Stoertebeker
03.02.14, 23:30
Edle Lehnstuhl-Imperatoren,
der Versuch, die Mechanismen von CK2 zu begreifen stellt mich zurzeit vor eine Frage: Wieso sollte man auf den Gedanken kommen, Herzogstitel zu kreieren und an Vasallen zu vergeben?
Antworten, die ich in anderen Foren und durch Sinnieren herausgefunden habe waren:
Weniger Arbeit. Das verstehe ich. Doch ich breche ein Spiel ab, wenn ich übermächtig werde und mir die Arbeit mit 100 Grafen nicht machen will. Ansonsten würde ich das Argument als Faulheit verstehen und mir nicht durchgehen lassen.
Mehr Prestige. Das ist, soweit ich sehe, ein Irrtum. Gut, es gibt den Einmaleffekt. Ich könnte mir gerade noch vorstellen, zu Beginn der Herrschaft eines Wackelkandidaten ein paar Duchies zu gründen, um auf die Schnelle ein bisschen Prestige zu machen. Obwohl ich mir andere Wege vorstellen kann, Prestige zu kaufen. Doch an monatlichem Prestige gibt's 0,2 pro Herzogtum. Und 0,1 pro Graf. Und zwar nur für direkte Vasallen. Das heißt, dass Herzogtümer mit mehr als zwei Grafschaften ein Prestige-Verlustgeschäft sind.
Herzöge bauen von selbst. Naja: Herzöge bauen von dem Geld, das man selbst nicht bekommt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ein menschlicher Spieler das Geld sinnvoller einzusetzen weiß als die KI.
Herzöge erweitern das Territorium. Wiederum: naja. Als ob man sowas nötig hätte.
Herzöge forschen selbst. Das ist ein Argument, das ich voll durchgehen lasse. Je nachdem wie gut die Jungs in Sachen Bildung sind, kann das eine Region nach vorne bringen und ich könnte mir vorstellen, etwa in Russland eine Art Elite-Inseln-Programm aufzusetzen, mit Herzogtümern in den rückständigsten Gegenden. Allerdings dürfte der Effekt auch nicht so überragend sein. Zumal man selbst nur einen Bruchteil der höheren Steuern bekommt. Das scheint also eher eine Sache für exotische Spielziele zu sein.
Auf der Gegenseite stehen:
Weniger Geld. Wenn man seine Adligen denn überhaupt besteuert, zahlen die Herzöge nur 30% von den 30%, die sie von ihren Vasallen bekommen.
Weniger Truppen. Gleiches Spiel wie beim Geld. Oder habe ich was übersehen? Bekommen Herzöge etwa auch Hauptstadtbonus auf die aushebbaren Truppen und geben diesen anteilig an den Lehnsherrn weiter?
Mehr Elektoren. Herzöge wählen immer: sowohl in Königreichen, als auch in Kaiserreichen. Ich mag keine unsicheren Wahlausgänge.
Mächtigere Vasallen. Ich habe gelesen, dass sich keine Fraktionen bilden, wenn niemand mehr als 5% (?) der Power des Herrschers aufbringt. Hat man nur Einzelgrafen unter sich, dürfte man diesen Punkt schnell erreichen.
Unmut. In einem Königreich wollen Herzöge automatisch den Königstitel, wenn ich das richtig sehe. An sich schon schlimm genug. Doch wenn der Pursche dann auch noch ehrgeizig ist, kann das Probleme aufwerfen. Dagegen sind Grafen als direkte Vasallen eines Königs sehr viel dankbarer. Das relativiert auch das erste Argument für Herzöge.
Unfrieden. Herzöge führen Krieg mit ihren untergebenen Grafen (selbst bei mittlerer Kron-Autorität, glaube ich) und bei niedriger Autorität auch mit benachbarten. Unschön!
Kleinerer Pool an Landsleuten zur direkten Verfügung. Ich würde mich ärgern, wenn sich der dem Herzog untergebene Graf als taktisches Genie entpuppt und ich keinen Zugriff auf den Kerl habe, um ihm meine Truppen zu unterstellen oder zum Marschall zu machen. Mehr Auswahl ist immer gut.
Alles in allem sehen Herzogstitel (in fremder Hand) für mich wie eine Verschwendung von Macht aus. Vielleicht mit der Ausnahme kleiner, armer, abgelegener und technologisch abgeschlagener Herzogtümer außerhalb der eigenen De-Jure König- und Kaiserreiche, in denen man den Titel an weise Männer geben könnte, um ein paar Technologie-Punkte zu generieren.
Ansonsten stelle ich mir gerade vor, dass auch riesige Wahl-Reiche sehr komfortabel sein können, wenn man, mit einem einzigen Königstitel bewaffnet und vielleicht einer Vasallen-Republik pro Imperium für den Handelspostenbonus in Küstenstädten, den Ausgang einer Wahl immer selbst bestimmt und trotzdem von dem dicken Bonus für Wahlmonarchien zehren kann.
Oder habe ich etwas übersehen?
der Versuch, die Mechanismen von CK2 zu begreifen stellt mich zurzeit vor eine Frage: Wieso sollte man auf den Gedanken kommen, Herzogstitel zu kreieren und an Vasallen zu vergeben?
Antworten, die ich in anderen Foren und durch Sinnieren herausgefunden habe waren:
Weniger Arbeit. Das verstehe ich. Doch ich breche ein Spiel ab, wenn ich übermächtig werde und mir die Arbeit mit 100 Grafen nicht machen will. Ansonsten würde ich das Argument als Faulheit verstehen und mir nicht durchgehen lassen.
Mehr Prestige. Das ist, soweit ich sehe, ein Irrtum. Gut, es gibt den Einmaleffekt. Ich könnte mir gerade noch vorstellen, zu Beginn der Herrschaft eines Wackelkandidaten ein paar Duchies zu gründen, um auf die Schnelle ein bisschen Prestige zu machen. Obwohl ich mir andere Wege vorstellen kann, Prestige zu kaufen. Doch an monatlichem Prestige gibt's 0,2 pro Herzogtum. Und 0,1 pro Graf. Und zwar nur für direkte Vasallen. Das heißt, dass Herzogtümer mit mehr als zwei Grafschaften ein Prestige-Verlustgeschäft sind.
Herzöge bauen von selbst. Naja: Herzöge bauen von dem Geld, das man selbst nicht bekommt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ein menschlicher Spieler das Geld sinnvoller einzusetzen weiß als die KI.
Herzöge erweitern das Territorium. Wiederum: naja. Als ob man sowas nötig hätte.
Herzöge forschen selbst. Das ist ein Argument, das ich voll durchgehen lasse. Je nachdem wie gut die Jungs in Sachen Bildung sind, kann das eine Region nach vorne bringen und ich könnte mir vorstellen, etwa in Russland eine Art Elite-Inseln-Programm aufzusetzen, mit Herzogtümern in den rückständigsten Gegenden. Allerdings dürfte der Effekt auch nicht so überragend sein. Zumal man selbst nur einen Bruchteil der höheren Steuern bekommt. Das scheint also eher eine Sache für exotische Spielziele zu sein.
Auf der Gegenseite stehen:
Weniger Geld. Wenn man seine Adligen denn überhaupt besteuert, zahlen die Herzöge nur 30% von den 30%, die sie von ihren Vasallen bekommen.
Weniger Truppen. Gleiches Spiel wie beim Geld. Oder habe ich was übersehen? Bekommen Herzöge etwa auch Hauptstadtbonus auf die aushebbaren Truppen und geben diesen anteilig an den Lehnsherrn weiter?
Mehr Elektoren. Herzöge wählen immer: sowohl in Königreichen, als auch in Kaiserreichen. Ich mag keine unsicheren Wahlausgänge.
Mächtigere Vasallen. Ich habe gelesen, dass sich keine Fraktionen bilden, wenn niemand mehr als 5% (?) der Power des Herrschers aufbringt. Hat man nur Einzelgrafen unter sich, dürfte man diesen Punkt schnell erreichen.
Unmut. In einem Königreich wollen Herzöge automatisch den Königstitel, wenn ich das richtig sehe. An sich schon schlimm genug. Doch wenn der Pursche dann auch noch ehrgeizig ist, kann das Probleme aufwerfen. Dagegen sind Grafen als direkte Vasallen eines Königs sehr viel dankbarer. Das relativiert auch das erste Argument für Herzöge.
Unfrieden. Herzöge führen Krieg mit ihren untergebenen Grafen (selbst bei mittlerer Kron-Autorität, glaube ich) und bei niedriger Autorität auch mit benachbarten. Unschön!
Kleinerer Pool an Landsleuten zur direkten Verfügung. Ich würde mich ärgern, wenn sich der dem Herzog untergebene Graf als taktisches Genie entpuppt und ich keinen Zugriff auf den Kerl habe, um ihm meine Truppen zu unterstellen oder zum Marschall zu machen. Mehr Auswahl ist immer gut.
Alles in allem sehen Herzogstitel (in fremder Hand) für mich wie eine Verschwendung von Macht aus. Vielleicht mit der Ausnahme kleiner, armer, abgelegener und technologisch abgeschlagener Herzogtümer außerhalb der eigenen De-Jure König- und Kaiserreiche, in denen man den Titel an weise Männer geben könnte, um ein paar Technologie-Punkte zu generieren.
Ansonsten stelle ich mir gerade vor, dass auch riesige Wahl-Reiche sehr komfortabel sein können, wenn man, mit einem einzigen Königstitel bewaffnet und vielleicht einer Vasallen-Republik pro Imperium für den Handelspostenbonus in Küstenstädten, den Ausgang einer Wahl immer selbst bestimmt und trotzdem von dem dicken Bonus für Wahlmonarchien zehren kann.
Oder habe ich etwas übersehen?