Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Und wird uns der Panzer ein ehernes Grab... (WITE)
George Pickett
29.05.15, 18:52
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Die Erlebnisse von Werner Berger
Das Prequel zu:
"Die Windhunde" (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=25655)
https://youtu.be/YPzTGx96P6U
Demnächst in Ihrer Wochenschau...
George Pickett
30.05.15, 01:02
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Prolog
„2 Wochen…wie schnell doch 2 Wochen vergehen“ dachte ich, während ich durch die schmutzige und verkratzte Scheibe des Abteils die eintönigen Weiten Russlands betrachtete. Bereits vor Stunden hatte der Zug bei Kiew den Dnjepr Richtung Osten überquert und näherte sich nun Charkow, wo die 3. Panzerdivision, meine Einheit, lag. Nach der Schlacht um Moskau und den verlustreichen Rückzugskämpfen im Raum Tula wurde die Division im Frühjahr der Heeresgruppe Süd unterstellt und lag seit April zur Auffrischung südlich von Charkow. Im Verband des XXXX. Panzerkorps gehörte sie nun zur 6. Armee.
Neben mir grunzte ein dicklicher Major, dessen maßgeschneiderte Uniform ihn als Etappenhengst auswiesen, im Schlaf und seine rechte Hand klatschte auf meinen Oberschenkel. Der junge Fliegerleutnant gegenüber konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, während ich übertrieben mit spitzen Fingern die speckige Hand zur Seite schob. „Neue Geheimwaffe“ raunzte ich mit einem verschwörerischen Gesichtsausdruck und deutete mit den Augen zum schnarchenden Major. Der Leutnant machte ein fragendes Gesicht und ich beugte mich ganz nah zu ihm heran. „Fettbombe…wo der einschlägt, da entschärft es 100 Iwans…“ Der Leutnant lief rot an und hielt sich die Hand vor den Mund um nicht lauthals loszulassen. Demonstrativ legte ich die Finger auf meine Lippen als der Zug spürbar abbremste. Als ich hinaussah erkannte ich die ersten zerstörten Häuser der westlichen Vorstädte von Charkow. Langsam fuhr der Zug durch die Trümmerlandschaft in Richtung Bahnhof.
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Mit einem Ruck hielt der Zug und der dicke Major fiel vorne über. Fluchend erhob er sich und richtete seine Uniform. Mit einem missmutigen Blick nach draußen quittierte er unsere Ankunft. "Charkow...Na dann..." murmelte er. Er griff sich sein Gepäck. "Meine Herren..." Wir standen auf. "Herr Major!" Er drehte sich um und zwängte sich mit seinem sperrigen Gepäck durch den Gang. Ich raffte meine Habseligkeiten zusammen und reihte mich in die Massen der Landser ein, die den Zug verlassen wollten. Der Bahnsteig wimmelte von Soldaten und Kettenhunden, die mürrisch dreinblickten und sich hier und da Soldbuch und Marschpapiere zeigen ließen. "Herr Oberleutnant! Oberleutnant Berger...!" Ich drehte mich suchend um und erkannte schließlich einen wild winkenden Milchbubi. "Panzerschütze Kemper wünscht eine gute Reise gehabt zu haben, Herr Oberleutnant." Während er redete griff er sich bereits meine Sachen. "In die andere Richtung wäre die Reise angenehmer gewesen, Kemper" gab ich mit einem Grinsen zurück. Wir passierten die Kontrollen am Ausgang und hielten auf einen Kübel zu. Kemper verstaute mein Gepäck und wir stiegen ein. "Alles im Lot bei unserem Haufen?" wollte ich wissen. Kemper grinste. "Haben in Ihrer Abwesenheit eine ruhige Kugel geschoben, Herr Oberleutnant. Die Abteilung hat uns in Ruhe gelassen." Er reihte sich in die lange Kolonne von LKW´s und Fuhrwerken auf der Hauptstraße ein. "Unteroffizier Deggenhardt hat gleich wieder eine Verschwörung gewittert und gesagt, dass "Die da oben" uns Delinquenten schonen und in Sicherheit wiegen wollen..." Kemper sah angestrengt nach vorne und schien zu überlegen. "Herr Oberleutnant, was ist ein Delinquent?" Ich versuchte nicht lauthals loszulachen.
Wir erreichten eine ehemalige Kaserne der Roten Armee im Süden der Stadt. Hier waren Teile des Panzerregimentes 6 untergekommen. Kemper steuerte zielstrebig auf ein paar schäbige Barracken zu und hielt vor ihnen an. Wenig einladend, aber man hatte ein Dach über dem Kopf. Vor dem Eingang war ein Schild aufgestellt:
3.Komp/I. Abt.
Mit schnellen Schritten kam mir Leutnant Kruse entgegen, mein stellvertretenden Kompaniechef. "Schön Sie wieder bei uns zu haben, Herr Oberleutnant." Ich reichte ihm die Hand. "Danke, Kruse. Was gibt es neues?" wollte ich wissen. "Am 20., also morgen, ist Abteilungsbesprechung und der Regimentskommandeur hat an alle Kompaniechefs des Regiments die Weisung gegeben bis zum 22.06. eine Vorschlagsliste für Auszeichnungen und Beförderungen einzureichen." Jetzt kam mir wieder die Bemerkung von Kemper in den Sinn. "Sagen Sie mal, Kruse...leichter Dienst...Beförderungen und Orden...klingelt da was bei Ihnen?" Er sah mich an. "Kann man an fünf Fingern abzählen, Herr Oberleutnant." Ich nickte. "Wenn Herr Oberleutnant wieder einsteigen wollen...es gibt noch eine Neuigkeit." Ich sah Leutnant Kruse neugierig an und stieg wieder ein. Kemper gab Gas und fuhr zum rückwärtigen Teil des Komplexes, wo Bahnschienen das Gelände durchschnitten. Ein langer Güterzug mit Niederbordwagen stand auf freier Fläche. Die Ladung war unschwer zu erkennen. "Panzer IV!" rief ich, aber die Panzer unterschieden sich in einem wichtigen Punkten vom Modell "E", welches wir zur Zeit einsetzten. "Kampfwagenkanone 40L/43, Herr Oberleutnant. Die hat um einiges mehr Bums. Kein Vergleich zu unserem Stummel, der KwK37!" Leutnant Kruse hatte recht. Mit der langen Kanone waren höhere Mündungsgeschwindigkeiten und eine höhere Reichweite verbunden. Solche Faktoren konnten im Kampf entscheidend sein. Die ersten Panzer drehten sich auf der Stelle und fuhren krachend die Holzbohlen runter. Dann rollten sie weiter zum Tanklager.
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"Sind nicht viele" bemerkte Leutnant Kruse. "Jede Abteilung rüstet 1 Kompanie mit dem neuen Modell aus und wir sind die Glücklichen der I. Abteilung, Herr Oberleutnant." So zufrieden ich auch über diesem Umstand war, so sehr machte ich mir aber auch Gedanken. Es lag etwas in der Luft. Vielleicht würde die morgige Abteilungsbesprechung etwas Licht ins Dunkel bringen...
George Pickett
30.05.15, 11:13
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"Na, Werner? Wie war der Heimaturlaub?" Hauptmann Klein, der Chef der 2. Kompanie, begrüßte mich vor dem Abteilungsgefechtstand mit einem Handschlag. "Zu kurz und Dank der Tommys auch zu unruhig. Deren Bomber fliegen fast jede Nacht das Ruhrgebiet an..." Oberleutnant Hasse, der bisher schweigend danebengestanden hatte, machte sich bemerkbar. "Und Essen?" Innerlich biss ich mir auf die Lippen, dass ich das Gespräch in diese Richtung gelenkt hatte. "Ist nicht so schlimm wie es sich anhört...die Flak macht ihnen ganz schön zu schaffen!" log ich. Als Chef der 1. Kompanie konnte Hasse derart "Ablenkung" nicht gebrauchen. Ich kramte eine Schachtel Zigaretten hervor und lies sie kreisen. "Scheißhausparolen verlauten, dass es bald wieder los geht" bemerkte Klein. "Ich kenne da ein einen Fernmeldeoffizier beim AOK 6...seit Wochen werden Truppen von den anderen Heeresgruppen nach Süden verlegt..." Er sog an seiner Zigarette. "Anscheinend sollen wir hier im Süden dem Iwan endgültig das Licht ausblasen."
Bevor ich etwas erwidern konnte, trat der Adjutant des Abteilungschefs nach draußen. "Meine Herren, der Herr Major lässt bitten!" Wir traten die Zigaretten aus und betraten den Raum. Major Reichel begrüßte und mit einem kräftigen Händedruck. "Meine Herren, ich fasse mich kurz! Es geht los!" Obwohl wir alle etwas ahnten, sahen wir uns doch überrascht an. "Ich kann Ihnen die genauen Ziele der Offensive nicht benennen...diese kenne ich selber nicht. Unsere Division und damit auch das XXXX. Panzerkorps haben bis zum 25. Juni 22.00 Uhr die zugewiesenen Bereitstellungsräume zu beziehen." Er sah kurz in die Runde. "Es darf geraucht werden meine Herren. Feuer frei!" Er rollte eine große Karte auf dem Tisch aus. "X-Zeit ist der 27.06 um 03.00 Uhr. Spezifischere Befehle uns betreffend werden in den nächsten Tagen folgen." Wir standen um den Tisch, rauchten und studierten die große Karte.
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"Wie Sie sehen können wird die gesamte Heeresgruppe Süd diesen Offensivschlag durchführen. Von der Heeresgruppe Nord wurde die 4. Panzerarmee zugeführt und auch wir kommen ja ursprünglich von der Heeresgruppe Mitte." Oberleutnant Hasse pfiff durch die Zähne. "Da wird ja einiges aufgefahren!" Hauptmann Klein nickte zustimmend. "Da sieht sehr nach Jetzt oder Nie aus!" Major Reichel straffte sich. "Es macht keinen Sinn zu spekulieren, meine Herren! In den nächsten Tagen werden unsere Einsatzbefehle eintreffen. Bis dahin stellen Sie die Einsatz- und Verlegungsbereitschaft Ihrer Kompanien her." Er sah noch einmal in die Runde. "Das wäre dann alles, meine Herren...!"
Da sind wir aber gespannt. Gegen KI ?
George Pickett
30.05.15, 11:53
Da sind wir aber gespannt. Gegen KI ?
Ja, gegen die KI. Wir haben uns in den letzten Wochen etwas mit diesem fantastischen Spiel beschäftig, haben das eine oder andere Szenario angespielt. Jetzt hat uns gejuckt, mal ein kleines Szenario (Fall Blau - 20 Runden) gegen die KI durchzuspielen, da wir hoffen, das diese im Gegensatz zu einem menschlichen Gegner, unsere groben Schnitzer, Fehler und Versäumnisse eher verzeiht :D
Otto Weddingen
30.05.15, 12:48
wenn ihr uns in die Materie des spiels einführt, werter George, bin ich vielleicht bald ein menschliches Opfer ;)
George Pickett
30.05.15, 13:48
wenn ihr uns in die Materie des spiels einführt, werter George, bin ich vielleicht bald ein menschliches Opfer ;)
Wir werden euch erst mal im Pazifik Einhalt gebieten müssen, werter Otto ;)
George Pickett
30.05.15, 15:23
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Fall Blau
In der zweiten Junihälfte 1942 war der Aufmarsch für den "Fall Blau" zum größten Teil abgeschlossen. Rund 1,5 Millionen Soldaten, darunter auch Italiener, Rumänen und Ungarn, standen zusammen mit 1.500 Panzern und 1.600 Flugzeugen zu Angriff auf die Rote Armee bereit. In der Weisung Nr. 41 vom 5. April 1942 legte Hitler die Ziele der Operationen fest, welche die Heeresgruppe Süd im Sommer durchführen sollte. Unter dem Oberbefehl von Generalfeldmarschall Fedor von Bock sollte zunächst vom nördlichen Flügel der Heeresgruppe, unterstützt von Teilen der 2. Armee (Heeresgruppe Mitte) in einer Zangenbewegung die Großstadt Woronesch am Don eingenommen werden (Blau I), um sodann südlich entlang des Don zu marschieren, um im Zusammenwirken mit einem zweiten Vorstoß aus dem Raum Charkow starke Feindkräfte einzukesseln (Blau II). Im dritten Teil der Operation (Blau III) sollte im Zusammenwirken mit dem östlich vorgehenden südlichen Flügel der Heeresgruppe der Vorstoß zur Wolga nach Stalingrad erfolgen, um dieses einzunehmen oder zumindest in Reichweite der eigenen Artillerie zu bringen. Das Ziel war die Absperrung der Wolga für den russischen Nachschub. Die in der Weisung nur angedeutete vierte Phase beinhaltete den Vormarsch nach Süden über den Don zur Inbesitznahme der kaukasischen Ölfelder bei Maikop und Grosny sowie von Baku am Kaspischen Meer. Die lange Nordflanke der Heeresgruppe entlang des Don sollte während dieser Operationen vorrangig von den Armeen der Verbündeten (Ungarn, Italien und Rumänien) verteidigt werden, denen zur Stabilisierung einzelne deutsche Verbände beigegeben werden sollten. Die Weisung Nr. 41 enthielt ferner weitere strategische Ziele, darunter die vollständige Inbesitznahme der Halbinsel Krim.
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Als die Sonne am diesem 27. Juni über den Steppen Südrusslands unterging, ahnten viele Rotarmisten nicht, was auf Sie zukam. Selbst das sowjetische Oberkommando erwartete die deutsche Sommeroffensive weiter nördlich im Bereich der Heeresgruppe Mitte, sozusagen eine 2. Schlacht um Moskau...
George Pickett
31.05.15, 17:26
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Lagebericht der Heeresgruppe Süd für den Zeitraum 27.06.42 - 03.07.42
I. Raum Kursk
Im Bereich der unterstützenden 2. Armee (Heeresgruppe Mitte) kam das LV. Korps in frontalen Angriffskämpfen nur langsam voran. Der Feind kämpfte hinhaltend und ohne Rücksicht auf eigene Verluste. Teilweise mussten mehrere Angriffe angesetzt werden um den Feind aus den Stellungen zu treiben. Die Ortschaften Kolpony und Livny konnten eingenommen werden.
Östlich von Kursk trat die 4.Panzerarmee zum Angriff an. Die gepanzerten Spitzen des XXIV. und XXXXVIII. Panzerkorps konnten mehrere frontnahe Sowjetverbände zerschlagen und durch die Front brechen. Das am linken Flügel der Panzerarmee operierende XIII. Korps säuberte das rückwärtige Gebiet und versucht zu den motorisierten Spitzen aufzuschließen. Die 4. Panzerarmee ist in den letzten Tagen rund 80 Kilometer nach Osten vorgestoßen und hat die Hälfte der Distanz nach Woronesch zurückgelegt.
Südlich von Kursk konnte die 2. ungarische Armee am Angriff nicht teilnehmen, da die meisten ungarische Verbände noch nicht einsatzbereit sind. Somit bestand in den letzten Tagen eine gewisse Bedrohung für den rechten Flügel der 4. Panzerarmee, die vom Feind bisher nicht ausgenutzt wurde bzw. konnte.
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II. Raum Charkow
Der schwache linke Flügel der 6. Armee (XXIX. Korps) verhielt sich defensiv und beschränkte sich darauf, den Feind zu beobachten. Entlang der Linie Belgorod - Burluk griffen das VIII. und XVII. Korps erfolgreich die feindlichen Stellungen an und gewannen nach Osten und Nordosten Boden. Das XXXX. Panzerkorps überrannte am rechten Flügel der 6. Armee den Feind und drang nach Osten vor. Von Süden kommend führte der Feind eine Reihe von Gegenangriffen und konnte die Einbruchstelle stellenweise abriegeln, da das LI. Korps der 1. Panzerarmee als Flankenschutz nicht folgen konnte, da der Feind erbitterten Widerstand leistete. Das VI. rum. Korps im Zentrum der 1. Panzerarmee kann bestenfalls defensive Aufgaben erfüllen und trat nicht in Erscheinung. Das XXXXIV. Korps konnte in die feindlichen Stellungen eindringen und den Feind zurückdrängen, wobei dieser hohe Verluste erlitt. Am rechten Flügel der 1. Panzerarmee gelang dem III. Panzerkorps im Zusammenwirken mit dem IV. Korps der 17. Armee ein tiefer Einbruch, wobei hier die Einbruchstelle recht breit und die Flanken gedeckt waren. In diesem Raum erlitt der Feind seine größten Verluste als der sowjetische Frontvorsprung nördlich von Stalino aufgerollt wurde.
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III. Raum Stalino
Am linken Flügel konnte der feindliche Frontvorsprung bei Gorlovka zerschlagen werden. Hierbei trat auch das XXXV. ital. Korps durch Einsatz- und Kampfwillen positiv in Erscheinung. Weiter südlich überschritten das XXXXIX. Gebirgskorps sowie das XIV. Panzerkorps den Mius und drangen nach Osten vor. An der Küste wird das Vorgehen durch das rumänische Kavalleriekorps gedeckt.
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IV. Krim
Hier ist am 01. Juli nach tagelangen erbittert geführten Kämpfen die Festung Sewastopol gefallen. Die 11. Armee bereitet die Verlegung der Truppen auf die Halbinsel Kertsch vor um sich dort für weitere Operationen bereit zu halten.
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Die Lage am 03. Juli 1942 abends
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Das sind ja beachtliche Erfolge, die ihr da zu verzeichnen habt...!! :top: Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg...!! :ph:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
Longstreet
01.06.15, 09:22
Sehr schön George - Wir beneiden Euch: WitPAE und WitE zugleich...UND AARs, das ist schon sehr ambitioniert! ;)
George Pickett
01.06.15, 09:58
Sehr schön George - Wir beneiden Euch: WitPAE und WitE zugleich...UND AARs, das ist schon sehr ambitioniert! ;)
Nun ja, dies ist ja kein PBEM. Da kann man sich Zeit lassen. Sind ja auch "nur" 20 Runden. ;)
Frage: wie oft habt Ihr das schon gespielt ?
George Pickett
01.06.15, 16:54
Frage: wie oft habt Ihr das schon gespielt ?
Dieses Szenario? Noch nie. Wir haben vorher mal 3 Runden angespielt. Also erwartet bitte keine taktischen Meisterleistungen von uns. :D Da die Offensive in der Realität auch gescheitert ist, befinden wir uns ja in guter Gesellschaft. :)
habt ihr Halsschmerzen Mitte 42 freiwillig an die Ostfront :smoke:
laut Führer wollt er nur an die Wolga wichtig ist nur es kommt kein Schiff mehr durch oder so ähnlich:amen:
nun dann last die Panzer rollen und schön was einkesseln
Gruß elbe1
George Pickett
01.06.15, 20:29
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"Greift zu, Männer! Mit den besten Wünschen des Fouriers!" Panzerschütze Kemper verteilte Kampfrationen, als wenn er daheim in Köln auf einem Karnevalswagen stehen und Kamelle werfen würde. Ich stand in der Dunkelheit mit den Panzerkommandanten meiner Kompanie beisammen und gab letzte Anweisungen. "Die eigenen Linien liegen rund 1.000 Meter vor uns. Sobald der Artillerieschlag beginnt Motoren warmlaufen lassen, denn der Schlag wird nur 15 Minuten dauern, dafür aber um so heftiger und konzentrierter ausfallen!" In der Dunkelheit konnte ich die Männer nur Schemenhaft ausmachen. "Achtet auf die Einweiser und bleibt im Korridor! Wer sich verfranzt den schleif ich anschließend bis ihm der Nabel glänzt!" Am plötzlichen schimmern von Zähnen erkannte ich, dass der Scherz angekommen war. Alle waren erfahrene Männer auf die ich mich verlassen konnte. "Sobald wir die eigenen Stellungen passiert haben fächern wir wie besprochen aus." Ich sog kurz an der Zigarette, die ich in der hohlen Hand hielt. "Dann ordentlich Brikett geben, Männer! Wir scheißen auf Flanken und Rücken, dafür ist die Infanterie da! Unsere Aufgabe ist es, die rückwärtigen Verbindungen des Feindes zu stören und zu zerschlagen!" Ich sah auf die Uhr. "Noch eine halbe Stunde...Hals- und Beinbruch, Männer!" Ich drücke jedem die Hand.
Ich schwang mich auf das Heck des Chefpanzers und steckte meinen Kopf durch das Turmluk. "Na, Deggenhardt? Alles klar?" Unteroffizier Deggenhardt, mein Richtschütze, sah nach oben. "Alles schick, Herr Oberleutnant" berlinerte er. Ich lies mich mit den Füßen voraus in den Turm gleiten und sah mich um. Der Obergefreite Fischbeck, unser Ladeschütze, polierte mit Begeisterung die Richtoptik. "Fabrikneue Panzer, Herr Oberleutnant!" frohlockte er zum x-ten mal, obwohl wir den Panzer bereits vor 1 Woche übernommen hatten. Ich setzte die Kopfhörer auf. "Herrmanns, steht die Verbindung zur Abteilung?" Es knisterte im Bordfunk als der Gefreite Herrmanns antwortete. "Noch nicht, Herr Oberleutnant." Ich steckte meinen Kopf aus dem Turmluk und spürte die trockene Sommerluft. Neben dem Panzer trat der Gefreite Stolze, unser Fahrer, seine Kippe aus und kletterte gemächlich auf den Panzer. "Nur nichts übereilen, Stolze" witzelte ich. Er drehte den Kopf zu mir. "Wie Herr Oberleutnant befehlen..." Langsam lies er sich auf den Fahrersitz fallen.
Es knisterte im Kopfhörer. Dann die Stimme von Major Reichel. "Oboe an Sperber 1 bis 3! Noch 5 Minuten bis X-Zeit. Vorgehen wie besprochen, Ende!" Ich spürte, wie die gelöste Stimmung meiner Besatzung verflog und die Witzeleien ein Ende hatten. Fischbeck überprüfte nochmals die Gurtung der beiden MG´s und Deggenhardt lies den Turm leicht nach links und rechts schwenken. Ein Blick auf die Uhr...02.59 Uhr. Plötzlich ging hinter uns, im Westen, die Sonne auf als hunderte Geschütze aller Kaliber das Feuer auf einen nur 2 Kilometer breiten Frontabschnitt eröffneten. Ich drehte mich um, hob meinen Arm und lies ihn über meinem Kopf kreisen. Nach und nach sprangen die Motoren an und liefen warm. Ich sah nervös auf die Uhr. Der zeitlich Ablauf war entscheidend, denn dem Iwan sollte keine Gelegenheit gegeben werden, seine Stellungen nach Ende des Artilleriebeschusses wieder zu besetzen. 03.05 Uhr... "Stolze! Angasen!" mit einem Ruck setzte sich der Panzer in Bewegung und wurde schneller. In Reihe folgten die 11 restlichen Panzer der 3. Kompanie. Alle paar Sekunden passierten wir einen der Einweiser, die mit ihren abgeschirmten Lampen westwärts leuchteten und somit eine "Gasse" bildeten. Dann Erdlöcher...Gräben...die eigenen Linien. "Sperber 3 an alle! Ausfächern!" Ein geübten Choreographie gleich schwenkten die Panzer links und rechts vom Chefpanzer aus und bildeten bald eine Linie aus Stahl, die sich mit über 30 km/h dem Feind näherte.
Immer näher kamen wir dem Feuervorhang, den die eigene Artillerie über die Stellungen des Feindes gelegt hatte. "Die ollen Rohrkrepierer sollen dat Feuer vorverlegen!" geiferte Deggenhardt nervös. Die Dunkelheit wurde permanent von zuckenden Blitzen durchbrochen, die uns Orientierung gaben. Ich spürte, wie mir an den Schläfen erste Schweißtropen runterperlten. "Wird schon!" rief ich durch den Bordfunk und plötzlich, wie auf Bestellung, zog die Feuerwand weiter nach Osten. "Sperber 3 an alle! Drauf!" Die MG´s bellten los und bestrichen die Stellungen des Iwans. Wo sich eine erdbraune Gestalt oder ein Helm zeigte, ergoss sich ein Kugelhagel. Plötzlich spritze es vor dem Panzer auf. "Paaak!" schrie ich und suchte den Gegner. "Hab ihn...11 Uhr...300 Meter! Sprenggranate!" Stolze ging in die Eisen, damit Deggenhadt das ziel auf´s Korn nehmen konnte. Der Schuss krachte und am Waldrand spritzte das Erdeich. "Noch mal!" schrie ich. Der zweite Schuss krachte und der saß. "Stolze! Weiter!" Der Panzer ruckte an und ebnete mehrere Schützenlöcher ein. Wie Kieselsteine schlug kleinkalibriges Feuer an unsere Panzerung und wurde dann schwächer.
"Alle Sperber melden!" rief ich durch den Funk. Erleichtert nahm ich zur Kenntnis, dass die Kompanie noch komplett war. "Wir sind durch! Weiter nach Planquadrat Anton 3!" Die Kompanie jagte durch die Dunkelheit dem Sonnenaufgang entgegen...
Werter George, an euch ist ein ganz guter Schrifttsteller verloren gegangen...*grins* Ihr habt jedenfalls eine schöne Geschichte parat...:top: Nur weiter so...!!
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::) *Ran an den Feind*
Lewis Armistead
01.06.15, 23:40
Sehr schön...wieder Landser-Action von Pickett :)
George Pickett
04.06.15, 14:27
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Lagebericht der Heeresgruppe Süd für den Zeitraum 04.07.42 - 10.07.42
I. Raum Kursk - Belgorod
Ein Wetterumschwung, verbunden mit starken Regenfällen, behinderte das Vordringen der eigenen Kräfte erheblich. Im Bereich des LV. Korps (2. Armee) rückten die Verbände bis zum Feind auf, konnten auf Grund der schlechten Bodenverhältnisse jedoch keinen Angriff initiieren. Ähnlich erging es weiter südlich den Verbänden der.4. Panzerarmee. Das XIII. Korps musste bei einer Frontbegradigung alle 3 Divisionen einsetzen um eine bereits angeschlagene sowjetische Schützendivision zu werfen. Das XXIV. und XXXXVIII. Pz. Korps westlich von Woronesch führten lediglich Umgruppierungen durch um bei einsetzender Wetterbesserung die Offensive zügig wieder aufnehmen zu können. Der Feind beginnt mit der Räumung des Frontbogens bei Belgorod und scheint am Ostufer des Oskol eine neue Front errichten zu wollen. Östlich von Belgorod, wo die Bodenverhältnisse größere Bewegungen erlaubten, griff das VIII. Korps (6. Armee) den sich absetzenden Gegner an und konnte mehrere Infanteriebrigaden und Divisionen zerschlagen. Am rechten Flügel der 6.Armee erweiterte das XXXX. Pz. Korps den Durchbruch. Bei Alekseevka kam es dabei im Bereich der 3. Panzerdivision zu heftigen Panzergefechten, in deren Verlauf nicht weniger als 50 Feindpanzer zerstört wurden.
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II. Raum Charkow - Stalino
Hier konnte die 1. Panzerarmee an beiden Flanken zur Umfassung der Feindverbände ansetzen. Am linken Flügel konnte das LI. Korps Valuyki einnehmen und mehrere Feindverbände zerschlagen. Auf Grund der fehlenden Motorisierung konnten die entstehenden "Löcher" in der Front nicht ausgenutzt werden. Am rechten Flügel stieß das III. Pz. Korps weiter nach Nordosten vor und konnte Woroshilovgrad einnehmen und mehrere Depots sichern. Dem Feind gelang es aber anscheinend, die Masse seine Kräfte aus dem entstehenden Kessel zu retten. Rumänische und italienische Kräfte sollen den Kessel säubern und den restlichen Widerstand zerschlagen.
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III. Raum Rostow - Krim
Das XIV. Panzerkorps und das rumänische Kavalleriekorps der 17. Armee nähern sich Rostow und der Mündung des Don. Die Aufklärung meldet, das Rostow stark befestigt und mit starken Truppenkontingenten belegt ist. Die SS-Division "Wiking" erreichte bei Novockerkassk den Don und sperrt somit die nördlich des Flusses liegenden Bahn- und Nachschublinien nach Rostow. Weiter nördlich auf der Linie Kransy Luch - Kuybyshevo drängend die Verbände des LI. Korps und des XXXXIX. Gebirgskorps die sowjetischen Verbände weiter nach Osten ab. Die 11. Armee sammelt ihre Truppen (XXX. und LIV. Korps) auf der Halbinsel Kertsch. Die rumänischen Verbände, die bisher der 11. Armee unterstellt waren, werden zur weiteren Verwendung nach Norden verlegt.
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Die Lage am 10. Juli 1942 abends
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Alith Anar
04.06.15, 16:07
Das OKW hat festgestellt, das Ihr anscheinend nicht das Original Kartenmaterial verwendet und bittet daher um Information wer der Liefernat ist und wo das Material erhältlich ist.
Longstreet
04.06.15, 16:46
Übrigens, die Gegend um Belgorod, wo Ihr da gerade unterwegs seid George.....die solltet Ihr Euch fürs nächste Jahr merken ;) :D
George Pickett
04.06.15, 18:08
@ Alith Anar
Guckst du hier: http://www.matrixgames.com/forums/tm.asp?m=3327255 :D
@ Longstreet
Tja, da hat sich unser späterer Hauptmann Berger seine Brandnarben geholt...und seine Kameraden verloren...
George Pickett
04.06.15, 19:12
http://abload.de/img/coverfertig2tmu8e.jpg (http://abload.de/image.php?img=coverfertig2tmu8e.jpg)
"In die Eisen, Stolze!" Der Panzer kam in einer Staubwolke zum Stehen. Hinter dem Chefpanzer schwenkten die Panzer der Kompanie von der Rollbahn runter."Karte!" Deggenhardt reichte die Karte hoch. Ich schob die Staubbrille hoch und meine Finger fuhren über die Karte. "Hmmm...das müsste Alekseevka sein..." murmelte ich, als hinter der Biegung die zur Ortschaft führte, 2 deutsche Panzerspähwagen gerast kamen. Der Führungswagen hielt direkt neben uns. "Der Ort ist voll von Infanterie" meldete der Unteroffizier. "Mindestens Regimentsstärke und hinter dem Hügel ist Artillerie in Stellung gegangen!" Die Spähwagen fuhren wieder an und rasten weiter nach hinten. Ich setzte das Fernglas an und suchte die Gegend ab, konnte aber nichts erkennen. Das seitliche Luk wurde aufgerissen und der Obergefreite Fischbeck steckte seinen Kopf heraus. "Ein ganzes Regiment und Artillerie? Ein bisschen viel Aufmerksamkeit für uns paar Männekens!"
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Es knisterte im Kopfhörer und über Mittelwelle meldete sich die Abteilung. "An Sperber eins bis drei! Das Hotel hat Läuse! Kammerjäger sind unterwegs...ich wiederhole...das Hotel hat Läuse! Kammerjäger sind unterwegs!" Ich wurde hektisch. "Herrmanns! Auf Kurzwelle!" Er schaltete um. "An alle! Rechts ausfächern und verteilen! Mindestens 10 Meter Abstand! Fliegertücher raus!" Ich klopfte auf den Turm. "Los, Stolze! Suchen Sie uns ein hübsches Plätzchen" Der Panzer machte einen Rechtsschwenk und fuhr im Schutze eine Senke parallel zur Ortschaft. "Hier ist es gut!" Der Panzer hielt mit einem Ruck und Deggenhardt breitete, wie alle anderen Panzer auch, auf dem Turm das Fliegertuch aus.
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Ich saß ab und zündete mir eine Zigarette an. Leutnant Kruse sprang von seinem Panzer und stellte sich neben mich. "Bisschen viel Gegenwind in den letzten Tagen" bemerkte ich, während ich ihm auch eine Zigarette anbot. "Wir liegen hinter dem Zeitplan..." Ich brach unwillkürlich ab, als ich über uns ein Brummen vernahm, welches langsam lauter wurde und immer bedrohlicher wirkte. Ich setzte mein Fernglas an und sah nach oben. "Stukas!" rief ich. Die charakteristische Form dieser Flugzeuge war unverkennbar. Einer nach dem anderen kippte über die Tragfläche ab und jagte im Sturzflug dem Ziel entgegen. Es musste eine ganze Gruppe sein, denn ich zählte fast zwei Dutzend Maschinen.
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Der Tod kam mit tödlicher Präzision...mit deutscher Gründlichkeit über die Verteidiger von Alekseevka. Das Grollen der Einschläge...dann heftige Folgeexplosionen als mit Munition und Granaten beladene LKW explodierten. "Jede dieser Explosionen rettet einem meiner Männer das Leben..." Ich drehte mich erschrocken um. Ein Hauptmann der Panzergrenadiere hatte sich neben mich gestellt. "Zynisch, nicht wahr?" Er sah mich aus dunklen Augenhöhlen an. "Eher realistisch, Herr Hauptmann" erwiderte ich. Er sah mich an...durch mich durch. "Realistisch..." murmelte er. Er zuckte leicht mit den Schultern und ging zu seinen Schützenpanzern zurück. Ich kletterte wieder auf meinen Panzer. Die letzten Stukas hatten abgedreht und hinterließen eine brennende Hölle wo einmal die Häuser von Alekseevka gestanden hatten.
Die Abteilung fächerte großzügig aus und rollte auf die Ortschaft zu. Die Panzergrenadiere folgten in ihren Schützenpanzerwagen. Plötzlich schrie jemand über Funk: "Paaanzer! Auf 10 Uhr!!!...12...Uhr! Scheiße, das sind jede Menge!" Ich lies mich in den Sitz fallen. "Luken dicht!" schrie ich. Ich klemmte meine Augen gegen die Optik und sah den Hang hinauf. "Meine Herren!" Es war unmöglich zu schätzen, um wie viele Panzer es sich handelte. T34...KV1...BT7..T26. Ein wahres Sammelsurium an Panzern. Über Mittelwelle meldete sich Major Reichel. "Oboe an Sperber eins bis drei! Drauf auf den Iwan! Sperber eins...linke Flanke! Sperber zwei und der Stabszug ins Zentrum!...Sperber drei rechte Flanke!" Ich gab meine Befehle und weit auseinandergezogen ging die Kompanie ins Gefecht...
Das wird ja spannend...!! Nur ran den Feind...!! :ph:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
11.06.15, 19:04
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Der Lack ist ab...
Der Panzer krachte in eine Senke und drückte meine Stirn schmerzhaft gegen die Zieloptik. Die Gummilippe war da eher ein Pseudoschutz. Ich fluchte leise, während sich der Panzer die Böschung hoch fraß und nun einen guten Blick auf das Schlachtfeld freigab. "Zielansprache...BT7 auf 1 Uhr...Entfernung 600...Feuer!" Die Granate krachte und knapp neben dem Panzer schlug es ein. Der Obergefreite Fischbeck riss den Verschluss auf und die dampfende Kartusche wurde ausgeworfen. Er rammte eine neue Panzergranate rein. "Fertig!" schrie er. "Feuer!" Die Granate riss dem Feindpanzer den Turm ab und aus dem Turmkranz schlugen Flammen. "Zielwechsel! T34 auf 12 Uhr...Entf..." Es schlug fürchterlich gegen die Wanne und der Panzer schüttelte sich. "Scheiße!" kam es irgendwo her. "Stolze! Angasen!" Mit einem Ruck schoss unser Panzer ein paar Meter vor und augenblicklich krachte es direkt hinter uns. "Ziel erfasst!" schrie Unteroffizier Deggenhardt. "Feuer!" Der Schuss krachte und traf den Bug des T34, der sich jedoch nur schüttelte und dann weiter fuhr. "Auf den Turmkranz zielen!" Stolze hielt an um Deggenhardt das Zielen zu ermöglichen. Der Panzer lag wie auf dem Präsentierteller. Die Sekunden wurden zur Ewigkeit während Deggenhardt darauf wartete, dass der T34 stoppen würden um selber zu Zielen. Ich riss das Turmluk auf und spähte vorsichtig hinaus um mir einen Überblick zu verschaffen.
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Der T34 stoppte abrupt und der Turm drehte sich in unsere Richtung, doch Deggenhardt war besser vorbereitet. Der Schuss krachte und traf den Panzer direkt am Turmkranz. Das Geschütz zeigte nun unnatürlich in den Himmel und schwarzer Qualm kam aus dem Panzer. Die Luken wurden aufgestoßen und die Besatzung des Feindpanzer versuchte sich zu retten. Das Funker-MG bellte los und der Gefreite Herrmanns nahm sie auf´s Korn. Nach zwei Garben lagen die Männer leblos am Boden. "Oboe an Sperber 1 bis 3!" Feindverband besteht aus geschätzt 100 Panzern aller Typen! Vorsicht vor Nahbekämpfern!" Ich suchte das Gelände vor uns nach Erdlöchern ab. "Die Grenadiere sind im Ort in schwere Kämpfe verwickelt und können nicht folgen! Weiter draufhalten!" Ich biss mir auf die Lippe. "Weiter! Zielansprache...T34 auf 11 Uhr...Entfernung 700..."
Am frühen Nachmittag war der Spuk vorbei. Die Ortschaft genommen...die Feindpanzer zum großen Teil vernichtet. "Adler hat´s erwischt!" begann Leutnant Kruse seinen Bericht. "Fahrer tot, die anderen verwundet. Der Panzer ist hin." Ich wischte mir über die geröteten Augen. "Weiter?" Er setzte sich neben mich in den Schatten des Baumes. "Schröder und Wessels haben leichte Schäden. Die Jungs von der Inst sind bereits im Anmarsch..." Er zündete sich mit zitternden Händen eine Zigarette an. "War knapp heute..." bemerkte ich. Er machte einen tiefen Zug. "Scheiße! Wenn unter den Feindpanzer nicht soviel Kroppzeugs gewesen wäre, dann würde dieses Feld jetzt von Holzkreuzen übersäht sein!" Ich nahm einen Schluck Wasser. "War aber Kroppzeugs und unsere Kompanie hat 17 bestätigte Abschüsse..." Er sah mich an und stand auf. "Kann sich keiner was für kaufen, Werner..." Er trottete zurück zu seinem Panzer.
Die Versorgung war inzwischen eingetroffen und die Panzer wurden betankt und neu aufmunitioniert. Deggenhardt stand, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, vor dem Panzer und besah sich das Treiben. Fischbeck wuchtete die Granaten durch die hintere Luke in den Panzer. "Hey Fischbeck!" Deggenhardt grinste böse. "Von wegen fabrikneue Panzer!" Er zeigte auf die vielen Beulen und Brandspuren. "Der Lack ist ab!" Fischbeck sah mit hochrotem und schweißgebadetem Gesicht um die Ecke. "Kannst mir lieber helfen anstatt so einen geistigen Dünnschiss zu verbreiten!" Deggenhardt nickte und ging nach hinten um Fischbeck zu helfen. Herrmanns kam auf mich zu. "Neue Befehle von der Abteilung, Herr Oberleutnant. Abmarsch um 15.00 Uhr!" Ich nickte. "Danke Herrmanns. Informieren Sie die Kommandanten." Punkt 15 Uhr setzte sich die 3. Kompanie in Bewegung...dem Don entgegen...
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Eine wunderbare Story...:top:
Nur weiter so...!!
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
12.06.15, 17:00
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Lagebericht der Heeresgruppe Süd für den Zeitraum 11.07.42 - 17.07.42
I. Raum Woronesch
Im direkten Vormarsch auf den Don kommt die 2. Armee nur langsam voran. Der Feind leistet, unter Inkaufnahme hoher Verluste an Soldaten und Material, erbitterten Widerstand. Jedoch kann er sich nirgendwo dauerhaft festsetzen, so dass die Front in Bewegung bleibt. Weiter südlich nähern sich die Spitzen der 4. Panzerarmee Woronesch. Teilweise führte der Feind örtlich begrenzte Gegenstöße, die das XXIV. Panzerkorps trafen, welches nur noch 25 Kilometer vor der Stadt steht. Die 1. motorisierte SS-Brigade musste daraufhin aus ihrer exponierten Lage zurückgenommen werden. Die 6. Armee hat die feindlichen Bemühungen, am Ostufer des Oskol eine neue Verteidigungslinie zu errichten, vereitelt. In schnellem und hartem Vorgehen wurden die zurückgehenden Sowjetverbände gefasst und zerschlagen. Das XXXX. Panzerkorps hat nach der siegreichen Panzerschlacht bei Alekseevka die Aufgabe, entlang des Flusses Tikhaya vorzustoßen und an seiner Mündung den Don zu erreichen.
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II. Raum Charkow - Stalino
Wie befürchtet, konnte sich die Masse der Feindverbände aus dem drohenden Kessel bei Papasnaya absetzen. Den italienischen und rumänischen Verbänden gelang nur vereinzelt die Gefangennahme größerer Truppenkontingente. Das III. Panzerkorps der 1. Panzerarmee hat bei Woroschilgrad den Donez erreicht, wobei der Feind verstärkt die ungeschützte linke Flanke des Korps bedroht. Hier muss auf das Aufschließen des XXXXIV. und LI. Korps der 1. Panzerarmee gewartet werden. Bis dahin soll die 8. ital. Armee (II. und XXXV. Korps) die linke Flanke des III. Panzerkorps decken.
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III. Raum Rostow
Die 17. Armee steht mit dem XIV. Panzerkorps vor den Toren Rostows und mit dem XXXXIX. Gebirgskorps an der Mündung des Don. Durch größere Umgruppierungen am linken Flügel der Armee (IV. und LII. Korps) wurde im Abschnitt Woroschilgrad - Don kaum Boden gut gemacht. Die Vorbereitungen für den Angriff auf Rostow sind bereits angelaufen.
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Die Lage am 17. Juli 1942 abends
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Wir drücken euch die Daumen, dass eure Armeen ihre Operationsziele rechtzeitig erreichen...:top: Werdet ihr mit dem Korps an der Donmündung den Fluss überschreiten können, um die Verteidiger von Rostov zu kesseln...??:ph:
Wir hoffen, dass dem Feind kein Einbruch in eure Linien gelingt...:fecht:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
12.06.15, 20:29
Werdet ihr mit dem Korps an der Donmündung den Fluss überschreiten können, um die Verteidiger von Rostov zu kesseln...??
Näheres dazu in wenigen Minuten, werter Hohenlohe ;)
George Pickett
12.06.15, 21:06
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Lagebericht der Heeresgruppe Süd für den Zeitraum 18.07.42 - 24.07.42
I. Raum Woronesch
Das LV. Korps der 2. Armee (Heeresgruppe Mitte) hat den Don kämpfend überschritten und die Ortschaft Zadonsk eingenommen. Nur noch knapp 20 Kilometer trennen das Korps vom Operationsziel, dem Fluss Woronesch, wo eine stabile Abwehrfront errichtet werden soll. Südlich anschließend wurde die 2. ungarische Armee (III. IV. und VII. Korps) in die Front eingeschoben. Sie ersetzt die Verbände des XIII. Korps der 4. Panzerarmee, welche sich nach Südosten umgruppiert. Der 4. Panzerarmee steht ein Kraftakt bevor. Die Einnahme von Woronesch unter gleichzeitigem Vorstoß entlang des Don nach Süden um sich an der Mündung des Tikhaya mit den Spitzen des XXXX. Panzerkorps der 6. Armee zu vereinen um die zwischen dem Don und dem Oskol liegenden Feindverbände einzukesseln. Die 6. Armee wird währenddessen den Feind weiter binden und sofort nachstoßen, wenn sich Absetzbewegungen in Richtung Osten erkennen lassen.
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II. Raum Charkow - Stalino
Hier setzt sich der Feind teilweise ab, während das XXXXIV. und LI. Korps der 1. Panzerarmee langsam nachrücken. Der massive Einsatz der gepanzerten und motorisierten Verbände im nördlichen Abschnitt der Heeresgruppe Süd wirkt sich hemmend auf den Vormarsch aus. Hier sollte nach dem Abschluss von Blau I (Die Einnahme von Woronesch) Besserung eintreten, wenn die 4. Panzerarmee und die 6. Armee den Don entlang nach Südosten vorstoßen. Der linke Flügel wird entlang des Don Defensivpositionen einnehmen. Der Abzug der Verbände nach Süden für die Durchführung von Blau II soll durch die 3. rumänische Armee kompensiert werden, die bereits in Zuführung ist.
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III. Raum Rostow
Rostow ist gefallen! Nach tagelangen erbitterten und verlustreichen Kämpfen konnte das XIV. Panzerkorps der 17. Armee diese wichtige Stadt am Unterlauf des Don einnehmen und das Tor zum Kaukasus aufstoßen! Teile des III. Panzerkorps der 1. Panzerarmee wurden ad hoc aus dem Raum Woroschilovgrad nach Süden geworfen und säuberten den Raum westlich des unteren Donez. Hierbei gelang es den schnellen Verbänden mehrere Brigaden und Divisionen zu zerschlagen.
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Die Lage am 24. Juli 1942 abends
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Was macht eigentlich die 11.Armee auf der Krim...?? Ansonsten wünschen wir für "Fall Blau II" alles Gute...:ph: Nur weiter so...:top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
13.06.15, 17:54
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Lagebericht der Heeresgruppe Süd für den Zeitraum 25.07.42 - 31.07.42
I. Raum Woronesch
Das XXIV. Panzerkorps der 4. Panzerarmee hat den Don bei Woronesch erreicht. Die Einnahme der Stadt muss schnellstmöglich erfolgen, da das OKH der 4. Panzerarmee und der Heeresgruppe im allgemeinen in den nächsten Wochen massiv Großverbände entziehen wird. Den Anfang machten bereits die motorisierte Division "Großdeutschland" sowie die 257. Infanteriedivision. Mehrere Infanterie- und Panzerdivisionen sowie fast die gesamte 11. Armee werden bis Mitte August ebenfalls der Heeresgruppe Süd entzogen. Am rechten Flügel der 4. Panzerarmee stieß das XXXXVIII. Panzerkorps entlang des Don nach Süden vor. An der Mündung des Flusses Tikhaya konnte sich die 24. Panzerdivision mit der von Süden vorstoßenden 3. Panzerdivision des XXXX. Panzerkorps (6. Armee) vereinen. Die Kesselbildung war gelungen. Zusammen mit den sowjetischen Verbänden, die die 6. Armee bereits weiter westlich in den letzten Tagen isolieren und zerschlagen konnte, belaufen sich die Verluste der Sowjets in diesem Kessel auf rund 100.000 Mann, 700 Geschütze und 400 Panzer.
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II. Raum Charkow
Im Bereich des XXXXIV. Korps (1. Panzerarmee) führte der Feind massive Gegenstöße durch, an denen bis zu 800 Panzer beteiligt waren. Besonders hart traf des die 68. Infanteriedivision, die sich nur unter erheblichen Verlusten vom Feind lösen konnte. Weiter südlich wurde das XXXV. Korps der 8. ital. Armee von schwachen Feindkräften angegriffen und zog sich zurück. Insgesamt muss der gesamte Abschnitt der Italiener als extrem gefährdet angesehen werden. Zur Stabilisierung dieses Abschnittes stehen jedoch keinerlei Kräfte zur Verfügung.
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III. Raum Rostow
Hier gehen die Säuberungen westlich des Donez durch das III. Panzerkorps (1. Panzerarmee) weiter. Bei Rostow überschritten Verbände des V. Korps und des XXXXIX. Gebirgskorps (beides 17. Armee) den Don und bildeten auf dem Südufer einen Brückenkopf um eine Ausgangsposition für einen evtl. späteren Vorstoß in den Kaukasus zu haben. Die 17. Armee geht in diesem Raum vorläufig zur Verteidigung über.
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IV. Kuban-Brückenkopf
In Sturmbooten überquerten Verbände des XXX.Korps (11. Armee) die Straße von Kertsch und errichteten einen Brückenkopf. Da die Masse der 11. Armee in wenigen Tagen abgezogen wird, sind in diesem Raum keine offensiven Aktionen mehr geplant.
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Die Lage am 31. Juli 1942 abends
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Wenn mehrere Panzerdivisionen sowie Infanteriedivisionen abgezogn werden, könnt ihr dann noch den Angriff aufrechterhalten...?? :ph:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
14.06.15, 13:13
Wenn mehrere Panzerdivisionen sowie Infanteriedivisionen abgezogn werden, könnt ihr dann noch den Angriff aufrechterhalten...??
Alles kein Problem, werter Hohenlohe. Wir bekommen als Ersatz kampferprobte italienische und rumänische Verbände :D
George Pickett
14.06.15, 14:56
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Der Sack ist zu...
Die Abteilung stieß ausgefächert durch die Steppe. Mehr und mehr bröckelte der sowjetische Widerstand nach den erbitterten und verlustreichen Kämpfen der letzten Tage. Ich stand aufrecht im Turm und versuchte mich durch den Fahrtwind abkühlen zu lassen, doch der heiße Steppenwind machte alles nur noch schlimmer und blies den feinen Sand unter die Uniform, wo er erbärmlich kratzte. Auch zwischen den Zähnen knirschte es unangenehm und ich versuchte durch die Nase zu atmen. Eine eintönige Landschaft, ohne Bäume und nur wenige gedrungene Sträucher. "Was für eine öde Gegend" hörte ich Stolze über Funk maulen. "Öde ja, aber auch kaum Möglichkeiten für einen Hinterhalt" entgegnete ich. Die anschließende Stille im Funk wertete ich als Zustimmung. Hin und wieder drehte ich mich um und beobachtete die uns folgenden Panzergrenadiere. Den ganzen Tag schon kamen wir gut voran. Kein Widerstand, keine Sichtung sowjetischer Verbände.
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Wenig später nahm vor uns die Vegetation wieder zu. Felder, Büsche und Baumgruppen beendeten die Eintönigkeit und ließen zugleich das Misstrauen und die Vorsicht in den Vordergrund treten. Am Horizont stiegen dunkle Wolken auf. "Anhalten, Stolze!" Der Panzer kam zum stehen und der Motor lief leise im Leerlauf. Ich schob die Kopfhörer bei Seite und lauschte dem fernen Grollen, einem Gewitter gleich doch um ein vielfaches tödlicher. Die Rauchwand wurde immer breiter. Eine Wand des Todes. "Das ist bei Kublinka. Die Luftwaffe bombt die Übergänge des Iwan über den Don!" gab ich weiter. Plötzlich knisterte es im Kopfhörer und über Mittelwelle kam die Abteilung. "Oboe an Sperber eins bis drei. Leichte Feindkräfte im Waldstück voraus vermutet. Aufpassen!" Die Schützenpanzer der Grenadiere schlossen auf und die Kompanie setzte sich wieder in Bewegung. Ich schloss das Turmluk und sah durch die Optik. Wir näherten uns einem lichtes Waldstück, welches von der Rollbahn, die zum Don führte, durchschnitten wurde. Ich suchte das Gelände nach verdächtigen Bewegungen oder getarnten Fahrzeugen ab, konnte aber nichts entdecken. Plötzlich blitzte es mehrfach auf. "Der Iwan!" schrie jemand. "Drei...nein vier Panzer an der Rollbahn!" Nun hatte ich sie auch entdeckt. T34! "Geht ran und deckt sie ein!" befahl ich. Die Kompanie erhöhte die Geschwindigkeit. Die Panzerkanonen bellten und rund um die Feinpanzer schlug es ein. Dem Iwan wurde es ob unserer zahlenmäßigen Überlegenheit wohl mulmig, denn die Panzer rollten nun rückwärts und versuchten, dass Dickicht zu erreichen. Dem ersten T34 riss es die linke Kette weg und die Besatzung bootete aus. Der zweite machte den Fehler wenden zu wollen und präsentierte uns sein schwach gepanzertes Heck in das Deggenhardt ihm eine Panzergranate jagte. Die anderen beiden schaffen es tatsächlich zu entkommen. Kurze zeit später passierten wir die Panzerwracks und rollten weiter nach Osten.
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Wir stießen auf keinerlei Widerstand mehr, während wir uns immer weiter den schwarzen Rauchwolken näherten. Links und rechts der Rollbahn sah man zerstörte Fahrzeuge. Erst vereinzelt, dann immer mehr. Tote Rotarmisten und zerfetzte Pferdefuhrwerke über die sich bereits Schwärme von Fliegen und Aasfressern hermachten. Je näher wir dem Don kamen umso bedrückender wurde die Szenerie. Die Luftwaffe hatte hier ihr Handwerk mit äußerster Präzision und Effizienz ausgeübt. Das Gelände war übersäht von Bombentrichtern. Dann wich der Wald zurück und gab den Blick frei auf das Ufer des Don und auf die Überreste einer geschlagenen Armee. In meinem Kopf drängte sich eine diffuse Erinnerung auf, konnte sie aber zuerst nicht greifen. Dann wusste ich, woran mich die Szenerie erinnerte. An ein altes Ölgemälde, welches bei meinem Großvater über dem Sofa hing und mich als Kind sowohl fasziniert als auch bedrückt hatte: Napoleon und der Übergang über die Beresina 1812!
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Die Kompanie hielt am Ufer und bezog Stellung. Die Panzergrenadiere rückten auf und stellten Sicherungsposten auf. Ich saß ab und besah mir den Strom, in dem die Leichen flussabwärts getrieben wurden. "Det war et wohl für den Iwan" bemerkte Unteroffizier Deggenhardt, während er sich eine Zigarette anzündete. Ich beachtete ihn nicht. Der Kessel war dicht. Westlich des Don, zwischen Woronesch und dem Tikhaya, saßen über 100.000 Rotarmisten in der Falle...
George Pickett
18.06.15, 23:28
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Lagebericht der Heeresgruppe Süd für den Zeitraum 01.08.42 - 07.08.42
I. Raum Woronesch
Am 03. August begann der Angriff auf Woronesch, nachdem weiter nördlich das LV. Korps der 2. Armee (Heeresgruppe Mitte) als flankierende Maßnahme den letzten sowjetischen Brückenkopf auf dem westlichen Ufer der Woronesch eingedrückt hatte. Am Angriff auf Woronesch war das Groß der 4. Panzerarmee involviert, welche von 3 Seiten die Stadt angriff. Diese zeigte sich stark befestigt und verteidigt. In verlustreichen Kämpfen konnte der Feind schließlich zurückgedrängt werden. Am 06. August war die Stadt in deutscher Hand. Ihre Sicherung wurde dem VII. ungarischen Korps übertragen. Die 2 ungarische Armee unter dem Befehl von General Jany hat bis zum 07. August die 4. Panzerarmee in ihren Stellungen am Don abgelöst. Daran südlich anschließend fließen bereits die ersten Verbände der 3. rumänischen Armee unter General Dumitrescu in die Don-Stellung ein. Die 4. Panzerarmee bereitet sich auf die Verlegung nach Süden vor. Blau I ist abgeschlossen.
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II. Raum Charkow
Hier ist es verhältnismäßig ruhig, da die 1. Panzerarmee sich defensiv verhält. Das II. ital. Korps war erneut das Ziel feindlicher Entlastungsangriffe. 2 italienische Divisionen mussten sich unter Verlusten zurückziehen. Das III. Panzerkorps (1. Panzerarmee) operiert am Westufer des Donez gegen vereinzelte Feindverbände die versuchen in die Front einzusickern.
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III. Raum Rostow
Die 17. Armee weitet den Brückenkopf auf dem Südufer des Don bei Rostow weiter aus. Ansonsten ist es im Abschnitt des AOK 17 ruhig.
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IV. Kuban-Brückenkopf
Vor dem bald beginnenden Abzug der 11. Armee soll der Brückenkopf noch erweitert werden. Gegen schwache Feindverbände konnte man nach Osten Boden gewinnen um eine gute Verteidigungsstellung für die verbleibenden Restverbände zu etablieren.
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Die Lage am 07. August 1942 abends
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Mit welchen Kräften wollt ihr in "Fall Blau II" Stalingrad erreichen...?? Das ist doch euer Hauptziel, oder...?! :ph:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
Longstreet
19.06.15, 08:34
Na, das ist reserviert für die 6. Armee....:rolleyes:, die kleine Katastrophe köchelt schon - soviele Rumänen, Ungarn und Italiener tummeln sich da bei der HGr Süd. ;)
George Pickett
19.06.15, 08:56
soviele Rumänen, Ungarn und Italiener tummeln sich da bei der HGr Süd. ;)
Und alle schön in die linke, tiefe Flanke der Heeresgruppe Süd :D :fiesemoep:
Longstreet
19.06.15, 09:54
Genau George! Ihr werdet das schon richten....denkt dran, der Föhrer möchte Baku sehen :D
George Pickett
19.06.15, 09:56
Genau George! Ihr werdet das schon richten....denkt dran, der Föhrer möchte Baku sehen :D
Baku sehen und sterben...ach nee...das war was anderes... ;)
Longstreet
19.06.15, 12:11
Paris? Venedig? Alles schon im Sack....Las Vegas vielleicht :D
George Pickett
19.06.15, 12:20
Erst mal Stalingrad sehen...und überleben!!! Dann sehen wir weiter!!! :opa:
George Pickett
19.06.15, 23:53
http://abload.de/img/coverfertig20qupy.jpg (http://abload.de/image.php?img=coverfertig20qupy.jpg)
Lagebericht der Heeresgruppe Süd für den Zeitraum 08.08.42 - 14.08.42
Die Woche war geprägt von massiven Truppenabzügen und Umgruppierungen. Besonders stark leidet die 4. Panzerarmee unten den Abzügen. Insgesamt musste sie 2 Panzerdivisionen und 1 motorisierte Brigade abgeben. Die 4. Panzerarmee verlegt in das Donezbecken um den für sie vorgesehenen Bereitstellungsraum für "Blau II" einzunehmen. Als Kompensation für die abgezogenen Verbände wird der 4. Panzerarmee das XXXX. Panzerkorps (3. PD - 23. PD. - 29. mot. Div) der 6. Armee zugeführt. Nach dem Abzug der 11. Armee steht im Kuban-Brückenkopf lediglich noch das XXXXII. Korps (46. ID und 50 ID). Die Kräfte sollten jedoch vorläufig für die Verteidigung ausreichend sein. Örtlich setzte der Feind zu Gegenangriffen an, die jedoch abgewiesen werden konnten.
Die Luftflotte 4 gruppiert ebenfalls um und massiert alle verfügbaren Kräfte des IV. und VIII. Fliegerkorps hinter dem rechten Flügel der Heeresgruppe Süd auf frontnahen Flugfeldern. Weiter nördlich zeichnen sich von nun an ungarische und rumänische Luftwaffenverbände für die Unterstützung der Bodentruppen verantwortlich. Auf der Krim liegt der "Fliegerführer Süd" zur Unterstützung des Kuban-Brückenkopfes. Der Beginn von "Blau II" ist auf den 22. August angesetzt.
http://abload.de/img/05ntu9w.jpg (http://abload.de/image.php?img=05ntu9w.jpg)
Wir sind schon mal gespannt, ob es mit der Zangenbewegung auch zum grossen Kessel kommt. Die Italiener sind mir etwas zu schwach dafür...und die 4.Panzerarmee muss erst einmal dort eintreffen, wo sie losziehen soll...:ph:
Wir wünschen euch trotzdem alles Gute und viel Erfolg für "Fall Blau II"...:top:
herzlichste grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
George Pickett
03.07.15, 20:22
http://abload.de/img/coverfertig203sl5.jpg (http://abload.de/image.php?img=coverfertig203sl5.jpg)
Vom Don zum Donez...
"Man könnte meenen, de jaanze Wehrmacht ist junterwegs!" Unteroffizier Deggenhardt schaute sich immer wieder um und bestaunte das organisierte Chaos, welches an der einzigen Straßenkreuzung des Kaffs Likhovskoy herrschte. "So kurz vor dem Ziel und nun stecken wir fest!" maulte jetzt der Gefreite Herrmanns, der auf dem hinteren Teil des Turmes saß und lustlos die Beine baumeln lies. Ich stand neben unserem Panzer und lies die Kolonnen von LKW, Fuhrwerken, Krad und Kübeln an mir vorbeiziehen. "Als wir noch nicht zum ollen Hoth gehört haben, kamen wir aber zügiger voran, Herr Oberleutnant" mischte sich jetzt auch der Obergefreite Fischbeck ein. Obwohl mir die Nörgelei meiner Besatzung langsam auf die Nerven ging, musste ich über diesen Spruch meines Ladeschützen innerlich grinsen. Seitdem wir zur 4. Panzerarmee gehörten, kamen wir gefühlt wirklich langsam voran und das, obwohl nicht kämpfen mussten. Die Verlegung des XXXX. Panzerkorps nach Süden an den Donez war geprägt von überfüllten Rollbahnen und Kompetenzstreitigkeiten sowie vielen kleinen Königreichen, den sogenannten Feldgendarmerie-Kommandos, die sich als uneingeschränkte Herrscher über ihre Rollbahnabschnitte fühlten. Sogar Regiments- und Divisionskommandeure hatten das schmerzlich Erfahren müssen, wenn ihre Stabskolonnen an die Seite gewunken wurden um anderen Truppenteilen den Weg frei zu machen. Und jetzt, wieder einmal, hatte es uns erwischt, denn die Korpsartillerie hatte Priorität um ihre vorgesehen Feuerstellungen zu erreichen.
"Deggenhart! Karte!" Ich langte nach oben und nahm die Faltkarte, die mir Deggenhardt runterreichte. Mein Finger strich über das zerknitterte und teilweise eingerissene Papier. Wir lagen am westlichen Dorfrand. "An der Kreuzung dann links ab die Rollbahn nach Norden gewinnen in Richtung Donez" dachte ich. "Rund 15 Kilometer noch bis wir unseren Bereitstellungraum erreichen!" gab ich weiter. "15 Kilometer?" unkte Fischbeck. "Können Sie das in Stunden umrechnen, Herr Oberleutnant?" Mein Körper spannte sich unwillkürlich an, aber ich konnte mich noch beherrschen. "Oder in Tagen..." mischte sich nun der Gefreite Stolze, unser Fahrer, ein. Mir platzte der Arsch. "Stoooolze!!!" schrie ich. Man konnte förmlich spüren, wie sich meine überrumpelte Besatzung förmlich in die Hose schiss, denn ich wurde nie laut. "Jetzt reicht es mir aber mit Ihnen, Sie Grind!" Die Männer, vorne an Stolze, sahen mich entgeistert an. "Aber Herr Oberleutnant...bitte...ich hab doch nur..." stammelte er völlig aufgelöst. "Sie kleiner Defätist, die Wahnsinniger!" fiel ich ihm ins Wort. Innerlich hatte ich schon Lachkrämpfe und es wurde Zeit, ihn von der Leine zu lassen. "Am liebsten würde ich Sie an die Wand stellen" bellte ich ihn an. Er versank förmlich im staubigen Boden. "Aber dann hätten wir niemanden mehr, der uns Kaffee besorgt..." Langsam, sehr langsam, fiel bei Stolze und den anderen der Groschen und die ersten Gesichter grinsten wieder vorsichtig. "Herr Oberleutnant...nee...nee..." lies Deggenhardt verlauten. Ich stieß Stolze gegen die Brust. "Na los, suchen Sie mal Kemper und versuchen Sie ihm Kaffee abzuschwatzen!" Erleichtert trabte Stolze ab.
Eine halbe Stunde später hatte Stolze tatsächlich Muckefuck aufgetrieben und die Blechkannte köchelte über dem Feuer. Zur Versöhnung teilte ich eine Runde Zigaretten aus. Die Männer hatten mir es wohl nicht allzu übel genommen. "Und jetzt lecker Heißgetränk" verkündete Stolze und nahm die Kanne vom Feuer. Gerade, als er den ersten Becher vollmachen wollte, kam ein Kettenhund um den Panzer gelaufen. "Ja gibt´s denn das??? Die Herren machen Pause??? Weiter geht's!!!" Fluchend raffte Stolze alles zusammen, während wir aufsaßen. Die Kompanie fädelte sich in die langen Marschkolonnen ein und ich versuchte mich an den vielen Hinweisschildern zu orientierten. Die Kreuzung kam in Sicht und tatsächlich stand dort windschief und provisorisch in den Boden gerammt, das Divisionsschild. "Ab geht´s, Stolze! Links rum und dann Brikett...!"
George Pickett
03.07.15, 21:02
http://abload.de/img/coverfertig2aos3t.jpg (http://abload.de/image.php?img=coverfertig2aos3t.jpg)
Lagebericht der Heeresgruppe Süd für den Zeitraum 15.08.42 - 21.08.42
Am linken Flügel der Heersgruppe gehen die Umgruppierungen ihrem Ende entgegen. Während die 2. ungarische Armee im Raum Woronesch am Don ihre Stellungen ausbaut, ist der Aufmarsch der 3. und 4. rumänischen Armee weiter südlich Don-abwärts fast abgeschlossen. Das hier freiwerdende XVII. Korps der 6. Armee wird den äußersten linken Flügel der Operation "Blau II" bilden. Im gesamten Bereich der Heeresgruppe kam es nur vereinzelt zu Kämpfen. Bei Rossosh im Bereich des VIII. Korps (6. Armee) wurden vorgeschobene Feindstellungen beseitigt. Hier verlor der Feind hauptsächlich Artillerie und Panzerabwehrgeschütze. Am rechten Flügel der 4. Panzerarmee versuchte der Feind im Abschnitt der 454. Sicherungsdivision (XI. Korps) den Donez zu überschreiten. Die Division konnte mit massiver Luftunterstützung den Angriff abwehren. Im Bereich der 17. Armee wurde südlich des Don die motorisierte slowakische Division (XIV. Panzerkorps) von starken Feindkräften angegriffen und musste sich auf eine weiter westlich gelegene Auffangstellung zurückziehen. Die Luftflotte 4 flog im Raum östlich des Donez massive Abriegelungsangriffe und bombardierte erfolgreich sowjetische Truppenbewegungen.
http://abload.de/img/karte1eslz.jpg (http://abload.de/image.php?img=karte1eslz.jpg)
Die Umgruppierungen im Bereich der Heeresgruppe Süd sind nunmehr zum größten Teil abgeschlossen. X-Zeit für "Blau II" ist der 22. August 1942, 05.00 Uhr...
Wir sind schon ganz gespannt auf das kommende Update mit Fall BlauII...:ph: Wir drücken schon mal die Daumen, dass alles so klappt, wie ihr euch das vorstellt...:top:
herzlichste grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
Historisch standen die Deutschen am 23.8.1942 am Stadtrand von Stalingrad. Fall Blau scheint also schon gescheitert zu sein. :)
George Pickett
06.07.15, 19:14
Historisch standen die Deutschen am 23.8.1942 am Stadtrand von Stalingrad. Fall Blau scheint also schon gescheitert zu sein. :)
Historisch war die 6. Armee am 23. November in Stalingrad eingeschlossen...ist nicht immer von Vorteil, dem historischen Verlauf zu folgen :D
Wir geben wenigstens zu, ein Dilletant zu sein. In der Historie taten sich so manch Generäle und Feldherren mit dieser Einsicht schwerer... :D :teufel:
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