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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kapitolinische Wölfe - ein EU: Rome AAR



MARCVS IVLIVS
28.10.13, 19:27
http://i.imgur.com/Vi22twe.png

Ave Bürger,

an dieser Stelle (und mit freundlichen Verweis von Monti) würden wir gerne ein EU: Rome Vae Victis AAR, unter Verwendung von gnosticdogmas Cursus Honorum 2.2 Mod, mit euch teilen. Wie der Titel vielleicht schon verraten mag, wollen wir es versuchen, uns den Geschicken der römischen Republik anzunehmen. Der Brennpunkt soll dabei auf dem politischen Parkett, seiner Handlungsträger und Persönlichkeiten liegen, wobei militärische Momente der Würze dienen sollen.

Die gewählte Perspektive soll dabei durchaus auf unsere Spielweise einwirken: so sollen Charakteristiken möglichst beim eigenen Vorgehen in Betracht gezogen werden. Nach Möglichkeit sollen sich dabei Teilaspekte verknüpfen. Wo wir selbst die Inhaftierung und den Mord an Popularen als politisches Mittel ablehnen, so könnte ein grausamer Consul genau so vorgehen. Dem Rollenspiel soll also Tür und Tor geöffnet werden.

Wo nur ein Consul ist, da stellt sich grundsätzlich die Frage nach einem historisch akkuraten Weg. Dieser kann durchaus steinig und beschwerlich sein und soll hier nicht in letzter Konsequenz bestritten werden. Vielmehr will sich das Ganze als Eventualgeschichte begreifen, was nicht heißen soll, dass ahistorischen Momenten Vorschub geleistet wird. So soll die Historie ein Gefäß (ein Leitfaden) sein, welches ausgefüllt werden möchte. Ein Weg, der einem die aufgehobene consulare Kollegialität ermöglichen kann. Ein erträglicher, wenn auch bitterer Wein.

Hierbei wollen eine Reihe an Hausregeln gelten gemacht werden. So liegt das militärische Oberkommando stets beim gewählten Consul, unabhängig von dessen tatsächlichen Fähigkeiten und drohenden (vernichtenden) Niederlagen. Dieser Umstand hat natürlich auch Auswirkungen auf die eigentliche Kriegsführung und schränkt eine potenziell aggressive Expansionspolitik durchaus ein. Ein Weg wird hier sicherlich über Provinzerweiterungen im Rahmen der Promagistraturen führen. Statthalterschaften werden weiterhin ( und tatsächlich) per Los zugeteilt. Auch hier ist die eigentliche Qualifikation der Anwärter unerheblich. Und es wird sich zeigen, dass dem Unfähigsten die wichtigste Provinz zugelost wird.

Wir hoffen, diese Idee findet auf etwas Anklang. Über Fragen und Kommentare würden wir uns natürlich sehr freuen.
Aber nun auf:

- Consulat des Lucius Aemilius Barbula (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26606&p=913312#post913312)

MARCVS IVLIVS
02.11.13, 00:50
LUCIUS AEMILIUS BARBULA


… dergestalt hatten die Römer erfahren, dass die Tarentiner gegen sie zum Kriege rüsteten. Dies taten sie zunächst frei von jeder Sorge, hob Rom doch nach Dafürhalten des Consuls L. Aemilius Barbula seine Legionen im Geheimen aus. Als dies geschehen war und die Omen für einen Feldzug günstig schienen, marschierte Aemilius mit vier Legionen gen Apulien, wo er sein Lager aufschlug. Unterdessen hatte sich die Tarentiner dazu entschlossen, bei ihren Bundesgenossen um Unterstützung zu bitten. Als man jedoch von der Größe des römischen Heeres erfuhr, fürchtete man sich und schickte Gesandte zu Pyrrhos, dem König der Epiroten, welcher großes Ansehen bei Griechen und anderen Völkern genoss. Dieser sah das Anliegen, zumal es von griechischen Brüdern vorgetragen war, als eine Fügung des Schicksals, hatte er doch schon längst ein Auge auf Sizilien geworfen. Also gewährte er Tarentum seine Hilfe. Auf diese Weise schöpften diese wieder neuen Mut. Da die Tarentiner von sich aus auf den Krieg losgesteuert hatten, drängte nun aber der römische Senat darauf, jene Gebiete im Süden, genannt Magna Graecia, zu unterwerfen.

Vom Mute getragen, und die eigenen Stadtmauern bewacht, ernannte man Pythagoras Proctid zum Feldherrn und entsendete diesen um Rom entgegen zu treten. Proctid fasste daraufhin den Entschluss, seine Männer gen Lukanien zu führen. Von diesem Vorhaben kam er auch da nicht ab, als er erfuhr, dass Aemilius ihm entgegen marschierte. So wahren doch die Vorhaben des Proctid dem Aemilius bekannt, hatte dieser doch Späher ausgeschickt und wusste daher um dessen Truppenbewegungen. Daher war es an ihm, seine Männer auf einen schnellen, harten Marsch einzuschwören. Sollten doch die Tarentiner den Krieg nicht auf römischen Boden tragen. Dabei lobte er die Tüchtigkeit seiner Männer und erinnerte sie daran, dass sie zum eigenen Wohle und für das der Republik kämpften. Derart angespornt kamen die Legionen des Aemilius dem Heer des Proctid zuvor und errichteten ein Lager in günstiger Lage jenseits der Grenzen.
Ausgeruht und voller Tatendrang erwartete man die Tarentiner. Als diese ihr Lager dem des Aemilius gegenüber errichteten, lies dieser zu den Waffen sammeln und trat ihnen entgegen. Bei der Schlacht konnten für jeden gefallenen Römer an die drei Tarentiner und bei der Verfolgung der Flüchtenden nochmals wenigstens 1000 Mann niedergemacht werden.

Doch nicht nur der Krieg erschütterte Rom. Die Folgen eines langen Sommers geißelten jene Bürger, deren Wasserversorgung nicht oder auch nur schlecht war. Als die Volkstribunen schnellstens entsprechende Baumaßnahmen beantragten, entspann sich ein hitziger Streit darum. Die Kosten waren hoch und jene, die ohnedies von Fortuna geküsst waren, sahen sich nicht betroffen. Als man über diesen Streit nach Aemilius schickte, schlug sich dieser auf die Seite des Volkes und gewann so auch deren Gunst.

Unterdessen landete eine Streitmacht des Pyrrhos in Apulien. Dort versetzten sie die Bevölkerung in Angst und Schrecken und plünderten Felder und Städte. Feldherr des Pyrrhos war ein gewisser Peithon, der großes Ansehen für seine Kriegskünste genoss. Fast 10.000 Mann, die Reiterei und Elefanten nicht eingerechnet, umfasste sein Heer. Als nun Aemilius sein Herr gegen jenes der Epiroten wandte, musste er sich zahlreichen Hindernissen stellen. So hatten die Epiroten den Vorteil des Geländes auf ihrer Seite und als man sogar das Zeichen für die Elefanten emporhob, gerieten selbst die Römer in Schrecken und manche verloren gar den Mut. Zu ungewohnt war der Anblick der fremden Tiere, ihr schreckliches Trompeten und das Waffengerassel der Epiroten. Doch gewannen sie ihren Mut wieder zurück, als sie sich der Sterblichkeit jener Tiere bewusst machten. Die Tapferkeit der Römer, die trotz größter Verluste ihre Reihen halten konnten, lies ihnen den Sieg zuteil werden. Von allen Seiten wurde daraufhin dem Aemilius größte Bewunderung gezollt, hatte er doch allen Widrigkeiten getrotzt und seine Männer zu einem neuerlichen Sieg führte.

Polykrates
07.11.13, 20:53
Richtig schön, wie Ihr diesen aus dem Lateinunterricht und reclam-Übersetzungen von z.B. Livius wohlbekannten Ton hinbekommt.:)

MARCVS IVLIVS
08.11.13, 05:06
Richtig schön, wie Ihr diesen aus dem Lateinunterricht und reclam-Übersetzungen von z.B. Livius wohlbekannten Ton hinbekommt.:)

Herzlichen Dank. Es freut uns ungemein, wenn dieser »Kniff« gut ankommt, erlaubt er uns doch bspw. die Einfügung römischer Propaganda in stimmiger Form. Anschließen möchte ich gleich mit eine fromme Bitte um Nachsicht für mein peinigend langsames Voranschreiten. Einen »Bärendienst« hat mir dabei meine Freundin geleistet, die mir Football Manager 2014 schenkte und so für gewaltige Ablenkung sorgt(e). Aber ich habe bereits einige Consulate in die Zukunft gespielt und hoffe, die Verschriftlichung des zweiten Consulates über das Wochenende abschließen zu können. Neben dem Krieg gegen Magna Graecia entbrennt (endlich) auch das Gezanke um die politische Vormachtstellung in der Republik.
Wo grundsätzlich über die allgemeine Form die Rede ist, sei mir vielleicht der Einwurf gestattet, dass ich gerne weitere Formen der commentarii einbauen würde. Angedacht wären z.B. Bemerkungen zu einzelnen Legionen (aber auch Kriegen) oder Persönlichkeiten, sollte dies zu bestimmten Zeitpunkten von Vorteil sein, um für Auflockerung zu sorgen.

Sigmund
08.11.13, 08:47
Sehr kunstvoll verfasst. Immer weiter so.

Cfant
13.11.13, 15:15
Sehr schöner Beginn, werde die Geschichte Roms weiter verfolgen. Ich würde mir ein paar Erläuterungen zum Spiel wünschen (gerne im Spoiler, um den Fluss nicht zu stören). Habe das Spiel mal erworben, hab es aber nie durchschaut. Irgendwie war die Innenpolitik chaotisch und Charaktere, die ich hochgepäppelt habe, waren plötzlich selbstständig und bösartig und überhaupt war alles sehr verwirrend. :D

Li Shunchen
13.11.13, 23:20
Sehr schöner Beginn, werde die Geschichte Roms weiter verfolgen. Ich würde mir ein paar Erläuterungen zum Spiel wünschen (gerne im Spoiler, um den Fluss nicht zu stören). Habe das Spiel mal erworben, hab es aber nie durchschaut. Irgendwie war die Innenpolitik chaotisch und Charaktere, die ich hochgepäppelt habe, waren plötzlich selbstständig und bösartig und überhaupt war alles sehr verwirrend. :D
Klingt nach einer passenden Simulation des römischen Senates :D