PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SI-Turnier: Die schönsten Schach-Schlachten



Cfant
23.11.13, 00:18
Hier, werte Regenten, kann jeder Teilnehmer (muss aber nicht ;) Es ist absolut freiwillig) seine Partien oder einzelne Stellungen daraus zeigen, kommentieren oder von anderen Regenten bewerten lassen. :) Wer dabei Hilfe braucht, einfach melden :)

Cfant
23.11.13, 15:17
Die Auftaktpartien sind gespielt, und der werte Heine hat mich beide Male vom Brett gefegt... Die Turnierleitung erwägt nun eine Disqualifikation Heines wegen seelischer Grausamkeit :D Nein, im ernst, in beiden Partien war der Klassenunterschied deutlich zu sehen. In der zweiten versagte dann auch die Konzentration völlig, aber unabhängig davon waren Heines Siege beide Male ungefährdet. :) Gratulation an den bei weitem besseren Spieler. Die genaueren AARs folgen in Kürze. Erst muss ich mir einen Trostkaffee machen. ;)

Cfant
23.11.13, 15:31
Heines Überlegenheit zeigte sich bereits sehr früh. Wenn wir uns die Lage nach 9 Runden ansehen, ist Heine deutlich besser aus der Eröffnung gekommen. Starkes Bauernzentrum und verbundene Türme - dagegen ist bei mir der schwarze Läufer ein Hemmschuh, der mir viel Sorge bereitet hat. Während Heine viel Platz zum Manövrieren hat, bin ich nicht nur in die Defensive gedrängt, sondern kann mich auch kaum entfalten.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1rd9ende59v0w1pgn7.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Nach dem weißen Zug 13 hatte ich eine Spur mehr Luft. Gut sieht das natürlich nicht aus, und der Läufer auf f1 ist für mich der Sündenbock in dieser Partie :tongue:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1vsmi4t7wqu.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Vor dem schwarzen Zug 15 sehe ich mich bereits einer direkten Mattdrohung durch Dame c2 gegenüber. Ich entschließe mich zu Bauer b3.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1rd15nwrpymcqvxgd.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Cfant
23.11.13, 15:39
Im nächsten Zug zieht der werte Heine seinen Turm, der Läufer wird geopfert (schwarzer Kreis). Das riecht so deutlich nach Falle, dass sogar ich es wittere. :tongue: Ich erkenne verschiedene Drohungen, allerdings bin ich nicht gut genug, Stellungen auf mehrere Züge hinaus wirklich zu analysieren. Nach langem Überlegen nehme ich den Läufer - wissend, dass da das dicke Ende wohl noch kommt. Ich habe das Verderben also geahnt, aber leider nicht gesehen.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1rd16nwmuelofzkri.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Heines Dame gibt Schach...

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1rd17nwrp0lxqyme8.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

...vor dem schwarzen Zug 19 sieht es so aus:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/rd19nwahd18sicew.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Egal, was ich nun noch mache, das Drops ist natürlich gelutscht und Heine hat seinen ersten Punkt errungen. :)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1rd20aus2ig1dof76y.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Heinrich Heine
23.11.13, 15:54
Start in Gruppe D

In der 1. Partie mit Weiß eröffnete ich natürlich mit dem Königsgambit. Ich spiele es gern zum Spaß, aber auch sonst ab und an beim Freitagstraining im Verein.

Cfant nimmt den Bauer und spielt 3. ... d6 Ziemlich modern, aber ich spiele unbeirrt mein Spiel ( d4, Lc4, Sc3, sogar Lxf4 )

Ein wenig ängstlich wird der schwarze König zur Damenseite rochiert.
Wir kommen zu einer 1. Schlüsselstellung:

http://www.workupload.com/image/8DDop4tR


Es fällt auf, daß Schwarz Probleme hat seinen Läufer auf f8 zu entwickeln weil die Dame im Weg steht. Trotzdem werfe ich meinen größten Vorteil einfach weg mit Sd5

Der Nachziehende scheint wie weiland die Schlange vor dem Kaninchen alles zu glauben und verschmäht den Bauer e4 - ein Fehler, denn das habe ich übersehen ( viel zu schnell gespielt )

http://www.workupload.com/image/9XBRlNSJ


So hätte die Stellung nach Dxe4 Sxf6 Dxd3 Lxd3 gxf6 ausgesehen.

Schwarz hat einen Bauern mehr, aber einen Doppelbauer f7-f6 - ich glaube noch einen kleinen Vorteil mit Weiß zu haben auch weil ich etwas mehr Zeit als Cfant hatte.



http://www.workupload.com/image/XyDE9cQm




Nach dem Tausch auf d5 war ich erleichtert. Nun stehe ich eindeutig besser, weil die schwarzen Figuren dem eigenen König nicht zur Hilfe eilen können.



http://www.workupload.com/image/i0GNunIN


Das riecht nach Mattangriff, ich investiere also etwas Zeit und stelle Cfant eine gemeine Falle.
Normal ist der Rückzug nach d2 aber da der Te1 den schwarzen König blockiert und die weißen Felder am Damenflügel schwach sind ( und eine Leichtfigur mehr nicht immer zum Sieg führt ) spiele ich Te3.

Die starken Computerprogramme meinen Lxb6 geht auch, aber Te3 ist mit Tempo gespielt und zur Not bekomme ich ja einen Bauern zurück. Während Cfant den Braten riecht und überlegt, sehe ich aber, daß es nach dem Schlagen auf a5 keine Rettung mehr gibt.

A Tempo spiele ich den Rest.


In der zweiten Partie spielen wir das Vierspringerspiel Weiß opfert wahrscheinlich noch unter Schockzustand der 1. Partie sehr schnell eine Leichtfigur.
Die Konsequenz mit e4-e5 die Figur zurückzugewinnen verflüchtigt sich durch sofortiges De7

Ein zweites Opfer auf d5 erinnert zwar an Adolf Anderssen und dem romantischen Schach. Aber Cfant hätte lieber wie Magnus spielen sollen, denn ich bin alt und kenne die Tricks von 1850-1880

http://www.workupload.com/image/ODeoetp7

Seine Fesselung mit 10. Lc4 ließ mich in langes Nachdenken versinken. Mit dem Sieg in der ersten Partie und dem Verlauf in der 2. Partie total zufrieden wollte ich meine Dame opfern.


http://www.workupload.com/image/k5ZzeRPL


ich wähnte mich in Vorteil, war aber nur "halbselbstbewußt" undschob den Zug b7-b5 ein um meinen zweiten Läufer zu aktivieren. Leider hat Cfant einen Blackout und auf d5 getauscht. Wie Vishy ging es dann für ihn stetig bergab weil ich mit demgroßen Materialvorteil natürlich nur die Figuren abtauschen mußte.

Danke für die Partien, es waren auch für mich viele interessante Augenblicke und Ideen enthalten die mich weiterbringen.

Cfant
23.11.13, 16:26
Die 2. Partie ist schnell erzählt. Meine Konzentration ist angeschlagen - für die nächsten Begegnungen werde ich zumindest eine halbe Stunde Pause zwischen den Partien einlegen. Entsprechend ist meine Fehlerquote noch höher als sonst. Nicht, dass der werte Heine das gebraucht hätte, aber ich hätte ihm gern in der zweiten Partie einen härteren Kampf geboten. :(
Das Verderben nimmt seinen raschen Gang:

Schon in Runde 5 erliege ich dem Irrglauben, der ungedeckte Springer auf d4 könne zurückgewonnen werden. Kann er nicht, zumindest nicht von mir :tongue:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/r5mbjto5qau6.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Bei Zug 8 dann der endgültige KO-Schlag. Da ging ich davon aus, dass die Dame nimmt. Warum ich den Springer, mit dem der werte Heine letztlich meinen Springervorstoß beendete, übersehen habe, ich weiß es nicht. :rolleyes:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/r8snpj8td1lf.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Schon nach 11 Runden würde wohl nur noch ein krankhafter Optimist und Realitätsverleugner auf mich setzen.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/r11endetcy0svlma8.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Als nächstes übersehe ich ein Abzugsschach (siehe Pfeil) und kann den Damentausch daraufhin nicht mehr verhindern.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/rd137kno8x3vs5.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Und als ich dann den Turm auf d5 ziehe (:rot:), kontert Heine natürlich eiskalt mit Läufer auf b7. Da kann man dann nur noch die eigene und des Gegners Zeit sparen und die Segel streichen. :(

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/rdaus1n0tu3c7ev.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Anders als in der ersten Partie brauchte der edle Heine hier nicht mal mehr planen, sondern nur meine Fehler ausnutzen. Ich danke ihm für die sehr lehrreichen Partien, seine Berichterstattung, die sehr freundlich ist, weil sie den enormen Klassenunterschied nicht betont (er hätte auch diesen Smiley mehrfach benutzen können: :lach: :tongue:) und hoffe, dass ich mich gegen meinen nächsten Gegner etwas besser schlagen kann. :)

Gasparius
24.11.13, 11:18
Frohgemut setzten wir uns an den Computer, in freudiger Erwartung des ersten Zuges der Gruppe C. Wir waren auf die gängigsten Eröffnungen eingestellt, aber nicht auf das, was Boron uns da vorsetzte, nämlich …

1. g3

Nach einem Moment des Staunens versuchten wir eine normale Entwicklung mit d5 und e5.
Auch als Boron früh seinen Läufer auf der Grundreihe abtauschte, waren wir noch der Meinung, normale Entwicklung spielen zu können.

Doch nach einigen Zügen entstand folgende Stellung mit einer sehr aktiven weißen Dame, die uns allmählich unbequem wurde:

http://s7.directupload.net/images/user/131124/l7zmyo5z.jpg (http://www.directupload.net)

Wir spielten schließlich 6. … f6, um den Springer nicht zu verlieren, doch nach ein paar weiteren Zügen hatte Boron bereits mehrere Bauern erbeutet, für die es für uns keinerlei Kompensation gab.

In der folgenden Stellung hatte Boron bereits ein paar Figuren getauscht und zwei Bauern mehr, auch wenn sich drei davon auf der f-Linie tummelten.

http://s14.directupload.net/images/user/131124/lmnm8bol.jpg (http://www.directupload.net)

Im weiteren Verlauf, es waren nur noch die Springer, Bauern und Könige auf dem Feld, gelang es uns den schwarzen König vor den Dreierbauern zu stellen und damit zu blockieren. Auch griff jetzt unser Springer in das Geschehen ein.

http://s14.directupload.net/images/user/131124/ytggu8fh.jpg (http://www.directupload.net)

Boron versuchte, mit seiner Bauernmehrheit am Damenflügel durchzudringen, doch das beherzte Eingreifen unseres Springers verhinderte Schlimmeres.

http://s14.directupload.net/images/user/131124/3a7afurn.jpg (http://www.directupload.net)

http://s7.directupload.net/images/user/131124/59b6ylb7.jpg (http://www.directupload.net)

Nun kamen endlich auch die Könige ins Spiel. Weiß versuchte sein Glück am Königsflügel, während schwarz am Damenflügel agierte. Es kam zu einem Wettrennen. Wer würde seine Bauern als Erster durchbringen ?

http://s1.directupload.net/images/user/131124/rnx8q3r8.jpg (http://www.directupload.net)

Zum entscheidenen Faktor wurde, dass Boron am Königsflügel länger brauchte, seinen Bauern gegen die schwarze Bauernwand durchzubringen. Wir konnten inzwischen den a-Bauern auf die 8. Reihe führen.

http://s7.directupload.net/images/user/131124/o8yxsxf6.jpg (http://www.directupload.net)

http://s7.directupload.net/images/user/131124/vasa3d4c.jpg (http://www.directupload.net)

In der Endphase des Spiels ging es für Schwarz nur noch darum, den weißen Bauern zu eliminieren und Weiß mattzusetzen. Hier die Schlussstellung:

http://s14.directupload.net/images/user/131124/7vuwilxi.jpg (http://www.directupload.net)

Notation der Partie:

Weiß: Boron – Schwarz: Gasparius

1. g3 d5 2. Lh3 e5 3. Lxc8 Dxc8 4. d4 Sc6
5. dxe5 Sxe5 6. Dxd5 f6 7. Sf3 Dd7 8. Dxb7 Sxf3+
9. exf3 Td8 10. 0-0 c6 11. Dxd7+ Txd7 12. Sc3 Ld6
13. Lf4 Se7 14. Tad1 Lxf4 15. Txd7 Kxd7 16. gxf4 Td8
17. Td1+ Kc7 18. Txd8 Kxd8 19. h4 Kd7 20. Kg2 Ke6
21. Kg3 Kf5 22. Se4 Sg6 23. h5 Sxf4 24. c4 Sxh5+
25. Kh4 g6 26. b4 Sg7 27. b5 cxb5 28. cxb5 Se6
29. a4 Sc7 30. Kg3 Ke5 31. Sc3 Sd5 32. Sxd5 Kxd5
33. Kg4 Kc5 34. f4 Kb4 35. f5 Kxa4 36. fxg6 hxg6
37. f4 Kxb5 38. f5 g5 39. Kh5 a5 40. Kg6 a4
41. Kxf6 a3 42. Kxg5 a2 43. f6 a1D 44. f7 Dg7+
45. Kf4 Dxf7+ 46.Ke5 Dc4 47. Kd6 De4 48. Kc7 De6
49. Kb7 Dd7+ weiß gab auf 0:1

Gasparius
24.11.13, 14:13
Die zweite Partie begann konventioneller, und zwar mit der Skandinavischen Verteidigung (1. e4 d5).
Wieder gelang es Boron, seine Dame frühzeitig in das Spielgeschehen einzubringen, und wir befürchteten, unter Dauerbeschuss zu geraten.

http://s1.directupload.net/images/user/131124/ibjvscw5.jpg (http://www.directupload.net)

Also mauerten wir uns ein und brachten schnellstens unseren König aus der Schusslinie.

http://s14.directupload.net/images/user/131124/v5wnt4zh.jpg (http://www.directupload.net)

Auch Schwarz rochierte und tauschte Damen und Springer ab. Mittels 15. … Lh3 sperrte
Boron den weißen König ein und bedrohte einen Turm.

http://s7.directupload.net/images/user/131124/bbefm23x.jpg (http://www.directupload.net)

Wir ließen uns nicht entmutigen und holten uns einen Bauern auf b7. Boron konterte mit einem
Springer-Angriff auf unseren ungedeckten Läufer auf d2. Gleichzeitig öffnete sich so die e-Linie
und Schwarz bedrohte den Bauern auf b2.

http://s1.directupload.net/images/user/131124/97ac4yut.jpg (http://www.directupload.net)

Dunkle Wolken schienen aufzuziehen, allerdings konnten wir, indem wir nach Turmtausch
auf der 8. Reihe unseren Läufer auf e3 gegen den bedrohlichen Springer tauschten, und nach
dem Opfer des Bauern e3 wieder eine einigermaßen angenehme Stellung erreichen.

http://s7.directupload.net/images/user/131124/kralhui4.jpg (http://www.directupload.net)

Wir erreichten die nachfolgende Stellung, woraufhin Boron ein Fehler unterlief:

http://s14.directupload.net/images/user/131124/4dc2jp5z.jpg (http://www.directupload.net)

Schwarz spielte jetzt 23. … Te4, woraufhin wir natürlich sofort den Turm gegen unseren weißfeldigen Läufer tauschten. Drei Züge später erreichten wir die nachfolgende Stellung,
in der Schwarz aufgab.

http://s7.directupload.net/images/user/131124/nhtbowl3.jpg (http://www.directupload.net)

Vielleicht hätte er mit 26. … f5 noch dagegenhalten können, aber das Läuferpaar gegen
Turm und Springer wäre eventuell sehr schwer zu halten gewesen.


Notation der Partie:

Weiß: Gasparius – Schwarz: Boron

1. e4 d5 2. exd5 Dxd5 3. Sc3 De5+ 4. Sge2 Sf6
5. d4 Da5 6. Dd2 e6 7. g3 Sc6 8. Lg2 e5
9. dxe5 Sxe5 10. 0-0 Ld6 11. a3 0-0 12. Se4 Dxd2
13. Lxd2 Sxe4 14. Lxe4 Tfe8 15. Sc3 Lh3 16. Tfe1 Tad8
17. Lxb7 Sc4 18. Te8+ Txe8 19. Le3 Sxe3 20. fxe3 Txe3
21. Sd5 Te5 22. Sf4 Lf5 23. c3 Te4 24. Lxe4 Lxe4
25. Te1 Lc5+ 26. Kf1 Schwarz gab auf 1:0

Heinrich Heine
24.11.13, 15:23
In der Partie zwischen Cfant und Bushi eröffnet Schwarz mit dem Jux-Gambit.

Seine Neuerung nach 1. e4 f5 2. exf5 mit 2. ...e6 einen zweiten Bauern anzubieten
öffnete für seine Figuren die Linien und Diagonalen. Üblich ist 2. ... Kf7
um auf die Fortsetzung 3. Dh5+ g6 4. fxg6 Kg7 5. gxh7 Txh7 6. Dg4+ Kh8 den schwarzen König in Sicherheit zu bringen
und eben eine große Aktivität für die zwei Bauern zu haben.
Viele Schwarzspieler fürchten aber 3. Lc4+ weshalb die Neuerung wohldurchdacht war.

Im Thread der Schach-WM 2013 muß Bushi was falsch verstanden haben: ein Bischof ( zu Deutsch: Läufer ) ist allemal weniger wert als eine Frau, geschweige eine schwarze Dame.

So läßt vermuten, Bushi ist Single und hat die Schnautze generell voll von Damen.

Das ahnte Cfant und seine weiße Königin wuselte von einem Feld zum nächsten. Mit Unterstützung der Kavallerie ( Frauen und Pferde ist ein eigenes Thema .... )
war der schwarze König bald allein umgeben von Feinden. Bushi wurde grausamst psychologisch bekämpft.

Heldenhaft hielt er dagegen, aber seine Getreuen machten sich nacheinander alle aus den Staub. Das war eine kleine Revolution, vielleicht starben sie den Heldentod für "ihre schwarze Königin der Nacht".

Der schwarze Monarch hatte im 17. Zug keine Lust mehr und gab auf.

Gratulation an Weiß und viel Erfolg in der 2. Partie für beide Spieler.

vom Zuschauerrang berichtete HeinHeine

Cfant
24.11.13, 17:11
:D Was Heinrich Heine satirisch berichtet hat, ist natürlich eine Überspitzung. Der edle Bushi ist noch Schach-Anfänger, und entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, gegen Spieler mit mehr Praxis Fallen zu übersehen. Daher wurden beide Partien durch Fehler entschieden, die dem werten Bushi nicht mehr passieren werden, sobald er ein paar Partien "in den Beinen" hat. :)

In der ersten Partie entschied es sich, als der edle Bushi die Bedrohung seiner Dame übersah.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1tgk7rpn8di.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Er zog den Bauern, nach dem Verlust der Dame wehrte er sich mit rigoroser Entschlossenheit. Und das ist keine Floskel. Hier der Stand nach dem 13. Zug:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/r13wk7g63lsi5b.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Sieht nach baldigem Matt aus, oder? Natürlich nicht. :rolleyes: Irgendwie wand sich Bushi da wieder raus. Nach 17 Zügen gab er aber auf.

Bushi (w) vs. Cfant (s) / 30 Minuten Bedenkzeit / 0:1

In der zweiten Partie sah das schon anders aus. Recht ausgeglichen stand es nach der Eröffnung:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/2r7xw4u2erqjo.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Allerdings unterlief dem werten Bushi ein paar Züge später dieser Fehler - er übersah die drohende Gabel:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/2r9gkvqiyfet7.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Von da an konnte ich massiv Druck ausüben und kurzfristig eine zweite Dame holen, diese Bedrohung wurde aber von Bushi nochmal abgewehrt.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/2r14drs17o52hf.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Die Partie war zwar entschieden, aber wieder bewies Bushi nicht nur hohe Moral, sondern auch großes Geschick, sich der Mattsetzung zu entziehen. Der weiße König entpuppte sich als Karl der Große (http://de.wikipedia.org/wiki/Reisek%C3%B6nigtum) ;) Und es dauerte sehr lang, bis sich Bushi endlich doch geschlagen geben musste.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/2renderw5g02l8uc.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Ich danke dem werten Bushi für die beiden Partien!

Heinrich Heine
24.11.13, 18:17
Heine -Vernichter Gruppe D

In der 1. Partie eröffnete ich diesmal mit 1. d4.
Vernichter nahm mein Damengambit an und aktivierte
recht schnell die Dame. Meine Kavallerie warf die Dame zurück.
Mit einem kleinen Bauernzug ( e2-e3 ) stellte ich meinem Kontrahenten eine Falle.
Er übersah Lb5 und damit war der Rückstand nicht mehr aufzuholen.

http://www.workupload.com/image/6Vl293SY


Die Männer entledigen sich scheinbar am heutigen Sonntag
gern ihren Damen gegen die Geistlichkeit....


In der 2. Partie spielten wir die moderne Variante (2. Sf3 )
gegen Caro-Kann. Ich habe mich sehr defensiv aufgestellt,
wollte einfach ein bisschen mehr von meinem Gegner erfahren.

http://www.workupload.com/image/7iZhUg3e


Vernichter machte seinen Namen alle Ehr und
vernichtete immer wieder durch Abtausch meine Figuren.

http://www.workupload.com/image/ycI95vXv


Der Tausch auf e5 war Quatsch und verdarb meine Stellung.

http://www.workupload.com/image/Had8tSeg


Diesmal wurde mir mein superschnelles Spiel fast zum Verhängnis.
Ein starker Springer auf d6 störte die Koordinierung meiner Figuren.
Ich vernichtete die beste Figur vom Vernichter mit einem Turmopfer
gegen Springer und Bauer. Im Übrigen wurde ich dazu gezwungen
sonst hätte Weiß einen Riesenvorteil gehabt.

Mein Ausflug nach b4 um einen weiteren Bauern zu gewinnen
mußte ich als Fehlschlag notieren. Natürlich ging Sxc2 wegen Te2
und Gefangennahme des Springers nicht.


http://www.workupload.com/image/qWZUBJDh



Es begann die Phase, zu beobachten, wie Vernichter
mit seinem Mehrwert Linien für die Artillerie ( Türme ) öffnen will.
Denn nur so konnte er meinem stets drohenden Bauernangriff mit König
und Springer im Zentrum begegnen. Als er die Lösung fand und es sich sogar
wirklich leisten konnte ( ja so schlecht war meine Stellung ) einen Bauern zu opfern,
ließ die Konzentration bei ihm nach. Die Aktivierung des Königs im Endspiel
ist zwar immer richtig, aber diesmal sperrte er seinen Turm ein
und sein einziger Zug Te3 mit Tausch des Turmes gegen Springer,
hätte ihn in ein total verlorenes Bauernendspiel manövriert. Er gab daher auf.

http://www.workupload.com/image/rGGlJ5BC

Vielen Dank für beide Partien, an die anderen unserer Gruppe,
nehmt euch vor Vernichter in Acht!!!

Es gebührt der Fairness dann doch noch etwas
ausführlicher auf die zweite Partie eingegangen zu sein.

Gasparius
24.11.13, 18:32
Die erste Partie gegen derBlaueClaus begann mit der Schottischen Eröffnung.
Anstatt den Bauern d4 sofort zu schlagen, entschloss sich schwarz, erst
mit 3. … Sf6 den zweiten Springer ins Feld zu führen.

http://s7.directupload.net/images/user/131124/jfwoyvrh.jpg (http://www.directupload.net)

So schlugen wir selbst den Bauern e5 und preschten mit unserer Dame ins
Zentrum vor. Nach einigen Zügen bedrohten wir die schwarze Dame mit
unserem Läufer auf g5:

http://s7.directupload.net/images/user/131124/aclqb7z2.jpg (http://www.directupload.net)

Doch anstatt seinerseits den Läufer dazwischenzuziehen, zog er seine Dame vor
den König (mit 7. … De7). Eine Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen ließen.
8. Lxe7, und die schwarze Dame war weg.

Unterstützt durch den Läufer c4 und dem e-Bauern startete die weiße Dame
dann einen Angriff auf den schwarzen König. Schwarz mauerte sich daraufhin ein,
und begann am Damenflügel tätig zu werden während wir rochierten und Anlauf
für einen neuen Angriff nahmen. Ein weißer Läufer und ein Bauer fielen dem
schwarzen Entlastungsangriff zum Opfer, und es entstand folgende Stellung:

http://s7.directupload.net/images/user/131124/5palyfqv.jpg (http://www.directupload.net)

Mit freundlicher Unterstützung des Springers e5 knackte der weiße Turm mit 17. Txd7+
die schwarze Festung. Der schwarze König floh, und hinterließ verbrannte Erde. Suboptimal
setzten wir mit 18. Txe7 fort, aber der weiße Angriff lief weiter, auch wenn es manchmal
stockte. Schwarz konterte mit dem Schlagen des weißen Turmes auf a1 durch seinen Springer.

http://s14.directupload.net/images/user/131124/cz66ljod.jpg (http://www.directupload.net)

Im 23. Zug kam es zu dieser Stellung, durch die schwarz auch noch den letzten
Turm verlor:

http://s14.directupload.net/images/user/131124/wcvi22li.jpg (http://www.directupload.net)

Zum Schluss kam auch noch der zweite Springer hinzu, sodass schwarz aufgab.

Die Schlusstellung:

http://s7.directupload.net/images/user/131124/2xy47yjs.jpg (http://www.directupload.net)


Notation der Partie:

Weiß: Gasparius – Schwarz: derBlaueClaus

1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 Sf6 4. dxe5 Sxe4
5. Lc4 h6 6. Dd5 Sg5 7. Lxg5 De7 8. Lxe7 Lxe7
9. Dxf7+ Kd8 10. Dxg7 Te8 11. 0-0 a6 12. e6 b5
13. exd7 Lxd7 14. Td1 bxc4 15. Sc3 Sb4 16. Se5 Sxc2
17. Txd7+ Kc8 18. Txe7 Txe7 19. Dxe7 Sxa1 20. De8+ Sb7
21. Dc6+ Kb8 22. Sd7+ Kc8 23. Sb6+ Kd8 24. Dxa8+ Ke7
25. Scd5+ Schwarz gab auf 1:0

Gasparius
24.11.13, 21:22
In der zweiten Partie spielten derBlaueClaus und wir das angenommene
Königsgambit.

http://s14.directupload.net/images/user/131124/44jq3oua.jpg (http://www.directupload.net)

Im 5. Zug setzte Weiß seinen Springer auf g5, um den schwachen Punkt f7 mit
Läufer und Springer gleichzeitig anzugreifen.

http://s14.directupload.net/images/user/131124/j9qtz6hp.jpg (http://www.directupload.net)

Doch leider war dieser angreifende Springer nicht gedeckt, sodass wir ihn
problemlos mit der Dame schlagen konnten. Jetzt stand der weiße Königsflügel
natürlich offen wie ein Scheunentor.

Wir führen diesen Fehlgriff auf die fehlende Konzentration nach der intensiven
ersten Partie zurück.

Trotz dieses Rückschlags versuchte Weiß tapfer, weiter kontra zu geben und ent-
wickelte auf dem Damenflügel. Nun folgte aber der Einschlag der Dame auf g2
verbunden mit drohendem Turmverlust. Weiß rettete den Turm, verlor dabei aber
zwei Bauern.

http://s1.directupload.net/images/user/131124/42epzmkh.jpg (http://www.directupload.net)

Es folgte der Abtausch mehrerer Figuren sowie beiderseitige Rochaden (weiß
lang, schwarz kurz).

http://s1.directupload.net/images/user/131124/tozxh7jr.jpg (http://www.directupload.net)

Weiß verdoppelte die Türme auf der f-Linie und drohte mit Unterstützung des
Läufers auf den Bauern f7 gewaltigen Druck auszuüben. Wir konterten daraufhin
mit Springer d4, um hinterhältigerweise eine Springergabel anzudrohen, bei
der der weiße Turm dran glauben würde. Weiß entschloss sich dann, mit dem
Läufer auf f7 zu schlagen und Schach zu bieten. Es blieb uns nichts übrig, außer
den König aus der Schusslinie nach h8 zu bringen. Dann zog der Läufer nach h5
ab und drohte mit den doppelten Türmen der f-Linie ein Matt auf f8.
Jetzt kam allerdings unsere Springergabel zum Zug, wodurch wir glaubten,
einen weißen Turm aus dem Verkehr ziehen zu können.

http://s7.directupload.net/images/user/131124/s6ubepe8.jpg (http://www.directupload.net)

Aber der weiße Läufer auf h5, den wir schon wieder vergessen hatten, schlug
natürlich unseren wagemutigen Springer, und so kam Weiß wieder ins Spiel zurück.
Jetzt hatten wir nur noch einen Bauern mehr, und das Endspiel rückte näher.
Weiß rückte mit seinen Bauern ins Zentrum, und nach einigen weiteren Verein-
fachungen kamen wir zu dieser Stellung, in der Schwarz jetzt zwei Mehrbauern
vorweisen konnte:

http://s14.directupload.net/images/user/131124/7ykt8qdg.jpg (http://www.directupload.net)

Durch geschicktes Spiel schuf sich Weiß einen Freibauern auf der a-Linie,
der zwei Felder von der achten Reihe, und damit der Umwandlung entfernt stand.
Demgegenüber stand das schwarze Bauernpaar g6/h5 mit dem König, das den
weißen Turm beschäftigt hielt:

http://s7.directupload.net/images/user/131124/ilukpvsw.jpg (http://www.directupload.net)

Etwas umständlich manövrierte sich der schwarze Turm vor den weißen a-Bauern,
während auf dem Königsflügel die schwarzen Bauern mit dem König vorwärts
marschierten.

http://s14.directupload.net/images/user/131124/7mlvtamr.jpg (http://www.directupload.net)

Es gelang Schwarz schließlich, den h-Bauern auf die vorletzte Reihe zu bringen.
Da der König immer noch nahe dran war, würde es demnächst zu einer Um-
wandlung kommen. Grund genug für Weiß, nach langem erbitterten Kampf
aufzugeben.

Die Schlussstellung:

http://s7.directupload.net/images/user/131124/x6sjsbw7.jpg (http://www.directupload.net)


Notation der Partie:

Weiß: derBlaueClaus – Schwarz: Gasparius

1. e4 e5 2. f4 exf4 3. Sf3 Sc6 4. Lc4 Ld6
5. Sg5 Dxg5 6. d3 Sf6 7. Sc3 Dxg2 8. Tf1 Dxh2
9. De2 Dxe2+ 10. Sxe2 Sh5 11. Sxf4 Sxf4 12. Lxf4 Lxf4
13. Txf4 d6 14. 0-0-0 0-0 15. Tdf1 Sd4 16. Lf7+ Kh8
17. Lh5 Se2+ 18. Lxe2 Txf4 19. Txf4 g6 20. d4 Ld7
21. e5 Te8 22. Lg4 Lxg4 23. Txg4 dxe5 24. dxe5 Txe5
25. c4 h5 26. Th4 Te1+ 27. Kc2 Kg7 28. Kc3 Tf1
29. a4 Tf5 30. b4 a6 31. a5 b6 32. b5 axb5
33. a6 Tf3+ 34. Tb4 Tf8 35. Kxb5 Ta8 36. Th3 Ta7
37. Ta3 g5 38. c5 bxc5 39. Kxc5 h4 40. Kb5 Kg6
41. Th3 Kf5 42. Tf3+ Kg4 43. Tf6 h3 44. Tf2 Kg3
45. Ta2 h2 Weiß gab auf 0:1

Sigmund
24.11.13, 21:54
zweite Damen sind regelkonform?

Gasparius
24.11.13, 21:56
zweite Damen sind regelkonform?
Na klar. Ihr könnt maximal neun Damen auf dem Feld haben (eine am Anfang und acht umgewandelte Bauern).
Natürlich nur, wenn der Gegner es zulässt ;)

Cfant
24.11.13, 22:03
Mein Alptraumszenario: Endspiel mit vielen Bauern... :) Sieht aus, als hättet Ihr das Ticket fürs Viertelfinale schon halb gebucht, werter Gasparius! :)

Gasparius
24.11.13, 22:45
Mein Alptraumszenario: Endspiel mit vielen Bauern... :) Sieht aus, als hättet Ihr das Ticket fürs Viertelfinale schon halb gebucht, werter Gasparius! :)Na, da sind wir uns nicht so sicher ... Wir wissen nicht, mit was wir es bei den edlen Regenten Gfm.Wrangel und Edelpionier zu tun bekommen. Und Fehler kommen auch bei uns immer mal wieder vor ;)

Jorrig
25.11.13, 00:36
Ich bin mal gespannt, welches schottische Damenjuxgambit oder was auch immer die kundigen Regenten aus meinen Partien rauslesen. :) Ansonsten nette AARs, weiter so!

Gasparius
25.11.13, 01:16
Ich bin mal gespannt, welches schottische Damenjuxgambit oder was auch immer die kundigen Regenten aus meinen Partien rauslesen. :) Ansonsten nette AARs, weiter so!Nach langem Schmökern konnte ich die Eröffnung Eurer ersten Partie als Dreispringerspiel, eine alte Spielweise, identifizieren.
Die zweite Eröffnung konnten wir nicht eindeutig zuordnen ; es könnte das Reti-System sein - aber der schwarze Zug 1. ... e6 irritiert uns doch sehr. Spielt gefälligst anständige Eröffnungen ! :D

Edelpionier
25.11.13, 01:25
Na, da sind wir uns nicht so sicher ... Wir wissen nicht, mit was wir es bei den edlen Regenten Gfm.Wrangel und Edelpionier zu tun bekommen. Und Fehler kommen auch bei uns immer mal wieder vor ;)

Wir befürchten, dass Ihr nichts zu befürchten habt. ;)

Al. I. Cuza
25.11.13, 01:50
Nach langem Schmökern konnte ich die Eröffnung Eurer ersten Partie als Dreispringerspiel, eine alte Spielweise, identifizieren.
Die zweite Eröffnung konnten wir nicht eindeutig zuordnen ; es könnte das Reti-System sein - aber der schwarze Zug 1. ... e6 irritiert uns doch sehr. Spielt gefälligst anständige Eröffnungen ! :D

Wo kann ich anständige Eröffnungen lernen? :???:

Wenn wir schon dabei sind, was würden die Regenten denn generell für Schachliteratur empfehlen? Und dabei meinen wir Literatur für Anfänger bis Fortgeschritten. Keine unglaublich tiefgreifenden Sachen.

Vernichter
25.11.13, 03:38
Etwas ausführlicher:

Wir haben uns auf das Turnier nicht wirklich vorbereitet gehabt und kommen mit dem Zeitdruck teilweise nicht klar. Daher verstärken sich die Flüchtigkeitsfehler. Als Nichtvereinsspieler beherrschen wir auch keine Eröffnungen. Bei der zweiten Partie sahen wir allerdings die Chance zu gewinnen als wir durch einen Fehler des Gegners einen Turm mehr bekamen. Aber an der Stelle haben wir mit dem Blick auf die Uhr zu schnell gezogen.

Natürlich wird der Vereinsspieler in der Regel im Vorteil sein. Wir können aber für Gelgenheitsspieler ein paar Kniffe empfehlen, die uns manchmal dann doch geholfen haben, so auch hier. Tauscht ruhig relativ früh ab. Ihr gewinnt dadurch an Übersicht und stiftet mit etwas Glück Verwirrung beim Gegner. Vereinsspieler spielen nach System, wollen vielleicht auch einen schönen Sieg einfahren. Sie erwarten nicht, dass man sofort auf Reduktion geht. Und dann kann es sein, dass sie grobe Fehler machen. Die Flucht nach vorn als Strategie.

Gasparius
25.11.13, 07:45
Wo kann ich anständige Eröffnungen lernen? :???:

Wenn wir schon dabei sind, was würden die Regenten denn generell für Schachliteratur empfehlen? Und dabei meinen wir Literatur für Anfänger bis Fortgeschritten. Keine unglaublich tiefgreifenden Sachen.
Unser Wissen über Schach stammt noch aus einer Zeit, als die Züge in Stein gemeißelt wurden ... :amen:
Nein im Ernst, wir glauben nicht, dass die Literatur (aus den 1980ern) durch die wir unser Schachwissen vertieften, heutzutage noch gebräuchlich wäre.
Und ein neuerer Kauf, ein Buch über Schacheröffnungen ("Schacheröffnungen richtig verstehen" von Sam Collins aus dem Gambit Publications Verlag) haben wir noch nicht eingehender studiert, um ein Urteil abgeben zu können. Aber es gibt natürlich noch zB das Forum bei schacharena, wo bestimmt etwas über Eröffnungen zu finden ist, darunter sicher auch die goldenen Eröffnungsregeln, nach denen man möglichst vorgehen sollte (trifft teilweise aber nicht auf "modernere" Eröffnungen zu).
Wir selbst spielen nicht im Verein, aber denken dass Profi-Spieler ein Repertoire an Eröffnungen erarbeitet haben, zu denen ihnen die ersten paar Züge in Fleisch und Blut übergegangen sind. So etwas wollen wir uns jetzt auch erarbeiten, daher der Kauf dieses Buches von Sam Collins (irischer Großmeister).

Admiral Yamamoto
25.11.13, 08:23
Auf schacharena gibt es in der Schachecke Eröffnungen zum Ansehen/Nachspielen.

Ich meine mich zu erinnern, dass das FIDE Kommentatoren Team ewiges Eröffnungspauken für Anfänger als fast kontraproduktiv bezeichneten. Diese sollten sich lieber Partien alter Meister ansehen, um davon zu lernen, und/oder Schachprobleme ...

Heinrich Heine
25.11.13, 11:19
Was sind unanständige Eröffnungen?

Na ja, vielleicht das Jux-Gambit, aber selbst jenes ist in Mazukewitschs "Seltene Gambits" von 1988 erwähnt.

Eure Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Denn ich glaube über das Anfängerstudium sind hier im Forum alle hinaus.

Ansonsten würde ich Schachliteratur für Kinder empfehlen z. B. einfach mal Bauerndiplom bei Goggle eingeben, pdf runterladen und die Aufgaben lösen. :tongue:

Daran erkennt ihr dann, daß ihr kein Anfänger mehr seid und sehr vorsichtig sein solltet mit euren Äußerungen bei - meines Erachtens besten Shop - Schachniggemann mit hervorragender Beratung ( leider aus Köln ;-) )

Möglicherweise empfiehlt der Chef Gabor Kallai "Buch der Eröffnungen". Laßt euch nicht abschrecken von Erscheinungsjahr 1996 und vor allem nicht von "So kann der Einschätzung von GM Zoltan Ribli im Vorwort durchaus zugestimmt werden, das Buch eigne sich für alle Spieler mit einer Elozahl zwischen 1700 und 2300.

Es ist nämlich extrem schwierig Schachliteratur zu finden, die zwischen Anfänger und Vereinsspieler liegen.


Ich habe leider "nur gehört", daß Kallais Buch für den angehenden Star eines der besten auf dem Markt ist. Ich kenne es selbst nicht.

Wenn ihr lernen wollt und dann in einen Verein gehen möchtet, dann ist auch das schon von mir früher erwähnte John Watson Sextett eine gute Wahl.

Aber vor einen Kauf von John Watson ist vielleicht John Nunn "Schach verstehen - Zug um Zug " deutlich preiswerter. Das habe ich kürzlich auf meinem Kobold geladen und finde es sehr gut.

Für beide Bücher ( Kallai und Nunn ) sind das knapp 30 Teuro.


Bitte macht nicht den Fehler euch eine Schachzeitung zu bestellen, daß könnte schnell den Tod eurer aufkommenden Lust bedeuten.

Und vergesst nicht, bei allem Fortschritt der letzten 20 Jahre im Schach, die vieles von einst berechtigt in Frage stellt, manchmal ist es besser einen Streifzug durch die Geschichte zu wagen um Spaß zu haben statt an unverständlicher aktueller Literatur zu verzweifeln.

Scheut euch nicht, das ein oder andere frei erhältliche Buch von früher runterzuladen.

z.B. eines für Anfänger, was aber vom Inhalt sich im Laufe der Zeit kaum änderte. Besonders der zweite Teil ist natürlich die Empfehlung obwohl ich auch immer noch im 1. Teil neues finde.

http://books.google.de/books?id=jGFAAAAAYAAJ&pg=PA8&dq=neumann+schach&hl=de&sa=X&ei=jhGTUoDhL4bbswbNrIHYDw&sqi=2&ved=0CEwQ6AEwBA#v=onepage&q=neumann%20schach&f=false


Auch wenn ihr die alte Schrift lesen könnt, besser keine Bücher vor 1850/60 - die sind wirklich veraltet und haben nur für Idioten wie mich Daseinsberechtigung.


Ansonsten Spielen spielen spielen, das hilft und macht am meisten Spaß und denkt dabei an Exweltmeister Kramnik: "Ich spiele gern mal mit dem Computer, er hat nie Kopfschmerzen wenn er verliert, aber er trinkt mit mir nach der Partie an der Bar kein Bier. Das ist schade, daher nutze ich ihn nur selten als Gegner."

Frisiercreme
25.11.13, 16:58
Werte Regente, geschätzte Regentin, mit großem Vergnügen folgen wir dem Turnierverlauf.
Allerdings wird das zusehends schwieriger, da die Gruppen asynchron fortschreiten und 4 Gruppen im Auge zu halten wären.
Könnte die Turnierleitung einen zentralen Ort für den oberflächlichen Zuschauer einrichten und dort die Zwischenergebnisse festhalten? Nach dem Muster der WM Studios?

http://www.youtube.com/watch?v=Fv9XRSjmOVw

Cfant
25.11.13, 17:13
Kein Thema, werter Frisiercreme, ich warte nur noch auf die Zusage von Olli Kahn, dann kann der Newsroom online gehen.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/292985375616469hz78ftgj3.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

;)

Jorrig
25.11.13, 19:39
Man postet ja am liebsten seine eigenen glorreichen Siege, ganz klar. Württemberg erwähnte bereits, dass er einen besonders schweren Fehler gemacht hatte. Meiner Meinung nach war schon der Anfang nicht besonders stark. Die massierte Bauernfront liess mich zwar meine Figuren etwas zurückziehen, allerdings waren seine eigenen Figuren darin auch ziemlich eingesperrt. Die vielen Bauernbewegungen an den Flanken machten die flankierenden Läufer recht ineffektiv. Der Druck auf das Zentrum war eher geringer. Ich fand aber auch lange keine gute Idee, wie ich hinter die Stellung kommen konnte. Schliesslich hatte ich eine Schwachstelle ausgemacht. Bauer e6 war ungedeckt, und in zwei Zügen konnte ich meinen Springer in schöne Position bringen:

4721

Ich hatte mir das schön überlegt: Wenn ich Se6 wirklich spielen kann, bedrohe ich die Dame, die muss also ziehen. Egal, wohin sie zieht, ich schlage den Läufer. Wahrscheinlich wird er so ziehen, dass er dann mit der Dame zurückschlagen kann, denn der Läufer ist auch ungedeckt. Ich hätte zumindest einen starken Bauern im Zentrum und die Qualität gewonnen.
Aber Schwarz machte es leider mit Sf6 noch schlimmer. Ich konnte also nach den vorausberechneten Zügen mit dem Bauern e5xf6 spielen und gewann durch das Abzugsschach auch noch im Zug darauf die Dame. Schwarz nimmt den Bauern mit dem König, und Te7+ gibt mir auch noch den Läufer auf b7. Ein paar Züge später war Matt. So kann ein kleiner Fehler zum grossen Verhängnis führen.
Und nun mag Württemberg meinen Fehler blosslegen, der mich die erste Partie kostete, obwohl ich auch da gefühlt besser stand. :)

Gasparius
25.11.13, 22:37
In der ersten Partie gegen Wrangel ergab sich nach ein paar Zügen das abgelehnte Damengambit
(so glauben wir jedenfalls, wer es besser weiß, möge uns korrigieren ;) ).

http://s7.directupload.net/images/user/131125/t2z7oguq.jpg (http://www.directupload.net)

Nach einem Bauerntausch im Zentrum startete weiß einen Angriff auf den schwarzen
Springer. Es sollte ein Doppelbauer geschaffen werden, der für schwarz möglicherweise
schwer zu verteidigen war.

http://s1.directupload.net/images/user/131125/mlhnlrtf.jpg (http://www.directupload.net)

Der Doppelbauer entstand, nachdem schwarz den weißen Springer mittels Da5
an den König gefesselt hatte, und weiß den Läufer gegen den schwarzen Springer
tauschte. Zu beachten ist die offene c-Linie, die noch zum Tragen kommen wird.
Weiß tauschte jetzt die Damen auf der a-Linie, sowie mittels 10. Lb5+ Ld7 die Läufer,
wodurch schwarz keine Möglichkeit mehr zur Rochade hatte. Dies und der Doppelbauer
f7/f6 schien für eine angenehmere Stellung für weiß zu sprechen:

http://s14.directupload.net/images/user/131125/tddrdq7c.jpg (http://www.directupload.net)

Allerdings konnte Schwarz nach der weißen langen Rochade seinen Springer und
den Turm auf der offenen c-Linie aktivieren. Und die e-Linie stand dem zweiten
schwarzen Turm offen.

http://s14.directupload.net/images/user/131125/3qg44irh.jpg (http://www.directupload.net)

Weiß entschied hier, dem Druck nachzugeben und den König aus der Schusslinie
nach b1 zu verschieben. Vielleicht hätte er hier erst recht mit Kc2 und b3 in das
Geschehen eingreifen sollen. Möglicherweise hätte so der schwarze Springer
vertrieben werden können. Doch es kam anders. Schwarz aktivierte seinen Turm
auf der e-Linie und ermöglichte es dem schwarzen Springer in der Folge, unter
Bauerngewinn auf e3 vorzustoßen. Es drohten weitere Bauernverluste bzw. auch
der weiße Springer e2 war in Gefahr.

http://s14.directupload.net/images/user/131125/bz2jyg97.jpg (http://www.directupload.net)

Weiß zog jetzt Sb5 und griff sowohl den schwarzen Läufer als auch den schwarzen
Turm auf c8 an. Immerhin konnte der Turm abgetauscht und die c-Linie entschärft
werden. Trotzdem war die Stellung für weiß unangenehm, weil der schwarze Springer
unantastbar blieb und aktiv in das Spielgeschehen eingriff. Weiß hingegen musste
seinen Springer am Damenflügel zurückziehen (21. … a6 wurde gespielt) und nachdem
der schwarze Springer nach g4 gezogen war, drohte sowohl Bauernverlust (h2) als auch
Verlust des weißen Springers auf e2.

http://s1.directupload.net/images/user/131125/ztt9kmyf.jpg (http://www.directupload.net)

Weiß verteidigte mit seinem Turm den angegriffenen Springer, und so musste ein
weiterer weißer Bauer dran glauben. Schwarz hatte nun bereits eine Bauernmehrheit
auf dem Königsflügel, darunter der angeblich so schlechte Doppelbauer. Weiß wählte
Angriff als potenziell beste Verteidigung und versuchte eine Springergabel auf f6, um
den schwarzen Turm gegen den Springer zu tauschen, also die Qualität zu gewinnen.
Doch Schwarz konterte frech, indem es seinerseits den weißen Turm angriff.
Somit wurde der vermeintliche Qualitätsgewinn ein simpler Abtausch, was zur
Vereinfachung der Stellung führte und Schwarz ausgezeichnet gefiel, denn jetzt
kamen allmählich die Mehrbauern ins Spiel.

http://s1.directupload.net/images/user/131125/hd2bptju.jpg (http://www.directupload.net)

Zwar konnte Weiß noch ein paar Verzögerungsmanöver durchführen, aber der weiße
König war am Ende zu weit weg, um den schwarzen Bauernsturm aufhalten zu können.

http://s7.directupload.net/images/user/131125/74ktomtx.jpg (http://www.directupload.net)

http://s7.directupload.net/images/user/131125/6nbixhtm.jpg (http://www.directupload.net)

Innerlich schon mit der drohenden Niederlage rechnend, versuchte weiß auf Patt zu
spielen. Dazu durfte nur noch der König manövrierfähig sein, und er musste sich
geschickt in die Ecke lavieren.

http://s7.directupload.net/images/user/131125/rgd6nodm.jpg (http://www.directupload.net)

Das Wunder geschah ! Schwarz wandelte den f-Bauern in eine Dame um, ohne
den tödlichen Mattschuss anzubringen. Stattdessen zog er 50. … h3. Patt !
Bedauerlich für Schwarz, natürlich hätte er dem weißen König ein Feld lassen
müssen, während die Dame in Angriffsposition gebracht würde, z.B. mit Dd3.

Die Schlussstellung:

http://s7.directupload.net/images/user/131125/qypmie7f.jpg (http://www.directupload.net)


Notation der Partie:

Weiß: Gasparius – Schwarz: Gfm.Wrangel

1. d4 d5 2. c4 Sf6 3. Sc3 c6 4. cxd5 cxd5
5. Lg5 Da5 6. Lxf6 exf6 7. Da4+ Sc6 8. Dxa5 Sxa5
9. e3 Ld6 10. Lb5+ Ld7 11. Lxd7+ Kxd7 12. Se2 Sc4
13. 0-0-0 Tac8 14. Kb1 The8 15. Td3 f5 16. f4 g6
17. Tc1 Sxe3 18. Sb5 Lb8 19. Txc8 Kxc8 20. Tc3 Kd7
21. g3 a6 22. Sa3 Sg4 23. Tc2 Sxh2 24. Sc3 Sf3
25. Sxd5 Sxd4 26. Sf6+ Kd8 27. Sxe8 Sxd2 28. Kxc2 Kxe8
29. Sc4 g5 30. fxg5 Lxg3 31. Se3 f4 32. Sf5 Kd8
33. Kd3 Kd7 34. Sxg3 fxg3 35. Ke2 g2 36. Kf2 g1=D+
37. Kxg1 Ke6 38. Kf2 Kf5 39. a4 Kxg5 40. b4 h5
41. Kg3 h4+ 42. Kh3 f5 43. b5 axb5 44. axb5 b6
45. Kg2 Kg4 46. Kh2 f4 47. Kg2 f3+ 48. Kh2 f2
49. Kh1 f1=D+ 50. Kh2 h3
Patt 0,5:0,5

Gasparius
25.11.13, 22:47
Die zweite Begegnung mit dem ehrenwerten Gfm. Wrangel müssen wir später kommentieren. Zum einen sind wir schon etwas k.o. nach den beiden Partien und der ersten Kommentarerstellung, zum anderen war die Niederlage im zweiten Spiel natürlich bitter, und wir müssen das ganze mit etwas Abstand betrachten.

Cfant
25.11.13, 22:54
Vielen Dank für die Darstellung. Ich habe das Spiel beobachtet und dachte bei der Umwandlung in die Dame: "Der wird doch nicht? DER WIRD DOCH NICHT?" Und er tat. :D Allerdings war der Durchbruch sehr schön herausgespielt, ich fand dieses Bauernduell enorm packend und wirklich gut von beiden Seiten gespielt. :)

Gfm. Wrangel
25.11.13, 23:15
Danke, werter Gasparius für die Aufarbeitung!

Zum Bauern: die Euphorie war zu groß und so siegte die Gier über das Gehirn :o

Gasparius
26.11.13, 14:13
Die zweite Begegnung mit Wrangel begann mit der Eröffnung „Dreispringerspiel“

http://s1.directupload.net/images/user/131126/9b5o8xxe.jpg (http://www.directupload.net)

Weiß entwickelte die Figuren und bereitete die kurze Rochade vor. Schwarz forcierte
einen Läufertausch, was zwar einen Doppelbauern erzeugte, dafür aber etwas
mehr Einfluss im Zentrum ergab. Allerdings war der Königsflügel jetzt etwas mehr
gefährdet.

http://s1.directupload.net/images/user/131126/yjdqkb5o.jpg (http://www.directupload.net)

Schwarz rückte weiter mit dem d-Bauern vor, begleitet von dem Springer auf
dem Damenflügel. Der weiße Springer wich aus, und der weiße Turm musste zur
Verteidigung des c-Bauern herangezogen werden. Nun wurde der Springertausch
auf dem Damenflügel forciert:

http://s7.directupload.net/images/user/131126/9dys58lr.jpg (http://www.directupload.net)

Der Springertausch geschah, und Schwarz tauschte außerdem noch den Läufer gegen
den zweiten weißen Springer. Unglücklicherweise wurde dadurch der weiße Turm
auf der a-Linie aktiviert, der im Zuge dieses zweiten Tausches noch einen Bauern (a6)
kassieren konnte. Außerdem stand er sehr aktiv und leitete bald einen Angriff im
Zentrum ein.

http://s7.directupload.net/images/user/131126/mq5s2m4p.jpg (http://www.directupload.net)

Schwarz spielte jetzt 17. … Ta8. Im nachhinein wäre Tb6 sicher besser gewesen,
da es den folgenden Angriff des weißen Turmes im Zentrum verhindert hätte.
Eiskalt schlug nun Weiß mit 18. Te6+ zu, und die schwarze Stellung war in der
Auflösung begriffen. Mit Turm und König versuchte Schwarz, den Turm wieder
zu vertreiben, aber er erwies sich als tödlicher Stachel mit Widerhaken. Mit Hin-
zuziehung des e-Bauern (21. e5) begann Weiß nun, die Schlinge zuzuschnüren.

http://s7.directupload.net/images/user/131126/ak4hwdmy.jpg (http://www.directupload.net)

Schwarz verteidigte jetzt mit allen gebotenen Mitteln, doch Weiß verstärkte die Offen-
sive durch das Herannahen der weißen Dame und des zweiten Turmes (Turmverdopplung
auf der e-Linie durch 26. Tce1).

http://s7.directupload.net/images/user/131126/oqdogebq.jpg (http://www.directupload.net)

Schwarz sah seine Felle davonschwimmen. Im nachhinein ist man ja immer schlauer,
und was folgte, war töricht und nicht genau durchdacht, eher ein Mittel der Verzweif-
lung. Wir opferten jetzt unsere schwarze Dame, um den gefährlichen Turm aus dem Ver-
kehr zu ziehen, und gaben unsererseits auf der ersten Reihe Turmschach.

Doch durch einfaches Dazwischenziehen des weißen Läufers (28. Le1) vereitelte
Wrangel unsere Kamikaze-Aktion. Wäre es allerdings gelungen, den weißen Turm
von der e-Linie abzulenken oder zu vertreiben, bevor Weiß für seinen König ein
Ausweichfeld geschaffen hätte, hätten wir mit Txe1 mattgesetzt.

http://s7.directupload.net/images/user/131126/6exs7m8k.jpg (http://www.directupload.net)

Doch hätte, wenn und aber halfen uns nicht, und Wrangel setzte fort, uns zu bedrängen.
Er schaffte unseren Springer vom Feld, und wir begannen einen wilden Tanz unseres
Königs um den weißen e-Bauern ; immer wieder suchten wir hinter diesem Schutz vor der weißen Dame.
In aussichtsloser Lage gaben wir schließlich in der folgenden Schlussstellung im 32. Zug auf:

http://s1.directupload.net/images/user/131126/7osn2e8q.jpg (http://www.directupload.net)

Wir gratulieren Wrangel zu diesem verdienten Sieg, er hat uns niedergerungen und
keine Chance zum Gegenangriff zugelassen.

Notation der Partie:

Weiß: Gfm.Wrangel – Schwarz: Gasparius

1. e4 e5 2. Sf3 Sb6 3. Sc3 d6 4. Lc4 Le6
5. Lxe6 fxe6 6. d3 Sf6 7. Lg5 Le7 8. 0-0 d5
9. Sd2 a6 10. De2 d4 11. Sa4 Sb4 12. Tfc1 b5
13. a3 bxa4 14. axb4 Lxb4 15. Txa4 Tb8 16. Txa6 Lxd2
17. Lxd2 Ta8 18. Txe6+ Kd7 19. Txe5 Te8 20. Tg5 Tg8
21. e5 h6 22. Tf5 Sd5 23. e6 Kc6 24. Df3 Te8
25. Te5 Dd6 26. Tce1 Dxe5 27. Txe5 Ta1+ 28. Le1 Kd6
29. Dxd5+ Ke7 30. Dd7+ Kf6 31. Dd5 c6 32. Dd6
Schwarz gab auf 1:0

Jorrig
26.11.13, 14:35
Ta1 hätte in der Situation vielleicht geholfen. Schlägt Weiss den Turm, schlagt Ihr seinen anderen mit der Dame. Ein Abtausch wäre in der Situation sehr gut. Schlägt er ihn nicht, schlagt Ihr in der Runde darauf und tauscht so ab. Wegziehen kann er ja nicht. Irgendwann hätte Weiss aber wahrscheinlich trotzdem gewonnen, zur Not über die Bauern.

Gasparius
26.11.13, 16:24
Ta1 hätte in der Situation vielleicht geholfen. Schlägt Weiss den Turm, schlagt Ihr seinen anderen mit der Dame. Ein Abtausch wäre in der Situation sehr gut. Schlägt er ihn nicht, schlagt Ihr in der Runde darauf und tauscht so ab. Wegziehen kann er ja nicht. Irgendwann hätte Weiss aber wahrscheinlich trotzdem gewonnen, zur Not über die Bauern.
Wir hatten Schwarz, von daher auch keine Dame mehr auf dem Brett ;)

Jorrig
26.11.13, 17:18
In Zug 26 hattet Ihr aber noch eine, von dem rede ich. :)

Gasparius
26.11.13, 17:41
Jetzt sehen wir es auch, bisschen schwer von Begriff heute :D . Ja, damit hätten wir noch etwas länger Widerstand leisten können.

Sigmund
27.11.13, 17:48
Wie habt ihr denn die Bilder gemacht? Selber geschnitten?

Gasparius
27.11.13, 22:22
In der ersten Begegnung mit dem Edelpionier (er hatte Weiß, wir
die schwarzen Figuren) begannen wir mit der Sizilianischen Eröffnung.
Wir wollten die Drachenvariante spielen, aber unser Gegner setzte anders
fort. Er ließ seine Bauern auf dem Königsflügel Stellung beziehen, während
wir unseren Einfluss im Zentrum geltend machten. Auch spielte Weiß 3. b3,
wir glaubten, er würde seinen Läufer fianchettieren. Doch nach einigen Zügen
kamen wir zu dieser Stellung:

Weiß am Zug:
http://s1.directupload.net/images/user/131127/mlv6cici.jpg (http://www.directupload.net)

Der schwarze Bauer auf der d-Linie war sehr weit vorgestoßen. Wir drohten, im
nächsten Zug den Bauern c2 zu schlagen, und sobald die Dame nimmt, mit dem
Springer nach d4 zu ziehen, von wo er nicht so leicht vertrieben werden konnte
und Druck auf die weiße Stellung erzeugen sollte. Doch Weiß schlug den
Bauern mit der Dame, woraufhin beide Damen vom Spielfeld verschwanden.

Es folgte weitere Entwicklung und Abtausch jeweils eines Springers. Daraufhin
rochierten beide Seiten lang, und nachdem Schwarz den Läufer auf c6 positioniert
hatte, entstand Spannung auf der d-Linie durch die beiden frontal zueinander-
stehenden Türme. Desweiteren war der weiße Bauer g2 durch den Läufer angegriffen.

Weiß am Zug:
http://s1.directupload.net/images/user/131127/qhzz5toi.jpg (http://www.directupload.net)

Weiß spielte jetzt unglücklicherweise 14. g3, vermutlich in der Absicht, den Bauern
aus der Schusslinie zu bringen. Doch dabei wurde natürlich der Turm auf dem
Königsflügel entblößt, was Schwarz eiskalt ausnutzte (allerdings erst nach einem
Zwischenzug, denn die Gelegenheit hatte Schwarz zunächst gar nicht wahrgenommen).
Der weiße Turm h1 verschwand also vom Spielfeld. Schwarz gedachte nun, diesen
Materialvorteil in ein mögliches Endspiel herüberzubringen, und strebte weitere Abtäusche
und Vereinfachungen an. Weiß ließ seinen Springer in Richtung des schwarzen Königs
vorpreschen, wurde jedoch von den schwarzen Bauern und dem Läufer abgefangen.
Nach 17. … a6 war diese Position auf dem Brett:

Weiß am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131127/6k762hij.jpg (http://www.directupload.net)

Erneut übersah Weiß den Angriff (des Bauern a6) auf seine Figur und spielte 18. h4.
Im nächsten Zug kassierte Schwarz den Springer. Ein Springer für einen Bauern:
ein lohnendes Geschäft für Schwarz. Nun galoppierte der schwarze Springer nach
vorne und nahm die Bauern auf dem Königsflügel ins Visier. Nach 22. b4 entstand
diese Stellung.

Schwarz am Zug:
http://s1.directupload.net/images/user/131127/hie7tpy5.jpg (http://www.directupload.net)

In dem Bestreben, den Turm in das Geschehen zu bringen, setzte Schwarz nun
seinen Läufer auf d6. Nicht optimal, denn nach 23. bxc5 gewann Weiß erstmal den
Bauern. Hätte Schwarz mit dem Läufer zurückgeschlagen, wäre auch dieser durch den
weißen Läufer vom Feld geschlagen worden. Schwarz spielte jetzt etwas kopflos weiter und
verlor im 25. Zug seinen Läufer. Etwas konsterniert wurde dann der zweite Läufer
abgetauscht. Nun war nur noch der Vorteil des zusätzlichen Turmes mehr auf der Habenseite
von Schwarz. Auf dem Königsflügel gab es nun eine schwarze Bauernmehrheit (4:3),
während auf dem Damenflügel die weißen Bauern in der Mehrzahl waren (2:1).

Schwarz am Zug:
http://s1.directupload.net/images/user/131127/giddwo82.jpg (http://www.directupload.net)

Doch während die weißen Bauern am Damenflügel durch den schwarzen König und
seinen Bauern aufgehalten wurde, liquidierte Schwarz mit Hilfe von Springer und
Turm die übrigen weißen Bauern auf dem Königsflügel. Jeglicher Möglichkeit
zum Widerstand beraubt, gab Weiß auf.

Die Schlussstellung:

http://s14.directupload.net/images/user/131127/l5xkepst.jpg (http://www.directupload.net)

Notation der Partie:

Weiß: Edelpionier – Schwarz: Gasparius

1. e4 c5 2. f3 Sc6 3. b3 e6 4. f4 d5
5. d3 dxe4 6. Sc3 exd3 7. Dxd3 Dxd3 8. Lxd3 Sf6
9. Se2 Sd4 10. La3 Ld7 11. 0-0-0 Sxe2+ 12. Lxe2 0-0-0
13. h3 Lc6 14. g3 Td4 15. Td3 Lxh1 16. Sb5 Txd3
17. Lxd3 a6 18. h4 axb5 19. Lxb5 Sd5 20. c4 Sc3
21. Kb2 Se2 22. b4 Ld6 23. bxc5 Le7 24. c6 Lxc6
25. Lxe7 Lxb5 26. cxb5 Kd7 27. Lb4 Tc8 28. a4 Tc4
29. Kb3 Tc1 30. Ld2 Tg1 31. b6 Txg3+ 32. Kb4 Kc6
33. a5 Tg4 34. Kc4 Th4 35. Kd3 Sxf4+ 36. Lxf4 Txf4
Weiß gab auf 0:1

Gasparius
28.11.13, 00:23
In der zweiten Partie hatte der werte Edelpionier die schwarzen Steine, während wir
mit Weiß den ersten Zug machen durften. Wir eröffneten mit den beiden Zentrumsbauern,
während Schwarz verhalten d6 spielte. Immerhin griff er im zweiten Zug mit dem Springer
unseren e-Bauern an, der sich im Zentrum breitmachen wollte. Nachdem wir diesen
Bauern unsererseits mit Sc3 verteidigen wollten, machte Schwarz einen Läuferausfall
mit Angriff auf die weiße Dame. Doch durch f3 drängten wir den Läufer nach h5 ab.

Weiß am Zug:
http://s7.directupload.net/images/user/131127/yyxkmfx6.jpg (http://www.directupload.net)

Wir entwickelten unsere Figuren des Königsflügels, während Schwarz mit seinem
Springer und dem c-Bauern unseren Bauer auf d4 ins Visier nahm. Wir ließen uns
jedoch nicht irritieren und machten die kurze Rochade. Danach griffen wir mit 8. g4
den weißen Läufer an, dem Schwarz vorher mit g6 das letzte Fluchtfeld genommen
hatte.

Schwarz am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131127/lqxdvu6p.jpg (http://www.directupload.net)

Schwarz entschied sich, statt den Läufer herzugeben, lieber seinen Springer zu
opfern, und schlug daher 8. … Sxg4. Weiß opferte zwei Bauern, erhielt den Springer,
und öffnete zu guter letzt die f-Linie für den weißen Turm. Dieser hatte jetzt die Ge-
legenheit, den Läufer bei seinem Schachgebot auf f7 zu decken. (F7 ist im An-
fangsstadium einer Partie immer ein anfälliges Feld)

Schwarz am Zug:
http://s7.directupload.net/images/user/131127/ev39dctr.jpg (http://www.directupload.net)

Der schwarze König musste fliehen, und Weiß ebnete im Zentrum den Weg für die
Dame und die beiden Springer. Nach dem Damentausch stieß auch noch der weiße
dunkelfarbige Läufer dazu, der den König wieder ins Schach setzte. Schwarz setzte
seinen Springer dazwischen, und Weiß aktivierte seinen zweiten Turm mit 15. Tad1+.

Schwarz am Zug:
http://s7.directupload.net/images/user/131127/5qzomopl.jpg (http://www.directupload.net)

In den nächsten Zügen wurde der schwarze König immer wieder ins Schach
gestellt, wobei fast alle weißen Figuren mal zum Zuge kamen. Als Weiß den
Turm a8 durch seinen Läufer erlegt hatte, bäumte Schwarz sich noch einmal auf und
ließ den Springer auf den weißen König los.

Weiß am Zug:
http://s1.directupload.net/images/user/131127/pmvexxyo.jpg (http://www.directupload.net)

Ein weißer Bauer konnte erbeutet werden, doch es war nur eine Verschnaufpause,
denn sofort, als der weiße König nicht mehr im Schach stand, gingen die weißen
Figuren wieder auf den gegnerischen König los. Schwarz „tauschte“ noch Läufer
und Springer gegen einen weißen Springer, doch nachdem auch der zweite Turm
weg war, gab Schwarz auf.

Die Schlussstellung:

http://s1.directupload.net/images/user/131127/rcwwf5ek.jpg (http://www.directupload.net)

Notation der Partie:

Weiß: Gasparius – Schwarz: Edelpionier

1. e4 d6 2. d4 Sf6 3. Sc3 Lg4 4. f3 Lh5
5. Lc4 c5 6. Se2 Sc6 7. 0-0 g6 8. g4 Sxg4
9. fxg4 Lxg4 10. Lf7+ Kd7 11. dxc5 Dc7 12. cxd6 Dxd6
13. Dxd6+ Kxd6 14. Lf4+ Se5 15. Tad1+ Kc6 16. Ld5+ Kc5
17. Le3+ Kd6 18. Lb7+ Ke6 19. Lxa8 Sf3+ 20. Kf2 Sxh2
21. Sd4+ Ke5 22. Th1 Sf3 23. Sxf3 Lxf3 24. Kxf3 e6
25. Ld4+ Kd6 26. Lxh8+
Schwarz gab auf 1:0

Edelpionier
28.11.13, 01:06
Danke dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt! :top:

Gasparius
28.11.13, 01:39
Danke dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt! :top:
Unsere kunstvollen Manöver auf dem Schachbrett müssen ja schließlich für die Nachwelt festgehalten werden *g*.
Wir haben mal in die anderen Partien aus den anderen Gruppen reingeguckt. Es ist wirklich großes Potenzial in diesem Forum.
Noch ist nicht absehbar, wer sich alles für das Viertelfinale qualifizieren wird. Aber wohl mit großer Wahrscheinlichkeit wird der große HeinrichHeine
dabeisein. Ansonsten müssen wir uns wohl überraschen lassen. :)

Cfant
28.11.13, 10:42
So, in einer sehr umkämpften und taktisch wie ich finde recht fordernden Partie konnte ich gestern etwas glücklich mit Weiß gegen den werten Vernichter einen Punkt gewinnen.

Die Eröffnung war recht kurz und endete nach wenigen Zügen bereits mit dem Damenabtausch. Ich hatte es befürchtet, ich mag das nicht so gern. Vor allem, weil es zu einem schnelleren Endspiel führt, und ich dort am schwächsten bin. Ich habe die Entscheidung dann Vernichter überlassen und schwupps - waren die Damen weg :tongue:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1shvu18ktif.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

In Runde 16 konnte ich mit diesem Zug einen Bauern gewinnen. Wichtiger aber, begann nun eine Phase, in der ich doch etwas Druck ausüben konnte. Wie ich glaube, war das meine stärkste Phase in der Partie.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/216w4f8u06321.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Zug 21. Vernichter zieht den Bauen und greift den Läufer an. In der Folge ziehe ich Turm a6. Durch das Abzugsschach gewinne ich seinen Turm, verliere aber natürlich meinen Läufer. Dennoch ein kleiner Qualitätsgewinn. Vernichter überlegt einen Moment, die Partie aufzugeben, kämpft dann aber weiter. Ich hatte auch nur noch 10 Minuten Bedenkzeit, er 15 oder so.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/321phg6j4ubql.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

In der Folge verteidigt Vernichter sehr stark. Es entbrennt ein Kampf um zwei weiße Bauern, die zu Damen werden möchten (rote Kreise). Beide Versuche werden von Vernichter ohne Qualitätsverlust vereitelt.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/431q0nl86dejr.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Einen Preis muss der werte Vernichter für diese Abwehrerfolge allerdings zahlen. Ich liege zwei wichtige Bauern vorn, Vernichters Figuren, vor allem sein König, ist recht weit entfernt.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/542bs9m0qgxw7.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Wir befinden uns bereits bei Zug 48. Den ersten Bauer muss Vernichter unter Preisgabe seiner letzten Leichtfigur stoppen. Damit ist die Sache entschieden.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/648x2tupaqk9y.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Der Trum hält den schwarzen König auf Abstand, der weiße Bauer kann durchmarschieren

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/754a1bfns0xug.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Und nach 54 Minuten Spielzeit den hart umkämpften Sieg besiegeln.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/8endeukq401gp3y.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Mein Dank an den Gegner für diese sehr spannende Partie. :)

Cfant
29.11.13, 00:54
So, auch das Rückspiel ist geschlagen, wieder war es eine extrem lange und kampfbetonte Partie. Und wieder war mir das Glück hold, ich möchte fast von einem noch knapperen Ausgang sprechen.

Vernichter diesmal mit Weiß, ich versuche die Eröffnung sehr forsch zu spielen, um ihn zu verunsichern. Was in Runde 8 noch halbwegs gelungen aussieht...

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1z8ih98ayme0v.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

...sieht in Runde 14 für Schwarz schon deutlich ungemütlicher aus. Wir haben nach der Partie noch ein wenig geplaudert, auch Vernichter sieht sich selbst hier im Vorteil. Der von ihm erwähnte Doppelbauer stört mich noch weniger, es ist eher das von seinen Bauern besetzte Zentrum, das mir hier missfällt. Nebenbei hat er auch noch einen Bauern mehr. Da bin ich wohl zu sehr nach vor geprescht.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/2z14phzqsyrt5x.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

In der Folge gerate ich immer mehr unter Druck. Ich kann aber zumindest ab und an eine Falle aufbauen. Eine Mattdrohung zwei oder Züge zuvor sieht Vernichter aber ebenso wie diese Springergabel - Vernichter wehrt beides ab.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/3z20otrw457jan.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

In Zug 24 dann die spielentscheidende Szene. Vernichter schlägt meinen Bauern. Hätte er zuerst meinen Springer genommen, wäre es ein bloßer Abtausch geworden,...

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/4zg24g8oriphbnc.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

... so kann ich Schach sagen und den nun ungedeckten Läufer nehmen.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/5z250cf85v7hym.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

In der Folge entspinnt sich wie in der ersten Partie ein Katz-und-Maus-Spiel, in dem Vernichter extrem geschickt verteidigt. Hier die zweite aus meiner Sicht spielentscheidende Szene - ein furchtbarer Fehler von mir, den Vernichter zu meinem Glück nicht gesehen hat. In Runde 30 zieht Vernichter die Dame auf c3. Hätte er den Springer geschlagen, wären anschließend die Damen abgetauscht worden - und Vernichter hätte die Leichtfigur gewonnen. Dann wären wir wieder völlig ausgeglichen gestanden. Wobei Vernichter bereits einen kleinen Zeitvorsprung hatte.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/6zg30dxkurg7o5f.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Von nun an gewann ich aber - aus meiner Sicht zumindest - doch die Oberhand. Was natürlich durch den Vorsprung einfacher war, da ja nun jeder Abtausch mir zugute kam. In Runde 42 sieht man, dass ich auch bei den Bauern Material gewonnen habe.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/7zg42bdhv18sw9y.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Vernichter hat neuerlich mit enormen Kampfgeist Widerstand geleistet. Trotz Springer mehr komme ich nicht so recht durch. Wir sind bereits in Runde 52.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/8zg52rpqhtuid3k.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Die Gefahr ist nun, dass die Uhr entscheidet. Beide haben wir vielleicht noch 3 Minuten, Vernichter ein paar Sekunden mehr. Ich komme im Zeitdruck nicht durch - allerdings habe ich ja noch einen anderen Bauern. Vernichter kann nur einen blocken - der zweite Bauer schafft es denn doch noch auf die Ziellinie. :rolleyes:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/9zg720fo3mskilc.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Daher endet die Partie nach 1 Stunde und 5 Minuten, nach insgesamt 79 Zügen, doch noch mit einem Matt. Beide hatten wir bereits deutlich weniger als eine Minute auf der Uhr. :)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/10zgendeuvpkqs803d.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Ich danke Vernichter für die beiden sehr spannenden Partien. :) Es hat großen Spaß gemacht - und beide hätten ganz leicht auch anders ausgehen können. Also vielen Dank!

Boron
01.12.13, 18:13
Wir wollen nun auch unsere heutigen Partien mit dem werten Gfm. Wrangel ein wenig kommentieren, sie haben uns großen Spass bereitet.

Hinspiel (Wir sind weiß):
Wir ziehen in Zug 6 mit unserem Springer von C3 auf D5.
http://img822.imageshack.us/img822/7407/7gq5.jpg
Der werte Wrangel zieht daraufhin seinen Bauer E7-E5.
Wir schlagen darauf sein Pferd, da wir so auch Schach geben, somit kann sein Bauer unser anderes Pferd nicht schlagen. Zu unserem Glück eliminiert der werte Wrangel unser Pferd mit seiner Dame.
Damit eröffnen sich unserem überlebenden Pferd in Zug 8 gemeine Möglichkeiten:
http://img31.imageshack.us/img31/6195/53z3.jpg
Wir können so den Turm schlagen, dafür läuft Gfm. Wranglers Dame Amok und tötet 2 unserer Bauern. Ferner wird unser König mehrmals in Schach gezwungen, wir schlagen dann mit unserer Dame einen von Wrangels Bauern und er wieder einen der unseren in seinem 14. Zug:
http://img7.imageshack.us/img7/2351/ssx2.jpg
Auch unser Turm wird so in eine sehr defensive Lage gepresst und wir fühlen uns von der Dame ziemlich in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
In Zug 18 verzieht sich der werte Wrangel zu unserem Glück mit seinem Läufer:
http://img20.imageshack.us/img20/763/z2r1.jpg

Wir retten dann unseren Vorteil in den Sieg, aber bis Runde 33 hat sich der werte Wrangel äußerst zäh gewehrt.
http://img853.imageshack.us/img853/7519/8uwk.jpg

Gfm. Wrangel
01.12.13, 18:43
In Zug 18 verzieht sich der werte Wrangel zu unserem Glück mit seinem Läufer:


Da war sie wieder, die dumme Gier, von dem Fehler konnten Wir Uns nicht mehr erholen, weil der werte Boron absolut fehlerfrei spielte. Zumindest soweit Wir das beurteilen können. Das gilt auch für die zweite Partie, von Unserer Warte aus machte Boron nicht einen einzigen Fehler und spielte sehr offensiv und aggressiv. Die beiden Spiele hat Boron absolut verdient gewonnen.

Boron
01.12.13, 19:01
Rückspiel:

Hier entwickelt sich rasant ein Krieg um die Mitte. Situation Zug 5 schwarz am Zug (wir):
http://img34.imageshack.us/img34/5169/5bzi.jpg
Wir lassen uns zum Schlagabtausch hinreißen, die durchgestrichenen Figuren sterben in den nächsten 2 Zügen.
Dann sind wir kurz vor unserem Unglück, Situation Zug 9 schwarz am Zug:
http://img440.imageshack.us/img440/5003/apb2.jpg
Wir wollten da zuerst entweder mit dem Pferd herumhüpfen oder am linken Flügel einen Bauer bewegen um dem schwarzen Läufer Bewegungsfreiheit zu eröffnen. So wären wir jedoch denken wir zu 99% in eine Situation gekommen bei der wir Turm oder gar Dame eingebüsst hätten oder sonstwie schlimm auf dem rechten Flügel in Nachteil geraten wären. Erst im letzten Moment sahen wir es. Bei diesem Zug haben wir bestimmt 3-4 Minuten herumüberlegt.

http://img201.imageshack.us/img201/2971/1klt.jpg
In Zug 10 beginnt dann der nächste große Schlagabtausch, ermuntert durch unseren zu forsch eingesetzten Bauer. Jetzt wo wir das ansehen ein Fehler unsererseits, wir büßen 1 Bauer + Läufer gegen 1 Pferd ein. Kurz darauf tauschen wir beide Damen gegeneinander, machen aber mit einem unserer Türme 1 Bauer wieder gut. Insgesamt geht es chaotisch weiter, immer mehr Figuren tauschen wir gegenseitig ab.
In Runde 22 beginnt dann ein hochinteressanter Turm-Bauern-Kampf:
http://img30.imageshack.us/img30/8560/kky1.jpg

In Runde 24 können wir dann den ersten Gegnerbauer einkassieren:
http://img713.imageshack.us/img713/593/4plk.jpg

Irgendwie haben wir es dann nach ewigem Kampf geschafft den einen Bauer Vorteil zu retten und eine Dame zu bekommen und in Runde 51 war dann Schluss.
Vor allem diesen Bauern-Turm-Kampf haben wir sehr genossen, der werte Wrangel hat es ja mit einer Doppelturmreihe und Schach probiert während wir die Türme defensiv einsetzten und darauf hofften den Bauer zur Dame wandeln zu können. Nach jedem Zug war ein gewisses Bangen da ob wir nicht doch auf dem linken Flügel etwas übersehen haben und dann irgendwie einmal in die Lage kommen wo wir einer Schachdrohung ausweichen müssen und so einen Turm durch eine Unachtsamkeit verlieren und damit die Partie.
http://img138.imageshack.us/img138/453/rjtp.jpg

Wir danken dem werten Wrangel für die schönen Schlachten.

Heinrich Heine
01.12.13, 22:05
Turnierbeobachtungen

der werte Solokow trat zur besten Tatort-Sendezeit in die Arena zu einem Date mit dem holden Burgfräulein Pancina.
Die ersten Phase der 1. Runde wurde seitens der Herrlichkeit mit bescheidener Zurückhaltung angezogen. Wollte Solokow ein Keks sich bei Knechtin Ruprechtin verdienen?
Beide Seiten versuchten nicht nur auf dem Brett, sondern auch verbal mit allen Möglichkeiten dem Gegner zu beeinflußen.
Solokow versuchte sein Candlelight-Game am 1. Advent mit gähnenden Gesprächsthemen, z.B. zu seiner Arbeit einzuleiten. Die werte Pancina wußte nicht, ob sie einschlafen oder Mitleid haben sollte. Als dann auch noch ihr System abstürzte
ahnten die Gäste in den Logen schon unlautere Bedingungen. Wo arbeitet Solokow? Bei Pancinas Provider? War es gar Sabotage? :eek:
Doch schnell hatte sie über eine Parallelschaltung den Kampfplatz wieder betreten. Nun, begann sie ihre bis dahin nur etwas schlechter stehenden Chancen vollends zu verderben. Sie flirtete heftigst mit den männlichen Gästen was Solokow eiskalt nutzte.

Trotzdem, nachdem ich heute mit meinem eigenem Spiel fern von SI überhaupt nicht zufrieden war, gab es am Ende noch ein Schmankerl. Neben meinen beiden Nachbarn habe ich mal wieder nach gefühlten 25 Jahren eine Frau nervös gemacht.
Schön und danke dafür. :prost:

Viel Erfolg fürdie 2. PArtie


Edith: ich war auch überrascht, daß ich den Chat sehen kann :)

Heinrich Heine
01.12.13, 23:01
Von der Revanche habe ich nicht viel mitbekommen. Ich mußte mich härtester Faustschläge des werten Gasparius und Cfant erwehren, da ich mit meinem Outing sie um eine romantische Spannerkommunikation gebracht habe. ;)

Aber trotzdem wurde hart gestritten und gekämpft. Die edle Pancina spielte wieder den höchst überraschenden Zug h7-h5. :rolleyes:
Diesmal erschuf sie ein Kunstwerk. Wenn sie doch allein Schach spielen könnte...
Auf d5-e6-f7-g6-h5 entstand ein V. Steht/Stand es für Victory oder Verloren?

Solokow rauchte bedächtig :smoke: der Kopf, doch dann schlug er justament im Zentrum mit d4-d5 zu, wo sich doch Pancina am Königsflügel so schön.... aber halt unglückselig aufgestellt hatte. Dann hat sie einen Mann angefaßt, den König und ihn auch noch rochiert. Sie sollte in Zukunft die Finger von Männern lassen, jedenfalls von schwarzen.

Auch wenn die Kommunikation ruhig verlief sahen wir umso mehr auf dem Brett einen Tanz. Den Tango führte der werte Solokow mit Geschick. Er verlor nie die Führung aber spielte mit seiner Gegnerin. Legte sie ein ums andere Mal aufs Kreuz, wie es sich beim Tango ( oder war es der Rockn´Roll ? ) gehört.

Nachzutragen bleibt, daß die Unterstützung der ersten Partie mit der Beschwörung: HilfFeee ( also im Klartext: Hilf Fee! ) erst im zweiten Spiel wirksam wurde.

Der Wechsel zu Skype blieb aber den Gästen nicht verborgen. Hier ein Mitschnitt, der aus Lizensgründen auf Youtube mit anderen Bildern unterlegt wurde.


http://www.youtube.com/watch?v=D3yL94t0v-k

Glückwunsch an den verdienten Sieger und Trost auf der anderen Seite, denn Verlieren beim Spiel ist nicht die bitterste Niederlage sondern die schönste.

Sigmund
01.12.13, 23:30
Kurze Analyse der Spiele gegen Cuza: Es wurde schnell gespielt und wenig nachgedacht. So endeten beide rasch im:


http://www.youtube.com/watch?v=r6TtJMBMT_I

:cool:

Unterm Strich war das 1:1 ein vorteilhaftes Ergebnis für meine Wenigkeit, stellte ich mich doch bedeutend dämlicher an.

Heinrich Heine
04.12.13, 23:59
werte Regenten,
es war niemals meine Absicht mit meinen Schnellschuss-Kommentaren die ehrenwerten Cfant, Vernichter, Solokow und Bushi sowie die edle Pancina zu verletzen.
Der Wirbel seit einigen Tagen deswegen tut mir leid, und ich entschuldige mich bei allen Beteiligten.
euch eine schöne Adventszeit

Cfant
05.12.13, 16:20
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe mich nicht verletzt gefühlt ;) Also rufe ich den schachlichen Weihnachtsfrieden aus. Als Regent sollte man Fehden seine Untergebenen, die Bauern, Springer und Läufer ausfechten lassen :D

Solokow
05.12.13, 20:09
Auch für mich war es kein Problem, mich hat es eher überrascht, dass zumindest ein Zusehen teilweise munter geblieben ist und dann noch fähig war einen Bericht zu schreiben :eek:

Pancina
08.12.13, 21:49
Was den Wirbel betrifft, von unserer Seite ist alles geklärt, wir werden das Heine einfach irgendwann mit gleicher Münze heimzahlen. ;)
Im Übrigen wird der edle Heine die heutige Partie Sigmund-Pancina auch kommentieren.

Heinrich Heine
09.12.13, 18:39
Gestern gab es eine wichtige Partie in der Gruppe B. Nur der Sieger konnte sich noch
minimale Chancen auf den Sprung in die zweite Runde ausrechnen. Kein Wunder, das neben
Gasparius und mir auch noch Anand und Carlsen als anonyme Gäste zugegen waren.
Doch bevor die Partie begann, gab es einige Verwirrung. Die Verspätung, welche sich
der werte Sigmund erlaubte, grenzte schon an Unverfrorenheit. Unabhängig davon, ob
seine Entschuldigung für die 1/2 stündige Verspätung, die für die Reporter hinter
schalldichten TS-Fenster nur erahnt werden konnte, nun gerechtfertigt war oder nicht,
es bleibt anzumerken, daß die werte Pancina ebenfalls in ihrer Konzentration ein wenig
gestört wurde. Im realen Schach wird ein Zuspätkommen nicht sofort geahndet, aber es
wird die Uhr in Gang gesetzt. Vor allem seiner Kontrahentin, aber auch der Schacharena
ist es Sigmund zu danken, daß er ohne Handicap, mit den weißen Steinen eröffnen durfte.
Während wir also warteten, erinnerten wir uns daran, wie unsere Bilanz gegen Frauen am
Schachbrett ausschaut. Wir waren froh als der werte Sigmund erschien, denn viel haben
wir nie gerissen. Woran lag dies? Nein es ist keine Unterschätzung der weiblichen
Stärke und so harrt die Frage noch auf Antwort. Es gab einen polnischen Meister, der
beinahe um die Weltmeisterschaft gegen Lasker gespielt hätte. Auf die Frage gegen wen
er heute spielt, antwortete er trocken: "Heute spiele ich gegen die schwarzen Steine."
Damit machte er sich über die Psychologie und die Theorie der verschiedenen Spielstile
lustig. Hmmh....

Mit der Larsen-Eröffnung 1. b3 versuchte Sigmund Pancina zu erschrecken. Doch jene hat
auch ihre Hausaufgaben gemacht und besetzt folgerichtig mit ihren Bauern das Zentrum.
Auch nach 2. Sc3 ließ sie sich nicht dazu verleiten den Springer mit 2 ... d4 zu
vertreiben. Einen Bauernzug kann man nie zurücknehmen und außerdem ist die Drohung d4
zu spielen allemal lästiger, als der Zug selbst.

http://www.workupload.com/image/cZk3wjQC

Bereits im 4. Zug mußte Sigmund konsterniert feststellen, daß sein Plan, ausgearbeitet
von Garri Kasparov höchstpersönlich in der Zeit von 21.00 Uhr bis 21.30 Uhr, fehlgeschlagen ist.
Mit 4. f3 sehen wir dann auch den ersten schwerwiegenden Fehler. Es wird die Diagonale e1-h4
empfindlich geschwächt. Dies ist besonders dramatisch, weil der weiße König sich noch im
Zentrum befindet und sämtliche Figuren am Königsflügel auf ihrer Ausgangsposition
stehen. Mit 4. f3 wird außerdem dem Springer das wichtige Feld f3 genommen.
Pancina hätte nun gegen alle Regeln verstoßen sollen, und 4. ... d4 spielen müssen. Dann hätte
sie einen sehr angenehmen Eröffnungsvorteil erhalten können. Wenn der angegriffene
Springer nach e4 geht, tauscht Schwarz ab und gewinnt einen Bauern ( 4. ... d4 5. Se4
Sxe4 6. dxe4 Dh4+ 7. g3 Dxe4 ) nebst guter Position.

http://www.workupload.com/image/xBKtmrYm

Der Vorstoß des Bauern nach e4 stattdessen ist auch nicht so schlecht, weil er nämlich
den versteckten Angriff des Läufers b2 auf den Bauern e5 aus dem Wege geht. Trotzdem
wäre aber 4. ... Ld6 ( entwickelt eine Figur und deckt den Bauer ) besser gewesen.

Der - dank des Gegners - erarbeitete schwarze Vorteil wird mit 5. ...exf3 weggeworfen.
Der Bauer e7 hat drei Züge gemacht und verschwindet vom Brett, und der weiße Springer
wird a tempo entwickelt.

http://www.workupload.com/image/a2k1QkY8

Das Spiel bietet nun beiden Seiten gute Chancen. Dennoch, die halboffene f-Linie und
die Möglichkeit in naher Zukunft mehr Einfluß ( weiße Bauern d2 und e3 gegen schwarzen
Bauer d5 ) im Zentrum zu haben, lassen die Führerin der schwarzen Steine zurecht nervös
werden. Denn auf das Läuferschach auf b5 reagierte sie mit 7. ... Sc6. An und für sich
ein guter Zug, aber mit 7. ... c6 hätte der Läufer unverichterdinge wieder den Rückzug
antreten müssen. Dem schwarzen Springer bleibt noch die Entwicklung nach d7.

http://www.workupload.com/image/tKq65it7

Im 9. Zug wird die Nachziehende mutig. Sie wagt einen Bauernangriff am Damenflügel.
Optisch sieht das gut aus, denn Weiß hat sich recht defensiv aufgestellt. Aber mit der
vorangegangenen Rochade ist sich Sigmund bewußt, nun ins Mittelspiel zu gehen, während
der schwarze König sich noch in der gefährlichen Mitte wähnt. Statt 9. ... b5 ist ein Zug
mit dem schwarzfeldrigen Läufer besser, um den König ebenfalls in Sicherheit zu
bringen.

Nach 10. Sd4 hat Weiß die Partie gedreht, jetzt steht er eindeutig besser.

http://www.workupload.com/image/X83Gti1i

Und nach 11. ... De7 steht er sogar auf Gewinn.
Doch warum nicht einfach 12. Lxg4! statt eines der schwächsten Züge 12. Sb1?
Eiskalt spielt Pancina 12. ...Lxe2 und steht nun wieder deutlicher auf Sieg.

Sigmund spielt schnell und versucht sich von einer verlorenen Position in die nächste
zu manövrieren. Mit 16. Tf5 werden wir Zeuge des größten Fehlers der Partie. Die weiße
Dame steht ungedeckt und kann mit Schach geschlagen werden. Aber wie sagte ein Kollege
vom oben erwähnten Rubinstein einst: Der vorletzte Fehler gewinnt!

http://www.workupload.com/image/uF7h7pGt

Denn auch Pancina spielt leider zu schnell und übersieht, daß einerseits 16. ... Dxe1+
sie dem Sieg ein großes Stück näher gebracht hätte und das andererseits 16. Tf5
eigentlich die Fesselung der schwarzen Dame vorbereitet.

Nach Abtausch entsteht vor dem 20. Zug von Schwarz folgende Stellung

http://www.workupload.com/image/LvyOSmTR

Zählen wir mal wie die Schachkinder ab:

weiße Dame= 9 Punkte

schwarze Läufer und schwarzer Turm 3+3+5=11 Punkte

Schwarz steht also immer noch auf Sieg, doch ist der schwieriger geworden, weil die
weiße Dame und der weiße Turm sehr schnell aktiv werden können und Schwarz den Läufer
e7 derzeit mit dem König decken muß. Statt den Bauer auf c2 zu stiebitzen ist der
komische Zug 20. ... Kd7 erheblich besser, denn er bereitet Te8 mit Deckung des
Läufers vor und außerdem ist der Läufer nun auch nicht mehr gefesselt.

Die Rochade bringt den schwarzen König endlich in Sicherheit. Auch wenn eine
Leichtfigur geopfert wird, ist die Stellung nicht klar zu bewerten. Trotzdem wurde
natürlich der große Materialvorteil verschenkt und damit auch die Siegchancen für
Schwarz erst einmal wieder verringert. Weiß steht besser.

http://www.workupload.com/image/3DuX3JiI

Nach 23. Dxc7 wäre mit 23. ... Te2 ein gefährlicher Gegenangriff auf den weißen König
und seinem Bauern g2 möglich gewesen. Schwarz hätte damit seine Remischancen
mindestens erhöht.

Auch ein Zug später wäre 24. ... Te2 noch dem Zug nach c8 vorzuziehen, aber mit
deutlich gefallenen Unentschieden-Kurs.

Es sind genau diese Phasen im Spiel, die es dem Zuschauer jeder Stärke ermöglichen,
jedem Spiel etwas abzugewinnen.

http://www.workupload.com/image/mSx1AhBW

Fatal für Weiß Kh1 Tg4# aus die Maus

Erinnert mich übrigens an eine Anekdote. In einem englischen Openturnier der 90´er Jahre
spielten einige der besten Schachgroßmeister mit. Auch der jüngere, aber bereits zu
den besten der Welt zählende Vishy Anand war dabei. Ein Kiebitz - der sich sogar einen
Stuhl ans Brett stellte - berichtete süffisant von seiner unmittelbaren Beobachtung
einer Partie an den hinteren ( also schlechteren ) Brettern. Gedankenversunken starrte
er auf die Position als sich die beiden Schachspieler verständigten: "Hast du gesehen,
das war Anand, der lief langsam an unseren Tisch vorbei und hat einen kurzen Blick auf
unser Brett geworfen." "Was? der große Anand interessiert sich für unsere Partie? Das
ist ja unglaublich!" Der Beobachter war kein geringerer als der sympathische, sich
nicht so wichtig nehmende englische Großmeister Micky Adams. Damals ebenfalls in den
Top Ten.

http://www.workupload.com/image/NKXrmosl

Es beginnt nun die Phase des Belauerns. 26. ... Txc3 ist natürlich besser. Eine Dame
allein kann den schwarzen König nicht Mattsetzen, sie benötigt noch eine weitere
Figur. Nicht nur auf Meisterniveau, oder Vereinsniveau, nein auf jedem Niveau haben
die Schacher Angst vor Zeitnot und ziehen daher lieber schneller ohne genau zu
überlegen. "Droht was, hängt was, liegt was in der Luft?" ist so ein dummer Spruch,
der manches verhindern könnte.

http://www.workupload.com/image/vJhrUQ7m

Im 29. Zug hat Weiß den Plan gefunden. Weiße Dame und Turm arbeiten zusammen bei
gleichzeitigen Vorrücken der starken weißen Bauern. Nun läßt Sigmund nicht mehr
locker. Da fällt auch 30 ... Txd4 als etwas besser denn 30. ...Td6 kaum noch auf.

Selbst der Tausch auf f1 überraschte mich noch. Oder besser gesagt, wieviel schneller
nach dem Turmtausch sich die schwarze Position bis zur Aufgabe verschlechterte.

In schwieriger Stellung einen Plan zu haben, es dem Gegner so schwer wie möglich
zu machen, ist richtig. Lieber einen schlechten Plan als gar kein Plan. Aber man
sollte ständig die Position neu bewerten. So ist zwar 33. ...Kf8 und darauf 34. ...Te8
folgerichtig, aber nach 34. b4 "hängt" der Bauer c4 und diese Geschenke sind auch in
verlorener Stellung nicht gut abzulehnen.

http://www.workupload.com/image/XdFPQQHo

Nach 37. d6 ist es nur eine Frage der Zeit bis Weiß gewinnt, daher ist 37. ...Td7 so
etwas wie: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne ( nahes ) Ende.

Wir gratulieren dem werten Sigmund wohl zu seinem Sieg, aber als Sieger der Herzen
kann er sich nach dieser Partie nicht fühlen. Daran ist die Zeitvorgabe am Anfang
schuld.

Pancina
09.12.13, 19:21
Werter Heine, für Eure Mühe und Arbeit besten Dank.
Wir denken, wir konnten aus Eurer Berichterstattung einige Dinge mitnehmen.
Alternative Zugvorschläge scheinen uns für so ungeübte Spieler, wie wir es sind, recht hilfreich zu sein.

Sigmund
09.12.13, 19:24
Sieger der Herzen wäre Pancina sowieso geworden. Egal was gespielt wird. :P

Pancina
09.12.13, 20:01
Menschen lieben Underdogs einfach. ;)

Sigmund
09.12.13, 21:32
Vor allem wenn sie fliegen können. :cool:


http://www.youtube.com/watch?v=tEVsRLhet2k

Gasparius
17.12.13, 19:14
Gruppe B, 2. Begegnung Pancina vs. Sigmund


Wir hatten die Gelegenheit und das Vergnügen, die zweite Begegnung zwischen der edlen Pancina und dem ehrenwerten Sigmund in Gruppe B verfolgen zu dürfen, welche auf chess.com ausgetragen werden sollte.

Dem eigentlichen Schlagabtausch ging eine Zeit der Unsicherheit voraus, ob die Partie überhaupt zustande kommen würde. Gespannt warteten die zahlreichen Zaungäste auf die Ankunft des Herrn.
Dieser erschien tatsächlich, bevor die freundlicherweise eingeräumte Kulanzzeit verstrichen war. Das Spiel konnte beginnen. Pancina eröffnete mit Weiß, Sigmund zog mit Schwarz nach.

Beide Seiten trachteten in der Anfangsphase danach, das Zentrum zu besetzen und zu sichern. Während Weiß allerdings die Springer ins Spiel brachte, formierte Schwarz eine Bauernwand, wodurch sie folgende Stellung ergab:

Weiß am Zug:
http://s1.directupload.net/images/user/131217/f75djqkx.jpg (http://www.directupload.net)

Weiß begann nun, die Initiative zu übernehmen, brach das Zentrum auf und entwickelte weiter seine Figuren, zuletzt wurde auch rochiert. Schwarz war zunehmend in die Defensive gedrängt und verlor bei der Abwehr der weißen Dame und des weißen Läufers einige Bauern. Man konnte nur versuchen, das Matt abzuwenden und auf einen Fehler Pancinas zu hoffen.
Die Bedrohlichkeit der Situation, in der Sigmund sich zu diesem Zeitpunkt befand, illustriert das folgende Diagramm:

Weiß am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131217/w33i8chg.jpg (http://www.directupload.net)

Nun begann ein großer Schlagabtausch, in dessen Verlauf Pancina die schwarze Dame gegen einen Turm tauschen konnte und einen weiteren Bauern Sigmunds vom Brett fegte. Schwarz kämpfte verbissen, aber mit zunehmend stumpfen Waffen gegen das Matt an. Ein Raunen ging durch die Zuschauerränge, als es zu der nachfolgenden Stellung kam:

Weiß am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131217/74d4nrql.jpg (http://www.directupload.net)

Die Zuschauer hätten jetzt gerne Sxc6++ gesehen. Doppelschach durch Turm und Springer. Zwar wäre die weiße Dame dann angegriffen, doch der Turm konnte sie nicht schlagen, weil erst der schwarze König aus dem Doppelschach verschwinden musste. Dies wäre dann verbunden mit Tausch eines Turmes gegen den Springer, was weiteren Qualitätsvorteil für Weiß bedeutet hätte.

Doch es kam anders. Weiß gab durch Dame c5 Schach, was Schwarz die Flucht des Königs ermöglichte. Aber die Übermacht der weißen Steine war nun bereits so dominant, dass Pancina den Abtausch mehrerer Figuren durchsetzen konnte, um zum endgültigen Knockout auszuholen.
Erneut ergab sich die Chance zum zweifachen Turmgewinn für Weiß in der folgenden Position:

Weiß am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131217/v5uqjrqo.jpg (http://www.directupload.net)

Und als hätte man am Brett die Zuschauer flüstern hören, schlug die weiße Dame tatsächlich auf d6 mit Schachgebot, der schwarze König musste fliehen, und der weiße Springer kassierte auch den zweiten schwarzen Turm.
Nun saß Schwarz richtig in der Bredouille. An den Rand gedrängt und nur noch von seinem Läufer und drei Bauern sekundiert, musste der schwarze König abwarten, ob sich nicht doch noch die Möglichkeit zu einem Patt ergab. Einen weißen Bauern erjagte der Läufer noch.

Doch bereits in der folgenden Stellung hätte das Matt erfolgen können:

Weiß am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131217/mqa4f6g6.jpg (http://www.directupload.net)

… und zwar durch Df4#.

Unabwendbar ereilte den schwarzen König das Schicksal in der folgenden Schlussstellung:

http://s1.directupload.net/images/user/131217/a43zzmdg.jpg (http://www.directupload.net)

Wir, die Zuschauer, bedanken uns für ein zwar kurzes, aber unterhaltsames Gemetzel.

Notation der Partie:

Weiß: Pancina – Schwarz: Sigmund

1. e4 e5 2. Sf3 f6 3. d4 d5 4. Sc3 c6
5. exd5 cxd5 6. Lb5+ Ld7 7. dxe5 d4 8. Dxd4 De7
9. 0-0 g6 10. Te1 Sc6 11. Lxc6 bxc6 12. exf6 Sxf6
13. Txe7+ Kxe7 14. Se5 Lf5 15. Lg5 Lg7 16. Te1 Tad8
17. Dc5+ Ke6 18. Dxc6+ Td6 19. Dc7 Tg8 20. Se4 Kxe5
21. Lxf6+ Lxf6 22. Sxf6+ Kf4 23. Dxd6+ Kg5 24. Sxg8 Kh5
25. Sf6+ Kg5 26. Te3 Lxc2 27. g3 La4 28. h4+ Kh6
29. Df8#
Schachmatt 1:0

... Ach ja: aufgrund der Tatsache, dass wir gerade die Schallmauer von 500 Posts durchbrochen haben, geben wir eine Rund Freigetränke aus ;)

Jorrig
17.12.13, 19:59
In der dritten Stellung hätte Weiss sogar beide Türme gegen einen Springer gewonnen.

Gasparius
17.12.13, 21:26
Seid Ihr sicher ? Wenn der schwarze König nach f7 abhaut ?

Jorrig
17.12.13, 21:38
Ja, er kann ja auch nirgendwo anders hin. Dann schlägt Weiss den Turm mit dem Springer und bietet wieder Schach. Ihr habt recht, der König kann nun nach f8 ausweichen, Schwarz muss nicht mit dem Turm schlagen. So gewinnt Weiss dann aber einen Turm, ohne den Springer hergeben zu müssen.

Sigmund
18.12.13, 01:26
Ihr unterstellt ich hätte mir bei den Zügen irgendwas gedacht. :gluck:

Pancina
19.12.13, 07:54
Seid bedankt für Eure Mühe, werter Gasparius.
Das Publikum möge unsere Entschuldigung annehmen: Wir sahen Unsere Dame bedroht. Da die Gute in den 7 Partien von sinnloser Opferung bis hin zur Verwechslung mit Anderen
bereits alles ertragen musste, wollten wir dieses Mal ganz besonders auf sie aufpassen. Daher haben wir gedanklich tatsächlich gar nicht überprüft, ob wir denn den König nicht so bedrohen könnten,
dass die Dame zumindest indirekt gesichert wäre.
Die Unfähigkeit Mattsituationen zu erkennen, dürfte hingegen eine viel größere Schwäche sein. So blöd das klingt, wir waren Uns dessen nichtmal bewusst,
als wir Sigmund Matt setzten. Vermutlich ein Punkt, der sich nur mit reichlich Übung ausmerzen lässt.

Edit: Danke fürs Getränk. Hat bei der Nachbereitung sehr geholfen.

Sigmund
20.12.13, 00:00
So, heut wage ich mich auch einmal an eine Analyse, einfach weil ich so unverschämt glücklich davon gekommen bin.

Das ist die Ausgangssituation, weiß ist am Zug. Es sieht für mich denkbar beschissen aus. Die schwarze Dame kann im nächsten Zug auf E3, was auf die ein oder andere Art und Weise im Schach Matt endet (habe im Nachhinein viel gegrübelt und keine Möglichkeit gefunden das noch abzuwenden).

http://s1.directupload.net/images/131219/9fae4x5a.png (http://www.directupload.net)



Ich spiele einen eigentlich dämlichen Zug: König nach H3.

http://s7.directupload.net/images/131219/qt4bu7f5.png (http://www.directupload.net)


Sun-Tzu hat jetzt die Wahl zwischen Dame E3 und Dame F2, beides würde im unmittelbaren Matt oder dem Verlust aller wesentlichen Figuren mit darauf folgendem Matt enden. Doch was tut er? Er zieht Turm F7, ich bin noch einmal davon gekommen... und antworte mit Springer D4.

http://s7.directupload.net/images/131219/tinsis3h.png (http://www.directupload.net)

Ein Zug, der das drohende Elend erst mal abwendet und oben drein ein astreiner Köder ist! Denn Sun schlägt, mit Bauer D4. Damit ist der Weg frei: Turm E8, womit das Spiel gewonnen ist. :)


http://s14.directupload.net/images/131219/jwjnahyo.png (http://www.directupload.net)

Sigmund
20.12.13, 00:22
Oh ich bemerke gerade, das Spiel ist noch gar nicht gewonnen. Dame F8 wäre wohl das Mittel der Wahl gewesen. Nun ja, hat er nicht gespielt, sondern Turm F8. Damit dürfte es aber dann sicher gelaufen sein.

Sigmund
20.12.13, 00:30
Mh nein, auch das hätte er noch abwenden können bemerke ich jetzt. :P

Vernichter
20.12.13, 00:52
Ja, wäre ein Abtauschzwang für euch gewesen und danach hatte Schwarz eine besser Position.

Sigmund
20.12.13, 01:04
Welche Variante meint ihr jetzt?

Solokow
20.12.13, 11:40
Hat Sun aufgegeben? Wäre noch spannend geworden :eek:

Sigmund
20.12.13, 11:52
Nein, durch Matt verloren.

Jorrig
20.12.13, 12:43
Hm, eigentlich steht Schwarz doch besser da.

Solokow
20.12.13, 12:54
Suns wirklicher Fehler ist sein Zug der Dame: C5 - G5. Sinnvoller wäre es gewesen mit dem Läufer auf C6 zu ziehen oder noch viel besser den König auf F7.

Thomasius
20.12.13, 13:01
Hm, eigentlich steht Schwarz doch besser da.

Ja, aber er hätte den vergifteten Springer nicht schlucken dürfen. Statt Be5d4 wäre Dc5c3 besser gewesen. Alles ist besser als dem Gegner die E-Linie aufzumachen.

Al. I. Cuza
20.12.13, 13:14
Was ist danach passiert? Das war doch kein Matt.

Jorrig
20.12.13, 14:16
Solokow hat es geschrieben. Dc5-g5 ist natürlich nicht so gut nach Tf8.
Ich glaube, ich hätte den Springer auch nicht geschlagen, sondern hätte Dc5-c3 gezogen. Der Springer ist immer noch bedroht, aber die Dame kann auf f3 noch besser angreifen (sobald der Springer weg ist, klar).

Al. I. Cuza
20.12.13, 15:17
Solokow hat es geschrieben. Dc5-g5 ist natürlich nicht so gut nach Tf8.

Achso. Nach Tf8 Dg5, das war dan Matt... Och...

Al. I. Cuza
21.12.13, 03:27
Solokov vs Cuza #1


1. c4 d5 2. d3 e5 3. g3 d4 4. Bg2 c6 5. a3 Nf6 6. f4 Bd6 7. Qb3 Qa5+ 8. Bd2 Qb6
9. Qa4 Bd7 10. Qc2 Bf5 11. Nf3 e4 12. g4 exd3 13. Qc1 Nxg4 14. h3 Nf6 15. b4 c5
16. O-O O-O 17. Nxd4 cxd4 18. c5 Bxc5 19. bxc5 Qa6 20. Bb4 Nc6 21. Bd2 dxe2 22.
Re1 d3 23. Nc3 Qc4 24. Qb2 Qd4+ 25. Kh2 Rab8 26. Rab1 Na5 27. Qb4 Qxb4 28. axb4
Nc4 29. Rb3 Nxd2 30. Ra3 a6 31. Nxe2 dxe2 32. Rxe2 Rbd8 33. Bxb7 Rfe8 34. Rg2
g6 35. Kg3 h6 36. Rxa6 Kg7 37. c6 Re3+ 38. Kh4 Rxh3#

Solokov vs Cuza #2


1. d4 d6 2. e4 e5 3. d5 Nf6 4. Nc3 c6 5. Bc4 b5 6. Bb3 Bb7 7. a3 Na6 8. Ba2 Nc5
9. f3 Qa5 10. b4 Qc7 11. bxc5 cxd5 12. exd5 Qxc5 13. Bb2 b4 14. axb4 Qxb4 15.
Bb3 Nxd5 16. Ne2 Ne3 17. Ba4+ Kd8 18. Qc1 Nxg2+ 19. Kd1 Bxf3 20. Rf1 Ne3+ 21.
Qxe3 Bxe2+ 22. Kxe2 Qxb2 23. Rab1 Qa3 24. Rxf7 Rc8 25. Rd7+ Ke8 26. Qxa7

Zu diesem Zeitpunkt haben wir praktisch aufgehört zu spielen, da keiner von uns eine Chance zum solokowischen Comeback gesehen hat. Entweder verteidigt er und verliert seine Königin oder er wird gemattet.

PS: Ihr könnt die Spiele hier in das Analysebrett (http://www.chess.com/analysis-board-editor) hochladen unter "Paste PGN", um euch eine visuelle Idee vom Geschehen zu machen.

Gasparius
21.12.13, 04:35
Glückwunsch. Langsam kristallisieren sich die potenziellen Gegner heraus ... Nette Partien übrigens.

Al. I. Cuza
21.12.13, 08:37
Glückwunsch. Langsam kristallisieren sich die potenziellen Gegner heraus ... Nette Partien übrigens.

Danke, danke. Vielleicht mache ich mich daran und kommentiere die Partie einfach, mal schauen wie die Regenten es mögen.

Cfant
27.12.13, 22:25
Gasparius und ich sind übereingekommen, dass jeder seine Siegpartien kurz vorstellt :) Die erste Partie konnte ich für mich entscheiden, wenngleich das mehr als glücklich war ;)

Schon in der Eröffnung errang Gasparius einen Vorteil. Hier musste ich den Springer mit dem Läufer decken, daher konnte der werte Gasparius den Bauern im roten Kreis einkassieren und als Reingewinn verbuchen.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1rz905pida7.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Die Lage nach 16 Runden: Gasparius ist bereits 2 Bauern vorn. Zudem war er zeitlich (in allen drei Partien des heutigen Tages) massiv im Vorteil. Ich brauche derzeit viel zu lang, um eine Position einzuordnen :(

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/zg16d8louvnz6k.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Angesichts seiner Vorteile will Gasparius aggressiv abtauschen. Ich will natürlich nicht und ziehe die Dame aus der Schusslinie (Zug 18).

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/zg18nh5lzawr40.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Der recht durchsichtige Versuch, das Feld g2 anzugreifen, klappt natürlich nicht :tongue: Das wär wohl etwas zu billig gewesen ;)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/zg20jmkgvlxn4s.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Jetzt wird's spannend! Der edle Gasparius greift das Feld c6 an. Sein Ziel: Springer und Dame abtauschen und dann mit Bauern- und Zeitvorteil gemütlich den Punkt einfahren.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/zg21m123k90vsw.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Zwei Züge später (Zug 23) ist der Druck weiter angewachsen - aber durch den Abtausch meines Läufers gegen Springer auf d2 hatte zur Folge, dass die Grundlinie nur noch durch einen weißen Turm gedeckt ist.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/zg236f3lh1azpd.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Ich opfere nun meinen Springer (Gasparius schlägt ihn mit seiner Dame, roter Kreis) und ziehe durch Turm auf d2 seine Verteidigung von der Grundlinie ;)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/zg25m0d6y4zjne.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Das Damenschach kann Gasparius mit seinem Springer noch abwehren, doch der Turm stößt natürlich nach und setzt matt. Da ich nur noch 3 Minuten Zeit hatte und Gasparius mehr als 10, wenn ich mich recht erinnere, muss man von einem sehr glücklichen Sieg sprechen :) Es war jedenfalls eine sehr spannende Partie, die mir - wie alle drei Partien - großen Spaß gemacht hat. Mein Dank an den Gegner. :)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/zg26mstb76kyiu.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Gasparius
28.12.13, 01:19
Nach dem Siege Cfants in der ersten Viertelfinalpartie hatten wir nun die schwarzen Steine und mussten uns etwas einfallen lassen, um punktemäßig nachzuziehen. Wir wählten die Skandinavische Verteidigung, die auf den Brettern nicht allzu häufig zu sehen ist. Wie erhofft, sahen wir bei unserem Kontrahenten Fragezeichen aufsteigen, doch dieser psychologische Vorteil wollte auch umgemünzt sein.

Weiß am Zug:
http://s1.directupload.net/images/user/131227/in9srh4s.jpg (http://www.directupload.net)

Die Verwirung unseres Gegners nutzten wir dazu, den weißen Springer zu jagen und schließlich zu erlegen. Der ehrenwerte Cfant hievte seinen Springer im 8. Zug auf das Feld c5, wo er aus dem Hinterhalt von unserem Läufer erschlagen wurde.

Schwarz am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131227/8bpr7dgo.jpg (http://www.directupload.net)

Entrüstet wurde Weiß nun aktiv und startete einen Angriff auf den schwarzen König auf der e-Linie unter Einkassierung eines Bauern.
Das Dazwischenziehen der schwarzen Dame verhinderte Schlimmeres und ermöglichte den Damentausch unter Aufrechterhaltung des Rochaderechtes.

Weiß am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131227/chez42cu.jpg (http://www.directupload.net)

Im 15. Zug, nachdem beide Seiten rochiert hatten, zogen wir kurz Bilanz: eine Leichtfigur mehr für Schwarz gegen einen Bauern mehr für Weiß, dazu die Schwächung der schwarzen Stellung durch den häßlichen Doppelbauern c7/c6. Trotzdem mussten wir offensiv agieren, um die vorhergehende Niederlage auszugleichen. Wir wollten nun versuchen, den weißen Läufer in die Enge zu treiben.

Schwarz am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131227/xyzoz3pe.jpg (http://www.directupload.net)

Ergo ließen wir den Springer los und rückten c- und f-Bauern vor, bis der weiße Läufer auf die zweite Reihe zurückweichen musste. Bevor der edle Cfant es tun konnte, besetzten wir außerdem die e-Linie.

Weiß am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131227/vd7bdg8k.jpg (http://www.directupload.net)

Nun entschloss sich unser Gegenüber, Figuren abzutauschen: weißer Läufer gegen den schwarzen Springer. Dies ermöglichte uns allerdings die Stabilisierung der Bauernstruktur auf dem Damenflügel. Durch Turmverdoppelung auf der e-Linie bauten wir außerdem weiteren Druck auf.

Weiß am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131227/v36wkbd5.jpg (http://www.directupload.net)

Weiß baute jetzt eine Bauernkette am Damenflügel auf und wir tauschten Türme ab. Cfants Hoffnung konnte ein weiteres Vordringen seiner Bauern sein, während unser Turm auf der zweiten und ersten Reihe beschäftigt gehalten würde. Doch nach 28. … Lc3 sah es für Weiß nicht mehr so rosig aus. Wir hofften natürlich, den Läufer gegen den Turm tauschen zu können und hätten dann einen Turm mehr im Endspiel gehabt:

Weiß am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131227/g7nhmzxp.jpg (http://www.directupload.net)

Weiß vermied dies aber, und ließ seinen Bauern nach vorne. Freilich wurde er von unserem Bauern abgefangen, aber der weiße Turm war nun frei und bot ein Schach nach dem anderen. Wir suchten mit dem schwarzen König unser Heil in der Flucht. Ein Dauerschach mit Patt wollten wir nicht, und so suchte der schwarze König fernab der Heimat Deckung hinter dem vorgerückten f-Bauern. Der Plan war, diesen Bauern zu einer Dame umzuwandeln.

Schwarz am Zug:
http://s14.directupload.net/images/user/131228/kc5y34mw.jpg (http://www.directupload.net)

Doch durch das ungeschickte 42. … Kg1 war der Bauer ein gefundenes Fressen für den weißen Turm. Nun versuchten wir es am anderen Flügel, während der weiße c-Bauer der 8. Reihe bedrohlich nahe kam. Doch nun hatten wir es fast geschafft: die kombinierten Kräfte der schwarzen Figuren und Bauern am Damenflügel wurden konzentriert, und der weiße König in die Ecke gedrängt:

Schwarz am Zug:
http://s7.directupload.net/images/user/131228/jy6rkepg.jpg (http://www.directupload.net)

Mit 48. … b2+ wurde das Ende für Weiß besiegelt. Dem werten Cfant blieb keine Gelegenheit mehr, den c-Bauern zur Dame umzuwandeln, und im 50. Zug erfolgte das Matt in dieser Stellung:

Schlussstellung:
http://s1.directupload.net/images/user/131228/7r8x78xf.jpg (http://www.directupload.net)

Wir bedanken uns für eine interessante Partie, auch wenn wir relativ früh mit dem Gewinn des Springers eine materielle Überlegenheit bekamen.


Notation der Partie:

Weiß: Cfant – Schwarz: Gasparius

1. e4 d5 2. Sc3 dxe4 3. Sxe4 Sc6 4. d3 e5
5. Sf3 Lg4 6. Le2 Lxf3 7. Lxf3 f5 8. Sc5 Lxc5
9. De2 Sf6 10. Lxc6+ bxc6 11. Dxe5+ De7 12. Lf4 Dxe5+
13. Lxe5 Ld6 14. Lc3 0-0 15. 0-0-0 Sd5 16. Ld4 c5
17. Le3 f4 18. Ld2 Tae8 19. h3 Te2 20. c4 Sb4
21. Lxb4 cxb4 22. Thf1 a5 23. Td2 Tfe8 24. b3 Te1+
25. Txe1 Txe1+ 26. Kc2 Le5 27. d4 Lf6 28. d5 Lc3
29. Td3 Te2+ 30. Kd1 Te1+ 31. Kc2 Te2+ 32. Kd1 Txf2
33. d6 cxd6 34. Txd6 Txg2 35. Td8+ Kf7 36. Td7+ Kf6
37. Td6+ Ke5 38. Td8 f3 39. Te8+ Kd4 40. Td8+ Ke3
41. Te8+ Kf2 42. Tf8 Kg1 43. Txf3 Txa2 44. c5 Td2+
45. Kc1 a4 46. c6 axb3 47. Tg3+ Kf2 48. c7 b2+
49. Kb1 Td1+ 50. Ka2 b1D#
Schachmatt 0:1

Cfant
28.12.13, 16:48
Heute folgte also die Entscheidungspartie. Ich eröffnete mit weiß, der edle Gasparius hatte gleich zu Beginn eine Überraschung bereit. Im schwarzen Kreis sein erster Zug:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1s8icv0fax9.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Es entwickelte sich eine sehr turbulente, offensive Partie. In Zug 7 übersah Gasparius dann ein Abzugsschach.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/7rdljk1oabi.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Cfant
28.12.13, 17:03
Statt mit dem Springer auf c6 das Feld e7 zu ziehen abzudecken, zog Gasparius mit dem König. Dadurch konnte mein Läufer, der eigentlich nur den Bauern gewinnen sollte, den schwarzen Läufer schlagen und kurz darauf einen wehrlosen Turm angreifen. Was ich dabei nicht bedacht hatte: Gasparius' Turm schaltete sich ins Geschehen ein - und fesselte meine Dame! :eek: Da, äh, habe ich denn doch kurz gestutzt ;)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/102crpvtqmywn.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Blieb nur die Flucht nach vorne: Dame schlägt Turm, König schlägt Dame, Läufer schlägt Turm. So die Lage nach dem Gemetzel (Zug 12):

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/12uh1je92bi5.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Ich hatte 2 Bauern, 1 Läufer und 2 Türme von Gasparius mehr, dafür aber die Dame weniger. Dennoch ein Vorteil für mich. Die Entscheidung erfolgte aber erst, und zwar in Zug 15: Gasparius erlaubt mir das selbe, was er mir angetan hat: Mein Turm kann seine Dame fesseln. Gasparius schlägt mit seiner Dame den Turm, mein König seine Dame. Ein Fehler, wie ich rückblickend meine: Sein Springer hätte meinen ungedeckten Läufer nehmen und sein Bauer meinen Turm schlagen können. Damit wäre Gasparius wohl besser ausgestiegen. Aber hinterher ist man immer schlauer :)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/zg15ftw8q3vdai.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Naja, damit kann der werte Gasparius nur noch auf Zeit spielen, aber meine Überzahl ist erdrückend. Endspielschwach, wie ich nun mal bin, hole ich noch eine Dame und es dauert bis Zug 47, ehe dann die Partie mit Matt zu Ende geht.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/476o8fihy0pd.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Eine aus meiner Sicht sehr interessante und spannende, da turbulente und aggressive Partie, die - auch durch die kurze Bedenkzeit - auf beiden Seiten fehlerlastiger war als die gestrigen Spiele. Im Endeffekt ein glücklicher Aufstieg gegen einen sehr fairen Gegner, der den Sieg genauso verdient gehabt hätte. :)

Natürlich mache auch ich Fehler auf Fehler. Ich werfe in Runde 28 Gasparius' Springer meinen Turm zu Fraße vor. Allerdings versucht sich Gasparius lieber in einem Bauernvorstoß. Den kann mein König aber abwehren und Gasparius verliert auch noch den Läufer.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/28vsu6d4wzyg.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Was meinen seit jeher suizdilastigen Turm nicht hindert, in eine Gabel zu laufen und letztlich doch noch verloren zu werden :rolleyes:;)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/36agco4x9fzh.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Sigmund
28.12.13, 18:03
Sehr gut aufbereitet. Habe zwar zugesehen, da schien aber Schacharena zu spacken. Da kam es zB vor dass Cfant zwei bis dreimal hintereinander zog, worauf Gasparius ebenso antwortete.

Cfant
28.01.14, 23:06
Im Halbfinale habe ich einen rabenschwarzen Tag erwischt. :) Schon zu Beginn der ersten Partie habe ich Stoertes Bauer einfach vorbeiziehen und mich massiv einengen lassen (roter Kreis). Bild von Zug 6.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/6ayzsvmd5k0.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Hier ist es mir immerhin gelungen, mich wieder zu befreien und sogar einen Bauern Vorsprung herauszuarbeiten :) Ich habe dann versucht, am weißen Königsflügel Druck aufzubauen. Aber es sieht gefährlicher aus, als es ist, meine Figuren sind eigentlich gefährdeter als Stoertes König :tongue: Dann Zug 13: Stoerte droht mit Matt auf f7 und bedroht gleichzeitg den Bauern auf b7. Und was macht der olle Cfant? Der tappt in die Falle. Im Versuch, beide Felder zu decken, ziehe ich die Dame auf d7. Springer g5 wäre eine Nuance besser gewesen ;)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/13rb6d8ovzgs.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Stoerte hat sicher gekichert, als er seinen Zug gemacht hat. :tongue: Die Dame ist gefesselt und verloren. Drei Minuten starre ich auf den Monitor, aber hülft nüscht, da ist nichts mehr zu retten.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/1445hz7ce1p3.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

In Zug 18 sind auch die vorgeschobenen Leichtfiguren verloren. Zeit zu tun, was ein Mann tun muss: Die Niederlage eingestehen, aufgeben und dem Gegner gratulieren.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/18dapu857ozm.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Der Bericht zur zweiten Partie folgt dann morgen :)

Jorrig
28.01.14, 23:31
Wie gesagt, Le6 wäre ein guter Zug gewesen. Sg5 wäre dumm gewesen, den hätte Störte einfach geschlagen.

Cfant
29.01.14, 09:06
In der Tat. Und nun weiß auch jeder, warum der alte Cfant völlig zu recht aus dem Turnier geflogen ist :D Läufer e6 hatte ich überlegt, wollte mir aber die Option D gefolgt von Sg5 offenlassen. Auch nicht die Mörderkombination, aber ich wollte den schwarzen König halt möglichst unter Druck belassen :)

Cfant
29.01.14, 14:00
So, hier also der Tragödie zweiter Teil. Der Untergang in nur 11 Zügen :)

Gleich zu Beginn klären wir die Frage, ob Cfant lernfähig ist. Verhindere ich diesmal, dass Stoerte mit dem Zentrumsbauern vorbeizieht und mich gleich zu Beginn in die Defensive drängt? Na? NA?

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/z55yjwghd8ci.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Latürnich nicht. Schön kuschelig haben es meine Figuren auf der Grundreihe :rolleyes: Bei Zug 10 mache ich dann den entscheidenden Fehler Nummero Uno, wodurch Stoerte seinen Killer-Rappen in Position bringen kann:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/z8bm7t2azrqj.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Und in Zug 11 folgt dann der Suizid:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/z10z5qhjm0bat.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Plan war natürlich, mit Turm auf b2 Druck auf die vorgeschobenen Leichtfiguren von Schwarz auszuüben. Dazu kam es aber gar nicht mehr :rolleyes:

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/z11n2x6kj4sze.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Dieses erstickte Matt (der König wird von den eigenen Figuren an der Flucht gehindert) haben wir beide nicht gesehen. Was nur ein geringer Trost ist: Die Springergabel wär auch so tödlich gewesen und hätte mich den Turm gekostet. Wie gesagt, beide Partien sehr schwach gespielt, aber an der Schacharena-Bilanz kann ich schon erkennen, dass Stoerte auch der bessere Spieler ist :) Daher ärgern mich nicht die Niederlagen, sondern die krassen Blackouts, die ich mir geleistet habe... Wie dem auch sei, der werte Stoertebeker steht verdient im Finale. Jetzt freu ich mich aufs zweite Halbfinale :)

Jorrig
29.01.14, 16:10
Die Gabel hatte ich gesehen, daher wusste ich, dass der Läuferzug ganz schlecht war. Ich glaube aber, in der Situation hättet Ihr nur mit Sb2 oder Db2 das Matt überhaupt verhindern können - und hättet auf jeden Fall Turm gegen Springer verloren. Meiner Meinung nach war auch De2 am Anfang schlecht. Das hat den Läufer eingesperrt und die Rochade verhindert. Naja, ich sah gegen Störte im zweiten Spiel noch schlimmer aus. :)

Thomasius
29.01.14, 16:38
Meiner Meinung nach war auch De2 am Anfang schlecht. Das hat den Läufer eingesperrt und die Rochade verhindert.
Sehen wir auch so, dass war unserer Meinung nach sogar der spielentscheidende Fehler, alles andere sind Folgefehler aus diesem Zug. Der Zug ermöglich Stoerte den Bauern auf D4 zu setzen und behindert die eigenen Leichtfiguren an der Entwicklung. Die Dame an der Stelle entwickelt keinerlei Bedrohung, sondern steht nur im Wege und erscheint uns deshalb als reiner Verlegenheitszug.

Cfant
29.01.14, 18:53
Ich hätte schon den Bauern auf d4 nie erlauben dürfen. Wie man das richtig kontert muss ich mir mal ansehen. Dann wäre die Dame auf d2 auch nicht so schlimm gewesen. Ich bin ein Freund der großen Rochade. :) Der Läufer stört mich an sich weniger, der hätte mir ohnehin auf g2 am besten gefallen. Was aber alles Theorie ist, wenn man so viel übersieht wie ich bei den beiden Partien. Was nicht bedeuten soll, dass ich Stoerte dann geschlagen hätte. :)

Jorrig
29.01.14, 22:17
Lc4 statt dem d-Bauern hätte das verhindert.

Stoertebeker
30.01.14, 00:36
Ich hätte schon den Bauern auf d4 nie erlauben dürfen. Wie man das richtig kontert muss ich mir mal ansehen.

Direkt schlagen, evtl. sogar Pferde abtauschen. Ich muss dann mit der Dame raus, was so früh ja meist nicht so schön ist. Ich spiele die Eröffnung trotzdem gern, weil sie erstens nicht ganz so Standard ist und zweitens ich maximale Bewegungsfreiheit gut finde.

Cfant
30.01.14, 08:52
Ja, normalerweise schlage ich in der Situation. Wie gesagt nicht mein bester Tag. :) Dame früh raus weiß ich zwar, dass das gefährlich ist, stört mich aber nicht so. So gut spiel ich sowieso nicht, dass ich Gefahren mehrere Züge im voraus erkenne :)