Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : The Fortress Boys (Ein "The Mighty 8th" AAR)
George Pickett
20.10.15, 01:06
Prolog
Air Force Base Fairfield, Californien
"Die Brünette!!! Die Brünette!!!" Sergeant Virgil "Virgin" Hoogesteger streckte sich so sehr er konnte, aber er sah kaum etwas von seiner Angebeteten auf der Bühne. "Sie wird mal meine Frau werden...weiß es nur noch nicht..." Er zappelte von links nach rechts aber die Mauer aus Soldaten vor ihm ließ ihm keine Chance. "Lass gut sein Virgin..." Sergeant Jack Bocci, der seine italienische Ahnen nicht verleugnen konnte, hielt Virgil an der Schulter fest. Der dreht sich abrupt um. "Du sollst mich nicht Virgin nennen!" geiferte er und in seinem Blick lag Zorn...und das Ergebnis von mehreren Flaschen Bier und einigen Schnäpsen. Das weibliche Gesangstrio setzte zum Finale an und die Big Band brachte den leer geräumten Hangar zum beben. Die Männer tobten, pfiffen und machten obszöne Gesten, aber den Frauen auf der Bühne schien es nichts auszumachen. Dafür waren sie inzwischen zu abgebrüht.
Ein stämmiger Blondschopf kämpfte sich zu Ihnen durch und packte beide an den Schultern. "Mensch, der Captain wartet auf euch. Die Jungs sind schon alle versammelt!" Sergeant Eugene McVey trieb die beiden vor sich her, heraus aus dem Hangar in die Dunkelheit des Flugfeldes. "Der Alte hat 2 Pullen feinsten Stoff besorgt...nur das Beste für dieses denkwürdige Ereignis!" Sie liefen über die kurz geschorene Wiese zum gegenüberliegenden Hangar, der hell erleuchtet war. Sieben Männer standen vor dem Hangar neben der Silhouette eines B17-Bombers. "Gentlemen..." Captain Dennis Dearborn sah ungehalten den Nachzüglern entgegen. "Sorry, Captain..." nuschelte Bocci, aber Capatin Dearborn hatte sich bereits abgewandt und wartete, bis auch die drei sich in die Reihe gestellt hatten. Das war sie, seine Besatzung. Er kannte sie erst seit 16 Wochen...und nun würden sie sich gegenseitig ihr Leben anvertrauen. Ganz links stand sein Co-Pilot, 1st Lieutenant Luke Sinclair. Daneben, wie immer mit provokant schief aufgesetzter Schirmmütze, sein Navigator, 1st Lieutenant Phil Lowenthal. Dann war da noch 1st Lieutenant Val Kozlowski, sein Bombenschütze. Das waren seine Offiziere. Daneben standen die Unteroffiziere. Sergeant Danny Daly, sein Funker. Sergeant Richard Moore, Bordschütze unterer Kugelturm. Sergeant Clay Busby, Heckschütze. Sergeant Virgil Hoogesteger, Bordmechaniker und Bordschütze oberer Turm. Sergeant Eugene McVey, rechter Rumpfschütze und schließlich Sergeant Jack Bocci, linker Rumpfschütze.
Er sah seine Männer an, die aus allen Ecken der Vereinigten Staaten kamen. Er griff in seine beiden Manteltaschen und zog 2 Flaschen Scotch heraus. "In der Army herrscht keine Demokratie..." begann er und die Männer sahen sich ratlos an. Dearborn drehte sich um und blickte auf den Bug der Maschine. Unter dem Cockpit verhüllte ein weißes Lacken einen Teil des Rumpfes. "Ich hätte mich für einen stilvolleren Namen entschieden, aber in diesem Falle mache ich eine Ausnahme." Er reichte Lieutenant Sinclair eine der Flaschen und Becher. Sinclair füllte sie und sie wurden weitergereicht bis alle versorgt waren. Captain Dearborn wog die Flasche in seiner Hand hin und her und sah die Männer an. "In Zukunft gibt es nur noch Befehle die ausgeführt werden. Keine Wünsche, keine Abstimmungen..." Ein leichten Grinsen zuckte über seine Mundwinkel, aber er verbarg es gut. Er drehte sich wieder um und griff sich das untere Ende des Lakens. "Und so taufe ich dich auf den Namen "Bombshell" auf das du uns heil und unversehrt wieder nach Hause bringen wirst!" Er riss das Laken herunter und Pfiffe und Gejaule ertönte.
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"Da werden sich die Krauts aber wundern, wer ihnen die schönen Eier auf die Rübe wirft!" Die Männer stießen an. "Denen wird hören und sehen vergehen!" Sergeant Busby verschluckte sich fast beim reden. "Leider haben wir nur 25 mal die Gelegenheit, Glück für Mister Hitler..." Die Männer lachten. Captain Dearborn stellte sich dazu. "Ab in die Betten, Männer! Morgen Dienstfrei bis 10.00 Uhr. Dann Kleiderkammer und Schreibstube!" Sergeant Daly stand bisher etwas abseits und hatte dem Treiben seiner Kameraden zugesehen. "Wohin genau geht es, Sir?" Captain Dearborn holte ein Blatt Papier aus seiner linken Brusttasche und begann zu lesen:
"Die 219th Reserve-Squadron wird mit Wirkung zum 10. November 1943 in 612th Squadron umbenannt und verlegt umgehend zur 401st Bombardement Group (Heavy), 1st Bombardement Division, 8th USAAF nach Deenethorpe, England!"
Am nächsten Morgen räumten die Männer ihre Unterkünfte, holten ihre Papiere und schrieben Briefe. Die Staffel sollte um 14.00 Uhr zum Verlegungsflug nach Halifax starten. Vor dort aus sollte es über den Atlantik nach Südengland weitergehen. Kurz nach 13.00 Uhr brachten 2 Jeeps die Männer zu ihrer Maschine, auf der sie in den letzten Wochen ihr tödliches Handwerk gelernt hatten. Sie luden ihre Seesäcke von den Jeeps. Sergerant Moore verteilte Zigaretten. "Sie ist eine Schönheit." McVey betrachte die "Bombshell" wie ein verliebter Gockel.
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Nur wenige Minuten später erreichten auch die Offiziere die Maschine. "Aufsitzen, Männer!" Captain Dearborn schien etwas nervös zu sein. Einer nach dem anderen kletterte durch die Luke ins innere der Maschine und nahm seinen Platz ein. Sergeant Daly stimmte das Funkgerat ab und unterhielt sich mit dem Funker des Staffelkapitäns. Die Bordschützen hatten auf diesem Verlegungsflug keine besonderen Aufgaben da es unwahrscheinlich war, dass man die Maschinenkanonen benötigen würde. Captein Dearborn ging mit seinem Co-Piloten die Checkliste durch, was einige Minuten in Anspruch nahm. Dann warteten sie auf weitere Befehle.
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Punkt 13.45 Uhr wurde am nördlichen Platzrand eine Leuchtkugel in die Luft geschossen. "Dann wollen wir mal...Batterie?...an...Gemisch fett...Starter aufladen...Zündung!...Einkuppeln!" Dearborn sah nach links aus dem Fenster, wo sich der Propeller von Motor Nummer 1 in Bewegung setzte. "Nummer 1 läuft...Nummer 2...Batterie?...an..." Das Prozedere wiederholte sich, bis alle 4 Motoren liefen und langsam Betriebstemperatur erreichten. Ein Rundblick verriet Dearborn, dass alle Bomber der Staffel mit laufenden Motoren auf die weiteren Befehle warteten.
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Eine weitere Leuchtkugel schoss in den wolkenverhangenen Nachmittagshimmel und die Maschine des Staffelkapitäns setzte sich schwerfällig in Bewegung und passierte die "Bombshell". Captain Dearborn umklammerte die Gashebel und schob sie leicht nach vorne. "Hecksporn ausrasten! Parkbremse lösen!" Mit wenigen Handgriffen hatte Lieutenant Sinclair die Befehle ausgeführt und die Maschine rollte langsam an. Sie schwenkte nach links auf den Zubringer zur Startbahn und reihte sich hinter der Chefmaschine ein. Nach und nach setzten sich alle Bomber der 612th Squadron in Bewegung.
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Nach einigen Minuten erreichten sie den Rand der Startbahn. Vor ihnen stießen die 4 Wright Cyclone-Motoren mit je 1.200 PS schwarze Rauchwolken aus, als die Maschine des Staffelchefs die Bremsen löste, anrollte und an Geschwindigkeit gewann. Die "Bombshell" rollte in die freigewordene Startposition während die B17 vor ihnen langsam abhob und in eine flache Linkskurve ging. Lieutenant Sinclair sah nach rechts aus dem Cockpitfenster auf die wartenden Bomber auf dem Zubringer. "Ob du im Auto sitzt oder im Bomber...der Stau kann dich überall treffen." grinste er. Captain Dearborn sah ihn mit einem säuerlichen Grinsen an als es im Kopfhörer knackte. "Sir, wir haben Starterlaubnis" kam es von Sergeant Daly. Beide Piloten konzentrierten sich nun auf ihre Aufgaben. Die Maschine rollte an und wurde immer schneller.
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Die B17 erreichte ohne Probleme die notwendige Startgeschwindigkeit und hob ab. In einer leichten Linkskurve folgte die "Bombshell" der Führungsmaschine in den Warteraum. Bis alle Bomber der Staffel gestartet und auf vorgesehener Höhe waren, würde noch einige Zeit vergehen. Solange kreisten die bereits gestarteten Maschinen in der Nähe des Flugplatzes und warteten auf ihre Kameraden.
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Nach knapp einer halben Stunde waren alle Maschinen der Staffel versammelt und formierten sich zum Weiterflug. Sie schwenkten auf Kurs 070 Grad in Richtung Chicago und stiegen auf die befohlene Flughöhe. Morgen früh würde es weitergehen nach Halifax. Dann über den großen Teich nach England...und dann in den Krieg...
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Ist schon mal abonniert...*grins*
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
Frisiercreme
20.10.15, 13:12
Wir werden Euch genauestens beobachten.
Dürfen wir fragen, auf was für einem Rechner Ihr spielt? Also Betriebssystem usw.. Wir haben es nie vernünftig zum Laufen bekommen.
George Pickett
20.10.15, 13:42
Ein schon etwas betagter Rechenknecht aus 2011. Win 7 Professional. Keine besondere Grafikarte oder ähnliches. Arbeitsrechner halt... ;)
Alith Anar
20.10.15, 14:07
Hatte es mir auch gerade mal bei GOG zum ausprobieren heruntergeladen ...
Ich bin gespannt auf den AAR
Longstreet
20.10.15, 14:38
Dann freut Euch schonmal auf den 11.01.1944 - Black Tuesday über Unserer Residenz :D
George Pickett
20.10.15, 17:06
Dann freut Euch schonmal auf den 11.01.1944 - Black Tuesday über Unserer Residenz :D
Unsereins wirft nur Bomben auf Industriezentren und Großstädte...nicht auf kleine Dörfer wo hin und wieder mal Motorräder im Kreis fahren! :D
spiegelfechter
20.10.15, 17:49
Betrachtet euch als abonniert
Alith Anar
20.10.15, 18:45
Die sind ja wirklich frisch die Maschienen. Schon das G- Model Erstflug war gerade mal 3 Monate vorher.
Abo :D
Müsst ihr selbst fliegen nach Halifax und dann über den Atlantik oder ist das wirklich nur Prolog? Wäre ja sonst die Simulationserfahrung :D
George Pickett
21.10.15, 14:06
@ Alith Anar
Jep...frisch aus den Boeing-Werken. Der Lack ist noch feucht. :)
@Azrael
Die Verlegung nach England ist nur Story. Das wäre trotz im Spiel möglicher Zeitkompression etwas heftig!!! :D
Gestern noch den ersten Einsatz geflogen...meiner Herren!!! :eek: Bericht folgt...
Wir sind schon sehr gespannt...!! :)
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
23.10.15, 17:39
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The Fortress Boys
Kapitel 1
Brest...das Ende einer Illusion...
"Wer soll denn so früh was runterkriegen?" Sergeant Bocci lehnte gähnend vor der Essenausgabe und sah dem Küchenpersonal bei der Arbeit zu. "Früh heraus heißt früh herein! Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!" Für den Geschmack von Bocci war Sergeant Daly für die Tages...pardon...Nachtzeit viel zu gut gelaunt. "Ist ja gut, Danny-Boy. Kann ja nicht jeder auf einer Farm in Iowa aufwachsen." Bocci schnappte sich sein Blech und setzte sich zu den anderen. Sergeant Moore kippte einen Becher Kaffee nach den anderen in sich hinein. "Na, Moore? Für einen New Yorker Jungen ist das auch nicht die richtige Tageszeit, oder?" Moore blickte mürrisch auf, sagte aber nichts. "05.00 Uhr...meine Herren..." mehr bekam er nicht heraus. "Sauf nicht so viel Kaffee, Moore! Wir sind ein paar Stunden in der Luft und unser Luxusschlitten hat kein Klo!" Sergeant Busby feixte und sah Moore erwartungsvoll an, doch eine Erwiderung blieb aus. Auch kein anderer aus der Runde wollte darauf eingehen. "Gott, ich bin von humorlosen Trockenfurzen umgeben" Lustlos stocherte er in seinem Rührei...
Kurz vor 06.00 Uhr betraten die Offiziere der Bombshell den Briefing-Raum der 401. Bombergruppe. Der Raum war rauchgeschwängert und vielstimmiges Gemurmel war zu hören. Sie setzten sich zu den anderen Offizieren der 612. Squadron und warteten auf den Beginn der Einweisung. "Weiß jemand wo es hingeht?" wollte Lieutenant Sinclair wissen. Die Anderen schüttelten stumm den Kopf. Neben der Kartenwand öffnete sich die Tür und das Gemurmel verstummte abrupt. Die Männer standen auf als Colonel Harriman, der Kommandeur der 401. Bombergruppe und die Staffelchefs den Raum betraten. "Setzen Sie sich, Gentlemen!" Sie setzen sich wieder hin. "Zuerst möchte ich die Offiziere der 612. Squadron begrüßen, die unsere Einheit verstärken werden..." Dutzende Augen blickten sich nun um und musterten die neuen. "Frischfleisch..." bemerkte jemand und ein paar dünne Lacher waren zu hören. "Gentlemen...bitte!" Colonel Harriman öffnete seine Mappe und breitete seine Papiere auf dem kleinen Tisch aus. "Unsere heutiges Einsatzziel heißt Brest. Primärziel sind die Depots der Kriegsmarine in Hafennähe. Sekundärziel sind die U-Boot Bunker!" Er drehte sich um und zog an einer Schnur die Karte herunter und hakte sie ein. Die Anwesenden studierten aufmerksam die Karte und die geplante Flugroute.
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"Beachten Sie bitte die eingezeichneten Flakschwerpunkte. Dort liegen teilweise auch große Kaliber...128er...die können auch weiter schießen, also fühlen Sie sich nicht allzu sicher!" Eine Ordonanz verteilte Luftbildaufnahmen. "Prägen Sie sich bitte prägnante Wegmarkierungen und Referenzpunkte ein. Die Sicht könnte durch Flakfeuer und Wolken eingeschränkt sein und die Krauts werden uns garantiert nicht einfach so machen lassen!" Lieutenant Lowenthal, der Navigator prägte sich möglichst viel ein und bildete im Geiste ein Wegekette als Merkhilfe.
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Colonel Harriman sah auf seine Armbanduhr. "Start ist um 07.30 Uhr! Hals- und Beinbruch, Gentlement!" Die Offiziere erhoben sich, als der Kommandeur den Raum verlies. "Die Offiziere der 612. zu mir!" Major Derringer, ihr Staffelkapitän stand noch an der Kartenwand. Die Offiziere bildeten einen Halbkreis. "Dieses ist der ersten Einsatz für die Staffel. Denken Sie an das, was Sie in der Ausbildung gelernt haben, dann kommen Sie und Ihre Jungs heil nach Hause. Die Krauts kochen auch nur mit Wasser und außerdem haben wir Jagdschutz. Je eine Staffel P38 und P47 werden uns begleiten und etwaige Störenfriede von uns fernhalten." Er sah in die Runde. "Noch Fragen?" Es blieb still. "Dann ab zu Ihren Maschinen und weisen Sie Ihre Crew ein. Klarmeldung bei mir bis 07.15 Uhr!" Die Offiziere grüßten und verließen den Raum.
Ein Jeep brachte die Offiziere der Bombshell zu Ihrer Maschine. Der Tankwagen fuhr gerade ab, während das Bodenpersonal durch die geöffneten Bombenklappen die letzten Bomben verankerten. Lieutenant Kozlowski sprang vom Jeep und schaute den Männern über die Schulter. Die Bomben und auch der zielgenaue Abwurf selbiger fiel in seinen Aufgabenbereich. "Fertig!" Der Traktor fuhr langsam an und kam frei. Die Bombenklappen schlossen sich. "Einsteigen!" befahl Captain Dearborn und die Offiziere stiegen die Leiter hoch in das Innere der Maschine. Die Crew war bereits auf Ihren Positionen und binnen weniger Minuten hatte Dearborn die geforderten Klarmeldungen. Er sah zufrieden auf seine Uhr, die 07.01 Uhr anzeigte. "Klarmeldung an den Staffelchef!" befahl er und Sergeant Daly gab die Meldung per Funk weiter.
Um 07.20 Uhr rollten die Maschinen der Staffel in Startposition. Punkt 07.30 Uhr machte die Maschine des Staffelchefs den Anfang und nach und nach folgten die anderen Maschinen und stiegen auf. Nachdem alle Maschinen der 612. Squadron gestartet waren, verließen die den Warteraum und formierten sich mit den anderen Maschinen der 401. Bombergruppe zum Weiterflug. Sie gingen auf Südkurs, der englischen Küste entgegen.
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Im Bug saßen die Lieutenants Lowenthal und Kozlowski auf ihren Stationen. Während Lowenthal alle paar Minuten den Kurs abglich und die voraussichtliche Flugzeit bis zum Ziel errechnete, überprüfte Kozlowski zum gefühlt 1000. mal das Norden-Zielgerät. Er war nervös, denn erst jetzt wurde ihm langsam bewusst, wie groß die Last der Verantwortung wog, die auf ihm lastete.
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Sergeant Hoogesteger fühlte sich im oberen Geschützturm auch nicht unbedingt wohl und das lag nicht nur an der Nervosität und der Angst vor dem, was kommen könnte. Immer, wenn er an seinen Beinen hinunter sah, blickte er auf 2 Tonnen Tod und Vernichtung, denn die Bombenaufhängungen lagen direkt unter ihm. Er war sich nicht sicher, ob er sich jemals daran gewöhnen würde. Hin und wieder überprüfte er die Hydraulik und ließ den Geschützturm kreisen.
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Sergeant Daly horchte in den Äther, doch nichts war zu hören. Das war nicht ungewöhnlich, denn bis zum nächsten Wegpunkt gab es unter normalen Umständen keinen Grund für Funkverkehr. Er drehte etwas am Regler, bis er die BBC hereinbekam und der Musik lauschte. Hin und wieder sah er aus dem kleinen Fenster zu seiner linken auf den bewölkten Himmel.
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Im hinteren Rumpfteil versuchten es sich die Sergeants Bocci und McVey im Stehen so bequem wie möglich zu machen, was eigentlich unmöglich war. Sie hatten wahrscheinlich, zusammen mit Sergeant Moore, der durch Sicherungsgurte gehalten im unteren Kugelturm hing, die mit Abstand unbequemsten Positionen in der Maschine.
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Ganz hinten, im Heck, lümmelte sich Sergeant Busby auf einem harten und unbequemen Sitzblock. Er wünschte sich manchmal stehen zu können. Dafür hatte er einen guten Blick auf die anderen Maschinen des Verbandes. Sein Zwillings-MG hatte nur einen geringen Feuerbereich und wurde manuell gesteuert, nicht hydraulisch, die die oberen und unteren Geschütztürme oder der vordere Geschützturm.
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Vorne im Cockpit kämpfte Lieutenant Sinclair etwas mit der Langeweile. Bis zum Ziel waren es noch fast 2 Stunden und es war nichts zu tun, außer die Instrumente zu beobachten und hin und wieder aus dem Fenster zu sehen. An einem Gespräch mit Captain Dearborn war ihm auch nicht gelegen. Der Bostoner Anwaltssohn war ihm irgendwie zu bieder und gestelzt. Schon während der gemeinsamen Ausbildung in den Vereinigten Staaten kam er ihm übermotiviert und verbissen vor. Immer der Erste...immer der Beste...wahrscheinlich das Credo seiner Familie. Es würde ihn nicht wundern, wenn die feinen Dearborns aus Boston sogar ein eigenes Familienwappen hätten. In diesem Augenblick streckte sich der Captain leicht und griff dann nach links in das Staufach unter dem seitlichen Cockpitfenster. Er holte eine silberne Thermoskanne hervor was ihn in der Gunst seines Co-Piloten steigen lies. Ein Kaffee wäre Sinclair jetzt recht, denn er hatte dummerweise nicht so weit gedacht und keinen Kaffee gebunkert. Captain Dearborn bemerkte den Blick seines Co-Piloten und hielt die Kanne in seine Richtung. "Tomatensuppe?" Sinclair wurde leicht blass. "Ähm...danke Captain, aber dafür ist es für mich noch zu früh am Tag." Dearborn legte den Kopf schief. "Das ist kein Schnaps, Lieutenant." Sinclair schüttelte nun energischer den Kopf. "Sehr nett, aber..." Im Kopfhörer schrie es. "Banditen!!! 10 Uhr Hoch!!! 12 Uhr Hoch!!! Mein Gott, wo sind unsere Jäger???" Noch bevor Dearborn überhaupt etwas sagen, geschweige denn tun konnte, schlug es schon krachend ein...
Tja, die deutsche Tagjagd pennt nicht...*grins* Aber ich denke, dass der geschlossene Bomberpulk damit zurechtkommen müsste...:ph: Wir wünschen euch viel Glück und viel Erfolg...!! :top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
25.10.15, 10:27
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The Fortress Boys
Ein Stakkato an Einschlägen erfüllte das Cockpit und lies die beiden Piloten zusammenzucken. Die Bordkanonen hämmerten hektisch los und der Funk war voller schreiender und panischer Stimmer. "109er!!! Kommen aus 08.00Uhr tief!!" schrie jemand und die Türme der Bombshell drehten sich nach links und suchten den dort gesichteten Feind. "Hab sie!!!" riefen Moore und Hoogesteger fast gleichzeitig und eröffneten das Feuer. "Er kommt zu ihnen rüber, Lieutenant!!!" schrie Sergeant Daly, der die sich nähernden Feindjäger aus seinem kleinen Fenster beobachten konnte. Im Bug des Bombers schwenkte Lieutenant Kozlowski den Turm mit den Zwillings-MG´s nach links und drückte ab, doch der Feindjäger war schon vorbei. "Scheiße, sind die schnell!!!" entkam es ihm.
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Im Kopfhörer von Captain Dearborn knisterte es...dann eine sonore und völlig ruhige Stimme. "Beaver zwo-sieben...wir gehen ran und räumen die Straße frei!!!" Dearborn atmete hörbar durch. "An alle...die Little Friends sind da! Passt auf, dass ihr sie nicht versehentlich unter Feuer nehmt!!!" In diesem Augenblick schossen ein Dutzend P47 Thunderbolt über ihren Köpfen vorbei und stürzten sich auf die Feindjäger. Sie drängten die "109er" ab und verwickelten sie in einen Luftkampf. Ein paar Sekunden lang war es totenstill. Außer dem Brummen der Motoren war nichts zu hören. Der Funk war völlig still. Dann kam die Stimme von Major Derringer über den Äther. "Schadensmeldung geben!" Sergeant Daly fragte alle Positionen ab. "Keine Ausfälle, Captain! Alle Mann wohlauf!". Dearborn nickte. "Dann geben sie es an die Führungsmaschine weiter!" Sergeant Daly gab die Meldung weiter und rieb sich die zitternden Hände. Dann hörte er im Kopfhörer die vertraute Stimme von Sergeant Osborne, dem Funker der Windy City. "Hey Danny-Boy! Habt euch ein paar Löcher eingefangen...die Krauts haben eure Maschine entjungfert!"
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Eine halbe Stunde später erreichte der Verband die französische Küste. Jedermann wartete geradezu auf den nächsten Jägerangriff...aber nichts geschah. "Navigator an Pilot!" Lieutenant Lowenthal meldete sich. "Vorbereiten auf Kurswechsel" Neuer Kurs 272 auf mein Zeichen...Jetzt!" Dearborn steuerte nach rechts und die B17 schwank schwerfällig auf den neuen Kurs ein. Auch die anderen Bomber hatten den Kurswechsel vollzogen ohne die Formation in Unordnung zu bringen. Noch einmal meldete sich Lieutenant Lowenthal. "Neuer Kurs liegt an" Er machte eine kleine Pause, in der er noch einmal seine Berechnungen überprüfte. "Zeit bis zum Ziel 15 Minuten...!"
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Wie spannend, noch spannender wird, ob die Flak eure Formation zerlegt!
Frisiercreme
25.10.15, 11:25
Könnt Ihr in einem kurzen Exkurs etwas zur technischen Seite des Spieles sagen, besonders zu Schwierigkeitsgrad und Steuerung? Ich glaube, ich habe nie auch nur die Motoren anbekommen. Und: Ist das wirklich Comic Sans?
Wir sind auch interessiert an dem, was der edle Frisiercreme angefragt hat...?? Ansonsten wünschen wir euch viel Glück mit eurer Maschine...!! :top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
26.10.15, 19:32
Werter Frisiercreme,
wir steuern, in Ermangelung eines Joystick, komplett über Tastatur, was aber recht schmerzfrei ist. Fliegt man selber, braucht man zur Steuerung nur 4 Tasten plus die Schubregelung. Da man in einer B17 aber selten in die Verlegenheit kommt, abrupte und verwegene Flugmanöver auszuführen, kommt da auf der Tastatur auch keine Hektik auf. Die Übersicht über die Tastaturbelegung erstreckt sich über 4 DIN A4 Seiten, inkl. Kamerasteuerung. Die wichtigsten Tasten, wie z. B. Absprung mit dem Fallschirm, hat man schnell raus. :D
Das Programm läuft ohne Probleme und Abstürze. Manueller Motorenstart ist zwar möglich, aber eigentlich unnötig. Die Mission beginnt man als Funker. Alle Positionen haben als generelle Vorgabe Computersteuerung. Ändern auf manuell und die Funkkladde aufschlagen (eingehende Funksprüche). Dort die Starerlaubnis anklicken und die beiden Piloten beginnen mit der Startprozedur. Verlässt man die gewählte Station, springt diese automatisch auf Computersteuerung zurück. Gerade beim Verlassen des Cockpits sehr sinnvoll ;)
Alles in allem eine sehr fesselnde Simulation, die Trotz des Alters von inzwischen 15 Jahren eine (für uns alten Sack) annehmbare Grafik bietet.
P. S. Den Pilotenpart zu übernehmen ist dennoch sehr anstrengend, da man auch so Kleinigkeiten wie Klappen, Gemisch, Propellerstellung usw. je nach Situation verändern muss. Was den Schwierigkeitsgrad generell angeht...die deutsche Flak schießt preußisch genau...die erste Mission war schon heftig.
Na dann wünschen wir euch weiterhin viel Glück mit eurem Bomber...!! :ph:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
27.10.15, 23:56
So...hier mal ein kleines Video über den Aufwand nur um die Motoren manuell zu starten...
http://youtu.be/1s63ZiXwK8E
George Pickett
30.10.15, 17:11
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The Fortress Boys
Die Bomberformation flog nun fast genau Westkurs und näherte sich Brest. Jeder Mann in den Bombern der 612. Squadron schaute besorgt in den Himmel, aber außer den P47 über ihnen war der Himmel frei. "Kommandant an Bombenschützen! Vorbereiten auf Bombenabwurf!" Lieutenant Kozlowski stieg gebückt durch den Verbindungsgang nach hinten. Nacheinander zog er bei allen Bomben die Sicherungsstifte heraus. Zuerst waren die 500 Pfund Sprengbomben dran. Zum Schluss kamen noch die leichten Stabbrandbomben dran. Schließlich zählte er die Stifte durch, ob er auch alle Bomben scharf gemacht hatte. Dann ging er wieder nach vorne in die Bugkanzel. "Bombenschütze an Kommandant! Bomben sind scharf!" Oben im Cockpit atmete Captain Dearborn tief durch und sah dann seinen Co-Piloten an. Bomben. "Bombenklappen öffnen!" Lieutenant Sinclair beugte sich vor und zog einen Hebel zurück. "Bombenklappen werden geöffnet!" Nach einigen Sekunden ertönte die Stimme von Sergeant Moore aus dem unteren Kugelturm. "Unterer Turm an Kommandant! Klappen sind vollständig geöffnet!"
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"Noch 5 Minuten bis zum Ziel!" ertönte Lieutenant Löwenthals Stimme im Funk. "Brest direkt voraus!" All jene, die in der Lage waren von ihrer Station aus das Ziel sehen zu können, machten einen langen Hals. Aus dieser Höhe sah Brest und die Umgebung aus wie die Landschaft einer Modelleisenbahn. Friedlich...ungefährlich...und einlullend. Nie würde man auf die Idee kommen, dass von dort unten irgend eine Art von Gefahr für sie ausgehen würde.
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Das dem nicht so war, erfuhren sie am eigenen Leibe. Ein gewaltiger Schlag erschütterte die Bombshell und lies sie ins Trudeln geraten. "Verdammt...was...?" schrie Lieutenant Sinclair, aber die Antwort konnte er sich zum einen selber geben, als der den urplötzlich schwarz gesprenkelten Himmel um sich herum sah, zum anderen war der Bordfunk voll von Geschrei. "Flak...das ist Flak!" Von links herrschte ihn Dearborn an. "Sinclair!!! Verdammt! Sehen sie irgendwelche äußeren Schäden? Die Maschine zieht nach rechts!" Er kam zu sich und sah aus seinem rechten Fenster. "Die rechte Tragfläche hat´s erwischt...durch die Löcher könnte man durchlaufen!" Er sah genauer hin. "Die Tanks dürfte es nicht erwischt haben..."
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Vorne in der verglasten Bugkanzel kämpfte Lieutenant Kozlowski mit seinen Nerven. Dauernd schlugen kleine Splitter gegen die Außenhaut und das Glas. Sprünge und Kratzer kündeten vom drohenden Unheil. Er presste seine Hände an die Oberschenkel und schloss die Augen. "Bleib ruhig, Val. Sie schießen auf dich ob du ruhig bist oder ein nervöses Wrack...aber wenn du die Ruhe behälst und deine Bomben gut ins Ziel bringst...dann schießen vielleicht beim nächsten mal ein paar Krauts weniger auf dich..." Er öffnete die Augen und fühlte sich tatsächlich etwas besser. Er beugte sich vor und sah durch die Optik des Norden-Zielgerätes.
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"Bombenschütze an Kommandant! Beginn des Endanfluges!" Lieutenant Kozlowski konnte die Depots hinter den Hafenanlagen bereits erkennen. Oben im Cockpit sah Captain Deanborn mit einer Mischung aus Angst und Faszination auf die ihn umgebende Hölle. "Captain?" Sein Co-Pilot sah ihn abwartend an und er straffte sich unwillkürlich. "Verstanden! Übergebe Kontrolle!" Er klappte den Sperrbügel über den Notabwurfschalter für die Bomben und arretierte ihn. "Autopilot!" befahl er und Sinclair legte den entsprechenden Schalter um. "Wie beim Tontaubenschießen!" flüsterte Sinclair leise, dem die Beine anfingen unkontrolliert zu zittern. "Endphase!" schrie es in den Kopfhörern. Kozlowski war wie in Trance und hatte die Hölle ihn herum fast ausgeblendet. Hier waren nur noch er und sein Ziel. "Gleich...gleich...noch ein bisschen...Bomben raus!!!" Im gleichen Augenblick schrie Sergeant Busby vom Heck. "Die Mother and Country ist getroffen!!! Scheiße!!!" Sergeant Daly wechselte die Frequenz und versuchte die Mother and Country anzufunken, aber er bekam nur hysterische Schreie herein. "Seht ihr Fallschirme???" mein Gott...steigt doch aus!!!"
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"Keine Fallschirme..." sagte jemand. Wie gebannt starrten sie der abstürzenden Maschine nach. Lieutenant Kozlowski riss sich von der gespenstischen Szenerie los und sah wieder durch sein Zielgerät. Kurz Zeit später erkannte er die Einschläge...und die lagen schlecht. Zwar in der Nähe des Ziels aber sie waren daneben gegangen. Ein Schlag stieß ihn vom Sitz und die Maschine neigte sich erst nach links und sackte dann leicht weg. "Feuer im Heck!" schrie Sergeant Busby in Panik. "McVey...Bocci!!! Helft ihm!!!" befahl Captain Dearborn über Funk. Die beiden hasteten mit den Feuerlöschern nach hinten. Der linke Rumpf war im Bereich des Seitenruders aufgerissen und Busby lag auf dem Boden und versucht die Flammen auf seinem Overall zu ersticken. "Ist ja gut, Clay" versuchten die beiden ihn zu beruhigen. Das Feuer war inzwischen aus aber der Bombshell hatten die Krauts übel mitgespielt.
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Sergeant Busby beruhigte sich langsam wieder und sogar ein kleines Lächeln entkam ihm. "Na komm, Clay." Sergeant Bocci wollte dem Heckschützen wieder aufhelfen, aber der schrie urplötzlich auf. "Was ist denn???" Busby hielt sich den Oberarm. McVey riss den Overall auf. "Ich fasse es nicht..." Ein Splitter musste wohl seinen Oberarm getroffen haben. "Und...? Ist es schlimm...?" Sergeant Busby mochte nicht hinsehen. "Du wirst es überleben" MvVey und Bocci grinsten sich an. Der Rest der Besatzung nahm die Meldung über den Zustand von Busby mit Erleichterung zur Kenntnis. Im Cockpit hatten die beiden Piloten bereits mit neuen Problemen zu kämpfen. Die Maschine sah aus wie ein Schweizer Käse und um halbwegs in der Formation bleiben zu können, musste kräftig getrimmt werden. Auch von Sergeant Daly fiel die Anspannung ab. Plötzlich knackte es in seinem Kopfhörer. "Danny...? Danny-Boy...?" Er erkannte die Stimme sofort. Es war der Funker der Windy City. "Bin da, Joseph. Was ist los?" Ein paar Sekunden kam nichts. "Fasst man das, Danny-Boy? Bis zum Schluss alles in Butter und dann die letzte Salve..." die Stimme von Osborne wurde brüchig. Daly hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Von seiner Station aus konnte er die Windy City nicht sehen. "Lieutenant Sinclair? Könnten Sie mal nach der Windy City sehen?" Der Angesprochene sah nach rechts aus dem Fenster und wurde blass. "Das sieht nicht gut aus, Danny-Boy..."
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Wie aufregend, hoffentlich schafft ihr es heil nach England!
Lewis Armistead
30.10.15, 18:48
Wieso hoffentlich?
Ein Hoch auf die deutsche FLAK :P
Habt Ihr grad ein französisches Wohngebiet bombardiert?
Habt Ihr grad ein französisches Wohngebiet bombardiert?
Nicht doch! Das war bestimmt das Privat-Bordell der Deutschen Offiziere am Stadtrand...
Wir wünschen euch eine glückliche Heimkehr...!! :top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::) *SEMPER FI*
George Pickett
31.10.15, 12:09
@ Armistead
Ja, die Schulzes, Müllers und Meiers an den Flakgeschützen waren ausgeschlafen. Wir mögen uns gar nicht vorstellen, wie es bei einem Einsatz über Deutschland aussehen würde... :eek:
@Ich Bins
Man muss es der 15 Jahre alten Grafik nachsehen, dass da unten alles gleich aussieht. Lt. Zielansprache handelte es sich da unten um ein Depot der Kriegsmarine.
@Bigfish
So etwas wie "Freizeitheim" stand auch als Sekundärziel auf der Liste... :D
@Azrael/Hohenlohe
Erst einmal über den Kanal schaffen. Alles weitere hoffentlich noch heute im nächsten Bericht. :)
George Pickett
31.10.15, 16:13
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The Fortress Boys
Die Maschinen der 612. Squadron nahmen die Windy City schützend in die Mitte. Ein Mann war gefallen, zwei weitere mehr oder weniger schwer verwundet. Alle Bomber der Staffel hatten Blessuren davongetragen. Die deutsche Flak hatte heftig unter ihnen gewütet und einem Wolf gleich mit der Mother and Country auch eine Beute gerissen. "Wir erreichen den Küstenstreifen!" Kein Flakfeuer mehr und auch die deutschen Jäger hatten wohl für heute genug. Im Cockpit stemmte sich Captain Dearborn mit dem linken Fuß auf dem Pedal des Seitenruders gegen den nervigen Rechtsdrall der B17, während ein immer nervöser werdender Co-Pilot beobachtete, wie sich Teile der rechten Tragfläche verabschiedeten. Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte schließlich vor ihnen die englische Südküste auf. "Joseph, wie steht´s bei euch?" Sergeant Daly fragte alle 15 Minuten den Funker der zusammengeschossenen Windy City damit er abgelenkt wurde. "Es geht schon, Danny-Boy" kam die Antwort mit etwas festerer Stimme als noch vor einer Stunde. "Der Lt. meint, dass wir es schaffen werden, wenn kein weiterer Motor verreckt." Daly atmete durch. "Ist ja nicht mehr weit Joseph..."
Gegen 12.00 erreichte die Staffel den Landekorridor südlich von Deenethorpe. "Herhören!" kam die schnarrende Stimme von Major Derringer durch den Funk. "Die Staffel landet in der Reihenfolge des Zustands der Maschinen...den Anfang macht die Windy City...dann folgt die Southern Belle...dann die Mistress of Columbia...dann..." Captain Dearborn hörte entgeistert zu. Die Bombshell kam erst als 6. Maschine an die Reihe. "Wenn da nicht mal ein paar Schisser übertrieben haben, damit sie schneller runterkommen" orakelte Lieutenant Sinclair. So kreisten sie fast eine halbe Stunde über dem Flugplatz, bis die ersehnte Freigabe zur Landung über Funk hereinkam. Langsam verlor die Maschine an Höhe und brachte sich in Landeposition. "Aufpassen!!! Sie zieht nach rechts!!!" Im Cockpit herrschte Anspannung und Nervosität. "Hab sie..." Dearborn entspannte sich wieder etwas. "Sieht gut aus..." bemerkte Lieutenant Sinclair, der gleichermaßen die Instrumente im Blick behielt, als auch immer wieder nach vorne aus dem Fenster sah. "Fahrgestell!" kam das Kommando von Captain Dearborn. Sinclair riss den Hebel nach unten und das Fahrgestell fuhr aus. "Gott sei Dank..." murmelte Sinclair.
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"Alles lose Gerümpel verrödeln und schnallt euch gefälligst an!" befahl Dearnborn und zwang die Bombshell in eine letzte, weite Linkskurve und die weitläufigen Anlagen des Luftwaffenstützpunktes Deenethorpe tauchten von links kommend im Blickfeld der Piloten auf. Das ausgefahrene Fahrwerk bremste die Maschine und machte sie instabil. "Dreckskiste..." fluchte er leise und drückte die Schubregler wieder etwas weiter nach vorne. "Jetzt zählt es..."
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"Wir sind zu weit rechts!" warnte Sinclair, aber es war schon zu spät um durchzustarten. Das rechte Rad kam neben der Betonpiste auf dem Gras auf, während das linke noch in der Luft hing. "Shit!" fluchte Dearnborn und trat das linke Seitenruder durch. Der Rumpf begann zu zittern aber die Nase zog leicht nach links, bis beide Räder Beton unter den Füßen hatten. "Bremsen!" Sinclair riss die Schubregler zurück und beide traten mit aller Kraft auf die Bremse und hielten das Steuer fest. Das Ende der Landebahn war bereits in Sicht und dort stauten sich die bereits gelandeten Maschinen der Staffel. "Komm schon...komm...komm schon, du Luder!" wurde Sinclair nun lauter und die Bombshell schien ein Einsehen mit ihm zu haben. Sie wurde langsamer und kam schließlich wenige Meter vom nächsten Bomber entfernt, am Ende der Landebahn zum stehen.
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Sie reihten sich in die Kolonne ein und rollten über die Zubringer zu den Stellplätzen der 612. Squadron. Jetzt, wo sie in Sicherheit waren, fiel von den Männern die Anspannung ab. Schließlich kamen sie zum stehen und Dearborn und Sinclair stellten nacheinander die vier Motoren ab. Sergeant Hoogesteger drängte sich an den anderen zur Bodenluke vorbei und riss sie auf. Mehr fallend als kletternd verließ der die Maschine und übergab sich. Niemand lachte. Weder seine Besatzungskameraden, noch die Mechaniker, die sich mit betretenden Minen die Maschine ansahen. Sie konnten ahnen, was die Männer in den letzten Stunden mitgemacht hatten.
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Sergeant Moore half Hoogesteger auf und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Der hatte sich inzwischen wieder etwas gefasst, war aber noch aschfahl im Gesicht. Er sah sich sekundenlang die Bombshell an und ging dann langsam auf das Wappen der Maschine zu. "Eigentlich stehe ich ja mehr auf Brünette..." murmelte er. Er zog seinen Handschuh aus und strich mit der Handfläche über das Bild. "Danke, Schätzchen..." Er drehte sich wortlos um und ging zum wartenden Jeep. Sergeant Daly tat es ihm nach, strich mit der Hand über das Bild und bedankte sich. Dann taten es auch alle anderen. Auch die Offiziere...
Werter George, das ist ja nochmal gut ausgegangen. Wir hoffen, dass beim nächsten Einsatz auch alles gut verläuft...!! :top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
02.11.15, 10:29
Erst mal die Bombshell wieder zusammenflicken. Mal sehen, wann es zum ersten mal "Ins Reich" geht...ohne Jagdschutz... :eek:
Die USAAF fliegt doch Tagangriffe. Das wird heftig werden. Wir wünschen euch schon mal alles Gute...!! :top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
07.11.15, 13:10
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The Fortress Boys
Intermezzo
Anschisse und andere Aufmerksamkeiten
Sergeant Busby wurde mit einem Sanitätswagen zum Lazarett gebracht. Die Männer der Bombshell sahen dem Wagen nach und warfen schließlich ihr Zeugs in die bereitstehenden Jeeps. Während die Unteroffiziere zu ihrem Quartier gefahren wurden, steuerte der dritte Jeep mit den Offizieren zielstrebig das Stabsgebäude der 401. Bombergruppe an. "Nachbesprechung..." murmelte Lieutenant Sinclair. "Anschiss" unkte Lieutenant Kozlowski, der am besten beurteilen konnte, dass "seine" Bomben ins Nirwana abgedriftet waren. Vor dem Gebäude trafen sie auf andere Offiziere der 612. Squadron, die rauchend auf den Beginn der Besprechung warteten. Alle, so war nach kurzen Gesprächen der Tenor, hatten es "vergeigt" und das Ziel teilweise oder sogar vollständig verfehlt. Die Männer drückten die Zigaretten aus und traten in den Besprechungsraum, wo sie sich ihre Plätze suchten.
Jeder konnte es am Gesichtsausdruck von Colonel Harriman ablesen...er war sauer...wütend...enttäuscht. Die Anwesenden beeilten sich beim Aufstehen. So vergingen die Sekunden. Er sah die Offiziere mit durchdringendem Blick an. Sie waren immer noch im Stillgestanden und der Colonel machte keine Anstalten, das zu ändern. Die hinter Harriman stehenden Staffelchefs sahen aus, als ob man ihnen einen tiefen und ausdauernden Einlauf verpasst hätte. "Ich weiß nicht, was Sie sich dabei gedacht haben..." begann er unvermittelt. "Soll ich Sie alle wegen Befehlsverweigerung vor ein Kriegsgericht stellen...?" In Dearnborns Magen begann es nervös zu grummeln. Harriman hob leicht den Kopf und sah auf die Holzbalken der Decke. "Oder soll ich ihren Ausbildern in der Heimat einfach eins in die Schnauze geben!" wurde er auf einmal laut. Kein Mucks war zu hören...außer Dearborns Magen. Der Colonel wandte sich abrupt um und griff sich eine dünne Mappe und warf sie den Offizieren vor die Füße. "Fast 60 Tonnen Bomben...alle für die Katz..." Er holte tief Luft und setzte wieder zum Reden an...überlegte es sich dann aber und drehte sich zu den Staffelchefs um. "Übernehmen Sie Ihre Besatzungen und sehen Sie zu, dass so ein Desaster nicht wieder vorkommt!" Unwillkürlich standen die drei Offiziere stramm. "Sir...!"
In der Offiziersbarracke angekommen verkroch sich jeder in seine kleine Stube. Dieser 01. Dezember 1943 war kein Tag, an dem sich die Besatzung der Bombshell oder alle anderen Maschinen mit Ruhm bekleckert hatten. Die Männer lenkten sich mit Routineaufgaben ab, während die Mechaniker fieberhaft an der Instandsetzung der Bomber arbeiteten. Schließlich bekam Captain Dearborn Post von der Gruppe. Er setzte sich auf einen Stuhl, riss den Umschlag auf und las. "Na wenigstens einer von uns, dem die hohen Offiziere nicht den Arsch aufgerissen haben..."
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Otto Weddingen
07.11.15, 13:27
wofür für denn das ? für den 1 Feindflug ?;) oder weil Amerikanisches Kriegsgerät zwar demoliert, aber doch zurück gebracht worden ist?:D
Admiral Hipper
07.11.15, 13:36
Das Purple Heart bekommen alle im Einsatz verwundeten Soldaten der US-Streitkräfte.
Das Besatzungsmitlied Busby wurde offensichtlich im letzten Einsatz verletzt.
George Pickett
07.11.15, 14:00
So ist es. Unser Heckschütze wurde am durch Splitter verwundet und dafür gibt es bunte Orden... ;)
Otto Weddingen
07.11.15, 14:29
ach Gottchen, , so läßt es sich natürlich nach ihren 10 Feindeinsätzen Hochdekoriert zuhause bejubeln lassen...:tongue:
George Pickett
07.11.15, 15:03
ach Gottchen, , so läßt es sich natürlich nach ihren 10 Feindeinsätzen Hochdekoriert zuhause bejubeln lassen...:tongue:
Nee..nee...25 mal geht es gegen den Feind!!! :eek:
Wir sind schon sehr gespannt wie es nun weitergeht...!! :top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
09.11.15, 13:38
Wir sind schon sehr gespannt wie es nun weitergeht...
Für morgen ist der nächste Einsatz geplant. Einsatzbericht folgt dann zeitnah...
George Pickett
15.11.15, 15:19
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The Fortress Boys
Kapitel 2
Und wieder Brest...
Captain Dearborn und die Offiziere der Bombshell verließen den Besprechungsraum und diskutierten rauchend das soeben gehörte. "Das kommt einem fast wie Nachsitzen vor." warf Lieutenant Kozlowski ein. "Das ist Nachsitzen" brummte Lieutenant Sinclair und sah den Bombenschützen missmutig an. "Hey, das ist nicht meine Schuld!" Ich kann die Bomben nur dahin werfen, wohin ihr die Kiste lenkt!" verteidigte sich Kozlowski. Die 4 Offiziere kletterten in den Jeep, der sie zur Maschine bringen sollte. "Ruhe jetzt!" schnauzte Dearborn. "Die ganze Staffel hat es vergeigt und die ganze Staffel muss jetzt halt nochmal ran!" Der Fahrer des Jeep nahm eine Abkürzung und der Willis hüpfte über die Wiese. "Verdammt...!" fluchte Lieutenant Lowenthal wegen des Gewackels, der sich noch einmal die Einsatzunterlagen ansah und die Unterlagen nicht in Ruhe studieren konnte.
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Der Jeep näherte sich der Parkposition der Bombshell und Captain Dearborn erkannte seine bereits wartende Besatzung. Der Jeep hielt und die 4 Offiziere sprangen ab und griffen sich ihre Beutel. "Herhören, Männer! Es geht wieder nach Brest um unseren Job zu vollenden, was uns beim ersten mal leider nicht gelungen ist!" Die Männer nahmen das Einsatzziel ohne äußere Regung zur Kenntnis, aber richtig begeistert war wohl niemand. Etwas abseits erkannte Captain Dearborn den Neuen. "Ich hoffe, Sie alle haben sich schon mit dem Ersatz für Sergeant Busby bekannt gemacht." Die Männer drehten sich schweigend um. "Das ist Sergeant Fairbanks." Einer nach dem anderen schüttelte dem Neuen kurz die Hand und stellte sich vor. "Ich soll Sie auch alle von Sergeant Busby grüßen. Er kommt Übermorgen aus dem Lazarett, hat aber noch 2 Wochen Flugverbot." Diese Nachricht nahmen die Männer freudig auf und die unterschwellige Feindseligkeit gegenüber dem Neuen lies spürbar nach.
Gegen 07.30 Uhr rollten die Bomber zum Start. Als 4. Maschine hob die Bombshell ab und kreiste so lange im Warteraum, bis alle Bomber der 612. Squadron gestartet waren. Sie formierten sich und schlossen zu den anderen Staffeln der 401. Bombergruppe auf. Schließlich flogen alle 26 Bomber der Gruppe in Formation der englischen Südküste entgegen. In den letzten Tagen waren die eigenen Jäger über dem französischen Festland sehr aktiv gewesen, hatten küstennahe Fliegerhorste der Luftwaffe im Tiefflug angegriffen und die deutschen Patrouillen in Luftkämpfe verwickelt. Nach den Meldungen der Aufklärung sollen dabei über 50 deutsche Jäger am Boden und in der Luft vernichtet worden sein. Über die eigenen Verluste gab es aber keine Angaben. So hoffte man, dieses mal unbehelligter nach Brest zu kommen.
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Und in der Tat verlief der Hinflug recht ruhig und die Bomber der 401. Bombergruppe bekamen es nicht mit deutschen Jägern zu tun. Gegen 09.30 Uhr begann der Endanflug auf das Ziel. "OK...letzte Wende...neuer Kurs 220 Grad...jetzt!" Captain Dearborn zwang die Maschine in eine sanfte Rechtskurve während sei Co-Pilot den Abstand zu den anderen Maschinen überwachte. Die Formation war eng und wenn auch nur eine Maschine zu früh oder zu spät die Wende einleitete konnte das schnell in einer Katastrophe enden. "Brest voraus!" meldete Lieutenant Lowenthal aus der Bugkanzel. "OK...Bombenschütze fertigmachen!" befahl Dearnborn. Lieutenant Kozlowski kam gerade vom Bombenschacht zurück, wo er die Bomben scharf gemacht hatte. Er setzte sich vor das Norden-Zielgerät und drückte seine Augen auf die Optik. Ein Stoß erschütterte die Maschine. "Flak!" rief jemand. "Notabwurf gesperrt...Autopilot an! Sie gehört Ihnen!" gab kam Captain Dearborns Stimme durch den Bordfunk. "Bombenklappen auf!" befahl Lieutenant Kozlowski. Der Flakbeschuss wurde immer stärker und schüttelte die Maschine heftig durch.
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Plötzlich schrie Captain Dearborn auf. Sein Co-Pilot zuckte förmlich zusammen. "Was ist los?" Dearborn hielt sich das rechte Bein. "Scheiße..." Lieutenant Sinclair suchte den Verbandkasten als das Cockpit von Splittern getroffen wurde und Glas splitterte. Die Maschine wurde unruhig. Sinclair riss eine Mullbinde aus dem Erste-Hilfe Paket. "Lassen Sie das, verdammt! Wir haben wichtigeres zu tun!" bellte ihn Captain Dearborn an. "Endphase!" schrie Lieutenant Kozlowski. Der Himmel war schwarz von Flakexplosionen und durch die Zieloptik sahen diese Flakwolken in der Vergrößerung noch gefährlicher aus. Er konnte hören, wie die Bombshell immer wieder von Splittern getroffen wurde, doch davon konnte und wollte er sich jetzt nicht ablenken lassen. Er konnte es eh nicht ändern. "Jetzt gilt es..."
http://youtu.be/U9bKJiIaW6s
Werter George, mal wieder Brest, wenn das aufgrund der starken FLAK nur gut ausgeht. Jetzt heisst es gut durchkommen und möglichst heil zurück...:top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
Da fiel ja soviel ins Wasser, da fiel der Bombereinsatz auch ins Wasser!
Ob das reicht, um als Erfolg gewertet zu werden, sonst wird der nächste Befehl nach dem Motto "Aller guten Dinge sind Drei" vergeben :D
George Pickett
16.11.15, 00:04
Da fiel ja soviel ins Wasser, da fiel der Bombereinsatz auch ins Wasser!
Ob das reicht, um als Erfolg gewertet zu werden, sonst wird der nächste Befehl nach dem Motto "Aller guten Dinge sind Drei" vergeben :D
Na ja...wir konnten nicht viel tun als Bombenschütze. Die Staffel flog das Ziel zu weit links an und bevor wir gar nicht treffen, haben wir die Bomben über der Pier ausgelöst. 50 Tonnen Beton geschreddert und einen Fischkutter versenkt. :D
Alith Anar
16.11.15, 00:07
Immerhin wird so die Nahrungsmittelproduktion des Reiches dadurch nachhaltig gestört.
George Pickett
16.11.15, 00:24
Immerhin wird so die Nahrungsmittelproduktion des Reiches dadurch nachhaltig gestört.
Also Freitags keinen Fisch mehr!!! :D
George Pickett
20.11.15, 16:56
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The Fortress Boys
Das Flakfeuer endete so abrupt, dass sich die Männer erstaunt ansahen. "Überfliegen die Küste!" meldete der Navigator und die Anspannung der Besatzung lockerte sich etwas. Im Cockpit saß ein etwas blasser Captain Dearborn und rang mit sich. "Captain, wenn Sie nicht nach hinten gehen und sich von Sergeant Daly verbinden lassen, dann schleppe ich sie mit Gewalt von hier weg!" Dearborn sah seinen Co-Piloten böse an und wollte etwas erwidern, doch der fuhr ihm über den Mund. "Und außerdem bluten Sie hier alles voll! Sehen Sie sich mal diese Sauerei an!" Erst jetzt, wo er die größer werdende Blutlache am Boden sah wurde dem Captain bewusst, dass er recht viel Blut verlor. Es war ihm zuwider, das Lieutenant Sinclair absolut im Recht war und nur entsprechend der Vorschriften handelte. "Übernehmen Sie und lassen Sie sich von allen Stationen die Schadensmeldungen geben!" sagte er schroff und quälte sich aus dem Sitz heraus. Er humpelte nach hinten zur Funkstation, wo Sergeant Daly eilig den Erste-Hilfe-Koffer öffnete. Er schnitt das rechte Hosenbein bis zum Knie auf und reinigte die Wunde vorsichtig. "Der Splitter steckt noch, Captain. Da möchte ich ungern rangehen. Wer weiß, was an Adern und Aterien verletzt worden ist." Dearnborn nickte stumm und biss sich auf die Lippen. Vorsichtig legte Daly den Verband an. "Sind ja bald in Deenethorpe...dann können die Weißkittel den Rest erledigen..."
Die Bombshell war in einer erstaunlich guten Verfassung. Sichtbare Schäden an Rumpf, Tragflächen und Leitwerk waren kaum zu erkennen. Es machte schon einen Unterschied, ob man unbehelligt von Feindjägern zum Ziel kam oder nicht. Auch die deutsche Flak schien heute weniger präzise geschossen zu haben. Keine einzige Maschine der Staffel meldete größere Schäden. Die Stimmung war dennoch nicht die Beste, denn Lieutenant Kozlowski lies durchblicken, dass der Bombenabwurf eher mäßig ausgefallen war. Sie erreichten schließlich die englische Südküste und hatten wieder Land unter sich. Kurz vor der Heimatbasis formierte sich die Staffel in der befohlenen Reihenfolge zum Landeanflug und eine B17 nach der anderen landete ohne größere Probleme.
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Die am nächsten Tage folgende Nachbesprechung und Aufarbeitung des Einsatzes der 401. schweren Bombergruppe fiel, wie befürchtet, sehr frostig aus. Die Division hatte Aufklärungsfotos des Zielgebietes geschickt und diese zeigten, dass die geworfenen Bomben der Gruppe überall hin gefallen waren...nur nicht ins vorgegebene Zielgebiet. Am nächsten dran waren tatsächlich die Bombenabwürfe der 612. Squadron, worauf sich, und das betonte Major Derringer ausdrücklich, niemand etwas einbilden sollte. "Ein beschissener Abwurf bleibt ein beschissener Abwurf...auch, wenn er etwas weniger stinkt als die anderen!" war sein abwertender Kommentar zum Zielabwurf der Staffel.
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Dennoch zeigte sich die Division nachsichtig, wohl um die Moral der noch unerfahrenen Besatzungen nicht gänzlich in den Boden zu stampfen. Innerhalb der Bombergruppe regnete es geradezu Verwundetenabzeichen für jede noch so kleine im Kampf erlittene Verletzung. Auch Captain Dearborn kam in den "Genuss" eines Purple Hearts. Letztlich zählte für die Männer, ob Offiziere oder Unteroffiziere nur eines...das sie lebendig und mehr oder weniger gesund von diesem Einsatz heimgekehrt waren.
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Einige der erfahrenen Besatzungen der 401. Bombergruppe sahen in dem Verhalten der Division ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Schonzeit für die "Frischlinge" vorbei war. Brest war nur zum "Warm machen". Ein Einsatz unter weniger gefährlichen Bedingungen um die Integration der unerfahrenen Besatzungen in die Bombergruppe zu erleichtern. Auf dem Stützpunkt schossen die Gerüchte über das nächste Einsatzziel wie Pilze aus dem Boden. Sicher war nur eines...es würde nicht wieder nach Brest gehen...
Wer legt eigentlich den Kurs des Geschwaders fest? Ihr könnte ja wahrscheinlich kaum einfach aus der Formation ausscheren, oder?
Wir sind erfreut, dass es Dearborn nur mässig erwischt hat. Ansonsten ist ja das Ergebnis auch nicht gerade überragend und die Moral der Besatzungen ist ja auch nicht erfreulich. Wir hoffen für den nächsten Einsatz mal das Beste. Viel Glück und hoffentlich mehr Erfolg dabei...!! :top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
20.11.15, 17:31
@ Iche_Bins
Die Staffel fliegt in fester Formation den Kurs, den die Maschine des Staffelchefs vorgibt. Natürlich könnten wir aus der Formation ausscheren und unseren eigenen Anflug durchführen...aber wer will schon vor das Kriegsgericht??? :D Wir hoffen, das mit den steigenden Erfahrungswerten der Besatzungen die Genauigkeit steigt und die Erfolge messbarer werden. Man kann übrigens auch generell in die Rolle des Staffelkapitäns schlüpfen, aber wir bleiben lieber bei unserer Bombshell :)
@ Hohenlohe
Der nächste Einsatz...der verspricht "lustig" zu werden...
Wir dürfen also gespannt sein...!! :ph:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::D
George Pickett
21.11.15, 17:50
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The Fortress Boys
Kapitel 3
Bombing the Reich...Entering Hell
Lübeck - 07. Dezember 1943
http://youtu.be/-40QAQNLCC4
Ah, die Lebensmittelversorgung des Reiches soll unterbunden werden, der Angriffsbefehl auf das Feld war ein weiser Befehl der Airforce-Führung! :D
PS: Aber diese Meldungen der Soldaten, so beklemmend realistisch, als ob man hautnah dabei wäre!
George Pickett
21.11.15, 18:00
Ah, die Lebensmittelversorgung des Reiches soll unterbunden werden, der Angriffsbefehl auf das Feld war ein weiser Befehl der Airforce-Führung! :D
Alles nicht so einfach mit dem gezielten Bombenaburf... :D Sind halt tief im Herzen Pazifist und können keiner Fliege was zu Leide tun...
Spannender AAR, und grafisch und soundmäßig gemessen am Alter des Spiels sehr stimmig. Wir abonnieren hiermit.
Klasse Teil.
Wir hatten es auch (sowie den Vorgänger: B-17 Flying Fortress).
Leider war unser PC damals zu lahm, selbst wenn wir sämtliche Einstellungen im Optionsmenü auf Minimum gesetzt haben.
Was man aber bekam hat eine Menge Spaß gemacht. Das Fliegen, das verteidigen, das Management der Schäden und der verletzten, das Zittern beim Heimflug.
Für uns eines der ganz großen Spiele.
Sowas bringt heute keiner mehr auf den Markt.
Manche meinen auch, B-17 Flying Fortress: The Mighty Eighth zähle zu den besten Simulationen der PC Spiel-Geschichte.
-> The 25 Best Simulation Games Ever Made (http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.rockpapershotgun.com/images/15/may/top25sims_019.jpg&imgrefurl=http://www.rockpapershotgun.com/2015/05/15/best-simulation-games/3/&h=361&w=620&tbnid=LVIODRuWlhKv2M:&docid=4bo69gub6R84yM&ei=5JxQVon_J8X3OYqyi4AN&tbm=isch&iact=rc&uact=3&page=5&start=111&ved=0ahUKEwiJgYDw-KHJAhXFew4KHQrZAtA4ZBCtAwhYMBw)
George Pickett
29.11.15, 14:10
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The Fortress Boys
Trübe Aussichten...
Der dritte Einsatz...und die 612. Squadron hatte bereits ihren zweiten Totalverlust zu beklagen. Jeder noch so dumme Depp konnte sich an seinen 10 Fingern ausrechnen, wann es seine Maschine erwischen würde. Die Stimmung der Männer war am Boden. Alle Bomber hatten Schäden erlitten, einige hatten es wohl nur mit Hilfe von Stoßgebeten wieder zurück nach Deenethorpe geschafft. Sanitätswagen und Sanitäter warteten bereits auf die Maschinen, die langsam zu ihren Stellplätzen rollten. Fast jede Besatzung hatte Verwundete zu beklagen, auch die Bombshell, wobei es gottlob bei Fleischwunden geblieben war. Die Männer verkrochen sich in ihren Unterkünften und wollten einfach nur in Ruhe gelassen werden.
Am darauffolgenden Tage hielt die 401. Bombergruppe die Nachbesprechung ab. Diese fiel regelrecht vernichtend aus, doch gab man in Führungskreisen zu, das der fehlende Jagdschutz beim Endanflug auf das Ziel und das unerwartet schwere Flakfeuer einen genauen Zielanflug erschwert hatten. Nichts desto Trotz hatte nicht eine einzige Bombe der Gruppe das Ziel auch nur annähernd getroffen, wie Aufklärungsbilder eindeutig und unwiderlegbar zeigten. Die Männer der Guadrian Angel waren umsonst gefallen, so der abschließende Satz von Colonel Harriman. Ob er den anderen Beatzungen ein schlechtes Gewissen einflößen wollte...man weiß es nicht. Auf jeden Fall trug es nicht dazu bei, die Stimmung und den Seelenzustand der Männer zu verbessern.
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Niemand wusste, wann es wieder losgehen würde oder was als nächstes Ziel von der Division ausgegeben würde. Niemand interessierte es in diesem Augenblick wirklich. Es war, wie es Sergeant Bocci treffend bemerkte, als er mit einem großen Schluck die Flasche Scotch leerte: "Ist doch Scheißegal, wo dich die Krauts erwischen! Ob über Lübeck...Berlin...Ruhrgebiet...ein Ort ist so gut oder schlecht wie der andere..."
Hauptsache ist doch, dass die Bombshell und ihre Besatzung heil nach Hause kommt, da sonst der AAR vorzeitig enden würde.
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
14.12.15, 13:11
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The Fortress Boys
Kapitel 4
Die große Tour...Berlin - 10.12.1943
Gentlemen...bitte!!! Colonel Harriman sah ungeduldig die Offiziere der 401. Bombergruppe an, die vor ihm auf den Stühlen Platz genommen hatten und sich untereinander unterhielten. An sich ein Affront seinem Rang und seiner Stellung gegenüber, aber es waren auch keine normalen Zeiten und ein internes Schreiben der Division legte einen gravierenden Schwund der Moral und Disziplin innerhalb der 4 Bombergruppen offen. Zu hoch waren die Verluste in letzter Zeit gewesen. Totalausfälle...vermisst über Deutschland...verwundet im Lazarett. Sogar die Mechaniker murrten hinter vorgehaltener Hand über die Sonderschichten, denn kaum ein Bomber kam ohne Schäden vom Feindflug heim nach Deenethorpe. Langsam erstarb das Gemurmel und die Offiziere sahen nun aufmerksam nach vorne.
Captain Dearborn saß mit seinen Offizieren am äußeren Ende der 2. Reihe und starrte wie gebannt auf die noch durch ein Tuch verhängte Wandkarte. Äußerlich versuchte er ruhig und gelassen zu wirken, doch innerlich war er ein nervöses Wrack. Er schlief schlecht und aß kaum. Dafür rauchte er eindeutig zu viel, was das Zittern seiner Hände noch verstärkte. "Reiß´dich zusammen!!!" herrschte er sich innerlich an. Er hatte für die Crew die Verantwortlich und es wäre eine Katastrophe, wenn die Männer seinen labilen Zustand mitbekommen würden. "Nun, da ich Ihre volle Aufmerksamkeit habe, möchte ich Ihnen unser heutiges Ziel vorstellen...die Flugzeugmotorenfabrik in Basdorf." Colonel Harriman bedeutete dem Vorführer, den Aufklärungsfilm abzufahren. Das verwackelte Bild aus der Kamera eines Fernaufklärers zeigte einen gewaltigen Industriekomplex. Im Hintergrund meinte man die Silhouette einer großen Stadt ausmachen zu können...
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Die Offiziere sahen abwechselnd auf den Film und die ihnen ausgehändigten Unterlagen. "Wo liegt denn dieses Basdorf?" wollte der Navigator der "Executor" wissen. Einen Augenblick lang zögerte Colonel Harriman und sah kurz zu den 3 Staffelkapitänen hinüber, die still und mit betretenen Minen am anderen Ende des Podestes standen. "Basdorf, Gentlemen...Basdorf liegt nordöstlich von Berlin..." Wo sich nach Bekanntgabe des Zieles sonst immer Gemurmel breit machte, gewann nun eine unangenehme Stille die Oberhand. "Wer hat sich denn den Scheiß ausgedacht?" fluchte jemand halblaut. Harriman hatte eine solche Reaktion befürchtet, doch die Befehle kamen direkt von der 8. Luftflotte. "Die Karte bitte" wies er einen Corporal an, der das Tuch entfernte und den Blick auf die große Wandkarte freigab. Gleichzeitig händigten Ordonanzen den Navigationsoffizieren der Bomber das benötigte Kartenmaterial mit den vorgesehenen Wegpunkten aus.
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"Start ist um Null...Sieben...Dreißig! Machen Sie sich fertig!" Die Offiziere standen auf und gingen ins Stillgestanden. Colonel Harriman sah die Offiziere...die Jüngelchen, eine Zeit lang an "Fast noch Kinder" dachte er bei sich. "Niemandem sollte so etwas aufgezwungen werden..." Seine Gedanken kehrten zurück ins hier und jetzt. "Gott mit Ihnen! Weggetreten...!"
Sehe ich das richtig, dass die blauen Kreise die Einsatzradien deutscher Fliegerhorste markieren? Man kann sich ja sowieso denken, dass ein Flug quer über das Reich keine Annehmlichkeit wird, aber so kriegt man das schön verdeutlicht.
Aber dieser große Bogen als Flugkurs ist ja deutlich suboptimal, der Gruß des Colonels am Ende ist mehr als gerechtfertigt, ich fürchte ja, dass euch die Staffel komplett weggeschossen wird von deutschen Jägern!
Ich bin gespannt!
George Pickett
14.12.15, 14:01
Das seht Ihr richtig, werter Azrael. Die blauen Kreise sind sie Einsatzgebiete der deutschen Jäger. Die roten Kreise sind Flakschwerpunkte. Wenn wir am Anfang des Szenarios die Variante "Staffelkapitän" gewählt hätten, dann könnten wir den Kurs zum Ziel selber für die Staffel festlegen. So sind wir weisungsgebunden :eek:
Kann euer Kommandant eigentlich befördert werden...?? Wäre doch interessant zu sehen, ob er eine eigene Staffel bekommen kann...?!
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
16.12.15, 11:19
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The Fortress Boys
Die 401. Bombergruppe flog in enger Formation über die Nordsee mit Kurs auf Jütland. Captain Dearborn wurde das ungute, diffuse Gefühl nicht los, welches ihn schon seit Stunden bedrückte und manchmal auch in Angstzustände versetzte. "Berlin...ausgerechnet Berlin..." murmelte er zum wiederholten Male. Lieutenant Sinclair sah seinen Captain verstohlen von der Seite an. "Alles in Ordnung, Sir?" Dearborn zuckte leicht zusammen und sah mit unruhigem Blick seinen Co-Piloten an. "Es ist alles in Ordnung, Lieutenant. Behalten Sie lieber die Instrumente im Blick!" Sinclair reagierte auf diese Zurechtweisung mit einem übertriebenen "starren" auf die Instrumente und schwieg.
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Weiter hinten sah Sergeant Daly aus seinem kleinen Fenster an der Funkstation. Als sie von Captain Dearborn vor dem Start die Einweisung bekamen, standen die Besatzungsmitglieder der Bombshell mit offenem Mund vor Ihrem Captain. "Wieso sollen wir auf dem Rückweg das gesamte Reichsgebiet überqueren?" ereiferte sich Segeant Mc Vey und die anderen stimmten ihm zu. Captain Dearborn hatte sichtlich Mühe die Disziplin aufrechtzuerhalten und verwies auf die Befehle der Division. Für Segeant Daly war der physische und psychische Verfall des Captain fast greifbar. Mit einem harschen Ton befahl er das Einsteigen. "Navigator an alle...wir passieren die Küste von Jütland!" Sergeant Daly sah nach unten und konnte den Küstenstreifen erkennen.
"Passt mir bloß auf deutsche Jäger auf!" herrschte Captain Dearborn unvermittelt durch den Bordfunk. "Gut, dass er es anspricht...da wäre ich nie drauf gekommen" dachte Sergeant Bocci im linken Rumpfgeschützstand und schüttelte mit leichten Unverständnis den Kopf. Die Männer der Bombshell beobachteten aufmerksam den Himmel, aber kein Feindjäger lies sich blicken. Sie überquerten Jütland und hatten bald die Ostsee unter sich. "Navigator an Pilot...Wendemarke voraus...neuer Kurs 140 Grad....jetzt!!!" Der Bomber schwenkte schwerfällig nach rechts und ging auf südöstlichen Kurs, der deutschen Ostseeküste entgegen. Nach wenigen Minuten wurde die Küste deutlicher und man konnte einen Hafen entdecken. "Das ist Rostock vor uns" klärte Lieutenant Lowenthal die Besatzung auf. Bald würde es ernst werden. "Banditen auf 10 Uhr hoch!!!" schrie jemand durch den Funk. "Hab sie!" rief Sergeant Hoogesteger und der obere Geschützturm donnerte los...
http://youtu.be/aPc_pOjkYZA
Ausgerechnet Berlin...!! Das kann ja heiter werden. Wir wünschen euch aber trotzdem viel Glück und Erfolg...!! :top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
16.12.15, 12:40
Ausgerechnet Berlin...!! Das kann ja heiter werden.
Werter Hohenlohe, es wurde ja schon heiter... :eek:
Oha...nein! Wie gehts denn jetzt weiter?!
George Pickett
16.12.15, 13:22
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The Fortress Boys
Colonel Harriman rieb sich die entzündeten Augen und sah auf den Stapel Briefe, die er in den letzten Tagen geschrieben hatte. Kondolenzbriefe waren so ziemlich das schlimmste an Pflichten, die ein kommandierender Offizier auf seine Schultern laden musste. Der Angriff auf die Motorenwerke Basdorf war ein vollständiges Desaster. Ein Drittel der Bomber abgeschossen oder notgelandet. Ein weiteres Drittel teilweise schwer beschädigt und nicht einsatzfähig. Die Division hatte daraufhin die 401. Bombergruppe aus dem aktiven Dienst genommen, da die Staffeln teilweise nur noch über 2 bis 3 einsatzbereite Bomber verfügten. Er griff sich sie Flasche Scotch und schenkte sich großzügig ein...
Ein paar Barracken weiter öffnete der kommissarische Kommandeur der 612. Squadron, Major Battles, die Post. Major Derringer war mit seinem Bomber seit dem 10. Dezember über Berlin vermisst. Als Battles die Zeilen las atmete er hörbar durch, war es doch ein kleiner Lichtblick für die Familien der Besatzungen...wenigsten für einige von Ihnen. Die 8. Luftflotte hatte nach den Luftangriff auf Berlin die Fühler über das Internationale Rote Kreuz ausgestreckt und das Rote kreuz hatte in erstaunlich kurzer Zeit bereits die ersten Informationen sammeln können...
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http://abload.de/img/07f9juu.jpg (http://abload.de/image.php?img=07f9juu.jpg)
Er griff sich Briefpapier und einen Füller. Beginnen wollte er dem Rang entprechend mit Captain Dearborn. Es war ihm ein kleiner Trost, dass er wenigstens einigen wenigen Menschen in der Heimat die Ungewissheit nehmen konnte...auf die eine oder andere Weise. Kurz sah er an die kahle Holzwand gegenüber, als er im Geiste die ersten Zeilen formulierte. Dann setzte er an und begann zu schreiben...
http://abload.de/img/0817kh7.jpg (http://abload.de/image.php?img=0817kh7.jpg)
http://abload.de/img/09p6kew.jpg (http://abload.de/image.php?img=09p6kew.jpg)
*** Ende ***
Als Erinnerung an einen für uns besten Filme zu dieser Thematik
http://youtu.be/lKkBdvS5kso
George Pickett
16.12.15, 13:33
Werte Regenten,
leider muss dieser AAR hier enden. Obwohl es eigentlich nicht unsere Art ist, für einen AAR missglückte Missionen zu wiederholen, haben wir es hier versucht. 6(!!!) mal sind wir die Mission geflogen. 5 mal wurden wir abgeschossen, beim letzten Mal sogar von einem deutschen Jäger gerammt. Und das, wo wir gerade das Geheimnis der punktgenauen Bombardierung gelöst hatten und 2mal die Motorenwerke regelrecht eingeebnet hatten :D
Der Rückflug über das ganze Reichsgebiet gleicht einem Todesflug. Einmal kamen wir bis zur Höhe Marburg-Fulda bis es uns erwischte....nix zu machen.
Wir bedauern das sehr und hoffen dennoch, die werte Regentschaft etwas unterhalten zu haben. :)
Frisiercreme
16.12.15, 13:39
Werter Pickett, das ist mehr als bedauerlich.
Könntet Ihr nicht über der Nordsee ein paar Motorprobleme fingieren? Auf ein bombardiertes Kartoffelfeld mehr oder weniger kommt es doch nicht an.
Tex_Murphy
16.12.15, 13:59
Schade....:o Wir haben gerade Gefallen daran gefunden.
Wer rechnet auch schon mit Kamikazefliegern überm Dritten Reich :D
George Pickett
16.12.15, 17:03
Sonderkommando "Elbe" gab es ja wirklich ...
Mit denen hätten wir aber erst Ende 1944 gerechnet!!! :eek:
Man könnte jetzt einen Steelpanther WW2 AAR mit einem Trupp amerikanischer Piloten anschließen, die sich zur Resistance durchkämpfen wollen ... oder zu den Russen ... oder nach Schweden ...
Die logische Fortsetzung wäre eigentlich der AAR "Super Mario Pickett: Jump and Escape from Colditz Palace".
http://sydlexia.com/imagesandstuff/a_n_n_s_m_b/annsmb_castle_and_bricks.png
George Pickett
16.12.15, 18:46
Hehe...aber meine Herren!!! Schönes Schloss...gutes Essen (hoffentlich). Warum die teutonische Gastfreundschaft ablehnen. Lieber grüne als Blaue Bohnen vom Deutschen gereicht bekommen :D
Schade, aber war beinahe zu erwarten, dass die Maschine abgeschossen wird. Leider...*seufz*
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
17.12.15, 11:37
oder Ihr setzt mit einer Partei "Wulfenstein" fort ....
Ufff!!! Und so was zur Weihnachtszeit!!!:nono: Wir bleiben lieber friedlich :)
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