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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Qualität von IT-Produkten



Bigfish
03.07.14, 12:09
Langsam gehen mir die Worte aus um zu beschreiben was ich von Entwicklern halte:

http://heise.de/-2248679

Silem
03.07.14, 12:33
Langsam gehen mir die Worte aus um zu beschreiben was ich von Entwicklern halte:

http://heise.de/-2248679

Entwickelt ihr selber? Wenn Ja: Sucht euch einen neuen Job. Wenn Nein: Solltet ihr es besser lassen hier über Softwareentwickler zu lästern. Wir sprechen hier von hochkomplexen Programmen die viele Stunden Arbeit erfordern und dann auch noch in Parallelarbeit gefertigt werden. Eure Paranoia ist ein wenig so als würdet ihr jeden Autohersteller angiften weil irgendwo in der Welt ein Auto kaputt geht. Wenn ein Anwender zu blöd ist die Software korrekt zu nutzen, was leider in 99% der Fälle auftritt, soll der Entwickler schuld sein. Kracht ein Audi in die Leitplankem kauft man weiter Audi.

Bigfish
03.07.14, 13:38
Werter Silem genau diese Reaktion erwarten wir von einem Entwickler der sich getroffen fühlt! Nein wir entwicklen nicht, wir dürfen nur Tag ein und aus mit dem Mist Leben, den Wir Entwicklern verdanken und es wird ständig immer schlimmer. Und wie ihr in diesem Fall erkennen mögt, geht es hier nicht um die Komplexität einer Software sondern um die absolut dilletantische Absicherung einen wichtigen schutzwürdigen IT-Komponente. Und in diesem Fall liegt es ja wohl kaum an der Dummheit der Anwender!

Und um bei eurem Vergleich zu bleiben: Wenn der Audi in die Planke kracht, weil einfach jeder Audi ab Werk alle 5000 Meter Fahrtstrecke von selbst das Lenkrad nach links einschlägt - dann soll das die Schuld vom Fahrer sein? Aber genau über diese Qualität geht es hier. Das was da bei Cisco passiert ist, ist kein Programmierfehler sondern ein Designfehler - und daran ist wohl kaum der Anwender schuld?

Ich kann tatsächlich jedem Entwickler ans Herz legen, mal ein Jahr lang in der Administration zu arbeiten. vermutlich würde ein großer Teil der Entwickler ihre eigenen Produkte wegschmeißen und hoffen, dass es einer besser macht. Und wie gesagt: Wir reden nicht über Bugs sondern über Designfehler!

Silem
03.07.14, 14:21
Der Softwareentwickler ist kein Systemarchiteckt. Was kann er also für "Designfehler?". Ich würde euch mal vorschlagen das ihr eine Restrukturierung eures Unternehmens vorschlagt. Wenn ein Entwickler ein Programm designen, entwickeln und später auch noch abnehmen kann ist das kein Wunder wenn alles schief läuft. Ordentliche Prozesse erleichtern das Leben.

Wir sind auch kein Entwickler, wir können zwar Programme schreiben machen aber in unserem Beruf alles andere außer Programme schreiben. Dennoch verstehen wir nicht warum man sich hier über Entwickler aufregt. Um beim Auto Beispiel zu bleiben: Ihr macht gerade den Typen der den Sitz einbaut dafür verantwortlich das die Motorhaube klappert.

Bigfish
03.07.14, 16:15
Na dann mal zwei Thesen:
- Ein Systemarchiteckt wird von der Ausbildung und/oder dem Werdegang wohl sehr häufig ebenfalls Entwickler/Programmierer sein
- In vielen Fällen wird der Job des Systemarchiteckt/Entwicklers in Personalunion vorkommen

Btw.? Was hat das mit unserem Untenehmen zu tun? Wir sind Nutzer/Anwender. Und ja wenn man alle Designfehler - die einem das Leben schwer machen - schon vor dem Produktiveinsatz erkennen könnte, würden viele Beschaffungsvorhaben anders ausfallen.

Und wenn der Sitzmonteur schlampt und deswegen wegen Vibrationen im Rahmen ausgelöst durch die Sitzmontage die Motorhaube klappert, ja dann mache ich den Sitzmonteur dafür verwantwortlich.

smokey
03.07.14, 19:01
Na dann mal zwei Thesen:
- Ein Systemarchiteckt wird von der Ausbildung und/oder dem Werdegang wohl sehr häufig ebenfalls Entwickler/Programmierer sein
- In vielen Fällen wird der Job des Systemarchiteckt/Entwicklers in Personalunion vorkommen

Btw.? Was hat das mit unserem Untenehmen zu tun? Wir sind Nutzer/Anwender. Und ja wenn man alle Designfehler - die einem das Leben schwer machen - schon vor dem Produktiveinsatz erkennen könnte, würden viele Beschaffungsvorhaben anders ausfallen.

Und wenn der Sitzmonteur schlampt und deswegen wegen Vibrationen im Rahmen ausgelöst durch die Sitzmontage die Motorhaube klappert, ja dann mache ich den Sitzmonteur dafür verwantwortlich.

Wie wäre es eine Schreibmaschine und Fax zu bestellen? Dann musst du nicht mehr mit dem ganzen Pfusch der Softwareentwickler leben.
Den privaten PC bitte auch gleich aus dem Fenster werfen.
Ob sich dann aber der Blutdruck beruhigt - das bezweifel ich irgendwie.

Bigfish
03.07.14, 19:10
Fax/Schreibmaschine hab ich beides noch :D - und werfe ich beides sicherlich auch nicht weg :cool:

Garfield
03.07.14, 19:21
Ich möchte die Herren bitten, doch sachlich zu bleiben. Wenn wir weiterhin das Vorwurfskarussell laufen lassen wollen, in etwas sachlicher Art und Weise, kann ich den Diskurs gern auslagern.

Ich gebe mich hier etwas der optimistischen Hoffnung hin, dadurch zwischen den Regenten etwas für Verständnis beim jeweils anderen zu sorgen.

Spocky
07.07.14, 17:57
Über das Thema der Qualitätssicherung und Qualtätsverbesserung in IT Soft- und Hardwareprodukten sollte man durchaus diskutieren.
Das KEINER im Designprozess beteilgten Engineers diesen Fehler findet ist in meinen Augen ein Problem aber das ist durchaus ein eigenes Thema

Alith Anar
07.07.14, 20:37
So :)

Hab das ganze mal aus dem IT-Sicherheitsthread ausgelagert (Auch weil vermutlich die allerwenigstens Regenten einen Unified Communications Domain Manager zu Hause im Einsatz haben ;) ).

Nun, mein Prof meinte einmal, man findet immer nur den vorletzten Fehler und so ist es.

Nehmen wir mal eine Software.
Ein Quellcode ist heutzutage in der Regel so umfangreich, das es fast unmöglich ist, das eine Person ihn wirklich vollständig versteht.

Es gibt
Mal ein ganz einfaches Beispiel:

2 Anweisungen:



x=0;
While (Bedingung) do {Aufgabe}
Print(x)



x=0;
do{Aufagbe}
While (Bedingung)


Für den Laien sieht es evtl gleich aus. Trotzdem verhalten sich diese beiden kleinen Zeilen komplett unterschiedlich.
Beispiel 1 checkt erst die Bedingung ab und führt dann die Aufgabe aus, während in Beispiel 2 die Aufgabe mindestens 1 mal ausgeführt wird,
Das mag eventuell nicht kritisch aussehen, kann aber böse Folgen haben. Wenn man z.B. einen wert fortlaufend in eine Zeichenkette schreiben möchte. In erstem Beispiel wird z.B. erst geprüft ob denn das Ende der Zeichenkette schon erreicht ist. Danach wird der Wert in die Zeichenkette geschreiben und dann die nächste Stelle der Zeichenkette angesteuert.
Bei letzterem überschreibst du erst die Stelle der Zeichenkette und erhöhst und prüfst danach ob Sie die den überhaupt noch zur Zeichenkette gehört. Im schlimmsten Fall hast du also gerade einen Wert im Speicherbereich des Rechners überschrieben und ein ganz anderes Programm, stürzt ab, weil es mit den Daten nichts mehr anfangen kann ... . Natürlich kann man solch einen Fehler mit der richtigen Bedingung vermeiden, aber wenn man 300 Zeilen Quellcode hat (das ist extrem wenig) dann übersieht man schon mal schnell ein = im Check oder das da anstelle des < ein > steht. (Solche Fehler fallen aber schnell auf) Problematischer wird es wenn das verschiedene Einzelmodule eines Softwareproduktes auch noch einmal gegeneinander getestet wird.

Übrigens nur mal so als Zahlen:
Windows XP geschätzt 40 Millionen Zeilen Quellcode
Ein Mobiltelefon (kein Smartphone!) ca 4 Millionen Zeilen
Ein Airbus A380 ca 1.000 Millionen Zeilen Quellcode

In einem realistischen Zeitaufwand ist es fast nicht möglich hier den Quellcode noch zu analysieren. In sofern lässt man heutzutage gerade bei so umfangreichen Produkten nur noch automatisierte Tests gegen den Quellcode laufen (auch die Testsoftware kann wieder fehler beinhalten) und gibt am Ende eine Risikoeinschätzung ab

Hier mal ein paar Beispiele:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ariane_V88
http://wwwzenger.informatik.tu-muenchen.de/persons/huckle/bugs.html

Auch bei einem Prozesor:
Heute ige Prozessoren werden mit Leiterbahnen in einer Stärke von 22 nm hergestellt. 1 Nanometer sind 0,000001 Millimeter. In diesen Grössen ist natürlich die Chance einen Fehler zu finden relativ gering. Einhergehend mit der verkleinerung der Strukturen stieg gleichzeitig die Komplexität einer CPU. ein 486 hatte 1.200.000 Transistoren. Ein Aktueller Intel i7 hängt noch einmal ein 0 hinten dran, ein AMD Kaveri hat ca 2.400.000.000 Transistoren.

Übrigens Gab es auch bei den Mehrkernprozessoren ein Problem von dem aber nur AMD betroffen war.
Aufgrund der Strukturdicht von 32 nm kommt es natürlich immer zu Produktionsfehlern. Es gibt jetzt 2 Möglichkeiten: Die Fehlproduktion als Verlust abschreiben oder anderwertig verwnden. AMD hatte aus dieser Not eine Tugend gemacht und einen beschädigten CPU Kern einfach abgeschaltet. Daraus ergaben sich dann die X3 Prozessoren, also CPUs mit 3 Prozessorkernen. Damit kahmen aber einige Programme nicht zurecht, die schon für den Multiprozessorbetrieb ausgelegt waren, den die Zahl der Informatik ist die 2. Fast alle (entscheidenden) Zahlen sind vielfache von 2 und nun taucht da plötzlich eine 3-Kern CPU auf ...

Das soll jetzt natürlich keine Entschuldigung für Fehler in der Software oder Hardware sein (schon gar nicht für solche Böcke wie in der Cisco Hardware) aber meist ist gar nicht klar, mit was für Zahlen man heute mal arbeitet.

Vargr
07.07.14, 20:56
Mich wundern solche Fehler jetzt nicht wirklich. Man muss sich ja nur mal größere IT Projekte anschauen. Da arbeiten so viele unterschiedliche Menschen in einem Projekt zusammen ... Kunde und Dienstleister sind oft nicht mal die Rahmenbedingungen klar ... In der Regel ist das Budget zu gering ... das Produkt am Ende trotzdem zu teuer ... Zeitdruck ist riesig ... Das Produkt muss unbedingt am Tag X auf den Markt ... Und es gibt noch so viele andere Dinge, die in der IT zu schlechter Qualität führen. Und einen funktionierenden Prozess würde ich gerne mal in nem Konzern sehen :-)

Es macht aber keinen Sinn für solche Fehler die Entwickler, Architekten oder Administratoren verantwortlich zu machen, sie sind nur das ausführende Organ.

Alith Anar
07.07.14, 21:05
Das sind dann noch die kleinen Sachen die dazu kommen :)

Oder auch gerne mal hier noch eine nachträgliche Änderung und dann dort eine.
Meine Firma stellt z.B. auch Handyapps her. Bei einem Kunden, gab es alle 2 Tage ein aktualisiertes Datenbankdiagramm auf das die zu entwickelnde Software fusste. Und da änderten sich dann nicht nur die Anzahl der Tabellen (aus ursprünglich 2 A3 Seiten wurden am Ende 8 A2) sondern innerhalb der Tabellen dann auch mal die Typen. Aus einer Zahl wurde ein Text, oder andersrum ... .

und jeder der Denkt: grosser Konzern da gibt es gefestigte Strukturen und genaue Abläufe ... Meine letzten Kunden (grosse Versichungen und Wirtschaftskonzerne) haben mich eines besseren belehrt. So mach Kleinunternehmen war besser strukturiert und organisiert.

Vargr
07.07.14, 21:35
Mein Eindruck ist auch eher ... je größer desto schlimmer ...

Alle Welt spricht über Sicherheit, aber wenn man sich so das eine oder andere RZ anschaut und tatsächlich noch 20 Jahre alte Hardware und Betriebssysteme findet, da fällt einem einfach nix mehr ein ...

Am besten Gefallen mir die Rechnungen, dass man lieber 10 teuere europäische IT-ler durch 80 Inder ersetzt. Man würde ja dadurch Geld sparen :-) Doof ist nur, dass auch einer die 80 Inder koordinieren muss, die können auch nicht hellsehen ... Komisch auch, dass hier der Aufwand höher ist, als bei den 10 Leuten. Das soll jetzt auch nicht die Qualität der Inder in Frage stellen. Ich habe da durchaus sehr fähige Kollegen kennengelernt ... Liegt halt vor allem an der Masse.

Silem
07.07.14, 22:29
Zur Qualität der IT-Produkte gehört ja immer auch der Kunde. Wenn der Kunde keine ordentlichen Spezifikationen schreibt und vom Produzenten hellseherische Fähigkeiten verlangt kommt leider oft irgendwas dabei raus, aber nicht das richtige. Das setzt sich dann fort bis zu dem Punkt an dem der Anwender sagt: "Ich hab gar nichts gemacht.". In 99% der Fälle ist das leider gelogen und man ertappt sich selbst auch immer wieder dabei, wenn man eine Fehlermeldung schreiben soll. Hauptsache man selbst ist nicht Schuld. IT-Support und Entwicklung hat, für mich, viel mit der realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten zu tun. Ich folge auch ganz klar der Philosophie: "Lieber einmal doof gefragt, als einmal doof gefallen.".

Um noch ein aktuelles Beispiel zur Auswirkung des Anwenders auf Qualität von IT-Produkten zu haben:

http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article129903062/Warnung-vor-verseuchter-Fake-Abmahnung.html

Solche Artikel gibt es nur weil es doofe Menschen gibt.

Alith Anar
07.07.14, 23:08
Bei mir war es irgendein Album einer Musikrichtung die ich gar nicht mag, und das Sonderangebot von 311,28 Euro zur Begleichung der Schuld gilt nur für 48 Stunden ;) ....

Montesquieu
08.07.14, 11:16
Straßen sind so etwas von vorgestern! Zu viele Hütchenspieler da drauf! Ich bin froh, dass ich noch meinen Trampelpfad im Keller habe!

JoeMill
08.07.14, 12:30
Ich sage nur:

http://www.projectcartoon.com/cartoon/27

Außerdem, der Fehler bei Cisco dort oben sieht sehr nach: "Ich bau mal was ein damit die Tester es einfacher haben, das müssen wir vor Release aber noch entfernen." aus. Oder ein absichtlich dumm aussehende Backdoor für die lieben Schlapphüte.

Bigfish
08.07.14, 18:22
Wir möchten bei dem ganzen Thema einige Unterscheidungen treffen:

Handelt es sich um:
- Standardsoftware bzw. Stangenware oder um
- Individualsoftware
- Ist die Software kostenlos oder
- kostenpflichtig
?

Als weiteren Punkt - unabhängig von den Punkten oben - ist die Software "Systemrelevant" um mal Bankensprache zu benutzen? OpenSSL wäre ein Beispiel dafür.


Die meisten hier getroffenen Aussagen scheinen sich auf Individualsoftware zu beziehen und mögen dafür auch Richtig sein. Bei Stangenware liegt der Fall aber anders. Die programmiert Jemand (Egal ob Konzern wie Microsoft oder Einzelkämpfer wie viele Open Source Produkte) und dieser Jemand kann und muss dann auch die Verantwortung dafür übernehmen.

Bei kostenloser Open Source Software von Einzelkämpfern wird diese Verantwortung nur dahin gehen können, dass Fehler kommuniziert und beseitigt werden.

Bei jeglicher Form kommerzieller Standard Software wünschen Wir uns für Fahrlässigkeit (Also genau wie es hier Cisco getan hat) empfindliche Geldstrafen. Nur wenn Unternehmen einen finanziellen Anreiz haben (in diesem Falle krassen Strafen zu entgehen) wird sich an der Sicherheitslage etwas ändern. Im Zweifel auch dadurch, dass bestimmte Produkte - obwohl technisch toll, aber sicherheitsmäßig kritisch - einfach erst gar nicht auf den Markt kommen, weil es für den Hersteller ein unkalkulierbares Risiko darstellen würde. Außerdem muss das auch für kostenlose Software kommerzieller Unternehmen gelten - prominent z.B. Flash und Java.

Warum ist die Standard-Software-Branche eine Branche praktisch ohne Haftungs-Verantwortung? Mittlerweile ist die Technik derart kritisch, dass davon sogar Menschenleben abhängen - dieses Risiko muss sich auf Seiten des Herstellers wiederfinden. Wenn Software dadurch teurer und/oder Inovation gehemt wird, dann ist das so!

Silem
08.07.14, 19:10
Noch einmal eine grundlegende Frage:

Wie weitgehend sind eure Programmierkenntnisse? Habt ihr jemals Code angeschaut und analysiert?

Alith Anar
08.07.14, 20:36
@bigfish:

Ist Software eines Flugzeuges für dich eine Individualsoftware, oder Standard?
Glaust du ernsthaft jemand hätte den kompletten Quellcode einer Flugzeugsteuerung jemals komplett geprüft?

Bigfish
08.07.14, 20:39
Wie bereits gesagt Wir Progarmmieren nicht Wir Administrieren. Und dabei fällt zunehmend auf, dass Software immer schlechter wird. Das die Fehler immer bekloppter und zahlreicher werden. Das immer mehr Aufwand getrieben werden muss um Fehler wie den von Cisco zu beheben. Das immer mehr Gimicks auf den Markt geschmissen werden ohne darüber nachzudenken, ob man es überhaupt vernünftig und sicher betreiben kann. Die Liste ist endlos - und das Meiste sind unnötige Kleinigkeiten die jedem auffallen, der es nur einmal selbst benutzt.

Was bitte sollen Wir z.B. von einer Software halten, wo man beim Setup als Sprache "Deutsch" auswählt, die einem während des Setups auf "Englisch" auffordert sich zu registrieren und die im Anschluß des Setups automatisch auf "Teschisch" startet? Das ist sowas von banal, da müsst Ihr Uns nicht damit kommen, wie komplex und kompliziert Code ist. So ein Fehler hat mit kompliziertem Code absolut gar nichts zu tun - und das ist die Qualität die uns zunehmend begegnet. Das die selbe Software Probleme hat, wenn man ohne Adminrechte startet ist 20 Jahre nach Einführung von Windows NT 4 eine Frechheit. Selbst wer das Benutzerkonzept von NT damals nicht verstanden hat, muss es mindestens seit weiland 2001 mit Windows XP kennen. Das 13 Jahre nach XP immer noch Software erscheint, die Adminrechte erfordert obwohl an der Software absolut nichts Systemrechte zum funktionieren benötigt ist schlicht inakzeptabel.

Das hat ALLES nichts mit komplexem Code zu tun. Das sind alles BASICS, die man wohl erwarten darf, dass sie verstanden und benutzt werden?


----


Eure Frage ist auch sinnlos in diesem Kontext. Um einen der lieben unpassenden Auto-Vergleiche zu bringen: Wir müssen kein Auto bauen können um eines fahren zu können. Wenn der Autobauer eine Funktion zum automatischen Einparken einbaut und bewirbt, können Wir als Nutzer erwarten, dass die auch Funktioniert und Wir nicht an Nachbars Fahrzeug "hängen" bleiben.

Bigfish
08.07.14, 20:49
@bigfish:

Ist Software eines Flugzeuges für dich eine Individualsoftware, oder Standard?
Glaust du ernsthaft jemand hätte den kompletten Quellcode einer Flugzeugsteuerung jemals komplett geprüft?


Das ist sicherlich Individual Software, aber wozu die Frage? Haltet ihr das nicht etwas für übertrieben. Bleibt doch mal im Kontext dessen, was den Meyers und Müllers Tag täglich über den Weg läuft. Und wenn ein Flieger runterkommt wegen nicht geprüfter Software - oder eine Ariane 5 wo genau das passiert ist? - Vielleicht direkt über einem vollbesetztem WM Stadion zum Finale? - Klar kann passieren - ist dann Schicksal. Wenn das aber passiert, weil die Instrumente eines A380 plötzlich Suaheli anzeigen, weil einer der Entwickler dort herkommt und er so schneller "coden" konnte - ist das dann auch noch Schicksal?

Silem
08.07.14, 20:56
Worüber reden wir jetzt? Unfähige Programmierer die zum ersten Mal im Leben etwas entwickeln, Tester die nicht einmal die Installation testen oder doch komplexe Produkte die schief gehen? Denn Cisco ist genau so etwas. Ein komplexes Produkt das schief geht. Zumal der Fehler von Cisco nicht am Programm lag. Der Fehler war das mit jeder neuen Ausfertigung der Generalschlüssel ausgeliefert wird. Um bei eurer Analogie zu bleiben, ihr erhaltet ein Schlüssel der jeden VW auf der ganzen Welt öffnen kann. Da bringt dann der beste Entwickler und Tester nichts. Weil so etwas einfach schief läuft.

Das selbe Problem gibt es bei Bankautomaten, sehr richtig, Bankautomaten. Die werden standardmäßig mit einem Generalpasswort ausgeliefert, leider ändert das nur keiner und so haben ein paar Jugendliche einfach mal einen Bankautomaten gekapert. Sie haben zwar kein Geld abgehoben und nur ne Warnung geschalten, doch Menschen mit niedereren Motiven machen sich da locker mal reich.

Ihr rennt ihr trotzdem im Kreis. Denn was ihr ihr macht ist billiger Populismus. Bei meinem Bett ist beim, verschieben, ein Stützpfosten angeknackst. Soll ich jetzt alle Holzbautypen für Geistesgestört erklären weil ein Typ nicht daran gedacht hat das man Betten auch mal verschiebt?

Bigfish
08.07.14, 21:18
Da bringt dann der beste Entwickler und Tester nichts. Weil so etwas einfach schief läuft.

Wenn das bei VW im ganzen Prozess Niemanden auffält, dann sollten die Aufhören Autos zu bauen - Ja!




Das selbe Problem gibt es bei Bankautomaten, sehr richtig,

Das ist derart kritisch, das der Hersteller an dieser Stelle den Wechsel des Passwortes erzwingen muss! Das kann er tatsächlich tun, denn mit dieser Eselei der Bank oder seiner eigenen Techniker muss er rechnen.




Holzbautypen für Geistesgestört erklären weil ein Typ nicht daran gedacht hat das man Betten auch mal verschiebt?

Abgesehen davon, dass es hier möglicherweiße genug Menschenverstand gibt, der es dem Verschieber noch verdeutlicht das nicht zun tun... - Sagt ihr ganz Richtig, dass Software Komplex ist. Bei Software ist es also die Aufgabe des Entwicklers mitzudenken, weil eben der normale Anwender keine Referenz-Erfahrungen haben kann, was geht und was nicht geht...

Abgesehen davon steht in Bedienungsanleitungen von Mikrowellen auch, dass man damit nicht seinen Hund trocknen darf...





Worüber reden wir jetzt? Unfähige Programmierer die zum ersten Mal im Leben etwas entwickeln, Tester die nicht einmal die Installation testen oder doch komplexe Produkte die schief gehen? Denn Cisco ist genau so etwas. Ein komplexes Produkt das schief geht

Es ist ein kommerzielles Standardprodukt von der Stange, da Cisco es grundsätzlich anbietet und nicht jedesmal auf Kundenwunsch komplett neu und individuell erstellt. Sonst wäre dieser Fehler so auch gar nicht möglich gewesen.

Bigfish
14.07.14, 13:17
Sorry! - Aber das muss jetzt mal sein:

http://heise.de/-2260159

Silem
14.07.14, 13:38
Sorry! - Aber das muss jetzt mal sein:

http://heise.de/-2260159

Das ist einfach nur noch lächerlich.

Also der Artikel, nicht der Post.

Montesquieu
14.07.14, 14:01
Das ist einfach nur noch lächerlich.

Also der Artikel, nicht der Post.

Warum? Man kann doch einfach alle Medienformen nutzen, die einem zur Verfügung stehen. Finde ich, so es möglich ist, nicht schlimm, auch mal wieder ein Downgrade zu machen. Dazu muss man kein irrationaler Tech-Hasser sein.

Silem
14.07.14, 15:01
Warum? Man kann doch einfach alle Medienformen nutzen, die einem zur Verfügung stehen. Finde ich, so es möglich ist, nicht schlimm, auch mal wieder ein Downgrade zu machen. Dazu muss man kein irrationaler Tech-Hasser sein.

Weil das die NSA, CIA und wie sie so heißen nicht aufhält. In deutschen Ministerien soll es ein Dutzend Spitzel geben, dann noch die ganzen anderen Agenten der CIA, die Zusammenarbeit mit dem BND und die ganz normalen Spionageaktionen darf man nicht vergessen. Da soll eine Schreibmaschine helfen?

Was hier gemacht wird ist viel gefährlicher als irgendein NSA-Spähprogramm. Man versucht den Menschen Sicherheit zu verkaufen. Sicherheit die es so nie gegeben hat. Enigma wurde auch geknackt, da gab es noch lange kein Internet.

Bigfish
14.07.14, 15:37
Da hat der werte Silem Recht! Aber es ist trotzdem eine andere Qualität. Im Moment geht sehr vieles "voll elektronisch" und damit massenhaft in Rekordtempo. Hier einen analogen Medienbruch einzubauen verhindert zwar nicht das Problem, aber treibt den Aufwand in die Höhe (Für beide Seiten!!!) - Das ist dann auch die einzige Möglichkeit etwas zu unternehmen gegen den Mist: Der Aufwand muss einfach irrsinnig werden.

Wenn jeder Mailserver auf der Welt automatisch in die Header eine Reihe bekannter Stichworte dynamisch reinsetzen würde, dann würde bei der NSA das System platzen. Die haben nämlich keine Ressource um plötzlich nicht nur ein paar Zehntausend Mails manuel zu kontrollieren, denn dann wären es plötzlich einige Milliarden Mails die geprüft werden müssten. Das leistet nichtmal die NSA...

Silem
14.07.14, 20:00
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Spionage-So-hoerten-die-Sowjets-Schreibmaschinen-ab-2260408.html


Der NSA-Untersuchungsausschuss im Bundestag will zur Schreibmaschine greifen, um der Überwachung zu entgehen. Ein NSA-Dokument belegt eindrucksvoll, warum das keine gute Idee ist.

Wer hätte das nur gedacht?

Bigfish
14.07.14, 22:02
Pssssst ruhig - sonst fangen die noch an mit unsichtbarer Tinte von Hand zu schreiben... :cool::D

Silem
14.07.14, 22:21
Pssssst ruhig - sonst fangen die noch an mit unsichtbarer Tinte von Hand zu schreiben... :cool::D

http://www.onkelheinisschatzkiste.de/Detektiv-Geheimcodestift-mit-unsichtbare-Tinte-und-mini-UV-Licht-fuer-Kinder.html

Ist viel billiger als so ein oller PC und es gibt auch kein Entwickler der es versauen kann. :^^:

Aber:


Achtung! Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet. Erstickungsgefahr wegen verschluckbarer Kleinteile.

Das könnte bei unseren Politikern schnell mal zu Problemen führen.

the general
14.07.14, 22:59
Mein Eindruck ist auch eher ... je größer desto schlimmer ...

Das trifft auch den Nagel auf den Kopf. Soziale Organisationen besitzen immer sehr komplexe und dynamische Strukturen. Je größer desto komplexer (wobei nicht unbedingt dynamischer). Je nach Aufbau der Organisation gibt es da was weiss ich wieviele Sonderbedarfe, Sonderwünsche, Richtungsänderungen, Ressourcenengpässe, etc., etc. Da ein IT-System fehlerfrei zu bauen und zu verstehen ist nicht möglich und kostet außerdem auch jede Menge Geld und Zeit. Wir arbeiten ja selber in einem Dax30 Unternehmen und über die Zeit ist die IT stetig gewachsen und umgebaut und angepasst worden...die Komplexität ist da unvorstellbar. Bei uns heißt es immer, es gibt vielleicht ein Dutzend Leute, die eine Ahnung haben, wie das alles funktioniert. Wir wissen nicht wieviele es sind, aber viele können es nicht sein.