht einfach war, auch wenn die Wetterbedingungen für Hubschrauber alles andere als gut waren. Dann sah er hinab auf die Wasseroberfläche.
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Das Schicksal hatte ein Einsehen und er musste nicht lange warten. Endlich hatte er Erfolg, endlich wurden seine Anstrengungen belohnt, die ganzen Mühen seiner Familie und ihm fokussierten sich in diesem einen Augenblick – der Torpedo ging ins Ziel und gab dem Russen den Rest. Eine gewaltige Implosion ereignete sich fast direkt unter ihm und das Wasser stieß in kochenden Fontänen in den Himmel.
Endlich, endlich hatte er Erfolg. Dieses U-Boot ging auf seine Rechnung – zumindest zu einem Drittel!
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#042 NI#
Werter H34DHUN73R,
Wenigstens ist der mistige Trawler endlich weg - dem habt Ihr es jedenfalls ordentlich besorgt, werter Bigfish
habt Dank - aber eigentlich ist die Nummer mit den Geschützen eher peinlich gelaufen - die arme Royal Navy - Her Majesty is not amused!
Schöne Grüße vom Tod. Er lässt fragen, warum er keine Fragen stellen darf und meint, das wird man ja wohl noch fragen dürfen... :D
Werter Greenhorn,
Uns dünkt der Tod hat eine Sinnkrise! Hat er er doch aufgehört Fragen zu stellen, weil er von seinen Opfern nie eine Antwort erhalten hatte...
Uns scheint das Spiel ein wenig eintönig und einfach. Jedes feindliche U-Boot wird getroffen und vernichtet. Kommt es uns nur so vor?
Werter KIWI,
zumindest dieses eine Szenario ist an Langeweile nicht zu unterbieten - das stimmt!
Wie es mit den weiteren Szenarien der Kampagne verläuft wissen Wir noch nicht, die haben Wir noch nicht gespielt. Möglicherweise stimmt hier aber generell etwas am "Setting" nicht, weil es Uns so vorkommt, dass U-Boote generell sehr einfach entdeckt werden. Ob das realistisch ist oder nicht, wagen Wir nicht zu bewerten. Es sind im Spiel zumindest nicht die stillen Räuber über die man allerorten hört und liest.
Vielleicht sind die Ortungsgeräte der "westlichen" Einheiten im Spiel zu gut und/oder die der "östlichen" Einheiten zu schlecht programmiert - wer weiß?
Vergesst aber nicht die HMS Leander - die wurde aus dem Nichts heraus versenkt. Es hat einfach Bumm gemacht und weg war die Fregatte.
Alith Anar
08.09.16, 10:59
Naja, die "literarische Vorlage" (Im Sturm) bot ja auch Action nur auf dem Festland.
Auf See war es nur ein Sättigungsangriff mit Flugzeugen auf den Trägerverband und den Rest machten U-Boote. Das war dann immer hier Tauchsonar, da Tauchsonar ...
In sofern Erwarte ich nicht viel :)
EDITH:
Zumindest erwarte ich keine Wild um sich schiessende Nordmeerflotte die plötzlich im Atlantik auftaucht.
Werter Alith Anar,
Naja, die "literarische Vorlage" (Im Sturm) bot ja auch Action nur auf dem Festland.
Ob der Autor "Im Sturm" als Vorlage benutzt hat? Eher nicht, dafür sind einige der weiteren Szenarios zu skurril...
EDITH:
Zumindest erwarte ich keine Wild um sich schiessende Nordmeerflotte die plötzlich im Atlantik auftaucht.
Wobei genau dass das Interessante gewesen wäre. Ein gleichzeitiger Ausbruch der U-Boot-Flotte und der Überwasser-Streitkräfte, gedeckt von Backfire-Bombern und TU-95 Bear. Im Nahbereich (Norwegen) Badgers. Die Russen machen ja keine halben Sachen - die hatten erheblich mehr und bessere Raketen an Bord ihrer Kreuzer (Kirov, Slava, Kiev) als die Amis zu der Zeit und was eine Sverdlov-Panzerung bewirkt hätte, wäre auch spannend zu sehen gewesen.
Wir denken schon, dass dies die NATO überfordert hätte. Die Russen hätten - vorausgesetzt genug Material war Einsatzbereit - mehr als nur einen Sättigungsangriff fliegen können. Tomcats als einziger Schutz aufgrund der Reichweite der Phönix, aber diese Rakete war keineswegs so treffsicher wie immer vermutet.
Es wäre auf jeden Fall ein Schlachtfest geworden. Wenn die Russen-U-Boote dadurch erst mal das GUIK-Gap überwunden hätten - der Atlantik ist riesig - die wären nur schwer zu finden gewesen. Vor allem dann, wenn wesentliche NATO-U-Jagd-Kapazitäten beim"Schlachtfest" vernichtet worden wären.
Die Überwassereinheiten wären vermutlich platt gewesen, aber die U-Boote im Atlantik. Ortung der Konvois durch Satelliten - die U-Boote hätten also nicht vor den Häfen lauern müssen. Die SAT-Kapazitäten waren 1975 natürlich längst nicht so gut wie heute - aber hey - das ist die offizielle Darstellung.
Wir denken auch die Sowjet-Flotte war in den Siebzigern in einem besseren Zustand als in den Achtzigern, wo das wirtschaftliche Ungleichgewicht deutlich reingehauen hat. Die Siebziger dürften generell die spannendste Zeit gewesen sein - wenig Digitalisierung - Massen an Einheiten - leider gibt Notherrn Inferno das nur bedingt wieder...
#03 Das Spiel von Katz und Maus (14. - 15. August 1975)
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 46' 15'' West 8° 45' 37'' 09:20 Zulu)
„Freie Fahrt voraus Sir.“
„Danke Mister Duppa-Miller, weit ist es nicht mehr, dann können wir endlich auf Tiefe gehen.“
Commander Hoddinott blickte von der Seekarte auf, es würde jetzt nicht mehr lange dauern, dann erreichte die HMS Revenge die Kante des Kontinentalsockels der britischen Inseln. Ab hier würde der Meeresboden schnell abfallen und er konnte mit seinem U-Boot endlich das tun, wofür es konstruiert wurde – in den Tiefen des Ozeans verschwinden. Bei dem Gedanken kehrte die Gelassenheit auf das Gesicht des Commanders zurück, sicher bestünde auch hier die Gefahr durch russische U-Boote entdeckt zu werden, aber mit jedem Meter zusätzlicher Tiefe und mit jedem Meter weiter weg vom Festland verringerte sich die Gefahr.
Traditionell gab man in der Royal Navy wenig auf die Qualität der Ortungstechnik sowjetischer U-Boote, diese Einstellung färbte deutlich von der US Navy ab, die Ereignisse der letzten Stunden schienen das aber nun zu bestätigen. Es konnte jetzt also nur besser werden und wenn endlich die Fregatten abdrehen würden, gäbe es auch über Wasser kein Anzeichen mehr dafür, dass hier ein strategisches Raketen-Boot auf See hinaus eskortiert wurde und somit in der Nähe sein musste.
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 51' 12'' West 9° 16' 23'' 11:13 Zulu)
Commander Hoddinott blickte auf seinen „besten“ Mann: „Jones das war’s, jetzt wird es ruhiger werden. Geben Sie das vereinbarte Signal, dass wir uns jetzt lösen und Abtauchen. Die sollen machen, dass sie weg kommen da oben.
Leading Hand Ronald Jones grinste bei dem Gedanken, dass es endlich „ruhiger“ werden würde. Welch wahres Wort da vom Kommandanten gesprochen worden war. Einzig er war sich nicht sicher, ob der Commander es auch so meinte, wie er selbst es auffasste, aber bei Commander Hoddinott konnte man sich nie sicher sein, ob etwas doppeldeutig gemeint war.
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HMS Plymouth (F126) – 15. August 1975 (Nord 55° 54' 42'' West 9° 27' 16'' 11:13 Zulu)
Captain Livesay und Lieutenant Masters blickten sich in die Augen, das Signal war klar und deutlich. Die Aufgabe der Eskorten war erledigt, jetzt gab es zwei Möglichkeiten: Zurück nach England und bunkern oder – die Befehle ließen dies zu – freie Jagd.
„Lieutenant Masters!“
„Sir?“
„Was denken Sie?“
„Dasselbe wir Sie Sir – noch eine Weile weitersuchen – nicht das hier Jemanden ein abrupter Kurswechsel auffällt.“
„Genau Lieutenant, der Korridor reicht sowieso eine Stück weit in das Patrouillengebiet hinein, nutzen wir das aus.“
„Wird dem Commander nicht gefallen Sir.“
„Spielt keine Rolle, der Befehlshaber hat uns die Entscheidung freigestellt.
Sollten sich hier weitere Russen herumtreiben will ich die haben.“
„Aye aye Sir – Ich verständige sämtliche Einheiten.“
„Guter Mann!“
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 51' 26'' West 9° 18' 13' 11:19 Zulu)
„Sir Meeresboden bei unter 350 Metern Sir“
„Danke Lieutenant Commander – untere Schichttiefe?“
„Bei unter 100 Metern Sir.“
„Also gut – Tiefer Mister Duppa-Miller – wir gehen unter die Schicht.“
„Aye Sir.“
„Rudergänger – Zehn Grad vorlastig – auf Ein-Eins-Null Meter gehen.“
Der Bug der Revenge senkte sich leicht nach unten und die große Schraube am Heck trieb das U-Boot tiefer ins Wasser. Die Revenge war endlich im Patrouillengebiet angekommen. Laut Befehl sollte sich das Boot sechs Stunden lang hier aufhalten und auf Befehle warten. Danach stand es Commander Hoddinott frei, ob er das Patrouillengebiet etwas weiter in den Atlantik hinaus verlegte, falls er dies für ratsam hielt.
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HMS Revenge (S27) – 15. August 1975 (Nord 55° 52' 49'' West 9° 56' 21' 16:33 Zulu)
Bedächtig stand Commander Hoddinott hinter dem Platz von Leading Hand Jones, der gerade Lieutenant Commander Duppa-Miller einige Eigenheiten des Sonars erklärte. Dann unterbrach er die Beiden:
„Jagen die im Nord-Osten immer noch das vermeintliche U-Boot Jonsey?“
„Jawohl Sir – wenn das ein U-Boot ist, will ich künftig Weiß wie Schnee sein Sir.“
„Den Gefallen wird Ihnen Mutter Natur nicht machen Jones.“
„Ist auch ziemlich sicher kein U-Boot Commander.“
„Tja – das wäre es also gewesen.“
„Eine Stunde haben wir noch Commander.“
„Mister Duppa-Miller – in dieser Stunde passiert garantiert nichts mehr.“
„Wenn Sie meinen Sir.“
„Das ist sicher – hier nicht mehr. Wie tief geht es runter Mister Duppa-Miller?“
„Meeresboden bei unter 2000 Metern Sir“
„Also haben wir den Sockelabhang noch nicht vollständig passiert?“
„Kann aber nicht mehr lange dauern Commander.“
„Gut! - Jonsey – außer unseren verrückten Walfängern da oben sonst etwas zu hören?“
„Wir haben zwei zivile Kutter, ansonsten ist voraus nur Wasser.“
„Gentleman – ich danke Ihnen – das war gute Arbeit!“
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#043 NI#
Wenn alle Ausfahrten der Royal Navy Wochen dauern, wird Westeuropa überrannt sein, bevor ein zweites U-Boot rausfährt :D
War aber auf jeden Fall gut geschrieben, ich lese hier gerne mit!
Werter Azrael,
Wir hoffen Ihr meint das nicht in Bezug auf die Geschwindigkeit des AARs :eek:
Aber es freut Uns wenn es Euch gefällt...
+ + +
Wir mussten übrigens feststellen, dass sich Jemand Unseres Titels bemächtigt hat:
https://www.weltbild.de/artikel/ebook/der-tod-stellt-keine-fragen_19755152-1
Produktdetails
2016, 44 Seiten, Deutsch, Verlag: BookRix, ISBN-10: 3736845014, ISBN-13: 9783736845015, Erscheinungsdatum: 11.04.2016
#04 Fragen? (15. - 19. August 1975)
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Royal Air Force Station Kinloss – 15. August 1975 (Nord 57° 38' 21'' West 3° 34' 29'' 21:29 Zulu)
Nervös schnickte Ted Shriver den Stummel seiner Zigarette davon. Schon vor Stunden war sein Kameramann Rod Tyler gelandet, aber bislang nicht bei ihm aufgetaucht. Der Adjutant des Stützpunktkommandeurs ließ ihn wissen, dass er sich zu Gedulden habe, mehr war nicht zu erfahren gewesen.
Ted Shriver war sauer! Auch hier wurde er nicht behandelt wie es ihm zustand, zumal er mit seiner Falschmeldung vor wenigen Tagen doch den wesentlichen Teil zum Gelingen der Mission der HMS Revenge beigetragen hatte.
Noch immer regnete es in Strömen und sicher würde er bald Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen entwickeln, wenn Tyler nicht endlich auftauchen sollte. Sicher er könnte in den Unterkünften warten, aber da durfte er nicht rauchen.
Je länger er warten musste, desto ungeduldiger wurde er, obwohl er genau wusste warum sein Kollege solange fort blieb. Die Nachrichtendienst-Spezialisten werden Tyler sicher gerade genauso in die Mangel nehmen wie ihn selbst vor einige Stunden. Zwar hatte er am Morgen von Tyler einen Satz Video-Bänder erhalten, aber diese wurden sofort „einkassiert“. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde er in ein abgedunkeltes Besprechungszimmer geführt und ganz wie in einem schlechten Krimi mit einer Schreibtischlampe geblendet. Er konnte also nicht erkennen wer ihm gegenüber saß. Es handelte sich aber zweifelsfrei um eine unangenehme Person, das konnte er spüren. Das ziemlich einseitige Gespräch bestätigte ihn in seiner Vermutung und zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich jämmerlich klein. Er erhielt exakte Anweisungen worüber gesprochen und was gesendet werden durfte und was nicht. Als er entlassen wurde erhielt er seine Bänder zurück und konnte schon mit einem Blick feststellen, dass daran herummanipuliert worden war. Sicher hatte man einige Passagen herausgeschnitten, aber welchen Inhalt diese hatten, das konnte nur Rod beantworten.
Es brannte ihm unter Nägeln, was die Navy verheimlichen wollte? Wenn der Nachrichtendienst nicht gerade jetzt Teile von Rod Tylers Gehirn herausoperierte, musste Rod wissen und beantworten können, was auf den Bändern fehlte. Wahrscheinlich wurde ihm aber genau das gerade ebenfalls klar gemacht – auch Rod dürfte wohl in diesem Moment die Bekanntschaft von Mister „Unmissverständlich“ machen, wie Ted Shriver den Offizier mittlerweile nannte. Und garantiert würden die weiteren Bänder die gleichen Spuren aufweisen, wie der Satz den er zurück erhalten hatte.
Was war so wichtig auf diesen Bändern? Er hatte das klare Gefühl, dass Mister Unmissverständlich zwar deutlich gemacht hatte, worüber nichtgesprochen werden darf…
…nein er hatte es eigentlich nicht deutlich gemacht! Jetzt viel es Ted Shriver wie Schuppen von den Augen – die ganze Zeit über hatte er das unterschwellige Gefühl, das Mister Unmissverständlich eine Sache über die keinesfalls berichtet werden sollte eben gerade nicht erwähnt hatte! Was konnte das sein? Mister Unmissverständlich musste wohl der Meinung sein, es besser nicht zu erwähnen war nützlicher als die Presse mit der Nase darauf zu stoßen. Es konnte ja schließlich sein, dass die Presse es sowieso übersehen würde. Aber wenn es über den Sender ging – aus Versehen – ohne das die Reporter bemerkten, dass sie ein wichtiges Detail verraten hatten? Der Feind würde die Information ganz sicher bemerken und für nützlich erachten.
Hinzu kam noch Emma! Das hatte er gehört! Als er aus dem Besprechungszimmer heraustrat, stapfte der Stützpunktkommandeur vorbei und sagte zu einem Piloten oder wem auch immer: „Es tut sich etwas bei Emma“.
Wieder donnerte eine lautes „Scheiße“ über das Flugfeld, aber mittlerweile nahm davon Niemand mehr Notiz. Die Bodencrews machten die Aufklärer für den nächsten Einsatz klar und die Besatzungen schlummerten so tief und fest wie es die Umstände zuließen.
Ted Shriver war mit seiner Wut und seiner Neugierde allein – aber das würde sich ändern! Immerhin gab es einen Deal, den würde er zu nutzen wissen…
Was wollte die Navy verbergen und wer ist Emma?
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#044 NI#
#04 Fragen? (15. - 19. August 1975)
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Bild 38: Siegel der Central Intelligence Agency (CIA)
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Seal_of_the_Central_Intelligence_Agency.svg
OPS 6381 – 15. August 1975 (Süd 15° 34' 17'' West 5° 31' 39'' 21:48 Zulu)
Auf der Erde hätte man einen Knall gehört, aber hier draußen war es Still – Totenstill! Der Rückstoß setzte abrupt ein und Keyhole 9-10 – offizieller Name OPS 6381 – bremste ab und verlor wie geplant an Höhe. Die Unterseite des Fotoaufklärungssatelliten wurde bereits warm, als die Flugbahn die vorbestimmte niedrigere Höhe erreicht hatte. Kapsel Nummer Drei wurde ausgeklinkt und mit einer kleinen Treibleidung abgesprengt. Langsam entfernte sich der etwa eine halbe Tonne schwere Rückführbehälter vom Satelliten und tauchte weiter in die Erdatmosphäre ein. Während sich die Schwerkraft um alles weitere kümmern würde, zündeten die Steuerdüsen von OPS 6381 für einen kurzen Moment und drehten den Satelliten wieder in seine normale Flugposition. Erneut zündete das Haupttriebwerk für einige Sekunden und der Schub beförderte das „Schlüsselloch“ wieder in größere Höhe um eben jener Schwerkraft zu entkommen, die das wertvolle Filmmaterial der letzten Stunden jetzt zurück auf die Oberfläche holte.
Der Rückführbehälter fiel mit hoher Geschwindigkeit dem Erdboden entgegen, war aber langsam genug um nicht durch die Reibung zu verglühen oder gar das Filmmaterial zu schädigen. Das Gröbste war überstanden, der Hitzeschild wurde abgesprengt und ein kleiner Bremsschirm verlangsamte die Fallgeschwindigkeit. War aber zu klein um die Kapsel sicher bergen zu können. Aber heute gelang alles wie geplant, der Hauptschirm entfaltete sich wie von den Konstrukteuren vorgesehen und in etwa 15.000 Metern Höhe hatte er seine maximale Öffnung erreicht.
Jetzt schwebte die Kapsel sanft dem Ozean entgegen, wo es Jahre dauern konnte sie wieder zu finden. Das war oft genug passiert und gerüchteweiße der eigentliche Grund für die Existenz von Tiefseeforschungsvehikeln.
Alles kam auf das exakte Timing an. Würde der Satellit nur wenige Sekunden zu früh oder zu spät abgebremst haben, wäre die Kapsel jetzt hunderte Kilometer von dem Ort entfernt, an dem man sie erwartete.
Aber es lief alles weiterhin perfekt. Es war Dunkel, eine Rückholung zu dieser Zeit war unüblich und Risikoreich. Wenn die Piloten den kleinen Fallschirm nicht sehen würden, landete die Kapsel im Wasser und würde versinken. Außergewöhnliche Umstände verlangten außergewöhnliche Maßnahmen und Krieg war definitiv ein außergewöhnlicher Umstand – zumindest von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet.
OPS 6381 war endlich in der glücklichen Lage gewesen in den letzten Stunden Aufnahmen der Region der Kola Halbinsel zu erstellen. Diese Aufnahmen waren zurzeit das begehrteste Filmmaterial auf der Welt. Der Stabschef der Vereinigten Staaten von Amerika wollte die Bilder sehen, der Oberbefehlshaber der US Navy rannte der CIA ebenfalls die Tür ein, gefolgt vom Befehlshaber der zweiten US Flotte. Der Marine Attaché der Botschaft ihrer Majestät der Königin von Großbritannien in Washington lies dem US Außenminister keine ruhige Minute um der Fotos habhaft zu werden. Alle wollten die Bilder haben, auch der KGB um zu verhindern, dass der Rest der Welt sie zu sehen bekam.
Man wusste, dass sich dort oben im hohen Norden etwas tat, die Funkaufklärung ließ keinen anderen Schluss zu. Man wusste nur nicht was sich dort oben tat? Auf den Fotos musste es zu sehen sein, wenn es dort etwas zu sehen gab und es würde etwas zu sehen geben, darin waren sich alle bei der NATO einig.
Nur die verdammte CIA hockte wie eine Glucke auf ihrem Satelliten und wollte mit Niemandem reden und schon gar nicht die Filmkapsel jetzt schon zurückholen, wo doch noch so viele Meter unbelichteter Filmrolle vorhanden waren und dann nicht mehr zur Verfügung standen.
Es nutzte nichts, die Anweisung kam von ganz oben und lautete das der Film so schnell wie möglich benötigt wurde. Die CIA war sauer, sie wollte den Rückführbehälter lieber unter besseren Bedingungen bergen, aber das dauerte dem Präsidenten zu lange. Überhaupt war eine Bergung im Britisch Kontrollierten „St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha“-Dreieck besser als irgendwo über Afrika oder Südamerika. Die Antarktis kam ebenfalls nicht in Frage, weil dort auch Russen ihr „Unwesen“ in Form mehrerer Forschungsstationen trieben und diese im Zweifel eingreifen konnten. Im Südpazifik standen keine Bergungseinheiten bereit und der Nordpazifik und Russland kamen sowieso nicht Frage. Also Südatlantik!
Wäre alles so gelaufen wie man wollte, hätte längst eine Lockheed SR-71 Blackbird ihren Weg zur Kola Halbinsel gefunden, aber das „Blackbird“-Programm wurde von Beginn an von Unfällen geplagt, so auch jetzt. Das Triebwerk einer Maschine ging noch während des Starts von der Beale Air Force Base in Kalifornien in Flammen auf, und nur der außerordentlichen Leistung des Piloten war es geschuldet, dass der Jet sicher gelandet wurde. Eine zweite Blackbird brach kurz vor dem Ziel in über 25.000 Metern Höhe auseinander und war verloren.
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Bild 39: Eine SR-71 Blackbird während des Startvorgangs unter Zuhilfenahme der Nachbrenner
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:SR-71A_taking_off_with_afterburner_RAF_Mildenhall_1983.JPEG
Sicher, es wäre möglich gewesen eine U-2 dorthin zu schicken, aber das Gerücht, dass von der Lookheed U-2 in Friedenszeiten durch Raketentreffer mehr Flugzeuge verloren gingen, als von anderen Modellen im Krieg entbehrte nicht einer gewissen Grundlage. Obwohl die maximale Flughöhe der U-2 nur wenig geringer war als die einer SR-71, so waren dies doch die entscheidenden Meter um von einer sowjetischen SA-2 Guideline-Boden-Luft-Rakete getroffen werden zu können oder nicht. Wenn dieser Typ schon in Friedenszeiten nicht sicher war, so würde er in Kriegszeiten garantiert nicht wieder zurückkommen, wenn das Ziel „Kola“ lautete.
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Bild 40: SA-2 Guideline Boden-Luftrakete direkt nach dem abfeuern vom Startgerät.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Romanian_SA-2_Volhov_missile_launch.jpg
Es blieb nur der Satellit übrig um Aufnahmen zu erhalten. Nach der Neuprogrammierung der Umlaufbahn, um schnell von allen wichtigen Orten der Sowjetunion Bilder zu erhalten, dauerte es einige Tage bis diese Vorlagen. Jetzt mussten die Bilder zurück auf die Erde um ausgewertet werden zu können. Dieses musste innerhalb von Stunden geschehen und nicht in Tagen oder gar Wochen. Für das Militär spielte es keine Rolle, dass die Lebensdauer von OPS 6381 damit drastisch verkürzt wurde. Was nutzte der Spionagesatellit im Weltall, wenn auf der Erde der Feind schon im Vorgarten stand?
Zähneknirschend gaben die Verantwortlichen der CIA nach und die Satelliten-Techniker des National Reconnaissance Office (NRO), dass für die CIA den eigentlichen Betrieb durchführte, planten das Rückholmanöver.
Es war letztlich knapp, nur noch etwa 800 Meter trennten die Kapsel von der Wasseroberfläche, als die Piloten einer eigens zur Beregnung ausgerüsteten JC-130 Hercules den Fallschirm erblickten und das „Mid-air retrieval“-Manöver (https://en.wikipedia.org/wiki/Mid-air_retrieval) erfolgreich absolvierten.
Es sollte jetzt noch viele weitere Stunden dauern, bis der Film in die Hände der Luftbildauswertespezialisten in Chantilly Virgina gelangen würde, aber sehr bald konnte man sehen was sich in der Nordmeer-Region zusammenbraute.
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Bild 41: Eine Lookheed JC-130 Hercules beim
Einfangen eines Rückführbehälter eines Keyhole-Satelliten.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:KH_film_recovery.jpg
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#045 NI#
hohe_Berge
28.09.16, 19:25
Wow. Man lernt nie aus.
Glück Auf
Werter hohe_Berge,
wie genau meint Ihr das?
hohe_Berge
29.09.16, 19:41
"Rückführbehälter eines Keyhole-Satelliten", soetwas kannte ich noch so gar nicht.
Glück Auf
Wir dachten auch, die Senden doch alles elektronisch zur Erde. Und warum hatte der Rückführbehälter kein aufblasbares Boot unter sich?
Werter KIWI,
die ersten Fotospionage-Satelliten der Amerikaner mit elektronischer Übermittlung kamen erst 1976/1977 "auf den Markt". Warum es keine Schwimmkörper gab, könnte nach Unserer Spekulation mehrere Gründe haben:
- Zu viel Gewicht
- Konstruktion nicht zuverlässig
- Leichter für "fremde" Mächte an den Behälter zu gelangen, wenn er an anderer Stelle als geplant niedergeht und eben nicht versinkt.
Letztlich werdet Ihr aber die CIA Fragen müssen, warum die das damals so und nicht anders gemacht haben.
Wir verweisen an dieser Stelle auf den Film "Eistation Zebra" (https://de.wikipedia.org/wiki/Eisstation_Zebra), der die Rückführung anschaulich demonstriert!
H34DHUN73R
10.10.16, 08:17
Einer Unserer Lieblingsfilme, haben Ihn erst kürzlich wieder hervorgekramt :)
Werte Regenschaft,
hiermit verkünden Wir eine längere Pause im AAR!
Das Kriegsministeri.. - ähm Finanzministerium hat gerade die Mittel bewilligt um dem Berichterstatter einen Frontbesuch zu ermöglichen. Luftwaffe und Marine sind verständigt, allerdings dauert es eine Weile um auf dem vorgesehenen Kriegsschiff eine Kabine Standesgemäß umzurüsten. Der Frontbesuch kann daher erst spät im Jahr durchgeführt werden. Wir vermuten allerdings, dass der Frontbesuch dem Berichterstatter wesentliche Details vermittelt, die sich alleine aus den zensierten Lagemeldungen nicht erkennen lassen.
Zudem ist der Berichterstatter mit dem verfügbaren Bildmaterial unzufrieden und hofft an der Front selbst eine bessere Vorstellung sowie besseres Material erhalten zu können!
Sollte ein gewisser Ted Shriver vorher nochmals tätig werden, wird dies kurzfristig gemeldet. Den nächsten Lagebericht wird es allerdings erst nach der Rückkehr des Berichterstatters geben, sofern die Ereignisse an der Front dies zulassen!
H34DHUN73R
12.10.16, 07:40
Schade, aber Wir hoffen auf inspirierende Erlebnisse an der Front :)
Werter H34DHUN73R,
diese Reise wollen Wir schon seit vielen Jahren machen. Da das nächste Szenario und eine ganze Reihe weiterer Szenarios genau dort spielen, wo wir Ende des Jahres hinfahren, haben Wir Uns gedacht, dass es für die Beschreibungen und Texte von deutlichem Vorteil ist, wenn Wir die Gegend vorher persönlich in Augenschein genommen haben. Das bedeutet halt leider, dass der AAR solange pausieren muss. Wir könnten zwar auch so weiter schreiben, aber besser Wir haben reale Eindrücke anstelle von Fantasie-Gebilden.
H34DHUN73R
16.10.16, 08:40
Ja, das Problem ist Uns nur zu vertraut - nun, Wir wünschen viele neue Eindrücke bei der persönlichen Inaugenscheinnahme :)
Ihr fahrt auf einem echten Atom-U-Boot in den Urlaub? Echt? :rolleyes: ;)
Viel Spaß und macht schöne Fotos für uns. :D
Werter KIWI,
haben Wir bei Euch den Eindruck hinterlassen, dass das nächste Szenario (Atom-)U-Boote enthält?
Werter Bigfish,
davon sind wir natürlich ausgegangen bei so einem Spiel, dass dort IMMER U-Boote vorkommen?? Jetzt habt ihr uns aber Neugierig gemacht. Wohin geht denn EUer Urlaub? Gibt uns doch einen kleinen Tipp! :D
Werter KIWI,
nun lautet der Name des Spiels ja Northern Inferno ;)
Ah, er fahrt nach oder auf Island *LACH*
Werter KIWI,
Island* im Winter ist wunderschön! - und gerade so noch nicht so Überlaufen wie im Sommer - aber diesmal geht es noch weiter nach Norden!
* Übrigens Katla rumort seit mehreren Wochen - wenn Katla hochgeht (ist seit Jahren überfällig) wird das vermutlich ein paar Nummern größer als beim Eyafallajökull
Ihr fahrt nach Kiel--- Jetzt haben wir es...
*sagtderkiwidervonerdkundesupervielversteht*
Longstreet
26.10.16, 11:17
Lappland?
Werter Longstreet,
genau - Lappland - weite Teile davon - insbesondere wird der Aufmarsch an der Norwegisch-Sowjetischen-Grenze bei Kirkenes kontrolliert!
Aber da ist doch keiner... Habt ihr wenigstens WLAN? Die Discos sollen aber gefährlich sein, sauft nicht zuviel und lasst Euch nicht von irgendwelchen Frauen anschnacken.... Manche sind aus ihrem Urlaub nie wieder gekommen.... :D *hatderkiwisogehoehrt"
Werter KIWI,
Aber da ist doch keiner
Die Feindlagenmeldungen sagen etwas anderes...
Manche sind aus ihrem Urlaub nie wieder gekommen
Das ist Plan A!
und lasst Euch nicht von irgendwelchen Frauen anschnacken
Das ist Plan B!
#04 Fragen? (15. - 19. August 1975)
http://up.picr.de/24185906ar.png
Royal Air Force Station Kinloss – 15. August 1975 (Nord 57° 38' 21'' West 3° 34' 29'' 22:21 Zulu)
Endlich erschien Rod Tyler im Sichtfeld von Ted Shriver und dieser wusste nicht ob er Lachen oder Weinen sollte, denn Rod war nicht alleine? Tyler folgte im Stechschritt diesem Spionage-Fuzzi Morrison, was im Zweifel wenig Gutes bedeuten konnte.
„Mister Shriver – schön Sie gesund wiederzusehen.“
„Ganz meinerseits Mister Morrison.“
„Nun ich möchte mich noch einmal bei Ihnen und Ihrem Team – wo ist denn eigentlich Ihr Ton-Assistent abgeblieben? – für die kleine Gefälligkeit bedanken.“
„Kleine Gefälligkeit?“ schnaubte Shriver – „Ohne mich läge dieser Stahlsarg doch jetzt auf dem Grund des Firth of Clyde.“
„Also ganz so maßgeblich war unser gemeinsames Ablenkungsmanöver nun auch nicht Mister Shriver. Die Navy kann ganz gut alleine auf ihre wichtigsten Aktivposten aufpassen, auch wenn ich das niemals offiziell zugeben würde. Viel wichtiger war da schon, was an Land passiert ist.“
„An Land?“
„An Land Mister Shriver – das was Ihnen entgangen ist.“
„E-n-t-g-a-n-g-e-n ist?“
„Ja Mister Shriver und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, die Pflicht ruft.“
„Hey warten Sie gefälligst, so einfach können Sie mich nicht abspeisen – wir haben einen Deal!“
„Einen Deal Mister Shriver?“
„Verdammter Dreckskerl – hören Sie auf Spiele mit mir zu spielen!“
„Mister Shriver - wenn Sie Glück haben, werden sich unsere Wege in diesem Leben nicht mehr kreuzen. Wenn Sie glauben, dass wir einen Deal haben, dann klären Sie das mit dem Marineminister, oder dem Premierminister oder mit Gott oder wem auch immer, aber nennen Sie mich nicht noch einmal „Dreckskerl“! Haben Sie mich verstanden?“
„Ja Sir – Commander Morrison. Ich habe verstanden, dass Sie eine Erinnerung von ihrem Boss brauchen um Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen Sir!“
Morrison verdrehte bei dieser Antwort die Augen und stapfte Richtung Flugfeld davon, wo bereits ein Hubschrauber auf ihn zu warten schien. Noch ehe Ted Shriver etwas hinterherrufen konnte, ertönte hinter ihm der Ruf „Folgen Sie mir – sofort!“
Ein übereifriger junger Lieutenant der Militärpolizei trat an Ted Shriver und Rod Tyler heran mit vier bewaffneten Soldaten im Schlepptau. „Mister Shriver – ich habe Anweisung Sie und Ihren Kollegen zum Ausgang zu begleiten – Sir.“
„Das Sir können Sie sich sparen Junge, dann mal los. Lassen Sie uns keine Zeit verlieren, ich muss nach London.“
„Dort entlang Mister Shriver – das ist der kürzeste Weg.“
+ + +
Sehr zu seiner Freude wartete außerhalb des Stützpunktes Mark mit einem Übertragungswagen des Senders.
„Ted, Rod – alles in Ordnung bei euch, ihr seht mitgenommen aus?“
„Blöder Geheimdienst! Scheint als müssten wir wieder oben anklopfen um einige Herren daran zu erinnern, dass wir einen Deal haben.“
„Oh – darum geht es?“
„Ja – was denn sonst?“
„Dann kann ich euch beruhigen, der Deal steht!“
Wie vom Schlag getroffen starrte Tyler auf seinen Ton-Assistenten: „Was? W-A-S? – Wie meinst du das?“
„Mein ehemaliger Commander hat mich heute Morgen kontaktiert.“
„Dein ehemaliger Commander?“
„Ja – schon vergessen, dass ich bei den Special Forces gewesen bin, bevor diese blöde Sachen mit meinem Rücken passiert ist?“
„N-e-i… - Ja – Nein, ach verflixt! Also was bedeutet das für uns?“
„Wie gut ist euer Holländisch?“
„Holländisch? Es geht nach Holland? Sind die Russen einmarschiert? So schnell?“
„Nein es geht nach Norwegen!“
„Nach Norwegen, seit wann sprechen die in Norwegen Holländisch?“
„Sprechen Sie nicht, aber wir werden Begleitung haben auf dem Weg nach Norwegen – holländische Begleitung.“
„Verdammte Scheiße, fang nicht an in Rätseln zu sprechen – was ist los?“
„Das 45 Commando Royal Marines wird zusammen mit dem niederländischen 1. Mariniersbataillon nach Norwegen verlegt – wir sind dabei!“
„Norwegen also – wann geht es los?“
„Mein Commander hat durchblicken lassen, dass die Party in Norwegen bereits am Steigen ist. In Norwegen kann man aber nicht mal soeben mit einer Panzerdivision das Land aufrollen. Das geht nicht, das gibt das Gelände nicht her. Die Russen werden also Zeit brauchen. Hoffentlich lange genug bis wir mit unseren Truppen dort sind, was frühestens in zwei Wochen der Fall sein kann.“
„Zwei Wochen? Da steht der Russe doch bereits am Atlantik!“
„Nein - aber das ist trotzdem Teil des Problems. Auf dem Kontinent tut sich noch immer nichts. Niemand weiß warum, aber außer dass man sich an der Innerdeutschen-Grenze heftig mit Artillerie bepflastert, rückt dort Niemand vor. Wir nicht und die Russen auch nicht. Das hat man anders erwartet, weshalb das 1. Mariniersbataillon jetzt erst mal für die Verlegung nach Norwegen wieder aus dem Feld gezogen werden muss.“
„Es ist also nicht bereit?“
„Richtig und auch wenn das 45 Commando Royal Marines speziell für den Kampf in der Arktis und Norwegen seit Jahren trainiert ist, ist ein Bataillon dann doch zu wenig. Der NATO-Kommando-Stab steht vor einem Rätsel warum der Russe nicht längst in West-Deutschland einmarschiert ist. Deswegen tut er sich unglaublich schwer zu entscheiden, welche Einheiten wohin verlegt werden sollen oder können?“
„Das ist nachvollziehbar, aber jetzt ist die Entscheidung gefallen?“
„Ja – um das Chaos perfekt zu machen, werden die Truppen nicht nur von der Royal Navy eingeschifft, ein US-Amerikanischer Amphibischer Unterstützungsverband ist ebenfalls mit von der Partie. Bis alle Kräfte zusammengezogen sind, wird es noch dauern. Wir sollen uns aber spätestens am 25. in Rosyth einfinden um an Bord zu gehen.“
„Rosyth – das ist nicht dein ernst?“
„Das 45 Cdo ist in Arbroath in Schottland stationiert, aber das ist ein verschlafenes Nest. Der Hafen ist viel zu klein um die fast 1000 Mann die verlegt werden sollen samt Material einzuschiffen. Rosyth ist aber fast nebenan, also wird die amphibische Kampfgruppe dort starten und sich auf See mit den Einheiten zusammenschließen, die die ebenfalls fast 1000 Niederländer vom Kontinent abholen.“
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Bild 42: Die Stadt Arbroath mit Hafen, in der deren Nähe sich die Royal Marines Base "RM Condor" befindet.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arbroath_from_Inchape_Park.JPG
„Und das hat dir alles dein Commander erzählt?“
„Nein, aber ich bin ja noch nicht solange aus dem Verein weg. Da wird sich nicht so viel geändert haben. Wir werden wohl kaum eine andere Einheit nach Norwegen verlegen, als genau die Einheit, die schon seit gut fünf Jahren sich jeden Winter dort ihre Ärsche abgefroren hat? Und das Niederländische Bataillon ist ebenfalls seit mehreren Jahren fast die ganze Zeit über der British/Neederlands Landing Force unterstellt. Wird also sicher auch keine andere Einheit sein, als die welche seit Jahren mit uns zusammen trainiert.“
„Wow – jetzt bin ich platt!“
Nun mischte sich Tyler in das Gespräch ein: „25. eh? Das sind noch zehn Tage – bis dahin kann aber verdammt viel passieren! So eine Atom-Rakete braucht nicht mal eine Stunde oder so von Russland nach London.“
„Bislang gibt es keine Anzeichen das der Krieg heißer wird als zurzeit und das merkwürdige Verhalten an der Deutschen Grenze spricht auch nicht gerade für den Einsatz von Kernwaffen.“
Tyler blickte zu Shriver, der wieder das Wort ergriff: „Da weiß ich aber mehr als du! Auf der Bacchante habe ich mitbekommen, dass der Einsatz von Atombomben – wie sagt man das – autorisiert worden ist.“
„Und ist das passiert?“
„Nein, aber das ist bedeutungslos. Wenn die Erlaubnis dafür vorhanden war, wird das immer noch der Fall sein?“
„Mag sein, aber im Moment sieht das doch gut aus?“
„Wenn das mal nicht noch nach Hinten losgeht!“
„Dann haben wir es hinter uns!“
„Sagt ausgerechnet der Jüngling in unserer Truppe.“
„Also was machen wir in den nächsten zehn Tagen?“
Tyler verzog das Gesicht, die Antwort die jetzt kommen musste lag auf der Hand:
Ted Shriver grinste: „Saufen und Nutten – was sonst?“
+ + +
#046 NI#
#04 Fragen? (15. - 19. August 1975)
http://up.picr.de/26952761bs.png
National Reconnaissance Office (Chantilly, Virginia) – 16. August 1975 (Nord 38° 52' 55'' West 77° 27' 01'' 17:22 Zulu)
Karten waren sein Leben – schon immer. Billy Roy Madison war Zivilist. Seine körperlichen Voraussetzungen taugten nicht für den Militärdienst und auch die CIA tat sich im wahrsten Sinne des Wortes schwer damit den 185 Kilo Mann zu beschäftigten. Die Natur hatte es jedoch verfügt, dass Billy Roy „Pizza Hut“ Madison über hervorragende Augen verfügte. Das was da durch die üppigen aufgequollenen Augenlider hindurch schielte hatte eine weit überdurchschnittliche Sehschärfe.
Die Möglichkeiten der Vergrößerung von Fotografien hatte Grenzen, besonders wenn diese Fotografien in mehreren hundert Kilometern Höhe entstanden sind und durch die Atmosphäre bereits an Schärfe verloren hatten. Dann kam „Pizza Hut“ zum Einsatz. Ein Foto einer Landschaft hatte für ihn große Ähnlichkeit mit einer Landkarte und Karten waren sein Leben. Er konnte das was er auf den Fotos sah perfekt mit den zugehörigen Karten in Einklang bringen und auf den Bildern selbst Objekte klassifizieren, die für jeden normalen Menschen nur noch ein verwaschener Brei waren.
In seinem Büro hing eine alte Karte von Chantilly, dem Ort wo sich sein Arbeitsplatz befand. Er mochte diese Karte und konnte Stundenlang davorstehen und die Abbildung studieren. Stonewall Jackson stand westlich direkt am Ortsrand, direkt südlich davon Ewell’s Division. A. P. Hill – noch weiter im Süden - stand dem Feind direkt gegenüber. Den Angriff führte die Unions-Infanterie östlich der Stellung, aber Jubal Early’s Brigade warf den Feind zurück. Das kleine Gefecht hätte ausarten können, aber ein heftiger Gewitterregen durchnässte das Schießpulver der Soldaten und machte es nutzlos. Ein kurzes Handgemenge zwischen Brigade-General David B. Birney's Brigade und A.P. Hills Division beendete den Kampf.
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Bild 43: Karte der Schlacht von Chantilly am 1. September 1862
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/File:BattleOfChantillyMap.jpg
Das Gefecht von Chantilly am 1. September 1862 war weder sonderlich spektakulär noch sonderlich bedeutend für den Bürgerkrieg, aber der 1. September war nun mal sein Geburtstag. Hier arbeitete Billy Roy, an einem Ort der eine Bedeutung hatte – am 1. September – am 1. September war er schließlich geboren worden.
Diese Ereignisse glichen irgendwie dem, was gerade auf der Welt geschah. Die beiden mächtigsten Militärbündnisse der Welt standen sich bis an die Zähne bewaffnet gegenüber, aber Kämpfe gab es scheinbar nur zwischen der zweiten Garde an nachrangingen Orten. See- und Luftkämpfe, aber an Land blieben die Panzerarmeen in Ihren Stellungen. Konnte das sein?
Die Bilder von OPS 6381 waren vor nicht einmal zwei Stunden eingetroffen und erst vor Zehn Minuten mit dem Vermerk „Dringend“ auf seinem Schreibtisch gelandet. Die üblichen Luftbild-Auswerte-Spezialisten hatten sich gleich auf die Militärstützpunkte konzentriert und genau nichts gefunden, was einer akuten Handlung bedurfte. Der Funkverkehr in dieser Region ließ aber anderes vermuten, also musste sich „Pizza Hut“ der Bilder annehmen. Er blickte ebenfalls zuerst auf die Häfen, kam aber auch zu dem Schluss, dass dort nichts vor sich ging. Er suchte die Bilder ab und fand das, was den „Profis“ entgangen war. Reifenabdrücke abseits einer Straße, wo man sicher schon sehr gesund sein musste um dort mit einem Fahrzeug unterwegs zu sein. Weit waren die Fahrzeuge in diesem felsigen Gebiet nicht gekommen, das war einfach nicht möglich. Es mussten wohl Truppentransporte gewesen, den hier auf diesem Bild war deutlich zu erkennen, dass der Boden niedergetrampelt wurde. Hier haben die Soldaten abgesessen und sind zu Fuß weiter marschiert.
Aber wohin? Er suchte das Foto weiter ab, aber Wolken verdeckten die Umgebung. Wie konnten die das übersehen? So auffällig? Da lagen kleine Boote in der Bucht. Die Sonnenreflexion war doch so auffällig und keiner hat das vor mir gesehen? Die Aufnahmen waren nachts entstanden, aber es war eben ein Ort weit im Norden. Die Zeit der Mitternachtssonne war zwar auf diesem Breitengrad bereits seit gut drei Wochen vorüber, aber das tat der Sache keinen Abbruch. Immer noch stand die Sonne lange hoch am Himmel und hier reflektierte Sie von einem kleinen amphibischen Fahrzeug.
Da wurden Soldaten eingeschifft – ganz klar! Es geschah nicht im Hafen von Murmansk oder Poljarny wo es zu erwarten gewesen wäre und wo diese Prozedur sicherlich viel geordneter abgelaufen wäre, nein die Russen hatten ihre Soldaten Querfeldein über die Hänge getrieben und verluden diese jetzt auf Transportschiffe einige Kilometer nördlich von Kuvshinskaya Salma in einer kleinen Bucht. Viele Schiffe waren es nicht und auch nicht auffallend groß. Die „Fetten Brummer“ lagen vertäut in den Häfen und so würde sicher jeder Spion berichten, dass sich hier auf der Kola-Halbinsel nichts wesentliches ereignete.
Billy Roy griff zum Telefon, nahm den Hörer ab und tippte die Taste für den Diensthabenden. Er versuchte es zumindest, aber er erwischte dann doch die Leitung von Direktor McLucas dem Chef des NRO. Er wartete nicht ab wer sich meldete und sprach einfach drauflos:
„INVASION!“
+ + +
#047 NI#
hohe_Berge
21.01.17, 10:40
Ahh es geht weiter. Sehr gut und spannend.
Glück Auf
Naja, ist Invasion nicht ein wenig übertrieben in Anbetracht von ca. 50 Mann?? ;)
Werter KIWI,
hat er denn alles gesehen? Es sind ja noch ein paar Tage hin und die Distanzen da oben sind kurz... ;)
Waaassss? Und dann schreibt ihr nicht weiter...... Büdde, werter BigFish, macht heute einfach früher Feierabend und geht nach Hause. Und dann schreibt ihr die Geschichte weiter.... HopHop
Büdde, werter BigFish, macht heute einfach früher Feierabend und geht nach Hause
Wenn das nur ginge, Wir sind seit Juli letzten Jahres so was von mit Arbeit zugepflastert, das wir kaum noch was anderes machen - zumal ich für das Schreiben ein gewisse mentale Einstellung benötige, die gerade unter der Arbeit extrem leidet. Und letzte Woche wurde Uns mal einfach so ein neuer Kunde aufs Auge gedrückt, der eine komplette neue IT-Ausstattung bekommen soll - Firmen Neu-Gründung - in drei Wochen soll alles laufen und noch ist nichts bestellt. Naja vielleicht hat Ihn mein Angebot gestern schockiert und er sucht sich einen anderen für diese Tätigkeit... - Unser Konto würde es allerdings hochgradig erfreuen ;)
Sollen wir einmal mit Eurem Chef sprechen :???: :D Vielleicht hilft es ja, wenn die Oberklugnase KIWI mit ihm redet.. :rolleyes:
Sollen wir einmal mit Eurem Chef sprechen
Das dürfte Interessant werden, weil Wir für diesen Teil Unserer diversen Tätigkeiten Unserer eigener Chef sind :rolleyes:
#04 Fragen? (15. - 19. August 1975)
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HMS Caledonia (Royal Navy Training Center - Flottenstützpunkt Rosyth) – 17. August 1975 (Nord 56° 01' 53'' West 3° 26' 55'' 05:30 Zulu)
„Mister Shriver!“
Ted Shriver drehte sich herum. Es reichte schon, dass er zu einer derart unchristlichen Zeit antreten sollte – „Antreten“ - das musste man sich mal vorstellen - Er! – aber jetzt hörte er auch noch seinen Namen in einem Tonfall, der wenig erbauliche Erinnerungen hervorrief. Sein Blick viel auf einen Offizier, den er erst beim zweiten Blick erkannte: „Commander Watson?“
„Ganz recht Mister Shriver – was zum Herrgott machen Sie hier?“
„Mein Team und ich werden in den nächsten Tagen eingeschifft – Truppentransporter“
„Eingeschifft auf einen Truppentransporter? Hat Sie der Marineminister doch wieder auf ein Schiff gelassen?“
„Ja so ähnlich Commander – es soll wohl nach Norwegen gehen.“
„Nach Norwegen? - Aha – gut gut – da haben Sie die besten Chancen doch noch den Löffel abgeben zu können.“
Ted Shriver sah wie Commander Watson bei diesen Worten sein breitestes Grinsen aufsetzte, sich herum drehte und davon ging. Er wollte lospoltern und diesem aufgeblasenen Commander endgültig die Meinung sagen, aber in diesem Augenblick erschienen sein Kameramann und der Tonassistent mit einem verschwörerischen Gesichtsausdruck.
„So wie ihr schaut, ist doch was im Busch?“
„Gerade sind hier zwei Fregatten völlig überhastet Anker auf gegangen und davongerauscht.“
„Aha – und weiter?“
„Eigentlich gehören diese beiden Schiffe zum Geleitschutz für unsere Truppentransporter!“
„Und die sind abgehauen?“
„Ich weiß nicht ob man das „Abhauen“ nennen sollte, aber ja die sind weg.“
„Also ist etwas passiert, was so nicht vorgesehen war?“
„Davon dürfen wir wohl ausgehen.“
„Und was könnte das sein? Ich meine Truppentransporter gehören doch sicherlich zum wertvollsten überhaupt – die lässt man doch nur dann alleine, wenn – wenn – verdammt – wir sind nicht mehr wichtig genug um beschützt zu werden?“
„Auch das würde ich so nicht ausdrücken, aber ja – es muss etwas passiert sein, was den Abzug der Eskorten rechtfertigt.“
„Und was könnte das sein?“
„Es muss wichtig sein und es erfordert Kriegsschiffe – also muss es sich auf See abspielen und nicht einfach durch Flugzeuge zu lösen sein.“
„Weitere U-Boote?“
„Möglich – und auch am Wahrscheinlichsten. Aber nach den Verlusten die die Russen in den letzten Tagen auf See erlitten haben, werden die sicher nicht einfach nochmal ihr Glück mit ihren U-Booten versuchen.“
„Warum nicht?“
„Weil die NATO in den letzten Tag sehr viel schneller U-Jagd-Flugzeuge hier zusammenzieht, als der Russe seine U-Boote aus Polyarny hier herunter bekommt.“
„Also wird es für ihn ungemütlicher umso länger er benötigt um etwas zu machen?“
„Ja, so ist es.“
„Aber wäre das nicht erst recht ein Grund jetzt mit allem was da ist durchzubrechen?“
„Könnte man machen und auch wenn die Russen ihre Soldaten schon immer verheizt haben, die Zeiten von Stalin sind vorbei. Auch die Russen schicken nicht einfach ihre ganze Flotte in den Tod, wenn dabei nicht etwas zu gewinnen ist.“
„Apropos gewinnen – wer ist Emma?“
„Emma?“
„Ja – Emma – in Kinloss habe ich zufällig mitangehört, das sich bei Emma etwas tun würde.“
„Emma? – Häm – Emma, bei Emma tut sich was – wer hat das gesagt?“
„Der Stützpunktkommandeur selbst.“
„Stützpunkt! – na klar – du hast dich verhört.“
„WAS?“
„Er hat sicher gesagt: ENNA“
„ENNA?“
„ENNA ist der ICAO Code für den Luftwaffenstützpunkt Banak in Nord-Norwegen.“
„ICAO Code?“
„Ja – mit den ICAO Codes (https://de.wikipedia.org/wiki/ICAO-Code (https://de.wikipedia.org/wiki/ICAO-Code)) bezeichnet man so ziemlich alles was mit dem Fliegen zu tun hat – also auch Flugplätze. Ist ganz einfach. Die ersten zwei Zeichen stehen fast immer für den Kontinent und das Land, die letzten beiden für den konkreten Flugplatz. ENNA ist zum Beispiel: Nord-Europa, Norwegen, BaNAk.
„Also Norwegen – das wissen wir doch schon.“
„Ja, aber Banak ist ganz im Norden, liegt fast direkt an der russischen Grenze. Wir sollen nach Bodø und Narvik gebracht werden, das ist ein ganzes Stück weiter im Süden.“
„Was bedeutet das also?“
„Das der Feind am Vorrücken ist! Das ergibt dann auch Sinn.“
„Das ergibt Sinn?“
„Sicher läuft da ein Kommando-Unternehmen – und zwar von See aus oder mit Fallschirmjägern.“
„Wieso von See aus, die Grenze liegt doch direkt vis-à-vis – hast du gerade selbst gesagt?“
„Warst du schon mal da oben Ted?“
„Nein!”
„Da kann man nicht einfach mit einer Panzer-Division einrücken, das gibt das Gelände nicht her. Wenn man Norwegen erobern will, dann macht man das wie die Deutschen 1940 mit ihrem Unternehmen Weserübung. Man besetzt die wichtigen Städte und Stützpunkte von See aus mit amphibischen Landeoperationen. Ggf. auch Fallschirmjäger, dafür müsste aber erstmal die Norwegische Flugabwehr gebürstet werden.“
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Bild 44: Anlandung Deutscher Truppen in Trondheim vom schweren Kreuzer Admiral Hipper
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_101I-757-0037N-26A,_Norwegen,_Schwerer_Kreuzer_%22Admiral_Hipper%22.jpg
„Und was ist jetzt der Sinn dabei?“
„Die beiden Fregatten – garantiert braucht die NATO alles was noch halbwegs Fahren kann dort oben an der Küste.“
„Verdammt – also steigt die Party ohne uns!“
„Wenn der dritte Weltkrieg für dich eine Party ist, was bezeichnest du dann als Krieg?“
„Wo warst du nur die ganze Zeit, dich hätte ich früher gebrauchen können!“
„Vermutlich hab ich da noch im Sandkasten mit Plastiksoldaten gespielt!“
„Und jetzt?“
„Jetzt sind wir schon über zehn Minuten zu spät für die Unterweisung, die wir erhalten sollten…“
„Mist – dann los!“
+ + +
#048 NI#
OK - werte Regentschaft - Wir haben das dritte Szenario angefangen zu spielen: Wir müssen sagen Haarstreuband - Das Szenario Setup ist fürchterlich unrealistisch! Wir werden also im AAR einige merkwürdige Verrenkungen machen müssen um das halbwegs plausibel erscheinen zu lassen - Spaß macht das nicht, aber egal Wir denken spätestens Anfang nächster Woche mit der Berichterstattung beginnen zu können und ein paar coole Dinge sind auf jeden Fall dabei :rolleyes:
hohe_Berge
31.01.17, 01:23
Fange Er an. Meiner Einer liebt "Verrenkunmgen" ;-)
Glück Auf
Werter Bigfish,
es sollte doch Euch auch gefallen. Warum sucht ihr nicht ein Szenario was Euch auch gefällt und Spaß macht? Warum auf hängen und würgen weitermachen? Wir würden es verstehen, denn wir hätten auch nur wenig Lust etwas zu spielen, was wir nicht so gut finden und unsere Laune würde von Stunde zu Stunde sinken...
Werter Bigfish,
es sollte doch Euch auch gefallen. Warum sucht ihr nicht ein Szenario was Euch auch gefällt und Spaß macht? Warum auf hängen und würgen weitermachen? Wir würden es verstehen, denn wir hätten auch nur wenig Lust etwas zu spielen, was wir nicht so gut finden und unsere Laune würde von Stunde zu Stunde sinken...
Das Spiel an solches mit dem Szenario macht schon Spaß - bislang ist mein Eindruck dass man nicht verlieren kann - das ist schon mal gut - nur das ein paar Norweger die größte Militär-Maschinerie der Welt im Alleingang aufhalten? Für den AAR ist es dann schon arg konstruiert - aber Wir gehören zu der Art Menschen, die Dinge welche Sie angefangen haben auch zu Ende bringen...
Das dieser AAR sehr lange dauern kann, war Uns von Beginn an bewusst. Das haben Wir sogar dem werten Voetmann irgendwann geschrieben, als er Uns um weitere Zuarbeit für seinen ersten SH III AAR bat - da hatten Wir unseren Command AAR noch gar nicht angefangen sondern nur im Kopf herum geistern. Das mussten Wir leider ablehnen, weil Uns da schon klar war, dass Wir für zwei literarische Dinge definitiv keine Zeit haben. Und wie das Aussieht wird das mit der Brötchen-Arbeit sogar noch schlimmer in den nächsten Monaten...
Also es wird weitergehen - langsam aber stetig!
#04 Fragen? (15. - 19. August 1975)
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Bild 45: Emblem der NATO
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Flag_of_NATO.svg
Supreme Headquarters Allied Powers Europe
(Militärisches NATO-Hauptquartier, Mons - Belgien) – 17. August 1975 (Nord 50° 30' 1'' Ost 3° 58' 59'' 07:47 Zulu)
Major Roger Duval lebte die meiste Zeit in den Tag hinein. Als Belgier fand er es äußerst angenehm im Militärischen NATO-Hauptquartier in Belgien seinen Dienst zu verrichten, denn Belgien war in geografischer Hinsicht ein kleines Land. Diesen Vorteil nutzte er um die Zeit zu Hause bei seiner Familie zu verbringen, wenn er gerade nicht der Arbeit nachgehen musste. Er hatte eine vier Monate alte Tochter, die unbedingt nach seiner Großtante auf den Namen Lilly getauft werden musste, und Lilly hielt ihn und seine Frau Annemarie auf Trab.
Trotz der Ereignisse war sein Leben immer noch angenehm. Das hatte zwei Gründe: Erstens rückten die Russen nicht vor, sondern standen immer noch an der Innerdeutschen Grenze das Graß platt und Zweitens hatte er einen verrückten „Job“.
Verrückt war er schon immer, was auch seine Ausbilder bei der Luftwaffe schon in der ersten Woche bemerkten. „Crazy Duval“ war sein Rufzeichen als Pilot und wegen seiner Verrücktheiten wurde er sehr schnell auf einen ungefährlichen Posten bei den Belgischen Streitkräften befördert. Nachdem auch dabei einiges zu Bruch gegangen war, schob man ihn zur NATO ab und hier fand er endlich verständige Vorgesetzte.
Sicher – einen normalen „Job“ hatte er auch hier nicht – aber das machte nichts. Die NATO hatte tatsächlich eine „Spinner“-Abteilung. Von den Meisten gerne als Freak-Kompanie tituliert hatten die Angehörigen dieser Spezialabteilung, die in keinem Organisationsdiagramm auftauchte, den Auftrag verrückte Ideen der Kriegsführung zu haben, zu erfassen, zu prüfen, zu bewerten und letztlich festzuhalten.
Dieser Tatsache war es geschuldet, dass sein angenehmes Leben mit all den Narrenfreiheiten heute endete. Im Normalfall fand er sich nicht vor 11:00 Zulu an seinem Schreibtisch ein und somit war seine gute Laune dahin, als bereits um 06:45 Zulu sein Telefon zu Hause lärmte, seine Tochter aufweckte und zum Schreien brachte, was letztlich auch ihn und seine Frau um den Schlaf brachte.
Erstaunt darüber, dass sein Vorgesetzter ihn sofort zum Dienst beorderte war er schon, viel merkwürdiger aber war, dass man ihm keine Zeit lassen wollte um selbst mit seinem Wagen aufzubrechen. Seine Nachbarn staunten nicht schlecht darüber, als auf dem großen Platz der nur 70 Meter von seinem Haus entfernt lag ein Hubschrauber landete um Major Duval abzuholen.
Nun saß er im Büro des Supreme Allied Commander Europe – dem Oberbefehls der NATO-Streitkräfte General Alexander Haig und konnte kaum glauben was dieser von sich gab:
„Major Duval – stammt dieses Dokument hier von Ihnen?“
„Jawohl Sir – das tut es Sir.“
„Gut – können Sie es noch heute in die Tat umsetzen?“
„Wie meinen Sie?“
„Ob Sie in der Lage sind, dass was Sie hier beschreiben noch heute in die Wege zu leiten?“
„Sir – ich verstehe nicht ganz Sir. Das ist eine dämliche Idee unter den vielen dämlichen Ideen, die mir den ganze Tag über im Kopf herum schwirren und diese Idee gehört sicher nicht zu meinen besseren Ideen Sir!“
„Das macht nichts Major Duval. Dafür haben wir Sie ja immerhin all die Jahre durchgefüttert. Dieser Vorschlag ist genau das was wir jetzt benötigen und mit jetzt meine ich JETZT!“
„Es existiert kein solches Flugzeug Herr Gene… - oder etwa doch?“
„Nein – das bedeutet, wir haben zwei Prototypen die Jahre von einer Indienststellung entfernt sind.“
„Zwei? – Wir bräuchten Zweihundert!“
„Wir haben Zwei – und ob diese beiden Maschinen überhaupt in der Lage sind bewaffnet zu werden, wird gerade geklärt. Also zwei Bomber – wie verändern wir Ihre Idee, damit diese mit nur zwei Bombern funktioniert?“
„Sir? – Ist das tatsächlich Ihr ernst Sir?“
„Ja ist es Major Duval – Wir haben jetzt 7:56 Zulu – Sie haben eine Stunde! Um 9:00 Zulu will ich Ihre Antwort hören Major Duval.“
„Sir – Jawohl Sir!“
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#049 NI#
#04 Fragen? (15. - 19. August 1975)
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Bild 45: Emblem der NATO
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Flag_of_NATO.svg
Allied Air Forces Central Europe (AAFCE) – Ramstein (West-Deutschland) – 17. August 1975 (Nord 49° 26' 38'' Ost 7° 36' 8'' 23:09 Zulu)
Air Chief Marshal Sir Lewis Hodges beendete seinen Vortrag. Hodges in Personalunion Befehlshaber sowohl des AFCENT wie auch des AAFCE war aus dem AFCENT Hauptquartier in Brunssum (Niederlande) persönlich nach Ramstein gekommen um die Kommandeure der Second Allied Tactical Air Force (2 ATAF) und der Fourth Allied Tactical Air Force (4 ATAF) über das Vorhaben zu unterrichten. Jetzt war er auf deren Reaktion gespannt und er ahnte was kommen musste:
„Sir das ist Irrsinn“ polterte Oberst Hans-Peter Schulzen – Kommodore des Jagdbombergeschwaders 33 der West-Deutschen-Luftwaffe. Das JaboG 33 war zur Zeit der 2 ATAF zugeordnet und operierte mit seinen Lockheed F-104G Starfighter vom Fliegerhorst Büchel aus.
„Wer hat sich das ausgedacht?“ hakte er nach.
„Ein Major Duval von der Abteilung für kreative Kriegsführung im NATO Hauptquartier.“
„Abteilung für kreative Kriegsführung? - und Sie haben den Mann leben lassen?“ kam es vom Befehlshabenden der 1 Canadian Air Division.
„Sirs – ich bitte Sie – wir haben Krieg.“
„Das bedeutet aber nicht so einen Wahnsinn durchzuführen. Mein Gott eine so gewaltige Aktion ist nicht zu koordinieren. Es ist ja schon problematisch genug innerhalb der AAFCE alles am Laufen zu halten. Hier reden wir jetzt von einer gemeinsamen Aktion von AFCENT mit den AFNORTH, AFSOUTH, AFMED sowie dem Strategic Air Command und der Fifth Air Force in Japan – JAPAN!“
„Wir wissen immer noch nicht, was der Russe eigentlich will! Seien wir ehrlich – außer dass die Royal Navy im Nordatlantik auf den Feind getroffen ist, ist doch kaum etwas passiert. Wir sitzen hier herum und warten darauf, dass der Russe seine Bodentruppen in Marsch setzt und wenn er das tut, werden wir wenige Tage später unsere Füße in die Hand nehmen, weil Niemand diese Dampfwalze stoppen wird, bis sie am Rhein steht.“
„Und was hat sich geändert?“
„Jetzt wissen wir, dass der Russe vor hat Norwegen zu okkupieren. Zumindest Nord-Norwegen. Für ganz Norwegen reicht der aktuelle Aufwand nicht aus. Aber wir haben Anzeichen entdeckt, dass sich auch das sehr bald ändern wird. Zwar liegen die dicken Pötte der Nordflotte noch in ihren Häfen, aber gemäß INTEL ist ein Auslaufen in ein bis zwei Wochen zu vermuten und spätestens dann geht es dort oben richtig rund.“
„Und warum warten wir dann nicht diese zwei Wochen und schlagen zu wenn es spannend wird?“
„Weil der Russe sich dann dort oben sicher nicht die Butter vom Brot wird Kratzen lassen, wie es aktuell noch klappen könnte. Jetzt haben wir die Ressourcen um das durchzuziehen ohne an anderer Stelle eine Lücke zu reisen. Ob das in zwei Wochen auch noch der Fall sein wird dürfen wir anzweifeln.“
„Anzweifeln dürfen wir diesen irren Operationsplan Sir.“
„Also - was wir wissen, wird es am oder um den 19. August herum eine amphibische Kommandoaktion in Nord-Norwegen geben. Wir konnten verifizieren das Truppenverbände in Bataillonsstärke außerhalb der üblichen Häfen eingeschifft worden sind. Alles in allem vier bis sechs amphibische Transportschiffe sind von verschiedenen Buchten an der Barentssee aufgebrochen und wir müssen wohl von mindestens einer Panzer-Kompanie ausgehen, vielleicht zwei.“
„Nicht viel Air Chief Marshal – Sir.“
„Nicht viel! Genau deshalb wollen wir alles kassieren.“
„Und wegen einem Bataillon sollen wir praktisch alles was in Europa fliegen kann in die Luft bringen?“
„Die Aufgabe ist es den wenigen norwegischen Verteidigern den Rücken frei zu halten. Das bedeutet, das ab dem 19. August für ein bis zwei Tage keine sowjetische Luftwaffenbasis Operationsfähig sein soll.“
„Das klappt niemals.“
„Nein – aber der Oberkommandiere der NATO wurde ermächtigt es zu versuchen. Solange der Russe die Handbremse angezogen hat und die Hände hinter den Rücken gebunden, hauen wir ihm mit voller Wucht auf die Schnauze!“
„Na das ist mal ein Wort!“
„Morgen früh geht es los wir täuschen einen Großangriff auf die Sowjetunion an mit allem was fliegt. Begonnen wird von Japan aus mit Jagdflugzeugen. Runterholen was da ist. Wenn die Aufmerksamkeit des Feindes im Osten weilt, legen wir im Schwarzen Meer und hier in Zentral Europa nach. In Japan wird nach der Putzaktion ein schwerer Bomberangriff durchgezogen. Wir hoffen das der Russe davon ausgeht, dass dieses Schema auch hier in Zentraleuropa identisch abläuft. Hier aber führen wir zwar eine Putzaktion durch, täuschen den Bomberangriff aber nur an. Alle Bomber und Jagdbomber die dazu in der Lage sind werden mit Luftkampf-Raketen bestückt und werden über „so blöde“ Angriffsvektoren einfliegen, dass die russischen Jäger genug Zeit haben zum Abfangen in Reichweite unserer Bodengestützten Flugabwehr zu gelangen.“
„Klappt keinesfalls...“
„Wir dezimieren erst die Jäger mit den Boden-Luftraketen und wenn der Feind dadurch ist, dürfte er nicht schlecht staunen, wenn er von den Bombern Kaskaden von Flugabwehrraketen zu spüren bekommt. Das sowjetische Oberkommando wird das als Vorbereitung eines massiven Angriffs werten und weil nur noch im Nordwest-Militärbezirk – und dort nur noch auf der Kola-Halbinsel einsatzfähige Einheiten vorhanden sind, werden sie dort ausdünnen müssen.“
„Was ist mit der zentralen Reserve?“
„Wird sabotiert werden.“
„Sie opfern Spione für diese Aktion?“
„Es werden nicht alle schaffen – ja – aber das macht es umso glaubwürdiger!“
„Haben wir Anzeichen dafür, dass der Feind die Luftstreitkräfte verlegt, beginnt Phase zwei – der eigentliche Namensgeber der Operation Quick-Drop – mit speziellen Bombern nehmen wir zuerst sämtliche Landebahnen dort oben aus dem Rennen und legen dann mit B-52 Bombern alles in Schutt und Asche was geht.“
„Spezielle Bomber?“
„Sirs – hier haben Sie Abzüge einer Silhouette – dieses Material ist Top-Secret!“
„Was ist das?“
„Zeigen Sie es ihren Piloten kurz bevor es losgeht mit Phase zwei. So sehen die neuen Bomber Typ Rockwell B-1 aus!“
„B-1?“
„Das sind keine einsatzfähigen Flugzeuge, das sind Prototypen!“
„Prototypen – leck mich am Arsch – wir greifen mit Prototypen an – was sollen die Dinger können?“
„Diese Dinger meine Herren – tragen eine Bombenzuladung die eine B-52 vor Neid erblassen lässt und das im Tiefst-Flug mit Überschallgeschwindigkeit. Wenn es klappt – und beten Sie zu Gott das es klappt - werden die Russen nicht mal mitbekommen, was da Bombenkrater in die Startbahnen gesprengt hat!“
„Wie viele haben wir von den Teilen?“
„Ähm – Zwei!“
„Zwei? Zwei Stück? Zwei Prototypen? – ist das hier Hollywood?“
„Die Vögel sind schnell – wir haben ein exaktes Profil ausgearbeitet. Jeder Bomber wird zwei Einsätze fliegen. Auf den Korridoren werden erst wesentliche Flugabwehrraketen-Stellungen angegangen und dann Jagdflieger-Stützpunkte. Direkt hinten dran folgen B-52 und äschern die Stützpunkte der Bomber ein. Sirs – Sie alle wissen, dass ein Luftwaffenstützpunkt innerhalb von wenigen Stunden wieder einsatzbereit ist. Ebenfalls ist es kaum möglich die Flugzeuge in Ihren Bunkern zu zerstören. Darauf kommt es auch gar nicht an – wir müssen unseren leichten Seestreitkräften dort oben die russische Luftwaffe lediglich für einige Stunden vom Hals halten – das ist alles.“
„Autsch!“
„Der Russe soll wissen, dass wir jeden Meter Europas verteidigen – mit allem was wir haben!“
„Also ist es eher ein politisches Signal als eine wichtige militärische Operation?“
„Auch – ja!“
„Und unsere Piloten sollen ihre Ärsche dafür riskieren?“
„Ja – Sie sind Soldaten! Es ist Krieg…“
http://up.picr.de/28241349up.jpg
Bild 46: Foto eines B-1A Prototypen Bombers – Die B-1A wurde tatsächlich nie in Dienst gestellt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:B-1A_Bomber.jpg
+ + +
#050 NI#
Hehe, das macht Lust auf mehr Lesestoff und ja, es klingt wahnsinnig, was da geplant wird :D
Werter Azrael,
Wir hatten ja angekündigt, das Wir leider etwas "Verrücktes" tun müssen um die Plausibilität des nächsten Szenarios zu wahren - Wir wissen echt nicht warum in der Ankündigung von Northern Inferno steht, dass der Szenario Designer ein erfahrener ehemaliger britischer Marine Offizier sei? Scheint so, als das der Szenario Designer bei der "Abteilung für kreative Kriegsführung beschäftigt war" - denn die Logik der Szenarios sowie der gesamten Kampagne - der zeitliche Ablauf und das Setup ist komplett Grauenhaft - da war Harpoon Classic und seine Erweiterungen extrem viel stimmiger und plausibler - die Entwickler von Command hätten diese Harpoon Setups nur nachbauen und etwas justieren müssen - dann wäre es ein gigantisch gutes Paket geworden!
Was die Berichterstattung angeht - es wird leider doch noch etwas dauern bis es los geht - Wir haben das Szenario noch nicht abgeschlossen. Nicht weil es so komplex ist, aber weil Wir einen Irren Aufwand für die Dokumentation - aka Screenshots - unternehmen müssen um anhand dessen den AAR aufbauen zu können. Für ein einzelnes Ereignis brauchen Wir bis zu sechs Screenshots - und manchmal kommen die Ereignisse im Sekundentakt :D
Wir müssen das Spiel also ständig unterbrechen - Screenshots anfertigen - nur um 3 Ingame Sekunden weiter wieder stoppen zu müssen - das zieht sich hin. Das dritte Szenario ist eher ein kleines - Wir haben jetzt schon 350 Screenshots und die spannende Phase scheint gerade erst zu beginnen. Es wird also dauern - die Arbeitswoche hat begonnen - was egal ist, weil wir nächstes Wochenende genau wie das letzte auch Arbeiten müssen und vmtl. erhalten Wir nächste Woche einen größeren Auftrag von einem neuen Kunden - also... - wo es Uns doch gerade selbst wieder Spaß macht - sind ein paar coole Aktionen enthalten - und die Rohtexte dazu sogar schon geschrieben...
Das ist, zumindest für mich, kein Problem, was AAR's angeht bin ich überzeugter Anhänger der Polygamie :D
Das ist, zumindest für mich, kein Problem, was AAR's angeht bin ich überzeugter Anhänger der Polygamie
Was bedeutet - das Ihr auch anderen AARs folgt - nun wer tut das nicht? - oder bedeuten soll, das Wir noch ein anderes Projekt starten sollen, das schneller verläuft? - Nun da existieren sogar schon fertige Einleitungstexte - aber das ist alles "On Hold" für diesen hier...
Das bedeutet nur, dass ich auch andere AAR's mitlese, das war keine Aufforderung an euch, mehrere zu schreiben ;)
Werte Regenten,
Wir sind sauer! Wir sind übelst sauer!
Wir sagten ja schon, dass das dritte Szenario viel zu einfach ist. Daraufhin haben Wir Unseren Spielstiel gewechselt und extra etwas "dilettantisch" gespielt um die Spannung hoch zu halten - oder überhaupt erst aufkommen zu lassen. Das hat geklappt - Ihr werdet es lesen - denn das Szenario ist abgeschlossen - aber der Sieg kam so was von Blitzartig - ohh Mannnnnnnnn!!!!!!!!!!!!!! Wie sollen Wir das Szenario sauber zu Ende Schreiben wenn es einfach aufhört wo es Spannend wird!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ?????
GGrrrrrrrrrrrr - Leider leider leider - müssen Wir anhand der Save Files und des Editors jetzt einen "Eingriff" vornehmen - Wir wollen die Bastarde ALLE Versenken - und nicht schon beim ersten Kratzer auf einem Schiff die Sieg-Bedingungen erfüllt wissen! - Mann Wir sind gerade so was von Sauer!!!! - Nichtmal das Waffeneinsatz-Fenster konnte Wir noch aufrufen!!!! RRRRRRRRRRRRRRRRRRrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr -
Ehrlich sollte das im vierten Szenario so weiter gehen, müssen Wir Uns tatsächlich Gedanken darüber machen, wie es mit dem AAR weitergeht - die KI ist ja tatsächlich gar nicht mal so schlecht, aber das nützt nichts wenn die Sieg-Bedingungen viel zu simpel sind...
Der Abend ist fürn Popo!
hohe_Berge
12.02.17, 20:54
"Der Abend ist fürn Popo! "
Korrekt. 12zu 6 HZ-Stand dann 22:22. Mal läuft es auch so gar nicht. Aber werter Bigfish. Iher müsst weiter machen.
Er unterhält uns aufs vortreffliche.
Glück Auf
Werter hohe_Berge,
zumindest haben Wir erst mal den Weg gefunden um weiter zu spielen ohne den Editor bemühen zu müssen! Scheint als sind die Command-Entwickler und einige Microsoft-Entwickler Seelen-verwandt! Das Pop-Up mit dem "Yeah du hast gewonnen!" kennt nur einen Button: "Weiter mit Szenario 4"! Aber!!! Klickt man oben rechts auf "X" - dann geht das Szenario einfach weiter... (Wie das Win 10 Update) - tralala - bzw. weiter geht es ja sowieso, weil: Während das Pop-Up mit dem "Yeah du hast gewonnen!" aufgeht, läuft das Spiel im Hintergrund sowieso weiter! Dumm wenn man den Zeitbeschleuniger aktiv hat! AAAAAaaahhhhhhhhh!
Also immerhin - Wir können noch ein paar Russen-Schiffe verbeulen :D
"Der Abend ist fürn Porno! "
Das hätte unser Abo auch gesagt. :D
So viel Engagement muß doch auch Früchte tragen; wenn die Ereignisse in jedem Szenario trotz Erfüllung der Siegbedingungen weiterlaufen, lässt sich sicherlich die nötige Plausibilität erreichen.
Stellt sich nur die Frage, ob das Programm auch Ereignisse berücksichtigt, die nach Erreichen der Siegbedingung stattfinden? Wenn z.B. dann Schiffe versenkt werden, die vor dem Break noch existierten und dann für das nächste Szenario vielleicht vorgesehen waren.....
Werter Taurus,
Wir müssten das schon einmal erwähnt haben, dass dies für Command nicht relevant ist. Jedes Szenario ist in sich immer vollständig geschlossen, es gibt keine technischen Bezüge zwischen den Szenarios. Die Kampagne wird alleine über die Background-Story zusammengehalten.
Will sagen:
- Versenken die Russen die USS Enterprise in Szenario 5 kann sie in Szenario 6 - das zwei Tage spielt - trotzdem wieder vorhanden sein
- Oder andersherum Versenken die Russen die USS Enterprise in Szenario 5 nicht, kann die Story für Nummer 6 trotzdem davon ausgehen, dass sie versenkt wurde.
Was genau Uns so auf die Palme gebracht hat, werden Wir an geeigneter Stelle im AAR erläutern, weil Wir das jetzt nicht vorwegnehmen wollen...
Kann die Engine denn keine Kampagne verknüpfen? Also Schiffe aus dem 1. Szenario mit in die nächsten nehmen? Wenn ich also viel verliere, habe ich keine Chance mehr im 6. Szenario zu gewinnen.
Werter KIWI,
nein! Command kennt nur das "einzelne" Szenario. Die mit einem Update nachgelieferte Kampagnen-Funktion ist nicht mehr als ein Inhaltsverzeichnis um mehreren autarke Szenarien einen gemeinsamen "Rahmen" zu geben. Anders wäre diese Art Spiel auch nicht möglich. Wir wüssten auch nicht wie man das ändern sollte, denn dann wäre man auch bei Reparaturen, Wirtschaft, Nachbauten, Neubauten, etc. Genau das will und kann Command (wie auch ehemals Harpoon) nicht sein.
So das Weiterspielen hat sich gelohnt - jetzt ist das noch ein richtig fetziges Szenario geworden - es geht zur Sache - und Wir können sagen es wird Dinge geben, mit denen hier garantiert Niemand rechnet! :D
Über 1.000 Screenshots wollen jetzt "vertextet" werden - Wir hoffen spätestens am Sonntag mit dem ersten Berichts-Post beginnen zu können.
Hey - über 1.000 Screenshots - für ein "kleines" Szenario! - Wir fürchten bei den größeren Brummern dann locker auf mehr als 10.000 Screenshots zu kommen :eek: - Nun wird nicht jeder Screenshot gepostet, aber jeder Screenshot ist wichtig um die Story erzählen zu können - Wir vermuten der AAR wird sich noch Jahre hinziehen - wenn die Regenten so lange durchhalten :rolleyes:
...wenn die Regenten so lange durchhalten
Das ist jetzt nicht ernst gemeint von Euch, oder? Diese Frage dürft Ihr Euch nicht stellen. Natürlich werden wir hier weiter lesen.
Wenn der Berichterstatter durchhält, tun es die Leser um so mehr :ja:
#04 Fragen? (15. - 19. August 1975)
http://up.picr.de/24185906ar.png
HMS Caledonia (Royal Navy Training Center - Flottenstützpunkt Rosyth) – 19. August 1975 (Nord 56° 01' 53'' West 3° 26' 55'' 23:57 Zulu)
„Wahnsinn – wie viele waren das jetzt?“
Ted Shriver und sein Team standen im Freien und blickten in den Himmel. Sicher es war zwischenzeitlich Dunkel geworden, aber hören konnte man was sich über Ihnen abspielte und früher am Tag konnte man auch sehen was los war. Dutzende oder gar hunderte schwere Bomber mussten es zwischenzeitlich gewesen sein – B-52 der U.S. Air Force – einige wohl irgendwo in Großbritannien gestartet, aber viele auch direkt aus den USA kommend. Und das waren nur die B-52 Bomber, die aus südlichen Stützpunkten stammten. Es war leicht zu erraten gewesen: Früh morgens waren die Bomber in Richtung Nordmeer unterwegs und jetzt – Stunden später – kamen die Bomber zurück von dort wo auch immer sie Ihre Bombenlast abgeladen hatten?
„Mark – was denkst du – klingt wie heute Morgen oder nicht?“
„Ja – worauf willst du hinaus Ted?“
„Was auch immer die gemacht haben – die meisten haben es zurück geschafft oder nicht?“
„Häm – ja – das könnte man denken – verstehe was du sagen willst: Die russische Luftwaffe ist gigantisch – die Luftabwehr zahlreich – und trotzdem haben die Bomber überlebt.“
„Genau – hätte ich nicht gedacht!“
„Irgendeine Idee was die gemacht haben Mark?“ kam es von Rod Tyler.
„Nein – so eine gewaltige Anzahl schwerer Bomber auf einem Haufen – sowas habe ich weder erlebt noch von sowas gehört.“
„Also ist das ungewöhnlich?“
„Absolut Ted – da muss was völlig unerwartetes passiert sein.“
„Was macht man mit schweren Bombern? Ich meine gehört zu haben, dass diese schwerfälligen und lahmen Kisten eigentlich überflüssig sind, weil wertlos da leicht angreifbar?“
„Wertlos? Ted – du warst in Korea?“
„Ja!“
„Und Vietnam?“
„Natürlich – ein Kriegsberichterstatter der nicht in Vietnam dabei war ist kein Kriegsberichterstatter!“ Ted Shriver grinste hämisch…
„Und was hast du in Vietnam erlebt?“
„Ja Flächenbombardements – da blieb kein Stein auf dem anderen – aber genutzt hat es letztlich nichts.“
„Weil der Vietcong keine wirklichen Stützpunkte hatte!“
„Was?“
„Sprachfehler?“
„Mark?“
„Von dir kommt in letzter Zeit häufiger dieses „Was“ – Sprachfehler?“
Ted grummelte „Weiter!“
„Die Russen sind auf Ihre Stützpunkte genauso angewiesen wie wir auf unsere – was machen wohl hunderte schwere Bomber mit einer Militärbasis?“
„Platt!“
„Genau – platt! – Zumindest schwer beschädigt.“
„Du meinst also die haben Stützpunkte angriffen?“
„Da bin ich mir sicher – nichts sonst würde mir einfallen – Die Zeiten von Bomber Harris und dem Ausradieren von Großstädten sind vorbei – es bleiben nur Aufmarschgebiete und Stützpunkte.“
„Bomber Harris?“
„So wurde der 1. Baronet Sir Arthur Travers Harris genannt, weil er dafür verantwortlich gewesen ist, dass die Royal Air Force im zweiten Weltkrieg Deutsche Städte ausradiert hat - http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Harris.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Harris)
„Und sowas machen wir heutzutage nicht mehr? – Vietnam?“
„Ja genau wegen Vietnam – würden wir das machen, müssten wir mit Revolten in der eigenen Bevölkerung rechnen – wegen Menschen wie dir Ted.“
„Wegen MIR?“
„Ja – Kriegsberichterstatter – das hat dem amerikanischen Militär in Vietnam den Rest gegebenen. Die Berichterstattung über den Konflikt – die vielen schonungslosen Bilder – das hat die Bevölkerung gegen die eigenen Soldaten aufgebracht.“
„Ja das ist wohl so – aber die Mädels in dieser Zeit – hehe…“
„Ja von Woodstock hast die sicher zahlreiche Nahkampfberichte die du zum Besten geben kannst!“
„Also – da läuft was – oder ist gelaufen – und wir hocken hier dumm rum?“
„Genau!“
„Was ist da gelaufen? Irgendetwas gehört?“
„Nichts Konkretes – Ein Bekannter faselte etwas von Norwegen, aber das wissen wir schon.“
„Norwegen – was ist an Norwegen so wichtig – du sagtest selbst, dass es ein garstiges Land ist?“
„Abgesehen von seiner strategischen Lage - das Nordmeer – also den Weg in den Atlantik unter Kontrolle zu haben? – Erdöl!“
„Na klar – seit fast zehn Jahren erlebt dieses Land einen gewaltigen Aufschwung – das weiß sogar ich.“
„Aber haben die Russen nicht selbst mehr als genug Rohstoffe?“
„Ja in Sibirien – dagegen liegt Norwegen sozusagen direkt im Wohnzimmer vom Kreml“
„Und das ist ein Grund einen Krieg anzufangen?“
„Weiß nicht, aber mitnehmen tut man es bei der Gelegenheit auf jeden Fall!“
„Könnte es darum gehen? Rohstoffe?“
„Weiß nicht – macht das für Russland Sinn?“
„Bislang tut sich auf dem Kontinent nichts – zumindest am Boden – warum ist das so?“
„Du meinst also die wollen gar nicht Europa Rot einfärben und alles in Schutt und Asche legen sondern sich nur das eine oder andere Filetstück einverleiben?“
„Wäre zumindest eine Erklärung.“
„Ja – aber unrealistisch.“
„Was ist an diesem Konflikt bislang normal – also so wie man es Jahrzehntelang erwartet hat?“
„Punkt für dich Ted – das stimmt!“
„So und was machen wir jetzt?“
„Jetzt gehen wir mit den Funkern einen saufen.“
„Was?“
„Was – ja was – wenn jemand weiß da passiert ist dann die Funker – die werden während eines Gefechts nicht viel auf Verschlüsselung geachtet haben – Piloten brauchen Informationen innerhalb von Sekunden – da kann man nicht erst Verschlüsseln und Entschlüsseln und dann wieder Verschlüsseln und Entschlüsseln…“
„Verstehe – du meinst also die wissen was los ist?“
„Der Funk selbst ist vielleicht verschlüsselt, aber die Inhalte sicher nicht – und die werden hier bestimmt zugehört haben.“
„Na also – gehen wir was Saufen!“
+ + +
http://up.picr.de/24185906ar.png
HMS Caledonia (Royal Navy Training Center - Flottenstützpunkt Rosyth) – 20. August 1975 (Nord 56° 01' 53'' West 3° 26' 55'' 03:31 Zulu)
Alle Drei waren selbst nicht mehr ganz klar im Kopf, aber immerhin wussten sie jetzt mehr – das Besäufnis hatte insofern geklappt, als das einer der Funker tatsächlich zu „lallen“ anfing…
„Verdammt Mark kommen wir irgendwie dahin?“
„Wüsste nicht wie Ted?“
„Aber wenn das stimmt, dann passiert das genau JETZT!“
„Ja Ted – und bis wir dort sind ist es vielleicht schon alles vorbei.“
„Das ist unbefriedigend!“
„Du wärst vor einigen Tagen beinahe versenkt worden, willst du sich jetzt auf dem Weg in den Krieg mit dem Flugzeug abschießen lassen?“
„Aber wenn es stimmt, fliegt dort oben zur Zeit kein einziger russischer Jet!“
„Wenn es stimmt! Und es dauert sicher nicht lange die Rollbahnen wenigstens für einige Jäger wieder zusammenzuflicken.“
„Also gibt es keinen Weg?“
„Du kannst ja Commander Morrison um Hilfe bitten.“
„Autsch – wenn ich nur den Namen höre wird mir schlecht – dieses Arschloch!“
„Also so gut sind meine Kontakte nicht, dass uns jetzt jemand da hin karrt. Die werden alles Material selbst benötigen und keine Taxi-Dienste durchführen.“
„Also wird das Nordkap rot eingefärbt und wir sind nicht dabei – welches Team von uns ist dort oben Rod?“
„Nach meinem Wissen keines Ted.“
„Also wird irgendein unbekannter unbedeutender norwegischer Provinz Schmierfink die Lorbeeren einheimsen – Rod, Mark – das geht nicht!“
„Ted – dieser Krieg findet statt vom Nordpol bis zum Südpol – von England bis Japan – wie willst du überall dort Vor-Ort sein wo gerade eine Schuss fällt?“
Ted Shriver wurde nachdenklich – ja es ist wirklich ein Weltkrieg – kein lokaler oder regionaler Konflikt wie bisher. Er konnte nicht von überall berichten, aber diese Erkenntnis munterte ihn nicht auf – im Gegenteil: Genau jetzt waren russische Kriegsschiffe dabei eine Landeunternehmen am Nordkap durchzuführen – jetzt in diesen Stunden – heute Mittag konnte schon alles vorbei sein…
+ + +
#051 NI#
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
(COMMAND: Northern Inferno Scenario 3: The Fast and the Furious)
http://up.picr.de/28347662lp.png
Bild 47: Wappen der Königlich Norwegischen Marine
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Coat_of_arms_of_the_Royal_Norwegian_Navy.svg
HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 55' 35'' Ost 27° 34' 09'' 05:00 Zulu)
Kommandør Bjarne Gunderson starrte fassungslos auf die Befehle. Dann blickte er zu Kapteinløytnant Jørgen Ulvang: „Hast du dein Testament verfasst?“
Kapteinløytnant Jørgen Ulvang – Kommandant der HNoMS Trondheim wusste genau was der Befehlshaber der Sondereinsatzgruppe „Nordkapplatået“ damit aussagen wollte. Beide waren der Meinung, dass diese hastig angesetzte Operation einem von Oben angeordnetem Selbstmord-Kommando gleichkam.
Gunderson war erst vor vier Stunden auf der Trondheim per Hubschrauber eingetroffen, nachdem er vor gerademal fünf Stunden das Kommando über die hastig zusammengestellte Sondereinsatzgruppe erhalte hatte. Sicher in Norwegen machte man sich schon lange nichts vor. Als Andere noch von Frieden schwafelten, ging man hier bereits von einem aufziehenden Konflikt aus. Umso schlimmer wog jetzt die Tatsache, dass hier Niemand wirklich vorbereitet gewesen ist. Die Schuld lag bei der NATO in Belgien: „Kein Öl ins Feuer gießen“, „Wenn wir jetzt mobilisieren könnten die Sowjets das falsch deuten“, „Deeskalation üben“.
„Deeskalation – diese Arschlöcher furzen eher Löcher in ihre Sessel, als dass sie mal den Mumm aufbringen die Initiative zu ergreifen.“
„Das ändert jetzt auch nichts mehr Bjarne, was gilt es jetzt zu tun?“
„Als Erstes? Beten, dass dieser Schwachsinn den die Luftwaffe da abgezogen hat hingehauen hat! Denn wenn das nicht der Fall ist, dann sind wir in wenigen Minuten tot.“
Das war auch Kapteinløytnant Ulvang klar. Sie befanden sich mit völlig unzureichenden Mitteln direkt vor der Haustür der gewaltigsten Luftstreitmacht der Welt. Hier oben im Nordmeer und der Barentssee waren die Distanzen kürzer als man dachte. Eine Gruppe Bomber die der Russe in die Luft brachte, reichte aus um alles aus dem Weg zu räumen was die norwegische Marine hier auf See hatte. Und die eigene Luftwaffe war nach dem Kraftakt der letzten Stunden am Boden – die überstrapazierten Mannschaften und Flugzeuge mussten sich erholen. „Nicht mal eine halbe Staffel steht uns zur Verfügung – F-5er – was Kleineres haben Sie wohl nicht gefunden?“
„Feindlage?“
„Positionen unbekannt – vermutlich schon ganz in der Nähe – Amphibische Kampfgruppe die in einem Bogen von Murmansk Richtung Nowaja Semlja und Spizbergen jetzt endgültig Magerøya – vermutlich aber direkt Banak zum Ziel hat.“
„Anzahl und Art der Einheiten?“
„Unbekannt jedoch mindestens Landungsboote für ein Bataillon – eher zwei Bataillone.“
„Nicht viel was die Russen da auffahren.“
„Zuviel für die Garnison in Banak.“
„Was die Russen machen ist immer zu viel – so steht es in jedem Lehrbuch.“
„U-Boot Gefahr unbekannt, Luftwaffe angeblich komplett lahmgelegt für mindestens 24 Stunden. Weitere Überwasserstreitkräfte als Flankendeckung wahrscheinlich. Flugkörperschnellboote Typen Osa I und Osa II haben laut INTEL vor kurzem mit hoher Fahrtstufe den Polyarny-Fjord Richtung offene See verlassen – Anzahl - UNBEKANNT“
„Und dann das hier: Übernehmen Sie das direkte See-Kommando der norwegischen Marinestreitkräfte in der Nordkap-Region. Die Kommandeure der einundzwanzigsten, zweiundzwanzigsten und vierundzwanzigsten Motorboot-Schwadronen sind bereits über ihr Kommando unterrichtet. Kapteinløytnant Ulvang – das bist du feixte Gunderson – überreichen Sie die Befehle persönlich. Funk ist aus verständlichen Gründen untersagt, die Trondheim-Gruppe operiert unter striktem EMCON. Weiterhin werden Ihnen Teile der Luftstreitkräfte auf Banak unterstellt. Die 717. Schwadron, die 718. Schwadron und die 330. Schwadron.“
„Scheiße – EMCON – was nutzt mir die Befehlsgewalt, wenn ich keine Befehle durchgeben kann?“
„Wie lauten also deine Befehle?“
„Scheiß auf EMCON – wir funken!“
„Das hast du dir gut überlegt?“
„Ja hab ich – der Kommandeur von Banak ist der Mann meiner Schwester – kennen uns alle schon von klein auf. Als Kinder haben wir mit Dosen-Telefonen gespielt – alles Mögliche – auch Geheimagent und uns dafür einen Geheimcode überlegt. Sehr simpel und so eine Art Steno-Code damit uns die Älteren nicht verstehen sollten sie unsere Zettel in die Hände bekommen. Den werden wir benutzen – schnell einfach, in den paar Stunden die uns bleiben nicht zu erraten und super schnell zu übertragen. Banak weiß dann was gemeint ist und erledigt den Rest.“
„Kinderspiele – was würde ich dafür geben, wenn das hier jetzt auch nur ein Kinderspiel wäre!“
„Wer würde das nicht?“
„So – und was mir die Admiralität hier übergeben hat ist Mist – da werden wir als erstes Ordnung reinbringen müssen.“
„Was hast du vor?“
„Komm mit in den Kartenraum – da haben wir mehr Material und Ruhe…“
http://up.picr.de/28348748ra.jpg
http://up.picr.de/28348750cl.jpg
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#052 NI#
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
http://up.picr.de/28347662lp.png
HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 55' 35'' Ost 27° 34' 09'' 05:01 Zulu)
Was Kommandør Bjarne Gunderson zur Verfügung gefiel ihm nicht und die Auffassung der NATO-Befehlshaber wie diese Streitkräfte benutzt werden sollten hielt er für ein Verbrechen. Zur Freude von Kapteinløytnant Jørgen Ulvang wurden die Befehle daher von Kommandør Gunderson umgehend geändert, auch wenn ausgerechnet die Trondheim am wenigsten davon profitieren würde.
Die Ausgangslage und Befehle aus Belgien sahen einen offensiven Frontalangriff auf die russischen Marineverbände vor, die aus Nordosten kommend Richtung Magerøya – besser bekannt als Nordkap – zuhielten.
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„Diese NATO-Knallköpfe setzen unsere Einheiten wie Rammsporn-Galeeren ein.“ War das geflügelte Wort der Stunde, dass bereits auf der HNoMS Trondheim im letzten Winkel zu vernehmen gewesen war.
Gunderson sah die Sache viel nüchterner. Er brauchte keine CIA-Spione in Murmansk um zu wissen was los ist im Norden. Gunderson’s Familie hatte seinen eigenen „Geheimdienst“, auch wenn dieser etwas schwierig zu nutzen war. Gunderson’s Stief-Urgroßmutter war noch eine echte Sami gewesen, was ebenso gut wie schlecht sein konnte. Die Samen waren eine eingeschworene Volksgruppe, die nicht nach den Grenzziehungen der modernen Welt lebte. Die Samen waren ein eigenes Volk mit eigenen Grenzen. Auch wenn mehr und mehr Samen sich dem modernen westlichen Lebensstil nicht mehr verschlossen und sesshaft wurden, gab es dennoch eine größere Gruppe die wie ehemals als Nomaden durch das Land zogen und Rentiere züchteten. Der Norden gehörte den Samen und Samen redeten nicht nur miteinander, sie legten auch große Strecken zurück ohne sich um Schlagbäume und Soldaten mit Maschinengewehren Gedanken zu machen.
Natürlich merkten auch die Samen das etwas anders war als früher – das aufdringliche und feindselige Verhalten der russischen Soldaten an der Grenze hatte sich sehr schnell herum gesprochen, aber letztlich gingen die Samen weiterhin ihren Geschäften nach, wie sie es schon immer getan hatten.
Samen: https://de.wikipedia.org/wiki/Samen_(Volk)
Der positive Effekt für Gunderson war gewesen, dass er zwei Tage vor seiner Ernennung zum Befehlshaber der Sondereinsatzgruppe „Nordkapplatået“ von entfernten Sami-Verwandten erfahren hatte, dass haufenweise kleiner Boote im Weißen Meer und den Fjorden unterwegs waren, die nicht zum Fischfang taugten.
Gunderson bat seine Frau um Unterstützung – die er für Vertrauenswürdiger als jeden NATO-General hielt – und die Informationen kamen prompt. Die nicht zum Fischfang tauglichen Boote mussten Raketenschnellboote sein, wofür nur die Osa-Typen in Frage kamen – und das war keine gute Neuigkeit.
Projekt 205 – NATO-Bezeichnung Osa-Klasse - war gefährlich! Das wusste Gunderson nur zu gut, weil er mehr als einmal in der Vergangenheit feindliche Manöver zu beobachten hatte. Die Seezielraketen Typ SS-N-2A hatten eine Reichweite die alles was die NATO hier zu bieten hatte in den Schatten stellte. In Reichweite dieser Schnellboote zu gelangen war Selbstmord – das wusste jeder Seemann auf der Trondheim und allen anderen Kriegsschiffen der Königlich norwegischen Marine – genau das galt es also zu verhindern!
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Bild 48: Flugkörperschnellboot Projekt 205 – NATO-Code: Osa-Klasse
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Osa-I_class_Project205_DN-SN-84-01770.jpg
Kommandør Bjarne Gunderson besah sich die Feindlage-Meldungen – was zurzeit bedeutet nur zu wissen wo etwa die eigenen Streitkräfte unterwegs waren.
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Bjarne Gunderson wusste nicht ob einer der NATO-Oberen jemals in Norwegen gewesen war, er selbst jedoch war genau wie Kapteinløytnant Jørgen Ulvang ein Kind des Nordens und auf einen nicht unerheblichen Teil aller weiteren Offiziere und Mannschaften der Nordkapplatået-Gruppe traf dies gleichsam zu.
„Offensive Angriffe gegen feindliche Amphibische-Seeverbände.“ – Dummes Zeug sagte er laut vor sich hin, damit alle umstehenden es hören konnten. „Männer – wir wären blöd, wenn wir diesen Befehlen Folge leisten würden!“
Ein stummes Nicken war vernehmlich zu „hören“ und Gunderson sprach seine Gedanken weiterhin laut aus.
„Wir müssen das Gelände ausnutzen, das uns Mutter-Natur in ihrer großen Güte geschenkt hat und das seit Jahrhunderten das Überleben im Norden überhaupt erst ermöglicht.“
Allen war klar, das damit der Golfstrom gemeint war, der erst genau hier am Nordkap versiegte und die Fjorde welche vor tausenden von Jahren als Zeugen der letzten Eiszeit übrig geblieben waren. Beides bedeutet selbst im schlimmsten Winter milde Wasser-Temperaturen und Windgeschützte Fanggründe mit üppigen Fischfanggründen.
Natürlich war der Fischfang trotzdem eine gefährliche Angelegenheit und nichts für zartbesaitete Seelen, aber er hatte hier eine uralte Tradition und Klippfisch war ziemlich sicher auf jedem Stützpunkt und auf jedem Schiff in der Kombüse zu finden.
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Bild 49: Tørrfisk-Gestelle in Norwegen. Auch Stockfisch, Klippfisch genannt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hjell-oversikt.arj.jpeg
Rechtinhaber: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Arj
Persönliche Anmerkung des Autors: Sowohl in der Zubereitung als Lutefisk wie auch getrocknet als Snack sehr lecker! Achtung es gibt Sechzehn-Qualitätsstufen (Laut Aussage Hurtigruten-Reiseleiter) und ja selbst der Autor konnte das klar herausschmecken…
Also werte Regenten – Ausprobieren – es lohnt sich!
+ + +
„Das 21. soll sich auftrennen und rund um Magerøya und Nordkinn in die Fjorde legen.“
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„Das 24. – unser schwächster Aktivposten – soll eine Barrikade-Zone an der Einfahrt zum Porsangerfjorden und Laksefjorden errichten. Auch wenn das Ziel der Russen angeblich direkt Banak ist, will ich das 24. lieber weiter nördlich wissen, für den Fall das es sich unsere Freunde anders überlegen.“
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„Die Aufklärer aus Banak sollen einen Trichterförmigen Suchkorridor abfliegen, den wir schön so legen, dass wir Luftunterstützung über den Schiffen haben, falls die Russen eben doch Bomber in die Luft bringen.
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„Die Hubschrauber, welche ja wohl als einzige über ein brauchbares Seeziel-Radar verfügen legen wir dort hin, wo der Feind auf jeden Fall entlangkommen muss, will er wirklich nach Banak.“
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„Das 22. Soll vor Nordkinn kreuzen, bis wir wissen wo der Feind steckt und wir fahren einen Generalkurs Richtung Nordkap ebenfalls bis wir mehr wissen.“
Kapteinløytnant Jørgen Ulvang nickte zufrieden: „Also legen wir uns in den Fjorden auf die Lauer bis der Feind herangekommen ist?“
„Ja und Nein – in den Fjorden sieht er uns nicht – bekommt uns auch nicht per Radar zu fassen und kann die Reichweite seiner Raketen somit vergessen. Der Nachteil: Ist er erstmal so nahegekommen, dass die Boote aus den Fjorden angreifen können, kann es zu spät sein um ihn zu stoppen. Aber ich denke die Aufklärer werden uns lange vorher über Stärke und Positionen unterrichtet haben. Dann haben wir immer noch genug Zeit um umzugruppieren. Eines ist aber klar – erwischt er uns auf offener See sind wir tot – da müssen wir uns nichts vormachen – offensiver Angriff – so was törichtes können sich auch nur die Sesselfurzer ausdenken!“
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https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 71° 35' 32'' Ost 25° 25' 34'' 05:01 Zulu)
„Flight #3 für Banak, Flight #3 für Banak – Banak bitte kommen.“
„Banak für Flight #3 – Flight #3 – Hier ist Banak Tower – wir hören.“
„Banak – Wir haben einen Überwasser-Kontakt - Bezeichnung SKUNK #2 Kurs 83 Grad, Entfernung etwa 18 Seemeilen – ich wiederhole – unbekanntes Überwasserfahrzeug Kurs Null-Acht-Drei-Grad, Entfernung Null-Eins-Acht-Seemeilen. Flight #3 Ende.“
„Flight #3 – wir haben Verstanden – unbekanntes Fahrzeug SKUNK #2 auf Null-Acht-Drei-Grad in Null-Eins-Acht-Seemeilen Entfernung relativ zu ihrer Position. Flight #3 Wir klären dass – Banak Ende.“
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#053 NI#
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
Luftwaffenstützpunkt Banak (Lakselv) – 20. August 1975 (Nord 70° 04' 00'' Ost 24° 58' 26'' 05:03 Zulu)
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Bild 50: Flugplatz Banak
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/File:Lakselv_Airport,_Banak_overview_1.jpg
Autor: Thor Thorsson (Stenungsund, Sweden)
„Banak für Flight #3 – Kommen Flight #3.“
„Flight #3 für Banak – Flight #3 hört.“
„Flight #3 wir sind absolut sicher, dass es sich um zivile Schiffe handelt. Sie können sich annähern und dies verifizieren. Flight #3 nach unseren Erkenntnissen sind mehrere zivile Fischerei-Fahrzeuge auf See. Keine Gefahr feindlicher Luftabwehr
– kommen Flight #3.“
„Banak haben verstanden – zivile Fischerei-Fahrzeuge in unserem Operationsgebiet – ich bete dass Sie Recht haben und wir nicht Bekanntschaft mit einer Flugabwehrrakete machen müssen – Flight #3 Ende.“
„Flight #3 – wird schon werden – viel Glück – Banak Ende.“
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 70° 12' 33'' Ost 25° 02' 57'' 05:04 Zulu)
„Rottenführer 4524 für Banak – Rottenführer 4524 für Banak – Banak bitte kommen.“
„Banak für Rotte 4524 – Kommen Rotte 4524.“
„Banak - Rotte 4524 – Løytnant Bengt Olsen und Løytnant Dale Ellefson melden volle Einsatzbereitschaft. Flugzeit bis Bingo etwa eine Stunde Banak. Banak – Ich schlage vor, dass wir die Rotte aufgrund nicht vorhandener Gefahr durch feindliche Jäger auflösen und dadurch ein größeres Suchgebiet erfassen können – kommen Banak.“
„Løytnant Olsen – Negativ – fliegen Sie weiter in Formation bis wir definitiv sicher sind, keine Begegnung mit feindlichen Luftstreitkräften befürchten zu müssen – Banak Ende.“
„Banak hier Rottenführer Olsen – Weiterhin in Formation – Verstanden – Olsen Ende.“
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http://up.picr.de/28390363cg.jpg
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330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 71° 37' 34'' Ost 26° 06' 19'' 05:06 Zulu)
„Flight #3 für Banak, Flight #3 für Banak – Banak bitte kommen.“
„Banak für Flight #3 – Flight #3 – Hier Banak– wir hören.“
„Banak – Wir haben einen weiteren Überwasser-Kontakt - Bezeichnung SKUNK #3 - Kurs Null-Sieben-Vier-Grad, Entfernung Null-Zwei-Zwei-Seemeilen. Flight #3 Ende.“
„Flight #3 – wir haben Verstanden – neuer Kontakt SKUNK #3 – Banak Ende.“
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„Flight #3 für Banak, Flight #3 für Banak – Banak bitte kommen.“
„Banak für Flight #3 –Hier Banak– wir hören.“
„Banak – Ziel Skunk #2 ist visuell identifiziert als ziviles Fischerboot – Generalkurs Null-Zwei-Fünf-Grad – Geschwindigkeit geschätzt Null-Null-Fünf-Konten - Flight #3 Ende.“
„Banak für Flight #3 – Verstanden Ende.“
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330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 71° 59' 05'' Ost 27° 21' 05' 05:30 Zulu)
„Flight #3 für Rotte 4524 – wir haben einen neuen Überwasserkontakt auf Null-Null-Vier-Grad in etwa Null-Zwei-Fünf-Seemeilen Entfernung – könne Sie das Ziel überprüfen Rotte 4524? – Das ist jetzt deutlich weiter draußen als die anderen Kontakte.“
„Flight #3 hier Rottenführer 4524 – Verstanden Ziel auf unserer Acht-Uhr Position – wird überprüft Flight #3 – Olsen Ende.“
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 72° 21' 14'' Ost 27° 36' 45'' 05:33 Zulu)
„Flight #3 - hier Olsen – Ihr Ziel Skunk #4 ist ein Fischerboot Flight #3.“
„Flight #3 hat verstanden – Danke Rotte 4524 – Flight #3 Ende.“
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 72° 58' 36'' Ost 31° 02' 40'' 05:44 Zulu)
Løytnant Bengt Olsen suchte wie es seine Aufgabe gewesen war die Wasseroberfläche ab, nach allem was Interessant aussah. Jetzt zog eine ungewöhnliche Bewegung seine Aufmerksamkeit auf sich. Er drückte die Taste für den Sprechfunk:
„Dale - auf Null-Fünf-Null – siehst du da etwas?“
„Positiv Bengt – was ist das?“
„Häm - ja - aufschäumendes Wasser – aber bei dem geringen Wind…“
„Fliegen wir hin?“
„Gib‘s an Banak durch und dann sehen wir uns das an.“
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 73° 03' 13'' Ost 31° 20' 40'' 05:46 Zulu)
Wie es üblich war jagten die beiden RF-5A Freedom Fighter in geringer Höhe über die Wasseroberfläche um nicht sofort auf große Distanz gesehen werden zu können. Zwar war auch die Sichtweite somit von den Flugzeugen aus eingeschränkt und die Regenfront die schon den ganzen Tag über der Region lag tat ihr übriges zu den Sichtverhältnissen, aber jetzt schälten sich die grauen Umrisse eines größeren Schiffes aus dem Meer heraus – und diesmal war es kein Fischerboot.
„Oooh SCHEIßE! – Abdrehen - Abdrehen - Neuer Kurs Zwei-Null-Null-Grad – Nachbrenner Nachbrenner Nachbrenner…“ schrie Olsen ins Funkgerät, aber das musste er Dale nicht sagen, dieser sah bereits selbst, dass in kaum zehn Seemeilen Entfernung ein feindlicher Lenkwaffenträger direkt auf sie zuhielt.“
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„Banak hier Rottenführer 4524 – Feindliches Lenkwaffenschiff auf Nord-Null-Sieben-Drei-Grad-Null-Eins-Null-Minuten zu Ost-Null-Drei-Eins-Grad-Null-Fünf-Drei-Minuten, Gegnerkurs Zwei-Zwei-Null-Grad, Gegnerfahrt Unbekannt. Ziel ist ein Zerstörer oder eine Fregatte – ich wiederhole feindliches Lenkwaffenschiff etwa zehn Seemeilen Nordöstlich unser Position – wir machen uns hier aus dem Staub.“
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330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 72° 17' 54'' Ost 27° 49' 55' 05:46 Zulu)
„… Verstanden Banak – wir sehen uns an ob da noch mehr unterwegs ist oder nur dieses eine Kriegsschiff…“
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 73° 07' 01'' Ost 31° 40' 47'' 05:47 Zulu)
Die Kehre fiel größer aus als es den beiden Aufklärer-Piloten recht war, was aber dazu führte das ein weiteres Schiff in Sicht kam und das Sorgenkind als Flugabwehrzerstörer der Kotlin-Klasse zu identifizieren war.
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Bild 51: Zerstörer Projekt 56 – NATO Code Kotlin-Klasse
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kotlin_Soznatelnyy_DN-SN-87-07359.jpg
Anmerkung des Autors: Schönes Beispiel für Fehler im Spiel – In der Datenbank wird diese Schiffsklasse als DDG, FFG und EM bezeichnet. Nach unserem Wissen ist Zerstörer – also DDG – korrekt. FFG wäre eine Fregatte und EM ist die Bezeichnung für einen Erprobungsträger. Wenn also auf den Screenshots FFG steht – bitte ignorieren – es ist ein Zerstörer. EM ginge noch, da es von dieser Klasse einen EM-Umbau gab. Hier im Spiel ist aber die „56A“-Variante vorhanden, die mit Flugabwehr-Raketen bestückt ist. Das Original Projekt 56 war eine ASW-Schiff-Klasse ohne Lenkflugkörper – so viel aus Wikipedia – aber solche Fehler finden wir häufiger im Spiel und für Northern Inferno hätte es ruhig präziser sein dürfen.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 51' 28'' Ost 27° 32' 30'' 05:48 Zulu)
Kapteinløytnant Jørgen Ulvang trat an Kommandør Bjarne Gunderson heran, der gerade die aktuellen Feindlage-Meldungen betrachte, die von Fenrik Geir Hagen gerade auf der Karte verzeichnet wurden.
„Ist das die Hauptmacht? – Die Position dürfte in etwa stimmen.“
„Das ist gut möglich Jørgen, aber wenn das so ist, haben wir ein Problem!“
„Wir haben ein Problem, wenn wir wissen wo die feindlichen Landunsgboote sind?“
„Ja – laut INTEL – und wir würden es ja auch so machen – werden diese Einheiten flankiert und Vorwärts-Verteidigt von Schnellbooten.“
„Verdammt! Bjarne - da hast du Recht – dann müssten wir die schon längst gesehen haben – die müssten ja an den Flanken und Voraus operieren – wo die Aufklärer schon gewesen sind.“
„Genau das! – Also wo sind die Schnellboote?“
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„Steuermann – Neuer Kurs – Null-Neun-Fünf-Grad, Weiterhin Umdrehungen für Null-Null-Fünf Konten.“
„Aye Kommandør – neuer Kurs Null-Neun-Fünf bei Fünf Knoten.“
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„Häm – Bjarne – Fünf Konten werden nicht reichen um den Feind abzufangen!“
„Ich weiß Jørgen – und mehr als Fünf Konten machen eine Krach, dass man uns bis in den Atlantik hinein hört.“
„U-Boote?“
„Ja verdammt – keiner weiß ob und wo welche anwesend sind – die Reichweite der sowjetischen Seezielraketen ist gewaltig und solange ich nicht weiß wo die Osa’s sind, will ich unsere Position nicht unnötig verraten. Die brauchen nicht mal eine exakte Position von uns – einige Raketen auf maximale Reichweite ins Zielgebiet gestreut und wir sind Fischfutter.“
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 73° 00' 04'' Ost 31° 23' 58'' 05:49 Zulu)
„Das müsste reichen – Kurs Eins-Neun-Null – Treibstoff sparen.“
„Komisch - die müssen uns auf jeden Fall gesehen haben – warum haben die nicht auf uns geschossen?“
„Vielleicht waren die genauso überrascht wie wir? – Wir sind ja fast direkt über deren Deck gerast.“
„Ja war knapp – viel zu knapp für meinen Geschmack – und jetzt?“
„Jetzt hoffen wir, dass die Reichweiten-Angaben zu deren Flugabwehr korrekt sind und sehen uns hier etwas um – sind ja jetzt schon drei Schiffe.“
„Also rumtrödeln?
„Genau – Treibstoff sparen…“
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330. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 71° 00' 29'' Ost 26° 41' 52' 05:46 Zulu)
„Banak – hier ist Flight #2 – wir haben jetzt Sværholtklubben passiert und erreichen die offene See.“
„Flight #2 – Verstanden – haltet die Augen offen.
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Luftraumüberwachungsradarstation Honningsvåg– 20. August 1975 (Nord 70° 59' 06'' Ost 25° 53' 14' 05:50 Zulu)
Die Luftraumüberwachungsradarstation auf Magerøya befand auf der westlichen Seite der Bucht von Honningsvåg auf einem Bergrücken und die Radaroperatoren wollten nicht glauben was da gerade Befohlen wurde:
„Permanente Luftraumabtastung mit einhundert Prozent Leistung?“ sagte der Befehlshabende zum Bedienungspersonal und blickte ratlos in die fragenden Gesichter seiner Männer.
Eigentlich würde man Aktiv-Radar nur im Notfall benutzen, wenn man weiß dass etwas im Gange ist, denn jegliche Abstrahlung der Radargeräte wäre auf eine mehrfache Distanz feststellbar, als das Radar selbst etwas entdecken konnte.
Kommandør Bjarne Gunderson aber befand, dass die Situation hier anders lag. Da es sich um eine Feste-Installation an Land handelte machte es nichts aus, dass die Position dadurch verraten wurde, diese war sowieso jedem auf den Millimeter exakt bekannt. Anders als bei Kriegsschiffen machte EMCON hier also keinen Sinn – ein aktives Radar aber konnte vielleicht sehr nützlich sein:
Erstens – auf voller Leistung – machte es Dreck! Es pulste Energie in die Gegend, die den Feind vielleicht von anderen Emissionen ablenkte.
Zweitens – auch wenn es extrem unwahrscheinlich war – konnten damit vielleicht Seezielflugkörper geortet werden die der Feind Abschoss ohne dass man ihn sah. Nach den Berechnungen befanden sich die bekannten feindlichen Positionen bereits in Reichweite der Maximaldistanz des Radargerätes und damit mussten die Schnellboote noch näher am Sender und Empfänger sein. Umso näher umso größer die Chance winzig kleine Raketen dennoch zu orten.
Drittens und Letztens – sollte der Russe doch seine Bomber in die Luft bringen können – waren diese mehr als groß genug um von dieser Einrichtung entdeckt zu werden. Das erhöhte zumindest das Sicherheitsgefühl seiner Männer nicht unangenehm überrascht zu werden.
Also Befahl Kommandør Bjarne Gunderson dieses und ein weiteres Luftraumüberwachungsradar einzuschalten!
Das Radar benötigte einige Zeit um die Leistung hoch zu fahren, aber es entdeckte – nichts – und nicht anders erging es dem Luftraumüberwachungsradar Berlevåg.
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Bild 52: Honningsvåg Januar 2017
Quelle: Bigfish
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 72° 51' 46'' Ost 32° 39' 45'' 05:53 Zulu)
Der Nachbrenner-Einsatz für das Fluchtmanöver um schnellstens aus der Reichweite des feindlichen Raketenträgers zu gelangen hatte reichlich Treibstoff verbraucht. Näher an den Feind kam man nicht heran ohne sich wieder in Gefahr zu begeben und bis Bingo war es nicht mehr lange hin, also beschloss Rottenfürher Løytnant Bengt Olsen die Suche weiter südlich durchzuführen um dann nach Banak zum Auftanken zurückzukehren.
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 72° 13' 54'' Ost 31° 07' 44'' 06:01 Zulu)
„Bengt schau mal auf acht Uhr“ funkte Løytnant Dale Ellefson.
Løytnant Olsen pfiff durch die Zähne: „Hallo – wer bist du denn?“
„Etwa 15 Seemeilen oder?“ kam es wieder durch die Kopfhörer.
„Ja – dafür haben wir genug Sprit in den Tanks – sehen wir mal nach wer das ist!“
„Banak hier Rottenführer 4524 – Neuer Kontakt Skunk #8 in Eins-Null-Sieben-Grad etwa Null-Eins-Fünf-Seemeilen entfernt – wir überprüfen das Ziel.“
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 72° 11' 53'' Ost 31° 41' 57'' 06:03 Zulu)
„Rottenführer 4524 für Banak – Rottenführer 4524 für Banak – Kontakt Skunk #8 ist ein feindliches Flugkörperschnellboot Osa-I oder Osa-II –Klasse – ich wiederhole – Kontakt Skunk #8 ist feindliche Osa-Klasse – Rottenführer 4524 Ende.“
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 51' 43'' Ost 27° 35' 33'' 06:03 Zulu)
„Kapteinløytnant Jørgen – Banak soll das Ziel mit seinen Bombern angreifen und versenken!“
Kommandør Bjarne Gunderson fiel jeglicher Funkverkehr nicht leicht, aber die Flugkörperschnellboote waren aus seiner Sicht das Gefährlichste was hier unterwegs war – keines seiner Schiffe konnte es mit der Raketenreichweite aufnehmen und wie aussichtslos die Flugabwehr gegen Seezielraketen war, musste bereits die HMS Bacchante schmerzlich erfahren. Die Versenkung der Bacchante war vor einigen Tagen selbstverständlich auch auf der Trondheim das Gesprächsthema Nummer eins gewesen. Jeder an Bord wusste – die beiden Schiffe waren sich sehr ähnlich in Ihren Flugabwehr-Möglichkeiten – das verhieß nichts Gutes.
Kommandør Gunderson war daher überzeugt davon, das jedes Schnellboot egal wo es gefunden wurde schnellstens „weg“ musste.
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Luftwaffenstützpunkt Banak (Lakselv) – 20. August 1975 (Nord 70° 04' 00'' Ost 24° 58' 26'' 06:04 Zulu)
Rottenfrüher Lieutenant Einar Henrikson und Lieutenant Johann Rønning saßen schon seit mehr als einer Stunde in Ihren Cockpits und das war kein Spaß. Die beiden F-5A Freedom Fighter des 718. Skvadron Detachments waren die Beiden am besten Bewaffneten Kampfjets auf dem Stützpunkt Banak. Beide waren für den Auftrag gut gerüstet und trugen je zwei Stück Seezielflugkörper AGM-12B Bullpup an den Waffenstationen. Daher befanden sich diese beiden Maschinen in Alarmstart-Position auf dem Flugfeld und warteten nur darauf die Turbinen anzulassen und auf die Startbahn zu Rollen. Einar musste schon fast genauso lange auf die Toilette wie er im Cockpit saß und jetzt mit dem Startbefehl war das endgültig kein Thema mehr und er pinkelte – wie es üblich war – in die Hose, öffnete den Schubregler und seine F-5A setze sich in Bewegung.
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Bild 53: Norwegische F-5A (Unten) währen eines Übungsfluges mit einer amerikanischen F-A (Oben).
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:US_F4_Phantom_and_Norwegian_F5_Freedom_Fighter.jpg
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 72° 08' 36'' Ost 31° 51' 55'' 06:04 Zulu)
Es kam nicht unerwartet, das weitere Schnellboote in Sicht kamen und Rottenführer Olsen freute sich darüber, dass seine Kollegen über mehr als ein Ziel verfügen würde.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 51' 47'' Ost 27° 36' 40'' 06:05 Zulu)
„Macht dann drei Stück.“
„Typisches Schnellboot-Geschwader“ murrte Kommandør Bjarne Gunderson vor sich hin – „Viel zu wenige – da müssen mehr sein!“
„Sicher Bjarne – aber die drei haben wir doch wohl im Sack?“
„Das ist allerdings anzunehmen…“
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Luftwaffenstützpunkt Banak (Lakselv) – 20. August 1975 (Nord 70° 04' 00'' Ost 24° 58' 26'' 06:07 Zulu)
Die Waffenmeister auf Banak sahen den beiden F-5A nach wie diese am Horizont verschwanden – das es jetzt schon vier Schiffe waren die angegriffen werden sollten war längst DAS Gesprächsthema auf dem Flugfeld. Verärgert vielen die Blicke auf vier weitere F-5:
„Freifall-Bomben und Cluster-Bomben“ rutschte es einem heraus…
„Schwachsinn – wer hat das Befohlen?“ kam die Antwort...
„Breschnew selbst man – der will dass wir auf seine Schiffe nur noch spucken können“ war die Dritte Stimme in der Runde...
„Bis wir die Vögel alle auf Seeziel-Waffen umgerüstet haben dauert es sechs Stunden oder länger. Auch der Kommandeur ist sauer – aber er hat entschieden die Jets lieber mit dem was dran hängt Einsatzbereit zu wissen, als die Flieger für Stunden rumstehen zu haben bevor sie wieder startklar sind.“
„Mit Cluster-Bomben versenkt man keine Schiffe – nicht mal diese Nussschalen.“
„Hilft nix – da müssen unsere Jungs jetzt mit Leben.“
„Ja man – Leben! – Die müssen mit diesen Waffen so dicht ran, dass sie abgeknallt werden.“
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 55' 29'' Ost 32° 08' 29'' 06:10 Zulu)
„Ist das wieder ein Fisch-Trawler?“
„Nein man – glaube ich nicht – wetten das ist auch ein Osa!“
„Dann ist das aber eine zweite Gruppe?“
„Das kann sein – gib’s durch nach Banak – Nummer Fünf!“
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Luftwaffenstützpunkt Banak (Lakselv) – 20. August 1975 (Nord 70° 04' 00'' Ost 24° 58' 26'' 06:07 Zulu)
Damit hatte Niemand gerechnet, das die F-5 auch mit einfachen Bomben gegen Schiffe würden kämpfen müssen – aber Rotte 4524 hatte jetzt nicht weniger als Neun feindliche Schnellboote aufgeklärt und die beiden bereits in der Luft befindlichen Jagdbomber hatten nur insgesamt vier Seezielwaffen an Bord. Die Befehle waren überraschend aber nicht unerwartet – „Den Feind mit dem bekämpfen was da ist“ – lautete die Parole – und zwei weitere F-5 rollten zur Startbahn.
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330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 72° 51' 26'' Ost 31° 16' 30' 06:18 Zulu)
Flight #3 näherte sich der befohlenen Position und lies schon jetzt keinen Zweifel mehr, dass man die Hauptmacht entdeckt hatte – Ein Radarkontakt nach dem anderen erschien auf dem Bildschirm des Elektronik-Spezialisten des Hubschraubers und erforderte eine Positions-Meldung nach der anderen.
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http://up.picr.de/28393071am.jpg
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Rotte 4525 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 38' 07'' Ost 30° 41' 18'' 06:24 Zulu)
Lieutenant Einar Henrikson schaute auf die Uhr – sicher waren seit dem Startbefehl gerademal Zwanzig Minuten vergangen und doch kam es ihm viel zu lange vor – in weniger als Dreißig Sekunden würde das Warten endlich ein Ende haben!
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Rotte 4525 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 42' 22'' Ost 30° 54' 59'' 06:24 Zulu)
„Wir sind in Reichweite – worauf wartest du?“ wollte Lieutenant Johann Rønning per Funk wissen.
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Die beiden Jagdbomber waren jetzt in Reichweite der Lenkflugkörper, aber Rottenfrüher Lieutenant Einar Henrikson wollte kein Risiko eingehen. Würde er jetzt seine Rakete abfeuern, hätten die Russen Zeit für Gegenmaßnahmen. Das wollte er nicht riskieren. Diese Dreckskerle sollten so wenig Zeit haben wie nur irgend möglich. Also flogen er und sein Flügelmann weiter auf das Ziel zu.
Sein Flügelmann Lieutenant Johann Rønning wusste nun genau was Einar vorhatte. Erst kurz vor Erreichen der feindlichen Flugabwehr die Raketen abfeuern. Bis die Abwehrsysteme der Osa den Flugkörper erfassen, eine Schusslösung errechnen und das Feuer eröffnen konnten, wäre die Rakete praktisch schon im Ziel. Auf diese kurze Distanz blieb einfach nicht genug Zeit zum Reagieren, nicht Mal für elektronisch unterstützte Geschütze. Und mehr hatten die Osa-Schnellboote nicht aufzubieten.
Feindliche Schiffe auf große Distanz mit Seezielflugkörpern zu versenken, dafür waren sie gebaut worden, darin waren sie extrem gefährlich. Aber eine Flugabwehr die diesen Namen verdiente hatte diese Schiffsklasse nicht. Nun zahlte es sich aus, dass die NATO in einem Kraftakt zumindest für ein bis zwei Tage die russische Luftwaffe im Norden erfolgreich lahmgelegt hatte.
Die Sowjetmarine musste ohne Luftunterstützung auskommen und das kam praktisch einem Todesurteil gleich. Bereits 1940/1941 war klar, dass ein Schiff auf See keine Chance mehr hatte zu überleben, wenn es keinen Jagdschutz gab. Jetzt 1975 galt dies noch viel radikaler, weil die modernen Waffensysteme im Gegensatz zu Freifallbomben oder Torpedos in den 1940ern in der Lage waren sich selbst ins Ziel zu lenken - oder ins Ziel gelenkt zu werden.
An Bord dieser Schnellboote wollte sich keiner der beiden Piloten in diesem Augenblick aufhalten, aber die Russen hatten sich noch nie um das Wohl der einfachen Soldaten oder niedrigen Offiziersränge gekümmert. Das war schon so zu Zeiten der Zaren, das wurde nach dem Oktober 1918 nicht besser und unter Stalin wurde diese Einstellung perfektioniert. Die Folgen dieser Doktrin würde die Sowjetmarine jetzt zu spüren bekommen.
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Rotte 4525 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 44' 52'' Ost 31° 03' 03'' 06:25 Zulu)
Sie mussten jetzt die Waffen abfeuern, sonst würden sie am Ziel vorbei zischen und einen neuen Anflug durchführen müssen. Lieutenant Einar Henrikson hatte das Ziel schon viele Sekunden lang Aufgeschaltet und das Zwitschern des Waffenleitsystems war bereits unerträglich. Die Elektronik des Bullpup-Flugkörpers arbeitete einwandfrei und endlich gab Henrikson das Waffensystem frei – „Waffe abgefeuert“ grollte er ins Mikrofon und konzentrierte sich schon auf die weiteren Ziele am Horizont.
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Bild 54: Luft-Boden-Lenkflugkörper AGM-12 Bullpup
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AGM-12D_Bullpup_missile_on_display_at_Air_Force_Armament_Museum.jpg
Die AGM-12 Bullpup war die erste Seriengefertigte Luft-Boden-Lenkwaffe überhaupt und hatte bereits viele Jahre Einsatzbereitschaft auf dem Buckel. Der Entwurf war über Zwanzig Jahre alt und es gab längst erheblich verbesserte Waffensystem, aber hier und heute war es das System das was zur Verfügung stand. Und nach über zwanzig Jahren Entwicklung- und Diensteinsatz war dieses Waffensystem „aus“ entwickelt – es hatte im Rahmen seiner Möglichkeiten wenige Fehler und zeigte kaum noch Fehlfunktionen. Die Reichweite war mit knapp 8 Seemeilen gering, der Sprengkopf vergleichsweise klein – abgesehen von den mit Nuklearsprengköpfen bestückten Varianten – aber dafür war das Waffensystem so leicht, das selbst kleine Waffenträger wie Hubschrauber oder eben die F-5A damit ausgestattet werden konnten.
Das Waffensystem AGM-12 Bullpup erfüllte seinen Zweck…
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Rotte 4525 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 45' 27'' Ost 31° 05' 52'' 06:25 Zulu)
Die Lieutenants Einar Henrikson und Johann Rønning begannen auszuweichen um nicht in Reichweite der gegnerischen Flak zu gelangen, aber das war nicht nötig. Mit einem Knall schlug die Rakete in das feindliche Schnellboot ein und pulverisierte das Ziel! Brennende Trümmer schwirrten durch die Luft und fielen tiefschwarze Rauchfahnen hinter sich her ziehend zu Boden. Das erste Schnellboot war getroffen und versenkt!
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Rotte 4525 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 46' 38'' Ost 31° 09' 55'' 06:25 Zulu)
„Einer hin, Zwei im Sinn!“
Da ein Ausweichmanöver nun nicht nötig war, befanden sich die beiden F-5A in optimaler Position um zeitgleich zwei weitere Ziele zu bekämpfen und schickten ihre Raketen auf den Weg.
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Das Ergebnis war Optimal – und zwei weitere Osa-Schnellboote verschwanden von der Wasseroberfläche.
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Rotte 4525 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 53' 17'' Ost 31° 18' 45'' 06:26 Zulu)
Auch die vierte und letzte Lenkwaffe fand ihr Ziel und versenkte Osa Nummer Vier.
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330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 72° 56' 15'' Ost 32° 08' 21' 06:26 Zulu)
Angeblich so hieß es seien die meisten russischen Schiffe noch immer an ihren Liegeplätzen vertäut. Aber mit Elf Kontakten auf Ihrem Radarschirm und Neun bzw. nun noch Fünf Zielen im Süden war man sich da an Bord des Seezielüberwachungshubschraubers von Flight #3 nicht mehr so sicher. Der Pilot begann sich zu fragen was die Marine dagegen ausrichten konnte – denn hier waren schwere Einheiten dabei – das war anhand der elektronischen Echos nicht mehr zu leugnen. Reichen dafür die eigenen Schnellboote aus? Erste Zweifel machten sich breit, aber das wollte Flight #3 Niemandem mitteilen.
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Rotte 4525 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 53' 47'' Ost 31° 31' 06' 06:27 Zulu)
Zufrieden blickte Rottenfrüher Henrikson auf die Wasseroberfläche. Vier Raketen abgefeuert und vier versenkte Schnellboote als Ergebnis. Das konnte sich sehen lassen. Nur dieser fünfte kleine Punkt in Sichtweite störte ihn doch sehr. Keine Raketen mehr an Bord und ein feindliches Raketenboot wie auf dem Präsentierteller – diese Chance wollte er nutzen…
Lieutenant Einar Henrikson blickte zu seinem Flügelmann und deutete mit der Hand nach unten. Lieutenant Johann Rønning verstand sofort und erwiderte mit einem ausgestreckten Daumen.
Henrikson und Rønning waren ausgesprochene Liebhaber aufmunternder Musik und auch wenn es strikt verboten war und die Suspendierung nach sich zog wenn es rauskam, pflegte Lieutenant Johann Rønning genau für solche Gelegenheiten ein kleines Tonbandgerät Philips Typ EL 3302 um den Oberschenkel gebunden mit sich zu führen. Das Gerät konnte nicht nur Aufnehmen sondern auch Wiedergeben – das tat es jetzt – und Rønning öffnete einen Funkkanal zu Lieutenant Einar Henrikson.
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Bild 55: Kassettenrecorder Philips Typ EL 3302 (1968)
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Philips_EL3302.jpg
http://www.youtube.com/watch?v=4C2K889u_90
Beide Piloten drückten den Steuerknüppel nach vorne und gaben vollen Schub. Die Nachbrenner ließen beide F5-Kampflugzeuge erbeben und gemeinsam rasten die Maschinen auf die Wasseroberfläche zu. Die Piloten fingen die Jets nur Bruchteile von Sekunden vor dem Aufschlagen auf das Wasser ab und jagten jetzt in einer Höhe von weniger als 100 Metern dem Ziel entgegen. Beide konnten sehen wie sich der Geschützturm zu drehen begann und nun direkt auf die beiden Jets zeigte….
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#054 NI#
Ach, immer diese Cliffhanger :D
Die Norweger haben keine Chance, aber sie nutzen sie (bisher). Was bleibt ihnen auch anderes übrig?
Sehr stimmungsvoller Auftakt, wir sind gespannt, was noch geht.
Werter KIWI,
Wir werden sehen...
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Werter Azrael,
das ist kein Cliffhanger - das ist ein Spannungsbogen :cool:
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Werter Taurus,
Wir können versichern - hier wird noch einiges passieren - die Norweger sind eiskalt und lassen sich nicht einfach die Butter vom Brot klauen!
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
Rotte 4525 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 55' 59'' Ost 31° 39' 52' 06:27 Zulu)
Es ging alles sehr schnell. Kurz vor dem Ziel zogen die beiden Jets etwas nach oben um dann in einem sanften Sinkflug das Ziel exakt anvisieren zu können. Henrikson und Rønning flogen knapp seitlich versetzt hintereinander. Erst betätigte der Rottenfrüher den Abzug für die Maschinenkanone und riss anschließend den Steuerknüppel zu sich heran, anschließend tat es ihm Lieutenant Rønning gleich. Nur ein Augenzwinkern später schossen beide Jets über die Osa hinweg und jagten fast senkrecht nach oben. Die G-Kräfte pressten die Piloten in ihre Sitze, fast wurde ihnen schwarz vor Augen. Rønning ging in leichte Schräglage um das Schnellboot sehen zu können und stellte zufrieden fest, dass zumindest eine der beiden Slaven getroffen haben musste. Das ganze Boot war eingedeckt mit kleinen Rauchwölkchen und mehrere Matrosen schienen ins Wasser gesprungen zu sein.
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http://www.youtube.com/watch?v=okD1D8Z-d68
Dann sah er das Aufblitzen am Geschützturm und während er am Steuerknüppel riss um den Kurs zu ändern schrie er ins Mikrofon: „FLAK Feuer, FLAK Feuer…“
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Auch Henrikson war das nicht entgangen und auch dieser riss sofort die Maschine herum und glaubte zu spüren wie die Projektile nur knapp seine F5 verfehlten.
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Lieutenant Rønning drückte wieder den Mikrofontaster: „Und – Nochmal?“
Die Antwort kam ohne Verzögerung: „Solange bis das Magazin leergeschossen ist, oder der Bastard absäuft!“
Aus dem Philips erklang die Stimme von David Coverdale: „Crack the sky - Stormbringer coming - Time to die…“
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 57' 11'' Ost 31° 25' 26'' 06:27 Zulu)
Løytnant Bengt Olsen und Løytnant Dale Ellefson trauten ihren Augen nicht bei dem was sie dort gerade sahen – die beiden F5 vom 718. Skvadron Detachment stürzten sich mit Vollschub nach unten jagten über die Wasseroberfläche und führten einen Tiefstflugangriff mit der Bordkanone auf das feindliche Schnellboot durch. Wann hatte es sowas zuletzt gegeben? Beide dachten an Trägerschlachten im Zweiten Weltkrieg, konnten die Frage aber nicht beantworten.
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„Bengt?“
„Dale?“
„Hast du das gesehen?“
„Ja man – was ein Wahnsinn – damit erreichen die doch nichts – das ist scheiß gefährlich!“
„Hat die Osa ganz schön durchgerüttelt?“
„Dadurch gewinnt man keinen Krieg!“
„Bengt - ich geb jetzt Vollschub!“
„Dann los!“
Løytnant Bengt Olsen wusste dass es mörderisch war, aber das spielte keine Rolle mehr. Wenn die Jungs vom 718. das konnten, dann konnte und durfte das 717. nicht hintenan stehen – eine Maschinenkanone hatten die RF-5 Aufklärer auch an Bord und wenn gleich vier Jagdbomber zugleich Tiefflugangriffe durchführten, würde das die feindliche Flugabwehr an den Rand der Verzweiflung bringen.
Bengt und Dale gaben Vollschub, drückten den Steuerknüppel nach vorne und entriegelten die Sicherung für die Bordwaffe…
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Beide jagten knapp seitlich versetzt hintereinander über die Wellen und schossen auf die Osa zu.
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Kurz vor dem Ziel drückte Løytnant Bengt Olsen den Abzug spürte das Vibrieren der Bordwaffe und zog dann etwas zu ruckartig den Steuerknüppel zu sich heran um das Schussfeld für seinen Flügelmann freizumachen.
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Nun war Løytnant Dale Ellefson an der Reihe, er visierte das Schnellboot an, löste die Salve aus und zog gleichsam etwas heftig am Steuerknüppel und konnte gerade noch sehen, dass die Salve von Bengt zu kurz lag und drei oder vier Meter vor dem Boot Einschlug und das Wasser aufschäumen lies.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 51' 30'' Ost 27° 44' 02'' 06:28 Zulu)
Kommandør Bjarne Gunderson schaute verdutzt auf den Lautsprecher und drehte dann seinen Kopf zu Kapteinløytnant Jørgen Ulvang. Dieser war ebenso irritiert über das was er da gerade über den Sprechfunk mit angehört hatte, fand aber als erstes zur Sprache zurück:
„Tiefflugangriffe mit der Bordwaffe? - Gott steh uns bei – mit solchen Teufelskerlen bei der Luftwaffe haben wir vielleicht doch eine Chance den Russen eine Lektion zu erteilen!“
„Unglaublich – sowas habe ich noch nicht erlebt – eines ist sicher – JETZT wissen die Russen, dass wir jeden Millimeter Norwegens zur Not mit bloßen Händen und unseren Zähnen verteidigen werden.“
„Der Wahnsinn“ entglitt es dem Rudergänger und Gunderson nickte dem jungen Mann zufrieden entgegen.
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Rotte 4525 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 56' 27'' Ost 31° 42' 59'' 06:28 Zulu)
Henrikson und Rønning stellten erfreut fest, dass sich die Jungs vom 717. an der Jagd jetzt offensiv beteiligten, wollten sich die Abschussquote aber nicht verderben lassen. Nach einer weiten Kehre um wieder an Höhe verlieren zu können, jagten sie diesmal auf die Backbordseite der Osa zu und zogen nahezu zeitgleich den Abzug der Bordwaffen.
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Diesmal waren beide nicht mehr mit Nachbrenner unterwegs um das Ziel besser anvisieren zu können, aber es nutzte nichts. Zumindest konnten jetzt aber beide sehen wie die Salven hinter dem Heck der Osa einschlugen, die gerade noch rechtzeitig einen Haken geschlagen hatte und schon donnerten beide wieder über das Schnellboot hinweg und zogen steil nach oben.
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Wieder konnte sie sehen wie der Geschützturm einen Kugelhagel hinter ihnen her spuckte, aber abermals ging das feindliche Abwehrfeuer vorbei.
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 53' 33'' Ost 31° 45' 39'' 06:29 Zulu)
Dale schaute auf seine zehn Uhr Position und vermerkte dann über den Sprechfunk: „Das nennt man jetzt wohl einen Zangenangriff?“
„Als Antwort kam nur ein „Yeeaaahh man – Treten wir diesen Arschlöchern zu viert in den Arsch…“
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Fast gleichzeitig schossen die vier Jagdbomber über das kleine Schnellboot hinweg und schlagartig wurde den vier Piloten bewusst, dass dieser gemeinsame Angriff doch keine so gute Idee gewesen war. Zwar feuerte die Feindflak in eine völlig falsche Richtung, aber der beinahe Zusammenstoß in der Luft wäre nicht minder tragisch geendet wie eine Flak-Treffer. Das galt es doch zu vermeiden.
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Dann besann man sich auf der Osa eines besseren und legte nach, aber auch diesmal konnten die Piloten dem Feindfeuer ausweichen.
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Rotte 4524 – 717. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 56' 52'' Ost 31° 40' 31'' 06:31 Zulu)
Das Spiel war jetzt bekannt, aber das Ergebnis ernüchternd. Es setzte sich die Erkentnis durch, dass der Treffer beim ersten Anflug wohl reines Glück gewesen ist, dafür die Flak-Bedienung nun langsam aufwachte und besser und früher mit dem Abwehrfeuer begann.
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Letztlich kam die Anweisung per Funk aus Banak:
„Banak für Rottenführer 4524 4525 – Schonen Sie ihre Kräfte – Sie werden noch gebraucht – Befehl Rückkehr nach Banak zum Auftanken und Neuausrüsten – ich erwarte einen exakten Lagebericht über die Trefferwirkung – Verstanden? – Banak Ende.“
Das war der Stützpunkt-Kommandant und diesem sollte man sich besser nicht wiedersetzen.
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Luftwaffenstützpunkt Banak (Lakselv) – 20. August 1975 (Nord 70° 04' 00'' Ost 24° 58' 26'' 08:32 Zulu)
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Die Optionen waren Gruselig, aber der Staffelkommandant von der 718. skavdron hatte keine andere Wahl. Irgendjemand weit oben hatte es für Klug gehalten die meisten Bomber mit Freifallbomben und Clusterbomben zu bestücken um Notfalls bei den russischen Luftwaffenstützpunkten nachlegen zu können. Das machte kein Sinn – die paar Bomber waren zur Unterstützung der Marine viel zu wenige – diese dann noch mit kaum geeigneten Waffen zu bestücken um Schiffe anzugreifen gab der Angelegenheit einen schlechten Geschmack.
Allerdings musste er Gunderson beipflichten – die wenigen vorhandenen Bomber jetzt auch noch für sechs bis sieben Stunden aus dem Verkehr zu ziehen um diese auf Lenkflugkörper umzurüsten wäre fatal. Zumindest als Aufklärer konnten sie so oder so verwendet werden und das war womöglich die wichtigste Aufgabe überhaupt an diesem Tage – Jederzeit exakt zu wissen wo sich der Feind befand!
Die Piloten allerdings brannten darauf auch mit diesen Waffen einen Angriff zu versuchen und letztlich ließ sich ihr Kommandeur davon überzeugen, das Schäden schon reichen konnten um die Schnellboote aus dem Rennen zu werfen. Er genehmigte den Start und umgehend wurde mit den Vorbereitungen begonnen weitere Bomber in die Luft zu bringen.
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Major Eldar Østberg schaute den beiden F-5 nach wie diese in den Wolken verschwanden. Nun war er sich sicher, dass es auch für ihn bald losgehen würde – er warf die Pillen ein, die er vor einigen Tagen verschrieben bekam und spülte die Tabletten und den schlechten Geschmack mit einem Schluck Coca-Cola herunter.
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330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 72° 54' 46'' Ost 31° 13' 44'' 06:46 Zulu)
Es war schon langweilig, die ganze Zeit den Feind außerhalb der Reichweite seiner Raketen zu beschatten, aber das war nun mal die Aufgabe für einen Aufklärungshubschrauber. Die ermüdende Stimmung an Bord von Flight #3 fand aber plötzlich ein jähes Ende als der Radaroperatror seinen Blick hob und verdutzt aus dem Seitenfenster hinaus sah:
„Scheiße –KAMPFHUBSCHRAUBER – Kampfhubschrauber – auf drei Uhr – kommt direkt auf uns zu.“
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#055 NI#
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 72° 54' 46'' Ost 31° 13' 44'' 06:46 Zulu)
Der Pilot trat beherzt auf die Pedale des Heckrotors und Flight #3 begann sich zu drehen. Es war etwas zu beherzt und der Sea King begann beinahe außer Kontrolle zu geraten, aber der Pilot war erfahren genug den Hubschrauber wieder unter Kontrolle zu bringen. Nach der Kursänderung drückte er den Steuerknüppel durch um den Anstellwinkel der Hauptrotorblätter zu erhöhen und Flight #3 machte sich mit Vollschub aus dem Staub.
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Rotte 4545 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 54' 06'' Ost 31° 16' 11'' 06:55 Zulu)
Die beiden Løytnants Erik Andersen und Alsing Larsen durften sich als Nächste an den Schnellbooten versuchen und im Unterschied zu Ihren Kameraden hatten Sie mit einer undankbaren Situation zu kämpfen. Noch vor Dreißig Jahren war es völlig normal gewesen mit Freifallbomben ein Überwasserziel zu bekämpfen, aber mittlerweile waren dafür Lenkwaffen das Mittel der Wahl. Noch dazu handelte es sich bei Ihrem Ziel um ein Schnellboot, das klein und wendig genug war um einer Bombardierung auszuweichen. Sicher einen Flugzeugträger - den würden Sie wohl treffen – aber ein Schnellboot?
Wie auch immer die beiden F-5 befanden sich im Zielanflug und gleich würde sich erweisen ob es eine gute Idee war auf die Umrüstung der beiden Jagdbomber zu verzichten oder nicht.
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„Schön brav bleiben meine Freunde, dann erlösen wir euch von euren Leiden.“ - Sehr zur Freude von Løytnant Andersen machte die Osa keine Anstalten den Kurs zu ändern. Er wusste zwar nicht exakt warum hatte aber einen Verdacht:
Nachdem die vier anderen Jagdbomber jetzt ein halbes Dutzend Angriffe mit Bordwaffen geflogen hatten, ging der Kommandant des Schnellbootes wohl davon aus, dass das auch jetzt der Fall sein würde als die beiden Bomber auf das Schnellboot zuhielten. Mit der Bordkanone war dem Schnellboot kein ernsthafter Schaden zuzufügen, aber andersherum konnte die Osa die Flugabwehr effizienter einsetzen, wenn sie keine Ausweichmanöver durchführte. Die Besatzung des Schnellbootes wusste jetzt wie der Hase läuft und richtete darauf auch das Flak-Geschütz aus – das es diesmal anders kommen würde sollten man an Bord der Osa gleich merken.
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Rotte 4545 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 72° 00' 59'' Ost 31° 34' 38'' 06:56 Zulu)
Tatsächlich lag die Osa stabil im Wasser – kein Anzeichen für ein Rudermanöver!
Für das Bordgeschütz hätten die beiden F-5 noch drei-vier Sekunden länger auf das Schnellboot zuhalten müssen – für die Mk82 500 Pfund-Bomben nicht.
Beide F-5 trugen je vier Bomben an den Waffenträgern und alle acht Bomben hatten die Piloten jetzt ausgeklinkt.
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Den Rest würde die Kinetik besorgen. Die Mark 82 Bomben waren das Arbeitstier der NATO – praktisch alle Nationen hatten diesen Bombentyp in Verwendung und nahezu jedes Flugzeugmuster konnte damit ausgerüstet werden. Das lag primär daran, dass für Freifallbomben kaum aufwendige Technik benötigt wurde. Es bedurfte eine relativ einfachen Zielvorrichtung, der Möglichkeit die Bomben auszuklinken und vor allem sehr viel Erfahrung der Piloten wann der richtige Moment zum Ausklinken gekommen war. Flugzeuggeschwindigkeit und Kurs, Luftwiderstand und Windgeschwindigkeit, Masse und Schwerkraft besorgten den Rest.
Treffer auf kleine bewegliche Ziele waren kompliziert, da diese genug Zeit zum Ausweichen hatten, wenn sie den Kurs der Bomben richtig einzuschätzen wussten. Freifallbomben waren daher zur Bekämpfung von Seezielen kaum geeignet, sondern dort effizient wo große unbewegliche harte Ziele ausgeschaltet werden mussten. Rollbahnen, Hangars, Treibstoffbunker waren dankbare Ziele für eine Serie von Mk 82 Bomben – Schnellboote nicht. Sollte allerdings auch nur eine einzige 500 Pfund-Bombe ein Schnellboot treffen, wäre das Ergebnis eindeutig.
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Bild 56: Eine Serie von Mark 82 Freifallbomben wird für den Einsatz vorbereitet.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mk_82_bombs_being_armed_Hahn_AB_1978.JPEG
Die beiden Jagdbomber drehten ab und gewannen schnell an Höhe. Sicher fragte man sich auf dem Schnellboot jetzt warum die beiden Jets den perfekten Anflug vorzeitig abgebrochen hatten und sicher schauten jetzt alle Seeleute den beiden Jets nach. Das Übel kam aus der ursprünglichen Anflugrichtung der F-5 und war nur als kleine schwarze Punkte auszumachen – die Punkte wurden größer…
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Zuerst konnten die Piloten nur ausmachen wie gewaltige Fontänen einen Vorhang aus Wasser über die Szenerie legten – 7x 89 kg Tritonal hatten das Wasser zum Kochen gebracht – dann sahen Sie das Feuer und die Trümmer die durch die Luft wirbelten. Eine der Bomben musste ein Volltreffer gewesen sein und der Sprengkopf hatte die Osa sprichwörtlich zerfetzt und von der Wasseroberfläche entfernt.
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Die Løytnants Andersen und Larsen konnten ihr Glück kaum fassen. Da sich nicht feststellen lies wessen Bombe für die Versenkung verantwortlich war, würde man den Erfolg schlicht beiden Piloten zurechnen. Der Nachteil war, das für ein Ziel acht Bomben verwendet werden mussten und bis auf die Bordwaffe waren damit alle Aktivposten verbraucht. Auf Tiefflugangriffe wie die Kameraden legten beiden keinen gesteigerten Wert und damit machten sie sich auf den Weg zurück nach Banak. Die südlichen Schnellboot-Geschwader waren beseitigt und die akute Gefahr in diesem Bereich somit gewichen. Es würde trotzdem Stunden dauern die Bomber neu auf zu munitionieren und in diesen Stunden würde sicher viel passieren.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 51' 16'' Ost 27° 51' 39'' 06:57 Zulu)
„Was macht dieser Verrückte da?“ - Kommandør Bjarne Gunderson wurde gewahr, dass Flight #3 direkt auf seinen Kampfverband zuhielt. Ihm dämmerte was der Hubschrauberpilot vor hatte – er versuchte den feindlichen Kampfhubschrauber in den Bereich der Flugabwehr der Trondheim zu locken. Dass er damit den Feind direkt zu den Schiffen führte kam ihm wohl nicht in den Sinn, aber für den Augenblick war der feindliche Kampfhubschrauber sowieso aus der Ortung verschwunden.
Zeit also um Flight #3 auf das Problem aufmerksam zu machen.
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330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 72° 54' 25'' Ost 29° 40' 13'' 07:00 Zulu)
Der Funkspruch war kurz und knapp – keine Kennung nichts – nur:
„Flight #3 – Kurs.“
aber der Pilot Verstand das Problem sofort. Auch wenn sein Fluchtkurs der Tatsache geschuldet war, dass er auf diesem Kurs am schnellsten den meisten Abstand gewinnen konnte, so war es natürlich korrekt, das dieser Kurs direkt zur Trondheim führte und der feindliche Hubschrauber somit zwangsläufig den NATO-Schiffen gewahr werden musste falls er Flight #3 folgte.
Das mit dem Folgen war glücklicherweise nicht der Fall und somit wendete Flight #3 um weiterhin die feindlichen Schiffe zu beschatten – diesmal würde man aufmerksam auch den Luftraum beobachten.
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Rotte 4545 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 22' 60'' Ost 29° 56' 30'' 07:02 Zulu)
„Erik – auf acht Uhr!“
„Häm – sieht aus wie ein weiteres Schnellboot – schauen wir uns das mal an?“
„Klar – aber soweit südlich – warum hat das vorher Niemand gesehen?“
„Weiß der Teufel – muntern wir die Typen mal auf!“
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Rotte 4545 – 718. Skvadron Detachment – 20. August 1975 (Nord 71° 22' 07'' Ost 30° 15' 56'' 07:07 Zulu)
„Hübsches kleines Schnellboot – was machen wir – rammen wir’s?“
„Ne lass mal Turid haut mir sonst eine mit dem Nudelholz auf den Kopf, wenn ich nicht pünktlich heim komme.“
„Also Kurs und Geschwindigkeit an Banak durchgeben und heimfliegen?“
„Genau!“
„Der ist aber ziemlich nah an unseren Schnellbooten.“
„Ändert ja nichts – wir haben keine Waffen um den Russen aufzuhalten.“
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HNoMS Blink (P961) – 20. August 1975 (Nord 71° 25' 31'' Ost 28° 02' 27'' 07:12 Zulu)
Løytnant Thorkild Holt schmeckte nicht, was er da sehen musste. Ein feindliches Osa das in seine Richtung fuhr. Zwar schien es allenfalls nur um die 10-12 Knoten zu fahren, hatte also noch keine Spur von seinem Patrouillenboot aufgenommen, war aber trotzdem gefährlich nahe an die Blink herangekommen. Er griff zum Funkgerät und bat den Verbandsführer um Erlaubnis mit hoher Fahrtstufe eine Absetzbewegung durchführen zu dürfen.
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330. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 72° 18' 09'' Ost 30° 29' 30' 07:20 Zulu)
Die Anweisung kam unerwartet, weil in diesem Abschnitt niemand den Feind vermutet hatte, aber es war unausweichlich nachzusehen ob dort noch mehr Schnellboote vorhanden waren. Flight #2 änderte seine Kurs und flog zurück nach Süden um die Region dort mit dem Seezielradar zu überprüfen – eigentlich hatte man das auf dem Flug nach Norden bereits getan. Wenn dann muss der Feind mit hoher Geschwindigkeit in westliche Richtung geprescht sein, anders war es nicht zu erklären wo er plötzlich herkam?
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#056 NI#
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 50' 47'' Ost 28° 04' 37'' 07:40 Zulu)
„Nichts Bjarne – Flight #2 hat im Süden keine weiteren Kontakte ausmachen können.“
„Das ist merkwürdig Jørgen – ein Schnellboot – völlig allein?“
„Dieser ganze Konflikt ist merkwürdig Bjarne.“
„Auch wieder wahr, aber wir sollten die Gegend weiterhin im Auge behalten.“
„Gut – führen wir ein Dosentelefonat.“
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330. Skvadron Detachment Flight #3 – 20. August 1975 (Nord 72° 47' 34'' Ost 29° 52' 20'' 07:58 Zulu)
Dieses Mal war man aufmerksamer und entdeckte den feindlichen Kampfhubschrauber frühzeitig genug um ungefährdet ausweichen zu können, aber so konnte es nicht weitergehen:
„Flight #3 für Banak – Flight #3 für Banak – Banak bitte kommen.“
„Banak für Flight #3 – was können Wir für Sie tun Flight #3?“
„Den Himmel von Russen säubern Banak – Wir benötigen klare Sicht!“
„Verstanden Flight #3 wir geben es weiter – Banak Ende.“
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 50' 50'' Ost 28° 11' 15'' 08:06 Zulu)
Unzufrieden schaute Kommandør Bjarne Gunderson auf die Feindlage Informationen. Flight #3 hatte gerade gemeldet, dass der Treibstoff zur Neige ging und den Rückweg nach Banak angetreten. Flight #2 würde für einige Zeit die Beschattung des feindlichen Landungsverbandes übernehmen, war aber ebenfalls schon lange in der Luft und würde bald auch sein Bingo Fuel erreichen. Zudem war man damit jetzt schon im Süden Blind und bald würde man völlig Blind sein. Kapteinløytnant Jørgen Ulvang trat an den Kommandør heran und überreichte diesem einen Zettel:
„Ja – das ist mir bewusst – wir müssen handeln. Rechne es aus, sodass wir seitlich aufkommen und nicht zu schnell in die Reichweite der Schnellboote gelangen.“
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330. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 72° 16' 12'' Ost 29° 41' 05'' 08:22 Zulu)
Auch Flight #2 machte Bekanntschaft mit dem feindlichen Kampfhubschrauber, der aber kein Interesse an ihnen zu haben schien, sondern mit hohem Tempo nach Süden unterwegs war. Kein Grund für akute Maßnahmen, aber man machte sich Sorgen darüber, ob dieser Kampfhubschrauber den Rückweg verlegen konnte, wenn man auf dem Rückweg war?
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 50' 38'' Ost 28° 15' 45'' 08:22 Zulu)
„Rudergänger – Neuer Kurs Eins-Neun-Null-Grad.“
Kommandør Bjarne Gunderson lauschte dem Befehl von Kapteinløytnant Jørgen Ulvang. Es musste sein. Auf dem alten Kurs würde man mit fünf Knoten weit hinter dem Feind landen. Hochdrehen wollte aber Niemand, weil immer noch nicht bekannt war ob sich feindliche U-Boote in der Gegend aufhielten. Würde der Verband schneller fahren, war eine Entdeckung durch U-Boote sehr wahrscheinlich. Auf dem neuen Kurs würde man mit der aktuellen Geschwindigkeiten zwar immer noch überholt werden, war dann aber so nahe am Feind, dass man mit einem kurzen Sprint in Reichweite der Lenkflugkörper gelangen würde.
Das Problem dabei war, dass die feindlichen Schnellboote lange vorher auf die Trondheim losgehen konnten, wenn diese ihren aktuellen Kurs und die Geschwindigkeit beibehielten. Bislang allerdings konnte man beobachten, dass die feindlichen Schnellboote ein Suchmuster abfuhren und von Zeit zu Zeit den Kurs radikal änderten. Darauf spekulierte Kommandør Gunderson und sprach dabei ein stilles Gebet gen Himmel.
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Luftwaffenstützpunkt Banak (Lakselv) – 20. August 1975 (Nord 70° 04' 00'' Ost 24° 58' 26'' 08:36 Zulu)
Nervös standen die Piloten der 717. und 718. skavdron auf dem Flugfeld und schauten zu, wie sich Mechaniker an ihren Kampfjets zu schaffen machen. Alle waren sich einig: „Verdammte Vorschriften“. Die Triebwerke mussten nach jedem Flug gründlich überprüft werden, ebenfalls die Elektronik und alle weiteren mechanischen und hydraulischen Komponenten. Das dauerte Stunden, diente aber ihrer eignen Sicherheit. Auftanken und die Waffenträger neu zu bestücken wäre schnell erledigt gewesen, aber ein moderner Düsenjäger war empfindlich. Die Triebwerke mussten geprüft werden! So war es sowohl im Handbuch des Herstellers, wie auch in den Unfallverhütungsvorschriften der NATO und somit auch der Norwegischen Luftwaffe vorgeschrieben.
Es würde noch Stunden dauern, bis die Bomber wieder abheben konnten und auch die Aufklärer benötigten noch geraume Zeit. Einzig die beiden F-5 die mit Clusterbomben bestückt waren standen startklar in Bereitschaft. Langsam wurde jedem klar, dass die Russen keine Bomber in die Luft bringen würden und ein Einsatz gegen feindliche Startbahnen wurde immer unwahrscheinlicher. Warum hatte man diese beiden Bomber nicht schon längst mit Lenkflugkörpern bewaffnet?
Es half nichts, der Kommandant ließ sich nicht umstimmen. „Wenn jetzt etwas passiert, sind das die beiden einzigen Vögel die sofort starten können.“ war die knappe Antwort gewesen. Also stand man auf dem Flugfeld untätig herum und schaute dem Bodenpersonal bei der Arbeit zu.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 46' 05'' Ost 28° 13' 04'' 09:17 Zulu)
„Meldung vom Schnellbootgeschwader 22 – die Blink befindet sich jetzt innerhalb der Reichweite feindlicher Lenkflugkörper.“
Kommandør Bjarne Gunderson nahm den Funkspruch schweigend zur Kenntnis. Obwohl schon seit Stunden leichter Regenfall über der ganzen Nordkap-Region lag, waren die Sichtbedingungen beinahe erschreckend gut. Mit einem guten Fernglas konnte man zur Zeit sehr weit sehen, es würde nicht lange dauern da würde ein Funkspruch von der Blink eingehen, dass man Sichtkontakt hat. Für den Inhalt des zweiten Funkspruches, der ziemlich sicher sofort im Anschluss folgen würde, brauchte man heute kein Hellseher zu sein.
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HNoMS Blink (P961) – 20. August 1975 (Nord 71° 33' 36'' Ost 27° 35' 24'' 09:35 Zulu)
Løytnant Thorkild Holt war erleichtert. Nicht nur hatte er einen Sprint durchgeführt, auch hatte das feindliche Osa seine Fahrt verlangsamt. Er vermutete, dass die feindliche Doktrin kurze Sprints während des Suchmusters beinhaltete und anders als die norwegischen Seestreitkräfte hatte der Russe zu Recht keine Angst vor feindlichen U-Booten. Warum auch – entdeckt worden war er sowieso – er konnte also ruhig mit dreißig Knoten durch die See pflügen ohne auf den Lärm seiner Schrauben achten zu müssen.
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Bild 57: Die HNoMS Blink im Museum der norwegischen Marine in Horten
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:KNM_%C2%ABBlink%C2%BB_(4).jpg
Autor: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:TommyG
Aber jetzt war er zurückgefallen und würde hoffentlich seinen Kurs ändern, wie man es auch bei den anderen Schnellbooten bereits beobachtet hatte. In diesem Moment kam von Fenrik Haakon Gustavsen ein nervenzerfetzender Schrei:
„Vampire – Vampire – Vampire“
Fassungslos starte Løytnant Holt auf den Fähnrich. Die Zeit schien still zu stehen. Vor seinem Auge schien der ganze Weltraum auf die Blink herabzustürzen um mit einem großen Knall ein neues Zeitalter einzuläuten. Langsam jedoch bohrte sich die Realität in seinen Kopf und er schaute auf den Rudergänger:
„Volle Leistung – holen Sie raus was geht – das ist ein Distanzschuss auf maximal Reichweite, vielleicht haben wir Glück.“
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Bild 58: Steuerstand der HNoMS Blink (P961)
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:KNM_%C2%ABBlink%C2%BB_-_F%C3%B8rerhuset.jpg
Autor: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:TommyG
„Løytnant?“
„Nicht jetzt Gustavsen.“
„Løytnant – Sir!“
„Was ist?“
„Wir sind nicht das Ziel!“
Entgeistert fuhr Løytnant Holt mit dem Kopf herum und schaute auf. Dann hörte er die nächsten Worte seines Fähnrichs:
„Diese armen Schweine…“
Løytnant Holt setzte sein Fernglas an die Augen und blickte in die Richtung die ihm Gustavsen wies. Es war schwierig, weil die beiden SS-N-2 Styx keine Kondensstreifen hinter sich herzogen, aber der leichter Feuerschein des Raketenmotors war zu erkennen. Die beiden Seezielflugkörper jagten in geringer Höhe über das Wasser und nur wenig nördlich war ein Schiff zu erkennen – eines der Fischerboote das sich entgegen aller Warnungen auf See hinaus gewagt hatte – trotz allem musste man ja Essen und seinen Lebensunterhalt verdienen.
„Diese armen Schweine!“
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Bild 59: Nahaufnahme des Radarsuchkopfes einer P-15 Seezielrakete (NATO Code SS-N-2 Styx)
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Guidance_radar_antenna_of_P-15_A362.jpg
Autor: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Ciacho5
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 44' 39'' Ost 28° 12' 16'' 09:35 Zulu)
Kommandør Bjarne Gunderson stöhnte auf. Diese Meldung hatte er erwartet, aber der Inhalt war dann doch ein wenig anders als vermutet.
„Guter Gott sei dieser unschuldigen Seelen gnädig und mache es kurz und schmerzlos.“
Verwundert schaute Kapteinløytnant Jørgen Ulvang zu seinem Kommandeur – warum wünschte er seinen Männern einen schnellen Tod?“
„Bjarne?“
„Die Meldung stammt von der Blink – Raketenangriff – diese russischen Dreckschweine sind dabei ein Fischerboot zu versenken!“
Ulvang riss die Augen auf: „WAS?“
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#057 NI#
Was ist denn da in die KI gefahren? Schießt die etwa, bevor ein Ziel endgültig identifiziert ist?
Werter Azrael,
scheinbar hat der Szenario-Designer der Seite USSR das feuern auf unbekannte Ziele erlaubt - ja!
Außerdem noch etwas schönes:
20.08.1975 09:34:44 - NATO: New contact! Designated VAMPIRE #30 - Detected by HNoMS Blink [Sensors: Mk1 Eyeball] at 80deg - 20,6nm - No Contrail Detected.
Die SS-N-2 wurde auf 20,6 nm (also 38,15 km) Distanz entdeckt und zieht keinen Kondensstreifen hinter sich her. Jetzt dürft Ihr mal raten was ein Mk1 Sensor ist?
Nun, angesicht dessen, dass da "Eyeball" steht, würde ich es sinngemäß wörtlich nehmen: Ein Paar Augen eines aufmerksamen Seemannes? :D
Ein Paar Augen eines aufmerksamen Seemannes?
Korrekt! Wir haben leichten Regen, eine hohe Wolkendecke, die Rakete zieht keine Dreckspur hinter sich her und wird auf eine Distanz von 38 Kilometern gesehen - nicht schlecht! - Das kommt übrigens ständig vor - der Mk1 Eyeball Sensor ist hier ausgesprochen Effektiv im Spiel!
Hat hier Jemand Erfahrung wie groß ein Objekt sein muss um es auf eine Entfernung von 38 Kilometern sehen zu können? Aus Wikipedia zur Styx:
Dem Navigationssystem musste vor dem Start die Marschflughöhe von 25, 50 oder 250 Metern eingegeben werden. Für den Endanflug sank die P-15M auf eine Höhe von 2,5 Metern (Sea-Skimming)
Also bei etwa 250 Metern Flughöhe theoretisch auf etwa 55 Kilometer Entfernung zu sehen...
Verrückter wird das später - das sagen Wir dann wenn es soweit ist.
... Mk1 Eyeball Sensor ist hier ausgesprochen Effektiv im Spiel!
Aber macht das denn noch SPaß im Spiel, wenn es so unrealistisch wird?
Aber macht das denn noch SPaß im Spiel, wenn es so unrealistisch wird?
Die Frage lautet ja: Ist das unrealistisch? Die Theorie gibt zumindest diese Entfernungen her und macht keine Bezüge zur Größe eines Objekts und das menschliche Auge ist optimal darauf eingestellt Bewegungen zu erkennen. Es ist leider keine Aussage getroffen ob hier noch der Aspekt "Fernglas" dazu kommt oder nicht. Allerdings "leichter Regen" bedeutet für Uns -> Keine optimalen Sichtbedingungen für große Distanzen - und dann eine Rakete sehen, die laut Log explizit keinen Kondensstreifen hat?
Wir wissen nicht, was Wir davon halten sollen - es wäre nützlich wenn das Spiel auch noch einen "Range Circle" für den Mk1 Eyeball-Sensor hätte! Müssen mal prüfen ob das schon mal vorgeschlagen worden ist...
Ok, wenn es realistisch ist... Aber besser als jedes Radar, auch wenn die Technik noch nicht soweit war? Und 38 km bei Regen und Wellengang?
Da kenne ich mich aber auch nicht aus.
Oberlehrer
18.03.17, 03:13
Long time lurker, first post....
Erst einmal vielen Dank für diesen interessant geschriebenen AAR.
Als ehemaliger OSA- und Shershen-Fahrer kann ich mir aber ein paar Anmerkungen nicht verkneifen.
Die Reichweite der Seezielraketen betrug wohl maximal 80 km (genau weiss ich das auch nicht, ich war ja kein Raketengast). Allerdings reichte das Seezielradar des Bootes bei weitem nicht so weit. Genaue Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf, aber bei kleinen Zielen wie z.B. Fischerbooten müsste das unter 10 sm gelegen haben (das Seeziel- und Navigationsradar hieß "System 101", das Luftzielradar "System 104"). Mitte der 80er Jahre zeichnete sich ab, dass man mit den Booten im Gefechtsfall wohl nicht mehr dicht genug an die Ziele herankäme; zu dieser Zeit wurde dann mit den Torpedobooten (206) als Fühlungshalter geübt; die OSA (205) bekamen die Peilung zum Ziel von den 206ern und konnten somit auch noch Ziele ausserhalb der eigenen Radarreichweite bekämpfen.
Aus 20 sm Entfernung und mehr ist ein Raketenangriff ohne Fühlungshalter m.E. völlig unmöglich, jedenfalls auf kleinere Schiffe.
Eine derartige Rakete auf diese Entfernung zu erkennen halte ich ebenfalls für unmöglich. Als "Hausnummer" kann ich da für mich die Entfernung Stralsund-Greifswald nehmen, das sind ca. 30 km. Die Seezielraketen waren in ihrem Raumbedarf in etwa so groß wie ein Auto (länger, aber schmaler - ohne Flügel betrachtet). Man könnte sie auch mit einem kleinen Vogelschwarm vergleichen. Was maximal sichtbar sein könnte, wäre die Wolkenreflexion beim Start; da gab es einen ganz netten Feuerball, wenn man den Fotos trauen darf.
Wir waren in der Ausbildung davon ausgegangen, dass man eine anfliegende Seezielrakete nur wenige Sekunden vor Einschlag erkennt. Ich glaube mich an eine Faustregel von "10 Sekunden" zu erinnern; das wären also ca. 4 km Entfernung.
Mit einer AK-230 einem Flugzeug hinterherschießen? Vergebliche Liebesmüh', das hat man uns bei der Ausbildung gleich eingebläut. Die effektive Reichweite war so klein, dass die Flugzeuge binnen Sekunden ausserhalb dieser Reichweite wären. Reine Munitionsverschwendung; und Munition hatten die AK-230 eh nicht viel (500 Schuss pro Lauf)...
Werter Oberlehrer,
hat Dank für das Lob und speziell für Eure Anmerkungen!
Wir denken auch, dass man eine Rakete in dieser niedrigen Flughöhe von 250 Metern ohne Kondensstreifen ohne Feuerschweif nicht sehen kann. Dafür dürfte das Teil effektiv zu klein sein. In großer Höhe mit Kondensstreifenbildung ist das natürlich etwas anderes. Leider hilft Uns diese Erkenntnis nicht weiter, weil es im Spiel nun mal so ist - danach richten Wir uns. Und es wird noch öfter passieren. Es war auch kein OTH-Zielfindung (OTH =Over the Horizon) - OTH-Zielfindung wird es aber noch reichlich und par excellence geben. Dauert nicht mehr lange!
Ganz allgemein haben Wir den Eindruck, dass der Szenario Designer entweder tatsächlich glaubt, dass die NATO dem Warschauer Pakt überlegen gewesen ist (wir glauben das nicht), oder aber er hat die NATO Seite absichtlich immer ausreichend gut dastehen lassen (NATO hat hier Flieger, USSR nicht!) - wenn es dann auch die NATO erwischen soll, hat er hier gar keine Chance als die OSAs auf maximale Distanzen sehen und feuern zu lassen.
Etwas später wird es aber auch wirklich plausible Angriffe der OSAs geben - das sei auch schon mal vorweg genommen.
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
http://up.picr.de/28347662lp.png
HNoMS Blink (P961) – 20. August 1975 (Nord 71° 33' 39'' Ost 27° 35' 26'' 09:35 Zulu)
Fenrik Haakon Gustavsen fixierte Løytnant Holt mit durchbohrenden Blicken. Die Luft war schwer wie Blei, als wieder die Worte „Vampire – Vampire – Vampire“ die Stille zerstörten. Die zweite feindliche Rakete wurde mit dem TV-Überwachungssystem entdeckt und befand sich wenige hundert Meter hinter dem ersten Seezielflugkörper.
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„Zwei Stück – die armen Seeleute dort drü…“
Weiter kam Løytnant Holt nicht, dann verkündete eine Lichtblitz und ein Feuerschein am Horizont vom Einschlag der ersten Rakete. Aus einem Reflex heraus wollte Løytnant Holt den Kurs ändern und mit Höchstfahrt auf die Unglücksstelle zu fahren um nach Überlebenden zu suchen, aber er realisierte sofort das die nächsten Raketen dann der Blink gelten würden. Nein es war nicht möglich. Solange der Feind noch keine Anstalten machte die Blink unter Feuer zu nehmen, durfte man ihm auch nicht die Gelegenheit dazu geben.
Løytnant Holt Befahl sich schnellstes aus dem Bereich des feindlichen Schnellbootes zu entfernen,
mehr konnte er im Moment nicht tun.
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Der erlösende Funkspruch kam vom Geschwaderführer an Bord der HNoMS Arg und besagte das der Verband mit voller Kraft voraus ablaufen sollte.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 44' 50'' Ost 28° 12' 48'' 09:35 Zulu)
Kommandør Bjarne Gunderson platze der Kragen: „Jetzt reicht’s – diese Schweine! Kapteinløytnant Ulvang – Neuer Kurs Eins-Neun-Null-Grad – Volle Kraft voraus.“
„Aye aye Sir!“
Gunderson wusste, dass dieser Kurs die Trondheim in relativer Zeitspanne knapp achteraus der feindlichen Schiffe bringen würde. Es war nichts anderes als ein Frontalangriff gegen überlegene Streitkräfte.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 45' 01'' Ost 28° 29' 22'' 09:50 Zulu)
In dem kleinen Kabuff, das sich Gefechtsstand nannte, summte ein Warnsignal auf. Radarmaat Børge Dahl sah auf und betätigte einige Regler. Auf dem Oszilloskop veränderte sich das angezeigte Wellenmuster. Er nahm sich ein kleines Büchlein mit der Aufschrift „Nur für den Dienstgebrauch – Geheim“ – blätterte einige Seiten und fand dann eine passende Kurve. Dann griff er zum Sprechgerät drückte den Knopf für die Brücke und hatte direkt Kapteinløytnant Ulvang an der Strippe.
„Sir – Wir werden von kräftigen Elektromagnetischen-Emissionen getroffen. Das Frequenzmuster entspricht dem Typ „Big Bulge B“ Luft-Boden-Radar der sowjetischen Streitkräfte.“
„Wir stark?“
„Stark genug Sir!“
„Danke“
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„Bjarne?“
„Jørgen?“
„Feindliche Radar-Emissionen – höchstwahrscheinlich der Kampfhubschrauber.“
„Und?“
„Zu stark – die haben mindestens ein kleines Echo zurückbekommen.“
„Gefechtsalarm – Flugabwehr Bereithalten für aktives Feuerleit-Radar.“
„Aye aye Sir.“
Die Schiffssirenen heulten auf und es wurde hektisch auf der Trondheim.
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Luftwaffenstützpunkt Banak (Lakselv) – 20. August 1975 (Nord 70° 04' 00'' Ost 24° 58' 26'' 09:50 Zulu)
Major Eldar Østberg stand im Lagezentrum, als der Funkspruch von der Trondheim hereinkam und er brauchte nicht zu warten, was dieser merkwürdige Spruch wohl bedeuten würde. Er konnte es sich an seinen zehn Fingern abzählen: „Holt endlich diesen Scheiß Hubschrauber vom Himmel“.
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Major Eldar Østberg war nicht Diensttauglich. Der Fliegerarzt hatte ihn vor zwei Wochen aus dem Verkehr gezogen, aber das wusste von seinen Kameraden und Vorgesetzten noch Niemand. Bevor der Arzt die endgültige Mitteilung an die zuständige Dienstbehörde der norwegischen Luftstreitkräfte übermitteln wollte, hatte er Eldar versprochen die Ergebnisse der Laboruntersuchung abzuwarten. Aber es war eindeutig, das Labor würde daran nichts ändern…
Fliegen war für Eldar das Größte und das er es bis zum Major gebracht hatte, war nicht selbstverständlich. Der Rest seiner Familie Vater, Mutter, drei Brüder, zwei Schwestern waren nach wie vor Bauern und lebten in einem der zahllosen kleinen Gehöfte in den norwegischen Fjorden. Es war ein karges und anstrengendes Leben und als Eldar seinen Eltern eröffnet hatte die Offizierslaufbahn einzuschlagen und nicht auch Bauer zu werden, war es um den Frieden in der Familie geschehen.
Seit über fünf Jahre hatte er nicht mit seinen Angehörigen gesprochen und selbst hatte er zwar eine Freundin, aber das war nichts Festes. Kinder gab es keine und so blieb es bei dem einen Telefonat mit „daheim“.
Seine Mutter erkannte im ersten Moment überhaupt nicht wer da sprach, aber dann brach sie vor Glück in Tränen aus. Es sollten bald noch mehr Tränen folgen, aber das verschwieg Eldar. Es war ein kurzes Gespräch: „Geht’s allen gut? Wie ist das Wetter? Ach Thorge hat noch ein Kind? Doch schon drei Jahre alt? Na gut, ich hab euch lieb, grüß alle von mir.“
Major Eldar Østberg hatte Krebs. Er wusste dass es bösartig war und es hatte bereits gestreut. Er hätte gar nicht mehr fliegen dürfen, aber es war Krieg und seine ständigen Hustenanfälle störten deshalb Niemanden als er darum bat den Einsatz übernehmen zu dürfen. Es fehlte Personal an allen Ecken und Enden und Major Østberg war schließlich ein sehr erfahrener und umsichtiger Pilot. Eine Erkältung würde ihn nicht umbringen.
Eldar machte es sich im Cockpit bequem, so bequem wie man es sich in einem kleinen Kampfflugzeug überhaupt machen konnte. Er prüfte die Instrumente meldete an den Tower „startklar“ und wartete auf die Freigabe. Diese kam postwendend denn die Marine hatte zu verstehen gegeben, dass es jetzt doch sehr eilig wäre. Er hätte schon vor Stunden starten können, aber das hielt man nicht für klug. Das stimmte auch, denn mit Cluster-Bomben wie sie unter seinem Jet hingen, pflegte man keine Schiffe zu versenken. Letztlich ging es auch nicht um die Schiffe, aber da war ein Kampfhubschrauber in der Luft, der den eigenen Seestreitkräften auf die Pelle rückte. Zwar hatte man nur bedingt Angst vor den Waffen dieses Hubschraubers, aber dieser Vogel übermittelte präzise Positionsangaben an die feindlichen Schnellboote und deren Raketen würden alles von der Wasseroberfläche entfernen was dort schwamm.
Der Hubschrauber sollte weg – schnell – und mit der Bordkanone der F5 würde das eine Leichtigkeit sein.
Eldar drückte den Schubregler durch und wurde in den Sitz gepresst. Seine Lunge schmerzte erbärmlich und ihm blieb fast die Luft weg, weil das Karzinom jetzt auf die Luftröhre drückte. Es dauerte nur Sekunden bis der Jet in den Himmel stieg und Eldar den Schubregler zurücknahm. Der Anpressdruck ließ umgehend nach und das Atmen fiel leichter, aber die Schmerzen blieben.
Eldar hatte eine Ahnung davon was gleich passieren würde und er war der Einzige der davon wusste.
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718. Skvadron Detachment Flight #5 – 20. August 1975 (Nord 71° 14' 28'' Ost 27° 53' 59'' 10:05 Zulu)
Løytnant Reidar Eriksen drückte den Knopf für sein Sprechfunkgerät: „Major – auf Ein Uhr – sieht aus wie ein Schnellboot Sir.“
Die Antwort kam prompt: „Scheiße was? Der hockt ja schon fast auf den Felsen – Sehen Sie sich das mal genauer an Løytnant.“
„Geht klar Major – was soll ich machen wenn es ein Feindboot ist?“
„Dann probieren Sie mal aus, was eine Cluster-Bombe mit einem Schellboot anstellt. Im schlimmsten Fall sind Sie dann wenigstens das Gewicht unter Ihrem Rumpf los und verbrennen somit deutlich weniger Kraftstoff.“
„JAWOHL – Sir!“
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Küstenradarstation Tanahorn– 20. August 1975 (Nord 70° 52' 31'' Ost 28° 49' 54' 10:05 Zulu)
„Stimmt Løytnant – Banak hat Recht - das ist in Reichweite.“
„Dann verpassen wir dem Bastard mal einen Schrecken – volle Leistung – soll dem Arsch doch ruhig der Radarwarner durchbrennen – wird sicher ausflippen wenn er plötzlich ein solche Energie-Packung abbekommt und fortan mit einem Angriff rechnen muss.“
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718. Skvadron Detachment Flight #5 – 20. August 1975 (Nord 71° 19' 23'' Ost 28° 08' 15'' 10:05 Zulu)
„Ja leck mich doch – Major – noch ein Schiff – auf Ihrer zwei Uhr Position.“
„Verstanden – kümmern Sie sich um Nummer Eins – Østberg Ende.“
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718. Skvadron Detachment Flight #5 – 20. August 1975 (Nord 71° 15' 08'' Ost 28° 27' 11'' 10:06 Zulu)
„Cluster-Bomben gegen Schiffe – Scheißdreck – Ein Furz richtet mehr Schaden an.“
„Komm – komm – komm – und raus damit!“
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Kaum waren die Bomben abgeworfen nahm Løytnant Reidar Eriksen das feindliche Schiff mit der Bordkanone unter Feuer. Es hatte sich bei den Russen wohl herum gesprochen, dass sich die norwegische Luftwaffe solcher Verzweiflungstaten bediente und das man die Flugzeuge am ehesten anvisieren konnte, wenn man den Kurs hielt und keine abrupten Ausweichmanöver durchführte. Das Schicksal des gebombten Schnellbootes schien noch unbekannt, denn auch diese Osa hielt stur ihren Kurs bei.
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Die Salven der Bordwaffe gingen daneben und Løytnant Eriksen riss den Steuerknüppel zu sich heran und gab vollen Schub. Fast senkrecht stieg er nach oben und legte sich leicht zur Seite um zu sehen was mit den Clusterbomben geschah.
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Nummer Eins ging weit daneben und brachte lediglich das Wasser zum Kochen…
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… die Zweite lag deckend und würde wohl zumindest jeden von den Füßen hauen, der sich an Deck befand. Dann waren eindeutig kleine Explosionen an Deck zu sehen und scheinbar stiegen Rauchwolken von den Raketenstarten auf.
http://up.picr.de/28655169qn.jpg
20.08.1975 10:06:58 - Soviet Union: R-9 has suffered weapon damage: 2 DPs
20.08.1975 10:06:58 - Soviet Union: R-9 has a minor fire.
20.08.1975 10:07:06 - Soviet Union: R-9 has suffered bomblet damage: 0,5 DPs
20.08.1975 10:07:06 - Soviet Union: R-9 damage report: SS-N-2a Styx Single has been heavily damaged.
20.08.1975 10:07:06 - Soviet Union: R-9 damage report: SS-N-2a Styx Single has been heavily damaged.
20.08.1975 10:07:06 - Soviet Union: R-9 damage report: Bell Tap has been lightly damaged.
20.08.1975 10:07:06 - Soviet Union: R-9 damage report: HF Radio [Secure] has been destroyed!
http://up.picr.de/28655304fd.jpg
http://www.youtube.com/watch?v=s_HNP3qO03c
Funktionsprinzip von Cluster-Bomben (Streubomben) – gegen sogenannte Weiche-Ziele extrem wirksam bzw. verehrend - da viele Sprengkörper Blindgänger sind, bleiben diese Waffen auch lange nach ihrem Einsatz tödlich. Aus diesem Grund sind Streubomben seit etwa Anfang der 2000er Jahre von den meisten Staaten geächtet - allerdings Zitat aus Wikipedia:
Diese Konvention wird allerdings u. a. von den USA, Russland, China, Israel, Indien, Pakistan und Brasilien nicht mitgetragen. Keines der Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens bis auf Tunesien, Libanon und Irak hat sie unterzeichnet.
Man darf getrost davon ausgehen, dass in einem größeren Krieg diese Waffen auf jeden Fall benutzt werden, weil die „Effizienz“ gegen Weiche Ziele viel zu „verlockend“ ist. Aua!
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#058 NI#
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
http://up.picr.de/28347662lp.png
HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 45' 30'' Ost 28° 51' 42'' 10:08 Zulu)
Der Elektronik-Spezialist Børge Dahl versuchte sein Bestes. Die Position des feindlichen Hubschraubers war stark eingegrenzt, aber eine genaue Ortung gab es nicht. Ohne die Möglichkeit einer Kreuzpeilung würde sich das auch nicht ändern, mehr konnte er nicht machen.
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Kapteinløytnant Ulvang schmeckte diese Erkenntnis in keiner Weise und zu seiner Freude schien dies der Kommandør Bjarne Gunderson ähnlich zu sehen. Sie hatten keine Wahl, die Trondheim war mit hoher Wahrscheinlichkeit entdeckt worden. Vielleicht nicht exakt, aber das änderte nichts. Die Russen würden hier nach dem Rechten sehen, daher konnte man nur Beidrehen und sich aus dem Staub machen.
Die Anweisung war kurz und knapp: „Rudergänger – Neuer Kurs Null-Null-Null-Grad – Volle Kraft voraus.“
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718. Skvadron Detachment Flight #5 – 20. August 1975 (Nord 71° 15' 41'' Ost 28° 29' 16'' 10:09 Zulu)
Løytnant Reidar Eriksen wagte noch einen Bordwaffenbeschuss, allerdings mehr um zu sehen was die Cluster-Bomben angerichtet hatten, als zu glauben er könnte mit seiner Bordkanone irgendetwas ausrichten.
Zu seiner Zufriedenheit stellte er nicht nur Schäden an Bord der Osa fest, sondern auch ein kleines Feuer. Das er mit dem Bordwaffenbeschuss mehrere Matrosen niedermähte die mit der Brandbekämpfung beschäftigt waren tat das übrige zu seiner guten Stimmung.
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Zwar versuchte die Besatzung der Osa ihr bestes bei der Flugabwehr, aber mit den wenigen vorhandenen Mitteln, blieb der Beschuss Erfolglos. Zu schnell und zu wendig war die F-5, als das ihr die einfache Flugabwehrkanone gefährlich werden konnte. Überstrapazieren wollte Eriksen sein Glück allerdings nicht.
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718. Skvadron Detachment Flight #6 – 20. August 1975 (Nord 72° 09' 05'' Ost 29° 10' 04'' 10:12 Zulu)
Major Eldar Østberg näherte sich einem Schnellbootgeschwader und zog den Steuerknüppel zu sich heran um an Höhe zu gewinnen. Sein jetziger Kurs würde ihn direkt über eines der Schnellboote führen, aber einen Angriff hatte er nicht vor. Zwar hatte Løytnant Eriksen verlauten lassen, dass er erfolgreich eine Osa in Brand gesetzt hatte, mehr aber auch nicht. Ebenfalls hielt er einen Bordwaffenbeschuss für Sinnlos, die Munition benötigte er im Zweifel für den Hubschrauber und Feindfeuer wollte er sich ebenfalls nicht aussetzten, also korrigierte er den Kurs um die Schnellboote östlich zu passieren. Das die drei Schiffe nach Norden fuhren war aber für die Trondheim interessant, die Vermutung war korrekt, der Russe wollte dort nach dem Rechten sehen.
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718. Skvadron Detachment Flight #6 – 20. August 1975 (Nord 72° 21' 54'' Ost 29° 50' 33'' 10:14 Zulu)
Die Datenlage änderte sich abrupt, und jetzt hieß es, dass der Hubschrauber wohl abgedreht haben musste und ebenfalls nach Osten flog. Major Østberg war das Recht, sein Ausweichmanöver hatte ihn sowieso ostwärts abkommen lassen.
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„Verdammt – die sind aber schon viel weiter südlich als vermutet.“ Auf der Meeresoberfläche konnte Eldar ein feindliches Schiff ausmachen und er glaube auch den Hubschrauber erkennen zu können, viel weiter östlich als angenommen wurde.
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718. Skvadron Detachment Flight #6 – 20. August 1975 (Nord 72° 23' 50'' Ost 29° 54' 40'' 10:15 Zulu)
Major Eldar Østberg war nicht bewusst, wie nahe er dem feindlichen Flottenverband bereits gekommen war, da ein Regenschleier die Sicht beeinträchtigte. Der Warnsummer für feindliches Feuerleitradar ging völlig unerwartet los und der Feuerschein, der gerade so zu erkennen war, lies keinen Zweifel aufkommen, der Radarwarner hatte Recht.
„Banak – hier Flight #6 – Østberg – werde mit Flugabwehr-Raketen beschossen - ich wiederhole – feindliche Boden-Luft-Raketen gesichtet.“
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Eldar riss den Steuerknüppel herum um auf Gegenkurs zu gehen, zündete den Nachbrenner und ging im Sturzflug nach unten. Aus der Position der Rakete konnte er kein Schiff erkennen, es musste also außer Sicht und damit weiter weg sein. Würde er dicht über das Wasser jagen, war er mit etwas Glück unterhalb des Feuerleitradars und die Rakete fand kein Ziel.
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Um von über 3000 Meter Flughöhe auf Wellenhöhe zu gelangen brauchte es trotzdem Zeit und die Elektronik hatte jetzt eine zweite SAM erfasst.
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Endlich auch sah er das feindliche Schiff, das ihn unter Feuer nahm. Eldar stürzte weiter dem Meer entgegen.
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718. Skvadron Detachment Flight #6 – 20. August 1975 (Nord 72° 23' 20'' Ost 30° 00' 31'' 10:15 Zulu)
„Verdammtes Drecksding – Ahhhh – Jaaa – so ist recht.“ Major Eldar Østberg flog wilde Steuermanöver um die feindlichen Flugabwehr-Raketen auszumanövrieren und der Plan schien aufzugehen. Der Russe hatte die Raketen sicher auf große Distanz abgefeuert und der ersten Rakete ging just in diesem Moment der Brennstoff aus. Eldar sah den Feuerschweif verschwinden und die Rakete nach unten fallen.
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Auch die zweite Rakete endete auf die gleiche Weise und in Eldar keimte ein Entschluss.
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Der Hubschrauber schien östlich zu sein, er konnte ebenfalls sehen, dass die südlich stehenden Schnellboote nicht länger nach Norden jagten, sondern scheinbar eine Umgruppierung vornahmen. Vermutlich war die Trondheim zwar erfasst worden, aber eben nicht exakt lokalisiert. Ohne den Hubschrauber der wohl zweifelsohne auch bemerkt hatte, dass die Peilung zur Trondheim schlechter wurde wollten die Russen wohl nicht im Nebel stochern und lieber den Weg vor den Landungsbooten freihalten, als dahinter aufzuräumen.
Eldar beschloss den Hubschrauber im Osten zu suchen und dabei noch etwas zu tun: Wenn er so wie jetzt knapp an der Grenze der Reichweite der feindlichen Flugabwehr herumstreunte, könnte das den russischen Skipper dazu verleiten weitere Raketen auf ihn abzufeuern. Jede SAM die nutzlos auf seinen Jet losging - der mit seinen Cluster-Bomben keine Gefahr darstellte – fehlte dem Russen später, wenn es Ernst werden würde. Dass er keine Gefahr darstellte konnte der Russe zudem nur vermuten, aber nicht sicher wissen.
Major Eldar Østberg würde also versuchen den Russen dazu zu bringen seine Flugabwehrwaffen nutzlos zu verbrauchen.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 48' 23'' Ost 28° 52' 19'' 10:15 Zulu)
An Bord der Trondheim herrschte zwar Erleichterung darüber, dass der Russe nicht länger auf sie zufuhr, aber zum Schuss auf den Invasions-Verband würde man wohl auch nicht kommen.
Kapteinløytnant Ulvang setzte an: „Bjarne sollten wir…“
Dann unterbrach ihn die Ordonanz durch ihre bloße Anwesenheit.
„Was gibt es?“
„Von Flight #6 Sir.“
Ulvang las den Zettel den er vond der Ordonanz erhalten hatte und wandte sich danach an Kommandør Gunderson.
„Flight #6 hat unseren Störenfried identifiziert – ist wieder dieser Zerstörer der Kotlin-Klasse.“
Kommandør Bjarne Gunderson schaute auf.
„Dann wissen wir jetzt zumindest in etwa das Marschtempo dieses Verbands. Außerdem scheint der russische Kapitän nicht nochmal einen Jagdbomber so dicht an sich herankommen lassen zu wollen wie beim ersten Aufeinandertreffen.“
„Ja dann ist das der westliche Flankenschutz und die Landungsboote sind östlich von dieser Einheit, also…“
„Ja – da kommen wir nicht heran, wenn wir nicht sofort mit Höchstfahrt angreifen.“
„Verdammt!“
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#059 NI#
Könnt ihr uns dies Bild bitte ein wenig erklären?
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Werter KIWI,
zwar loggt das Spiel sehr viel - aber leider nicht alles - das vorweg. Das was geloggt wird, wird Ingame in diesem Fenster angezeigt, als auch in ein Logfile geschrieben. Im Logfile zu stöbern ist ganz interessant, aber leider häufig auch nutzlos, weil korrespondierende Angaben fehlen. Die müsste man sich also aus der Datenbank raus suchen, was auch nicht immer Einfach ist.
So jetzt:
20.08.1975 10:09:36 - : Weapon: 20mm M39 x 2 Burst [80 rnds] missed R-9 by 32m
Einfach: R-9 ist eines der Osa-Boote, also wurde mit einer 20mm M39 (Die Bordkanone der F-5), zweimal gefeuert mit 80 Schuss-Salven und diese haben das Ziel R-9 um 32 Meter verfehlt (missed).
20.08.1975 10:09:38 - : Gun (AK-230 30mm/65 Twin Burst [50 rnds]) is attacking 718. skvadron Det #5 with a base-Ph of 4%. Base-Ph adjusted for distance: 4%. 718. skvadron Det #5 has nominal agility: 3. Agility adjusted for proficiency (Veteran): 3. Aircraft has a weight fraction of 0,42 - Agility adjusted to 2,25. Agility adjusted for head-on impact effect: 1,4. Final agility modifier: -14%. Final Ph: 1%. Result: 66 - MISS
Hier schießt R-9 zurück auf die F-5:
Mit dem Geschütz-Typ AK-230 30mm-Doppelgeschütz werden (je) 50 Schuss auf das Ziel 718. skvadron Det #5 abgefeuert.
Base-Ph ist der Grund-Wahrscheinlichkeitswert für einen Treffer - hier also 4%.
Dieser Wert wird manipuliert für die Distanz (adjusted for distance:) vom Geschütz zum Ziel - der Wert bleibt bei 4%.
Dieser Wert wird manipuliert durch die Beweglichkeit der F-5 (718. skvadron Det #5 has nominal agility)
Diese teilt sich auf in Erfahrung des Piloten (Agility adjusted for proficiency (Veteran))
Das Gewicht des Fliegers (Aircraft has a weight fraction of)
Weiterhin ein head-on impact effect - das wissen Wir auch nicht was dies genau sein soll - aber dem Namen nach muss es wohl etwas sein, ob das Teil Frontal einschlägt oder nur ein Streifschuss wird etc.,
Als Ergebnis wird durch die Beweglichkeit der "Ph"-Wert um -14% modifiziert.
Gesamt ergibt sich durch die Modifikationen eine Final-Ph-Wert von 1% - Also eine miserable Wahrscheinlichkeit, was dann auch zum Ergebnis:
Result: 66 - MISS - vorbeigeschossen führt...
Wie genau man jetzt von 4% auf 1% kommt? - Fragt Uns nicht, die exakten Formeln sind Uns nicht bekannt - einfach multiplizieren ist es nicht. Das sieht man an der 66. Die hat nämlich auch etwas mit dem "Treffen" zu tun, aber auch hier ist nicht klar was? Das die gleichen Eingangswerte nämlich nicht zum gleichen Endwert führen sieht man am nächsten Eintrag:
20.08.1975 10:09:38 - : Gun (AK-230 30mm/65 Twin Burst [50 rnds]) is attacking 718. skvadron Det #5 with a base-Ph of 4%. Base-Ph adjusted for distance: 4%. 718. skvadron Det #5 has nominal agility: 3. Agility adjusted for proficiency (Veteran): 3. Aircraft has a weight fraction of 0,42 - Agility adjusted to 2,25. Agility adjusted for head-on impact effect: 1,4. Final agility modifier: -14%. Final Ph: 1%. Result: 18 - MISS
Ist nämlich identisch - endet aber auf 18. Das kann daran liegen, dass im Log ggf. die Nachkommastellen abgeschnittenen wurden, oder an weiteren Werten, die nicht im Log stehen.
Zumindest ist ein Result: 100 auch kein Hinweis auf einen Treffer - das besagt es nicht - denn später wird es in einer total geilen Aktion ein Result: 20 - HIT geben - wird eine sau geile Sache sein :fiesemoep:
Dann hätten Wir wieder eine Salve der F-5 auf die Osa:
20.08.1975 10:09:38 - : Weapon: 20mm M39 x 2 Burst [80 rnds] has impacted R-9
Ist einfach: 20mm M39 mit 80 Schuss hat das Ziel R-9 getroffen (impacted)
Allerdings:
20.08.1975 10:09:38 - : 98% penetration achieved
Es wurde zwar getroffen, aber die Panzerung wurde nur zu 98% durchdrungen (penetration achieved).
Tja da stecken die Kugeln wohl im Holz/Metall/Plastik/was auch immer - und haben wenig/keinen Schaden verursacht. Der nächste Eintrag im Log lautet übrigens:
20.08.1975 10:09:38 - Soviet Union: R-9 has suffered weapon damage: 2 DPs
Sowjetunion Einheit R9 wurde von einer Waffe getroffen und hat 2DP Schaden genommen. DP steht wohl für Damage-Points - also Schadenspunkte. Es steht hier aber nicht, wie viele DP nötig sind um den Kahn zu versenken bzw. um tatsächliche Schäden an einem Ausrüstungsteil zu bewirken. Das müsste irgendwo in der Datenbank stehen, ob das aber auch angezeigt wird in der GUI müssen wir mal nachsehen.
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 48' 39'' Ost 28° 52' 21'' 10:16 Zulu)
Kommandør Bjarne Gunderson schaute sich auf der Brücke um. Allesamt gute Leute dachte er. Brave Bürger, gewissenhafte Soldaten, Väter, Söhne und alle viel zu jung! Dann fixierte er den Rudergänger:
„Neuer Kurs Null-Neun-Null-Grad – volle Kraft voraus.“
Es dauert keine Sekunde dann kam die Antwort:
„Neuer Kurs Null-Neun-Null, volle Kraft voraus – Aye aye Sir.“
Spannung lag in der Luft, aber es gab kein Zaudern und kein Zögern. Allen Anwesenden war klar, dass der Kommandør diesmal nicht wieder Ausweichen würde. Die HNoMS Trondheim ging endgültig auf Angriffskurs auf einen bei weitem übergelegenen Feind. Die feindlichen Zerstörer waren nicht das Problem, die konnten sich zwar Wehren, aber nicht rechtzeitig Austeilen. Das Problem waren die Schnellboote und somit war es eine reine Mathematik: Würde die Trondheim in Raketen-Reichweite auf die Zerstörer und Landungsboote gelangen bevor die die Osa’s ihrerseits in Reichweite der Trondheim waren?
Und dann war da noch die HNoMS Sleipner, die sich bislang unauffällig im Hintergrund gehalten hatte. Die Sleipner hatte nichts um auch nur Ansatzweise den Feind anzugreifen und sie hatte ebenfalls nichts um sich auch nur irgendwie vernünftig verteidigen zu können.
„Kapteinløytnant Ulvang – Jørgen – Blinkspruch an die Sleipner: Langsam abfallen und Distanz halten – direkter Befehl an den Kommandanten – Für den Fall der Versenkung der Trondheim sofort auf Gegenkurs gehen und mit maximaler Kraft Ablaufen. Løytnant Grunwald soll den Befehl bestätigen!“
„Sir?“
„Ich will keine Heldentaten Jørgen – schlimm genug die Trondheim diesem Risiko auszusetzen, aber wir haben wenigstens eine brauchbare Flugabwehr – die Sleipner dagegen…“
„Aye Aye Sir – Bjarne, das wird Holger nicht gefallen, das er uns im Stich lassen soll.“
„Ich weiß Jørgen, aber ich kann es nicht ändern!“
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+ + +
718. Skvadron Detachment Flight #6 – 20. August 1975 (Nord 72° 23' 55'' Ost 30° 25' 59'' 10:16 Zulu)
Major Eldar Østberg schaute auf das Meer – „Wie im Kino – wie war dieser Spruch? Die ganze verdammte Japs Marine?“ So fühlte er sich – wie ein Bomber Pilot im Zweiten Weltkrieg als sich langsam eine Japanische Seestreitmacht aus dem Dunst herausschälte und offenbarte.
Natürlich war das was die Russen hier aufgefahren hatten kaum vergleichbar, aber das machte in diesem Moment keinen Unterschied. Der Entschluss stand fest und Eldar konzentrierte seine Blicke auf das Landungsschiff im Zentrum.
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Wenn die Sache nützlich sein sollte, musste er auch so viele Informationen weitergeben wie es möglich war. Er griff zum Mikrofontaster und drückte darauf:
„Flight #6 Østberg - Ziel Skunk #6 ist ein Kreuzer Typ Swerdlow-Klasse, Ziel Skunk #18 ist ein Landungsschiff Typ Polnocny-Klasse, Ziel Skunk #19 ist Typ Alligator-Klasse, Ziel Skunk #7 ist ein Zerstörer vermute Typ Skoryy-Klasse…“
„Banak für Flight #6 – Banak für Flight #6 – wo sind Sie? Was treiben Sie da?“
„Banak – hier Flight #6 – in der Höhle des Löwen Banak - Østberg Ende.“
„Flight #6 – Befehl vom Oberst – Sie sollen sofort umkehren – Bestätigen Sie Flight #6.“
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Eldar sah jetzt die gesamte Angriffsmacht vor sich und versuchte sich an das Gelernte zu Erinnern. Schiffstypen und deren Luftverteidigungsmöglichkeiten. Welches Schiff war extrem gefährlich, an welchem konnte er zur Not dichter vorbei? Er suchte sich einen Kurs und ein Ziel.
„Cluster-Bomben – so ein Scheiß – aus dieser Richtung passt es – wenn es drüber hinaus geht, könnte es den Bastard dahinter treffen…“
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„Verdammt der Winkel passt nicht - neues Ziel…“
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718. Skvadron Detachment Flight #6 – 20. August 1975 (Nord 72° 28' 08'' Ost 30° 37' 38'' 10:17 Zulu)
Der Radarwarner sprang an und plärrte los – mehrere Feuerleit-Radare pulsten Massen an Energie in die Luft. Dazu hämmerte der Sprechfunk:
„Major Østberg – hier ist Oberst Nilsen - ich befehle Ihnen sofort umzukehren. Hören Sie nicht? Sofort bestätigen – ich wiederhole – sofort umkehren – bestätigen…“
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Natürlich hörte er den Befehl, aber es gab kein Zurück mehr. Er steigerte die Geschwindigkeit um ironischerweise seine „Überlebenschancen“ zu verbessern. Das galt allerdings nur solange er dem Feind Schaden zufügen konnte und noch hatte er Waffen und Munition an Bord. In diesem Moment drehte der Radarwarner endgültig durch. Das Summen und Krächzen war widerlich und verkündete, dass eine Flugabwehrrakete auf ihn zuraste. Er schaute zur Seite und konnte den Feuerschweif sehen, der auf ihn zuhielt und da war auch schon ein zweiter Flammenstrahl, der sich von der Wasseroberfläche aus noch oben bewegte. Es wurde es Lustig befand Eldar Østberg, drückte den Schubregler durch und den Steuerknüppel nach vorne.
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Die Rakete näherte sich – jagte unablässig auf ihn zu, während er sich der Wasseroberfläche nährte. Gleich würde sich zeigen ob er Recht hatte? Niedrig genug, musste der Leitstrahl die Peilung verlieren…
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Er reduzierte die Lautstärke der Kopfhörer:
„Major Østberg – das kostet Sie ihre Lizenz – sind Sie total übergeschnappt oder was?“
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#060 NI#
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
718. Skvadron Detachment Flight #6 – 20. August 1975 (Nord 72° 29' 02'' Ost 30° 42' 07'' 10:17 Zulu)
Zufrieden stellte Major Eldar Østberg fest, dass der Radarwarner sich beruhigte. Tatsächlich hatte das feindliche Feuerleitradar die Zielpeilung verloren und die anfliegende Rakete wurde gesprengt. Keine drei Seemeilen entfernt lag das am besten erreichbare Ziel - eine Ropucha-Klasse - direkt voraus und Major Østberg entsicherte die Mk20 Rockeye Cluster-Bomben. Sicher würde er das Schiff nicht ernsthaft beschädigen können, für die Soldaten die sich auch an Deck drängten sah das aber ganz anders aus. Für einen Haufen Infanteristen war es ein Alptraum wenn sich eine Clusterbombe über das ganze Schiffsdeck verstreute.
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Bild 60: Amphibisches Landungsschiff Projekt 775 – NATO Code „Ropucha-Klasse“.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BDK-14(1).jpg
Das war sein Ziel: Soviel Schaden wie möglich unter den Soldaten und dem Material, dass sich auf Deck befand anrichten. Soll das Schiff doch ruhig Banak erreichen, wenn die Infanterie außer Gefecht gesetzt ist oder die Laderampen nicht mehr arbeiteten, kam dies in dieser Situation einer Versenkung gleich.
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Eldar konzentrierte sich auf den Bombenabwurf, als der Radarwarner wieder losbrüllte und sich eine weitere Flugabwehrrakete im Anflug befand. Aus dem Mikrofon brüllte der Geschwader-Kommandant verzweifelte Befehle und setzte nach, dass diese Aktion Selbstmord sei und Niemanden helfen würde.
Selbstmord? Dachte Eldar – ja Selbstmord! Besser hier und jetzt in einem Augenblick zerfetzt werden, als noch Wochen oder gar Monatelang dahinsiechen bis das Karzinom ihm endgültig die Luft zum Atmen abschnitt. Lieber hier und jetzt etwas Nützliches tun, als Tatenlos in einem Krankenhausbett zu verrecken.
„Für Norwegen – für den König“ flüsterte er leise und zog den Abzug der Bordwaffe durch.
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Eldar sah die Flugabwehrgeschütze aufblitzen und korrigierte leicht den Kurs, aber er übersteuerte und konnte deshalb die Bomben nicht mehr ausklinken, zu seiner linken Seite sah er mehrere Raketen auf sich zurasen.
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Er schoss über sein Ziel hinaus, sah aber dass seine 20mm Geschosse auf dem Vordeck ein Chaos anrichteten. Zahlreiche Soldaten sprangen über Bord und die Rauchwolken am vorderen Geschützturm empfand er als Genugtuung.
20.08.1975 10:17:41 - : Weapon: 20mm M39 x 2 Burst [80 rnds] has impacted Ropucha I
20.08.1975 10:17:41 - : 88% penetration achieved
20.08.1975 10:17:41 - Soviet Union: Ropucha I has suffered weapon damage: 1,8 DPs
20.08.1975 10:17:41 - Soviet Union: Ropucha I damage report: AK-725 57mm/80 Twin has been heavily damaged.
20.08.1975 10:17:41 - Soviet Union: Ropucha I damage report: Don 2 has been lightly damaged.
20.08.1975 10:17:41 - Soviet Union: Ropucha I damage report: SA-N-5 Grail [9K32M Strela-2M] Quad MANPADS has been heavily damaged.
20.08.1975 10:17:41 - Soviet Union: Ropucha I damage report: Odd Box has been lightly damaged.
20.08.1975 10:17:41 - Soviet Union: Ropucha I damage report: HF Radio [Secure] has been destroyed!
Dann aber ärgerte er sich darüber, dass er dem Flak-Feuer ausgewichen war. Wenn das von der Bordwaffe stammte, was erst hätten die Cluster-Bomben auf Deck angerichtet? Die Ropucha war ein träges Landungsschiff und kein Schnellboot, das innerhalb von Sekunden seinen Kurs ändern konnte. Er würde es ausprobieren müssen…
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Dann sah er erneut den Geschützturm aufblitzen.
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Die Kurve zu diesem Ziel war nicht einfach zu schaffen, aber direkt voraus war schon das nächste Landungsboot zu sehen. Warum nicht auch dort etwas Chaos anrichten?
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Der Radarwarner schien gleich seinen Geist aufgeben zu wollen, im Sprechfunk brüllte Oberst Nilsen und hinter ihm war eine wütenden Flak-Mannschaft dabei alles auf ihn abzufeuern was möglich war.
Der Schmerz kam schnell und unerwartet heftig – dann wurde es Dunkel und er drückte die Taste des Sprechfunks: „Valhöll“.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 48' 29'' Ost 28° 54' 51'' 10:18 Zulu)
Kommandør Bjarne Gunderson lauschte dem Sprechfunk und fragte sich, was da wohl in die Luftwaffe gefahren ist, als ein Wort aus den Lautsprechern durch die Brücke hallte: „…Valhöll“.
Er blickte zu Kapteinløytnant Ulvang und dann in die Gesichter aller Männer auf der Schiffsbrücke: „Walhall“ – Einer der Ihren war gegangen und in die Halle der Gefallenen eingekehrt.
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Bild 61: Aus Wikipedia: „Walhall - …der Ruheort der in einer Schlacht gefallenen Kämpfer, die sich als tapfer erwiesen haben, der sogenannten Einherjer“
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Walhall_by_Emil_Doepler.jpg
Autor: Doepler, Emil. ca. 1905. Walhall, die Götterwelt der Germanen. Martin Oldenbourg, Berlin.
„Möge dieser tapfere Krieger im Kreise unserer Ahnen seinen Frieden finden. Was auch immer ihn zu dieser Wahnsinnstat gerieben hat, er hat er es für uns getan – für Norwegen – für die Freiheit.“
Dann wandte er sich an Kapteinløytnant Ulvang: „Zumindest wissen wir jetzt ziemlich exakt, mit was wir es da zu tun haben. Die Zerstörer machen mir keine Sorgen, aber der Kreuzer – wird eine harte Nuss werden. Außerdem hat es den Feind einige Raketen gekostet und wir kennen jetzt in etwa seine Feuerrate der Flugabwehrraketen.“
„Und die Osa’s!“
„Und die Osa’s – ja – diese verdammten Raketenboote müssen weg, dann können unsere eigenen dort drüben Ausmisten.“
„Die Luftwaffe?“
„Ja – wir haben gesehen, was die ersten F-5 mit ihren Raketen mit den Schnellbooten gemacht haben – die sollen da eine Bresche reinschlagen – so schnell wie möglich.“
„Und wir?“
„Weiter aufs Ziel zu – kein Zurück – Walhall!“
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718. Skvadron Detachment Flight #5 – 20. August 1975 (Nord 72° 00' 58'' Ost 29° 38' 47'' 10:18 Zulu)
Løytnant Reidar Eriksen war fassungslos – was zum Teufel hatte Eldar da gemacht? Er kannte ihn gut – Eldar war ein hervorragender Pilot, der auf dem Stützpunkt hohes Ansehen genoss. Auch war er nicht für Fehltritte bekannt, geschweige denn für Befehlsverweigerung.
Das alles ergab keinen Sinn, er und seine Maschine – seine Erfahrung und sein Mut - würden jetzt fehlen. Ganz zu Schweigen darüber, was dies für die Moral bedeutete.
Er verstand es nicht, aber da war immer noch dieser Hubschrauber – das war der eigentliche Auftrag – der Hubschrauber – der sich in der Höhle des Löwen befand!
Er musste jetzt dorthin um sich den Hubschrauber zu schnappen, aber sicher nicht um Wahnsinnsangriffe auf Schiffe durchzuführen.
http://up.picr.de/28773372be.jpg
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Der Befehl kam unerwartet. Direkt – ganz offen von der Trondheim – aber was machte es schon, dass die Trondheim dort herumschlich war dem Feind bekannt. Da konnte der Kommandør auch ganz offen zum Funkgerät greifen:
„Løytnant Eriksen – Sie haben bereits ein Schnellboot beschädigt, die drei anderen nördlich von Ihnen stehen uns im Weg. Die können uns Abfangen und Angreifen, bevor wir in Reichweite unserer Waffen auf die Invasionsflotte sind – vergessen Sie den Hubschrauber – scheuchen Sie die Osa’s auf und verpassen Sie ihnen eine Packung. Alles was diese Boote beschädigt ist nützlich für uns.“
„Trondheim - hier Eriksen - Verstanden Trondheim - dann geh ich mal Angeln – Flight #5 Ende.“
Dann hörte Løytnant Eriksen wie die beiden F-5 Aufklärer angewiesen wurden sich um den Hubschrauber zu kümmern. Das machte Sinn, diese beiden F-5 hatten nur ihre Bordkanone und keine Bomben, während er selbst noch eine Clusterbombe unter dem Rumpf hängen hatte. Vielleicht hatte er Glück. Es würde reichen die Raketenstarter zu zerstören. Bei der letzten Osa schien ja genau das geklappt zu haben.
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718. Skvadron Detachment Flight #5 – 20. August 1975 (Nord 72° 14' 02'' Ost 29° 24' 45'' 10:19 Zulu)
Løytnant Eriksen kurvte auf das Ziel ein, er wollte das mittlere Schnellboot bombardieren, da dies der Verbandsführer zu sein schien. Es war immer gut, einer Schlange den Kopf abzuschlagen, der Rest war dann weniger gefährlich.
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718. Skvadron Detachment Flight #5 – 20. August 1975 (Nord 72° 17' 03'' Ost 29° 23' 13'' 10:20 Zulu)
Die Bombe war raus, die Salve der Bordwaffe ging über das Ziel hinaus, aber bemerkenswerterweise gab es kein Flugabwehrfeuer.
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Immerhin stellte Løytnant Eriksen fest, dass die Bombe deckend lag, aber direkte Treffer konnte er nicht beobachten.
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Das Ausweichmanöver, das unnötig zu sein schien, brachte ihn direkt in Schuss-Position auf das nächste Ziel.
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Das war ein Volltreffer, wie es nicht besser sein konnte. Løytnant Eriksen riss den Steuerknüppel zurück und gab Vollschub. Er wollte sich nicht darauf verlassen, dass auch dieses Schnellboot keine Gegenwehr leisten würde, zumal er gerade eben zumindest für einige Kratzer im Lack gesorgt hatte und das konnte keine Schiffsführer ohne Widerspruch dulden. Besser fand er allerdings, was er hinter sich sah - schwarzen Rauchwolken über der Osa - die er keine Minute zuvor bombardiert hatte. Da muss die Cluster-Bombe wohl doch irgendetwas getroffen haben.
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 48' 27'' Ost 28° 59' 05'' 10:20 Zulu)
„Läuft doch gar nicht so schlecht?“
„Schon recht Jørgen, nur wissen wir nicht, was der Bomber getroffen hat!“
„Ja, wenn es die Raketenstarter sind, wäre das optimal, aber das wäre wohl zu viel des Guten?“
„Immerhin ist der Jäger gleich hier, der Hubschrauber ist immer noch ein Problem. Eine Rakete vom dem Mistkerl würde uns sicher nicht gut tun.“
„Der wird gleich Geschichte sein!“
„Hoffen wir es…“
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HNoMS Skarv (P344) – 20. August 1975 (Nord 71° 11' 15'' Ost 27° 10' 04'' 10:21 Zulu)
Fenrik Stig Rud war immer noch flau im Magen. Ein Fähnrich sollte kein Kommando haben, auch wenn es sich bei der Skarv nur um ein Torpedoboot handelte, dass in Zeiten von Seezielraketen kaum noch einen praktischen Wert besaß. Doch er hatte das Kommando, weil sein Løytnant sich beim Auslaufen die Hand gequetscht hatte und umgehend ins Lazarett musste. Ersatz konnte so schnell nicht gefunden werden, also hatte er als Dienstältester an Bord – was einem Witz gleichkam – das Kommando erhalten.
Vor kurzem erging der Befehl mit den Torpedobooten in die Fjorde einzulaufen und dort abzuwarten.
Die Tjeld-Klasse-Torpedoboote waren zwar nicht übermäßig alt, alle zwischen 1960 bis 1966 in Dienst gestellt, aber doch hoffnungslos unterlegen gegen die Osa-Typen, die da draußen herumschlichen. In den Fjorden konnte man dagegen Schutz suchen und wer weiß? Falls der Feind nicht auf die Küstenlinie achtete und zu nahe kam vielleicht doch den ein oder anderen Torpedo in den Bauch eines Landungsschiffes bohren!
Er dachte an „They Were Expendable” – mit John Wayne. Dieser Film war sozusagen “Pflichtlektüre” bei der Torpedobootwaffe und allen an Bord bestens bekannt. Dort hatte es ja auch geklappt einen Kreuzer zu torpedieren, aber das war ja auch ein Hollywoodfilm und John Wayne gewann immer!
Jetzt aber würde er erstmal unter Land Deckung suchen.
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Bild 62: Tjeld-Klasse: Hier der „privat“ vom Werftbesitzer hergestellte Prototyp „Nasty“ bei einer Besichtigung durch eine Abordnung der US Navy (Admiral Arleigh A. Burke).
Die US Navy hat 14 dieser Motortorpedoboote in Norwegen bestellt und vornehmlich in Vietnam eingesetzt.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Norwegian_MTB_Nasty.jpg
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Die Meldung, dass sich die Skarv faktisch in Raketen-Reichweite der Osa befand, war wie ein weiterer Schlag in die Magengrube.
Fenrik Rud stand selbst am Ruder und riss eben dieses herum. Dann brüllte er den Maschinisten an, aus den Dieseln herauszuholen was geht.
Bloß weg lautete die Devise – und dem wollte keiner an Bord widersprechen.
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https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
717. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 72° 41' 27'' Ost 29° 37' 02'' 10:22 Zulu)
Løytnant Dale Ellefson kurvte jetzt schon einige Minuten hier herum, aber den Hubschrauber hatte er noch nicht gesichtet. Laut der Trondheim musste er hier sein, die Radarortung grenzte das Suchgebiet auf einen schmalen Streifen ein, alleine er war nicht da.
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Er änderte den Kurs und begann eine neue Suche.
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717. Skvadron Detachment Flight #1 – 20. August 1975 (Nord 72° 41' 27'' Ost 29° 37' 02'' 10:22 Zulu)
Løytnant Bengt Olsen klärte den Bereich südlich der feindlichen Hauptmacht auf und war den Anblick mittlerweile gewohnt. Er wusste wonach er Ausschau halten musste und es dauerte nicht lange, bis er weitere Ziele fand, die man vor einiger Zeit aus der Ortung verloren hatte.
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717. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 72° 41' 38'' Ost 29° 39' 40'' 10:30 Zulu)
„Zehn Minuten – verdammt – hier ist nichts!“
Løytnant Dale Ellefson griff zum Funkgerät:
„Flight #2 für Befehlshaber „Nordkapplatået – Flight #2 für Befehlshaber „Nordkapplatået – Kein Ziel Auszumachen – ich wiederhole – KEIN Ziel auszumachen – Flight #2 Ende.“
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Küstenradarstation Tanahorn– 20. August 1975 (Nord 70° 52' 31'' Ost 28° 49' 54' 10:30 Zulu)
„Løytnant – da ist wieder der Kontakt – fährt in östliche Richtung.“
„Achso? – Also weg von unseren Einheiten?“
„Ja Sir. Dann melden Sie das an Banak – scheinbar hat diese südliche Einheit keine speziellen Befehle sondern fährt nur Zick-Zack-Kurs.“
„Meldung an Banak – Aye Sir.“
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 47' 24'' Ost 29° 14' 21'' 10:32 Zulu)
Eine weitere Kurskorrektur war nötig, das war Kommandør Gunderson klar, er zögerte nicht:
„Neuer Kurs Eins-Drei-Fünf-Grad.“
Die Fregatte glitt sanft durch das Wasser und würde jetzt knapp achtern der feindlichen Streitmacht aufkommen. Erleichtert stellte man fest, dass die Schnellboote ebenfalls südlichen Kurs liefen. So konnte es weitergehen…
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#061 NI#
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Luftforsvaret-emblem.gif
717. Skvadron Detachment Flight #1 – 20. August 1975 (Nord 72° 18' 48'' Ost 29° 54' 49'' 10:37 Zulu)
Beinahe Gelangweilt flog Løytnant Bengt Olsen seine Schleifen um die feindlichen Schnellboote. Die Trondheim hatte darum gebeten den Verband nicht aus den Augen zu lassen. Solange diese Einheiten weiter nach Süden fuhren, war die Welt in Ordnung. Sollten die Osa’s allerdings kehrt machen würde es wohl ein Rabenschwarzer Tag für die Königlich Norwegische Marine werden.
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717. Skvadron Detachment Flight #1 – 20. August 1975 (Nord 72° 21' 08'' Ost 29° 39' 42'' 10:40 Zulu)
Es kam schneller als erhofft – die Schnellboote hatten kehrt gemacht. Zwar hielten sie nicht auf den Trondheim-Verband zu, aber bei der Reichweite der russischen Seezielflugkörper mussten Sie das auch nicht tun. Die Meldung würde sicherlich nicht gut aufgenommen werden, aber das half eben alles nichts.
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717. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 72° 37' 04'' Ost 30° 15' 17'' 10:44 Zulu)
Løytnant Dale Ellefson war so vertieft in den Anflug auf die Quelle der Radar-Emissionen, das er nicht bemerkte wie tief er bereits in den feindlichen Luftabwehrbereich eingeflogen war. Jetzt blickte er sich um und wurde sich der Gefahr schlagartig bewusst. Dieser Luftkontakt befand sich auf der abgewandten Seite des feindlichen Flottenverbands und daher war er dabei direkt in den Schlammassel rein zu fliegen. Er riss den Steuerknüppel herum und ging auf Gegenkurs. Der feindliche Hubschrauber musste warten.
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Allein es war zu spät! Der Radarwarner kreischte auf und auf seiner Zehn Uhr Position sah er einen Flammenstrahl von der Wasseroberfläche aufsteigen.
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Nachbrenner, Gegenkurs und Wellenreiten hieß die Devise und bislang hatte sich die gegnerische Flugabwehr nicht mit Ruhm bekleckert wenn man von – ja man musste es wohl Selbstmord nennen - Major Østberg absah.
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Die Rakete jagte auf Flight #2 zu und trotz Tiefflug behielt deren Feuerleitradar das Ziel im Visier.
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717. Skvadron Detachment Flight #1 – 20. August 1975 (Nord 72° 17' 14'' Ost 29° 56' 54'' 10:44 Zulu)
Løytnant Bengt Olsen glaubte sich zu täuschen, sah nochmal genauer hin, griff zum Mikrofontaster und scherte sich einen Dreck um Funkformalitäten - er schrie ins Mikrofon:
„Trondheim – VAMPIRE – VAMPIRE - VAMPIRE – hier Olsen – ich wiederhole Trondheim – VAMPIRE – VAMPIRE – VAMPIRE!“
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 43' 43'' Ost 29° 26' 25'' 10:44 Zulu)
Fassungslos starrte Kapteinløytnant Ulvang zu Kommandør Bjarne Gunderson:
„Das gilt dann wohl uns?“
„Scheint so!“
Ulvang griff zum Sprechgerät: „Leitstand - hier Ulvang – GEFECHTSALARM – GEFECHTSALARM – GEFECHTSALARM!“
„EMCON ist jetzt wohl nutzlos?“
„Das ist es Jørgen!“
„Leitstand – Luftsuchradar volle Leistung – Sie haben Freigabe für Waffen-Einsatz – Sea Sparrow-Flugabwehrsystem scharf machen und auf Automatik schalten.“
Das Radar-System der Trondheim war noch nicht mal voll hochgefahren, als sich der Bildschirm mit Kontakten füllte – einer davon war noch unbekannt – der Radar-Operator griff zum Mikrofon und erreichte sofort die Brücke:
Neuer Kontakt VAMPIRE VIER-NEUN auf EINS-SIEBEN-ACHT-Grad – Entfernung NULL-ZWEI-VIER-Seemeilen – schnell näherkommend.“
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717. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 72° 38' 50'' Ost 30° 07' 08'' 10:44 Zulu)
Løytnant Dale Ellefson hatte zwar mitbekommen, dass da noch mehr los war, aber er hatte eigene Sorgen – akute Sorgen. Er zog seinen Steuerknüppel zu sich heran um seine F-5 abzufangen. Das war keinesfalls zu spät, denn er meinte schon einzelne Wassertropfen erkennen zu können und nicht mehr nur die gesamte Wasseroberfläche. Alleine die feindliche Flugabwehrrakete hielt stur auf ihn zu…
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Er ries wieder am Steuerknüppel, legte seinen Jagdbomber in eine scharfe Kurve und sprach ein Gebet. In diesem Moment verstummte der Radarwarner und er sah wie die Rakete wenige hundert Meter entfernt auf die Wasseroberfläche stürzte…
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 43' 53'' Ost 29° 26' 41'' 10:45 Zulu)
„Sir – neuer Kurs DREI-FÜNF-SECHS liegt an.“
„Danke!“
Kapteinløytnant Ulvang tratt zwei Schritte vom Rudergänger zurück und wandte sich wieder Kommandør Bjarne Gunderson zu:
„Mehr können wir nicht machen.“
„Nein Jørgen – mehr können wir nicht machen.“
Kommandør Gunderson griff zum Funkgerät:
„Banak – hier ist die HNoMS Trondheim – zwei einfliegende Seezielflugkörper – ich wiederhole zwei einfliegende Seezielflugkörper.“
„Trondheim hier Banak – verstanden – viel Glück!“
„Bjarne - hier ist Morten – können wir irgendwas für euch tun?“
„Nein Morten – schon gut – wir alle kannten das Risiko.“
„Wir sind bei euch – vielleicht habt ihr Glück.“
„Danke Morten – Glück können wir brauchen – ach Morten – wenn…“
„Ja?“
„Du übernimmst das Kommando wenn hier die Lichter ausgehen.“
„Luftwaffe kommandiert die Marine?“
„Ach Scheiß drauf Morten – wer soll es denn sonst machen? Bis die Herren Kommandeure in Oslo neue Befehle ausgeben ist hier doch längst alles vorbei und du weißt doch am besten was hier gerade passiert.“
„Verstanden Kommandør!“
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HNoMS Sleipner (F310) – 20. August 1975 (Nord 72° 45' 26'' Ost 28° 51' 38'' 10:45 Zulu)
Verärgert hängte Løytnant Grunwald das Funkgerät in seine Halterung:
„Rudergänger – Neuer Kurs NULL-NULL-NULL – Volle Kraft voraus.“
Warum war er überhaupt hier? Wenn die Trondheim wirklich getroffen wird, braucht man dort doch jede denkbare Hilfe – und sei es nur um Überlebende aus dem Wasser zu ziehen. Sonst war doch keiner hier?
Aber Løytnant Grunwald wusste natürlich, dass der Befehl sich sofort von hier abzusetzen der einzig richtige war. Wenn die Trondheim getroffen wird, würde es der Sleipner nicht anders ergehen. Zumal die Trondheim moderne Flugabwehrraketen besaß, was auf der kleinen Korvette Sleipner nicht der Fall war.
Die Sleipner war ein U-Boot-Abwehr-Fahrzeug und selbst dafür war sie denkbar schlecht gerüstet. Einem Angriff mit Raketen konnte Sie keinesfalls standhalten.
So schwer es Løytnant Grunwald fiel dies zuzugeben – Gunderson hatte reicht – dies war kein Kampf für die Sleipner – außer Tod und Verderben gab es hier nichts zu holen.
Die Sleipner scherte aus und und konnte froh sein, wenn die deutlich schnelleren Osa’s ihr nicht nachstellten…
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717. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 72° 40' 52'' Ost 29° 59' 55'' 10:45 Zulu)
Løytnant Dale Ellefson war eigentlich kein Draufgänger. Er wollte aber auch nicht mitansehen wie die Jungs von der Marine Baden gingen. Sein Vorhaben war aberwitzig, aber er wollte sich nicht vorwerfen lassen müssen, nicht alles versucht zu haben. Er nahm Kurs auf die Trondheim und zündete die Nachbrenner – Ruckartig beschleunigte der Jagdbomber und schoss auf die Trondheim zu…
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#062 NI#
#05 Nordkap (20. - 21. August 1975)
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 44' 09'' Ost 29° 26' 24'' 10:45 Zulu)
Kapteinløytnant Jørgen Ulvang hatte sich in die Gefechtszentrale der Fregatte begeben und schaute
dem Radaroperator über die Schultern:
„Was macht denn dieser Jäger da?“
„Sir?“
„Na da – das ist doch einer unserer F-5 oder nicht?“
„Doch Sir – das ist Flight #2 Sir.“
„Und was macht der da? Der rast doch direkt in unsere Schusslinie oder nicht?“
„Tatsächlich und schnell – der muss seine Nachbrenner voll aufgedreht haben.
Wenn er so weiter fliegt kommt er unserer Luftabwehr in die Quere.“
Ulvang drehte sich um:
„Funker – sagen Sie dem Trottel dass ein Selbstmord der Luftwaffe für heute ausreicht – der soll verschwinden.“
„Ja vel Kapteinløytnant.“
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 44' 12'' Ost 29° 26' 34'' 10:45 Zulu)
„Sir!“
„Ja?“
„Mark 95 hat die erste anfliegende Rakete erfasst Sir.“
„Gut!“
„Mark 95 feuert Sir!“
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Bild 63: Zwei SPS-65 Radar-Antennen des Mark 91/Mark 95 Feuerleit-Systems für das
Sea-Sparrow Improved basic point defense missile system (IBPDMS)
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/File:Sea_Sparrow_Mark_91_FCS.jpg
Schulungs-Video der US Navy für das SPS-65 Radarsystem:
http://www.nps.edu/video/portal/Video.aspx?enc=CfkfEulqoqm8kxPELIiaBNY%2BXRHRdlJN
http://up.picr.de/28961068pr.jpg
Bild 64: Abschuss einer RIM-7 Sea Sparrow Flugabwehrrakete aus dem typischen 8fach Starter.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:RIM-7_Sea_Sparrow_-_ID_070813-N-4166B-041.jpg
Durch den Rumpf dröhnte vernehmlich der Start der ersten Flugabwehrrakete. Der 8fach-Starter war günstiger weise achtern angebracht, sodass die Fregatte ihren Fluchtkurs beibehalten konnte ohne für das Verteidigungssystem spezielle Schusspositionen einnehmen zu müssen.
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Bild 65: Fregatte Trondheim (F302)der der königlich norwegischen Marine.
Achtern leicht schräg nach oben zeigend der Sea Sparrow-Raketenstarter.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frigate_knm_trondheim.jpg
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+ + +
717. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 72° 39' 22'' Ost 29° 40' 34'' 10:45 Zulu)
Løytnant Dale Ellefson bestätigte und drehte ab. Das war heute schon der zweite kritische Fehler. Erst wären er und sein Rottenführer am Morgen beinahe in einen russischen Zerstörer reingeknallt, jetzt war er drauf und dran einer eigenen Flugabwehrrakete den Kurs zu kreuzen.
Krieg war eben doch etwas anderes als ein Manöver und diese Art von „Fehlern“ würden sicher nicht letzten sein.
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Währen er Abdrehte sah er eine Rakete von der Trondheim davonjagen und eine gewaltige Rauchfahne hinter sich herziehen. Kaum konnte man erahnen wo das Achterdeck der Fregatte lag, zischte auch schon eine zweite Rakete in den Himmel.
http://youtu.be/Y-cX4thf-kk
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Der Anblick war ungewohnt – vier Raketen – gerade so an ihrem Feuerschweif zu erkennen – die aufeinander zurasten. Das hatte er in einem Manöver nicht zu sehen bekommen, weil sich während eines scharfen Schießens Niemand im Gefahrenbereich aufhalten durfte. Jetzt war er hier – saß sozusagen in der ersten Reihe – und war doch machtlos…
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Die beiden Sea Sparrow Raketen jagten mit über 2200 Kilometern pro Stunde auf das Ziel zu – die sich addierenden Geschwindigkeiten der Flugabwehrraketen und der feindlichen Seezielflugkörper ließen die Distanz zwischen den Raketen so dramatisch schnell schrumpfen, das Løytnant Ellefson größte Mühe hatte die Ereignisse zu verfolgen. Er sah nur aus den Augenwinkeln ein grelles Blitzen und das war es – die zweite Sea Sparrow hatte die erste Rakete getroffen und zerstört.
http://youtu.be/64_uov7jeP4
http://up.picr.de/28961339nn.jpg
http://up.picr.de/28961349gu.jpg
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Kaum hatte er Begriffen was da passiert war, sah er von der Trondheim zwei weitere Rakete in den Himmel zischen…
http://up.picr.de/28961363tg.jpg
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717. Skvadron Detachment Flight #2 – 20. August 1975 (Nord 72° 41' 11'' Ost 29° 34 00'' 10:46 Zulu)
Endlich war Løytnant Dale Ellefson eingefallen, dass er eine Kamera bei sich führte in seinem Aufklärer und er versuchte einige Aufnahmen zu machen, aber die Raketen verpassten ihr Ziel.
http://up.picr.de/28961477si.jpg
http://up.picr.de/28961478ca.jpg
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HNoMS Trondheim (F302) – 20. August 1975 (Nord 72° 44' 28'' Ost 29° 26' 31'' 10:46 Zulu)
„Nummer Fünf und Sechs sind raus Sir.“
„Ver…“
In diesem Augenblick bellte der Radarwarner auf.
„Was?”
„Feindliches Zielsuchradar hat uns erfasst Sir.”
„Au Scheiße…“
http://up.picr.de/28961482ro.jpg
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#063 NI#
Was ihr immer an Videos findet und Zusatzinfos, das ist beeindruckend!
Da der Feind euch mit seinem Radar ja wohl gezielt aktiv sucht, könnt ihr da jetzt nicht an die Position des Radars schießen lassen?
Werter Azrael,
täuscht euch mal nicht - ohne die Suche nach vernünftigen Videos hätten Wir viel mehr Schreiben können! Tatsächlich hat sich die Suche für diesen Post enorm in die Länge gezogen fast 2 Stunden für Bilder und Videos - und wir sind nicht zufrieden! Dann wurde es Uns einfach zu spät, weshalb Wir schlicht an dieser Stelle "cut" gemacht haben.
Was das Radar betrifft - schaut euch das letzte Bild an - die feindliche Rakete (rot) - dort steht Weapon Seeker, Active Radar - gemeint ist hier also, dass das Zielsuchradar der Rakete aktiv ist und ja die Fregatte auch erfasst hat - wir wissen aber wo die Rakete ist - das Ding ist ja schon unter Feuer genommen ;) - Aber wenn erstmal das Zielsuchradar einer Seeziel-Lenkwaffe sein Ziel erfasst hat, ist das nicht gut :mad: - Aber so einfach geben Norweger nicht auf - das sind noch echte Kerle!
Schön das hier noch jemand mit liest :rolleyes:
Ritter Kunz
20.04.17, 15:13
Wir lesen auch noch mit! :opa: :D Wir sind nur in der modernen Waffentechnik nicht so bewandert, dass Wir sinnvolle Kommentare abgeben könnten ;)
Oberlehrer
21.04.17, 18:49
Werter Bigfish;
habt Dank für die fortgesetzte Berichterstattung, die ich selbstverständlich auch weiter interessiert verfolge.
Mir ist nach wie vor nicht klar, woher die OSAs ihre Zielkoordinaten bekommen haben. Falls ich das richtig einschätze, wurden die Raketen auf die "Trondheim" aus etwa 28 Seemeilen Entfernung geschossen. Die Trondheim hat sie dann ja auch bereits bei 24 Seemeilen entdeckt.
Hier sind die Daten zum Waffenleitsystem der OSA:
http://www.rwd-mb3.de/ftechnik/pages/mr101.htm
Dort wird als mittlere Ortungsreichweite für eine Fregatte im Gefechtsregime 160 Kabellängen (also 16 nautische Meilen) angegeben. Nun ist sicherlich die "mittlere Ortungsreichweite" nicht gleichbedeutend der maximalen - aber 28 Seemeilen gegenüber 16 Seemeilen ist schon recht viel, finde ich.
(Meine Vermutung geht dahin, dass der Szenariodesigner dieses Problem der OSAs nicht kannte.)
Sofern ich die Grafiken richtig deute, befand sich die "Trondheim" zu keinem Zeitpunkt im Bereich einer Radarstation - weder bei den OSAs noch bei der Hauptstreitmacht. Das würde theoretisch noch den Hubschrauber übrig lassen, aber m.W. wurde mit Fühlungshaltern erst ab Anfang der 80er gearbeitet.
Ein weiterer "fun fact" zu den OSAs: Die Waffenleitanlage für die AK-230 war nicht für Dauerbetrieb ausgelegt und musste (m.W.) nach ca. einer Stunde wieder ausgeschaltet werden. Bei Verbandsfahrt wurde durch jeweils ein Boot reihum Luftraumüberwachung gemacht; die anderen Boote schalteten nur dann dazu, wenn durch dieses überwachende Boot (oder auch optisch) Aktivitäten festgestellt wurden.
Werter Oberlehrer,
habt Dank! - Wir hatten ja schon angedeutet, dass dieses Thema nochmal aufkommen wird. Hier ist es nun. Auch wenn Wir es erst später ansprechen wollten, so habt Ihr es jetzt Zielsicher herausgepickt!
Also versuchen Wir etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Das ist leider nur bedingt möglich, weil der Teufel ist ein Eichhörnchen!
Als die erste Rakete gemeldet wurde, haben Wir auch gedacht - verdammt nochmal - das kann nicht sein! Nicht auf diese Entfernung - niemals - wie zum Teufel wurde die Trondheim exakt genug geortet für so einen Distanzschuss?
Also haben Wir gedacht - warte mal - Spielstand speichern - Spielstand im Editor laden - Befehl "change site to USSR" - mal schauen was der Russe in diesem Augenblick eigentlich sieht? - Nun das Eichhörnchen: Spielstände werden kryptisch gespeichert - nämlich so:
6d7325f8-ead4-4472-8a0c-e5b14603e1e5.save
Wir haben daher leider erst einen falschen Save erwischt - eigentlich nicht schlimm - nur: Dabei werden auch neue Logfiles begonnen - bzw. Logfile Einträge vermischt - das sieht dann zum Beispiel so aus:
20.08.1975 13:57:45 - Neutral Shipping: Commercial Fishing Boat [35m] has suffered weapon damage: 1050 DPs
20.08.1975 22:17:00 - Soviet Union: Contact VAMPIRE #1477 has been lost.
20.08.1975 13:57:45 - Neutral Shipping: Commercial Fishing Boat [35m] is sinking!!!
20.08.1975 22:17:05 - NATO: HNoMS Blink is dropping Polnocny C from its target list (Reason: The target is not auto-targeted, and no outstanding weapons or assignments against it exist).
20.08.1975 13:57:45 - Neutral Shipping: Commercial Fishing Boat [35m] damage report: UHF/VHF Radio [Secure] has suffered additional damage!
20.08.1975 13:57:45 - Neutral Shipping: Commercial Fishing Boat [35m] damage report: UHF/VHF Radio [Secure] has suffered additional heavy damage.
Ihr seht - DAS ist Müll!!!
Von dem spannenden Moment haben Wir daher leider kein präzises chronologisch korrektes Logfile - Wir könnten zwar versuchen das Log neu zusammenzusetzen, aber das ist schwierig, weil wenn man nachlädt kann das Spiel in gewissen Grenzen anders ablaufen - Also plötzlich trifft eine Rakete nicht mehr, die vorher noch getroffen hat und solche Sachen. Hier ist also ein Zufallsgenerator am Werk - weshalb man in kritischen Momenten einfach nicht nachladen sollte! Wir wüssten also nicht welcher Logeintrag erhalten bleiben muss, und welcher nicht weil obsolet...
Wir waren aber so angefixt über diese Raketen, dass wir trotzdem in den Editor gegangen sind! - War ja auch noch genug Zeit, bis dass Ding bei der Trondheim ist :mad::rot:
Aber wie gesagt - als Ergebnis haben wir kein korrektes Logfile! - Das also bitte berücksichtigen!
Was aber sagt nun das Logfile, dass wir haben?
Das sagt zum Beispiel:
20.08.1975 10:31:01 - Soviet Union: New contact! Designated SKUNK #1403 - Detected by Zhdanov Det #2 (Ka-25Ts Hormone B) [Sensors: Big Bulge B [Uspech-2K]] at 300deg - 47,1nm
Gut 13 Minuten früher - und ganz wichtig "Skunk" - also keine Identifizierung - nichts - das dass die Russen nicht stört wissen wir aber schon!
Leider leider gab es nur keine Meldung, das da Radar-Emissionen auf die Trondheim knallen!
Und nun ist noch etwas totaler Bullshit - oder haben Wir etwas falsch konfiguriert? (Müssen Wir prüfen) - Die Logfiles enthalten keine Einträge wenn Waffen abgefeuert werden! Erst wenn eine Waffe etwas tut - siehe einige Posts weiter oben - gibt es davon Logeinträge. Aber wenn ein Waffenträger eine Waffe abfeuert wird das im Log nicht verzeichnet. Diese beiden Einträge:
20.08.1975 10:44:31 - NATO: New contact! Designated VAMPIRE #48 - Detected by 717. skvadron Det #1 (RF-5A Freedom Fighter) [Sensors: Mk1 Eyeball] at 287deg - 9nm - No Contrail Detected.
20.08.1975 10:44:37 - NATO: New contact! Designated VAMPIRE #49 - Detected by HNoMS Trondheim [Sensors: MPDR-45/1] at 178deg - 24,6nm
sind also der erste - dafür ziemlich eindeutige - Hinweis darauf, dass da was passiert! :rolleyes:
Also vielleicht 11-12 Minuten bevor die Osa's gefeuert haben wurde die Trondheim vom Radar eines Seeraum-Überwachungs-Hubschraubers entdeckt - ob die Zielangaben hin reichend waren lässt sich nicht überprüfen - es muss wohl so ein - die Raketen gingen nämlich präzise auf die Trondheim und nicht etwa nur ungefähr...
Und ja - wer aufgepasst hat - es ist jetzt nicht mehr der Kampfhubschrauber - es ist jetzt ein Seeraum-Überwachungs-Hubschrauber!!!
Und dann wird es lustig!
20.08.1975 10:46:01 - Soviet Union: Contact: SKUNK #1398 is the most likely firing unit of and is now considered as hostile! (Reason: Emissions pattern)
Hier merken die Russen das da Jemand auf ihre Raketen schießt - genau die Trondheim! - Aha die Trondheim muss also SKUNK #1398 sein und nicht SKUNK #1403. Wer ist dann aber SKUNK #1403? Das kann dann nur die Sleipner sein - es bleibt kein anderes Schiff übrig.
Wann hatten die Russen zuletzt etwas mit SKUNK #1398 gemacht?
20.08.1975 10:13:30 - Soviet Union: R-9 is dropping SKUNK #1398 from its target list (Reason: The target is outside the unit's patrol/prosecution area).
Das kennen Wir schon! - Plötzlich haben die Russen abgedreht - und jetzt wissen Wir auch warum. Was ist also passiert? Entweder haben die Osa's das bislang unbekannte Ziel #1403 zum Anlass genommen doch wieder noch Norden zu fahren um bei der Gelegenheit - weil jetzt in Reichweite - mal kurz auf das Ziel #1398 zu feuern. Oder aber Ziel #1398 befand sich jetzt innerhalb der unit's patrol/prosecution area und wurde deshalb angegriffen.
Wenn Ziel #1403 die Sleipner ist, stand Ziel #1398 aka Trondheim außerdem viel näher am feindlichen Seeraum-Überwachungs-Hubschrauber - damit dürfte der Hubschrauber ziemlich sicher eine exakte Positionsangabe von der Trondheim gehabt haben und deshalb wurden die Raketen auch perfekt in Richtung Trondheim abgefeuert.
Allerdings wussten die Russen zu dieser Zeit nicht, dass Skunk #1398 ein feindliches Kriegsschiff ist. Die haben also wieder einfach auf alles geballert was in Reichweite war... - Regeln des Gefechts? нет!
+ + +
Ach und dann noch eine weitere Anmerkung - Würden Wir nicht einen AAR Schreiben - sondern das Spiel so spielen wir Wir es spielen müssten - hätten Wir die Trondheim niemals auf diesen Kurs geschickt! Es war Uns von vornherein klar, dass die Trondheim bei dieser Aktion Ärger bekommt. Rein Spieltechnisch hätten Wir schön Abstand gehalten zu den Osa's -> Ergebnis: langweiliger AAR :D:D:D
Was Uns fehlt - Aufmerksamkeit - Wir haben zwar sehr schnell gesehen, dass da jetzt ein Hormone in der Luft ist und nicht mehr der Hind - das aber die Trondheim massiv von Radar-Emissionen getroffen wird haben Wir verpennt - es wird aber Unseres Wissens auch nirgends anzeigt.
Das der Hormone ein Spitzen Seezielradar hat, dass Wissen Wir im Schlaf - dass müssen Wir nicht nachschauen - dass die Trondheim aber in Reichweite dieses Radars ist... Hey - wo rennt denn jetzt der Radaroperator hin??? Bleib da - du wirst Kiel geholt - du hast davon nix erwähnt :teufel:
Und noch was zum Hubschrauber - Wir wollten den ja die ganze vom Himmel holen - der Mistkerl befand sich aber ständig im Schutz der Flugabwehr seiner Schiffe - für Unsere Jäger wäre das irgendwann nicht mehr gut ausgegangen....
Und noch mehr:
Das würde theoretisch noch den Hubschrauber übrig lassen, aber m.W. wurde mit Fühlungshaltern erst ab Anfang der 80er gearbeitet.
Das funktioniert im Spiel nicht ohne weiteres! Beispiel:
Getauchtes U-Boot ortet getauchtes U-Boot.
Im Spiel sehe ich das und kann meine U-Jagd-Flugzeuge darauf los lassen. In Realität wäre das unmöglich, weil außer dem U-Boot eben keine Sau etwas von der Ortung weiß. Dazu müsste das U-Boot erst Auftauchen und Meldung machen - oder aber mit ELF arbeiten - ELF - nun ja - das dauert - das ist unrealistisch nach Unserer Meinung. Das ist eben der "Nachteil" der God Eyes View dieser Art Spiel.
Aber - siehe hier: http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26441&p=1084504#post1084504 - genau dieses Problem soll dort ja "angegangen" werden - Wir sind darauf extrem gespannt - entweder ist das Spiel dann "kaputt" - oder aber es macht einen Quantensprung!
Ergo - Fühlungshaltern - spielt keine Rolle - der Russe wusste dass dort ein Schiff ist - hatte die exakte Position - damit hatten ALLE Einheiten die exakte Position und mehr brauchten die Osa's nicht...
Naja, in meinen Augen wäre es das Risiko wert, einen Jäger mit entsprechender Luft-Luft-Bewaffnung loszuschicken und den Heli runterzuholen, auch wenn da das Risiko des Abschusses ist.
Wenn der Sowjet auf See etwas blinder wert, kann das nur gut für euch sein :)
Werter Azrael,
leider nicht! Erstens ist die Bordkanone das einzige zur Verfügung stehende Luft-Luft-Kampfmittel und zweites sind die Flugzeuge mit Ihren Seeziel-Flugkörpern das mächtigste Mittel um die feindlichen Schiffe zu eliminieren. Außerdem benötigen Wir das fliegende Material zur Aufklärung ebenfalls. Kommt dazu: Selbst wenn es eine Bewaffnung gäbe die Luftkampfraketen mitbringt, würde die Umrüstung dafür irgendwas zwischen 4-6 Stunden benötigen. Da klopft der Russe den Waffentechnikern ja schon auf die Schultern und sagt: "Lass mal gut sein".
Für die Trondheim käme es auf jeden Fall zu spät.
Die Zeit für die Umrüstung ist übrigens auch der Grund weshalb Wir nicht auch weitere Flugzeuge auf Seeziel-Raketen umgerüstet haben - die sind Uns einfach zu lange aus dem Gefecht. Die zweieinhalb bis drei Stunden um nach der Landung wieder Starten zu können reichen Uns schon.
Außerdem waren Wir Uns zu diesem Zeitpunkt nicht sicher welches Waffensystem gegen den Kreuzer effektiver ist - die Bomben oder die Raketen - denn so ein fettes Ziel ist mit Bomben etwas einfacher zu treffen als ein Schnellboot und eine Serie 500-Pfund-Bomben auf einem Kreuzer - lest euch mal die trefflichen AARs der werten Taurus und Picket durch - etwas "Old School"? - na wartet mal ab ;).
Oberlehrer
23.04.17, 15:39
Werter Bigfish;
habt Dank für die ausführlichen Erläuterungen. Zwar wird dadurch der Angriff der OSAs auf das Fischerboot und die "Trondheim" deutlich plausibler, aber natürlich noch nicht zu 100%.
Denn: Die OSAs hatten zumindest damals keinen "data link"; und eine oberflächliche Recherche scheint auch darauf hinzudeuten, dass der Ka-25Ts eher im Zusammenspiel mit größeren Einheiten eingesetzt wurde bzw. dafür gedacht war. Nichtsdestoweniger ist natürlich ein "stille Post"-Prinzip denkbar, bei dem die Daten zuerst an einen Kreuzer übertragen werden und von dort weiter an die OSAs.
Wie Ihr aber angedeutet habt, ist das wohl eher der Spielmechanik geschuldet. Boote wie die OSAs hatten ja auch kein CIC oder dergleichen, so dass dort das Tracking möglicher Ziele eher eine "Papier und Bleistift"-Geschichte war.
Was natürlich ebenfalls problematisch ist (und was Ihr wie folgt völlig korrekt moniert):
Allerdings wussten die Russen zu dieser Zeit nicht, dass Skunk #1398 ein feindliches Kriegsschiff ist. Die haben also wieder einfach auf alles geballert was in Reichweite war... - Regeln des Gefechts? нет!
Und diese Regeln des Gefechts gab/gibt es aus gutem Grund; und möglicherweise nicht mal unbedingt aus dem Wunsch heraus, unbeteiligte Opfer zu vermeiden: Die OSAs haben nun mal eine sehr eingeschränkte Haupbewaffnung. Wenn die Raketen verschossen sind, taugen die Teile nur noch als vorgeschobene Aufklärer bzw. Fühlungshalter.
Wie im Verlauf des AAR bereits zu sehen war, wurden die Raketen i.d.R. in Salven geschossen; d.H. jedes Boot hatte eine theoretische Kapazität von zwei Salven. Bei einer Fregatte rechnete man mit zwei bis vier Raketen für eine Vernichtung; man hätte hier vermutlich von vornherein zwei Salven geschossen, wenn man das Ziel als Fregatte identifiziert hätte.
Insbesondere der Angriff auf das Fischerboot zeigt das Problem der fehlenden Identifizierung: Da hat sich ein OSA de facto um die Hälfte seiner Offensivfähigkeit gebracht, für nichts und wieder nichts.
Im Briefing war die Rede von "at least a dozen" OSA- und OSA II-Boote. Wenn Wir von 12 Booten ausgehen, ergäbe das theoretisch 24 Salven - oder 24 gegnerische Überwasserkräfte, die angegriffen werden könnten. Etwa die Hälfte der OSAs (oder zumindest ihre Bewaffnung) dürfte mittlerweile aus dem Spiel sein.
Insofern ist das Schießen auf nicht eindeutig identifizierte Ziele im Hinblick auf die noch vorhandene Bewaffnung aus Unserer Sicht eher unwahrscheinlich.
Andererseits ist natürlich denkbar, dass nach dem Verlust der ersten OSA-Abteilung tatsächlich auf alles geschossen wurde, was sich bewegt. Aber das birgt eben die Gefahr, dass man dann im entscheidenden Augenblick keine Raketen mehr hat...
Jetzt mal unabhängig von diesem Komplex: Wenn Wir die Entfernungen richtig einschätzen, braucht der Hauptverband von der Entdeckung bis zur Anlandung im günstigsten Fall (für den Invasionsverband) ca. 10 Stunden. Das hätte m.E. für eine Umrüstung der Flugzeuge locker gereicht. Wenn Wir die Zeiten richtig deuten, sind seit der Entdeckung jetzt ca. 5 Stunden vergangen?
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