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Das Reich des Großmoguls
As-salāmu ʿalaikum - Friede sei mit Euch!
In diesem AAR werde ich als Spieler selbst das Mogulreich in Indien übernehmen. Gespielt wird Empire: Total War mit der Dathmod auf der Schwierigkeitsstufe sehr schwer und dem Dagestan-Fix (dieser schlägt das kleine Land Dagestan den ottomanischen Türken zu, um den Bug zu verhindern, durch den die halbe Welt - auch Staaten wie Frankreich oder Russland - sinnloserweise Protektorate von Dagestan wurden. Auf uns hat dies kaum Einfluss).
Im Jahre 1112 nach der Hidschra Mohammeds oder dem Jahr 1700 christlicher Zeitrechnung regiert der Mogulkaiser Aurangzeb nominell über fast die gesamte indische Halbinsel.
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Begründet wurde sein Reich von Shah Babur, einem Nachfahren sowohl Dschingis Khans wie auch Timurs, welcher das Delhi-Sultanat 1526 eroberte und unterwarf. Aufgrund der mongolischen Herkunft der Eroberer nannten die einheimischen Inder die Fremden Mogulen, was Mongolen auf indisch bedeutet.
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Unter den Nachfolgekaisern Humayun, Akbar, Jahangir, Shah Jahan und schließlich Aurangzeb wuchs ein Großreich indisch-persisch-moslemischer Kultur heran, welches bis auf die südliche Spitze ganz Indien zumindest formell unter seiner Herrschaft wusste:
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Nach allgemeiner Ansicht unter Historikern befand sich das Reich der Großmogule im Jahre 1700 bereits im Niedergang. Auf dem Thron saß mit Aurangzeb ein 82 jähriger Mann, unter dessen jahrelanger Kriegsführung gegen die auf der Karte eingetragenen aufständigen Völkerschaften wie Rajputen, Marathen und Pathanen (Afghanen) das Reich schwer gelitten hat. Im Inneren des Landes gärt es, während die Hindus sich mittlerweile auch mit Gewalt von der Herrschaft des islamisch-konservativ eingestellten Aurangzeb befreien wollen, versinkt die Verwaltung dank der jahrelangen kriegsbedingten Abwesenheit des Herrschers im Sumpf von Korruption und Nepotismus.
Abgesehen davon musste der kostspielige Krieg finanziert werden, was zumeist mithilfe europäischer Handelskompanien der Länder Frankreich, England, Niederlande und Portugal geschah. Im Gegenzug wurden diesen diverse Handelsstützpunkte in unter Anderem Goa, Pondicherry und Kalkutta sowie Ceylon überlassen, wo sie zusehens unabhängige Herrschaften aufbauen und gegen den Großmogul gerichtete Politik betreiben.
Kulturell entstanden im persisch-indischen Stil der Mogulherrscher zahlreiche Bauten, darunter das Taj Mahal - erbaut durch Shah Jahan, den Vater des amtierenden Mogulkaisers:
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Bis heute erwecken Hinterlassenschaften wie das rote Fort in Agra, das hier gezeigte Taj Mahal sowie das Mausoleum Kaiser Humayuns Erstaunen unter den Besuchern dieser Denkmäler einer kulturell sehr ergiebigen Zeit Indiens.
Doch wird dieses indische Großreich auch politisch von Bedeutung bleiben? Oder werden europäische und marathische Mächte das Land nach und nach zerstückeln, bis sie sich selbst zum Kaiser Indiens krönen können?
Teil 1.0 - Der Aufbau des Reiches
Bevor unsere Wenigkeit mit der Regierung dieses Landes beginnen können, wollen wir verstehen lernen, wie dieser Staat funktioniert und hauptsächlich, über welche militärischen, politischen und sachlichen Mittel er zur Durchsetzung seiner Ziele verfügt. Auch wird es unser Ziel sein, unsere "liebe" Nachbarschaft auf dem indischen Subkontinent etwas besser kennen zu lernen...
Zunächst wollen wir einen kurzen Blick in den Kronrat des Mogulreiches werfen.
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Kurz, weil schon der erste Blick genügt, um die Lage abzuschätzen und als grottenschlecht zu befinden. Von drei Punkten Mindestanforderung verfügt der Kanzler des Reiches über ganze Null(!) und der Schatzmeister hat auch nur zwei, was deftige Abzüge in Hinsicht auf Steuereinnahmen (-10%) und auf das Ansehen bei anderen Nationen (-20 Diplomatiepunkte, diese bestimmen das Bild einer Fraktion von uns, ob positiv oder negativ).
Aufgrunddessen hat sich Aurangzeb bereits dazu entschlossen, fast den gesamten Kronrat auszuwechseln, auch der Heermeister und der höchste Marineoffizier müssen trotz ihrer vier Fähigkeitspunkte gehen, da sie Unruhe im Volk hervorrufen und Steuereinnahmen für sich selbst abzweigen. Lediglich der Minister für das Innere soll erhalten bleiben, denn er leistet als einziger Mann dieser armseligen Truppe gute Arbeit!
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Auch der Mogulkaiser selbst verfügt aufgrund seines hohen Alters über einen bereits ausgeprägten Charakter, sein voller Name lautet übrigens Abū 'l-Muẓaffar Muḥi ud-Dīn Muḥammad Aurangzeb Bahādur-e ʿĀlamġīr Pādišāh-e Ġāzī.
Seine Untertanen kennen ihn als ungebildeten Tyrannen, was die Forschungsrate im Kulturbereich drückt und die Menschen ruhig hält, sowie als Soldatenkaiser und strenggläubiger Muslim, weswegen besonders andere Glaubensrichtungen Unmut hegen werden.
Alles in Allem ein durchwachsenes Bild, das sich hier bietet, aber wenigstens geben der Architekt und der Hofkomponist Kostenersparnisse beim Bauen bzw. Beliebtheit bei der Adelsklasse. Immerhin hat Aurangzeb drei Fähigkeitspunkte, weswegen er keine generellen Mali auf Prestige und Diplomatie bringt.
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Diese Karte mag als Überleitung zum äußerlichen Erscheinungsbild unseres Großreiches dienen, hier sehen wir den Norden Indiens und unsere zahlreichen Nachbarn gut sichtbar eingetragen. Offiziell reicht das Imperium vom Hindukusch bis zum bengalischen Golf, aber faktisch sieht die Lage wesentlich schlechter aus.
Die Perser haben unter Nadir Shah Kabul erobert und seitdem ist das Land der Pathanen unserer Kontrolle entglitten, außerdem regieren die Briten und Franzosen im Bengalen bzw. Orissa inzwischen sehr unabhängig, verweigern gar Tribute an den Badshah in Akbarabad! Zuerst wurden einzelne Handelsposten errichtet, doch dann zwangen die Westmächte die örtlichen Nawabs - Statthalter im Dienste des Moguls - nach und nach mit Krieg und wirtschaftlichen Druck unter ihre Herrschaft, sodass nun im Osten Indiens keiner mehr den Mogul als Herrscher anerkennt.
Zweifelsohne wird der Mogul diese Angelegenheit mit militärischer Gewalt klären müssen, da die Handelsgesellschaften ihre Gebiete kaum freiwillig abgeben werden...
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Der hauptsächliche und bösartigste Feind des Badshahs ist jedoch das auf dieser Karte vom Süden Indiens sichtbare Marathenreich. Klein von Gestalt und Größe her hat dieses Reich jedoch zahlreiche Sympathisanten in den Reihen von über zahnmillionen Hindus im Reiche des Moguls, weiterhin ist ihre Armee nach eurpäischem Muster geschult und ihm Guerillakampf erfahren, was ihre Bezwingung seit über zwanzig Jahren kontinuierlich verhinderte. Nach zahllosen erfolglosen Schlachten und Scharmützel sind die Soldaten des Moguls mittlerweile gar in die Defensive geraten, der Fall von Ahmadnagar und Haiderabad droht.
Doch dazu später, im Westen, so klein, dass kein Platz für einen eigenen Schriftzug war, liegt die portugiesische Kolonie Goa, seit langem erstaunlich gute Partner des Moguls. Nun ist ihr Land aber von dem der rebellischen Marathen umgeben und ihre Treue zum Pfauenthron in Akbarabad lässt zunehmend zu wünschen übrig! Es wurde gar gemeldet, dass sie geraubte Hehlerware der Marathen verkaufen und diesen damit bei der Besoldung ihrer Armee helfen. Zweifelsohne werden sie das bitter bereuen!
Als eher uninteressante Gebiete, jedenfalls zu Beginn, gibt es noch das auch de jure unabhängige Maissur zwischen den marathischen Gebieten und die von den Niederlanden besetzt Insel Ceylon. Während Maissur als Verbündeter und später vielleicht Protektorat gegen die Marathen infrage kommt, zahlen die Hölländer noch immer stets zuverlässig ihre Steuern durch Handelsabgaben für den Badshah.
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Zur Niederschlagung der Revolten und zur Bekämpfung eventueller weiterer Feinde werden in der Hauptstadt bereits Truppen ausgerüstet und mobilisiert, denn wie gleich sichtbar werden wird, ist die Armee sprichwörtlich ein einziger Sauhaufen.
Bei der zukünftigen Armeeaufstellung baut der Mogulkaiser hauptsächlich neben lokalen Milizen auf drei Truppentypen:
- Zamindari-Pikeniere: Zamidaren sind die Großgrundbesitzer des Mogulreiches und müssen im Kriegsfall Truppen stellen, diese Männer sind mit Piken bewaffnet und im Nachkampf für den Feind kaum zu bezwingen. Ihre Speere sind ein vortrefflicher Konter für die vielen Reitertruppen der Marathen und werden uns gute Dienste leisten. Leider ist die Moral dieser Soldaten, da sie zwangsverpflichtet sind, nicht sehr hoch und wenn sie sich bedroht sind, werden sie schnell die Flucht ergreifen. Man sollte sie also nicht zu sehr auf sich selbst gestellt ins Schlachtengetümmel entsenden!
- Kamelreiter: Diese Truppen sind zähe Nomaden aus der Tharwüste in Rajputana, welche auf ihren Kamelen für ein entsprechendes Entgeld dem Mogul in jede Schlacht folgen, die er ihnen zu führen befielt. Ihre Kamele verschrecken durch ihren Geruch die Pferde der Marathen, welche ein Reitervolk sind, und haben Bekanntheit durch ihre Genügsamkeit und Audauer erlangt, was sie im zähen Guerillakrieg unter der drängenden indischen Sonne zu sehr ausdauernden Truppen macht. Leider sind sie eher für Überfälle geeignet und in einer andauernden Schlacht gegen erprobte Einheiten schnell an Boden verlieren, weiterhin bieten diese Kamelreiter ein tollen Ziel für jeden Fernkämpfer und jede Kanone, die der Feind zu Felde führt!
- Derwischkrieger: Äußerst zähe moslemische Elitesoldaten mit Äxten bewaffnet und mit äußerst hoher Moral gesegnet. Mogulkaiser Aurangzeb hat diese Truppen zu einer zentralen Säule der Armee gemacht und sie können überall dort rekrutiert werden, wo Muslime unter der Herrschaft des Moguls leben. Im Nahkampf sind sie ein entsetzlicher Feind, der aufgrund religiöser Indoktinierung, harter und langerworbener Übung und fanatischer Gesinnung gnadenlos ohne Rücksicht auf sich selbst oder den Gegner kämpft. Verletzlich sind sie gegen Ansturme von Lanzenreitern sowie gegen Truppen mit Musketen, denn sie Kämpfen um ihren Mut zu zeigen, ohne jeglichen Schutz für sich selbst. Denn wer stirbt während der gegen die Ungläubigen kämpft, so ihr Glaube, wird ins Paradies eingehen und hat damit kein schlechtes Schicksal, weswegen sie den Tod mit einem Lachen begrüßen.
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Nun zur Übersicht unserer derzeitigen bewaffneten Macht: in Ahmadnagar ist ein Armeekorps unter Ram Duraz stationiert, einem völlig unfähigen General (ein Fähigkeitspunkt) und dieses enthält neben drei Kanonen samt Bedienmannschaft einige lokale Milizen (Bhumiya Bogenschützen, Zamindari-Reiter mit Bögen) sowie quizilbashi-Infanterie und -Kavallerie jeweils mit Musketen bewaffnet.
- Quizilbashi Musketiere/Reiter: Elitetruppen, welche ursprünglich vom Haus der Safawiden in Persien aus Turkmenen gebildet wurden und für diese quasi das gesamte jetzige Hoheitsgebiet eroberten. Sie folgten im ursprung einem Ordensmeister und ihr Name bedeutet übersetzt soviel wie Rotköpfe, was an ihrer üblichen roten Kopfbedeckung liegt. Einst eine schiitische Truppe, führten die sunnitischen Moguln in Indien vergleichbare sunnitische Truppenkörper ein, deren Befehl aber den weltlichen Generälen des Mogulreiches obliegt. Trotzdem werden diese Männer ohne Furcht und bester Moral in den Kampf ziehen, so fanatisch wie sie einst die Sharia verteidigten, werden sie nun für den Mogul jeden Feind zerschmettern. Ihre Musketen benutzen sie nach europäischem Drill - eine Neuerung seit Aurangzebs Dekkankriegen - und profitieren somit von jeglicher Forschung in diesem Gebiet. Ihre einzige Verletzlichkeit besteht im Kampf gegen Lanzenreiter der Marathen, da sie sich ausdauernd jeglichen Bajonetten verweigern, was aber den hohen Wert dieser Truppe nicht mindert. Leider können wir diese Truppe erst ab Kaserne Stufe drei rekrutieren und müssen dafür erst den militärischen Drill erforschen. Bis dahin besteht die Hauptmacht der Moguln aus Nahkämpfern nach dem obigen Schema.
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Ein weiteres Korps befindet sich in Haiderabad und wird von Zulfikar Khan kommandiert, einem Mann im Solde des Nizam der Stadt. Seine Truppen besitzen ebenfalls einen Trupp von Kanonen, außerdem drei Milizregimenter schlechter Kampfkraft (Tufangis und Bhumiya Bogenschützen) sowie zwei Regimentern islamischer Schwertkämpfer, Truppen auf die wir derzeit leider nur in Haiderabad Zugriff haben, rekrutiert aus wie es der Name sagt Moslems im Reiche des Moguls und dank guter Ausbildung mit ihren langen Schwertern sind sie selbst für Kavallerie ein schwerer Gegner. Nur den Beschuss aus der Ferne mögen sie nicht sehr, da sie nur mit einem Lederwams begleidet sind, was wenig Schutz bietet.
Im Gegensatz zu General Ram Duraz ist der hiesige Kommandant ein halbwegs fähiger Mann und kann sich hinter den Stadtmauern von Haiderabad im Angriffsfalle verschanzen. Mehr als verteidigen wird er mit seiner schwachen Truppe vorerst auch nicht können, bis der Rest des Reiches weitere Truppen geschickt hat. Da diese Truppen nicht einmal rekrutiert sind, geschweige denn geordnet aufmarschiert, kann das durchaus eine Weile dauern.
Mit diesem Überblick lassen wir es für diesen Teil bewenden, der nächste wird wohl etwas Kampf beinhalten, denn die Marathen pflegen sehr früh aktiv anzugreifen, ist ihr stehendes Heer doch trotz des zwei Provinzen Landes größer und viel besser geschult als das unsrige.
2.0 Beginn der Konsolidierung des Mogulreiches
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Im Frühjar des Jahres 1700 wurde vom Großmogul auf Anraten seines Sohnes Alamgir ein Bündnis mit dem einzigen weiteren moslemischen Staat Indiens, Maissur, gegründet. Dort regierte seit 1399 eine hinduistische Dynastie, die Wodeyar, deren Herrscher auf Anraten seiner Berater im März 1700 zum Islam konvertierte und damit einen guten Bundesgenossen des Moguls im Kampf gegen hinduistische und christliche Eroberer abgab.
Der Großvezir des Sultans drang allerdings darauf, dass sein Reich erst Zeit zur Vorbereitung des Krieges gegen die Marathen bedürfe und somit fiel dem Mogulreich die Aufgabe zu, sämtliche Angriffe der Marathenvölker alleine abzuwehren.
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Parallel dazu hat Aurangzeb in der Stadt Benares ein Zentrum der Gelehrsamkeit für Wissenschaftler aus ganz Indien begründet, dort dürfen nichtmoslemische und schiitische Gelehrte ihre Ideen momentan jedoch nur unter Aufsicht von sunnitischen Professoren ins Reich einführen und verbreiten. Europäisches, fortschrittliches Denken soll Armee und Wirtschaft des Mogulreiches zwar modernisieren, aber keinesfalls die von Aurangzeb streng verteidigte Autorität des Islam untergraben. Auch jegliche Gedanken, welche sich gegen die Herrschaftsstukturen Indiens - wie etwa die absolute Monarchie, die islamische Staatsreligion und das System der Adelsherrschaft - wenden, sind vorerst unter Zensur gefallen. Auch Reformen am in den Augen von Europäern menschenunwürdigen Kastensystem werden nichtmal in Gedanken zugelassen, um Unruhen unter den zahllosen strenggläubigen Hindus zu vermeiden und die innere Sicherheit des Reiches nicht zu gefährden.
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Rigoros wird auch der Kronrad umgebaut, anstelle des bisherigen korrupten und unfähigen Vezirs, wird ein Mann namens Dalpat Shafi Khan eingesetzt, der alsbald mit der weiteren Veränderung des Ministerrates und der Verwaltungsstruktur begann. Dieser recht fähige Mann nahm es sich zur Aufgabe, die Regierung so umzugestalten, dass sie nicht länger eine Schande für das ganze Mogulreich ist, sondern diesem zu Wohlstand, Macht und vorallem Ansehen verhilft. Im Zuge dieses Umbaus wurde der bisherige Vezir wegen Unterschlagung und Veruntreuung vom Mogul selbst zum Tod durch das Schwert verurteilt, das Urteil wird auf dem zentralen Platz in Akbarabad unter Einbezug der Massen vollzogen. Dies soll der Bevölkerung vermitteln, dass der Mogul an einer Änderung der instabilen und morschen Verwaltung interessiert ist.
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Auch der Schatzmeister und der Minister zur See wurden alsbald durch fähigere Männer ersetzt, bei all diesen Umwälzungen wusste Shafi Khan den Großmogul hinter sich und zögerte nicht, alte Seilschaften mit gnadenloser Härte und notfalls unter Einsatz von Truppen zu zerschlagen. Dabei konnte zahlreichen kleineren und mittleren Verwaltungsbeamten die Untreue nachgewiesen werden, teilweise gar eine Kooperation mit den marathischen Feinden des Reiches oder den Europäern. Sämtliche Schuldigen teilten das Schicksal des prominenten Ex-Vezirs und wurden auf örtlichen Marktplätzen öffentlich mit dem Schwert geköpft. Zur Abschreckung spießte man die Häupter der Verräter auf Pfählen an die Stadtmauer, um weitere Umgriffe der Korruption durch Abschreckung zu verhindern oder zumindest einzuschränken.
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Die militärische Unerfahrenheit des örtlichen Generals sowie die prekäre Lage des Mogulreiches insgesamt ermutigten die Marathenfürsten zu einem Angriff auf die unbefestigte Stadt Ahmadnagar. Doch anstatt sich lediglich mit der geringen regulären Streitmacht unter Ram Daraz konfrontiert zu sehen, mussten sie bemerken, wie zahlreiche moslemische Bürger der Stadt zu den Waffen griffen, um sich vor Mord und Plünderung durch die ebenso intoleranten Marathen zu schützen. Weiterhin konnten einige reguläre Truppen aus Veteranen der Mogularmee zu Musketentrupps zusammengefasst werden. Diese Männer besaßen immer noch ihre Gewehre und ihre Erfahrung, der Gegner würde mit ihnen fast zo viel zu kämpfen haben wie mit regulären Soldaten.
Unter diesen Umständen war ein Angriff alles andere als klug, aber nach dem langen Marsch wollten die sturen Marathen nicht untätig zurückkehren, um sich dem Spott der Stammesgenossen preiszugeben. Daher befahl der Hindugeneral am 27. Juni 1700 den Angriff der Männer auf die Stadt: er verfügte über gut ausgebildete Linieninfanterie, Kriegselefanten, Kanonen, Lanzenreiter und Schwertkämpfer und wähnte einen Sieg im Bereich des Möglichen.
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Im Duell der Artillerie zeigte sich die Mogularmee jedoch schnell überlegen, aus den Untiefen der Stadt schossen Mörsertrupps ihre tödlichen Geschosse auf die Angreifer, unerreichbar für die Kanonen der Marathen oder ihre Fußsoldaten. Durch diesen ständigen Beschuss aus der Luft waren die Männer der Marathen bereits sehr verunsichert und ihre Moral deutlich geschwächt.
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Denn auch ein Trupp normaler Kanonen schoss in die Menge der Soldaten des Maradjas, während dessen eigene Artillerie die verschanzten Verteidiger kaum treffen konnte.
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Allem positiven an Anzeichen zum Trotz ging der Guerillakrieg der hinduistischen Marathen gegen die Moguln auf danach weiter, selbst auf fest in mogulischem Gebiete liegende Einrichtungen konnten sie Anschläge verüben. Durch den Ausfall des gesamten Hafens von Bombay entfielen viele Einnahmen aus dem Süden für den Großmogul in Akbarabad, doch dank dem großen Staatsschatz konnte das Reich das vorerst verschmerzen.
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Neben Bombay wurden auch zahlreiche Teeplantagen und kleinere Städte im Gebiet des Nizams von Haiderabad und den Westprovinzen Ziel von Überfällen der räuberischen Marathen, unter denen die Bevölkerung der Gebiete gleich welcher Religion schwer litt. Die Mogularmeen konnten sich nur in den großen Städten behaupten, denn ein Kampf im flachen Land gegen die für Feldschlachten von französischen Beratern bestens ausgebildeten Lanzenreiter und Linieninfanteristen der Marathen wäre reiner Selbstmord gewesen. Für solche Vorgehensweisen musste zuerst auf weitere Truppen aus den Kasernen Akbarabads und Ahmedabads gewartet werden.
Zumindest aber hatten die Heere des Moguls einen ersten wirklichen Sieg gegen den feind errungen.
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Zumeist mit Musketen bewaffnet, leisteten die Milizen der Stadt in den engen Gassen erbitterten Widerstand, nahende Feinde nahm man ohne Zögern unter Beschuss und infolge der Übungen mit den Veteranen im Vorfeld der Schlacht konnten diese gemeinsam mit den Milizen den Angreifern schwere Verluste beibringen. Kaum ein Angreifer erreichte die Linien und Barrikaden ver Verteidiger von Ahmadnagar.
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Als die ersten Angriffe zurückgeschlagen worden waren, befahl der hinduistische General seinen Elitetruppen den Angriff. Hunderte mit Schwertern bewaffnete fanatische Glaubenskämpfer griffen nun die Reihen der Moguln an, doch die Milizen hielten dank dem Vorbild der alten Veteranen stand und jagten eine Salve nach der anderen in die Reihen dieser Männer. Schließlich erreichten die Feinde die eignen Reihen und die Männer schlugen mit ihren Musketen selbst als Waffen auf den Feind ein. Musketentruppen weiter rechts hatten nun auch das Feuer eröffnet und Mörsergeschosse fielen wie tödliche Sternschnuppen zwischen den Schwertkämpfern herunter, dutzende Männer zerschmettert zurücklassend.
Selbst der Mut dieser Krieger brach und da fingen sie an zu wanken, dachten gar über Flucht nach!
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In einem letzten Verzweiflungsakt ritt der Anführer der Feinde mitsamt seiner Kavallerie und den Kriegselefanten einen letzten Angriff, welcher durch seinen Tod ein schnelles Ende in heilloser Flucht fand.
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Der große Sieg über die bisher kaum greifbaren Marathen brachte dem schlechten General der Stadt, vor allem aber ihrer Bevölkerung großen Ruhm ein. Fast ohne Hilfe regulärer Truppen hatten sie die Angriffe europäisch organisierter Truppen abgewehrt, den hochdekorierten General der Feinde in Stücke gehauen und alle feindlichen Kanonen erbeutet sowie zehn Kriegselefanten niedergemacht.
Bedauerlicherweise war die Seite, auf der wir die Bilder hochladen, eine Weile lang nicht verfübar. Nun ist sie es aber wieder, und es kann weitergehen!
2.1 Beginn der Säuberung des Landes von den Marathen
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Entgegen den ausdrücklichen Befehl des Großmoguls entschließt sich der Nizam von Haiderabad zum Angriff auf Marathen, welche Bauernhöfe und Teeplantagen niederbrennen. Inzwischen wurde der Feind sogar so dreist, dass er dicht neben Haiderabad plünderte und da ist die Hutschnur gerissen! Sämtliche Truppen zum Angriff, keiner blieb zurück...
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Obwohl die Stratmap besagt, dass auf freiem Felde gekämpft wird, sehen wir uns mit der Herausforderung konfrontiert, eine Stadt anzugreifen. Allerdings steigert das nur die Chancen der Armee des Nizams, da so die Marathen ihre entscheidende Stärke nicht nutzen können und wir von unserer zahlenmäßigen Überlegenheit profitieren können.
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Auch der Fakt, dass wir Artillerie haben und der Feind nicht, spricht für unseren Erfolg. So kann die Armee des Mogulreiches einfach auf den Feind schießen und diesen zum Ausbruch zwingen, denn bergauf eine Stadt anzugreifen ist nicht das, was unseren moralschwachen Milizen gefallen würde. Und die wertvollen Elitenahkämpfer will man nicht für solche Spielchen aufopfern.
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Mit seinen besten und typischsten Marathentruppen greift der Feind die Bhumiya Bögenschützen an, eine durchaus ernste Gefahr. Der Ansturmbonus der feindlichen Reiter ist enorm und die mogulischen Truppen bestehen aus in den Dienst gepressten Soldaten, die schneller fliehen als vorstürmen.
- Siladar Lanzenreiter: zahlenmäßig nicht sehr große, aber extrem ansturmstarke marathische Kavallerieeinheiten mit Speeren. Auf den Ebenen Indiens und dem Dekkanland finden sich diese Truppen zurecht wie andere in ihrem eigenen Haus. Trotz ihrer Stärke im Ansturm sind es eher Hit and Run-Truppen, denn im dauernden Nahkampf sind sie wegen ihrer unhandlichen Speere schnell im Nachteil. Im Gegensatz zu den meisten marathischen Reitern rekrutieren sie sich aus regulären Truppen und nicht aus Räubern und Banditen, weswegen sie geordneter zuschlagen und mehr Moral besitzen.
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Tiefgestaffelte Frontlinien unserer Miliz- und Modbtruppen blocken den Angriff aber mit hohen Verlusten ab, nun hängt der Feind selbst festgenagelt an unseren Truppen und die Milizen machen sie weiterhin mit zahlreichen Verlusten im Nahkampf nieder. Selbst wenn die ganze Truppe für diesen Kavallerietrupp draufgeht, war es das wert, denn eine solche Bhumiyaeinheit ist extrem billig, während der Feind seine Truppen teuer nachrekrutieren muss. Lediglich zu befürchten ist, dass eine solche Einheit, wenn sie flieht, gerne auch weitere Trupps mit schwacher Moral ansteckt und eine Massenpanik entsteht, welche wie ein Sog dann auch die besseren Truppen mitsich zieht. Glücklicherweise passiert dies nicht.
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Die Reiter müssen den Kampfplatz schließlich räumen, als nur noch zehn von ihnen am Leben sind, woraufhin das Duell der Linien beginnt. Unsere zwei Mobs mit Gewehren und die Bogenschützenmiliz gegen zwei marathische Bargirinfanteriedivisionen. Im Grunde ist man den mogulischen Truppen überlegen, aber der Feind muss sich erst formieren und wird währenddessen durch weiteres Feuer dabei schwer behindert, was uns zu großem Vorteil gereicht.
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Als der marathische Feind die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens begreift, bläßt er zum Generalangriff und wir tun es ihm gleich. Wie ein Pulk stürmen beide Seiten aufeinander, es gleicht mehr einer Kneipenschlägerei als einer Schlacht, was da jetzt abläuft. Gut für uns, denn im puren Draufhauen sind unsere Truppen besser als in einer ordentlichen, diszipliniert geführten Schlacht, außerdem sind wir viel zahlreicher vertreten. :D
Der Sieg ist hier nur noch Formsache.
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Oder doch nicht? :eek: :eek:
Dank hinduistischer Magie und Hexerei kann sich die feindliche Leibwache des Generals auf ihren Elefanten(!) in einem Gebäude verstecken (was ohne Bugs weder für KI noch Spieler möglich ist)!!! Am einzigen nutzbaren Eingang werden alle heransturmenden Truppen weggeschleudert und können nicht einen einzigen Schlag auf den Gegner ausführen.
Angriffe mit Fernkampfwaffen funktionieren auch nicht, die Truppen feuern schlicht und ergreifend nicht auf den Feind! :eek:
Wir können die Schlacht noch verlieren und würden dies auch, wenn da nicht noch ein Trumpf in unserem Ärmel wäre...
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Mittels unserer Kanonen verwandeln wir dieses Irrenhaus mitsamt der hinduistischen Hexer glücklicherweise zu Staub und gewinnen die Schlacht, denn diese Gegner waren auch die letzten organisierten Truppen unserer betrügerischen Feinde auf dem Schlachtfeld!
Allah u Akbar, Sieg für den Großmogul!
Oh ja, den Bug kennen Wir auch noch. In Unserem Fall war es "nur" ein britischer General, der das Pech hatte, dass Wir als Osmane Orgelkanonen dabei hatten. :D
Einen kurzen Moment war da wirklich die Furcht, dass wir diese elende Schlacht verlieren, weil die Elefanten da festsitzen. :D
Hatten schon Angst, die Kanonen würden auch nicht feuern.
Aber Hauptsache es stürzt nicht ab oder buggt, wir haben da mit Empire vor allem anfangs böse Erfahrungen gemacht.
Wir werden mal abonnieren, um diesen AAR weiter verfolgen zu können...:fecht::)
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
hohe_Berge
27.09.14, 03:03
Ausgezeichnet. Abo getätigt.
Glück Auf.
Wir warten schon mal ungeduldig aufs nächste Update...*grins*
herzlichste grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
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