PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Roter Bart im Wüstensand - Ein Wikinger RP - AAR



rappodon
07.06.13, 18:23
Fürsten, Regenten und blutdürstige Krieger,

heute fangen Wir mit unserem RP AAR an. Das RP steht für "Role Play" und soll bedeuten, dass weniger die Spielmechanik als die Geschichte erzählt wird. Auch wird der AAR als beendet betrachtet, sobald das selbst Gestecke Ziel - der bau eines Tempels, erreicht ist.

Roter Bart im Wüstensand – Ein Wikinger RP-AAR
Crusader Kings 2. Kein Mod, alle Addons (außer Sunset Invasion)
Hausregeln:
- Entscheidungen werden durch die Attribute des Herrschers beeinflusst.
- Schlechte Ereignisse werden nicht durch neu laden revidiert. Es kommt wie es kommt.
- Der AAR ist beendet, sobald der Tempel des Hati gebaut wurde (oder ich verlieren sollte)

Los geht's mit der Einführung.

http://s14.directupload.net/images/user/130607/d8auj2jl.jpg

SolInvictus202
07.06.13, 18:37
na das klingt doch mal interessant.... auf zu großen Raubzügen und was sonst noch so am Programm steht :P

rappodon
07.06.13, 19:40
Teil I, Roter Bart im Wüstensand – Ein Wikinger RP-AAR

Stade, 04.05.2013 Meldung im Stader Tageblatt
Sensationeller Fund von historischen Dokumenten. Aufgrund der Instandhaltungsarbeiten im Stader
Hafenbecken wurde ein Teil am Schwedenspeicher trockengelegt. Den Bauarbeitern sind an der
Hafenwand seltsame Steine aufgefallen, welche nicht ins Gefüge der
Mauer passten. Nachdem einige Steine entfernt worden sind, fand man einen Tunnel, welcher zu einem
unbekannten Gewölbe unterhalb der Krypta des Erzbischof Gottfried von Arnsberg führt.
Archäologen sind bereits…

Stade, 05.05.2013, Unter der Krypta des Erzbischof Gottfried von Arnsberg
„Hey Frank, schau Dir das an!“ Ole nahm den ersten Stein aus der Mauer, welche den Tunnel von dem
unbekannten Grab trennt. So wurde zumindest vermutet. Zitternd vor Aufregung hielt er die
Taschenlampe an das Loch. „Alter Schwede,..“ kam Ole als Ausdruck des Erstaunens über die
Lippen “..dass ist ja…“ er brach mitten im Satz ab.“
Frank rang nach Luft , „nee Ole, ich würde eher sagen: Alter Norweger…“


Über 1.000 Jahre zuvor...

Norwegen, a.D. Januar 867 - Rogar av faðir Hati
Mein Name ist Rogar. Wer mein Vater war, weiß ich nicht. Auch meine Mutter ist unbekannt.
Wo und wann ich geboren wurde, wissen nur die Götter. Unser Seher Grimr af Bygdeborg
sagte mir, dass ich unweit der Siedlung Stavanger geboren wurde und 25 Jahre zähle.
Grimr, mein bescheidener guter Grimr, er war es auch, welcher mich fand – völlig verwahrlost
und ohne Kleidung auf dem höchsten Punkt des Preikestolen – ein heiliger Ort. Er beschwor
auch, dass Hati mich dort absetze um den Menschen aus Rogaland einen neuen Anführer
zu schenken. Seinen Sohn.



http://s1.directupload.net/images/user/130607/xjove2st.jpg



Nun, Grimr ist sehr besessen von solchen Dingen. Und ob nun ein Mondjagender Wolf oder ein
dahergelaufener, saufender Krieger mein Vater ist – interessiert mich nicht wirklich. Wobei
letzteres wohl eher stimmen mag, kam mir der Ruf wie gelegen. Ein paar wirre Worte, irre Blicke
und das gepaart mit meiner schnellen Auffassungsgabe, meinem Stolz und Kämpferischem
Geschick, ließen mich zum Herren von Stavanger und der Feste Eikundesund – meinem Hauptsitz – werden.



http://s7.directupload.net/images/user/130607/lhhe77tm.jpg



Einen Herrn habe ich nicht, frei Herrsche ich über 320 harte Krieger – welche mich als ihren Anführer
akzeptieren und mir folgen. Sicherlich ist auch der Glaube an Hati als mein Vater ein Garant ihrer
Folgschaft. 8 Drachenboote liegen in meinem Hafen. Bereit um Handel zu treiben oder aber auch
um auf Víking zu gehen. Raubzüge in ferne Länder, welche mein Land stark und Reich machen sollen.
Denn ein Mann folgt dem Starken – nicht einem Titel.

Die einen nennen es Treuherzig, ich nenne es loyale Freundschaft. Jeder Mann, welcher meine Freundschaft
erlangt, stehe ich treu zur Seite. Momentan bin ich noch alleine, kein Freund – kein Weib. Einzig
Holmger, welcher das Oberhaupt meiner Stadt Stavanger ist, ist mir wohlgesonnen und ich denke, hier kann
eine gute Freundschaft entstehen. Ich werde ihn mit auf Víking nehmen und wir werden sehen, ob ich mich
auf ihn verlassen kann.



http://s1.directupload.net/images/user/130607/h9igavam.jpg



Doch meine erste Ambition ist es, ein Weib zu finden. Denn ich glaube nicht, dass Hati oder Skalli erscheinen
um mir einen Erben zu bringen. Eher verlasse ich mich auf meine Lenden und eine gebärfreudige Regentin
an meiner Seite.

Gydia Maer, Seherin von Udval aus dem Königreich von Ostlandet war unlängst an meinem Hofe um mit Grimr
über alte Weissagungen zu sprechen und den Willen der Götter zu deuten. Sie ist mir früher schon
aufgefallen – hat sie doch eine lüsterne Art an sich, welche meine Lenden kochen lassen. Ich denke, sie ist genau
die richtige um einen Stammbaum zu gründen.



http://s1.directupload.net/images/user/130607/oo46b8jr.jpg



Nach wildem treiben auf unserem Schlafgemachfell fragte ich sie, ob sie mein Weibe werden will. Willig und zu
meiner Freude willigte sie ein. Die Feier war kurz – aber voll von Met, Fleisch und Tanz. Grimr befragte die
Götter und sah zwei Vögel am Himmel aufeinander zu und dann zusammen fliegen. Er hielt dies für die
Bestätigung der Heirat – sicherlich freut er sich auch nun im Tempel von Udval hausieren zu können – haben
wir in Rogaland keinen eigenen Tempel – zum Missfallen von Grimr. Kurze Zeit dachte ich daran, eine der heiligen
Stätte zu erobern, welche in den Händen von ungläubigen sind. Paderborn oder Tholen, welches sich anbietet, da
es an der Küste liegt. Dafür sind wir jedoch noch zu Schwach. Daher drängt mich Grimr einen Hati Tempel in
Rogaland zu bauen. Doch woher das Geld nehmen, wenn nicht stehlen? Und genau das habe ich vor!



http://s1.directupload.net/images/user/130607/ebt8y8vs.jpg

http://s1.directupload.net/images/user/130607/94fkyveu.jpg

http://s7.directupload.net/images/user/130607/qst7rq3j.jpg



Rogaland, 12. April 867 – Der Rat
Das Feuer prasselt im Kamin und ich saß mit meinem Rat zusammen im Thronsaal von Eikundesund. Anwesend
waren mein Berater Holmger, welcher das höchste Amt des Rates innehatte. Bei jedem Kontakt zu unseren Nachbarn
lasse ich mich von ihm beraten. Ist er doch im Reden begabt, fleißig und auch ein geduldiger Verhandlungspartner.
Er saß neben mir am Tisch. Da war auch Dyre af Klepp, Unteranführer meiner Krieger. Tose af Naerbo wusste über
jede Goldmünze, jedes Ackerland und jedes Huhn in meinem Land zu berichten. Gyrid, eine Adelige aus
Stavanger, war in ihrer Kindheit schon einmal an der Nordküste des Ostfrankenreich. Deswegen und weil sie ein
flüchtiger Schatten ist, die die Kunst des Intrigierens gemeistert hat, habe ich sie mit in den Rat aufgenommen.
Und natürlich saß Grimr, unser Seher, mit am Tisch.



http://s7.directupload.net/images/user/130607/qd49o3xo.jpg



„Grimr, wie ich sehe, hast du nun ein Weib? Wolltest Du sie mir nicht vorstellen?“ Klammheimlich hatte Grimr sich
Asta, eine Freundin von Gyrid, zur Frau genommen. Sie ist Schwanger – nun wahrscheinlich wollte er nur der Wut
des Vaters entkommen. Grimr lief ob der Scham rot an, „nun macht nichts. Du wirst schon Wissen was du tust und
meine Zustimmung hast Du“ sagte ich wohlwollend und sah die Erleichterung in seinem Gesicht.



http://s1.directupload.net/images/user/130607/ulgzxpoj.jpg



Ich holte tief luft, stand auf und streckte mich stolz in die Höhe. „Ratsleute, wir sitzen hier, weil ich einiges zu
verkünden habe. - Ich gehe auf Viking!“ Freudiges raunen durchdrang den Raum. Dyre klappert forsch mit seinem Schwert.

Fürderhin wirst Du Gyrid, an die Nordküste im Ostfrankenreich gehen. Einstweilen hörte ich von einer Burg des
Grafen Ham. Reise dort als Abgesandte meines Hofes, sammele auf den Weg jede Information, welche mir und
meinen Mannen nützlich sein kann. Derweil Du schon dort bist, versuche etwas über deren Kunst des Schmiedens
herauszufinden.“ Gyrid schwieg und nickte. Sie wusste, dass sie als Frau sowieso keine Wiederworte zu geben
hätte. Bei uns im Nordland ist es nicht üblich, dass ein Weib etwas zu sagen hat – jedoch akzeptieren wir die
Frauen, welche Begabung und Talente haben und versperren auch nur wenige Ämter und Funktionen. Es gibt
selbst bei uns in Rogaland so einige Höfe, welche von Witwen oder einziggeborenen Frauen geführt wird.

„Dyre, gleich heraus. Du wirst nicht mitkommen.“ Dyres Gesicht verfinstert sich, „Rogar, Herr, was habe ich getan?“
„Nichts, mein Freund. Ich brauche dich hier um neue Krieger zu trainieren. Vielen der Jungen Rekruten bei uns
fehlt es nicht an Mut, jedoch sehr an Talent und kriegerischer Vernunft. Bring Du es ihnen bei. Du wirst mich, so
Odin will, zur zweiten Viking begleiten.“
Ich wusste, dass Dyre diese Entscheidung nur schwer schlucken wird – doch er tat es. „Holmger, Du wirst mich auf
der ersten Fahrt begleiten. Schleife dein Schwert und flicke deine Rüstung. In vier Wochen stechen wir in See.
Dyre, sag den Männern Bescheid. Die Boote müssen Seetauglich gemacht und die Waffen Kriegsbereit geschärft
werden.“ Toste meldete sich zu Wort,“ Herr, wenn Ihr weg seit“ Toste drückte sich immer gewählt aus, wie an den
Höfen der Ostfranken es üblich ist – wobei er kein Franke ist „ dann bedenket, dass Unsere Finanzen einen Erfolg
Eurerseits benötigen. Es gibt so viel zu verbessern, auszubauen, dass wir…“ „Ja, Toste.“
Schmetterte ich heraus „Ich schwöre bei Odin, Hati und Skalli, wir werden mit großer Beute heimkehren oder in
Walaskialf vor Odins Thron an seiner Tafel sitzen!

„Die dritte Halle hebt sich,
wo die heitern Götter
Den Saal mit Silber deckten.
Walaskialf heißt sie, die sich erwählte
Der As in alter Zeit.“
– Edda, Grimnismal, Strophe 6

Rogaland, 2. Mai 867. Auf Víking
Das Meer ruhig, Salz in der Luft. Eine steife Brise lässt unsere Bärte und Zöpfe zappeln. Fest vertäut ist die
Ausrüstung, bestens gewartet die Boote. Bereit und Tatendurstig die Männer – so stehen wir an der Küste
und verabschieden uns von unseren Weibern, Freunden und Kindern.



http://s1.directupload.net/images/user/130607/8ftsnyq6.jpg



Die Boote sind geschmückt und unsere Rüstungen glänzen. Mein Weib winkt mir zu, ich winke zurück und
stehe Stolz am Achtersteven des Hauptschiffes unserer 8 Boote. Ich schreie „An die Ruder, setzt die Segel ihr
Kriegshunde. Kurs Süden, wir werden an der Mündung der Elbe anfangen.“ Ein letzter Blick zurück, meine
Frau steht dort winkend und Arm in Arm mit… ja, mit wem? Eine Schönheit, wie ich sie nie zuvor sah,
„Sprich Holmger, wer ist das?“ „Das, mein Fürst“ sagte er und lächelte verschmitzt dabei“ ist Gurli. Sie
ist 17 Jahre jung und aus adeligem Hause aus meiner Stadt. Dein Weib, Maer und Gurli haben sich
angefreundet, so dass sie an deinen Hof gezogen ist. Ich wundere mich, dass Du nicht früher auf sie“
er machte rhythmische Bewegungen mit seiner Hüfte „gestoßen bist.“ Tiefes, männliches und dreckiges
lachen ertönt aus unseren Kehlen. „Dafür, Du alter Hurenbock, habe ich noch Zeit, wenn wir wieder da
sind. Jetzt gilt es Christenköpfe einzuschlagen und fette Beute zu machen!“.



http://s1.directupload.net/images/user/130607/kcxgsk6v.jpg


Ende Teil I

rappodon
08.06.13, 03:00
Helgoländische Bucht, 10. Juni 867 – Sieg und fette Beute
Die See war ruhig, doch rau die Männer. Fast lautlos glitten wir über das Meer. Das patschen der Ruder, so monoton
und rhythmisch das man in die Traumwelt gleiten möchte. „Herr, dort!“ brüllend riss mich einer meiner Mannen aus
den Gedanken. „Die Nordküste!“ sagte ich voller Vorfreude.

Um eine Stadt wie Bremen oder eine Festung wie Stade anzugreifen und zu plündern, waren wir zu wenige an der Zahl.
Auch das Umland derer war uns nicht geheuer, habet die Städte doch viele Soldaten. Gleich an der Küste, am nördlichsten
Zipfel, lag das kleine Fischerdorf Duhnen. Ein paar Bauern und Fischer, sowie eine kleine Kapelle, boten zwar keine große Beute.
Jedoch ist dies ein guter Anbeginn für unseren Raubzug. Die Männer müssen warm werden – und sie lechzen nach Blut und Beute.



http://s1.directupload.net/images/user/130608/ayqc5cor.jpg
Wappen von Duhnen



„Holmger, geb die Zeichen zum Anlegen. Wir werden Duhnen besuchen“ die Männer lachen heftig „und wir werden dafür
sorgen, dass der Dorfchronist unsere Taten niederschreiben wird. Fürwahr“ lautes, zustimmendes Gröhlen ertönt aus den Kehlen
der tapferen Krieger.

Es ist Brauch und Sitte eines jeden Kriegers, sich durch lautes Schreien, Waffenklirren und Bekundungen der Überlegenheit Mut zu
machen. Dies bedeckte auch meine, ja unser aller Aufregung. Adrenalin pumpt sich durch unsere Venen, dem einen oder anderen
wurden gar die Knie wackelig. Da hilft zuweilen ein beherztes mit dem Schwert auf den Schild schlagen. Niemand von uns wusste, ob
Duhnen eine Wache hatte. Ja ob gar Truppen in der Nähe wären.

Wir gingen von Bord, sahen die armseligen Hütten von Duhnen schon von weitem. Kein Mensch war zu erblicken. Sicherlich hatte uns
ein Fischer schon ankern sehen und hat das Dorf gewarnt. Das macht nichts. Sie werden nicht genug Zeit gehabt haben, alles
Hab und Gut zu vergraben. Und selbst wenn doch, meine Mannen haben wirksame Methoden um jede Zunge zum Sprechen zu bringen.
Und spätestens dann werden wir die Kostbarkeiten, hastig von ängstlichen Weibern in dreckigem Sand verscharrt, finden und rauben.



http://s1.directupload.net/images/user/130608/bgd6vu8o.jpg
Angriff auf Duhnen, nähe Bistum Bremen



Ich ging voran, zog mein Schwert und deutete mit der Spitze auf das Haupthaus, mehr Strohhüte als Herrscherhort, der Siedlung.

„Vorrrrrrwäärts!“ Ein lautes „Ooooodiiiin“ ertönte aus über 300 Kehlen und im Laufschritt näherten wir uns der Siedlung.

Mit einem lauten Krachen und Ächzen öffnete sich die Tür des Haupthauses. Junge Männer und alte Greise, bewaffnet mit Forken, Äxten
und Hämmern, Bauerhandwerkzeug, schrien aus vollem Munde „Jesus, hilf“ und rannten auf uns zu. Gar drei oder vier Dutzend, stürmten
in einem wilden Haufen auf uns zu. Schnell sah ich, dass keine Ordnung und keine Erfahrung in dem Ansturm lag. Kein wirklicher
Anführer – jemand muss diese jungen Burschen aufgestachelt, gar geblendet haben. Sonst würden sie niemals auf eine Horde von grimmigen
Wikingern stürmen.

„Nun gut“, dachte ich mir. „SCHILDWALL!“ befahl ich. Mit einem lauten „Uhhhh“ quittierten meine Mannen den Befehl. Es klirrte Schild an Schild
und Speere ragten heraus. Die erste Reihe war Kampfbereit. Ein letzter Blick nach rechts und links. Holmger stand neben mir und musste grinsen.
„Da hast Du Deine Christenköpfe.“ Mit einer harten und festen Stimme schrie ich “Männer, bei Hati, heute wird keiner sterben!“ da krachte es schon
an den Schilden.

Knochen brachen, harter Stahl bohrte sich ins Fleisch. Schreie und Blut ergossen sich über unsere Schilder. Es war ein hauen und schlachten.
Der Feind, unerfahrene Jungens. Kaum die Knospe des Lebens gefühlt – oder sie war bereits verdorrt. Doch jeder der ein Schwert tragen kann und es
gegen einen anderen Mann führt, ist auch bereit zu sterben. So schlugen und stachen wir im Blutrausch.

Der Schildwall löste sich, da wir keinen fassbaren Wiederstand mehr erhielten. Nach wenigen Minuten lagen alle Feinde erschlagen am Boden.
Blut, Kot und Urin mischten sich auf dem Schlachtfeld zu einer braunen Brühe – Jauche als Dünger für die Felder von Helheim, Reich der Totengöttin Hel.

Jeder meiner Mannen stand fest – niemand fiel an diesem Tage. Es war ein frohgemuter Kampf, ein guter Auftakt einer Viking.

Holmger spaltete gerade den letzten Schädel eines Feindes, welcher vielleicht siebzehn Sommer gesehen hatte und zeigte zur Tür des Haupthauses.
„DORT, er will fliehen“. Ein fetter Seher des Christengottes versuchte das Chaos und die Verwirrung zu nutzen um seine Haut zu retten. Wohl nicht nur seine
Haut, dachte ich als ich die Kiste unter seinen fettbeleibten Armen sah, welche er Krampfhaft festhielt.

So nutzte doch dieser Vertreter des Christengottes die 40 – 50 Bauern als Opfer. Nur ein feiger, schwacher Gott würde so etwas gutheißen. Ich spürte, dass
wir in diesen Ländereien noch viel Beute machen werden.

Ohne viel Mühe holten wir den dicken Feigling ein. Einen kurzer Hieb und einen gespaltenen Schädel später öffnete ich die Kiste, welche von der Größe eines
Jungferkels war. Gold, Schmuck und ein goldener Trinkbecher kamen zum Vorschein. Wahrscheinlich der gesamte Reichtum des Dorfes. Trotzdem beachtlich
für solch ein kleines Fischerdorf.

„Auf, ihr müden Hundsvotten!“ schrie ich grimmig meinen Mannen zu „plündert, treibt das Vieh und die Weiber. Sammelt alles bei den Booten. Heute habt ihr
diese Kämpfer vor den Strohtod bewahrt.“ (Gemeint ist das Sterben durch Krankheit oder Alter.) „Sie sollten euch dafür dankbar sein.“


Nach zwölf Tagen des Plündern, schänden und brennen wurden wir unruhig. Späher habe ich ausgeschickt, welche ein nähern von Soldaten aus Bremen
rechtzeitig melden sollten.


http://s1.directupload.net/images/user/130608/b24xdlk5.jpg
Plünderung von Duhnen.
(Rechts über der Anzahl der Soldaten [321] ist eine kleine Axt und Fackel, welche sich kreuzen. Dies ist ein Symbol dafür, dass geplündert wird. Dies
muss man jedoch vorher auf eigenem Lande bei der Armee aktivieren.

http://s7.directupload.net/images/user/130608/7pezl72a.jpg
Die Beute. (Geht man mit der Maus auf das Symbol sieht man dann dieses Bild)


„Holmger, fürs erste reicht es. Sammle die Männer und mach die Boote bereit. Wir segeln zu unserem Treffpunkt mit Gyrid. Ich bin gespannt ob sie gute
Nachricht für uns hat.“

Die Beute konnte sich sehen lassen: Geld, Schmuck und Waren im Wert von 3 Goldkisten. (1 Goldkiste = 1 Geldeinheit in CK2)
Wenn ich bedenke, dass zuhause gerade einmal 23 Goldkisten lagerten, so war der erste Überfall doch schon ein Erfolg, Odin sei´s Gedankt! Niemand
unserer Krieger ist gefallen, drei leicht verwundet.

Also segelten wir von dannen gen Treffpunkt, welchen wir nach einigen Tagen auch erreichten. Knapp zwei Wochen Tage wir in der Bucht, doch Gyrid
erschien nicht. Nicht schlimm, die Zeit nutzen wir um unsere Ausrüstung zu pflegen, die Schwerter zu schärfen.

„Herr, die Männer sind unruhig und voller Tatendrang – lasst und gen Burg von Ham segeln.“ Holmger, wie gut Du dich doch als Unterführer machst, dachte
ich mir. „Ja, wir brechen im Morgengrauen auf. Unterrichte die Männer.“

Doch wie aus dem Nichts kam ein ruf von Knagr, einem meiner Späher. „Herr, Gyrid ist angekommen.“ Da war sie. Zu Pferde noch ritt sie mir direkt
gegenüber. „Gut, Herr, dass ich euch erreiche.“

Gyrid teilte mir mit, dass die Hamburg wohl nicht sonderlich stark besetzt wäre, dass jedoch Erzbischof Rimbert von Hamburg seine Armee von
200 Mannstarken Kämpfern ausgehoben hat und - alarmiert durch die Plünderung von Duhnen, bereit zum Kampfe sei.


http://s7.directupload.net/images/user/130608/pzb7hnv6.jpg
Die Armee von Hamburg


Auch wenn wir diese Schlacht gewinnen würden, so war ich nicht auf einen direkten Kampf aus. Nicht mit gut bewaffneten und ausgebildeten Soldaten.
Viele von uns würden fallen und zu wenige würden übrigbleiben um Hamburg zu Plündern. Des Weiteren liegt die Burg Dithmarschen in der Nähe mit
weiteren Kämpfern. (Dort soll übrigens einer der besten Gerstensäfte gebraut werden. Des Regenten liebstes Bier.)

Nein, wir plündern woanders. Weit weg von Hamburg. Aber warte Rimbert, wir werden uns eines Tages treffen – ich dich mit meinem Schwerte.



http://s14.directupload.net/images/user/130608/y46epggp.jpg
Erzbischof Rimbert von Hamburg

http://s1.directupload.net/images/user/130608/rmbmbjmz.jpg
Die Baronie Dithmarschen...

http://s1.directupload.net/images/user/130608/39tprawv.jpg
... in der des AAR-Schreiberlings liebstes Bier gebraut wird.



Nun plünderten wir an vielen stellen der Nordküste. Der Ablauf war wie in Duhnen. Anlanden, im Laufschritt zu den Dörfern mit anschließendem kurzen, aber
heftigem Kampf. An der Küste im Lande der Friesen, welche viel Reichtum außerhalb der befestigten Stadtmauern hatte, erwischte uns beinhae ein Heerhaufen
des Herzog Hrörekre I von Holland. Mit 500 Soldaten war er uns dicht auf den Versen. Ich verfluchte die helle Mondnacht, so konnten sie uns folgen und fanden
vielleicht die Boote. Doch Hati jagte den Mond und treibt ihn zur Eile an. Der Mond verschwindet, es wird dunkel. Wir sind gerettet. Meine Mannen schauten vor
Ehrfurcht auf mein Wappen – der Kopf von Hati – und ich glaube, seit dem Zeitpunkt waren sie restlos überzeugt von meiner Herkunft.
Vielleicht war ich es sogar ein wenig selbst.



http://s14.directupload.net/images/user/130608/etjrin5e.jpg
Das Wappen "af fadir Hati"

http://s1.directupload.net/images/user/130608/2sai9rlz.jpg
Das Land der Friesen...


http://s7.directupload.net/images/user/130608/5jfbzser.jpg
... bot viel Beute, bevor die Stadtmauern kamen.
(Wie man im Bild sehen kann, kann man bis zur angegeben Grenze Plündern. Selbst wenn die eigenen Kräfte schwächer
als die des Verteidiger sind. Ist die "Plündergrenze" jedoch erreicht, muss man mehr Soldaten haben. Wie bei einer normalen Belagerung. Hat man dann
die Stadt, Kirche oder Burg "besetzt" so zählt dies als komplett geplündert. Es winkt fette Beute und die Stadt/Burg/Kirche bekommt diverse Mali auf Steuern.)



Es sollte gen Heimat gehen. Wir waren satt und die Schiffsbäuche voll von Beute. Gold, Tiere und Frauen. Meine Lenden sehnten sich nach meinem Weibe Maer
und natürlich … ihrer schönen vertrauten Gurli.



Rogaland, 5. November 867 – Krieg in Rogaland
Schon seit 6 Monaten war Rogar auf Viking. Das Leben in Stavanger und der Feste Eikundesund ging ruhig von statten. Viele fieberten der Heimkehr von Rogar
und seinen Mannen entgegen. Kommen sie noch vor dem Schnee? Oder werden sie erst im Frühling ankommen? Vieles sprach dafür, denn langsam kroch die
Kälte in alle Teile des Landes. Doch ein Ereignis war zur Freude gedacht. Asta, Grimr Frau, gebar einen gesunden Sohn. Den Namen Kjartan gaben sie ihm.
Kjartan also. Der Grund der heimlichen Hochzeit.


http://s7.directupload.net/images/user/130608/u7jsclo9.jpg
Kjartan af Bygdeborg



Am 12. des Monats erschien ein Abgesandter von König Harald dem blonden aus dem Königreich Ostlandet. Mit harschen Worten überbrachte er Grimr und Maer
die Nachricht, „Krieg wird über das Land ziehen, wenn Rogar nicht vor Haraldr kniet. Rogaland gehört rechtmäßig zu Ostlandet.“ „Rogar ist auf Viking, wie könnt
Ihr es wagen, uns in der Zeit zu drohen?“, Grimr vergaß seine Zunge. Er wusste, Rogar würde sich nicht kampflos beugen, denn er akzeptiert nur das Recht des Stärkeren.



http://s7.directupload.net/images/user/130608/cmq95evi.jpg



Das wusste auch Haraldr, der nicht auf verlustreiche Kämpfe aus war. Natürlich würde er nie zugeben, dass er wusste, dass Rogar auf See war. Doch dass
Häuptling Roald von Telemark, welches an unserer Ostgrenze lag und somit direkt an der Grenze zu Ostlandet – und damit eigentlich das erste Ziel der
Expansion Lust des Königs sein müsste – verschont wurde, zeigt stumm die Warheit.


http://s14.directupload.net/images/user/130608/q9vpm4m6.jpg
König Haraldr von Ostlandet



„Wir haben Eure Forderung vernommen. Geht nun zu Eurem König und teilt ihm mit, dass Rogar auf Viking ist. Wenn er wieder hier ist, so trag ihm Eure
Bitte ins Gesicht. Wenn ihr den Mut dazu habt.“ Grimr wusste, dass dies nicht passieren wird. Er wusste, dass in wenigen Wochen die Truppen des Königs
Haraldr bereits in Rogaland einfallen können und weder Mauer, noch Bergfried sind vorhanden um ihn aufzuhalten.

„Dyre, mach die Burgbesatzung Kampfbereit“, sprach Grimr. „Ja“, war die knappe Antwort des Wortkargen Unterführer Dyre. Nicht viele Männer werden
die Burg und die Siedlung verteidigen können. Wohl an die 300 Mann stark – jedoch zum größten Teile bestehend aus Bauern und Fischern. Die eine
Hälfte der Männer hat schon zu viele Sommer gesehen, die andere wahrscheinlich zu wenige.

„Ach, Rogar. Wüsstest Du nur, was uns droht. Kehre Heim!“, doch düster waren die Wolken am Horizont und kein Drachenkopf in Sicht.

Grimr sah in den Himmel und seine Miene verfinsterte sich –„ ich sehe dunkle Zeiten!“ Maer weinte stumm.

Vissi helst, það er hvössum
hundmörgum lét grundar
vörðr með vopnum skorða
víkingum skör, ríkis.

Lands Schirmherr mit Schwerte
stäupte ab die Häupter
vielen des Wikinger-Volkes.
Furchtbar an Macht war der!

Ende Teil II

Aelfric
08.06.13, 20:51
Fantastisch! Vielen Dank für diesen wahrlich gelungenen AAR, werter rappodon!

Wir haben uns schon sehr auf den ersten Versuch eines AAR im Wikingerlande gefreut, aber das er gleich so ambitioniert und gleichzeitig famos wird, überrascht uns sehr.

Viel Erfolg und Schaffensfreue noch auf den Spuren des göttlichen Rogaländers!

rappodon
09.06.13, 17:47
Vielen Dank für die Worte des Lobes, werter Aelfric.

Heute Abend wird es evtl. ein Update geben. Wir sind selbst gespannt, wie der Krieg mit Ostlandet ausgeht und wie es dann weiter geht.

Ruprecht I.
09.06.13, 17:52
Natürlich mit einem neuen AAR unter glücklicheren Vorzeichen? :D

rappodon
09.06.13, 17:55
Hehe, wir werden sehen. Noch ist Rogaland nicht gefallen.

Wobei Wir denken, dass Unser Seher Grimr recht hatte. Düstere Zeiten kommen auf Uns zu :)

rappodon
09.06.13, 21:34
Stade, 05.05.2013, Unter der Krypta des Erzbischof Gottfried von Arnsberg
Frank, Archäologe und – wie er sich gerne selbst sieht, Abenteurer, steht in einer Höhle unterhalb der Gruft des alten Erzbischofes.
Frank und sein Kollege Ole stehen vor einem Runenstein – steil ragt er in die Höhe, verziert mit der altnordischen Schrift. Frank
liest „Lands .. Schirmherr…kann - nein, warte mit ähm… Schwerte …“ „Du, Frank“ zitternd wandert der Lichtkegel der Taschenlampe
auf dem Runenstein „denkst Du, was ich denke?“ „Ja, Ole. Wenn der echt ist, dann stehen wir vor der aufsehenerregendsten Entdeckung
unserer Zeit“. Frank übertreibt gerne. Doch in diesem Fall hat er Recht.

Eikundesund, Rogaland, 19. Januar 868 – Die Schlange und der Wolf
Das alte Jahr schlich leise in einen Zweig des Vergangenen vom Weltenbaum Yggdrasil. Klirrend die Kälte im Lande und in den Herzen der
Menschen von Rogaland. Ihr Anführer Rogar ist, trotz der Gebete, nicht erschienen. Weit draußen auf dem Meer ist er Auf Viking und ahnt
nichts von der drohenden Gefahr. Die Truppen des jungen König Haraldr, Herrscher über Ostlandet, marschieren gen Rogaland.



http://s14.directupload.net/images/user/130609/v6uchy35.jpg
Yggdrasil



Roald, Häuptling von Telemark, erschien am Hofe. Er brachte die Nachricht, dass das Heer von Haraldr über 1.000 Kämpfer hat. Er wollte
selbst erscheinen um diese zu verkünden vermitteln. „Vielleicht kann ich aus neutraler Position verhandeln. Haraldr will Rogar oder Euch
nicht töten. Er will ihn als seinen Vasall in das große Ostlandetreich integrieren.“ Doch seine Worte klangen kraftlos.



http://s7.directupload.net/images/user/130609/jdact56x.jpg
Roald von Telemark

http://s7.directupload.net/images/user/130609/y5vnwjjz.jpg




Dyre steht mit finsterer Miene vor Maer und Grimr. „Unsere Truppen sind bereit.“ Bereit war vielleicht übertrieben. Die Ausrüstung alt, die
Männer mehr Bauern als Krieger. Doch Dyre hat das beste gegeben und so etwas wie eine Verteidung aufgebaut. „Gut, Dyre. Gut“ sagte
Grimr, „wir müssen Haraldr aufhalten. Wir haben Vorräte und werden sicherlich ein halbes Jahr durchalten können. Mit Glück kommt Rogar
im Frühling heim. Dann können wir – so Odin will, Haraldr besiegen.“ „Was sagen die Götter?“ Maer fragte mit Hoffnung in der Stimme.

„Es ist schwer zu sehen. Ich habe heute die Götter befragt und die Zeichen sind schwer zu deuten. In meinen Visionen sah ich eine Schlange,
welche einen Wolf tötete. Sie versteckte sich im Bau und schlug zu, als der Wolf von der Jagd kam,“ Maer erschauderte. War sie doch selber
Seherin und wusste was dies bedeutet „… doch wunderliches Geschah. Das totgebissene Tier stand wieder auf. Die Schlange erschrak so
sehr, dass sie das Weite suchte.“

Ernstes Schweigen breitete sich aus. Grimr brach die Stille. „Schwer zu deuten, was die Götter uns sagen wollen. Doch ich sehe eine
Schlange mit 1000 Zähnen, welche schon Morgen an unserem Bau ankommen wird. Hoffen wir, dass sie unseren Wolf nicht töten wird.“

Tags darauf erschienen die Truppen von Haraldr. Die ersten Kämpfe um Eikundesund begannen. Maer und Gurli, sehen in die Ferne auf das
Meer. Wann wird der Drachenkopf des Bootes zu sehen sein?


http://s7.directupload.net/images/user/130609/i4yj3x3l.jpg


Eikundesund, 13. Juni 868. Verrat und Tod
Die Monate zogen in das Land. Der Frühling brachte das Licht und Hoffnung keimte auf. Der Sommer verscheuchte den Frühling, doch Rogar
erschien nicht. Dyre plante einen Ausfall, als Haraldr mit wenig Mannen in der Nähe war. Doch es war eine Falle und viele starben. Dyre verlor
einen Finger, war aber sonst unverletzt.

Nur noch wenige Getreue verteidigen Eikundesund. Die letzte, hoch auf dem Berg, ist der letzte Zufluchtsort. Solange das große Tor aus schwerem
Holz geschlossen ist, kommt kein Angreifer herein. Ein schmaler Weg führt hoch und steil zum Tor, welches leicht zu verteidigen ist.

In der Dunkelheit umhült liegt Dyre wach auf seinem Lager. Die Wachen stehen am Tor, es ist ruhig. Die Angreifer geben seit einigen
Stunden ruhe – auch Ostlandete Männer brauchen schlaf. Doch dann ein knarzen – das Tor wird geöffnet? Dyre sprang auf „Ihr Narren..“
mehr brachte er nicht heraus, traf ihn ein Pfeil in die Schulter.

Grimmige Kämpfer drangen in die Halle. Lautes Geschrei weckte alle noch schlafenden Krieger. „Was ist hier los?“ Maer packte einen der
Wachen an den Kragen, „Meine Herrin, Fürst Roald hat uns befohlen das Tor zu öffnen – Rogar wäre im Anmarsch.“

Doch dies war eine Lüge. Roald war verschwunden, die Halle besetzt und Eikundesund damit in der Hand von Haraldr. Dieser Verrat wird
nicht vergessen werden. So war die Schlange nicht das Heer von Haraldr – sondern es war Roald. Du Schlange, du Wurm wirst für deinen
Verrat bezahlen. Jetzt – oder im nächsten Leben!

http://s1.directupload.net/images/user/130609/uwyowvoz.jpg

Dyre wurde in den nächsten Tagen still. Seine Wunden heilten gut, doch sein Geist war gebrochen. Wenn Rogar heim käme – er könnte
ihn nicht in die Augen schauen. War er es doch, welcher versagte. Wieso traf der Pfeil nicht sein Herz, fragte er sich. Düstere Gedanken
vernebeln sein Gehirn. Maer wird nicht gefangen genommen. Haraldr lässt allen freies geleit – doch ließ er eine Besatzung zurück und
zog nun gen Starvanger.

Die Menschen in Starvanger fliehen - retten ihre Häute. Sie vergruben das Wertvolle und Wenige was sie hatten. Ein kümmerlicher Haufen
mit Sensen und Forken bewaffnet stellte sich den Angreifern entgegen. In wenigen Tagen wird die Stadt fallen.

Grimr stand hoch auf Preikestolen. Er bettete zu den Göttern, "möget Ihr Rogar zu uns senden". Nebel liegt auf dem Wasser, sein Blick
wandert vom Himmel auf den Horizont. Erst ganz klein und fast wie eine Vision war es zu sehen.
Segel.
Acht Segel.
Rogars Segel.



- Unterbrechung. Dieses Update ist leider etwas kürzer ausgefallen. In der Woche kommt ein größeres. -

rappodon
10.06.13, 23:36
Starvanger, Rogaland 1. September 868 - Der Untergang
Starvanger, die letzte Bastion in Rogaland, fiel nach einem Monat der Belagerung und der Kämpfe. Grimr sah Rogars
Segel im Nebel – in dem sich das Feuer der brennenden Stadt spiegelte. König Haraldrs Truppen stürmten das Hautphaus
der Stadt. Garstig töten sie jeden Wiederstand, brechen auch die Herzen der Verteidiger.

Unheildrohender Schrecken legt sich über das Land. Dyre, der Marschal Rogalands, ist noch stummer geworden. Er
fühlte, wie seine Ehre, sein Stolz gebrochen ward. Das ist schlimmer als der Tod.

König Harald der Ostlandet wirft Björg, Frau von Holmger, dem Kanzler von Rogaland und Anführer der Stadt
Starvanger, in den Kerker. Modrige Mauern und rostige Ketten halten sie fest. Ihr blick gleitet durch das Gitterfenster
auf das Meer. Trauer ist in ihrem Herzen.



http://s1.directupload.net/images/user/130610/f7ttyu23.jpg



Ich, Rogar, war mit meinen Männern an die Küste von Starvanger angekommen. Drohend erhoben sich dunkle Rauchsäulen
gen Himmel. „Rogar, dort“ Holmger zitterte „es brennt! Starvanger brennt!“ Unweit kam aus einem Busch wortlos ein Kind
von sieben Jahren auf uns zu. Das Gesicht Blutverschmiert und voller Ruß die Hände. Stumm ging der Junge auf mich zu, sank
in meine Arme. Ich roch versenkte Haare, sah die Angst in den Augen. „Sprich, was ist passiert?“

Eikundersund, Rogaland 2. September 868 – Tod und…
„Männer!,“ ich blickte Finster „heute ist der Tag, an dem wir für unsere Freiheit kämpfen.“ Ich schlug einmal mit dem Schwert
gegen mein Schild. Die Mannen taten es mir gleich. „Dort stehen 1000 Mann, bereit sich das zu nehmen was uns gehört.“
Ein weiterer schlag, „Doch das werden wir nicht zulassen,“ die Waffen klirren, meine Stimme wird lauter „wir geben ihnen
unser Land, unserer Weiber und Kinder nicht für nichts. Lasst sie mit Blut bezahlen“ Ein Schlag gefolgt von einem uhhhhh
„HEUTE!…“ ich schrie
„…STERBEN WIR!"
"HEUTE! ... SIND WIR FREI."
"HEUTE! ... IST EIN GUTER TAG FÜR WALHALL!“

Tosender lärm kam aus den Kehlen meiner Männer. Treu stand Homlger an meiner Seite.


Ich war davon überzeugt, dass ich sterben würde. Wir waren zu wenige um König Haraldr zu besiegen. Doch mein Stolz ließ es
nicht zu einen anderen Weg als den des Kampfes zu nehmen. Meine Ehre verbot es mir, einen feigen Angriff, während wir auf Viking
waren, ungesühnt zu lassen. In Wahlhall, so war ich überzeugt, wird man mir – wird man uns – ob unserer Taten einen Ehrenplatz
geben. Ich wußte, dass meine Männer mir folgen würden. Bis in den Tod. So waren auch ihre Frauen geschändet, dass Vieh getötet
und die Kinder zu Sklaven gemacht – so dachten wir zumindest.



http://s1.directupload.net/images/user/130610/zgdyfl2m.jpg



Hati hat einen Plan für mich. Mein Schicksalsfaden ist bereits gewoben. Von daher verzichtete ich auf eine langüberlegte Taktik. Es war
sowieso keine Zeit dafür. Haraldrs Truppen standen im Schildwall keine 100 Schritt von uns entfernt. „KEIL BILDEN!“ klirrend schoben
sich die Schilde ineinander. Dunkel wurde es vorne in der Spitze. Holmger wird an meiner Seite sterben. „Vooorwäärts!“



http://s14.directupload.net/images/user/130610/fry9bnfi.jpg



Langsam bewegte sich der Keil auf den Feind zu. Ich blickte mich um, sah in viele Vertraute Gesichter. Ich dankte Odin, dass
ich in der Mitte solch guter und tapferer Männer sterben durfte. 50 Schritt vor dem Feind sagte ich – erst schwach - :

„Dort treffe ich dann meinen Vater,“ und wurde lauter,

„dort treffe ich dann meine Mutter,“ Holmger sprach und zwei Stimmen erklangen

„dort treffe ich dann meine Brüder“ jetzt auch die vorderen Männer des Keils

„und Schwestern“ 315 Mann in einem Chor

„Dort treffe ich dann all jene Menschen“

„Meiner Ahnenreihe-“ Holmger wird lauter „von Beginn an.“

„Sie rufen bereits nach mir,“
„sie bitten mich meinen Platz zwischen ihnen ein zunehmen.“

Wir fingen an zu laufen.

„Zwischen den Toren von Walhall, wo die tapferen Männer ewig leben.“

Haraldr merkte, wie ihm weibische Nässe in die Augen fuhr ob so viel Tapferkeit.

Splitternd und Tosend kracht Schild auf Schild und Leib auf Leib. Schwerter klirren und Speere brechen. Blut fließt aus Wunden,
Markerschütternde schreien ersticken in den Kehlen derer die sterben. Ich durchbohrte die Kehle eines Gegners, gestürzt durch
seine Wunden an den Füßen durch Holmgers Schwert. Ein Mann aus unserer Mitte wurde der Schädel durch eine Axt gespalten.

Völlig vom Feinde umschlossen, fern jeder Hoffnung. Krachende Laute wie Pferdegetrampel, Sleipnir gleich, ließen die Erde erzittern.
Wild ritt Odin über uns – doch heute reitet niemand in die Unterwelt, denn wir sterben den Heldentot. Hundert meiner Mannen saßen
bereits an der großen Tafel.Aus allen Seiten stachen sie auf uns herein. Ohne ein Gefühl für die Zeit stritten wir uns tapfer. Der
Blutrausch hat uns gepackt, Holmger schreite mir etwas zu – ich verstand es nicht und lachte laut.

Ein Schild krachte an meinen Helm. Unerträglicher Lärm und Schmerz pochte in meinem Kopf. Ein Kriegshammer surrte schwingend
auf mich zu, mein Schwertarm war so schwer. Ich rieß ihn hoch – mit einem lauten, hohen Ton barst die Klinge –
Dunkelheit.
Stille.

Ende Teil III
Fortsetzung folgt.

Aelfric
11.06.13, 18:33
Irren Wir uns oder habt Ihr den Schildwall bei Herrn Uhtred of Bebbanburg studiert? ;)

Gespannt wartend,
Aelfric

PS.: Nein, Wir haben uns geweigert dem weibischen Haraldr unsere Unterstützung zu geben. Statt dessen haben wir die Dynastie der Odinskinder gegründet und zu Ruhm und Größe nach Englaland geführt. ;)

Ruprecht I.
11.06.13, 20:30
Karl 'Rogar' Ranseier ist tot.

Der wohl erfolgloseste Wikingerhäuptling... *blabla*


:D

rappodon
13.06.13, 20:45
Irren Wir uns oder habt Ihr den Schildwall bei Herrn Uhtred of Bebbanburg studiert? ;)

Gespannt wartend,
Aelfric

PS.: Nein, Wir haben uns geweigert dem weibischen Haraldr unsere Unterstützung zu geben. Statt dessen haben wir die Dynastie der Odinskinder gegründet und zu Ruhm und Größe nach Englaland geführt. ;)

Wahrlich, Wir dachten Uns bereits beim ersten mal, als Wir Eure Signatur lasen, dass Ihr es seid, welcher einen meiner Lieblingsautoren und meine Quelle der Inspiration kennt. :-)

Am Wochenende folgt die Fortsetzung.

Methusalem
14.06.13, 21:10
Wahrlich ein fantastischer AAR !

Ihr verleitet uns glatt dazu auch dieses Dlc zu erwerben.

rappodon
16.06.13, 19:12
Stade, 10.06.2013, Ausgrabungsort alter Hafen
Frank steht im aufgebauten Hauptzelt der Ausgrabung. Um ihm herum die ersten Stück, welche geborgen wurden. Erschöpft und
Aufgeregt kommt Ole ins Zelt und sieht, wie Frank vor dem großen Runenstein steht. „Frank, pass auf! DU glaubst es nicht. Wir
haben unten..“ „Ssschhh, moment.“ Ole biss sich auf die Lippen. „Also irgendetwas stimmt nicht“ mit tiefen Falten in der Stirn
liest Frank an einer Stelle des Runenstein. „Hier steht das Geburtsdatum und Todesdatum. Aber irgendetwas stimmt nicht“

Ole, nervös und irritiert, „ja, ist ja schön. Du, unten sind wir auf..“ „Pshhhhh, warte, Ole. Es ist so, hier stehen zwei Geburtsdaten.
Das zweite Geburtsdatum ist aber 26 Jahre später und fällt gleichzeitig auf ein großes Ereignis.“ Frank gleitet mit dem Finger auf
eine andere Stelle des Stein „So etwas wie eine Schlacht und eine..hmmm“ Aus Ole platzt es heraus. „Ja, genau. Das wollte ich
Dir die ganze Zeit sagen. Komm mit nach unten. Du wirst Deinen Augen nicht trauen!“

Eikundersund, Rogaland 2. September 868 – … Leben
Erst kam das Licht und dann der Lärm. Ich hörte laute Schreie, wildes Gebrüll, welches mich umhüllte. Ich wähnte mich an der
großen Tafel Odins – denn ich hörte meine Männer. Laut stach die Stimme von Holmger heraus. Grimr, Seher von Rogaland, rief
herrschaftliche Worte.

Mein Kopf schmerzte und ich konnte nichts sehen, da meine Augen Blutverschmiert waren. Doch langsam merkte ich, dass ich
noch in Midgard weilte und nicht als Held in Walhall einzog. Um mich herum lagen dutzende Leichen, aufgeschlitzte und blutende
Späne des Kampfes. Ich saß auf einem Stuhl, festgehalten von meinen Männern. Vor mir stand Haraldr, König von Ostlandet, in
einer prächtigen Rüstung.

„…SO IST ES ODINS WILLE“ laut dröhnte Grimrs Stimme in meinem Kopf „Rogar stirbt nicht, da er den heiligen Tempel von Hati
errichten muss. Erst wenn diese Pflicht erfüllt ist, darf er in die große Halle
Walaskialf und dort ewig leben!“

Ich lebte! Der Schlag des Kriegshammers wurde durch mein gebrochenes Schwert abgelenkt und traf meinen Helm daher nicht
mit voller Wucht. Benebelt vom Schmerz, beraubt meines Gleichgewichts und eingeschränkt in allen meiner Sinne, wusste ich
doch sofort, was ich zu tun hatte. Ich nahm alle meine Kraft und sagte so normal und Schmerzfrei wie ein gesunder Mann „Wahrlich,
dies ist meine Aufgabe. Meine Pflicht! Und Ihr König Haraldr, habt mich besiegt und daher nun mein König.“ Ich sackte vom Stuhl
denn meine Kraft verlor mich.

Doch Haraldr fasste dies als Geste des Kniens auf, welche ich versuchte zu verstärken, indem ich mein linkes Bein angewinkelt
aufstellte und meinen Kopf senkte. Grimr sprach „So, Herr, die Götter wollen es.“ Haraldr blickte zu seinem Seher, welcher nickte
und sprach „Nun, tapferer Rogar. Fortan seid Ihr Graf Rogar von Rogaland, Grafschaft des Königreich Ostlandet und mein Vasall.

Ich war ein treuer Vasall, denn zum einen hat Haraldr nicht unsere Ländereien geplündert und auch nicht unter dem Volke gewütet,
wie wir zuerst annahmen. Und zum anderen akzeptiere ich das Recht des stärkeren. Wir waren besiegt und folgen nun König Haraldr.
Doch der Tempel der Hati wird gebaut. Ob als freier Mann oder als Vasall.


http://s1.directupload.net/images/user/130616/lt8p2o8b.jpg


Eikundersund, Rogaland 8. September 868 – Frieden und Aufbau
Der Krieg war verloren, doch meine Pflicht den Göttern gegenüber blieb. Nach der Verhandlung mit Haraldr ging ich, mehr gestützt als
frei, in meine Festung. Ich wartete solange bis mich die meisten meiner Mannen und König Haraldr nicht mehr sehen konnte und brach
erst dann zusammen. Ich war verletzt – nicht schwer am Körper doch mehr in meiner Ehre. Doch viele Gepräche mit Grimr überzeugten
mich, dass ich meine Rolle nun gut spielen muss. „Rolle, Grimr? Ich bin kein fahrender Spielmann“ grummelte ich ihn an. „Herr, es ist
für die Götter und für unser Land. Odin wird dies billigen.“


http://s1.directupload.net/images/user/130616/cy83bk7p.jpg


Es dauerte einige Tage, doch ich ließ mich so oft blicken, wie es mir mein Zustand erlaubte. Haraldr war wohl wirklich davon
überzeugt, dass ich diese heilige Aufgabe habe – so hat er auch meine Schiffe nicht geplündert. Wir konnten unsere Beute sicher
in den Hafen und in meine Feste bringen.


http://s7.directupload.net/images/user/130616/58wj6ijz.jpg


Mein Ruf mehrte sich. Eine erfolgreiche Viking ist ein Zeichen von Mut und Stärke und so sprach sich schnell herum, dass Rogar
mit seinen Mannen erfolgreich die Christen bekämpfte und mit viel Ruhm und Ehre nach Hause kam. Auch die Schlacht, welche uns
doch fast 100 tapferer Männer kostete, mehrte eher meinen Ruf als das dieser geschmälert wurde.

Fast wichtiger als der Ruf war die Beute. Denn auch meine Schatzkammer mehrte sich. Gold und Silber, aus zittrigen Händen von
wimmernden Christen geraubt, mehrten meine Goldkisten auf fast 100 an der Zahl. Doch um einen Tempel zu bauen brauche ich
viele hundert Kisten. Und erst einmal musste ich die Wehrhaftigkeit meiner Feste verbessern. War es doch dem Verräter Graf Roald
von Telemark viel zu leicht gelungen unsere Festung zu erstürmen.

Mauern mussten gebaut werden. Auch wenn diese unter Verrat auch schnell fallen konnten, so werden sie trotzdem die Burg gegen
anstürmende Feinde länger Standhalten lassen. Und da man nun Tore hat, welche man mit Zollknechten besetzen kann, verdienen
wir auch an der Steuer, welche von Händlern zu entrichten sind.

„Toste, herebei. „Toste – mein Verwalter kam eilends zu mir „Herr, stets zu Euren Diensten“ mit einer tiefen Verbeugung wollte er
seinen tiefen Respekt bekunden. Doch ich war von solchem Schmierentheater mehr gelangweilt denn Stolz in der Brust. Doch er
war ein guter Verwalter und jeder Mensch hat seine Marotten. „Was ist derzeit deine Aufgabe?“ „Herr, Wir versuchen für Euch und
Euer Wohlgefallen unsere technischen Möglichkeiten im Bereich des Schmiedens und. „Ja“ grob unterbrach ich ihn. „..gut. Das ist
nun vorbei. Ich habe vor eine feste und starke Holzpalisade um Eikundesund bauen zu lassen. Geh und beaufsichtige den Bau.“
Mit einer tiefen Verbeugung quittierte Toste meine entlassende Handbewegung


http://s7.directupload.net/images/user/130616/vol3d6us.jpg


Holmger sandte ich zu Roald, Graf von Telemark. Er soll dort Beweise für den Verrat sammeln, Urkunden finden, welche bezeugen, dass
das Land nicht ihm gehöre und er nicht mehr wert ist als die Schleimspur einer kriechenden Schnecke. Holmger grunzte zufrieden, reichte
mir seinen Arm und sagte „Wir werden Euch nicht enttäuschen, Herr“

Holmger war mir ein guter Unterführer auf meiner ersten Viking. Er war eigentlich der Kanzler meines Rates und Anführer meiner Stadt
Starvanger. Da er tapfer und Stolz mit mir im Schildwall stand, verlieh ich ihm den Titel „Merkismadr“. Er wurde damit zu meinem
Bannerführer.


http://s14.directupload.net/images/user/130616/tc36hff3.jpg

http://s1.directupload.net/images/user/130616/mp4xjasu.jpg


Dyre, Marschall und Unterführer meiner Truppen, musste zurück bleiben und mein Land bewachen. Doch seit dem Fall von Eikundesund hielt
er sich weniger Wert als dampfender Hundekot. Ich nahm ihm sein Versagen nicht übel. Kämpfte er doch gut und dies trotz der wenigen
Mittel die er hatte. Meine Worte, welche seinen Geist aufbauen sollten, verhallten in der leere. Er blieb stumm und traurig, tat aber seine Arbeit.

Holmger war zufrieden mit seiner Aufgabe. War es doch Roald von Telemark, welcher durch Verrat Eikundesund die Niederlage brachte
und daher auch anschließend Starvanger fall. Dabei nahm Haraldr Björg, Holmgers Frau, gefangen und warf sie in den Kerker. Haraldr
wird sie sicherlich, wie es üblich ist, gegen Geld frei geben. Doch derzeit hat Holmger diese Mittel nicht zur Verfügung und will auch keines
von mir annehmen. „Entweder unser neuer König zeit sich gnädig und lässt sie frei oder aber ich verdiene mir das Geld und kaufe sie!“
So war sein Stolz ungebrochen.


http://s14.directupload.net/images/user/130616/ntu8ubus.jpg
Holmger fingiert Ansprüche auf die Grafschaft Telemark


Die Wochen und Monate zogen in das Land. Kälte vertrieb den Sommer und lag sich still über das Land. Ich nahm mir Gurli. Als meine Konkubine.
Ich pflügte sie und auch mein Weib Maer. Beide waren Freundinnen und lebten in meiner Festung. So war Gurli wie eine zweite Frau für mich und
auch ihre Kinder, werden meine Dynastie erweitern.


http://s7.directupload.net/images/user/130616/qdfzkaa9.jpg


16. Februar 869 Eikundesund – Leben entsteht, Leben vergeht
„Rogar, ich fühle es. Neues Leben liegt unter meinem Herzen. Wie du siehst, ist mein Acker fruchtbar.“ Ich wusste, dass dies ein Seitenhieb auf
Gurli war, da sie bis heuer noch nicht Schwanger wurde. Gleichwohl beide sich gut verstanden, kam die Eifersucht doch langsam, kriechend aus
den niederen Gefilden des weiblichen unerforschten Kosmos, hervor. Ob es daran lag, dass ich Gurli öfters pflügte oder es einfach nur so ist wie
es ist, scherte mich nicht.


http://s1.directupload.net/images/user/130616/jbms7nmp.jpg


„Wunderbar. Ein Sohn wird meine Dynastie festigen. Und sollte ich scheitern, so wird mein Fleisch und Blut den Tempel erbauen. So oder So – die
Götter gewinnen.“ Maer, auch Seherin von Udval, schaute in den Himmel und fühlte ihren Bauch. „Ich sehe, dass das Kind stark wird. Es wird eine
wichtige Rolle im Geflecht Ygdrasil einnehmen. Also muss es ein Sohn werden, Rogar.“

Am 18. September 869 wurde meine Tochter Sif Rogasdottir geboren. Und auch neue Hoffnung in Gurlis Gedanken sie könne nun die erste sein,
welche mir einen Sohn schenkt.


http://s1.directupload.net/images/user/130616/7os6f6r5.jpg


Gyrid, Schatten und Spion meines Rates, kam aus Hamburg zurück. Sie erzählte mir, dass der Erzbishof Rimbert seine Armee schnell wieder
auflöste, als wir von dannen segelten. Er war geizig, dachte nicht an eine Finte und seine Männer wollten auch heim, die Ernte einfahren.
„Die Ernste einfahren?“ staunte ich „wieso wollen die weichlichen Christenköpfe ihre Ernte einfahren, wenn Gefahr an der Schwelle ihres Landes steht?“
Das Lachen und bespötteln von Gyrid ob der Schwäche der Christen war zwar Balsam in meinen Ohren doch keine wirkliche Erklärung. Egal.
Ich merkte mir, diese Erkenntnis für spätere Plünderfahrten.

Da Gyrid ihre Pflicht gut erfüllte, hatte ich neue Aufgaben für sie. „Du wirst nun in Rogaland deinen Dienst tun. Misch dich unter die
Adeligen, horche, schmeichle und steige ins Bett mit denen, wo du es als wichtig erachtest. Wenn wir hier ein Leck haben – eine undichte Stelle zu
Roald, dann melde sie mir. Und ich werde sie stopfen!“ Gyrid nickte und verschwand im Schatten.

Am Ende des Jahres wurde die Holzpalisade fertiggestellt. Starke Bäume wurden von harten Mannen gefällt. Tief drang die Axt in das Holz, fest krallte
er sich in das Erdreich. Doch jetzt schützen sie meine Festung vor dem Feinde. Toste war Stolz und ich nun Herr über eine Festung, welche auch langsam
das Aussehen einer annimmt.


http://s7.directupload.net/images/user/130616/lt5r8clp.jpg


So verging wieder ein Jahr. Meine Wunden waren restlos verheilt und Dyre bildete langsam, aber stetig, neue Krieger aus. Haben wir doch fast 100
Mann verloren. Doch würden wir wohl erst im kommenden oder übernächsten Jahr soweit sein, um wieder auf Viking zu gehen.

Um Dyre zu zeigen, dass er in meinen Augen kein Verlierer war und Ehre hatte, sagte ich vor allen „Dyre, Du bist mein Hirdmann, mein Waffenbruder.“
Es half nicht, er starb am 11. Januar des neuen Jahres am gebrochenen Stolz.


http://s14.directupload.net/images/user/130616/3qj9vijn.jpg

http://s7.directupload.net/images/user/130616/ykfhsluy.jpg


Björn, ein guter Krieger an meinem Hof, nahm seine Stelle ein. Im Rat und auch im Bett. Ich gab ihm Elin, Witwe von Dyre, zur Frau.
So war und ist es Brauch.


http://s14.directupload.net/images/user/130616/2nm426sb.jpg


Dyre liegt aufgebahrt auf einem Holzstapel. Der Rat, alle Freunde und wohl auch ehemalige Feinde waren gekommen um die Begleitung
des letzten Weges zu sein. Das Feuer frisst sich ohne Gnade den Holzscheiten empor und verkohlt das Fleisch. Der Rauch verschwindet, Staub
und Asche bleibt zurück. Ich nahm sie und verstaute sie in einen Krug. „Wie ich Dir sagte mein Freund.
Du wirst mich auf der nächsten Viking begleiten.“

Und dies wird geschehen.
Bald.


Ende Teil IV

Frankenland
16.06.13, 21:06
Bei Odins eisernen Eiern was für ein herrlicher AAR! :feier:

rappodon
16.06.13, 21:46
Wahrlich ein fantastischer AAR !

Ihr verleitet uns glatt dazu auch dieses Dlc zu erwerben.

Macht es, Herr. Ihr werdet es nicht bereuen. Und habt Dank für Euer Lob!


Bei Odins eisernen Eiern was für ein herrlicher AAR! :feier:

Ein deftiger Lob, welcher Uns deftig gefällt. Habt Dank.

Dank an alle Leser. Wisset, es freut Uns sehr, dass unsere Erzählung dem einen oder anderen Regenten gefällt.
Freudige Antworten oder auch stiller Genuß Unserer Werke sind die Würze in unserer Schaffenskraft.

So die Götter wollen, wird im laufe der Woche der nächste Teil kommen. Spätestens jedoch am Wochenende.

Methusalem
16.06.13, 22:47
Wir haben es uns gestern erworben !

Und müssen sagen, es ist das beste Dlc das bisher für das Spiel erschien.

Wir danken nochmals für diesen Einblick !

Hohenlohe
22.06.13, 18:16
Ein wahrhaft vikingischer AAR, bitte weiter so...

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

rappodon
23.06.13, 20:34
Wir wünschen Euch viel Freude mit dem DLC, werter Methusalem!

Vielen Dank für Euren Lob, werter Hohenlohe.

Es wird auch weiter gehen, leider nicht mehr dieses Wochenende. Wir wurden von einigen lästigen, weltlichen Pflichten aufgehalten, so dass die Fortsetzung erst in der kommenden Woche oder - eher wahrscheinlicher - am kommenden Wochenende erfolgt.

Æxit
25.06.13, 04:47
Super AAR

Managarm
08.07.13, 00:33
Es wird hoffentlich noch eine Fortsetzung Eures Berichtes geben, werter rappodon?!

Ruprecht I.
08.07.13, 01:00
Less talking, more raiding! (http://www.youtube.com/watch?v=Jkt4tR-LTzs)

rappodon
08.07.13, 13:50
Es wird hoffentlich noch eine Fortsetzung Eures Berichtes geben, werter rappodon?!

Werter Managarm, Unsere berufliche Auftragsspitze scheint sich ein wenig, wie es sonst auch in den Sommerferien üblich ist, abzuflachen. So ist endlich wieder mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Lange Rede - kurzer Sinn: Kommendes oder allerspätestens übernächstes Wochenende wird der AAR weitergeführt.

Hohenlohe
08.07.13, 13:57
Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung eures AARs, da können wir uns auch in Geduld üben...

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Frankenland
09.07.13, 17:59
:burns: (9Zeichen)

Hindenburg
16.07.13, 15:38
Oh, welch ein wundervoller AAR. :) Eine Freude hier zu lesen. Ich habe das Spiel auch und das AddOn folgt bald. :) Bitte weiter. Es ist klasse.

Methusalem
28.07.13, 18:34
Wir vermissen die neusten Berichte aus Rogarland. :o

Wann kann mit einem Update gerechnet werden ?

Bassewitz
28.07.13, 22:19
Wir warten auf den Bericht...

rappodon
04.08.13, 13:34
Werte Regenten,

aufgrund unerwartete stürmische Zeiten - in der in unserer Branche als "ruhigere" Sommerzeit bekannten Periode des Jahres - müssen wir schweren Herzens diesen AAR unterbrechen.

Es wird also eine "Sommerpause" eingelegt. Wir rechnen mit Ende September / Anfang Oktober mit Wiederaufnahme des AARs! Dann wird er weitergeführt, denn Gott will ähm, pardon, Odin will es!

Methusalem
06.10.13, 01:33
Geht es hier noch weiter ?