Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hearts of Iron 2 - Blitzkriegs-AAR: In drei Jahren zur Weltherrschaft
Werte Foristen! Werte Hearts-of-Iron-Grognards! Und vor allem werte Freunde aus dem untergegangenen Hearts-of-Iron-Forum (Wilhelm Klink, Studti)!
Auf einem alten Datenspeicher habe ich meine Urschrift meines allerersten AARs wieder entdeckt. Die Frage ist, welche ich an das Publikum stellen möchte ist, habt Ihr Interesse am Wiederaufbau dieses AARs? Es wartet eine Menge Arbeit auf mich, da ich die damals veröffentlichte Endversion stark von der Urschrift abwich. Alte Screenshots außer den letztlich im AAR verwendeten Bildern stehen mir auch nicht mehr zur Verfügung, um meinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Ich würde diese Sysiphosarbeit nur auf mich nehmen, wenn es genügend wohlmeinende Ermunterungen dazu gibt. Eines kann ich jedenfalls versprechen: auf Euch warten 211 Din-A4-Seiten Skript und 178 Bilder.
Also - der Ball liegt nun bei Euch.
Aktivist
Unsere Neugier und Zustimmung sind Euch garantiert, werter Aktivist.
Falls Ihr Euch den Mühen stellen wollt - nur zu. :)
Allenthalben
27.08.13, 20:03
Weltherrschaft mit Polen... ;)
Das will ich sehen. :D
Will ich auch. Aber dafür müsste ich wohl ein anderes Spiel anfangen. :) Wie gesagt, das Spiel ist schon gelaufen, muss jetzt fünf Jahre her sein.
Wilhelm Klink
27.08.13, 21:21
Ich kann nur noch einmal mit Nachdruck wiederholen, den AAR hier zu rekonstruieren! Ihr würdet SI um einen sehr außergewöhnlichen AAR bereichern.
An alle anderen:
Dies ist bislang der einzige AAR, den ich kenne, der nicht nur mit einer großen Zielstrebigkeit geschrieben und beendet wurde, sondern in dem der Autor zu Beginn zudem Grand Ouvert ansagt!
Ich bitte um einen Shitstorm "wohlmeinender Ermunterungen" :D
http://s14.directupload.net/images/user/130827/thkwvui7.jpg
Blitzkriegs-AAR: In drei Jahren zur Weltherrschaft
Blitzkrieg: Ist eine Form der Kriegführung des kombinierten, koordinierten Einsatzes verschiedener Teilstreitkräfte. Plötzliche, schnelle und unerwartete Vorstöße sollen dem Gegner im Idealfall keine Möglichkeit geben, eine stabile Verteidigung zu organisieren.
Der eigene Schwerpunkt liegt auf von konzentrierten Panzerstreitkräften vorgetragenen Attacken - unterstützt von eigenen taktischen Fliegerkräften -, die operativ fähig sind, unabhängig von anderen Einheiten tief im Feindesland die Initiative zu erlangen.
Der Blitzkrieg ist Stärke und Schwäche zugleich: Wäre die Nation stark, würde sie bereits in Friedenszeiten über ein ausreichendes Bedrohungspotential verfügen, um ihre Interessen durchzusetzen. Wäre sie schwach, könnte sie ihre Macht nicht auf den Punkt konzentrieren. Wenn man Blitzkrieg überhaupt als Doktrin begreift, dann nur im Verbund mit der Politik. Nur wer auch Blitzfrieden schließen kann, wird Vorteil aus Blitzkriegen ziehen.
Hier entsteht der eintausendste After-Action-Report über Hearts-of-Iron-Deutschland; und ich bin wahrhaftig nicht stolz darauf. Eine Kleinigkeit jedoch hebt diesen AAR ab: die konsequente Ausnutzung der „Blitzkriegs“-Events: Ziel und Legitimation ist es, alle erdenklichen Gegner 1942 ausgeschaltet und/oder gleichgeschaltet zu haben. Dies wird nur über die HoI-Events bzw. über die HoI-Diplomatie durchgeführt.
Wäre dies ein Skat-Spiel, sage ich Schneider-Schwarz an: 1940 fallen Frankreich und Großbritannien, 1941/2 fällt die UdSSR, 1942 fällt die USA – alle per HoI-Kapitulationsevents.
Für die Hintergrundstimmung verwende ich meine geliebte Marine, für die technischen Voraussetzungen HoI2-Armageddon 1.2. Ich bin gezwungen, die historische Ereigniskette zu verlassen, werde allerdings keine völlig unbegründeten Kriegsschauplätze eröffnen. Dies gilt auch für Forschung und Rüstung.
Zur weiteren Erklärung: Diplomatie, Forschung, Rüstung und der Krieg an sich sollen sich relativ eng an die historischen Ereignisse anlehnen. Es gibt einige Ausnahmen, die zwingend erforderlich sind. Der zweite Weltkrieg wird pünktlich am 1. September beginnen und am spätestens am 30. August 1942 enden. Die Frontberichte bleiben unverändert. Was den History Line-Teil angeht, rate ich jedem Leser zur Vorsicht. Ich habe diesen fünf Jahre alten AAR damals in einem Tempo verfasst, dass mir umfangreiche Recherchen verweigerte. Aus der Nachlese weiß ich noch, dass viele Informationen falsch sind oder Sachverhalte verfälscht wieder gegeben wurden. Ich bitte das zu entschuldigen. Ich werde dennoch keine gezielte Nachbearbeitung vornehmen. Sollte sich meine Erinnerung melden, korrigiere ich die Fehler on-the-fly.
Und nun, viel Vergnügen!
Verzeichnis des Inhalts
8. Januar 1936 - Ein neues Zeitalter (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901035#post901035)
Torpedoboot "Tiger" (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901036#post901036)
Juni 1936 - Personakte M.P. Rech (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901097#post901097)
Almirante William Brown - der Gründer der Armada de la República Argentina (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901109#post901109)
18. Juli 1936 - Vortrag zur Lage in Spanien (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901405#post901405)
Das deutsch-englische Flottenabkommen von 1935 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901412#post901412)
15. Oktober 1936 - Operation Kamerun (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901498#post901498)
Die Geschichte des Panzerschiffs Deutschland (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901505#post901505)
3. Januar 1937 - Vortrag zur Lage in Spanien (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901565#post901565)
Schlachtschiff "Jaime I" (Spanien) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901635#post901635)
Mai 1937 - Neues Kommando, neues Glück (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&p=901856#post901856)
9. Mai 1937 - Unternehmen Eiserner Besen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=901857#post901857)
Vigo (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=901858#post901858)
14. Mai 1937 - Die Seeschlacht von Cap de Formentor (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=901931#post901931)
Großadmiral Erich Raeder (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=901933#post901933)
12. Dezember 1937 - Eine faustdicke Überraschung (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902018#post902018)
Der Z-Plan (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902020#post902020)
1. August 1939 - Operation Entwicklungshilfe (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902122#post902122)
Bata - Äquatorial-Guinea (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902123#post902123)
24. August 1939 - Operation Westmarsch (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902211#post902211)
Marineplanquadrate (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902214#post902214)
14. September 1939 - Rückmarsch nach Königsberg (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902295#post902295)
Das Shanty (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902298#post902298)
21. Oktober 1939 - Lagebericht zur Schlacht (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902418#post902418)
Uboot-Klasse II - Die "Einbäume" (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902423#post902423)
22. Nobember 1939 - Zeit für Heldentaten (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=2&p=902592#post902592)
Die Geschichte des Magnetkompasses (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=902593#post902593)
22. Dezember 1939 - Unternehmen Westmarsch II (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=902780#post902780)
Queen Elizabeth - Klasse (1912) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=902782#post902782)
31. Oktober 1939 - Expedition Braunschweig (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=903004#post903004)
Die Schlacht um Wake Island (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=903015#post903015)
22. Januar 1940 - Operation Braunschweig II (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=903351#post903351)
4. Februar 1940 - Eilmeldung (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=903354#post903354)
Die Royal Marines und die Operation Chariot (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=903355#post903355)
22. Februar 1940 - Fliegeralarm! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=903741#post903741)
Cadiz - das Tor zur Neuen Welt (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=903744#post903744)
25. Februar 1940 - Unternehmen Donauübung II (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=904276#post904276)
Die Nacht von Tarent (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=904279#post904279)
16. März 1940 - Der Angriff aus den Wolken (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=904728#post904728)
Die Dornier Do-217 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=904730#post904730)
17. März 1940 - Operation Daedalus (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=904861#post904861)
Saltatio Mortis (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=904863#post904863)
4. April 1940 - Ein geheimnisvoller Befehl (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=905065#post905065)
Der Zerstörer Z5 "Paul Jacobi" (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=905070#post905070)
4. April 1940 - Abschlussbesprechung Operation Ikarus (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=905324#post905324)
Operation Fork - Die Invasion Islands (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=905328#post905328)
Mitte April 1940 - Der schwärzeste Tag (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=905525#post905525)
26. April 1940 - X minus 3 Stunden (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=907744#post907744)
Bericht über die Schlacht auf der Doggerbank (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=907745#post907745)
29. April 1940 - Operation Seelöwe (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=907891#post907891)
Dover (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=907893#post907893)
11. Mai 1940 - Die Exekutive Gottes (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=907946#post907946)
Der Bunker von Mimoyecques (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=907948#post907948)
8. Juni 1940 - Unternehmen Rubin (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=908089#post908089)
Fall Grün - Die Invasion Irlands (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=908093#post908093)
12. Juni 1940 - Urlaubsregelung (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=908309#post908309)
Energie Cottbus (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=4&p=908318#post908318)
26. Juli 1940 - Kommandeursmusterung (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908492#post908492)
Das Eiserne Kreuz (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908496#post908496)
21. August 1940 - Amtliche Versenkungszahlen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908556#post908556)
Admiral (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908559#post908559)
4. September 1940 - Unternehmen Südflanke (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908626#post908626)
Die Chronik des Seekriegs im Roten Meer und am Horn von Afrika (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908627#post908627)
10. Oktober 1940 - Kriegsberichterstattung von der Kongo-Front (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908661#post908661)
Die SMS Seeadler - des Seeteufels Schiff (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908665#post908665)
6. November 1940 - Reisegedanken (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908741#post908741)
Die Focke-Wulf Fw 200 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908745#post908745)
10. November 1940 - Unternehmen Kosmos (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908802#post908802)
Subhash Chandra Bose - der vergessene Freiheitsheld (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908805#post908805)
28. November 1940 - Der Sessel des Kommandanten (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908869#post908869)
Zerstörer Z17 "Diether von Roeder" (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908871#post908871)
15. Dezember 1940 - Deutschland, Deutschland über alles (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908893#post908893)
Das Lied der Deutschen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=908897#post908897)
19. Dezember 1940 - Unternehmen Narwal (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=909000#post909000)
Das Schlachtschiff "Richelièu" (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=909002#post909002)
22. Dezember 1940 - Unternehmen Blauwal (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=5&p=909198#post909198)
Operation Menace (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909200#post909200)
1. Januar 1941 - Unternehmen Schwertwal (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909365#post909365)
Die Konferenz von Casablanca (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909367#post909367)
Januar 1941 - Unternehmen Pottwal und Unternehmen Killerwal (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909639#post909639)
Die VMA-214 - The Black Sheep Squadron (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909643#post909643)
Die Weltkarte Anfang 1941 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909776#post909776)
20. April 1940 - Kein Grund zum Feiern (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909778#post909778)
Die Seeschlacht bei Narvik (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909784#post909784)
25. April 1940 - Unternehmen Neiade (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909900#post909900)
Die Operation Albion auf Ösel, Dagö und Moon (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909902#post909902)
27. April 1941 - Unternehmen vorschlaghammer (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909991#post909991)
Die Seeschlacht bei Pola (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=909995#post909995)
19. Mai 1941 - Unternehmen Spitzhacke (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=910143#post910143)
Die Seerepublik Ragusa (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=6&p=910146#post910146)
1. Juli 1941 - Wie einst Napoleon (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911304#post911304)
Die baltische Flotte (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911310#post911310)
12. Juli 1941 - Unternehmen Fuchsbau (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911347#post911347)
Cornelius Cruys (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911351#post911351)
25. Juli 1941 - Der nördlichste Punkt Europas (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911478#post911478)
Durch das Eismeer nach Japan - der Hilfskreuzer "Komet" (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911481#post911481)
15. August 1941 - Unternehmen Alaska II (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911558#post911558)
Archangelsk, die Stadt des Erzengels (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911559#post911559)
26. August 1941 - Heimatpost (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911651#post911651)
Die Schlacht in der Barentsee - Unternehmen Regenbogen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911653#post911653)
2. Oktober 1941 - Werftliegezeit (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911761#post911761)
Deutsche Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911765#post911765)
3. November 1941 - Tagesbefehl des OBM (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911932#post911932)
Lager Koralle (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=911936#post911936)
29. November 1941 - Das Ende eines Traums (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=912041#post912041)
Die Azoren im Zweiten Weltkrieg (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=912044#post912044)
2. Dezember 1941 - Ritterkreuzler (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=912201#post912201)
U-Jagd (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=7&p=912202#post912202)
27. Dezember 1941 - Protokoll des Ehrenausschusses (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=912349#post912349)
15. Januar 1942 - Unternehmen Tigersprung (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=912456#post912456)
Operation Bolero (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=912461#post912461)
März 1942 - Bericht zur Lage der Vereinigten Staaten (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=912645#post912645)
Die USS "Reuben James" (DD-245) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=912649#post912649)
24. März 1942 - Bericht zur Lage in Brasilien (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=912878#post912878)
Dreadnought "Minas Gerais" der Marinha do Brasil (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=912884#post912884)
16. April 1942 - A World Of Darkness (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=912979#post912979)
Hans Paul Oster (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=912982#post912982)
1. Mai 1942 - Unternehmen Nordsternbreite (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913153#post913153)
Die Nordsternbreite (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913155#post913155)
17. Mai 1942 - Wie in einem schlechten Film (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913326#post913326)
Rum (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913328#post913328)
6. Juni 1942 - Unternehmen Rheingold (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913478#post913478)
Coro - die Kolonie der Welser (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913483#post913483)
11. Juni 1942 - Tag der Schande (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913670#post913670)
12. Juni 1942 - Die Flamme springt über (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913672#post913672)
"A Date That Will Live In Infamy" Speech - Franklin Delano Roosevelt (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913673#post913673)
13. Juni 1942 - Das Taubenschiessen von Key West (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=8&p=913797#post913797)
Die große Havarie von 1715 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=913801#post913801)
14. Juni 1942 - Die Seeschlacht bei Padre Island (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=914088#post914088)
Die USS "Colorado" (BB-45) (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=914091#post914091)
27. Juni 1942 - Wo sind die Flugzeugträger? (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=914368#post914368)
27. Juni 1942 - Unternehmen Siegfried (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=914448#post914448)
Die Schlacht von St. George's Caye (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=914451#post914451)
8. Juli 1942 - Die Ruhe nach dem Sturm (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=915163#post915163)
Sir Henry Morgan (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=915174#post915174)
11. Juli 1942 - Flusskampf-Flottille Amazonas (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=915505#post915505)
Forca Expedicionaria Brasileira (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=915507#post915507)
21. Juli 1942 - Die Seeschlacht vom 25. Breitengrad (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=915751#post915751)
Der Laconia-Befehl (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=915753#post915753)
27. Juli 1942 - Unternehmen Brunhilde (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=940852#post940852)
30. Juli 1942 - Unternehmen Lohengrin (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=941229#post941229)
Die Kontinental-Marine (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=941245#post941245)
10. August 1942 - Rückflug erster Klasse (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=9&p=941915#post941915)
Der Panama-Kanal (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=10&p=941919#post941919)
13. August 1942 - Volle Deckung! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=10&p=942089#post942089)
14. August 1942 - Unternehmen Walküre (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=10&p=942505#post942505)
Das Winki-Alphabet (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=10&p=942510#post942510)
15. August 1942 - Schwarze Wolken am Horizont (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=10&p=942693#post942693)
5. September 1942 - Epilog (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=10&p=942783#post942783)
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Ein neues Zeitalter
Mit einem Knistern entzündet sich das Phosphorhölzchen, als ich es über die raue Oberfläche der Rückseite seiner Verpackung streichen lasse. Vorsichtig schirme ich die Flamme vor dem leichten Windzug ab, sie flackert kurz auf und klettert dann rußend am Espenholz empor. Ich führe das Feuer an die Spitze der Zigarre und ziehe ein paar Mal. Als sich auf dem Tabak feuerrote Glut bildet, atme ich zufrieden ein und lasse den heißen, aromatischen Dunst durch meine Lungen wandern. Ich bin Kapitänleutnant Meinhardt Peter Rech, ich war bis gestern Kommandant des Torpedoboots „Tiger“ und ich bin stolz auf Deutschland. Ich bin stolz auf eine weitere Meisterleistung deutscher Ingenieure, als sich das neueste Panzerschiff, die „Admiral Graf Spee“, langsam durch das Hafenbecken an die Hipper-Brücke schiebt und sein mächtiges Typhon ertönen lässt.
Ich reiche die Phosphorhölzchen an meinen Nachbarn weiter, doch der hat bereits ein Feuerzeug gezückt. Sein Name ist Capitán de Corbeta Ernesto Aráoz de Peronéz und er ist seit gestern Kommandant des Torpedoboots „Tiger“. Und er ist mein Freund.
Seit einiger Zeit interessierte sich die argentinische Marine für den Ankauf eines deutschen Linienschiffs und eines deutschen Torpedoboots. Mit dem Abschluss des Deutsch-Englischen Flottenabkommens 1935 wurden die Verhandlungen auch von deutscher Seite her ernsthafter geführt und kulminierten schließlich in dem Verkauf des Linienschiffs „Schlesien“ und des Torpedoboots „Tiger“.
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Bild 2: Am 8. Januar 1936 wird das Panzerschiff "Admiral Graf Spee" in Wilhelmshaven in Dienst gestellt
Der „Tiger“ ist meine letzte Kommandantenzeit und ich geriet wohl aufgrund meiner Spanischkenntnisse an diesen Auftrag. Ich habe die Werftaufsicht bei der Umrüstung für die argentinische Marine ausgeübt. Ich war verantwortlich für die Ausbildung der argentinischen Erstbesatzung. Und nebenbei bin ich Verbindungsoffizier für die argentinische Delegation zur Indienststellung der „Graf Spee“. Doch vor allen Dingen bin heute stolz, stolz auf mein Vaterland und stolz auf die Marine.
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Bild 3: Torpedoboot "Tiger"
Torpedoboot „Tiger“ – Raubtier-Klasse
Der „Tiger“ war das vierte von sechs Booten der so genannten Raubtier-Klasse – einer Weiterentwicklung der Raubvogel-Klasse. Die Kiellegung fand am 2. April 1927 in der Marinewerft Wilhelmshaven statt. Stapellauf war am 15. März 1928, am 15. Januar des Folgejahres wurde der „Tiger“ in der 6. Torpedoboot-Flottille von der Reichsmarine in Dienst gestellt.
Mit einer Wasserverdrängung von 1320 ts, einer Länge von 92,60 m und einer Besatzung von 129 Mann gehörte der „Tiger“ zu den größeren Vertretern seiner Art. Die beiden Brown & Boverie Dampfturbinen konnten eine Geschwindigkeit von über 35 kn erreichen – Ende der zwanziger Jahre ausreichend, um den stärker bewaffneten britischen Zerstörern zu entkommen. Dennoch verfügte die Raubtier-Klasse neben der Hauptbewaffnung von 6 Torpedorohren (53,5 cm) auch über drei 10,5 cm L/45 C/32 Geschütze zur Überwasserzielbekämpfung, zwei 2cm-Flakgeschütze, sowie eine Minenlegekapazität von 30 Seeminen. Artilleriebewaffnung und Funkmessortungsanlage der „Raubtiere“ wurde während des Krieges mehrfach angepasst.
Der erste Kommandant des „Tiger“ war OLt zS Hans-Joachim Gadow, der später auch „Möwe“ führte und als Chef der 3. Z-Flottille in Narvik kämpfte. Zuletzt war er, mittlerweile Konteradmiral und Träger des Deutschen Kreuzes in Gold, Chef des Stabes der Marinestation Ostsee. Der letzte Kommandant war KptLt Neuss. Auch die späteren Ritterkreuzträger Max-Eckart Wolff (als Kdt. Z 2) und Günther Gumprich (als Kdt. HSK Thor) dienten als Kommandanten auf „Tiger“. „Tiger“ sank am 25. August 1939 nach einer Kollision mit „Max Schultz“ in der Nähe von Bornholm.
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Bild 4: Nach ein paar Geschenken, vorteilhaften Handelsverträgen und zwei-drei Versuchen tritt Argentinien einem Militärbündnis mit dem Reich bei
Von: WZ-Abt/IV
An: Amt Canaris/II
z.Hd. KptLt Lohse
Hansi, hier hast Du Deine Aktenabschrift. Bestätigungsschreiben dann wie immer über Bürkner zurück. Ach sag mal, klappt das am Wochenende mit dem Fußballstadion? Und grüß' die Familie!
Tschüß, Zinken
Oberkommando der Wehrmacht
Wehrmachts-Zentral-Abteilung
Referat IV – Personalangelegenheiten –
Dossier: Meinhardt Peter Rech
Zur Verfügung gestellt durch das Marinepersonalamt
Geboren am 08.01. 1900 in Thalheim als 3. Sohn des Tischlers Lothar Rech und Marie Rech, geb. Lindner. Besuch des Carl-Anwandter-Gymnasiums in Bitterfeld, 1917 Erlangung der höheren Reife. 1931 tritt Meinhardt Rech in die Partei ein.
17.07.1917 Eintritt in die Kaiserliche Marine als Offizieranwärter
20.04.1918 Fähnrich zur See
26.08.1918 Eisernes Kreuz II.-Klasse (auf Torpedoboot A 59)
31.10.1918 Leutnant zur See
03.02.1919 3. Marine-Brigade unter KKpt Loewenfeld
23.07.1920 I WO Torpedoboot V 152
01.04.1924 Oberleutnant zur See
01.09.1926 Indienststellungsbesatzung Torpedoboot „Seeadler“
01.04.1930 Kapitänleutnant; Kommandant „Seeadler“
12.08.1932 2. Torpedoboots-Fltl., Sachgebietsleiter 3 – Einsatz –
09.06.1935 Kommandant „Tiger“
Letzte Aufgaben:
- Werftkommando „Tiger“: Umrüstung und Ausrüstung für die argentinische Marine
- Ausbildung der argentinischen Erstbesatzung
- Verbindungsoffizier zur argentinischen Delegation anlässlich feierlichen Indienststellung der „Admiral Graf Spee“
Vermerk:
R. wird seit dem 03.01.1936 beim Führer der Zerstörer zur besonderen Verwendung geführt, bis sich ein neues Aufgabengebiet findet. R. wurde von Abteilung Ausland - Gruppe II - des militärischen Nachrichtendienstes der Wehrmacht angefordert. Die Sicherheitsüberprüfung Stufe 3 ergab keinerlei Einschränkungen.
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Bild 5: "Guillermo" Brown im letzten Abschnitt seines Lebens - er wurde 79 Jahre alt
Almirante William Brown – der Gründer der Armada de la República Argentina
William Brown, der Vater der argentinischen Marine, wurde am 22. Juni 1777 in Foxford, Irland geboren. Seine Familie emigrierte 1786 in die Vereinigten Staaten, die zu diesem Zeitpunkt noch mitten im Unabhängigkeitskrieg steckten. Bereits als Jugendlicher fuhr William Brown als Kabinenjunge auf Handelsseglern zur See und erlernte das Seemannshandwerk von der Pike auf. Zehn Jahre später, mittlerweile selbst Kapitän, wurde Brown von der Royal Navy zum Kriegsdienst gezwungen. Während der Napoleonischen Kriege wurde sein Schiff von den Franzosen gekapert und er zu Festungshaft verurteilt. Nach zwei Fluchtversuchen gelangte er zurück nach England, wo er Elizabeth Chitty in Kent heiratete. 1809 wanderten beide nach Monte Video in Uruguay aus, Brown beteiligte sich an einer Schiffsunternehmung und gelangte schnell zu Wohlstand. Sein Schiff, die „Eliza“ verkehrte hauptsächlich zwischen Uruguay und Argentinien. Nach einer Havarie ging das Schiff verloren – Brown, mittlerweile vermögend genug, gründete die erste reguläre Postschifflinie Südamerikas mit dem Schoner „Industria“ als Frachtschiff.
Als 1810 der argentinische Unabhängigkeitskrieg begann, beendete die spanische Marine auf recht drastische Weise seine Unternehmung: die „Industria“ wurde versenkt. Immerhin beschloss Argentinien, nun eigene Seestreitkräfte zum Schutz der Küsten und Schifffahrt aufzustellen – mit William Brown als Lieutenant Colonel und Flottenchef. Browns kleines Geschwader griff am 8. März 1814 die spanische Festungsinsel Isla Martin Garcia an, welche die Flussmündungen des Paraná und des Uruguay kontrollierte. Nach 48 Stunden lief Browns Flaggschiff, die „Hercules“, arg zerschossen auf Grund, doch der Kampfeswillen der unterlegenen argentinischen Soldaten beeindruckte die Spanier. Bereits eine Woche später griff Brown erneut an, wieder auf der „Hercules“ – diesmal gelang es, das „Gibraltar des Rio Plata“ zu erobern, außerdem jagte Brown die überlegene spanische Flotte nach Monte Video. Um sie zum Ausbruch zu bewegen, täuschte er einen Rückzug vor und griff die Spanier 2 Tage später im Rio de la Plata an. Während des Gefechts verlor er ein Bein, führte das Gefecht aber dennoch weiter und besiegte die spanische Flotte schließlich. Die Bedrohung der Küste Argentiniens war ausgeschaltet und Monte Video erobert.
Am 14. Dezember 1825 brach Krieg zwischen Argentinien und Brasilien aus. Brasilien verfügte bereits über eine starke Marine und begann umgehend eine Seeblockade. Dessen ungeachtet griff Browns Geschwader brasilianische Häfen und Stützpunkte an, jagte Handelsschiffe und zwang die Brasilianer schließlich zu ruinösen Seeschlachten. Am 24. Februar 1827 zerstörte oder eroberte sein 15 Schiffe starkes Geschwader (davon nur 7 bewaffnet) in der Seeschlacht von Juncal alle 17 brasilianischen Gegner und nahm den brasilianischen Kommandeur gefangen. Am 11. Juni 1827 gelang es 11 argentinischen Schiffen bei Los Pozos, die gesamte brasilianische Hauptflotte von 31 Schiffen zu besiegen – eine Niederlage, von der sich Brasilien nicht mehr erholte.
Während des Uruguayanischen Bürgerkriegs unterstützte Argentinien die „Blancos“ und Browns Flotte besiegte die vom italienischen Nationalhelden Guiseppe Garibaldi befehligte Flussflotte Uruguays. Aus Angst vor der Intervention europäischer Mächte wurden bis 1845 die Zufahrten zum Rio de la Plata nicht blockiert. Als Argentinien den Zugang zu Paraguay schließlich doch sperrte, griffen Brasilien und Frankreich in den Konflikt ein und erzwangen schließlich den Rückzug Argentiniens.
Am 3. März 1857 verstarb William „Guillermo“ Brown – nunmehr argentinischer Volksheld – in Buenos Aires, wo er mit allen Ehren bestattet wurde.
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Oberkommando der Wehrmacht, Wünsdorf
Lagevortrag am 18.07.1936 zur Situation in Spanien
„Sehr geehrte Herren, nachdem Staatssekretär Rossmann seine Einschätzung der Lage in Spanien vorgetragen hat, möchte ich ohne Umschweife zum nächsten Tagesordnungspunkt überleiten. Einige von Ihnen haben bereits Bekanntschaft mit Korvettenkapitän Rech gemacht, dennoch stelle ich ihn noch einmal kurz vor: KKpt Rech ist Referent in Admiral Canaris Auslandsamt und arbeitet als Dezernatsleiter Gruppe II für Amtschef Vizeadmiral Bürkner. Herr Rech trägt uns heute zur veränderten Rahmensetzung Deutschlands militärischer Perspektive vor.“
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Bild 6: Bürgerkrieg in Spanien
„Vielen Dank, Herr Oberst. Zunächst die Ausgangslage: Das Ziel, Deutschland aus der politischen und militärischen Isolation des Versailler Vertrages zu führen, wurde in den letzten Jahren schrittweise verwirklicht, wenngleich Deutschland immer noch weit entfernt davon ist, eine souveräne und gleiche Nation unter Europas Souveränen und Gleichen zu sein. Als Meilensteine der Revision seien hier genannt: der deutsch-polnische Freundschaftsvertrag von 1934, die deutsch-italienischen Freundschaftsabkommen von 1934, das deutsch-englische Flottenabkommen von 1935, die Wiedereinführung der Wehrpflicht 1935 und zuletzt die Aufkündigung der Locarno-Verträge sowie die Remilitarisierung des Rheinlandes. Gerade letzteres hat zu einer Verschärfung der Beziehungen zu Frankreich und England geführt, die neuerliche Erweiterung des Maginot-Gesetzes spricht da eine deutliche Sprache.
Auf die bereits erreichten militärischen Abkommen kann kein Verlass mehr sein, Frankreich hat bereits offen ausgesprochen, dass es sich an keiner neuen Abrüstungskonferenz beteiligen wird, in Amerika fordert man unverhohlen Ausnahmebestimmungen für die Londoner Flottenkonferenz und Japan erkennt die Washingtoner Bestimmungen offensichtlich nur zum Scheine an. Über kurz oder lang wird das Flottenabkommen mit England obsolet werden – und darauf müssen wir vorbereitet sein. Insbesondere Frankreich erneuert gerade die Beistandsverträge mit der Tschechei und Polen, bereits zum 2. Mal ist in diesem Jahr eine Regierungsdelegation nach Moskau gereist. Es wird immer deutlicher, dass das Deutsche Reich auf rein friedlichem Wege keine Revision des Versailler Vertrages wird erreichen können – und schon gar keine Gleichstellung mit England und Frankreich. Der Aufbau der Wehrmacht trägt dem englisch-französischen Bedrohungspotential Rechnung. Unser Hauptgegner zu Lande ist Frankreich, geschützt durch eine Festungslinie kann es die mittel- und osteuropäischen Partner auf uns hetzen. Auch zur See sind uns die Franzosen überlegen. Eingezwängt in der Deutschen Bucht haben wir keine Chance gegen die Blockadegeschwader der britischen Heimatflotte.
Die Entwicklung in Spanien kann das Kriegsrisiko mittel- und langfristig senken. Während England und Frankreich noch abwarten, hat sich Italien bereits zur nationalistischen Seite bekannt, ein Schritt, der auch in der Reichskanzlei diskutiert wird. Mit Spanien an unserer Seite würden die Karten völlig neu gemischt: zu Lande ist nun Frankreich in die Zange zwischen Deutschland, Italien und Spanien eingeklemmt. Über die spanischen Marinestützpunkte hat die deutsche Flotte Zugang zu Atlantik und Mittelmeer, eine englische Blockade kann leicht unterlaufen werden und gleichzeitig können wir offensive Marineaktionen an jedem Punkt des nordatlantischen Bereichs starten. England und Frankreich sind nicht mehr unangreifbar – und das wird sie verhandlungsbereiter machen.
Ich schließe mich der Position Staatssekretär Rossmanns an, wir sollten General Sanjuro* unterstützen und seine Regierung anerkennen. Es steht zu erwarten, dass wir offiziell um Beistand gebeten werden, und darauf sollten wir uns vorbereiten. Nachschubgüter, Waffen, Landmaschinen und Treibstoffe, vielleicht sogar ein Expeditionskorps – wir hätten die Möglichkeit, die faschistische Revolution in Spanien in unserem Sinn zu beeinflussen. Gleichzeitig wird Italien im Völkerbund mögliche Sanktionen unterbinden. Eines möchte ich noch einmal deutlich machen: wir können Spanien nur nutzen, wenn wir eine schlagkräftige Marine aufbauen. Dazu wird jetzt Konteradmiral Carls ein Strategiepapier vortragen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“
*Der Zufallsgenerator wollte es, dass Franco nicht die neue Regierung bildete.
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Das deutsch-englische Flottenabkommen von 1935
Mit einer britischen Note vom 18. Juni 1935 gestattete die britische Regierung der deutschen, ihre Marine auf 35% gemessen an der britischen auszubauen, womit de facto die Bestimmungen des Versailler Vertrags umgangen wurden.
Die Ausgangslage
Um ein neuerliches Wettrüsten zu vermeiden, welches Großbritannien vor Ausbruch des ersten Weltkriegs wirtschaftlich beinahe ruiniert hätte, versuchte die britische Regierung ein weltweites Rüstungsbegrenzungsabkommen mit den wichtigsten Seemächten zu vereinbaren. Ergebnis dieser komplizierten Diplomatie war das Washingtoner Flottenabkommen von 1922. Jedoch war bereits wenige Jahre später klar, dass bis auf Großbritannien kaum ein Vertragspartner Interesse an einer Einhaltung der Bestimmungen hatte. Japan und Italien fühlten sich übervorteilt und nutzten Lücken im Vertragswerk für Kreuzerneubauten. Die USA zogen postwendend nach und Deutschland, ohnehin nicht zur Konferenz eingeladen, legte die ersten Panzerschiffe auf, was wiederum in verstärkten französischen Rüstungen gipfelte. Dennoch gelang es England, 1930 eine weitere Flottenkonferenz auszurichten, in welcher Japan Zugeständnisse gemacht wurden und die Kreuzerlücke geschlossen wurde.
Da Deutschland 1933 aus Völkerbund und Genfer Abrüstungskonferenz ausgetreten war und seit 1935 unverhohlen Luftwaffe und Uboot-Waffe ausbaute, war Großbritannien bemüht, Deutschland in ein Rüstungsbegrenzungsabkommen auf Basis der Flottenkonferenzen einzubeziehen. Auf der anderen Seite wollte auch Deutschland keine unnötige Provokation Englands und strebte nach vertraglich legitimierter Aufrüstung.
Das Abkommen
Im März 1935 konnte Außenminister Simon die deutsche Seite überzeugen, direkte Verhandlungen aufzunehmen, welche im Juni 1935 begannen. Während Deutschland eine Stärke von 50% der Royal Navy anstrebte, wollte Großbritannien Deutschlands Marine maximal auf Höhe der französischen und italienischen (gemäß Washingtoner Abkommen 1922) begrenzen. Schließlich einigten sich die Verhandlungsführer auf eine 35% Begrenzung der Gesamttonnage und der Tonnage der einzelnen Schiffsklassen mit der Möglichkeit auf 100% Tonnage bei Ubooten. Dafür erklärte sich Deutschland bereit, Großbritannien bei der Flottenkonferenz 1936 zu unterstützen und die vertraglich vereinbarten Obergrenzen auch bei einem Aufrüsten anderer Mächte (Frankreich, Italien) nicht zu überschreiten.
Die Folgen
Das beiderseitige Flottenabkommen konnte ein neuerliches Wettrüsten nur kurz aufhalten. Frankreich ließ sch trotz starken britischen Drucks nicht davon abhalten, neue und größere Kriegsschiffklassen gegen Italien und Deutschland aufzulegen. Japan kündigte die vorhergehenden Abkommen fristgerecht 1936 auf. Zwar gelang es Großbritannien 1936 in London, noch einmal einige Rüstungsbeschränkungen durchzusetzen, doch Japan unterzeichnete das Abkommen gar nicht erst und Deutschland wurde nicht eingeladen. 1938 lag das umfangreiche britische Vertragswerk in Scherben. Immerhin unterzeichnete Deutschland 1937 ein weiteres bilaterales Flottenabkommen mit England und verpflichtete sich seit November 1936 zum Ubooteinsatz nach Prisenordnung. In der Realität lagen die geplanten Neubauten der Marine bereits über den Grenzen des deutsch-englischen Flottenabkommens und konsequenterweise wurde der Vertrag am 27. April 1939 durch Hitler gekündigt.
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Bild 7: Der schwere Kreuzer "Admiral Hipper" wurde unter den Bestimmungen des Londoner Flottenabkommens konstruiert
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Bild 8: Ein Bündnisangebot an Spanien
15. Oktober 1936
Operation ‚Kamerun’
1. Lage
Am 17. Juli 1936 brach in Ceuta und Melilla in Spanisch-Marokko ein Militäraufstand aus, seit dem 21. Juli spricht man von einem Bürgerkrieg. Armeeeinheiten unter General Franco haben nach dem Lufttransport aus Marokko wichtige Städte und Positionen auf dem Festland eingenommen. Am 26. Juli ersuchte die nationalspanische Regierung offiziell um Hilfe. Dem Ersuchen wurde stattgegeben, seit August laufen die Waffenlieferungen.
Aufgrund der besseren militärischen Ausgangslage und sowjetischer Waffenhilfe konnte die republikanische Seite in den vergangenen Monaten das Kriegsgeschehen umdrehen: der Machtbereich der nationalen Regierung Arrondo wurde faktisch gespalten und Francos Truppen geraten in die Defensive. Am 8. Oktober 1936 wurde unser Botschafter in Burgos vom spanischen Außenminister offiziell um militärischen Beistand gebeten. Im Gegenzug bot die deutsche Regierung Spanien ein umfassendes Bündnisabkommen an, welches am 15. Oktober angenommen wurde.
2. Ziele
Das Luftwaffenkorps ‚Legion Condor’ befindet sich bereits vor Ort. Weitere Truppen, insbesondere Heereseinheiten, müssen unverzüglich nach Spanien in Marsch gesetzt werden, bevor die Gegenseite Vorteile aus der militärischen Situation ziehen kann.
Ziel von ‚Kamerun’ ist der schnelle Seetransport von deutschen Truppen nach Spanien. Nach dem Erreichen der nordspanischen Häfen wird der Deckungsverband vor Ort bleiben, um republikanische Angriffe zu vereiteln. Die Aufnahme offensiver Aktionen ist untersagt, solange nicht die gesamte Armeegruppe versammelt und einsatzbereit ist.
3. Durchführung
Die nationalspanischen Truppen sind insbesondere an Panzern und Flugzeugen unterlegen. Die Überführung der Luftstreitkräfte wird von der Luftwaffe gesondert durchgeführt. Die Seetransportgruppe ‚Theseus’ unter KAdm Marschall wird mit der Verschiffung der 1., 2. und 3. Panzer-Division nach Oviedo und Bilbao beginnen. GAdm Raeders Kreuzergruppe ‚Deutschland’ übernimmt den Begleitschutz.
Die nächsten Transporte sollen durch die spanische Marine, soweit möglich, unterstützt werden. Zu diesem Zweck wird ein deutsch-spanisches Marinebüro mit weitreichenden Kompetenzen aufgebaut.
Wenn möglich, soll die Provinz Huelva in Südspanien als Brückenkopf verstärkt und gehalten werden.
Die Einschiffung beginnt heute in Wilhelmshaven, mit der Ankunft der ersten Heerestruppen wird in 7-8 Tagen gerechnet.
4. Kräfteansatz
Heer:
Schritt 1: 3 Panzer-Divisionen
Schritt 2: 2 Infanterie-Divisionen und der HG-Stab ‚Legion Condor’
Schritt 3-6: je 3 Infanterie-Divisionen
Luftwaffe:
3 Jagdgeschwader (ausgerüstet mit He 51)
8 Bombergeschwader (ausgerüstet mit Ju 52 und Do 17)
Marine:
Seetransportgruppe ‚Theseus’ mit 3 Truppentransportern mit MS Mücke, MS Libelle und MS Fliege
Kreuzergruppe ‚Deutschland’ mit 3 Panzerschiffen und 5 leichten Kreuzern
Spanische Wehrmacht:
An einer genauen Aufstellung der nationalspanischen Truppen wird noch gearbeitet. Die Möglichkeiten zur Unterstützung ‚Kameruns’ sind aufgrund des republikanischen Drucks als gering einzuschätzen.
5. Feindlage
Die republikanische Marine und Luftwaffe könnte versuchen, das deutsche Expeditionskorps noch vor Erreichen der Zielhäfen anzugreifen. Meldungen unserer spanischen Verbündeten zu Folge verfügt die Regierung in Valencia unter anderem über 1 Schlachtschiff und 4 leichte Kreuzer. Außerdem ist die republikanische Luftwaffe in der Lage, Seeziele auch auf große Entfernung anzugreifen.
Ausländische Mächte: zur Zeit wird die Republik Spanien nur von der Sowjetunion unterstützt, dies aber sehr effektiv. Es besteht die Gefahr, dass die republikanische Regierung infolge eines kommunistischen Putsches zu einem Beistandsabkommen mit der Sowjetunion gedrängt wird. Dies wird allerdings jede potentielle Unterstützung seitens Englands und Frankreichs verhindern.
Eine aktive Beteiligung der Sowjetunion steht aufgrund der zu erwartenden internationalen Isolation nicht im Raum. Gefährlicher sind Sanktionen des Völkerbundes, vertreten und ausgeführt von England und Frankreich. Insbesondre bei Frankreich muss von einer Abkehr der Nichteinmischungspolitik gerechnet werden, da seit kurzer Zeit auch in Paris eine Volksfrontregierung an der Macht ist. Deswegen sollen die deutschen Truppen zunächst nur den Status quo erhalten.
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Bild 9: Spanien nimmt das zweite oder dritte (meiner Erinnerung nach) Bündnisangebot an. Die Lage ist für die Nationalspanier verzweifelt.
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Die Geschichte des Panzerschiffs „Deutschland“
Baubeginn war der 5. Februar 1929 in den Deutschen Werken Kiel, genau wie die beiden Schwesterschiffe sollte „Deutschland“ vertragsgemäß die alten Linienschiffe der Lothringen-Klasse ersetzen. Am 19. Mai 1931 fand der Stapellauf statt, am 1. April 1933 wurde „Deutschland“ in Dienst gestellt.
Voll ausgerüstet verdrängte die „Deutschland“ damals bereits 14.503 ts, weit mehr als die vertragliche 10.000 ts-Grenze. Zum Zeitpunkt der Planung, aber auch noch 1933 erschütterte „Deutschland“ die maritime Welt. Die sechs 28cm-Kanonen waren allen schnelleren Gegnern überlegen (bis auf die englischen Schlachtkreuzer „Repulse“ und „Renown“), mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 28 kn schneller als alle stärker bewaffneten Kriegsschiffe. Der für Großkampfschiffe revolutionäre Dieselantrieb ermöglichte einen Fahrtbereich von 17.400 sm (bei 13 kn) – damit war Deutschland in der Lage, im gesamten atlantischen und indischen Ozean Kreuzerkrieg zu führen, ohne in Landstützpunkten nachbunkern zu müssen.
Nach umfangreichen Erprobungen wurde „Deutschland“ am 10. Dezember 1933 dem Befehlshaber der Linienschiffe unterstellt. Zwischen 1934 und 1936 unternahm das Schiff mehrere Ausbildungsreisen (unter anderem nach Brasilien und zu den Azoren) und nahm an umfangreichen Manövern teil. Am 24. Juli 1936 traf „Deutschland“ vor San Sebastian (Spanien) ein, wo Flüchtlinge evakuiert wurden. Die aus 28 deutschen Schiffen bestehende Flotte brachte 9300 Flüchtlinge aus 41 Nationen in Sicherheit. Nach den Aktionen in San Sebastian, Bilbao, Santander, Gijon und La Coruna wurden auch nationalspanische und republikanische Häfen angelaufen. Bei einigen Konfrontationen wurden deutsche Schiffe durch die republikanische Flotte behindert und sogar aufgebracht, was im Spätsommer 1936 zu einer Positionierung Deutschlands auf Seiten der Faschisten führte.
Im Rahmen der internationalen Seekontrolle war „Deutschland“ an 6 Einsätzen vor der spanischen Ostküste beteiligt. Während der 4. Fahrt wurde das Panzerschiff am 29. Mai 1937 vor Ibiza auf Reede liegend von republikanischen Flugzeugen angegriffen, wobei 31 Besatzungsmitglieder getötet wurden. Während der Sudetenkrise steuerte „Deutschland“ am 27. September 1938 den spanischen Hafen Vigo an, britische Fühlungshalter konnten beim Wiederauslaufen abgeschüttelt werden und man nahm unbehelligt eine Warteposition zwischen den Kanaren und Azoren ein.
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Bild 10: Das Panzerschiff "Deutschland"
Einige Tage vor Beginn des 2. Weltkrieges wurde „Deutschland“ erneut in den Nordatlantik entsandt, wo man seit dem 26. September 1939 recht erfolglos Handelskrieg führte. Am 15. November erfolgte die Rückkehr nach Gotenhafen, bald darauf unterzog man das Schiff einer Grundüberholung und taufte es in „Lützow“ um. Ausgerüstet für Handelskrieg im indischen Ozean nahm „Lützow“ zunächst an der Besetzung Oslos (9.-10. April 1940) im Rahmen der Operation 'Weserübung' teil. Im norwegischen Abwehrfeuer wurde der Kreuzer „Blücher“ versenkt und auch „Lützow“ erhielt 3 Granattreffer. Auf dem Rückmarsch wurde das Schiff bei einem Torpedoangriff des englischen Ubootes „Spearfish“ schwer beschädigt. Mehrere Stunden trieb „Lützow“ manövrierunfähig und hilflos auf die dänische Küste zu, bevor Verstärkung eintraf. Die Besatzung wurde größtenteils evakuiert, das Panzerschiff schließlich nach Kiel in die Werft geschleppt, wo es bei einem Fliegerangriff von einem Blindgänger getroffen wurde.
Erst 11 Monate später wurde die Gefechtsbereitschaft wieder hergestellt und „Lützow“ erneut für den Kreuzerkrieg im indischen Ozean ausgerüstet. Der Durchbruchsversuch am 12. Juni 1941 schlug fehl: britische Torpedoflugzeuge hatten das nunmehr zum schweren Kreuzer umklassifizierte Kriegsschiff in Norwegen entdeckt und griffen am Folgetag an. Nach einem Torpedotreffer mittschiffs rettete sich „Lützow“ mit Schlagseite zurück nach Kiel. Die Reparatur dauerte bis Januar 1942, im Mai lief die „Lützow“ erneut nach Norwegen (Narvik) aus. Bei Operation ‚Rösselsprung’ (3. Juli) auf einen englischen Geleitzug hatte das Schiff im Tieldsund Grundberührung und kehrte nach Kiel zurück, wo es erneut in die Werft kam. Erst Mitte Dezember 1942 gehörte das Schiff wieder zur Kampfgruppe II in Norwegen und nahm am erfolglosen Unternehmen ‚Regenbogen’ teil. An weiteren Operationen beteiligte sich die „Lützow“ nicht (‚Wunderland’, Wunderland 2’) und wurde schließlich aufgrund der desolaten Antriebsanlage im September 1943 zurück nach Deutschland geschickt. Nach erneuter Werftliegezeit und Ausbildungsfahrt verblieb „Lützow“ seit Sommer 1944 in der Ostsee. Einsätze im Rigaer Meerbusen, der Aalandsee und dem Memelgebiet folgten, gleichzeitig wurde die Flakbewaffnung stark ausgebaut. Von November 1944 bis zum April 1945 unterstützte „Lützow“ mit der Schiffsartillerie die Abwehrkämpfe in Ostpreussen und Hinterpommern. Am 16. April wurde das Schiff schwer von britischen Bombern getroffen und konnte nur noch behelfsmäßig einsatzbereit gemacht werden. Seit dem 22. April feuerte „Lützows“ Hauptartillerie wieder zur Unterstützung der Abwehrkämpfe bei Pasewalk und Dievenow. Der geplanten geordneten Selbstsprengung kam ein Feuer zuvor: am 4. Mai sank der Kreuzer nach Sympathiezündung der Sprengladungen vor Stettin.
Wilhelm Klink
29.08.13, 23:58
Benutzt Ihr die Standard-Events des Spieles oder habt Ihr Modifizierungen vorgenommen?
Nur Standard. Sonst wär's Mogelei. Also jeder, der das Spiel noch hat, kann sich die Bedingungen für die jeweiligen Kapitulationen ansehen.
Willkommen zurück an Land! Und ich kann jedem Leser nur empfehlen, dran zu bleiben an diesem AAR...er lohnt sich definitiv!
Story Line
Oberkommando der Wehrmacht, Wünsdorf
Lagevortrag am 03.01.1937 zur Lage in Spanien im Beisein des Führers
„Meine Herren, bitte nehmen Sie wieder Ihre Plätze ein, die Zigarettenpause ist beendet. Bitte, kommen Sie wieder herein, der Führer hat heute noch weitere Termine. So – meine Herren, viele kennen sicherlich noch KKpt i.G. Rech vom Auslandsamt. Nun, mittlerweile ist er dem gemeinsamen Deutsch-Spanischen Generalstab beigestellt. Herr Rech ist dort Adjutant des Chef’s Marinestation Spanien, Adm Conrad Albrecht. Also – Herr KKpt Rech – bitte sehr.“
„Vielen Dank für die einleitenden Worte. Mein Führer, meine Herren, ich werde Sie in den nächsten fünf Minuten über die militärische Situation in Spanien und den Stand von ‚Kamerun’ in Kenntnis setzen."
Unternehmen Kamerun I – Seeverlegung der Wehrmacht
Die ersten Seetransporte begannen am 15. Oktober 1936 mit der Verschiffung der 1., 2. und 3. Panzer-Division. Anders als geplant, wurden die Einheiten nicht auf Oviedo und Bilbao verteilt, sondern am 18. Oktober konzentriert in Oviedo ausgeladen. Anschließend begannen sich die Truppen sofort nach Süden in Marsch zu setzen, um ihre Bereitstellungsräume zwischen Leon und Burgos zu erreichen. Hintergrund war die Eroberung Huelvas seitens der Roten, die damit acht spanische Division in Südwestspanien einschlossen.
Während dessen wurden im rollenden Einsatz weitere Truppen nach Nordspanien geführt. Ab Anfang November beteiligte sich auch die spanische Marine an der Verschiffung deutscher Truppen in die Zielhäfen La Coruna, Vigo, Ferrol, Oviedo, Santander, Gijon, San Sebastian und Bilbao. Bis Anfang Dezember konnte die Überführung ohne Eigenverluste abgeschlossen werden.
Kräfteverhältnis nach Kamerun I
Nationalspanien:
InfD: 9
MilD: 8
GebD: 1
PzD: 3
TakB: 1
AbJ: 1
BB: 1
CL: 1
SS: 2
LST: 4
Legion Condor:
InfD: 36
PzD: 3
HQ: 1
TakB: 8
AbJ: 3
BC: 3
CL: 5
LST: 4
Rotspanien (nach Kenntnisstand des spanischen Geheimdiensts):
InfD: vermutlich 26
Marine: 2 Uboote
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Bild 11: Die Spionageinformationen sind fehlerhaft. Rotspanien verfügt über mehr Truppen, insbesondere einige Panzerdivisionen.
Die Informationen des spanischen Geheimdiensts sind definitiv falsch: es wurden wiederholt Panzer russischer Bauart in den Kämpfen gesichtet und abgeschossen, des weiteren entwickelt die rote Luftwaffe eine rege Tätigkeit über Kantabrien und Zentralspanien. Aus dem letzten Gefecht der Kreuzergruppe ‚Deutschland’ südlich Sevilla wissen wir, dass die rote Marine mindestens über 1 einsatzbereites Schlachtschiff der Espána-Klasse verfügt.
Unternehmen Kamerun II – der Aufmarsch der Legion Condor
Die Panzergruppe Condor erreichte am 23. Oktober den Bereitstellungsraum zwischen Leon und Burgos. Die Divisionen begannen umgehend mit Attacken gegen die bei Valladolid eingegrabenen roten Divisionen. Unterstützt durch rollende Einsätze der Luftwaffe konnte der feindliche Widerstand bis zum 25.10. gebrochen werden und der Feind über den Rio Duero geworfen werden. In scharfer Verfolgung fielen auch Zamora, Salamanca und Segoria an die vorrückenden Panzertruppen. Die vier roten Infanterie-Divisionen hatten sich nach dem Fall Segorias bis auf die Außenbezirke Madrids zurück gezogen und befestigten ihre Stellungen. Noch bevor republikanische Verstärkung die Linien erreichen konnte, entschloss sich GenM Guderian zum Frontalangriff auf Madrid. Diesmal stießen die deutschen Truppen auf entschlossenen Widerstand der Verteidiger, der nur durch pausenlose Bombardierungen gebrochen werden konnte. Nach kurzer Reorganisation setzte die Panzergruppe auch noch über den Rio Henares und Rio Tajo, hinter dessen Ufer sich mittlerweile 6 rote Divisionen verschanzt hatten. Nach Sicherung der Brückenköpfe erwehrten sich die deutschen Truppen heftigsten Gegenangriffen von bis zu 10 Divisionen, konnten die Stellungen aber behaupten.
In der Zwischenzeit waren weitere deutsche Divisionen in Bilbao und Oviedo an Land gesetzt worden. Es gelang den deutschen Truppen, die starke Verteidigung der Roten entlang des Rio Ebro bis Saragossa aufzurollen. Der Vormarsch von Burgos und Valladolid nach Soria, der Hauptstadt der Siguenza, rundete den Aufmarsch in Nord- und Zentralspanien ab.
Unternehmen Kamerun III – Die Rotations-Offensive
Anfang Dezember rückten 7 deutsche Divisionen, darunter 3 Panzer-Divisionen über den Rio Guadiana nach Cuidad Real und Albacete vor. Weitere 8 Divisionen griffen am 22. Dezember die rote Südfront bei Huelva an und warfen den Gegner auch bei Sevilla und Cadiz. Damit haben wir die Ausgangsstellung für ‚Offensive Rotation’ erreicht, die ich Ihnen im folgenden erläutern möchte:
Unsere spanischen Verbündeten haben den Wunsch geäußert, möglichst schonend mit republikanischem Material zu verfahren, da die rote Regierung den Großteil des Goldschatzes Spaniens für den Einkauf von Waffen und Gerät ausgegeben hat. Daraufhin entwickelte Gen Rundstedt, Oberbefehlshaber Legion Condor, einen Operationsplan flankierender Angriffe auf die roten Linien, um die Verteidiger schließlich von Süden nach Norden hin aus den Stellungen zu werfen und nach Katalonien zu treiben. Frontalangriffe auf die Stellungen der Roten werden vermieden und nach erfolgreichem Abschluss der Offensive dürfte das gesamte republikanische Material nahezu vollständig in die Hände des Caudillo fallen.
Das stärkt einerseits einen eher schwachen Verbündeten, festigt andererseits die deutsch-spanischen Beziehungen und verschafft der Legion Condor die für die Taktikschulung benötigten Einsätze und realen Bedingungen.
Ausblick
Rotspanien steht außenpolitisch isoliert da, England und Frankreich haben eine Unterstützung abgelehnt und Sanktionen gegen Nationalspanien durch den Völkerbund konnten durch Italien wirksam bekämpft werden. Wir haben nun alle Zeit der Welt, den Spanienfeldzug siegreich zu beenden. Überstürzte Operationen gefährden den Gesamterfolg, wir sollten daher Schritt für Schritt auf republikanisches Territorium vordringen – ein Ansatz, den auch unsere spanischen Verbündeten unterstützen.
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Bild 12: Die Schrittfolge der "Rotations-Offensive". Leider erinnere ich mich nicht mehr an die Bildunterschriften
History Line
Schlachtschiff „Jaime I“ (Spanien)
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Bild 13: Ein Modell des spanischen Dreadnought "Jaime I"
Namesgeber der „Jaime I“ war Jaime der Eroberer, König von Aragon (1208-1276), der das Königreich Aragon im Rahmen der Reconquista weit nach Süden (bis Valencia) ausdehnte und die sogar die Balearen, Sizilien, Sardinien und Süditalien bis Neapel eroberte. Baubeginn war der 5. Februar 1912 in der staatlichen Schiffswerft SECN in El Ferrol, der Stapellauf fand am 21. September 1914 statt. Aufgrund von finanziellen Problemen und Rohstoffengpässen während des 1. Weltkriegs wurde das Schiff erst am 20. Dezember 1921 fertig gestellt.
Die „Jaime I“ ist wie ihre Schwesterschiffe „Alfonso XIII“ und „Espana“ ein Dreadnought der Espana-Klasse. Diese Schiffe waren die einzigen je in Spanien gebauten Dreadnoughts und außerdem die kleinsten Dreadnoughts weltweit. Die „Jaime I“ verdrängte bei einer Länge von 140 m und einer Breite von 24 m gerade einmal 15.452 ts, nicht viel mehr als die deutschen Panzerschiffe. Die vier Parsons-Dampfturbinen beschleunigten das Linienschiff auf 19,5 kn Höchstgeschwindigkeit, der maximale Einsatzradius bei 10 kn lag bei gerade einmal 5000 sm. Die Hauptbewaffnung bestand aus 8 x 305 mm Geschützen in 4 Türmen (einer vorn, einer achtern, einer Backbord, einer Steuerbord), weiterhin 20 x 102 mm Geschützen als mittlere Artillerie, sowie einige Geschütze kleineren Kalibers zur Fliegerabwehr. Die Panzerung war bemerkenswert schwach (am Panzergürtel z.B. zwischen 102-203 mm gegenüber z.B. 230 mm der Linienschiffe der Deutschland-Klasse von 1906) und das Freibord für ein Schlachtschiff viel zu gering (4,6 m mittschiffs).
Insgesamt kann der Entwurf nur als unglücklich betrachtet werden – und wie ihre Schwesterschiffe hatte „Jaime I“ auch keine besonders erfolgreiche Einsatzzeit. Obwohl zu ihrer Indienststellung bereits veraltet, galt die „Jaime I“ als Stolz der spanischen Marine. Während der Rif-Kriege in Marokko Anfang der zwanziger Jahre wurde das Schlachtschiff im Mai 1924 von landgestützten Batterien beschädigt. Bei Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs kämpfte die „Jaime I“ auf der Seite der Republik. Bereits kurze Zeit nach Ausbruch der Feindseligkeiten wurde das Schiff im August 1936 durch einen Luftangriff auf der Reede vor Malaga beschädigt. In Cartagena sollte das Schiff repariert werden, doch die Kriegslage verzögerte die Instandsetzungsarbeiten. Am 17. Juni 1937 brach im Innern des Kolosses eine heftige Explosion aus, infolge dessen das Schiff im Dock sank. Sie wurde wieder gehoben, aufgrund der schweren Schäden war eine Reparatur jedoch niemals Gegenstand der Planungen. Am 3. Juli 1939 wurde das Schiff der Verschrottung zugeführt.
Story Line
Neues Kommando – neues Glück
Seit Unterzeichnung des deutsch-spanischen Bündnisvertrages bin ich persönlicher Adjutant des Chefs der deutschen Marinestation Spanien, Admiral Albrecht, in Vigo und Verbindungsoffizier zur Armada Espanola. Nun bekomme ich wieder ein Bordkommando auf dem leichten Kreuzer „Nürnberg“. Der Torpedooffizier erkrankte während der letzten Fahrt an Malaria und der Kommandant Kpt zS Riedel hat mich persönlich als Nachfolger beim Marinepersonalamt angefordert. Vor zwei Tagen landete die Fw 200 Kondor aus Madrid in Köln-Wahn, doch für einen Heimaturlaub bleibt leider keine Zeit. Laut den Versetzungspapieren werde ich mich heute in Kiel beim Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte melden, doch ich weiß bereits, dass mein nächstes Kommando in Wilhelmshaven ausgerüstet wird. Gerüchten zu Folge plant die Seekriegsleitung einen Kampfvorstoß ins Mittelmeer, streng geheime Sache – nicht einmal im deutsch-spanischen Generalstab sind Einzelheiten bekannt. Angeblich gibt es undichte Stellen und es wird befürchtet, dass das Missionsziel nicht erreicht werden kann.
Die rote Marine hat in den letzten Monaten wieder erfolgreiche Operationen im Mittelmeer durchgeführt und insbesondere den Handelsverkehr im Seegebiet zwischen Ibiza und Algeciras gestört. Offiziell hat Deutschland die Nichteinmischungsgruppe verlassen, aber eine Bedrohung des freien Seehandels im Mittelmeer werden wir nicht zulassen.
Für mich bedeutet die Rückkehr auf ein Bordkommando eine neue Chance – eine Karriere in der Marine ohne Einsatz auf Dickschiffen ist heutzutage kaum mehr möglich. Der Spanienkrieg liegt in seinen letzten Zügen und mein Posten hier verwandelt sich mehr und mehr in ein Abstellgleis. Meine eigentliche Stellung bei der Gruppe II des Auslandsamts ist längst neu besetzt und zu Vorträgen im OKW oder in der Reichskanzlei wurde ich nur anfangs angefordert. Mehr noch als die Kommandierung zum Flaggoffizierlehrgang strebe ich aber wieder ein Bordkommando an, es ist die Freiheit des Meeres, dieser unglaublich weite Horizont, der mich reizt.
Es gibt nichts Größeres auf der Welt: Morgendämmerung, ein Schiff schiebt sich langsam aus der Schleuse der 2. Einfahrt in Wilhelmshaven, die Schleppleinen werden los geworfen und der Schlepper verabschiedet sich mit einem letzten Gruß aus der Signalpfeife, sein aufgewirbeltes Heckwasser spült kleine Fische an die Wasseroberfläche und sofort findet sich ein gutes Dutzend Möwen am Frühstücksbuffet ein. Die Decksmannschaft steht in Formation auf der Manöverstation, bis das Signalhäuschen des Hafenkommandanten passiert ist. Nebelschwaden ziehen vorbei, Kinder auf dem Weg zur Schule winken uns zu und Landsknechte halten in der Arbeit inne, schieben die Schiffermütze in den Nacken und blicken uns hinterher, wie wir auf der Jade seewärts gleiten. Kurs 352°, der Leuchtturm Arngast mit seinen rot-weißen Streifen liegt hinter uns, die Minsener Og vor uns. Wir passieren Mellum, ein flaches Eiland, auf dem tausende Seevögel nisten. Unser Typhon reißt sie aus ihrer Lethargie, und ganze Scharen erheben sich laut kreischend und schrauben sich elliptischen Bahnen gen Sonne. Wir peilen die Wassertiefe – alles „im Lot“, nur noch drei Kursänderungen und wir haben die offene Nordsee vor uns. Und wenn Wangerooge, Spiekeroog und Langeoog im Küstendunst versinken, wenn die Sonne höher und höher über die Schaumkronen der Wellen steigt und wenn der Navigationsmeister eine Zigarette in der Lee-Nock raucht, dann weißt Du, was Seefahrt bedeutet, was Freiheit bedeutet, dann spürst Du die Faszination, die das Meer seit je her auf die Menschheit ausübte. Gott, was bin ich glücklich, endlich wieder an Bord zu sein!
Story Line
9. Mai 1937
Unternehmen ‚Eiserner Besen’
Lage:
Die rotspanische Flotte hat sich von den Seegefechten westlich Portugals und südlich Sevillas erholt und begonnen, die Handelsrouten durch das Mittelmeer zwischen Ibiza und Algeciras zu stören. Dabei wurden insbesondere Handelsschiffe unter deutscher Flagge bedroht – auf einigen Routen sank die Handelseffizienz infolge roter Piraterie und der erforderlichen Gegenmaßnahmen um 50%. Frühere Flottenvorstöße blieben erfolglos, auch die Quarantäneflotten der Nichteinmischungsgruppe konnten die roten Geschwader nicht aufhalten. Es muss damit gerechnet werden, dass republikanische Spione den deutsch-spanischen Generalstab und das gemeinsame Marinebüro infiltriert haben.
Auftrag:
Die Freiheit der Meere ist wieder herzustellen. Die Anwendung lethaler Gewalt ist ausdrücklich gestattet.
Durchführung:
Die Kreuzergruppe ‚Deutschland’ mit „Deutschland“, „Admiral Scheer“, „Admiral Graf Spee“, „Nürnberg“, „Karlsruhe“, „Köln“, „Königsberg“ und „Leipzig“ hat ihre Ausrüstung in Wilhelmshaven beendet. Die Kampfgruppe wird zunächst turnusgemäß Vigo anlaufen, um dort offiziell Manöver durchzuführen. Mit erreichen Vigos wird die Kreuzergruppe allerdings abgedunkelt und unter strikter Funkstille die Straße von Gibraltar passieren und in das westliche Mittelmeer vordringen. Rotspanische Seestreitkräfte sind ohne Vorwarnung anzugreifen. Die spanische Luftwaffe wird Aufklärungseinsätze im Seeraum zwischen Valencia und den Balearen fliegen. Der Einsatz ist zunächst auf vier Wochen begrenzt, oberste Priorität hat die Wiederherstellung der freien Seefahrt.
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Bild 14: Die Kreuzergruppe 'Deutschland' auf ihrem Marsch von der Nordsee in die Balearensee. Ich hatte bereits vor diesem Spiel einige Schiffsdateien umgeklassifiziert. Wie man sieht, sind die Panzerschiffe der 'Deutschland'-Klasse nun Schlachtkreuzer. Ich habe jedoch auch die einige Schiffe anderer Nationen etwas näher an die Realität gebracht: so zum Beispiel die in erheblichem Maße modernisierten britischen Kampfschiffe 'Repulse' und 'Renown'. Beide wurden um zwei Klassen angehoben. Auch Schiffe anderer Nationen (Japan, Frankreich - nach meiner Erinnerung) waren betroffen.
Feindliche Kräfte:
Die Rotspanische Marine verfügt über ein einsatzbereites Linienschiff der „Espana“-Klasse und mehrere kleine Kreuzer. Außerdem ist mindestens 1 Uboot-Geschwader aktiv. Luftwaffe und Landbatterien stellen keine Gefährdung mehr dar.
Vermerk:
In mehreren Gefechten hat die republikanische Marine bewiesen, dass sie in Lage ist, sich überlegenen Gegner zu entziehen. Nur einmal kam es zum Verlust eines Kriegsschiffes – am 20. Dezember 1936 wurde der leichte Kreuzer „Mendez Nunez“ von „Deutschland“ versenkt. Im selben Seegefecht wurde „Königsberg“ durch die Salven der „Jaime I“ schwerst beschädigt – trotz der veralteten Ausrüstung ist der Kampfwert der roten Kriegsschiffe aufgrund exzellenter Ausbildung und fanatischem Kampfeswillen als hoch einzuschätzen.
History Line
Vigo
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Bild 15: Satellitenbild von Vigo
Vigo ist eine bedeutende Hafen- und Industriestadt im äußersten Nordwesten Spaniens und liegt in der Provinz Pontevedra innerhalb der autonomen Region Galicia an der Küste des Atlantik.
Vigo verfügt über einen der größten natürlichen Häfen Spaniens und ist seit der Antike durchgehend besiedelt. Vigo wurde als Vicus von den Römern gegründet und war Ausgangspunkt für die britannische Invasion Julius Caesars im Jahr 55 v.Chr. Ende des 10. Jahrhunderts geriet die Stadt unter maurische Herrschaft, infolge derer die Stadt beinahe ausgelöscht wurde. Nach der Rückeroberung durch Fernando II. erholte sich Vigo zusehends. Dennoch büßte die Stadt ihre Vormachtstellung durch ständige Überfälle normannischer Seeleute und verheerende Pestepidemien ein. Erst nach 1529 blühte Vigo, von Kaiser Karl V. - der gleichzeitig auch spanischer Thronerbe war - mit weitreichenden Privilegien im Südamerikahandel ausgestattet, wieder auf.
In der Folgezeit war das reiche und bedeutende Vigo Ziel zahlreicher Raubzüge: Sir Francis Drake zerstörte die Stadt 1589, türkische Piraten plünderten Vigo 1619, 1702 wurde eine spanisch-französische Schatzflotte in der Bucht von Vigo von Engländer und Holländern besiegt und geplündert, auch die Stadt fiel den Invasoren zum Opfer. Zuletzt wurde Vigo Opfer napoleonischer Truppen, als diese 1808 Spanien besiegten.
Vigo verlor seine Vormachtstellung Zug um Zug an La Coruna, als Flottenstützpunkt war das natürlich geschützte El Ferrol sowieso besser geeignet. Bis in die heutigen Tage (1937) ist Vigo jedoch der bedeutendste Handelshafen Galiziens.
Nachtrag: Liebhaber deutscher Kultfilme kennen Vigo sicherlich auch als Zwischenstopp U-96 auf dem Weg in die Straße von Gibraltar.
Wilhelm Klink
31.08.13, 13:06
Nachtrag: Liebhaber deutscher Kultfilme kennen Vigo sicherlich auch als Zwischenstopp U-96 auf dem Weg in die Straße von Gibraltar.
Aye, Durchsacken lassen. So ähnlich habt Ihr es mit der Kreuzergruppe und Gibraltar ja auch gehandabt ;)
Story Line
14. Mai 1937 – Die Seeschlacht bei Cap de Formentor
Mit Höchstgeschwindigkeit zerschneiden die stählernen Rümpfe der deutschen Kreuzer die Wellen, welche die Vorschiffe majestätisch anheben. Kracht der Bug dann in die nächste Welle hinab, läuft ein Zittern durch den gesamten Rumpf, die Aufbauten singen und weißflockige Gischt weht über das Deck. Ein paar Delphine versuchen, mit den Stahlkolossen Schritt zu halten, sie springen über die Bugwelle und tauchen in das grüne, aufgewirbelte Wasser. Doch ihre Ausdauer reicht nur wenige Minuten, dann lassen sie die grauen Riesen ziehen und suchen eine andere Beschäftigung.
Während dessen geht Admiral Raeder auf der Brücke der „Deutschland“ unruhig auf und ab. „Was ist bloß schief gelaufen?“ Der Durchbruch bei Gibraltar fand gestern Nacht bei völliger Dunkelheit statt, nahezu ausgeschlossen, dass die abgedunkelt fahrenden Schiffe bemerkt wurden. Doch Ibiza liegt bereits seit 90 Minuten hinter der Kampfgruppe und von dem rotspanischen Geschwader ist immer noch kein Zeichen am Horizont. In 60 Minuten ist hier Sonnenuntergang, dann besteht kaum noch Chance auf Entdeckung der feindlichen Schiffe. Ob sie morgen auch noch hier operieren ist äußerst zweifelhaft. Bald müssen die Agenten melden, dass der deutsche Verband nicht von den Landzielbeschuss-Übungen nach Vigo zurück gekehrt ist, dann wird Almirante Fernandez zwei und zwei zusammen zählen und sein Gescchwader zurück nach Barcelona rufen. Vor einer Stunde wurde die Kampfgruppe geteilt: „Deutschland“, „Admiral Scheer“, „Karlsruhe“ und „Köln“ laufen seewärts der Balearen in Richtung Barcelona, „Admiral Graf Spee“, „Nürnberg“, „Königsberg“ und „Leipzig“ dichter unter der Küste der Mittelmeerinseln. Nach Agentenberichten ist die gesamte rote Mittelmeerflotte ausgelaufen: das Linienschiff „Jaime I“, die beiden leichten Kreuzer „Miguel de Cervantes“ und „Almirante Cervera“, sowie einige Zerstörer der Churucca-Klasse als Eskorte. Doch seit Stunden gibt es keinerlei Hinweis auf deren Verbleib – selbst die Luftaufklärung liefert keine Sichtmeldungen.
Auf Höhe von Castello dann ein alarmierender Funkspruch: das spanische Geschwader wurde in der Bucht von Palma gesehen, wo es die deutsche Division unter Kpt zS Langsdorff ungesehen passieren ließ. Nun dampfen die Spanier mit Höchstgeschwindigkeit nach Norden – sehr gut, anscheinend ist ihnen die Teilung der Kampfgruppe verborgen geblieben. Sofort wird ein Abfangkurs eingeschlagen und Langsdorff auf der „Admiral Graf Spee“ informiert, seine Division sofort wenden zu lassen. Alle Mann auf Kampfstation! und warten auf die erste Sichtung.
Um 19:15 Uhr dann der ersehnte Ruf: spanisches Linienschiff zwei Strich an Steuerbord! Die Schiffe nehmen Linienposition ein, Zielzuweisung der Hauptartillerie, Feuerbefehl. Schon die dritte Salve liegt deckend im Ziel. Die sechste, siebte und zehnte lässt ebenfalls feurige Schauer auf die armen Seelen an Bord der „Jaime I“ nieder gehen. Hinzu kommt die Verwirrung der Spanier, die hatten zunächst „Köln“ für das Führungsschiff gehalten, nun wechseln sie umständlich das Ziel. Bereits nach 20 Minuten ist das Gefecht entschieden: „Jaime I“ liegt mit schwerer Schlagseite im Wasser, die Hauptartillerie schweigt. Da – plötzlich ein Torpedoangriff der Kreuzer und Zerstörer. Sie wollen die deutsche Linie aufbrechen, um sich im Schutze der nun einbrechenden Dunkelheit zurück zu ziehen. Zielwechsel – zu spät, die Aale sind im Wasser. Ausweichkurs! War’s das? Plötzlich erhellen Explosionen die Dämmerung: Langsdorffs Gruppe ist rechtzeitig eingetroffen. „Almirante Cervera“ wird getroffen und dreht ab, „Almirante Juan Ferrandiz“ (Churucca-Klasse) versucht die fliehenden Kreuzer einzunebeln, wird aber von „Nürnberg“ schwer getroffen. Nun nehmen die Kreuzer der ersten Gruppe das Feuer wieder auf – keine Chance mehr für die Spanier. Bis zum Einbruch der Nacht liegen „Jaime I“ und „Almirante Cervera“ auf dem Meeresgrund, der Zerstörer „Almirante Juan Ferrandiz“ wird gegen Mitternacht von den Spaniern aufgegeben. Einzig „Miguel de Cervantes“ erreicht Barcelona. Die Seemacht der Roten ist gebrochen.
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Bild 16: Die Seeschlacht von Cap Formentor - eines der weniges Seegefechte dieses Feldzugs
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Bild 17: Admiral Erich Raeder, Oberbefehlshaber der Kriegsmarine
Großadmiral Erich Raeder
Erich Johann Albert Raeder wurde am 24. April 1876 in Wandsbek bei Hamburg geboren. Im April 1894 trat Erich Raeder in die Kaiserliche Marine ein und fuhr auf den Schulschiffen Stosch und Gneisenau. Seine Seeoffiziersprüfung bestand er am 25. Oktober 1897 mit Auszeichnung, es folgten Einsätze auf verschiedenen Panzerkreuzern, Landverwendungen und ein weiterführender Lehrgang an der Marineakademie, nach welchem er im März 1905 zum Kapitänleutnant ernannt wurde. Im weiteren Verlauf diente Raeder unter anderem auf dem Kreuzer „Yorck“ (1908-10) und der kaiserlichen Yacht „Hohenzollern“ (1910-12). Bei Ausbruch des Krieges war Raeder, nunmehr Korvettenkapitän, Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte und nahm als Stabsangehöriger an der Doggerbankschlacht und Skagerrakschlacht teil. Anfang 1918 erhielt Erich Raeder das Kommando über den kleinen Kreuzer „Cöln“.
Im Oktober 1918 wurde er zum Chef der Zentralabteilung des Reichsmarineamtes ernannt, eine Tätigkeit, die er auch während der Weimarer Republik ausübte, bis er durch seine enge Beziehung zu dem in den Kapp-Putsch verwickelten Chef der Admiralität von Trotha ins Marinearchiv versetzt wurde. Nach weiteren Verwendungen als Inspekteur des Bildungswesen der Marine, Befehlshaber der leichten Seestreitkräfte Nordsee und Chef der Marinestation Ostsee verlieh im die Universität Kiel am 31. Mai 1926 in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen als Marinegeschichtsschreiber die Ehrendoktorwürde.
Am 1. Oktober 1928 ernannte ihn Reichswehrminister Groener zum Admiral und Chef der Marineleitung, eine Position, in der Erich Raeder den Ausbau der Marine maßgeblich forcierte – der Neubau der Panzerschiffe, wie auch der „Umbauplan“ gehen auf sein Wirken zurück.
Unzufrieden mit der 35:100-Beschränkung des Flottenabkommens mit Großbritannien versuchte Erich Raeder auch weiterhin, den Bau von Großkampfschiffen zu forcieren. Auf das seit Herbst 1938 erarbeitete Rüstungskonzept der Marineleitung nahm Raeder, nunmehr Generaladmiral, insoweit Einfluss, als das es beinahe ein reines Dickschiff-Konzept wurde. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges musste das ehrgeizige Bauprogramm per Erlass gestoppt werden; die Kriegsmarine verfügte nun weder über eine ausreichende Überwasserflotte, noch über eine signifikante Anzahl von Ubooten und begann den Waffengang mit England mit äußerst ungleichen Mitteln.
Großarmiral Raeders Konzept des Seekrieges war spätestens mit dem Verlust der „Bismarck“ gescheitert, auch Adolf Hitler äußerte sich immer unzufriedener über den Sitzkrieg und die Misserfolge der Überwassereinheiten. Nach dem Silvestergefecht von 1942 warf Hitler der Marine im Beisein Raeders Feigheit vor. Erich Raeder zog die Konsequenz und bat um seine Demission. Bis zum Kriegsende blieb Raeder als „Frühstücksadmiral“ Admiralinspekteur der Marine. Am 23. Juni 1945 wurde Raeder verhaftet und später in den Nürnberger Prozessen vor Gericht gestellt. In 3 von 4 Anklagepunkten einstimmig für schuldig befunden, wurde Erich Raeder zu lebenslanger Haft verurteilt, wurde aber 1955 aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Erich Raeder verstarb am 6. November 1960 in Kiel.
Respekt werter Aktivist - ein wirklich beeindruckender AAR. :eek:
sehr gut!
welche Mod für Arma war das denn, sieht echt edel aus
(...)welche Mod für Arma war das denn, sieht echt edel aus
Es handelt sich um DMP-Grafikmod.
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Eine faustdicke Überraschung
Von da also weht der Wind. Hätte mir ja klar sein müssen, dass man mir nicht aufgrund reiner Menschenfreunde ein neues Bordkommando anbietet – in meinem Alter. Nein, in der Marine von morgen herrscht Offiziersnotstand, weswegen sogar noch eine Reihe weitaus älterer Veteranen des Ersten Weltkriegs reaktiviert wurden.
Doch immer langsam der Reihe nach. Seit Ende November 1937 bin ich wieder zbV beim FdZ, seit der alte Torpedooffizier zurück an Bord der „Nürnberg“ ist. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mal ausgiebig Urlaub zu machen. Ich habe meine Eltern in Thalheim besucht, war Skilaufen in Oberhof und im Theater in Berlin. Dort habe auch Hagen getroffen, wir sind seit unserer Zeit bei Loewenhardts 3. Marine-Brigade eng befreundet. Mittlerweile arbeitet er beim Amt für Kriegsschiffbau in Heyes Sonderplanungsausschuss und hat mir aus erster Hand von den neuen Aufrüstungsplänen erzählt. Demnach geht man im OKM von inzwischen davon aus, dass ein Konflikt mit England in mittlerer Zukunft unvermeidbar ist. Die aktuelle Rüststufe Bauplan III.z erinnert in seinen Dimension stark an das Tirpitzsche Flottenbauprogramm vor dem Großen Krieg. Aufgrund der Ergebnisse der letzten internationalen Flottenkonferenz in London (soweit man überhaupt von Ergebnissen reden kann) und der durch die mögliche Nutzung von Stützpunkten in Spanien und Argentinien deutlich erweiterte Aktionsradius der Kriegsmarine wurde in den letzten Monaten ein streng geheimes, ehrgeiziges Flottenbauprogramm aufgelegt. Zwei 46.000-ts-Schlachtschiffe und fünf 63.000-ts-Superschlachtschiffe wurden bereits auf Kiel gelegt. Dazu kommt eine große Zahl an schweren und leichten Kreuzern, Zerstörern und U-Booten.
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Bild 18: Marineaufrüstung
Vor etwas über einem Jahr war ich überzeugt, mit Spanien und Argentinien an unserer Seite würde ein Krieg gegen England in weite Ferne rücken – nun sieht es ganz danach aus, als hätte unser Engagement eher als Brandbeschleuniger auf die deutsch-britischen Beziehungen gewirkt. Entgegen der Vereinbarungen aus dem Flottenabkommen mit England hat die britische Regierung drei neue Flugzeugträger aufgelegt, dazu eine Reihe von modernen Kreuzern und Zerstörern in Bau gegeben und eine massive Aufrüstung der Marinefliegerkräfte in Angriff genommen. Die Vereinigten Staaten haben zahlreiche Kreuzer und Zerstörer und einen neuen Flugzeugträger in Bau und Japan hat, soweit wir wissen, sogar sieben neue Flugzeugträger auf den Hellingen. Ich wundere mich allerdings, ob Deutschland bei unserer begrenzten Werftkapazität überhaupt in der Lage ist, ein solches Wettrüsten zu gewinnen. Ich habe Hagen gefragt, und er zuckte mit den Schultern. Wenigstens ist die Zeit des Wartens vorbei. Gestern musste ich mich eiligst in der Kommandantur des Wehrkreises Berlin melden, wichtiges Fernschreiben: mit Wirkung vom 1. Januar nächsten Jahres bin ich 1. Offizier auf Z 5 „Paul Jacobi“.
Warum baut ihr anstelle der 63000ts-Schlachtschiffe keine Flugzeugträger...?? Wäre doch besser.
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke:
Warum baut ihr anstelle der 63000ts-Schlachtschiffe keine Flugzeugträger...??
Der Krieg musste bis 1942 beendet sein. Flugzeugträger spielen ihre Stärken erst mit späteren Doktrinen aus, für die ich zudem die deutsche Marinedoktrin hätte aufgeben müssen. Nö, nö, ich kam prima zurecht, und wie Ihr noch sehen werdet, sind diese Schlachtschiffe echte Höllenmaschinen.
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Der Z-Plan
Bereits zum Ende der Weimarer Republik wurden die engen Grenzen, die der Versailler Vertrag Deutschlands Flottenrüstung setzte, gedanklich verlassen. Im November 1932 genehmigte Reichswehrminister Groener der sogenannten „Umbauplan“, der den Bau eines Flugzeugträgers, eine Vermehrung der Zerstörer und den Aufbau einer Uboot- und Marineluftwaffe vorsah. Die veralteten Linienschiffe der Braunschweig-Klasse wurden bereits durch die 3 Neubauten der Deutschland-Klasse von Panzerschiffen ersetzt. Nach 1933 verließ Deutschland die Genfer Abrüstungskonferenz und plante zunächst den Neubau weiterer (vergrößerter) 18.000-ts-Panzerschiffe, die nach dem Flottenabkommen mit England 1935 aber zugunsten der 30.000-ts-Schlachtkreuzer der Scharnhorst-Klasse abgebrochen wurden. Ein erstes, ambitioniertes Flottenbauprogramm vom März 1934 sah bereits den Bau von 8 Panzerschiffen, 3 Flugzeugträger, 18 Kreuzer und einer großen Zahl von Zerstörern und Ubooten vor. Diese Planungen wurden nach dem deutsch-britischen Abkommen von 1935 noch erweitert.
Im Zuge der Sudetenkrise, als deutlich wurde, dass England im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und der Tschechoslovakei gegen das Reich Krieg führen würde, gab man die bisherigen Pläne zugunsten eines noch weit umfangreicheren Rüstungsprogramms auf. Am 25. Oktober legte FKpt Heye, der Vorsitzende des Planungsausschusses Neubau eine Denkschrift mit dem Titel „Seekriegführung gegen England und die sich daraus ergebenden Forderungen für die strategische Zielsetzung und den Aufbau der Kriegsmarine“ vor. Der Schwerpunkt lag hier auf eine umfangreichen Handelskrieg mit Panzerschiffen und Ubooten, die Dickschiff-Fraktion der Kriegsmarine (hier stellvertretend Admiral Raeder und Admiral Carls) setzten sich aber mit der Forderung nach einer Schlachtschiffmarine durch. Der sogenannte „Bauplan III“ umfasste den Neubau von 6 Schlachtschiffen der H-Klasse, 12 Schlachtkreuzern der P-Klasse, 8 Flugzeugträgern, 5 schweren Kreuzern, 24 leichten Kreuzern der M-Klasse, 36 Spähkreuzern, 70 Zerstörern, 78 Torpedobooten und 249 Ubooten, insgesamt über 800 Einheiten. In der weiteren Entwicklung wurde der ursprüngliche „Bauplan III.x“ zu III.y und schließlich zu III.z modifiziert. Die Anzahl der Flugzeugträger wurde halbiert und die Zahl der Kreuzer reduziert, dafür eine deutlich höhere Anzahl an Zerstörern und Torpedobooten gefordert. Diese Stufe wurde schließlich am 27. Januar 1939 per Gesetz vom Reichstag verabschiedet.
Der Z-Plan ließ in seiner Dimension sämtliche vertraglichen Bindungen weit hinter sich, er verstieß sowohl gegen den deutsch-britischen Flottenvertrag wie auch gegen die Londoner Flottenkonferenz, der Deutschland am 17. Juli 1937 beigetreten war. Abgesehen von der Überforderung der deutschen Werftkapazitäten stellte sich der Marineführung ein fast unlösbares Problem: einer Berechnung der Abteilung Wehrwirtschaft im Marineministerium zu Folge wurde für die Z-Flotte ein Heizölbedarf von 6 Mio. Tonnen und bei Dieselöl von 2 Mio. Tonnen veranschlagt; das war noch einmal soviel wie der gesamte deutsche Mineralölverbrauch des Jahres 1938! Da Hitler der Marineführung einen Frieden mit England bis 1946 versprochen hatte, wollte man dieses Problem durch die Einlagerung von 10 Mio. Tonnen Brennstoffen bis 1945 und eine deutliche Steigerung der heimischen Produktion lösen.
Das Ende des Z-Planes kam schnell und unspektakulär. Nach Eingang der englischen Kriegserklärung ordnete Großadmiral Raeder am 10. September an, nur noch Schiffe fertig zu stellen, die im Bau bereits weit fort geschritten waren.
Eine Umsetzung des Z-Planes hätte die Marine auf 201.000 Soldaten vergrößert und über 33 Milliarden Reichsmark verschlungen.
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Bild 19: Sechs Schlachtschiffe der H-Klasse waren Bestandteil des Z-Plans
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Sengwarden, I/Seekriegsleitung, 1. August 1939
Operationsabteilung
Operation ‚Entwicklungshilfe’
Lage
Die Polenkrise hat die ohnehin gereizten Beziehungen in Europa zum Zerreissen strapaziert. Reichskanzler Hitler hat in seiner Führerweisung den verdeckten Aufmarsch der Wehrmacht an der Ostgrenze des Reichs angeordnet und auch die Wehrkreise am Westwall in Alarmbereitschaft versetzt. Während die deutschen Grenzen im Fall einer französisch-polnischen Aktion als geschützt gelten müssen, sieht die Lage bei unseren spanischen Verbündeten bedrohlicher aus. Insbesondre die Stellungen in Spanisch-Guinea sind im Falle des Ausbruchs von Feindseligkeiten von der Versorgung abgeschnitten und von französischen Kolonialtruppen umzingelt. Der spanische Generalstab hat den Führer in einer Note gebeten, ein gemeinsames Schutzkonzept zu erörtern.
Auftrag
Durch die Folgen des Bürgerkriegs kann Spanien seine kolonialen Besitzungen nicht verteidigen. Als Zeichen fester Waffenbrüderschaft hat der Führer entschieden, ein deutsches Expeditionskorps nach Bata zu verschiffen. Die aus ausgesuchten Elitetruppen bestehende Kampfgruppe hat den Auftrag, französische Stellungen im Kongogebiet anzugreifen und eine mögliche Abschnürung offensiv zu vereiteln. Zu diesem Zweck werden als „Entwicklungs- und Aufbauhelfer“ getarnte Marinesturmtruppen nach Spanisch-Guinea verlegt. Neben „landwirtschaftlichen Hilfsgeräten“, „Baumaterialen“ und „Maschinenteilen“ werden auch 2000 Tonnen Nachschubgüter nach Bata transportiert, um eine unabhängige Kriegsführung für mehrere Wochen sicherstellen zu können. Eine Aufstellung der Transportgüter entnehmen Sie bitte dem Handdossier.
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Bild 20: Operation 'Entwicklungshilfe', August 1939
Durchführung
Der Seetransport wird über gecharterte Passagierschiffe der KdF-Linie und Stückgut-Transporter der Reedereien DAL und Hapag durchgeführt. Jeglicher Anschein militärischer Aktionen ist dringlichst zu vermeiden, daher werden den Schiffen keinerlei militärische Eskorten zur Verfügung gestellt. Die beteiligten Truppen setzen sich aus Spezialverbänden der Marine zusammen, die bisher unter größter Geheimhaltung aufgestellt und trainiert wurden. Als Unterstützungsverband wird das 18. AK eingesetzt, ein Kampfverband, der erst vor wenigen Tagen aufgestellt wurde und der Feindaufklärung noch unbekannt sein dürfte. Die Koordination und operative Führung der Seeverlegung übernimmt die Deutsche Colonial Compagnie, unterstützt durch einen Sondereinsatzstab der Seekriegsleitung.
Nach Ankunft in Bata werden die „Entwicklungshelfer“ umgehend in ihren „Aufbaucamps“ versammelt und ausgerüstet.
Kräfteansatz
Marine-Sturm-Korps (1., 2., 3., 4., 5., 6. MarD mit Pioniergerät zum Einsatz in den Tropen)
18. AK (57., 58., 60. ID mit schweren Brigaden ausgestattet)
Feindlage
Die spanische Aufklärung hat die Anwesenheit von 3-5 französischen Kolonialdivisionen festgestellt. Mit einer weiteren Verstärkung, auch durch englische Truppen muss gerechnet werden. Je nach Entwicklung könnten auch Truppen aus Südafrika und Belgien auf dem Kriegsschauplatz erscheinen.
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Bata – Äquatorial-Guinea
Bata ist die bedeutendste Hafenstadt und Hauptstadt der spanischen Kolonialprovinz Äquatorial-Guinea. Seine Bedeutung liegt in den günstigen Hafenverhältnissen – tiefe Fahrwasser ohne Versandungsgefahren.
Die ursprünglichen Festlandsureinwohner waren Pygmäen, welche von eindringenden Bantu-Stämmen ab dem 17. Jahrhundert weitgehend verdrängt wurden. Den ersten Kontakt Europas stellten ab 1471 die Portugiesen unter Fernando Poo her, welche auf der Insel Bioko einen Handelsstützpunkt errichteten. 170 Jahre später zogen auch niederländische Kauffahrer nach. Das Festland wurde im dem 18. Jahrhundert immer wieder von Sklavenjägern durchkämmt, die oftmals lose Niederlassungen und Forts gründeten. Ihre Handelsrechte traten die Portugiesen mit dem Vertrag von El Pardo an Spanien ab, welche gemeinsam mit den Briten die Sklaverei bekämpften. Der europäische Einfluss erstreckte sich aber eher auf die strategisch wichtigen Inseln und einen schmalen Küstenstreifen an Land. Da Spanien seine Macht nicht auf das im Vertrag von El Pardo zugesprochene Gebiet ausdehnte, griffen andere Kolonialmächte zu bis das ursprünglich 800.000 km² große Gebiet auf 26.000 km² zusammen geschrumpft war.
Erst der zunehmende Zuzug von Kolonisten und der Vertrag von Paris (1900) regelte die Ansprüche Spaniens in Äquatorial-Afrika. Während des Ersten Weltkrieges ließen sich deutsche Schutztruppen aus Kamerun in Spanisch-Guinea internieren, im spanischen Bürgerkrieg stand das Gebiet unter Kontrolle der Francisten. Aufgrund des erzwungenen Anbaus von Kakao und Kaffee auf Großplantagen, der exzessiven Holzwirtschaft und der „Anwerbung“ tausender Arbeitskräfte aus Liberia (die Landarbeiter wurden von liberianischen Politikern verkauft) kam es Anfang des 20. Jahrhunderts zu Aufständen unter den Arbeitsimmigranten, aber auch zu einem Krieg mit den einheimischen Bubi.
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Bild 21: Äquatorial-Guinea und die Lage Batas
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In See, 24. August 1939
Kampfgruppe „Deutschland“
auf Z 5 „Paul Jacobi“
Während ich die Stufen zum Kapitänsdeck hinauf gehe, muss ich immer wieder an das Blatt Papier denken, das ich in meiner linken Hand halte. Es ist ein Knüller, so viel steht schon mal fest. Doch ist es das, wonach es sich anhört? Oder nur eine weitere Tanznummer in diesem heimlichen Diplomatentango der letzten Wochen... oh, ich bin ja schon da. Ich streiche noch einmal die Uniform glatt, klopfe dreimal an die Tür, trete ein und mache Meldung.
FKpt Zimmer:
Nun Nummer Eins, was gibt’s neues aus dem Marinehauptquartier? Ich habe gehört, Sie hätten einen neuen Funkspruch für mich.
KKpt Rech:
Herr Kapitän, diese Anweisung ist vor 10 Minuten übermittelt worden. Ich habe die Wortlaut bereits entschlüsselt, wenn Sie einen Blick darauf werfen möchten.
FKpt Zimmer:
Immer langsam mit den jungen Pferden, Nummer Eins. Ich schlage vor, ich brühe mir erstmal einen Tee auf und Sie tragen derweil die neueste Papierverschwendung vor. So viele Operationsbefehle gabs ja in den letzten sechs Monaten nicht.
KKpt Rech:
Also hier steht, nach Erreichen der Linie Kristiansand-Aberdeen soll der Kampfverband mit Generalkurs NNW in den Atlantik durchbrechen. Außerdem sind wir hiermit authorisiert, den versiegelten Einsatzbefehl Nr. 2 zu öffnen.
FKpt Zimmer:
Na los – ich warte.
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Bild 22: Am 24. August 1939 verlassen deutsche Kriegsschiffe und Uboote ihre Heimatstützpunkte und nehmen geheime Positionen im Nordatlantik ein
Einsatzbefehl ‚Westmarsch’
vom 21. August 1939
Seekriegsleitung, Operationsabteilung
Lage
Die Danziger Krise zwingt das Deutsche Reich zum Handeln. Alle Bemühungen des Auswärtigen Amtes, einen militärischen Waffengang zu verhindern, wurden durch die kompromisslose Arroganz Englands zunichte gemacht. Der Führer ist fest entschlossen, die polnische Frage so oder so zu lösen, mit der Eröffnung von Feindseligkeiten Englands gegen das Deutschland muss jederzeit gerechnet werden.
Auftrag
Kampfgruppe „Deutschland“ wird nördlich der Shetlandinseln in den Nordatlantik durchbrechen und Warteposition im Marinequadrat AL14 einnehmen.
Durchführung
Der Durchbruch ist unter Wahrung absoluter Funkstille zu führen, eventuelle Fühlungshalter sind abzuschütteln. Die taktische Verantwortung obliegt dem auf „Deutschland“ eingeschifften Führungsstab. Mit Eingang des Codewortes ‚Wagnerfestspiele’ auf der Deutschen Welle ist KG „Deutschland“ ermächtigt, selbstständig offensive Aktionen gegen die englische Royal Navy einzuleiten. Kann die Royal Navy nicht zum Kampf gestellt werden, ist Handelskrieg im Nordatlantik zu führen. 37 deutsche Versorger haben bereits Positionen im gesamten Atlantik bezogen, um die Standdauer der Einsatzgruppe zu erhöhen.
Kräfteansatz
H-Klasse: „Ludendorff“, „Moltke“, „Friedrich der Große“, „Großdeutschland“, „Hindenburg“
Bismarck-Klasse: „Bismarck“, „Tirpitz“
Deutschland-Klasse: „Deutschland“ (mit Führungsstab), „Admiral Graf Spee“, „Admiral Scheer“
Main-Klasse: „Main“, „Weser“
Hipper-Klasse: „Admiral Hipper“, Blücher“
Nürnberg-Klasse: „Nürnberg“, „Emden“, Stuttgart“, „Stettin“, Dresden“
K-Klasse: „Karlsruhe“, „Leipzig“, „Köln“, „Königsberg“
Z 23-Klasse: „Leberecht Maas“, „Theodor Riedel“, „Max Schultz“, „Paul Jacobi“, „Richard Beitzen“, „Georg Thiele“
Anmerkung in eigener Sache: Es hat damals für Verwunderung gesorgt, dass ich den Polenfeldzug in den kommenden Einträgen überhaupt nicht mehr erwähnt habe. Das lag daran, dass es keine Aktionen der Marine gegen Polen gab. Auf Panzerschlachten und Luftoffensiven werdet Ihr hier vergeblich warten. Wenn das kein Problem für Euch ist...
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Bild 23: Eine Marinequadratkarte
Marineplanquadrate
Während des Zweiten Weltkriegs nutzte die Deutsche Kriegsmarine ein spezielles System, um Positionen darzustellen und zu verschlüsseln – die so genannte Marinequadratkarte. Das System unterteilte die Ozeane in quadratische Abschnitte, die Großquadrate. Jedes Großquadrat wurde durch einen Zwei-Buchstaben-Code bezeichnet, allerdings waren die Quadrate aufgrund der Erdkrümmung und der Mercator-Projektion unterschiedlich groß. Das Großquadrat AC (Nordkap) hatte eine Seitenausdehnung von 486 sm.
Jedes Großquadrat wurde in 3x3 Unterquadrate unterteilt, die mit Zahlen von 1-9 bezeichnet wurden. Jedes weitere Unterquadrat setzte sich noch einmal aus 9 Kleinquadraten zusammen. Damit wurde jedes Großquadrat in 81 Einzelabschnitte unterteilt, die die Nummern von 11-99 trugen (ohne die Zahlen, die Vielfache von 10 waren). Quadrat AC71 zum Beispiel bezeichnete eine Position vor der norwegischen Küste.
Zur genaueren Positionsverschlüsselung wurde jedes Kleinquadrat noch einmal in 81 Segmente unterteilt, sodass man den gesamten Ozean schließlich in Abschnitte der Ausdehnung 3x3 Seemeilen unterteilen konnte und somit auch Punktziele zuweisen konnte. CA2745 zum Beispiel liegt mitten im Hafen von New York.
Diese Form der Positionsangabe war weitaus effektiver als die Angabe nach Länge und Breite, da nur maximal 6 Zeichen übermittelt werden mussten. Außerdem war die Marinequadratkarte absolut entschlüsselungssicher.
Wer sich für die historischen Marinequadratkarten interessiert, dem kann ich guten Gewissens die U-Boot-Simulationen „Aces of the Deep“ und „Silent Hunter 2“ empfehlen.
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Bild 24: Kampfgruppe "Deutschland" nach erfolgreichem Einsatz auf dem Rückmarsch nach Hause
500 sm südwestlich Island, 14. September 1939
Kampfgruppe ‚Deutschland’
Offiziersmesse „Z 5 Paul Jacobi“
Auf dem Rückmarsch nach Königsberg
Ein vielstimmiger Chor
„Ich heff’ mol en Hamborger Veermaster sehn
To my hooday, to my hooday
De Masten so scheef as den Schipper sen’ Been
To my hooday-hooday-hoo, hoo, hoo, hoo!
Blow, Boys, blow for Californio
There’s plenty of Gold, so I am told
On the Banks of Sacramento
Dat Deck wer’ von Isen, full Schiet un’ full Smeer
Dat weer de Schietgäng en’ reenstes Pläseer
Dat Logis wer’ full Wanzen, de Kombüs wer full Dreck
De beschüten de löpen von sülben oll weg
Dat Soltflesch wer’ grün un de Speck wer’ full Mad’
Köhm gev dat och bloss un Wiehnachtsahmd
Un wulln wi mal sailn, ick sech dat ja nur
Denn löp he dree vörnt un veer werrer retur
As dat Schip, so is och de Kaftein
De Lüd for dat Schip werrn och bloss shanghait
Nach erfolgreichem Einsatz dampft Kampfgruppe ‚Deutschland’ zurück in die Heimat. Trotz teilweise schwerer Schäden wurde kein Schiff verloren gegeben. Die Franzosen haben für ihre Arroganz bluten müssen:
franz. Verluste: 8 Zerstörer, 3 leichte Kreuzer, 1 schwerer Kreuzer, 3 Schlachtschiffe, 1 Flugzeugträger
Und auch der Royal Navy haben wir ordentlich den Hintern versohlt:
britische Verluste: 12 Zerstörer, 5 leichte Kreuzer, 2 schwere Kreuzer, 7 Transporter
Schiff und Besatzung haben sich einwandfrei geschlagen. Der Kommandant, FKpt Zimmer, hat für die gesamte Besatzung 2 Becks pro Nase genehmigt. Heute ist wieder ein Tag, an dem ich stolz bin, deutscher Marineoffizier zu sein. Doch unser Gedenken gilt den tapferen gefallenen Seeleuten unter deutscher, französischer und englischer Flagge. Seemann, Reise, Reise!
Nachtrag 1: Der folgende Screenshot zeigt Stärke und Zusammensetzung der deutschen Wehrmacht und ihrer Bündnispartner am 1. September 1939, dem Ausbruch des 2. Weltkrieges.
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Bild 25: wenig Panzer, mittelmäßig starke Luftwaffe, aber eine schlagkräftige Marine
Nachtrag 2: Meine erste Kriegserklärung fand tatsächlich erst am 1. September 1939 statt. Der Krieg gegen Rotspanien begann durch den Beitritt der Francisten zur Achse - eine diplomatische Aktion. Dies wurde nötig, weil die Republikaner kurz vor dem entscheidenden Sieg standen.
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Das Shanty
Ein Shanty ist ein Seemanns- und Arbeitslied der Matrosen und stammt aus dem Französischen (chanter = singen). Wenngleich erste Ursprünge bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück verfolgt werden können, so geht die heutzutage gekannte, „traditionelle“ Weise des Shanty auf das Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhundert zurück. Die Stauer in den nordamerikanischen Atlantik- und Karibikhäfen sangen bei den schweißtreibenden Verladearbeiten von zentnerschweren Baumwollballen Lieder, die sehr stark an die Pendants der schwarzen Sklaven auf den Baumwollplantagen Amerikas ähnelten. Englische Matrosen, die in den Häfen anlegten, griffen das Prinzip schnell auf und verwandelten es nach und nach in die typischen Seemannslieder. Charakteristisch für Shantys ist, das der Shantyman einen oft improvisierten Solopart anstimmt, in dessen Kehrreimzeilen die gesamte Deckscrew einfällt.
Shantys wurden bei schwerer körperlicher Arbeit gesungen, um die Mannschaft zu motivieren und durch den typischen Rhythmus einen gleichmäßigen Arbeitstakt zu erzeugen. Daher werden bei Shantys oft die dritten oder vierten Silben betont. Je nach Arbeitsgang entwickelten sich verschiedene Formen mit typischen Rhythmen, wie etwa der Capstan-Shanty beim Ankerhieven oder der Halyard-Shanty beim Segelsetzen.
Während der Glanzzeit der Windjammer wurden Shantys so populär, dass man sie auch in der Freizeit in geselliger Runde sang. Eine Seemannskneipe ohne singende Matrosen kann man sich selbst heute nur schwer vorstellen.
Shantys sind international – oftmals existieren von ein und demselben Lied mehrere Texte in mehrere Sprachen. Der oben abgebildete „Hamborger Veermaster“ ist eine deutsche Adaption auf „The Banks of Sacramento“ – aber streng genommen kein Shanty, sondern ein Seemannslied.
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Bild 25: Der Aktivist beim Shanty schmettern. Wer schmettert mit?
Der Zarewitsch
03.09.13, 07:10
Sehr schöner Bericht, werter Aktivist!
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21. Oktober 1939
Sengwarden
Seekriegsleitung, Befehlsstelle des BdU
Lagebericht zur Schlacht im Atlantik
Ausgangslage
Mit geheimer Führerweisung Nr. 4 vom 21. August 1939 wurde die Kriegsmarine in den Mob-Zustand versetzt. Die U-Bootwaffe erhielt vom OBM den Auftrag, die einsatztüchtigen Boote schnellstmöglich auszurüsten und Warteposition im Atlantik einzunehmen, um englischen Blockadegeschwadern und Luftangriffen im Fall des Ausbruchs von Feindseligkeiten zuvor zu kommen.
Da die Einsatzbereitschaft der Geschwader bei nahezu 100% stand, wurden die ersten Einheiten bereits am 23. August 1939 in Marsch gesetzt. U1, U2, U3, U4, U5 und U6 erreichten bis zum 30. August befehlsgemäß ihre Patrouillesektoren im Nordatlantik. U7 und U8 verließen nach eiliger Neuausrüstung am 29. August den Flottenstützpunkt Kiel und trafen am 7. September, eine Woche nach Kriegsausbruch, im Seegebiet westlich der Biskaya ein. Anzahl und Ausrüstung der U-Boote sind jedoch für die Handelskriegführung gegen England völlig unzureichend.
Einsatzverlauf 1.9.-14.9.
Durch das Überraschungsmoment hatten die Engländer noch kein Konvoi-System in den Westansteuerungen zu Irland etabliert. Während der ersten beiden Wochen konnten die Boote 8 Frachter und 3 Tanker, vorrangig langsame Einzelfahrer, mit einer Gesamttonnage von 21.000 BRT versenken. Feindabwehr wurde wenn überhaupt, nur in Ansätzen beobachtet. Ein Grund dafür mag die äußerst erfolgreiche Präsenz der Kampfgruppe ‚Deutschland’ sein, deren Fesselung einen Großteil der alliierten Flottenbemühungen ausmachte.
Einsatzverlauf 15.9.-30.9.
Nach der Beendigung von Operation ‚Westmarsch’ verstärkten die Engländer ihre Bemühungen, die für sie kriegswichtigen Nachschubrouten offen zu halten. Das schnell und effizient aufgestellte Konvoisystem zeigte durchgreifende Erfolge. Die wenigen Einzelfahrer waren meist zu schnell für unsere Boote, die Konvois in der Regel gut gesichert. Darüber hinaus begannen die Engländer, ihre Handelsschiffe zu bewaffnen. In den wenigen erfolgreichen Aktionen konnten dennoch 5 Frachter und 2 Geleitzerstörer versenkt werden.
Einsatzverlauf 1.10.-14.10.
Die Engländer bildeten spezielle U-Jagd-Verbände, die in den küstennahen Gewässern, aber auch auf hoher See aktiv nach deutschen U-Booten suchten, die sich in der Nähe von Nachschubkonvois aufhielten. Angreifende Boote wurden zumeist unter Wasser gedrückt, bevor sie in Torpedoentfernung kamen. Versenkungserfolge konnten nicht vermeldet werden. Statt dessen sind U4, U7 und U8 seit einer Woche überfällig. Es muss mit Totalverlust gerechnet werden.
Schlussfolgerungen
Das Überraschungsmoment ist vorbei, unsere wenigen Einheiten sind nicht in der Lage, eine signifikante Abdeckung des Operationsgebiets zu erlangen. Des weiteren haben die Engländer Jagdkommandos gebildet, die anscheinend mit einer neuen Technologie ausgerüstet in der Lage sind, unsere begrenzten Kräfte in kurzer Zeit zu zerschlagen.
Daher empfehle ich, alle Boote bis auf weiteres aus dem Atlantik zurück zu ziehen. Im Zuge der baldigen Neuaufstellung weiterer VIIc-Boote und eines erneuten Kampfvorstoßes der Schlachtflotte ergeben sich möglicherweise bessere Gelegenheiten.
Gez.
Siemens, KAdm. u. Chef Amtsgruppe U-Boote
Seekriegsleitung
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Bild 27: Die ersten Verlustmeldungen der Grauen Wölfe
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Bild 28: Ein Typ II-Boot, leider weiß ich nicht mehr welches
U-Boot Klasse II – die „Einbäume“
Der U-Boottyp II geht auf einen finnischen Prototyp (die „Vesikko“) des holländischen Konstruktionsbüros „Ingenieurskaantor voor Scheepsbouw“ aus den zwanziger Jahren zurück. Dieses Konstruktionsbüro war eine deutsche Tarnfirma, da der Weimarer Republik der Besitz von U-Booten untersagt war. Die „Vesikko“ wurde in Turku, Finnland gebaut und 1933 in Dienst gestellt und diente als Grundentwurf auch für die späteren deutschen U-Bootklassen VII und IX.
Typ II, ein Küsten-U-Boot, bildete die ersten Einheiten der U-Bootwaffe der Kriegsmarine im Jahr 1935 und wurde vornehmlich in Nord- und Ostsee eingesetzt. Im Jahr 1941 wurden die Boote vom Fronteinsatz zurück gezogen und in Ausbildungseinheiten verwendet.
Typ II wurde schrittweise weiter entwickelt, im Gegensatz zu Typ II A war Typ II D drei Meter länger, hatte eine um 80 ts größere Verdrängung, hatte eine nahezu dreifache Reichweite, eine größere Batteriekapazität und eine 25 m höhere Maximaltauchtiefe.
Alle Typ II-Boote führten 5 Torpedos in 3 Rohren mit sich, konnten alternativ aber auch 18 Seeminen laden.
Wegen des beengten Innenraums und der selbst für U-Boote kleinen Dimensionen wurden die Typ II-Boote unter den U-Bootmännern scherzhaft „Einbäume“ genannt.
Zur Information einige technische Daten eines II D-Boots:
Verdrängung: Überwasser 314 ts, Getaucht 364 ts, Total 460 ts
Länge: Gesamt: 43,97 m, Druckkörper: 29,80 m
Breite: Gesamt: 4,92 m, Druckkörper: 4,00 m
Höhe: 8,40 m
Tiefgang: 3,93 m
Antrieb: Diesel: 700 PS, Batterie: 410 PS
Geschwindigkeit: Überwasser: 12,7 kn, Getaucht: 7,9 kn
Reichweite: Überwasser 5650 sm (8 kn), Getaucht: 56 sm (4 kn)
Torpedorohre: 3 im Bug
Torpedos: 5 (oder 18 Minen)
Flak: 1x Typ 2cm/65 C/0
Maximaltauchtiefe: 175 m
Besatzung: 4 Offiziere, 22 Mannschaft
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"Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit." - Jules Verne, 20.000 Meilen unter dem Meer
Zeit für Heldentaten
Dieses Mal ist es anders. Es ist, als ob einer düsteren Vorahnung gleich dunkle Wolken des Zweifels mein Gemüt bedecken. Der wäre kein rechter Seemann, seine Gefühle nicht ernst zu nehmen im Stande ist. Die See ist grausam, sie kennt keine Gnade. Sie nimmt, wie sie auch geben kann, doch beides tut sie mit einem Gleichmut, der Äonen alt ist. Für uns kleine Menschen, die wir mit Hilfe unseres Mutes und unserer Technik auf den Wellen reiten wollen, sind all die winzigen Omen und Zeichen manchmal die einzige Warnung vor dem Verderben.
Vor vier Tagen verlegte die Kampfgruppe „Deutschland“ ohne die in der Werft liegenden Einheiten durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Wilhelmshaven. Die Ausrüstung fand ausschließlich nachts statt, unsere Liegeplätze waren selbst vor den sonstigen Soldaten des Stützpunkts streng abgeschirmt. Vor drei Tagen verließ die Flotte im Schutze der Nacht das sichere Heim. Bis auf Kielwasser- und Steuerlicht abgedunkelt fuhren wir auf der Jade Richtung offene See. Akkurates Koppeln, ein guter Rudergänger, der den Kurs aufs Grad genau einhält und ein sorgfältig berichtigter Kompass sind das A und O. Was müssen die Seeleute vergangener Jahrhunderte gedacht haben, wenn Sie in solchen Situation navigieren mussten. Ohne Kompass, ohne Fernglas, ohne Seekarten? Der Kommandant hat mich machen lassen und obwohl ein Auslaufen im Konvoi bei abgedunkelten Schiffen und gelöschten Leuchtfeuern alles andere als ein Kinderspiel ist, verzog er keine Mine. Er saß einfach in seinem Sessel, las in einem Westernroman und trank schwarzen Tee. Selbst als ich V 103, ein Vorpostenboot streifte, blieb er der Ruhepol der Brücke.
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Bild 29: 22. November 1939, Unternehmen 'Westmarsch II' beginnt. Wird der Durchbruch gelingen?
Die Deutsche Bucht liegt nun lange hinter uns. Wir schieben uns unaufhaltsam nach Nordwesten und es ist Vollmond. Der jedoch ist meist von schwarzen Wolken verdeckt, kräftige Böen treiben Eisregenschauer über die aufgewühlte See und Brecher klatschen dröhnend über das Deck. In so einem Sturm ist das Schiff wie ein eigener Organismus, es ächzt unter den Stößen, wenn es hin und her geworfen wird. Es bäumt sich gegen die Wellen auf, die es scheinbar zurück an Land spülen wollen. Und es kämpft mit den Gewalten, als wolle es sich gegen alle Gesetze der Natur behaupten. Dabei haben wir das schlimmste Wetter noch nicht einmal erreicht… Doch der Führungsstab auf „Deutschland“ will seine Flotte nicht teilen, also arbeiten wir Zerstörer uns weiter vorwärts in die Dunkelheit hinein.
Vor wenigen Tagen wurde der Sitzkrieg in Frankreich beendet. Meldungen zu Folge stoßen unsere Panzerspitzen durch Belgien und die Ardennen, trotz des miserablen Winterwetters. Die Royal Navy dürfte abgelenkt sein – das ist die Gelegenheit für einen weiteren Durchbruch. Doch anders als vor zwei Monaten lautet unser Auftrag heute Handelskrieg südwestlich Irlands zu führen. Der BdU hat vor einem Monat alle Boote aus dem Atlantik abgezogen, nun sollen wir das übernehmen. Bei dem Sauwetter! Aber Befehl ist Befehl und dass „Paul Jacobi“ kämpfen kann, hat die Besatzung schon einmal bewiesen.
Mit diesen Gedanken drücke ich die Zigarette aus und mache mich auf den Weg zur Brücke, um mich auf Wache zu melden.
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Bild 30: Ein Magnetkompass
Die Geschichte des Magnetkompasses
Der Magnetkompass ist im Altertum unbekannt gewesen, obwohl die Griechen den Magnetismus kannten. Seine Anwendung für die Schifffahrt des Mittelalters steht fest, wann sie begann, ist nicht vollständig geklärt. Alexander von Humboldt sagte, dass bereits „unter der Dynastie der Tsin im 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung chinesische Schiffe, vom Kompass geleitet, indische Häfen und die Ostküste Afrikas besuchten“. Es ist also möglich, dass die Kenntnis des Magnetkompasses von China aus nach Westen gelangte, und es spricht einiges dafür, dass die Araber die Vermittler waren.
Die älteste gesicherte Erwähnung des Kompasses findet sich bei einem schottischen Mönch 1187, Alexander Neckham (1157-1217) in seinen Schriften „De natura rerum“ und „De untensilibus“. Er beschreibt, dass bei schlechter Sicht ein Magnetstein in einem Stück Schilfrohr auf Wasser in einem Gefäß gelegt wurde, so dass dieses Stück Rohr schwamm und mit seinem Ende die Nordrichtung anzeigte. Man kann diesen „Kompass“ als Ahnherrn des Schwimmkompasses bezeichnen.
Kompasse werden schon in frühen Schiffsinventaren genannt: Vor 1400 in Frankreich und Flandern, 1404 in Spanien, 1410 in England, 1435 in Hamburg. Ein italienisches Schiffsinventar führte 100 Jahre früher den Kompass zwar nicht ausdrücklich auf, denn das „compasso“ bedeutet in den Dokumenten jener Zeit oft einen Zirkel, wohl aber werden dort Magnetsteine „cum suis apparatibus“ benannt, so dass also von einem Kompass in unserem Sinne gesprochen werden kann.
Sehr sorgfältig wurde im 18. Jahrhundert die Missweisung überwacht, und zwar mit Hilfe von Gestirnen. Auch verwendete man zu diesem Zeitpunkt bereits Steuer- und Peilkompass, der letztere, für Beobachtungen günstig aufgestellte Apparat wurde bezeichnenderweise „Compas de variation“ genannt.
Die große Wende für den Magnetkompass brachte der Bau eiserner Schiffe im 19. Jahrhundert mit sich, denn dadurch wurde die Magnetinduktion im Schiffseisen und seine Wirkung auf den Magnetkompass zu einer brennenden Frage.
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Bild 31: Die Seeschlacht von Mizen Head. Am 20. Dezember traf KG 'Deutschland' auf die Home Fleet, konnte sich absetzen, wurde aber tags darauf wieder gestellt
Wir übergeben hiermit diese tapferen Seelen in Deine Obhut, Oh Herr. Mögen die Dahingeschiedenen dem Schattenreich unseres irdischen Daseins entgehen. Sie werden erlöst sein von aller Dunkelheit und allem Schmerz. Diese Männer haben das irdische Dasein verlassen, um das Jenseits zu erlangen. Mögen Sie dort Ihren ewigen Frieden finden.
Asche zu Asche. Staub zu Staub.
Warum - wurden die Unschuldigen bestraft? Warum das Opfer, warum der Schmerz? Es gibt kein Versprechen - - - nichts, was gewiss ist. Nur wenige werden berufen, nur wenige gerettet. Sie werden die Entbehrungen und den Schmerz nie kennen lernen, der uns Hinterbliebene bedrückt. So vertrauen wir die Verblichenen der Leere an - und unser Herz ist glücklich.
Denn in jedem Samenkorn ist die Hoffnung zu einer Blüte enthalten. Jeder Tod – ganz gleich wie klein er ist, ist auch der Beginn eines neuen Lebens, eines Neuanfangs.
Amen!
Unternehmen ‚Westmarsch II’
Funkspruch von Panzerschiff ‚Deutschland’ an den OBM, 22. Dezember 1939
Kampfgruppe ‚Deutschland’ hat sich nach heftigen Gefechten mit britischen Flugzeugträgern bei Dunkelheit vom Feind lösen können stop +++ Schwere Schäden auf allen Großkampfschiffen, leichter Kreuzer „Leipzig“ verlor Führung und wurde von britischen Einheiten gestellt stop +++ Gesamterfolge: Haben am 18., 19. und 20. Dezember drei englische Geleitzüge in der Nordirlandansteuerung zersprengt +++ 41 Frachtschiffe mit über 100.000 BRT versenkt stop +++
Wurden am 21. Dezember von starken britischen Kräften angegriffen stop +++ HMS Barham, HMS Valiant und HMS Shropshire versenkt stop +++ Entscheidung des Kommodore: Rückmarsch aufgrund schwerer Schäden stop +++ Am nächsten Tag wieder von englischen Flugzeugträgern gestellt, HMS Berwick versenkt stop +++ Bei Einbruch der Dunkelheit Ausbruch nach Westen stop +++ Intention: Heimmarsch südlich Island, erbitten Luftunterstützung, wenn im Bereich deutscher Luftwaffe stop +++
Heil ******
PPPPPP
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Bild 32: HMS Warpite 1942
‚Queen Elizabeth’-Klasse (1912)
Die Super-Dreadnoughts der ‚Queen Elizabeth’-Klasse waren den zuvor aufgelegten Dreadnoughts der ‚Iron Duke’-Klasse in Feuerkraft, Panzerung und Geschwindigkeit überlegen. Die Kaiserliche Marine reagierte auf die Überlegenheit der Schiffe mit dem Bau der ‚Bayern’-Klasse. Das Typschiff „Queen Elizabeth“ erhielt seinen Namen in Anerkennung an Königin Elizabeth I. von England.
Die Schiffe wurden praktisch um die neuen 15-inch (38 cm) Geschütze herum konstruiert, die bei Baubeginn gerade einmal als Prototypen vorhanden waren, ein hohes Risiko, welches sich aber aufgrund der exzellenten Schießergebnisse bezahlt machte.
Zunächst sollten drei Schiffe gebaut werden, aufgrund der hohen Geschwindigkeit von 25 kn entschied die Amiralität jedoch, ein viertes Schiff anstelle von zwei weiteren geplanten Schlachtkreuzern der ‚Tiger’-Klasse aufzulegen. Später bot die Föderation von Malaysia an, die Kosten für ein weiteres Schlachtschiff zu übernehmen. Das Bauprogramm wurde auf fünf Schiffe erweitert und das letzte erhielt den Namen „HMS Malaya“. 1914 wurde die „HMS Agincourt“, ein sechstes Schiff der ‚Queen Elizabeth’-Klasse projektiert, mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die Arbeiten jedoch eingestellt.
Bis auf HMS „Queen Elizabeth“, welche zu dem Zeitpunkt im Dock lag, nahmen alle anderen vier Schiffe an der Skagerrakschlacht teil und formten das 5. Schlachtgeschwader unter Admiral Hugh Evan-Thomas. Aufgrund der höheren Reichweite der Geschütze konnten sie eine Reihe von Treffern auf „SMS Lützow“ und „SMS Seydlitz“ erzielen, zudem noch weitere Treffer auf anderen Schiffen. Einzig die „HMS Warspite“ wurde in dem Gefecht schwer beschädigt. In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurden die Schlachtschiffe umfangreichen Modernisierungsprogrammen unterworfen, die Standfestigkeit, Lebensdauer und Kampfwert deutlich erhöhten.
Im Zweiten Weltkrieg machte sich die mittlerweile langsame Geschwindigkeit und der unzureichende Schutz gegen Torpedos verheerend bemerkbar, weswegen sie nur noch im Verbund mit modernen Schlachtschiffen oder Flugzeugträgern eingesetzt wurden. Gegen Ende des Krieges waren einige Schlachtschiffe dieser Klasse aufgrund der immer noch hervorragenden Artillerieeigenschaften an umfangreichen Landzielbeschießungen während der Landung in der Normandie beteiligt.
HMS Barham:
erlitt fünf Treffer in der Skagerrakschlacht. Im Zweiten Weltkrieg während des Norwegen-Feldzugs und im Geleitdienst im Nordatlantik eingesetzt. 1941 ins Mittelmeer detachiert: „HMS Barham“ nahm an der Seeschlacht von Kap Matapan teil. Am 25. November 1941 wurde das Schiff durch U 331 versenkt.
HMS Malaya:
erlitt acht Treffer in der Skagerrakschlacht. Im zweiten Weltkrieg wurde sie hauptsächlich im Geleitdienst eingesetzt und 1941 von U 106 schwer beschädigt. Rechtzeitig zur Landung in der Normandie wurde es mit seinen schweren „Koffern“ der Schrecken der Landser. 1945 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und verschrottet.
HMS Queen Elizabeth:
wurde im Ersten Weltkrieg im Mittelmeer beim Dardanellen-Feldzug eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff von italienischen Kampfschwimmer im Hafen von Alexandria versenkt. Sie wurde später gehoben und wieder repariert, anschließend diente sie im Fernen Osten.
HMS Valiant:
nahm ohne Schäden an der Skagerrak-Schlacht teil. Im Zweiten Weltkrieg war sie Teil der britischen Force H während des Angriffs auf die französische Flotte bei Mers-el-Kebir. Auch sie wurde in Alexandria von italienischen Kampfschwimmern beschädigt und diente bis zu ihrer Außerdienststellung im Jahr 1944 im Fernen Osten.
HMS Warspite:
wurde aufgrund der schweren Schäden in der Skagerrak-Schlacht beinahe aufgegeben. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte sie auf den Schauplätzen Narvik, Kap Matapan, Kreta und Salerno (1943), wo sie von deutschen Kampfflugzeugen schwer beschädigt wurde. HMS Warspite wurden nie wieder voll repariert, diente aber als Artillerieträger während der Invasion in der Normandie.
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Expedition ‚Braunschweig’ – Rückschau
Marine-Expeditionskorps ‚Entwicklungshilfe’
Befehlshaber: General von Witzleben
Unterstellte Einheiten:
18. AK – General von Witzleben
- 57. ID mit Sturmartillerie-Brigade
- 58. ID mit Jagdpanzer-Brigade
- 60. ID mit Spähpanzer-Brigade
Marine-Sturm-Korps mit selbstständigen Divisionen
- 1. Marine-Sturm-Division mit Pionier-Brigade (GenM Student)
- 2. Marine-Sturm-Division mit Pionier-Brigade (GenM Schörner)
- 3. Marine-Sturm-Division mit Pionier-Brigade (GenM Haase)
- 4. Marine-Sturm-Division mit Pionier-Brigade (GenM Clössner)
- 5. Marine-Sturm-Division mit Pionier-Brigade (GenM Konrad)
- 6. Marine-Sturm-Division mit Pionier-Brigade (GenM Jacob)
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Bild 33: 31. Oktober 1939 - Kommando 'Entwicklungshilfe' ist in Französisch-Kongo eingerückt
Auszug aus der Gefechtskladde Einsatzführungs-Kdo. Marine-Expeditionskorps
15-08-39 – Ausschiffung des Expeditionskorps in Bata und Mbini beendet. Verteilung der Divisionen auf die ‚Entwicklungscamps’:
- 1. MSD – Lager ‚Brocken’ bei Cogo
- 2. MSD – Lager ‚Fichtelberg’ bei Midyobo
- 3. MSD – Lager ‚Schneekoppe’ bei Acurnam
- 4. MSD – Lager ‚Zugspitze’ bei Nsog
- 5., 6. MSD – Lager – ‚Mutterkopf’ bei Mongomo
- 57. ID – Lager ‚Hochkogel’ bei Bata
- 58. ID – Lager ‚Piz Palü’ bei Ncue
- 60. ID – Lager ‚Inselsberg’ bei Ayamikern
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25-08-39 – ersten Aufklärungsvorstößen bei Oyern und Ndongola zeigten kaum Feindpräsenz. Französische Kolonialtruppen in Libreville und Lambarene, sowie in Franz.-Kamerun
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26-08-39 – Lager ‚Brocken’ und ‚Hochkogel’ von französischen Luftaufklärern fotografiert.
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30-08-39 – Kriegsausbruch, 5., 6. MSD stoßen über Knüppelpfade nach Oyern und Bibas, kein Widerstand. 3. MSD marschiert südlich Richtung Mbe-Stausee. 4. MSD wirft feindliche Kolonialtruppen aus Doumandzou, Sam und Ndongola. 1., 2. MSD setzen bei Einbruch der Dunkelheit in Sturmbooten über die Mitemele-Mündung. Heftiger Widerstand aus Cocobeach. Brückenkopf kann gesichert werden.
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04-09-39 – 8. MarStBtl. nimmt Cocobeach im Handstreich nach Landung im Rücken der Verteidiger, 750 Gefangene, 1. MSD stößt über Route 10 nach Süden vor. 2. MSD bewegt sich auf Fort Aboun am Noya-Fluss.
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10-09-39 – 5. MSD sichert gegen feindliche Spähtrupps aus Kamerun zwischen Bitam und Minvoul, 6. MSD erreicht auf Route 174 Assouk Begua. Gemeinsam mit 4. MSD wird eine reguläre Division aus Mitzic geworfen und in scharfer Verfolgung nach Lalara gedrängt.
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15-09-39 – 1. MSD erreicht 20 km östlich von Libreville Ntoum. Abschneiden der 23. und 11. franz. ID. Entsatztruppen werden südlich in Port-Gentil gemeldet. 2. MSD landet 10 km nördlich Libreville bei Cap Esterias.
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16-09-39 – 6. MSD hat Okanofluss verlassen und stößt westlich auf Koumarneyong und Ke vor, Einnahme von Booue am wichtigen Ogooue-Fluss ohne Widerstand. 4. MSD sichert gegen feindliche Attacken aus Alembe und klärt nordwestlich Richtung Makakou auf.
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18-09-39 – Krise bei 1. MSD, Entsatztruppen aus Port-Gentil drängen GenM Student nach Norden zurück, schwere Verluste, Ausbruch der Franzosen aus Libreville möglich.
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19-09-39 – nach heftigen Kämpfen am Mbe-Stausee und Eilmarsch durch Dschungelgebiet erreicht 3. MSD Kango an Gabun-Mündung und fällt den Verteidigern von Ntoum und Donguilla in den Rücken. 2. MSD nimmt im Sturmangriff Libreville. Zahlreiche Gefangene und Tote, franz. Materialdepot erobert.
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21-09-39 – 6. MSD greift flussaufwärts des Ogooue an und wirft eine Kolonialgarnison aus Lastoursville.
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23-09-39 Französischer Angriff aus Kamerun bei Ayamikern abgewehrt, französische Truppen im Nordosten Spanisch-Guineas gemeldet. Luftangriff auf Bata und Mbini. 3. MSD erobert Lambarene am Ogooue-Fluß. Französische Truppe zwischen Booue und Alembe eingeschlossen.
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30-09-39 - Französischer Panzerangriff auf 5. MSD in Bitam, Rückzug auf Oyern. 3. MSD dringt über Ogooue-Delta Richtung Port-Gentil vor. Bei Ankunft Stadt verlassen von Franzosen. Hafenanlagen und Depots gesprengt. 1., 2. MSD dringen von Lambarene aus den Ngounie flussaufwärts nach Südgabun vor.
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05-10-39 – Französische Verstärkung aus Kongo errichtet V-Linie bei Moanda gegen GenM Jacobs 6. MSD. Schwere Artillerie- und Luftunterstützung zwingen zum Halten und Eingraben.
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10-10-39 – Oyern gefallen, 5. MSD setzt sich nach Süden auf Lalara ab. Franzosen drehen nach Westen ab und werfen 58. ID in schweren Kämpfen aus Ncue.
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12-10-39 – 1., 2. MSD erreichen Mouila, schwere Kämpfe mit franz. und neuseeländischen Truppen, anschließend Marsch auf Ndende. Dort Erstarrung der Kämpfe in Stellungskrieg.
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14-10-39 – Feindliche Truppen überraschend in Evinayong mit Stossrichtung Midyobo aufgetaucht. Gleichzeitig heftigste Angriffe auf 60. ID und zurückweichende 58. ID. Entschluss: Aufgabe Bata’s und Mbinis, Rückzug nach Süden auf Libreville.
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16-10-39 – 4. MSD erobert Makakou, anschließend nur noch bewaffnete Kampfaufklärung im Sechs-Flüsse-Gebiet.
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20-10-39 – Nach Säuberung Alembes und Kazamabikas trifft 5. MSD vor Moanda ein. Nachtangriff mit 6. MSD auf französische Stellungen erfolgreich. Scharfe Verfolgung und Eroberung von Franceville. 3. MSD erobert Tchibanga und Fischereihafen Mayumba, damit operative Ziele von ‚Braunschweig’ erreicht.
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21-10-39 – Rückzug 18. AK aus Bata und Mbini abgeschlossen. Sicherung mit 4. MSD auf Linie Libreville – Ogooue-Fluß – Makakou.
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Bild 34: Wake Island
8. Dezember – 23. Dezember 1941 - Die Schlacht um Wake Island
Wake ist ein aus drei Einzelinseln bestehendes Korallenatoll im Pazifik zwischen Hawaii und den Marianen. Als „unsinkbarer Flugzeugträger“ war Wake sowohl für Amerikaner und Japaner für die Kontrolle der pazifischen Gewässer von Bedeutung.
Die Garnison auf Wake bestand aus 449 US Marines unter Führung von Major James Deveraux, man verfügte über größtenteils veraltetes Material und Geschütze sowie über acht F4F Wildcat Jagdflugzeuge.
Am 8. Dezember, einen Tag nach Pearl Harbor, griffen japanische 34 Mittelstreckenbomber die Insel an, zerstörten einige Gebäude und auch vier der Jagdflugzeuge. Am nächsten Tag griffen noch einmal 27 japanische Bomber an, auch sie erzielten Treffer auf Gebäude des Atolls. Danach verlegten die Verteidiger ihre Geschütze an neue Stellungen und stellten improvisierte Attrappen auf, die folgerichtig am 10. Dezember heftig von Japanern bombardiert wurden.
In der Morgendämmerung des 11. Dezembers begann nach einem einleitenden Bombardement der leichten Kreuzer und Zerstörer KAdm Sadamichi Kajioka die Landeoperation auf Wake und Wilkes Island. Zur völligen Überraschung der Japaner feuerten die Marines aus zerstört geglaubten Geschützen auf die Angreifer: ein Zerstörer wurde versenkt, drei weitere Schiffe beschädigt. Landungsboote kenterten in der Brandung und am Vormittag griffen die verbliebenen F4F Wildcats die Flotte an, wobei sie einen weiteren Zerstörer versenkten und einen leichten Kreuzer beschädigten. Eilig herbei gerufene Luftunterstützung erzielte keinen Erfolg, statt dessen wurden 2 Bomber abgeschossen – Kajioka musste sich auf die offene See zurück ziehen.
In der Folgezeit wurde die Insel täglich von Bombern angegriffen, Imperiale Marine und US Navy sandten Verstärkungsflotten in Richtung Wake. Mit dem Eintreffen der Flugzeugträger „IJN Hiryu“ und „IJN Soryu“ am 21. Dezember war die Schlacht entschieden – die mit nur wenigen Flugzeugen bestückte Task Force 14 der „USS Saratoga“ drehte ab und die Sturzkamfbomber der japanischen Flugzeugträger zerstörten die verbliebenen Geschütze der Marines.
In der Nacht vom 22. zum 23. Dezember 1941 wagte KAdm Kajioka erneut die Landung, diesmal erfolgreich. Am nächsten Tag kapitulierten die Verteidiger.
Insgesamt kamen bei der Schlacht 46 US Marines, 70 amerikanische Zivilisten und 820 japanische Soldaten ums Leben. Wake Island begründet bis heute den einzigartigen Ruf der US Marines als verbissen kämpfende Elitetruppe.
Wilhelm Klink
06.09.13, 22:24
Sehr schön! Ist lange her, dass ich Euren AAR das letzte Mal gelesen habe. Hoffen wir, dass das deutsche Expeditionskorps in Afrika jetzt nicht in Libreville festsitzt.
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Bild 35: Am 22. Januar 1940 setzen die "Entwicklungshelfer" ihre Operationen fort
Einsatzführungs-Kdo. 'Marine-Expeditions-Korps'
Französisch-Kongo, Libreville
Operation ‚Braunschweig II’ - 22.01.40
Lage:
Die starke Feindpräsenz von Oktober bis Januar hat sämtliche Offensivaktionen des Marine-Expeditionskorps unmöglich gemacht. Im Gegenzug rückten die alliierten Truppen kontinuierlich vor, eroberten Spanisch-Guinea und befestigten ihre Stellungen in Französisch-Kongo. Die Bedeutung, welche das französische Hauptquartier der Kontrolle der Äquatorialprovinzen beimisst, verdeutlicht sich in den enormen Truppenverstärkungen auf diesem Kriegsschauplatz. So wurden die Kolonialtruppen im Oktober und November sukzessive durch reguläre Truppen, Kampfflugzeuge und Panzer. Mit der Kriegserklärung an Belgien tauchten mehrere belgische Divisionen aus Kinshasa in Französisch-Kongo auf.
Seit einigen Tagen läuft in Frankreich ‚Phase Rot’, die Maginot-Linie wurde umgangen und Paris ist gefallen. Die Franzosen haben eiligst Truppen aus Afrika in die Heimat verlegt, um die Niederlage abzuwenden. Auch belgische und südafrikanische Einheiten sind aus der Kampflinie abgezogen worden.
Auftrag:
Die instabile Situation muss genutzt werden, um die französischen Verteidiger aus ihrer Provinzhauptstadt Brazzaville zu werfen. Dann ist eine Kontrolle des gesamten unteren Kongo-Flusses möglich.
Durchführung:
1., 2. und 3. MSD greifen die Linie Pointe-Noir – Loubomo an. Nach werfen der Verteidiger wenden sie sich unter Zurücklassung von Sicherungskräften östlich auf der N1 nach Brazzaville.
5. und 6. MSD stoßen von Franceville nach Osten auf das Cuvette-Plateau vor, dort sichert 6. MSD die Flanken, während 5. MSD südlich auf der N2 nach Brazzaville vordringt. Bis Mitte Februar ist Brazzaville zu erobern und das Kongogebiet von versprengten Truppen zu säubern. 18. AK und 4. MSD sichern die Operation nach Norden und Nordosten ab.
Beteiligte Kräfte:
Siehe oben
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++++ EILMELDUNG vom 4. Februar 1940 ++++ EILMELDUNG vom 4. Februar 1940 ++++ EILMELDUNG vom 4. Februar 1940 ++++ EILMELDUNG vom 4. Februar 1940 ++++ EILMELDUNG vom 4. Februar 1940 ++++ EILMELDUNG vom 4. Februar 1940 ++++ EILMELDUNG vom 4. Februar 1940 ++++
Anscheinend haben sich die Franzosen der Aufforderung Marschall Petains zum Waffenstillstand widersetzt. Es muss damit gerechnet werden, dass die verbliebenen französischen Divisionen zu General Henri Giraud überlaufen, der in London eine so genannte „Exilregierung“ gegründet hat. Die Operation Braunschweig II ist trotz des unterzeichneten Waffenstillstandsabkommen mit der rechtmäßigen französischen Regierung unerbittlich fort zu setzen.
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Bild 36: Am 4. Februar 1940 löst das erste Kapitulationsevent aus. Vichy-Frankreich kooperiert von nun an mit dem Reich. Damit das nächste Event triggern kann, muss das "Freie Frankreich" aber weiter bekämpft werden.
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Bild 37: Das waren die schwersten Kämpfe in Frankreich. Nach dem Durchbruch durch die Ardennen, wogten die Gefechte bei Flandern mehrere Wochen hin und her. Letztlich konsolidierten die deutschen Panzerdivisionen die alliierten Kessel und räumten sie aus. Die Eroberung Rest-Frankreichs war vergleichsweise einfach.
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Bild 38: Das Trockendock "Louis Jobert" in Saint Nazaire - oder oftmals nach dem ersten dort gebauten Schiff "Normandie-Dock" genannt - hatte als einziges in Frankreich genügend Kapazität für die "Tirpitz"
Die Royal Marines und die Operations ‚Chariot’
Die Operation ‚Chariot’ war ein Angriff der Royal Navy und der Royal Marines auf den französischen Hafen Saint-Nazaire am 28. März 1942.
Hintergrund:
Die Royal Navy befürchtete einen Atlantikdurchbruch des deutschen Schlachtschiffs „Tirpitz“, welches seit Januar 1942 in norwegischen Gewässern operierte. Nur das ‚Normandie’-Dock des französischen Atlantikhafens St. Nazaire war groß genug, die Tirpitz für eventuelle Reparaturarbeiten aufzunehmen.
Deutsche Sicherungskräfte:
Nach Brest war Saint Nazaire der am stärksten verteidigte Stützpunkt Westfrankreichs. Die Flussmündung der Loire war befestigt und von 280. Marineartillerie-Bataillon und 22. Marineluftabwehr-Bataillon besetzt. Die mit starken Geschützbatterien ausgestatteten Stellungen wurden von 1000 Verteidigern gehalten, weitere 5000 Soldaten standen im Stadtgebiet zur Verfügung.
Der Plan:
Eine leichte Flottille von Kriegsschiffen und insgesamt 611 Soldaten sollte mit Hilfe des Überraschungsmoments die Loire hinauf dampfen, ein mit Sprengmitteln beladener Zerstörer (die ‚HMS Campbeltown’ wurde so umgebaut, dass sie der deutschen ‚Möwe’-Klasse glich) sollte die Schleuse des Trockendocks rammen, während die Royal Marines 24 weitere Ziele zerstören sollten, um sich schließlich bei der Alten Mole wieder einzuschiffen. Ein simultaner Luftangriff sollte die deutschen Verteidiger ablenken.
Das Gefecht:
In der Nacht zum 23. März lief der britische Verband die Loire hinauf, die deutschen konzentrierten sich zu diesem Zeitpunkt auf den englischen Luftangriff. Um 01:15 wurde der Verband gesichtet und etwa 10 Minuten später begannen die Deutschen, die Schiffe zu beschiessen. Zwar konnte „HMS Campbeltown“ die Schleusentore rammen, doch acht Motorbarkassen sanken im heftigen Feuer der Verteidiger. Daher wurden die meisten Ziele nicht erreicht und die Wiedereinschiffung am Sammelpunkt scheiterte. Die überlebenden Commandos im Dock wurden systematisch von deutschen Stoßtrupps attackiert. Nach einer Stunde (03:00 Uhr) zogen sie sich in Richtung Stadtzentrum zurück, wo mittlerweile das 679. mot. Regiment die Straßen durchkämmte. Bis 10:00 Uhr waren beinahe alle Kommandosoldaten der Royal Marines gefangen oder gefallen.
Die „HMS Campbeltown“:
Nach Ablauf der Zeitzünder explodierten die versteckten Sprengladungen an Bord der Campbeltown, rissen 250 Soldaten und Zivilisten in den Tod und zerstörten die Schleusenkammer des Trockendocks. Da auch andere Ziele im Dock zerstört wurden, fiel der einzige Basishafen für die „Tirpitz“ in Frankreich dauerhaft aus.
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Fliegeralarm!
22. Februar 1940, südliche Nordsee
20 Seemeilen westlich Rotterdam
Kampfgruppe ‚Moltke’
Zerstörer Z 5 „Paul Jacobi“
„Alaaaaarm!“ Die Alarmsirene heult auf und lässt mich zusammen fahren. „Fünf Flugzeuge, 7 Uhr, tief, im Anflug!“, der Ausguck brüllt seine Meldung in die Brücke. Was, aus dieser Richtung? Egal, jetzt zählt jede Sekunde. „Fliegeralarm! Alle Mann auf Gefechtsstation! Kriegsmarsch, Schottenverschlusszustand herstellen! Rudermaschinenraum besetzen! Stationsleiter melden Gefechtsbereitschaft an die Brücke! Steuerbord 20!“ Dann greife ich mein Marineglas und hechte in die Backbord-Nock, während die Geschützmannschaften auf ihre Kampfstationen eilen. Der Ausguck weist mich ein – tatsächlich, fünf zweimotorige Maschinen fliegen den Verband an. Die Entfernung beträgt vielleicht noch 2 Seemeilen.
Der SEO hat die Brückenwache übernommen, der AriOffz weist die Flakgeschütze ein: „Gruppe 1, 3 und 5 – Luftziel in einhundertzwanzig, Entfernung 4000, Geschwindigkeit 150, Höhe tief! Gefechtsbereitschaft herstellen!“ und nach der Bestätigung folgt „Feuerbereitschaft herstellen!“. Fregattenkapitän Zimmer stürmt auf die Brücke: „Was, aus dieser Richtung?“ Er blickt mich an, ich zucke mit den Schultern. Drüben auf „Dresden“ eröffnen sie bereits das Feuer, auch von zwei, drei anderen Kriegsschiffen sieht man die grellroten Feuerblitze der Fliegerabwehrkanonen. Sekunden später erreichen die Schallwellen unsere Position. „Feuerbereitschaft ist hergestellt!“
Verdammt, das darf doch nicht wahr, das sind doch unsere Vögel! „STOPFEN! Das sind unsere Flugzeuge, deutsche Bomber.“ Jetzt kann ich deutlich die Eisenkreuze an der Unterseite der Tragflächen erkennen. Auch der Kommandant reißt jetzt die Augen auf – „Batterie haaaalt!" und "Schnell, morst das Erkennungssignal mit der Aldislampe und benachrichtigt die anderen Schiffe." Jetzt geht alles wie einstudiert, der Winki gibt Flaggenzeichen an den Verband, während sein Signalmeister das Erkennungssignal durchgibt. Im letzten Moment drehen die Flugzeuge ab, es waren sogar acht und nun umrunden sie die Flotte, wackeln ein paar Mal zum Gruß mit den Tragflächen und verschwimmen schließlich in nordwestlicher Richtung mit dem Horizont.
„Gottverdammte Sauzucht!“ flucht der Alte, „Wo gibts denn so eine Hühnerscheiße? Welcher Esel beim Fliegerführungsstab hat da schon wieder gepennt?“
Die Nervosität ist berechtigt. Ein tollkühnes Unternehmen, ein Himmelfahrtskommando ist unser Auftrag. Direkt vor den Augen der Royal Navy sollen wir einen Verband Landungs- und Transportschiffe ins Mittelmeer geleiten. Der Plan war ganz einfach: Seit Italien eine Panzeroffensive in Ägypten gestartet hat, sind die Briten in Nordafrika beschäftigt. Die Straße von Gibraltar ist ihnen versperrt, also nehmen ihre Konvois und Flotten den Umweg um Kap Horn herum. Mit einem Kanaldurchbruch würden die Engländer sowieso nicht rechnen. Im Vorfeld sind Minenfelder geräumt oder markiert worden, die Luftwaffe fliegt pausenlos Jagdeinsätze über Nordsee und Ärmelkanal und die Marineflieger suchen die britische Ostküste nach auslaufenden Einheiten der Home Fleet ab. Doch ich gehe jede Wette ein, wenn die Engländer spitz kriegen, welche Nase wir ihnen drehen wollen, werden sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um uns an den sprichwörtlichen Eiern zu packen. Undenkbar, dass sie uns einfach passieren lassen werden.
Unser erster Zielhafen heisst Cadiz in Spanien, dort sollen wir die Brennstoffvorräte ergänzen und anschließend ins Mittelmeer durchbrechen.
Auf den Schreck brauch erstmal Tabak. Na dann, Mast und Schotenbruch!
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Bild 39: Operation "Donauübung" - 21.-23. Februar 1940"
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Bild 40: Cadiz ist für seinen Carneval berühmt.
Cadiz, das Tor zur neuen Welt
Cadiz, eine Hafenstadt im Südwesten Spaniens, ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz innerhalb der autonomen Region Andalusien. Sie ist die möglicherweise älteste, kontinuierlich bewohnte Stadt Südwesteuropas und seit der Herrschaft der Bourbonen in Spanien Hauptstützpunkt der spanischen Flotte. Der Name der Stadt änderte sich im Laufe der Jahrttausende: zunächst als Gadir von den Phöniziern gegründet, bekam sie später den griechischen Namen Gadeira. Die Römer nannten sie Gades, die arabischen Eroberer Qadis. Im Zuge der Reconquista übertrugen die Castellanos den Namen als Cadiz ins Spanische.
Die Phönizier gründeten Gadir – oder Cadiz – als Stützpunkt für Handelsverkehr mit der iberischen Stadt Tartessos. Der Legende nach war der griechische Held Herakles nach dem Sieg über den dreiköpfigen Gerion der mythologische Stadtgründer (nach Velleius Paterculus - römischer Historiker - 80 Jahre nach dem Trojanischen Krieg, also 1100 v.u.Z.), was sich auch heute in der Inschrift „Hercules Fundator Gadium Dominatorque“ im Stadtwappen wieder spiegelt. Dem bei den Phöniziern als Melkart bekannten Halbgott Herakles wurde daher auch ein Tempel der Stadt geweiht. Während des Zeitalters Karthagos war Cadiz (ab 500 v.u.Z.) eine der bedeutendsten karthagischen Städte. Sie war Heimat von Hannibal und Ausgangspunkt seines berühmten Feldzuges gegen Rom während des Zweiten Punischen Krieges. 206 v.u.Z eroberte Scipio Africanus die Stadt, doch erst mit dem Zerfall des Römischen Imperiums verlor die nun römische Provinzhauptstadt an Bedeutung.
Im 5. Jahrhundert wurde die Stadt von den Westgoten zerstört, doch blieb sie weiterhin bewohnt. Mit dem Vordringen der Mauren kam Cadiz unter eine 500 Jahre währende islamische Herrschaft, die sich als sehr positiv für Handel, Wissenschaft und Kunst erwies. 1262 schließlich eroberte Alfonso X. von Kastilien die Stadt zurück.
Ab Ende des 15. Jahrhunderts begann der Stern der Stadt wieder zu steigen. Christoph Columbus startete von hier seine zweite und vierte Entdeckungsreise und bald wurde der Hafen zum Stützpunkt der spanischen Schatzflotte. Die Stadt wurde mehrmals von Wikingern attackiert, doch als wahre Plage sollten sich die Engländer erweisen, die Cadiz in den nächsten Jahrhunderten unzählige Male angriffen. Mit der Versandung des Guadalquivir bei der Binnenhafenstadt Sevilla übernahm Cadiz deren Rolle als Tor zur neuen Welt: Dreiviertel des gesamten spanischen Amerikahandels liefen über Cadiz.
Während der napoleonischen Fremdherrschaft tagte im freien, unbesetzten Cadiz die ‚Cortes’, ein bürgerliches Parlament, welches 1812 eine bürgerliche Verfassung durchsetzte. 1820 war Cadiz Ausgangspunkt der spanischen Revolution. Erst 1823 konnte der spanische König von Frankreichs Gnaden mit französischer Waffenhilfe die Stadt erobern. Ein berühmter Sprössling Cadiz’ ist übrigens George Meade, General der Nordstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg, denn in Cadiz gab es seit dem 18. Jahrhundert eine starke irische Gemeinde.
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Cadiz, Spanien, 25. Februar 1940
Marinestützpunkt Puntales
Schlachtschiff Moltke
gemischter Einsatzstab Raeder
Unternehmen ‘Donauübung II’
Lage
Italien hat seit Eröffnung der Feindseligkeiten gegen Großbritannien eine kraftvolle Offensive in Ägypten gestartet. Das Oberkommando der Wehrmacht ist entschlossen, die günstige Situation auszunutzen und ein starkes Expeditionsheer in Nordafrika einzuschiffen, um die Italiener beim Vormarsch auf Alexandrien und später nilabwärts zu unterstützen. Der Nil als zentrale Schlagader Ostafrikas, der Suezkanal und der Golf von Aden sind strategisch wichtige Ziele zur Kontrolle Afrikas, des Nahen Ostens und ermöglichen die Kriegführung im Indischen Ozean. Das OKM erhofft sich eine weitere Zersplitterung der englischen Streitkräfte, was eine Invasion der britischen Inseln in diesem Sommer erleichtern würde. Starke Panzertruppen und Infanteriekräfte befinden sich bereits auf dem Transport nach Süditalien, der Absprungbasis für das ‚Deutsche Afrikakorps’.
Auftrag
Nach Ergänzung der Brennstoffvorräte wird die Seeverlegegruppe ‚Theseus’ unter engem Begleitschutz von Kampfgruppe ‚Moltke’ die Straße von Gibraltar durchqueren, das westliche Mittelmeer und das Tyrrhenische Meer passieren und schließlich den Marinestützpunkt Tarent in Apulien erreichen, wo sich das ‚Deutsche Afrikakorps’ sammelt.
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Bild 41: Donauübung Teil II, der Weitermarsch nach Süditalien
Durchführung
Mit englischer Präsenz im westlichen Mittelmeer ist nicht zu rechnen. Die Armada Espana und die Regia Marina werden ihrerseits Patrouillefahrten den von ihnen kontrollierten Gewässern durchführen. Zur Luftaufklärung wurden vier Marinefliegergruppen von ihren Fliegerhorsten in Holland nach Italien verlegt. Einzige Priorität liegt im Schutz der Transportgruppe, Gefechte mit feindlichen Geschwadern sollen weitestgehend vermieden werden. Nach sicherer Ankunft in Tarent ist der Kommodore Kampfgruppe ‚Moltke’ ermächtigt, begrenzte Operationen gegen Einheiten der Royal Navy im zentralen und östlichen Mittelmeer durchzuführen.
Kräfteansatz
Marine:
Kampfgruppe ‚Moltke’ – Großadmiral Raeder
„Moltke“, „Großdeutschland“, Ludendorff“, „Hindenburg“, „Bismarck“, Tirpitz“, „Deutschland“, „Weser“, „Elbe“, „Nürnberg“, „Karlsruhe“, „Köln“, „Emden“, „Dresden“, „Stuttgart“, „Leipzig“, „Paul Jacobi“, „Hermann Schoemann“, „Wolfgang Zenker“, Max Schultz“
Seeverlegegruppe ‚Theseus’ – Konteradmiral Marschall
„Hornisse“, „Biene“, „Falter“, „Schmetterling“, „Maikäfer“, „Wespe“, „Heuschrecke“, „Ameise“, „Panther“, „Jaguar“, „Löwe“, „Moskito“
Marineluftwaffe:
Marinefliegerflottille 1 – Konteradmiral Geisler (SeeAufGr. 125, SeeAufGr. 126)
Marinefliegerflottille 2 – Konteradmiral Stumpff (SeeAufGr. 127, SeeAufGr. 128)
Marinefliegerflottille 3 – Konteradmiral Ritter (SeeAufGr. 129, SeeAufGr. 130)
Marinefliegerflottille 4 – Admiral Zander (SeeAufGr. 131)
Feindlage:
Zur Zeit gibt es keine ausreichenden Informationen über Stärke und Umfang von Royal Navy und Royal Air Force. Es ist überdies mit australischen, kanadischen und neuseeländischen Einheiten zu rechnen. Teile der frei-französischen Flotte sind zu den Briten übergelaufen und derzeit in Alexandria stationiert.
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12. November 1940 – Die Nacht von Tarent
Mit Eintritt Italiens in den Zweiten Weltkrieg erlangte das Mittelmeer als Ort der Hauptnachschublinien der Achsenmächte und der Alliierten nach Nordafrika entscheidende strategische Bedeutung. Beide Seiten wollten um jeden Preis die Kontrolle über das Mittelmeer erlangen bzw. erhalten. Da die Regia Marina eine offene Seeschlacht bisher vermieden hatte, fasste das britische Oberkommando den Plan, die italienische Flotte in ihrer Heimatbasis Tarent anzugreifen. Die Attacke sollte durch von Flugzeugträgern startende Swordfish-Torpedoflugzeuge bei Nacht ausgeübt werden.
Der Plan
Um der geringen Wassertiefe von 15 m Rechnung zu tragen, wurden die Torpedos mit hölzernen Stabilisierungsflossen versehen, die ein zu tiefes Eintauchen nach dem Abwurf verhindern sollten. Auf dem Platz des Bordschützen wurden zusätzliche Treibstofftanks eingebaut, um die Reichweite zu erhöhen. Um die Identifizierung bei Nacht zu verbessern, sollten einige Swordfish Leuchtbomben über dem Stützpunkt abwerfen. Der erste Angriffstermin am 21. Oktober musste aufgrund von Schäden auf „HMS Eagle“ verschoben werden. Ihre Fliegerstaffel wurde allerdings auf die „HMS Illustrious“, den derzeit modernsten englischen Flugzeugträger verlegt. Im Zuge der Konvoioperation MB8 befand sich die gesamte britische Mittelmeerflotte auf See. Da die Italiener nicht ausliefen, entschied man, den günstigen Augenblick zu nutzen. Am 11. November trennte sich die „HMS Illustrious“ mit acht Kreuzern und 34 Zerstörern von der Konvoibegleitflotte und steuerte die Angriffsposition nahe der Insel Kefalonia bei Griechenland an.
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Bild 42: Luftaufnahme Tarents 1941
Der Angriff
Am 11. November befanden sich die Hauptkräfte der Regia Marina in Tarent vor Anker: die „Littorio“, Vittorio Veneto“, „Conte die Cavour“, „Giulio Cesare“, „Caio Dulio“ und „Andrea Doria“, ferner sieben schwere Kreuzer, zwei leichte Kreuzer und acht Zerstörer.
Um 21:00 Uhr startete die erste Angriffswelle mit zwölf Swordfish-Flugzeugen (davon sechs mit Torpedos bestückt), neun weitere folgten eine halbe Stunde später. Um 22:58 Uhr erreichte Gruppe 1 den Hafen und attackierte die Dickschiffe, sowie Öllager und eine Wasserflugzeugbasis. Bei nur einem Verlust erzielten die Swordfishs einen Treffer auf der „Conte di Cavour“ und zwei auf „Littorio“. Die zweite Welle (23:50 über dem Einsatzgebiet) traf „Caio Dulio“ und nochmals „Littorio“.
Um ein Sinken der „Caio Dulio“ und „Littorio“ zu verhindern, steuerten die Schiffe in flaches Wasser und setzten auf dem Meeresboden auf. „Conte di Cavour“ hingegen versank bis zu den Aufbauten im Hafenbecken.
Was folgte
Die getroffenen Schlachtschiffe waren monatelang außer Gefecht gesetzt, die „Caio Dulio“ erlangte bis Kriegsende keine Einsatzbereitschaft. Die Schlagkraft der Regia Marina war mit einem genialen Angriff halbiert worden. In der Folge wurden die Flotte aus Tarent abgezogen, was ihre Reaktionsmöglichkeiten verringerte. Außerdem setzten die Italiener ihre Schiffe nur noch äußerst vorsichtig ein. Großbritannien hatte sich im Mittelmeer behauptet.
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Bild 43: Kampfgruppe 'Moltke' wird durch Torpedoflieger unterstützt
Der Angriff aus den Wolken
Östliches Mittelmeer, 120 sm nördlich Al-Raschid, 16. März 1940
Marinefliegerflottille 2 (stationiert auf Feldflugplatz Al-Ummar, Libyen)
Seeaufklärungsgruppe 128 – 3. Staffel ‚Barracuda’
Dornier 217E-2, Rufzeichen PR+JK, Oberleutnant zur See Ewald Rahm
„Anton, Anton – Meldung, 10 Krieger in Eins-Fünf-Null, Entfernung 8000, Lage hundertsechzig.“ Ein Knacken im Funkgerät. „Verstanden, Fahrzeuge gesichtet. Benötige Bestätigung ob Cowboys oder Indianer, kommen.“ Wieder knackte es kurz - denn damit kündigten die Piloten eine Meldung an. „Meldung, Indianer, eindeutig Indianer.“ „Alles klar, Schwarm 1 auf Angriffshöhe und dann aus westlicher Richtung angreifen. Zielzuweisung: den dicken Pott in der Mitte. Schwarm 2 greift X+5 Minuten aus Norden an. Schwarm drei: Abdrehen nach Süden und aus der Wolkenbank südlich angreifen. Die Hunde werden sicher ihren Kurs wechseln, dann habt ihr sie breit vor eurer Nase. Meine Rotte wartet auf weitere Befehle. Viel Glück, Barracudas!“ Der letzte Teil des Funkspruchs ging in ein atmosphärisches Pfeifen über.
Das war eindeutig. Also flugs ein Handzeichen rüber zum Schwarmführer und dann in Echelon-Formation im Tiefflug auf die Engländer zu. Der Angriffswinkel ist alles andere als günstig, aber Schwarm 1 wird seine Aufgabe als Lockvogel schon meistern. Ich suche ein Ziel aus: da, den leichten Flugzeugträger. Der Mein Kopilot gibt die Zieldaten laufend an die Waffencrew weiter. Der Torpedomeister überträgt die Zieleinstellungen in den Waffenrechner. Noch 4000 Meter, und immer noch keine schwarzen Wölkchen am Himmel. Dann geht der Tanz bei den Tommies auch schon los. Wildes Kurven, Feuern der Schiffsflak und zwischen den einzelnen grauen Silhouetten dann und wann ein der schwarzblauen Barracudas des 1. Schwarms. Tatsächlich, der Verband dreht jetzt nach Backbord, das wird ein Festschiessen. Auffächern in Angriffsposition. Entfernung 1500, noch einmal die Zieldaten korrigieren. Peng! – ein lauter Knall – die Tommies haben uns entdeckt. Neben uns kracht es gleich zweimal gewaltig. Irgendwo höre ich Glas zersplittern und das Flugzeug macht einen Satz nach rechts. Jetzt kann ich den Anflug nicht mehr abbrechen, wir sind zu dicht dran. Also voller Schub nach vorne und den Flakschild durchbrechen.
Der Torpedomixer korrigiert hektisch Geschwindigkeit und Eintauchwinkel. „Feuerbereitschaft!“ tönt es durch den Kopfhörer. Entfernung 500, Abwurf, das Flugzeug springt mit einem Satz 10 Meter nach oben, jetzt wo es die Last des ersten Torpedos nicht mehr tragen muss. Ich suche nach einer Lücke im Flakgürtel. Doch da ist nichts zu machen, na was solls – dann geht’s jetzt ab durch die Mitte. Mit vollem Schub brettere ich im Tiefflug an dem leichten Träger vorbei, den ich eben noch aufs Korn genommen habe und wage einen Seitenblick auf das Schiff. Kommt der Einschlag? Da – eine gewaltige Wasserwand erhebt sich an der Backbordseite des Schiffs und verhängt das ganze Schiff in einer Wolke aus Wasser, Nebel und Rauch. Der hat gesessen!
Auf einmal metallisches Hämmern auf der linken Tragfläche. Der Motor stottert, schwarzer Qualm steigt auf und eine Garbe neuer Löcher zieht sich schmuck von hinten nach vorn. „Koyoten!“ Ein Abfangjäger, wahrscheinlich aus der Combat Air Patrol, jagt mir hinterher. Ich ziehe wie verrückt am Steuerkreuz und trete in die Pedalen, während unser Heckschütze Feuerstöße auf den zudringlichen Engländer abgibt. Plötzlich Jubel im Heck – Feuer schlägt aus dem Motorblock des Farey-III-Zweisitzers, er dreht ab und trudelt ins Meer. Doch mein Vogel ist weidwund geschossen. Ich drossele die Geschwindigkeit, werfe den zweiten Torpedo ins Wasser und krieche lahm auf unseren Fliegerhorst zurück.
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Die Dornier Do 217
Die Dornier Do 217 war ein zweimotoriger Bomber der deutschen Dornier-Werke im Einsatz ab 1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Alle Erfahrungen, die mit den bis dahin im Einsatz gewesenen Ausführungen der Do 17 gemacht worden waren, gingen in den Entwurf des neuen Kampfflugzeugmusters Do 217 ein, dessen erstes Versuchsflugzeug, die Wnr. 678, noch ohne Kennzeichen am 4.10.1938 mit Egon Fath am Steuer in Löwenthal seinen ersten Flug machte. Es mussten vorerst DB 601A Motoren verwendet werden, da die eigentlich vorgesehenen BMW 801 noch nicht lieferbar waren. Diese Do 217 stürzte wegen Problemen an den Seitenleitwerken 7 Tage später ab. Aus der V1 und V2 entstanden zunächst die A und C-Serie, welche in geringer Stückzahl (18) als Aufklrungsflugzeuge und Bomber gefertigt wurden. Die nächsten beiden Versuchsmuster (V3 und V4) trugen Jumo 211 A Motoren. Das erste Serienflugzeug mit BMW 801 A-1 Sternmotoren wurde am 1. November 1940 eingeflogen, wieder von Egon Fath. Mit Beginn der E-Serie – gefertigt in den Werken Wismar und Friedrichshafen – wurden die Flugzeuge als Ersatz für die Do 17 Z in den Einsatz geschickt.
Da sich die Do 17 Z auch als erfolgreicher Nachtjäger erwiesen hatte, konstruierte man aus den E-Mustern die Do 217 J, welche ab März 1942 bei den Nachtjägerstaffeln eingesetzt wurde. Für die Nachfolgemuster Do 217 K und M wurde ein völlig neuer Rumpf mit Vollkanzel entwickelt. Beim Nachfolgenachtjäger Do 217 N änderte man den Rumpf nur wenig, baute aber im Mittelteil die „schräge Musik“ ein. Ab jetzt flogen die Maschinen auch mit DB 603 A-1 Motoren.
Von all diesen Ausführungen gab es unterschiedliche Versionen für den Einsatz mit Lenkwaffen, Torpedos oder als Träger für aufgesetzte Kleinflugzeuge. Als Höhenjäger wurde die Do 217 P entwickelt.
Einige Do 217 gingen an Italien und Ungarn. Insgesamt wurden 1900 Do 217 aller Varianten für die Luftwaffe gebaut, doch gegen Kriegsende wurde das Flugzeug bis auf die Fernaufklärervariante aus der Fronteinheiten zurück gezogen.
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Bild 44-46: Die Dornier Do 217
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Kopenhagen, besetzes Dänemark, 17. März 1940
Marinestützpunkt Holmen, Königlich-Dänische Marineakademie
Marinestation westliche Ostsee, Sonderstab
Operation ‚Daedalus’
Lage
Vor wenigen Tagen hat die deutsche Abwehr Kenntnis von einer englischen Invasionsplanung unter der Bezeichnung R3 in Norwegen erhalten, die kurzfristig ausgeführt werden soll. Die Wegnahme Norwegens würde die Bedrohung Deutschlands durch Luftangriffe aus norwegischen Fliegerhorsten dramatisch erhöhen. Zudem wäre die Erzzufuhr aus Narvik unmöglich und eine Ausfahrt der Kriegsmarine aus der Ostsee in die Nordsee unmöglich. Der Führer hat daher entschieden, den Engländern in Norwegen zuvor zu kommen. Einheiten der Kriegsmarine, des Heeres und der Luftwaffe haben mit dem ‚Unternehmen Weserübung’ gegen Norwegen begonnen.
Auftrag
Ziel von ‚Daedalus’ ist die Eroberung der norwegischen Hauptstadt und die Festsetzung der norwegischen Regierung, des Königs Haakon und Ausschaltung der Führung der Streitkräfte.
Durchführung
Da die schweren Einheiten der noch in den Heimatgewässern befindlichen Kriegsmarine die Invasion in Narvik unterstützen werden, sind zur Eroberung Oslos nur die Zerstörer der 1. U-Jagdflottille vorgesehen. Die Eroberung Oslos ist im Handstreich durchzuführen. Daher werden für den Ansatz Fallschirmjäger und eine Division Gebirgsjäger eingesetzt. Die Attacke erfolgt nachts, da dann mit wenig Gegenwehr und keinen feindlichen Jagdflugzeugen gerechnet werden kann. Die 1. U-Jagdflottille wird im Schutz der Dunkelheit den Oslofjord durchbrechen und die Geschützbatterien ausschalten, um die Anlandung der 1. Alpenjäger-Division bei Horten zu ermöglichen.
Kräfteansatz
1. Fallschirmjäger-Division, 2. Fallschirmjäger-Division vom Absprunghafen Aalborg in Jütland
1. Alpenjäger-Division, eingeschifft auf Transportgruppe 6
1. U-Jagdflottille mit „Theodor Riedel“, „Bruno Heinemann“, „Erich Giese“, „Georg Thiele“, „Richard Beitzen“ und „Hans Lody“
Feindlage
Luftaufklärung ergab Anwesenheit einer norwegischen Infanteriedivision im Absprunggebiet. Feindliche Panzerkreuzer und Zerstörer sind in der Flottenbasis Oslo stationiert, aber wahrscheinlich nicht auslaufbereit. Mit Einsätzen der Luftwaffe muss wegen Dunkelheit nicht gerechnet werden.
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Bild 47: Unternehmen 'Daedalus'
Interlude
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Bild 48: "Die Sonne, oder Ikarus' Fall" von Merry-Joseph Blondel"
Daedalus
https://www.youtube.com/watch?v=hk-JTyN7V9k
Der namensgebende Song von Saltatio Mortis, hier eine Konzertversion mit Eric Fish von Subway to Sally
Siehe den Adler das Werk ist vollbracht
Der Sprung in die Freiheit aus Federn gemacht
Leg an diese Flügel der Plan ist verwegen
Wir fliegen gemeinsam dem Himmel entgegen
Wild zerren die Winde an meinen Schwingen
Der himmlischen Kräfte unbändiges Ringen
Betörendes Rauschen entfesselt den Geist
Kann jetzt erst erkennen was Freiheit verheißt
Siehst du die Sonne?
Spürst du das Feuer?
Du fliegst zu hoch , die Sonne brennt heiß,
Will hoch hinaus das ist mein Streben
Aus deinen Flügeln tropft Wachs wie Schweiß
Wer niemals wagt wird niemals leben
Du fliegst zu hoch , die Sonne brennt heiß,
Will hoch hinaus das ist mein Streben
Deine Schwingen sie Schmelzen die Federn verbrennen
Zu sichern und stolz die Gefahr zu erkennen
Fällst lichterloh brennen dem Meere entgegen
Empfange den Preis für vermessenes Streben!
Meine Schwingen, sie schmelzen die Federn verbrennen
Zu sichern und stolz die Gefahr zu erkennen
Und fall ich auch brennend dem Meere entgegen
Ist Freiheit niemals ein vermessenes Streben!
Siehst du die Sonne?
Spürst du das Feuer?
Du fliegst zu hoch , die Sonne brennt heiß,
Will hoch hinaus das ist mein Streben
Aus deinen Flügeln tropft Wachs wie Schweiß
Wer niemals wagt wird niemals leben
Du fliegst zu hoch , die Sonne brennt heiß,
Will hoch hinaus das ist mein Streben
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Bild 49: Unternehmen 'Lachswanderung' - nachdem deutsche Kampftruppen nach Nordafrika verschifft wurden, kehrt die Hochseeflotte wieder in die Deutsche Bucht zurück.
Vigo, Spanien, 4. April 1940
Kampfgruppe ‚Moltke’
Zerstörer Z 5 ‚Paul Jacobi’
Ein geheimnisvoller Befehl
Fast kommen mir die letzten Wochen wie einer jener seltenen Träume vor, deren Zauberwelt man gar nicht entkommen möchte. Fernab der rauen Winterstürme des Atlantischen Ozean genossen wir die türkisblaue Wunderwelt des Mittelmeers. Mit jeder Seemeile spürten wir die tausendfach Jahre alte Last der Zivilisation, die dieser blühenden Landschaft ihren Stempel aufgedrückt hat. Hier gibt es nicht nur Historie, nein, hier stapelt sich die Geschichte förmlich. Ägypter, Griechen, Perser, Karthager, Römer, Babylonier, Assyrer, Hethiter, Davids Volk – sie alle hinterließen ihren Nachfolgern großartige Wahrzeichen ihrer Schaffenskraft. Dazu das milde Klima, die warmen Strömungen, die fischreichen Gewässer – das Leben pulsiert mit geradezu verschwenderischer Pracht.
Vom Kriege merkte man nur anfangs, dass es ihn überhaupt gab. Nach drei Waffengängen mit den demoralisierten Engländern war das Mittelmeer wieder ein Meer des Friedens. Unsere Jungs köderten Thunfische und Haie, einmal brachte der Bootsmann sogar eine Riesenschildkröte von einem Ausflug mit der Motorbarkasse mit. Welch ein Festschmaus – denn unser Smutje hat sein Handwerk nicht erst bei der Marine gelernt. Vor dem Kriegsausbruch war er Chefkoch auf der „MS Kap Arkona“, einem Kreuzfahrer für betuchte Herrschaften. Beinahe jeden Tag gab es Badechance im handwarmen Meer. Und wenn wir mal vor den Ruinen längst vergessener Nationen vor Anker lagen…
Es war einfach eine herrliche und unglaubliche Reise. Viele Fotos habe ich geschossen, bin auf einem Kamel durch die Wüste geritten, habe mich der vielstimmigen und wohl duftenden Wucht arabischer Basare ergeben und mir eine gesunde Bräune auf der zuvor leichenblassen Haut angelegt. Doch jeder Traum ist einmal zu Ende, wenn man geweckt wird. Und der Weckspruch war in unserem Fall ein hochgeheimer Befehl, direkt aus dem Flottenkommando. Unternehmen ‚Lachswanderung’ – sehr ominös. Noch viel merkwürdiger der Inhalt: zunächst sollten wir mit Generalkurs West das Mittelmeer passieren und weitere Anweisungen abwarten. Auch die Seeverlegegruppe Theseus wurde wieder abgezogen. Die Marineflieger hatten ihre Fliegerhorste schon vorher in Richtung Holland verlassen. Auf Höhe von Ibiza ereilte uns dann die Anweisung, Cadiz anzulaufen und Brennstoff zu bunkern. Kaum war das geschehen ging es weiter nach Vigo. Und heute kamen vier Beamte der deutschen Vertretung in Madrid an Bord des Führungsschiffs „Moltke“, um GrAdm Raeder weitere Instruktionen zu geben. Was wir wissen ist, dass wir zurück nach Deutschland laufen sollen. Aber diesmal geht es in weitem Abstand um die britischen Inseln herum und ich kann nur spekulieren, aus welchem Grund man die Flotte wieder in der Heimat versammelt. Wahrscheinlich ein neuer Feldzug und nach meinem Dafürhalten kommt dafür nur ein möglicher Gegner in Betracht: England.
Sollten wir tatsächlich den großen Ansatz wagen? Sind wir dafür bereit? England, das heißt hunderte von Flugzeugen. England, das heißt Flugzeugträger, Schlachtschiffe und Kreuzer, die von ihren Heimatbasen aus in wohlbekannten Gewässern operieren werden. Wahrscheinlich grübele ich zuviel. Ich sollte das Bocklicht löschen und versuchen, in meiner Koje etwas Schlaf zu finden, bevor die Briten uns wieder zum Tanz bitten. Und das werden sie sicherlich, denn wenn es den perfekten Seemann tatsächlich geben sollte, dann stammt aus den Eaves Down Docks in Liverpool oder London.
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Der Zerstörer Z 5 „Paul Jacobi“
Der nach dem Kommandeur der 8. Torpedo-Halbflottille Paul Jacobi - 1915 nach einem Minentreffer auf Torpedoboot V25 mit Schiff und Besatzung untergegangen - benannte Zerstörer Z 5 „Paul Jacobi“, gehörte zur Zerstörer-34-A Klasse. Seine Schwesterschiffe waren:
Z 6 „Theodor Riedel“ (02.07.1937)
Z 7 „Hermann Schoemann“ (09.09.1937)
Z 8 „Bruno Heinemann“ (08.01.1938)
Z 9 „Wolfgang Zenker“ (02.07.1938)
Z 10 „Hans Lody“ (13.09.1938)
Z 11 „Bernd von Arnim“ (06.12.1938)
Z 12 „Erich Giese“ (04.03.1939)
Z 13 „Erich Koellner“ (28.03.1939)
Z 14 „Friedrich Ihn“ (06.04.1938)
Z 15 „Erich Steinbrinck“ (31.05.1938)
Z 16 „Friedrich Eckholdt“ (28.07.1938)
„Paul Jacobi“ wurde am 15.07.1935 von der Deschimag in Bremen auf Kiel gelegt und am 29.06.1937 von der Kriegsmarine in Dienst gestellt. Im Gegensatz zur Z-1934-Klasse hatten die 34-Alfas keine Schergänge auf dem Vorschiff und einen veränderten Brückenaufbau. Anders als die britischen Zerstörer Mitte der 30er Jahre war die Klasse aufwendiger konstruiert; die Schiffe waren mit bis zu 3.250 ts Wasserverdrängung recht groß. Die moderne Technik war allerdings noch nicht ausgereift und die Baukosten von 12,7 Mio. Reichsmark sowie die lange Bauzeit ermöglichten nur eine geringe Bauanzahl dieser Schiffe.
Die Anti-U-Boot-Bewaffnung bestand aus vier Wasserbomben-Schienen und einem um 160° schwenkbaren Sonar, welches dem britischen Asdic technisch und operativ überlegen war. Anspruchsvoll war auch die Hochdruckkessel-Antriebsanlage von Benson, die, wenn nicht mal wieder defekt, eine Höchstgeschwindigkeit von 38 kn ermöglichte. Die Reichweite war eher gering, die Rumpf- und Bugform aufgrund des tiefen Eintauchens des Vorschiffs bei transversalen Stampfbewegungen atlantikuntauglich und die aus amagnetischem Stahl gefertigte Schiffshülle neigte zu Verformungen in schwerer See.
Der erste Kampfeinsatz von „Paul Jacobi“ war ‚Unternehmen Weserübung’, wo er gemeinsam mit Z 6, Z 8 und Z 16 an der Besetzung Trondheims, Norwegen teilnahm. Danach verblieb er bei der 5. Zerstörerflottille in Trondheim. Vom 25.-28.07.1940 eskortierte er mit weiteren Schiffen das am 20. Juni durch HMS Clyde schwer beschädigte Schlachtschiff Gneisenau von Trondheim nach Kiel. Von Mitte August bis Anfang September war „Paul Jacobi“ an umfangreichen Minenlegeoperationen beteiligt und wurde am 22. September nach Brest umstationiert, wo nach Kanaldurchquerungen weitere Minenoperationen vor der Falmouth Bay durchgeführt wurden. Ab dem 7. November war der Zerstörer mit weiteren Einheiten seiner Klasse wieder in Deutschland stationiert, wo er sich an Eskorteinsätzen von und nach Norwegen beteiligte.
Im Januar 1942 geleitete Z 5 das Schlachtschiff „Tirpitz“ nach Trondheim in Norwegen, kehrte aber wieder nach Deutschland und später nach Brest in Westfrankreich zurück. Dort nahm das Schiff an der Operation ‚Cerberus’ teil und wurde schließlich wieder in Norwegen stationiert, diesmal bis November 1943. Nach einer Konvoimission wurde „Paul Jacobi“ im Dezember dieses Jahres in Kiel von britischen Bombern schwer beschädigt und fiel bis weit in das Jahr 1944 für die Kriegsmarine aus. Nach Reparatur und erneuter Einsatzausbildung unterstützte „Paul Jacobi“ bis zum Schluss die Evakuierung von Wehrmacht und Zivilisten aus dem eingeschlossenen Ostpreussen und wurde am 07.05.1945, einen Tag vor der offiziellen Kapitulation außer Dienst gestellt.
Später ging das Schiff als Teil der Reparationszahlungen nach Frankreich, wo es bis 1954 im aktiven Einsatz blieb. Nach einer anschließenden Verwendung als Hulk wurde das Schiff 1958 verschrottet.
Die Kommandanten waren:
Korvettenkapitän Peters (29.06.37 - 03.11.38)
Fregattenkapitän Zimmer (04.11.38 - Februar 1941)
Fregattenkapitän Schliepner (01.04.41 – 09.07.44)
Korvettenkapitän Bülter (10.07.44 – 09.05.45)
Die französischen Kommandanten waren:
Capitaine de Fregate Douguet
Capitaine de Fregate Beret
und Capitaine de Fregate Delort-Naval.
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Bild 50: Das Gästebuch von Z 5 Paul Jacobi
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Zur selben Zeit
Sengwarden, Operationsabteilung der Seekriegsleitung
Großer Kartensaal, Stabs-Block ‚Seydlitz’
Abschlussbesprechung und Befehlsausgabe Operation ‚Ikarus’
Anwesende Einheitsführer:
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Admiral Schniewindt – Chef der Seekriegsleitung
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Vizeadmiral Fricke – Chef der Operationsabteilung 1/Skl
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Kpt. zS Stummel – Chef der Abteilung Marinenachrichtendienst 2/Skl
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Vizeadmiral Saalwächter – Kommandeur ‚Sperrgruppe Nordsee’
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Konteradmiral Böhm – Kommandeur 1. U-Jagdflottille
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Konteradmiral v. Nordeck – Einsatzleiter U-Bootgruppe 1
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Konteradmiral Assmann – Einsatzleiter U-Bootgruppe 2
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Konteradmiral Wolf – Einsatzleiter U-Bootgruppe 3
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Konteradmiral Dönitz – Einsatzleiter U-Bootgruppe 4
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Konteradmiral Schuster – Befehlshaber Transportgruppe 1
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Konteradmiral Backenköhler – Befehlshaber Transportgruppe 2
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Generalleutnant Hahn – Kommandeur Landwehr-Schutzstaffel ‚Ikarus’
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Generalleutnant Halder – Kommandeur 1. Armeekorps (öster.)
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Schniewindt: Meine Herren, um auch den neu hinzu gekommenen Führern der Heereskampfgruppen einen Lageüberblick über den Seeoperationsteil von ‚Ikarus’ zu geben, fasse ich den bisherigen Stand der Planung noch einmal zusammen. Wie sie wissen, haben britische Truppen am 8. März die neutrale Insel Island und die autonome Region Grönland – ebenfalls neutral – gegen geringen Widerstand der einheimischen Truppen besetzt und umgehend mit der Befestigung der Stellungen und der Stationierung von Luft- und Seestreitkräften begonnen. Der Zugriff Englands auf diese Gebiete verringert unsere Möglichkeiten, aus der Nordsee und den arktischen Gewässern in den Atlantik vorzustoßen erheblich und stellt auch für unsere U-Bootoperationen eine Gefährdung dar. Mit der Planung von Gegenmaßnahmen unter dem Decknamen ‚Ikarus’ wurde begonnen.
Des Weiteren erhielt die Flotte vom Oberkommando der Wehrmacht den Auftrag, sämtliche Überwassereinheiten bis spätestens zum 10. April 1940 in den Heimatgewässern zusammen zu ziehen und für die künftige Invasion Englands auszurüsten, Offensivaktionen, die zum Ausfall von Schiffen und Booten führen können, wurden strengstens untersagt. Wir befinden uns daher im einzig noch möglichen Zeitfenster für ‚Ikarus’. Der Rückgang des Packeisfeldes in der Grönlandstraße ermöglicht uns nun eine handstreichartige Invasion in praktisch unverteidigten Landungsabschnitten. Für die weitere Planung erteile ich VAdm. Fricke von der Operationsabteilung das Wort.
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Fricke: Vielen Dank. Der Operationsplan sieht eine Invasion Islands vor, um die strategisch wichtigen Flugfelder bei Reykjavik und Keflavik zu erobern. Des Weiteren sind strategisch wichtige Punkte auf Island zu nehmen und der Ostteil der Insel zu säubern. Die Offensivaktionen werden vom 1. AK (öster.) durchgeführt, welches auch im Anschluss die Besetzung Höfns unternehmen wird. GenLt. Halder, sie haben eine Frage?
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Halder: Mein Armeekorps ist einsatzbereit und vollständig ausgerüstet, doch wir verfügen über keinerlei Pioniermaterial für Strandräumungsmissionen und ich frage mich auch, wie wir die schweren Sturmgeschütze und Jagdpanzer meiner Divisionen an Land bringen wollen.
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Backenköhler: Die Verantwortung für die Landungsoperation und den anschließenden Transport des schweren Geräts obliegt meiner Transportgruppe. Wir haben Sturmboote und Landungsfähren für schweres Gerät aus dem Schiffspark für ‚Seelöwe’ für die Operation zur Verfügung gestellt bekommen. Außerdem findet die Landung im Norden Islands statt. Aufklärungsmeldungen zu Folge gibt es dort keine feindlichen Kampftruppen, nur eine Postenkette der örtlichen Miliz.
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Fricke: Vielen Dank. Ich fahre fort. Im Anschluss an die Einnahme Reykjaviks wird GenLt. Hahns Schutzstaffel von der in Reserve liegenden Transportgruppe 1 ausgeschifft und übernimmt die Küstensicherung.
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Hahn: Wie sieht es denn mit den aktuellen Planungen zum Schutz meiner verwundbaren Flottille aus? Immerhin ist es wahrscheinlich, das feindliche Seestreitkräfte im Seegebiet patrouillieren.
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Fricke: Den Schutz für beide Transportgruppen auf Anmarsch und im Landungsgebiet übernimmt KAdm. Böhms 1. U-Jagdflottille.
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Böhm: Meine Einheiten sind gut trainiert und erfahren. Wir haben bereits bei der Besetzung Oslos einen entscheidenden Beitrag geleistet. Darüberhinaus werden wir, falls notwendig, mit unseren Bordgeschützen in die Landungsoperation eingreifen.
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Fricke: Die Blockade Reykjaviks und der Landzielbeschuss bei der Einnahme der Stadt wird durch VAdm. Saalwächters ‚Sperrgruppe Nordsee’ erfolgen, die sich auf der südlichen Route das Operationsgebiet ansteuern, um feindliche Aufklärer von den Landungsflotten abzulenken.
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Saalwächter: Ich mache mir Gedanken über ein mögliches Auslaufen der Home Fleet. Für einen solchen Gegner ist mein Geschwader zu schwach und das würde möglicherweise den Gesamterfolg des Unternehmens beeinträchtigen.
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Fricke: Für die Fernsicherung und –aufklärung sind die U-Bootgruppen 1 bis 4 zuständig. Sie werden bereits vor den Überwassereinheiten im Seegebiet stehen und Positionsmeldungen feindlicher Kampfgruppen durchgeben.
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Schniewindt: Gut, ich fasse zusammen: Alle beteiligten Geschwader werden einzeln (bis auf die Transportgruppen) und unter Geheimhaltung ihre Zielorte ansteuern. Sowie die Landungsgruppe vor Ort ist, beginnt GenLt. Halder mit den Invasionsmaßnahmen und wird dabei von der 1. U-Jagdflottille abgesichert. Die Sperrgruppe blockiert Reykjavik und fängt feindliche Flotten ab, die sich aus südlicher Richtung den Landungsflottillen nähern. Die Fernaufklärung wird durch U-Boote sichergestellt. Ich erteile Ihnen hiermit ihre Positionsbefehle:
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Bild 51: Unternehmen 'Ikarus-1' - Der Anmarsch beginnt
Sperrgruppe Nordsee (VAdm. Saalwächter) sperrt die Faxe-Bucht
„Graf Spee“, „Admiral Hipper“, „Blücher“, “Königsberg”, “Stettin”, “Leberecht Maas”
1. U-Jagd-Fltl. (KAdm. Böhm) geleitet die Landungsschiffe in die Huna-Bucht
„Georg Thiele“, „Richard Beitzen“, „Theodor Riedel“, „Bruno Heinemann“, „Hans Lody“, „Erich Giese“
1. U-Gruppe (KAdm. Von Nordeck) bezieht in der Färöer-Straße Aufstellung
U 1, U 2
2. U-Gruppe (KAdm. Assmann) bezieht Warteposition vor der SO-Küste Islands
U 3
3. U-Gruppe (KAdm. Wolf) bewegt sich in Patrouillesektor Dänemarkstraße
U 5, U 6
4. U-Gruppe (KAdm. Dönitz) sichert die nördliche Labradorsee
U 4, U 7
Die Transportgruppen laufen zunächst die Huna-Bucht an, nach Eroberung Reykjaviks durch Truppen des 1. AK wird die 2. TrGr die Schutzstaffel dort ausschiffen.
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Bild 52: Unternehmen 'Ikarus-2' - Die Invasion beginnt
Nach Beendigung des Einsatzes ist sofort die Rückkehr nach Deutschland einzuleiten. Vermeiden Sie Feindkontakt. Apropos, wie sieht denn die Feindlage aus?
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Stummel: In Reykjavik erwarten wir nur schwache Polizeiregimenter und keine Flugzeuge. Im Seegebiet und im Hafen wurden ein belgischer Zerstörer und ein norwegischer Kreuzer gesichtet. Die Home Fleet ist derzeit in Ostengland stationiert, auf gegen eine Landung dort schnell reagieren zu können. In Scapa Flow befinden sich einige Kreuzer und leichte Flugzeugträger. Auch Marinebomber wurden dort ausgemacht. Sollte es zu einem Auslaufen der Home Fleet kommen, im Seegebiet steht auch die ‚Kampfgruppe Moltke’ auf dem Rückmarsch nach Deutschland, die notfalls detachiert werden könnte.
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Schniewindt: Gut meine Herren. Das ist dann alles, begeben Sie sich nun zur Offiziersmesse. Dort warten Kraftwagen, die Sie zum Flugplatz Jever bringen werden, auf dem sich bereits mehrere Fieseler Storch befinden. Von dort können Sie zu ihren Einheiten zurückkehren.
Heil ******
History Line
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Bild 53: Die Operationsziele von 'Fork'
Operation ‚Fork’ – Die Invasion Islands
Die Invasion Islands mit dem Codenamen ‚Fork’ begann am 10. Mai 1940 durch die Ausschiffung von britischen Royal Marines in Reykjavik, der Hauptstadt des unabhängigen Island.
Hintergrund:
Nach der Kapitulation Dänemarks am 10. April 1940 erklärte das isländische Regionalparlament König Christian X. von Dänemark für unfähig, seine verfassungsmäßigen Pflichten gegenüber Island auszuüben und proklamierte die Selbstständigkeit der Insel unter Beibehaltung der Personalunion mit dem dänischen Mutterland. Am 12. April 1940 besetzten britische Truppen die dänischen Färöer-Inseln. Außerdem befürchtete die britische Regierung, dass Deutschland in nächster Zeit militärische Präsenz auf der Island zeigen könnte, das über keine Verteidigungsstreitkräfte verfügte. Für die Briten war Island außerdem ein ausgezeichneter Stützpunkt, um den Nordatlantik zu kontrollieren. Eine erste Einladung Großbritanniens, den Alliierten beizutreten, schlug Islands Regierung aus.
Planung:
Als sich die Lage in Norwegen immer mehr gegen die Alliierten wendete, fasste Winston Churchill den Entschluss, nun die militärische Invasion Islands durchzuführen. Weitere Verhandlungen mit Island lehnte er ab, da er glaubte, dass Deutschland bei Erlangung von Kenntnissen darüber selbst eine Invasion starten würde. Tatsächlich plante Deutschland bis zu diesem Zeitpunkt nie die Kontrolle über Island zu erlangen, was unter anderem auch Gegenstand der Kapitulationsverhandlungen mit Dänemark war.
Die Operation wurde im Schnelldurchgang geplant – die beteiligten Truppen litten unter Ausrüstungs- und Nachschubmangel, der Admiralität standen darüber hinaus nur veraltete Karten zu Verfügung, eine wurde sogar aus dem Gedächtnis gezeichnet. Der Plan sah vor, alle Truppen in Reykjavik auszuschiffen und danach den Rest des Landes systematisch zu erobern. Widerstand erwartete man von der deutschen Bevölkerung auf der Insel, der isländischen Polizei (70 Mann in Reykjavik) und eventuellen dänischen Patrouilleschiffen. Auch die Möglichkeit einer kombinierten Luft-See-Landung Deutschlands schloss man ins Auge.
Die Invasion
Das erst vor einem Monat aufgestellte 2nd Royal Marine Battalion war Kern der Landungstruppen, wurde eiligst ausgerüstet und führte noch schnell Übungen zum Beschuss von See- und Landzielen durch, bevor sich die 764 Royal Marines in Greenock, Schottland auf der Invasionsflotte (HMS Berwick, HMS Glasgow, HMS Fearless, HMS Fortune) einschifften. Die Führung der Gesamtoperation übernahm Colonel Robert Sturges, ein Veteran von Gallipoli. Am 8. Mai tauchte die kleine Flotte vor Island auf. Ein am 10. Mai um 01:41 Uhr gestartetes Bordflugzeug kundschaftete die Lage in Reykjavik aus – noch immer waren die Engländer davon überzeugt, dass deutsche U-Boote von Reykjavik aus operierten. Der Aufklärungsflug wurde bemerkt und Premierminister Hermann Jonasson rief die Polizei in Alarmbereitschaft. Die mit bloßem Auge erkennbare Invasionsflotte vor Reykjavik war enttarnt.
Kurz vor 05:00 Uhr wurden die ersten 400 Marines, die unter Seekrankheit und unzureichender Ausbildung an ihren Waffen litten ausgeschifft. Da sich am Hafen mittlerweile eine große Menschenmenge versammelt hatte und die Anlandung behinderten, fragte der britische Konsul höflich den ranghöchsten Polizeibeamten, ob er die Menschen nicht etwas zurück drängen könnte, um das ungestörte von Bord gehen der Marines zu ermöglichen. „Sicherlich“ war die Antwort. Als die HMS Fearless im Hafen anlegte, untersagte der Premierminister in Verantwortung für die Bevölkerung jeglichen Widerstand. Auch sonst verhielten sich die Isländer kooperativ, zum Beispiel nannten sie den Landungsstreitkräften die Aufenthaltsorte deutscher Zivilisten in Reykjavik, die dann auch umgehend interniert wurden. Zwar protestierte die isländische Regierung förmlich gegen die Besetzung, doch das änderte auch nichts mehr.
Was danach geschah:
Am 17. Mai wurden die Marines durch 4.000 Soldaten der Army abgelöst. Island wurde ein wichtiges Standbein der Northern Patrol. Im Juli 1941 übernahmen 40.000 GI’s die Wacht auf Island, das heisst, auf jeden US-Soldaten kamen drei Isländer! Die USA stützten sich dabei auf ein „Abkommen“ mit dem dänischen Botschafter in Washington, dem schon zuvor von der dänischen Regierung alle Kompetenzen entzogen wurden.
Deutschland begann übrigens tatsächlich mit der Planung einer Invasion Islands unter dem Decknahmen ‚Ikarus’, NACHDEM es von der britischen Aktion Kenntnis erhielt. Allerdings wurden die Planungen in frühem Stadium aufgegeben, weil man zurecht befürchtete, die Nachschublinien nach Island nicht offen halten zu können.
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Skagerrak, in mondloser Nacht
Die Kampfgruppe ‚Moltke’ auf dem Rückmarsch nach Mecklemburg
Zerstörer Z 5 ‚Paul Jacobi’
Der schwärzeste Tag
Es ist ein Alptraum. Eine Katastrophe, nein – dass wird dem nicht dem gerecht. Das ist der Untergang!
Zunächst begann die akribisch vorbereitete Operation ‚Seelöwe’ nach Plan. Die Landungsflottillen sammelten sich in den Absprunghäfen und nahmen die erste Welle der Landungstruppen auf. Die Deckungsgruppen bezogen Aufstellung vor der englischen Küste und deutsche Marinebomber attackierten die in Ipswich, Yarmouth und Lowestoft zusammen gezogene Home Fleet. Doch dann ging auf einmal alles schief. Bisher zurück gehaltene Jagdgeschwader modernster Ausrüstung fegten die deutschen Fliegerkräfte vom Himmel, während das Coastal Command die in enger Formation fahrenden deutschen Geleite attackierte. In der allgemeinen Aufregung liefen etliche Schiffe in ein zuvor nicht erkanntes Minenfeld vor der südenglischen Küste und britische M-Boote griffen aus dem Schutz der Landabdeckung lästigen Moskitos gleich die langsamen und hilflosen Truppentransporter an. Noch bevor die Landung richtig begonnen hatte, war sie auch schon wieder vorbei.
Dann die befürchtete Nachricht – die Home Fleet läuft aus! Die Briten hatten alles, was schwimmen und schießen konnte auf diesen Augenblick hin versammelt, moderne Flugzeugträger, etliche Schlachtschiffe und Kreuzer, eine Armada von Zerstörern – insgesamt über 100 Schiffe dampften an den Stränden Suffolks entlang nach Süden und eröffneten das Feuer auf unsere Kampfgruppe. Es war ein Massaker, ein blutiges Massaker und mir zittern immer noch die Hände, wenn ich daran denke, wie viele tapfere Seeleute mit ihren grauen Riesen aus Stahl im Feuerhagel auf den Grund der Nordsee sanken. Als das Gefecht nicht mehr zu gewinnen war, befahl Großadmiral Raeder den Rückzug, um seine Einheiten für die Kriegsmarine zu retten. Doch die Briten setzten nach und stellten die fliehende Flotte ein weiteres Mal zum Gefecht. Ab nun herrschte nur noch blanke Panik. Letztlich konnten wir die Verfolger abschütteln, aber um welchen Preis? Die einst stolze Kriegsmarine ist nur noch ein Torso und von 21 Transportern gingen 17 mit Mann und Maus unter. Modernstes Kriegsgerät, viele Panzer und Geschütze sind für immer verloren.
Aber das ist noch nicht das schlimmste. Vor einigen Tagen zitierte der sowjetische Außenminister Molotow unseren Botschafter in den Kreml und überreichte ihm mit knappen Erklärungen die Kriegserklärung Stalins UdSSR an unser Reich. Die wenigen Schutztruppen an der russischen Grenze hatte gegen den seit Monaten geplanten Großangriff nicht den leisesten Hauch einer Chance. Königsberg, Warschau und Breslau wurden überrannt, die Ungarn kämpfen einen aussichtlosen Kampf um die Puszta und den letzten Berichten aus dem Führerhauptquartier zu Folge werden russische Panzerspitzen binnen einer Woche vor Berlin erwartet. Der Großteil der Wehrmacht befindet sich in der Wüstenei Afrikas, auf dem Grund des Meeres oder wird nun eiligst ins Reich transportiert um wenigstens unsere Kerngebiete vor den kommunistischen Banditen zu schützen. Was der Bevölkerung blüht, wenn sie in russische Hände fällt, beweisen die unsagbaren Greueltaten von Danzig, Breslau und Königsberg.
Eine säuerliche Bitterkeit steigt in mir auf und gleichzeitig habe ich jedwede Kraft verloren. Ich hätte nichts dagegen, würde ich jetzt sterben.
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Bild 54: Der letzte Seemann, Postkartenmotiv, Gefecht bei der Doggerbank 1915
In eigener Sache: Ich frage mal ganz höflich nach Feedback.
Gfm. Wrangel
18.09.13, 11:04
In eigener Sache: Ich frage mal ganz höflich nach Feedback.
Fantastisch, bitte unbedingt weiter machen!
Der Bitte können Wir Uns nur anschließen!
Sehr schön. :prost:
Wilhelm Klink
18.09.13, 23:27
Zum Glück habe ich vergessen, wie es weitergeht. Höchst spannend!
Mit Glück hab ich diesen AAR hier entdeckt,
Liest sich flott,
gute Hintergrundinfos,
und ganz wichtig, hier bekommt man tatsächlich reichlich Text je Bild.
Mag diese Bilderbücher nicht bei denen ich 20 Min. brauch, bis eine Seite aufgebaut ist.
@ Aktivist
was bitte sind
Hearts-of-Iron-Grognards
was bitte sind Hearts-of-Iron-Grognards
grogner (Verb, französisch): knurren, brummen; grognard (französisch): der Grummler; umgangssprachlich: Haudegen, Teufelskerl; zeitgenössisch (19. Jh.): erfahrener Veteran (militär.)
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Bild 55: Die Kampfgruppe 'Moltke' blockiert die Zufahrt der Home Fleet zur Straße von Dover an den Küsten Norfolks
In See, Position geheim, 26. April 1940
Kampfgruppe ‚Moltke’
Zerstörer Z 5 ‚Paul Jacobi’
X – 3 Stunden
Mit schweißverklebter Haut fahre ich hoch, schwarze Flecken tanzen vor meinen Augen und mir wird schwindelig. Was ist passiert? Qualvolle, endlose Sekunden versuche ich, mich zu orientieren. Erst das nach und nach in mein Gehör dringende Bollern der Dampfkessel und das sanfte Rollen nach Backbord und Steuerbord lässt mich wieder zu Sinnen kommen. Ich bin auf „Paul Jacobi“, liege in meinem zerwühlten Bock und hatte den grässlichsten Alptraum meines Lebens. Nie wieder, das schwöre ich bei allem, was mir hoch und heilig ist, lasse ich mir vom Bordarzt irgendwelche Medikamente gegen Schlafstörungen verschreiben.
Dem Herrgott sei Dank, alles war nur ein Traum. Ich schaue auf die Uhr, es ist 7 Minuten nach Drei, mitten in der Nacht. Aber ich bin dennoch dankbar, dass mein Schlaf unterbrochen wurde.
Natürlich läuft alles nach Plan, die Flotte ist aus den Heimatstützpunkten ausgelaufen und bewegt sich nun auf die englische Südküste bei den Steilklippen Dovers zu. In diesem Moment sollte die Einschiffung der Landungstruppen in Le Havre und Ghent beginnen. Wir werden die Tommies eiskalt überraschen, denn auf vorbereitende Luftangriffe wurde bis zuletzt aus Geheimhaltungsgründen verzichtet. Die Pfade durch die Minenfelder vor den Küsten sind bekannt und auf unseren Seekarten eingezeichnet. Schnellboote haben in dieser Nacht Radarreflektorbojen als Markierung an den sicheren Stellen ausgesetzt.
‚Klopf, klopf’ „Herein!“
Es ist der Steward. Fregattenkapitän Zimmer hat ihn geschickt, mich zu wecken. Dann geht es also bald los. Noch schnell eine Katzenwäsche und dann in die Operationszentrale zur Lageeinweisung. Ich bin bereit. Wir alle sind es.
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Bericht über die Schlacht auf der Doggerbank
Historische Verlautbarung des Deutschen Oberkommandos 1915
Berlin, 24. Januar.
Bei einem Vorstoß S. M. Panzerkreuzer "Seydlitz", "Derfflinger", "Moltke" und "Blücher" in Begleitung von vier kleinen Kreuzern und zwei Torpedobootsflottillen in die Nordsee kam es heute vormittag zu einem Gefecht mit englischen Streitkräften in der Starke von fünf Schlachtkreuzern, mehreren kleinen Kreuzern und 26 Torpedobootzerstörern. Der Gegner brach nach drei Stunden 70 Seemeilen Westnordwest von Helgoland das Gefecht ab und zog sich zurück. Nach bisheriger Meldung ist auf englischer Seite ein Schlachtkreuzer, von unseren Schiffen der Panzerkreuzer "Blücher" gesunken. Alle übrigen deutschen Streitkräfte sind in die Hafen zurückgekehrt.
Der stellvertretende Chef des Admiralstabes.
gez. Behncke.
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Bild 56: S.M.S. "Blücher" in glücklicheren Tagen
Halbamtlicher Bericht:
Über das Seegefecht, das am Sonntag in der Zeit von etwa 9 Uhr vormittags bis gegen 12 ½ Uhr mittags stattgefunden hat, sind inzwischen nähere Berichte eingegangen, die die ersten amtlichen deutschen Meldungen nicht nur in vollem Umfange bestätigen, sondern sie in gleicher Richtung ergänzen. Diese Tatsache möge vorweg festgestellt sein, da von englischer Seite heute die Angabe wiederholt wird, daß am Sonntag kein englisches Schiff verloren gegangen sei. Es verdient allerdings hervorgehoben zu werden, daß die "amtliche" Meldung nicht von der britischen Admiralität herrührt, vielmehr unter der Flagge des Reuterschen Bureaus in die Welt gesandt wird. Der englischen Ableugnung gegenüber ist daran festzuhalten, daß in dem Gefecht bei Helgoland tatsächlich ein britischer Schlachtkreuzer gesunken ist. Das steht außer Zweifel. Sein Untergang wurde von einem Zeppelinkreuzer, der über der Kampfsmitte schwebte, ferner von unserem Panzerkreuzer "Moltke" sowie von dem Torpedoboote beobachtet, das dem schon schwer beschädigten britischen Kriegsschiff zwei Torpedoschüsse beibringen konnte.
Wie schon bekannt ist, nahmen auf deutscher Seite an dem Gefechte vier große Kreuzer, mehrere kleine Kreuzer und zwei Torpedobootsflottillen teil. Die deutschen Schiffe waren auf Fahrt mit westlichem Kurse westnordwestlich von Helgoland. Vermutlich bewegten sie sich in der normalen Formation der einfachen Kiellinie , d. h. die vier großen Kreuzer an der Spitze, darauf die kleinen Kreuzer; die Torpedoboote in der Nahe der großen Kreuzer. Der englische Verband kam aus der Richtung von der englischen Küste. Welche Ziele die englischen Seestreitkräfte verfolgten, ist hier natürlich nicht bekannt. Möglich ist, daß sie lediglich Patrouillendienst zu versehen hatten. 120 Seemeilen westnordwestlich von Helgoland wurde der Feind gesichtet. Darauf wechselte unser Verband den Kurs, indem er südöstlichen Kurs nahm. Dieses Manöver hatte offensichtlich den Zweck, den Gegner nach der deutschen Küste heranzuziehen, wo möglicherweise Helgoland eingreifen, vielleicht auch deutsche Unterseeboote oder die deutsche Minensperre sich wirksam erweisen konnten. Nicht ohne Einfluß auf die Entschließung des deutschen Admirals mögen auch Rücksichten auf Wind- und Beleuchtungsverhältnisse gewesen sein, die bekanntlich für den Verlauf von Seekämpfen von Bedeutung sind.
Als die beiden Gegner sich in südöstlicher Richtung bewegten, war die deutsche Linie gegen die englische um eine Strecke vorgeschoben. In südöstlicher Richtung verlief das Gefecht und näherte sich bis auf 70 englische Meilen Helgoland. Als die beiderseitigen Streitkräfte etwa 20 Kilometer voneinander entfernt waren , eröffnete der britische Admiral das Feuer. Der Kommandant der deutschen Streitkräfte, Admiral Hipper, hatte auf dem "Seydlitz", der die Spitze hielt, seine Flagge gesetzt. Der "Blücher" fuhr als letzter der großen Kreuzer. Mit Rücksicht auf den "Blücher" mußte die Fahrgeschwindigkeit auf höchstens 25 Seemeilen gehalten werden, wahrend die englischen Schiffe ihre Geschwindigkeit auf 28 Seemeilen steigern konnten, wodurch sie selbstverständlich im Vorteil waren. Trotz dieser Überlegenheit suchten die Engländer nicht näher an die deutschen Schiffe heranzukommen, sondern aus einer Entfernung von zunächst 20 Kilometer Treffer zu erzielen. Später verminderte sich die Entfernung auf etwa 15 Kilometer. Von den Engländern wurde der "Blücher“ unter starkes Feuer genommen. Durch einen schweren Schuß erlitt er bald nach Beginn des Kampfes Maschinen-Havarie, legte über, setzte aber den Kampf fort. Die anderen deutschen Schiffe konnten ihm keine Hilfe bringen, da sie im Kampfe fortfahren mußten. So konnten sich dem "Blücher", der in seiner Manövrierfähigkeit naturgemäß stark beeinträchtigt war, englische Torpedoboote nähern, und seinen Untergang durch Torpedoschüsse vollenden. Um 12 Uhr 37 Minuten wurde eine heftige Explosion vernehmbar, wonach der "Blücher“ sank. Den Engländern kostete der Kampf mit dem "Blücher“, wie sicher feststeht, zwei Torpedobootszerstörer, die durch ihn vernichtet wurden. Aus dem schon angegebenen Grunde konnten unsere Streitkräfte sich auch am Rettungswerk nicht beteiligen. Die Überlebenden des "Blücher“ der am weitesten nach der Richtung Englands stand, wurden von leichten englischen Streitkräften aufgenommen. Die Zahl der Geretteten ist nach den neuesten Berichten auf 200 gestiegen.
Der Kampf war inzwischen weitergegangen und wurde dann von dem englischen Admiral abgebrochen. Über die Gründe dieses Entschlusses ist man auf deutscher Seite auf Mutmaßungen angewiesen. Unmittelbar kann Helgoland hierauf nicht eingewirkt haben, da es immer noch 70 Seemeilen entfernt war. Ob die Annäherung an die deutsche Küste ihm unbehaglich war, ob er Besorgnisse wegen deutscher Unterseeboote hatte oder ob das Ausscheiden eines seiner Schlachtkreuzer maßgebend war, entzieht sich für uns der Feststellung. Der zuletzt angeführte Grund ist der wahrscheinlichste. Tatsache ist, daß ein Schlachtkreuzer zurück blieb und in Dunst und Rauchwolke, in die Nähe eines deutschen Torpedobootes geriet, durch daß er zweimal mit Torpedoschüssen getroffen wurde. Sein Untergang ist, wie schon hervorgehoben wurde, unbedingt sicher festgestellt.
Stellt man diesen Verlust dem Untergang des "Blücher" gegenüber, so ist der englische Verlust schon hier beträchtlich größer, da es sich bei den Engländern um einen modernen Schlachtkreuzer handelt. Außerdem wurden an den englischen Schiffen schwere Beschädigungen bedachtet, so das Umfallen von Masten und Schornsteinen. Englische Berichte geben ferner selbst zu, daß der Schlachtkreuzer "Lion“ einen Unterwassertreffer erhalten und, da einige Abteilungen volliefen, vom "Indomitable" in Schlepp genommen werden mußte. Aus dem Umstande, daß nach englischen Angaben zehn Mann des "Lion" getötet und zehn verwundet wurden, ergibt sich, daß andere deutsche Schüsse den Panzerschutz durchschlagen und somit erheblich Schaden angerichtet haben müssen. Von deutscher Seite wurde weiter beobachtet, daß auf einem anderen britischen Schlachtkreuzer durch Treffer ein großer Brand und Maschinen-Havarie entstand. Dazu kommt der Verlust an Torpedobootzerstörern. Außer den schon erwähnten Fahrzeugen dieser Art, die der „Blücher" in Grund geschossen hat, ist ein Zerstörer durch ein deutsches Unterseeboot vernichtet worden. Ein vierter Zerstörer ("Meteor") hat so schwere Beschädigungen erlitten, daß er in Schlepp genommen werden mußte. Die kleinen Kreuzer haben auf beiden Seiten am Kampfe nicht teilgenommen.
Vom "Blücher“ abgesehen, haben unsere Schiffe nicht wesentlich gelitten. Einer unserer Kreuzer ist völlig unbeschädigt geblieben. Auf einem anderen wurden durch einen Volltreffer geringer Sachschaden sowie Verluste einiger Menschenleben verursacht. Ein dritter Kreuzer hatte eine unbedeutende Schußverletzung und zwei Tote zu verzeichnen. Von den deutschen Torpedobooten ist keines gesunken noch beschädigt worden; auch sind keine Menschenverluste zu beklagen.
So steht es in Wahrheit um das Gefecht bei Helgoland, das die englische Presse zu einem großen Siege aufgebauscht hat. Gewiß empfinden wir lebhaftes Bedauern um den Untergang des "Blücher" und den Verlust mehrerer Hundert braver deutscher Seeleute. Diese starben den Heldentod, dem sie mit Mut und unbeirrbarer Pflichttreue entgegengingen. Mit Befriedigung aber können wir auf den Ausgang dieses Gefechtes zurückblicken, das wahrlich nicht zuungunsten Deutschlands ausgegangen ist.
Die obigen Texte sind die Kopien der offiziell herausgegebenen Stellungnahmen der Kaiserlichen Flotte, abrufbar unter www.stahlgewitter.com (http://www.stahlgewitter.com). Die deutsche Berichterstattung unterlag mehreren Irrtümern: Die H.M.S. Lion wurde nicht versenkt, sondern nur schwer beschädigt. Auch die Meldung über versenkte englische Zerstörer ist falsch. Drittens brach der englische Admiral das Gefecht nicht ab, vielmehr führten Kommunikationsprobleme dazu, dass die englische Formation die Verfolgung der deutschen Kampfgruppe zugunsten der Zerstörung "Blüchers" aufgab.
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Operation ‚Seelöwe’
Paris, Frankreich, 29. April 1940
Rue de Rivoli, Hotel de Ville
Provisorisches Hauptquartier „Oberbefehlshaber West“
Lage
Die konzertierten Aktionen von Vorstößen der Kriegsmarine und Offensiven des Heeres während der letzten Monate haben England in die strategische Defensive gedrängt. Nun gilt es, das Moment der Initiative weiter zu forcieren, bevor sich der Gegner erholt. Das Konzept der Kriegführung nach Blitzkriegen ging bis jetzt voll auf, und wir sollten auch unseren letzten großen Gegner mit einem Überraschungsangriff in die Knie zwingen. Das OKW begann daher ab Februar 1940 mit der Planung einer umfangreichen Invasion der britischen Inseln unter zusammen gefassten Aktionen von Heer, Luftwaffe und Marine. Das Ergebnis der Planungen ist die ‚Operation Seelöwe’.
Auftrag
Die in Nordfrankreich und Holland zusammen gezogenen Heeresstreitkräfte der Heeresgruppen Mitte und Nord werden einen konzentrierten Angriff auf die südenglische Küste bei Dover unternehmen. Nach Etablierung eines Brückenkopfs werden die Truppen in rollenden Einsätzen aus ihren Absprunghäfen nachgeführt. Wenn die Heeresgruppe Seelöwe vollständig versammelt ist, beginnt die vollständige Eroberung der britischen Inseln mit Unterstützung von Einheiten der Luftwaffe und Marine.
Durchführung
Die Transportgruppen haben sich bereits in den Absprunghäfen versammelt und die Einschiffung der ersten Welle beginnt in diesem Moment. Schwere Kampfverbände der Kriegsmarine blockieren die Heimatbasen der Royal Navy und stellen sie bei Auslaufen zum Gefecht. Fallschirmjäger und Luftlandetruppen werden im Rücken der Invasionsfront abspringen und strategisch wichtige Verkehrknotenpunkte besetzen, über welche der weitere Vormarsch der Heerestruppen stattfinden wird. Die Luftwaffe bzw. die Marineluftwaffe unterstützt in ihren Aktionen die Seelandung, in dem Sie a)
die Luftüberlegenheit über dem Ärmelkanal und der Invasionszone sicher stellt
und
b) die Einheiten der Royal Navy in deren Alarmstützpunkten angreift und ausschaltet. Die Kriegsmarine übernimmt die Sicherung und Kontrolle der Meereslandungszone und wird darüber hinaus Einheiten in benachbarten Seegebieten stationieren, um heran nahende englische Kampfflotten aufzuklären.
Kräfteansatz
Heer
Heeresgruppe Nord – Rotterdam
HG Nord (Stabsdivision Nord, 29, mot. D)
2. AK (1. ID, 32. ID, 34. ID) (als erste Welle)
8. AK (7. öst. ID, 2. öst. ID, 8. öst. ID)
13. AK (4. ID, 28. ID, 29. ID)
15. AK (44. ID, 45. ID, 46. ID)
11. PzD
14. PzD
16. PzD
2. GebD (als 1. Welle)
3. GebD (als 1. Welle)
6. GebD (als 1. Welle)
Heeresgruppe Mitte – Le Havre
HG Mitte (Stabsdivision Mitte, 60. mot. D) (als 1. Welle)
6. AK (1. öst. ID, 11. öst. ID, 12. öst. ID)
16. AK (56. ID, 52. ID, 50. ID)
17. AK (68. ID, 62. ID, 61. ID)
18. AK (69. ID, 71. ID, 72. ID)
3. SS-PzD
9. PzD
17. PzD
1. GebD (als 1. Welle)
1. AlpD (als 1. Welle)
Luftlandegruppe Cherbourg
7. Flieger-Div. (mit KG zbV 9)
1. FJ-Div. (mit KG zbV 1)
2. FJ-Div. (mit KG zbV 2)
Luftwaffe
1. Taktische Gruppe (StG 51, TaG 2, TaG 1, TaG 3)
2. Taktische Gruppe (KG 30, KG 1, KG 4)
3. Taktische Gruppe (KG 2, KG 3, KG 53, KG 25)
Abfangjägergruppe 1 (JG 3, JG 26, JG 2, JG 72)
Abfangjägergruppe 2 (JG 30, JG 21, JG 20, JG 71)
Abfangjägergruppe 3 (JG 433, JG 51, JG 1, JG 54)
Abfangjägergruppe 4 (JG 27, JG 77, JG 52, JG 72)
Kommando Sturzkampfbomber (StG 3, StG 2, StG 1, StG 76, StG 77, StG 210)
Marine
Kampfgruppe ‚Moltke’ (7 Schlachtschiffe, 3 Schlachtkreuzer, 2 Begleitträger, 2 schw. Kreuzer, 9 lei. Kreuzer, 6 Zerstörer)
1. U-Jagd-Fltl. (6 Zerstörer)
Truppentransportgruppe 1 bis 7 (Libelle, Graugans, Rotfuchs, Bremse, Henne, Fliege, Brummer, Mücke, Tiger, Panther, Jaguar, Löwe, Heuschrecke, Ameise, Moskito, Schmetterling, Falter, Maikäfer, Hornisse, Biene, Wespe)
U-Boot-Gruppe ‚Seelöwe’ (U 1, U2, U 7, U 5, U 4, U 3, U 6)
Marinefliegerkräfte
MarFlFltl. 1 (SeeAufGr 125, SeeAufGr 126)
MarFlFltl. 2 (SeeAufGr 127, SeeAufGr 128)
MarFlFltl. 3 (SeeAufGr 129, SeeAufGr 130)
MarFlFltl. 4 (SeeAufGr 131)
Feindlage
Der Abschnitt Dover wird nur von wenigen Feindkräften verteidigt, die Küstenbefestigungsanlagen sind auf dem Stand des Ersten Weltkriegs zurück geblieben. In den benachbarten Abschnitten ebenfalls nur schwache Sicherungen. Reservekräfte möglich. Die Royal Air Force hat eine unbekannte Anzahl moderner Jagdflugzeuge und verfügt über mehrere Geschwader Bomber und Torpedoflugzeuge. Die Home Fleet hat sich in Stützpunkten Ostenglands stationiert, darüber hinaus ist sie durch den gesamten Rest der Mittelmeerflotte verstärkt. Insgesamt verfügen die Briten über eine große Anzahl Flugzeugträger, Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer nahe der Landungszone – insgesamt 70 bis 80 Einheiten ohne Hilfsschiffe und Kleinfahrzeuge.
Zeitplan
Operation ‚Seelöwe’ beginnt am 30. April 1940 um 10:00 Uhr. Mit Ablauf des 1. Mai sind erste Brückenköpfe zu sichern. Bis spätestens 4. Mai sind alle Heerestruppen im Landeabschnitt zu versammeln. Ab dann wird die Luftwaffe den Bodenkampf der Streitkräfte unterstützen, vorher übernimmt sie offensive Aktionen gegen die feindliche Flotte und stellt die Luftüberlegenheit sicher.
gezeichnet
General von Rundstedt
OB West
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Bild 57: 29. April 1940 - die erste Seeschlacht gegen Einheiten der Home Fleet. Währenddessen bombardiert die Luftwaffe 32 Kampfschiffe der Royal Navy in Sheffield
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Bild 58: 30. April 1940 - die erste Welle beginnt mit der Landung bei Dover. Fallschirmjäger und Kriegsmarine unterstützen die Aktion
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Bild 59: 4. Mai 1940 - Die Heeresgruppe ist komplett versammelt. Von der Royal Navy, die in rollenden Angriffen versuchte, bis zu den Landungsschiffen vorzudringen, existiert nur noch eine Rumpfflotte
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Bild 60: Römisches Fort bei Dover
Dover
Die erste Besiedlung des heutigen County of Kent fand während der Steinzeit statt, als England noch mit Europa verbunden war. Erst nach dem Ende der letzten Eiszeit (Meeresspiegel -127m im Vergleich zu heute), als der Meeresspiegel wieder stieg, wurde England vom Festland abgeschnitten. Die nächsten Einwanderer oder Invasoren mussten also über das Meer kommen.
Aus der am River Dour gelegenen britonischen Siedlung (Kelten) entwickelten die Römer im Zuge ihrer Herrschaft in Britannien (ab 54 v.u.Z.) die Hafen- und Garnisonsstadt Portus Dubris. Dubris war einer der wichtigsten Häfen auf der britischen Insel, daher errichteten die Römer Wellenbrecher, Molenköpfe und zwei Leuchttürme, sowie mehrere Kastelle und Festungswerke. Die römische Englandflotte, die „Classis Britannica“ blieb jedoch bis auf kleinere Geschwader in Gallien stationiert. Nach dem Rückzug der Römer aus Britannien zu Beginn des 5. Jahrhunderts gründeten sächsische Eroberer das Königreich Kent. Während der Raubzüge und Invasionen dänischer Wikinger um 850 war Dover bereits eine wichtige Verwaltungsstadt im mittlerweile christianisierten Britannien.
Nach der Schlacht bei Hastings 1066 wurde Dover von der Armee William des Eroberers geplündert und zum Teil gebrandschatzt. 1216 und 1295 wurde Dover von französischen Truppen angegriffen. Wegen der zu Zeiten der Tudor-Dynastie gespannten Beziehungen zu Frankreich und einer möglichen Invasion ließen Henry VIII. und Elizabeth I. die Stadt durch ausgedehnte Festungswerke schützen. Im Englischen Bürgerkrieg (1642-1651) stellte sich die Stadt auf die Seite des Königs und wurde durch Oliver Cromwells Parlamentsheer kampflos erobert.
In der Folgezeit wuchs die Stadt stark an und ihre Festungsanlagen wurden, auch wegen der Bedrohung Napoleons, kontinuierlich modernisiert und ausgebaut.
Im 1. und 2. Weltkrieg diente Dover als Absprunghafen für die britischen Expeditionstruppen in Frankreich, außerdem wurde die Stadt im 2. Weltkrieg viele Male durch auf der anderen Seite des Ärmelkanals postierte Gechütze großen Kalibers beschossen.
Story Line
Boulogne-sur-Mer, Frankreich, 11. Mai 1940
24. Marine-Artillerie-Battaillon
Anlage ‘Emil Zwei’
Die Exekutive Gottes
"3. Kompanie, alle mal herhören! Heute Nacht fand eine Seeschlacht ein paar Meilen nördöstlich von Ramsgate statt. Wie man hört, befinden sich die Briten auf der Flucht. Da das deutsche Geschwader den nördlichen Fluchtweg nach Schottland blockiert, kommen sie durch den Kanal. Das heißt, wir haben heute unsere Feuertaufe für die beiden 28er. Wahrscheinlich wissen die Tommies noch nicht einmal, dass unsere Geschütze seit vier Tagen einsatzbereit sind. Also – ich erwarte, dass jeder hier sein bestes gibt! Die Radarüberwachung hat die englische Flotte aufgefasst, jetzt liegt es an uns. Ach übrigens, wir befinden uns seit grade eben in Alarmbereitschaft. Also, los-los-los, auf Gefechtsposition und Feuerbereitschaft herstellen! Wegtreten!“
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Bild 61: Auch die Seeschlacht bei Ramsgate entscheidet Kamfpgruppe 'Moltke' für sich
Als sich die britische Flotte von zwei Schlachtschiffen, fünf schweren Kreuzern, fünf leichten Kreuzern und sechs Zerstörern der Meerenge von Dover-Calais näherte, ahnte sie tatsächlich nicht, dass die seit Monaten gebaute Geschützanlage ‚Emil Zwei’ fertig gestellt und einsatzbereit war. Die Anlage verfügte unter anderem über zwei 28cm-Geschütze in Betonkasematten, ein erbeutetes französischen 20,3cm-Eisenbahngeschütz (dessen Gleisbett aber noch nicht fertig gestellt worden war), je vier 15cm und 12,7cm-Geschütze, eine schwere Flakabteilung mit acht 10,5cm-Geschützen und acht 2cm-Doppel-Lafetten. Da auch die englische Seite der Küste von deutschen Truppen besetzt war, hielt sich die Flotte beim Durchbruch mittig im Fahrwasser. Durch die Dunkelheit glaubte man sich zusätzlich geschützt.
Um 04:33 Uhr eröffneten Geschütz 1 das Feuer auf die Flotte, sechs Minuten später folgte Geschütz Nummer 2. Ganz auf die Radarortung der Schiffe und Einschläge angewiesen, dazu noch die Umstände des ersten Gefechtseinsatzes berücksichtigend, kämpften die Geschützbesatzungen sehr gut. Ab der sechsten Salve lagen die Einschläge zumindest deckend im Ziel und erzielten je einen Treffer auf „HMS Revenge“ und „HMS Sussex“. Admiral Backhouse, der Befehlshaber der Kampfgruppe, zog seine schweren Einheiten daraufhin näher zur englischen Küste heran und ließ das Geschwader leichter Kreuzer nach Süden abdrehen, um die deutschen Stellungen unter Feuer zu nehmen. Gegen 05:21 Uhr erzielten die beiden 28cm-Geschütze mehrere Volltreffer auf „HMS Carlisle“, die daraufhin manövrierunfähig durch Wind und Strömung auf die französische Küste trieb. Die hereinbrechende Morgendämmerung und die nun ebenfalls feuernden 15cm- und 12,7cm-Batterien verhinderten eine Bergungsaktion der Engländer. „HMS Carlisle“ kenterte um 07:46 Uhr, nachdem die Besatzung das Schiff verlassen hatte.
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Bild 62: Das Geschützrohr eines der V3-Geschütze der Batterie Ost
Der Bunker von Mimoyecques
Der unterirdische V3-Hochdruckpumpen-Kanonen-Bunker von Mimoyecques liegt westlich der Ortschaft Landrethun-le-Nord zwischen Boulogne-sur-Mer und Calais, 8 km von der Kanalküste entfernt. Von hier sollte im Zweiten Weltkrieg das etwa 160 km entfernte London aus den fünf 140 m langen V3-Geschützrohren mit 140 kg schweren Munition beschossen werden.
Das Prinzip:
Das Prinzip geht aus der Idee einer Mondkanone hervor, die von dem österreichischen Raumfahrtpionier Guido von Pirquet entwickelt wurde. Um die 1880er Jahre baute die US Army ein solches Geschütz, konnte aber die zeitlich genau einzustellende Zündungssequenz der Treibladungen nicht in den Griff kriegen. Erst 1941 fanden Ingenieure der Firma Saar-Roechling eine Lösung für das Problem, in dem sie die Treibsätze elektrisch gesteuert zündeten. Das Projekt wurde Hitler vorgeführt, der es daraufhin als V3 gegen England einsetzen wollte. Die V3-Wunderwaffe bestand aus mehreren an dem Geschützrohr angeflanschten Ladungskammern, deren Ladungen nacheinander gezündet wurden und dadurch das Geschoss zusätzlich beschleunigten. Die ersten Schussversuche wurden im Januar 1944 bei Wolin durchgeführt, nachdem man bereits seit 1942 bei der Heeresversuchsanstalt Peenemünde mit der Entwicklung begonnen hatte.
Der Bau:
Im September 1943 begann die Organisation Todt mit den Ausschachtungsarbeiten für die unterirdische Bunkeranlagen. Geplant war, zwei solcher Batterien mit je fünf Schächten, jeder davon mit 5 übereinander liegenden Rohren zu bauen. Die Baustelle der Batterie West wurde im November 1943 bei Bomberangriffen der Alliierten soweit beschädigt, dass der Weiterbau aufgegeben wurde. Die Baustelle war eine der größten des gesamten Atlantikwalls: tausende Zwangsarbeiter und hunderte Bergarbeiter legten zunächst einen 600 m langen Hauptstollen an, von welchem sie Querstollen zu einem 300 m langen Verbindungstunnel trieben. Die Abschusskanäle begannen noch 80 m tiefer.
Einsatz und Ende:
Kurz vor Ende der Fertigstellung der Arbeiten griffen die Briten am 6. Juli 1944 erneut mit schweren Bombern an, nach dem sie bereits in mehreren Luftangriffen keine Erfolge erzielen konnten. Diesmal setzten sie die 5,5 Tonnen schweren Tall-Boys ein, die tatsächlich mehrere Volltreffer erzielten. Durch einen nicht geschlossenen Aufzugsschacht wurde ein Abschusskanal erheblich beschädigt, nach dem Ausfall der Pumpen lief die Anlage voll Wasser und begrub zahlreiche Arbeiter unter sich. Zwar stoppten die Deutschen nun die Arbeiten, die Alliierten jedoch griffen die Bunker weiter an, da sie sich ihrer Erfolge nicht bewusst waren. Ende August 1944 war die Front so nahe an die Bunkeranlage heran gerückt, dass man deutscherseits die Anlage aufgab. Im Mai 1945 wurden Teile der Bunkeranlage von amerikanischen Pionieren gesprengt, doch im Ostteil kann man heute das erste Untergeschoss besichtigen. Zwei kleinere Anlagen (45 m lange Geschützrohre) wurden für die Ardennenoffensive 1944 gebaut, feuerten aber nur wenige Salven ab.
Wilhelm Klink
29.09.13, 12:42
Wir Deutschen haben mit der superschweren Artillerie wohl einen besonderen Liebling gefunden. Im Ersten Weltkrieg die Paris-Kanone, im zweiten - um noch einen draufzusetzen - die London-Kanone :D
Dient das mit dem Seebeschuss von Land aus in der Passage, wo die britische Flotte die Meerenge von Dover-Calais durchfährt, nur der AAR-Geschichte oder haben Küstenbefestigung tatsächlich Einfluss auf Feindschiffe in der angrenzenden Seeprovinz?
Die Episode dient ... beidem. Der leichte Kreuzer HMS Carlisle wurde laut Statistik ohne Feindeinwirkung versenkt (das passiert manchmal, wenn ein Schiff schwer beschädigt ist). Ich konnte mir nun aussuchen, ob ich das als Selbstversenkung verbuche, oder Minentreffer ... oder eben Landzielbeschuss. :)
Story Line
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Bild 63: 8. Juni 1940 - Fallschirmjäger erobern Nordirland
Unternehmen Rubin
Irische See, 8. Juni 1940
North Channel zwischen Larne und Stranraer
Kampfgruppe ‚Moltke’
Zerstörer „Z 5 Paul Jacobi“
Wir leben in interessanten Zeiten. Wir waren Zeugen der Annihilation Polens in ganzen vierzehn Tagen, wir sahen den schmählichen Untergang der einst so stolzen Nachfahren Napoleons und Karls des Großen und wir erlebten, wie zum ersten Mal seit über 1000 Jahren feindliche Truppen erfolgreich die englische Insel eroberten. Ganz Engeland? Nein – die nordirische Enklave ist noch immer unbesetzt.
Nach der raschen Zerschlagung der britischen Hauptkräfte in Süd- und Mittelengland und nach der Überwindung der schottischen Claymore-Linie, einer in aller Eile eingerichtete Auffangstellung, waren alle Hoffnungen der Engländer erloschen. Gleichwohl gaben sich die Kriegstreiber in Churchills Kabinett noch lange nicht geschlagen. Wie feige Ratten flohen sie an Bord des australischen Kreuzers „HMAS Sydney“ nach Karachi, um den Kampf vom indischen Subkontinent aus mit Hilfe ihrer Alliierten fort zu führen. Anscheinend glauben sie an die Hilfe anderer Staaten, so wie sie schon immer fremde Nationen für ihre Zwecke missbraucht haben. Doch dieses Mal wird es nicht so weit kommen – die gesamte deutsche Nation ist gewillt, erbarmungslos nach zu setzen, wo auch immer sich der Feind verstecken mag. Hier auf der Insel hingegen herrscht nun ein gespannter Friede – doch auch Kriegsmüdigkeit.
In den letzten drei Wochen war die Kampfgruppe ‚Moltke’ ohne die in den Seeschlachten zuvor beschädigten Einheiten in den Gewässern nördlich und westlich Schottlands im Einsatz, um feindliche Aufklärungs- und Transportgeschwader zu verjagen. Die englische Hauptflotte hatte sich schon aus dem Atlantik zurückgezogen. In Anbetracht der Hoffnungslosigkeit der Lage haben Politiker und Militärs der nordirischen Provinzen um Verhandlungen gebeten. Die Streitkräfte sind in ihre Kasernen zurück gekehrt und die Demobilisierung wurde eingeleitet. Doch irische Nationalisten könnten die Situation für sich ausnutzen und einen Anschluss an die Republik Irland proklamieren. Dies zu verhindern ist Ziel des Unternehmens Rubin. Als Eingreiftruppen stehen nur zwei Fallschirmjäger-Divisionen in Rotherham bereit, die wichtige strategische Punkte einnehmen und die Waffenlager der britischen Armee vor irischen Nationalisten sichern sollen. Unsere Flotte wird Schutz und Unterstützung von der Seeseite her leisten und die Ablösung der Fallschirmjäger durch aus Norddeutschland per Seetransport zugeführte Festungs-Divisionen absichern.
Dies wird unser vorerst letzter Kampfeinsatz sein, denn in den letzten drei Wochen haben wir unsere Treibstoff- und Munitionsvorräte beinahe aufgebraucht. Wir sind, von wenigen Unterbrechungen abgesehen, schon länger als einen Monat ununterbrochen im Kampfeinsatz – Mensch und Material haben ihre Aufgabe bis zum Äußersten erfüllt, doch nun ist die Grenze der Belastung erreicht. Uns alle erfüllt nur noch die Vorstellung eines Wiedersehens mit geliebten Menschen, eines friedlichen Sonntagsspaziergangs im Park, einer Nacht in einem bequemen Bett, kurz: einer Rückkehr nach Hause.
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Bild 64: Irland, naja...
Fall Grün – Invasion in Irland
“Fall Grün“ ist die Bezeichnung eines im August 1940 ausgesprochen detailliert ausgearbeiteten Operationsplanes für eine deutsche Invasion in Irland im Zuge der “Operation Seelöwe“. Es ist umstritten, ob die Planung jemals den Anspruch auf Ausführung hatte oder lediglich ein Ablenkungsmanöver darstellen sollte, um die Briten zu erheblichen Sicherheitsmaßnahmen an ihrer sonst friedlichen Westküste zu zwingen. In jedem Fall erarbeitete die Royal Army einen Gegenplan unter der einfachen Bezeichung „W“. Für die Umsetzung verantwortlich war Generalleutnant Leonhard Kaupitsch, Oberbefehlshaber des IV. und VII. AK, im Ursprung ging der Plan zurück auf Feldmarschall Fedor von Bock, Chef der HG B und Oberbefehlshaber der Westflanke im Falle von ‚Seelöwe’.
Nachdem Hitler am 17. September ‚Seelöwe’ auf unbestimmte Zeit verschoben hatte, zeigte am 3. Dezember 1940 wieder Interesse an „Fall Grün“, da er zu diesem Zeitpunkt eine britische Invasion in Irland für sehr wahrscheinlich hielt. Eine militärische Intervention hielt er politisch nur für möglich, wenn die irische Regierung explizit um Militärhilfe oder Waffenlieferungen bitten würde, die man dann in neutralen Schiffen zu irischen Häfen leiten könnte.
Der Plan
Das ursprüngliche Ziel war die flankierende Unterstützung von ‚Seelöwe’ – der Invasion Englands. Durch die Eröffnung einer Front in Irland sollten die in Nordirland stationierten britischen Einheiten in der Region gebunden werden, Irland aus Rückzugs- oder Sammelpunkt für englische Streitkräfte ausfallen und der Luftwaffe geeignete Fliegerhorste für Angriffe auf Nordengland zur Verfügung stellen. Nach Erreichen der ersten Etappe von ‚Seelöwe’ wäre ‚Fall Grün’ ausgelöst worden.
Die Absprunghäfen waren Lorient, Saint-Nazaire und Nantes in Westfrankreich. Die 3.900 Soldaten der ersten Welle sollten verschiedene Brückenköpfe der 58 km langen Küste zwischen Wexford und Dungarvan in Südostirland einnehmen und sich anschließend bis zur Linie Gorey-Borris-Thomastown-Clonmel vorstoßen. Als Reserve standen die 61., 72. und 290. ID zur Verfügung.
Da der größte Teil der zur Verfügung stehenden Landungsfahrzeuge für die ‘Operation Seelöwe’ vorgehalten wurde, wurden nur zwei umgerüstete Truppentransporter („Versailles“, „Eule“) und drei Küstenschiffe („Mebillo“, „Clio“, „Franzine“) von der Marine zur Verfügung gestellt. Es ist sehr deutlich, dass der Transport nur bei absoluter Luftherrschaft und vorher erfolgreicher Invasion in Südengland Aussicht auf Erfolg hatte.
Die Einschätzung der Marine
Das OKM unter Großadmiral Raeder stand ‚Grün’ genauso wie ‚Seelöwe’ von Anfang an skeptisch gegenüber. Man schätzte die Situation realistisch ein – die Royal Navy war der Kriegsmarine vielfach überlegen und die Nachschubversorgung der Landungstruppen wäre sehr problematisch. Raeder schrieb dazu später:
„Für eine sich verteidigende Streitmacht, abgeschnitten und auf sich gestellt, bietet die Topografie des Landes (Irland) keinen besonderen Schutz. Ohne Nachschub und Verstärkung würde sie schon sehr bald den zunehmenden Druck britischer Expeditionsstreitkräfte unter dem Schutzschirm der Seemacht der Royal Navy spüren, früher oder später würde sich die Truppe einer Situation wie in Dünkirchen oder Namsos gegenüber sehen.“
Mit der unbefriedigenden Entwicklung der Luftschlacht um England begann man auch im OKW die Chancen für ‚Fall Gün’ immer negativer zu sehen. Insbesondere die Tatsache, dass man kaum über Erfahrung mit groß angelegten amphibischen Operationen hatte, war es die Situation der Landungstruppen, die völlig auf sich gestellt, ohne Nachschub, ohne Artillerie- oder Luftunterstützung gegen eine feindlich gesinnte Bevölkerung ihre Ziele erreichen sollten und dabei von aus Nordirland vordringenden englischen Truppen, wie von Gegeninvasion in Flanke und Rücken bekämpft würden.
Erwartete oder geplante Gegenmaßnahmen
In Nordirland befand sich ein Britisches Expeditionskorps (53. Div. + 5th Btn./Chesire Rgt., später erweitert um die 61. Div.), das im Falle eines deutschen Angriffs Richtung Dublin vordringen sollte. In Wales stand eine Brigade Royal Marines für eine unmittelbare Gegenlandung bei Wexford bereit. Im englischen Generalstab ging man davon aus, dass die deutschen nicht mehr als 2-3 Division und zusätzlich etwa 8000 Fallschirmjäger in Irland hätten landen können, bevor die Nachschublinien gekappt würden. Interessanterweise plante man die Operation auch unter dem Gesichtspunkt, nicht von der irischen Regierung um Hilfe gebeten zu werden oder den Einmarsch gegen den Widerstand der Bevölkerung durchführen zu müssen.
Von den irischen Truppen erwarteten die Deutschen zumindest Anfangswiderstand, weswegen die Schiffe mit Artilleriegeschützen für den Landzielbeschuss ausgerüstet wurden. Tatsächlich bereiteten sich die Iren auf Angriffe von beiden Seiten, also Briten und Deutschen vor. Die irische Armee war daher zweigeteilt im Norden und Süden des Landes konzentriert und hatte sich auf Fallschirmjäger-Angriffe vorbereitet. Im Laufe des Krieges stellte Irland eine Reihe neuer Einheiten auf, um seine Unabhängigkeit im Zweifel verteidigen zu können.
Story Line
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Bild 65: Huch! Da ist ja mein Zerstörer
Wilhelmshaven, 12. Juni 1940
Stab Marinestation Nordsee
Laufender Befehl Nr. 26/40
Urlaubsregelung betreffend ‚Sommermanöver Bornholm’
Die Soldaten der Kampfgruppe ‚Moltke’ haben während der Operation ‚Seelöwe’ hervorragende Leistungen erbracht und können mit Stolz auf das Erreichte zurück blicken. Großbritannien wurde vollständig erobert und die Royal Navy aus den europäischen Gewässern verjagt. Doch verbietet uns unsere Verantwortung gegenüber der sich immer noch im Kriege befindlichen Deutschen Heimat und unserer weltweiten Waffenbrüder, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten, bis sich die englische Marine wieder reorganisiert hat. Nach Abschluss des Rücktransports der an ‚Seelöwe’ beteiligten Heeresstreitkräfte zur Wiederauffrischung nach Ostpreussen und Hinterpommern wird die Seeverlegegruppe 'Theseus' die momentan günstige Situation ausnutzen und nach Tarent in Süditalien verlegen. Zu diesem Zweck wird Kampfgruppe ‚Moltke’ unter der Bezeichnung ‚Sommermanöver Bornholm’ die immer noch von englischen, kanadischen, holländischen und australischen Piraten heimgesuchte westiberischen Gewässer patrouillieren, um den sicheren Durchbruch von ‚Theseus’ gewährleisten zu können.
Ich ordne hiermit an, dass:
- alle Schiffe der Kampgruppe ‚Moltke’, soweit fahrtüchtig und grundsätzlich einsatzbereit, schnellstmöglich für den neuen Einsatz auszurüsten sind,
- Landurlaub für Offiziere und Besatzungen nur unter folgenden Maßgaben zu gewähren ist:
1. alle Besatzungsangehörigen erhalten eine Woche Sonderurlaub
2. die Einheitsführer stellen sicher, dass sich zu jeder Zeit 50% der Besatzung im Dienst an Bord befindet und die Neuausrüstung planmäßig durchgeführt werden kann
3. Urlaubsanträge von Offizieren der an ‚Sommermanöver’ beteiligten Einheiten werden von meiner Dienststelle geprüft und gegebenenfalls genehmigt oder abgelehnt.
4. Ende des Urlaubszeitraums ist der 21. Juni 1940 12:00 Uhr Ortszeit.
Ich erinnere die Offiziere nochmals mit Nachdruck daran, ihren Besatzungen durch selbstloses und aufopferungsvolles Verhalten ein Vorbild zu sein und an die vaterländische Pflicht jedes Einzelnen zu appellieren.
gezeichnet
Admiral Densch
Kommandierender Admiral Marinestation Nordsee
ENERGY LINE
Das folgende Kapitel entstand spontan nach einer umstrittenen Partie gegen den VfL Bochum am 28. Februar 2009. Schiedsrichter Markus Schmidt, der das Bundesligaspiel leitete, verweigerte Energie Cottbus damals zwei glasklare Elfmeter und sprach dem VfL Bochum im Gegenzug einen Elfmeter nach Schwalbe von Sestak zu. Schmidt, die "Pfeife", erhielt vom Kicker folgerichtig die Note 6. Das aufopferungsvolle und temporeiche Spiel ging mit 2:3 Toren für die Bochumer Heimmannschaft aus.
Energie Cottbus
Nach der Saison 1962/1963 wurde die gerade aus der DDR-Oberliga abgestiegene Elf von Aktivist Brieske nach Cottbus delegiert und dem dort neu gegründeten SC Cottbus angeschlossen. Die Mannschaft gehörte fortan in der DDR-Liga, Staffel-Nord zu den Spitzenteams, zum Aufstieg reichte es jedoch nie. Als der DTSB-Bundesvorstand 1965 beschloss, die Fußballmannschaften aus den Sportclubs herauszulösen, um dem Fußballsport ein neues Gesicht zu geben wurden auch die Fußballer des SC Cottbus unter ein eigenes Kommando gestellt. Am 31. Januar 1966 wurde unter der Leitung des Braunkohlen-Kraftwerks Jänschwalde die BSG (Betriebssportgemeinschaft) Energie Cottbus gegründet.
Aufstieg und Abstieg – eine Fahrstuhlmannschaft
Am 7. Juli 1973 wurde der erste Oberligaaufstieg durch ein 1:1 gegen Stralsund gesichert – in der nächsten Saison waren Zuschauerzahlen von 10.000 Besuchern keine Seltenheit mehr. Solche Dimensionen kannte man bisher nur aus den Lokalderbys gegen Vorwärts Cottbus. Doch der Sprung in die erste Klasse des DDR-Fußballs war zu ambitioniert, als Tabellenletzter stieg die BSG Energie am Saisonende wieder ab. Bereits ein Jahr später spielte Energie schon wieder in der Aufstiegsrunde um den Oberligaaufstieg mit. Schwachen ersten fünf Spielen folgte legendäre Siege gegen den 1. FC Union Berlin und Wismut Gera. Mit äußerst knappen Vorsprung sicherte man sich den erneuten Aufstieg, dem ein unmittelbarer Abstieg folgte.
Obwohl Energie immer zu den Spitzenteams der Staffel Nord zählte, gelang erst Ende der Saison 1980/1 der nächste Aufstieg. Doch es blieb bei alten Spiel: Abstieg, 1986 dann wieder Aufstieg, Abstieg und so weiter. Zur Saison 1987/8 blieb die Mannschaft im Großen und Ganzen zusammen und wurde gezielt verstärkt – der Wiederaufstieg war konkurrenzlos. Der gewohnte Wiederabstieg wurde vor allem Dank einer nahezu unüberwindlichen Heimstärke abgewendet und in der Folgesaison erreichte man sogar Platz 7 in der Abschlusstabelle – ohne ein Heimspiel verloren zu haben. Vor Beginn der neuen Saison 1990/1 besiegte man sogar den DFB-Pokalsieger Kaiserslautern im UI-Cup mit 4:0.
Nach der Wende – die Jahre in der Amateuroberliga
Der erreichte 7. Platz war nicht ausreichend für die Übernahme in die 2. Bundesliga, Energie Cottbus wurde drittklassig und verlor in der Folge fast den gesamten Kader an Mannschaften aus Westdeutschland – bis in die untersten Spielklassen! Nur zwei Energie-Spieler, Jens Melzig und Jörg Schwanke, spielten mit Dresden bzw. Bochum erstklassig. Dank der Rückkehr vieler ehemaliger Energie-Nachwuchsspieler vom BFC Dynamo Berlin konnte man den befürchteten Totalabsturz abwenden und wurde überraschend Tabellendritter, was auch in der nächsten Saison 1992/3 gelang, als man mit über 100 Toren zusätzlich die torgefährlichste Mannschaft Deutschlands wurde. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga nach der Saison 1993/4 wurde in der Relegationsrunde gegen Braunschweig und Zwickau verspielt.
Die Ära Eduard Geyer – Regionalliga 1994-1997
Zu Beginn der Regionalligasaison 1994/5 verpflichtete Energie Cottbus mit Eduard Geyer, dem letzten Nationaltrainer der DDR und langjähriger Trainer Dynamo Dresdens, einen anerkannten Fachmann. Die Leistungen im ersten Jahr waren aber zu schwankend, um eine Spitzenposition in der Tabelle einzunehmen. Nach einem völlig verkorksten Fehlstart in die Folgesaison spielten die Energie-Kicker von jeglichem Aufstiegsdruck befreit eine ihrer legendärsten Saisons: nach einer 0:1-Niederlage gegen Dynamo Dresden (10. Februar 1996) ging Cottbus in 57 Pflichtspielen in Folge als Sieger vom Platz, beendete die Saison auf Rang drei und qualifizierte sich für den DFB-Pokal. Die Saison 1996/7 begann wie die alte aufgehört hatte: Sieg über Sieg. Über ein Jahr nach der letzten Pflichtspielniederlage wurde Energie Cottbus erst am 11. Mai 1997 besiegt – wieder von Dynamo Dresden. Im DFB-Pokal schaltete man die Stuttgarter Kickers, den VfL Wolfsburg, den MSV Duisburg, den FC St. Pauli und in meinem absoluten Lieblingsspiel, den Karlsruher SC aus und verlor erst im Pokalfinale durch zwei Tore von Jovianne Elber gegen den VfB Stuttgart. In der Relegation musste Energie Cottbus gegen Hannover 96 antreten – beide Vereine hatte ihre Regionalliegen souverän gewonnen, dennoch konnte sich nur die Meister der Staffeln Süd und West ohne Relegationsspiele für die 2. Bundesliga qualifizieren. Diese Praxis wurde nach dieser Saison gerechterweise aufgegeben. In Unterzahl erkämpfte Cottbus im Niedersachsenstadion vor 55.000 Zuschauern ein dreckiges 0:0. Eine Woche später stand es im mit 20.000 Fans gefüllten Stadion der Freundschaft 1:1 mit Vorteilen die Gastmannschaft, als die Flutlichtanlage ausfiel (was uns heute immer noch von den 96ern vorgeworfen wird). Nach der Instandsetzung drehte Energie das Spiel trotz Unterzahl und gewann mit 3:1 durch Detlef Irrgang „Fußballgott“.
Die Ära Eduard Geyer – 2. Bundesliga 1997-2000
Unter Eduard Geyer etablierte sich Energie Cottbus im deutschen Profifußball. War die erste Zweitligasaison relativ unbeschadet auf einem 8. Tabellenplatz beendet worden, kämpfte das mit zahlreichen Neuzugängen verstärkte Team im Folgejahr lange gegen den Abstieg. Drei Siege aus den letzten drei Spielen und insbesondre das 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf sicherten den Klassenerhalt. Doch keiner der DSF-Experten hatte Energie Cottbus für die Milleniums-Saison 1999/2000 als ernsthaften Aufstiegskandidat auf dem Zettel. Die drei Startsiege mit 9:0 Toren wurden als Schnellstart abgetan. Doch Energie spielte konstant und überwinterte auf Platz 2. Noch immer tauchte die Mannschaft in keiner Aufstiegsprognose auf. Die Rückrunde war für alle beteiligten Mannschaften der Spitzengruppe (außer dem 1. FC Köln, der Sieg um Sieg einfuhr) ein Nervenspiel, weil sich niemand absetzen konnte. Am letzten Spieltag kletterte Cottbus durch einen Sieg gegen die Kölner auf den 3. Aufstiegsplatz und zog als 48. Verein in die 1. Bundesliga ein.
Die Ära Eduard-Geyer – 1. Bundesliga 2000-2003
Kein Experte tippte auf einen Klassenerhalt des No Name-Teams aus der Lausitz und der Saisonauftakt mit deftigen Niederlagen schien allen Recht zu geben. Doch am 4. Spieltag wurde Eintracht Frankfurt mit 2:0 nieder gekämpft und man fand allmählich zu einer sensationellen Heimstärke, die auch den Branchenriesen FC Bayern München, Schalke 04 und Hertha BSC Niederlagen im Stadion der Freundschaft bescherten. Auswärts fuhr man erst in der Rückrunde beim Vizemeister Leverkusen drei Punkte ein. Der Klassenerhalt wurde erst in den letzten beiden Spielen erkämpft: noch auf einem Abstiegsplatz besiegte man den Hamburger SV zu Hause mit 4:2 und am letzten Spieltag den TSV 1860 München mit 1:0. Klassererhalt! Zum Star der Mannschaft anvancierte neben dem knorrigen Trainer auch Vasile Miriuta, der die Saison als torgefährlichster Mittelfeldspieler der Liga abschloss.
Die Saison 2001/2 begann für Energie Cottbus mit einem Bilderbuchstart, doch vom 5. Spieltag bis zu Winterpause erreichte die Mannschaft nur 5 Unentschieden. Nach der Winterpause erkämpfte Cottbus in alter Manier zu Hause den Klassenerhalt: 6 Heimsiege in Folge und wichtige Punktgewinne gegen Gladbach und Stuttgart – am 31. Spieltag war der 2. Klassenerhalt gegen alle Expertenmeinungen in Sack und Tüten.
In seiner dritten Bundesligasaison stieg der Verein als Tabellenletzter ab. Die katastrophale Hinrunde mit 9 Punkten Abstand zum rettenden Ufer konnte trotz einer grandiosen Aufholjagd zu Beginn der Rückrunde (4 Siege aus 5 Spielen) nicht kaschiert werden. Am letzten Spieltag ging Energie Cottbus in seinem 100. Bundesligaspiel als 100. Bundesligaabsteiger mit bis dahin erzielten 100 Bundesligatoren in die 2. Liga.
Operation Wiederaufstieg 2003-2006
Das größtenteils zusammen gehaltene Teams startete mit klaren Wiederaufstiegsambitionen in die neue Zweitligasaison und stand schon bald auf einem Aufstiegsplatz, den man zum 32. Spieltag nicht mehr verließ. Doch die Leistungen der Mannschaft schwankten immer öfter und am 33. Spieltag verlor man nach desolater Leistung gegen Unterhaching das Spiel und den Tabellenplatz. Trotz Sieg im letzten Spiel war der Zug Richtung 1. Bundesliga abgefahren.
In der Saison 2004/5 startete Cottbus, diesmal auch bei den Experten Favorit, vielversprechend in die Spielzeit. Im Herbst rutschte der Verein allerdings in eine schwere Krise und nach der schlimmen Heimniederlage gegen Aachen am 14. Spieltag wurde Eduard Geyer nach neun Jahren beurlaubt. Sein bisheriger Co-Trainer, Petrik Sander stellte System und Mannschaft um und konnte durch einen 4:1 Sieg gegen Karlsruhe auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern. Nach und nach erarbeitete sich die Mannschaft einen gewissen Vorsprung zu den Abstiegsplätzen, doch am 30. Spieltag brach der Verein zusammen. Manager und Präsident – in Korruptions- und Schmiergeldvorwürfe verstrickt – traten zurück, eine drückende Schuldenlast wurde offenbar und Cottbus rutschte wieder auf einen Abstiegsplatz. Trotz Niederlage im letzten Saisonspiel blieb man aufgrund der um 1 Tor besseren Tordifferenz gegenüber Eintracht Trier in der 2. Bundesliga.
Um so beeindruckender ist die Leistung von Trainer, Vorstand und Mannschaft der Saison 2005/6 zu sehen, als man trotz einem gigantischen Scherbenhaufen konstant um die Aufstiegsplätze spielte und am letzten Spieltag den zweiten Bundesligaaufstieg klar machte.
Fight Club Energie – Die Saga geht weiter
Und so spielen wir seit 2006 wieder in der höchsten deutschen Spielklasse, werden wie immer als Absteiger Nummer eins bei Experten und den Anhängern der anderen Vereine gehandelt. Und wie immer werden wir das kleine gallische Dorf sein, dass sich vom übermächtigen Imperium der „Traditionsvereine“ nicht unterkriegen lässt. Am Ende wird es wieder heißen: „Wir haben immer daran geglaubt!“
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Bild 66: Die Macht aus der Lausitz. Fight Club Energie Cottbus
Natürlich weiß ich, dass wir mittlerweile längst wieder zweitklassig spielen. Aber ich bin zu faul, die Geschichte noch weiter zu schreiben - außerdem ist das ja eine Wiederveröffentlichung, kein Neuschnitt. Wer genau aufgepasst hat, weiß jetzt, warum ich Aktivist heiße.
Gibt es hier noch andere Fußballfans? Oder sogar "Energetiker"?
Gfm. Wrangel
01.10.13, 11:48
Fußball: ja. Aber Wir sind für die Preußen aus Mönchengladbach ;)
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Bild 67: Auftanken in La Coruna
La Coruna, Spanien, 26. Juli 1940
Kommandeursmusterung Kampfgruppe ‚Moltke’
Besatzung „Z 5 Paul Jacobi“ stillgestanden! Richt Euch! Augen gerade-aus! Zur Meldung an den Kommandant „Z 5 Paul Jacobi“ – die Augen – links!
Korvettenkapitän Rech, Herr Kapitän, ich melde Ihnen die Abordnung Besatzung „Z 5 Paul Jacobi“ zur Kommandeursmusterung bis auf Wachgruppe vollzählig angetreten.“
„Vielen Dank, Nummers Eins. Eintreten!“ „Zu Befehl, Eintreten!“
„Guten Tag, Besatzung!“ „Guten Tag, Herr Kapitän!“
„Zur Meldung an den stv. Kommandeur Kampfgruppe ‚Moltke’ – Augen rechts!“
„Fregattenkapitän Zimmer, Herr Admiral, ich melde Ihnen Besatzung „Z 5 Paul Jacobi“ zur Kommandeursmusterung angetreten.“
„Danke, Eintreten!“ „Eintreten!“
<Gibt Zeichen, nachdem alle Schiffe Vollzähligkeit gemeldet haben>
„Kampfgruppe ‚Moltke’ – zur Meldung an den Kommandeur, Großadmiral Raeder, die Augen links!“ Großadmiral Raeder schreitet gemeinsam mit einem spanischem Admiral und dem deutschen Botschafter die Formation ab, bevor er sich von seinem Stellv die Vollzähligkeit melden lässt. Ein wie aus Kanonen donnerndes „Guten Tag, Herr Admiral!“ schallt ihm aus tausenden Kehlen entgegen, als er seine Männer begrüßt.
„Besatzungen Kampfgruppe ‚Moltke’ – Stillgestanden! Zum Einmarsch der Truppenfahne – die Augen links!“ Das Marinemusikkorps 2 spielt einen zünftigen preußischen Marsch, während die Truppenfahne ins Carre getragen wird. Die Ehrenkompanie nimmt schließlich seitlich der Fahnenabordnung Aufstellung.
Nach der Nationalhymne, vielen Worten und weiteren Musikstücken ist es endlich soweit – die Vergabe der Ehrenungen. In Gruppen werden die auzuzeichnenden Soldaten nach vorne gerufen und erhalten ihre Orden, Spangen, Abzeichen und Bänder.
„(…)Korvettenkapitän Rech, Vortreten!“ „Jawohl, Herr Admiral!“ Gemeinsam mit neunzehn weiteren Offizieren schreite ich nach vorne, wir nehmen Aufstellung und der Ranghöchste macht eine knappe Meldung.
„In Anerkennung militärischer Tapferkeit vor dem Feinde und treuer Pflichterfüllung für Volk und Vaterland verleihe ich Ihnen hiermit das Eiserne Kreuz Erster Klasse. Möge es Ihnen in Zukunft Richtschnur und Beispiel für ihre weiteren militärischen Taten sein. Für das Reichskriegsministerium, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General Wilhelm Keitel. Eintreten!“
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Bild 68: Eisernes Kreuz Zweiter Klasse, gestiftet 1914
In den 1960er Jahren wurde das Eiserne Kreuz unter den Rockervereinigungen Amerikas populär (z.B. Motorradrückspiegel in Form des Eisernen Kreuzes), es galt als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit.
Das Eiserne Kreuz
Das Eiserne Kreuz (EK) wurde am 10. März 1813 erstmals vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. gestiftet und ist eine der bekanntesten militärische Auszeichnungen der Welt.
Die Herkunft
In Form und Aussehen des Ordens ging das Eiserne Kreuz auf das Balkenkreuz des Deutschen Ordens zurück, der ja die Keimzelle des späteren Preußens war. Der Entwurf stammte von Friedrich Wilhelm III. selbst, die endgültige Ausführung übernahm Karl Friedrich Schinkel. Ursprünglich sollte der Orden nur in den napoleonischen Befreiungskriegen verliehen werden, aufgrund seiner Popularität und Identität wurde er in späteren Kriegen erneut gestiftet.
Anders als bei Militärorden dieser Zeit üblich, verzichtete man auf Gold und wertvolle Materialien, das lediglich von Silber eingefasste schwarze Gusseisen sollte für die preußischen Tugenden Pflichterfüllung, Bescheidenheit und Zurückhaltung repräsentieren. Auch die weiteren Stufen des Eisernen Kreuzes, das Großkreuz und das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz, blieben schlicht und unaufdringlich.
Gestiftet wurde das Eiserne Kreuz auch im Deutsch-Französischen Krieg 1870, im Ersten Weltkrieg 1914 und zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939, wobei das Aussehen des Ordnes jeweils etwas angepasst wurde.
Bedeutung
Die höheren Klassen des Eisernen Kreuzes waren seit 1813 die höchsten preußischen und seit 1870 die höchsten deutschen Kriegsauszeichnungen. Einzig der „Blaue Max“, der Pour le merite besaß einen ähnliche Rang, wurde aber nur an Offiziere und nach 1918 gar nicht mehr verliehen. Vielleicht war gerade dies die Triebfeder für die Popularität des Eisernen Kreuzes bei Freund und Feind: es stand allen Dienstgradgruppen offen und war nur von schierer Tapferkeit abhängig.
Die Kriege, die Verleihungen, die Stufen
War das Eiserne Kreuz 1813 und 1870 noch eine Ausnahme, so wurde es während des Ersten Weltkriegs (insbesondre das EK II) inflationär vergeben. Bis 1918 gab es drei Ausführungen: das EK 2. Klasse (mit schwarz-weißem Band), das EK 1. Klasse (als Steckkreuz) und das Großkreuz (als Halsband). Zusätzlich gab es auch Stufen für Nicht-Kombattanten wie etwa Zivilisten, Sanitätsdienstler oder Freischärler. GFM Blücher und GFM Hindenburg erhielten eigens für sie geschaffene Stufen für außergewöhnliche Verdienste, diese Eisernen Kreuze sind auch als „Blücherstern“ und „Hindenburgstern“ nach ihren Trägern benannt worden.
Mit der erneuten Stiftung 1939 nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs blieb die Verleihung auf reguläre Kombattanten deutscher oder befreundeter Nationen beschränkt. Anders als zuvor ließ Adolf Hitler als Stifter seine Initialen nicht in den Orden aufnehmen, dafür wurde das Hakenkreuz in der Mitte zugefügt. Zusätzlich führte man zwischen dem Großkreuz des Eisernen Kreuzes und dem Eisernen Kreuz Erster Klasse noch das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ein.
Im Zweiten Weltkrieg galt das Eiserne Kreuz als der Tapferkeitsbeweis schlechthin. Eine militärische Karriere ohne Eisernes Kreuz war überhaupt nicht vorstellbar. Daher wurde der Orden in unvorstellbaren Mengen verliehen: man spricht von 3 Millionen EK II und 450.000 EK I. Zur Abgrenzung nach oben diente nun das Ritterkreuz, welches am Halsband getragen wurde und die Rolle des Pour le merite übernahm, da es nur für Offiziere in Frage kam. Die Ordensstufen des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz waren: mit Eichenlaub; mit Schwertern; mit Brillianten und als höchste Auszeichnung das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz mit goldenem Eichenlaub, Schwertern und Brillianten, welches an den Kampfpiloten Hans-Ulrich Rudel vergeben wurde. Das Großkreuz des Eisernen Kreuzes als Spitze der Ordenshierarchie wurde nur an Hermann Göring verliehen.
Und heute?
Das Tragen des Eisernen Kreuzes ist ausdrücklich erlaubt, soweit es sich um eine rechtmäßige Verleihung handelt und eventuelle Hakenkreuze entfernt wurden. Deswegen gibt es auch eine 1957er Version des Eisernen Kreuzes ohne Hakenkreuz. Aufgrund der Vorbehalte der Politik wurden Anträge, das Eiserne Kreuz als Tapferkeitsauszeichnung der Bundeswehr wieder einzuführen, bisher abgelehnt. Im übrigen bekam Berlin-Kreuzberg seinen Namen vom mit einem Eisernen Kreuz gekrönten Denkmal auf dem Tempelhofer Berg an die napoleonischen Befreiungskriege.
Daneben stand das Eiserne Kreuz ab den 1960ern auch für Rebellentum und Freiheit – wer vermag sich „Easy Rider“ ohne Eisernes Kreuz vorzustellen?
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Bild 69: Die Verluste der Achse seit Kriegsbeginn
Berlin, 21. August 1940
Allgemeines Marinehauptamt (AMA)
Stabsgruppe Amtschef
Abteilung für Zusammenarbeit des Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda
Amtlicher Bericht über die Versenkungszahlen von Kriegsschiffen seit 30. August 1939
An Staatssekretär Gutterer (http://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Gutterer),
Ihrer Anfrage gemäß über die Versenkungszahlen der Kriegsmarine anlässlich des ersten Jahrestags des Kriegsbeginns übermittelt Ihnen mein Amt eine amtliche Auflistung aller Totalerfolge der Kriegsmarine, Marineluftwaffe und Luftwaffe gegen alliierte Kriegsschiffe und Hilfsschiffe bis zum 21. August 1940.
Demnach versenkten Kriegsschiffe der Marine und Flugzeuge der Luftwaffe und Marineluftwaffe (ohne befreundete Streitkräfte) im oben genannten Zeitraum folgenden feindlichen Schiffsraum:
Frankreich:
8 Zerstörer
3 leichte Kreuzer
3 Schlachtschiffe
1 Flugzeugträger
Norwegen:
1 Zerstörer
1 schwerer Kreuzer
Republik Spanien:
1 Zerstörer
3 leichte Kreuzer
1 Schlachtschiff
1 Transporter
Australien:
1 Transporter
Holland:
4 Zerstörer
1 leichte Kreuzer
Kanada:
4 Zerstörer
2 leichte Kreuzer
1 Transporter
Großbritannien:
36 Zerstörer
17 leichte Kreuzer
16 schwere Kreuzer
2 Schlachtkreuzer
12 Schlachtschiffe
3 Begleitträger
4 Flugzeugträger
7 U-Boote
9 Transporter
Zusätzlich wurden durch Seeminen, Landbeschuss und Selbstversenkung 3 Zerstörer, 3 leichte Kreuzer, 3 U-Boote und 1 Transporter versenkt.
Die Versenkungszahlen erhöhen sich noch durch die Erfolge verbündeter Streitkräfte.
Gezeichnet
Warzecha (http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Warzecha)
Generaladmiral und Amtschef AMA
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Bild 70: Großadmiral Raeders Admiralsstander. Die Schwerter bezeichnen seine Stellung als Oberkommandierender der Marine
Admiral
Admirale werden als Flaggoffiziere bezeichnet, da sie als Zeichen ihres Ranges eine eigene Flagge, den Admiralsstander, führen.
Der Ursprung des Begriffs leitet sich vom arabischen „amir al-bahr“ (Befehlshaber zur See, vom Wortstamm Emir abgeleitet) ab – im Lateinischen „admirallus“ und wurde im deutschsprachigen Raum erstmals 983 urkundlich erwähnt, wo auf einer Liste der hohen Würdenträger auch ein „Oberst und Admiral“ genannt wurde.
Im 10. und 11. Jahrhundert führten Flottenführer aus Griechenland (Byzantinisches Reich) die Bezeichnung „Ameralios“, im 12. Jahrhundert erhielten die Befehlshaber der Flotten Genuas und Siziliens diese Bezeichnung, die nach und nach auch die anderen europäischen Staaten übernahmen. Als Admiral wurde der Befehlshaber einer Flotte bezeichnet, daraus entstanden später die heute gebräuchlichen Ableitungen.
Wie so häufig in der Geschichte der Seefahrt sind die Briten Vorreiter der Admiralsränge gewesen. Zum ersten Admiral der Royal Navy wurde William de Leyburn im Jahr 1297 von König Edward I. ernannt – nicht zu verwechseln mit dem Admiral of England, welcher traditionell der Oberbefehlshaber der gesamten Marine Englands war.
In der Royal Navy des 16. Jahrhunderts gab es in einer Flotte auch Stellvertreter des Flottenführers. Der Vice-Admiral führte das Kommando von der Spitze der Flotte, während der Rear-Admiral das Kommando über den hinteren Bereich übernahm. Vom englischen Rear, im Lateinischen Contra, entwickelte sich die im deutschen Raum die Bezeichnung Konteradmiral. Da die Flotte Englands im Elisabethanischen Zeitalter stark anwuchs, wurden die Farben des Standers als Rangunterschiede eingeführt: das Geschwader des Admirals führte eine rote Flagge, das des Vice-Admirals eine weiße und das des Rear-Admirals eine blaue Flagge. Eine Ernennung erfolgte auf Lebenszeit und ein Aufstieg in der Hierarchie konnte nur durch den Tod eines übergeordneten Offiziers erfolgen – oder, wenn die königliche Admiralität einen Admiral absetzte, welcher dann Yellow Admiral genannt wurde.
Die Rangfolge der Admirale war:
1. Admiral of the Fleet (Admiral of the Red)
2. Admiral of the White
3. Admiral of the Blue
4. Vice-Admiral of the Red
5. Vice-Admiral of the White
6. Vice-Admiral of the Blue
usw.
Im 18. Jahrhundert wurden die farbigen Admiralsstander ersetzt, die rote Flagge wurde der Handelsmarine zugewiesen (noch heute ist Flag Bravo (rote Flagge) Zeichen für den Transport gefährlicher Güter auf Handelsschiffen), die blaue Flagge den Reserveschiffen. Der bis ins 19. Jahrhundert bekannte Rang des Commodore wurde zu einem Flottillenadmiral. Dieser Rang war allerdings eine Dienststellenbezeichnung – man vergab ihn an die Führer eines Geschwaders, nicht auf Lebenszeit.
Die Rangfolge in der Kriegsmarine war:
1. Großadmiral
2. Generaladmiral
3. Vizeadmiral
4. Konteradmiral
5. Flottillenadmiral
Ungeachtet ihres Dienstgrades werden Admirale immer mit „Herr Admiral“ angesprochen.
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Brest, Frankreich, 4. September 1940
Kampfgruppe ‚Moltke’
Unternehmen ‚Südflanke’
Lage
Das Deutsche Afrikakorps hat seine operativen Einsatzziele mit der Eroberung Mombasas und Mogadischus am Indischen Ozean erreicht. Am Roten Meer wurde die Hafenstadt Massaua in Italienisch-Eritrea zurück erobert und mit der in naher Zukunft erwarteten Einnahme Puntlands am Horn von Afrika sind die verbliebenen Einheiten der 8. britischen Armee in Somalia eingekesselt. Italienische Truppen rücken bereits nach und übernehmen Kontrolle und Sicherung der befreiten Gebiete. Die noch weit verstreuten deutschen Truppen werden sich in Nordostsomalia sammeln und für die im November erwartete Invasion des indischen Subkontinents ausrüsten. Da der Indische Ozean von den Resten der englischen Flotte kontrolliert wird, werden wir unsere Flottenpräsenz in diesem Seegebiet massiv ausbauen. Zu diesem Zweck wird die sich derzeit in Brest befindliche deutsche Atlantikflotte nach Massaua umstationiert.
Auftrag
Höchste Priorität hat die planmäßige Verlegung nach Massaua. Stabseinheiten des Marinekommandos Ostafrika und Baukolonnen der Organisation Todt zum Wiederaufbau der zunächst durch die Italiener und nach deren Rückzug durch die Engländer gesprengten Hafenanlagen befinden sich bereits vor Ort. Infolge der erheblichen strukturellen Zerstörungen der Hafeninfrastruktur wird sich die Flotte nach der Ankunft zunächst reorganisieren und für die kommenden Einsätze ausrüsten.
Durchführung
Die operative Führung von ‚Unternehmen Südflanke’ wird durch die Seekriegsleitung, Außenstelle West in Paris erfolgen, mit Ankunft der Schiffe werden die Einheiten bis auf weiteres dem Marinekommando Ostafrika unterstellt, welches sich Planung und Umsätze der Einsatzaufträge der Seekriegsleitung verantwortlich zeigt. Nach Säuberung des Roten Meeres und Kampfaufklärung am Horn von Afrika wird die ‚Seeverlegegruppe Theseus’ aus Tarent nachgeführt.
Folgende Handlungsszenarien werden derzeit erwogen:
1. Kampfpatrouillen im Indischen Ozean zur Zerschlagung der englischen Restflotte,
2. Landungsoperationen in Südarabien zur Wegnahme wichtiger Häfen und Flugfelder, zur Kontrolle des Indischen Ozeans und Persischen Golfs,
3. Handelskrieg im Indischen Ozean,
4. Aufklärungseinsätze an der indischen Küste und Testen der englischen Küstenverteidigung von in Frage kommenden Landungsabschnitten,
5. Endziel von ‚Südflanke’ ist die seeseitige Absicherung und Unterstützung der Invasion in Indien, welche sich derzeit noch im Planungsstadium befindet.
Es ist darauf hinzuweisen, dass bis auf die zu 75% reparierte „Hindenburg“ in Wilhelmshaven kein weiteres Großkampfschiff bis zum November bereit stehen wird, Seeschlachten mit dem Gegner sind nur unter der strengen Voraussetzung zu führen, den für die Invasion benötigten Schiffsraum nicht mehr als nötig zu riskieren.
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Bild 71: 4. September 1940 - Flottenüberführung für Unternehmen 'Südflanke'
Beteiligte Kräfte:
Kampfgruppe ‚Moltke’
7 Schlachtschiffe, 3 Schlachtkreuzer, 2 schwere Kreuzer, 2 Begleitträger, 8 leichte Kreuzer und 7 Zerstörer
Seeverlegegruppe ‚Theseus’
18 Truppentransportschiffe
Marineluftwaffe
1., 2., 3. und 4. Marinefliegerflottille mit 8 Seeaufklärungsgruppen, momentan stationiert in Karthoum. Die Marineflieger werden auf Flugfelder in Eritrea verteilt und ggf. nach einer Einnahme südarabischer Flughäfen dorthin verlegt, um feindliche Schiffsbewegungen in Indischen Ozean auszumachen und den indischen Marinestützpunkt Bombai zu attackieren.
Feindlage
Der Marinenachrichtendienst schätzt, dass die Royal Navy derzeit noch über vier Schlachtschiffe und 33 kleinere Fahrzeuge, darunter auch Kreuzer verfügt. Über den Betriebsstatus konnten bislang keine Aufklärungsergebnisse erzielt werden. Mit vereinzelten Patrouillegruppen der Königlichen Australischen und Neuseeländischen Marine kann gerechnet werden. Zusätzlich werden die verbliebenen holländischen und südafrikanischen Marineeinheiten weiteren Raum des Operationsgebietes vermutet. Die britische Luftwaffe kann als ausgeschaltet gelten. Über zukünftige Neuaufstellungen der Engländer in Indien wissen ebenso nur sehr wenig.
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Die Chronik des Seekriegs im Roten Meer und am Horn von Afrika
10.6.1940 – Kriegseintritt Italiens
10.6.-26.6.1940
Am 10.6. laufen die ital. U-Boote „Ferraris“ nach Djibouti, „Galilei“ nach Aden, „Macalle“ nach Port Sudan und „Galvani“ in den Golf von Oman aus. „Torricelli“ löst „Ferraris“ am 14.6. wegen einer Panne ab, „Macalle“ geht durch Grundberührung verloren. „Galilei“ versenkt am 16.6. den norwegischen Frachter „James Stove“ und wird drei Tage später von dem Trawler „Moonstone“ zur Übergabe gezwungen. Sloop „Falmouth“ versenkt „Galvani“ am 23.6., „Torricelli“ wird von britischen Zerstörern zerstört, kann aber „Shoreham“ und „Khartoum“ beschädigen. Von den vom 19.-21.6. ausgelaufenen U-Booten „Archimede“, „Guglielmotti“ und „Perla“ läuft letzteres auf ein Riff.
1.-29.7.1940
Der Truppenkonvoi WS.1 transportiert 11.500 Mann um Afrika herum nach Ceylon, von wo aus sie mit kleineren Einheiten nach Suez transportiert werden, das sie am 23.8. erreichen.
26.-31.7.1940
U-Boot „Gublielmotti“ und die Torpedo-Boote „Nullo“ und „Battisti“ suchen vergeblich nach zwei griechischen Dampfern.
4.-19.8.1940
Italienische Truppen besetzen am 5.8. Zeila und Hargeisa, am 6.8. Oodweina und starten am 11.8. den Hauptangriff gegen die britischen Stellungen bei Tug Argan. Die englischen Truppen in Berbera werden durch die leichten Kreuzer „Hobart“, „Caledon“, „Carlisle“ und „Cerves“, sowie durch die Zerstörer „Kandahar“ und "Kimberley“ und die Sloops „Shoreham“, „Parramatta“ und „Auckland“, drei Hilfskreuzer, einem Lazarettschiff und einen Frachter nach Aden evakuiert.
5.8.-16.9.1940
Der Truppenkonvoi WS.2 bringt 23.000 Mann nach Westafrika, in den Mittleren Osten, Indien und Singapur. Im Roten Meer sichern die leichten Kreuzer „Coventry“ und „Hobart“, ferner „Kandahar“, „Kingston“, „Kimberley“ und zwei Sloops.
13./14.8. 1940
„Kimberley“ und „Auckland“ beschießen italienische Truppen westlich Berbera. Bei italienischen Luftangriffen wird der leichte Kreuzer „Hobart“ beschädigt. „Ferraris“ greift vergeblich das Schlachtschiff „Royal Sovereign“ an.
21.-31.8.1940
Zwei italienische U-Boote, vier T-Boote und die Zerstörer „Tigre“ und „Pantera“ suchen erfolglos nach griechischen Kriegsschiffen, die im Roten Meer gemeldet wurden.
22.8.-25.9.1940
Unter Umgehung Afrikas bringen die Truppenkonvois AP.1 und AP.2 drei Panzerregimenter nach Ägypten. Im Roten Meer übernehmen „York“, "Coventry“, „Hobart“, „Diamond“, „Kandahar“, „Dainty“ und „Kingston“ die Sicherung.
5.7.9.1940
Gegen einen Konvoi südlich von Aden werden die T-Boote „Manin“, „Battisti“ und „Sauro“, sowie vier U-Boote und die Zerstörer „Tigre“ und „Leoni“ angesetzt. Das Ziel wird verfehlt, doch „Guglielmotti“ kann den griechischen Einzelfahrer „Atlas“ versenken.
10.9.-22.10.1940
Der Truppentransport AP.3 umrundet Afrika und wird durch die leichten Kreuzer „Shropshire“ und „Carlisle“, die Hilfskreuzer „Canton“ und „Carthage“ sowie zwei Zerstörer und einer Sloop im Roten Meer gesichert.
19.9.-22.10.1940
Die Zerstörer „Pantera“ und „Leone“ sowie weitere Kräfte suchen vergeblich nach einem gemeldeten Konvoi im Indischen Ozean.
3.10.-16.11.1940
Der schwer gesicherte Konvoi WS.3 bringt 17.000 Soldaten von England nach Ägypten, die nach Umrundung Afrikas nach 44 Tagen dort eintreffen.
20.-21.10. 1940
Vergeblicher Versuch von „Leone“, „Pantera“, „Sauro“ und „Nullo“ den britischen Konvoi BN.7 im Indischen Ozean anzugreifen. „Nullo“ muss sich nach Treffern bei Massaua auf den Strand setzen, „Kimberley“ wird durch ital. Küstenartillerie beschädigt. U-Boote kommen nicht heran.
1.11.-28.12.1940
Der Truppenkonvoi WS.4 bringt 23.800 Soldaten nach Ägypten, die Sicherung ist wieder stark. (Hilfskreuzer „Kanimbla“, Kreuzer „Carlisle“, „Perth“, „Devonshire“, „Cumberland“, „Hawkins“, „Shropshire“, „Southampton“ und zwei Sloops) Die U-Boote „Archimede“ und „Ferraris“ finden den Konvoi nicht.
29.11.1940
Der neuseeländische Kreuzer „Leander“ beschießt Mogadischu.
3.-5.12.1940
„Tigre“, „Leoni“, „Manin“, „Sauro“ und „Ferraris“ suchen vergeblich nach einem britischen Konvoi. „Archimede“ operiert zweimal erfolglos gegen Schiffsverkehr vom 12.-22.12.
15.12.-16.2.1941
Konvoi WS.5 mit 10 Truppentransportern, 12 Truppentransportschiffen und einer starken Deckungsgruppe bringt 13.800 Mann nach Ägypten. Im Indischen Ozean übernehmen „Devonshire“, „Shropshire“, „Ceres“, „Enterprise“, „Capetown“, „Caledon“ und weitere Sicherungskräfte die Eskorte.
19.1.1941
Indische Truppen erobern Kassala und beginnen eine Offensive in Eritrea und Abessinien.
2./3.2.1941
Ergebnisloser Angriff auf britischen Konvoi durch „Pantera“, „Tigre“ und „Leoni“.
5.2.-9.3.1941
Der Flugzeugträger „Formidable“ beginnt mit den Zerstörern „Juno“ und „Griffin“ von Aden aus Operationen im Roten Meer und marschiert am 20.2. Richtung Suez-Kanal.
10.-25.2.1941
Die Force „T“ mit „Shropshire“, „Hawkins“, „Capetown“ und „Ceres” sowie dem Flugzeugträger “Hermes” beschiesst ital. Stellungen und Truppenbewegungen bei Chisimaio und Mogadischu, das am 25.2. besetzt wird. Von den ausbrechenden Frachtern entkommen nur die „Tannenfels“, „Duca degli Abruzzi“ und „Somalia“ nach Diego Suarez.
13.2.-1.3.1941
Operation „Composition“: „Formidable“ und „Illustrious“ greifen Frachter und Kriegsschiffe in Massaua an. Der ausbrechende Hilfskreuzer „Ramb I“ und die deutsche „Coburg“ werden im Indischen Ozean gestellt, „Eritrea“, „Ramb II“ und „Himalaya“ erreichen Kobe in Japan bzw. Rio de Janeiro in Brasilien Wochen später.
1.-4.3.1941
Die letzten ital. U-Boote „Perla“, „Archimede“, „Guglielmotti“, „Galilei“ und „Ferraris" brechen Richtung Kap der Guten Hoffnung aus Massaua aus. Nach Zwischenversorgung durch deutsche Versorger erreichen sie im Mai Bordeaux.
16.3.1941
Operation „Appearance“: Von der Force „D“ („Glasgow“, „Caledon“, zwei Zerstörer, zwei Hilfskreuzer und zwei Trawler) werden indische Truppen bei Berbera angelandet, die Stadt wird eingenommen.
23.3.-1.4.1941
Beim Ausbruch von drei deutschen und einem italienischen Frachter aus Massaua kann nur die ital. „India“ Assab am Roten Meer erreichen.
1.-10.4.1941
Endkampf um Massaua. „Leone“ wird von Besatzung gesprengt, die restlichen fahrbereiten Einheiten „Pantera“, „Tigre“, „Manin“, „Sauro“ und „Battisti“ greifen Port Sudan an. Alle Einheiten gehen verloren bzw. werden vor der arabischen Küste selbst versenkt. Massaua fällt am 8.4. Das Schnellboot „MAS 213“ torpediert „Capetown“, die daraufhin nach Port Sudan geschleppt werden muss. Vor der Einnahme werden etliche sich noch im Hafen befindliche Schiffe selbst versenkt, darunter auch viele deutsche Frachter.
10.6.1941
Operation „Chonometer“: ein indisches Bataillon landet in Assab, die Italiener verlieren ihren letzten Hafen in Ostafrika.
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Bild 72: Unternehmen 'Oktoberfest' - die letzte Zuflucht der belgischen Regierung wird gestürmt
Kriegsberichterstattung von der Kongo-Front
Likasi, im Buschland Südkongos, 10. Oktober 1940
Expeditionskorps ‚Entwicklungshilfe’
II. Bataillon/Infanterie-Reg. 199/57. Infanterie-Division (18. AK)
Maschinengewehre hämmern auf die auf einer Anhöhe befindliche Baumreihe 500 Meter vor uns ein, dazwischen blitzen immer wieder die Einschläge von Granatwerfern auf, die die Soldaten in den feindlichen Stellungen dazu zwingen, den Kopf unten zu halten. Unser Stoßtrupp unter Leutnant zur See Wernher arbeitet sich durch ein kleines, ausgetrocknetes Bachbett nach vorne. Links und rechts stehen niedrige Khaya-Bäume und jenseits des Bachbetts bedeckt mannshohes Elefantengras den roten Steppenboden.
Da, die Vorhut gibt ein Zeichen: feindlicher MG-Bunker voraus. Alles in Deckung! Lt. zS Wernher analysiert mit seinen Gruppenführern die Situation, das Schussfeld liegt genau auf dem Vormarschpfad, der Bunker muss ausgeräumt werden. Schnell wird ein Viermanntrupp zusammengestellt, der den Bunker von hinten angreifen soll. Die 1. Gruppe soll Feuerschutz geben und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wir rücken auf dem Bauche schleichend vor, beziehen Position. Da – der Schrei eines Milans, das verabredete Zeichen. Ein ganzes Paket Handgranaten fliegt in Richtung MG-Scharte, gleichzeitig eröffnen wir das Feuer auf den Bunker. Der antwortet: das MG mäht erbarmungslos Kleinholz und Gestrüpp im Strichbereich nieder, doch alle haben den Kopf schon wieder eingezogen. Vier Minuten geht das Spiel, dann hat sich der Stoßtrupp an den Bunker heran geschoben, ein paar geballte Ladungen hinein – Ende. Die Kontrolle ergibt keinen Überlebenden.
Der Zug marschiert weiter, aber unsere Anwesenheit ist nun entdeckt. Noch bevor wir die Baumreihe erreichen, nehmen uns die Engländer und Belgier unter Beschuss. Wir können nicht vor und nicht zurück und minütlich nehmen die Schreie der Sterbenden und Verwundeten zu. Da trifft der Zugführer eine Entscheidung:
„1. Gruppe mir folgen bis zu den Zwillingsbäumen 100 m voraus. 2. Gruppe geht nach rechts auf die Granatwerferstellungen zu und schaltet dieses aus. 3. Gruppe greift den feindlichen Flügel bei der alten Mission an. Treffpunkt 150 m hinter der feindlichen Bunkerlinie. Angriff!“
Wir springen auf und feuern auf die feindlichen Stellungen. Dann geht es wie im Lehrbuch – sich gegenseitig deckender Vorstoß. Sprung – Deckung – Schiessen – Sprung – Deckung – Schiessen. Als wir die Baumreihe erreicht habe, fächert die Gruppe auf. Im Sprint laufen wir die Flanke der feindlichen Bunkerstellungen ab, fliehende Soldaten werden mit gezielten Schüssen ausgeschaltet und ein Bunkerstand nach dem anderen geht in einer Explosion zu Grunde. Die Briten fliehen nun, wir setzen nach. 150 Meter hinter dem Waldrand sehen wir den großen Bunker des Befehlsstands, ein paar Offiziere machen einen Jeep startklar. Wir greifen ohne Atempause an, völlig überrascht können wir den feindlichen Regimentskommandeur, Mayor Tribble gefangen nehmen.
Da, plötzlich eine Meldung von der 3. Gruppe: Heftiger Widerstand bei der alten Mission, Gegenangriff südafrikanischer Sturmtruppen. Wir haben vielleicht nur fünf Minuten Zeit, die Gruppe sichert den mit einer Betondecke geschützten Befehlsstand und nimmt Kampflinie mit Front nach Osten und Süden ein. Dann sehen wir sie auch schon – hunderte Soldaten stürmen auf unsere Position zu. MG’s rattern und Granateinschläge hämmern auf unsere Linien. Trotz kaltblütiger Tapferkeit, wir haben kaum noch Munition und Handgranaten, den Kampf können wir nicht lange durchhalten. Leutnant zur See Wernher führt selbst zwei Stoßtrupps an, welche die feindliche Truppen wieder aus den Stellungen werfen und uns etwas Luft verschaffen, dann aber ist es unausweichlich. „Rückzug in den Bunker!“, brüllt Wernher und eilen geduckt zurück. Ich blicke ihn fragend an, er sagt nur: „An ihrer Stelle würde ich den Kopf jetzt unten lassen, die Fotos sollten Sie später machen.“
Da krachen auch schon die ersten Einschläge auf unsere Position hernieder. Leutnant Wernher hat tatsächlich schweren Artilleriebeschuss auf die eigene Stellung angefordert! Nach 20 Minuten heftiger Erschütterungen ist der Spuk vorbei. Durch den zum Teil eingestürzten Bunkereingang graben wir uns nach draußen, wo sich ein Bild des Grauens bietet. Kein Baum, der nicht abgeknickt, gerupft oder schier zersplittert ist, überall die Trichter der Granateinschläge und auf dem Boden liegen hunderte und aberhunderte südafrikanische Soldaten.
Bilder mache ich keine.
Der Kampf ist gewonnen, die wichtige Bunkerkette zwanzig Kilometer vor Elisabethville eingenommen. In Elisabethville in der äußersten südöstlichen Ecke des Kongo haben sich die Reste der belgischen Regierung verschanzt, geschützt durch englische und südafrikanische Truppen. Seit dem 25. September rückt das deutsche 18. Armeekorps flankiert von Marinesturm-Divisionen auf beiden Seiten in die Provinz Katanga ein. Nun stehen wir kurz vor einem weiteren Sieg deutscher Waffen.
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Bild 73: Die S.M.S. Seeadler
Die „SMS Seeadler“ – des Seeteufels Schiff
Die „SMS Seeadler“ war ein Hilfskreuzer der Kaiserlichen Marine und eines der letzten Segelschiffe im Kriegseinsatz. Die Anregung, ein Segelschiff zum Hilfskreuzer auszurüsten, ging vom erfahrenen Segelschiffkapitän Leutnant zur See der Reserve Kling aus. Ende 1916 konnten deutsche Kriegsschiffe mangels Stützpunkten zur Versorgung mit Kohle kaum noch außerhalb der von der Entente blockierten Gebiete operieren, daher lag die Idee nahe, mit einem umgebauten Segelschiff auf den Routen der Windjammer Handelskrieg zu führen.
Als geeignetes Vollschiff wurde der amerikanische Dreimaster „Pass of Balmaha“ ausgemacht, der 1916 von U 36 als Prise gekapert worden und nach Cuxhafen eingebracht worden war. Die „Pass of Balmaha“ wurde mit einer Hilfsmaschine ausgerüstet und zwei 10,5 cm Bordgeschützen, zwei schweren Maschinengewehren und mehreren Handwaffen für die Prisenkommandos bewaffnet. Ferner erhielt es wasserdichte Querschotten, Öltanks, Räume zur Unterbringung von Gefangenen, Proviant- und Munitionslasten. Da mit einer Untersuchung des Schiffs durch feindliche Schiffe gerechnet werden musste, wurden die beiden Bordgeschütze und die unteren Räume geschickt unter einer Decksladung Holzplanken maskiert. Die Führung erhielt Felix Graf von Luckner, der durch seine Einsätze auf der „Seeadler“ später als „Seeteufel“ bekannt wurde.
Getarnt als norwegischer Holzfrachter „Irma“ begann der Hilfskreuzer seine Fahrt und wurde am 25. Dezember 1916 von der britischen „Avenge“ kontrolliert. Das Schiff wurde als harmloser Handelssegler erachtet und konnte die Blockadelinie durchbrechen.
Nach dem Durchbrechen der Blockadelinie wurde die Decksladung über Bord geworfen und nur ein leicht maskierter Kriegszustand aufrecht erhalten. Bei den Azoren brachte die „Seeteufel“ eine erste Prise auf und steuerte danach in den Südatlantik, umrundete Kap Horn und setzte den Kaperkrieg im Südpazifik fort. Im ersten halben Jahr seines Einsatzes brachte die „Seeadler“ drei Frachter und dreizehn Segler mit 30.099 BRT auf. Infolge des zur Neige gehenden Schiffsproviants und des Ausbruchs der Beriberi-Krankheit an Bord steuerte Graf Luckner die in Französisch-Polinesien liegenden Gesellschaftsinseln an und man ging vor der unbewohnten Insel Mopelia vor Anker, wo die Besatzung wie in einem tropischen Südseeparadies lebte.
Am 2. August 1917 wurde das unbewachte Schiff nahe des Ankerplatzes auf ein Riff getrieben und zertrümmert. Um seine Offiziere in Schutz zu nehmen, gab Luckner an, die „Seeadler“ wäre durch einen Tsunami auf das Riff geworfen worden. Später wurde es von der Besatzung verbrannt.
Ein aus der Heimat mitgebrachtes 6m langes Motorboot wurde mit einem Maschinengewehr ausgerüstet und einer Takelage versehen und stach als „Kronprinzessin Cecilie“ am 23. August mit Luckner und fünf Mann Besatzung in See. Man plante auf dem Weg zu den Fiji-Inseln ein anderes Schiff zu kapern und die Besatzung damit abzuholen. Nach vier Wochen schlichen sich Luckner und seine Männer auf der Bakaya-Insel an Bord eines Anker auf gehenden amerikanischen Motorschoners, um das Schiff auf offener See zu kapern. Die bewaffnete Mannschaft setzte das Enterkommando jedoch fest und brachte Luckner und seine Männer auf die Suva-Insel, später kamen sie nach Auckland in Neuseeland. Von dort gelang Luckner noch einmal die Flucht – am 13. Dezember 1917 floh er mit seinen Gefährten in dem Motorboot des Lagerkommandanten und brachte einen kleinen Segelschoner auf. Doch abermals wurde Graf Luckner von den Briten gefasst und bis Kriegsende ins Zuchthaus von Auckland gebracht.
Die auf Mopelia zurück gelassene Besatzung bemächtigte sich eines französischen Schoners, steuerte zwei Monate in der Südsee umher und geriet bei den Osterinseln auf ein Riff. Nach einigen Monaten setzten sie die Fahrt nach Chile fort und wurden dort bis Kriegsende interniert.
Aufzählung der durch die „SMS Seeadler“ aufgebrachten oder versenkten Schiffe
• Gladis Royle, 3.268 BRT, britischer Frachtdampfer aus Sunderland, aufgebracht und versenkt am 9. Januar 1917.
• Lundy Island, 3.095 BRT, britischer Frachtdampfer, aufgebracht und versenkt am 10. Januar 1917.
• Charles Gounod, 2.199 BRT, französische Bark aus Nantes, aufgebracht und versenkt am 21. Januar 1917.
• Percé, 364 BRT, britischer Auxiliar-Schoner aus Halifax, Neuschottland (heute Kanada), aufgebracht und versenkt am 24. Januar 1917.
• Antonin (IV), 3.071 BRT, französische Viermastbark der Reederei A. D. Bordes & Fils, aufgebracht und versenkt am 3. Februar 1917.
• Buenos Ayres, 1.811 BRT, italienisches Vollschiff aus Neapel, aufgebracht und versenkt am 9. Februar 1917.
• Pinmore, 2.431 BRT, schottische Viermastbark aus Greenock (1882 als Viermastvollschiff gebaut und 1885 umgeriggt), aufgebracht und versenkt am 19. Februar 1917.
• Viking, 2.959 BRT, dänische Viermastbark, aufgebracht, wegen "unbedenklicher Ladung" dann unbehelligt freigegeben.
• British Yeoman, 1.953 BRT, britische Bark aus Victoria (British Columbia) (damals noch Großbritannien), aufgebracht und versenkt am 26. Februar 1917.
• La Rochefoucauld, 2.200 BRT, französische Bark aus Nantes, aufgebracht und versenkt am 27. Februar 1917.
• Dupleix, 2.206 BRT, französische Bark (1901) aus Nantes, aufgebracht und gesunken am 5. März 1917.
• Horngarth, 3.609 BRT, britischer Frachtdampfer aus Cardiff, aufgebracht und versenkt am 11. März 1917, ein Toter durch Verbrühung.
• Cambronne, 1.833 BRT, französische Bark (1907; Reederei A. D. Bordes & Fils), aufgebracht, ohne Bramstengen und Ersatzsegel mit 263 Gefangenen freigegeben am 21. März, angekommen in Rio de Janeiro, Brasilien, am 30. März 1917.
• A. B. Johnson, 529 BRT, US-Viermastschoner, aufgebracht und versenkt am 14. Juni 1917.
• R. C. Slade, 673 BRT, US-Viermastschoner, aufgebracht und versenkt am 18. Juni 1917.
• Manila, 731 BRT, US-Viermastschoner, aufgebracht und versenkt am 8. Juli 1917.
Nach dem Schiffbruch der Seeadler wurde der französische Schoner Lutece (126 BRT) am 5. September 1917 aufgebracht. Sie segelte zur Osterinsel als Fortuna und kam dort am 4. Oktober 1917 an. Bei der gesamten Unternehmung starb nur ein britischer Seemann. 263 Gefangene wurden mit der gekaperten Bark „Cambronne“ frei gelassen.
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Bild 74: Nach vier Wochen Patrouille im Indischen Ozean kehrt Kampfgruppe 'Moltke' nach Massaua zurück
Reisegedanken
Himmel über Afrika, 6. November 1940
FW 200 ‚Condor’
Fregattenkapitän Meinhardt Peter Rech
- Auf dem Rückflug nach Hause -
Unter uns kann ich eine Herde Elefanten über die staubige Steppe ziehen sehen, gemächlich und unbeeindruckt vom Motorenlärm unseres Passagierflugzeuges trotten sie zur nächsten Wasserstelle. Ich mache auch eine Reise – ich fliege wieder nach Hause. Gestern ist unsere Schlachtflotte nach vier Wochen Kampfpatrouille im westlichen Indischen Ozean wieder in Massaua eingelaufen. Bis auf einige wenige alliierte Kriegsschiffe gab es kaum Feindkontakt – die Royal Navy blieb in ihrem sicheren Hafen von Bombay. Bei der anschließenden Kommandeurmusterung wurde ich zum Fregattenkapitän befördert. Mein Einsatz auf „Z 5 Paul Jacobi“ ist nun vorbei, auf mich wartet eine neue Aufgabe in Deutschland. Doch vorher genehmige ich mir zwei Wochen Heimaturlaub, denn mein älterer Bruder Oskar hat zum zweiten Mal geheiratet und ich würde ihn und seine neue Familie gerne einmal besuchen. Giraffen! Meine Gedanken schweifen ab und bleiben in der nun vertrauten afrikanischen Savanne hängen.
„Wollen Sie noch einen Scotch, Herr Kapitän?“ werde ich von der Flugbegleiterin gefragt. Ihr Name ist Ulrike und sie ist bildhübsch. Nur damit ich noch weiter ihre Gesellschaft genießen kann, bestelle ich jetzt schon meinen vierten Drink. Mit einem Mal schreit eine innere Stimme in mir auf, ich will endlich wieder in Frieden leben können. Ich will wie meine Geschwister eine Familie gründen und meine Kinder aufwachsen sehen. Was hat mir die Marine denn bis jetzt gebracht? Einsamkeit, nichts als bittere Einsamkeit. Wenn der Krieg vorbei ist, bitte ich um die Entlassung aus dem Militär. Ich will was normales machen, vielleicht Lehrer oder als Konstruktionszeichner in einer Werft arbeiten. Hauptsache, ich schlage endlich Wurzeln, bevor mein Leben vorbei ist und ich feststellen muss, dass ich ein weiterer alter, melancholischer und verbitterter Seemann bin. Eine Familie – Ulrike – warum eigentlich nicht?
Oh Gott, ich schüttele diese Gedanken aus meinem Kopf. Da spricht wohl der Whisky aus mir, denke ich mit Scham. Ich habe mich doch ganz bewusst für die Seefahrt entschieden, es war mein Traum seit Kindheitstagen. Wie gestern kommt es mir vor, ich war erst Fünf und Onkel Herbert besuchte uns zum Osterfest. Er war Kapitän auf einem großen Frachtschiff und ein Bär von einem Mann – Pranken so groß wie Suppenteller und einen buschigen Bart von einem Ohr zum anderen. Und wenn er einige Krüge Bier getrunken hatte, sang er mit seiner kräftigen, aber doch melancholischen Stimme die herrlichsten Seemannslieder vor uns Kindern und erzählte uns Geschichten aus der weiten, weiten Welt. Ich nehme mir vor, neue Blumen an seinem Grab zu pflanzen, wenn ich in der Heimat gelandet bin.
Aber trotzdem ist es nicht verkehrt, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. England ist bald vollständig geschlagen und dann wird wieder Frieden in die Welt einkehren. Dann braucht Deutschland keine Kriegsmarine mehr und auch keine Offiziere, dann werden wieder Zimmerleute, Grubenarbeiter, Bankangestellte und Jägersleute benötigt. Tatkräftige Menschen, die das neue Europa aufbauen. Ich will nicht, dass sich die Welt dereinst nur an den Krieg Deutschlands erinnern wird, ich möchte, dass man sich entsinnt, wie eine Epoche des Friedens begann, länger als alle Friedenszeiten in Europa seit dem Zerfall des Römischen Reichs.
Mein Scotch ist schon wieder alle…
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Die Focke-Wulf Fw 200 – die „Geißel des Atlantik“
Die Focke-Wulf Fw 200 Condor wurde als ziviles Langstreckenverkehrsflugzeug konzipiert und absolvierte am 27. Juli 1937 nach nur einem Jahr Entwicklungszeit ihren Erstflug. Von den ersten Probeflügen überzeugt, gab die Lufthansa sofort die erste Serie in Auftrag. So folgten einige Fw 200 A, noch sehr identisch mit den V-Versionen der Prototypen und die erste größere Serienversion, die Fw 200 B.
Am 10. August 1938 flog eine Fw 200 V1 (D-ACON) als erstes landgestütztes Passagierflugzeug die 6371 km lange Strecke von Berlin-Staaken zum Floyd Bennett Field in New York City in einer Zeit von 24 Stunden und 56 Minuten. Auf dem Rückflug wurde die Zeit durch die über dem Atlantik vorherrschenden klimatischen Windverhältnissen in 19 Stunden und 55 Minuten absolviert. Beide Flüge waren Weltrekorde. Allerdings fand der Flug ohne Passagiere statt und zusätzliche Treibstofftanks waren am Flugzeug montiert.
Da es der deutschen Luftwaffe bei Kriegsausbruch an geeigneten Fernaufklärern fehlte, wurde die Fw 200 für militärische Zwecke umgerüstet und in Folge als Seeaufklärer und Aufklärungsbomber eingesetzt. Die Umarbeiten begannen 1939 zunächst auf Ersuchen der japanischen Heeresluftwaffe und mündeten in der Fw 200 C, die über stärkere Triebwerke verfügte. Mit Ausbruch des Kriegs wurde das Projekt von der deutschen Luftwaffe fortgeführt. Außerdem wurden alle Fw 200 B Maschinen und einige Fw 200 C0 zu Transportflugzeugen umgerüstet und in den Truppendienst überstellt. Bis Anfang 1944 wurden 263 Fw 200 Condor gefertigt.
Trotz der Reichweite war das Flugzeug aufgrund der strukturschwachen Zelle nicht als Langstreckenbomber geeignet und eine Fertigung als solcher hätte eine völlige Neuentwicklung bedeutet.
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Bild 75-77: Die Fw 200 in ihren verschiedenen Versionen
Die Flugzeugzelle war nicht modular aufgebaut und eignete sich nicht für dezentrale Fertigung oder Massenproduktion. Waffenlasten konnten nur außen aufgenommen werden, da die Zelle zu schwach war. Rumpfform, Schwerpunkt und eine sehr tiefe Mitteldeckerbauweise erlaubten darüber hinaus nur den Einbau weniger MG-Stände zum Eigenschutz – die Fw 200 C verfügte über die selbe Abwehrbewaffnung wie die wesentlich kleinere (und billigere) Ju 88.
Einen entscheidenden Beitrag leistete die Maschine jedoch durch ihre außergewöhnliche Reichweite und Einsatzdauer. Im Eismeer und Atlantik waren die Maschinen in der Lage, ein riesiges Seegebiet über Stunden abzudecken und britische Geleitzüge anzugreifen. Im flachen Sinkflug konnten sie selbt gestarteten Abfangjägern entkommen, da sie ohne ihre Bombenzuladung viel zu schnell war. In dieser Rolle bezeichnete Winston Churchill das Flugzeug als „Geißel des Atlantik“.
Einige Fw 200 landeten bei deutschen Wetterstationen in Grönland, wurden mit Langstreckenradar ausgerüstet, leisteten als persönliche Hochgeschwindigkeitstransportflugzeuge von Hitler, Himmler und Dönitz Dienst, wurden für den Abschuss von ferngelenkten Anti-Schiffs-Raketen Hs 293 ausgerüstet oder als Fernkurierflugzeug für Nonstop-Flüge von Berlin nach Tokyo umgerüstet.
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Massaua, Eritrea, 10. November 1940
Deutsch-Italienisches Hauptquartier
Marinegruppenkommando Ostafrika
Stabsgruppe II -Weichold-
Betr.: Kurzeinweisung bezüglich Unternehmen Kosmos
Lage
Die britische Armee hat sich nach den verheerenden Niederlagen in Europa und Afrika auf den indischen Subkontinent zurückgezogen und schützt dort die letzten verbliebenen industriellen Ressourcen sowie das geflohene Kriegskabinett von Premierminister Winston Churchill. Gleichzeitig versucht man in fieberhaften diplomatischen Aktionen andere Weltmächte wie die Sowjetunion und die USA in den Krieg zu ziehen. Die ersten Reaktionen aus Washington lassen erkennen, dass Präsident Wendell Willkie allmählich von der Politik der Isolation seiner Vorgänger abkehrt und die Rüstung in den Vereinigten Staaten hochfährt. Es muss unbedingt verhindert werden, dass weitere Mächte auf Seiten der Alliierten in den Kampf eingreifen. Eine rasche Besetzung der wichtigsten indischen Städte und die vollständige Vernichtung der britischen Truppen sind jetzt überlebenswichtig.
Auftrag
Das Deutsche Afrikakorps wird sich bis auf eine kleine Schutztruppe in Massaua in Eritrea auf der Seeverlegegruppe ‚Theseus’ einschiffen und unter dem Schutz der Kampfgruppe ‚Moltke’ Brückenköpfe im indischen Gujarat zwischen Mandvi und Bhavnagar etablieren. Von dort sind konzentrierte und schnelle Schläge gegen englische Armeeeinheiten zu führen und der Nordteil des Subkontinents bis Kalkutta zu erobern. Für die Artillerieunterstützung sorgt die Schlachtflotte, die nach der Landung der letzten Einheiten auch eventuelle Ausbrüche der Royal Navy vereiteln wird.
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Bild 78: Vier Tage später ist das Deutsche Afrikakorps in Indien gelandet
Durchführung
Für den Landungsabschnitt Mandvi-Kandla (Strand Venus) stehen bereit:
25. ID, 9. ID, 7. PzD, 2. SS-PzD, 7. PzD, 8. PzD, 5. PzD, 4. PzD
Nahziel: Sicherung des Brückenkopfes landeinwärts bis Rahanpur.
Fernziel: Vormarsch nach Norden auf Jodhpur, Bikaner und Lahore. Abschnürung Karachis und Einnahme des provisorischen Regierungssitzes.
Für den Landungsabschnitt Navlaki-Sikha (Strand Mars) stehen bereit:
5. ID, 35. ID, 2. mot. ID, 3. mot. ID, 13. mot. ID, 1. PzD, 2. PzD, 3. PzD, 6. PzD, 10. PzD
Nahziel: Sicherung des Brückenkopfes landeinwärts bis Ahmadabad.
Fernziel: Vorstoß nach Jabalpur, Kanpur und Neu-Dehli. Abschnürung Bombays und Einnahme des wichtigsten Flottenstützpunkts der indischen Westküste. Einnahme des Sitzes der Gouvernialverwaltung Neu-Dehli. Einnahme Kalkuttas.
Für den Landungsabschnitt Porbandar (Strand Neptun) stehen bereit:
20. mot. ID, 21. ID, 17. ID
Sicherung des Brückenkopfes landeinwärts bis Rajkot und Vadodara.
Fernziel: Unterstützung bei der Einnahme Bombays. Vormarsch nach Südindien.
Die Schlachtflotte unterstützt den Vormarsch und die Landung durch ihre schwere Schiffsartillerie und sichert gegen feindliche Flottenvorstöße aus Bombay. Nach erfolgreichem Abschluss der Operation kehrt die Kampfgruppe ‚Moltke’ unter Zurücklassung einer Unterstützungsgruppe umgehend nach Deutschland zurück.
Eigene Kräfte
Siehe oben
Feindlage
Die wenigen britischen und indischen Divisionen sind auf dem gesamten Subkontinent verstreut und können einzeln zur Schlacht gestellt werden. Gefahr geht höchstens noch von den gebirgserfahrenen Einheiten Nepals und Bhutans aus, außerdem ist mit einem letzten Gefecht der zu allem entschlossenen Royal Navy zu rechnen.
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Bild 79: Subhash Chandra Bose während seiner Tätigkeit als Funktionär der Indischen Kongresspartei
Subhash Chandra Bose – der vergessene Freiheitsheld
Subhash Chandra Bose wurde am 23. Januar 1897 im bengalischen Cuttak (Orissa) als eines von 14 Kindern eines wohlhabenden muslimischen Rechtsanwalts geboren. Während seines Studium an der Universität Kalkutta unternahm er – beeiflusst von den Lehren der bedeutenden hinduistischen Reformern Vivekananda und Aurobindo – eine Pilgerfahrt durch Indien, auf der er die koloniale Unterdrückung und die große Armut der Bevölkerung erstmals hautnah erlebte. 1919 schickten ihn die Eltern nach Cambridge, wo er zwar die Prüfung für den Indian Civil Service bestand, aber eine Karriere im Dienst der Kolonialmacht ausschlug. Zurück in Indien begegnete er 1921 Mahatma Gandhi und schloss sich dem INC, dem Indischen Nationalkongress an. Dort wurde er 1927 zum Vorsitzenden des bengalischen INC-Provinzkomitees und 1930 zum Oberbürgermeister von Kalkutta gewählt. Immer stärker vertrat er eine progressive Ausrichtung des INC und sympathisierte mit den Lehren Karl Marx’, Friedrich Engels und Wladimir Lenins.
In den 30er Jahren reiste Bose, dem in Indien wiederholt Haftstrafen der britischen Gerichtsbarkeit drohten nach Europa. 1934 begann er eine Beziehung mit der Österreicherin Emilie Schenkl, die ihm als Sekretärin beim Schreiben seines Buches „The Indian Struggle“ assistierte und heiratete sie schließlich 1937.
Gemeinsam mit Jawaharlal Nehru stieg Bose in diesen Jahren in die Führungsriege des INC auf. Am 18. Januar traf sich Bose in London mit Lord Halifax und Außenminister Clement Attlee, um eine Unabhängigkeit Indiens zu erörtern. Außerdem besuchte er Tschechiens Präsident Benes und traf sich in Rom mit Vertrauten Mussolinis, da er mittlerweile überzeugt war, dass eine indische Unabhängigkeit nur durch die Hilfe des Auslands erreicht werden könnte. In der Zwischenzeit war Bose auf Vorschlag Gandhis zum INC-Präsidenten gewählt worden, in dieser Position trieb er seine Vorstellungen eines sozialistischen, kastenfreien und nationalen Indiens im Programm des INC voran. Seine Vorstellungen wurden umgesetzt – zum Beispiel durch die Gründung einer Plankommission für die industrielle Entwicklung unter Nehru im Dezember 1938.
Bei der Wahl zum Präsidenten des INC gewann er nach Stimmen zunächst eine Machtprobe gegen den Übervater Gandhi, das Führungsgremium wollte die nationale Identifikationsfigur aber nicht brüskieren und sprach sich für den Mahatma aus. Daraufhin trat Subhash Chandra Bose von allen Ämtern zurück und gründete den „Forward Bloc“ (eine politische Plattform) innerhalb des INC.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs engagierte sich Bose stark gegen eine Verstrickung Indiens in das Kampfgeschehen und wurde zum 12. Mal ins Gefängnis geworfen und anschließend unter Hausarrest gestellt. Im Januar 1941 entkam er aus Kalkutta und floh zunächst nach Kabul in Afghanistan, wo er eine Zusammenarbeit der indischen Freiheitsbewegung mit der Sowjetunion erörtern wollte. Nachdem die UdSSR ablehnte, reiste er mit italienischem Pass über Moskau nach Berlin – die Briten verübten einen erfolglosen Mordanschlag auf Bose, um die Reise zu verhindern. Trotz der Rassenpolitik Hitlers fasste er nun Deutschland als Bündnispartner ins Auge, von dessen Effizienz beeindruckt war.
Statt wie erhofft eine provisorische Regierung Indiens in Berlin gründen zu können, erlaubten ihm die Nationalsozialisten nur die Einrichtung der „Zentrale Freies Indien“, außerdem verweigerte das Auswärtige Amt eine Erklärung zur Unabhängkeit Indiens. Dafür wurde aus indischen Kriegsgefangenen die „Indische Legion“ gebildet, deren 3.500 Mitglieder in Königsbrück bei Dresden ausgebildet wurden. In der Legion gab es keine der damals in Indien üblich Diskriminierungen nach Religion, Volksgruppe oder Kaste. Einen stärkeren Zugriff der Nazis auf die Legion konnte er erfolgreich verhindern, auch der Verlauf des Krieges gegen die Sowjetunion entzweite die ungleichen Partner immer mehr. Nach der Erneuten Weigerung Hitlers, eine Unabhängigkeitsgarantie für Indien auszusprechen, begann sich Subhash Chandra Bose nach alternativen Handlungsmöglichkeiten umzusehen. In einem U-Boot wurde er Anfang Februar 1943 nach Tokio gebracht, wo er erfolgreiche Verhandlungen mit der japanischen Staatsführung führte.
Mit Spendengeldern von Auslandsindern baute er die INA – die Indische Nationalarmee – zu einer schlagkräftigen Truppen von 50.000 Soldaten aus, war an der Invasion der Adamanen beteiligt und betrat Anfang 1944 mit Truppen der Burmesischen Volksfront indischen Boden. In den darauf folgenden Kämpfen erlitten die verbündeten Streitkräfte jedoch eine vernichtende Niederlage. Da auch das Kriegsglück Japans immer mehr schwand, begann er Verhandlungen mit dem sowjetischen Botschafter in Tokio zu führen und flog schließlich am 16. August 1945 von Singapur in die Sowjetunion. Nach der Zwischenlandung in Taipeh (Formosa) fing seine Maschine Feuer und stürzte ab, einen Tag später verstarb er an den Brandverletzungen.
Nach dem Tode
Der britische Versuch, die Angehörigen der INA und der Indischen Legion durch einen Schauprozess in Neu-Dehli zu diskreditieren, scheiterte aufgrund des massiven Protestes des INC und eines Sturmes der Empörung in ganz Indien. Dennoch war das Andenken Boses für den INC sehr lange ein heißes Eisen, da er sich mit Gandhi überworfen hatte, in Konkurrenz zu Nehru stand und opportunistisch jede mögliche ausländische Hilfe gesucht hatte, gleich welche Verbrechen diese Länder verübt hatten. In anderen asiatischen Ländern, wie beispielsweise in Indonesien, war eine Kollaboration mit den Japanern kein Hinderungsgrund für die antikolonialen Freiheitsbewegungen, ihre Führer zu ehren.
In Deutschland wird das Wirken von Subhash Chandra Bose immer noch durch seine Zusammenarbeit mit den Führern des Nationalsozialismus diskreditiert, in Indien und speziell in Bengalen gilt er mittlerweile als einer der größten Freiheitshelden.
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Bild 80: Mein neues Schiff wird in Dienst gestellt
Der Sessel des Kommandanten
Marinestützpunkt Kiel, 28. November 1940
Liegeplatz der 5. Zerstörer-Division
„Scheer“-Mole, Zerstörer Z 17 „Diether von Roeder“
Fregattenkapitän Rech
Während ich auf meiner Kammer die Unterlagen sichte, Befehle unterzeichne und meinen Terminkalender fülle, denke ich zurück an die Zeit als Torpedoboot-Kommandant. Schon damals – vor zehn Jahren – war es etwas Besonderes für mich. Als Wachoffizier zu fahren hat zweifellos Spaß gemacht, aber Du bist halt niemals ohne Aufsicht und Rückhalt. Kommandant zu sein, das bedeutet Einsamkeit an Bord, aber auch Verantwortung und Pflichtgefühl. Ich bin damals weitaus mehr gereift als in alle den Jahren zuvor.
Nun habe ich wieder ein Kommando über ein Schiff und ich bin ebenso wie vor zehn Jahren von einer seltsam wohligen, aber auch zweifelnden Unruhe erfüllt. Wird die Mannschaft für mich in den Tod gehen? Werde ich meine Offiziere zu fähigen und ritterlichen Führern ausbilden können? Welchen Stempel werde ich diesem neuen stolzen Schiff der Marine aufdrücken können? Als Kommandant bist Du Dir nie sicher, weil es niemanden an Bord gibt, der Dir Anweisungen gibt, wenn Du zögerst oder zweifelst. Aber es ist ein erhabenes Gefühl, auf seinem Kommandantensessel auf der Brücke zu sitzen und das Uhrwerk von Schiff und Besatzung Rädchen um Rädchen ineinander greifen zu sehen. Einsamkeit ist nämlich auch Freiheit – und die Freiheit des eigenen Kommandos ist eine wie Droge. Wenn Du sie einmal genossen hast, willst Du sie nie wieder los lassen. Würde ich auf dem stolzesten Schlachtschiff Erster Offizier sein, ich würde mich sofort für ein eigenes Kommando bewerben, und sei es auch noch so klein. Die Würde des Kommandos überstrahlt alles andere.
Seit der feierlichen Übertragung des Kommandos vor zwei Tagen arbeite ich an Bord, fast ohne Schlaf. Es gibt viel zu tun, dass Schiff ist noch nicht vollständig ausgerüstet, die Besatzung noch unvollständig und die Einsatzbesichtigung vor dem Führer der Zerstörer steht auch noch aus. Nächste Woche wollen wir in die Neustädter Bucht auslaufen, um mit ausgiebigen Übungen zu beginnen, bevor wir Schießaufgaben bei Bornholm durchführen werden. Für heute fallen mir die Augen aber schon allmählich zu und meine Konzentration ist nahe Null. Vielleicht sollte ich ins Kino gehen. Der Rundfunk hat von großen Seeschlachten meines alten Verbandes vor der Küste Indiens berichtet. Angeblich seien die letzten Großkampfschiffe der Royal Navy nun ein Raub der See geworden. Ansonsten kann ich mich für die Wochenschauen ja nicht begeistern, aber hier geht es ja schließlich um alte Freunde.
Ich könnte auch mal ausgehen. Die hübsche Stewardess vom Heimflug hat mir ihre Adresse und die Telefonnummer ihrer Hauswirtschafterin gegeben, bei der sie ein Zimmer bewohnt. Sie kommt auch aus Kiel. Aber wahrscheinlich ist sie gerade irgendwo im Flugzeug unterwegs, nach Moskau, nach Tokyo oder New York.
Egal, ein bisschen Arbeit gönne ich mir noch, bis ich meine Entscheidung treffe. Was liegt denn wohl als nächstes auf dem Stapel. Ach, die Patenstadt….
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Bild 81: Z 17 'Diether von Roeder'
Z 17 „Diether von Roeder“
Das Typschiff der 1936er-Zerstörer-Klasse der Deutschen Kriegsmarine erhielt den Namen von Korvettenkapitän Diether Roeder Freiherr von Diersburg. Von Roeder (geboren am 20.12.1882 in Potsdam, gestorben am 10.07.1918 in der Nordsee) war Chef der 13. Torpedoboot-Halbflottille, die am 09. Juli 1918 unter Rückendeckung schwerer Seestreitkräfte und Luftschiffaufklärung in See gestochen war, um die aus ehemaligen Fischdampfern bestehende 7. Geleit-Halbflottille bei einer Minenkonttroll-Stichfahrt auf dem „Weg 200“ in der Nordsee zu sichern. Am 10. Juli sank Torpedoboot S 62 nach einem Minentreffer sehr schnell. Ungeachtet der Gefahr ließ von Roeder sein Flaggboot S 66 ankern und eine Motorjolle zur Rettung der Überlebenden aussetzen. Dabei wurde auch S 66 von einer Minendetonation zerfetzt, die dem Halbflottillenchef, zwei weitere Offiziere und 73 Unteroffiziere und Mannschaften das Leben kostete.
Die neue Klasse
Gegenüber des Zerstörers Typ 1934 war der Typ 1936 eine Verbesserung. Aufbauten und Schornsteine wurden verkleinert, um die Trefferfläche zu verringern. Der Kiel wurde gestreckt, das Achterschiff umkonstruiert und Bugwulst entfernt. Das Hochdruck-Dampfkessel-Antriebssystem war zwar dasselbe, aber mittlerweile technisch ausgereift und weniger störanfällig. Die Leistung der Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung war erhöht worden und die Treibstoffbunker wurden vergrößert, um die Reichweite zu vergrößern. Dadurch war auch die Verdrängung gestiegen. Die vorher schon starke Bewaffnung wurde beibehalten, Radar, Echolot und Führungsanlagen jedoch verbessert. Zusätzlich richtete man Minenwurfschienen auf dem Achterdeck ein, die Zerstörer des Typs 1936 besaßen eine Minenladekapazität von 60 Seeminen.
Die Einheiten
Sechs Zerstörer wurden zwischen 1936 und 1937 bei den zur Bremer Werft „Deschimag“ gehörenden „AG Weser“ auf Kiel gelegt. Dies waren:
- Z 17 „Diether von Roeder“ – Indienststellung 29.08.1938, gesunken in Narvik
- Z 18 “Hans Lüdemann” – Indienststellung 08.10.1938, gesunken in Narvik
- Z 19 „Hermann Künne“ – Indienststellung 12.01.1939, gesunken in Narvik
- Z 20 „Karl Galster“ – Indienststellung 21.03.1939, verschrottet 1956
- Z 21 „Wilhelm Heidkamp“ – Indienststellung 10.06.1939, gesunken in Narvik
- Z 22 „Anton Schmitt“ – Indienststellung 27.09.1939, gesunken in Narvik
Ursprünglich waren 26 dieser Einheiten geordert wurden, es wurden aber nur 6 fertig gestellt. Die übrigen Schiffe wurden nun nach dem modifizierten 1936A-Typ konstruiert.
Die Einsätze
„Diether von Roeder“ wurde zunächst Teil der 5. Zerstörer-Division unter FKpt Hans Hartmann und nahm an der Besetzung Memels im März 1939 teil. Im April und Mai 1939 besuchte man im Rahmen einer Auslandsreise deutscher Seestreitkräfte Spanien.
Bei Ausbruch des Krieges befand sich „Diether von Roeder“ in der Ostsee und wurde gemeinsam mit seinen Schwesterschiffen, die gemeinsam die 5. Zerstörer-Division bildeten, nach Wilhelmshaven verlegt. Dort nahm der Zerstörer vom 7.-9. Oktober 1939 an einem erfolglosen Flottenvorstoß in die Nordsee gemeisam mit dem Schlachtkreuzer „Gneisenau“, dem leichten Kreuzer „Köln“ und den Zerstörern „Wilhelm Heidkamp“, „Erich Steinbrinck“, „Karl Galster“, „Max Schultz“, „Paul Jacobi“, „Friedrich Ihn“ und „Friedrich Eckholdt“ teil.
Außerdem beteiligte sich das Schiff in dieser Zeit an Minenlegeoperationen zur Verlängerung des Westwalls in die Nordsee – die so genannte „Westwallsperre“.
Vom 17.-18. Oktober 1939 wurden gemeinsam mit anderen Zerstörern Seeminen unter Führung vom Führer der Torpedoboote, KAdm. Lütjens, in die Mündung des Humber gelegt, um die britische Küstenschifffahrt zu stören. Im Dezember 1939 ging aus der 5. Zerstörer-Division die 3. Zerstörer-Flottille unter Flottillenchef Fregattenkapitän Gadow hervor. Aufmerksame Leser werden bemerken, das Gadow als Oberleutnant zur See auch Kommandant des Torpedoboots „Tiger“ war, wie in meinem ersten Historypost geschildert. Im Rahmen des Unternehmens „Weserübung“ wurde der Zerstörer der Kriegsschiffgruppe I unter Kommodore Bonte zugeteilt und nahm an der Besetzung Narviks in Norwegen teil.
Technische Daten
Verdrängung (total): 3415 ts
Länge ü.a.: 123,40 m
Länge (Wasserlinie): 120,00 m
Breite ü.a.: 11,75 m
Tiefgang: 4,50 m
Besatzung: 323 Mann
Waffen:
5x 12,7 cm L/45 C/34 Bordgeschütze in Einzellafette
4x 3,7 cm L/83 C/30 Flakgeschütze
4x 2cm MG L/65 C/30
8x 53,3 cm Torpedorohre
60x Seeminen
4x Wasserbomberwerfer
Leistung:
2x Wagner-Deschimag-Hochdruckdampfkessel mit 74.482 PS an der Welle.
Höchstgeschwindigkeit: 38,5 kn
Fahrbereich: 2.050 sm bei 19 kn
Brennstoffvorrat: 786 t
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Bild 82: Am 15. Dezember 1940 ist es soweit. Das Vereinte Königreich kapituliert! Das nächste HoI-Kapitulationsevent wurde endlich getriggert - und nicht einen Augenblick zu früh.
Deutschland, 15. Dezember 1940
Marinestützpunkt Kiel
Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt,
wenn es stets zum Schutz und Trutze
brüderlich zusammen hält.
Von der Maas bis an die Memel,
von der Etsch bis an den Belt.
Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt.
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
deutscher Wein und deutscher Sang,
sollen in der Welt behalten
ihren alten schönen Klang.
Uns zu edler Tat begeistern
Unser ganzes Leben lang.
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
deutscher Wein und deutscher Sang.
Einigkeit und Recht und Freiheit
für das deutsche Vaterland,
danach lasst uns alle streben
brüderlich mit Herz und Hand.
Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Glückes Unterpfand.
Blüh’ im Glanze dieses Glückes,
blühe deutsches Vaterland!
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Bild 83: Hoffmann von Fallersleben
Das Lied der Deutschen
Das „Lied der Deutschen“, oftmals fälschlicherweise als „Deutschlandlied“ bezeichnet, wurde 1841 von August Heinrich Hoffman von Fallersleben (1798-1874) auf der damals britischen Nordseeinsel Helgoland gedichtet.
Entstehung:
Hoffmann war Professor für Germanistik an der Universität Breslau. Er war ein liberaler Demokrat und setzte sich für die Einigkeit des damals zersplitterten Deutschlands ein, was sich in seiner patriotischen und burschenschaftlich demokratischen Lyrik zeigt. Hoffmann war Mitglied der Göttinger und Bonner Burschenschaft. Aufgrund seiner staatsfeindlichen Gesinnung wurde Hoffmann von seiner Professur enthoben und des Landes verwiesen. Als Vorlage für die Melodie benutzte er das von Joseph Haydn (1732-1809) im Jahre 1797 komponierte „Kaiser Quartett“ (opus 76, Nr, 3), welches dieser zu Ehren Franz II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation geschaffen hatte.
Historischer Hintergrund:
Im Exil auf Helgoland war Hoffmann von Fallersleben voll Sehnsucht nach seinem Vaterland, das es eigentlich seit 1806 nicht mehr gab, denn der 1815 geschaffene „Deutsche Bund“ war ein autoritärer Polizeistaat von Metternichs Gnaden, mit Wien als "Hauptstadt". Da aber keine Ansätze zu einer echten Einigung getroffen worden waren, wurde der Wunsch nach einem einigen Vaterland das zentrale Anliegen der fortschrittlichen Kreise, speziell der Burschenschaften. Das Wartburgfest 1817 und das Hambacher Fest 1832 zeigten diese Forderung deutlich.
Textverständnis:
Hoffmann von Fallersleben war voller Sorge um des Vaterlands Schicksal erfüllt und strebte nach einem demokratischen, freien und geeinten Deutschland. Deshalb schrieb er „Deutschland, Deutschland über alles“. Dies war kein Hochmut, keine Überheblichkeit, keine imperialistische Gesinnung oder gar Herrschafts- oder Gebietsanspruch. Es war der ehrliche Wunsch nach der Überwindung alles Trennenden und nach Einigung Deutschlands, das damals aus vielen Einzelstaaten bestand.
„Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt“ reichten damals die Grenzen des Deutschen Bundes, in dem Menschen lebten, die trotz mannigfaltiger stammesunterschiedlicher Eigenarten Deutsche waren. Die westliche Grenze des deutschen Raumes bildete die Maas, ein Fluß der in der Hochebene von Langres entspringt und mit dem südlichen Rheinarm in Holland in die Nordsee mündet. Die östliche Grenze bildete die Memel, ein Fluß der südlich Minsk entspringt und in Ostpreußen ins Kurische Haff einfließt. Im südlichen Grenzgebiet fließt die Etsch, ein Fluß der am Reschenpass entspringt und am Nordrand des Po-Deltas in die Adria fließt. Die nördliche Grenze bildete der kleine Belt zwischen der Insel Fünen und der dänischen Jütland.
„Einigkeit und Recht und Freiheit“ sollten die Grundsäulen eines neuen gesamtdeutschen, parlamentarischen Vaterlandes sein: die alten burschenschaftlichen Ideale, die schon beim Wartburgfest 1817 erhoben worden waren.
Melodie:
Hoffmann von Fallersleben wählte die Melodie der von Joseph Haydn geschaffenen Kaiserhymne: „Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz“, die sich auf den in Wien residierenden Kaiser Franz II. bezog. Dieser war der letzte deutsche Lothringer-Habsburger Kaiser. Haydn hatte damit einer der schönsten Melodien der Welt geschaffen.
Weitere Entwicklung:
1848: Die Hymne wird bei der Freiheitlichen Revolution von den Teilnehmern der Versammlung in der Frankfurter Paulskriche begeistert gesungen.
1871: Bei der Reichsgründung wird das „Lied der Deutschen“ nicht zur Hymne erkoren.
1918: Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg wird das „Lied der Deutschen“ von den Besatzern verboten.
1922: Der sozialdemokratische Reichspräsident Friedrich Ebert erhob durch einen Erlass das „Lied der Deutschen“ am 11. August 1922 zur offiziellen deutschen Nationalhymne. Er sagte: „So wie einst der Dichter, so lieben wir heute Deutschland über alles.“
1930: Am 18. Februar 1930 verkündet der sozialdemokratische Stadtschulrat von Wien anlässlich der Einführung der Kernstock-Hymne: „Eine der schönsten Melodien Haydns wurde in den ersten Jahren der Republik in den Wiener Schulen weniger geübt. (…) Wir haben als Österreicher und als Deutsche allen Grund, unserer Jugend das Deutschlandlied mit dem Text von Hoffmann von Fallersleben (…) näherzubringen.“
1933: Die erste Strophe wurde von den Nationalsozialisten zu einem Vorspann für das Horst-Wessel-Lied erniedrigt. Zweite und dritte Strophe passten nicht zu der militaristischen und antidemokratischen Gesinnung und wurden, wenn auch nicht verboten, nicht mehr gesungen. Der ersten Strophe folgte der Text des Horst-Wessel-Liedes.
1952: Das gesamte Lied wird Hymne der Bundesrepublik Deutschland. Ausdrücklich bildeten alle drei Strophen die Nationalhymne. Bei staatlichen Veranstaltungen soll jedoch nur die dritte Strophe gesungen werden, denn gerade ihr Text: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland“ machte die Lage des geteilten Deutschland eindrucksvoll bewusst.
1989: Beim Eintreffen der Nachricht vom Fall der Berliner Mauer wurde die Nationalhymne spontan im Deutschen Bundestag gesungen, nur einige Abgeordnete der Grünen verließen aus Protest den Plenarsaal.
1991: Nach einem Briefwechsel zwischen Bundespräsident Richard von Weizäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl wird die dritte Strophe des „Lieds der Deutschen“ zur Nationalhymne für Gesamtdeutschland erklärt. Festgehalten ist dies im Bundesgesetzblatt Teil I 1991, Seite 2135.
1998: In einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit bestätigt der Bundesratspräsident, dass die dritte Strophe Nationalhymne bleibt. Mehrere Parteien, auch Abgeordnete des Bundestages hatten zuvor eine Petition gestartet, Berthold Brechts „Kinderlied“ zur neuen Nationalhymne für das geeinte Deutschland zu erklären.
Vergleich mit anderen Hymnen:
Eine jede Hymne entspringt dem Geist ihrer Zeit. Mag der Text der zweiten Strophe heute fast schlagerhaft anmuten, so kommt er doch direkt aus der romantischen Geisteshaltung, von der die bildende Kunst damals durchdrungen war. Auch die heute als martialisch und revisionistisch gesehene erste Strophe ist im Vergleich zu anderen Hymnen dieser Zeit weitaus friedlicher. In der „Marseillaise“ heißt es unter anderem: „… das unreine Blut [unserer Feinde] möge unser Äcker Furchen tränken…“ und in der Hymne der USA singt man kriegslüstern „Und der Raketen grelles, rotes Licht, die in der Luft explodierenden Bomben, bezeugen die Nacht hindurch, dass unsere Flagge noch weht“ Hoffmanns Lied ist kein Zeichen von Chauvinismus und Imperialismus, es ist ein Lied der Innigkeit und der Sehnsucht. Daher sind die ersten beiden Strophe ausdrücklich nicht verboten oder umgedichtet worden.
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Bild 84: Nach der Kapitulation Englands wird mit Restfrankreich kurzer Prozess gemacht. Am 19.12.1940 besiegt Kampfgruppe 'Moltke' die französische Mittelmeerflotte vor Algier
Westliches Mittelmeer, 15 sm nördlich von Beni Haoua, 19. Dezember 1940
Marinefliegerflottille 2 (stationiert in Rom, Italien)
Seeaufklärungsgruppe 128 – 3. Staffel ,Barracuda’
Dornier 217E-2, Rufzeichen PR+JK, Oberleutnant zur See Ewald Rahm
Unternehmen ‚Narwal’
Seit dem 15. Dezember 1940, der Nacht der Kriegserklärung an Marschall Petains Vichy-Frankreich, unternehmen wir täglich mehrere Patrouilleflüge vor der Küste Algeriens, ohne auf die französische Mittelmeerflotte zu treffen. Westlich von Algier hat sich eine Invasionsflotte positioniert, um die wichtige nordafrikanische Stadt mit seinem Flughafen und Marinestützpunkt einzunehmen. Jetzt suchen wir die Wasseroberfläche nach der verräterischen V-Form der Bugwellen ab, die die französischen Schiffe auf ihrem Marsch von Toulon in das Einsatzgebiet hinterlassen. Oft sieht man diese Wellen lange bevor das Schiff, welches sie verursacht hat, in Sicht kommt.
Wie jeden Tag startete die Staffel um 02:00 Uhr morgens, um bis zum Sonnenaufgang im Patrouillesektor zu sein. Wir haben Treibstoff für vier bis fünf Stunden Seeraumüberwachung in unseren Tanks und zwei Aale im Waffenschacht. Bald müsste Algier in Sicht kommen. Plötzlich fangen wir einen Funkspruch auf: die französische Flotte hat die deutsche Sicherungsgruppe angegriffen und versucht, den Riegel vor den Landungsschiffen zu durchbrechen, um die langsamen Transportschiffe aufs Korn zu nehmen. Positionsangabe – aha, der Staffelführer hat auch schon den neuen Anfangkurs berechnet. Jetzt geht’s mit Vollgas zu dem Schauplatz des Gefechts, in 30 Minuten müssten wir über den Zielen stehen.
„Ziele ausgemacht in Zwo-Sechs-Null, Entfernung 20.000 Meter, sieben, acht, nein zehn dicke Brocken und mehrere kleine Fahrzeuge.“ kommt die Sichtmeldung über die Bordfunkanlage. Der Staffelführer meldet sich beim Fliegerführer auf dem Schlachtschiff „Tirpitz“ an und lässt sich eine Lagebeschreibung geben. Die französische Flotte ist hat Linienposition bezogen und im Schutze der Dämmerung das Feuer auf die deutschen Schiffe eröffnet ohne vorher auf den Radarschirmen der Flotte aufzutauchen. Gerade haben Zerstörer und Torpedoboote einen blutigen Angriff auf das Führungsgeschwader unserer Kampfgruppe durchgeführt, um die Linie aufzubrechen. Das Schlachtschiff „Richelieu“ hat seine Gefechtsposition verlassen und läuft mit nur wenig Bedeckung in Höchstfahrt auf die Landungsschiffe zu, die jeden Augenblick in Schussreichweite kommen müssten. Doch die Invasion ist bereits in vollem Gange und darf nicht mehr abgebrochen werden. Schnell ist unser Ziel klar: die „Richelieu“ soll es also sein.
Der Staffelführer teilt die Schwärme ein: „Schwarm Eins folgt meiner Rotte und greift sofort aus Osten an. Beide Torpedos einsetzen! Schwarm Zwei und Drei folgen X+5 und X+10 Minuten und schiessen einen Torpedo aufs Ziel. Schwarm Eins und meine Führerrotte werden dann Scheinangriffe auf den Geleitschutz durchführen, so solltet ihr durch den Flakschild kommen. Danach entweder weiter das Ziel angreifen oder, wenn „Richelieu“ abdreht, freie Jagd auf die restlichen Schiffe. Passt auf, dass ihr keinen von unseren Jungs baden schickt. Achtet auf das Erkennungssignal! Barracudas – Viel Erfolg! Ende.“
Mein Schwarmführer weist uns an, nach Südwesten abzudrehen und aus der Landabdeckung heraus anzufliegen. Wir brettern im Tiefflug über die Wellen, so mancher Spritzer Gischt benetzt die Glaskuppel der Pilotenkanzel. Dann braun-gelber Strand, ein paar Hütten und eine Herde Ziegen bei einem Ziehbrunnen. Wir schwenken auf das Schlachtschiff ein, dass sich bereits mit einem dichten Schirm aus schwarzen Wölkchen verhangen hat. Wie lange, dünne Finger ziehen die Leuchtspurgarben der Flugabwehr-MGs durch den Himmel. Ein Aufschrei im Funk: der erste Torpedo hat das Ziel getroffen. Die anderen waren, so scheint es, nicht erfolgreich.
„Auffächern zum Angriff. Freie Jagd!“ Ich fliege so dicht über dem Wasser wie möglich auf den Brocken zu, mein Nebenmann gibt die Zieldaten zur Waffenstation durch. Der Anflug gleicht einer Trainingseinheit in der Flugschule. Noch 2000 Meter, jetzt schiessen die Franzosen auch auf uns, aber viel zu spät. Sekunden später kommt mein Befehl: „Torpedo 1 los.“ Keine Reaktion, kein Satz nach oben. „Was ist los da hinten?“„Torpedohalterung klemmt, Waffe kann nicht abgeworfen werden.“
„Was ist mit dem zweiten, hat der auch die Zieldaten?“
„Ja, sicherheitshalber beide eingestellt.“
„Na dann – Torpedo 2 los!“
Unser Flugzeug spring förmlich nach oben, als es das Gewicht des Torpedos nicht mehr tragen muss. Dann drehen wir ab und fliegen über Land zurück. Aus den Augenwinkeln nehme ich war, dass mehrere heftige Explosionen die von Fontänen aus Wasser umrahmte „Richelieu“ erzittern lassen. Auftrag ausgeführt! Heimflug.
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Bild 85: Die Richelieu, ich glaube 1943
Das Schlachtschiff „Richelieu“
Das französische Schlachtschiff „Richelieu“ war eines von vier Schlachtschiffen der „Richelieu“-Klasse und wurde nach Kardinal de Richelieu (1585-1642), einem berühmten Staatsmann, Berater und Minister am Hofe König Ludwigs III. benannt.
Hintergrund:
Abgeleitet von der „Dunkerque“-Klasse waren die Schiffe der „Richelieu“-Klasse moderne, schlagkräftige und schnelle Schlachtschiffe, um auf die neuesten Kiellegungen der italienischen „Littorio“-Klasse (Italien) zu reagieren, welche daraufhin mit dem Bau der „Roma“-Klasse begannen. Ungewöhnlich war das Design der Hauptartillerie: alle acht 38 cm Geschütze waren in zwei Geschütztürmen auf dem Vorderschiff konzentriert. Weil die Schiffe die Maßstäbe des Washingtoner Flottenabkommens einhalten mussten, wählte man diese Aufstellung der Hauptartillerie, da durch das Weglassen zweier Geschütztürme auf dem Achterdeck eine Gewichtsersparnis erzielt wurde, so dass man das Schiff mit einer stärkeren Panzerung ausstatten konnte. Diese Konstruktionsweise hatten zuvor schon die Engländer mit ihrer „Nelson“-Klasse erprobt. Die „Richelieu“ war konstruktionsmäßig ein voller Erfolg, sie war nach modernsten Maßstäben gebaut und brauchte den Vergleich mit der „Bismarck“ oder „Iowa“ nicht scheuen.
Die Kiellegung begann im Oktober 1935 im Arsenal Brest, der Stapellauf fand im Januar 1939 statt und am 10. Januar 1940 begann die Werfterprobung.
Unter französischer Flagge:
Nach dem Erfolg der deutschen Wehrmacht in Frankreich lief das Schiff am 18. Juni 1940, einen Tag vor der Einnahme Brests durch deutsche Truppen und noch immer nicht vollständig ausgerüstet unter Kapitän zS Marzin mit eigener Kraft aus und steuert die senegalesische Hafenstadt Dakar an, wo man fünf Tage später eintraf. Weder versuchte die deutsche Luftwaffe, das Schiff auf seiner Flucht oder schon vorher im Hafen zu bombardieren, noch stimmte die Vichy-Regierung einer Übergabe an Deutschland zu.
Das zu 95% fertig gestellte Schiff war nun fernab eigener Werften, Munitionsvorräte und Besatzung konnten hier auch nicht auf Einsatzstatus gebracht werden. Zwei Tage später lief Kapitän zS Marzin erneut aus Dakar aus, um nach Casablanca in Marokko zu fahren, wo sich andere französische Schiffe gesammelt hatten. Auf der Fahrt nach Dakar wurde die „Richelieu“ von einer starken englischen Flotte beschattet und aufgefordert, einen englischen Hafen anzulaufen und sich dort zu ergeben. Nach hektischen Verhandlungen zwischen Vichy und London erteilte die französische Regierung der „Richelieu“ den Befehl zur Umkehr nach Dakar, während das englische Geschwader das Schiff ziehen ließ.
Am 8. Juli 1940 griffen englische Torpedoboote bei Nacht den Liegeplatz der „Richelieu“ an und warfen Wasserbomben unter deren Heck, um das Schiff manövrierunfähig zu machen. Ein Flugzeugangriff von Swordfish-Torpedobombern der „HMS Hermes“ dagegen blieb erfolglos, obwohl das Schiff getroffen wurde und zwei Abteilungen voll Wasser liefen. Allerdings konnte das Schiff nicht mehr auslaufen und blieb in Dakar gefesselt. Somit war die Gefahr des Überlaufens nach Deutschland für die Briten vorerst gebannt. Das Schiff wurde in Dakar notdürftig repariert und am 15. Juli offiziell in Dienst gestellt.
Am 24. September näherte sich im Rahmen der Operation ‚Menace’ ein starker britischer Kampfverband. Die notdürftig reparierte „Richelieu“ verlies den Hafen und stellte sich zum Gefecht, wo sie mehrere Treffer durch die „HMS Barham“ erhielt. Die Briten, die den dürftigen Bereitschaftszustand des Schiffes nicht kannten, brachen die Operation ab, nachdem ein Flugzeugangriff der „Ark Royal“ keine Ergebnisse erbrachte.
Erst am 24. April 1941 war das Schiff wieder einigermaßen fahrbereit: es konnte mit 14 Knoten laufen und aus drei Geschützen der vorderen Geschütztürme feuern. Die anderen Rohre waren durch die Seeschlacht zuvor zerstört worden.
Im Dienst der Alliierten:
Nach der Kapitulation der französischen Streitkräfte in Nordafrika im November 1942 wurde das Schiff unter Begleitschutz nach New York gebracht, wo es am 30. Januar 1943 eintraf. Die Reparaturarbeiten wurden fortgeführt und das Schiff umgebaut. Anstatt des Hangars für das Bordflugzeug bekam es eine moderne Radaranlage und zwei zusätzlich 40mm Flak-Lafetten auf dem Achterdeck. Auch die restliche AA-Bewaffnung wurde verstärkt und der hintere Mast gekürzt. Am 10. Oktober 1943 war der Umbau abgeschlossen und die „Richelieu“ einsatzbereit. Am 14. Oktober verließ sie New York in Richtung Mers-el-Kebir, steuerte danach aber Scapa Flow an, wo sie gemeinsam mit der Home Fleet vom November 1943 bis zum Januar 1944 an Operationen vor der Küste Norwegens teilnahm.
Da man immer noch befürchtete, die Besatzung könnte zu den Deutschen überlaufen, wurde das Schiff in den Fernen Osten geschickt, wo es am 10. April zunächst in Trincomalee, Ceylon eintraf und an den Operationen ‚Cockpit’‚ ’Councellor’, ‚Pedal’ und ‚Crimson’ teilnahm, bevor sie am 27. Juli nach Trincomalee zurück kehrte.
Nach einer weiteren umfangreichen Ausrüstung von September bis Februar in Casablanca traf das Schiff am 20. März 1945 erneut in Trincomalee ein und wurde wieder in die British East Indies Fleet eingegliedert. Im Juli und August 1945 hielt sich das Schiff in Durban, Südafrika auf und unterstützte später den Malayafeldzug Großbritanniens.
Nach dem Krieg:
Die „Richelieu“ begleitete französische Truppenkonvois nach Indochina und beschoss Ende September 1945 Landziele im ersten französischen Indochinakrieg. Sie verblieb bis zum 16. Oktober 1948 im Dienst der französischen Marine und wurde anschließend als Artillerieschulschiff genutzt, zur Suezkrise aber wieder reaktiviert. Seit Mai 1956 diente sie als Wohnschiff in Brest und wurde 1958 endgültig in die Reserve verlegt. Am 16. Januar 1968 begann die Verschrottung im italienischen Genua.
Wilhelm Klink
05.10.13, 13:35
...Wer genau aufgepasst hat, weiß jetzt, warum ich Aktivist heiße.
Hehehe, genau das wollte ich fragen.
„Fregattenkapitän Zimmer, Herr Admiral, ich melde Ihnen Besatzung „Z 5 Paul Jacobi“ zur Kommandeursmusterung angetreten.“
Wurden Meldungen in der Wehrmacht wirklich in der ersten Person gemacht? Ich meine, dass die NVA, die sich ja direkt in der Tradition der Reichswehr sah, in der dritten Person gemeldet hat, was ich jetzt als Indiz dafür werten würde, dass es in der Wehrmacht auch so gehalten wurde.
Ich kann es nur wiederholen, ein sehr schöner AAR! Mir gefällt der Fokus auf der Seefahrt.
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Bild 86: Algier ist gefallen, doch nun muss auch Dakar erobert werden. Kampfgruppe 'Moltke' ist genau richtig dafür!
Algier, 22. Dezember 1940
1. U-Jagd-Flottille
Unternehmen ‚Blauwal’
Lage
Die nordafrikanische Schlüsselstadt Algier konnte ohne Widerstand von deutschen Marine-Sturmtruppen eingenommen werden. Die französische Flotte ist fürs erste verjagt und die Hauptstadt Vichy-Frankreichs gefallen. Während deutsche Panzerdivisionen konzentrisch auf Marseille und Toulon in Südfrankreich vorstossen, liegen die atlantischen Küsten des französischen Kolonialreichs schutzlos da.
Auftrag
Die in Algier abgesetzten Marine-Sturm-Divisionen haben sich schnellstmöglich auf der Invasionsflotte ‚Anton’ einzuschiffen und unter Bedeckung durch die 1. U-Jagdflottille nach Westafrika zu verlegen, wo sie Dakar einnehmen und die dortigen Flughäfen und den Flottenstützpunkt für die Wehrmacht sichern sollen.
Durchführung
Nach der Beendigung der Einschiffung geleitet die 1. U-Jagd-Flottille die Transportschiffe durch das westliche Mittelmeer zur Straße von Gibraltar. Nach dem Durchbruch sind schnellstmöglich die Gewässer Senegals anzusteuern. Die Transportgruppe wird eine Position nördlich Dakar einnehmen und die Vorbereitungen für die Seeinvasion treffen. Die Zerstörergruppe fährt ab Gibraltar voraus, klärt die marokkanischen Gewässer auf und verdrängt eventuell angreifende französische Geschwader. Vor Dakar nimmt die Gruppe eine Blockadeposition vor dem Hafen ein und unterstützt die Landung mit der Bordartillerie.
Im Tyrrhenischen Meer geleitet die Kampfgruppe ‚Moltke’ die Invasionsflotte ‚Anton’ mit weiteren Marine-Sturm-Divisionen aus Tripolis durch die Kampfzonen und eilt gegebenenfalls nach, um Unterstützung zu leisten. Sollte Dakar bereits vor Ankunft der Verstärkungen fallen, werden die Einheiten für weitere Aufgaben abkommandiert.
Eigene Kräfte:
1. U-Jagd-Flottille als Deckungsgruppe und Begleitschutz
Invasionsflotte ‚Cäsar’ als Landungsverband
Landungseinheiten:
3. MSD - Eroberung von Lompoul, Fas Boye und Mboro-sur-Mer im Abschnitt ‚Rot’
4. MSD – Eroberung von Kaya, Yof und Dakar im Abschnitt ‚Beige’
6. MSD – Eroberung von Rofisque, Popenguine und Mbour im Abschnitt ‚Lila’
Feindlage:
In Dakar könnten sowohl feindliche Kolonialtruppen wie auch leichte Flotteneinheiten stationiert sein. Zumindest die Anwesenheit von U-Booten der französischen Afrikaflotte ist anzunehmen. Da seit der Kriegserklärung bereits sieben Tage verstrichen sind, werden alle feindlichen Kräfte alarmiert sein und sich in Bereitschaftzustand befinden. Vor der Küste Marokkos wurde ein feindliches Geschwader bestehend aus einem leichten Kreuzer, mehreren Zerstörern und U-Booten gesichtet, das aus seinem Heimatstützpunkt Casablanca den Vormarsch der deutschen Flotte behindern könnte.
Freundliche Streitkräfte:
Spanische Marineeinheiten und Flugzeuge befinden sich derzeit auf Patrouillemissionen vor der Atlantikküste Marokkos, um den Vormarsch der vorrückenden Truppen Vichys zu behindern. Über Stärke und Auftrag können keine Angaben gemacht werden.
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Bild 87: Die H.M.S. Ark Royal war an der Operation 'Menace' beteiligt
Operation Menace, 23.-25. September 1940
Nach der Kapitulation Frankreichs befürchtete die englische Marineführung, dass die französische Flotte zu den Deutschen überlaufen könnte. Bis auf die Provinzen in Kamerun in Äquatorialafrika hatten sich alle anderen französischen Dependancen in Übersee geschlossen zum Vichy-Regime bekannt und auch die Einheiten der Französischen Flotte war bis auf wenige, in Alexandria vorläufig internierte und veraltete Kampfeinheiten, in Stützpunkten in Nord- und Westafrika oder Syrien stationiert. Als erste Maßnahme beschossen die Briten daher am 3. Juli die ankernde Flotte vor Mers-el-Kebir und schalteten sie weitgehend aus. Im Zuge des völlig unerwarteten Angriffs verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Vichy und London dramatisch.
Der Plan
Der Führer der provisorischen französischen Regierung Charles de Gaulle war überzeugt, die französischen Truppen im Senegal zum Überlaufen zur Flagge Frei-Frankreichs überreden zu können. Er startete mehrere letztlich erfolglose Versuche, mit den dortigen Führern zu einer Übereinkunft zu gelangen. Die scheinbare Bedrohung aus Dakar blieb weiterhin bestehen. Doch auch aus anderen Gründen war Dakar für die Briten ein lohnendes Ziel: hier lagerten die Goldreserven der Banque de France und der polnischen Exilregierung, außerdem war Dakar strategisch besser als Freetown in Sierra Leone geeignet, den Schutz der Westafrikakonvois zu übernehmen. Die Briten stellten daher eine starke Flotte unter dem Befehl Adm. Cunninghams und Landungstruppen in Stärke von 8.000 Mann zusammen, um die Kontrolle über die Hafenstadt zu erlangen. Im Vorfeld sollte General de Gaulle Kapitalionsverhandlungen mit dem dortigen Gouverneur Pierre Francois Boisson aufnehmen. Um die französischen Marineeinheiten zu beschatten, hielt sich der Flugzeugträger „HMS Hermes“ in den Gewässern vor Dakar auf, später verstärkt durch den australischen Kreuzer „HMAS Australia“.
Verlauf der Schlacht:
Am 23. September wurden Propagandablätter über Dakar abgeworfen, vom Flugzeugträger „HMS Ark Royal“ gestartete Flugzeuge Frei-Frankreichs landeten auf dem Flughafen, die Piloten wurden aber arrestiert. Als ein Boot mit einer Abordnung de Gaulles den Hafen anlief, eröffneten die Landgeschütze das Feuer. Um 10:00 Uhr versuchten einige Vichy-Kriegsschiffe den Hafen zu verlassen, sie wurden durch Warnschüsse der „Australia“ aufgehalten, welcher wiederum von den Küstenbatterien beschossen wurde. Im Laufe des Gefechts griffen auch die Schlachtschiffe ein und zwangen den schwer beschädigten Zerstörer „L’Audacieux“ zur Strandung.
Bei Rofisque wurde ein Bataillon Frei-Franzosen an Land gesetzt, die sich aber im Sperrfeuer der Küstenbatterien nur verteidigen konnten. De Gaulle zog die Truppen daraufhin wieder zurück.
In den nächsten zwei Tagen beschossen die Briten die Geschützstellungen der Franzosen, während die seetüchtigen Marineeinheiten ausliefen und die Invasionsflotte angriffen. Dabei wurde die „HMS Resolution“ durch Torpedotreffer von „Beveziers“ und die „HMS Barham“ durch Granaten des Schlachtschiffs „Richelieu“ getroffen. Zu allem Überfluss griffen nun auch französische Flugzeuge aus Casablanca am 24. und 25. September Einrichtungen in Gibraltar an und verursachten dort schweren Schaden. Da sich die Franzosen nicht zurück zogen und die Invasionsstreitmacht zu schwach war, gaben die Briten schließlich auf, nachdem sie auch die schwer beschädigte „Resolution“ im Schlepp nach Kaptstadt bringen mussten.
Die Schlachtlinien
Alliierte Kräfte:
„HMS Ark Royal“
„HMS Barham“, „HMS Resolution“
„HMAS Australia”, “HMS Cumberland”, “HMS Devonshire”
“HMS Dragon”, “HMS Dehli”
“HMS Echo”, “HMS Eclipse”, “HMS Escapade”, “HMS Faulknor”, “HMS Foresight”, “HMS Forester”, “HMS Fortune”, “HMS Greyhound”, “HMS Inglefield”
außerdem mehrere Eskortboote und Truppentransporter
101st Royal Marine Brigade
Vichy Kräfte:
„Richelieu“
„Georges Leygues“ „Montcalm“
„L’Audacieux“, „Le Fantasque“, „Le Malin“, „Le Hardi“
sowie mehrere Eskortboote, fünf Hilfskreuzer und drei U-Boote
Die Briten zerstörten zwei U-Boote und einen Zerstörer, außerdem beschädigten sie die „Richelieu“. Die Franzosen beschädigten zwei Schlachtschiffe, davon die „Resolution“ schwer, und zwei schwere Kreuzer.
Wilhelm Klink
06.10.13, 16:53
Täuscht der Anblick, oder ist Gibraltar wieder unter britischer Kontrolle?
Ich möchte mir noch eine kleine Korrektur bzgl. der History Line zum Eisernen Kreuz erlauben. Anders, als von Euch angegeben, ist eine ganz besondere Eigenschaft des Eisernen Kreuzes in allen Stufen, dass es ungeachtet des Dienstgrades verliehen wird. So wurden neben Flaggoffizieren und - ganz bekannt - Uboot-Kommandanten auch Unteroffiziere und Mannschafter mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
Exemplarisch siehe hier: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Orden/Ritterkreuz/RKK-R.htm
Werter Klink, wie erinnerlich habe ich das England-Kapitulationsevent angenommen. Damit ist nicht nur Gibraltar wieder britisch. Ganz England ist wieder britisch - nun, bis auf zwei Provinzen, glaube ich. Außerdem werden Indien und Pakistan unabhängig (ich hatte diese Events korrigiert, damit der gesamte Subkontinent und nicht nur der bis dahin eroberte Teil unabhängig wird.) England selbst wird glaube ich starks rechts-konservativ, aber nicht faschistisch, und geht auch nicht ins Achsenbündnis. So hatten sich die Paradoxler das damals vorgestellt...
PS: Danke für die Richtigstellung!
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Bild 88: Die Kampfgruppe 'Moltke' blieb in Nordafrika, um die Kämpfe in Marokko mit Ihrer schweren Artillerie zu unterstützen
Casablanca, Marokko, Neujahr 1941
Marinekampfgruppe ‚Schwertwal’
2. Marine-Sturm-Division, Divisionsstab
Unternehmen ‚Schwertwal’
Bestandsaufnahme nach der Eroberung Casablancas
Nach den schweren Kämpfen zur See und zu Lande, die zur Eroberung Casablancas und der Vertreibung der französischen Garnison führten, liegen erste Meldungen über die Zahl der Gefangenen, des erbeuteten Materials und dem Zustand der militärischen Einrichtungen in der Stadt und dem Umland vor. Demnach wurden bei den gestrigen und heutigen Kämpfen 2.508 französische und marokkanische Soldaten gefangen genommen, während sich die Reste der 2. und 8. französischen Division nach Süden auf Mogador zurückziehen.
In der Stadt und den umliegenden Stellungen konnten 37 Geschütze verschiedener Kaliber, 3 unzerstörte Panzer, 45 Lastwagen, 23 Jeeps, 17 Krafträder, 11 Flugzeuge und 4.713 Maschinengewehre, Granatwerfer und Schützengewehre mit 23.800 Schuss Munition sicher gestellt werden. Die Treibstoffdepots wurden unzerstört in unsere Hände gebracht. Dort wurden 1.800 Liter Dieselkraftstoff und 2.650 Tonnen Heizöl eingelagert. Auf dem Feldflugplatz fiel den deutschen Sturmtruppen ein Betankungszug mit circa 1.900 Litern Flugzeugtreibstoff in die Hände, während die Treibstoffbunker des Hauptflugplatzes durch die Bombardierungen der deutschen See- und Luftstreitkräfte vollständig zerstört wurden. Die meisten der Seezielbatterien wurden durch schweren Beschuss oder Sprengung unbrauchbar gemacht, lediglich die Batterie ‚Juneau’ der Mirage-Stellung ist einigermaßen unversehrt geblieben.
Die Franzosen haben den Hafeneingang durch das Versenken von mehreren Handelsschiffen im Fahrwasser blockiert und die Docks und Hafenkräne gesprengt. Außerdem wurden die Hafenanlagen unter Wasser wie zu Lande durch angebrachte Kleinkampfmittel verseucht, um eine Nutzung so lange wie möglich hinaus zu zögern. Kampfmittelräumungstrupps der Pionierbrigade sind derzeit mit der Räumung der Explosivmittel beschäftigt, wobei sich die einheimischen Hafenarbeiter und Hilfskräfte als sehr hilfreich erwiesen haben, da sie den deutschen Kommandos detailliert die Standorte, Anzahl und Art der Sprengmunition darstellten.
Der Hauptflugplatz ist als völlig unbrauchbar zu beschreiben. Sämtlichen Gebäude und Hangars wurden gesprengt oder bombardiert, die Startbahn ist durch Krater übersäht. Vom Feldflugplatz nahe El-Arbid kann ein einigermaßen geregelter Flugbetrieb aufgenommen werden.
Die Einrichtungen des Roten Kreuzes, die Wasser- und Energieversorgung und die gouvernialen Verwaltungsgebäude im Konsulatsviertel wurden nicht angetastet.
Alles in allem sind die Zerstörungen zwar erheblich, aber weniger schlimm als befürchtet und dürften noch im ersten Halbjahr 1941 größtenteils beseitigt sein.
gezeichnet
Paschke
KKpt. und Quartiermeister 2. MSD
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Bild 89: Die Konferenz von Casablanca
President Roosevelt & Prime Minister Churchill, des weiteren General Arnold (US), Admiral King (US), General Marshall (US), Admiral Pound (UK), Air Marshal Portal (UK), General Brooke (UK), Field Marshal Dill (UK) und Admiral Mountbatten (UK)
Die Konferenz von Casablanca
Vom 14. bis zum 26. Januar 1943 trafen sich die Staatsoberhäupter Großbritanniens, der USA, General de Gaulle und die Combined Chiefs of Staff in der marokkanischen Hafenstadt Casablanca, um über die weitere Kriegsführung zu beraten. Der Generalsekretär der KPdSU Josef Stalin war zwar ebenfalls eingeladen, sagte seine Teilnahme aber wegen der immer noch tobenden Schlacht um Stalingrad und die Fortdauer der Operation Saturn ab.
Nachdem Nordafrika bis auf Tunesien unter der Kontrolle der Alliierten stand, fühlten sich die vereinigten Streitkräfte das erste Mal in der Lage, den Krieg zurück auf das europäische Festland zu tragen. Die Erfolge der Roten Armee im Kaukasus und Don-Becken, der Sieg über die Japaner bei Guadalcanal und die beginnende Vernichtungsschlacht des Deutschen Afrikakorps markierten den Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg.
Als größte Gefahr wurde die unvermindert heftig andauernde Schlacht im Atlantik gesehen, die nach General Alan Brooke jegliche Invasionsbemühungen durch die Verknappung von Schiffsraum und Nachschub unmöglich machte. Außerdem befand sich die Rüstung der USA noch immer nicht auf einem befriedigenden Stand. Dennoch war man bestrebt, noch in diesem Jahr eine Invasion des Festlands, vorzugsweise im Mittelmeerraum zu wagen.
Churchills Kriegsplanung zufolge sollten die Achsenmächte von Nordafrika aus in Italien oder Griechenland angegriffen werden. Die amerikanische Abordnung dagegen sprach sich für eine rasche Landung der einzigen dafür einsatzbereiten 21 Divisionen in Frankreich aus, wo sie aber immer noch gegen die vermuteten 44 deutschen Divisionen zu bestehen hätten. Dieser Plan, die Operation Roundup, wurde schließlich verworfen und Churchill brachte die weitaus ambitionierte Operation Sledgehammer zur Sprache, für die aber ebenso wenig nicht vor dem Spätsommer oder Herbst genügend Truppen und Material bereit stehen würden. Außerdem sprach er sich für eine Einbeziehung der Türkei in das Kriegsgeschehen aus, um von dort die kriegswichtigen Ölfelder Rumäniens zu bombardieren und die Rote Armee im Ringen an der Ostfront zu unterstützen.
Im Ergebnis einigte sich die vereinigten Stabschefs auf die Fortführung der Planung zu Roundup unter Verschiebung der Invasion ins Jahr 1944. In der Zwischenzeit sollte mit den vorhandenen oder bis Sommer 1943 aufgestellten Divisionen Italien angegriffen werden. Bis dahin sollte die Priorität den amerikanischen Wünschen entsprechend auf dem Pazifikschauplatz im Kampf gegen Japan liegen.
Außerdem wurde erstmals die bedingungslose Kapitulation der Achsenmächte als Kriegsziel festgehalten. Die strategische Luftoffensive gegen Deutschland sollte bedeutend verstärkt werden, wobei sich die in großer Zahl in England eingetroffenen amerikanischen Bomberkräfte auf Tagangriffe, die Royal Air Force hingegen auf Nachtangriffe konzentrieren sollten.
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Unternehmen ‚Pottwal’ und Unternehmen ‚Killerwal’
Anfang Januar 1941
Vor der Küste Guyanas und auf Truk, dem japanischen Marinestützpunkt der Marschall-Inseln
Lage
Die letzten französischen Divisionen sind im alpinen Bergland nahe der italienischen Grenze zusammen gedrängt und schreiten ihrer endgültigen Vernichtung entgegen. Um unsere Präsenz auch in Südamerika und im Südpazifik zu zeigen, ist umgehend mit Landungsoperationen in Französisch-Guyana und Französisch-Kaledonien zu beginnen.
Auftrag
Die Landungstruppen nehmen die Gebietshauptstädte Cayenne in Guyana und Noumea in Neu-Kaledonien in Besitz und entwaffnen die französischen Kolonialtruppen.
Durchführung
Die Maßnahmen im Zuge der Operationen obliegen den Einsatzstäben vor Ort. Als Maßgabe der Seekriegsleitung gilt in jedem Fall, dass die Besetzungen möglichst ohne Kampfhandlungen durchzuführen sind, da bereits Waffenstillstandsverhandlungen mit der Staatsführung Frankreichs angebahnt werden.
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Bild 90: Unternehmen Pottwal - deutsche Marinesturmtruppen beginnen am 2. Januar 1941 mit der Invasion Guyanas
Eigene Kräfte
Für das Unternehmen ‚Pottwal’ stehen bereit:
1. U-Jagd-Flottille
Invasionsflotte ‚Cäsar’
3., 4., und 6. Marine-Sturm-Division
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Bild 91: Unternehmen Killerwal - am 15. Januar läuft die Invasionsflotte 'Theseus' mit sieben Divisionen an Bord in Richtung Neu-Kaledonien aus
Für das Unternehmen ‚Killerwal’ stehen bereit:
Seeverlegegruppe ‚Theseus’
mit den in Pakistan und Ostafrika zurück gelassenen deutschen Truppen in Stärke von fünf Infanterie-Divisionen und zwei Panzer-Divisionen.
Feindkräfte:
Es werden keine feindlichen Land-, See- oder Luftstreitkräfte in beiden Landungszonen gemeldet. Die örtliche Kolonialverwaltung und die Polizeikräfte sind unbedingt zur Kapitulation und Kooperation aufzurufen.
Befreundete Staaten:
Mit der Anwesenheit venezuelanischer Seestreitkräfte vor der Küste Guyanas muss gerechnet werden. Die Armeeführung Venezuelas wurde jedoch vorab durch die Reichskanzlei von den bevorstehenden Operationen informiert und aufgefordert, keine provozierenden Maßnahmen gegen die französischen Kolonialkräfte zu unternehmen.
Japan hat sich bereit erklärt, unsere Flotte im Marinestützpunkt Truk ankern und nachbunkern zu lassen. Mit Blick auf den Vertrag mit der französischen Regierung über die Schutzrechte in Indochina wird Japan aber ein offensives Vorgehen nicht unterstützen und auch keinen Begleitschutz oder Aufklärungshilfe stellen.
Neutrale Staaten:
Brasilien ist derzeit neutral, ein Aufmarsch deutscher Truppen unmittelbar an der Grenze zu Brasilien könnte aber nach Meinung des Auswärtigen Amtes zu einer Verschlechterung der Beziehung führen. Eine Teilmobilmachung ist wahrscheinlich. Daher sollten alle Maßnahmen unbedingt den Schutz brasilianscher Interessen und Zivilisten in Guyana berücksichtigen.
Australien ist noch durch ein gültiges Friedensabkommen mit den Achsenmächten gebunden und wird höchstwahrscheinlich nur formellen Protest einlegen.
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Bild 92: Staffelabzeichen der VMA 214 Blacksheep
Die VMA-214 – The Black Sheep Squadron
Das Marine Attack Squadron 214 (VMA-214) ist eine der bekanntesten Geschwadern des United States Marine Corps und erwarb seinen Ruhm während des Salomonen-Feldzuges der amerikanischen Streitkräfte. Das Geschwader wurde am 1. Juli 1942 auf der Insel Oahu, Hawaii in Dienst gestellt. Ursprünglich „Swashbucklers“ genannt, wurde die Jagdfliegereinheit auf Henderson Field in Guadalcanal stationiert im Zuge des Feldzugs auf Vella Lavella neu aufgestellt.
Im August 1943 wurde das Geschwader mit 27 jungen Piloten unter dem Kommando von Major Gregory „Pappy“ Boyington neu aufgestellt. Aufgrund der disziplinären Problemen der Piloten nannte sich die Einheit fortan „Black Sheeps“. Major Boyington war vorher bei als Pilot der American Volunteer Group in Tschiang Kai Tscheks „Flying Tigers“ in China im Einsatz gewesen, wo er sechs feindliche Flugzeuge abgeschossen hatte. Ihm und Major Stan Banley wurde die Erlaubnis gegeben, ein neues Geschwader aufzustellen, wenn es ihm gelingen würde, die Einheit und ihre Piloten binnen knappen vier Wochen einsatzbereit zu machen. Seine Piloten waren in jeder Hinsicht bunt durchmischt: es gab eine Anzahl Veteranen mit Abschüssen japanischer Flugzeuge aber auch eine große Anzahl frisch ausgebildeter Piloten aus den Fliegerschulen Amerikas. Gemein war allen, dass sie unkonventionell dachten und handelten, sich auch schon in der Vergangenheit wenig um Befehle scherten und die strenge militärische Disziplin überwiegend ablehnten. Die Einheit wurde mit den neuen F4U Corsair Kampfflugzeugen ausgerüstet, die ihren Schwesterkampfmustern bei Navy und Air Force, der F6F Hellcat und der P47 Thunderbolt weit überlegen war.
Was diese Einheit während der Kämpfe um die Salomonen leistete wurde zur Legende innerhalb des US Marine Corps. In den 84 Tagen ihrer ersten Tour of Battle zerstörten oder beschädigten sie 203 japanische Flugzeuge, versenkten mit Bomben oder Raketen mehrere Truppentransporter und Nachschubschiffe und zerstörten militärische Einrichtungen auf den Salomonen und dem Bismarck-Archipel. Aus den Reihen des Geschwaders gingen 8 Asse mit insgesamt 97 bestätigten Abschüssen hervor.
Am 3. Januar 1944 – dem Tag seines 26. Abschusses – wurde Pappy Boyington von dem japanischen Jägerpiloten Masajiro „Mike“ Kawato über Rabaul abgeschossen und von einem japanischen U-Boot geretten. Während seiner Gefangenschaft erhielt er die Beförderung zum Lieutenant Colonel.
Am 8. Januar 1944 wurde die zweite Tour of Duty beendet und die Piloten abgelöst und in den Fliegerpool der Marine Aircraft Group 11 überstellt.
Die VMF-214 wurde dann am 29. Januar 1944 neu aufgestellt und auf die Air Station Santa Barbara bei Goleta, Kalifornien verlegt. Von dort wurden sie auf dem Flugzeugträger „USS Franklin“ eingesetzt und nahmen an der Okinawa-Kampagne teil. Bei einem Kamikazeangriff auf die „USS Franklin“ waren unter den 772 Toten auch 32 Angehörige der „Black Sheeps“. Im April 1945 wurde die Einheit wieder nach Kalifornien verlegt, diesmal auf die Air Station El Centro, und später im Oktober des gleichen Jahres nach El Toro.
Als Traditionsgeschwader existiert die VMF-214 auch heute noch und ist derzeit in Yuma, Arizona stationiert, wo sie den AV-8B Harrier II fliegen.
Den älteren unter den Lesern ist gewiss noch die Fernsehserie „Pazifikgeschwader 214“ ein Begriff, die von Papa Boyington und seinen Jungs handelte und Anfang der 90er Jahre auf RTL ausgestrahlt wurde. Ich erwarte Handzeichen von denjenigen Lesern, die sich an die Serie erinnern!
Ein Handzeichen?
Gerne: :top:
Ah - Werter Regent Aktivist hat seine Glaskugel benutzt - gerade vor ca. 3 Wochen haben Wir nachgeprüft ob diese nette Serie auf DVD erhältlich ist...
Zwischenstand
Die Welt Anfang 1941
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Bild 93: Das Deutsche Reich und seine Besitzungen im Frühjahr 1941
Diese Screenshots müssen irgendwann im Frühjahr 1941 spielen - wie man sieht, hat Großbritannien schon kapituliert und Vichy-Frankreich wurde vollständig annektiert. Letzterer Schritt wurde notwendig, da ich nach dem Verlust der eroberten englischen Provinzen durch den Friedensvertrag und durch den Wegfall des Kriegsbonus für die Wirtschaft in schwere Bedrängnis bezüglich meiner Rüstung für Barbarossa kam. Die südfranzösischen Provinzen ersetzten den deutlichen Rückgang der Industriekapazität wenigstens zum einem Teil.
Ansonsten gehören mittlerweile folgende Staaten der Achse an:
- Deutsches Reich (als Bündnisführer)
- Argentinien (per Diplomatie, seit 1936)
- Spanien (per Diplomatie, seit 1936)
- Ungarn (per Event nach der Zerschlagung der Tschechoslovakei)
- Rumänien (ich glaube, da gab es auch ein Event??)
- Italien (per Diplomatie, ich glaube seit 1939)
- Finnland (per Diplomatie, seit 1940)
- Venezuela (per Diplomatie, ich glaube seit 1940)
- Syrien (per Diplomatie, seit 1941 - aber ich bin mir nicht sicher)
- Libanon (per Diplomatie, seit 1941 - aber ich bin mir nicht sicher)
- und zuletzt auch Japan (per Diplomatie, seit 1941)
- mit Japan auch sämtiche seiner Marionetten:
--Manchukuo
--Siam
--Mengukuo
--Yunnan
--Guangdong
--und all die anderen chinesischen Reiche, deren Namen mir entfallen sind
Japan hat übrigens China besiegen können (ein absoluter Ausnahmefall meiner Erfahrung nach) und sich für das "Teilungs-Event" entschieden. Für's erste herrscht also wieder Frieden auf der Welt.
Die ehemaligen Kriegsgegner Großbritannien, Kanada, Australien, Irak, Nepal, Bhutan, Oman und Aden sind im Zuge des Friedensvertrages noch ruhig. Belgien, Frankreich, Dänemark und Norwegen wurden komplett annektiert. Mit Ägypten, Jordanien und Indien sind auch gleich drei neue Staaten entstanden.
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Kein Grund zum Feiern
Großer Empfang des Reichsministers für auswärtige Angelegenheiten anlässlich des Jahrestages unseres Führers. Viele Größen aus der Politik, der Armee, der Wirtschaft und der Partei, sogar ein paar berühmte Sportler haben sich auf Einladung von Constantin Freiherr von Neurath in dem von Kristallleuchtern strahlend erleuchteten großen Ballsaal des Berliner „Adlon“ eingefunden, um bei Kaviar, Hummer und Champagner den Geburtstag würdig zu feiern. Ausländische Delegationen aus aller Welt sind eingetroffen und auch ich bin heute in meiner Galauniform anwesend. Aber nicht als Liason-Offizier, sondern als Gast. Admiral Canaris, mein alter Vorgesetzter aus meiner Zeit bei der Abwehr Gruppe II vor fast vier Jahren hat mir eine der begehrten Einladungen zu diesem Festereignis zukommen und mich auf die Gästeliste setzen lassen. So genieße ich das üppige Buffet, die seichte Kammermusik im Hintergrund, den perlenden französischen Champagner und das Wiedersehen mit einem alten Freund. Ernesto Aráoz de Peronez ist Mitglied der Delegation aus Argentinien. Zwar hatten wir stets Briefkontakt, doch der Krieg machte ein Treffen unmöglich – bis jetzt.
Wir tauschen uns aus, er zeigt mir seine Familienfotos, denn er hat mittlerweile geheiratet und zwei bildhübsche Töchter, die dem Himmel sei dank ganz nach ihrer Mutter geraten. Das Leben in Argentinien hat sich seit Beginn des Krieges kaum verändert. Die große Entfernung zu den Hauptschauplätzen behütete den Frieden in dem tapferen südamerikanischen Land. Zwar wurden einige Fliegerstaffeln und ein Flottengeschwader nach Europa geschickt, ansonsten ging das Leben aber seinen gewohnten Gang. Keine Verdunkelung. Keine Fliegerangriffe. Keine Zwangsmusterung. Nur die Versorgungslage war zuletzt immer miserabler geworden, doch mit der Kapitulation Englands ist das ja nun vorbei. Ich sage ihm, er muss mich mit seiner Familie unbedingt einmal besuchen kommen und auch Ernesto lädt mich nach Buenos Aires ein. Wie schön, ich habe noch eine Menge ungenutzten Urlaub und so wie die Dinge stehen, werde ich den wohl schon bald antreten können. Umständlich, aber mit einem geheimnisvollen Lächeln kramt Ernesto in seinen Taschen, dann holt er eine polierte Holzschachtel hervor. „Für Dich, mein Compadre. Die besten aus Honduras: Belicioso Bolivar, 15 Dollar das Stück. Alles Gute nachträglich zum Geburtstag.“ Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Meine Augen werden feucht und meine Stimme belegt. Ich greife nach seiner Hand, dann aber falle ich ihm doch in den Arm. Es tut gut, wenn man wahre Freunde hat, die weder Krieg noch 10.000 Meilen Entfernung trennen kann.
Tja, der Champagner ist alle. „Wir treffen uns im Salon und dann probieren wir die Zigarren aus.“, rufe ich ihm zu, während ich einen Sektkellner ansteuere, „Ich hole uns nur noch mal was zu trinken.“ Fast habe ich den livrierten Burschen erreicht, ertönt neben mir eine überlaute, leicht lallende Stimme: „Kommse ma rasch hierüba mit dem Schampus, ab zack-zack, wenn ich bitten darf!“ Ich drehe mich um, keine drei Meter von mir stehen ein paar Obergruppenführer und ein Bonze mit schmierigem Haar und talgigem Gesichtsausdruck - das Parteiabzeichen auf dem Revers - zusammen. „So, hier und hier, Fritz Du auch noch, und Walter, Du wirst Dich auch nicht lumpen lassen. Stoßen wir droof an, datt wir diesem Kommunistenpack endlich in den Arsch treten. Die ham wa sowieso viel zu lange an unsra Ostjrenze tolariert, aba nu is enjültig Schluss mit der janzen Heuchelei. Ihr werdet sehn, ditt wird een Spazierjang allabesta Sahne, jloobt mir ditte. So, jenug jeschwafelt, Prost!“ Die Runde erwidert: „Auf den Reichsführer SS, Prost!“
Ich glaube nicht, was ich da höre. Reden die von der Sowjetunion? Jetzt, wo wir doch alles erreicht haben, was wir je seit 1918 wollten? Neugierig, aber auch vorsichtig trete ich näher heran. Der fette Bonze holt ein Taschentuch aus der Brusttasche und wischt sich fahrig die Schweißperlen von der Glatze. „Aber meine Herren, Russland ist doch viel zu gross, wie sollen wir denn vor dem Winter in Moskau sein? Selbst Napoleon…“ „Papperlapapp, verschonse mir mit dem kleenwüchsigen Korsen. Watt die Franzosen können, hamwa janu jesehen, oder wie? Jlooben Se mir ditte, ick bin mittenmang im Planungsstab für Barbarossa, dett is schon seit Monaten ausjetüftelt. Die Russen werden denken, die hätte ne Dampfwalze übarollt. Moskau – ha! Ick sage nur Ural und Kaukasus. So, meener is alle. Watt trinken wa nu? Weest da was, ick order ma een paa Schäpse für die traurige Runde hier. Lasst mia mal durch!“
Mit diesen Worten drängelt sich einer der Obergruppenführer an mir vorbei. Vor meinen Augen tanzt noch alles. Was, die Sowjetunion angreifen. Hat man denn gar nichts aus der Vergangenheit gelernt? Was soll den jetzt aus dem Frieden werden? Wortlos greife ich nach zwei Champagnergläsern und verlasse den Ballsaal in Richtung Rauchersalon, wo Ernesto bereits auf mich wartet.
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Bild 94: Walfangharmonie. Werden wir den Weißen Wal erlegen?
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Bild 95: Karte der Seeschlacht von Narvik
Die Seeschlacht bei Narvik
Um die wichtigen Eisenerztransporte aus den Minen bei Kiruna, Schweden zu sichern, wurde im deutschen Oberkommando schon vor Kriegsausbruch eine präventive Besetzung Norwegens erwogen. Erste Pläne für eine Invasion legte Großadmiral Raeder im Oktober 1939 vor. Zur selben Zeit planten auch die Briten unter dem Namen Operation Wilfried die Besetzung Norwegens. Hauptziel der Briten war offiziell, über den eisfreien Hafen und Nordschweden einen Zugang zu Finnland zu haben, welches im Winterkrieg gegen die Sowjetunion stand. Den „Nebeneffekt“, Deutschland dabei von der Erzzufuhr abzuschneiden, beschrieb Winston Churchill in seinen Memoiren: „…die Gelegenheit wollten wir dann benutzen, um uns die Erzgruben von Gällivare zu sichern.“ Die Briten rechneten damit, dass die die deutsche Wirtschaft ohne das schwedische Eisenerz binnen zehn Monate zusammen brechen würde. Der britische Operationsplan sollte aber nur mit ausdrücklicher Zustimmung beider neutraler Staaten durchgeführt werden. Als Schweden aus Angst vor einer Verstrickung in den Winterkrieg ablehnte, zog auch das Außenministerium seine Unterstützung zurück. Eine präventives Vorgehen wurde nicht ernsthaft ins Auge gefasst, da man mit einer Reaktion seitens der USA rechnete, deren Spitzenpolitiker und Einwohner noch über eine Unterstützung der Alliierten gespalten oder strikter Neutralität gespalten waren. Im Gegenzug wurde R4 entwickelt, ein Invasionsplan, der als unmittelbare Reaktion einer deutschen Invasion in Norwegen ausgelegt war. Als die deutsche Abwehr von den Plänen Kenntnis erlangte, forcierte man auch hier die Operationsplanungen, die sich schließlich in „Weserübung“ nieder schlugen. Am 9. April 1940, dem Wesertag, standen dann die Kriegsflotten beider Seiten mit Kurs auf Norwegen in der Nordsee, wobei die Deutschen den Briten um einige Stunden zuvor kamen.
An Bord der zehn deutschen Zerstörer „Wilhelm Heidkamp“, „Anton Schmitt“, „Diether von Roeder“, „Bernd von Arnim“, „Hans Künne“, „Hans Lüdemann“, „Georg Thiele“, „Erich Giese“, „Wolfgang Zenker“ und „Erich Koellner“ befanden sich 2000 eingeschiffte Gebirgsjäger unter dem Kommando von GenMaj. Dietl. Um 04:00 Uhr erreichte der Verband den Eingang des Ofotfjordes, wo sich der Verband in drei Gruppen aufteilte.
Von norwegischen Küstenpanzerschiffen an der Aktion gehindert, starteten „Wilhelm Heidkamp“ und „Bernd von Arnim“ ihre Torpedos und versenkten die „Eidsvold“ und „Norge“. Die Übergabe der Stadt erfolgte kampflos und das Ziel war erreicht. Dennoch konnte Vizeadmiral Bonte wegen Treibstoffmangel nicht sofort wieder auslaufen und wartete das Eintreffen von Tankern ab. Drei Zerstörer bezogen Wartestellung am Fjordeingang, während der Rest bei Narvik ankerte. Am Abend lief eine aus fünf Zerstörern bestehende britische Vorausgruppe in den Fjord ein. Aufklärungsmeldungen zufolge lagen sechs deutsche Zerstörer im Hafen von Narvik – der britische Befehlshaber Warburton-Lee entschloss sich zu einem Überraschungsangriff in den frühen Morgenstunden.
Aufgrund dichten Schneefalls durchdrangen die Briten gegen 01:00 Uhr die Sicherungsschiffe und griffen mit drei Zerstörern um 04:00 Uhr die völlig überraschten Deutschen an. Dabei wurden die „Wilhelm Heidkamp“ und „Anton Schmitt“ schon nach wenigen Minuten versenkt, „Diether von Roeder“, „Hans Lüdemann“, „Hermann Künne“ und der deutsche Tanker „Jan Wellem“ erhielten Artillerietreffer. Auf dem Rückmarsch traf Warburton-Lee nun seinerseits überrascht auf die deutsche Vorhut und zwei weitere deutsche Zerstörer, die abseits geankert hatten. Bei dem Gefecht wurden die britische „Hunter“ und „Hardy“ versenkt. Die noch nicht betankten deutschen Schiffe musstens das Gefecht jedoch nach kurzer Zeit abbrechen und nahmen Kurs auf Narvik auf, wo das Geschwader mittlerweile fieberhaft versuchte, die Schäden zu flicken.
Bis auf „Diether von Roeder“ konnten alle anderen deutschen Schiffe wieder einsatzbereit gemacht werden. Vor dem Fjordausgang hatte mittlerweile eine britische Kriegsschiffgruppe Aufstellung bezogen, so dass ein Ausbruch unmöglich war. Am 13. April lief VAdm. Witworth auf dem Schlachtschiff „Warspite“ mit neun Zerstörern in den Fjord ein. FKpt Bey, der nach dem Tod Bontes nun den Verband führte, hatte seine verbliebenen sieben Zerstörer in Nebenfjorde geschickt, um von dort aus dem Hinterhalt angreifen zu können. Doch „Hermann Künne“ und „Erich Koellner“ wurden bereits gegen 13:00 Uhr von einem Bordflugzeug entdeckt und von der „Warspite“ versenkt. Auch der „Erich Giese“ und „Diether von Roeder“ im Hafen von Narvik sanken durch die Salven der 38,1 cm Geschütze des Schlachtschiffs. (Dabei wurden „Diether von Roeder“ und „Hermann Künne“ letztendlich von der eigenen Besatzung gesprengt)
Am Nachmittag griffen auch noch Bordflugzeuge der HMS „Furiuos“ in den Kampf ein. Die restlichen vier deutschen Zerstörer wurden, nachdem sie sämtliche Munition verschossen hatten, von ihren Besatzungen auf Grund gesetzt und verlassen.
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Bild 96: Das AOK Norwegen bringt sich in Finnland in Stellung
Unternehmen ‚Neiade’
Oulu, Finnland, 25. April 1941
Armeeoberkommando ‚Norwegen’
Korps-Nachrichtenabteilung 416
Funkspruch an das OKW:
Neiade ausgeführt stopp – Pakete sicher abgeliefert stopp – Ablieferung an Regionalempfänger aufgenommen stopp – Postbote auf Rückweg zum Postamt – Einschreiben wird fristgerecht zugestellt stopp. PPPPP XXOXX
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Bild 97: Unternehmen Albion
Operation Albion – die Eroberung der Ostseeinseln Ösel, Dagö und Moon
Im Herbst 1917 sah sich das Deutsche Oberkommando einer noch immer stabilen russischen Ostfront gegenüber. Obwohl die bürgerliche Revolution das Land geschwächt hatte, die zweite Brussilov-Offensive abgewehrt worden war und deutsche Truppen Riga erobert hatten, zerfiel die russische Armee nicht wie erhofft. Um die anstehende Offensive im Baltikum zu flankieren, wurde daher die Besetzung der Ostseeinsel Ösel, Dagö und Moon vorbereitet, welche den Ausgang des Rigaer Meerbusens kontrollierten.
Das Kommando über das Landungskorps führte General von Kathen. Für die Operation stellte das Heer Truppen in Höhe von 23.000 Mann, 1.400 Fahrzeuge, 150 MGs, 54 Geschütz, 12 Mörser und Nachschub für 30 Tage bereit, deren Einschiffung auf die Transportfahrzeuge am 18. September 1917 in Libau beginnen sollte. Die Kaiserliche Marine stellte eine „Spezialeinheit“ unter VAdm. Schmidt zusammen, der zahlreiche Schlachtschiffe der Hochseeflotte angehörten, welche am 23. September Wilhelmshaven in Richtung Kiel verließen. Aufgrund schlechten Wetters musste der Beginn der Operation jedoch verschoben werden.
Die Russen hatten den Golf von Riga und die Inseln gut abgesichert, indem sie an wichtigen Punkten Küstenbatterien aufgestellt hatte und die relativ starke Inselbesatzung über gut ausgebaute Stellungen verfügte. Seit Beginn des Krieges hatten russische Minenleger außerdem über 10.000 Seeminen in der Irbenstraße verlegt und weitere 1.300 am Südausgang des Moon-Sunds.
Ab dem 30. September begannen die Deutschen mit zahlreichen Luftangriffen auf die Geschützstellungen bei Zerel, Hainasch und Pernau und griffen die Schifffahrt im Rigaer Meerbusen an. Anfang Oktober begannen Minensuchflottillen mit dem Räumen der Minensperren.
Die Invasion
Am 11. Oktober setzte sich die nun versammelte Flotte von Libau aus mit langsamer Geschwindigkeit in Marsch. Vorneweg fuhren Minenräumfahrzeuge mit ausgebrachtem Räumgeschirr, geschützt von einer Deckungsgruppe leichter Kreuzer und Zerstörer. Die in Geschwader aufgeteilte Hauptflotte folgte später. Auf Höhe der Nordspitze Kurlands teilte sich die Gruppe auf und steuerte die vorgegeben Positionen an. Am 12. Oktober um 05:27 Uhr befahl VAdm. Schmidt seiner Kampfgruppe, das Feuer auf die Küstenstellungen der Tagga-Bucht, bei Kap Ninnast, Pamerort, Zerel, Kielkond und Kap Hundsort auf Ösel zu eröffnen. Die Landung der ersten Welle war in allen Landungsabschnitten erfolgreich, die Küstenbatterien konnten zumeist ausgeschaltet und besetzt werden und schnell wurden im Laufe des Vormittags die nächsten Heerestruppen ausgeschifft. Gegen Mittag trafen die Transportschiffe mit dem schweren Gerät ein, die ebenfalls vor Anker entladen wurden. Um sich vor U-Bootangriffen zu schützen, wurden um die Ankerplätze der schweren Einheiten Netzsperren ausgelegt und Minensperren zwischen Ösel und Dagö geräumt. Am frühen Nachmittag, die deutschen Truppen an Land gingen bereits überall zügig voran, stießen Gruppen von kleinen Schiffen und Booten nördlich und südlich von Ösel in Richtung Moonsund vor und verwickelten die russischen Flotteneinheiten, mehrere Zerstörer, Minenräumboote und Torpedoboote in Kämpfe und markierten mit Bojen die Routen für den nächsten Tag.
Der zweite Tag
Früh am nächsten Morgen tauchten russische Zerstörer und Kanonenboote in der Kassarbucht auf und griffen die leichten deutschen Einheiten und den Kreuzer „Emden“ an. Auch auf Ösel waren die deutschen Truppen nun überall in schwere Kämpfe mit den rund 20.000 Verteidigern der Insel verwickelt, die sich über einen Steindamm nach Moon zurückziehen wollten.
Der dritte Tag
Am 14. Oktober stießen die Deutschen nördlich Ösel erneut in die Kassar-Bucht vor, diesmal erfolgreich zusammen mit dem Kreuzer “Emden” und dem Schlachtschiff “Kaiser”. Gegen Einbruch der Dunkelheit hatte man die russischen Zerstörer zum Rückzug gezwungen. Durch die Sicherung der Bucht konnte man auch den deutschen Truppen am Steindamm endlich Feuerunterstützung geben, welche den einzigen Fluchtweg von der Insel einnehmen konnten. Südlich Ösel wurde in der Irbenstraße ein Einfallkanal von Minen geräumt, um Livii-Bucht vorstoßen zu können. Die schweren Einheiten im Süden kämpften Geschützstellungen nieder, welche die deutsche Infanterie beschossen.
Das Armeeoberkommando der 8. Armee entschied, nun auch Dagö anzugreifen, da die Lage auf Ösel mittlerweile unter Kontrolle war.
Der vierte Tag
Mit dem hereinbrechenden guten Wetter tauchte am Morgen das russische Schlachtschiff ‚Graschdanin’ in der Livii-Bucht auf, begleitet von drei Zerstörern und beschoss deutsche Stellungen bei Sworbe. U-Bootangriffe auf das Schiff schlugen fehl, das sich mit der Abenddämmerung nach Osten zurückzog. Im Norden sollten leichte Seestreitkräfte in den Moon-Sund vorstoßen, welcher aber bereits von russischen Zerstörern und Kanonenbooten gesichert war.
Dagegen war man um 09:00 Uhr sicher auf Dagö gelandet und hatte einen Brückenkopf etabliert, den man aber wegen der heftigen Gegenwehr am Abend wieder räumte. Auf Ösel dagegen begannen die Deutschen gegen Mittag mit einem Großangriff auf die restlichen russischen Truppen, die um 15:00 Uhr kapitulierten. 5000 Soldaten gerieten in Gefangenschaft.
Der sechste Tag
Am 16. Oktober wiederholte man den Landungsversuch bei Dagö, diesmal mit zusätzlicher Feuerunterstützung durch “Kaiser” und “Emden”. Am 17. Oktober sollten weitere Truppen nachgeführt werden, während der 18. Oktober als Tag des Großangriffs auf die Insel geplant war. In der Kassar-Bucht und östlich im Kleinen Sund griffen jetzt starke russische Seestreitkräfte die deuschen Torpedo- und Schnellboote an. Trotz Feuerunterstützung des russischen Schlachtschiffs „Slawa“ konnten die kleinen Boote aber ihre Aufgaben – Feuerunterstützung und Nachführung von Nachschub – durchführen, bis sie um 13:00 Uhr zurück gerufen wurden. VAdm. Behnckes Schlachtgeschwader setzte sich daraufhin am Nachmittag in Bewegung und setzte gegen 20:26 Uhr am Südausgang des Moon-Sundes Anker. Auf Ösel gingen weitere 4000 Russen in Gefangenschaft.
Der siebente Tag
Am Morgen des 17. Oktober kam es nahe der Kuiwast-Straße zu einem Gefecht zwischen den russischen Schlachtschiffen “Slawa” und “Graschdanin”, dem Kreuzer “Bayan”, sowie einigen Zerstörern mit deutschen Minensuchbooten unterstützt durch das Linienschiff „König“. Die Deutschen zogen ihre leichten Einheiten sofort zurück und formierten sich zu einem Gegenangriff mit Torpedobooten und zusätzlich dem Linienschiff „Kronprinz“, wurden aber von der überlegenen russischen Schiffsartillerie zunächst Rückzug gezwungen. Erst als die russischen Schiffe die wichtigen Minensucher verfolgten, ordnete Behncke den zweiten Angriff an. „Slawa“ erhielt mehrere Treffer und wurde schließlich von der Besatzung aufgegeben. Auch „Bayan“ und „Graschdanin“ wurden getroffen. Die Russen zogen sich zurück. In der Zwischenzeit hatten die Russen durch weitere Minensperrungen und versenkte Dampfer im Fahrwasser den Moon-Sund unpassierbar gemacht. Dennoch begannen deutsche Schnellboote in der Nacht, Markierungsbojen auszulegen und Minen zu räumen.
Außerdem begannen die Deutschen nun auch mit einer Initallandung auf Moon und griffen am späten Nachmittag vom Steindamm aus an, gegen Mitternacht waren zwei Brückenköpfe etabliert und gesichert.
Der achte Tag
Die deutschen Minenräumarbeiten in der Kassar-Bucht wurden wiederholt vom russischen Kreuzer „Makarov“ und seiner Zerstörereskorte behindert. Dagö wurde bis auf den Nordteil von den deutschen Infanteristen erobert, während trotz des schlechten Wetters die Operationen auf Moon gut vorankamen. Aufklärungsgeschwader beobachteten, wie die Russen ihre Einheiten auf Moon über die See aufs Festland zu evakuieren begannen.
Das Ende
Die Operationen um die Inseln zogen sich noch bis zum 29. Oktober hin, zwar waren die Inseln gesichert, aber noch längste nicht alle Minensperren befreit. Die russische Flotte hatte sich in der Nacht vom 18. zum 19. Oktober nach Finnland zurückgezogen, jetzt bekämpften die deutschen Schiffe Stellungen und Küstenbatterien auf dem Festland. Insgesamt verloren die Deutschen während dieser nautisch äußerst anspruchsvollen Operation 7 Minensucher, 9 Trawler und 1 Torpedoboot, wenngleich fast alle Einheiten in irgendeiner Weise beschädigt wurden. Die Marine beklagte 156 Tote und 60 Verwundete, während das Heer 54 Tote und 141 Verwundete zählte. Auf den Inseln wurden insgesamt 20.130 russische Soldaten gefangen genommen und eine große Zahl an Geschützen, Mörsern und MGs sichergestellt.
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Bild 98: Am 27. April 1941 beginnt der Angriff auf Jugoslawien, in welchem sich erst kurz vorher ein Militärputsch ereignet hat.
Unternehmen ‚Vorschlaghammer’
Kvarner Fjord, zwischen Cres und Istra, 27. April 1941
Kampfgruppe ‚Moltke’
Zerstörer Z 17 „Diether von Roeder“
Dumpf und brachial trägt der sanfte Bora-Wind die Abschüsse der schweren 40,6 cm Geschütze der Schlachtschiffe der ‚Hindenburg’-Klasse zu unserem Zerstörer. Fast kann man die schweren Koffer mit dem bloßen Auge erkennen, wenn sie landeinwärts fliegen. Die schweren Einheiten haben in der Bucht von Cres geankert und senden eine Salve nach der anderen auf die serbischen Stellungen bei Rijeka, um den vorstoßenden Panzer-Divisionen den Weg zu ebnen. Zwei schwere Kreuzer haben den Flugplatz von Pula unter Feuer genommen, nachdem heute Morgen zwei Torpedoflugzeuge aufgetaucht sind und den Verband angreifen wollten. Einige leichtere Einheiten sind noch tiefer den Fjord herauf gefahren und beschiessen jetzt die Landenge von KrK.
Z 17 ist gemeinsam mit drei anderen Zerstörern am Fjordausgang. Vorhin haben wir die Wasserflugzeugbasis Mali Losin unbrauchbar gemacht, jetzt sichern wir den Fjord vor dem Eindringen leichter jugoslawischer Seestreitkräfte und U-Boote ab. Die schweren Landbatterien von Pula haben nicht einen Schuss abgefeuert, denn als die ersten Granaten von „Ludendorff“ und „Großdeutschland“ einschlugen, gaben ihre Verteidiger eiligst Fersengeld. Wie schön, die Italiener werden sich freuen. Wir dürfen zwar die Adriaküste für sie erobern, Mussolini hat aber bereits Ansprüche auf die ehemals venezianischen und später ungarischen Gebiete geltend gemacht. Und nun rollte ein weiteres Mal der perfekte Blitzkrieg durch die berauschende Natur eines weit schwächeren Gegners. Ich frage mich im Stillen, warum dieser Krieg eigentlich geführt wird. In der Wochenschau heißt es, in Jugoslawien hätte ein Militärputsch unter Führung von General Simovic stattgefunden und wir wären von der Regierung seiner Majestät Kronprinz Paul um Hilfe ersucht worden. Aber was geht uns dieses rückständige Balkanvolk eigentlich an? Seit 1914 weiß man doch, dass nur Ärger entsteht, wenn man sich in Jugoslawien engagieren will. Hinter vorgehaltener Hand sagte mir ein Bekannter im Wirtschaftsministerium, dass die Sowjetunion hinter allem stecken würde. Ich bin nicht so naiv, solch eine plumpe Ausrede für bare Münze zu nehmen. Zwar sind die Sowjets aggressiv, haben Finnland einen Krieg aufgezwungen und die baltischen Staaten und auch Rumänien erpresst, doch Jugoslawien wäre auch für Stalin und Molotow eine Nummer zu groß. Da muss noch mehr dahinter stecken, dessen bin ich gewiß. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich mit der Antwort auf diese Frage wirklich glücklich wäre.
Seit ich Zeuge der Unterhaltung dieser als Offiziere verkleideten Bauerntrampel im Hotel ‚Adlon’ wurde, wachsen in mit die Zweifel an der Rechtschaffenheit des Weges, den das deutsche Volk nun seit anderthalb Jahren beschreitet. Wo wird er uns eines Tages hinführen? Düstere Vorahnungen beschleichen mich: Während meines Heimaturlaubs habe ich gehört, dass frühere Nachbarn, ja sogar Freunde aus der Schulzeit irgendwie weggezogen sind, einfach verschwunden, ohne ein Zeichen zu hinterlassen. Man munkelt von einer Umsiedlung in irgendein polnisches Kuhkaff, aber dann würde man doch trotzdem etwas hören. Ich wäre nicht so besorgt, wenn ich nicht wüsste, dass es sich bei den Rosensteins und Goldbaums, bei den Richlitzers, Sagenstegs und Peterhofs nicht um Juden handeln würde. Bisher konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass diese billigen und abscheulichen Parolen der SA-Gangster mehr sind, als einfach nur Wahlkampfphrasen für die ungebildeten Menschen. Aber nun? Vater sagt, alle im Dorf ahnen doch etwas – aber trotzdem weiß niemand bescheid. Mutter meint, keiner wüsste genaueres – und trotzdem beschleicht Jeden ein merkwürdiges Gefühl. Es ist ein Gefühl, tief aus dem animalischen, dem instinktgetriebenen Teil unserer Seele und es flüstert Dir zu: „Hör auf! Stell keine Fragen! Halt ihn schön unten, den Kopf und sei froh, dass Du Dich Deines Lebens erfreust.“
So viele Dinge können einen in diesen Tagen bedrücken, warum mache ich dann trotzdem nicht das Beste aus dieser Zeit? – ich weiß es noch nicht. Die Kammertelefon reißt mich aus meinen Gedanken: „Hallo Herr Kap’tän, der Steward lässt fragen, ob er für Sie aufbacken darf, das Essen ist fertig.“ Ich bitte ihn herauf…
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Bild 99: "Die Apotheose des Admiral Pisani" von Giovanni Battista Tiepolo. Das Original befindet sich im Besitz der Familie Pisani in Venedig
Die Seeschlacht bei Pola
Am 7. Mai 1379 trafen sich die Flotten der verfeindeten italienischen Seerepubliken Genuas und Venedigs in der Nähe von Pola, an der Südspitze Istriens im heutigen Kroatien zu einer Schlacht um die Vorherrschaft im Mittelmeer. Die Schlacht war Teil des Vierten genuesisch-venezianischen Krieges.
Hintergrund:
Im Mittelalter entstanden in Italien die vier Seerepubliken Venedig, Genua, Pisa und Amalfi. Richteten sich die frühen militärischen Unternehmungen noch vorrangig gegen die arabischen Eroberer – die Sarazenen und Mauren – die seit dem 9. Jahrhundert eine Vormachtstellung im Mittelmeerraum aufbauten und dabei insbesondere die Küsten Italiens unsicher machten, so führte das zunehmende Konkurrenzverhältnis untereinander allmählich zu starken Spannungen, die sich in teils heftigen Kriegen entluden. Genua und Venedig waren durch die Teilnahme an den Kreuzzügen und die Ausschaltung Konstantinopels im Vierten Kreuzzug 1204 zu Macht und Reichtum gelangt und kontrollierten die Handelsrouten zum Orient. Genua hatte seinen Rivalen Pisa 1284 in der Seeschlacht bei Meloria vernichtend geschlagen und konzentrierte sich nun auf Venedig, das 1298 in der Seeschlacht von Curzola geschlagen wurde. Durch innere Probleme konnte Genua die Gunst der Stunde aber nicht ausnutzen und Venedig erholte sich zunehmend.
Im 14. Jahrhundert fasste Genua den Plan, Venedig zur See und zu Lande zu besiegen und begann am 1378 mit der Belagerung Chioggias, einer kleinen Stadt südlich von Venedig. Von dort sollte die Blockade der reichen Lagunenstadt organisiert werden. Der Angriff gelang und nun hatte Genua direkt in Reichweite Venedigs einen geeigneten Stützpunkt für seine mächtige Flotte. Zuvor hatten genuesische Einheiten bereits gemeinsam mit dem verbündeten Ungarn Operationen in Dalmatien ausgeführt und vergeblich Zypern belagert. Venedig setzte daraufhin ein Heer nach Chioggia in Marsch und ließ seine Seestreitkräfte auslaufen.
Die Schlacht:
Im Frühjahr 1379 griffen die Genueser die Städte Grado und Caorle in Dalmatien an und tauchten am 7. Mai vor Pola, dem Winterstützpunkt der venezianischen Flotte auf. Der venezianische Befehlshaber Admiral Vettor Pisani sah sich einer Übermacht gegenüber, doch die Kapitäne seiner Schiffe bedrängten ihn schließlich auszulaufen und den Kampf aufzunehmen. Die Seeschlacht entwickelte sich günstig für Venedig: das Flaggschiff des genuesischen Befehlshabers Luciano Doria konnte erobert werden und der Admiral wurde getötet. An dessen Stelle übernahm nun sein Bruder Ambrogio das Kommando über die Flotte Genuas und wendete die Schlacht schließlich.
Nachspiele:
Die Niederlage war für Venedig zunächst katastrophal: 700 tote und 2400 gefangene Seeleute waren verloren, 15 Galeeren fielen in die Hände Genuas und nur 7 Galeeren erreichten Venedig. Admiral Pisani wurde deswegen zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt und für fünf Jahre von allen öffentlichen Ämtern verbannt. Als die Genueser Venedig selbst bedrohten, wurde der Seestratege begnadigt und schlug die Genueser bei der Seeschlacht um Chioggia zurück. Gleichzeitig mit dem Sieg zu See stürmten auch Landsknechte die Mauern der Stadt und warfen die Genueser heraus. Venedig hatte sich im Mittelmeer behauptet.
Wilhelm Klink
12.10.13, 16:06
Schöner AAR!
Wie stark sind denn die Land-, See- und Luftstreitkräfte Deutschlands zahlenmäßig zum aktuellen Spielzeitpunkt?
Werter Klink, kann ich echt nicht sagen, ich habe das Spiel ja nicht mehr installiert. Tut mir leid. Aus der Erinnerung heraus müsste ich so zwischen 12-15 Panzerdivisionen haben (vielleicht eine Handvoll mehr), so um die 50 Infanteriedivisionen (vielleicht ein halbes Dutzend mehr), 6 Marinesturm-Divisionen, 8-10 Gebirgsjäger, 3 Fallschirmjäger und 15-20 Garnisonen. Aber keine Ahnung, kann auch alles ganz anders gewesen sein. Bei der Luftwaffe müsste ich ganz dicke Backen machen. 10-20 Abfang- und Mehrzweckjäger? 8-12 Taktische Bomber? 8-12 Stukas? 8-12 Marinebomber? Keine Ahnung!
Die Flotte hat sich seit Kriegsbeginn kaum erweitert, da ich ab 1939 voll auf Heeres- und Luftwaffenrüstung geschwenkt bin. Ich glaube, ich habe 2x Bismarck-Klasse, 5x Hindenburg-Klasse, 2x P-Klasse (Schlachtkreuzer), 3x Deutscland-Klasse, 2x Hipper-Klasse, 2x Werra-Klasse (Geleitträger), 5x K-Klasse (leichte Kreuzer) und so um die 15 Zerstörer, vielleicht ein paar mehr. Dank Raeder und der deutschen Marinedoktrin sind meine dicken Pötte aber fast unbesiegbar. Ich glaube rechtzeitig vor dem Krieg mit den Vereinigten Staaten kamen noch einmal ein paar Schiffe dazu. Leider habe ich in den Aufzeichnungen keine Zahlen mehr. Ich weiß, bevor alles den Bach runter ging hatte ich damals im Forum vor Barbarossa eine ausführliche Aufstellung gepostet, als mich Thrawn oder so danach fragte. Aber das ist ja alles verschwunden.
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Bild 100: Die Verteidiger Dubrovniks geben auf. 'Spitzhacke' war erfolgreich.
Unternehmen ‚Spitzhacke’
Tarent, Italien, 19. Mai 1941
Marinegruppenkommando Süd
Einsatzführungsstab ‚Marita’
Lage
Die jugoslawischen Truppen sind aus Zentralserbien und Dalmatien vertrieben worden und befinden sich in heller Flucht nach Mazedonien, wo sie vermutlich versuchen, die griechische Grenze zu erreichen, um sich dort internieren zu lassen. Deutsche Panzertruppen und Fallschirmjäger setzen eilig nach. Eine serbische Abteilung in Armeestärke hat sich im letzten verbliebenen Hafen Dubrovnik verschanzt und wurde von den Truppen GenM. Guderians abgeschnitten. Der Stab der Schnellen Panzerkorps ‚Guderian’ und ‚Model’ haben um Artillerieunterstützung bei der Erstürmung der strategisch wichtigen Hafenstadt gegebeten.
Auftrag
Kampfgruppe ‚Moltke’ wird das Feuer auf die Verteidigungsstellungen im Abschnitt Blau, Gelb und Schwarz eröffnen, um die feindlichen Batterien zum Schweigen zu bringen und anschließend nach Einweisung der Artilleriebeobachtungsflugzeuge Feindziele ausschalten, die sich zu eventuellen Gegenangriffen formieren wollen.
Durchführung
Die Luftaufklärung hat Küstenbatterien südlich und westlich von Dubrovnik ausgemacht, außerdem ist der Flugplatz noch intakt. Dies sind die ersten Ziele. Danach sind die Treibstoffdepots, die Munitionslager bei Kragovice und der Gefechtsstab der 2. jugoslawischen Armee anzugreifen, dessen Position die Funkaufklärung in einem Wald nahe Trebin geortet hat. Artilleriebeobachter werden die nächsten Ziele anhand der Lage vor Ort zuweisen. Um einen reibungslosen Artillerieschutz gewährleisten zu können, ist der Flottenführer ermächtigt, seine Einheiten im Rotationsverfahren zur Wiederaufmunitionierung und Betankung in die Flottenbasis Tarent zu senden. Die Dauer des Einsatzes wird auf drei bis vier Tage veranschlagt.
Eigene Kräfte
Die strategisch wichtigen Pässe nördlich und östlich der Stadt wurden von den Panzertruppen Guderians und Models sowie Fallschirmjägern freigekämpft. Für den Ansatz auf Dubrovnik ist das Schnelle PzK ‚Model’ vorgesehen, den Flankenschutz und die taktische Reserve übernimmt das Schnelle PzK ‚Guderian’.
Feindlage
Starke serbische Kräfte in Stärke von drei Divisionen befinden sich auf dem Rückmarsch nach Dubrovnik, nachdem sie die wichtigen Passstraßen östlich der Stadt geräumt haben. Die Luftwaffe zerschlägt diese Einheiten aus der Luft. In der Stadt selber haben sich fünf Elitedivisionen - eingeschworen auf General Simovic und zu keinen Verhandlungen bereit – verschanzt. Nach Einschätzung der Heeresleitung vor Ort ist ein Durchbruch nur mit stärkster Artillerieunterstützung möglich.
Im Hafen wurde ein fahrtüchtiges U-Boot der jugoslawischen Marine entdeckt. Ausbruchs- und Fluchtversuche in Richtung Griechenland sind zu vereiteln.
Befreundete Kräfte
Italienische Marineeinheiten befinden sich derzeit auf Patrouillemissionen im Seegebiet, wurden aber nicht zur Unterstützung angefordert.
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Bild 101: Eine historische Karte von Ragusa
Die Seereplublik Ragusa
Die Respublica Ragustina, oder im Kroatischen Dubrovnacka Republika beherrschte von der Zeit der Rennaissance bis zur Eroberung durch Napoleon ein relativ kompaktes Gebiet im äußersten Südosten Dalmatiens mit etwa 30.000 Einwohner, davon nicht mehr als 5.000 innerhalb der Stadtgrenze von Ragusa.
Die Anfänge:
Die Stadt wurde gegen 614 n.Chr. von römischen Flüchtlingen aus Epidaurum gegründet, nachdem ihre Stadt (das heutige Cavtat in Kroatien) von slawischen Barbaren verwüstet worden war. Auf einer Insel gegenüber dem Festland bauten sie in geschützter Lage eine kleine Siedlung und begannen einen lebhaften Handel mit den slawischen Stämmen auf dem Festland zu führen. Diese gründeten dann am Ufer ebenfalls eine Stadt mit dem Namen Dubrovnik (Eichenhain). Mit der Zeit wuchsen beide Städter immer mehr zusammen und schließlich wurde im 12. Jahrhundert der Meereskanal zwischen Insel und Festland aufgeschüttet und beide Städte vereinigt.
Im Jahr 866/7 wurde Dubrovnik 15 Monate von den Sarazenen belagert. Byzanz als Schutzmacht der Stadt entsandte eine Fotte unter Niketas Oryphas und konnte den Belagerungsring aufbrechen. Mit dem Niedergang des Byzantinischen Kaiserreichs geriet Dubrovnik aber immer mehr unter den Einfluss Venedigs, dass den Konkurrenten schon 948 erfolglos auszuschalten versuchte. Ragusa konnte sich behautpen und erhielt im Jahr 1191 vom byzantinischen Kaiser Isaak II. Angelos die Erlaubnis, zollfreien Handel innerhalb der Grenzen seines Reichs zu treiben. 1186 und 1189 hatte die Stadt ähnliche Verträge mit Serbien und Bosnien ausgehandelt, die fortan zu den wichtigsten Handelspartnern wurden.
Unter venezianischer Herrschaft:
Im Jahr 1205 griff die Republik Venedig Dalmatien (mit den Ritterheeren des 4. Kreuzzugs) und schaltete auch Byzanz als größten Konkurrenten aus. Ragusa wurde gezwungen, jährliche Tributzahlungen an Venedig zu leisten und musste Kontingente der venezianischen Marine und Landstreitkräfte auf eigene Kosten aufnehmen. Trotzdem stand um das beiderseitige Verhältnis anfangs nicht so schlecht, da Ragusa bisher nicht auf den venezianischen Handelsrouten aktiv geworden war und sich beide Staaten gut miteinander ergänzten. Heute würde man von Synergieeffekten sprechen, und vielleicht von einer feindlichen Übernahme. Die hohen Tributzahlungen brachten die Bürger Dubrovniks jedoch zunehmend gegen die fremden Herren auf.
Das Territorium des Stadtstaats wurde zwischen 1333 und 1345 um einige weitere Inseln erweitert, 1348 fiel die Pest über die Stadt her.
Unabhängigkeit:
Im Vertrag von Zadar 1358 wurde Venedig gezwungen, alle Besitzansprüche in Dalmatien an das Ungarisch-Kroatische Königreich abzutreten. Doch nur wenige Jahrzehnte später nahmen der Druck der Osmanen immer stärker zu. 1458 wurde die Republik Ragusa zu Tributleistungen an Instanbul verpflichtet und kam 1481 unter osmanische Schutzherrschaft (sprich diplomatische Unterstützung, militärische Schutztruppen, mehr Tribut, aber auch das exklusive Recht des Handels im Schwarzen Meer). Zu dieser Zeit war Dubrovnik einer der bedeutendsten Häfen im Mittelmeer: die Türken nutzten ihn als einen der Hauptflottenstützpunkte und der Reichtum von Florenz im Türkenhandel wurde nur durch die Seehändler Ragusas begründet.
Im 16. Jahrhundert stellte Ragusa seine Handelsschiffe den Spaniern zur Verfügung, die in keine Konflikte mit den Osmanen verwickelt waren. Dadurch konnte Ragusa nun auch mit Waren aus kriegführenden Gegnern des Osmanischen Reichs handeln.
Niedergang und Ende der Republik:
Nach und nach rissen die Portugiesen den lukrativen Gewürzhandel an sich, nachdem sie eine sichere Route um Afrika entdeckt hatten. 1667 erschütterte ein schreckliches Erdbeben die Stadt und tötete über 5.000 Einwohner. Nur zehn Jahre später drohte die Annexion der unabhängigen Republik durch Kara Mustafa – dieser aber begann 1683 nach der Niederlage vor Wien Selbstmord. Bis 1699 waren die Türken überall in Ungarn, Transsyslvanien, Slawonien, Dalmatien und Podelien vertrieben worden und ohne die osmanische Schutzmacht im Rücken griff Venedig erneut zu. Ragusa blieb zwar unabhängig, und war auch der erste Staat, der diplomatische Beziehungen zur USA aufnahm, das Rad der Zeit hatte sich jedoch weiter gedreht. 1806 ergab sich die Stadt franzöischen Truppen, nachdem eine gewaltige russische Flotte die Stadt monatelang belagert hatte. Die Franzosen knackten den Belagerungsring und hoben 1808 die Republik Ragusa auf. Nach dem endgültigen Sturz Napoleons keimte in der durch eigene Rebellen befreiten Stadt noch einmal Hoffnung auf, die aber mit dem Wiener Kongress zerschlagen wurden. Dubrovnik war nun Teil des Habsburger Reiches.
Schöner AAR!
Wie stark sind denn die Land-, See- und Luftstreitkräfte Deutschlands zahlenmäßig zum aktuellen Spielzeitpunkt?
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Bild 102: Ha! Ich habe in meinen Bildern doch noch eine Antwort auf Eure Frage gefunden, werter Klink.
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Bild 103: Pünktlich am 22. Juni 1941 soll der nächste Krieg beginnen. Der Gegner ist das gigantische sowjetische Imperium.
Rigaer Meerbusen, 1. Juli 1941
Kampfgruppe ‘Moltke’
Zerstörer Z 17 “Diether von Roeder”
Wie einst Napoleon
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Bild 104: Anfang Juli beteiligt sich die großdeutsche Flotte an den Panzeroperationen der Heeresgruppe Nord bei Riga.
„Feuererlaubnis!“
...
„Zu Befehl, Herr Kap’tän.“
Der dritte Offizier gibt die Anweisung an die Geschützbatterien weiter und lässt das Feuer auf die russischen Schnellboote und Torpedoboote eröffnen, die mit hoher Fahrt auf uns zuhalten. Unsere Division läuft in 45°-Winkel ab, um so alle Geschütze zum Einsatz bringen zu können, aber die Trefferfläche für feindliche Torpedoangriffe möglichst gering zu halten. Die drei Zerstörer „Hermann Künne“ als Führungsschiff, „Diether von Roeder“ und „Paul Jacobi“ haben den Auftrag, den Durchbruch von kleinen Einheiten auf die Schlachtschiffe in der Bucht von Pärnu zu unterbinden. Nach Bedarf sind wir berechtigt, Feuerunterstützung vom leichten Kreuzer „Stettin“ anzufordern, der etwa 5 sm entfernt vor Anker liegt. Die zweite Division schützt derzeit die Minenräumfahrzeuge in der Irbenstraße, während die dritte Division den Sund zwischen Moon und Estland mit zusätzlichen Schnellbooten, zwei leichten und zwei schweren Kreuzern bewacht, sollte die baltische Rotbannerflotte unvermittelt hier auftauchen.
Die erste Salve liegt 150 m zu kurz, missmutig blicke ich zu meinem Dritten. Der gibt die korrigierte Zielansprache an die Batterien weiter und lässt erneut feuern. Auch zu kurz, aber nur noch 50 m. Gerade will er die Geschützführer neu ausrichten lassen, da falle ich ihm ins Wort: „Die selbe Einstellung, gleich noch mal!“ Ein drittes Mal feuern unsere fünf 12,7 cm Geschütze auf den Gegner, diesmal decken wir das Führungsschiff der feindlichen Halbflottille, die ihren Abstand inzwischen verkürzt hat, in einer Wolke aus Wasser, Feuer und schwarzem Rauch ein. Drei Treffer! „Glückwunsch, Herr Oberleutnant, damit sind wir die ersten der Division.“
Das Artilleriegefecht hält an, noch immer sind wir außerhalb der Torpedoreichweite und auch die anderen Zerstörer erzielen jetzt Treffer auf den russischen Booten. Das Führungsschiff, anscheinend manövrierunfähig, fällt rapide mit der Fahrt ab und dreht sich mehrmals im Kreis. Ruderanlage ausgefallen. Dann bekommt es immer mehr Schlagseite und beginnt zu kentern. Auch ein zweites Torpedoboot explodiert in einer Serie grellroter Detonationen. Die anderen setzen ihre Fahrt unbeirrt fort, nicht einmal die Schiffbrüchigen versuchen sie zu retten. Doch unser Feuer liegt jetzt mit jeder weiteren Salve deckend, unser Verband schwenkt jetzt herum und lässt senkrecht zu den Angreifern stehend Feuer und Schwefel auf die Einheiten hernieder regnen. Ein paar kommen in Torpedoreichweite und starten ihre Aale, dann drehen sie ab wieder nach Süden ab und gegen Fersengeld. Ich fühle mich wie ein Abdecker bei der Arbeit im Viehverwertungshof, die Russen sind von schlechten und unerfahrenen Offizieren geführt keine Gegner für unsere glorreiche Marine.
Und sonst? Die Schlachtschiffe beschiessen die roten Stellungen bei Pärnu, wo schon bald deutsche Panzerspitzen auftauchen werden, um den Kessel von Riga zu schließen. Bei der Heeresgruppe Mitte gab es eine ausgewachsene Krise, als die Russen aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig die noch schwachen Sicherungsgruppen bei Grodno angriffen. Glücklicherweise waren zum dem Zeitpunkt bereits Verstärkungen in den Korridor unterwegs, doch die hatten kein leichtes Spiel. Erst flankierende Angriffe auf die wütend anrennenden Truppen der Roten Armee führten zum Abbruch des Gegenangriffs, der leicht die gesamte Heeresgruppe Mitte hätte abschnüren können. Verwegen und stoisch sind sie, die Iwans. Jetzt belauern sich beide Seiten um den Korridor und lecken ihre Wunden. Im Süden ging der Angriff nach allem was man so hört nach Plan voran und auch hier wurden bereits erste Kessel geschlossen, deren Liquidation in Kürze eingeleitet werden soll.
Doch wenn auch täglich die Namen neuer eroberter Ortschaften im Wehrmachtsbericht aufgezählt werden, mit den beiden größten Gegnern auf Seiten der Russen haben wir uns noch nicht gemessen: General Schlamm und General Winter.
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Bild 105: Der schwere Kreuzer Kirov war zwischen 1938 und 1961 Teil der Baltischen Rotbannerflotte. Hier ist er auf einer Briefmarke von 1973 abgebildet. 1971 war das Schiff verschrottet worden.
Die Baltische Flotte
Das Zarenreich:
Die Russische Flotte wurde während des Nordischen Krieges gegen Schweden von Zar Peter dem Großen aufgestellt. Für den Bau der Schiffe zwischen 1702 und 1703 beschäftigte Peter der Große viele holländische Schiffsbauer, denn sein Reich hatte bis dahin keine Erfahrung mit großen Segelschiffen sammeln können. So war denn auch der erste Befehlshaber ein holländischer Admiral – Cornelius Cruys – welcher die Flotte vom Heimatstützpunkt Kronstadt aus führte. 1723 wurde die Verantwortung mit Graf Fjodor Apraksin erstmals einem Russen übertragen. In St. Petersburg ließ der Zar zusätzlich eine Marineakademie errichten.
Während des Nordischen Krieges war die Baltische Flotte an der Eroberung Schlüsselburgs, Viborgs, Tallinns, Rigas, des Rigaer Meerbusens und seiner Inseln, Helsinkis und Turkus beteiligt und schlug die Schweden 1714 bei Gangut und 1720 bei Grengam sowie landete russische Truppen auf dem schwedischen Festland an. Im Siebenjährigen Krieg blockierte die Flotte die Küste Pommerns und war an der Erstürmung von Kolberg und Memel beteiligt. Außerdem sperrte sie den Oresund, um den Durchbruch der englischen Flotte in die Ostsee zu verhindern. Allerdings endete die Zweite Seeschlacht von Svensksund gegen Schweden in einem Desaster, als ein Drittel aller Schiffe versenkt wurden.
Die Baltische Flotte war auch an den zahlreichen Kriegen mit dem Osmanischen Reich beteiligt, wofür die Schiffe durch Ostsee, Nordsee, Biskaya und Mittelmeer fahren mussten. Berühmte Kapitäne dieser Tage waren Ivan Krusenstern und Faddej Bellinghausen. Während des Krimkrieges durch die überlegenen alliierten Flotten auf reine Defensivmaßnahmen beschränkt, verteidigte man Hankö, Sveaborg und St. Petersburg.
Seit 1861 begannen die russischen Werften Kriegsschiffe mit Eisenrümpfen zu bauen und passten sich dem technologischen Fortschritt der größten Seenationen an. Dennoch geriet die Baltische Flotte immer mehr ins Hintertreffen, was sich auch an der verheerenden Seeschlacht bei Tsuschima zeigte, in welcher die gesamte Flotte, nachdem sie den langen Weg aus der Ostsee ins Gelbe Meer gemeistert hatte, bis auf drei Schiffe vernichtet wurde.
Der erste Weltkrieg:
Nach der schlimmen Niederlage gegen die Japaner begann man mit dem Bau neuer und moderner Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer, die den Vergleich zu den Bauten anderer Nationen nicht zu scheuen brauchten. Genannt seien hier die „Gangut“, „Poltawa“, „Petrapawlovsk“, „Sewastopol“ oder „Borodino“. Im Ersten Weltkrieg blieb die Flotte jedoch größteneils inaktiv, nur kleinere Einheiten und U-Boote stießen regelmäßig in die mittlere und südliche Ostsee vor. Auch den Krieg mit Finnland 1918 und die Landung von 10.000 deutschen Soldaten bei Helsinki konnte man nicht verhindern.
Unter dem Roten Stern:
Die Flotte, die zunächst eine Schlüsselrolle bei der Oktoberrevolution von 1917 spielte, wurde in der Folgezeit aufgrund der Entbehrungen des Bürgerkriegs stark vernachlässigt. Außerdem misstrauten die Führer der Kommunistischen Partei den freigeistigen Ansichten der Seeleute. Der Aufstand von Kronstadt 1921 wurde brutal nieder geschlagen. Erst ab den 1930ern Jahren in der Stalin-Ära begann man, die Flotte auszubauen und zu modernisieren. Zweifelhafte Offiziere wurden abgelöst, verbannt oder hingerichtet. Das Offizierkorps der Flotte bestand fortan aus eingefleischten Kommunisten, die aber wenig Ahnung vom Seekrieg hatten. Dennoch war die Baltische Flotte im Juni 1940 beim Einmarsch in die baltischen Republiken beteiligt und bombardierte am Anfang des Winterkrieges gegen Finnland Küstenbatterien.
Im Zweiten Weltkrieg umfasste die Baltische Flotte, die für die Verteidigung Leningrads mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet wurde und forthin Rotbannerflotte hieß, aus zwei Schlachtschiffe, zwei Kreuzer, zwei Flottillenzerstörer, 19 Zerstörer, 48 Torpedoboote, 65 U-Boote und 656 Flugzeuge. Obwohl die Deutsche Ostseeflotte zahlenmäßig unterlegen war, unternahm Vizeadmiral Tributs nur wenige, meistens defensive Aktionen. Ab dem Herbst 1941 war die Flotte in Kronstadt und Leningrad eingeschlossen und beteiligte sich an der Versorgung Leningrads und Landungsunternehmen im Rücken der Deutschen. Erst gegen Ende des Krieges eroberte die Flotte die Inseln vor dem Rigaer Meerbusen, die Älandinseln, und tauchte mit Flugzeugen, Torpedobooten und U-Booten in der südlichen Ostsee auf.
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Bild 106: Nach der Schließung des Kessels von Riga rücken Truppen aus Finnland nach Karelien vor. Das vorerst unverteidigte Leningrad wird durch die Flotte eingenommen.
Unternehmen 'Fuchsbau'
Wünsdorf, Oberkommando der Wehrmacht, 12. Juli 1941
Wehrmachtführungsstelle ‚Barbarossa’
Lage
Die Offensive der Heeresgruppe Nord im Baltikum nördlich der Düna kommt schnell voran. Der Feind konnte bei Schaulen, Kauen, Mitau, Riga und zuletzt Tallinn gekesselt werden. Einzig der Talliner Kessel ist noch ungeräumt, wobei es zwei russischen Divisionen gelang, über Jamburg nach Osten in das Gebiet Luga zu fliehen. Zwei weitere Divisionen haben die zuletzt eroberte Stadt Pernau zurück gewonnen. Damit ist Tallinn mehr oder weniger entblößt.
Im Osten haben Panzerspitzen des I. PzK ‚Harpe’ gemeinsam mit dem 4. Mech. AK und der Heeresgruppenführung den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Opotschka eingenommen und eine Offensive mit nordöstlicher Stoßrichtung gegen die schwachen Sicherungen begonnen. Bei Erfolg können diese Truppen binnen zwei Wochen den Ladoga- und Onegasee erreichen, Leningrad vom Rest des Landes abschnüren und noch vor Einbruch der Schlammperiode über die Rollbahn Vyttegra-Kargopol-Pleseck-Archangelsk zum Weißen Meer vorstoßen. Gleichzeitig haben deutsche Gebirgsjäger des AOK ‚Norwegen’ die Karelienfront durchbrochen und den wichtigen Hafen Murmansk von den Versorgungsbahnen abgeschnitten.
Auftrag
Der Schutz der überlangen Flanken, die durch den Vormarsch nordöstlich Opotschka entstehen, kann durch die nacheilende Infanterie erst mit Verspätung gewährleistet werden. Daher werden vier Armeekorps an der Nordküste Estlands und im Osten des Finnischen Meerbusens in einer konzertierten Aktion an von Marineschiffen an Land gebracht. Die Aufgaben von Unternehmen ‚Fuchsbau’ sind im Einzelnen:
1. Zerschlagung des Tallinner Kessels
2. Eroberung von Kronstadt und der russischen Küsten zwischen Jamburg bis Petrovoretsch
3. Einnahme von Leningrad und Unterstützung des finnischen Bemühungen bei Vyborg
4. Sicherung der nördlichen und westlichen Flanke der Panzertruppen durch den Vormarsch auf Luga, Gdov, Tichvin und Vyttegra.
Durchführung
Für den Ansatz auf Tallinn das 2. AK steht bereit.
Das 2. Mech. AK im Gebiet Jamburg wird den Angriff durch flankierende Attacken unterstützen und anschließend nach Osten eilen.
Die Landung an der Südküste des Finn. Meerbusens wird durch das 14. AK durchgeführt. Panzer des VII. PzK ‚Geyr’ greifen zur selben Zeit aus Westen an. Leningrad wird durch 1. AK und 4. AK genommen. Anschließend ist Richtung Norden zu sichern und bei ruhiger Lage nach Osten Richtung Ladogasee vorzustoßen.
Für alle Fälle steht das Fallschirmkommando Nord in Memel bereit.
Die Einheiten der Kriegsmarine haben die Landungsaktionen nach See abzusichern und werden ggf. Feuerunterstützung leisten. Insbesondere sind Minenfelder auf den Anfahrtsrouten zu räumen, Küstenbatterien nieder zu kämpfen, feindliche U-Boote und Torpedoeinheiten abzudrängen und, falls die Rotbannerflotte ihren Stützpunkt verlassen sollte, diese dauerhaft auszuschalten. Dies würde die Flotte auch für neue Aufgaben im Eismeer frei machen, solange der Sommer die Schifffahrtswege eisfrei hält.
Eigene Kräfte
VII. PzK ‚Geyr’ (15. PD, 13. PD, 17. PD)
2. Mech. AK (3. PzGr., 10. PzGr., 36. mot. ID)
1. AK (3. öst. ID, 9. öst. ID, 10. öst. ID)
2. AK (1. ID, 32. ID, 34. ID)
4. AK (16. ID, 26. ID, 22. ID)
14. AK (31. ID, 12. ID, 11. ID)
Kampfgruppe ‚Moltke’
1. U-Jagd-Flottille
Invasionsflotte ‚Anton’
Feindlage
Die Divisionen des nördlichen Baltikums waren bisher kaum in Kämpfe verwickelt und verfügen noch über ihre volle Kampfkraft. Der Vorstoss nach Pernau hat darüber hinaus gezeigt, dass der Feind nicht wartet, bis ihm die taktische Initiative in den Schoß fällt. Deshalb gilt es schnell und hart zuzuschlagen.
Im Raum Tallinn werden 3-5 Divisionen erwartet.
Im Raum Pernau werden 1-2 Divisionen erwartet.
Im Raum Jamburg werden 1-2 Divisionen erwartet.
Leningrad ist letzten Meldungen zufolge nur von der Rotbannerflotte verteidigt.
Im Raum Vyborg werden 1-2 Divisionen erwartet.
Finnland
Nach der Einnahme Leningrads könnte der finnische Vormarsch auf Vyborg wieder an Fahrt gewinnen. Im Zeichen fester Waffentreue sind finnische Angriffe unbedingt zu unterstützen. Sollte der Abschnitt wider Erwarten ruhig bleiben, ziehen die deutschen Truppen nach Osten weiter. Truppen aus Estland und Lettland werden dann zur Sicherung Leningrads durch die Kriegsmarine nachgeführt.
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Bild 107: Statue von Admiral Cruys in Stavanger, Norwegen.
Cornelius Cruys
Admiral Corelius Cruys war der erste Befehlshaber der Russischen Baltischen Flotte. Er wurde wurde 1655 in Stavanger, Norwegen geboren und war zur Hälfte Norweger, zur Hälfte Niederländer. Wann er nach Holland emigrierte und seinen Geburtsnamen Niels Olufsen (holländisch: Cornelis Roelofsz) in Cornelius Cruijs änderte, ist nicht überliefert. 1681 heiratete er die neunzehnjärige Catharina Voogt, Tochter eines holländischen Kapitäns, Claas Pierszoon Voogt. Zu dem Zeitpunkt war der 24jährige Cornelius Vollwaise und bereits selbst Kapitän und erhielt acht Monate nach der Hochzeit die Bürgerrechte in Amsterdam.
Von 1680 bis 1696 segelte er auf holländischen Handelsschiffen nach Portugal, Spanien und in die Karibik. Außerdem hatte eine Anstellung als Unter-Ausrüstungsmeister bei der Werft der Amsterdamer Admiralität.
1697 reiste der russische Zar Peter der Große inkognito nach Holland, um sich die fortschrittlichen Techniken der damals führenden Schiffbaunation Europas anzueignen. Unter Vermittlung des Bürgermeisters von Amsterdam heuerte Peter der Große holländische Schiffsbauer, Segelmacher, Festungsbauer, Seeleute und andere Fachleute an, um die Modernisierung Russlands anzugehen. Unter ihnen befand sich auch Cornelius Cruys, dem eine Anstellung als Befehlshaber einer Flottille, ein Titel als Vizeadmiral, sowie ein großzügiges finanzielles Auskommen angeboten wurde.
Cruys willigte ein, siedelte 1698 nach Russland über und war dort federführend verantwortlich für die Aufstellung der ersten russischen Flotte bei Azov am Schwarzen Meer. Nachdem die Russen die Stadt Taganrog von den Türken erobert hatten, wurde Cornelius Cruys von 1698 bis 1702 dort der erste „russische“ Bürgermeister.
Später plante er den Bau der Festung Kronstadt im Osten des Finnischen Meerbusens und stellte auch die Baltische Flotte zusammen, deren Oberbefehl er erhielt, d.h. er war Chef der Admiralität der Flotte, führte diese aber nicht auf taktischer Ebene. Mittlerweile war er der wichtigste Berater des Zaren in Marinefragen. Insgesamt stand Cruys 25 Jahre im Dienst des Zaren und wurde schließlich 1721 zum Admiral befördert, dem höchsten Titel der russischen Marine. Cornelius Cruys verstarb 1727 in St. Petersburg.
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Bild 108: Operation Barbarossa ist primär eine Angelegenheit des Heeres. Nur im Weißen Meer kann die Flotte noch helfen.
Der nördlichste Punkt Europas
Nordkap, Norwegen, 25. Juli 1941
Kampfgruppe ‚Moltke’
Zerstörer Z 17 ‚Diether von Roeder’
Soeben haben wir die nördlichste Landspitze Festlandeuropas passier, das Nordkap im äußersten Norden der norwegischen Finnmark. Da wir Juli haben und nördlich des Polarkreises sind, wird es hier auch nachts nicht dunkel. Zwar kreist die Sonne dann sehr dicht über dem Horizont und sendet ein düsteres Zwielicht aus, sie geht aber nicht unter. Wider erwarten ist es relativ warm in diesen Tagen. Im Sommer wird es hier selten kälter als 10°C und heute sagt mir ein Blick auf das Thermometer sogar 21°C an. Ich habe mir ein leichtes Hemd angezogen und stehe mit meinem LI an der Reling und rauche. Eigentlich hatten wir uns über den gestiegenen Brennstoffverbrauch und die klopfenden Geräusche der Backbordwelle unterhalten wollen. Die Mängelliste für die Werftvoranmeldung umfasst nun schon 367 Einzelposten auf 42 Seiten Schreibmaschinenpapier. Nicht nach schlecht nach gerade einmal neun Monaten Dienstzeit. Eigentlich sollten wir schon längst wieder in der Werft sein, doch die Liegezeit wurde wegen Unternehmen ‚Alaska’ verschoben. Nach Absprache mit der Systemunterstützungsgruppe und den Werftfachleuten hat der FdZ persönlich die Toleranz- und Lebensdauerwerte einiger kritischer Baugruppen erhöht bzw. verlängert.
Unternehmen ‚Alaska’: Ja, weil noch Polartag ist, haben die Gebirgsjäger die einmalige Chance, die Halbinsel Kola zu erobern, die bereits bei Kem vom Rest Russlands getrennt ist. Die Sowjets sollen sich dort massiv eingegraben haben, um bis zu einem Befreiungsversuch durchzuhalten. Die wissen natürlich auch, dass eine Offensive in diesem schwierigen Gelände nur während des Sommers möglich ist. Deshalb wird die Kampfgruppe ‚Moltke’ ein weiteres Mal zu einer Landzielbombardierung angefordert. Vorgestern haben wir unseren Bunkervorrat in Narvik ergänzt und sind aus dem malerischen Fjord mit seinen steil aufragenden Klippen ausgelaufen. Und gestern trat auch zum ersten Mal dieses Klopfen auf. Der LI wollte die Welle absetzen und untersuchen, aber der Verbandsführer genehmigte nur eine Fahrtreduzierung bis zum Erreichen des Einsatzgebietes. Und eigentlich wollte ich darüber mit ihm sprechen, wie gesagt.
Stattdessen geniessen wir beide die karge, aber beruhigende Landschaft. Die Wiesen und Buschgruppen leuchten von dem sattesten Grün, dass man sich vorstellen kann, denn hier hat die Natur nur wenig Zeit, sich zu entfalten. Die felsigen Eilande sind von abertausenden von Robben bevölkert, ihr Blöken und Bellen dringt auch zu uns herüber. Unvorstellbar, aber in dieser Einöde, die so weit entfernt von der Zivilisation wie der Mond erscheint, leben auch Menschen. Oft nur während der Sommermonate, aber sie leben, lachen und schaffen hier. Wer hier lebt, der vergisst die Sorgen der Städter schnell. Der Finnmärker ist bis ins innerste seines Herzens ruhig und ausgeglichen wie ein bhuddistischer Mönch. Er lebt hier mit der Natur, nicht gegen sie, und passt sich ihrem Rhythmus an. Sommer, Winter, Polartag, Polarnacht, Ebbe, Flut – so spiegeln sich die Wechsel der Welt auch in den Gezeiten der Finnmärker Seele wieder. Was würde er wohl zu unseren Werftproblemen sagen?
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Bild 109: Hilfskreuzer Komet, was auch sonst.
Durch das Eismeer nach Japan – der deutsche Hilfskreuzer „Komet“
Der deutsche Hilfskreuzer „Komet“ wurde zunächst als Handelsschiff „Ems“ am 16. Januar 1937 bei der Deschimag in Bremen zu Wasser gelassen, bevor sie nach dem Kriegsausbruch 1939 von der deutschen Marine requiriert und bei den Howaldtswerken Hamburg zum Hilfskreuzer umgerüstet wurde. In den Schiffslisten der Marine wurde „Komet“ mit „Schiff 45“ bezeichnet, die Briten kannten die „Komet“ als „Raider B“. Der Grund liegt auf der Hand – als Hilfskreuzer musste das Schiff oft Flagge, Aussehen und Namen wechseln und der eigentliche Name wurde geheim gehalten, um eine Identifizierung zu erschweren.
Am 2. Juni 1940 wurde die „Komet“ von der Kriegsmarine in Dienst gestellt. Ihre Bewaffnung konnte sich sehen lassen: sechs 15 cm Geschütze, eine 75 mm Kanone, eine 37 mm Maschinenkanone und vier 20 mm Flak. Außerdem verfügte man über sechs Torpedorohre und ein kleines Schnellboot („Meteorit“) der LS2-Klasse. Man war in der Lage, Seeminen zu legen und mittels eines eigenen Bordflugzeugs vom Typ Arado 196 Seeaufklärung durchzuführen.
Nach langen Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion gestattete diese deutschen Schiffen die Passage nördlich Sibiriens in den Pazifik. Trotz einer Vereinbarung, 22 Blockadebrecher und 4 Hilfskreuzer zu eskortieren, wurde letztendlich nur die „Komet“ von den sowjetischen Eisbrechern „Stalin“ und „Lenin“ durch das Eis geführt. Für die Eisfahrt wurde die „Komet“ mit einem verstärkten Bug und einer neuen Schraube ausgerüstet.
Die Fahrten:
Am 3. Juli 1940 stach die “Komet” von Gotenhafen aus nach Bergen in See und tarnte sich danach als sowjetischer Eisbrecher “Semyon Deschnjew” auf ihrem Weg ins Polarmeer. Dort maskierte sie ihre Bewaffnung und fuhr unter dem Namen „Donau“ – von den Russen als Hilfskreuzer unerkannt – mit den Eisbrechern „Lenin“ und „Stalin“ durch die Matotschkin-Straße, die Kara-See bis vor Kap Tscheljuskin, dem nördlichsten Punkt Asiens. Bis südlich der Bäreninsel fuhr Kpt. zS Eyssen alleine weiter, von dort bis Kap Schelagi wurde das Schiff von „Lazar Kaganowitsch“ unterstützt. Die letzte Strecke musste nun ohne Eisbrecherhilfe geschafft werden. 720 Seemeilen der knapp 3000 Seemeilen langen Strecke um Sibirien herum waren reine Eisfahrt!
Am 14. Oktober 1940 traf das Schiff beim Lamutrek-Atoll (West-Karolinen) auf den Versorger Kulmerland und vier Tage später auf HSK „Orion“ plus Versorger „Regensburg“. Während die „Regensburg“ nach Japan entlassen wurde, führten die drei Schiffe gemeinsam Handelskrieg im Südpazifik und griffen die Phosphatinsel Nauru an. Im Frühjahr 1941 verließ „Komet“ den Südpazifik in Richtung Indischer Ozean und traf dort am 12. März auf HSK „Pinguin“ und „Alstertor“. Doch der Ozean war wie leergefegt und so rüstete die „Komet“ eine eroberte Prise zum Minenleger aus und verminte Littleton und Wellington in Neuseeland. Im Juni verlegte man in den Südatlantik, wo ein weiterer Frachter gekapert wurde. Da der September erfolglos blieb, kehrte man – durch U-Boote gedeckt – nach Hause zurück, wo man am 30. November 1941 nach 516 Tagen und 100.000 Seemeilen in Hamburg eintraf.
Vom Februar bis Oktober 1942 wurde die „Komet“ für eine zweite Fahrt ausgerüstet. Nach dem Durchbruch durch den Pas de Calais wurde das Schiff am 14. Oktober 1942 von britischen Schnellbooten gestellt und versenkt. Alle 251 Besatzungsmitglieder starben.
Der Hilfskreuzer „Komet“ versenkte 21.378 BRT Schiffsraum alleine und weitere 43.162 BRT gemeinsam mit „Orion“.
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Bild 110: Mitte August 1941 - die Kriegsmarine nimmt die Eroberung der Küsten des Weißen Meers in Angriff
Unternehmen ‚Alaska II’
Weißes Meer, 15. August 1941
Kandalatschka, Sowjetunion
Stab AOK ‚Norwegen’
Lage
Der Vormarsch der Heeresgruppe Nord ist westlich des Ladogasees und an den Stadtgrenzen zu Moskau zum Erliegen gekommen. Dafür haben Panzereinheiten und motorisierte Kräfte der Heeresgruppe Mitte die Front der russischen Truppen östlich von Moskau durchbrochen und befinden sich nun auf dem Vormarsch zum Eismeer. Auf der Halbinsel Kola und in Karelien wurde der Feldzug siegreich beendet und die verbliebenen russischen Truppen durch Luftschläge vernichtet. Es ist an der Zeit, den Nordkessel durch die Landung bei Archangelsk zu schließen, solange die Witterungsverhältnisse noch günstig sind.
Auftrag
Die Kriegsmarine hat die Aufgabe, das Weiße Meer von feindlichen Seestreitkräften zu säubern und die Landungsaktionen abzusichern. Gebirgsjäger des AOK ‚Norwegen’ werden sich auf Truppentransportern einschiffen und den strategisch wichtige Hafen Archangelsk und dessen Umland sichern. Die Vorstöße der Heeresgruppe Mitte über Cherepovetz zur Bucht von Onega sind flankierend zu unterstützen.
Durchführung
Die Kampfgruppe ‚Moltke’ mit 28 Kriegsschiffen steht bereits im Einsatzgebiet und wird die Operation von Seeseite her abdecken. Die erste Welle des Angriffs bilden die in Murmansk von Transportschiffen aufgenommenen Gebirgsjäger-Divisionen. Die Kräfte aus Kandalatschka werden zügig nachgeführt. Bei Kem verbleibt eine Sicherung gegen die russische Karelische Front zurück. Die Witterungsverhältnisse sind wahrscheinlich zum letzten Mal in diesem Jahr vorteilhaft für eine amphibische Unternehmung, daher genießt das Gelingen von ‚Alaska II’ oberste Priorität. Alle anderen Bedürfnisse der beteiligten Einheiten und Stäbe sind dem unterzuordnen.
Beteiligte Kräfte
Kampfgruppe ‚Moltke’
Invasionsflotte ‚Anton’
Stoßgruppe Murmansk: 1. GebD, 6. Geb.D
Zweite Welle:
AOK ‚Norwegen’, 44. SS-PzGr., 28. PzGr., 4. GebD, 6. SS-GebD
Feindlage
Archangelsk und die umliegenden Provinzen sind feindfrei gemeldet worden. Die rote Luftwaffe konzentriert sich derzeit auf das Gebiet um Novgorod und kann nicht kurzfristig in die Kämpfe eingreifen. Die rote Nordmeerflotte wurde bereits größtenteils ausgeschaltet, die verbliebenen U-Boote stellen keine Gefährdung für den starken Landungsverband dar.
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Bild 111: Luftbildaufnahme von Archangelsk
Archangelsk, die Stadt des Erzengel
Die Küste des Weißen Meeres bei Archangelsk waren schon früh durch russische Stämme besiedelt worden. Die Heimskringla-Saga der Wikinger erzählt für das Jahr 918 die Geschichte von Eirik Blutaxt, der an der Mündung der Dwina gegen die Russen kämpfte und vom Feldzug des Harald Graufell, der seine Armee im Jahr 970 nordwärts nach Bjarmeland führte und die Russen abermals besiegte, viele Einwohner tötete und reiche Beute machte.
Im 12. Jahrhundert gründeten Mönche aus Novgorod beim Kap der Nebel das Erzengel-Michael-Kloster, dessen Namen die Stadt zukünftig tragen sollte. Novgorod, das mit Norwegen um die Vorherrschaft des durch Pelzhandel wirtschaftlich bedeutenden Gebietes um die Halbinsel Kola lag, führte 1411 einen Feldzug in der norwegischen Finnmark und begründete damit eine Art Dauerkriegszustand beider Staaten. Die norwegischen „Murmannen“, wie die Russen die Nordmänner nannten, führten eine Flotte von Schiffen in das Weiße Meer und plünderte die Ortschaften an der Küste. Unter anderem geht der Name der Stadt Murmansk wie auch der des Flusses, der bei Murmansk ins Eismeer mündet, auf die ständige Präsenz der Murmannen zurück. Auch das Kloster wurde ausgeraubt. Letztlich gelang es Novgorod, seine Besitztümer erfolgreich gegen die Norweger zu verteidigen, bis das gesamte Gebiet 1478 an die Muskowiter fiel.
1553 führte die englische Company of Merchant Adventures eine Expedition unter der Leitung von Admiral Sir Hugh Willoughby ins Polarmeer, um die sagenumwobene Nordroute in den pazifischen Ozean zu kartografieren. Willoughby hatte kein Glück und starb auf dieser Expedition, doch das Schiff seines Navigators Richard Chancellor stieß bis Nowaja Semlja vor und ging schließlich am 24. August 1553 an der Nikolski-Mündung der nördlichen Dwina vor Anker. Später erkundeten sie den Fluß landeinwärts und trafen auf russische Händler. Als Gast von Zar Iwan IV. war Chancellor der erste Engländer in Moskau, eine Metropole schon damals so groß wie London. Da Muskowien nur über Zwischenhändler Zugang zur Ostsee und damit zum Handel hatte, fasste Zar Iwan IV. den Plan, einen Handelshafen am Eismeer zu errichten, um mit den Engländern Handel treiben zu können. Wurde der Handel zunächst über Cholmogory abgewickelt, so wuchs im Lauf des 16. Jahrhunderts das Erzengel-Michael-Kloster zum führenden Handelsstützpunkt der Moskauer Handelsgesellschaft heran. Jeweils im Frühjahr lief eine englische Handelsflottille mit Tuch, Zucker, Gewürzen, Edelsteinen, Waffen, Munition und Mittelmeerwaren in die Dwinamündung und kehrte mit Fellen, Leder, Hanf, Teer, Getriede, Holz und Bienenwachskerzen nach England zurück. Auch andere Nationen entsandten schon bald ähnliche Flottillen.
Von 1583-84 wurde auf Erlass des Zaren ein Wehrfort um die Klosteranlage und die Siedlung ringsum errichtet. Mit dem Stadtrecht ausgestattet führte der Ort zunächst den Namen Nowo Cholmogorsk, ab 1613 aber den Namen Archangelskij Gorod – Erzengelstadt. 1667 zerstörte ein Stadtbrand die meisten Gebäude, die Stadt wurde neu errichtet. Im Jahr 1693 gründete Zar Peter der Große eine Admiralität in Archangelsk und ließ die kleine Werft umfangreich ausbauen, außerdem gewährte er der Stadt weitereichende Exportmonopole. Im Krieg mit Schweden wurden die Befestigungsanlagen weiter ausgebaut. 1702 war die Gouverneursstadt Archangelsk eine von acht russischen Provinzhauptstädten.
Nach der Gründung St. Peterburgs wurde ein großer Teil des russischen Außenhandels nun über die Ostsee abgewickelt. Endgültig an Bedeutung verlor die Stadt, nachdem in Murmansk 1916 ein eisfreier Hafen angelegt wurde. 1918 wurde die Stadt im Bürgerkrieg von Truppen der Entente besetzt und erst zwei Jahre später durch die Rote Armee zurück erobert. Im Zweiten Weltkrieg war Archangelsk neben Murmansk Anlaufhafen für alliierte Hilfskonvois und Heimatstützpunkt der Nordmeerflotte.
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Bild 112: Die Panzerspitzen der Heeresgruppe Mitte haben das Weiße Meer erreicht. Gemeinsam mit dem deutsch-finnischen AOK 'Norwegen' und der Kampfgruppe 'Moltke' liefern sie der sowjetischen Karelischen Front einen erbarmungslosen Kampf.
Heimatpost
Weißes Meer, Bucht von Onega, nördlich von Malenga, 26. August 1941
Kampfgruppe ‚Moltke’
Zerstörer Z 17 „Diether von Roeder“
Wieder und wieder falte ich den letzten Brief aus der Heimat auseinander und verschlinge die von zierlicher Frauenhand geschriebenen Zeilen, die ich ohnehin schon auswendig kenne. Meine Hände fahren tastend über das Foto von Ulrike, das dem Brief beiliegt. Ich hatte sie damals auf dem Rückflug von Massaua nach Deutschland kennen gelernt. Sie wohnt auch in Kiel und wir gingen häufig miteinander aus. Ich weiß nicht mehr, wann ich mich in sie verliebt habe, aber ich weiß noch genau Tag, Uhrzeit, Ort und Situation, als ich ihr meine Liebe gestand. Das war, bevor ich mit meinem neuen Kommando auf Z 17 in die Adria zum Feldzug gegen Jugoslawien aufbrach. Das letzte Mal, dass ich sie sehen konnte, war kurz vor Ausbruch des Krieges mit der UdSSR. Jetzt schreibt sie mir, dass sie ein Kind erwartet und ich kann es immer noch nicht fassen. Tausend Gedanken gehen mir gleichzeitig durch den Kopf. Wie verhält man sich als Vater? Wie überbringe ich meiner Mutter die frohe Botschaft? Oh Gott, wird sie sagen, ich müsse das Mädel schleunigst heiraten. Ich kenne noch nicht einmal meine neuen Schwiegereltern. Wann kommen wir wieder nach Hause? Es wird doch nicht mehr lange dauern, oder?
Unser Schiff ist überreif für eine Überholung und unsere Aktionen hier liegen in den letzten Zügen. Unsere Halbflottille liegt längsseits des Versorgers „Westerwald“ vor Anker und wird nachversorgt. Das Schiff brachte Post aus Trondheim mit, die vor drei Wochen von einem Postschiff dort abgegeben wurde – und Ulrikes Brief war auch dabei.
Welt, da bist du einundvierzig Jahre alt und glaubst, Du kennst alles und dann holt Dich so eine Überraschung mit einem Mal von den Beinen. Und als Du aufstehst, hat sich alles um Dich herum verändert und weder Du noch Deine Freunde erkennen Dich wieder. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube, dieses flaue Gefühl vom Bauch bis zur Kehle ist auch eine Art Freude. Freue ich mich?
Ich greife zu dem zwanzigsten Antwortbrief, den ich geschrieben habe und lese ihn zum zwanzigsten Mal durch. Nein, so geht das nicht. Ärgerlich zerknülle ich das Papier und schreibe im trüben Licht der Schreibtischlampe Nummer einundzwanzig.
„Mein geliebter Augenstern, …“
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Bild 113: Arctic Encounter
Die Schlacht in der Barentsee – Unternehmen ‚Regenbogen’
Schon bald nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion begannen die Briten, Hilfskonvois mit Nachschubgütern und Kriegsmaterial auf der Nordroute durch das Nordmeer und an der Packeisgrenze um das Nordkap herum nach Murmansk und Archangelsk zu senden. Im Lauf des Jahres 1942 stationierte Deutschland die letzten verbliebenen schweren Einheiten in Norwegen, um eine Invasion zu unterbinden und in die Geleitrouten im Nordmeer zu attackieren. Die beiden letzten Konvois PQ 17 und PQ 18 wurden durch U-Boote und Flugzeuge attackiert und erlitten hohe Verluste.
Der Konvoi
Nach der Geleitschlacht um PQ 18 im September sandten die Briten monatelang keine Konvois mehr durch das Nordmeer, obwohl ein Angriff englischer Kleinstuboote das Schlachtschiff „Tirpitz“ auf Monate hin außer Gefecht gesetzt hatte. Zur Unterstützung der russischen Winteroffensive 1942 wurde die Konvoifahrten wieder aufgenommen. Der Konvoi JW 51 wurde zur Sicherheit in zwei Gruppen geteilt: JW-51A lief mit 16 Frachtern und über 100.000 t Ladung am 15. Dezember vom schotttischen Loch Ewe aus nach Murmansk.
Während der ersten drei Tage wurden die Schiffe durch die Zerstörer „Blankney“, „Chinddingfold“ und „Ledbury“ gesichert. Den Abschnitt von von Island bis Murmansk wurde von den Korvetten „Honeysuckle“, „Oxlip“, einem Minensucher und zwei Trawlern übernommen. Als Nahsicherung operierte ein Verband vom isländischen Seidisfjord bestehend aus den Kreuzern „Jamaica“ und „Sheffield“, den Zerstörern „Faulknor“, „Fury“, „Boadicea“, „Echo“, „Eclipse“ und „Inglefield“, welcher später noch durch drei weitere Zerstörer verstärkt wurde. Die Fernsicherung übernahm das Schlachtschiff „King George V.“ mit dem Kreuzer „Berwick“ und drei Zerstörern. Ohne von der deutschen Aufklärung erfasst zu werden, erreichte der Konvoi am 25. Dezember Murmansk.
Konvoi JW-51B startete mit 13 Frachtern am 22. Dezember in Richtung Island, wieder gedeckt durch „Blankney“, „Chiddingfold“ und „Ledbury“ plus „Bulldog“. Die Eskorte wurde auf halber Strecke durch zwei Korvetten, einen Minensucher und zwei Trawler ausgewechselt. Am 25. stießen die Zerstörer „Onslow“, „Obedient“, „Odurate“, „Oribi“, „Orwell“ und „Achates“ zum Geleit. Die Nahsicherung übernahm die Kreuzergruppe um „Jamaica“ und „Sheffield“, die Fernsicherung wurde durch das Schlachtschiff „Anson“, den Kreuzer „Cumberland“ und fünf Zerstörer übernommen. Schweres Wetter riss den Konvoi zunächst auseinander, der sich bis zum 29. Dezember aber wieder sammeln konnte. Am nächsten Tag spürte die deutsche Luftaufklärung den Konvoi auf und die deutschen Schiffe verließen den Altafjord.
Die Schlacht
Den offenbar nur schwach gesicherten Konvoi wollte Vizeadmiral Kummetz auf seinem Flaggschiff „Lützow“ während der Vormittagsstunden des 31. Dezember führen. Die Fernsicherung war der Aufklärung entgangen und die beiden Kreuzer der Nahsicherung waren zum Nachbunkern entlassen worden. Vizeadmiral Kummetz teilte sein Kampfgruppe in zwei Gruppen auf. Gruppe eins mit „Admiral Hipper“ und den Zerstörern „Friedrich Eckholdt“, „Richard Beitzen“ und Z 29 stieß bei schlechter Sicht zuerst auf den Konvoi und eröffneten das Feuer auf die „Obdurate“, die sich daraufhin zurück zog. Vier britische Zerstörer formierten sich daraufhin zum Gegenangriff, während die anderen Geleitschiffe die Frachter einnebelten. Um 09:45 Uhr begann „Admiral Hipper“ im dichten Schneegestöber den Angriff auf die Geleitfahrzeuge.
In der Zwischenzeit liefen die beiden britischen Kreuzer mit Höchstfahrt auf das Geleit zu, hatten aber Schwierigkeiten bei diesem schlechten Wetter die Fühlung mit der deutschen Kampfgruppe zu halten. Dafür tauchte gegen 10:45 Uhr die zweite deutsche Kampfgruppe mit „Lützow“, „Theodor Riedel“, Z 30 und Z 31 auf. Wieder gelang es den britischen Sicherungszerstörern, sich zwischen Konvoi und Angreifer zu legen. Mittlerweile waren die Sichtverhältnisse miserabel und die Sonne begann unter den Horizont zu sinken.
Zwar konnte „Admiral Hipper“ die Sicherungsfahrzeuge noch einmal sichten und nahm den Angriff wieder auf, wurde aber nun durch die beiden Keuzer „Jamaica“ und „Sheffield“ attackiert, die gleich mit der ersten Salve mehrere Treffer erzielten. „Admiral Hipper“ blieb nichts anderes übrig, als wieder im Schneegestöber zu verschwinden. Auch „Lützow“ hatte kein Glück – noch während ihres Angriffs wurden die flüchtenden Handelsschiffe erneut von einem Rauchvorhang verdeckt. Um 12:30 brach Vizeadmiral Kummetz das Gefecht ab, es war nun dunkel und die Sicht durch das schlechte Wetter gleich null.
Die Folgen:
Die Briten verloren den Zerstörer „Achates“ und den Minensucher „Bramble“ durch die Kampfgruppe „Hipper“. Dafür versenkten die Briten den Zerstörer „Friedrich Eckholdt“, der bei schlechter Sicht sein Führungsschiff mit der „Sheffield“ verwechselte und aus kurzer Distanz zusammen geschossen wurde. Darüber hinaus wurden mehrere Schiffe beschädigt, das Geleit jedoch erreichte unversehrt Murmansk.
Hitler lastete das Versagen der deutschen Einheiten dem Chef der Marine Großadmiral Raeder an, da der Befehl zum Abbruch von der Seekriegsleitung ausging. Dieser trat daraufhin von seinem Posten zurück. Zwar konnte sein Nachfolger im Amt die endgültige Stilllegung aller Großkampfschiffe verhindern, dennoch sollten die schweren Einheiten ab nun eine eher passive Rolle spielen, während alle Ressourcen der U-Bootwaffe zugeleitet wurden.
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Bild 114: Endlich wieder daheim.
Werftliegezeit
Kiel, 2. Oktober 1941
Marinewerft Kiel-Gaarden
Zerstörer Z 17 „Diether von Roeder“
Ohrenbetäubendes Kreischen und Hämmern liegt in der Luft und übertönt alle Worte meines Gegenübers völlig. „WAS, BITTE?“ schreie ich ihn aus kürzester Entfernung an, während ich versuche, meine linke Gesichtshälfte so nah an seinen Mund wie möglich zu bugsieren. Gar nicht mal so leicht, bei unserem hurtigen Schritttempo. „MÜSSEN DIE BACKBORD-WELLE ZIEHEN, ZWISCHENLAGER SIND AUCH VÖLLIG RUNTER, ÜBER ZWEI ZENTIMETER SPIEL SCHON. DAFÜR GIBT’S NAGELNEUE PROPELLER, DIE VON DER ‚NARVIK’-KLASSE.“, brüllt der Werftinspektpor ein zweites Mal verzeifelt gegen die gewaltige Lärmkulisse in der Dockhalle an. Ich nicke ihm nur zu und weiche schnell einem Funkenschauer aus, der von Schweißgeräten 10 Meter über mir in die Luft geworfen auf den Betonboden fällt.
Unser Schiff ist mittlerweile in der Werft und steht ausgedockt auf einem Gerüst in einer 40 m hohen und 200 m langen Werfthalle. Zuvor waren wir knappe zwei Wochen bei der Deschimag-AG in Bremen - unserer Bauwerft - für einige Reparaturen und Verbesserungen an der Maschinenanlage und den Aufbauten. Doch weil dort keine Dockkapazität für uns vorhanden war, wurden wir vor drei Tagen nach Kiel in die Marinewerft geschleppt, wo wir den „Rest“ des Werftprogramms absolvieren sollen:
- neue Bugsektion,
- komplette Neuverlegung der Waffenleitelektronik,
- Generalüberholung der E-Diesel,
- Einrüstung neuer Radargeräte,
- Verstärkungsarbeiten am Rumpf und zusätzliche Spanten,
- Stabilisierungsflossen am Unterboden,
- neuer Farb- und Unterwasseranstrich gegen Algen- und Seepockenbewuchs,
- Austausch der 12,7 cm-Geschütze gegen die 15 cm-Geschütze der Z 36A (Narvik)-Klasse,
- Verdopplung der 37mm-Fla-Bewaffnung,
- Umbau der Kombüse und Neuverlegung der Rauchabzugsschächte
- Austausch der Feuerlöschpumpenaggregate
und wie ich soeben vernommen habe auch noch:
- Komplettziehung der Backbordwelle und Austausch der Propeller.
Dies sind natürlich nur die wichtigsten Punkte der Werftauftragsliste – insgesamt füllt sie bereits zwei DIN-A4-Ordner und ist gerade einmal zu 10 Prozent abgearbeitet. Die Chancen stehen gut, Weihnachten zu Hause zu verbringen, zumal der Kommandant zum Flaggoffizierlehrgang in Flensburg ist und ich ihn während der Werftzeit vertreten werde. Schon jetzt habe ich den unverhofften Freiraum nutzen können, um all die vielen Aufgaben im häuslichen Bereich anzugehen. Ulrike und ich werden demnächst heiraten, am 7. November haben wir einen Termin vor der St.-Nikolaus-Kirche und einen Tag davor auch beim Standesamt. Außerdem suche ich dringend nach einer geeigneten und größeren Wohnung, am liebsten etwas abseits bei Friedrichsort, Strande oder Projensdorf. So sehr ich unsere gemeisamen Tage geniesse, es kommt mir irgendwie vor, als hätte ich noch mehr zu tun als sonst im Gefechtseinsatz.
Apropos: Wenn man den Wochenschauen und Wehrmachtsberichten Glauben schenken darf, so wird der Blitzkrieg gegen die Sowjetunion noch vor dem Wintereinbruch siegreich beendet sein: so dringen deutsche Truppen bereits über die Pässe des Kaukasus hinweg ins Armenische und Kurdische vor, während andere Panzereinheiten südlich des Ural nach Osten stossen. Der jetzige provisorische Regierungssitz Stalins in Sverdlovsk steht angeblich bald vor dem Fall… Und auch im Fernen Osten haben japanische Armeetruppen erfolgreiche Vorstösse nach Wladiswostok und auf die Halbinsel Kamtschatka gewagt. So werde ich hoffentlich bald den Frieden geniessen dürfen.
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Bild 115: Die MS 'Bremen'. Der Luxusliner wurde 1929 bei der Deschimag gefertigt.
Deutsche Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft (Deschimag)
Das Ende des Ersten Weltkrieges traf die deutsche Seehandels- und Werftindustrie hart. Selbst große und weltbekannte Reedereien hatten den Großteil ihrer Schiffe an die Ozeane oder die Siegermächte und ihre Routen und Geschäftspartner an die internationale Konkurrenz verloren. Eigenkapital war knapp und wurde durch die Inflation Anfang der zwanziger Jahre nahezu aufgezehrt. Konnten die deutschen Werften im Vorfeld des Weltkrieges noch von lukrativen Marineaufträgen profitieren, so brach nach 1918 auch dieses zweite Standbein völlig ein. Infolgedessen gaben viele Werften den Betrieb auf oder wurden mit anderen Werften zusammengelegt – so auch die Deschimag.
1925 erwarb der Bremer Bankier und Aufsichtsratsmitglied bei der Weser AG Johann Friedrich Schröder die Aktienmehrheit der G. Seebeck AG, 1926 überzeugte der den Vorstand der Weser AG, auch die Tecklenborg AG in Geestemünde und die Vulkan-Werke Hamburg und Stettin zu übernehmen. Der neue große Werftenriese änderte den Namen in Deschimag – Deutsche Schiff- und Maschinenbau AG und griff auch 1927 und 1928 nach klammen Konkurrenten: so kam die bereits in Mehrheitsbesitz befindliche Seebeck AG ebenso unter das Dach der Deschimag, wie auch die Neptun-AG in Rostock und die Nüschke & Co. AG in Stettin. 1934 gründete man den Weser-Flugzeugbau in Einswarden als hunderprozentiges Tochterunternehmen.
Das Großunternehmen produzierte nun Schiffe, Schwimmdocks, Schiffskessel und Schiffsdieselmotoren, Dampfmaschinen, Dampfturbinen, Schwimmbagger, hydraulische Kupplungen und Schiffsgetriebe. So gestärkt kam das Unternehmen relativ glimpflich durch die Weltwirtschaftkrise der frühen 30er Jahre, wenngleich auch ein hoher Teil der Belegschaft freigesetzt wurde. Erst ab 1934 bekam man wieder Neuauftrage vom Norddeutschen Lloyd und später von der Kriegsmarine Bauaufträge für Zerstörer und U-Boote.
1941 wurde die Deschimag durch den Krupp-Konzern gekauft, der sie mit seiner Germania-Werft verschmolz. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte die Deschimag 20.000 Menschen, davon etwa 6.000 Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge aus Neuengamme.
Da die Deschimag im Verlauf des Zweiten Weltkriegs immer wichtiger für das U-Boot-Programm der Kriegsmarine wurde, die Produktionsstätten aber durch alliierte Bombardierungen in hohem Umfang beschädigt wurden, überdachte man seitens des Marineministeriums 1942 den Bau eines U-Bootbunkers bei den Bremer Werften, welcher aber nicht umgesetzt wurde. Das Unternehmen wurde 1945 wieder in seine Einzelunternehmen aufgespalten.
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Bild 116: Stalin hat kapituliert.
Militärisches Sperrgebiet, in der Nähe von Eberswalde, 03. November 1941
Großbunkeranlage Bölkendorf
Funkleitstelle Oberkommando der Marine
Funkspruch an alle Seefunkstellen
Tagesbefehl des OBM
Treue deutsche Soldaten der Kriegsmarine,
in zähem und vorbildlichem Ringen hat sich die deutsche Wehrmacht gemeinsam mit ihren Verbündeten auf der ganzen Welt dem gefährlichsten Feind aller Völker gestellt und seinem Expansionsdrang Einhalt geboten - dem rotkommunistischen Russland. Die übermenschlichen Mühen jedes einzelnen Deutschen, sei er Soldat oder Zivilist, wurden mit dem heutigen Tag Schlag Mitternacht belohnt. Die Sowjetunion hat gegenüber den Achsenmächten bedingungslos kapituliert. Damit ruhen zum ersten Mal seit Beginn des deutschen Präventivschlages am 22. Juni 1941 die Waffen an den Fronten. Wieder einmal haben deutsche Soldaten bewiesen, dass die Maßstäbe anderer Zeiten für das ruhmreiche Deutschland nicht gelten: Kaiser Barbarossa gelangte nicht ins Heilige Land, König Philipps Armada hat den britischen Boden nie betreten und Napoleon scheiterte in den gewaltigen Weiten Russlands. Wo stets die Armeen heute vergessener Reich vernichtet wurden, hat die deutsche Wehrmacht gesiegt, wo stets die Helden heute bedeutungsloser Nationen versagten, haben sich deutsche Soldaten behauptet. Das kommende Zeitalter wird in deutsches Zeitalter sein und es wird tausend Jahre währen.
Voller Stolz blicke ich auf die fabelhaften Leistungen der Männer der Kriegsmarine zurück und so lautet mein letzter Befehl im Rahmen Unternehmen ‚Barbarossas’ an die Einheiten der Flotte:
Die Kampfhandlungen mit den russischen Streitkräften sind ab heute, 24:00 Uhr einzustellen. Alle in See stehenden Einheiten kehren in ihre Heimathäfen zurück.
Gezeichnet,
Erich Raeder,
Großadmiral und Oberbefehlshaber der Kriegsmarine
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Bild 117: Ein paar Momentaufnahmen des (*gähn, langweiligen) Landkrieges.
Ich möchte an der Stelle zwei Anmerkungen machen. Erstens, wer HoI2 noch kennt, gut kennt, der kennt auch die Siegbedingungen für Bitter Peace, wenn England und Frankreich ausgeschieden sind und die USA noch nicht im Krieg ist. Tatsächlich kapitulierte die UdSSR während des Spiels bereits im September 1941. Ich fand das damals zu unglaubwürdig und habe im Bitter Peace Event einige Parameter zugunsten der UdSSR verändert. Dennoch konnte auch ich nicht verhindern, dass ich einfach ein strategisches Genie bin :). Gemeinsam mit Leonaru, einem Ex-HoI2-Foristen und AAR-Schreiber, welcher mich sehr gut beraten hat, sind wir zu der Auffassung gekommen, das Event, als es dann letztlich doch wieder triggerte, anzunehmen.
Noch was, der Schwierigkeitsgrad betrug normal/normal, aber es ging in dem AAR, wie eingangs beschrieben, ja nicht darum, einen möglichst langen und bitteren Kampf auszufechten. Ich wollte beweisen, dass es möglich ist, sämtliche im Spiel integrierten Kapitulationsevents zu nutzen. Erstens gab es im HoI-Forum schon hunderte deutscher AARs und zweitens gab es damals in einem der Unterforen eine Diskussion darüber.
Tja, an die Datumsangaben für die Bildschnipsel kann ich mich nicht mehr erinnern. Auf jeden Fall tickt die Uhr allmählich rückwärts. Wie erinnerlich habe ich noch bis Ende August 1942 Zeit, auch die Weltmacht USA vom Thron zu stoßen. Japan habe ich, wie man vielleicht daran erkennt, dass es ebenfalls Maßnahmen gegen die UdSSR ergriffen hat, in mein Bündnis geholt.
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Bild 118: Das Bild ist eine Fotomontage und zeigt einen Typ-(weiß ich nicht mehr)-Hochbunker in Heidelandschaft.
Lager ‚Koralle’
Das Objekt ‚Koralle’ war der Decknahme einer militärischen Anlage nördlich von Bernau bei Berlin, in der sich zwischen 1943 und 1945 das Führungszentrum des Oberkommandos der Kriegsmarine (OKM) befand.
Der Beginn
1939 wurden im Auftrag des OKM erste Funkempfangsversuche auf dem späteren Gelände der Anlage vorgenommen. Man suchte in der näheren Umgebung von Berlin einen geeigneten Standort zur Führung der U-Boote auf See.
Da ein starker Sender den Funkempfang der Nachrichten der in See stehenden Einheiten massiv gestört hätte, wurde in Koralle nur eine Empfangsstation errichtet, die Sender wurden an anderen Standorten erbaut, wurden aber von Koralle aus über Erdkabel ferngetastet, das heißt, von Koralle aus bedient. Ursprünglich sollte auch eine Drahtnachrichtenzentrale des Reichspostministeriums hier errichtet werden, das OKM nahm aber Ende Juni 1941 Abstand von dem Projekt und hielt nur noch an dem Funknachrichtenbunker fest.
Der Bau
Unter Leitung des Marinestandortbauamtes wurde der Funknachrichtenbunker 1940/1 errichtet. Die vier 100 Meter hohen Stahlgittermasten zur Aufnahme der Empfangsantennen wurden bis 1942 an das Postdrahtnetz angeschlossen, die Sendeanlagen bei Nauen, Oebisfelde und Herzsprung waren schon Ende 1941 zur Fernschaltung angeschlossen und umgerüstet worden. Im Juli 1942 wurde auch die Leitung zum Hochleistungssender Goliath fertig gestellt. Ende 1943 wurde die Bunkeranlage um ein Offizierscasino und eine Wohnanlage für Großadmiral Dönitz erweitert. Außerdem wurden Löschteiche angelegt und im Jahr 1944 zwei weitere Bunker errichtet: ein Flakbunker und ein Hochbunker.
Von ‚Koralle’ aus konnten die wichtigsten Funksende- und Empfangsanlagen genutzt, fernbedient oder emfangsseitig mitgeschaltet werden, darunter der eben erwähnte 1 MW(!!!)Sender Goliath bei Kalbe, weltweite U-Bootfunksender/empfänger, Sender für das Auswärtige Amt, das Deutsche Nachrichtenbüro, kommerzielle weltweite Sprechfunksender und weitere Sender auf verschiedenen Wellenlängen – vom Längstwellenlängensender bis zu UKW-Anlagen.
Der Einsatz
Die Einsatzleitung der U-Boote über Funk wurde zu Kriegsbeginn von der Führungsanlage Sengwarden bei Wilhelmshaven aus gesteuert. Nach dem Ende des Frankreichfeldzugs verlegte Dönitz seinen Befehlsstand nach Paris und nach dem Abschluss der Bauarbeiten am U-Bootbunker Lorient und weiteren Führungseinrichtungen wurde der Stab der U-Bootführung bei Kernevel, Lorient einquartiert. Die wachsende Gefährdung durch englische Luftangriffe und Kommandounternehmen führten jedoch dazu, dass Dönitz’ Stab wieder nach Paris übersiedelte. Die Leitung der U-Boote von hier aus war eher unbefriedigend, da die gesendeten und empfangene Nachrichten immer über das Drahtnetz geleitet werden mussten und Störungen häufig zu entscheidenden Verzögerungen führten. Mit der Ernennung zum Oberbefehlshaber der Kriegsmarine am 30. Januar 1943 zog Dönitz nach Berlin zur Führungszentrale der Kriegsmarine. Die häufigen Nachtangriffe des britischen Bomber Command im Laufe des Jahres 1943 bewegten die Marineleitung schließlich, die operative Führung der gesamten Flotte in die Bunkeranlagen des Objekts ‚Koralle’ auszulagern.
Zuvor war bereits der Stab des Befehlshabers der U-Boote in die Räumlichkeiten eingezogen. Dönitz’ Büro in Charlottenburg wurden über eine Drahtverbindung angeschlossen. Am 16./17. Dezember zog auch die Seekriegsleitung in einen neu errichteten Bunker bei ‚Koralle’. 1944 folgten schließlich die Operationsabeilung der Kriegsmarine, Teile der Seekriegsabteilung III, der Marinenachrichtendienst und das Quartiermeisteramt.
Das Ende
Bereits bevor die Spitzen der Russischen Armee Berlin umzingelt hatten, wurde das Stabsquartier aus dem Objekt ‚Koralle’ am 8. Februar 1945 nach Sengwarden verlegt. Die anderen Dienststellen folgten am 19. April 1945, nachdem die 1. Weißrussische Front bereits in Berlin eindrang. Die Verteidigung des Objekts war sinnlos und für eine gründliche Zerstörung verblieb nun keine Zeit mehr. So wurden am 21. April nur die Nachrichtenanlagen, das Hauptfunkgebäude und das Notstromaggegrat zerstört, bevor russische Truppen noch am selben Tag das Areal einnahmen.
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Bild 119: Die Azoren gehören zu Portugal. Portugal ist inzwischen mit uns verbündet.
Das Ende eines Traumes
Ponta Delgada, Azoren, 29. November 1941
Passagierlounge des Flughafens
Fregattenkapitän Rech
So sitze ich nun hier in der spärlich beleuchteten Passagierlounge des internationalen Flughafens von Ponta Delgada und rauche mit zitternden Händen eine Zigarette nach der anderen. Kaum versuche ich, meine Sinne zu ordnen, fangen all diese Gedanken wieder an in meinem Kopf zu kreisen. Langsam muss ich wieder zur Vernunft kommen, denn in schätzungsweise 90 Minuten startet mein Flugzeug und ich reise zurück nach Deutschland, allein und ohne meine Frau.
Doch zuerst mal der Reihe nach. Am 7. November hatten wir eine wunderschöne Zeremonie in der St.-Nikolaus-Kirche zu Kiel. Obwohl wir den Kreis der Gäste und Gratulanten eigentlich klein halten wollten, hatte die Besatzung meines alten Schiffes Z 5 „Theodor Riedel“ von der Hochzeit erfahren und war mit einer 40köpfigen Abordnung vor dem Kirchenportal erschienen. Während die Männer mit langen Kutterriemen Spalier standen und ich einen Hochzeitstampen zersägen musste, wurde meine frisch Angetraute fleissig mit Alkohol gesättigt, wie es bei einer waschechten Marinehochzeit Brauch ist. Die Männer hatten den Tampen unterschenkeldick mit zahlreichen Zierknoten geschmückt und mir für den Anfang ein stumpfes Messer als Werkzeug bewilligt. Jedes Verlangen nach einem besseren Werkzeug führte im Ausgleich zu stärkeren Getränken für die Liebste. Aber solange ich nicht fertig werde, den Tampen zu zersägen, hat sie auch keine Wahl als ein Gläschen nach dem anderen zu trinken. Über ein Brotmesser und einen Fuchsschwanz kam ich schließlich zu einer Metallsäge, und die war auch bitter nötig, denn im Innern des Tampens war ein Bleirohr eingearbeitet.
Zwei Tage später begannen wir unsere Hochzeitsreise – sie führte uns nach Buenos Aires zu meinem Freund Ernesto de Peronez, der ja auch erst vor etwas über einem Jahr geheiratet hatte. Dann verbrachten wir einige Tage auf Jamaika und besuchten in der letzten Woche einen sehr alten und sehr guten Freund von mir, einem Auswanderer in Carlsbad, Texas – das ist eine kleine Stadt am Pecos River. Während der Inflation in den zwanziger Jahren war er mit seiner Familie in die USA ausgewandert, um dort ein neues Leben zu beginnen. Wie schnell verging die Zeit und schon bald saßen wir in eben dieser Passagielounge in Ponta Delgada, um das Auftanken unserer Reisemaschine abzuwarten, da wurde mein Name ausgerufen und ich ans Telefon gebeten.
Ein guter Bekannter, dessen Namen ich nicht nennen möchte, überbrachte mir die bittere Neuigkeit, deretwegen mein Leben und das meiner jungen Familie nun bald in Scherben liegen wird. Ein Denunziant hat meine Ulrike bei der Gestapo angezeigt, weil sie als Flugbegleiterin auf internationalen Flügen zwei jüdischen Waisenkindern die Flucht aus Deutschland vor Verfolgung und Tod ermöglicht hat. Angeblich würde die Sicherheitspolizei bereits am Flughafen in Deutschland warten, um sie zu verhaften – direkt aus unseren Flitterwochen kommend.
In das Flugzeug sind wir nicht eingestiegen. Stattdessen habe ich Hans in Texas angerufen und ihm in knappen Worten erklärt, dass Ulrike in wenigen Stunden in die Vereinigten Staaten zurück kehren wird. Jetzt fliege ich alleine zurück. Unsere Geschichte ist genauso durchsichtig wie einfallslos, aber etwas besseres fiel mir in all dieser kurzen Zeit nicht ein. Ich werde behaupten, dass mich meine Ehefrau in den Flitterwochen verlassen hat und dass ich nichts von ihrer Vergangenheit weiß. Die Ehe muss ich in Deutschland auflösen lassen, weil ich sonst selber unter Verdacht gerate. Und das allerschlimmste ist, Niemanden kann ich auch nur in Sterbenswörtchen über die Wahrheit verraten, nicht einmal Ulrikes Eltern kann ich erzählen, dass es ihrer Tochter gut geht.
Vor zwölf Minuten flog ihre Maschine nach Amerika ab und ich hoffe und bete, dass sie in den Vereinigten Staaten untertauchen kann. Dort gibt es keine Gestapo und keinen SD, aber sicherlich deutsche Agenten. Und was passiert, wenn Ulrike aus Amerika ausgewiesen wird? Und was werden die Büttel der Geheimpolizei sagen, wenn sie erfahren müssen, dass ich ohne sie aus dem Flugzeug steige?
Die quälendste aller Frage ist jedoch, werde ich meine Ehefrau jemals wieder sehen können?
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Bild 120: Auf dieser Karte fehlen ein paar Inseln
Die Azoren im Zweiten Weltkrieg
Die Azoren, eine Inselgruppen von neun Hauptinseln und acht kleineren Inseln, liegt mitten im atlantischen Ozean und ist etwa 1.500 km von Lissabon und 3.900 km von der Ostküste der Vereinigten Staaten entfernt. Alle Inseln sind vulkanischen Urpsrungs und beheimaten auf etwa 868 Quadratmeilen 240.000 Einwohner.
Die Azoren waren den christlichen Seemächten bis zum 14. Jahrhundert unbekannt und unbewohnt, bis der portugiesische Entdecker Josua Vander Berg von Bruges um das Jahr 1375 herum während eines Sturms mit seinem Schiff an der menschenleeren Küste strandete und angeblich für Portugal in Besitz nahm. Allerdings gibt es außer einem Atlas des Geographen Thomas Ashe keinen Beweis für diese Landnahme, zudem wurden im 18. Jahrhundert phönizische Münzen auf den Inseln gefunden, was beweist, dass phönizische Seefahrer bereits in der Antike diese Inseln anliefen.
Offiziell wurden die Inseln Santa Maria und Sao Miguel 1427 von Diogo de Silves für Portugal wieder entdeckt, 1432 benannte der Portugiese Goncalo Velho Cabral die Inselgruppe nach den dort zu tausenden lebenden Bussarden – auf portugiesisch Ilha de Acores. (Acores heißt eigentlich Habicht, aber Cabral hielt die Bussarde irrtümlich für den verwandten Raubvogel.)
1439 begann Portugal mit der Kolonisierung der Inseln, auch flandrische und französische Siedler ließen sich auf dem Archipel nieder. Die erste Hauptstadt wurde Vila Franco do Campo, nach seiner Zerstörung im Jahr 1522 wuchs Ponta Delgada in diese Rolle hinein. Als Spanien 1580 das Königreich Portugal annektierte, leisteten die portugiesischen Siedler Widerstand und wurden bis 1583 nach mehreren Versuchen von den Spaniern erobert. Zwar wurde die Kontrolle über die Inseln nach dem Ende der Iberischen Union an Portugal zurückgegeben, doch verblieb eine spanische Garnison auf Terceira.
Die Bedeutung der Inseln, deren geografische Lage zunächst eifersüchtig von Portugal geheim gehalten wurde, lag in der wichtigen Rolle als Zwischenstation für alle Schiffe auf dem Weg nach Afrika oder Amerika. Später begannen die Insulaner auch einen regen Handel mit den anderen europäischen Seemächten.
Die strategische wichtige Lage wurde auch im Zweiten Weltkrieg von den kriegführenden Parteien erkannt. Der portugiesische Diktator Antonio de Oliveira Salazar liebäugelte anfangs mit den faschistischen Achsenmächten. Nach außen hin neutral, profitierte Portugal vom Handel mit Deutschland. So bezahlte Deutschland die Lieferungen von Wolfram, Sardinen, Bauholz und Wolle mit dem Gold der Reichsbank. Im Gegenzug durften deutsche U-Boote bis 1943 die Gewässer um die Azoren anlaufen und dort von Versorgern betankt werden. Auf der anderen Seite verpachtete Portugal auf britischen Druck hin im Jahr 1943 Stützpunkte auf den Inseln an die Alliierten, die die Azoren in der Folge zu einem wichtigen Eckpfeiler der atlantischen Seeraumüberwachung ausbauten. Zuvor hatten die Portugiesen bereits seit Juli 1942 Aufklärungs- und Schutzflüge von Lajes Field aus für alliierte Konvois übernommen. 1944 erbauten die Vereinigten Staaten auf Santa Maria einen weiteren Fliegerstützpunkt, der 1945 aufgegeben wurde, als die US Air Force den stark ausgebauten portugiesischen Militärflughafen Lajes Field gemeinsam nutzen durfte.
Nach Kriegsende froren die Amerikaner alle portugiesischen Auslandsguthaben in den USA ein, um die Herausgabe von 44 Tonnen deutschen Gold zu erzwingen, mit dem Deutschland während des Zweiten Weltkriegs seine Handelsschulden gegenüber Portugal bezahlt hatte. Portugal weigerte sich, das Gold auszuliefern. Im Zuge der politischen Annäherung beider Staaten im Vorfeld der Gründung der NATO ließen die Amerikaner den Fall ruhen, weil sie Portugal und die Azoren als wichtigen Eckpfeiler in ihrem atlantischen Sicherheitskonzept betrachteten. So befindet sich auch heute noch mit der 65th Air Base Wing die größte amerikanische Militäreinrichtung Portugals auf den Azoren – auf Lajes Field.
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Bild 121: Der Beweis.
Reichskanzlei, Wilhelm-, Ecke Voßstrasse, Berlin
Sekretariat des Oberbefehlshabers der Wehrmacht
Aus dem Antrag zur Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz an Fregattenkapitän Meinhardt Peter Rech vom 29. August 1941
(…)
Beschreibung des Hergangs:
Während der Invasion von Archangelsk war der Zerstörer Z 17 „Diether von Roeder“ Teil der Kampfgruppe Moltke und für die Sicherung der Schlachtschiffe „Moltke“ und „Hindenburg“ gegen russische U-Bootangriffe der Nordmeerflotte detachiert.
Während der Bombardierungsmissionen im Rahmen von Unternehmen ‚Alaska II’ liefen am 15. August 1941 drei russische U-Boote unerkannt aus ihrem Stützpunkt bei Archangelsk aus und näherten sich den vor Anker liegenden deutschen Schiffen aus südlicher Richtung. Nach einer Erstsichtung durch Z 9 „Wolgang Zenker“ gegen 03:41 Uhr, die um 03:52 Uhr als Fehlalarm von Z 9 klassifiziert wurde, ordnete FKpt. Rech als zuständiger Gefechtsleiter ohne vorherige Absprache mit dem Kommandanten das Verlassen des zugewiesenen Suchsektors zu den vorher gemeldeten Koordinaten an. Der Einsatzleiter Unterwasserkampf auf „Leipzig“ gab hierfür um 03:58 Uhr Zustimmung und wies Z 17 an, die gemeldete Position nochmals zu untersuchen. Eine Suche mit aktivem Sonar ergab zunächst keinen Erfolg, FKpt. Rech beobachtete jedoch gegen 04:14 Uhr etwa 900 m abseits der Positionsmeldung das Sehrrohr des russischen Unterseeboots K 11. Die Sichtmeldung wurde augenblicklich von Maat Richard Johannsen und dem Brückenoffizier OLt. zS Werner Schamong bestätigt. FKpt. Rech lies den Kommandanten Z 17, FKpt. Holtorf wecken und begann auf Eigeninitiative mit dem Angriff auf K 11, dass sich dem Schlachtschiff „Hindenburg“ bereits auf 800 m genähert hatte und kurz vor dem Torpedoangriff stand.
Aus dem Schraubensektor des russischen U-Bootes kommend, wurde Z 17 zunächst nicht erkannt. Da nach Ansicht von R. keine Zeit für ein lehrmäßiges Überlaufen des feindlichen U-Bootes mit anschließendem Einsatz der Wasserbombenwerfer blieb, ordnete er einen Rammangriff auf das gegnerische Boot, welches sich nur wenige Meter unterhalb der Wasseroberfläche befand an. Kurz vor Erreichen des Sehrrohrs begann K 11 mit einem Alarmtauchgang, sodass der Zerstörer über das Ziel hinweg fuhr, ohne es zu beschädigen. Eine erste Ladung von sechs abgeworfenen Wasserbomben zeigte keine Spuren eines beschädigten U-Boots. Aufgrund der hohen Eigengeschwindigkeit von Z 17 war eine unmittelbare Aufnahme der aktiven Sonarsuche nicht möglich. R. ließ das Schiff wenden und steuerte eine Position auf dem vermuteten Ausweichkurs des Feindboots an, da vor dem Beginn des Alarmtauchens eine Kursänderungstendenz im Kielwasser des feindlichen Periskops erkannt wurde. 100 m südöstlich der Angriffsposition lies FKpt. Rech eine weitere Ladung von sechs Wasserbomben abwerfen. Nach einer Minute kamen Öllachen und Wrackteile an die Oberfläche, gegen 04:21 Uhr tauchte das U-Boot auf einer Position 350 m querab zu Z 17 auf. FKpt. Rech ließ sofort das Feuer auf das feindliche Schiff eröffnen, welches nach mehreren Treffern gegen 04:23 Uhr zu sinken begann. Aus den Befragungen des überlebenden zweiten russischen Wachoffiziers geht hervor, dass K 11 bereits seine Torpedoklappen geöffnet hatte und jeden Augenblick vier Torpedos auf „Hindenburg“ abgefeuert hätte.
Sein entschlossenes und eigenmächtiges Handeln hat eine Katastrophe verhindert, sein Angriff auf das Feindboot war umsichtig und zielgenau geplant und ausgeführt. FKpt. Rech steht damit in bester Tradition deutscher Marineoffiziere und wird für die Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz vorgeschlagen.
Gezeichnet
Berger
Kapitän zur See und Flottillenchef 5. Zerstörer-Flottille
(…)
Vermerk des Oberbefehlshabers der Wehrmacht am 2. Dezember 1941
Genehmigt
Für den Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hitler
Gezeichnet
Strauss, Reichssekretär
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Bild 122: Großer Gott! Ich weiß leider nicht mehr, welches Schiff dort gerade schmeißt. Wäre vielleicht eine Frage im Seefahrtsquiz wert, ob jemand die Klasse erkennt. Auf jeden Fall wurde das Bild während des 2. WK gemacht.
U-Jagd
Wie bei anderen Gefechtsformen, ist eine erfolgreiche U-Jagd von verschiedenen Faktoren abhängig: ein geeigneter Mix aus Sensoren und Waffen, Erfahrung, gute Ausbildung und Glück. Weit entwickelte Sonargeräte spüren das U-Boot zunächst auf, es wird klassifiziert, identifiziert und lokalisiert und anschließend verfolgt. Mit Wasserbomben oder Torpedos aus Schiffen, Unterseebooten oder Flugzeugen kann das U-Boot danach angegriffen und vernichtet werden.
Geschichte
Der erste Angriff eines U-Boots ereignete sich während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges gegen England. Noch vor der Erfindung des Torpedoes wurden mit Minen ausgestattete Rammstangen in die hölzernen Rümpfe der Segelschiffe gerammt, ein erster erfolgreicher Angriff wurde aber erst während des Amerikanischen Bürgerkriegs durchgeführt. 1863 wurde ein Torpedo mit eigenem Antrieb entwickelt und die Nordenfeld II als erstes Unterseeboot damit ausgerüstet. Die immer weiter entwickelten U-Boote wuchsen bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs zu einer billigen und bedrohlichen Gefahr für die arrivierten Flotten der Welt heran.
Der Erste Weltkrieg
Die Verteidigung gegen U-Boote wurde zunächst von kleinen Korvetten, Trawlern oder Minensuchern übernommen, die aufgetauchte U-Boote mit Bordgeschützen angreifen sollten. Linienschiffe wurden durch Torpedonetze am Rumpf geschützt, was ihre Geschwindigkeit und damit Einsatzfähigkeit herabsetzte. England rüstete einige Schiffe mit einem Rammbug aus, um U-Boote durch Rammstoß zu beschädigen. Seit Juli 1915 entwickelten vor allem die Briten umfangreiche Ideen zur U-Jagd. Im Dezember 1916 wurde von der „Anti-Submarine Division“ der Royal Navy ein aktives Suchsonar vorgestellt (daher der Name Asdic), doch weiterhin musste die U-Jagd mehrheitlich nach herkömmlichen Methoden geführt wurden, denn die Engländer wie auch die Amerikaner waren zum Ende des Krieges immer noch in der Entwicklung dieser Geräte. Andererseits verwendete man seit 1916 Unterwassermikrofone zum Aufspüren von Geräuschen getaucht fahrender U-Boote. Anfang 1917 benutzten die Briten auch Magnetschlaufen zum Aufspüren des Magnetismus der stählernen U-Boote. Zur Seeuafklärung wurden Flugzeuge und Luftschiffe eingesetzt. Doch weder die bis dahin entwickelten Sensoren, noch Waffen oder Taktiken waren ausgereift genug, der U-Bedrohung systematisch Herr zu werden. Einzig die Etablierung eines Konvoisystems reduzierte die Schiffsverluste um die Britischen Inseln herum von 25% auf 1%.
Die Konvois konnten um die U-Bootaufstellungen herum geführt werden und konzentriert geschützt werden. Feindliche U-Boote wurden i.d.R. abgedrängt oder mit Geschützen beschossen. Für den Angriff auf getauchte U-Boote benutzte man abgeworfene oder geschleuderte Minen mit Kontaktzünder oder Wasserdruckzünder.
Der Zweite Weltkrieg
Nach dem Ersten Weltkrieg machte die U-Jagd durch die Einführung des Asdic, eines Entferungsmeßgerätes und Geräten zur Wasserdichtemessung einen Quantensprung. Zu Beginn des Krieges waren die Jagdtaktiken jedoch nur auf die Ortung mit Sonar und anschließende Wasserbombenbekämpfung ausgerichtet. Die Sonartechnik zeigte sich weniger erfolgreich als angenommen, außerdem ging die führende U-Bootnation Deutschland dazu über, nachts über Wasser anzugreifen, wogegen außer dem Zufall kein Mittel existierte. Für den Schutz der bald nach Kriegsbeginn eingeführten Konvois gab es bei weitem nicht genügend Eskortschiffe und so bauten die Alliierten bis zum Ende des Krieges tausende Fregatten, Korvetten, bewaffnete Trawler, U-Jagd-Schiffe, Begleitträger und U-Jagd-Flugzeuge. Mit der steigenden Anzahl an Waffenplattformen konnten auch die Kampftaktiken vom reinen Passivschutz der Konvois hin zu eigenständig operierenden Hunter-Killer-Groups entwickelt werden.
Die Weiterentwicklung vorhandener Sensor- und Waffentechnik wie auch die Neuentwicklung von komplizierten oder improvisierten Systemen ermöglichte schließlich einen U-Jagd-Kampf auf allen Ebenen des Seekriegs:
- Langstreckenflugzeuge patrouillerten die küstennahen Gewässer ab und meldeten U-Bootsichtungen bzw. griffen U-Boote mit Bordwaffen und Wasserbomben an. Für die Nachtaufklärung wurden große drehbare Scheinwerfer unter den Tragflächen montiert, ab 1941 wurden Radarsysteme zur Überwasserortung in Flugzeuge montiert
- Begleitträger oder umgebaute Handelsschiffe sorgten für den unmittelbaren Luftschutz der Konvois in den nicht durch landgestützte Flugzeuge erreichbaren Weiten der Weltmeere. Dabei kamen fast alle trägerfähigen Flugzeugmuster des 2. Weltkriegs zum Einsatz.
- Speziell konstruierte Eskortschiffe mit guten Seeeigenschaften und langer Durchhaltefähigkeit wurden für den Schutz der Frachtkonvois eingesetzt. Diese Schiffe drückten erkannte U-Boote i.d.R. unter Wasser, bis der Konvoi außer Reichweite war.
- Hunter-Killer-Groups griffen durch Funkaufklärung erfasste U-Bootaufstellungen aktiv an.
- Mit der Dekodierung des deutschen und japanischen U-Bootcodes konnten Konvois um feindliche U-Bootgruppen herum geführt werden. Deutsche Versorgungsschiffe im Atlantik und Indik wurden von Keuzergruppen gejagt.
- Messgeräte zur Einpeilung feindlichen Funkverkehrs ermöglichten die Ortung sendender U-Boote.
- U-Bootstützpunkte und –werften wurden durch Flugzeuge bombardiert.
- Von Flugzeugen abgeworfene Sonarbojen ermittelten den Standort eines abgetauchten und fliehenden U-Boots.
- Aktive Torpedos mit Schallortungssensoren konnten auf die vermutete Position eines U-Boots abgeschossen werden und suchten ihr Ziel dann von alleine.
- Mehrfachwasserbombenwerfer mit hoher Reichweite und variablen Wurfmustern deckten eine größere Wasserfläche ab.
- Deutsche Seefernaufklärer wurden von eigenen Flugzeugen (häufig zwei- bis viermotorige Maschinen mit hoher Reichweite und starker Bewaffnung) gejagt, um die deutsche Seeaufklärung zu stören.
- Integrierte Jagdtaktiken, d.h.: zwei oder drei Schiffe peilen das U-Boot aus verschiedenen Richtungen mittels Sonar an, während ein oder zwei andere mit hoher Geschwindigkeit auf die exakte Position des Boots zusteuern und ihre Waffen einsetzen, wobei der Standort des U-Boots die ganze Zeit über verfolgt wird.
- Einsatz von speziellen Anti-U-Boot-Minen, teils als Ankertauminen in nur für U-Boote erreichbaren Wassertiefen oder mit Magnetsensoren ausgerüsteten Grundminen.
- Einsatz von Hubschraubern zum Aufspüren und Angreifen von U-Booten von Frachtschiffen aus.
Natürlich wurden auch die Sensoren und Waffen der U-Boote weiterentwickelt und gegen Ende des Krieges war Deutschland mit seinen neuen U-Booten zumindest wieder technisch im Vorteil, auch wenn die strategische Gesamtlage einen Einfluss auf den Kriegsausgang verhinderte.
Gfm. Wrangel
26.10.13, 11:33
Laut wikipedia ist es die HSM Ceylon: http://en.wikipedia.org/wiki/HMS_Ceylon_%2830%29
Admiral Hipper
26.10.13, 11:41
Hätte auch was britisches (oder amerikanisches) getippt, die Boys an Deck schauen irgendwie so aus.:D
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Bild 123: Leuchte mir den Weg, Oh Herr!
Kiel, 27. Dezember 1941
Marinestation Ostsee, Ehrengerichtsstand der Marine
Letzter Tag der Anhörung und Entscheidung des Ehrenausschusses
Protokoll der Verlesung der Entscheidung des Ehrenausschusses
„Im Falle des Fregattenkapitäns Meinhardt Peter Rech, geboren am 08. Jänner 1900 in Thalheim, fällt der Ehrengerichtsstand Kiel folgendes Urteil:
Fregattenkapitän Rech hat sich, nachdem seine Frau während der gemeinsamen Hochzeitsreise nach Süd- und Nordamerika die eheliche Verbindung durch Auslandsflucht faktisch gelöst hat und nachdem er von den schweren Anschuldigungen gegen seine Frau Kenntnis erlangte, absolut patriotisch und mit der vollen Verantwortung eines Offiziers der deutschen Kriegsmarine verhalten. Die Ehe wurde auf Antrag von Herrn Fregattenkapitän Rech ohne Einhaltung der Trennungsfrist als aufgehoben erklärt.
Fregattenkapitän Rech hat den Ehrenausschuss darüber hinaus glaubhaft und nachvollziehbar überzeugt, dass er von den kriminellen Handlungen und der staatsfeindlichen Gesinnung seiner Ehefrau Ulrike Rech, geborene Hollweg, keine Kenntnisse oder Vermutungen hatte. Der Ehrenausschuss merkt hierbei jedoch an, dass es sich nach Meinung des Ehrenausschusses für einen deutschen Offizier geziemt, seine Partner und insbesondere seine Ehefrau erst nach gewissenhafter Charakterprüfung im Sinne einer einer streng patriotischen und staatstreuen Gesinnung auszuwählen. Zumindest in dieser Offizierspflicht hat Fregattenkapitän Rech ohne die gebotene Sorgfalt und ohne die ihm sonst während der Erfüllung seiner dienstlichen Aufgaben zueigen gemachte Wesensart fahrlässig gehandelt und so nicht nur seinem Ruf und Stand, sondern auch den des gesamten Offizierskorps der Wehrmacht, wenn auch unwillentlich, öffentlichen Schaden zugeführt. Der Ausschuss gibt zu Protokoll, dass ein gestandener und mehrfach ausgezeichneter deutscher Offizier eine solche Täuschung viel früher hätte erkennen müssen, als es Fregattenkapitän Rech in diesem hier zu beurteilenden Fall getan hat.
Auf der anderen Seite war Fregattenkapitän Rech während seiner gesamten Laufbahn stets der deutschen Marine und dem Vaterland ergeben und hat, wie alle hier vor den Ausschuss geladenen oder um Auskunft gebetenen Vorgesetzten samt und sonders bestätigten, die ihm übertragenen Pflichten mit einer Sorgfalt, Einsatzbereitschaft und besonders ausgezeichneten Qualität erfüllt, die weit über seine Jahrgangsstufen ihres Gleichen sucht. Nicht zuletzt wegen seiner außerordentlichen Tapferkeit wurde Fregattenkapitän Rech unlängst mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz Erster Klasse ausgezeichnet und ist damit in Kühnheit und Auftreten seinen Kameraden im Offizierkorps wie auch seinen Untergebenen ein leuchtendes Beispiel an der Pflichterfüllung eines deutschen Offiziers.
Der Ehrenausschuss der Marine der Marinestation Ostsee gibt daher folgende Empfehlung:
Die Anschuldigungen sind nach nahezu einhelliger Meinung des Ehrenausschusses unhaltbar und sollten im Gedenken an den möglichen Schaden für den Ruf des gesamten Offizierkorps schnellstmöglich fallen gelassen werden. Fregattenkapitän Rech hat sich in seinem und im Sinne des Ehrenauschusses einwandfrei verhalten, nachdem ihm die Kenntnisse über die auf hinterlistigste und argvollste Weise versteckte Täuschung seiner Ehefrau zu Ohren kamen. Darüber hinaus ist Rech ein verdienter und in jeder dienstlichen Hinsicht hervorragender deutscher Marineoffizier und von streng nationaler Gesinnung. Der Ehrenausschuss befürwortet daher die Fortführung seines Dienstverhältnisses als Offizier der deutschen Kriegsmarine.
Um den bereits entstandenen Schaden vom Bild eines deutschen Offiziers zu nehmen, empfiehlt der Ehrenausschuss, Fregattenkapitän Rech im Mindesten für die Dauer des laufenden Strafverfahrens von seinem Posten auf einer Fronteinheit zu nehmen. Auch wenn dieses Verfahren erwartungsgemäß positiv endet, so ist es die einhellige Meinung des Ehrenausschusses, Fregattenkapitän Rech kein Kommando mehr auf Einheiten der ersten Linie oder in der Ausbildung anzuvertrauen, da er, wie bereits ausgeführt, im persönlichen Lebenswandel kein Vorbild für die ihm unterstellten Soldaten sein kann und sich möglicherweise auf andere Offiziere in zumindest teilweise berechtigter Art nicht mehr im Stande sehen können, mit ihm gemeinsam in einer Kampfeinheit zu dienen. Eine Disziplinarstrafe oder ein Beförderungsverbot erachtete der Ehrenausschuss ausdrücklich als nicht erforderlich, da Rech weder schwer fahrlässig noch vorsätzlich in diese Situation gekommen ist.
Der Ehrenausschuss der Marinestation Ostsee würdigt ausdrücklich die Auskunftsbereitschaft der geladenen Zeugen und die spricht Fregattenkapitän Meinhardt Peter Rech hiermit sein volles Vertrauen in seinen Tätigkeiten zukünftiger Aufgabenfelder aus.
(…)“
Hundeelend fühle ich mich jetzt. Es stört mich nicht, dass ich mein Bordkommando verliere und dass ich jetzt auf einer schwarzen Liste stehe. Nein, ich bin zustiefst von mir selber enttäuscht, weil ich entgegen allen Selbstverständnisses nicht aufrichtig und ehrlich zu meiner Ehefrau stand. Und so laufe ich ziellos durch Kiel und nehme kaum war, wie der Wind meine Schirmmütze von meinem Schädel hebt und davon weht. Aus den Schänken ringsum ertönt dumpfes und stumpfes Gelächter. Wie widert es mich heute Nacht an! Sollen die stumpfsinnigen Bauern sich doch benehmen wie ihr Vieh in der Brunft, wie konnte ich meine Ideale und meinen innersten Glauben nur so schändlich verraten?
„Seht mich doch an, hier kommt Euer Kapitän! Der Kapitän der nicht nur so dämlich ist, ohne Mütze durch die Stadt zu gehen, nein, ich war so abrundtief feige, dass ich mein ganzes Leben und mein Innerstes selbst verriet, nur um mein erbärmliches Dasein zu retten! Schonmal vom Jünger Petrus gehört? Hier stapft er durch die Gassen, der dumme Kapitän ohne Mütze!“
Ich weiss nicht, ob sich überhaupt jemand nach mir umdreht, ich weiß nicht, wo ich gerade bin. Der starke Regen hat meine Kleidung bereits bis auf den letzten Faden durchnässt, es ist mir einerlei. Auf einmal stehe ich vor den Stufen der Kathedrale, in der ich mit meiner Ulrike getraut wurde. Ist das ein Zeichen? Unschlüssig hebe ich einen Fuß, nein, die Kirche ist doch längst geschlossen. Da öffnet sich das Portal und zwei Messdiener treten ins freie, rümpfen die Nase über den vor Nässe triefenden Passanten. Doch die Tür bleibt offen.
Ich gehe hinein…
Story Line
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Bild 124: Die Verlegung der Wehrmacht über den Ozean dauert Monate.
Unternehmen ‚Tigersprung’
Sengwarden, Deutschland, 15. Januar 1942
Seekriegsleitung
1/Skl Operationsabteilung
Gemeinsamer Führungsstab des OKW
Lage:
Die Ausschaltung Russlands als letzte kontinentale Bedrohung des Deutschen Reiches schafft die Voraussetzung für die kommende Neuordnung der Welt und ihrer internationalen Organisationen im Sinne der Achsenmächte unter Führung von Deutschland und Japan sowie die endgültige Absicherung des globalen Führungsanspruchs und Weltmachtstatusses des Reichs. Einzig die Frage der Haltung Amerikas ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt worden. Die frühen Versuche der US-Administration Alf Landon, seine Nation enger an die ehemaligen Westalliierten zu binden und so unter dem Deckmantel der Neutralität die Kriegsgegner Deutschlands zu unterstützen, wurden durch die schnellen und schlagkräftigen Schläge der Wehrmacht unterbunden. Nach dem Zusammenbruch der nationalchinesischen und sowjetrussischen Regime und der ungenügend geklärten Staatskrise zwischen Japan und den USA steht Amerika nun alleine und ohne potentielle Verbündete auf der Welt. Gleichwohl darf man die erheblichen Rüstungsanstrengungen der USA und deren ideologische Kernfeindschaft zu den nationalen Regierungen Europas und Asiens nicht unterschätzen.
Die Achse und das Deutsche Reich als deren Führungsspitze sind jedenfalls fest entschlossen, keine zukünftige Bedrohung der neuen Weltordnung durch ein panamerikanisches Waffenbündnis unter der Herrschaft von Wall Street und White House zu dulden. Ergreift Amerika nicht die großzügig ausgestreckte Freundschaftshand der Achse, deren Nationen unschuldig in verheerende Kriege mit ausdrücklicher Billigung des amerikanischen Großkapitals gezwungen wurden, wird das Zentrum der Weltverschwörung von Bourgoisie und Imperialismus ohne Rücksicht zerschmettert werden.
Auftrag:
Selbst unter dem Eindruck der Schlagkraft der unbesiegbaren Wehrmacht und der Vernichtung aller Marionettenregime von Amerikas Gnaden, halten die Finanzbarone der Wall Street ihre absolute Kontrolle über Wirtschaft, Politik und die Meinung der Öffentlichkeit im Lande aufrecht, um weiter für den Krieg gegen das Deutsche Reich zu hetzen. Der Führer ist überzeugt, nur eine deutliche Geste der eigenen Stärke wird Amerikas Machtcliquen zum Einlenken bewegen können. Daher beginnt mit dem Ablauf des Januar 1942 die größte Truppenverlegung in der Geschichte der Menschheit. Planungshoheit über den Seeteil der Verlegeoperation ‚Tigersprung’ erhält die Kriegsmarine, alle übrigen Führungsstäbe der Wehrmacht und der befreundeten amerikanischen Nationen sind jedoch im gemeinsamen Führungsstab des OKW vertreten. Im Rahmen des Seetransports sind bis Mitte Mai 1942 3,4 Millionen Soldaten der Wehrmacht mit 2600 Panzern, 5400 Geschützen, 10500 Flugzeugen und 10 Millionen Tonnen an Material und Versorgungsgüter von Deutschland aus nach Venezuela, Guyana, Guadelupe und Argentinien zu transportieren.
Durchführung:
Aufstellung und Einschiffung der Kampftruppen werden durch die Führungssgruppen beim Heer und der Luftwaffe organisiert. In folgende Konzentrationsräume werden die Einheiten überführt:
Raum Guyana:
Schnelles PzK ‚Model’ – Gen. Model (4. PD, 7. PD, 3. PD)
AOK ‚Norwegen’ – Gen. List (AOK Norwegen, 44. SS-PzGr., 28. SS-PzGr.)
I. schnelles AK – GenLt. v. Obstfelder (21. ID, 5. ID, 35. ID)
III. schnelles AK – GenLt. Leeb (9. ID, 25. ID, 17. ID)
II. schnelles AK – GenLt. Erfurth (2. ID, 27. ID, 15. ID)
Fallschirmgruppe (1. FjD, 3. FjD, 7. FlgD, 2. FjD)
Sicherungsgruppe (160. ResD, 859. SichD, 735. SichD, 158. ResD, 856. SichD, 812. SichD, 727. SichD, 154. ResD, 720. SichD, 742. SichD, 165. ResD, 719. SichD)
Lufttransportgruppe (KG zbV 1, KG zbV 2, KG zbV 3, KG zbV 4)
Abfanggruppe 2 – GenLt. Keller (JG 20, JG 21, JG 70, JG 71)
Abfanggruppe 3 – GenLt. Klepke (JG 433, JG 51, JG 1, JG 54)
Schlachtgruppe 2 – GenM. Lörzer (StG 76, SchlG 1, StG 151, StG 102)
Schlachtgruppe 1 – GenM. Udet (StG 77, StG 5, SchlG 101, SchlG 2)
Raum Guadelupe:
2. AK – GenLt. v. Wietersheim (1. ID, 32. ID, 34. ID)
1. takt. KG – GenLt. v. Richthofen (StG 51, TakGr. 1, TakGr. 3, TakGr. 2)
2. takt. KG – GenLt. v. Kesselring (KG 30, KG 1, KG 4, KG 26)
3. takt. KG – GenLt. Sperrle (KG 2, KG 3, KG 53, KG 25)
4. takt. KG – GenLt. Wever (KG 27, KG 28, KG, 54, KG 51)
Schlachtgruppe 4 – GenM. Grauert (StG 2, SchnellKG 210, SchlG 104, SchlG 152)
Abfanggruppe 5 – GenLt. Heilingbrunner (JG 28, JG 5, JG 7, JG 102)
1. Jagd-Division – GenM. Felmy (JG 7, JG 107, JG 101, JG 103)
2. Jagd-Division – GenLt. v. Greim (JG 106, JG 300, JG 25, JG 301)
3. Jagd-Division – GenLt. Kammhuber (JG 104, JG 11, JG 50, JG 108)
1. U-Jagd-Fltl. – KAdm. Böhm (Z2 „Georg Thiele“, Z4 „Richard Beitzen“, Z6 „Theodor Riedel“, Z8 „Bruno Heinemann“, Z10 „Hans Lody“, Z12 „Erich Giese“)
2. U-Jagd-Fltl. – KAdm. Warzecha (Z14 „Friedrich Ihn“, Z16 „Friedrich Eckholdt“, Z18 „Hans Lüdemann“, Z20 „Anton Schmitt“, Z22 „Horst Wessel“)
Marineflieger-Fltl. 1 – KAdm. Geisler (SeeAufGr. 125, SeeAufGr. 126, SeeAufGr. 140, SeeAufGr. 139)
Marineflieger-Fltl. 2 – VAdm. Stumpff (SeeAufGr. 127, SeeAufGr. 128, SeeAufGr. 138, SeeAufGr. 137)
Marineflieger-Fltl. 3 – VAdm. Ritter (SeeAufGr. 129, SeeAufGr. 130, SeeAufGr. 136, SeeAufGr. 135)
Marineflieger-Fltl. 4 – Adm. Zander (SeeAufGr. 131, SeeAufGr. 132, SeeAufGr. 134, SeeAufGr. 133)
Raum Concordia/Argentinien:
IX. PzK – GenLt. Mackensen (178. ResPD, 24. PD, 155. ResPD)
14. Mech. AK – GenM. Volkmann (46. SS-PzGr, 497. SS-PzGr, 20. mot. ID)
16. AK – Gen. v. Salmuth (56. ID, 52. ID, 10. ID)
Raum Cuyuni/Venezuela:
3. AK – GenLt. Straube (30. ID, 13. ID, 19. ID)
II. schnelles AK – GenLt. v. Roques (18. ID, 8. ID, 23. ID)
Raum Barquisimeto/Venezuela:
HG Süd – FM v. Blomberg (HG Süd, 18. SS-PzGr, 43. SS-PzGr)
HG Mitte – Gen. v. Rundstedt (HG Mitte, SS-PzGr ‚Brandenburger’, 40. SS-PzGr)
HG Nord – Gen. v. Witzleben (HG Nord, 17. SS-PzGr, 41. SS-PzGr)
Schnelles PzK ‚Manstein’ – GenM. v. Manstein (6. PD, 2. SS-PD, 10. PD)
Schnelles PzK ‚Dietrich’ – Gen. Dietrich (5. PD, 8. PD, 179. ResPD)
I. PzK – GenLt. Harpe (14. PD, Fallschirm-PD, 9. PD)
II. PzK – Gen. Rommel (18. PD, 19. PD, 26. PD)
III. PzK – Gen. Steiner (16. PD, 20. PD, 5. SS-PD)
IV. PzK – Gen. v. Arnim ( 3. SS-PD, 1. SS-PD, 12. PD)
V. PzK – GenLt. Hausser (22. PD, 27. PD, 10. SS-PD)
VI. PzK – GenLt. v. Kleist (9. SS-PD, 11. SS-PD, 11. PD)
VII. PzK – GenLt. Geyr (15. PD, 13. PD, 17. PD)
VIII. PzK – GenLt. Nehring (23. PD, 25. PD, 12. SS-PD)
X. PzK – Gen. Guderian (2. PD, 1. PD, 21. PD)
5. AK – GenLt. v. Bock (12. öst. ID, 4. öst. ID, 14. öst. ID)
6. AK – GenLt. Ulex (1. öst. ID, 11. öst. ID, 13. öst. ID)
7. AK – GenLt. v. Brauchitsch (15. öst. ID, 5. öst. ID, 6. öst. ID)
8. AK – GenLt. Weichs (7. öst. ID, 2. öst. ID, 8. öst. ID)
9. AK – Gen. v. Leeb (33. ID, 36. ID, 6. ID)
10. AK – GenLt. v. Küchler (10. ID, 7. ID, 20. ID)
12. AK – GenLt. v. Blaskowitz (3. ID, 24. ID, 14. ID)
15. AK – GenLt. Paulus (44. ID, 45. ID, 46. ID)
18. AK – GenLt. Heinrici (57. ID, 58. ID, 60. ID)
19. AK – Gen. Ruoff (69. ID, 71. ID, 72. ID)
20. AK – GenLt. Halder (76. ID, 75. ID, 73. ID)
1. Mech. AK – GenLt. Sachs (14. mot. ID, 1. SS-PzGr, 42. SS-PzGr)
2. Mech. AK – GenLt. v. Reichenau (36. mot. ID, 3. PzGr, 10. PzGr)
3. Mech. AK – GenLt. v. Schobert (10. mot. ID, 20. PzGr, 15. PzGr)
4. Mech. AK – GenLt. de Angelis (29. mot. ID, 16. PzGr, 29. PzGr)
5. Mech. AK – GenLt. Brämer (60. mot ID, 90. PzGr, PzGr ‚Großdtschl.’)
7. Mech. AK – GenLt. Hartmann (18. mot. ID, 11. SS-PzGr, 18. PzGr)
8. Mech. AK – GenM. Friessner (25. mot. ID, 16. SS-PzGr, 23. SS-PzGr)
10. Mech. AK – GenLt. Demelhuber (2. mot. ID, 490. PzGr, 495. PzGr)
11. Mech. AK – GenLt. v. d. Bach-Zelewski (489. PzGr, 491. PzGr, 13. mot. ID)
12. Mech. AK – GenLt. v. Axthelm (386. mot. ID, 488. PzGr, 494. PzGr)
13. Mech. AK – GenM. v. Stülpnagel (3. mot. ID, 45. SS-PzGr, 496. PzGr)
Gebirgskommando
6. GebJ – GenM. v. Förster
1. GebJ – GenM. Dietl
1. AlpJ – GenLt. v. Kluge
3. GebJ – GenM. v. Falkenhorst
2. GebJ – GenM. Busch
4. GebJ – GenM. Brennecke
7. GebJ – GenM. Krüger
6. SS-GebJ – GenM. Schlemm
5. GebJ – GenM. von Tippelskirch
Marinesturmkommando
1. MSD – KAdm. Student
2. MSD – KAdm. Schörner
3. MSD – KAdm. Haase
4. MSD – KAdm. Clössner
5. MSD – KAdm. Conrad
6. MSD – KAdm. Jacob
Raum Maracaibo/Venezuela
Abfanggruppe 1 – GenLt. Milch (JG 3, JG 26, JG 2, JG 53)
Abfanggruppe 4 – GenLt. Kühl (JG 27, JG 77, JG 52, JG 72)
Schlachtgruppe 3 – GenM. Weise (StG 1, StG 3, SchnellKG 10, StG 101)
Schlachtgruppe 5 – GenLt. Bülowius (StG 165, StG 163, StG 162, StG 160)
1. U-Gruppe – KAdm. Fricke (U1, U2)
2. U-Gruppe – KAdm. Assmann (U3, U6)
3. U-Gruppe – KAdm. v. Nordeck (U11, U12)
4. U-Gruppe – KAdm. Dönitz (U7, U8)
6. U-Gruppe – KAdm. Stosch (U5, U10)
7. U-Gruppe – KAdm. Krause (U4, U9)
Beteiligte Kräfte:
Invasionsflotte ‚Anton’ – VAdm. Witzell („Jaguar“, „Löwe“, „Bremse“, „Henne“, „Fliege“, „Brummer“, „Mücke“, „Tiger“, „Hornisse“, „Biene“, „Wespe“, „Schmetterling“)
Invasionsflotte ‚Bertha’ – Adm. Tillessen („Maikäfer“, „Heuschrecke“, „Ameise“, „Moskito“, „Gepard“, „Puma“, „Leopard“, „Wiesel“, „Hermelin“, „Libelle“, „Graugans“, „Rotfuchs“)
Invasionsflotte ‚Cäsar’ – VAdm. Bastian („Panther“, „Fuchs“, „Luchs“, „Falter“, „Silberwolf“, „Rauhwolf“, „Schwalbe“, „Möwe“, „Kormoran“, „Seeadler“, „Ozelot“, „Hyäne“)
Alle drei Seeverlegeflottillen werden nach Abschluss der Operation in Maracaibo stationiert. Um unnötige Provokationen zu vermeiden, verbleibt die deutsche Atlantikflotte zunächst in ihrem Heimatstützpunkt Wilhelmshaven.
Maskierung:
Eine Seeverlegeoperation dieses Ausmaßes ist historisch ohne Beispiel. Um den hohen Koordinierungsaufwand nicht unnötig zu vermehren, wird auf eine Maskierung des Unternehmens verzichtet. Es dürfte auch so kaum möglich sein, den Antransport und die Aufstellung einer so gewaltigen Armee zu verbergen. Nach Ansicht des Amts für Abwehr und Auslandsspionage würde der Versuch einer Tarnung eher zu wachsendem Misstrauen auf amerikanischer Seite und einem Präventivschlag des Gegners gegen unsere noch unvollständigen Kampftruppen führen.
History Line
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Bild 125: Eine solche P-38 J wurde erst vor wenigen Jahren vollkonserviert im ewigen Eis Grönlands entdeckt. Als Teil einer Überführungsgruppe musste sie auf der Eisfläche notlanden und sank während der folgenden Jahrzehnte 60 Meter tief ins Eis ein.
Operation ‚Bolero’
Operation ‚Bolero’ war eine Militäroperation der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika zum Aufbau einer Invasionsarmee in Europa im Zweiten Weltkrieg. „Bolero“ war die Tarnbezeichnung für den Kriegsschauplatz Großbritannien.
Für die westalliierten Invasionspläne der Operationen ‚Sledgehammer’ und ‚Roundup’ standen in Großbritannien mit Abstand nicht genug Truppen und Material zur Verfügung. Die USA erklärten sich daher bereit, eine große Invasionsstreitmacht nach England zu überführen. Zunächst beschränkte sich ‚Bolero’ auf den Aufbau einer schlagkräftigen Luftstreitmacht, wurde aber im Laufe der Zeit auf die Seeverlegung anderer Waffengattungen ausgedehnt.
Im Zuge der Operation ‚Roundup’ wurde auch ‚Bolero’ im April und Mai 1942 entworfen. Als Ende Mai 1942 die Operation ‚Roundup’ auf den April 1943 verschoben wurde, planten die Stabschefs die Entsendung von 525.000 Soldaten der US Army, 240.000 Soldaten der US Air Force und 235.000 Soldaten und Bedienstete für die logistische Bewältigung des Nachschubtransports. Bis Ende März wollte z.B. USAF General Henry Arnold 39 Kampfgeschwader mit 3.649 Kampfflugzeugen plus den nötigen Bodenorganisationen nach England verlegen lassen – was größtenteils auf dem Luftweg durch Zwischenlandungen in Grönland und Island erfolgen sollte.
Im Mai 1942 hatten die Planungsstäbe in Amerika und England ihre Koordinierungen abgeschlossen und die ersten Einheiten der 8. US Luftflotte wurden in England aufgestellt. Boden- und Servicepersonal wurde i.d.R. auf umgebauten ehemaligen schnellen Ozeanlinern transportiert, während die Bomber- und Jagdflugzeuge in kleinen Gruppen über den Atlantik flogen. Insbesondere die Jagdmaschinen wurden für den Flug mit Zusatztanks ausgerüstet und landeten mehrmals zwischen. Die ersten drei Geschwader waren die 97th Air Group (B-17C), die 1st Fighter Group (P-38) und die 60th Troop Carrier Group (C-47), alle drei wurden jedoch schnell zur 12. US Luftflotte nach Nordafrika verlegt, da sie in England nur begrenzt eingesetzt wurden. Dennoch waren bis Ende August bereits 386 Flugzeuge in England stationiert, am Jahresende 1942 waren es 882 Stück.
Der zunehmende Luftkrieg gegen das Deutsche Reich führte zu Anpassungen an die Stationierungspläne: hatte man seitens der US Air Force aufgrund der Entwicklung im pazifischen Kriegsschauplatz im Juli die Gesamtstärke für ‚Bolero’ auf 54 Geschwader reduziert, so wuchsen die Planungen bis Ende 1943 auf insgesamt 137 Kampfgeschwader mit 74 Bombergruppen und 31 Jägergruppen, 197.000 Mann für Flugzeugbesatzungen und 178.000 Mann als Boden- und Servicepersonal. Die Briten bereiteten sich auf die Einquartierung von insgesamt 1.147.000 Soldaten der US Streitkräfte vor, die im Rahmen der Operation ‚Sledgehammer’ mit ‚Bolero’ nach England transportiert werden sollten. Die ehrgeizige Landung in Westeuropa wurde dann jedoch zugunsten der Operation ‚Torch’ aufgegeben und die amerikanischen Landungsstruppen wurde direkt aus ihren Absrunghäfen in den USA in Marsch gesetzt. Mit der Verschiebung von ‚Roundup’ ins Jahr 1944, der Verkleinerung des ‚Bolero’-Kommittees wegen der organisatorischen Beanspruchungen durch ‚Torch’ und schließlich der Aufgabe von ‚Roundup’ zugunsten von Operation ‚Overlord’ wechselten die Planungs- und Führungskompetenzen der Operation ‚Bolero’ zum Planungsstab für ‚Overlord’. Zwar ging die Verlegung von Truppen und Gerät bis zur Invasion in der Normandie weiter, wurde nun aber nicht mehr als ‚Bolero’ bezeichnet und war Teil von ‚Overlord’.
Story Line
Berlin, Tirpitzufer 74/75,
Amt Ausland/Abwehr
Abteilung Ausland
Zur Vorlage beim Chef der Abteilung Vizeadmiral Bürckner
Abschlussbericht zur Lage der Vereinigten Staaten von Amerika
1 USA, Inneres
1.1 Politische Situation
Staatsoberhaupt der USA ist der Republikaner Wendell Willkie, ein Sohn deutscher Auswanderer, der sich völlig überraschend auf dem Nominierungsparteitag der Republikanischen Partei in Philadelphia gegen Arthur Vandenberg und Robert Taft durchsetzen konnte. Seine Gegnerschaft zum demokratischen Präsidentschaftskandidaten ist vor allem in der Ablehnung des New Deal zu suchen, doch anders als Roosevelt vertrat Willkie während des Wahlkampfes auch die strikte Neutralität der USA nach Europa. Die heutige politische Situation ist jedoch sehr kompliziert: Nunmehr glauben rund 50% der Amerikaner, dass ein Krieg gegen Deutschland und die Achse unausweichlich ist. Maßgebliche Kreise des Großunternehmertums, die Willkies Wahlkampf bezahlten, sprechen sich inzwischen ebenfalls für die gewaltsame Wahrung amerikanischer Wirtschaftsinteressen in Amerika und im pazifischen Raum aus. Infolge dessen hat sich Willkie, der ohnehin eher als ein schwacher Präsident zu bezeichnen ist, schrittweise von seinen anfänglichen Positionen entfernt und steuert auf einen interventionistischeren Kurs hin. Dies hat bereits zum Rücktritt von Robert Taft aus seiner Regierung geführt und auch der Gegensatz zum äußerst populären Luftwaffenminister Charles Lindbergh bricht immer weiter auf.
Auf der anderen Seite wird er wegen seiner kaum erkennbaren Führung aus dem Lager der Demokraten kritisiert. Ein weiteres Problem ist sein Gesundheitszustand: unbestätigten Meldungen zufolge erlitt Willkie im letzten halben Jahr mindestens einen leichten Herzinfarkt. Sollte er seine politischen Ziele nicht verwirklichen können, ist es wahrscheinlich, dass er zugunsten von Vizepräsident McNary zurück tritt. Es gilt aber als sicher, dass Charles McNary keine handlungsfähige Regierung wird bilden können, sodass eine Rückkehr von Roosevelt ins Weiße Haus mittelfristig vorstellbar ist.
1.2 Wirtschaftliche Situation
Die wirtschaftliche Lage der Vereinigten Staaten von Amerika ist zwar nicht Besorgnis erregend, aber unbefriedigend. Die Erfolge der New-Deal-Politik von Roosevelt, die unter Alf Landon konsequent fortgeführt wurde, wurden in den letzten Jahren verspielt. Wendell Willkie und sein Kabinett agierten mehr als unglücklich und konnten weder die industrielle Basis der USA nachhaltig stärken, noch effiziente Wirtschaftsmethoden unterstützen. Die Arbeitslosigkeit wächst zum ersten Mal seit 1934 wieder, das Lohnniveau stagniert, einzig die Unternehmensgewinne haben seit zwei Jahren noch einmal deutlich zugenommen. Auf der anderen Seite wuchsen vor allem die Aufträge für Rüstungs- oder Großtechnologieprojekte: die Konsumgüterproduktion dagegen ging um 32% zurück! (Ministerauswirkungen) Aufgrund des schwächelnden Binnenmarkts drängt die wirtschaftliche Elite zu wirtschaftlicher Expansion, notfalls mit Waffengewalt unter dem Deckmantel von Freiheit und Marktwirtschaft. Insgesamt übertrifft Deutschlands wirtschaftliche Stärke die der USA mittlerweile deutlich.
1.3 Technologische Situation
Technologisch und doktrinell sind die USA nur auf dem Gebiet der Marineforschung und der Computertechnologie überlegen. In allen anderen Forschungsgebieten konnten sich die amerikanischen Wissenschaftler keinen Vorsprung erarbeiten, wenngleich der Stand der Entwicklung häufig gleich dem deutschen Niveau ist. So gibt es auch keine eindeutigen Schwächen im amerikanischen Forschungsprogramm. Einzig in den Bereichen Gebirgsjäger, Sturzkampfbomber und motorisierte Brigaden ist der Forschungsstand hoffnungslos veraltet oder erst im Entstehungsstadium. Zur Marine sei noch angemerkt: zwar verfügt die US Navy über modernste Kriegsschifftechnologien, doch die taktische und operative Entwicklung geeigneter Doktrinen steht weit hinter den kampferprobten Einsatzverfahren der deutschen Kriegsmarine zurück.
1.4 Geheimdienst
Die CIA unter Henry J. Kaiser wurde ganz im Sinne Willkies hauptsächlich auf Industriespionage hin ausgerichtet und ist als Instrument der Außenpolitik kaum noch brauchbar. Obwohl bekannt ist, dass fremde Geheimdienste erfolgreich Netzwerke in den USA etabliert haben, steht das FBI nahezu alleine im Kampf gegen die ausländischen Agenten.
Das Hauptaugenmerk des CIA konzentriert sich auf den amerikanischen Kontinent, der traditionell eng mit amerikanischen Großkonzernen verflochten ist und stets von Putschisten oder Revoluzzern bedroht ist. Großes Engagement betreibt die USA weiterhin in Japan, dem strategischen und wirtschaftlichen Hauptkonkurrenten im pazifischen und ostasiatischen Raum. Seit mehreren Jahren beobachtet das Amt Abwehr außerdem immer wieder Eindringversuche amerikanischer Spione nach Deutschland. Bisher konnten alle diese Attacken aufgedeckt werden, mindestens dreimal hatten amerikanische Spione jedoch Erfolg und konnten ihre subversiven und schädlichen Aktionen gegen Deutschlands Weltruf, eine Rüstungsproduktion und ein Technologieprojekt ausführen.
2 USA, Streitkräfte
2.1 US Army
Die US Army verfügt derzeit über 85 Divisionen, davon 20 reguläre Infanterie, 1 Kavallerie, 33 motorisierte Divisionen, 26 feste Garnisonen und 5 Armeeführungsgruppen. Alle Einheiten befinden sich auf dem aktuellen Stand der Technik bzw. werden gerade modernisiert. Obwohl angesichts der langen Grenzen und Küstenlinien diese Anzahl von Divisionen nicht ausreicht, um das eigene Kernland zu schützen, befinden sich viele dieser Divisonen in Stützpunkten in Karibik und Pazifik. Das Fehlen von Panzerdivisionen zeigt deutlich, dass die US Army keine Expansionsbestrebungen verfolgt.
2.2 US Air Force
Die US Air Force verfügt derzeit über 39 Kampfgruppen, davon 25 Jagdgeschwader, 4 strategische Bombergruppen und 10 mittlere Kampfgeschwader. Die meisten dieser Einheiten sind innerhalb der Festland-USA stationiert, wenige leisten Dienst auf den Bahamas oder Hawaii. Die Ausrichtung auf eine starke Jagdwaffe legt ebenfalls den Schluss nahe, dass es sich hierbei um Verteidigungskräfte handelt. Für einen Feldzug in Übersee wäre die USAF zwar besser gerüstet als die US Army, müsste dann jedoch auf eine effektive Verteidigung der Heimat verzichten.
2.3 US Navy
Die US Navy ist mit derzeit 271 Kampfeinheiten und weiteren Unterstützungsfahrzeugen die stärkste Marine der Welt. Zu den Flotten gehören unter anderem: 7 Flottenträger, 2 Begleitträger, 27 Schlachtschiffe, 30 schwere Kreuzer, 117 Zerstörer, 18 U-Boote und 52 Truppentransportschiffe. Der Entwicklungsstand der neueren Einheiten, insbesondere der Flugzeugträger, ist sehr fortschrittlich. Die US Navy ist in der Lage, sowohl Ost- als auch Westküste gegen starke feindliche Flotten zu behaupten und überdies empfindliche Offensivschläge bis an die gegnerische Küste heran zu tragen. Die US Navy ist nicht nur der wichtigste Bestandteil der Verteidigungsstrategie der USA, sondern auch das größte außenpolitische Pfund des Landes: jederzeit weltweit einsetzbar und von einer ausgezeichneten Schlagkraft wird es die US Navy sein, die Amerikas Rolle in der neuen Zeit bestimmt.
2.4 US Marine Corps
Das US Marine Corps verfügt über 2 Kampfdivisionen und 5 Marinebombergeschwader. Die Truppen sind allesamt an der Ostküste stationiert und werden innerhalb des Verteidigungsrings New York – Norfolk eingesetzt.
2.5 geplante Neuaufstellungen
Rüstungsprojekte dienen eher der Verteidigung des Landes. Insbesondere die Westküste wird nun auch durch neue Radarstellungen gesichert, während die Ostküstenradarstellungen nur noch ergänzt werden. In mehreren Serien wird derzeit an der Aufstellung von 2 weiteren Marine-Divisions, 12 Infantry-Divisions und 14 motorized Divisions gearbeitet. Die Produktionsreihen laufen größtenteil im Sommer dieses Jahres, spätestens zum Dezember 1942 aus. Auch die Luftstreitkräfte werden erweitert: 6 Marinebombergeschwader, 2 strategische Gruppen B-24 und 5 Abfanggruppen werden die Werkshallen zwischen Herbst 1942 und Frühjahr 1943 verlassen.
Die größten Bauprojekte betreibt die US Navy: 16 neue Flottenträger, 3 neue Begleitträger, 2 schwere Kreuzer, 4 leichte Kreuzer, 6 Zerstörer und 3 Landungsschiffe befinden sich zur Zeit in unterschiedlichen Baustadien in den Werften. Während alle kleineren Schiffe noch vor dem 1. August 1942 in Dienst gestellt werden können, werden bis zu diesem Zeitraum nur 10 der insgesamt 19 Flotten- und Begleitträger fertig gestellt. Immerhin würde dies die Schlagkraft der US Navy stark erhöhen, wenn man den Kampfwert der neuen Flugzeugträger gegenüber den älteren Schlachtschiffen betrachtet.
2.6 Konzentrationsräume der Streitkräfte
Die Landstreitkräfte sind hauptsächlich auf die beiden Küsten verteilt, wobei im Gebiet Washington-Baltimore-Newark durchaus eine Konzentration feststellbar ist. Die Luftstreitkräfte sind ebenso auf das ganze Land verteilt, eine stärkere Ausrichtung aber ergibt sich am Golf von Mexiko. Die US Navy hat ihre schlagkräftigsten Flotten an der Ostküste zusammen gezogen: alleine 159 Kampfeinheiten liegen im Hafen von Miami, 47 weitere in Norfolk.
3 USA, Äußeres
3.1 Die amerikanischen Verbündeten
Verbündete Amerikas sind einzig die unbedeutenden Staaten Liberia und Phillippinas. Aufgrund der Entfernung zu den USA werden sich beide selbst verteidigen müssen, wenn sie in einen Krieg gegen die Achse hinein gezogen werden. Ihre Streitkräfte sind schwach und schlecht motiviert, die Politker korrupt und das Volk unzufrieden.
3.2 Die amerikanische Amerikapolitik
Seit Thomas Jefferson (3. Präsident der USA), spätestens aber seit James Monroe (5. Präsident) betrachten die Vereinigten Staaten den amerikanischen Kontinent als eigenen Vorgarten und haben sich seitdem erfolgreich jeglichen Intervenierungsversuchen fremder Mächte entgegen stellen können. Mit nahezu allen amerikanischen Staaten vebindet die USA außenpolitische Beziehungen, Unabhängigkeitsgarantien, Durchmarscherlaubnisse oder sonstige Verträge. Insbesondere die Neuorientierung Argentiniens und Venezuelas nach Deutschland-Europa hin hat zu Unruhe in vielen lateinamerikanischen Staaten geführt, in denen breite Bevölkerungsschichten mehr oder weniger offen für ein Abschütteln des amerikanischen Zwangsjochs votieren. Weiterhin verlieren die USA ihre wirtschaftliche Vormachtstellung auf dem Kontinent, was insbesondere den Einfluss der Großkonzerne auf die Außenpolitik der Regierung verstärkt hat.
3.3 Das Verhältnis zur Achse
Rückblickend betrachtet hat sich Amerika aus den jüngsten Kriegen in Europa und Asien eher heraus gehalten. Die Unterstützung für Nationalchina war anfangs stark, doch wirkungslos. Großbritannien und Frankreich wurden eher symbolisch unterstützt und gegen das kommunistische Russland hegte sowohl die Regierung Alf Landon wie auch Wendell Willkie tiefes Misstrauen. Insbesondere die Einstellung des U-Bootkrieges seitens Deutschlands hat das deutsch-amerikanische Verhältnis zumindest stabil halten können. In letzter Zeit nahmen die Geheimdienstaktionen der CIA deutlich zu, doch eine konseqente Achsenpolitik kann man beim Kabinett Willkie nicht ausmachen. Im Gegenteil, der Präsident weiß, dass er sein Land innerlich spalten wird, wenn ein republikanischer Präsident in den Krieg gegen Deutschland und Japan ziehen sollte. Andererseits ist es genau das, was viele seiner früheren Geldgeber und die politischen Konkurrenten von ihm fordern. Momentan wartet die US-Administration eher ab, ob sich in Zukunft nicht vielleicht doch Möglichkeiten der Kooperation mit Deutschland und Japan ergeben sollten, ohne die Freundschaftsangebote aus Berlin deutlich zu erwidern.
4 Schlussfolgerungen
4.1 Reaktionsmöglichkeiten
Der beginnende Aufmarsch der Wehrmacht könnte durch die Sicherung der amerikanischen Gewässer durch die US Navy empfindlich getroffen und vielleicht über Monate hinaus gezögert werden. Doch würde ein Präventivschlag auch den Verlust der pazifischen Besitzungen mit sich ziehen. In der Rüstung kann man auch noch keinen längeren Krieg gegen Deutschland und Japan durchhalten. Dennoch gibt es eine gewisse Möglichkeit, dass die USA zuerst zuschlagen werden.
4.2 Reaktionswahrscheinlichkeiten
Aufgrund der Instabilität des Kabinetts Willkie ist eher mit einer abwartenden Lähmung zu rechnen. Willkie will sein Amt nicht verlieren, vor allem will er nicht die Wähler und Unterstützer enttäuschen, die ihn wegen seines strikten Neutralitätskurses gewählt haben. Auf der anderen Seite wird er Amerika weiter in einen Verteidigungszustand bringen, bevor er dann aus einer stärkeren Position heraus Verhandlungen mit den Achsenmächten aufnehmen wird. Es ist nach Einschätzung des Verfassers derzeit absolut unwahrscheinlich, dass Amerika von sich aus den Krieg aufnehmen wird oder auch nur einen kriegstreiberischen Kurs einschlägt. Die Zeit für Verhandlungen erscheinen momentan günstig und vielversprechend.
Abteilung Ausland – Büro Amerika
Gezeichnet
Rech, Fregattenkapitän
Handschriftlicher Vermerk des Chefs der Zentralabteilung der Abwehr, Generalmajor Hans Oster
Wer ist dieser Rech? Kann man ihm trauen? Canaris selbst verbürgt sich für ihn und hat ihn nun schon zum zweiten Mal persönlich für das Auslandsamt angefordert. Stand anscheinend kurz vor dem Karriereende, doch seine Akte ist noch durch das RSHA gesperrt. Versuche doch mal, ob Du Deine Kontakte zu Kaltenbrunner dahingehend nutzen kannst. Aber bleibe vorsichtig, habe erfahren, dass der SD zwei verdeckte Operationen gegen Gruppen durchgeführt hat. Zwar erfolglos, aber anscheinend wissen sie etwas. Ist durchaus möglich, dass man uns einen Kuckuck ins Nest legen möchte.
Sehen wir uns in der ‚Dreigroschenoper’?
H. O.
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Bild 126/127: Zwei mal die USS Reuben James.
Die „USS Reuben James“ (DD-245)
Die „USS Reuben James“ war ein Zerstörer der ‚Clemson’-Klasse und wurde nach Bootsmann Reuben James aus Delaware benannt, der zur Zeit der Barbaresken-Kriege auf der Fregatte „USS Constellation“ diente und an dem berühmten Landungsunternehmen von John Decatur teil nahm.
Die „Reuben James“ wurde am 2. April 1919 auf Kiel gelegt und am 4. Oktober desselben Jahres von der New York Shipbuilding Corporation zu Wasser gelassen. Die Indienststellung fand am 24. September 1920 statt, der erste Kommandant war Gordon W. Hines.
Zunächst war die „Reuben James“ Teil der Atlantikflotte und wurde 1921 und 1922 im Mittelmeer eingesetzt. Sie war an Operationen zur Rettung von Flüchtlingen im von einem Bürgerkrieg zerrissenen Jugoslawien beteiligt und bewachte die Freiheit der Meere in der Adria. Später begleitete sie Hilfslieferungen nach Jugoslawien und Polen.
Zurück in New York, patrouillierte sie im Frühjahr 1926 vor der Küste Nicaraguas, um den Waffenschmuggel zu den in der dortigen Revolution beteiligten Parteien zu unterbinden. Ihren letzten großen Einsatz unternahm sie im Frühjahr 1929 bei einem großangelegten Flottenmanöver der Atlantikflotte unter Einbeziehung der Flugzeugträger. Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise wurde die „Reuben James“ am 20. Januar 1931 außer Dienst gestellt. Doch bereits ein Jahr später nahm man das Schiff wieder in die Liste aktiver Schiffe auf, als sich ein Staatsstreich auf Kuba unter Fulgencio Batista ereignete, der seinerzeit von den USA unterstützt wurde. Sie operierte im Atlantik und der Karibik und patrouillierte innerhalb der kubanischen Hoheitsgewässer. 1934 wurde sie nach San Diego zur Pazifikflotte verlegt, wo sie an weiteren Manövern mit den Flugzeugträgern beteiligt war. Erst im Januar 1939 wurde das Schiff unter dem Eindruck der Tschechei-Krise zurück zur Atlantikflotte transferiert.
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 war die „USS Reuben James“ Teil der „Neutralitätspatrouille“ in Atlantik und Karibik, welche die Schiffsbewegungen kriegführender Staaten beobachtete und meldete. Im März 1941 wechselte das Schiff in den Geleitdienst über: damals wurden die Hilfslieferungen an Großbritannien von Neufundland bis zum von Amerika okkupierten Island durch Schiffe und Flugzeuge der US Navy geschützt. Das zunehmende Engagement der USA auf Seiten Großbritanniens, wie auch die Konfrontationen amerikanischer Zerstörer mit deutschen U-Booten (siehe der Zwischenfall mit der „USS Niblack“ oder der „USS Kearny“) führten auch immer mehr zu diplomatischen Verwicklungen zwischen beiden Nationen.
Am 23. Oktober 1941 war die „USS Reuben James“ Teil einer Fünf-Zerstörer-Eskorte des Geleitzuges HX-156, der von Argentia (Neufundland) nach Hvalfjordur (Island) geleitet werden sollte, wo er an die britischen Sicherungskräfte übergeben werden sollte. Da Meldungen eingingen, dass ein Rudel deutscher U-Boote auf dem Generalkurs des Konvois Aufstellung bezogen hatte, begannen die Zerstörer mit Suchmaßnahmen und sicherten besonders die bedeutenden Schiffe des Konvois. Am 31. Oktober befand sich der Konvoi noch etwa 970 km westlich von Irland, als die „USS Reuben James“ ein Echosignal eines U-Bootes auffing. Während sie die Position ansteuerte um die Signalquelle zu untersuchen, schlug ein Torpedo von U-552 (KptLt. Erich Topp) ins vordere Magazin an der Backbordseite ein und verursachte eine gewaltige Explosion. Die gesamte Bugsektion wurde bis zum vierten Schornstein abgerissen und sank sofort. Das Heck blieb noch etwa 5 Minuten schwimmfähig, bevor es ebenfalls in den eisigen Fluten des Atlantiks versank. Von den 159 Besatzungsmitgliedern überlebten nur 44 die Tragödie.
Der Zwischenfall überdehnte die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland, besonders da Deutschland eine Entschuldigung verweigerte. Statt dessen warf man Amerika vor, seine Schiffe in der von Deutschland schon seit langer Zeit proklamierten Kriegszone auf eigene Gefahr eingesetzt zu haben. Zwar führte das Ereignis noch nicht zum Krieg zwischen beiden Staaten, allerdings war sich Hitler sicher, dass Amerika seine Neutralität nur dem Anschein nach wahrte und in Wahrheit auf einen günstigen Moment für einen Kriegseintritt lauerte. Dementsprechend erleichtert war er auch, als es etwas über einen Monat später zum Krieg zwischen Japan und den USA kommen sollte.
Verdrängung: 1.190 Tonnen
Länge: 95,83 m
Breite: 9,65 m
Tiefgang: 2,84 m
Antrieb: 2 Dampfturbinen mit 26.500 WPS
Gescchwindigkeit: 35 kn
Reichweite: 4.900 sm bei 15 kn
Bewaffnung: 4x 102mm Geschütze, 1x 76mm Geschütz, 12x 533mm Torpedorohre
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Bild 128: Brasilien, eine südamerikanische Regionalmacht
Berlin, Tirpitzufer 74/75, 24. März 1942
Amt Ausland/Abwehr
Abteilung Ausland
Zur Kenntnisnahme FKpt. Rech, Leiter des Amerika-Büros
Abschlussbericht zur Lage der Bundesrepublik Brasilien
1 Brasilien, Inneres
1.1 Politische Situation
Brasiliens Regierung unter Getulio Vargas ist derzeit stabil. Vargas kam 1930 während eines Militärputsches an die Macht und etablierte Schritt für Schritt ein annähernd diktatorisches System, wobei er niemals einen Hehl aus seinen politischen Vorbildern Italien und Deutschland machte. Dennoch ist mehr oder weniger auf Gedeih und Verderb an das Schicksal der USA gebunden. Beinahe alle Industrieinvestitionen kommen aus den Vereinigten Staaten, das Militär – traditionell ein Machtfaktor in dem südamerikanischen Land – bekennt sich zur USA. Insbesondere die Feindschaft zu Argentinien, welches seit 1936 Mitglied der Achse ist, lässt eine politische Annäherung zwischen dem Reich und Brasilien kaum zu.
Die nicht vollständig gelösten inneren sozialen Probleme und die enge Verknüpfung von Industrie und Militär zur Schutzmacht USA könnten Präsidente Vargas zwingen, sich für eine Seite im Kampf zu entscheiden. Es gilt als unwahrscheinlich, dass er bei Parteinahme zugunsten der Achse die Stärke besitzt, an der Spitze der Regierung zu bleiben.
1.2 Wirtschaftliche Situation
Die Weltwirtschaftskrise traf Brasilien als wichtiger Rohstofflieferant für Hochtechnologiezweige sehr hart. Gleichzeitig fallende Agrarpreise zogen auch das zweite industrielle Standbein weg. Schneller als andere amerikanische Staaten konnte Brasilien die Krise abschütteln, da die USA gewaltige Investitionsprogramme starteten und Brasilien überdies einen Großteil der Staatsschulden erließen. Nun hat sich Brasilien wieder erholen können, vor allem, da nach der schnellen Kapitulation Großbritanniens die lukrativen Gummiexporte nach Europa und Asien fortgesetzt werden konnten. Auf der anderen Seite hat Brasilien den größten Teil seiner Devisen in die Aufrüstung seiner Streitkräfte investiert, um den neuen, starken Nachbarn Argentinien und Venezuela zu trotzen.
1.3 Technologische Situation
Technologisch hat sich Brasilien hauptsächlich auf die Entwicklung seiner Schwer- und Agrarindustrie, seiner Funk- und Fernmeldetechnik und seiner Infanteriearmeen konzentriert. Dennoch bleibt das Land 5 bis 10 Jahre hinter den wichtigsten Industrienationen der Welt zurück. Gegenüber seinen südamerikanischen Nachbarn konnte es die Vormachtstellung aufgrund massiver deutscher Technologietransfers an Argentinien und Venezuela nicht halten.
1.4 Geheimdienst
Der brasilianische Geheimdienst orientiert sich eher nach Innen, um wie bereits 1935 und 1938 Aufstände der Kommunisten und Integralisten nieder zu schlagen.
2 Brasilien, Streitkräfte
2.1 Exercito Brasileiro
Die Landstreitkräfte bestehen aus 37 Infanteriedivisionen, einer Kavalleriedivisionen und zwei Milizeinheiten. Die Amazonasarmee bestehend aus dreizehn Divisionen verteidigt die Front nach Cayenne, die Zentralarmee aus neun Divisionen sichert Rio de Janeiro. Alle übrigen Einheiten sichern die argentinische Grenze bzw. die Atlantikküste. Die Armee ist auf dem Standard von 1941, bei Geschützen und Ausrüstung jedoch teilweise weit veralteter.
2.2 Forca Aera Brasileira
Die brasilianische Luftwaffe verfügt über fünf Geschwader Abfangjäger und dreizehn Geschwader mittlere Bomber der Kampfmuster Curtiss P-36 und Boeing B-18. Die Luftwaffe ist größtenteils um die wichtigen Zentralprovinzen Rio und Sao Paolo konzentriert, wobei einige Geschwader auch die Mündung des Rio de la Plata kontrollieren können.
2.3 Marinha do Brasil
Die brasilianische Marine besteht derzeit aus zwei Linienschiffen des Ersten Weltkrieges, acht veralteten leichten Kreuzern, 21 veralteten Zerstörern und acht Landungsschiffen. Insbesondere die leichten Kreuzer und Zerstörer wurden auch in der letzten Zeit als Lizenzbauten auf brasilianischen Werften gebaut, sind technologisch aber völlig überholt. Einzig die argentinische Marine hat eine ähnliche Stärke in Südamerika und so scheint denn auch die Armada de la Argentina der Hauptgegner Brasiliens zur See zu sein.
Weitergeleitet an das Amerika-Büro, FKpt. Rech
Oster,
Generalmajor und Amtschef Abwehr
Handschriftlicher Vermerk auf einem beigelegten Zettel des Chefs der Zentralabteilung der Abwehr, Generalmajor Hans Oster
Herr FKpt. Rech,
Admiral Canaris und meine Wenigkeit lassen Ihnen dieses Dossier zukommen, auch wenn Brasilien nicht unbedingt in ihrem Verantwortungsbereich liegt. Dennoch sind wir ebenso wie die Gruppe Südamerika davon überzeugt, dass tiefere Kenntnisse über die Politik und weniger bekannte Ereignisse Ihre Arbeit positiv beeinflussen könnten. Mein Stab wird Ihnen auch weiterhin Material zur Verfügung stellen, wenn Sie dies nicht auf dem „Dienstweg“ oder kurzfristig beschaffen können – sie wissen ja bereits, wie wir hier arbeiten und unter welchen Bedingungen.
Übrigens – ich lade Sie ganz herzlich zu einem Dinner am Sonnabend dieser Woche bei mir und meiner Familie ein. Dann könnten wir uns auch privat einmal austauschen. Das Dienstliche wird dann aber auf jeden Fall ruhen, erstens wäre das ja ein Bruch der Geheimhaltung und zweitens schätze ich es durchaus, in meinem Refugium Ruhe vor meiner Arbeit zu finden. Rufen Sie meinen Stabssekretär Hauptmann Trenkner an, wenn Sie sich entschieden haben.
Hans Oster
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Bild 129: Das Bild ist die Impression eines Künstlers. Niemals stand die "Minas Gerais" in einem Gefecht.
Dreadnought „Minas Gerais“ der Marinha do Brasil
Die “Minas Gerais” wurde nach dem gleichnamigen Bundesstaat Brasiliens benannt und formte gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff “Sao Paulo” und den Kreuzern “Bahia” und “Rio Grande de Sul” seit 1910 bis zum Zweiten Weltkrieg das Rückgrat der brasilianischen Marine.
Hintergrund
Mit dem Jahre 1900 war Brasilien hinter Argentinien und Chile auf den Rang der drittstärksten Marinemacht Südamerikas abgestiegen, eine Folge der Revolution von 1889, nach welcher die neue Regierung unter Deodora da Fonseca die Marine mehr oder weniger verrotten lies. So gab es 1900 nur noch zwei Küstenpanzerschiffe und zwei alte Kreuzer, die leidlich einsatzfähig waren. Zur selben Zeit erlebte die argentinische Wirtschaft aufgrund der weltweit stark wachsenden Nachfrage von Kaffee und Gummi sowie einem Goldrausch starke Wachstumsschübe. 1905 verabschiedete der Kongress ein modernes Bauprogramm, welches aus 28 Neubauten bestehen sollte: darunter drei Linienschiffe und drei Panzerkreuzer.
Die drei Linienschiffe waren dem Design her an die norwegische ‚Norge’-Klasse und englische ‚Triumph’-Klasse angelegt und wurden bei Armstrong Withworth geordert. Nach dem Erscheinen der britischen „HMS Dreadnought“ lies Brasilien die Arbeiten sofort einstellen schloss am 20. Februar 1907 neue Verträge über zwei in jeder Hinsicht moderne Dreadnoughts von 17.500 Tonnen Verdrängung, 12x 30,5cm-Geschützen und einer Höchstgeschwindigkeit von 21 kn ab. Eines dieser Schiffe war die „Minas Gerais“ und wurde am 17. April 1907 aufgelegt. Nach Großbritannien und den Vereinigten Staaten war Brasilien nun die dritte Nation der Welt, die Dreadnoughts in Konstruktion hatte. Diese neue Schlagkraft führte auch zu einer Annäherung an die USA, die Brasilien nun als panamerikanischen Alliierten gewinnen wollten. Auf der anderen Seite fürchtete Deutschland, dass Brasilien die beiden Schiffe gar nicht für sich bestellt hatte, sondern sie im Falle eines Kriegsausbruchs sofort England aushändigen könnte.
Frühe Karriere
Die „Minas Gerais“ wurde am 6. Januar 1910 von der Marinha do Brasil in Dienst gestellt und transportierte als ersten Staatsakt die Leiche des verstorbenen Botschafters in Washington zurück nach Rio de Janeiro. Mit der Depression von 1910 führten die unsäglichen Zustände insbesondere der schwarzen Seeleute in der brasilianischen Marine zu einer Meuterei auf dem Schiff – die sogenannte „Peitschenrevolte“: ein Seemann wurde zu der unvorstellbaren Menge von 250 Peitschenhieben verurteilt, obwohl körperliche Züchtigung mitterweile per Gesetz verboten war. Auch nachdem der Seemann vor Schmerzen bewusstlos wurde, wurde die Bestrafung fortgeführt. In der Nacht vom 21. zum 22. November erhoben sich die Matrosen, töteten einige Offiziere und hielten britische Ingenieure, die mit der Fertigstellung einiger Anlagen beschäftigt waren, als Geiseln. Schnell breitete sich die Meuterei auch auf das Schwesterschiff „Sao Paulo“, einen alten Panzerkreuzer und die brandneue „Bahia“ aus. Einzig die Torpedoboote hielten treu zur Regierung, damit konnte die Meuterei jedoch nicht mehr bekämpft werden. Als die Meuterer drohten, den Regierungspalast in Rio de Janeiro mit ihren weitreichenden Bordgeschützen zu beschiessen, lenkte die Regierung ein und setzte einige durchgreifende Reformen in der Marine durch – sämtliche Meuterer und deren Anführer Joao Felisberto wurden übrigens unter Amnestie gestellt – welches nach der Kontrolle der Situation am 28. November widerrufen wurde.
Der Erste Weltkrieg
Obwohl sich Brasilien am 4. August 1914 für neutral erklärte, traf der Krieg das Land hart. Sämtliche Kaffeeexporte nach Europa kamen zum Erliegen, die Gummipreise rauschten in den Keller und die ansehnliche brasilianische Handelsflotte wurde mit Ausrufung des unbeschränkten U-Bootkrieges auf den alliierten Versorgungsrouten durch deutsche U-Boote stark dezimiert. Obwohl sich das Verhältnis zwischen Brasilien und den Mittelmächten immer weiter verschlechterte, blieb das Land selbst nach dem Kriegseintritt Amerikas neutral. Zwar beschlagnahmte man 45 deutsche Handelsschiffe am Tage des US-Kriegseintritts und nahm am 28. Juni 1917 die Neutralität zu den Mittelmächten zurück, trat jedoch nicht in den Krieg ein. Stattdessen fuhren brasilianische Handelsschiffe nun im Schutz alliierter Konvois und auch die “Minas Gerais“ wurde gemeinsam mit Schiffen anderer Staaten auf Patrouille in den Südatlantik geschickt. Nachdem ein weiteres Handelsschiff vor Spanien versenkt wurde, wurde am 25. Oktober der Krieg gegen die Mittelmächte erklärt. Zu diesem Zeitpunkt war die “Minas Gerais” aber bereits wieder in Rio de Janeiro, ein weiterer Kriegseinsatz verbot sich aufgrund des katastrophalen Zustands des Schiffes.
Zwischen den Kriegen
Für eine generelle Überholung wurde das Schiff am 22. August 1920 nach New York verholt, wo es neueste Feuerleitanlagen, Entfernungsmesser, neue Turmpanzerung und neue Geschütze erhielt. Nach der Rückkehr blieb das Schlachtschiff hauptsächlich im Heimatstützpunkt, bis es 1924 in eine weitere Meuterei verwickelt wurde: einige Offiziere und Besatzungsmitglieder hatte die Kontrolle über das Schwesterschiff „Sao Paulo“ übernommen und bedrängten die vor Anker liegende „Minas Gerais“ durch aggressive Manöver, sich der Rebellion anzuschließen. Bevor die „Sao Paulo“ den Hafen in Richtung Monte Video verließ, feuerte sie mit einem mittleren Geschütz auf die „Minas Gerais“ und verletzte einen Seemann.
Auch im weiteren Verlauf wurde das Schiff wie bereits vor dem Ersten Weltkrieg immer desolater und war selten einsatzbereit. Daher wurde das Schlachtschiff zwischen 1931 und 1935 einer völligen Neukonstruktion unterworfen – die alte Kohlefeuerung wurde durch moderne Ölkessel ersetzt, die Wasserkessel und Brennstoffbunker ausgetauscht, neue Zeiss-Jena-Zielotpiken eingebaut, sämtliche Geschütze überholt und teilweise ersetzt, zwei neue 4.7inch-Geschütze eingebaut und ein Schornstein entfernt bzw. für andere Zwecke umgebaut. Damit war das Schiff wieder auf einen gewissen Stand der Technik angehoben worden.
Der Zweite Weltkrieg
Wie auch im Ersten Weltkrieg blieb Brasilien zunächst neutral, doch die zunehmenden Verluste im U-Bootkrieg des Atlantiks führten zu einer Annäherung an die Alliierten. So erklärte Brasilien am 21. August 1942 offiziell den Krieg gegen Deutschland – vor Stalingrad und bevor absehbar war, dass Deutschland den Krieg verlieren würde.
Aufgrund des Alters wurden die brasilianischen Schiffe kaum eingesetzt – zwar wurde die „Minas Gerais“ zwischen 1939 und 1943 mehrmals generalüberholt und modernisiert, doch Zustand von Schiff und Besatzung blieben im Vergleich zu den Marinen der traditionellen Seestreitkräfte völlig unzureichend. So war das Schiff bis zum Ende des Krieges in Salvador im Norden Brasiliens stationiert, um gegen eventuelle Handelsstörer zum Einsatz zu kommen. Doch dazu kam es nicht mehr: 1954 wurde das nunmehr als schwimmendes Hauptquartier genutzte Schiff in Genua verschrottet.
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Bild 130: Die Vernichtungslager wurden hauptsächlich in Polen errichtet, fernab der deutschen Heimat und innerhalb militärischer Sperrgebiete der höchsten Sicherheitsstufe.
A World of Darkness
Berlin, Tirpitzufer 74/75, 16. April 1942
Amt Ausland/Abwehr
Abteilung Ausland – Büro Amerika
Fregattenkapitän Rech
Das also ist die Wahrheit? Das also ist das bittere Geheimnis hinter all unseren Erfolgen? Meine Kehle ist staubtrocken und ich bringe nur ein Krächzen hervor. Die Papiere habe ich selbstverständlich längst vernichtet, es waren ohnehin nur Kopien. Doch allein der Besitz solcher Dokumente hätte mein Leben unwiderruflich beendet, das ist mir jetzt klar.
Ich liege auch schon längst nicht mehr in Zweifel über die Echtheit der Befehle und Berichte, einzig die Rationalität will mir nicht begreiflich werden. Wie kann man … Millionen von Menschen einfach … ich kann das nicht verstehen, warum … wie kann man so … und trotzdem nach außen hin den Schein von Eloquenz und Ethik ausstrahlen?
Seit Weihnachten letzten Jahres habe ich allmählich alle meine Grundsäulen verloren, meine Frau, meinen Glauben an meine Führer und mein Vertrauen in mein Handeln. Jetzt aber weiß ich, dass nicht ich meine Richtschnur verlor, sondern unsere Führung die ihre. Und nach allem Erlebten fügt sich alles zu einem ungeheuerlichen Mosaik zusammen, nicht Deutschland wurde der Krieg aufgezwungen, genau anders herum ist es gewesen. Wir haben den Krieg nach Polen getragen, wir haben Frankreich und England in einen zerstörerischen Krieg genötigt, wir haben Jugoslawien und Russland, Belgien und Holland, Dänemark und Norwegen angegriffen und uns mit menschenverachtenden Diktaturen verbündet, um unsere Vorherrschaft zu gewährleisten. Doch nach allem was ich nun weiß, ging es nicht einmal um die Revision eines ungerechten Friedens – nein, all dies war nur das Vorspiel des rassistischen Wahns radikalster Kreise.
In wenigen Wochen fliege ich als Teil einer Marinedelegation zu Ehren des Eintreffens einer deutschen Schlachtschiffgruppe nach Maracaibo, Venezuela. Meine Aufgabe dort ist rein protokollarischer Natur, aber mein Auftrag – meine Bestimmung dient einem anderen Zweck. Ich soll mich mit Vertretern der US-Botschaft treffen, um eben diese geheimen Dokumente über die Vernichtungslager im ehemaligen Polen und die Invasionspläne gegen Amerika nebst Angrifftermin auszuhändigen.
Oster und ich bereiten alles akribisch vor, nichts darf dem Zufall überlassen werden. Dennoch ist die Gefahr allgegenwärtig, ein Versuch, zumindest den Angriffstermin an den amerikanischen Botschafter in Schweden zu übermitteln schlug bereits fehl, doch die Spur wurde nicht zu den Kreisen der Verschwörer zurück verfolgt.
Wenn ich mich frage, ob ich mein Vaterland verrate, dann kommt die Antwort schnell und ohne Flattern in der Stimme. Ich verrate nicht meine Heimat, ich beschütze sie! Wie könnten wir unser Spiegelbild noch ertragen? Wie könnten wir uns noch in die Augen sehen? Nein – es gehört zum Wesen eines preußischen Offiziers, dass er im Stande ist, Fehler und Schuld zuzugeben und wieder gut zu machen. Da dies mit offenem Visier nicht möglich ist, entscheide ich mich für die geschlossenene Maske… wie sagte bereits Kirchenvater Ambrosius von Mailand in seiner Schrift „Von den Pflichten“: „Welche Strafe ist größer als die Wunde des Gewissens?“
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Bild 131: Hans Osters Sicherheitsausweis
Hans Paul Oster
Hans Paul Oster wurde am 9. August 1887 in Dresden als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren und begann nach seinem Abitur 1907 eine Offizierslaufbahn als Berufssoldat im Kaiserlichen Heer. 1932 wurde er gezwungen, seinen Dienst wegen einer Affaire mit der Ehefrau eines Kameraden zu beenden, doch bereits 1935 wurde er wieder in die Wehrmacht übernommen.
Diesmal kam er als Leiter der Zentralabteilung des Amtes Abwehr zu Admiral Canaris Geheimdienst: Amt Ausland/Abwehr. Bereits sehr früh waren sich beide Männer über ihre gemeinsame Ablehnung des Nationalsozialismus einig und so bildete das Amt Abwehr über Jahre hinweg den Kern des Widerstands der deutschen Generalität. Bereits 1938 hatten Canaris, Beck und Oster einen Umsturz gegen Hitler vorbereitet, falls es zum Krieg gegen die Tschechoslovakei kommen sollte, doch mit den überraschenden Ergebnissen der Münchener Konferenz rückte die Möglichkeit eines Staatsstreichs in weite Ferne, da Hitler seine Stellung gefestigter den je behauptete. (Man denke an die vorherigen Querelen mit der SA, dem liberalen Flügel der NSDAP unter Otto und Gregor Strasser oder der Generalität)
Dennoch wurde der nunmehr zum Oberst beförderte Hans Oster zum Verbindungsmann des geheimen Widerstands. Mehr als zwanzigmal verriet er den geplanten Angriffstermin Deutschlands gegen Belgien und Holland an die Alliierten und koordinierte die Bemühungen des Verschwörerkreises in der Generalität um Beck, Halder und Canaris. Erst nach der Verhaftung Hans von Dohnanyis im April 1943 und dessen Verhör flog sein Doppelspiel auf, da er bis zuletzt davon ausging, dass das RSHA nicht die Panzerschränke der Abwehr beschlagnahmen würde, in denen er eine Anzahl kompromittierender Unterlagen versteckt hielt. Zwar konnte ihm eine eindeutige staatsfeindliche Tätigkeit nicht direkt nachgewiesen werden, doch wurde er nach den Erkenntnissen aus den Verhören im Februar 1944 von all seinen Ämtern suspendiert. Als nach dem missglückten Attentat auf Hitler durch Oberst Schenk Graf von Stauffenberg beinahe der gesamte Teil der Verschwörer im Offizierskreis entlarvt und verhaftet wurde, kam auch Generalmajor Oster in SS-Gefangenschaft. Bis zuletzt konnte ihm eine Teilnahme an dem Attentat oder an einer Verschwörung nicht nachgewiesen werden, da er seine Spuren sorgfältig verwischt hatte und das RSHA viele Verschwörer ohne ausreichende Befragung hingerichtet hatte. Dennoch wurde er wenige Tage vor Kriegsende gemeinsam mit Admiral Canaris und Pastor Dietrich Bonhoeffer am 8. April 1945 vor einem Standgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Sein Grab steht heute auf dem Nordfriedhof von Dresden.
Wilhelm Klink
01.11.13, 00:57
Schöner AAR!
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Bild 132: Endlich, im Mai 1942 ist die Verlegung der Streitkräfte auf den amerikanischen Kontinent abgeschlossen. Auch die Geschwader der Luftwaffe haben sich halbwegs regenerieren können.
Kiel, Deutschland, 1. Mai 1942
Schlachtschiff der H-Klasse „Moltke“, Kampfgruppe ‚Moltke’
Vor dem Auslaufen
Operationsbefehl: Unternehmen ‚Nordsternbreite’
Lage:
Das Unternehmen ‚Tigersprung’ ist beinahe abgeschlossen. In den letzten Wochen sind knapp 3 Millionen Soldaten nebst Waffen und Ausrüstung von Deutschland nach Lateinamerika transportiert worden. Die US Navy hat zwar Stellung am Golf von Mexiko bezogen, doch wagte man keinen Präventivschlag gegen den deutschen Aufmarsch.
Nun ist es an der Zeit, auch die Atlantikflotte in den Gewässern des amerikanischen Kontinents zu versammeln, um den zweiten Teil von ‚Tigersprung’ erfolgreich abzuschließen. Die Stationierung wird in Guadelupe erfolgen, da sich die Hafenkapazität im zuerst eingeplanten Stützpunkt bei Maracaibo Maracaibos in Venezuela als nicht ausreichend erwiesen hat.
Auftrag:
Die Kampfgruppe ‚Moltke’ verlegt mit allen einsatzbereiten Einheiten nach Guadelupe in die Karibik und wird von dort aus mit Aufklärungseinsätzen in der Karibik beginnen. Ab diesem Zeitpunkt sind Störmanöver der US Navy ohne Vorwarnung mit dem Einsatz aller Waffen zu beantworten. Lateinamerika war lange genug erweitertes Territorium der Vereinigten Staaten.
Durchführung:
Die Verlegung hat unter dem Gesichtspunkt des bestmöglichen Schutzes gegen überraschende U-Bootangriffe zu erfolgen. Von gegnerischen Überwasseraktionen ist nach dem derzeitigen Kenntnisstand der Feindaufklärung nicht auszugehen. Der unmittelbare Bereich der Karibik wird durch Luftüberlegenheits- und Marinebombergeschwader gegen feindliche Flotten gesichert werden. Es ist essentieller Teil von Unternehmen ‚Nordsternbreite’, dass die Kampfgruppe ‚Moltke’ die Überlegenheit des Deutschen Reiches zur See eindeutig und unmissverständlich gegenüber den USA präsentiert. Daher sollen feindliche Führungshalter während der Überfahrt nur dann abgedrängt werden, wenn die Seekriegsleitung ihre ausdrückliche Zustimmung erteilt. Bis dahin ist dem Gegner durch fortwährende Übungen und Manöver die Dominanz der deutschen Kriegsmarine zu offenbaren.
Beteiligte Kräfte:
Hindenburg-Klasse: „Moltke“, „Großdeutschland“, „Ludendorff“, „Hindenburg“, „Friedrich der Große“, „Schleswig Holstein“, „Mark Brandenburg“
Bismarck-Klasse: „Bismarck“, „Tirpitz“
P-Klasse: „Scharnhorst“
Hipper-Klasse: „Blücher“, „Admiral Hipper“
Werra-Klasse: „Jade“, „Main“
Nürnberg-II-Klasse: „Dresden“, „Stuttgart“, „Stettin“, „Nürnberg“, „Emden“, „Leipzig“
Z-23-Klasse: „Z3 Max Schultz“, „Z1 Leberecht Maas“, „Z11 Bernd von Arnim“, „Z15 Erich Steinbrinck“, „Z7 Hermann Schoemann“, „Z17 Diether von Roeder“, „Z5 Paul Jacobi“, „Z13 Erich Koellner“, „Z21 Wilhelm Heidkamp“, „Z23 Gorch Fock“
Fremde Mächte:
Die USA sind derzeit neutral, dennoch gilt es als wahrscheinlich, dass sie im Rahmen der Neutralitätspatrouille eigene Kampfschiffe zur Beobachtung der Kampfgruppe ‚Moltke’ entsenden. Solange keine eindeutigen aggressiven Maßnahmen seitens der Amerikaner ergriffen werden, sind Kampfhandlungen strikt untersagt. Die USA haben mittlerweile den größten Teil ihrer Flotte im Atlantik und der Karibik versammelt, insgesamt weit über 200 Schiffe, sowie beinahe alle Flugzeugträger und Schlachtschiffe. Sollte es zum Kriege mit Amerika kommen, werden wir unsere Kampfflotte noch brauchen, zumal die Reserveflotte erst Mitte Juni verlegebereit ist.
Interlude
Die Nordsternbreite
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Bild 133-140: Rechenschema zur Nordsternbreite
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Bild 141: Die Kampfgruppe trifft in Guadelupe ein.
Wie in einem schlechten Film
Basse Terre, Guadelupe, 17. Mai 1942
Rue de Volcan, am Neumarkt
Fregattenkapitän Rech
Brauner Rum rinnt meine Kehle hinab und entzündet ein Feuer in meinen Eingeweiden, das wie eine Flutwelle durch den Brustkorb schwemmt und alle Angst der vergangenen Stunden unter sich begräbt. Sodann steigt es wie eine Blase nach oben, durch Rachen und Nase bis direkt hinter die Augen.
Der Alkohol müsste eigentlich bitter sein, doch er ist weich und schmeckt beinahe nach frischen Bananen. So fülle ich gleich ein weiteres Glas aus der mit Stroh umwickelten Flasche und lehne mich entspannt seufzend in den bequemen Korbsessel zurück. Mein Blick schweift über die Gäste der kleinen Wirtschaft – das „Petit Napoleon“ – ein junges schwarzes Liebespaar sitzt leise kichernd in der Ecke zur Küche, am Tresen stehen drei einheimische Fischer und reden über den Fang des Tages und die vielen Schiffe, die am Mittag eingelaufen sind. Ein bärtiger Franzose hat zwei Tische entfernt von mir Platz genommen, liest eine Zeitung und trinkt Rotwein. Bis vor kurzem war auch noch eine Gruppe aus vier anderen weißen Männern da, die sind aber mittlerweile weitergezogen.
Ich schüttle allmählich die Anspannung der letzten zwölf Stunden ab. Während des Zwischenstopps auf den Azoren hatten wir erfahren, dass die Reise mitnichten nach Maracaibo gehen soll, sondern wir den Flug nach Guadelupe nehmen werden. Einige Mitglieder der Delegation flogen trotzdem plangerecht nach Venezuela, während anderen über den Fernschreiber die Rückkehr nach Berlin befohlen wurde. Da mir das ganze mehr als merkwürdig vorkam, ging ich sofort zur Gepäckhalle, wo gerade unsere Taschen und Koffer für das Umstauen in den neuen Flieger gesammelt und sortiert wurden. Unter irgendeinem Vorwand konnte ich mir meinen Aktenkoffer aushändigen lassen, nahm das verräterische Dossier über die Existenz zweier Vernichtungslager im Generalgouvernement und den Angriffsplänen auf die USA an mich und verbrannte alles in einer Löschsandtonne neben einem Wartungsgebäude. Als wir nach dem Weiterflug in Basse Terre zur Landung ansetzten, raste mein Herz förmlich, ich konnte die Gestapo praktisch an jeder Ecke riechen. Jeden Augenblick rechnete ich mit meiner Verhaftung, doch es geschah nichts dergleichen. Vor einigen Stunden ist die Atlantikflotte im neuen Marinestützpunkt eingetroffen, der hier in den letzten 15 Monaten errichtet wurde und meine Gruppe versammelte sich mit einigen Führungsoffizieren der Kampfgruppe im deutschen Konsulat um die neuesten Informationen der Abwehr auszutauschen. Dort sprach mich auch ein Konsularbeamter an, er würde mich gerne heute Abend in dieser kleinen Gastwirtschaft treffen um mit mir über alte Bekannte zu sprechen. Ich kenne den Mann gar nicht!
Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich in Ponta Delgada so schnell geschaltet habe, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass unser Gepäck durchsucht wurde. Auch die vielen Sicherheitsvorkehrungen beim Konsulatsbesuch waren ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass ich nur wenige Stunden später völlig unbeeinträchtigt in der Altstadt einen Bummel unternehmen kann. Doch weiß ich denn, ob ich nicht bereits beschattet werde? Ich komme mir vor wie die Hauptperson in einem schlechten Krimi. Das ist doch alles Paranoia, Du bist überspannt. Besser Du gießt Dir noch ein Gläschen ein, das lässt Dich mal zur Ruhe kommen.
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Bild 142: Richtig guter Rum. Bloß nicht mit Cola mischen!
Rum
Die Namensgebung für Rum ist relativ unklar, so wird vielfach angenommen, dass das Wort vom Slang-Begriff „rumbullion“ – ein großer Aufruhr oder Tumult – abgeleitet wurde. Andere behaupten, der Begriff stammt von der Bezeichnung „rummers“ ab - holländische Seeleute wurden so bezeichnet, da sie überaus große, „Römer“ genannte Trinkbecher bei sich führten – und wiederum andere geben an, „Rum“ wäre aus „saccharum“ – Latein für Zucker – oder „arome“ – Französisch für Aroma abgeleitet. Ich glaube keine der Geschichten, sie alle klingen in meinen Ohren gleich schwachsinnig.
In jedem Fall war die Bezeichnung Rum schon Mitte des 17. Jahrhunderts in Gebrauch, so verbot der Generalgerichtshof von Massachussetts im Mai 1657 den Verkauf von illegal gebrannten „rumme“.
Geschichtliches
Die ersten alkoholischen Getränke aus fermentiertem Zuckerrohr wurden wahrscheinlich im alten China oder Indien hergestellt. In Malaysia wird seit 1000 Jahren ein „Brum“ genanntes Getränk hergestellt, welches ebenfalls auf Zuckerrohrbasis erschaffen wird. Die erste Destillation fand jedoch erst im 17. Jahrhundert auf den Zuckerplantagen der Karibik statt: Sklaven lernten dort, dass die bei der Zuckerraffinierung anfallende Melasse fermentiert und später destilliert werden kann. Durch Seefahrer verbreitete sich das damals scheußlich schmeckende Getränk im ganzen amerikanischen Raum. So wurde 1664 und 1667 Rumdestillen auf Staten Island und in Boston gegründet. Damals begann man auch, den Rum in Holzfässern zu lagern, was ihm je nach Dauer der Lagerung eine unterschiedlich braune Färbung gab. Rum war in Kolonialamerika so beliebt, dass nach einer Steuerschätzung der englischen Krone um 1770 jeder Kolonist – egal ob Mann, Frau oder Kind – pro Jahr 13,5 Liter Rum trank. In der Karibik wurde Rum in kurzer Zeit zum Nationalgetränk und eine regelrechte Rumindustrie entstand, die jedes Jahr größere Schiffsladungen an Rumfässer nach Europa oder Afrika exportierte.
In Australien gab es sogar eine Rum-Rebellion: wichtiges Wirtschaftsgut der Provinz New South Wales war der Export von Rum. Das führte nicht nur dazu, dass auch die Siedler häufig Rum tranken, über die Jahre bürgerte sich sogar ein, dass ein Mann daran gemessen wurde, wie viel Schnaps er vertragen konnte. Die Unsitte des übermäßigen Trunks machte auch vor den Kolonialbehörden nicht halt und als der neue Gouverneur William Bligh 1806 Rum für verboten erklärte, setzten ihn aufgebrachte Siedler und die örtliche Kolonialmiliz in seinem Amtssitz fest. Erst vier Jahre später gaben die Meuterer mit der Ankunft eines neuen Gouverneurs die Kontrolle über die Kolonie auf.
Navy Rum
Insbesondere englische Freibeuter werden heutzutage eng mit Rum assoziiert, doch auch die Navy hat eine gewisse Rumtradition: 1655 eroberte eine englische Flotte Jamaika von den Spaniern. Au der Insel wurde in großem Stil Zuckerrohr angebaut und einige leistungsfähige Destillen gab es auch schon. Statt wie bisher teuren französischen Brandy an die Besatzungen auszuschenken, begann man mit der Verteilung der Rumration. Ab 1740 wurde das zuvor pur ausgeschenkte Getränk gewöhnlicherweise mit Zitronensaft vermischt, später gab man noch Wasser hinzu, um es zu verdünnen – die Geburtstunde des Grog! Die reguläre Rumration in der Royal Navy wurde übrigens erst am 31. Juli 1970 abgeschafft.
Sorten und Besonderheiten
Es gibt keine einheitlichen Standards für die Klassifizierung von Rum und seinen verschiedenen Sorten, welches der großen Verbreitung des Getränks geschuldet ist. So muss Rum in Kolumbien z.B. mindestens 50% Alkohol beinhalten, in Venezuela und Chile aber nur 40%. Mexiko verlangt eine achtmonatige Lagerung, Panama und die Dominikanische Republik dagegen zwei Jahre.
Traditioneller Rum kommt aus den ehemaligen spanischen Kolonien Kuba, Panama, Dominikanische Republik, Nicaragua, Puerto Rico, Kolumbien oder Venezuela. Er ist typischerweise weniger stark, von hellerer Färbung und klarem Geschmack.
Auf den englischen Inseln der Karibik (Barbados, Jamaika, Belize, Bermudas, Saint Kitts, Guyana) wird seit jeher ein dunklerer Rum mit vollerem Geschmack und höherem Alkoholgehalt gebrannt, da man mehr Melasse verwendet.
Sehr bekannt sind auch die französischen Rumsorten der Inseln Haiti, Guadeloupe, Marie-Galante und Martinique: statt billiger Melasse wird hier reiner Zuckerrohrsaft verwendet, was den Rum geschmacklich reicher und leider auch deutlich teurer macht.
Der Cachaca Brasiliens ist quasi ein junger, nur kurz gelagerter Rum. Panamas Seco ist ein Rum, der wie Wodka dreifach destilliert wurde. Indonesiens Arrak verwendet neben Zuckerrohr auch Reis in der Herstellung, der liberianische Rum kann bis zu 86% Alkohol enthalten. In Tschechien wird mit Tuzemak ebenfalls ein rumähnliches Getränk gebrannt. Für Dänemark und Deutschland ist die Rumstadt Flensburg typisch: hier waren noch zu dänischen Zeiten die großen Rumhandelshäuser beheimatet. Da Rum aufgrund exorbitanter Einfuhrzölle teuer war, verschnitt man typischerweise den Rum zusammen mit Neutralalkohol und Wasser und fügte Zuckercoleur für die Braunfärbung hinzu. Österreichischer Inländerrum ist ebenso wie deutscher ein Rumverschnitt, jedoch wird er zusätzlich gewürzt. Ein anderer bekannter Inländerrum ist der berühmte 80-prozentige Stroh-Rum aus Deutschland – dieser jedoch ist völlig ungewürzt.
Kategorien
Weißer Rum wird häufig zwischen 6 und 24 Monaten in Edelstahlfässern gelagert. Wurde er in Holzfässer gelagert, wird ihm durch Filterung der gelblich-braune Farbstoff entzogen.
Goldener Rum wird in der Regel zwischen 6 und 12 Monate zusätzlich in alten Whiskyfässern gelagert, was ihm einen typischen Geschmack und die besondere Färbung gibt. Den Rest der Zeit lagert man ihn ebenfalls in Edelstahlfässern, denen man manchmal auch angebrannte Holzplatten beigibt.
Gewürzter Rum wird durch Zuckercoleur und Karamel dunkel gefärbt und basiert auf Goldenem oder Weißen Rum. Der dunkle Bacardi zum Beispiel verkürzt so die sonst nötige und teure längere Reifezeit. Andere fügen dem fertigen Rum Fruchtsaft von Mangos, Orangen, Zitronen, Kokosnüssen oder Limetten hinzu.
Dunkler Rum, auch Schwarzer Rum genannt, lagert jahrelang in verschiedenen Holzfässern, wobei in der Regel gebrauchte Whisky-, Brandy- und Cognacfässer verwendet werden, wodurch er einen starken Geschmack annimmt.
Starkrum muss einen Alkoholgehalt von mehr als 40% haben, viele „Overproof Rum“ liegen im Bereich 75%.
Premiumrum ist genau wie seine Pendants in der Cognac- und Scotchherstellung ein absolutes Premiumprodukt aus erlesenen Zutaten und sorgfältiger Produktion – dementsprechend teuer kann z.B. eine Flasche 15 Jahre alter Matusalem Gran Reserva werden – und sollte dann auch wirklich nicht mit Cola oder ähnlichem vermixt werden.
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Bild 143: Die Invasion beginnt in Texas - weit entfernt von der gegnerischen Hauptbasis in Miami.
Unternehmen ‚Rheingold’
Coro, Bundesstaat Falcon, Venezuela, 6. Juni 1942
Deutsche Invasionsstreitmacht
Heeresführungsstelle Venezuela
Lage:
Die deutsche Invasionsarmee hat sich vollständig in Südamerika versammelt und steht für den kommenden Feldzug bereit. Die noch laufenden diplomatischen Verhandlungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten sind bisher ergebnislos geblieben und werden ungeachtet der jetzt anlaufenden Invasionsvorbereitungen zum Scheine fortgesetzt. Amerika fühlt sich hinter seiner starken Marine sicher, doch seine Küsten sind nur schwach gesichert. Gelingt es uns, das Überraschungsmoment auszunutzen und die US Navy mehrere Tage von der Landungszone entfernt aufzuhalten, ist das Schicksal der Nation bereits besiegelt.
Die Staatsoberhäupter der Achsenmächte sind entschlossen, Amerika wieder auf seinen Platz in der Welt zurück zu stoßen, von dem es sich einst auf Kosten der Kriegsteilnehmer des Großen Krieges erhoben hat. Die vollständige Vernichtung seiner Armeen und Flotten ist daher unerlässlich!
Auftrag:
Die erste Welle aus 36 Divisionen wird auf den Landungsschiffen die Sturmpositionen vor der texanischen Küste ansteuern und die schwachen Küstenbefestigungen in Südtexas auf breiter Front angreifen. Die eroberten Brückenköpfe sind unter allen Umständen gegen feindliche Gegenangriffe oder Gegenlandungen zu verteidigen. Erst in zweiter Linie soll das befreite Territorium ins Landesinnere ausgedehnt werden. In dritter Linie sollen benachbarte Küstenabschnitte vom Feind gesäubert werden.
Die Marine hat die Landung mit schweren Einheiten zu unterstützen, während U-Bootgruppen die auslaufende feindliche Flotte auf dem Marsch zum Landungsgebiet angreifen werden. Die Luftwaffe klärt die nördliche und mittlere Karibik auf und zerstreut feindliche Kampfflotten im Anmarsch durch konzentrierte Luftangriffe.
Durchführung:
Landungsabschnitt Port Isabel
Sturmtruppen: 1. MarD, 2. MarD
Zweite Welle: 1. AlpJ, 1. GebD
Folgetruppen: 4. Mech. AK, Schn. PzK ‚Manstein’
Nach Sicherung der Landezone besetzen die Infanterietruppen die Mündung des Rio Grande und stoßen nach Brownsville und Harlingen vor. Die gepanzerten Einheiten stoßen entlang der mexikanischen Grenze vor und sichern alle Flussübergänge bis Laredo, um die Flucht amerikanischer Divisionen nach Mexiko zu unterbinden und gleichzeitig schlagkräftige Präsenz an der Grenze zu zeigen.
Landungsabschnitt Corpus Christi
Sturmtruppen: 3. MarD, 4. MarD
Zweite Welle: 4. GebD, 6. GebD
Folgetruppen: HG Süd, 18. AK, VII. PzK
Nach Sicherung der Landezone säubern die Marinedivisionen die Corpus-Christi-Bay, sowie Padre Island und die Baffin Bay. Corpus Christi wird durch die Spezialisten der Gebirgsjäger gestürmt, denn wichtig ist, den Hafen unversehrt unter Kontrolle zu nehmen, da er unser Hauptversorgungshafen für die ersten Wochen sein wird. Das 18. AK wird Stellung um Corpus Christi beziehen, während die gepanzerten Einheiten westlich auf Alice und Freer, sowie nordwestlich auf Beeville und den Three Rivers Stausee vorstoßen werden.
Landungsabschnitt Rockport
Sturmtruppen: 5. MarD
Zweite Welle: 2. GebD
Folgetruppen: V. PzK, HG Mitte
San Jose Island, Matagorda und die San Antonio Bay sind zu säubern und zu besetzen. Die schnellen Einheiten stellen Kontakt zum linken Flügel und rechten Flügel zwischen Beeville und Victoria her. Bei günstiger Lage ist der Vormarsch weit ins Landesinnere bis zum Colorado-River bei La Grande auf halbem Weg zwischen Austin und Houston zu erweitern.
Landungsabschnitt Port Lavaca
Sturmtruppen: 6. MarD
Zweite Welle: 3. GebD
Folgetruppen: Schn. PzK ‚Dietrich’
Die Landetruppen sichern die Landezone und besetzen anschließend die Matagorda-Bay vom Lake Texas bis zur Colorado-Mündung. Das Panzerkorps ‚Dietrich’ wird für eventuelle Flankenangriffe des Gegners aus Houston in Reserve gehalten und nimmt die wichtigen Flussübergänge bei Bay City und Wharton ein.
Kräfteansatz:
Zur Feuerunterstützung steht die Kampfgruppe ‚Moltke’ mit ihren neun Schlachtschiffen und drei großen Kreuzern bereit. Sie übernimmt auch die Abschirmung gegen feindliche Flottenvorstösse. Zur Fernsicherung wurden die 1., 2., 3., 4., 6. und 7. U-Bootgruppe mit 12 U-Booten in die Gewässer des Golfs von Mexiko entsandt. Die Luftwaffe übernimmt mit vier Kampfgruppen die Seeraumüberwachung östlich und nördlich der Florida-Straße bis Crooked Island und Cape Fear. Die Marineluftwaffe schirmt mit vier Marinefliegerflottillen den östlichen Golf von Mexiko zwischen den Florida Keys und dem Mississippi-Delta ab.
Zur Luftunterstützung in der Landezone werden nach erfolgreicher Eroberung der Fliegerhorste um Corpus Christi zwei Abfanggruppen und zwei Schlachtfliegergruppen von Maracaibo aus eingeflogen.
Feindlage:
Im Gebiet Corpus Christi sind zwei motorisierte Divisionen stationiert, darüber hinaus liegt eine kleine Flottille Zerstörer und leichter Kreuzer im Marinehafen. Die größere Bedrohung geht allerdings von der Atlantikflotte der US Navy aus, welche geschätzt 180 Einheiten umfasst, davon ungefähr 15 schwere Flugzeugträger und 12 Schlachtschiffe. Zwei Tagesmärsche nördlich befindet sich eine weitere Flotte aus etwa 50 Einheiten mit weiteren Schlachtschiffen und Flugzeugträger im Heimatstützpunkt Norfolk, um die Hauptstadt zu decken. Aufgrund dieser überaus starken Präsenz muss der erste Schlag so weit entfernt von der feindlichen Flotte wie möglich erfolgen – Corpus Christi als westlichste Küstenprovinz in Texas ist die einzig mögliche Alternative.
Anschlussoperationen:
Während zwei Invasionsflotten den Seetransport weiterer Truppen nach Texas sicherstellen und gegebenenfalls weitere Landungsoperationen im Golf von Mexiko durchführen werden, steht die dritte Landungsbootflotte für Landungsunternehmen gegen US-Panama, Belize, Jamaika, Puerto Rico und die Bahamas bereit. Daher sind nach der Sicherung der Landungszonen und Erfüllung der Aufgaben sämtliche Marinesturmdivisionen wieder einzuschiffen.
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Bild 144: Kaiser Karl V. bei Jakob Fugger
Coro – Klein Venedig, die Kolonie der Welser
Coro ist die Hauptstadt der als Klein-Venedig benannten Kolonie im heutigen Venezuela, die zwischen 1528 und 1545 von Kaiser Karl V. als Gegenleistung für die finanzielle Unterstützung zur Kaiserwahl an die Welser verpfändet wurde und ist eine der frühesten deutschen Kolonien in Übersee.
Vorgeschichte
1519 hatte der spanisch-burgundische König Karl I. für die Kaiserwahl im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation erhebliche Kredite bei den Augsburger Handelsdynastien der Fugger und Welser aufgenommen. Nach der erfolgreichen Wahl und der Krönung zum deutschen Kaiser 1520 im Kaiserdom zu Augsburg schuldete Kaiser Karl V. (wie er sich nun nannte), der mittlerweile auch die habsburgischen Erblande von Erzherzog Maximilian I. geerbt hatte, beiden Handeshäusern zwischen 143.000 und 158.000 Gulden – eine gewaltige Summe, die man heutzutage durchaus mit dem Jahreshaushalt eines Industriestaats vergleichen kann. Aufgrund zahlreicher Kriege mit seinen Nachbarn konnte Kaiser Karl V. auch nach Jahren keine Rückzahlungen des Darlehens leisten. Daraufhin boten die Welser an, anstelle des Geldes einen Teil der Neuen Welt zu übernehmen und erhielten in Folge die Provinz Venezuela als Pfandlehen.
Der Vertrag von Venezuela
Im Vertrag von Venezuela regelten beide Seiten am 27. März 1528 die Bedingungen der Vereinbarung. Die Welser durften Gouverneure und Beamte einsetzen und waren von der Salzsteuer und sämtlichen Zöllen und Hafengebühren im spanischen Monopolhafen Sevilla befreit. Sie erhielten die Erlaubnis, feindliche Stämme zu versklaven und 4.000 afrikanische Sklaven für Plantagengründungen zu überführen. Der größte Teil des Gewinns kam dem Kaiserhaus zu Gute, auch andere Nationen und Adelshäuser sowie die Kirche bekam einen Anteil an der Unternehmung, während etwa 4% des Gewinns bei den Welsern verbleiben durften. Dafür mussten die Welser zwei Städte gründen und drei Festungen bauen und Siedler in das noch völlig brache Land überführen. 10 Prozent aller Gold-, Silber- oder Edelsteinfunde standen dem spanischen Königshaus zu.
Die Casa de la Contratacion (Handelskammer) legte die Grenzen des Welser-Territoriums fest: im Westen war es Kap La Vela und im Osten das 900 km entfernte Kap von Maracapana und die dazugehörige Perlenküste mit Ausnahme der Inseln Aruba, Curacao, Bonaire und den Islas Gigantes. Die Südgrenze wurde nicht festgelegt, weshalb die Welser vorsorglich den Anspruch über das gesamte unentdeckte Landesinnere bis zur Magellanstraße an der Südspitze Chiles erhoben.
Kolonisierung
1529 kam der erste Gouverneur Ambrosius Ehinger mit 281 Siedlern nach Neu-Augsburg (Coro), noch im gleichen Jahr gründete er Neu-Nürnberg (Maracaibo). Man plante ursprünglich durch den Verkauf von Gold, Sklaven, Edelhölzern und Salz die Schulden bei Kaiser Karl V. zu decken, doch nur der Sklavenhandel warf Profit ab. Edelmetalle gab es in diesem von Malaria verseuchten Land nicht und Plantagenwirtschaft oder Holzwirtschaft war nur unter sehr großem Aufwand möglich. So setzten die Gouverneure immer mehr auf den Handel mit Sklaven und ging auch immer skrupelloser gegen die Indianerstämme vor. Auch die spanische Bevölkerung fühlte sich von den Welsern immer stärker ausgebeutet. So schrieb der spanische Missionar Bartolome de Las Casas: „Die Deutschen sind schlimmer als die wildesten Löwen. Aus Habgier handeln diese menschlichen Teufel viel brutaler als alle ihre Vorgänger.“ 1536 trat auf Ersuchen des Bischofs von Coro eine Untersuchungskommission zusammen, welche die Anschuldigungen wegen Gewalttaten gegen Spanier und Indianer prüfen sollte. In der Zwischenzeit begannen der neue, verzweifelte Gouverneur Georg Hohermuth eine Expedition auf der Suche nach dem legendären Eldorado und auch sein Stellvertreter Nikolaus Federmann begab sich auf eine solche Himmelfahrsexpedition ins von feindlichen Stämmen besiedelte unwegsame Dschungeldickicht. Unter dem letzten Gouverneur Philipp von Hutten versank die einst hoffnungsvolle Provinz in einen Zustand purer Agonie, weit schlimmer als zu den Zeiten ihrer Erstbesiedlung durch Spanien.
Kündigung des Vertrages
1546 kündigte Kaiser Karl V. den Venezuela-Vertrag – die Kolonialpolitik der Welser war ein finanzielles Fiasko. Die Gouverneure waren korrupt und selbstsüchtig. Lebensmittel, Pferde und Ausrüstung mussten noch immer teuer von den spanischen Kronkolonien erworben werden, die Missionierung der Indianerstämme war völlig fehlgeschlagen, Maracaibo lag in Trümmern und Coro verlor seine Funktion als Hauptstadt. Zwar prozessierten die Welser bis 1556 noch um die Erlangung der übrigen Besitzansprüche in Südamerika, doch verloren sie Klein-Venedig und Federmannsland in Kolumbien endgültig.
Im Fazit kann man festhalten, dass sich die Welser nicht im Geringsten über die Anstrengungen im Klaren gewesen waren, die der Aufbau einer funktionstüchigen Kolonie an Siedler, Beamte und Unternehmer stellte. Stattdessen sahen sie wohl nur die mit Schätzen beladenen Galeonen der Spanier aus der Neuen Welt und hofften auf einen „schnellen Gulden“. „So geht nach kaum 27 Jahren die erste deutsche überseeische Kolonie elend zu Grunde. Der günstige Augenblick, in Amerika festen Fuß zu fassen, war unwiederbringlich verloren.“
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Bild 145: Das Reich erklärt den Vereinigten Staaten den Krieg.
Tag der Schande
Washington D.C., USA, 11. Juni 1942
2201 C Street NW, US State Department
Büro von US Außenminister Arthur Vandenberg
Geschäftsführender Botschafter des Deutschen Reichs Hans Thomsen
Vandenberg:
„Bitte, treten Sie ein. Ich grüße Sie wie immer herzlich und freue mich auf Ihren Besuch, der, wie ich zu hoffen geneigt bin, durch eine neue Antwort Ihrer Regierung auf den Austausch unserer letzten, wie ich doch finde, sehr fruchtbaren Gespräche zustande gekommen ist. Dennoch bin ich irritiert, dass Sie mich außerhalb der protokollarischen Verhandlungsrunden in meinem Amtssitz aufsuchen, was mich aufgrund unserer bisherigen Gesprächsergebnisse leicht beunruhigt. Ich hoffe, Sie können meine Sorgen und die meiner Regierung zerstreuen.“
Thomsen:
„Vielen Dank, Euer Exzellenz für den überaus freundlichen Empfang in so schwierigen Zeiten. Es ist in der Tat nicht hoch genug einzuschätzen, dass Sie mich zu dieser Stunde und so kurzfristig empfangen, wo Sie doch wahrscheinlich noch viele wichtige Aufgaben auf Ihren Schultern lasten. Bitte nehmen Sie meine ausdrückliche Entschuldigung für diesen so kurzfristigen Vorstoß der Regierung des Deutschen Reichs an. Auch ich erfuhr erst vor wenigen Stunden von der neuen Anweisung aus Berlin.“
Vandenberg:
„Nun, Mr. Thomsen, treten Sie näher und nehmen Sie doch bitte Platz. Ich muss gestehen, Sie machen mich überaus neugierig. Einen Scotch?“
Thomsen:
„Bitte nein, ich danke Ihnen vielmals, Euer Exzellenz, doch möchte ich nicht voreilig mit Ihnen das Glas erheben, wenn Sie gestatten.“
Vandenberg:
„Nun denn, dann werde auch ich Ihnen zunächst das Wort erteilen. Wir können im Anschluss immer noch darüber urteilen, ob dies ein geeigneter Zeitpunkt ist, auf die Beziehungen unserer beiden stolzen Nationen zu trinken. Aber nun habe ich Sie lange genug aufgehalten: bitte, tragen Sie mir doch die neuesten Botschaften Ihrer Regierung vor.“
Thomsen:
„Vielen Dank, Herr Minister. Euer Exzellenz, ich bedauere zutiefst, dass unsere doch sehr einvernehmlichen und von gegenseitigem Vertrauen geprägten Gespräche die Haltung meiner Regierung in Berlin nicht grundlegend verändern konnten. Bitte glauben Sie mir, wenn ich Ihnen gestehe, dass all mein rastloses Schaffen der letzten Wochen nur auf die Fortsetzung unseres hoffnungsvollen Dialogs gerichtet war. Dennoch habe ich die bedauerliche Pflicht, Ihnen hiermit eine Note der Reichsregierung zu verlesen, deren Inhalt und Konsequenzen ich aus ganzem Herzen ablehne. Bitte nehmen Sie meine aufrichtigste Entschuldigung an, dass ich nicht in Lage war, den fruchtbaren Boden für eine Staatskonferenz zwischen unseren beiden Regierungen, wie von Ihnen zuletzt vorgeschlagen, zu bereiten.“
…verliest die Kriegserklärung des Deutschen Reichs an die Vereinigten Staaten von Amerika…
„Bitte nehmen Sie mein außerordentliches Bedauern über die jüngste Entwicklung zur Kenntnis. Ich muss Ihnen leider auch mitteilen, dass meine Regierung mit dem heutigen Tage die diplomatischen Beziehungen zu Ihrem Lande abbricht. Ich hoffe dennoch aus ganzem Herzen, dass dies in Zukunft nicht zwischen uns als Menschen stehen wird, Herr Minister.“
Vandenberg zögert:
„Ich danke Ihnen für die Offenheit, Herr Botschafter. Ich bedauere nun meinerseits, dass ich dieses Treffen so uncharmant beenden muss, doch Sie haben sicherlich Verständnis dafür, dass ich meinen Präsidenten dringlichst von der letzten Entwicklung unterrichten muss. Ich wünsche Ihnen alles Gute, sollten wir uns nicht mehr sehen. Guten Tag!“
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Bild 146: Und Japan nutzt die Gunst der Stunde.
Die Flamme springt über
Terre Basse, Guadelupe
Konsulat des Deutschen Reichs
Fregattenkapitän Rech
So ist es denn endgültig. Am heutigen Tage begann auch Japan mit Kriegshandlungen gegen die Vereinigten Staaten von Amerika. Auch wenn ich versagt habe, den deutschen Angriffsplan an die amerikanischen Stellen weiter zu leiten, so bin ich völlig überrascht von den japanischen Aktionen im Pazifik, welche die ohnehin dünnen Linien der Vereinigten Staaten binnen kurzer Frist annihilieren werden. Ich verstehe nicht, weshalb wir hier aktiv werden. Amerika liegt fern von Europa, fern von Asien und Afrika. Amerika hat unsere Nation weder bedroht noch steht es uns im Wege, nach allem was ich in Erfahrung gebracht habe, könnte sich die US-Regierung sogar eine Partnerschaft mit dem Reich vorstellen. Doch das ist nun definitiv vorbei, nun herrscht das Grauen des Krieges auch auf dem letzten noch friedlichen Kontinent der Erde und wenn die Schlachten geschlagen wurden und sich der Nebel über den Feldern des Todes verzieht, wird eine in jeder Hinsicht neue Welt aus den Trümmern des Alten hervorgehen. Eine Welt, die gnadenlos und kompromisslos sein wird, eine Welt, in der es keine Eigenständigkeit und keinen Anstand mehr geben wird. Wer wird die preussischen Ideale noch vertreten können, wo doch der Abschaum der Straße die intellektuelle und moralische Führerschaft des neuen Zeitalters übernommen hat?
Doch es gibt auch gute Nachrichten für mich. Konsularrat Heinrich Böhm, der geheimnisvolle Unbekannte, mit dem ich mich vor wenigen Tagen im „Petit Napoleon“ getroffen habe, überbrachte frohe Kunde aus Carlsbad, Texas. Dorthin hatte sich meine Ehefrau vor der Verfolgung durch die Nazischergen gerettet, und dort war Böhm auch noch bis vor kurzem als Vertreter der Deutschen Industrie- und Handelskammer tätig. Auf jeden Fall ergeht es ihr gut, Ulrike hat ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht und lebt unter falscher Identität auf der Farm eines Freundes. Heinrich übergab mir auch zwei Briefe – einen für mich und einen für ihre Eltern im Elsass. Ich habe nicht lange über die Gefahren nachgedacht, die damit zusammen hängen, aber ich werde meinen Schwiegereltern auf jeden Fall die Botschaft überbringen, auf das ihr Kummer gelindert werden möge. Bald schon fliege ich wieder zurück nach Berlin und dann werde ich sicherlich Zeit und Gelegenheit finden, den lange ersehnten Kontakt herzustellen.
Der Name meiner Tochter ist übrigens Clarity und ich hoffe inbrünstig, sie eines Tages in meinen Armen halten zu können.
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Bild 147: Kriegsplakat
„A Date That Will Live In Infamy“ – Frankin Delano Roosevelt
Einen Tag nach dem verheerenden japanischen Angriff auf Pearl Harbor hielt Präsident Roosevelt eine im Rundfunk übertragene Rede vor dem amerikanischen Kongress – diese Ansprache war eine der bedeutendsten des 20. Jahrhunderts:
“Mr. Vice President, Mr. Speaker, members of the Senate and the House of Representatives:
Yesterday, December 7th, 1941 - a date which will live in infamy - United States of America was suddenly and deliberately attacked by naval and air forces of the Empire of Japan.
The United States was at peace with that nation, and, at the solicitation of Japan, was still in conversation with its Government and its Emperor looking toward the maintenance of peace in the Pacific. Indeed, one hour after Japanese air squadrons had commenced bombing in the American island of Oahu, the Japanese Ambassador to the United States and his colleague delivered to our Secretary of State a formal reply to a recent American message. And while this reply stated that it seemed useless to continue the existing diplomatic negotiations, it contained no threat or hint of war or of armed attack.
It will be recorded that the distance of Hawaii from Japan makes it obvious that the attack was deliberately planned many days or even weeks ago. During the intervening time the Japanese Government has deliberately sought to deceive the United States by false statements and expressions of hope for continued peace.
The attack yesterday on the Hawaiian Islands has caused severe damage to American naval and military forces. I regret to tell you that very many American lives have been lost. In addition American ships have been reported torpedoed on the high seas between San Francisco and Honolulu.
Yesterday the Japanese Government also launched an attack against Malaya.
Last night Japanese forces attacked Hong Kong.
Last night Japanese forces attacked Guam.
Last night Japanese forces attacked the Philippine Islands.
Last night the Japanese attacked Wake Island.
And this morning the Japanese attacked Midway Island.
Japan has, therefore, undertaken a surprise offensive extending throughout the Pacific area. The facts of yesterday and today speak for themselves. The people of the United States have already formed their opinions and well understand the implications to the very life and safety of our nation.
As Commander-in-Chief of the Army and Navy, I have directed that all measures be taken for our defense.
But always will our whole nation remember the character of the onslaught against us. No matter how long it may take us to overcome this premeditated invasion, the American people in their righteous might will win through to absolute victory.
I believe that I interpret the will of the Congress and of the people when I assert that we will not only defend ourselves to the uttermost but will make it very certain that this form of treachery shall never again endanger us.
Hostilities exist. There is no blinking at the fact that our people, our territory and our interests are in grave danger.
With confidence in our armed forces - with the unbounding determination of our people - we will gain the inevitable triumph - so help us God.
I ask that the Congress declare that since the unprovoked and dastardly attack by Japan on Sunday, December 7th, 1941, a state of war has existed between the United States and the Japanese Empire.”
Die “Infamy-Rede” war kurz und dauerte exakt sechseinhalb Minuten. Roosevelt wollte mit seinen Worten an die starken Gefühle seiner Landsleute appelieren und ihre Wut auf den heimtückischen japanischen Angriff anstacheln. Anstatt ein nationales Trauma zu konstruieren, kanalisierte er die Reaktion der Nation zu einer gemeinschaftlichen Vergeltung aller Amerikaner. Da viele seiner Landsleute einem Kriegseintritt immer noch skeptisch gegenüber standen, appelierte er an den Patriotismus Amerikas – anders als Präsident Wilson im Ersten Weltkrieg, der den freiheitlichen Idealismus der Vereinigten Staaten hervorgehoben hatte.
Auswirkungen
Seine Rede veränderte die Einstellung Amerikas grundlegend – 30 Minuten nach seiner Rede erklärte der Kongress den Kriegszustand mit Japan bei nur einer Gegenstimme. 81 Prozent aller Amerikaner verfolgten die Ansprache life im Radio und die bis dahin sehr starke Isolationismus-Bewegung zerbarst. Selbst glühende Ablehner einer Einmischung in den Weltkrieg, wie etwa der berühmte Fliegerheld Charles Lindbergh waren von der Kraft und Ausstrahlung der Rede beeindruckt und stellten sich augenblicklich und öffentlich hinter ihren Präsidenten.
Hollywood nahm den neuentdeckten Patriotismus überschwänglich auf und produzierte in Folge eine Vielzahl von pathetischen Kriegsfilmen, wie „Wake Island“, „Air Force“, „Man from Frisco“ oder „Betrayal from the East“.
Die Nation scharrte sich geschlossen und einig hinter den Oberbefehlshaber der Streitkräfte, wie es seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall war. Die Auswirkungen dieses neuen Sendungsgefühls erlebt die Welt bis in die heutige Zeit hinein. Trotz des unpopulären Vietnamkrieges wurden die Präsidenten nicht wegen ihres Kriegskurses abgewählt (Kennedy wurde ermordet, Johnson zog seine Kandidatur zurück und Nixon stolperte über die Watergate-Affäre, nachdem er die Wahl zu seiner zweiten Amtszeit bereits gewonnen hatte).
In seiner Ansprache an die Nation am 11. September 2001 bezog sich Präsident George W. Bush stilistisch und auch inhaltlich stark auf Roosevelts „Infamy-Rede“ und führte das Land so ein weiteres Mal nahezu geschlossen in einen weiteren Krieg. Erst der Verlauf des Besatzungskrieges im Irak führte nach der Mitte des neuen Jahrzehnts wieder zu einer Abkehr der interventionistischen Grundhaltung der US-Bevölkerung, doch darf angenommen werden, dass der neue charismatische Präsident Barack H. Obama* im Zweifelsfall auf die Unterstützung seiner Landsleute bauen kann, sollte sich ein neuer Konflikt am Horizont abzeichnen.
*Wie man sieht, hat der AAR schon ein paar Jahre auf dem Buckel
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Bild 148: Marinefliegerkräfte greifen die US-Schlachtflotte an.
Das Taubenschiessen von Key West
40 Seemeilen südwestlich Key West, Florida, 13. Juni 1942
Marinefliegerflottille 2 (stationiert auf dem internationalen Flughafen von Maracaibo, Venezuela)
Seeaufklärungsgruppe 128 – 3. Staffel ‚Barracuda’
Focke-Wulf Condor C-4, Kennung PR+LS, Rufzeichen Rot Ass, Kapitänleutnant Ewald Rahm
Der Einsatzbefehl kam in letzter Minute, die Flugeinsatzbesprechung wurde in den Transportlastern auf dem Weg zur Rollbahn gehalten, wo unsere Vögel bereits aufgetankt und munitioniert warteten. Eine weitere Flotte amerikanischer Schlachtschiffe und Kreuzer versucht, die Floridastraße nach Westen hin zu durchbrechen, wo seit zwei Tagen heftige Gefechte bei den Landezonen um Corpus Christi toben. Der Flug dauert ja zwei lange Stunden von unserer Basis auf dem abgesperrten Teil des Zivilflughafens von Maracaibo bis zum Zielgebiet und noch einmal genauso viel werden wir für die Sammlung und Formierung unserer Staffeln benötigen, weil die ganze Luftflotte aufsteigen wird. Die Abenddämmerung naht heran – gestern hatten wir schon einmal einen Dämmerungsangriff auf die überraschten Amerikaner geflogen. Es ist einfach unbegreiflich, dass sie es heute gleich noch einmal versuchen wollen, nachdem wir ihnen gestern die „Mississippi“, „New Mexiko“ und „Tennessee“ versenkt haben.
Seit vorgestern fliegen wir rollende Einsätze in der westliche Floridastrasse und unsere Kameraden von der Luftwaffe machen das gleiche östlich von den Keys. Schlaf: keinen, Zeit für Instandsetzung: nada! Ich kann mich kaum noch auf meine Instrumente konzentrieren, doch meine Koffeintabletten sind schon aufgebraucht. Also kalter Kaffee und Wagner-Opern aus der Bordsprechanlage. Da kommen die Nicholas-Inseln in Sicht, es wird nicht mehr lange dauern. Wir greifen von Osten her an, aus der einsetzenden Dunkelheit heraus. Die Amischiffe werden sich vor dem Sonnenuntergang messerscharf abzeichnen.
Der Geschwaderchef gibt aus seiner Führungsmaschine her Anweisungen für den Angriff, wir sollen gemeinsam mit der 1., 2. und 4. Staffel angreifen. Der Rest des Geschwaders folgt in der zweiten und dritten Welle. Ich überlege mir kurz einen Schlachtplan, ja – so könnte es klappen.
„Rot Ass an ‚Barracudas’; unsere Kampfgruppe greit als zweites an, unsere Staffel ist Speerspitze. Angriffsmuster ‚Cannae’ – wie gestern, also 1. und 2. Schwarm drehen erst nach links ab, 3. und 4. nach rechts. Dann konzentrierter Angriff auf die Mitte des Verbandes, wir kreuzen unsere Flugbahnen genau im Zentrum. Vorsicht – fliegt keinem anderen vor die Nase. Los geht’s, Barracudas!“
Fieberhaft suche ich den Horizont nach den verräterischen Silhouetten der feindlichen Schlachtschiffe ab. Da kommt plötzlich Stimmung in den Sprechfunk! „Banditen über uns! Sind urplötzlich aus den Wolken gestoßen, drehen ab! Kreuz 3 Ende.“
„Schwarz 2, heftiger Feindbeschuss aus Jagdmaschinen, Anflug abgebrochen!“
Auch weitere Besatzungen der 1. Marinefliegerflottille melden sich, die den Verband bereits angreifen. Anscheinend haben die Amis dazu gelernt und diesmal für Luftunterstützung gesorgt. Doch warum hat uns bis jetzt dann noch niemand angegriffen? Plötzlich reift eine Erkenntnis heran – das sind keine Schlachtschiffe, das sind Flugzeugträger! „Barracudas, enge Formation im Zielgebiet halten, feindliche Combat-Air-Patrol über Einsatzgebiet. Angriffsplan wie besprochen. Deckt euch gegenseitig den Rücken und knippst mir die Flugzeugträger aus! Rot Ass Ende.“
Noch fünf Minuten, dann sind wir über der Flotte. Die Geschwader der ersten Flottille haben keine Erfolge erzielen können, dafür verwickeln sie die feindlichen Jagdmaschinen hoffentlich in Luftgefechte. Tatsächlich – dort vorn kommt die Trägerflotte in Sicht und keine Amijäger weit und breit zu sehen. Die Staffel fächert auseinander und stößt dann im Tiefflug mit gekreuzten Flugbahnen auf die fetten Träger in der Mitte zu. Die feindliche Luftabwehr hat uns spät erfasst, kein Wunder, denn hinter uns ist es bereits stockfinster. Mit dem letzten Büchsenlicht starten wir unsere Torpedos – alle auf einmal. Bei der Dunkelheit werden sie die Blasenspuren erst im letzten Moment erkennen…
Auf dem Heimflug nicke ich mehrmals am Steuerruder ein. Hoffentlich war’s das für heute, meine Männer und ich brauchen wirklich mehr als nur 3-4 Stunden Ruhepause. Zufrieden denke ich an den Einsatz zurück. Drei Träger hat unsere Kampfgruppe heute zu Neptun geschickt: die „USS Ticonderoga“, die „USS Randolph“ und die „USS Saratoga“. Damit haben die Amerikaner rings um Florida und die Bahamas herum bereits vier Flugzeugträger, sechs Schlachtschiffe und sieben schwere Kreuzer verloren – die kleineren Einheiten nicht aufgezählt – im Ganzen schon 32 Schiffe.
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Bild 149: Die spanische Galeone 'Urca de Lima'.
Die Große Havarie von 1715
Am 31. Juli 1715 geriet eine aus elf spanischen Schatzschiffen bestehende Silberflotte südlich der Keys in der Florida-Straße in einen tropischen Hurrikan.
Die „Nueva Espana“-Schatzflotte war eine von zwei jährlich nach Amerika segelnden Flotten aus Cadiz und steuerte die reichen mexikanischen Kolonialstädte an. Normalerweise traf man sich mit der nach Venezuela, Kolumbien und Panama fahrenden „Tierra Firme“-Schatzflotte in Havanna und segelte von dort gemeinsam nach Spanien zurück. Wie jedes Jahr waren die dickbauchigen Galeonen der Spanier hoffnungslos überladen, was die ohnehin mangelhaften Segeleigenschaften noch weiter beeinträchtige. In diesem Jahr jedoch konnte die „Nueva Espana“-Flotte nicht auslaufen und verbrachte den Winter über in Veracruz. Aufgrund unglücklicher Umstände musste man auch im nächsten Jahr in den karibischen Gewässern verbleiben und verpasste das gemeinsame Rendezvous mit der zweiten Flotte in Havanna. Reich beladen mit der gesamten Silberausbeute der mexikanischen Bergwerke und Schätzen von der jährlich aus China kommenden „Manila-Galeone“ stachen die Segelschiffe am 24. Juli 1715 von Havanna aus in See.
Zu diesem Zeitpunkt herrschte bereits die Hurrikan-Saison, doch hatten spanische Schatzschiffe schon zuvor solchen Wirbelstürmen getrotzt. Nach dem langen Aufenthalt in den tropischen Gewässern waren die Schiffe in ihrer Seetüchtigkeit aber stark eingeschränkt. Die Rückreise war reine Routine – bis zur Küste von Florida und dann mit dem Golfstrom über den Atlantik. Am 31. Juli geriet die Gruppe in einen überaus starken Hurrikan, wahrscheinlich einen der schlimmsten der letzten zehn Jahre. Die Flotte schlug zunächst einen Nordkurs in Richtung der Küste Floridas ein, doch einige Schiffe sanken bereits nach schwerer Schlagseite im tiefen Wasser. Die sich im Flachwasser steiler auftürmenden Wellen zerbrachen weitere schwerfällige und an sich eigentlich stabile Galeonen einfach in der Mitte durch, während andere von Wind und Wellen auf Riffe und Klippen geworfen wurden. Nur ein einziges Schiff - die französische „Grifon“ - kam ohne Ausfälle und Beschädigungen durch den Sturm nach Europa. Etwa 1.250 Seeleute und Passagiere kamen in dem Unwetter ums Leben.
Als der spanische Vizekönig in Havanna von dem Unglück erfuhr, sandte er sofort eine Bergungsflotte aus. Mehrere Jahre lang unternahmen die Spanier Tauchgänge zu den bekannten Wracks und konnten unter Mithilfe der indianischen Bevölkerung etwa die Hälfte der versunkenen Schätze heben. 1716 griff der englische Pirat Henry Jennings die Schatzlager an Land an und konnte mit 350.000 Pesos nach Jamaika entkommen. Bis 1718 setzten die Spanier die Bergungsmissionen fort. In der Neuzeit wurden zahlreiche professionelle Bergungsoperationen an den nicht von den Spaniern untersuchten Wrackpositionen unternommen, wobei hundertausende Gold- und Silberpesos gefunden wurden. Doch auch heute sind noch nicht alle elf Wrackstellen gefunden worden. Mindestens drei Galeonen warten noch immer auf abenteuerlustige Schatzsucher.
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Bild 150: Die Seeschlacht begann mit der Ankunft einer feindlichen Schlacht- und Kreuzergruppe. Später kamen noch zwei Flotten Flugzeugträger hinzu.
Die Seeschlacht um Padre Island
22 Seemeilen östlich Padre Island, Texas, 14. Juni 1942
Invasionsflotte ‚Rheingold’
Kampfgruppe ‚Moltke’
Schlachtschiff „Moltke“ - Kommandant Kapitän zur See von Beeck
So ein Seegefecht habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Pausenlos greifen immer neue Kampfgruppen der US Navy ins Gefecht ein, nur gestern Morgen hatten wir etwas Ruhe und konnten unsere Munitions- und Treibstoffvorräte wenigstens etwas ergänzen. Doch gegen Abend griffen zwei feindliche Flugzeugträger mit den Schlachtschiffen „North Carolina“, „Maryland“ und „West Virginia“ in den Kampf ein. Statt wie vorher zur Landungsflotte durchzubrechen, nahmen sie gezielt uns aufs Korn. Doch die zweite und dritte Schlachtschiffdivision mit „Ludendorff“, „Großdeutschland“, „Bismarck“ und „Tirpitz“ konnte die Angreifer aufspüren und unter schweres Feuer nehmen. Die Kampfstaffeln der Flugzeugträger waren fernab im Einsatz und so blieb dem gegnerischen Admiral nichts anderes übrig als seine wertvollen Einheiten zurück zu ziehen. Die „North Carolina“ blieb für immer auf dem Meeresgrund, zerschossen von den mächtigen Salven der „Ludendorff“. Wenigstens wissen wir nun, warum uns diese Flotte gezielt ablenken sollte: Die feindliche Hauptschlachtflotte hat sich im Schutze der Dunkelheit an den Landungsverband heran geschlichen und steht momentan in schwerem Ringen mit unseren Kampfschiffen.
„Moltke“ steht im Zentrum des Kampfes. Dringt der Gegner hier durch, sind unsere Landungsschiffe verloren und mit ihnen zehntausende und aberzehntausende tapfere Landser. Ich lasse das Feuer auf die „USS Colorado“ lenken, welche die zweite feindliche Division anführt. Heftig erzittert unser stählerner Riese unter den Abschüssen der Hauptartillerie, aber auch schon mehrere Einschläge haben unser Panzerdeck vor eine harte Prüfung gestellt. Der achtere Schornstein ist zerfetzt, daher laufen nur noch zwei Kesselräume. Ein Feuer tobt im Backbordmagazin für die mittlere Artillerie, doch geistesgegenwärtig haben die Abwehrtrupps die Munitionsracks geflutet. Ein Volltreffer im Flugzeughangar hat 27 Mann getötet und unsere Katapultstartanlage unbrauchbar gemacht. Doch kämpfen, das können wir noch immer.
Die letzten drei Salven lagen deckend auf der „USS Colorado“ und so wie es aussieht, feuern ihre vorderen Gefechtsstände nicht mehr. Nur von der mittleren Artillerie sieht man unkoordinierte Mündungsfeuer aufblitzen. Nach weiteren fünf Minuten dringen gigantische Schwaden schwarzen Rauches aus dem waidwunden Schiff und nebeln es ein. Plötzlich: direkt nach der letzten Explosion einschlagender Granaten irgendwo mittschiffs bricht eine gewaltige Stichflamme zwischen dem zweiten Schornstein und dem achteren Mast hervor und rast beinahe einhundert Meter himmelwärts. Dann bricht das Schiff mit einem ohrenbetäubenden Knall auseinander und beginnt rasch zu sinken, brennende Trümmerteile an der Oberfläche zurück lassend.
Der SEO meldet mir, dass die Munition für die Kampfstände Anton, Bertha und Dora verschossen ist, als sich zwei Silhouetten aus dem schwarzen Rauch schälen: schwere Kreuzer – die „USS Indianapolis“ und die „USS Louisville“. Ihre Salven liegen verdammt dicht! Turm Cäsar und die mittleren Geschützstände geben alles, was sie können, aber wir kämpfen mit ungleichen Waffen. Die Einschläge fetzen gegen die Panzerung und reißen die Aufbauten vom Deck, als die „USS Louisville“ plötzlich in einer Serie grellroter Detonationen verschwindet. Die „Ludendorff“ ist zurück und hat den durchbrechenden Kreuzer auf’s Korn genommen. Auf der anderen Seite dreht auch die „USS Indianapolis“ mit schwerer Schlagseite ab, nachdem sie in einen Torpedofächer der „Stuttgart“ gelaufen ist. Doch auch sie kommt nicht weit: die zweite Torpedosalve reißt ihr das Unterwasserschiff auf und so scheint es fast, als ob sie noch mit halber Fahrt voraus unter die Wellen schneidet.
In den unzähligen Gefechten der letzten Tage gegen feindliche Aufklärungsgeschwader, Kreuzer- und Schlachtgruppen vor Padre Island verlor die US Navy 29 Schiffe, davon zwei Schlachtschiffe und vier schwere Kreuzer. Ein Gemetzel!
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Bild 151: Luftbildaufnahme der USS Colorado
Die USS Colorado (BB-45)
Die „USS Colorado“ war das dritte Schiff der US Navy, welches den Namen des Rocky-Mountains-Staates trug und das Typschiff der ‚Colorado’-Klasse, einer Reihe von vier Schlachtschiffen: „USS Colorado“, „USS Maryland“, „USS Washington“ und „USS West Virginia“. Noch während des Ersten Weltkriegs, aber vor Kriegseintritt der Vereinigten Staaten wurde die „Colorado“ geordert. Mit dem Bau begann man allerdings erst am 29. Mai 1919 in der New York Shipbuilding Corporation in Camden, New Jersey. Der Stapellauf erfolgte am 22. März 1921 – Taufpatin war die Tochter des Senators von Colorado. Am 30. August 1922 wurde das Schiff in Dienst gestellt.
Technische Daten
Verdrängung: 32.600 Tonnen
Geschwindigkeit: 21 Knoten
Bewaffnung: 8x 40,6cm Geschütze, 12x 12,7cm Geschütze, 8x 7,6cm Geschütze, 2x 53,3cm Torpedorohre
Einsatzgeschichte
Ihre Jungfernreise führte das Schiff von Dezember 1923 bis Februar 1924 von New York nach Portsmouth, Cherbourg, Villefranche, Neapel, Gibraltar und wieder zurück nach New York. Nach Reparaturen und Abschlusstests verlegte das Schiff nach San Francisco zur Pazifikflotte der USA. Dort nahm sie an zahlreichen Flottenmanövern teil und besuchte unter anderem auch Samoa, Australien und Neuseeland. Während eine Liegezeit in Long Beach ereigneten sich am 10. und 11. März 1933 mehrere Erdbeben in Kalifornien und die „Colorado“ nahm an den Hilfsmissionen der US Navy teil. Im July 1937 beteiligte sie sich an einer Such- und Rettungsmission nach der vermissten Flugpionierin Amelia Earhardt. Seit dem 27. Januar 1941 war das Schiff gemeinsam mit der Pazifikflotte in Pearl Harbor stationiert. Nach den Sommermanövern verholte das Schiff für eine längere Werftliegezeit ins Magazin der Pudget Sound Navy Yard, wo unter anderem die mittlere Artillerie ausgetauscht wurde. So lag das Schiff zum Zeitpunkt des japanischen Flugzeugangriffs nicht in Pearl Harbor. Dennoch wurde es erst am 31. März 1942 aus der Werft entlassen und nahm im Mai 1942 zusammen mit dem Schwesterschiff „USS Maryland“ eine Verteidigungsposition westlich der kalifornischen Küste ein, da man mit einem japanischen Trägerangriff auf San Francisco rechnete.
Nach weiteren Trainingseinheiten kehrte das Schiff am 14. August 1942 nach Pearl Harbor zurück und wurde in Folge bei den Flottenoperationen von Fiji und den Neuen Hebriden eingesetzt. Bei der Invasion auf Tarawa gab sie aus ihren mächtigen Geschützen Deckungsfeuer für die US Marines und kehrte im Dezember 1943 schließlich für eine weitere Überholung nach Kalifornien zurück. Im Januar 1944 nahm sie am Landzielbeschuss bei der Invasion der Marschall-Inseln teil und war auch in der Kampfgruppe, die Kjawalein und Eniwetok eroberte, bevor sie abermals für Instandsetzungsarbeiten ins Pudget Sound Navy Yard verholte.
Später im Frühjahr 1944 war das Schiff an der Invasion der Marianen beteiligt, wo die „USS Colorado“ am 24. Juli beim Landzielbeschuss von Tinian 22 Treffer einer japanischen Küstenbatterie erhielt. Die „Colorado“ gab weiterhin Feuerunterstützung und verlies erst am 3. August 1944 die Kampfgruppe, nachdem die Marines die Insel kontrollierten. Rechtzeitig aus der Werft zurückgekehrt nahm das Schiff an der Invasion von Leyte teil, wo sie von zwei Kamikazefliegern getroffen wurde. Abermals blieb das Schiff in den gefährlichen Gewässern und unterstützte die folgenden Landungsoperationen auf Mindoro, bevor man für eine Notreparatur Manus Island anlief.
Am Neujahrstag 1945 war das Schiff an der Invasion Luzons im Lingayen-Golf beteiligt, wo sie versehentlich von eigenen Einheiten unter Beschuss genommen wurde und 18 Seeleute verlor. Nach einer Reparatur auf Ulithi war die „USS Colorado“ Teil der Bombardierungsgruppe von Okinawa, welche die Insel vom 25. März bis zum 22. Mai sturmreif schoss.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden tausende Soldaten in mehreren Missionen von den Kriegsschauplätzen des Pazifiks zurück nach San Francisco transportiert. Am 7. Januar 1947 wurde das Schiff in die Reserve der Navy überführt und 1959 zur Verschrottung verkauft.
Wilhelm Klink
06.11.13, 22:48
Nach dem langen Aufenthalt in den tropischen Gewässern waren die Schiffe in ihrer Seetüchtigkeit aber stark eingeschränkt.
Was für Auswirkungen haben die tropischen Gewässer denn? Zu warm?
Die Schiffe lagen ja nur auf Reede. Da wächst so einiges am Rumpf... Die Segel sind gepackt und gammeln in der feuchtschwülen Verpackung. Wenn nicht gerade Regenzeit ist, wird das Deck durch die Sonne rissig und der Teer in den Fugen wird sich auch nicht wohl fühlen. Alles, was sich normalerweise bewegen müsste (Rollen, Flaschenzüge, Spills, Ruderblatt...) setzt Gammel und Rost an. Organismen haben warmes Wetter lieber. Würmer bohren das Holz an, die mögen nämlich stehende Schiffe auch lieber. Und eine Menge Ungeziefer wird an Bord sein Unwesen treiben. Gerade in den wärmeren Gegenden gedeihen ja die abartigsten Kreaturen. Am schlimmsten wird aber sicher der Zustand des Unterwasserschiffs gewesen sein. Der Rumpf wird eine Menge Wasser gezogen haben und die Geschwindigkeit durch Muscheln und Seepocken enorm eingebüßt haben. Was auch wieder Auswirkungen auf die Manövrierfähigkeit hat. Tja, und dann mit der Jahresausbeute von zwei Jahren in den Laderäumen, ohauaha.
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Bild 152: Am 16. Juni 1942 wurden 10 feindliche Träger nördlich von Haiti gesichtet. Danach steuerte die Flotte nach Südwesten, durchquerte den Panamakanal und hielt einen Nordkurs an der Pazifikküste Mexikos Richtung Kalifornien ein.
Wo sind die Flugzeugträger?
Basse Terre, Guadelupe, 27. Juni 1942
Marinekommando Amerika
Führungsstab ‘Marineoperationen Amerika’
Abteilung II/2 Fremde Flotten
Lagevortrag vor Vizeadmiral Walter Warzecha
KAdm. Buchardi:
„Nach den letzten Erkenntnissen der Funk- und Fotoaufklärung verfügt die US Navy zur Zeit noch über 9 bis 10 voll einsatzbereite Flugzeugträger, nicht hinzugerechnet die Einheiten, die noch bis zum Ende des Monats oder im Juli in den aktiven Dienst überstellt werden. Und da liegt im Moment das Problem, wir wissen nicht, wo der Feind seine schlagkräftigste Waffe zusammen gezogen hat. In den Gefechten der letzten Wochen waren die Flugzeugträger nur am Rande beteiligt und konnten sich in der Regel ohne größere Beschädigungen aus den Schlachten zurückziehen. Für die anstehenden Operationen in der gesamten Karibik und den südlichen Gewässern stellen diese Einheiten eine gefährliche Bedrohung dar. Konteradmiral Feldt von der Operationsabteilung wird zunächst die nächsten Missionen zusammenfassen. Bitte sehr.“
KAdm. Feldt:
„Vielen Dank! Nach den letzten Gefechten bei San Antonio hat das Heer einen Durchbruch auf breiter Front erzielt und stößt tief nach Texas vor. Um die Offensive nicht zu gefährden, mussten umgehend 24 weitere Divisionen aus ihren Bereitstellungsräumen zwischen Coro und Barquisimeto nach Corpus Christi transportiert werden, wofür die Kampfgruppe ‚Moltke’ als Begleitflotte bereit stand. Im Anschluss daran fächern die Seeoperationen breit auf: Während ein Teil der Landungsboote für Seelandungen bei den von amerikanischen Infanteriedivisionen verteidigten Stützpunkten in Belize, Panama und Jamaika abgestellt wird, gehen die beiden anderen Invasionsgruppen mit 24 Heeresdivisionen vor vier Landezonen nahe der Nordküste Brasiliens in Stellung. Im Anschluss daran wird eine Landungsflotte mit der Wegnahme feindlicher Stützpunkte bei Puerto Rico und den Bahamas fortfahren, während eine zweite zusätzliche Festungsdivisionen aus Frankreich nach Amerika transportieren wird. Die dritte wird mit Landungsunternehmen östlich des Mississippi und in Florida beginnen.
Es ist schnell ersichtlich, dass die Kapazitäten der Kampfgruppe ‚Moltke’, die überdies bereits drei beschädigte Schlachtschiffe für Notreparaturen nach Maracaibo entsenden musste, bei weitem nicht ausreichen, um in allen Kampfzonen den nötigen Begleitschutz leisten zu können. Glücklicherweise trifft morgen Abend die Reserveflotte mit sechs Schlachtkreuzern und weiteren leichten Kreuzern und Zerstörern in Venezuela ein, alles in allem vierundzwanzig Schiffe. Diese Einheiten sollen aber in erster Linie die beschädigten Schiffe der Gruppe ‚Moltke’ ersetzen, ein eigenständiges Gefecht mit feindlichen Schlachtschiffen oder Flugzeugträgern würden sie nicht überstehen können. Es ist daher unbedingt notwendig, dass wir den Standort der feindlichen Trägerflotte in Erfahrung bringen, um unsere schlagkräftigsten Einheiten am Brennpunkt der Schlachten zum Einsatz zu bringen.“
KAdm. Buchardi:
„Sie haben gehört, welche umfassenden Aufgaben die Seekriegsleitung unseren Kräften zugedacht hat. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass hier das Heer die treibende Kraft der Entwicklung war, welches seine Truppen möglichst an allen Fronten einsetzen möchte. Fregattenkapitän Rech von der Abwehr trägt nun zu den Erkenntnissen der Aufklärung vor, bitte.“
FKpt. Rech:
„In den letzten Wochen trat die Atlantikflotte der US Navy im gesamten karibischen Raum in Erscheinung, hauptsächlich durch die Durchbrüche nach Corpus Christi und folgenden Seeschlachten. Doch nur ein kleiner Teil der Flugzeugträger wurde dort eingesetzt, darüber hinaus wurde kein amerikanischer Träger von unseren Überwasserstreitkräften gestellt. Die Luftwaffe konnte im Bereich der Floridastraße recht früh vier Trägerschiffe versenken. Unserer Luftaufklärung zufolge konzentrierte die US Navy ihre Schiffe zunächst vor den Bahamas, um dortige Landungsoperationen gegen britische Stellungen aus der Luft zu unterstützen. Am 16. Juni wurde die Trägergruppe der Atlantikflotte nördlich von Haiti mit Kurs auf die Straße von Ventos von unseren Seeaufklärern ausgemacht. In den folgenden Luftangriffen vernichteten wir mindestens drei Flugzeugträger. Zwei Tage später tauchte die Kampfgruppe im Caymangraben westlich von Jamaika auf und hielt mit Südkurs auf den Panama-Kanal zu.
Bevor die Schleusenkammern erreicht wurden, wurden zwischen zwei und drei weitere Flugzeugträger versenkt. Die Luftverfolgung konnte die schnell fahrende Kampfgruppe auf ihrem Weg nach Norden noch zweimal stellen und angreifen, doch nördlich von Acapulco verlor sich nach dem 21. Juni ihre Spur im Pazifik. Da sämtliche Luftwaffengeschwader in den nächsten Tagen Startverbot hatten, um dringend notwendige Reparaturarbeiten vor Beginn der nächsten Missionen zu erledigen, konnten feindliche Flottenbewegungen in der Karibik nicht mehr aufgeklärt werden.
Unbestätigten Meldungen britischer Küstenaufklärung sind die Flugzeugträger mittlerweile wieder in die Karibik zurückgekehrt. Sollte dem so sein, müssen wir den Standort schnellstmöglich ausmachen, bevor sie unsere nächsten Aktionen überraschend stören können.“
VAdm. Warzecha:
„Gut, ich danke Ihnen meine Herren. In Anbetracht des Ernstes der Lage hebe ich das Flugverbot mit dem 2. Juli auf, bis dahin muss Sorge getragen werden, dass unsere Geschwader wieder voll einsatzbereit sind. Die Kampfgruppe ‚Moltke’ wird nach ihrer Rückkehr aus Corpus Christi die Landungsflottillen nach Brasilien geleiten und die dortigen Invasionen unterstützen. Eine Kreuzerflotte wird solange die Invasionen in Belize, Panama und Jamaika decken. Danach werden beide Kampfgruppen schwerpunktmäßig auf die erkannten Feindflotten angesetzt. Das wäre alles.“
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Bild 153: Infolge des britischen Bitter-Peace-Events von 1941 fielen alle karibischen Besitzungen in die Hände der Vereinigten Staaten.
Unternehmen ‚Siegfried’
Golf von Honduras, 27. Juni 1942
Karibikflotte
Flaggschiff „Admiral Scheer“
Lage
Die US Army unterhält im ganzen karibischen Raum Stützpunkte, von denen feindliche Flotten und Luftstreitkräfte unsere wichtigen Versorgungsrouten angreifen können. Bevor weitere Invasionen auf dem amerikanischen Festland unternommen werden können, muss zunächst die Bedrohung in Flanke und Rücken eliminiert werden. Die erfolgreich abgeschlossene Sicherung des Brückenkopfes bei Corpus Christi und die nur von kleinen Aufklärungsflotten gestörte Nachführung von 24 Heeresdivisionen nach Texas stellt die Marinesturmgruppe für neue Aufgaben frei.
Auftrag
Das erste Ziel ist Belize, da es am weitesten vom Zugriff feindlicher Kampfflotten entfernt ist und nur von schwachen Sicherungstruppen verteidigt wird. Die Gelegenheit ist günstig, da die feindliche Flotte derzeit reorganisiert wird und keine kurzfristigen Attacken gegen die Landungsgruppe unternehmen kann. Die Landungsoperation muss schnell und durchgreifend erfolgen – für die gesamte Operation wird nur ein Zeitfenster von einer Woche genehmigt. Daher sind alle strategischen Ziele mit einem Mal anzugreifen, auch wenn dies eine Aufsplitterung der deutschen Kräfte bedeutet.
Durchführung
Der Anmarsch durch die navigatorisch anspruchsvollen Gewässer kann nur bei Tageslicht erfolgen, daher wird die Invasion wahrscheinlich nur wenige Stunden vor Einbruch der Dunkelheit starten können. Nichtsdestoweniger sind alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um auch bei schlechten Kampf- und Sichtbedingungen Erfolge zu erzwingen. Verluste sind hierbei in Kauf zu nehmen.
Kräfteansatz
1. MarD: Bucht von Chetumal – der Hondofluss und die Stadt Corozal an der Grenze zu Mexiko sind zwingend einzunehmen.
2. MarD, 3. MarD: Belize City – der wichtigste Hafen und Hauptstützpunkt der amerikanischen Verteidiger sind das wichtigste Ziel. Nach Eroberung der Stadt schwenkt die 2. MarD nach Norden und nimmt Orange Walk am Oberlauf des Hondo. Die 3. MarD stößt nach Westen auf die Hauptstadt Belmopan und sichert das Gebiet.
4. MarD: Dangriga – nach Einnahme des zweitgrößten Hafens und des Flugfeldes marschiert die Division nach Belmopan zur 3. MarD und stößt dann zur guatemaltekischen Grenze nach San Ignazio vor.
5. MarD: Mango Creek – die Plantagenfelder und Konservenfabriken von Mango Creek und Riversdale sind einzunehmen, eventuelle Flugzeuge auf dem kleinen Feldflugplatz zu vernichten.
6. MarD: Punta de Gorda – die südlichste Stadt im Grenzgebiet zu Guatemala und Honduras ist zwingend zu erobern, um eventuell einsickernde Feischärler an der Grenze aufzuhalten.
Es sind vorerst keine Garnisonstruppen zurück zu lassen, diese werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeführt. Den Transport übernimmt die Invasionsflotte ‚Anton’:
„Jaguar“, „Löwe“, „Bremse“, „Henne“, „Fliege“, „Brummer“, „Mücke“, „Tiger“, „Hornisse“, „Biene“, „Wespe“, „Schmetterling“
Nahsicherung und Artillerieunterstützung übernehmen die Karibikflotte und VAdm. Saalwächter, die einen Tag nach Beginn der Landung vor Ort eintreffen wird:
„Admiral Scheer“, „Deutschland“, „Admiral Graf Spee“, „Elbe“, „Weser“, „Nautilus“, „Mainz“, „Köln“, Z 26 „Hugo von Pohl“, Z 27 „Reinhold von Werner“, Z 28 „Otto Weddigen“, Z 29 „Hermann Souchon“
Luftunterstützung wird nur im dringenden Notfall gewährt, da momentan keine Startfreigabe zu erhalten ist.
Feindlage
In Belize ist eine motorisierte Infanteriedivision stationiert, die sich gut im Dschungel verschanzt hat. Feindliche schwere Überwasserstreitkräfte können frühestens in vier Tagen vor Ort sein, es muss jedoch mit kleinere Aufklärungsflottillen gerechnet werden, die aus Panama oder Jamaika die Invasionsstreitmacht attackieren können. Im Umkreis von drei Tagen wurden fünf bis sechs leichte Kreuzer, ebenso viele Zerstörer und ein Begleitträger ausgespäht. Der Einsatzstatus ist jedoch sehr unterschiedlich.
Neutrale Staaten
Aggressive Manöver an den Grenzen zu drei weiteren Staaten bergen immer eine gewisse Gefahr. Daher muss unter allen Umständen dafür Sorge getragen werden, dass neutrale Truppen, Ziele oder zivile Objekte nicht angegriffen werden.
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Bild 154: Die Küste von Belize, oder Britisch-Honduras, wie die Kolonie lange hieß.
Die Schlacht von St. George’s Caye
Die Schlacht von St. George’s Caye war eine Abfolge kleinerer militärischer Scharmützel vom 3. bis zum 10. September 1798 vor des Küste des heutigen Belize, damals die Kolonie Britisch-Honduras. Eine Invasionsstreitmacht aus Mexiko fiel in die kleine Kolonie ein, um sie für Spanien zu erobern. Die ansässigen Einheimischen, mehrheitlich Holzfäller englischer Herkunft, stellten sich den spanischen Truppen entgegen, wobei sie durch afrikanische Arbeitssklaven unterstützt wurden. Nach dem letzten Kampf am 10. September zog sich die von Seuchen geplagte spanische Streitmacht zurück und die „Baymen“ erklärten sich zum Sieger.
Hintergrund
Seit 1750 kam es zwischen Spanien und England immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten über den Status von Belize. Spanien hatte das Gebiet niemals kolonisiert, erhob aber nach alten Verträgen Anspruch auf das Land. Im Gegenzug hatten die Briten seit 1638 Siedlungen in dem Land gegründet und schlugen Tropen- und Edelhölzer aus den dichten Urwäldern. Im Vertrag von Paris 1763 gestattete Spanien den florierenden Holzhandel aus Britisch-Honduras offiziell, erkannte aber keinerlei Grenzen an. Das hatte auch damit zu tun, dass die britische Kolonialverwaltung hier so gut wie nicht existent war und die „Moskitoküste“ ein Wespennest voller Piraten und entlaufenen Sklaven war, die in der ganzen Karibik in kriminelle Machenschaften verwickelt waren. Zwischen 1779 und 1782 waren die Siedlungen faktisch menschenleer, da die Kolonisten und Bukanier nach Havanna deportiert worden waren.
1783 kamen die spanisch-englischen Kampfhandlungen mit dem Vertrag von Versailles offiziell zum erliegen, was den Baymen – wie sich die Siedler selbst nannten, die Rückkehr nach Belize erlaubte. Darüberhinaus wurde ihnen das Recht zugestanden, sich zwischen dem Hondofluss und Belize niederzulassen und Handel zu treiben. 1786 wurde die Grenze im Pakt von London nach Süden hin bis zum Sibun River erweitert. Der Holzeinschlag wurde nur unter der Bedingung zugelassen, dass die Siedlungen unter der Hoheit der spanischen Krone standen. Doch aufgrund von Konflikten mit den Siedlern zog sich Superintendant Colonel Marcus Despard, der als königlicher Bevollmächtigter die Einhaltung des Vertrages überwachen sollte, nach wenigen Jahren zurück. Dennoch schien die aktuelle Lage von allen Seiten mittlerweile akzeptiert zu werden.
Heraufbeschwörung des Krieges
1796 beschuldigten die Spanier die Siedler, unerlaubt auf mexikanischem Territorium Holzfällerei zu betreiben. Im Gefolge der napoleonischen Kriege, in denen das besetzte Spanien auf Seiten Frankreichs kämpfte, brachen die alten Konflikte zwischen England und Spanien wieder auf. Die Siedler riefen den Gouverneur von Jamaika, Alexander Lindsay, um Unterstützung an, welcher sofort Musketen und Munition auf der HMS Merlin nach Britisch-Honduras bringen lies. Des Weiteren ernannte er Lieutenant Colonel Thomas Barrow zum Verwalter und Befehlshaber der Kolonie, welcher umgehend mit Befestigungsarbeiten begann und eine Bürgermiliz ausbildete. Das Kriegsrecht wurde am 11. Februar 1797 über die Siedlungen verhangen.
Inzwischen (Juli bis September 1798) hatte der Gouverneur von Yucatan Don Arturo O’Neill in Campeche eine Flotte aus zwei großen Fregatten, einer bewaffneten Brigg, zwei Sloops und vier Kanonenbooten mit weiteren bewaffneten Schiffen zusammen gestellt, um mit einer Streitmacht von 300 Soldaten Yucatan zu umsegeln. Einige Schiffe verliessen die Flotte bei Cozumel, dafür kam ein grosser 33-Kanonen-Schoner hinzu. In Bacalar, einer Garnisonsstadt knapp 40 km nördlich von Chetumal, der spanischen Grenzsstadt zu Belize, wurden insgesamt 1.200 spanische Gardisten aufgenommen. Andererseits grassierte bei den Spaniern gerade das Gelbfieber, was die Einsatzfähigkeit der Truppe stark beeinträchtigte.
Der Kampf
Die Siedler begannen sofort mit den Vorbereitungen zur Verteidigung. John Moss, der Captain der HMS Merlin konnte den Magistrat davon überzeugen, die schwarzen Arbeitssklaven zu bewaffnen und in die Formationen der Miliz einzureihen. Alles in allem verfügten die Briten über die Kriegssloop HMS Merlin, die drei Sloops Towser, Tickler und Mermaid, die beiden Schoner Swinger und Teazer, sowie sieben Kriegsflöße und zusätzlich 700 Milizionäre an Land. Zwischen dem 3. und 5. September versuchte die spanische Flotte, ihren Weg durch den Montego Caye zu erzwingen, der wurde aber durch die Verteidiger blockiert. Als sich die Spanier zurückzogen, waren sich die beiden englischen Befehlshaber Barrow und Moss zunächst uneinig, wie sie fortfahren sollten. Barrow glaubte, die Spanier würde ihre Truppen nun früher als geplant anlanden und sich durch den Dschungel schlagen, weswegen er vorschlug, Sperrtruppen zu platzieren. Moss glaubte, die Flotte würde noch einmal bei St. George’s Caye angreifen und zog mit seinen Schiffen ab.
Gerade rechtzeitig traf er am 10. September am Zielort ein, um die Spanier an der Erstürmung des Kanals zu hindern. Gegen 13:00 Uhr standen sich Spanier und englische Siedler an Land gegenüber. Eine halbe Stunde später tauchte die englische Flotte unter John Moss auf und fiel den irritierten Spaniern in den Rücken. Nach zweieinhalb Stunden gaben die Spanier auf und zogen sich zurück. Bis zum 13. September hatten alle spanischen Truppen das Gebiet von Britisch-Honduras verlassen.
Dennoch verbesserte sich die Situation in Belize nicht grundlegend, da der Druck seitens der Spanier auch weiterhin anhielt und keine Verstärkungen aus England oder Jamaika eintrafen. Der 10. September wird in Belize als St. George’s Caye Day gefeiert und ist Nationalfeiertag.
Sorry für die kleine Pause. Ab jetzt gibt's wieder täglich Stoff. Ach ja, der Countdown beginnt traditioneller Weise bei zehn... ( :^^: )
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Bild 155: Unternehmen 'Hagen' - die Erstürmung Jamaikas - startete Anfang Juli 1942.
Die Ruhe nach dem Sturm
Black River, Jamaika, 8. Juli 1942
Sturmregiment 4002/4. Marine-Sturm-Division
Gefechtsstab
Korvettenkapitän Ralf Sperber
Wie schön, das Teewasser ist fertig. Ich gieße das dampfende Nass in meinen Feldbecher und hänge ein Teeei hinein – mhh, beste Darjeeling-Mischung aus dem Depot der Amerikaner. Dann rühre ich gemächlich den heißen Sud um und kröne das Getränk mit einem kräftigen Schuß Jamaika-Rum. Sofort steigt das Aroma des Zuckerrohrschnapses in Nase und Rachen. Herrlich…
Unternehmen ‚Hagen’
Wir haben die Insel in heftigen Kämpfen von der feindlichen motorisierten Infanteriedivision säubern können, die sich an mehreren Orten eingegraben hatte. Freilich – der Westen der Insel war eher wenig bewacht worden, doch die GIs haben um jeden Meter Boden gerungen. Küstenbatterien bei Montego Bay hatten dem Landungsverband anfangs hartnäckig zugesetzt und die Schlachtkreuzer der Deckungsflotte waren nicht imstande gewesen, sie auszuschalten. Das haben dann die Pioniere der 6. Marinedivision übernommen, aber da waren die meisten Truppen auch schon an Land gesetzt worden. Nun sitzen wir fürs erste auf der Insel fest und warten.
Gleich nach der erfolgreichen Landung tauchte ein amerikanischer Kreuzerverband mit 16 Schiffen auf und nahm die sich absetzende deutsche Flotte unter Feuer. Zwar setzten ihnen unsere schweren Pötte gewaltig zu, doch gelang es dem Amis, ein Landungsschiff zu versenken sowie den Begleitträger „Elbe“ und den Zerstörer „Hermann Souchon“ schwer zu beschädigen. Selber arg gerupft, doch ohne Totalverluste setzte sich der Kreuzerverband nach fünf Stunden in Richtung Westen ab. Nun liegt die Landungsflotte im Hafen von Montego Bay und repariert notdürftig die drei Landungsschiffe „Biene“, „Wespe“ und „Hornisse“, die ordentlich was abbekommen haben. Ich habe die Schlacht vom Strand aus direkt mitverfolgen können und ich glaube nicht, dass die Jungs von der Marine da was machen können – die Transporter waren halbe Wracks, als sie in den Hafen geschleppt wurden.
Unsere Panzerschiffe haben sich derweil auf den Weg nach Maracaibo gemacht – auch da sind etliche Reparaturen fällig. Und wir? Uns schickt man so schnell in kein Gefecht mehr, dafür haben wir zu viele Federn lassen müssen. 118 Tote und Verwundete zählt unser bereits vorher angeschlagenes Regiment, zu allem Überfluss wurden die Fähren mit unserem Nachschub an Munition und Ausrüstung versenkt. Wegen der starken Strömung ist auch keine Bergung möglich. So richten wir uns erst einmal auf eine längere Zeit des Wartens ein. Ist ja auch mal ganz schön. Ich persönlich glaube nicht, dass die Amerikaner hier noch mal mit ihren Marines auftauchen werden – und dann würden sie sich auch nur eine blutige Nase holen. Sechs Elitedivisionen haben überall Stellung auf Jamaika bezogen und werden jeden Invasoren abweisen, ganz gleich wie stark er auch sein möge. Also geniessen wir die Tage in diesem tropischen Paradies.
Für mein Regiment habe ich Schanzdienst, Zeugdienst und „Organisieren“ angeordnet, sprich wir feiern jeden Abend ein zünftiges Grillfest mit karibischem Rum und amerikanischem Bier. Unsere Pionierkompanie hat auch schon ein malerisches Strandhaus – ich meine natürlich Gefechtsstand – erbaut und die Einheimischen sind unheimlich entspannt und freundlich. Wann es hier weitergeht, können uns die Herren von der Kampfgruppe auch noch nicht sagen, wir gehen aber von mindestens 14 Tagen, wenn nicht sogar drei Wochen „Fronturlaub“ aus. Das ich das mal erleben würde…
Ahh, der Tee ist alle, na dann schenke ich mal lieber nach.
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Bild 156: Lego's Tribut an Sir Henry Morgan - neben Bob Marley sicherlich die größte geschichtliche Persönlichkeit Jamaikas.
Sir Henry Morgan (1635-1688)
Es ist unklar, wann Henry Morgan (walisisch: Hari Moran) das Licht der Welt erblickte, die meisten Geburtstafeln sprechen von dem Jahr 1635. Auch über seinen Geburtsort konnten keine eindeutigen Erkenntnisse gewonnen werden: Henry Morgan selbst gab an, aus Penkarne zu stammen. Dafür oder dagegen gibt es jedoch genauso viele Beweise wie für oder gegen die Orte Llanrumney, Cardiff und Glamorgan in Wales. Sein Vater war Thomas Morgan, ein Grundbesitzer oder Pächter.
Im Alter von zwanzig Jahren fuhr Fähnrich Morgan mit einer englischen Kriegsflotte unter General Venables nach Barbados. Die Flotte sollte dem neuen englischen Machthaber Oliver Cromwell, der König Charles I. hatte köpfen lassen, Geltung im Kolonialreich verschaffen. Nachdem fünf Jahre später die Monarchie wieder hergestellt war, wurde Henrys Onkel Edward als Gouverneur in das jüngst von Venables Flotte eroberte Jamaika entsandt. Die Insel wurde fortan zum wichtigsten Stützpunkt der Engländer in der Karibik und zur Heimat von Henry Morgan, der dort Mary Elizabeth, die Tochter seines Onkels, heiratete. Mittlerweile selbst Captain, segelte er 1663 in der Piratenflotte von Christopher Myngs mit 14 Schiffen und 1.400 Bukkaniern von Jamaika aus nach Santiago de Cuba und San Francisco de Campeche, welche restlos geplündert wurden. Insbesondere der Raubzug von Campeche war überaus erfolgreich: die beiden spanischen Forts mit ihren regulären Soldaten kapitulierten schon nach einem Tag und 14 spanische Schiffe konnten als Prise zurück nach Jamaika geführt werden.
Zurück in Jamaika stattete ihn sein Onkel, der Gouverneur, mit einem königlichen Kaperbrief aus. Henry Morgan durfte nun legal mit dem Segen der britischen Krone Jagd auf alle Spanier machen. Gemeinsam mit vier anderen Freibeuterkapitänen stach er wieder in See und landete bei Frontera, einem kleinen Hafen etwa 50 Meilen von der wichtigen spanischen Kolonie Villa Hermosa in Mexiko entfernt. Nach dem erfolgreichen (Überland) Angriff auf die überraschte Stadt stellten sie bei ihrer Rückkehr nach Frontera fest, dass die Spanier ihre Schiffe mittlerweile selbst gekapert hatten. Dank zweier gestohlenen Handelsschiffe mit je zwei installierten Landgeschützen umrundeten sie Yucatan und griffen Granada in Nicaragua an. Als Morgan 1665 nach 18monatiger Queste nach Jamaika zurückkehrte, war er ein reicher Mann - so reich, dass er nun seine eigenen Kaperunternehmen finanzieren konnte.
1668 stellte er eine Flotte aus zwölf kleinen Schiffen mit 700 Freibeutern zusammen und segelte nach El Puerto del Principe auf Kuba. Die Stadt ergab sich dem vorher gestellten Ultimatum, doch die Beute war gering. Daraufhin verließen eine Reihe französischer Bukkaniere seine Reihen, um sich einem anderen berühmten Freibeuter anzuschließen: L’Ollonais. Mit seinen verbliebenen Schiffen segelte Morgan nun nach Süden, um die spanische Festung Porto Bello in Panama anzugreifen. Nach der erfolgreichen Plünderung der Stadt kehrte Morgan nach Jamaika zurück – so viele spanische Realos waren geraubt worden, dass diese Münze neben den englischen Geldstücken offizielle Währung auf Jamaika wurde. Die Spanier hatten mittlerweile ein beachtliches Kopfgeld auf die Ergreifung des Piraten ausgesetzt. Ein Jahr später plünderte Morgan die spanischen Städte Gibraltar und Maracaibo im Golf von Maracaibo. Bei seiner Rückkehr fand er den Ausgang von drei spanischen Schiffen gesperrt vor. Durch eine List gelang es ihm, die Spanier zu täuschen und mit allen geraubten Schätzen zu entkommen.
Dadurch hatte er nun genug Geld, um eine wirklich große Expedition zusammen zu stellen: im Jahr 1671 versammelte er 36 Schiffe und über 1.800 Männer, um die wichtigste und größte Stadt der Spanier zu diesem Zeitpunkt anzugreifen: Panama. Die Stadt war der wichtige Knotenpunkt zwischen den peruanischen Silberminen und der spanischen „Tierra Firme“-Flotte, selbst Francis Drake war vor Jahrzehnten an der Eroberung der Stadt gescheitert. Als Morgans Piraten nach einem langen Marsch durch den Dschungel und schweren Kämpfen die Stadt überrannten, brannten sie alles nieder und raubten, was ihnen in die Finger kam.
Bei seiner Rückkehr musste Morgan feststellen, dass England und Spanien mittlerweile einen friedlicheren Kurs hielten. 1672 wurde er in Port Royal arrestiert, später aber nach London gebracht, wo er 1674 begnadigt und in den Adelsstand erhoben wurde.
1676 kehrte er als Vize-Gouverneur nach Jamaika zurück und lies in Port Royal Sperranlagen um den Hafen errichten. 1680 war er Gouverneur, Vizeadmiral, Befehlshaber des englischen Regiments in Port Royal, Hoher Richter des Gerichtsstandes zu Port Royal und Kustos von Jamaika. In diesen Funktionen machte er erbarmungslos Jagd auf Piraten und Freibeuter und brachte so manche seiner früheren Kampfgefährten in den Kerker.
Morgan war nie ein guter Segler, er verlor mehrere Schiffe durch Anfängerfehler und konnte selbst auch nie ein feindliches Schiff in einem Seegefecht bezwingen. Doch er war ein verdammt guter Taktiker und griff mit seinen Leuten daher immer von Land aus an, wenn er sich nicht entziehen konnte. Sir Henry Morgan starb als schwerer Alkoholiker am 25. August 1688 in Port Royal auf Jamaika.
Danke, werter Aktivist, euer Schreibstil und Erzählweise ist wie immer sehr informativ. Genau das, was wir lieben...
Bitte weiter so!!
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke:
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Bild 157: Unternehmen 'Meistersinger' - Kampfgruppe 'Moltke' geleitet eine Invasionsflotte nach Brasilien.
Flusskampfflottille ‚Amazonas’
Montsinery, Deutsch-Guyana, 11. Juli 1942
Marinestabsgruppe Brasilien
Lage
Einheiten des Heeres und der Marine haben mit der Okkupation Brasiliens begonnen und Brückenköpfe an der Nordküste Brasiliens von Natal bis Belem etabliert. Mit dem Fortschreiten der Operation ‚Meistersinger’ ist auch das Landesinnere Brasiliens schnell und zügig zu besetzen. Insbesondere die einzigartigen Eigenschaften des Amazonasgebietes behindern konventionelle militärische Operationen. Da die Inbesitznahme der strategische wichtigen Bauxit- und Manganminen oberste Priorität genießt, werden Spezialkräfte die Last der militärischen Operationen im Amazonassektor tragen. Die Vorstösse müssen schnell und konzentriert erfolgen, um dem Gegner keine Zeit für die Entwicklung einer Partisanenstrategie zu geben. Gelingt dies nicht, ist in dem unwegsamen Gelände mit monatelangen bis jahrelangen Verzögerungen und Störungen zu rechnen.
Auftrag
Die Sicherung und Kontrolle Amazoniens wird durch die im Aufbau befindliche Flusskampfflottille ‚Amazonas’ wahrgenommen. Die operativen Ziele sind:
1. Sicherung des Amazonasdeltas gemeinsam mit den Kampftruppen der Invasionsflotte, um den Fluss als Nachschublinie nach außen zu sperren.
2. Sicherung des unteren Amazonas in zwei Schritten: zunächst bis Santarem am Zulauf des Tapajos, anschließend bis Urucara am Zulauf des Uatuma.
3. Einnahme der Gebietshauptstadt Manaus, Festsetzung der dortigen Garnison und Sicherstellung aller Waffen- und Sprengstoffvorräte aus militärischen, hoheitlichen oder zivilen Quellen.
4. Errichtung eines Stützpunktsystems und Aufnahme eines Patrouilledienstes in allen befahrbaren Flussarmen des Amazonas bis zum 65. Längengrad West.
Durchführung
Die Flusskampfflottille ‚Amazonas’ wird zunächst in zwei Einsatzgruppen geteilt: die Stossgruppe unter Kpt. zS Scholz-Kaulis und die Sicherungsgruppe unter Kpt. zS Neuenthal. Nach dem erfolgreichen Vorstoss ins Amazonasdelta und der Ausschaltung der dortigen brasilianischen kampffähigen Verbände beginnt die Stossgruppe unverzüglich mit dem Vormarsch flussaufwärts, wobei die Hauptziele mit Priorität auszuschalten sind. Sollten sich feindliche Gruppen abseits der Vormarschroute konzentrieren, ist in jedem Fall die Entscheidung des Gesamtführungsstabes über die Fortsetzung der geplanten Unternehmung oder Anpassung der taktischen Ziele einzuholen. Wenn nicht zu erwarten ist, dass besagte Feindansammlungen das geplante Vorrücken im Amazonassektor innerhalb einer lageabhängigen Frist stören oder unterbinden können, so ist grundsätzlich an den Missionszielen festzuhalten.
Die Sicherungsgruppe wird nach der Säuberung und Sicherung des Amazonadeltas nachrücken, eventuell verbliebene Widerstandsnester eliminieren und die durch die Stossgruppe etablierte Postenkette zu Stützpunkten ausbauen, von denen aus das gesamte Gebiet systematisch erobert und kontrolliert wird.
Die unterstellten Einheiten werden im Laufe des Feldzugs erweitert und angepasst, momentan müssen aber noch die endgültigen Ergebnisse der Landungsspitzen abgewartet werden.
Kräfteansatz
Den Nukleus der neuen Flusskampfflottille ‚Amazonas’ bilden die beiden ex-französischen Kanonenboote FK-121 und FK-122, sowie der Monitor „L’Argonaut“, die Flusskampfboote „Soledad“, „Calabozo“ und „La Urbana“ – die von der venezuelanischen Marine freundlicherweise bereitgestellt wurden. Sie kommen zusammen mit zwei bei Belem erbeuteten brasilianischen Kanonenbooten zur Stossgruppe. Die Sicherungsgruppe besteht zunächst aus den bewaffneten Fischdampfern „Primagaut“, „Corsair“, „Rigel“ und „Chopin“, sechs Motorbooten, zwei bewaffneten Motorfähren und drei bei Macapa erbeuteten Binnenminensuchern der brasilianischen Marine. Der Fahrzeugpark wird in nächster Zukunft durch erbeutete oder requierierte Boote und Fähren erweitert. Für den Transport größerer Kampfgruppen stehen für die ersten Operationsschritte acht Fluß-See-Schiffe bereit.
Folgende Einheiten werden der Flottillenführung für die Kampf- und Patrouilleeinsätze unterstellt:
- Sturmregiment 7001, Sturmregiment 7002
- Fallschirmpionierkommando ‚Borneo’, Fallschirmjägerregiment 312, Fallschirmjägerregiment 314
- Gebirgsartilleriebrigade 19, Gebirgspionierbrigade 12
- Infanterieregiment 390, Infanterieregiment 399
- Waffentaucherkommando der Spezial-Division ‚Brandenburger’
- Flusspionierbrigade 45
- 859. Sicherungs-Division, 742. Sicherungs-Division
Die Unterstellungsverhältnisse werden erfolgs- und lagebedingt angepasst. Dem mit stetigem Fortkommen wachsenden Truppenbedarf wird vom Oberkommando durch die Neuzuteilung weiterer Sicherungstruppen Rechnung getragen. Für die erwarteten Kämpfe in der Region Manaus werden zeitnah weitere Kampftruppen und Heeresartillerie bereitgestellt. Die Versorgung wird zunächst über Flussboote sichergestellt, in unwegsamen Gelände durch die Mulis der Gebirgsjäger, wo es gangbar ist auch durch Pritschenwagen. Die Luftwaffe hat eine Reihe von Lastenseglern zur Versorgung weit entfernter oder isolierter Kampfgruppen zur Verfügung gestellt, außerdem wird die Lufttransportgruppe 4 (KG zbV 4) für Versorgungsflüge bereit stehen.
Feindlage
Der Gegner verfügt im Amazonasgebiet über ein gut ausgebautes Stützpunktnetz, Flusskampf- und Patrouilleboote verschiedenster Größen und ist im Dschungelkampf ausgebildet. Einzig der Vorteil der Überraschung steht auf unserer Seite. Wenn es gelingt, die Feindgarnisonen vor einer Mobilisierung in ihren Kasernen festzusetzen und die Waffenlager der Region zu sichern, kann kein wirkungsvoller Partisanenkrieg aufgezogen werden.
Jetzt zu Beginn der Operation ist uns der Gegner zahlenmäßig weit überlegen, doch die Einsatz- und Kampfkraft der Verbände befindet sich derzeit auf niedrigem Niveau.
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Bild 158: Das brasilianische Expeditionskorps während des Italienfeldzugs (am linken Flügel der Front).
Forca Expedicionaria Brasileira
Das brasilianische Expeditionskorps war ein 25.300 Mann starker Kampfverband, der im 2. Weltkrieg auf Seiten der Alliierten gegen Deutschland kämpfte.
Brasilien war zu Beginn des Krieges neutral und verteidigte seine Neutralität auch in den ersten Jahren des Krieges. Brasiliens Quasi-Diktator Getulio Vargas und viele einflussreiche Politiker hegten Sympathie für die Achsenmächte (so sandte er zu Hitlers Geburtstag 1941 ein Glückwunschtelegramm mit seinen besten Wünschen für das deutsche Volk), auch war Deutschland zwischen 1933 und 1938 zum wichtigsten Außenhandelspartner des Landes gewachsen. Auf der anderen Seite waren die wirtschaftlichen Verbindungen zu Großbritannien und den Vereinigten Staaten sehr eng und auch viele Militärs sprachen sich eher für eine Zusammenarbeit mit den Alliierten aus.
Anfang 1942 erlaubte die Regierung Vargas den Amerikanern, US-Flugbasen in Bahia, Pernambuco und Rio Grande do Norte einzurichten – als Gegenleistung für die amerikanische Wirtschaftshilfe beim Aufbau einer eigenen Stahlindustrie. Auch US-Kampfschiffe wurden in Brasilien stationiert. Auf der anderen Hand versenkten deutsche und italienische U-Boote insgesamt 36 brasilianische Handelsschiffe. Gleichzeitig wurde die Stimmung in der Hauptstadt immer deutschfeindlicher. Während der Mob deutsche Geschäfte und Restaurants plünderte, wurde Präsident Vargas für seinen passiven Kurs stark kritisiert – schließlich trat Brasilien am 22. August 1942 den Alliierten bei und erklärte Deutschland und Italien den Krieg.
Als Beitrag zu den Kriegsanstrengungen stellte Brasilien ein Expeditionskorps unter General Mascarenhas de Moraes mit dem 1., 6. und 11. Regiment, Divisionsartillerie, Logistik- und Unterstützungseinheiten auf.
Einsatzgeschichte
Am 2. Juli 1944 erreichten die ersten 5.000 Soldaten des 6. Regiments Italien – noch ohne Waffen, ohne Ausrüstung und ohne eingerichtete Quartiere. Weitere Truppen kamen Ende Juli hinzu und im September, November und Februar wurde das EFB vervollständigt. Zunächst verlegte die Einheit nach Tarquinia nördlich von Neapel, um von amerikanischen Ausbildern auf einen befriedigenden Ausbildungsstand gebracht zu werden. Erst im November, nach der Ausrüstung mit allen Waffen und Geräten wurde das EFB dem IV. US Corps angeschlossen.
In den ersten Einsätzen nahmen die Brasilianer im August 1944 die Position amerikanischer und französischer Truppen ein, die für die Invasion ‚Dragoon’ nach Südfrankreich verlegt wurden. Im September eroberten die brasilianischen Truppen Massarosa, Camaiore und Barga, wo man die ersten Verluste erlitt. Ende Oktober standen die bis dahin herbei geschafften Truppen vor der Gotenlinie und mussten den Winter im unwegsamen Gebirgsgelände der Apeninnen verbringen. Statt einem eigenen erfolgreichen Durchbruch rissen sogar die deutschen und italienischen Truppen noch einmal die Initiative an sich und konnten am rechten Flügel des EFB einige Einbrüche erzielen. Erst Ende Februar konnten amerikanische Divisionen wichtige Stellungen der Gotenlinie erobern, auch die Brasilianer stiessen an März 1945 wieder vorwärts.
Am 14. April 1945 begann die Frühjahrsoffensive in Italien, die nach heftigen Luftangriffen tausender Kampfflugzeuge und schwerem Artilleriefeuer die deutschen Linien aufsprengte. Die brasilianische Division führte den Vorstoss auf Montese an und stieß bis zum 25. April nach Parma vor. Am 28. April gelang es, die deutsche 148. Infanteriedivision und Teile der 90. Panzergrenadierdivision bei Fornovo einzukesseln. Diese Truppen hatten sich in erbitterten Kämpfen der 92. US-Division entzogen und waren auf dem Rückzug Richtung Norden. Etwa 20.000 deutsche Soldaten gerieten in Gefangenschaft, als der deutsche Kommandeur Generalleutnant Otto Fretter-Pico kapitulierte. Nachdem einer der wichtigsten Kampfverbände in Norditalien ausgeschaltet war, kapitulierte auch bald die restliche Wehrmacht in südlich der Alpen.
Auch Luftwaffe- und Marineeinheiten waren in den Kampf der Alliierten gegen Deutschland verwickelt. Aber ihr Beitrag ist im Gegensatz zu dem der Landstreitkräfte eher gering ausgefallen.
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Bild 159: Meine Schlachtschiffe hatten einige Probleme, in Geschützreichweite zum Gegner zu gelangen.
Die Seeschlacht vom 25. Breitengrad
Basse Terre, Guadelupe, 21. Juli 1942
Marinekommando Amerika
Führungsstab ‘Marineoperationen Amerika’
Abteilung II/2 Fremde Flotten (Amt Abwehr)
Fregattenkapitän Rech
Nachtrag zur Lagebesprechung vom 27. Juni 1942: die US-Flugzeugträgerflotte wurde gefunden – und vernichtet. Am 15. Juli wurden die Flugzeugträger der Essex-Klasse und Midway-Klasse mit ihren Begleitschiffen von den Ju-88-Aufklärer der Kampfgruppe 26 ‚Löwen’ südwestlich von Andros Island aufgespäht und schon bald von den wütenden Angriffen der Kampfbomber bedrängt. Trotz des Verlustes der Flugzeugträger „USS Hornet“, „USS Essex“ und „USS Leyte“ setzten die Amerikaner unbeirrt ihren Kurs in den Golf von Mexiko fort, wo sich gerade die Kampfgruppe ‚Moltke’ gemeinsam mit einer Landungsflottille und 12 wertvollen Heeresdivisionen auf dem Weg nach Biloxi, Mobile und Pensacola befand. Eine erfolgreiche Landung hätte alle amerikanischen Heeresdivisionen im östlichen Texas, Louisiana und Mississippi abgeschnitten und darüber hinaus die Halbinsel Florida bedroht. Dementsprechend motiviert waren die amerikanischen Matrosen.
Am 18. Juli kam die Flotte in den Wirkungsbereich der Marinefliegerflottillen und verlor zwei weitere Flugzeugträger, die „USS Hancock“ und die „USS Intrepid“. Als die dezimierte Trägergruppe schließlich die deutschen Schlachtschiffe abfangen konnte, waren sie nicht mehr in der Lage, die deutschen Schiffe auf ihrem Weg ins Herz des Dixies aufzuhalten. Die Bomberstaffeln der Flugzeugträger wurden von der konzentrierten Schiffs-Flak der deutschen Schlachtschiffe bereits im Anflug auseinander gerissen, die neuen Flakzerstörer waren geschickt postiert und verhinderten den schlimmsten Schaden. Einzig ein Transportschiff und ein leichter Kreuzer – die „Dresden“ – wurden versenkt. Schon während des Angriffs nahmen die Schlachtschiffe Kurs auf die Warteposition der Flugzeugträger. Diese konnten keine zweite Angriffswelle mehr in die Luft bringen, als die weitreichenden Kanonen wie Macheten in einem Maisfeld durch die Reihen der US-Schiffe mähten. Die „USS Bunker Hill“ und die „USS Bennington“ wurden durch die Salven der „Mark Brandenburg“ und „Scharnhorst“ versenkt, ebenso sieben andere Begleitschiffe der Flotte.
Damit ist das Rückgrat der US Navy gebrochen – obwohl bekannt ist, dass noch einige Flugzeugträger und kleinere Kreuzer im August abgeliefert und in Dienst gestellt werden, verfügen die Amerikaner momentan nicht mehr über eine ausreichende Anzahl an schweren Einheiten, um der deutschen Flotte in ihren eigenen Heimatgewässern ein schlagkräftiges Gegengewicht entgegen zu setzen. Die Abwehr spricht von 2-3 Flugzeugträgern, 3-5 Schlachtschiffen, möglicherweise einem Dutzend Kreuzer verschiedener Größen und vielleicht 25-35 Zerstörern, verteilt auf die riesige Fläche zwischen der Philippischen See und Island.
Wer hätte das noch vor zwei Monaten für möglich gehalten?
Eine andere Nachricht hat mich auch erreicht: aufgrund der Erkrankung eines Kommandanten werde ich übergangsweise auf den Z 33 „Ludwig von Reuter“ kommandiert und kann nicht nach Hause zurückkehren, wie ich es eigentlich erwartet hätte. Bereits morgen trete ich mein Kommando an – das Schiff ist erst vor kurzem mit anderen, neuaufgestellten Einheiten nach Amerika gefahren. Nun werden wir mit anderen Zerstörern die beschädigten Einheiten der Kampfgruppe ‚Moltke’ ablösen um Amerikas Nervenzentrum an der Ostküste zu attackieren.
Ein Befehl vom OKM elektrisiert zur Zeit die Marine: nach der Versenkung des aufgetauchten U-Boots U 7 durch die „USS Denver“ vor einer Woche, obwohl die Besatzung die Kapitulation signalisiert hatte, hat der Führer entschieden, dass feindlichen Schiffsbesatzungen ab sofort kein Pardon mehr gewährt werden darf. Schiffbrüchige, egal ob durch Schiffe der Kriegsmarine oder der Handelsmarine, sollen kaltblütig umgebracht werden, wenn die Möglichkeit besteht, dass sie von der amerikanischen Coast Guard gerettet werden könnten. Wie so viele andere Offiziere bin ich fassungslos schockiert über so einen Befehl, und masslos enttäuscht darüber, dass unser Oberbefehlshaber sich nicht dem Willen des Führers widersetzt hat. Noch viel entsetzter bin ich, dass so viele Offiziere diesem zutiefst unmenschlichen und unseemännischen Diktat mit voller Überzeugung zustimmen – hauptsächlich die jungen, HJ-geformten Herren Leutnants und Oberleutnants, aber auch viele Stabsoffiziere und sogar ein paar Admirale. Wie sollen die einmal die Verantwortung der Marine schultern können?
Das ist nicht mehr meine Flotte…
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Bild 160: U-156 mit Schiffbrüchigen.
Der Laconia-Befehl
1. Jeglicher Rettungsversuch von Angehörigen versenkter Schiffe, also auch Auffischen von Schwimmenden und Anbordgabe auf Rettungsboote, Aufrichten gekenterter Rettungsboote, Abgabe von Nahrungsmitteln und Wasser, haben zu unterbleiben. Rettung widerspricht den primitivsten Forderungen der Kriegsführung nach Vernichtung feindlicher Schiffe und Besatzungen.
2. Befehle über Mitbringung Käpitäne und Chefingenieure bleiben bestehen.
3. Schiffbrüchige nur retten, falls Aussagen für Boot von Wichtigkeit.
4. Hart sein. Daran denken, dass der Feind bei seinen Bombenangriffen auf deutsche Städte auf Frauen und Kinder keine Rücksicht nimmt.
Am 12. September 1942 patrouillierte das deutsche U-Boot U 156 unter Korvettenkapitän Werner Hartenstein vor der westafrikanischen Küste zwischen Liberia und Ascension. Dabei wurde das britische Passagierschiff „Laconia“ ausgemacht, welches nach dem Handbuch der Deutschen ein bewaffnetes englisches Handelsschiff mit 14 Geschützen war. U 156 griff an.
Die Laconia übermittelte folgende Nachricht:
SSS SSS 0434 South / 1125 West Laconia torpedoed
Als das Schiff sank, tauchte Hartensteins Boot auf, um Überlebende der 136 Mann Besatzung an Bord zu nehmen – zu seiner Überraschung hatte das Schiff zusätzlich 80 Zivilisten, Militärmaterial, 268 britische plus 160 polnische Soldaten und 1.800 italienische Kriegsgefangene an Bord. Da die „Laconia“ um 23:23 Uhr sank, meldete er per Funktelegramm an den BdU:
Versenkt von Hartenstein Brite „Laconia“. Marinequadrat FF 7721 310 Grad. Leider mit 1.500 italienischen Kriegsgefangenen. Bisher 90 gefischt. 157 cbm. 19 Aale, Passat 3, erbitte Befehle.
(cbm. 157 = Restmenge Treibstoff, 19 Torpedos, Passat, Windstärke Beaufort 3)
Admiral Dönitz lies umgehend zwei weitere U-Boote (U 506 – KKpt. Würdemann, U 507 – KKpt. Schacht) zur Unglücksstelle beordern, um die Schiffbrüchigen zu retten. Mittlerweile hatte U 156 beinahe 200 Überlebende auf dem Schiff und schleppte vier Rettungsboote mit weiteren 200 Menschen. Hartenstein übermittelte einen unkodierten, englischen Funkspruch, in dem er auf die Situation hinwies:
If any ship will assist the ship-wrecked „Laconia“ crew, I will not attack providing I am not being attacked by any ship or air forces. I picked up 193 men. 4, 53 South, 11, 26 West – German submarine.
Auch die in den folgenden Tagen eintreffenden zwei deutschen U-Boote plus das italienische U-Boot „Cappellini“ nahmen weitere Überlebende auf und versorgten die Überlebenden mit Nahrungsmitteln, Decken und Wasser. Danach fuhren die Schiffe mit an Deck ausgebreiteten Rot-Kreuz-Flaggen in Richtung afrikanische Küste, wo sie sich mit der ausgelaufenen Vichy-Flotte treffen wollten. Doch am 16. September 1942 wurde der Verband von einer amerikanischen B-24 ausgemacht. Der Fliegerkommandant drehte ab und teilte seinem Stützpunkt auf Ascension die Lage mit. Die Antwort des Diensthabenden Offiziers Captain Robert C. Richardson III. lautete: „Sink sub.“ Also flog Lieutenant Harden zurück und griff die U-Boote an, die zu diesem Zeitpunkt mehrere Rettungsboote schleppten und das Oberdeck voller Überlebender hatten. Nach dem Abwurf der Bomben wies Hartenstein die Schiffbrüchigen an, von Deck zu springen und tauchte ab, um die Schäden zu reparieren. U 156 wurde in Folge per FT vom BdU aus der Rettungsaktion entlassen. Als am 17. September auch U 507 von amerikanischen Flugzeugen angegriffen wurde, gab Admiral Dönitz die Rettungsaktion auf und übermittelte an die beiden letzten Boote:
Keine Rot-Kreuz-Flagge zeigen, da:
1. international nicht vorgesehen,
2. auf keinen Fall und am wenigsten bei Engländer Gewähr für Schonung bietet.
3. Nach Durchführung Abgabe Brennstoff, Proviant, Torpedobestand und Einsatzbereitschaft melden.
Ohne die deutschen U-Boote ertranken hunderte Schiffbrüchiger, bevor einige Stunden später durch französische Kriegsschiffe insgesamt 1.250 Personen gerettet werden konnten. (Ein Teil wurde von U-507 übergeben, die anderen aus den Rettungsbooten gefischt.)
Der oben aufgeführte „Laconia-Befehl“ war die Reaktion des BdU Admiral Dönitz auf die Ereignisse rund um die „Laconia“. Zwar wurde er unter anderem auch deswegen vor den Nürnberger Prozessen angeklagt, aber ausdrücklich nicht verurteilt, da u.a. Admiral Chester Nimitz von der US Navy als Zeuge aussagte, dass die submarines der US Navy unter den gleichen Bedingungen operiert hätten. In anderen Punkten wurde er freilich schuldig gesprochen und zu 10 Jahren Festungshaft verurteilt.
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Bild 161: Am 27. Juli beginnen die ersten Divisionen, Brückenköpfe in Virginia und North Carolina zu etablieren. Kann die US Army rasch reagieren?
Unternehmen 'Brunhilde'
Raleigh Bay, vor der Küste South Carolinas, 27. Juli 1942
Kampfgruppe 'Moltke’
Zerstörer Z 33 „Ludwig von Reuter“
Fregattenkapitän Rech
Irgendwie dachte ich, ich würde mich wieder auf ein Bordkommando freuen – und anfangs war es auch so. Doch allein die Tatsache, dass ich hier nur den Platzhalter spielen darf, bis die Kriegsmarine einen „geeigneteren“ Offizier bereit stellt, wirft schon einen dunklen Schatten auf mein Engagegement auf diesem Schiff. Z 33 ist eine weiterentwickelte Version meines letzten Schiffes, des Z 17 „Diether von Roeder“. Dennoch werde ich hier nicht heimisch werden.
Aus Texas kommen keine guten Nachrichten. Die deutschstämmigen Amerikaner haben sich entgegen den Erwartungen des Oberkommandos der Wehrmacht nicht freudestrahlend den deutschen Truppen angeschlossen, vereinzelt ist es sogar zu Zwischenfällen gekommen. Nunmehr hat das Reichssicherheitshauptamt seinen Schwadronen hinter der Front befohlen, deutsche Auswanderer nicht anders als die einheimische amerikanische Bevölkerung zu behandeln.
Vor diesem Hintergrund habe ich große Sorgen um die Sicherheit meiner Frau, die ja ohne gültige Papiere in Carlsbad am Pecos River bei einem alten Freund untergetaucht ist. Was ist, wenn sie bei einer Kontrolle auffällt? Was ist, wenn sie von Nachbarn verraten wird? Glücklicherweise sind die Texaner den deutschen Auswanderern wegen ihrer Parteinahme für Amerika eher gut gesinnt. Hinzu kommt, dass sich eine sehr starke texanische Unabhängigkeitsbewegung gegründet hat, die die Gunst der Stunde nutzen möchte, um einen selbstständigen Staat zu gründen. Ähnliche Bestrebungen gibt es vereinzelter Weise auch in Kalifornien und den ehemaligen Südstaaten, wobei die Feindseligkeit zu den deutschen Truppen dort ungleich höher ist. Fast erscheint es sogar, als hätte jeder Amerikaner ein privates Waffenarsenal in seinem Haushalt. So ist an einen geordneten Zivilbetrieb nicht zu denken – täglich werden bewaffnete Auseinandersetzungen mit amerikanischen Bürgern gemeldet. Und obwohl die deutschen Frontkommandeure bisher strikt von Vergeltungsaktionen absehen und sich auch die Luftwaffe merklich zurückhält, wird der Ton in den amtlichen Verlautbarungen doch jeden Tag schärfer und schärfer. Ich kann nur hoffen, dass wir nach den gewonnenen Schlachten nicht den Frieden verlieren werden…
In der Zwischenzeit läuft bereits der Countdown zur Zerschlagung der Vereinigten Staaten von Amerika. Panzertruppen haben im mittleren Westen und im Osten die alte historische Grenze zwischen Südstaaten und Nordstaaten überschritten und wir setzen im äußersten Norden der Südstaaten weitere Invasionsarmeen an Land. Unser Vormarsch wurde bislang nur von vereinzelten Aufklärungsgeschwadern der US Navy aufgehalten, nachdem zwei weitere Schlachtschiffe südlich von Kuba von der Kampfgruppe ‚Moltke’ versenkt wurden. Man kann es deutlich spüren – in ganz Amerika herrscht eine Panik, die sinnvolle Aktionen von vornherein verhindert. Das Land und seine Regierung sind am Ende. Wenn unsere Landungsdivisionen festen Boden unter den Füßen haben, wird es nicht mehr lange dauern, bis Washington fällt. Zwölf weitere Divisionen befinden sich derzeit auf See und werden in etwa 48 Stunden Truppen an der Küste Jerseys anlanden und Philadelphia erobern. Dann stehen auch New York und Boston kurz vor dem Fall. Auf allen Fronten leisten die GIs hartnäckigst Widerstand und treiben unsere Einheiten das ein ums andere Mal zurück. Doch ihre Flanken sind weit geöffnet und so werden sie schlussendlich überflügelt und eingekreist – und vernichtet.
Wofür kämpfen sie – für ihre Heimat, für ihre Familien, für ihre Nation! Wofür kämpfen wir in Amerika?
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Bild 162: Drei Tage später sind die Brückenköpfe südlich Washingtons gesichert. Jetzt stößt eine andere Panzerarmee nördlich vor.
Unternehmen 'Lohengrin'
Cape May Point an der Südspitze New Jerseys, 30. Juli 1942
Karibikflotte
Flaggschiff 'Admiral Scheer'
Lage
Der Feind konzentriert seine Abwehrbemühungen derzeit in den Südstaaten und im mittleren Westen. Sträflicherweise hat er seine Küste um Delaware und New Jersey völlig entblößt und keine schlagkräftigen Marineeinheiten zur Abwehr von Landungsunternehmen in Reichweite. Diese Situation muss sofort ausgenutzt werden, um auch im Kernland der Vereinigten Staaten die strategische Initiative zu erlangen. Philadelphia und New York liegen mehr oder minder schutzlos in unserer Reichweite. Ein rascher Zugriff würde die Stabilisierungsbemühungen des US Generalstabs konterkarieren und den Druck von unseren Divisionen an der Mississippi-Front nehmen, die durch massive Gegenangriffe zurück auf ihre Brückenköpfe gedrängt wurden. An der linken Flanke wurde bereits ein kampfstarker Heeresverband im Zuge des Unternehmens ‚Brunhilde’ an Land gebracht. Östlich der Appalachen stößt ein Panzerkorps auf Lynchburg und Washington vor.
Auftrag
Die bereits an Land gesetzten Divisionen und die im Rahmen von ‚Lohengrin’ anzulandenden Einheiten der Heeresgruppe Nord haben den Auftrag, in zügigem Vorstoß die wichtigsten Städte der Ostküste der Vereinigten Staaten zu besetzen und die Fähigkeit des Feindes zum Widerstand in diesem Teil Amerikas kraftvoll zu negieren. Die Wegnahme strategisch wichtiger Positionen und die Bemächtigung feindlicher Waffen- und Nachschubdepots hat zunächst Vorrang vor der Neutralisierung gegnerischer Truppenverbände.
Durchführung
Die Halbinsel Delaware ist durch schnelle Panzervorstösse einzunehmen, da sie als zukünftige Nachschubbasis für alle Heeresgruppen in Nordamerika dienen wird. Anschließend ist Baltimore zu erobern. Die nördlich angesetzte Kampfgruppe aus gemischten Verbänden wird Philadelphia und Newark angreifen, sowie die Brückenköpfe etabliert wurden. Das Fernziel ist die Einnahme von New York und Boston.
Feuerunterstützung wird durch die Panzerschiffe der Karibikflotte geleistet. Weitere Divisionen werden binnen 14 Tagen an Land gesetzt, sodass nur geringe Sicherungstruppen vor Ort zurück gelassen werden müssen, sollte sich der feindliche Widerstand nicht entgegen allen Erwartens versteifen.
Kräfteansatz
Das III. Panzerkorps wird mit seinen schweren Panzereinheiten machtvoll die Delaware-Halbinsel absichern und anschließend den Schwung für eine Offensive nach Norden auf Baltimore ausnutzen.
Die Divisionen des 5. Mechanisierten Armeekorps, des II. Panzerkorps und des 9. Armeekorps sichern die Positionen südlich von Newark und greifen massiert die feindlichen Linien in Philadelphia und Newark an – es ist mit schweren Orts- und Häuserkämpfen zu rechnen.
Die Kriegsmarine unterstützt die Gefechte durch Artillerieeinsätze der Panzerschiffe „Admiral Scheer“, „Deutschland“ und „Admiral Graf Spee“, sowie durch die leichten Kreuzer „Nautilus“, „Mainz“, „Köln“, „Königsberg“, „Stuttgart“ und drei Zerstörer: „Z 26 Hugo von Pohl“, „Z 27 Reinhard von Werner“ und „Z 5 Paul Jacobi“.
Feindlage
Der Feind ist im Landeabschnitt praktisch nicht präsent. Auslaufende Marineeinheiten aus Norfolk und Washington werden durch die Kampfgruppe ‚Moltke’ gesperrt. In New York und Boston sind kleinere Einheiten und eine unbekannte Anzahl von U-Booten stationiert, welche sich aber nach Erkenntnissen der englischen und japanischen Funkaufklärung im Handelskrieg im Nordatlantik befinden. Schnelligkeit und Überraschung sind abermals die besten Waffen unserer Truppen – der Blitzkrieg hat Amerika erreicht.
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Bild 163: Der Continental Navy Jack - die erste Seeflagge der Vereinigten Kolonien (Nachbildung)
Die Kontinental-Marine
Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde neben der ‚Continental Army’ 1775 auch die ‚Continental Navy’ geschaffen, um die Küsten der abtrünnigen Kolonien gegen die englische Royal Navy zu schützen. Zur Zeit ihrer Gründung litt der Continental Congress unter Geldmangel und konnte weder eine geeignete Anzahl Berufssoldaten noch die nötige Ausrüstung beschaffen. Daher trug die neue amerikanische Marine – aus umgebauten Handelsschiffen gebildet – anfangs nur wenig zum Krieg gegen England bei. Gegen Ende des Krieges wurden die Schiffe im Jahr 1785 an private Interessenten versteigert – die Marine verschwand so schnell von der Bildfläche, wie sie einst auf ihr erschien.
Der Aufbau
Am 26. August 1775 verfügte der Kongress der Vereinigten Kolonien den Aufbau und die Unterstützung einer eigenen Marine, um die Küstenlinien der um Unabhängigkeit strebenden Kolonien zu schützen und die Versorgungsrouten der Briten, die Boston besetzt hielten, zu attackieren. Die Debatte wurde kontrovers geführt und viele der Delegierten hielten das Vorhaben, mit dem der englische Kapitän John Paul Jones betraut wurde, für die „verrückteste Idee aller Zeiten“. Die immer schwieriger werdende Versorgungslage führte aber letztendlich zu der Überzeugung, dass nur mit eigenen Schiffen die Nachschubrouten des Feindes zerschnitten und wertvolle Fracht abgefangen und für eigene Zwecke genutzt werden konnte. Daher verfügte der Kongress am 13. Oktober die Umrüstung der ersten vier Kriegsschiffe.
Am 3. Dezember wurden die „USS Alfred“, „USS Andrew Doria“, „USS Cabot“ und „USS Columbus“ in Dienst gestellt. Bis zum nächsten Frühjahr kamen die „USS Providence“, „USS Wasp“ und „USS Hornet“ hinzu. Das erste Ziel waren die englischen Depots in Nassau, Bahamas, wo man bitter benötigtes Schießpulver zu erbeuten hoffte. Doch das erste Gefecht der Flottille Anfang März 1776 ging ohne Erfolg zu Ende, als die englische 20-Kanonen-Fregatte „HMS Glasgow“ auftauchte und den an sich überlegenen Gegner in die Flucht schlug.
Die ersten Neubauten
Anstelle von Umbauten zweckdienlicher Handelssegler verfolgte der Kongress seit Dezember 1775 eine Neubaupolitik: 13 moderne Fregatten sollte auf heimischen Werften gebaut werden und die Schlagkraft der Marine erhöhen. Fünf davon trugen 32 Kanonen („USS Hancock“, „USS Raleigh“, „USS Randolph“, „USS Warren“, „USS Washington“), fünf trugen 28 Kanonen („USS Effingham“, „USS Montgomery“, „USS Providence“, „USS Trumble“, „USS Virginia“) und drei waren mit 24 Kanonen bewaffnet: „USS Boston“, USS Congress“ und „USS Delaware“. Bereits vier Einheiten wurden zerstört, bevor sie in See stechen konnten, um sie den vorrückenden Briten vorzuenthalten. Die bereits fertig gestellte „USS Virginia“ lief bei ihren Versuchen, die englische Blockade zu durchbrechen auf Grund und musste von der Besatzung versenkt werden.
In den folgenden Einsätzen erzielten verbliebenen Schiffe eine Anzahl von Erfolgen gegen englische Versorgungsschiffe, wurden jedoch nach und nach eins nach dem anderen von den Briten gejagt und vernichtet bzw. von den eigenen Besatzungen zerstört.
Das republikanische Frankreich
Obwohl Frankreich zunächst neutral blieb und sogar zwei amerikanische Schiffe internierte – die „USS Dolphin“ und die „USS Surprise“ – konnte der amerikanische Botschafter in Paris Benjamin Franklin die Franzosen allmählich zu einer Parteinahme bewegen. Nach 1778 wurden alle kontinental-amerikanischen Häfen für französische Schiffe grundsätzlich geöffnet. Außerdem verkauften und verliehen sie den Vereinigten Staaten eine Reihe von Schiffen, darunter die „Duc de Duras“, die später als „USS Bonhomme Richard“ das Flaggschiff des Oberbefehlshabers John Paul Jones wurde. Im August 1779 stach das gemischte amerikanisch-französische Geschwader unter dem fähigen Admiral in See und verfolgte nicht nur das Ziel, den englischen Nachschubverkehr zu unterbrechen, sondern auch 1.500 französische Soldaten im nur schwach verteidigten Wales zu landen – also den Krieg nach England zu tragen. Während der Operation traten die französischen Schiffe von den Landungsabsichten zurück, dennoch konnte man in den Gewässern um Irland eine stattliche Anzahl englischer Handelssegler und die feindlichen Kriegsschiffe „HMS Serapis“ und „HMS Countess of Scarborough“ erbeuten – die „USS Bonhomme Richard“ sank am 25. September 1779 zwei Tage nach der Schlacht aufgrund der schweren Schäden. Das Linienschiff „USS America“ mit seinen !74 Kanonen! erlebte keine Kriegseinsatz mehr auf seiten der Continental Navy. Es wurde am 3. September 1782 der Republik Frankreich zum Geschenk gemacht, im Ausgleich für den Einsatz des französischen Linienschiffs „Le Magnifique“ während der amerikanischen Revolution.
Das Ende
Mit dem Ende des Krieges entschied der Kongress, die teuren Kriegsschiffe zu verkaufen. Das wichtigste Argument war, dass eine eigene Marine nur in Konflikten mit ausländischen Mächten dienlich sein konnte – man selber aber nach dem Friedensvertrag mit England keinen Gegner mehr hatte. Daher hielt man den Unterhalt einer Kriegsmarine für unnötig – ganz zu schweigen davon, dass die Kolonien nach ihrer Unabhängigkeit kein Geld für ein solches Spielzeug hatten.
Insgesamt dienten 65 Schiffe (umgerüstet, selbst gebaut, geliehen, gekauft, gechartert und gekapert) in der Continental Navy, nur elf davon überlebten den Krieg.
Kurfürst Moritz
01.04.14, 17:36
Sehr schön, dass es hier weiter geht!
Die Berichte und Planungen sowie die historischen Exkurse sind wie immer sehr interessant und abwechslungsreich!
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Bild 164: Unternehmen 'Parzifal': Der Panama-Kanal ist strategisch wichtig und soll künftig zur großdeutschen Einflusssphäre gehören.
Rückflug erster Klasse
Colon, US-Panama, 10. August 1942
Wasserflugzeugbasis Fuerte Sherman
Fregattenkapitän Rech
Soeben setzt das dickbauchige Wasserflugzeug, eine sechsmotorige Blohm & Voss BV 222, auf dem Landeabschnitt vor den Kanalschleusen auf. Trotz der gewaltigen Ausmaße gleitet das Flugzeug sanft auf den Wellen und taucht allmählich immer tiefer in das Wasser, bevor es mit gedrosselten Motoren zum Boardingsteg schwimmt. Pünktlich auf die Minute!
Die anderen Passagiere stehen bereits unruhig von ihren Korbsesseln der Terrasse auf, doch es müssen ja auch noch die Insassen aussteigen und das Gepäck entladen werden. Eine Bunkerbarge nähert sich auch schon den weitausladenden Tragflächen, um gewaltigen, leeren Tanks von neuem zu befüllen. Ich bleibe derweil gemütlich im Schatten sitzen und bestelle mir noch Cocktail und ein Sodawasser. In der heutigen Ausgabe der ‚Panamundo’ kann ich lesen, dass deutsche Marinesoldaten gestern Balboa an der Pazifikseite des Panamakanals erobert haben, womit wir die wichtige Wasserstraße vollständig kontrollieren und nun auch die amerikanische Westküste erreichen können – sofern das überhaupt noch notwendig ist.
Mein letzter Kampfeinsatz auf der „Ludwig von Reuter“ war eher unspektakulär. Zwar griff das amerikanische Kanalgeschwader den Landungsverband an, doch ihre Zerstörer waren der Feuerkraft der Superschlachtschiffe nicht gewachsen. Um die wichtigen Schleusenkammern nicht unbeabsichtigt zu zerstören, gab es auch kaum Landzielbeschusseinsätze, die Sturmregimenter mussten sich ihren Weg zum Strand und zu den Missionszielen selbst erarbeiten. Vorgestern kam der neue Kommandant und die Übergabe des Schiffes war schnell erledigt. Irgendwelche Bindungen habe ich in der kurzen Zeit sowieso nicht aufnehmen können. Nun also wieder Berlin, doch vorher habe ich noch etwas anderes vor – ich muss Ulrikes Eltern besuchen und Ihnen den Brief ihrer Tochter übergeben. Ich hoffe nur, dass es den alten Menschen nicht Schmerzen bereitet, all diese Ungehörigkeiten noch einmal durchleben zu müssen, die sie mit Sicherheit nach dem Verschwinden ihrer Tochter durchlebt haben.
In Berlin muss ich auch dringend mit Oster und Canaris sprechen – wie es scheint, ist unser Vorhaben grandios gescheitert. Was soll nun werden? Ich kann es nicht abwarten, endlich deutschen Boden unter den Füßen zu haben. Zum Glück startet das Flugzeug in zweieinhalb Stunden und fliegt dann nonstop nach Lissabon. Auch während des Krieges hier hat die Lufthansa die meisten ihrer Wasserflugzeuglinien aufrecht erhalten, in dem sie die Flugzeuge zum Beispiel in neugegründeten Tochtergesellschaften in neutralen oder nichtkriegführenden Staaten wie Irland, Schweden und früher Portugal überführt hat. So gab es bis letzte Woche noch eine Route Colon-Dublin, jetzt wird wieder wie vor dem Krieg nach Lissabon geflogen. Und dann weiter mit dem Anschlussflug nach Deutschland.
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Bild 165: links - die Atlantikschleusen bei Gatun; rechts - in der Gegend des Gatun-Rivers
Der Panama-Kanal
Der Panamakanal verbindet den Atlantischen Ozean mit dem Pazifik an der Landenge von Panama und stellt eines der anspruchvollsten Großprojekte der Menschheit dar. Die Seereise von New York nach San Francisco wurde um 13.000 Kilometer verkürzt, was der Schifffahrt einen enormen Kostenvorteil verschaffte und zu einem wirtschaftlichen Boom führte. Die ersten Bauprojekte wurden bereits unter den Spaniern im 16. Jahrhundert geplant, doch erst amerikanische Unternehmen führten den Bau bis 1914 zu Ende, nachdem die Franzosen bereits 1880 mit den ersten Arbeiten an dem Kanalprojekt begonnen hatten.
Die lebensgefährlichen Arbeiten in den von Seuchen geplagten Baustellen und Arbeitersiedlungen kosteten insgesamt 27.500 Menschen das Leben.
Die ersten Versuche
1534 beauftragte der spanische König Charlos V. den Italiener Alessandro Malaspina mit der Erkundung einer geeigneten Route für den Bau einer Wasserverbindung zwischen beiden Ozeanen, um die Schifffahrtsweg von Spanien nach Peru zu verkürzen und darüber hinaus eine eigene Route nach Ostasien zu etablieren – denn der Indien- und Chinahandel um Afrika herum war bis dahin portugiesisches Monopol. Zwar steckte der Entdecker eine geeignete Route ab, doch gab es zu dieser Zeit keine ausreichenden technischen Hilfsmittel, um ein solches Großprojekt zu verwirklichen. Selbst unter primitivsten Bedingungen hätte man die mehreren zehntausend benötigten Arbeiter gar nicht versorgen können, die auf einer Baustelle dieses Ausmaßes beschäftigt hätten werden müssen.
1698 stachen fünf Schiffe mit 1.200 Siedlern von Leith in Schottland aus in See – das schottische Königshaus hatte ebenfalls Kolonialambitionen – um bei Darien ein Kolonie zu gründen und eine Überlandstraße zum Pazifik zu bauen, was eigenen Fernhandel mit China und den Gewürzinseln ermöglicht hätte. Die Lebensumstände waren desaströs und die Sterberaten unter den Siedlern hoch. Im Juli 1699 musste die Kolonie aufgegeben werden, nur 300 Siedler hatten das vergangene Jahr überlebt. Eine zweite Expedition mit 2.500 Siedlern traf kurz darauf ein, um das Projekt fortzuführen, doch auch dieses Mal scheiterten sie. Nur wenige hundert Kolonisten kehrten im folgenden Jahr lebendig zurück nach Schottland. 1855 eröffnete eine Eisenbahnlinie, die beide Seiten der Landenge verband, doch schon bald hatte man Größeres im Sinn.
Der französische Kontrukteur Ferdinand de Lesseps begann am 1. Januar 1882 mit dem Bau eines Kanals ohne Schleusenkammern im Auftrag der kolumbianischen Regierung, die mit Frankreich beim Bau des Kanals kooperierte. De Lesseps war bereits bei der Konstruktion des Suezkanals erfolgreich gewesen und wollte das Projekt Panama ähnlich durchführen. Dabei ließ er jedoch die geografischen Besonderheiten, geologische, hydrologische Eigenheiten und klimatische Bedingungen außer Acht. Bis zu 20.000 Arbeiter wurden gleichzeitig beschäftigt, dennoch starben 22.500 Menschen zwischen 1881 und 1889, dem Zeitpunkt, als die französische Kanalkompanie in Konkurs ging. Eine zweite Gresellschaft begann 1894 mit weiteren Arbeiten am Pazifik, doch die Baustelle war weitaus kleiner, da es mittlerweile ernste Konkurrenz gab: US-amerikanische Unternehmen begannen mit Kanalarbeiten in Nicaragua am sogenannten (und nicht fertig gestellten) Nicaragua-Kanal.
Die Amerikaner
Wegen des kürzlich geführten spanisch-amerikanischen Krieges forcierte US Präsident Theodore „Teddy“ Roosevelt den Bau der amerikanischen Kanalprojekte – aufgrund der Lobbyarbeit einflussreicher Geschäftsleute gab der US Senat das Nicaraguaprojekt auf (obwohl bereits 160 Kilometer fertig gestellt waren) und schloss 1903 mit Kolumbien den Hay-Herran-Vertrag ab, durch den das bereits von den Franzosen begonnene Kanalprojekt samt einer Kanalzone für 99 Jahre an Amerika verpachtet wurde. Wie auch immer, das kolumbianische Parlament ratifizierte den Vertrag nicht und so unterstützte die US Regierung panamesische Großgrundbesitzer in ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit. Die USA entsandten eine Flotte vor die kolumbianische Küste, belieferten die Rebellen mit Waffen und stellten Geld, Ausrüstung und Militärberater zur Verfügung. Letztlich beugte sich Kolumbien dem Druck und gestattete Panama die Unabhängigkeit, dessen Regierung sofort den Hay-Herran-Vertrag unterzeichnete.
Die Amerikaner kauften die französischen Baumaschinen und begannen am 4. Mai 1904 mit den Bauarbeiten, wobei sie den Kanal anders als die Franzosen mit Schleusenkammern und Dämmen konstruierten. Zwei Jahre vor dem geplanten Fertigstellungszeitpunkt wurde der Kanal am 15. August 1914 mit der Passage des Frachtschiffs „Ancon“ offiziell eingeweiht. Da auch die hygienischen Bedingungen weitaus besser waren, starben „nur“ 5.609 Arbeiter auf den amerikanischen Baustellen.
Die weitere Entwicklung
1921 zahlten die USA 25 Millionen Dollar Entschädigung an Kolumbien wegen ihrer Rolle bei der Unabhängigkeit Panamas, im Gegenzug erkannte Kolumbien die ehemalige Provinz und die gemeinsame Grenze diplomatisch an. Ein weiterer Damm wurde 1935 durch den Rio Chagres gezogen, um ein Wasserreservoir für den Kanal zu schaffen. 1939 begannen Arbeiten an neuen, verbreiterten Schleusenkammern, um den größten amerikanischen Schlachtschiffen die Durchfahrt durch den Kanal zu ermöglichen. 1999 wurde die Panamakanalzone an den Staat Panama zurück gegeben, welches sich aber bereit erklären musste, den Kanal mindestens für 25 Jahre an ein Privatunternehmen zu verpachten, um eine zu schnelle Verstaatlichung zu vermeiden. So gehören die beiden Kanalhäfen nun dem chinesischen Hafenbetriebs- und Telekommunikationsunternehmen Hutchinson-Whampoa.
Ausblick
Einhundert Jahre nach seiner Eröffnung werden im Jahr 2014 die neuen, dritten Schleusenkammern fertig gestellt sein, die es ermöglichen, dass in Zukunft Schiffe einer Breite von 49 m, einer Länge von 366 m und einem Tiefgang von 15 m den Kanal passieren können (momentan: Maxbreite: 28 Meter)
Nachtrag: Nun, da wir mittlerweile das Jahr 2014 schreiben, wäre ein Blick auf den Fortgang der Bauarbeiten angebracht. Dieses Jahr wird der Kanal nicht mehr für die "großen Pötte" freigegeben, aber im nächsten Jahr. Leider hat sich die durchschnittliche Schiffsgröße in den Jahren der Kanalerweiterung ebenso drastisch erhöht, sodass der Kanal vielleicht bald wieder "zu klein" ist.
Wilhelm Klink
05.04.14, 13:10
Sehr schöner AAR und wieder einmal ein hochinteressanter History-Line-Teil.
Story Line
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Bild 166: Die Gegenoffensive der Amerikaner ist Anfang August ist in sich zusammen gefallen. Die letzten amerikanischen Division sind nun in Süd-Mississippi zusammen gedrängt, während schnelle Panzerverbände schon jenseits von St. Louis, Nashville oder Denver stehen.
"Volle Deckung!"
Mississippi Sound, am Strand von Bay St. Louis, 13. August 1942
Sturmregiment 4002/4. Marine-Sturm-Division
Korvettenkapitän Ralf Sperber
Ich schmeiße mich in den von brackigem Wasser überspülten Sand und höre noch im Flug das zirpende Sirren der heranorgelnden Granaten, dann fliegen mir auch schon Sand, Schlamm, Muscheln, zerfetztes Fleisch und heiße Munitionssplitter ins Gesicht. Kopf runter! Maschinengewehre hämmern im wieder auf unsere Gruppe ein und bis auf ein paar Schienenkreuze und Granattrichter gibt es keinerlei Deckung an diesem dreimal verfluchten Strand. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie ein Pionier mit Flammenwerfer von einer Garbe getroffen wird und als lebende Fackel schreiend aus dem Blickfeld rennt. Nur zwei Meter vor mir liegt eins dieser Strandhindernisse eingegraben im Schlick, doch so sehr ich mich bemühe, wenigstens hinter die primitivste aller Deckungsmöglichkeiten zu kriechen, meine Gliedmaßen scheinen mir nicht mehr zu gehorchen. Stattdessen zittere ich am ganzen Leib – so eine Todesangst hatte ich noch nie!
Mühselig zwinge ich meine Arme nach vorne, kralle beide Hände in den Schlamm und ziehe mich vorwärts. Jetzt mit den Füßen abstoßen – na gut, ein Fuß ist auch okay. Da liegt auch ein Gewehr, hervorragend – meines habe ich nämlich schon beim Verlassen des Landungsbootes im Wasser versenkt. Hätte mich fast ertränkt, dieses Mistding. Metallisch klimpern die MG-Projektile auf dem Eisenkreuz und eine Perlenkette von Einschlägen auf dem Sand rast auf mich zu. Das pumpt wieder Adrenalin in meine Adern – aus dem Liegen springe ich auf und hechte mit einem Satz nach vorne. Ein heißes Glühen in meinem Unterleib zwingt mir Tränen in die Augen, als ich alle Muskeln auf einmal anspanne – doch es ist geschafft. Ich wage einen Blick zurück und sehe nichts als Blut, zersiebte und zerfetzte Körper meiner Soldaten – tot und lebendig – brennende Landungsfahrzeuge und Einschläge, Einschläge, Einschläge.
Die Amis setzen uns mit allem zu, was sie haben – für jeden Zentimeter Strand lassen sie uns mit Blut bezahlen. Unser Regiment ist völlig auseinander gerissen – und über den ganzen Landeabschnitt verteilt. Schon beim Ausbooten war mir klar, dass heute ein ganz beschissener Tag wird. Jetzt liegen hier Truppen von mindestens drei Einheiten im Dreck und keiner weiß, wo sich die Bresche befindet, die wir über die Dünen schlagen sollen. Auf den Dünen schlagen jetzt ein paar Granaten ein, wahrscheinlich Unterstützungsfeuer der Zerstörer, die uns bis zum Eingang der Bucht begleitet haben, doch die Intensität des Abwehrfeuers nimmt nicht ab. Im Gegenteil, ein feuriges Crescendo trommelt auf den Strand nieder.
Mist, kein Magazin im Gewehr. Ich greife nach den Munitionstaschen am Koppel und ziehe ein warmes und nasses Ersatzmagazin heraus. Meine Hand zittert – ich schaue sie an und irgendetwas ist anders als sonst. Aber meine Gedanken hängen in einer Rückkopplungsschleife fest. Dann spüre ich nur noch einen heißen Luftzug und einen peitschenden Knall.
Als ich wieder zu mir komme, kniet ein junger Soldat neben mir und drückt mir seine Hände auf den Bauch. Er schreit mich lautlos an, doch ich kann nichts wahrnehmen, außer einem schrillen Pfeifen. Nein – wirklich nichts! Ich fühle mich, als ob ich schwebe – nur eine ungewohnte Kälte arbeitet sich meine Eingeweide entlang nach oben. Ich senke den Blick auf meine Hand, die das Magazin noch immer fest umklammert hat. Sie ist von den Fingerspitzen bis zum Handgelenk in Blut getränkt – mein Blick sinkt weiter und mit gleichgültigem Desinteresse bemerke ich, dass ich selbst in einer Pfütze von Blut liege. In lustigen Fontänen schwallt es aus meinem Bauch hervor und zwischen den Fingern des anderen Soldaten kann ich wurstähnliche, rosa Schlingen erkennen.
Es spricht wohl einiges dafür, dass es mich erwischt hat. Heidemarie, hilf!
Dann wird es dunkel…
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Bild 167: Kein Historyteil diesmal, aber das Bild.
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Bild 168: In Brasilien nähern sich die Kämpfe Mitte August 1942 ebenfalls ihrem Ende.
Unternehmen ‚Walküre’
Vor der Küste Vitorias, Brasilien, 14. August 1942
Invasionsflotte ‚Cäsar’
Stabszelle ‚Walküre’
Lage
Die brasilianische Armee hat ihre Küstenlinien weitgehend aufgegeben und konzentriert sich auf die Verteidigung der Kernprovinzen rund um Rio de Janeiro. Da unsere Landstreitkräfte trotz dem völligen Fehlen jeder Gegenwehr nur langsam und einzeln auf die Zielprovinzen vorrücken können, hat der Generalstab in Verbindung mit der Seekriegsleitung beschlossen, durch eine weitere Landung nördlich von Cabo de Sao Tome Druck auf die brasilianische Heimatarmee auszuüben und sie hier zum Rückzug zu zwingen. Die Bedrohung der Flanke unserer im Westen heraneilenden Panzerverbände sollte durch eine erfolgreiche Landung beseitigt werden, was den zügigen Vormarsch von Campinas und Goias auf Sao Paulo ermöglicht.
Auftrag
Die brasilianischen Hauptstreitkräfte in den Provinzen Esperito Santo und Belo Horizonte müssen unbedingt zerschlagen und aus ihren Stellungen geworfen werden, da sie sonst die schwachen deutschen Kräfte im Westen angreifen und aufhalten können. Die Ankunft der aus Recife vorrückenden Truppenteile wird sich durch die Wetterlage noch um einige Tage verzögern. Die Hauptlast des Angriffes liegt daher auf den Landungstruppen.
Nach der Sicherung der Brückenköpfe sind die gegnerischen Truppen massiert anzugreifen und in scharfer Verfolgung bis nach Rio de Janeiro zu treiben.
Durchführung
Phase Eins des Unternehmens ‚Walküre’ beinhaltet die Eroberung der nördlichen Küstenabschnitte von Salvador bis zum Kap Baleia. Die 600 km lange Küste ist praktisch unverteidigt – daher liegt das Augenmerk von Anfang an auf der Eroberung günstiger Ausgangspunkte für den weiterführenden Angriff nach Süden. Endgültige Sicherungsaufgaben werden die in wenigen Tagen aus Recife eintreffenden Panzer- und Panzergrenadierdivisionen übernehmen.
Phase Zwei beinhaltet die eigentliche Landungsoperation bei Sao Mateus, Linhares und Vitoria. Zur flankierenden Unterstützung der Landung werden die im Norden abgesetzten Einheiten, ein Infanteriekorps am Rio San Francisco und ein Panzerkorps bei Campinas bereit stehen. Im Falle steifen Widerstands können auch noch die in wenigen Tagen erwarteten Panzerspitzen aus Recife in die Gefechte eingreifen. Der Gegner hat den Großteil seiner ihm noch verbliebenen Divisionen hier massiert, um den Vormarsch auf Rio de Janeiro zu blockieren. Gelingt die Landung, muss der Feind zurück nach Süden getrieben werden, wo er nach der Einnahme Sao Paulos gekesselt und vernichtet werden kann.
Kräfteansatz
Phase Eins:
1. FjD, 2. FjD, 3. FjD, 7. FlgD
Phase Zwei:
II. schnelles AK (2. ID, 27. ID, 15. ID)
5. GebD, 6. SS-GebD, 7. GebD
15. AK (44. ID, 45. ID, 46. ID) flankierend aus der Provinz Goias heraus
VIII. PzK (23. PD, 25. PD, 12. SS-PD) flankierend aus der Provinz Campinas heraus
Reservetruppen:
12. AK (3. ID, 24. ID, 14. ID) Vormarsch aus Recife
IV. PzK (3. SS-PD, 1. SS-PD, 12. PD) Vormarsch aus Recife
Die notwendige Sicherung zur See wird durch 12 Zerstörer der U-Jagdflottillen 1 und 2 gewährleistet.
Feindlage
Im gesamten Gebiet zwischen Vitoria, Campos, Belo Horizonte und dem Rio Doce hat sich die brasilianische Heimatarmee mit 11 Infanteriedivisionen moderner Ausrüstung und 1 Volksmilizdivision eingegraben. Der Widerstand dürfte noch härter sein, als unseren Landungsverbänden vor wenigen Tagen in Louisiana und Mississippi entgegen schlug. Hinzu kommt die ständige Bedrohung durch die brasilianische Luftwaffe und Marine – wobei zumindest die Marinha do Brasil in den vergangenen Gefechten keine Erfolge gegen unsere Schiffe erzielen konnte und bereits den Verlust einiger Einheiten verkraften muss. Es wird gehofft, dass die argentinische Marine den Feind durch eigene Operationen binden wird, damit das letzte verbliebene Schlachtschiff „Sao Paulo“ nicht in Reichweite der Landungstruppen gelangt.
Interlude
Das Winki-Alphabet
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Bild 169-171: Signalverschlüsselungsmethoden: Semaphore, Pennants, Morsecode
Story Line
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Bild 172: Am 25. August 1942 sind alle Siegprovinzen Brasiliens besetzt. Das Land wird annektiert. Wann triggert endlich die Kapitulation der USA? Das Event ist allmählich überfällig und ich habe nur noch fünf Tage In-Game-Zeit, wenn ich mein großspuriges Versprechen anfangs des AARs halten will. Verdammt!
Schwarze Wolken am Horizont
Pappelstraße 85-87, Straßburg, 15. August 1942
Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei Straßburg
Kriminalinspektor Arthur Weigelt
Aus der Niederschrift der Aussage des Zeugen Bernhard Siegfried Maibaum-Hollweg vom 14. August 1942
(…)
„Sodann sagte der Zeuge aus, er hätte seinen Schwiegervater Wilhelm-Patrice Hollweg im Universitätsklinikum Baden-Baden aufgesucht, wo er seit dem 28. Juli 1942 wegen eines Schlaganfalls in Behandlung war. Der 72jährige ehemalige Elektriker erzählte dem Zeugen zu dessen Überraschung, dass ihn sein anderer Schwiegersohn Meinhardt Peter Rech vor wenigen Tagen im Krankenhaus besucht hätte und ihm Nachricht von seiner Tochter Ulrike Hollweg, geschiedene Rech, aus Amerika überbracht hätte.
Die Familie der aufgrund eines Verfahrens wegen Hochverrats von den Behörden gesuchten Person war bislang der Überzeugung gewesen, dass sich Ulrike H. auf der gemeinsamen Hochzeitsreise mit Fregattenkapitän Rech der drohenden Verhaftung durch Auslandsflucht entzogen hatte, was der Zeuge auch bestätigte.“
Anmerkung: In diesem Zusammenhang wurden auch Kriminalermittlungen gegen den Ehemann der H. eröffnet, welche aber aus Mangel an Beweisen und den überzeugenden Darstellungen des R. zu den Akten gelegt wurden. Insbesondere die Tatsache, dass die H. noch während der Dauer des Beweissammlungsverfahrens ein Visum für verschiedene amerikanische Staaten erhielt, obwohl den verantwortlichen Behörden klar sein musste, dass die Gefahr der Entziehung der Strafverfolgung durchaus bestanden hatte, wirkte sich damals günstig auf FKpt. Rech aus. R. ließ die Ehe mit der H. nach seiner Rückkehr nach Deutschland unverzüglich annullieren.
KrInsp. A.W.
„Der Zeuge M. gab ferner zu Protokoll, dass er als patriotischer Nationalsozialist schon immer dem seiner Meinung nach zu liberal gesinnten Ehemann seiner Schwägerin misstraut habe, was sich dann auch als berechtigt erwiesen hätte.“
Anmerkung: Nach weiteren ausschweifenden Bemerkungen über den politischen Hintergrund und Charakter des R. wurde der Zeuge Maibaum-Hollweg zur Ordnung gerufen. Die Aussage wurde fortgeführt und protokolliert.
KrInsp. A.W.
„Der Schwiegervater erzählte dem Maibaum-Hollweg, Rech hätte ihm berichtet, dass seine Tochter sicher und wohlbehalten in den Vereinigten Staaten angekommen sei und dort derzeit bei einem Freund des R. verborgen wohnen würde. Des weiteren zeigte er ihm einen Brief der H., welchen diese im April 1942 geschrieben und über Mittelsmänner an Rech weitergeleitet hatte. Hier gibt der Zeuge an, sei er mit seinem Schwiegervater in Streit geraten, welcher seine Tochter, obwohl des Hochverrats beschuldigt und nur wegen Abwesenheit nicht verurteilt sowie seinen Schwiegersohn Rech in Schutz nahm. Des Weiteren gibt er an, wäre es schon früher mit seinem Schwiegervater wegen Erbschaftsangelegenheiten zu Meinungsverschiedenheiten gekommen.
In jedem Fall verließ M. die Bettenstation und wollte zurück zum Bahnhof gehen. Noch auf dem Gelände des Universitätsklinikums fiel ihm ein, dass der Brief ein wichtiges Beweismittel wäre, welches zu sichern oberste Bürgerpflicht sei. Er kehrte zum Rehabilitationsflügel zurück, um seinen Schwiegervater erneut zur Rede zu stellen. Als er die Herausgabe des Briefes verlangte, soll dieser erwidert haben, er wüsste nicht, von welchem Brief der Zeuge sprechen würde. Als beide wieder in Streit gerieten, wurde M. von der Revierschwester der Bettenstation des Krankenhauses verwiesen.
M. sei nach seiner Rückkehr nach Straßburg ohne Aufenthalt zur Polizeihauptwache geeilt, um den Sachverhalt ordnungsgemäß zu melden.“
Anmerkung: Die heutige Befragung des Wilhelm-Patrice Hollweg, Vater der flüchtigen M., ergab keine neuen Erkenntnisse. H. gab an, wegen einer Erbangelegenheit in Zorn über seinen Schwiegersohn geraten zu sein, der nun wohl mit aller Macht den Namen seines zweiten Schwiegersohn beschmutzen wolle, um darüber an den Erbanteil seiner Tochter Ulrike zu gelangen. Die Poststelle konnte nicht bestätigen, dass H. im fraglichen Zeitraum ein Brief ausgehändigt wurde. Andererseits soll besagter Brief durch Rech persönlich übergeben worden sein, dessen Name im Besucherbuch aufgelistet war. Bei der Kontrolle der persönlichen Sachen des H. fand sich kein Brief.
Ich werde den Vorgang den Behörden in Kiel und Berlin als Aktenkopie übergeben, wo sich die Wohnsitze des Rech befinden. Wir konzentrieren unsere Ermittlungen vorerst auf den Vater der H.
KrInsp. A.W.
(…)
Story Line
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Bild 173: Endlich, am 27. August 1942 kapitulieren die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Republik Texas hat sich (durch die Hand des Spielers wegen eines damals möglichen Sequels) für unabhängig erklärt.
Epilog
Flughafen Hamburg, 5. September 1942
10 Minuten nach dem Start der Lufthansa LK-2445
Zivilist Meinhardt Peter Rech
Ein letztes Mal beuge ich mich zur Seite, um einen Blick aus dem Fenster auf die die friesische Küste zu werfen, welche unter uns vorbei zieht. Schon bald werde ich nur noch die blauen Fluten der Weltmeere sehen können – und die dicken schwarzen Regenwolken, die sich über der Nordsee aufgebaut haben. Es wird wahrscheinlich das letzte Mal sein, dass ich Deutschland sehe.
Die letzten Wochen waren bedrückend, aber auch irgendwie befreiend. Angesichts der neuen Vorwürfe wurde mir von Seiten der Disziplinarkommission ein Beförderungsverbot ausgesprochen und vier Tage musste ich im Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit verbringen. Vor einer Woche jedoch nahm der Fall eine überraschende Wendung: die Wehrmachtszentralabteilung Gruppe II machte mir ein Angebot. Alle Vorwürfe gegen mich seitens des RSHA würden fallen gelassen, die Ermittlungen eingestellt und meine Reiseverbot aufgehoben, wenn ich zustimme, die Deutsche Kriegsmarine in Unehren zu verlassen, die deutsche Staatsbürgerschaft aufzugeben und das Land dauerhaft zu verlassen. Ich kann nur spekulieren, dass man von hoher Stelle aus kein Interesse an einem in einen Skandal verwickelten mehrfach ausgezeichneten Offiziers der Wehrmacht hatte, der den Gesamteindruck des überwältigenden Sieges Deutschlands über die Vereinigten Staaten von Amerika hätte trüben können. Das Angebot wurde mir von SS-Gruppenführer Dr. Paul Rathenau, Chefjurist beim Hauptamt der Sicherheitspolizei, mit der Maßgabe einer Entscheidung binnen 3 Stunden überbracht. Anscheinend gab es keine andere Alternative.
Und so löste ich so schnell ich konnte meinen Haushalt auf, wobei die meisten Erlöse für die Kosten der noch anhängigen Verfahren aufgewendet werden mussten. Mein Bankkonto wurde eingezogen, stattdessen bekam ich eine kleine Barabfindung. Von allen Ämtern und Pflichten in der Marine war ich bereits vorher entbunden worden, sodass nur noch die förmliche Entlassung vollzogen werde musste. Die texanische Botschaft hatte sich auf Vermittlung durch das Auswärtige Amt bereit erklärt, mir eine provisorische Staatsbürgerschaft zu übertragen und das Visum für den Flug nach Houston auszustellen. Eigentlich ging alles wie geschmiert – doch konnte ich mich in der kurzen Zeit bei keinem meiner alten Freunde, Weggefährten und meiner Familie verabschieden. Agenten des SD wachten penibel darüber, dass ich nur zu behördlichen Zwecken Telefonate führte oder Briefe versandte.
Und so fliege ich einem neuen Abschnitt in meinem Leben entgegen. Ein Leben gemeinsam mit meiner Familie. Ich bin so gespannt, zum ersten Mal mein kleines Mädchen in meinen Armen zu halten. Ich musste unter Eid erklären, für den Rest meines Lebens keine Stellung in fremden Streitkräften, Geheimdiensten, diplomatischen Diensten oder parlamentarischen Vertretungen und Ausschüssen anzutreten, das Geheimhaltungsgebot über alle dienstlichen Erkenntnisse einzuhalten und Stillschweigen über die Umstände meiner Ausbürgerung zu wahren. Für Deutschland besteht nun ein lebenslanges Einreiseverbot. Und trotzdem wird mein Herz ewig und für alle Zeiten an diesem, meinem Vaterland hängen.
Warmes Licht strahlt hell in die Kabine und wie ein gigantisches Tor spannt sich ein Regenbogen vor unserem Flugzeug auf. Als wir hindurch fliegen, lassen wir die schwarzen Silhouetten der Gewitterwolken hinter uns. Vor uns schwebt die Sonne...
Into the sun
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Werte Strategen,
damit ist meine Geschichte zu ihrem Ende gelangt. Alle mir gesetzten Ziele habe ich innerhalb der Frist erreicht und übergebe diesen AAR in die Hände der treuen Leserschaft, Euch!
Dieser AAR ist zwischen Februar und März 2009 im deutschen Hearts-of-Iron-Forum entstanden. Diese äußert intensiven fünf Wochen haben mir viel Vergnügen, aber auch viel Arbeit bereitet und nachdem ich fertig wurde, keimte auch ein Gefühl des Stolzes auf. Meinen speziellen Dank richte ich nochmals an Leonaru, der mir damals mit Ratschlägen und Ideen zur Seite stand und auch bei technischen Problemen Lösungsvorschläge einbrachte. Nichtsdestoweniger bedanke ich mich bei den Lesern für ihre Aufmerksamkeit und ihr Interesse. Ich würde mich freuen, im Anschluß mit Euch über den AAR, mein Spiel oder anderes zu diskutieren. Vor allem möchte ich auch diejenigen unter den Lesern ermuntern, mir (negatives wie positives) Feedback zu geben, die bisher noch keine Zeit oder Gelegenheit gefunden haben, ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen.
Ich hoffe, das Wechselspiel zwischen spielrelevanten Einträgen und historischen (na ja, mehrheitlich historischen) Themen sowie die Fokussierung auf die Marine bzw. maritime Sachgebiete fanden Euren Anklang. Ich habe mich auch bemüht, den Historyteil immer in Bezug zum vorhergehenden Storyteil zu setzen. Gab es denn einen bestimmten History-Beitrag, der Euch besonders gefallen hat? (Ich habe da schon drei Favoriten, aber damit will ich jetzt nicht gleich in die Diskussion starten.)
Ihr seid auch herzlich eingeladen, die sicherlich zahlreichen Irrtümer zu berichtigen, die mir bei den Geschichtsabrissen unterlaufen sein mögen. Ich hoffe auch, Themen ausgewählt zu haben, die in der Allgemeinheit noch nicht so übermässig bekannt waren, denn ich wollte Euch ungern über Dinge belehren, die Ihr längst schon wisst. (Deshalb also keine Schreibe über die „Bismarck“ oder den „D-Day“.)
Noch ein paar Eckdaten:
211 Seiten im MS-Word (Schriftgröße 11) ohne Bilder
178 Bilder
Damit verbleibt mir als letztes (nicht als allerletztes) nur noch, meinen Respekt all denen auszusprechen, die vor mir und nach mir AAR-Projekte in Angriff nahmen/nehmen und durchgehalten haben/durchhalten. In jedem einzelnen steckt eine Menge Arbeit und Freizeit.
Ahoi,
Euer Aktivist!
Werter Aktivist, danke für diesen sehr schönen und informativen AAR. Die Story Line passte wunderbar, ebenso die History Line. Wir haben sehr gerne mitgelesen und hoffen auf weitere AARs aus eurer Feder...:top:
herzliche grüsse
Hohenlohe...:smoke::)
Kekse kann ich nicht verteilen: Also hier das Grün -> O
So, gestern angefangen, heute alles durch. Sehr schön, werter Aktivist! Immerhin habt Ihr Uns zu einer Diskussion bzgl. der modernen Seekriegsführung animiert.^^
Danke für den Zuspruch. Habe am Anfang an Inhaltsverzeichnis mit Direktlinks zu den einzelnen Beiträgen gesetzt, falls sich jemand noch einmal die Abschlussbesprechung für die Invasion Islands (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=905324#post905324) ansehen will oder einfach den Klängen Saltatio Mortis' "Daedalus" (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26425&page=3&p=904863#post904863) lauschen möchte.
@Hohenlohe: Den nächsten AAR schreibt Armistead - bis es soweit ist, haben er und ich allerdings noch eine Menge Arbeit vor uns.
Wilhelm Klink
18.04.14, 13:46
Bin erst jetzt dazu gekommen, das letzte Kapitel Eures AARs (erneut) zu lesen. Ein super AAR, hat mir sehr gefallen. Die Fixierung auf die Marine entspricht ganz meinem Geschmack.
Bei den History-Teilen hat mir jener zum Panama-Kanal am besten gefallen. Und ich fand es gut, dass Ihr euch bei der Neuveröffentlichung mehr Zeit, als nur fünf Wochen gelassen habt. Das macht das Schritthalten beim Lesen einfacher.
Wann kommt der nächste HoI-AAR?
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